Humanismus Und Renaissance in Ostmitteleuropa Vor Der Reformation

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Humanismus Und Renaissance in Ostmitteleuropa Vor Der Reformation HUMANISMUS UND RENAISSANCE IN OSTMITTELEUROPA VOR DER REFORMATION Herausgegeben von WINFRIED EBERHARD und ALFRED A. STRNAD 1996 BÖHLAU VERLAG KÖLN WEIMAR WIEN Katherine Walsh VON ITALIEN NACH KRAKAU UND ZURÜCK: Der Wandel von Mathematik und Astronomie in vorkopernikanischer Zeit Als im Sommer des Jahres 1434 die schon seit langem erkannte Notwendigkeit einer Reform des Julianischen Kalendersam Konzil von Basel zur Debatte stand und einem dafür verantwortlichen Ausschuß anvertraut wurde, erbaten die Konzilsväter auch von der Universität Krakau ein diesbezügliches Fachgutachten bzw. einen Vorschlag, welcher bei der Lösung der auftretenden astronomisch-komputistischen Berechnungs­ 1 probleme helfen sollte • Eine Generation später wirkte Gregorius de Nova Villa(= Nowa Wies bei Krakau), ein ausgezeichneter Kenner des astronomisch-astrologischen Schrifttums, in den Jahren 1464-1468 als Hofastronom des venezianischen Papstes 2 Paul Il. ( 1464-1471) . Während des Konklaves, aus dem Kardinal Pietro Barbo am 30. August I 464 als neuer Papst hervorging, stellte die Astronomie den Gegenstand eines gelehrten Disputes zwischen einem- wahrscheinlich anderen- Krakauer Magister und dessen Wiener Kollegen dar3. 1 Krak6w, Biblioteka Jagielloriska, cod. 4164, fol. 129'. Vgl. dazu Mieczyslaw MARKOWSKI, Astronomie an der Krakauer Universität im XV. Jahrhundert. In: The Universities in the Late Middle Ages, ed. Jozef!JSEWJJN and Jacques PAQUET ( = Mediaevalia Lovaniensia, Series I, Studia 6, Leuven 1978) 256-275, bes. 265; Jerzego REBETA, Miejsce Wawrzyrica z Racib6rza w najwczesnicjszym okresie krakowskiej astronomii XV wieku. In: Kwartalnik Historii Nauki i Techniki 13 ( 1968) 557 ff. Zur Diskussion dieser Problematik am Basler Konzil vgl. Martin HONECKER, Die Entstehung der Kalenderreformschrift des Nikolaus von Cues. In: Historisches Jahrbuch 60 (1940) 581-592, aller­ dings ohne Hinweis auf die Einbeziehung von Fachleuten aus den Universitäten. Die Debatte um die Kalenderreform wird bei Johannes HELMRATH, Das Basler Konzil 1431-1449. Forschungsstund und Probleme(= Kölner Historische Abhandlungen 32, Köln 1987) leider nicht behundelt. 2 Zu Gregorius "de Nova Villa" vgl. vor allem Grazyna RostNSKA, Scientific Writings und Astronomical Tables in Cracow. A Census of Manuscript Sources (X!Vth-XVIth Centuries). (= Studia Copernicana 22, Po1ish Academy of Sciences. The Im,titute for the History of Science, Education and Technology, Center for Copernican Studies, Wrodaw-Warszawa-Kraköw-Gdansk 1984) bes. 37 Nr. 107 ("Ad verificandum aliquas stellas fixas pro astrolabio ... 1453") bzw. 230 Nr. 1150 ("Loca stellarum fixarum ad annum Christi 1464 completum") sowie ad indicem; ferner Mieczyslaw MARKOWSKI, Astronomica et Astrologica Cracoviensia ante an1wm 1550 (= lstituto Nazianale di Studi sul Rinascimento, Studie Testi 20, Firenze 1990) bes. 39 . .1 Vgl. dazu Helmut GRÖSSING, Der Humanist Regiomontanus und sein Verhältnis zu Gcorg von Peuerbach. In: Humanismus und Naturwissenschaft, hrsg. von Rudolf ScHMITZ und fritz KRAI+T 274 Katherine Walsh Dieser zweite Krakauer war vermutlich Martin Bylica de Olkusz. der nach Studien dortselbst den Weg nach Padua gefunden hatte, um zuerst im Dienste des Kardinals Rodrigo Borja, des späteren Papstes Alexander VI., zu wirken und dann an den Hof des ungarischen Königs Matthias Corvinus zu übersiedeln-'. Mit auffallender Selbst­ verständlichkeit kam dabei die gegenseitige Wertschätzung sowohl von Wien als auch von Krakau zum Ausdruck, wenn es sich um die richtige Interpretation naturwissen­ schaftlicher Erkenntnisse handelte5. Ein halbes Jahrhundert später. als ein Nikolaus ( = Beiträge zur Humanismusforschung 6, Boppard 1980) 69-82. bes. 80. Regiomontanus hat den Inhalt des Dialogs festgehalten und in seiner eigenen Druckerei verlegt. Vgl. loannis Regiomontani Opera collectanea. Faksimiledruck. Zusammengestellt von Felix SCH~1EIDLER (0-,nabrück llJ72). Ferner vgl. Paul L. RoSE, The Italian Renaissance of Mathematics. Studies on Humanist'.. and Mathematicians from Petrarch to Galileo (= Travaux d'Humanisme et Renai-,-;ance l.f'i. Gl::ncve 1976) 90-117 ("Regiomontanus in Italy"). 4 GRÖSSING, Der Humanist (wie Anm. 3) hält es für wahrscheinlich. daß e'> -,ich im Dialog um Martin Bylica handelt. In Anbetracht der Tatsache, wonach beide polnischen Astronomen im Dienste des in diesem Konklave zum Papst gewählten Venezianers standen. käme allerding-, auch Gregorius deNovaWies in Frage.- Zu Martin Bylica de Ilkusz (auch "de Ilkusch") vgl. Jcrzy ZATHEY. Marcin Bylica z Olkusza. In: Zeszyty Naukowe Uniwersytetu Jagiellonskiego 314. Prace Historyczne. H. 42. Copernicana Cracoviensia, 3. Krakowski kr<!g Mikolaja Kopernika (Kraköw JlJ73) 83-102. der auf Grund einer Analyse der Buchbindermakulatur von cod. 580der Bibliotcka Jagielloriska feststellen konnte, daß dieser als Astrologe des katalanischen Kardinals und nicht im Dienste des Venezianers Marco Barbo wirkte. Ferner vgl. DERS., Martin Bylica z Olkusca, profesor Academic Istropolitany. In: Humanizmus a renesancia na Slovensku v 15.-16. storoci. red. L'udovft HouniK a Anton V ANTUCH (Bratislava 1967) 40-54; Zolt:.in NAGY, Ricerche cosmologiche nella corte umanistica di Giovanni Vitez. In: Rapporti veneto-ungheresi all'epoca del Rinascimento(= Studia Humanitatis 2. Budapest 1975) 65-93; L:.iszl6 BEt-:DEFY, Regiomontanus und Ungarn. In: Rcgiomontanus-Studien, hrsg. von Günther HAMANN ( = Sitzungsberichte der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, phil.-hist. Klasse 364, Wien 1980) 243-253; Moritz CsÄKY, Humanistische Gelehrte am Hofe des Königs Mattbias Corvinus. Ebda 255-266; Mattbias Corvinus und die Renaissance in Ungarn 1458-1541, Schallaburg '82 (=Katalog des Niederösterreichischen Landesmuseums N.F. 118. Wien 1982) bes. 49f., 338-341. Vgl. auch Jerzy ZATHEY, Martin Bylica z Olkusza. profesor Academie Istropolitany [Martin Bylica, Professor an der Academia Istropolitana (= Pressburger Universität)]. In: HurnanizmusarenesancianaSlovensku v 15.-16storocf, red. L'udovft HüLOTiK a Anton VANTUCH (Bratislava 1967) 40-54 [mit deutschem Resümee], der an Kardinal Rodrigo Borja, den päpstlichen Vizekanzler und späteren Papst Alexander VI., als eigentlichen Protektor erinnert; Leslie S. DOMON· KOS, The Polish Astronomer Martinus Bylica de Ilkusz in Hungary. In: The Polish Review 13 ( 1968) 7!-79; Zofia AMEISENOWA, Globus M. Bylicy z Olkusza i mapy nieba na Wschodzie i Zachodzie [Der Globus des M. Bylica von Olkusz und die Himmelskarten im Osten und Westen]. (Wroclaw 1959). Zu seinem CEuvre bzw. zur handschriftlichen Überlieferung vgl. vor allem MARKOWSKI, Astronomica et Astrologica (wie Anm. 2) 114-118 sowie RüSINSKA, Scientific Writings (wie Anm. 2) 139 Nr. 650; 332 Nr. 1700; 364 Nr. 1869: 372f. Nr. 1910; 396f. Nr. 2026: 450 Nr. 2340 (= Astrologische Berechnungen für den Krönungstag des Georg Podebrad: "1458 die dominica quarta post Paschahore 14 minuti 30") sowie ad indicem. 5 Dazu vgl. Katherine W ALSH, Mathematik und Naturwissenschaften im Spätmittelalter. Die Universität Krakau als Vorbild für Wien? In: Innsbrucker Historische Studien 10/11 (1988) 21-41 bes. 22 ff. Von Italien nach Krakau und zurück 275 Copernicus aus Thorn im ermländischen Frauenburg seine Beobachtungen und Berech­ nungen der Himmelsbewegungen vornahm, wurde an seiner einstigen Alma mater in Krakau ein Horoskop für den regierenden Medicipapst, den Humanistenfreund Leo X., erstellt6. Diese wenige Hinweise dürften also Grund genug sein, den Anteil der Universität Krakau an der Pflege der Naturwissenschaften zur Zeit der Renaissance zu untersuchen sowie deren geistige Vaterschaft näher zu beleuchten. Dabei wird allerdings deutlich, daß es sich um einen regen Austausch zwischen den oberitalie­ nischen Universitäten, allen voran Padua und Ferrara, über die donauösterreichische Drehscheibe Wien an die königliche Universität der Jagellonen handelte -und dies nicht nur in einer Richtung. Bereits in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts gab es an der Weichsel Gelehrte, die sich mit dem Studium der Astronomie befaßten: Neu- und Vollmondtabellen aus 7 Krakau für die Jahre I 379 und 1380 liefern dafür den konkreten Beweis . Die Grund­ voraussetzungen für eine organisierte und somit kontinuierliche Pflege der Naturwis­ senschaften konnten allerdings erst mit der am 22. Juli 1400 offiziell erfolgten Wiedereröffnung der schon 1364 vom Polenkönig Kasimir [dem Großen! gestifteten Hohen Schule geschaffen werden8. Bereits in den ältesten, zwischen 1404 und 1406 6 Zitiert nach RosiNSKA, Scientific Writings (wie Anm. 2) 9 bzw. 99 Nr. 499; unvollständiger Text eines "Pronosticon siderale Leonis decimi ex nativitatis tempore" erhalten in: Krak6w. Biblioteka Jagiellonska, cod. 2857, fol. JI-9'. Ferner vgl. L'udwfk A. BIRKENMAJER (ed.), Marcini Biem de Ilkusz Poloni Nova Calendarii Romani reformatio. Opusculum ad requisitionem Vti Concilii Late­ ranensis a.D. 1516 compositum (= Editionum Collegii ad historiam scientiarum math.-naturalium perscrutandam I, Cracoviae 1918). Entgegen der Ansicht, wonach der Verfasser dieses während des Pontifikates Leos X. in Auftrag gegebenen Textes mit dem im Dienste des Königs Matthias Corvinus wirkenden Martin Bylica de Olkusz identisch sei, handelt es sich aller Wahrscheinlichheil nach um den jüngeren Marcin Biem (t ca. 1540), der als Anhänger des Nikolaus Copernicus nachweisbar ist. V gl. Aleksander BIRKENMAJER, Etudes d'Histoire des Seiences en Pologne (= Studia Copernicana 4, Wrodaw 1973) bes. 717-720 sowie MARKOWSKJ, Astronomica et Astrologica (wie Anm. 2) 113f. und 210. Zu den diesbezüglichen
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