Die Jahreszeiten
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JOSEPH HAYDN Die Jahreszeiten Agnes Giebel Fritz Wunderlich Kieth Engen CONCERT 1959 Radio-Sinfonieorchester Stuttgart Hans Müller-Kray 02 Joseph Haydn (1732 – 1809) Die Jahreszeiten | The Seasons | Les Saisons 03 Oratorium für Soli, Chor und Orchester Hob XXI:3 Text: Gottfried van Swieten (1734 – 1803) CD 1 CD 2 eutsch D Der Frühling Der Sommer Der Herbst Der Winter 1 Nr. 1 Einleitung und Rezitativ: 9 Nr. 9 Einleitung und Rezitativ: 1 Nr. 19 Einleitung und Rezitativ: 10 Nr. 29 Einleitung und Rezitativ: Seht, wie der strenge Winter flieht [06:04] In grauem Schleier rückt heran [04:10] Was durch seine Blüte [02:34] Nun senket sich das blasse Jahr [04:48] (Hanne, Lukas, Simon) (Lukas, Simon) (Hanne) (Simon, Hanne) 2 Nr. 2 Chor des Landvolks: 10 Nr. 10 Arie: Rezitativ: 11 Nr. 30 Kavatine: Komm, holder Lenz [03:40] Der munt’re Hirt versammelt nun Den reichen Vorrat fährt er nun Licht und Leben sind geschwächet [01:57] 3 Nr. 3 Rezitativ: und Rezitativ: (Lukas, Simon) (Hanne) Vom Widder strahlet jetzt [00:38] Die Morgenröte bricht hervor [02:41] 2 Nr. 21 Rezitativ: 12 Nr. 31 Rezitativ: (Simon) (Simon, Hanne) Seht, wie zum Haselbusche dort [01:16] Gefesselt steht der breite See [01:59] 4 Nr. 4 Arie: 11 Nr. 11 Terzett: (Hanne, Simon, Lukas) (Lukas) Schon eilet froh der Ackermann [03:47] Sie steigt herauf, die Sonne 3 Nr. 22 Duett: 13 Nr. 32 Arie: (Simon) und Chor: Heil! O Sonne, Heil! [04:35] Ihr Schönen aus der Stadt, kommt her [07:57] Hier steht der Wand’rer nun [04:26] 5 Nr. 5 Rezitativ: (Hanne, Lukas, Simon, Chor) (Lukas, Hanne) (Lukas) Der Landmann hat sein Werk vollbracht [00:43] 12 Nr. 12 Rezitativ: 4 Nr. 23 Rezitativ: 14 Nr. 33 Rezitativ: So wie er naht [01:27] (Lukas) Nun regt und bewegt sich alles [01:51] Nun zeiget das entblößte Feld [01:06] (Lukas, Hanne, Simon) 6 Nr. 6 Terzett und Chor – Bittgesang: (Simon) (Simon) 15 Nr. 34 Lied mit Chor: 5 Sei uns gnädig, milder Himmel [05:54 Rezitativ: Die Mittagssonne brennet jetzt Knurre, schnurre, Rädchen, schnurre [02:55 1959 KONZERT ] Nr. 24 Arie: ] (Lukas, Chor, Simon, Hanne) (Lukas) Seht auf die breiten Wiesen hin [03:12] (Chor, Hanne) | 7 Nr. 7 Rezitativ: 13 Nr. 13 Kavatine: (Simon) 16 Nr. 35 Rezitativ: Erhört ist unser Flehen [00:58] Dem Druck erlieget die Natur [03:36] 6 Nr. 25 Rezitativ: Abgesponnen ist der Flachs [00:29] (Hanne) (Lukas) Hier treibt ein dicker Kreis [00:45] (Lukas) 8 Nr. 8 Freudenlied: 14 Nr. 14 Rezitativ: (Lukas) 17 Nr. 36 Lied mit Chor: O wie lieblich ist der Anblick [10:56] Willkommen jetzt, o dunkler Hain 03:00] 7 Nr. 26 Chor des Landvolks und der Jäger: Ein Mädchen, das auf Ehre hielt [03:29] (Hanne, Lukas, Chor, Simon) (Hanne) Hört, hört das laute Getön [04:13] (Hanne, Chor) 15 Nr. 15 Arie: Welche Labung für die Sinne [04:34] 8 Nr. 27 Rezitativ: 18 Nr. 37 Rezitativ: (Hanne) Am Rebenstocke blinket jetzt [01:15] Vom dürren Osten dringt [00:52] 16 Jahreszeiten ie Nr. 16 Rezitativ: (Hanne, Simon, Lukas) (Simon) 9 19 D O seht! Es steiget in der schwülen Luft [02:19] Nr. 28 Chor: Nr. 38 Arie: | (Simon, Lukas, Hanne) Juchhe, Juchhe! Der Wein ist da [06:37] Erblicke hier, betörter Mensch 17 Nr. 17 Chor: Ach! das Ungewitter naht [03:48] und Rezitativ: Die bleibt allein [04:28] 18 Nr. 18 Terzett und Chor: (Simon) Die düst’ren Wolken trennen sich [04:29] (Die Nummer 20 aus Haydns Partitur wurde 20 Nr. 39 Terzett und Doppelchor: AYDN (Lukas, Hanne, Simon, Chor) in der damaligen Aufführung nicht gegeben.) Dann bricht der große Morgen an [05:08] H (Simon, Lukas, Chor, Hanne) TOTAL TIME [67:47] 60:57] TOTAL TIME [ EDITION SCHWETZINGER SWR FESTSPIELE SWR SCHWETZINGER EDITION JOSEPH JOSEPH 04 Die Musikwelt zu Gast bei den Schwetzinger SWR Festspielen Haydns spätes Meisterwerk 05 Als 1952 die ersten Schwetzinger Festspiele Der Gründung durch den Süddeutschen Rund- Nach anfänglichem Zögern ob seines fortge- Dem Sujet entsprechend besteht das Oratorium stattfanden, konnten sich selbst die Optimisten funk und der Fortführung durch den Südwest- schrittenen Alters (er ging auf die Siebzig zu) und aus vier in sich geschlossenen Kantaten, die das unter den Gründern nicht vorstellen, dass damit rundfunk verdanken die Festspiele ihre einzig- der etwas hausbackenen Textvorlage machte sich Leben der Landbevölkerung, ihre Arbeit und ihr eutsch eutsch D die Erfolgs geschichte eines der bedeutendsten artige Dokumentation: vom ersten Tag an wurde Joseph Haydn 1799 an die Komposition seines Ausgeliefertsein an die Unbilden der Natur im D deutschen Festivals der Nachkriegszeit begann. jede musikalische Veranstaltung aufgezeichnet zweiten großen Oratoriums Die Jahreszeiten. Er Wechsel der Jahreszeiten zum Gegenstand ha- Die „Schwetzinger Dramaturgie“ der 50er-Jahre, und gesendet. So wurden die Schwetzinger SWR gab damit dem Drängen seines Freundes, des ben. Die Schilderung ist drei Solosängern anver- „Neues in Auftrag geben, Altes wiederentdecken, Festspiele im Laufe der Zeit zum größten Klassik- Hofbibliothekars und Hobby-Dichters Gottfried traut, die die Rollen des Pächters Simon (Bass), dem Nachwuchs eine Chance“, behielt ihre Rundfunkfestival der Welt mit jährlich rund 550 van Swieten nach. Dieser fungierte als Sekretär seiner Tochter Hanne (Sopran) und des jungen Gültigkeit und ist heute so modern wie damals. Ausstrahlungen auf allen Kontinenten. Die Liste einer adeligen Musikgesellschaft, die regelmäßig Bauern Lukas (Tenor) übernehmen und durch den Das Schloss mit seinem weltberühmten Park der Interpreten und Ensembles liest sich wie ein im Wiener Schwarzenberg-Palais Oratorien- Chor der Landleute ergänzt werden. erwies sich als der ideale Ort und wurde wieder, Künstler-„Who is Who“ der letzten Jahrzehnte. aufführungen veranstaltete, in deren Rahmen ein wie schon vor 250 Jahren unter Kurfürst Carl Für die „Edition Schwetzinger SWR Festspiele“ Jahr zuvor Haydns Schöpfung Premiere gefeiert Der Frühling Theodor, zu einem „Arkadien der Musik“, in dem öffnen wir die Archive und lassen Sie teilhaben hatte. Der europaweite Erfolg der Schöpfung Die Einleitung beschreibt den Übergang vom sich Europas Künstler trafen und treffen. Inzwi- an Sternstunden der Musik. dürfte für Haydn einen wesentlichen Motivati- Winter zum Frühling, den der Chor mit einem schen wurden rund 40 Werke für Musiktheater in onsschub dargestellt haben. Wie bei dem voran- volkstümlichen Gesang herbeiruft („Komm, hol- Schwetzingen uraufgeführt; hinzu kommen gegangenen Werk beruht der Text der Jahres- der Lenz“). Der Pächter Simon macht sich mit sei- einige 100 Vorstellungen mit alten Opern und zeiten auf einer englischen Vorlage – The Seasons nem Pflug an die Arbeit, wobei Haydn seiner Arie annähernd 2000 Konzerte. von James Thomson (1700 – 1748) –, die Baron („Schon schreitet froh der Ackersmann“) gewitzt van Swieten ins Deutsche übertragen hatte. das Andante aus seiner populären Sinfonie Nr. 94 „mit dem Paukenschlag“ unterlegt. Der Bittge- Die Arbeit zog sich über zwei Jahre hin und ver- sang von Solisten und Chor („Sei nun gnädig, mil- lief nicht ganz reibungslos, da Komponist und der Himmel!“) wird erhört und angesichts der 1959 KONZERT Textdichter offenbar unterschiedliche Vorstellun- aufblühenden Natur ein mehrteiliges Freuden- | gen von dem Werk hatten und Letzterer sich im- lied angestimmt. Hanne und Lukas freuen sich Bernhard Hermann Peter Stieber mer wieder in die musikalische Gestaltung ein- am Hüpfen der Lämmer, am Gewimmel der mischte. Doch in den meisten Fällen folgte Haydn Fische, am Schwärmen der Bienen und Flattern Hörfunkdirektor des SWR, Künstlerischer Leiter des Konzertbereichs seinem eigenen Konzept und schuf unter großer der Vögel – alles von Haydn auf Wunsch van Leiter der Schwetzinger Festspiele Anstrengung ein Meisterwerk, das die Summe Swietens tonmalerisch umgesetzt („O wie lieb- seines Komponistenlebens zieht. „Die Jahreszei- lich ist der Anblick“). Alle vereinen sich zum Lob ten haben mir den Rest gegeben“, äußerte er spä- des Schöpfers („Ewiger, mächtiger, gütiger Gott“), ter, „ich hätte sie nicht schreiben sollen. Ganze und eine glanzvolle Chor-Fuge („Ehre, Lob und Tage habe ich mich mit einzelnen Stellen plagen Preis sei dir“) beschließt den Teil. Jahreszeiten ie D Joseph haydn (1732 – 1809) Südfunk-Chor Stuttgart müssen.“ Die Uraufführung am 24. April 1801 im | Die Jahreszeiten | The Seasons | Les Saisons (SWR Vokalensemble Stuttgart) Schwarzenberg-Palais war ein solcher Erfolg, Der Sommer Konzert 1959 Einstudierung Hermann Josef Dahmen dass es wenig später zwei Wiederholungen im Der zweite Teil schildert einen Sommertag vom Chor des Hessischen Rundfunks, Frankfurt Redoutensaal der Hofburg und noch im gleichen Morgen bis zum Abend. Die Einleitung stellt die Agnes Giebel Sopran – Hanne, seine Tochter Einstudierung Edmund von Michnay Jahr zwei weitere Aufführungen im Burgtheater Morgendämmerung vor (Lukas: „Im grauen AYDN Fritz Wunderlich Tenor – Lukas, ein junger Bauer gab. Schleier rückt heran“), die Solo-Oboe lässt drei- H Kieth Engen Bass – Simon, ein Pächter Südfunk-Sinfonieorchester mal den Weckruf des Hahnes ertönen, der Hirte (Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR) macht sich Horn blasend mit seiner Herde auf Leitung Hans Müller-Kray den Weg (Simon: „Der muntre Hirt versammelt EDITION SCHWETZINGER SWR FESTSPIELE SWR SCHWETZINGER EDITION JOSEPH JOSEPH 06 „Die Jahreszeiten“ in Schwetzingen 07 nun“), und schließlich steigt, von Solo-Terzett und Teils („Juchhe, juchhe ! Der Wein ist da“), von dem Das Eröffnungskonzert der Schwetzinger Fest- von Beethoven (9. Sinfonie unter Klemperer) bis Chor begrüßt, die Sonne majestätisch am Firma- Haydn sagte: „Mein Kopf war so voll von dem tol- spiele 1959 stand im Zeichen des 150. Todestags Brahms (Requiem unter Celibidache). Erst im ment empor („Sie steigt herauf, die Sonne“). len Zeug: es lebe der Wein, es lebe das Fass!, dass von Joseph Haydn. Im Programmheft schrieb Alter von über siebzig Jahren nahm sie Abschied eutsch eutsch D Lukas beschreibt wie Mensch und Tier unter der ich alles darunter und darüber gehen ließ. Ich Dr. Peter Kehm: „Schwetzingen, der Park und das von der Bühne. D glühenden Mittagshitze schmachten („Dem nenne daher die Schlussfuge des Herbstes ,die Schloss, ist im Grunde eine Liebeserklärung an Druck erlieget die Natur“) und Hanne preist den besoffene Fuge’.“ die Natur..