ArtArt OrtOrt 021021

artart mobilmobil salonsalon JuliJuli 8.-11.8.-11. 15.-18.15.-18. 22.-25.22.-25. Dankeschön

Wir danken unseren Förderern, der Stadt und dem Land Baden-Württemberg

Wir danken der GBI Holding AG für die Ermöglichung der Zwischennutzung des ehemaligen Autohauses

Wir danken Lichtblick GmbH, Köln, sowie Lorenz Schmid und Paul Schilperoord für die Recherchen zu Josef Ganz

Wir danken der Familie Bernhardt für die Einblicke ins Familienalbum

Wir danken der Firma Farben Hauck für die Bereitstellung der Farben für die Intervention von Georges Rousse

Wir danken den Veranstaltungsfirmen CR-Projects, rent4event und der Firma fours für die technische Unterstützung

Wir danken unserem Techniker- und Aushilfsteam für deren Einsatz

Wir danken den eingeladenen KünstlerInnen

Wir danken den engagierten PressevertreterInnen

Wir danken der Firma Komplus, Horst Becker, für die Computer-Leihgabe

Wir danken unserem Publikum, das uns stets zu neuen Ufern folgt „Man kann sagen, dass der Faschismus der alten Kunst zu lügen Sehr verehrtes Publikum, liebe Art Ort - FreundInnen, gewissermaßen eine neue Variante hinzugefügt hat - die teuflischste willkommen beim Heidelberger Klassiker der „Kunst im Öffentlichen Raum“, unserem inzwischen 15ten Variante, die man sich denken kann - nämlich: das Wahrlügen.“ Art Ort, diesmal ganz im Namen der viel besungenen „Mobilität“, zu der die Vergänglichkeit gehört. Freuen Sie sich mit uns auf die Helden der Arbeit, die Frauen und Männer der Tat, die Tüftler und „Spin- Hannah Arendt ner“, die, manchmal mit Glück, oft ohne, an ihren Ideen festhalten und diese verwirklichen, koste es, was es wolle. Wie in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts befinden wir uns wieder vor großem Wandel und weitgreifenden sozialen wie wirtschaftlichen Folgen bei rasant sichtbar werdenen sozial-politischen und klimatischen Veränderungen. Der wichtigste aller „Antriebe“ des homo ludens scheint uns nach wie vor die Neugierde und der Drang nach Freiheit zu sein, die Freude am Schaffen und der Glaube an die Großartigkeit der Welten, deren Türen uns KünstlerInnen wie IngenieurInnen, HandwerkerInnen wie Studierte im Sinne der Aufklärung aufstoßen helfen. Wir widmen diese besondere „ArtOrt 021 - art mobil salon - Edition“ dem Leben und Wirken des genialen Menschen Josef Ganz und freuen uns, dass Sie, verehrtes Publikum, zu uns gekommen sind! Herzlich Ihre Jai Gonzales, Bernhard Fauser und das UnterwegsTheater-Team

„Liebe ist ihrem Wesen nach weltfremd, und nicht nur aus diesem Grund als ihrer Seltenheit ist sie nicht nur unpolitisch, sondern auch an- tipolitisch, vielleicht die mächtigste aller antipolitischen Kräfte“ Hannah Arendt

Josef Ganz, 1967, Melbourne, Australien Horst Hamann, Mannheim Er wird oft als der "Erfinder" der vertikalen Fotografie bezeichnet. Die New York Times nennt Hamann ein "Genie der Komposition". Der legendäre Fotograf Andreas Feininger AMERI_CAR ( Sohn des Malers Lyonel Feininger ) verglich Hamanns America-Bilder mit den Gemälden Edward Hoppers. Das Museum of the City of New York ehrt Hamann als ersten deutschen „Es ist das Format von Cinemascope, das Format der großen Landschaftsaufnahmen, Fotografen mit einer sechsmonatigen Einzelausstellung. Seine vertikale Installation in der die uns in die amerikanischen Westernfilme hineinziehen und einen wesentlichen Teil ihrer Vanderbilt Hall in der Grand Central Station wurde von 12 Millionen Besuchern gesehen. Langzeitwirkung ausmachen. Auch wenn wir die Handlung längst vergessen haben, es blei- Die Kultfirma Zoo York widmete Hamanns Werk zwei exklusive NY-Skateboard-Editionen. ben die Bilder der Weite und Offenheit. Die Amerikafilme in unseren Köpfen laufen in Ci- Hamanns Kurzfilm "I am NY" aus dem Jahr 1999 markiert den ersten vertikalen Film der nemascope und Technicolor. Man kann den Sachverhalt auch prosaischer formulieren: Geschichte - fast zehn Jahre vor dem Erscheinen des i-Phones. Es ist das Format von Horst Hamanns Panorama-Kamera, das den Bildern diese Aura des Hamann ist Autor von 40 Fotobüchern. Seine Arbeiten werden weltweit ausgestellt und Amerikanischen gibt. Seine Technik verlangt das Gegenteil von Schnappschüssen quirlig seine Bilder sind Teil vieler öffentlicher und privater Sammlungen. Seine "Verticals" gelten bewegter Augenblicke; sie will mit Bedacht und Ruhe so aufgebaut werden, dass die große als ein Meilenstein der Fotografie. Sein Buch "New York Vertical" wurde ein internationaler Fläche des Bildes wirklich gestaltet und bedeutungsvoll wird.“ Bestseller mit mehr als 300.000 verkauften Exemplaren. Das Buch "America" war innerhalb Prof. Dr. Kaspar Maase | Universität Tübingen von sieben Wochen ausverkauft. ANY - Absolut New York, seine 400-seitige Liebeserklärung an New York gewann den deutschen Fotobuchpreis. Derzeit arbeitet Hamann an einem Horst Hamann wurde 1958 in Mannheim, Deutschland, geboren. Er hat fast die Hälfte sei- neuen vertikalen Buch über , das demnächst in Zusammenarbeit mit Foster & Part- nes Lebens in NY verbracht. Seh-Fahrten führten Ihn um die ganze Welt und sind in zähl- ners erscheinen wird. reichen Publikationen und Ausstellungen dokumentiert. Marie Preaud, Mannheim

LABOUR OF LOVE

Marie Preaud, geboren in Nantua, Frankreich, ist bekannt für ihre einfühlsamen Porträts von Kindern. Sie studierte Fotografie in an der Speos School of Photography und in New York am International Center of Photography. In New York nahm ihre Karriere Fahrt auf. Dort begann sie ihr Langzeitprojekt von interrassischen Paaren und eröffnete mit ihrem Mann Horst Hamann ihr erstes Studio in Tribeca. Sie bekam regelmäßig Aufträge und arbeitete für Publikationen in den gesamten Vereinigten Staaten. Marie ist Empfängerin mehrerer renommierter Auszeichnungen. Ihre Arbeiten wurden international ausgestellt. Galerien wie die Light Gallery in New York, die University of Southern Maine, The Camp in Aix en Provence oder der KunstRaum Bernusstrasse in haben ihre Arbeiten ausgestellt. Die kreative Food-Fotografie ist zu einer ihrer Leidenschaften geworden. 2018 wurde "Labor of Love" veröffentlicht. Dieses Werk wurde im Palais Hirsch in Schwetzingen und kürzlich im The Camp in Aix en Provence gezeigt. Marie Preaud hat acht Bücher veröffentlicht (Edition Panorama, Suhrkamp Insel Verlag). Ihr neuestes Buch, das die Gärten von Paris dokumentiert, ist eine Hom- mage an die Stadt, in der sie zehn Jahre lang lebte, bevor sie nach New York zog. Georges Rousse, Paris

STAIRWAY TO HEAVEN

Der Pariser Fotokünstler und Maler Georges Rousse gehört zu den auserwählten Künstlern, die wir über eine Periode von beinahe zwei Jahrzehnten auf zwei Kontinenten zu fünf Arbeitsaufenthalten eingeladen haben. Jedes mal sind wir von der Energie und Kreativität des Altmeisters begeistert. Egon Zippel, New York

POLAROIDS

Die POLAROIDS enthalten mein künstlerisches Universum - ich habe Tausende davon. Einerseits sind sie eine visuelle Darstellung meiner täglichen Erfahrungen, andererseits sind sie aber auch eigenständige Kunstwerke und Ausgangspunkt für viele meiner anderen Arbeiten. „Polaroid ist eine traditionsreiche Marke aus dem Bereich der Fotografie, die vor allem durch Sofortbildkameras internationale Popularität erlangte und somit zum Gattungsnamen für Sofortbildfotografie wurde“ (Wikipedia) MEINE POLAROIDS sind Zeichnungen, für die ich immer blauen Kugelschreiber und schweres Zeichenpapier der Größe 10,4 x 7,4 cm benutze. In einer Welt mit einer schier undendlichen Vielzahl technischer Möglichkeiten ist es für mich überaus reizvoll (und herausfordernd), mit diesem sehr reduzierten Format auskommen zu müßen. Ich habe diese Zeichnungen POLAROIDS genannt, weil ich sie an Ort und Stelle, augenblicklich, „so- fort“, mache. Sie sind Sofortbilder einer Situation, einer Begebenheit oder Idee, die mir festhaltenswert erschien. Ich bin die Kamera, das Objektiv und der Filter, aber ich habe mehr Flexibilität als eine Kamera. Ich kann die Realität bearbeiten, indem ich Informationen aus einer Szene hinzufüge Nach der Bundeswehr 1979-1981 oder eliminiere; ich kann Parallelitäten aufzeigen und mit Text, Konzepten und Assoziationen arbeiten. studierte Egon Grafikdesign an Ab und zu sieht man das Buchstabenkürzel "GA" – es steht für "Geschlossene Augen" und bedeutet, daß ich das jeweilige POLAROID gezeichnet der Fachhochschule für Gestal- habe, ohne dabei hinzuschauen (z. B. während eines Gesprächs, während des Fernsehens oder im Dunkeln). Das Akronym "BAB" (Bundesautobahn) tung, Mannheim, und erhielt ein erscheint oft in Verbindung mit "GA“ – diese POLAROIDS wurden während der Fahrt auf der Autobahn gezeichnet, und ich habe selbstverständlich Fulbright-Stipendium, das ihn auf die Strasse und nicht auf das POLAROID geschaut, während ich es zeichnete. Wenn ein "CR" auftaucht, dann habe ich hier einen "coïncidence 1984-85 an die University of Texas remarquable", einen bemerkenswerten Zufall, festgehalten. in Austin führte. Alle POLAROIDS sind mit dem Datum und dem Ort ihrer Entstehung gekennzeichnet - so können sie chronologisch oder thematisch geordnet wer- In den folgenden Jahren arbeitete den (z. B. "Mickey", "Träume", "Namen", „Warten auf“, „Tod“), oder in einer Kombination davon. er als Grafikdesigner in New York Wohin auch immer ich gehe, meine Kamera (Papier und blauer Kugelschreiber) ist immer in meiner Brieftasche dabei – seit über 30 Jahren schon. und studierte Computergrafik am www.egonzippel.com/polaroids New York Institute of Technology. Sein Studium setzte er am Institut Egon Zippel wurde 1960 in Temesvar (Timisoara), Rumänien, als Sohn deutscher Eltern (sog. Donauschwaben) geboren. für Neue Medien an der Städel- Als Rumäniens späterer Diktator Nicolae Ceaușescu Anfang der 1960er Jahre an die Macht kam, verließen die Zippels 1964 vorausschauenderweise schen Kunstakademie in Frankfurt das Land, um in der Region Mannheim-Heidelberg ein neues Leben in Freiheit zu beginnen. 1993-1994 fort. Nach einem längeren Aufenthalt in Mailand, Italien, ist seit 1996 New York wieder hauptsächlicher Le- bens- und Arbeitsort mit einem Atelier in . Egon glaubt so- wohl an Vorbestimmung als auch an freien Willen und alles, was da- zwischen liegt. Das Auseinander- setzen mit diesen Widersprüchen macht das Leben spielerisch und unendlich komplex. Foto: Edgar Zippel Oliver Mezger, Karlsruhe NIGHT TRIP

Oliver Mezger ist nicht nur Heidelberger Architekt und Stadtfotograf mit dem Blick für das verborgene Schöne, sondern auch der Sohn von Hans Mezger, dem Chefentwickler des Porsche 911 Carrera 3.0. Neben der Trauer über den Verlust des Vaters Ende letzten Jahres hat Oliver Mezger mit seinen Ge- schwistern das väterliche Erbe angetreten. Dass Vater und Sohn durchaus einen ähnlichen Blick auf die Welt haben, zeigen die Bilder aus der 'Hans-Mezger- Collection', Daytona 1968 - das fotografische Werk von Hans Mezger wurde bisher noch nie öffentlich gezeigt und erlebt bei ArtOrt 2021 die Weltpremiere.

Oliver Mezger bereitet die Fotoinstallation „Night trip“ vor, für die er eigenes und väterliches Fotomaterial verbindet.

Hans Mezger (1929 - 2020) galt als Motorenpapst bei Porsche. Er entwickelte den Sechszylinderboxer des 911 und den Zwölfzylinder des 917, der Le Mans gewann. Er brachte den Turbo auf die Strecke und später in die Serie. Mit seinem TAG-Turbo wurden Niki Lauda und Alain Prost Formel-1-Weltmeister. Hans Mezger war sehr stolz auf seinen privaten 911 Carrera 3.0, dieser lief als Testfahrzeug in Weissach. Er kaufte das Fahrzeug 1979 von Porsche und behielt es ein Leben lang. Arvid Boecker, Heidelberg

Arvid Boecker verfolgt seit Jahren eine kompromisslos konsequente, streng durchgehalten Strategie der Recherche auf dem Feld der Malerei, in der es immer wieder neu um den Prozess des Malens, um die Parameter von Format, Bildgröße, Aufteilung und Strukturierung einer Fläche, um Rhythmus und Schichtung, um die Balance von Regel und Abweichung, Konstruktion, Impression und Expres- sion geht, um Horizontale und Vertikale und um das Verhältnis von Farbtönen, Hell und Dunkel, Kalt und Warm: Ein wahrhaft unerschöpfliches Thema, bei dem trotz oder vielleicht gerade wegen Bo- eckers strikt minimalistischer Haltung und systematischem Vorgehen keinerlei Redundanzen entstehen. Und man begreift, dass diese Arbeiten keine kalten, lediglich theoretisch relevanten Kopfgeburten sind, sondern Kreationen von naturhafter Vitalität und intensiver, zugleich aber auch nüchtern reflektierender Erfahrung. Prof. Hans Gercke

1989-94 Studium an der Hochschule der Bildenden Künste Saar, Saarbrücken Seit 1990 über 250 Ausstellungen in USA, Australien, Asien und Europa und über 50 1994-95 Artist in Residence. ACME Studios London Teilnahmen an Internationalen Kunstmessen, Zusammenarbeit mit 16 Galerien. 2005 Einzelausstellung im Heidelberger Kunstverein 2015 Gründung des Kunstraum Heidelberg Auswahl seit 2019 2018 Artist in Residence, Abstract Projects, Paris 2019 Galerie Grashey, Konstanz - Museum St. Wendel - Villa Goecke, Kre- Seit 2019 Atelier bei Atelierfrankfurt, Frankfurt feld, Casino Luxemburg - Forum d'art contemporain, Luxemburg - Divisible Project- 2021 Artist in Residence, Mark Rothko Art Center, Daugavpils, LVA space, Dayton, Ohio - Long Gallery, Newcastle upon Tyne - La 'S' Grand Atelier, 2021 Artist in Residence, PADA Studios Lissabon Vielsalm, Belgien - Ideelart London - Five Walls, Melbourne, AU - Center for Contempo- 2021 Gefördert von der Stiftung Kunstfonds, Bonn rary Art M17, Kiev, Ukraine - Galerie Kunstkontor Nürnberg - Biennale of International Mitglied im Saarländischen Künstlerbund / Mitglied im Künstlerbund Baden-Württemberg Reductive and Non Objective Art, , AU

2020 Forum Kunst - Galerie Marianne Heller, Heidelberg - Five Walls, Melbourne, AU - Ideelart, London, GB - Galerie P13, Heidelberg - Forum Kunst Rottweil - La Grange Art Gallery,Cernay-Lès-Reims, F - Divisible Projects, Dayton - Künstlerbund Baden-Württemberg, Landesvertretung BW, Berlin - Galerie Robert Drees, Hannover - Galerie Ursula Grashey, Konstanz - XS Gallery, Kielce, Polen 2021 Galerie im KuBa, Saarbrücken - Mark Rothko Art Center, Daugavpils, Lettland - Poimena Gallery, Launceston, Tasmanien - Ely Center of Contemporary Art, New Haven, CT, USA - Galerie Strelow und Walter, Frankfurt - PADA Studios, Lissabon - Museum St Wendel, St Wendel - Galerie für Gegenwartskunst E-Werk, Freiburg - Galerie NZ, Arendonk, Belgien 2022 Kunstverein Speyer - Kurpfälzisches Museum, Heidelberg Stefanie Welk, Metallbildhauerin aus Heidelberg ZWISCHEN RAUM UND MATERIE

Seit 1992 arbeitet Stefanie Welk überwiegend Jürgen Heinz, mit den Werkstoffen Metall und Draht, welche sie durch Biegen, Knoten und Schweißen in Metallbildhauer aus Lorsch eine plastische Gestalt überführt. Aus ihrer ur- MOVING SCULPTURE Zeitgenössischen Themen der modernen sächlichen Beschäftigung mit der Darstellung Gesellschaft, wie Vernetzung, Aufbruch des Menschen, erweiterte sich ihre Arbeit in Jürgen Heinz arbeitet mit Stahl. Bewegung be- sowie der Drang, immer wieder über sich der Auseinandersetzung mit dem Spannungs- stimmt sein künstlerisches Schaffen. Mit seinen selbst hinaus zu wachsen, sind über die feld von Mensch und Raum. Dabei betrachtet MOVING SCULPTURES überschreitet er die un- verschiedenen Werkgruppen hinweg die künstlerische Perspektive sowohl den ge- überwindbar scheinende Kluft zwischen archai- durchgängig erkennbar. sellschaftlichen als auch den metaphorischen schem, schwerem Stahl und sanfter Bewegung. Seit 2004 widmet sich Stefanie Welk Raum, der sich durch Bewegung und Dynamik Virtuos spielt der Künstler mit Gewicht und Form, verstärkt dem öffentlichen Raum, für genauso wie durch Kraftfelder und Energieli- Harmonien und Kontrasten, Gravitation und den auch im Auftrag zahlreiche nien auszeichnet. Schwerelosigkeit. Die Objekte verbergen ihre Be- Großskulpturen entstanden sind, Metall wird in den Arbeiten von Stefanie Welk weglichkeit in einer geschlossenen Form, die zu- die aufgrund ihrer Oberflächen- somit auch zum licht- und luftdurchlässigen Me- nächst als Statische Plastik wahrgenommen wird. beschaffenheit und Dimensionalität dium für geistige Strömungen, von welchen Ein leichter Impuls, ein Berühren oder Windhauch mit den bestehenden Lichtverhältnissen ihre Figuren durchdrungen sind und die sie auf- bringt die Plastik zum Schwingen und weckt ihre bei Tag und Nacht in vielfältigste grund ihrer kraftvollen Formensprache ebenso Lebendigkeit. Die MOVING SCULPTURES von Jür- Korrespondenz treten. ausstrahlen. gen Heinz kommunizieren mit dem Betrachter, be- Durch ihren filigranen Charakter erschienen rühren, ziehen in Bann und fordern auf zum „Mein Material Draht erlaubt es mir, viele der Plastiken zudem wie Zeichnungen im Agieren. hinter der Materie liegende Räume, Raum, die sowohl ihr eigenes Volumen als auch Jürgen Heinz ist auf internationalen Kunstmessen Schwingungen, Felder oder Bewegung das sie umgebende Feld beschreiben und sich wie ART KARLSRUHE, ART STRASBOURG, ART sichtbar zu machen. Einerseits ver- mit ihm verbinden. BRUSSELS, BASEL CONTEMPORARY vertreten, schwindet so das vordergründig seine Arbeiten sind teils temporär, teils perma- Schwere, Feste und Abgegrenzte nent installiert im Öffentlichen Raum und in Mu- und eine energetische Realität seen und Kunsträumen wie der Skulpturenhalle zeigt sich, indem Körpergrenzen der Stiftung für Konkrete Kunst Roland Phleps. sich auflösen und pulsieren.“

Stefanie Welk „Die Seele des Objekts kommt durch die Bewegung zum Vorschein.“ Jürgen Heinz Claudia Pense ÜBER STEINE UND TÖNE Claudia Pense studiert von 1992 - 1996 an mehreren Kunstakademien in Deutschland und Österreich, unter anderen in , Braunschweig und Salzburg. Sie lebt und arbeitet als freischaffende Künstlerin in Kelkheim (Taunus).

Entstanden ist der Film auf der Grundlage der Installation "About stones and sounds": Ausgangspunkt der Installation ist der von Klang in Bewegung gesetzte Steinstaub. Der auf Membranen platzierte Steinstaub bewegt sich durch den Sound und es entstehen immer wieder neue Formationen zu den verschiedenen Sounds. Auf die Membrane und den Steinstaub darauf werden Videos projiziert, die den Betrachter mit auf eine Reise nehmen, auf die sich der "moving dust" - der in Bewegung gesetzte Steinstaub - begibt. Eine Reise durch Zeit und Land. Die Fragilität des Moments und unseres Lebensraums ist das immer wiederkehrende Thema. Am Anfang fegt ein kräftiger Wind über den Boden und wirbelt Sand auf. Weiter geht es für den Sand in einer Wolke über steinige Hügel. Einen Moment verharrt er in einem bewegten Sandhhügel- erste Erdbebensounds kündigen Unruhe an. Durch Wald und Dickicht geht es immer schneller weiter. Ruhe tritt wieder auf einer Lichtung ein, der Blick schweift in den Him- mel, aber im Untergrund rumort es, lässt keine innere Ruhe zu. Der Boden bebt. Im zweiten Teil spülen Wellen den Steinstaub mit sich mit. Die Reise geht ins Wasser, wir tauchen ab, lassen uns treiben, werden aufgewühlt und mitgerissen und spüren auch hier die aufkom- mende Unruhe aus dem Inneren, die immer stärker um sich greift und letztendlich Kraft und Macht des Wassers entfesselt.

- Stefanie Welk - Jürgen Heinz - Claudia Pense Seit 1995 selbständige Galeristin und Inhaberin von Kunstfachfrau Kunst – Kompetenz – Petra Kern in Heidelberg Petra Kern 2017 feierte sie 50 Jahre Kunsthandel in Heidelberg präsentiert die drei KünstlerInnen in zwei Generationen und fördert wie vertritt derzeit 22 zeitgenössische Künstler aus neun Ländern.

„Verbindungen zu schaffen und die Liebe zu den Menschen und der Kunst sind der Motor für ihr berufliches wie privates Handeln, und dies nicht nur seit 26 Jahren Selbständigkeit im Kunsthandel. Kunst ist ein Katalysator für die Transformation in unserer Gesellschaft und Nährstoff für Veränderung.“ www.petrakern.de LILLEVAN, Berlin Bei Art Ort zu erleben: vom 15. bis 18. Juli und vom 22. bis 25. Juli 2021 BASICS Lillevan is an animation, video and media artist. He is perhaps best known as founding member of the visual / music group Rechenzentrum (1997-2008). Lillevan has performed and collaborated with many artists from a wide array of genres, from opera to installation, from minimal electronic experimentalism to dance and classical music; performed and exhibited all over the globe, and at all the major media festivals.

Background After studying politics, film and film theory, writing scripts and being very active in the film & animation scene in the late eighties and early nineties, Lillevan grew disillusioned with the whole idea of re-telling same stories and the lack of adventure in the film world. He took a break from film and found himself running clubs in Berlin, excited by the influx of artists from Eastern Europe after the fall of the Berlin wall. Soon these new impulses, coupled with new and affordable technologies, pushed him back into the world of moving imagery, this time with a new perspective and motivation, deciding to make the moving imagery he found missing in the cinema, the art world and popular culture.

Since the mid-nineties he has mainly investigated non-narrative facets of film, this has lead to completely abstract works, but also to collage explorations of film history, to interactive works for dance groups and much more. The focus is often on the mu- sicality of the imagery, thus defining the moving imagery as an instrument in its own right as opposed to accompanying music. Intensity and texture are more important than narrative and figure, the relationships between the image’s elements and the viewing eye, between the eye, the mind and the soul are explored, the world of media archaeology is of major interest, while questioning viewing habits and manipulative image-creation.

Lillevan recontextualizes, combines and politicizes existing film images and fragments. ‘The aesthetics of the image are not to be found in its beauty, density and completeness, but in its transparencies and potentials.’ The images are a communicative medium interacting with the music. The selection of the images can either support the sound, or work against it, the aim being to achieve a dialogue. Interference and broken imagery is a central dramaturgical element in the creation and performance. Some film doesn’t need a soundtrack, the images produce the music, and propel the viewer into a psycho-visual-composition.

For Lillevan a working process takes place in a Godard-like search for the relationship between images, intensities and textures. „I always prefer to take the risk of failing with a live experiment, than to perform a well tested concept; improvisation is a de- cisive working principle. One should never be satisfied with the modes of presentation.“ Lillevan sees his work as a multi- layered process, giving each viewer the opportunity to focus on different details and moments. Human perception remains the final interactive element of live video composition, while returning images to their original ambiguity, escaping the imperative nature of traditional montage, creating unsolvable tasks for new software and creating new and unexpected relationships bet- ween non-related imagery. Nanette Schärf, Worms & Bernhard Fauser, Heidelberg

DIE GOLDENEN HäNDE VON MODENA

Leidenschaft, Erfindergeist und ein unsagbares Gespür für Material und Dynamik scheint in der DNA der Menschen aus der Emilia Romagna tief verwurzelt. Um nur drei Namen zu nennen; - Orlandi, Ferrari, Stanguellini…

Ende des 18. Jahrhunderts - ein Kutschenbauer, der eine von Pferden angetriebene Holzkon- struktion mit Sitzplätzen baute, den ersten Bus von Modena, ein Autoschlosser der Maschinen aller Art am laufen hielt und ein Paukenbauer, der Mechanismen für seine Instrumente erfand. Bei Orlandi und was daraus wurde hat fast jeder der irgendwie mit den heutigen Ikonen der Sportwagengeschichte in Verbindung zu bringen ist gearbeitet oder gelernt in seinen frühen Jahren. In den 1920iger Jahren - Stanguellinis Sohn nutzte das mechanische Wissen seiner Fa- milie und brachte Motorräder zu Höchstleistungen und fuhr Motorrad Rennen, Ferrari’s Sohn Enzo Ferrari hatte durch seinen Vater früh Einblick in die Motorenwelt und brachte Motoren zu Höchstleistungen und fuhr Autorennen.

Dann kamen die Kriegsjahre und zunächst ein Aufschwung im Landmaschinenbau, danach kamen die end 50iger und 60iger Jahre, in denen die großen Ikonen entstanden.

Im Mai 1952 wurde in Modena das Autoaerodromo, eine Rennstrecke mit diagonal durch das Innenfeld laufender Flug Start- und Landebahn mit dem Großen Preis von Modena eingeweiht und die Geschichte der Supersportwagen aus der „Terra di Motori“ wie die Region um Modena, Die Bodybuilder aus Modena: Fernando Baccarini, Afro Gibellini, Giancarlo Guerra, Oriello Leonardi Maranello und Bologna genannt wird beginnt. Man könnte sich jetzt in unendlichen Geschichten zu den Wohlklingenden und Bekannten Namen der Sportwagen oder Carrozzieri vertiefen, die aber auch schon oft geschrieben wurden.

Die Geschichten zwischen den Zeilen, also die Geschichten der Menschen, die die Ikonen mit ihren Händen geschaffen haben, ist leider nicht oder nur sehr begrenzt zu lesen, da diese Herren sich selbst nicht als so wichtig oder geschweige denn als Künstler ansehen und glauben, in den Vordergrund treten zu müssen. Hat man aber das große Glück mit diesen Menschen zusam- menzutreffen und ihre Geschichten zu hören, beginnt man zu verstehen, warum deren Meister- werke solche Emotionen auslösen, dass sie heute die höchstbezahlten Auktionspreise erreichen, wie man es sonst nur aus dem Kunsthandel kennt.

Mein lieber Freund Jean Marc Borel, der mit jungen Jahren und leuchtenden Augen nach Modena gekommen war um seinen Citroen SM, der nicht laufen wollte, bei Maserati vor das Werkstor zu stel- len, zu Automobili Lamborghini fuhr und erklärte, Feruccio Lamborghini kennen lernen zu wollen und ein enger Freund dessen wurde, in den 90iger Jahren mit Romeo Artioli die Marke Bugatti in die Emilia Romagna brachte und dem es heute ein großes Anliegen ist, dass die Menschen hinter den großen Auto-Ikonen aus Modena nicht vergessen werden.

Borel hat sich einige der wichtigsten goldenen Hände, die den Ikonen ihre Form gegeben haben, zusammengesucht, und mit ihnen begonnen, diese nochmal zu produzieren – nicht als Replica Autos, kein Antrieb, keine Motoren - nein nur die reinen Skulpturen - Body und Filone. Was bleibt von ihrem wunderbaren Abenteuer heute? Der industrielle Wandel und die Einführung von Verbundwerkstoffen in den 1970er Jahren führten zu einem Rückgang dieser Aktivität. Die meis- ten Karosseriewerkstätten in Modena sind inzwischen verschwunden. Die Kreationen, an denen sie beteiligt waren, gehören den renommiertesten Automobilkollektionen an. In Modena, der Wiege dieses Abenteuers, gibt es keinen Ort, an den man sich erinnern kann, der an diese großartige Seite der Geschichte erinnert. Es wurde kein Karosseriearchiv aufbewahrt, auch keine Fertigteile, selbst Fotos, die dieses Epos erzählen, sind äußerst selten. Wie können wir es zukünftigen Generationen ermöglichen, die Emotion der Entdeckung einer Kunst zu erleben, die heute zu einer vergangenen Zeit gehört?

Auch wenn das Talent nicht immer sofort anerkannt wird, hat es das Talent dieser Karosseriebau- meister nicht nur ermöglicht, der Geschichte des Automobils seine symbolträchtigsten Kreationen zu geben, sondern es wird nun auch dazu genutzt, dieses Erbe zu bewahren und wertzuschät- An erster Stelle ist Giancarlo Guerra zu nennen, der wohl einzige Mensch, der Enzo Ferrari zen. die Meinung sagen durfte. Er ist im Frühjahr mit über 90 Jahren verstorben. Eigentlich wollte er Profi Fussballer werden, dank seiner Mama, die ihm erklärte er habe einen vernünftigen Beruf zu erlernen und Geld zu verdienen erlernte er das Blechbearbeiten und sein Talent wurde Dank der Beteiligung dieser Meister, die als die wichtigste Referenz im Karosseriebau von Mo- von Enzo Ferrari entdeckt für den er bei Scaglietti den Rennwagen ihre Blechenen Rennanzüge verpasste, bevor er später für Lamborghini und andere Projekte wie dem Cizeta Moroder Pro- dena bekannt sind, entstand die Idee des Projekts ModenArt: die Wiederherstellung eines totypen baute. künstlerischen und technischen Erbes von großem Interesse für die Geschichte Modenas und Fragt man Guerra was man braucht um eine Ikone wie den Ferrari GTO zu schaffen, lacht er und des Automobils, das erhalten und gewürdigt werden sollte. antwortet: „Blech, eine Blechschere, einen Hammer, ein Holzpflock und einen Sandsack“… ein De- sign? Nein, auch dazu lacht er und erklärt den Unterschied zwischen den Rennwagen vom Reisbrett Seit 2018 widmen diese Meister ihre Erfahrung und Leidenschaft der Schaffung einer Kollek- und seinen freihändigen Skulpturen. Herrlich uneitel damit, dass er nie nach Papier gearbeitet hat tion, die weltweit einzigartig ist. Originalwerke, die in jeder Hinsicht identisch mit ihren frühe- und keine Holzmodelle baute um Formen zu erfinden, da er erstens kein Holz hatte und nicht bear- ren Schöpfungen sind. Sie werden mit den gleichen Werkzeugen, den gleichen Techniken und beiten konnte und zweitens ein Rundstahl sich so in Form biegen lässt, dass es immer eine saubere vor allem von den gleichen Händen hergestellt, die sie damals geschaffen haben. Dieses fan- Kurven- Linie gibt, keine Knicke entstehen und am schnellsten und einfachsten eine Form damit be- tastische Projekt zielt darauf ab, die größten stilistischen Meisterwerke des Automobils von stimmt werden kann. Alles andere sei von der Logik des Fahrwerks abhängig. Dies ist die Geburt Modena an zukünftige Generationen weiterzugeben. der „Filone“ – das Gittergefüge, welches als Grundform für die blechernen Rennanzüge gebaut wurde und einzigartig für die „Bodybuilder“ von Modena ist. Ob der Anzug passt erklärt Guerra in Eine erste Ausstellung unter dem Namen: "ModenArt - die Bildhauer der Bewegung" zeigte seiner pragmatischen Art, indem er sagt: „Das Licht zeigt Dir, ob eine Form stimmt oder nicht.“ 2019 erstmals die Kunstwerke aus Aluminium und aus Stahlstäben (das besondere Merkmal der Karosserieschule von Modena). In der Bildhauerei wird die Statue direkt mit dem Meißel Um es mit Jean Marc Borels Worten zu sagen: des Bildhauers geschaffen. In Modena, während der Entstehung des „Filone“, wurde der Stil Wenn im Bereich der Karosseriebauer, wie in der Kunst, Werke mit ihren Schöpfern in Verbindung der Karosserie direkt und millimetergenau unter dem Hammer des Karosseriemeisters geschaf- gebracht würden, wären die Karosseriebaumeister der Werkstätten von Scaglietti, Giancarlo Guerra, fen. Afro Gibellini und Oriello Leonardo genauso bekannt und berühmt wie der Ferrari GTO, Kalifornia Ich hatte das große Glück, dass die Herren mir nicht nur ihre „verbalen“ Geschichten erzählen, oder Testa Rossa. Diesen virtuosen Künstlern ist es in der Tat zu verdanken, dass sie nicht nur die sondern mich auch das Schaffen ihrer „Goldenen“ Hände, durch meine Augen gesehen, erzäh- Karosserien aller fünf begehrtesten Meisterwerke der Geschichte Modenas entworfen und gebaut len lassen. Und wie mir berichtet wurde, tun sie dies nicht, weil ich so schrecklich nett bin, son- haben, sondern auch die von etwa zwanzig der dreißig Modelle, die heute den Automobilkunstmarkt dern weil sie sehen was ich anschaue und dabei beobachten, dass ich sehe, was ihre Linien beherrschen. Es ist daher kein Zufall, dass Giancarlo Guerra von einem amerikanischen Journalisten sagen und ihre Hände erzählen. als lebender Michelangelo beschrieben wurde. Nanette Schärf geb. 1970 in Basel, Schweiz, lebt seit 1985 in Worms

„Ich bin ein Architektenkind und die Baustel- len waren meine Spielplätze. Im Alter von 4 Jahren verliebte ich mich in einen Alfa Romeo…..“

Nanette Schärf wuchs als Kind eines Archi- tekten und einer Innenarchitektin in der Schweiz auf. Ihr aufregendster Zeitvertreib war es, im Bagger zu fahren oder den Res- tauratoren beim Vergolden mit dünnen Blatt- goldblättern zuzusehen. Mit der Liebe der vierjährigen zu einem Alfa Romeo wurde die Leidenschaft für Autos geboren. Shelby Cobra Dytona, 60er Jahre

Die Faszination kam von den Formen und der Dynamik, sowie der süßen Musik der Zy- linder. Wo in Basel die Pferderennbahn mit dem Fahrrad erreichbar war, war es nach dem Umzug nach Deutschland die Rennstre- cke in Hockenheim. Während ihres Architekturstudiums küm- merte sich Schärf für einen Kommilitonen, der Rennfahrer war, um die Sponsorenbe- treuung an der Rennstrecke. So kam die Ge- legenheit, mit der Kamera die Momente an der Rennstrecke einzufangen. Mit einem an- deren und unverwechselbaren Blickwinkel nahm Schärfs Fotografie Fahrt auf, und schon bald erwarb sie sich einen guten Ruf als Rennsportfotografin und Automobiljour- „Der vermeintliche Kontrast zwischen Bauen und nalistin „So wurde ich Architektin und die Restaurieren von Häusern und die Herausforde- Rennstrecken zu meinem Spielplatz als Foto- rung, dynamische Momente einzufangen, ist eine grafin…. “ große Bereicherung…“

Es bestand immer die Idee, dem Architektur- „Um die Dinge besser zu verstehen, ist ein Per- studium noch Automobildesign in Italien fol- spektivwechsel notwendig und blitzschnelle Auf- gen zu lassen, aber Schärf wurde stattdessen fassung, weshalb sich die Arbeit als Architekt und Architekt mit Schwerpunkt Denkmalpflege umgekehrt die Arbeit als Fotograf und Autojour- und Fotograf- und Automobiljournalistin mit nalist bereichern. Gerade die Arbeit mit Oldtimern Schwerpunkt Rennsport, Supersportwagen, und Automobilgeschichte ist der Arbeit in der Oldtimer und Lifestyle für Print- und Online- Denkmalpflege sehr ähnlich. Man muss genau hin- Magazine und Hersteller. schauen und zuhören, was die Substanz einem sagt.“ Ihre Leidenschaft für italienische Automobile setzte sich bis in die 1990er Jahre bei den „Das ist wahrscheinlich der Grund, warum ich nie Alfa Romeo-Rennteams und dann im Auto- Studiofotograf werden wollte. Ich nenne mich mobil-Bermuda-Dreieck von Modena, Mara- Streetworker, weil der wahre Moment die schöns- nello und Sant'Agata fort und öffnete die ten und spannendsten Geschichten erzählt…. “ Türen zur Bugatti-Geschichte in Campogal- liano und den Karosseriebauern von Mo- Bernhard Fauser, Intendant des UnterwegsTheater dena. und ebenfalls leidenschaftlicher Oldtimerfahrer, hat mit dem von Nanette Schärf überlassenen Foto- und Textmaterial die Ausstellung konzipiert und den Austellungsfilm geschnitten & produziert. Thomas Kaufmann, MA & Bernhard Fauser, HD aka KAUFAU

Drei Installationen hat das Metro- polRegion-Duo KAUFAU für Art Ort 021 geschaffen; - Fiat decomposed - Opel stoned - DunlopMan

Somit sind sowohl die Opelfreunde draußen als die Fiatfans drinnen emotional bedient, was zahlreiche Empörungen/Entgleisungen verba- ler Art zeigen, die uns erreicht haben. Zur Beruhigung der Gemüter sei er- klärt, dass es sich bei dem Opel um einen Kadett aus dem Jahr 1974 handelt, der vor Jahren aus dem warmen Süden Frankreichs zu uns gekommen ist und bereits auf der Bühne betanzt wurde. Der Stein, der ihn beschwert, hat das Gewicht des von Josef Ganz; 450 kg. Das Dach hält, Dank deutscher Ingenieurskunst.

Der Sandstein wurde in Form und Gewicht akribisch ausgesucht und von Steinmetzen und dem Steinfachmann Knut Hüneke aus dem Dossenheimer Steinbruch per Kranwagen sanft auf die Limousine abgesetzt. Ende Juli kommt er wieder zurück in sein Habitat, wenn nicht ein Kunstkenner das Werk vorher kauft. Das UnterwegsTheater verkauft dann den rostfreien Oldtimer an den Meistbietenden und spendet den Erlös an die Josef Ganz Stiftung.

Einen pädagogischen Hinweis können wir uns nicht verkneifen; Wenn die Mehrheit der Hei- delberger sich vor 70 Jahren in gleicher Weise für das Leben ihrer MitbürgerInnen empört hätten, wie die heutigen kollektiven Autonarren das von sich fürs Heiligsblechle vorgeben zu tun, so hätte viel Leid verhindert werden können. Also - wehret den Anfängen! Der Standard Superior, 12 PS, Baujahr 1933

Rennen aus Leidenschaft ob der Keller vollsteht oder die Garage keinen Platz mehr fürs Familienauto hergibt; gemeinsam haben alle AutoliebhaberInnen die Sammel-Leidenschaft und das Tüftler-Gen, die Sucht nach dem Parfüm von Motor und Getriebe, der Haptik von Chrom und Lack und Leder. Das Automobil ist die vernünftigste Weise, Geld in den Wind zu schießen. Aber Vorsicht; „The point, as Marx saw it, is that dreams never come true.“ Hannah Arendt SALON.NET Der Heidelberger Architekt und Medienliebhaber Nils Herbstrieth, aka sim- raysir, präsentiert seine Vision einer vernetzten Rauminstallation in einer vernetz- ten Welt. Bild / Ton / Text / Sprache / Daten - alles fließt alles flimmert alles flackert. Was kommt an? Was nehmen wir war? Was ist echt? Was ist virtuell? Vernetzte Rechner, Projektoren und Monitore machen den Datenfluß sicht- und hörbar. Das ganze findet im ehemaligen Verkaufsraum des VW-Autohauses statt, in dem in den 50er Jahren der VW-Käfer ähnlich den heutigen digitalen Konsum-Ikonen Thomas Löscher an seinem Formel Renault in Wohnzimmerhafter Salonoptik präsentiert wurde. (siehe Bild vorletzte Seite) Rennwagen, den er uns großzügigerweise für die Dauer von Art Ort 021 als Leihgabe Heute stehen wir am Beginn einer neuen Ära in der Mobilitätsgeschichte; das zur Verfügung stellt. „rollende Handy“ scheint in greifbarer Nähe... no more „rolling stones“...? Jochen Seiterle, Heidelberg

Jochen Seiterle (fretless) guitars and electronics

Der Heidelberger Gitarrist erschafft mit seinen Händen und seinen Geräten bizarre und aufregende Soundlandschaften, Improvisation und Kalkül, Abenteuer und Ruhe, alles ist musikalisch in Bewegung.

Als „special guest“ wird an einem der Veranstaltungstage der Inha- ber und Geschäftsführer des ehemaligen VW-Bernhardt-Autohauses, Christoph Bernhardt, salon-musikalisch Abschied nehmen, bevor das Gebäude im Winter abgerissen werden wird.

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Bei Art Ort zu erleben Olaf Schönborn, Bei Art Ort zu erleben vom 8. bis 11. Juli und vom 15. bis 18. Juli 2021 vom 8. bis 11. Juli und vom 15. bis 18. Juli 2021 Der in Ludwigshafen lebende Saxophonist Olaf Schönborn studierte Jazz an der Musikhoch- schule Mannheim und der Arizona State University (USA). Seine Bandprojekte reichen vom Swingtrio über weltmusikalische Gruppen (Xiaomei Deng International Ensemble), Saxophon- quartett (FINEFONES), Soul- und Funkbands, brasilianischer Musik (Cocada), BigBand (Kicks‘n Sticks) bis hin zu Stepptanz (Melody, Rhythm & Tap). Er veröffentlichte zahlreiche CDs u.a. mit seinem Quartett Olaf Schönborn’s Q4 (Radio Jazz), der Sängerin Sarah Kaiser, dem Fritz Mün- zer Tentet, der Rainer Tempel BigBand und mit dem legendären amerikanischen Schlagzeuger Allen Blairman. Im Jahr 2000 gründete er zusammen mit Thomas Siffling die von Kritikern hochgelobten Plattenlabel JAZZ’n’ARTS RECORDS und RODENSTEIN RECORDS auf denen inzwischen über 100 CDs erschienen sind. Mitwirkung als Theatermusiker u.a. beim Staatstheater Karlsruhe, Nationaltheater Mannheim, Theater Heidelberg, Festspiele Schwäbisch Hall, Schlossfestspiele Ettlingen, Junge Oper Mannheim, SchauBurg München. Konzerte u.a. mit Maria Schneider, Xavier Naidoo, Kenny Wheeler, Söhne Mannheims, Herb Geller, Bill Ramsey, Vincent Weiss, Roberto Blanco, Emil Mangelsdorff, Richie Beirach, Joe Gallardo, Don Menza, Bobby Burgess Bigband, Carolyn Breuer, Ack Van Royen, Al Martino, aber auch der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, SWR Orchester , Badisches Staatsorchester Karlsruhe. Franz Vitzthum & Alois Späth Heidelberg & Berlin

MELANCHOLIA Das Phänomen der Melancholie bei John Dowland vereint Countertenor Franz Vitzthum und Klangkünstler Alois Späth unter dem übergreifenden Titel „MELANCHOLIA“. Diese Geisteshaltung, zu Dowlands Lebzeiten vielleicht sogar Modeerscheinung, wird musikalisch durch gemeinsames Komponieren klangexperimenteller Musik weiterentwickelt.

FRANZ VITZTHUM Ausbildung bei den Regensburger Domspatzen und bei Ueli Wiget, Frankfurt Prof. Kai Wessel (Köln). Mittlerweile Einladungen zu Solo- Abenden beim Rheingau Musik Festival, den Händel-Fest- 1957 in Winterthur geboren, erhielt Ueli Wiget mit zehn spielen in Halle, Karlsruhe und Göttingen, zu La Folle Jahren den ersten Klavierunterricht bei Klaus Wolters. Journée in Nantes und dem Bach Festival Philadelpia. Er Von 1978 bis 1983 studierte er Klavier und Harfe in den arbeitete u. a. mit den Dirigenten Nicolas McGegan, Kit Klassen von Hans Leygraf und Ruth Konhäuser in Han- Armstrong, Hermann Max, Marcus Creed und Philippe nover und schloss beide Fächer mit dem Konzertexa- Herreweghe zusammen. men ab. Von 1983 bis 1986 setzte er seine Studien bei György Kur- tág und Zoltán Kocsis an der Budapester Liszt-Akademie ALOIS SPäTH fort. Ueli Wiget gewann den 1. Schweizer Jugendmusik- Studium der Musikwissenschaft und Germanistik an der wettbewerb sowie den Wettbewerb der BRD-Musikhoch- Universität Regensburg, Abschluss Magister Artium. An- schulen, ebenso ist er Träger internationaler Preise (Sydney, schließend mehrjährige Tätigkeit als professioneller Sänger Monza, Leipzig). Seit 1986 ist Ueli Wiget Pianist des En- im Chor- und Ensemblebereich, Engagements bei Colle- semble Modern und dort mit vielfältigen Aufgaben und gium Vocale Gent, RIAS Kammerchor Berlin, Weser Renais- Stilrichtungen betraut; solistisch ist er bei den großen Fes- sance u.a. 2004 Gründung des vokal-experimentellen Duos tivals aufgetreten, ebenso als Solopartner namhafter Or- PARKDECK. Ab 2009 Studium "Sound Studies - Akustische chester. Auch als Kammermusiker ist er häufig präsent, Kommunikation" an der UdK Berlin, Klasse für experimen- regelmäßig mit dem Vermeer- und dem Carmina-Quartett. telle Klanggestaltung. 2011 Abschluss (Master of Arts) mit Seine 2009 bei Ensemble Modern Medien erschienene der Klanginstallation "Panharmonicon 2" - Seither national Porträt-CD enthält ausschließlich Kammermusik des grie- und international tätig als Klangkünstler und Klanggestal- chischen Komponisten Nikos Skalkottas. ter. Bei Art Ort zu erleben Bei Art Ort zu erleben vom 22. bis 25. Juli 2021 vom 22. bis 25. Juli 2021 Stefan Sing & Liam Wilson, Berlin und Schottland b2 bei Art Ort 021 zu erleben vom 8.-11. Juli 2021

Sing, ein zeitgenössischer Jongleur, entwickelt seit 1985 seinen einzigartigen Stil. Stefan hat sein Studium der Philosophie und Germanistik abgeschlossen und anschließend studiert Perfor- mance-Technik und Tanz am ICAT in Berlin. 2009 war Stefan Teil der neuen Zirkuskompanie Aiuaio, die bei „jeunes talents“ ausgezeichnet wurde Kar“. In diesem Jahr wurde er Direktor der „Katakomben, Center for Performing Arts“ – a space im herzen , der den zeitgenössischen zirkus als kunstform in deutschland fördern will. 2011 schuf er mit seiner Frau und Tänzerin Cristiana Casadio das Stück „Tangram“. Dieses Stück bekam nominiert für den „Total-Theatre-Award“ 2013 und gewann den „Freiburger Leiter“ für „Performing“ Kunst“ im Jahr 2017. 2016 schuf er sein neues Solostück „entropía“, mit dem er um die Welt tourt. 2017 gründete Stefan seine Jonglier-/Tanz-/Theaterkompagnie „Critical-Mess“, die Premiere mit der Show „dodai“ im Frühjahr 2019. Seit 2021 arbeitet Stefan mit Liam Wilson als Duo „b2“: Seit 2000 unterrichtet Stefan weiterhin an Zirkusschulen auf der ganzen Welt, darunter ESAC in Brüssel, Lido in Toulouse, Flic in Turin, Circus Space in London, Ècole Nationale de Cirque in Montreal usw.…. Common Ground, Ba-Wü & NRW

…denn gemeinsam sind wir mehr als eine Summe von Individuen

Wie groß ist die Grundlage unserer Gemeinsamkeiten, wie zahl- reich sind die Schnittpunkte, wie wichtig die Unterschiede?

Im Circus und im Alltag – am Trapez in der Höhe, auf den Händen des Partners, an der vertikalen Linie eines Masten. Die Artisten fordern sich gegenseitig heraus, verschieben ihre Grenzen, küm- mern sich umeinander und teilen nicht nur ihre künstlerische Vision, sondern auch ihre Auffassung von Gemeinschaft mit dem Publi- kum. Common Ground ist eine Show voller Akrobatik, positiver Energie, Spannung und Humor, in der die Artisten als Solisten glän- zen, aber vor allem als Gruppe auftreten.

Für Art Ort 021 werden Module der Show an die Räumlichkeiten des Autohauses angepaßt zu erleben vom 15.-18. Juli 2021

Kreativteam KONZEPT • DARSTELLER Andreas Bartl • Evertjan Mercier • Zinzi Oegema • Iris Pelz • Lisa Rinne • Christopher Schlunk DRAMATURGIE • AUGE VON AUSSEN Stefan Schönfeld MUSIK KOMPOSITION Michael Strobel AKROBATIK COACH Denis Dulon BÜHNENBILD Karoline Hahn LICHTDESIGN Reynaldo Ramperssad VIDEO Dirk Weiler FOTOS Nicole Oestreich • Bernadette Fink GRAFIKDESIGN Hanneke Meijers TECHNIKER Philippe Astor MANAGEMENT KOPRODUKTIONEN Ute Classen • PerplX VZW, Kortrijk • Theater op de Markt, Dommelhof • Kulturzentrum Tollhaus e.V., Karlsruhe

FÖRDERUNGEN • die flämische Regierung, Abteilung Jugend, Kultur und Medien (Belgien) • Landesverband Freie Tanz- und Theaterschaffende Baden-Württemberg e.V. mit Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg Der Tänzer, Choreograph und Dozent Amancio González Sada Mamedova studierte an der Irina Tikhomirnova Ballett- studierte Tanz bei Ion Beitia und am Centre International de schule und an der Nikolai Ogryzskov Contemporary Dance School Danse Rosella Hightower in Cannes. Nach Engagements in ver- in Moskau, bevor sie ein Jahr lang mit der Riverdance Company in- schiedenen klassischen und modernen Ensemble begann seine ternational tourte. Nach Abschluss ihres Tanzstudiums an der Hoch- 16-jährige Zusammenarbeit mit William Forsythe bei Ballett schule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main 2013 Frankfurt und beim Nachfolgeensemble The Forsythe Company folgten mehrjährige Engagements am Theater Regensburg und am bis zu seiner Auflösung im August 2015. Amancio González ist Luzerner Theater. Seit 2018 arbeitet die Ausnahmetänzerin Sada Ma- ein weltweit gefragter Gastlehrer für professionelle Ensembles. medova freiberuflich und wurde mehrfach bei choreographischen Luches Huddleston, Jr. wuchs in Washington, D.C., USA, Wettbewerben ausgezeichnet. Mit dem UnterwegsTheater ist sie seit auf, wo er im Alter von 3 Jahren mit dem Tanzen begann. Die der Produktion NairoBACH im Jahr 2011 verbunden. Tanzschulen, die er besuchte, waren die Lynn B. Welters School Stavros Apostolatos absolvierte seine Ausbildung an der of Dance sowie die Jones-Haywood Dance School. Im DC Youth Staatlichen Hochschule für Tanz und an der Tanzakademie des Kul- Ensemble begann er mit seiner beruflichen Tanzkarriere. Im Alter tusministeriums von Griechenland. In den letzten 25 Jahren besuchte von 19 Jahren erhielt Luches ein Stipendium für die weltweit an- er zahlreiche Kurse und Workshops in klassischem Tanz, modernen erkannte Alvin Ailey School in New York. und zeitgenössischen Techniken sowie in Improvisation mit Lehrern 1991 wurde Luches Mitglied der Bill T. Jones/Arnie Zane Com- aus Griechenland, Europa und Amerika. Seit 1998 ist er freiberuflich pany und kam auf Tournee nach München, Deutschland. Dies war tätig. Mit dem UnterwegsTheater verbindet ihn ein Arbeitsprozess der Beginn seiner internationalen künstlerischen Karriere. von 20 Jahren. Tiana Lara Hogan begann ihre Tanzausbildung bei Tessa Yu-Yuan Huang ist eine Tänzerin aus Taipei, Taiwan, und wohnt Maunder OAM in Newcastle und der Australian Ballet School in in Berlin. Ihr professionelles Tanztraining began sie im Alter von neun Melbourne und schloss sie an der Staatlichen Ballettschule Berlin Jahren und wurde in klassischem Ballett, Zeitgenössischem Tanz und ab. Sie arbeitete als Solotänzerin am Anhaltischen Theater Des- Bewegungen der “Chinese Opera”unterrichtet. Nach ihrem Bache- sau, Nordharzer Städtebundtheater, Theater Hagen und Theater lor für performing arts an der Taipei National University of the Arts Regensburg. Sie schuf eigene Choreographien und arbeitet als war sie von 2014-2018 bei der Wen-Chung Lin Dance Company en- Dozentin für zeitgenössischen Tanz. Ihre künstlerischen Erfahrun- gagiert.“We are the piece” ist ihr erstes Stück mit Jai Gonzales und gen ergänzt sie jetzt um ein Studium von Tierverhalten und Tier- dem Ensemble UnterwegsTheater. schutz. Der gebürtige Japaner Shota Inoue erhielt seine Tanzausbil- Andrés García studierte Tanz am Konservatorium seiner Hei- dung an der Ballettschule «Houmura Tomoi» in seinem Heimatland matstadt Zaragoza in Spanien und an der Hochschule für Musik und an der «Académie de danse Princesse Grace» in Monaco. Erste und Darstellende Kunst in Frankfurt/Main. Er war Ensemblemit- Engagements führten ihn zum Ballett des Opernhauses in Bordeaux glied im Folkwang Tanzstudio und beim Ballet National de Mar- sowie zum Leipziger Ballett unter der künstlerischen Leitung von Paul seille sowie freischaffend tätig und tanzte unter anderen in Stücke Chalmer und anschliessend unter Mario Schröder. Im Jahr 2012 von Reginavan Berkel, Cocoon Dance/Rafaële Giovanola, wurde er Mitglied von Yuki Moris Ensemble Theater Regensburg ID_Frankfurt, Emanuel Gat, Emio Greco und Pieter C. Scholten, Tanz, bevor er ab 2014 freischaffend tätig war. Er tanzte in Werken Yuval Pick, Babeldanse/ Samir Elyamni und Marcos Marco. Als von renommierten Choreographen wie Mauro Bigonzetti, Marco Go- Dozent für Improvisation ist er in Spanien, Frankreich, Deutsch- ecke, Stephan Thoss, Yuki Mori, Jai Gonzales, Shumpei Nemoto u.a. land und Japan tätig. Mit dem UnterwegsTheater ist Shota Inoue seit 2015 verbunden. Jai Gonzales Das Art Ort 021 - Team

Gründerin und Choreographin Festivalleitung: Jai Gonzales und Bernhard Fauser des UnterwegsTheaters, gebo- Öffentlichkeitsarbeit: Eva Wagner ren in Lima, Peru, seit Anfang Socialmedia: Juli Thiele Programm- und Plakatlayout: Bernhard Fauser der 80er Jahre in ihrer Wahlhei- Techniker und Sicherheitskonzept: matstadt Heidelberg daheim. Christian Roth, Markus Heilig, Roberto Martínez, Kai Bender, Simon Peulen, Florian Iser, Ingo Wenk u.a. Abenddienst und Kasse: Johanna Fauser, Sarah Bopp, Lina Janko, Juliane Bartek, Alisha Akpan, Rebecca Goy, Oliver Verseau u.a. VeranstaltungsFotograf: Dr. Günter Krämmer VeranstaltungsVideos: Raphael Ebler

website: www.unterwegstheater.de // [email protected] Vorverkauf über www.reservix.de und an allen bekannten Vorverkaufsstellen Das UnterwegsTheater Ensemble wie z.B. Zigarren Grimm oder Rhein-Neckar-Zeitung. zeigt bei Art Ort 021 die Choreographien AHA-UnterwegsTheater gGmbH, Hebelstr.9, 69115 Heidelberg Bernhard Fauser von Jai Gonzales: „we are the piece“ (35 Minuten) Gründer und Geschäftsführer des „point of view“(30 Minuten, zweiteilig) UnterwegsTheaters, geboren in , Schwabenland, seit Ende der 60er Jahre in Heidelberg zu- hause.

„Es gibt viele große Autoren der Vergangenheit, die Jahrhunderte der Vergessenheit und Vernach- lässigung überstanden haben, aber es ist noch offen, ob sie eine unterhaltsame Version ihres Wor- tes überleben werden.“ Hannah Arendt

Ensemble UnterwegsTheater, Foto Günter Krämmer Dipl.-Ing. Josef Ganz (01.07.1898 – 26.07.1967)

Dipl.-Ing. Josef Ganz war maßgeblich an der Entwicklung des deutschen beteiligt – eines erschwinglichen und effizienten Kleinwagens, der kostengünstig zu betreiben ist. 1931 stellte er seinen revolutionären Maikäfer-Prototyp vor, der über einen Mittelmotor, ein zentrales Rückgrat-Chassis und eine Pendelachs-Hinterradaufhängung verfügte. Dieser Maikäfer inspirierte eine neue Generation von Au- todesigns, die schließlich zum Käfer führte. Da Ganz Jude war, gelang es den Nazis leider, seine Errungenschaften weitgehend auszulöschen, und er ist heute relativ unbekannt. Josef Ganz wurde am 1. Juli 1898 in geboren, wuchs aber überwiegend in Wien auf. Nach dem Ersten Weltkrieg zog Ganz 1920 nach Deutschland, um an der Technischen Hochschule Maschinenbau zu studieren. Während seines Studiums begann er, frus- triert, mit seinem Motorrad über schlammige Straßen zu fahren, einen hochinnovativen vierrädrigen Kleinwagen zum gleichen Anschaffungs- preis und mit den gleichen Wartungskosten wie ein gutes Motorrad zu entwickeln. Sein erster Entwurf von 1923 hieß Ganz-Klein-Wagen. Als Student konnte er keinen Prototypen bauen, begann aber über seine innovativen Ideen zu schreiben und etablierte sich als kritischer und hochkompetenter Autojournalist und Ingenieur.

Standard Superior

1932 erwarb Wilhelm Gutbrod, der Direktor der Stan- dard-Motorradfabrik in Ludwigsburg, eine Lizenz von Ganz, um nach seinen Patenten einen Kleinwagen nach dem Design des Maikäfers zu entwickeln. Das neue Mo- dell mit dem Namen Standard Superior verfügte über eine einfache, halbstromlinienförmige Zweisitzer-Karosserie aus mit Kunstleder bezogenem Sperrholz und Stahlkotflü- geln. Das Auto war nur 3.050 Millimeter lang und war wahl- weise mit 400- oder 500-cm³-Motor erhältlich. Es konnte mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit zwischen 60 und 70 Stundenkilometern gefahren werden. Der Standard Superior wurde im Februar 1933 auf der IAMA (Internationale Auto- mobil- und Motorradausstellung) in Berlin offiziell vorge- stellt. Nur zwölf Tage nach seiner Vereidigung als Bundeskanzler hielt eine Rede zur offiziellen Er- öffnung der Schau. Hitler bekundete bei seinem Rundgang durch die Ausstellung nicht nur Interesse am Standard Su- perior, seine neue Regelung hatte es möglich gemacht, dass nun auch vierrädrige Autos mit einem maximalen Hubraum von 400 ccm von Inhabern eines Motorradführerscheins ge- fahren werden konnten. Ganz hatte sich in der Motor-Kritik seit Jahren für diesen Wandel eingesetzt, um diese Kleinwa- gen für ein größeres Publikum erschwinglicher zu machen. Das Leben des Josef Ganz

1898 Josef Ganz wird am 1. Juli 1898 in Budapest gebo- ren, wächst aber um die Jahrhundertwende größ- tenteils in Wien auf und erhält dort 1910 als Zwölfjähriger sein erstes Patent.

1920 Josef Ganz zieht von Wien nach Worms in Deutsch- land und studiert Maschinenbau an der Techni- schen Hochschule in Darmstadt, wo er 1927 seinen Abschluss macht.

1923 Josef Ganz macht seinen ersten Entwurf für ein Volksauto, das er Ganz-Klein-Wagen nennt und be- ginnt, sich als kritischer und hochkompetenter Au- tojournalist und Ingenieur zu etablieren.

1928 Josef Ganz wird Chefredakteur der Zeitschrift Klein- Motor-Sport und macht sie zur einflussreichsten Zeitschrift der Automobilbranche, die 1929 den Titel in Motor-Kritik ändert.

1930 baut Josef Ganz seinen ersten „Volkswagen“-Pro- totyp in der Motorradfabrik in Nürnberg und testet ihn auf unterschiedlichem Gelände.

1931 1938 Josef Ganz baut im Adler-Werk in Frankfurt a.M. stellt in Deutschland das Vorserienmodell des Volkswagens für Hitler vor, wäh- den revolutionären Maikäfer-Prototyp, einen Tech- rend Josef Ganz in der Schweiz das Vorserienmodell des „Schweizer Volkswagens“ vorstellt, den nologiedemonstrator, der unter anderem von Ferry er mit Mitteln der Schweizer Regierung konstruierte. Porsche und Adolf Rosenberger von der Dr.-Ing. h.c. Ferdinand Porsche GmbH. 1951 Nachdem Josef Ganz 1950 nach zahlreichen Gerichtsverfahren aus der Schweiz ausgewiesen wurde, 1933 emigriert er 1951 nach Australien, wo er als Automobilingenieur für die Standard Motor Company Der nach den Patenten von Josef Ganz konstruierte (Australia) Pty Ltd und General Motors (GM) Holden arbeitet. Standard Superior „Deutschen Volkswagen“ wird auf der Internationalen Automobil- und Motorrad- 1967 ausstellung (IAMA) in Berlin vorgestellt, wo Hitler Nach mehreren Herzinfarkten stirbt Josef Ganz am 26. Juli 1967 im australischen St. Kilda, weitge- von dem Auto beeindruckt ist. Wenige Monate hend vergessen für seine frühen Pionierleistungen. später wird Josef Ganz von der wegen ge- fälschter Anschuldigungen festgenommen und aus allen seinen Verträgen einschließlich seiner Position als Chefredakteur der Motor-Kritik herausgedrängt. Das UnterwegsTheater dankt Paul Schilperoord, Amsterdam, und Lorenz Schmid, Bern, für 1934 die Jahrzehnte lange Forschung über Leben und Werk von Josef Ganz sowie der Lichtblick Hitler plant den „Deutschen Volkswagen“ zu ent- Film- und Fernsehproduktion GmbH, Herrn Lino Rettinger, Köln, und dem Produzenten des wickeln und gibt Ferdinand Porsche den offiziellen Films, Carl-Ludwig, für die Realisierung des auf dem Buch „Ganz - die wahre Geschichte des Auftrag, dieses Auto zu entwickeln, während Josef VW-Käfers“ basierenden Dokumentarfilm von Suzanne Raes. Der bei Art Ort 021 ausgestellte Ganz ein totales Publikationsverbot erhält und in „Standard Superior“ aus dem Jahr 1933 ist eines von zweien in dieser Welt noch exisierenden die Schweiz fliehen muss, um sein Leben zu retten. Exemplaren. Das Autohaus VW-Bernhardt in den 60er Jahren Christoph Bernhardt führt das VW-Autohaus Bernhardt in dritter Generation. Er ist im Haus der Großeltern in der Hebelstr. 7 aufgewachsen und kann auf 70 Jahre erfolgreiches Familienunternehmenleben zurückblicken. Auch in der Freizeit schlägt sein Herz für Motorgetriebenes; er ist leidenschaftlicher Sammler von Oldtimern, PKWs wie Motorräder, und träumt von der Eröffnung eines Firmen-Museums, das er „meine Höhle für Jungs“ nennt. Wir danken für die persönlichen Einblicke ! ArtOrt 021 ist eine Veranstaltung des UnterwegsTheater, gefördert von der Stadt Heidelberg und dem Land Baden-Württemberg Schirmherr Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner im ehemals ältesten VW-Autohaus, Hebelstr. 7 - 69115 Heidelberg

Termine: Donnerstag, 17. Juni 2021, 21.30 Uhr, Fahrradkino auf dem Festivalgelände Donnerstag, 24. Juni 2021, 21.30 Uhr, Fahrradkino auf dem Festivalgelände Donnerstag, 1. Juli 2021, 21.30 Uhr, Fahrradkino auf dem Festivalgelände

Donnerstag, 8. Juli 2021, 20.30 Uhr, Art Ort 021 Cabriolé - art mobil salon Eröffnung Freitag, 9. Juli 2021, 20.30 Uhr, Art Ort 021 Cabriolé - art mobil salon Samstag, 10. Juli 2021, 20.30 Uhr, Art Ort 021 Cabriolé - art mobil salon Sonntag, 11. Juli 2021, 16:00 Uhr, Art Ort 021 Cabriolé - art mobil salon

1972, der neue Käfer ist da!

Donnerstag, 15. Juli 2021, 20.30 Uhr, Art Ort 021 Cabriolé - art mobil salon Freitag, 16. Juli 2021, 20.30 Uhr, Art Ort 021 Cabriolé - art mobil salon Samstag, 17. Juli 2021, 20.30 Uhr, Art Ort021 Cabriolé - art mobil salon Sonntag, 18. Juli 2021,16:00 Uhr, Art Ort 021 Cabriolé - art mobil salon

Donnerstag, 22. Juli 2021, 20.30 Uhr, Art Ort 021 Cabriolé - art mobil salon Freitag, 23. Juli 2021, 20.30 Uhr, Art Ort 021 Cabriolé - art mobil salon Samstag, 24. Juli 2021, 20.30 Uhr, Art Ort 021 Cabriolé - art mobil salon Sonntag, 25. Juli 2021, 16:00 Uhr, Art Ort 021 Cabriolé - art mobil salon

Vorstellungsbeginn und Einlass ist in der HebelHalle, Hebelstr. 9, 69115 Heidelberg Bitte weisen Sie eine der 3 Gs nach. Nach Vorstellungsbeginn kein Einlass. Parkmöglichkeiten im Hof der Firma Kluthe-Chemie. änderungen vorbehalten - Bitte folgen Sie den Veröffentlichungen auf der website www.unterwegstheater.de sowie instagram und facebook und der Tages-Presse - Danke!