Sonderdrucke aus der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

NIKOLAUS HENKEL

Bücher des Konrad Celtis

Originalbeitrag erschienen in: Bibliotheken und Bücher im Zeitalter der Renaissance : [Vorträge gehalten anläßlich der 7. Jahrestagung des Wolfenbütteler Arbeitskreises für Bibliotheksgeschichte in der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel vom 1.-3. Juni 1992] / hrsg. von Werner Arnold. Wiesbaden: Harrassowitz, 1997, S. 129-166 NIKOLAUS HENKEL

Bücher des Konrad Celtis*

Die Gelehrtenbibliotheken des 15. und 16. Jahrhunderts stellen einen Beobachtungsgegenstand dar, an dem sich nicht nur die Vielfältigkeit der Bildungsinteressen, die Gewichtung der Wissensgebiete und die zeittypischen Möglichkeiten der Systematisierung des Wissens erken- nen lassen 1 . Wo solche Bibliotheken noch erhalten oder aufgrund von Bestandsverzeichnissen erkennbar sind, können sie als exemplarisch gelten, so die Büchersammlungen des Amplonius Ratinck de Berka zu Beginn des 15. Jahrhunderts 2, später dann die Bibliotheken etwa Albrechts von Eyb3, Hermann und Hartmann Schedels 4, des Beatus

* Für Hilfe und Rat danke ich Dieter Harlfinger, Istvan Monok, Nigel F. Palmer und Franz Josef Worstbrock und den Bibliotheken in Kassel, Oxford und Wien, die die Abbildungen zur Verfügung gestellt haben. 1 Siehe dazu Heinrich Kramm: Deutsche Bibliotheken unter dem Einfluß von Hu- manismus und Reformation. Ein Beitrag zur deutschen Bildungsgeschichte, Leip- zig 1938 (Beih. z. Zentralbl. f. Bibliothekswesen 70) (Nachdr. Wiesbaden 1968); Paul Lehmann: Grundzüge des Humanismus deutscher Lande zumal im Spiegel deutscher Bibliotheken, in: Aevum 31 (1957), S. 253 — 268; Fritz Krafft und Die- ter Wuttke (Hrsg.): Das Verhältnis der Humanisten zum Buch, Boppard 1977 (Kommission für Humanismusforschung. Mitteilung 4). 2 Siehe dazu Wilhelm Schum: Beschreibendes Verzeichnis der Amplonianischen Handschriftensammlung zu , Berlin 1887, S. V — LVIII und 785 — 867; vgl. dazu auch den Abdruck des Katalogs und die Ausführungen in: Mittelalterliche Bibliothekskataloge Deutschlands und der Schweiz. Bd. 2. Bearb. von Paul Leh- mann, München 1928, S. 1 — 99. 3 Siehe hierzu Max Herrmann: Albrecht von Eyb und die Frühzeit des deutschen Humanismus, Berlin 1893, S. 142 — 160; dazu S. 84 — 94 zu den Büchererwer- bungen während des Italienaufenthalts. Zum letzten Forschungsstand siehe Hardo Hilg und Michele Feo: Primo elenco dei libri di Albrecht von Eyb, in: Quaderni Petrarcheschi 4 (1987), S. 63 — 65. 4 Siehe hierzu Richard Stauber: Die Schedelsche Bibliothek. Ein Beitrag zur Aus- breitung der italienischen Renaissance, des deutschen Humanismus und der medi- zinischen Literatur, Freiburg i. Br. 1908; Mittelalterliche Bibliothekskataloge Deutschlands und der Schweiz. Bd. 3,3. Bearb. von Paul Ruf. München 1939, S. 798 — 844. — Lehmann (s. Anm. 1), S. 259 — 261; Beatrice Hernad: Die Gra- phiksammlung des Humanisten , München 1990 (Bayer. Staats- bibliothek, Ausstellungskataloge 52). 130 Nikolaus Henkel

Rhenanus5, Willibald Pirckheimers 6 oder Jakob Spiegels7. Ihre begü- tert-seßhafte Lebensweise in der zweiten Lebensphase, ein fester Lebensmittelpunkt, akademische Bildung und Bucherwerb über mehre- re Generationen hinweg 8, bei Hartmann Schedel die Übernahme einer reichen Bibliothek von dem Oheim, waren der Entstehung solchen Buchbesitzes günstig. Die Erhaltung solcher Büchersammlungen ist indes an die Aufnah- me in eine die Lebenszeit des Individuums übergreifende Institution gebunden, so etwa an das Collegium Porta coeli für die Sammlung des Amplonius, an die Fuggerbibliothek und die Königliche Bibliothek in München im Falle Schedels. Anders liegt die Sache bei den deutschen Wanderhumanisten der ersten Generation wie Peter Luder oder Samuel Karoch von Lichten- berg. Die Breite und Intensität ihrer Bildung lassen sich aus den Werken annähernd erfassen, von ihrem Buchbesitz wissen wir so gut wie nichts9. Seine eigene Bewandtnis hat es mit Konrad Celtis. Sein Lebensweg läßt sich auf weite Strecken gut verfolge&°. Quellen dafür sind seine

5 A. Horawitz: Die Bibliothek und Correspondenz des Beatus Rhenanus zu Schiett- stadt, Wien 1874. — Gustav C. Knod: Aus der Bibliothek des Beatus Rhenanus. Ein Beitrag zur Geschichte des Humanismus, Straßburg und 1889. 6 Siehe hierzu Arnold Reimann: Die älteren Pirckheimer. Geschichte eines Nürn- berger Patriziergeschlechts im Zeitalter des Frühhumanismus (bis 1561). Aus dem Nachlaß hrsg. von Hans Rupprich, Leipzig 1944, hier S. 197 — 230 zur Familien- bibliothek. 7 Karl Heinz Burmeister: Die Bibliothek des Jakob Spiegel, in: Fritz Krafft und Dieter Wuttke (Hrsg.): Das Verhältnis der Humanisten zum Buch, Boppard 1977 (Kommission für Humanismusforschung. Mitteilung 4), S. 163 — 183. 8 So etwa in der Familie Pirckheimer; siehe dazu A. Reimann. Die älteren Pirck- heimer (s. Anm. 6), S. 197 — 230. — Lehmann (s. Anm. 1), S. 261 — 264. 9 Ähnlich steht es übrigens mit der Bibliothek Reuchlins, die 1519 neben griechi- schen und hebräischen Schriften einen Bestand von rd. 250 lateinischen Büchern umfaßt haben muß; siehe Karl Preisendanz: Die Bibliothek Johannes Reuchlins, in: Johannes Reuchlin 1455 — 1522. Festgabe seiner Vaterstadt Pforzheim zur 500. Wiederkehr seines Geburtstages, Pforzheim 1955, S. 35 — 82. 10 Vgl. dazu vor allem die Arbeiten von Dieter Wuttke: Art. Conradus Celtis, in: Lexikon des Mittelalters, Bd. 2, 1983, Sp. 1608 — 1611; ders.: Dürer und Celtis. Von der Bedeutung des Jahres 1500 für den deutschen Humanismus. 'Jahrhundert- feier als symbolische Form', in: The Journal of Medieval and Renaissance Studies 10 (1980), S. 72 — 129; ders.: Humanismus als integrative Kraft. Die Philosophia des deutschen 'Erzhumanisten' Conrad Celtis. Eine ikonologische Studie zu pro- grammatischer Graphik Dürers und Burgkmairs, Nürnberg 1985; ders.: Conradus Bücher des Konrad Celtis 131

Werke und vor allem sein Briefwechseln. Nach Stationen des Studie- rens, Lebens und Lehrens u. a. in Köln, Heidelberg, Erfurt, , Leipzig, in mehreren Universitätsstädten Italiens, in , kurz auch in , wiederum in Heidelberg und Nürnberg kann Cel- tis' "irrendes Lebensschiff" 1497 in Wien vor Anker gehen. Es ist das letzte Lebensjahrzehnt, das Celtis hier verbringt. Die ordentliche Professur für Poetik und Rhetorik sichert von nun an seine Existenz. Das von Maximilian I. 1501 gestiftete 'Collegium poetarum et mathe- maticorum' bietet in seiner lockeren Organisationsform für Celtis' weitere Tätigkeit die so sehr gewünschte Freizügigkeit 12. Am 4. Fe- bruar 1508, gerade 49 Jahre alt geworden, stirbt Celtis an den Folgen der Syphilis, die ihn 10 Jahre zuvor befallen hatte. In sein Sterbebild, das er 1507 von d. Ä. schneiden läßt, bringt er seine geistigen Grundlagen, seinen Anspruch als Dichter wie auch das Ziel seiner Existenz zum Ausdruck. Und wesentliches Instrument dieser Selbstdarstellung sind die in Gestalt von vier Büchern erscheinenden eigenen Werke (siehe Abb. 7). Mit ihnen tritt er in ein die endliche Existenz des Körpers überdauerndes Gespräch mit den Gelehrten aller Zeiten 13 :

Celtis Protucius (1459 — 1508). Ein Lebensbild aus dem Zeitalter der deutschen Renaissance, in: Philologie als Kulturwissenschaft. Studien zur Literatur und Ge- schichte des Mittelalters. Festschrift für Karl Stackmann zum 65. Geburtstag. Hrsg. von L. Grenzmann, H. Herkommer und D. Wuttke. Göttingen 1987, S. 270 — 286; ders.: Art. Celtis, Conrad(us), in: Literaturlexikon. Hrsg. von Walther Killy. Bd. 2, 1989, S. 395 — 400 und Abb. S. 377 — 384. 11 Hans Rupprich (Hrsg.): Der Briefwechsel des Konrad Celtis. Gesammelt, hrsg. und erläutert, München 1934 (Veröff. d. Kommission zur Erforschung der Ge- schichte der Reformation und Gegenreformation. Humanistenbriefe Bd. 3). 12 Zu Celtis' Wiener Tätigkeit siehe Gustav Bauch: Die Rezeption des Humanismus in Wien. Eine literarische Studie zur deutschen Universitätsgeschichte, Breslau 1903 (Nachdruck Aalen 1986). — Tibor Klaniczay: Celtis und die Sodalitas litte- raria per Germaniam, in: August Buck und Martin Bircher (Hrsg.): Respublica Guelpherbytana. Wolfenbütteler Beiträge zur Renaissance- und Barockforschung. Festschrift für Paul Raabe, Amsterdam 1987 (Chloe 6), S. 79 — 105. 13 Im Zusammenhang mit dem Sterbebild, das mit den Jahreszahlen 1507 und 1508 erhalten ist, entsteht 1507 auch Burgkmairs Holzschnitt-Entwurf einer Celtis-Me- daille, des Nummus aeneus, auf den ich weiter unten eingehe. — Das Sterbebild ist vielfach abgebildet, u. a. bei D. Wuttke: Humanismus als integrative Kraft (s. Anm. 10), S. 44. — Zu Celtis' Tod vgl. auch die übrige o. Anm. 10 genannte Lite- ratur sowie Hans Ankwicz-Kleehoven: Der Wiener Humanist . Gelehrter und Diplomat zur Zeit Kaiser Maximilians I. Graz und Köln 1959, S. 43 f. 132 Nikolaus Henkel

MORTVVS ILLE QUIDEM SED LONGVM VIVVS IN EVVUM COLLOQVITVR DOCTIS PER SVA SCRIPTA VIRIS Soviel zur Erinnerung an die bekannten Daten.

I.

Daß Celtis eine Büchersammlung besaß, belegt sein Testament vom 24. Januar 1508 14. Er vermacht darin seine Bücher der Universität bzw. der Artistenfakultät zur Aufstellung in der Bibliothek und be- stimmt, daß sie öffentlichem Gebrauch zugänglich sein sollten, jedoch nicht entfernt werden dürften 1S. Welches diese Bücher waren, geht aus dem Testament nicht hervor, weil es keine Bestandsliste enthält und weil auch in der Folgezeit der Bestand offenbar nie verzeichnet wurde. Die Akten der Artistenfakultät erwähnen jedoch im Wintersemester 1509, also rund ein Jahr nach Celtis' Tod, anläßlich einer Kostenauf- stellung, daß Celtis sehr viele Bücher (libros plurimos) und darüber hinaus zwei mathematische Globen der Fakultät hinterlassen habe. Zum Anketten der Bücher werde ein (vergittertes?) Holzgestell (cancellum) errichtet 16. Der unten von mir aufgelistete Bestand enthält jedoch nur einige wenige Libri catenati; es können also keineswegs alle Bücher angekettet gewesen sein. Der Verbleib der Büchersammlung des Celtis ist unbekannt. Die Wiener Universitätsbibliothek hatte im 18. Jahrhundert ihre Bestände an die damalige Hofbibliothek abgegeben, hier befinden sich heute aber nur wenige von Celtis' Büchern 17 . Weitere lassen sich in Alba Ju-

14 Rupprich (s. Anm. 11), Nr. 338, S. 603 — 609. 15 Item. Ego iure legati relinquo et lego omnes meos libros praeterquam duos, quos dominus Johannes Crachenberger, ut sequitur, elegerit, universitati seu facultati artium ad librariam ex opposito collegii in hospitali novo tali conditione, ut in usum publicum reponantur, nec ulli liceat eosdem transferre, imo si quisquam eos transferre vellet, liceat, imo de iure testamentarii mei deputandi, vel post eorum mortem stipendiatorum Bursae Lilii superintendentis repetere debent et in usum praefatorum stipendiatorum ad publicam eorum librariam reponantur. (ebd., Nr. 338, S. 605, 39 — 47). 16 Tunc enim clarissimus vir philosophiae Magister et poeta laureatus Chunradus Celtis ex testamento librosque plurimos et non vulgares atque etiam globos duos mathematicos facultati reliquit. Pro quibus cathenandis struitur ligneum in biblio- theca cancellum, ut cernitur. (ebd., S. 605 Anm. 2). 17 Hugo Alker: Katalog der Inkunabeln der Universitätsbibliothek Wien. Wien 1958 (Biblos — Schriften 20); ders.: Die Universitätsbibliothek Wien. 3. Aufl., Wien 1957. Bücher des Konrad Celtis 133 lia, Kassel, München, Nürnberg, Oxford, Padua, Paris und Olmütz nachweisen. Die in Alba Julia liegende Homerausgabe enthält f. IIr noch den radierten Eintrag Facultatis philosophiae Viennae. Aber im Inkunabel-Bestand von Alba Julia befinden sich noch weitere Inkuna- beln mit diesem Besitzeintrag, die indes keine Spur von Celtis' Besitz aufweisen 18 . Die bisherige Forschung hat nur in Einzelfällen die Provenienzen aus Celtis' Besitz verzeichnet, so Hans Rupprich in einigen Anmerkungen seiner Briefedition und Hans Ankwicz-Kleeho- ven in seiner Untersuchung der Wiener Humanistenexlibris 19. Die einzige zahlenmäßig umfassendere Zusammenstellung von Büchern des Celtis gab Ernst Nowotny in einem knappen Anhang seiner maschi- nenschriftlichen bei J. Nadler gefertigten Wiener Dissertation von 193820. Hier ist u. a. auch das von der neueren Celtis-Forschung lange verlorengeglaubte Original von Celtis' 'Grammatica graeca' nachgewie- sen21 . Die nachfolgenden Ausführungen haben nur das bescheidene Ziel zusammenzustellen, was verstreut verzeichnet war oder von mir aufge- funden wurde, insgesamt 33 Bände. Wie umfangreich der Buchbesitz des Celtis war, läßt sich nicht einmal annähernd angeben. Dazu ein Vergleichsbeispiel: Johannes Cuspinian, Celtis' Schüler, Freund und Nachfolger im Collegium poetarum et mathematicorum, hinterließ bei seinem Tod 1529 eine sehr umfangreiche Bibliothek, von der der Wie-

18 Ich habe die Exemplare in Alba Julia nicht eingesehen, sondern stütze mich nur auf den gedruckten Inkunabelkatalog von Petrus Kulcs ār: Catalogus incunabulo- rum Bibliothecae Batthy ānyanae, Szeged 1965. Siehe weiterhin Peter Kulcs ār: A bēcsi bölesēszkar egykori osnyomtatvanyai Gyulafeh ērārott, in: Tanulmānyok Ka- rācsonyi B ēla hertvenedik szület ēsnapjara, Szeged 1989, S. 121 — 129, bes. S. 123 f.; ders.: A b ēcsi Euyetemi Konyt ār ösnj ai a Batthyaneumsan [Inkunabeln am Batthyaneum aus dem Bestand der Universitätsbibliothek in Wien], in: Tanul- mānyok Karācsonyi B ēla 70. szülelesnapjara. [Beiträge zum 70. Geburtstag von Bēla Karācsonyi]. Hrsg. von Peter Kulcs ār und B ēla Māder, Szeged 1990. Für Hinweise und die Beschaffung einzelner Kopien bin ich der kollegialen Hilfe von Istvan Monok, Szeged, herzlich verpflichtet. 19 Hans Ankwicz-Kleehoven: Wiener Humanistenexlibris, in: Jahrbuch der öster- reichischen Exlibris-Gesellschaft 17 (1919), S. 11 — 35, hier S. 12 Anm. 9. 20 Ernst Nowotny: Die Weltanschauung des Konrad Celtis, Diss. phil. (masch.) Wien 1938, S. 292 — 297. 21 Ebd., S. 297. Siehe auch die Ausführungen unten zum Wiener Cod. Suppl. graec. 43; ausführlich dazu Dieter Wuttke: Zur griechischen Grammatik des Konrad Cel- tis, in: Silvae. Festschrift für Ernst Zinn zum 60. Geburtstag, Tübingen 1970, S. 289 — 303. — Eine Würdigung dieser Schrift im Vergleich mit den sonstigen Handbüchern des Griechischstudiums der Zeit fehlt, soweit ich sehe. 134 Nikolaus Henkel ner Bischof Johann Faber mit 636 Bänden den größten Teil erwarb. Nach Fabers Tod kam ein nicht näher bestimmbarer Teil davon in die Hofbibliothek, wovon Hans Ankwicz-Kleehoven 1949 noch 178 Bände nachweisen konnte22. Das kann und muß kein Anhaltspunkt für die Größe von Celtis' Bibliothek sein, zumal Cuspinian — neben seiner Ar- tistentätigkeit — als Professor der Medizin ein breiteres Fächerspektrum seiner Interessen und vor allem größere Einkünfte hatte als Celtis. Die unten S. 144 — 158 zusammengestellten Bände bilden mit Sicherheit nur einen kleinen Teil des Bestandes von Celtis' Bibliothek; weiteres wird und muß mit Sicherheit dazukommen, und dazu sollte dieser Beitrag anregen. Die Verknüpfung dieser Bücher mit dem Werk des Celtis kann nur stellenweise angedeutet werden, sie muß der Celtis- Forschung vorbehalten bleiben.

II.

Wesentliches Merkmal der Bücher aus dem Besitz des Konrad Celtis ist sein Besitzvermerk, den er zumeist eigenhändig eintrug (siehe Abb. 1 — 2, 4), in mindestens einem Fall auch durch seinen Adlatus Johannes Rosenperger (Johannes Athesinos) eintragen ließ (siehe Abb. 3). Er besteht aus drei Teilen: a) dem Eintrag Conradi Celtis poete protucii, bzw. Conradi Celtis poete protucii sum. Dieser Eintrag tritt in den folgenden Varian- ten auf: — Con. Cel. pro. poete bzw. Con. Cel. pro. poete sum (Abb. 1 — 2, 5), — Celtis Protucij Poete sum (von der Hand Rosenpergers in der Oxforder Ptolemaeus-Handschrift MS Arch. Seld B. 45, s. Abb. 3)23,

22 Hans Ankwicz-Kleehoven: Die Bibliothek des Dr. Johann Cuspinian. In: Die Österreichische Nationalbibliothek. Festschrift zum 25jährigen Dienstjubiläum des ... Dr. J. Bick. Von Josef Stummvoll, Wien 1948, S. 208 — 227. Die Handschrif- tenabteilung der ÖNB besitzt ein Sonderdruckexemplar dieses Aufsatzes, dem ein maschinenschriftlicher Anhang von 17 B11. beigegeben ist, der die 178 identifi- zierten Titel aufführt (Signatur: Hss.-S. N.B. 38). 23 Vergleiche dazu auch die Ausführungen unten im "Verzeichnis". Nur bei diesem Besitzeintrag fehlt der Vorname Conradus, der durch die Monogrammierung des Schildes als eigentlich zugehörig erwiesen ist. Möglicherweise war der Vorname ursprünglich vorhanden und ist erst durch das Beschneiden des Blattes verloren- Bücher des Konrad Celtis 135

— Con. [radi] C. [eltis] P. [rotucii] P. [oete] L [aurea] ti ego sum et amicorum in der Kasseler Handschrift der Epigramme (Abb. 4); b) einem asymmetrisch gestalteten Tartschenschild mit eingezeichne- tem Monogramm CCPP in der bekannten spiegelsymmetrischen Anordnung (Conradus Celtis Protucius Poeta) und drei auf ge- dachtem dreieckigem Grundriß verteilten Sternen 24. Die Ausbuch- tung des Schildes erfolgt sowohl nach rechts wie auch nach links. Dieser Schild, freilich jetzt in achsensymmetrischer Ausführung, begegnet wieder in Celtis' Sterbebild (Abb. 8), wo er, zerbrochen vor dem Dichter auf dem Tisch liegend, den Übergang vom Bild- zum Textteil markiert. c) der griechischen Devise Sie wird von Celtis selbst, soweit bisher beobachtet 25, in der Re- gel fehlerhaft geschrieben, mit itazistischer Verschreibung des letzten Ti wie auch hinsichtlich Prosodie und Akzentsetzung 26. Sie tritt in folgenden Varianten auf: — 7cap 6 cw (ppovi 6r S (Abb. 1) — 1c0Cp ßtiCO (ppovE YT S (Abb. 4) —7capE no) (ppcovia ; (Abb. 3) Die drei genannten Elemente des Exlibris sind in der Regel achsen- symmetrisch untereinander angeordnet. Wann das Exlibris entstanden ist und seit wann es in die Bücher eingetragen wurde, läßt sich nicht feststellen. In der Kasseler Hand- schrift der 'Epigramme' nennt sich Celtis im Exlibris zusätzlich als poeta laureatus, was sonst nicht vorkommt, doch möchte ich nicht daraus schließen, daß die übrigen Belege des Exlibris deshalb vor den Empfang des Dichterlorbeers 1487 zu datieren seien. Mit den Exlibris-

gegangen. Andererseits wäre dann die Namenszeile ganz aus der Achse des Schil- des herausgerückt. 24 Ankwicz-Kleehoven hat darauf verwiesen, daß die Sterne als Hieroglyphenzei- chen aufgefaßt werden und eine symbolische Bedeutung neben der ornamentalen haben können; sie würden soviel bedeuten wie: Gott, Schicksal, Zeit (s. Anm. 19), S. 12 Anm. B. 25 Siehe Bauch (s. Anm. 12), S. 138. 26 Das ist in Humanistenkreisen nicht unüblich, wie mir Dieter Harlfinger mitteilt (brieflich am 20.8.1992). — Auf zwei Wolfenbütteler Handschriften des Guarino Guarini, die seinen Besitzeintrag Tob Fovapivov Tob 0vcpcwva%ov tragen, weise ich in diesem Zusammenhang hin: Herzog August Bibliothek, Cod. Guelf. 56.22. Aug. 8° sowie Cod. Guelf. 71.19 Aug. 2°. 136 Nikolaus Henkel

Elementen Tartschenschild und Monogramm, die Celtis in sein Sterbe- bild aufnahm, war er bis zu seinem Ende verbunden. Einige Bände aus Celtis' Besitz sind mit einem in seiner Art wohl einzigartigen Bücherzeichen ausgestattet. Es ist ein auf 1507 datierter und in Holz geschnittener Entwurf zu einer Gedenkmedaille des Celtis, deren Abdruck außen auf den Einband geklebt wurde (Abb. 6) 27. Auf einem kleinen Blatt sind unter der Überschrift NVMMVS AENEVS SYMMETRIAE CELT[is] Vorder- und Rückseite einer Medaille von 5 cm Durchmesser abgebildet28 : Die Bildseite zeigt in einem schmalen kreisrunden Doppelrahmen Celtis' Kopf bis zum Brustansatz; Dichter- lorbeer und die Amtskette des Collegium sind deutlich erkennbar, we- niger deutlich der Reichsadler in einem Lorbeermedaillon über der Stirn, wie er auch im Sterbebild vorkommt. Die Beischrift lautet: AN[no] VITAE // XLVIII. Die Rückseite der Münze bietet, in die Form eines Pentameters gekleidet, den Hinweis auf die Lebensnähe des Bild- nisses: ADDE SONVM VOCIS CELTIS IS ALTER ERIT und die Datie- rung M.D. VII. Die Nähe von Celtis' Portrait auf der Vorderseite des Nummus zu dem im gleichen Jahr von Hans Burgkmair nach Celtis' Entwurf gefertigten Sterbebild ist offensichtlich, doch während er dort die Augen geschlossen oder doch wenigstens auf die Bücher gesenkt hat, sind sie hier offen auf den Betrachter gerichtet 29. Daß Burgkmair auch der ausführende Künstler des Nummus ist, darf mit Sicherheit an- genommen werden, gleichfalls, daß die Idee und Konzeption dieser über das Holzschnittstadium hinaus offenbar nie zur Ausführung ge- langten Medaille von Celtis selbst stammt. Der Anlaß für die Anfertigung dieser Medaille ist unbekannt, frag- lich auch, ob sie ursprünglich als Bücherzeichen gedacht war. Es sind immerhin zwei Fälle nachgewiesen, bei denen der NVMMVS AENEUS am unteren Rand von Burgkmairs Holzschnitt des 'Großen Reichsad-

27 Vgl. zu dieser Medaille Ankwicz-Kleehoven: Wiener Humanisten-Exlibris (s. Anm. 19), S. 12 f. (mit Abb. 1). — F. W. H. Hollstein: German Engravings, Etch- ings, and Woodcuts, ca. 1400 — 1700. Bd. 5, Amsterdam 1957, Nr. 310, S. 103 und Abb. S. 150. 28 Nicht wegen Beschneidung des Blattes, sondern aus Gründen der Symmetrie ist die Überschrift am Schluß nicht vollständig. Die originalen Abmessungen solch eines Blattes sind 11,4 x 8,5 cm. Sein Abdruck läßt sich noch auf dem alten Ein- band von Cod. 247 der ÖNB Wien erkennen; das Blatt selbst ist in diesem Fall leicht beschnitten innen eingeklebt worden. 29 Siehe zu Celtis' Sterbebild (und den verschiedenen Zuständen des Holzschnitts) F. W. H. Hollstein (s. Anm. 27), Nr. 308, S. 102. Bücher des Konrad Celtis 137 lers' erscheint, der ein Programmbild des Collegium poetarum et ma- thematicorum von 1506/07 ist 30. Eine Signaturenvergabe ,ist auf oder in den Bänden aus Celtis' Besitz nicht erkennbar, was vielleicht darauf hindeuten könnte, daß der Bü- cherbestand für den Besitzer noch überschaubar war. Bei den anfangs erwähnten umfangreichen Bibliotheken etwa des Amplonius Ratinck oder des Hartmann Schedel war eine Systematisierung des Bestandes einschließlich einer Signierung der Einzelbände offenbar unumgäng- lich, die Systematisierung wohl auch von den breiter angelegten Inter- essen dieser Sammler bestimmt. Auch mehrere Bücher aus der Biblio- thek Cuspinians tragen noch Signaturen 31 .

Nun zu den unten zusammengestellten Büchern des Celtis. Bemerkens- wert groß ist die Zahl der aus dem frühen und hohen Mittelalter stam- menden Bände. Wie und wo Celtis an sie gekommen ist, wissen wir in kaum einem Fall. Der Wiener Cod. 247 stammt aus Weihenstephan, ansonsten sind die Provenienzen unbekannt. Man müßte zu den erhal- tenen Stücken noch z. B. die verlorene Handschrift des 'Ligurinus' und den bei den Regensburger Benediktinern von St. Emmeram aufgefun- denen Codex mit den Werken der Hrotswith stellen, die wenigstens zeitweise in Celtis' Besitz waren. Für den 'Ligurinus' stellt der von den Sodalen des Celtis veranstaltete Druck von 1507 die alleinige Quelle unserer Textkenntnis dar 32. Die Handschrift mit den Werken der Hrots- with hat Celtis der Bibliothek von St. Emmeram zurückgegeben (heute München, BSB, Clm 14485). Es handelt sich um einen liber catenatus ohne Besitzvermerk des Celtis, doch hat dieser für die Drucklegung durchgehend Überschriften, Kolumnentitel und Randvermerke eingetra-

30 Vgl. die Nachweise bei Ankwicz-Kleehoven: Wiener Humanisten-Exlibris (s. Anm. 19), S. 13, Anm. 11, sowie besonders F. W. H. Hollstein (s. Anm. 27), Nr. 800, S. 150. — Zum Einfluß von Celtis' Sterbebild auf Cuspinians Portrait-Ex- libris siehe Ankwicz-Kleehoven, ebd., S. 13 f. 31 Siehe Ankwicz-Kleehoven: Die Bibliothek (s. Anm. 22). 32 Siehe dazu Rupprich: Briefwechsel (s. Anm. 11), Nr. 335, S. 596 — 598. Ein Fak- simile: Der 'Ligurinus' des Gunther von Pairis. In Abbildungen des Erstdrucks von 1507 hrsg. von Fritz Peter Knapp, Göppingen 1982 (Litterae 76). Der vom Herausgeber gewählten Reproduktionsvorlage fehlen freilich die zur humanisti- schen Ausstattung gehörenden blattgroßen Holzschnitte, davon einer von Dürer. 138 Nikolaus Henkel gen, ebenso Emendationen des Textes, die der Drucker in die Ausgabe (VD 16, H 5278) übernehmen sollte 33. Und daß dieser kostbare Codex tatsächlich 1501 als Textvorlage in der Nürnberger Offizin des (unbe- kannten) Druckers der Sodalitas Celtica 34 gelegen hat, zeigen die Spuren eines noch feuchten Druckbogens auf f. 76 v/77r der Hand- schrift. Unter den erhaltenen Stücken befinden sich typische Auctores- Handschriften, wie man sie in den Lateinschulen des Mittelalters las, glossierte und kommentierte, so die Werke der beiden römischen Sati- riker Persius und Juvenal im Wiener Cod. 131 und die 'Thebais' des Statius im Olmützer Cod. CO 360. Man würde auch annehmen, daß Celtis zumindest auch die Werke der augusteischen Klassiker Horaz, Vergil, besessen hat, sicher auch Werke der Prosaisten und Seneca, von dessen Tragödien er zwei während seiner Leipziger Lehrtätigkeit herausgibt 35 . Doch wir kennen bis jetzt keine Handschrif- ten mit diesen Texten aus seinem Besitz 36. Auch Celtis' Codex mit dem Werkcorpus des bedeutendsten frühchristlichen Dichters, Pruden- tius, in dem aus Weihenstephan stammenden Wiener Cod. 247 gehört in den Bereich der Schule, freilich vor allem im Frühmittelalter. Für Celtis könnten die verschiedenen Metren der Hymnen ein interessantes Studienobjekt gewesen sein. Es ist wahrscheinlich diese Handschrift, die Celtis um 1501/02 an Caritas Pirckheimer ausgeliehen hatte. Sie dankt ihm für die Lektüre dieses poeta christianissimus, möchte aber einen weiteren Band des Celtis mit Werken des Hieronymus noch weiter studieren 37 . Von diesem Band wissen wir sonst freilich nichts.

33 Hierzu und zum Anteil der Sodalen an dieser Ausgabe siehe H. Grimm: Des Con- radus Celtis editio princeps der Opera Hrotsvite von 1501 und Albrecht Dürers Anteil daran, in: Philobiblon 18 (1974), S. 3 — 25. 34 Eine Drucklegung der Werke Hrotswiths bei dem Basler Drucker Amerbach, für die sich Johannes Trithemius verwandt hatte, ist offenbar nicht zustandegekom- men, siehe dazu dessen Brief an Celtis vom 11.4.1495 bei Rupprich: Briefwechsel (s. Anm. 11), Nr. 88, S. 145 — 147. Trithemius berichtet hier auch: Rosvidam nec- dum rescripsi, was darauf deutet, daß er den Codex (oder zumindest eine Ab- schrift davon) zeitweise in Händen hatte. 35 Siehe zu den Seneca-Tragödien auch die Ausführungen von Kurt Adel: Die Ar- beitsmethoden des Konrad Celtis, in: Codices manuscripti 3 (1977), S. 1 — 13, hier S. 2 — 4. 36 Zu den Textausgaben, die Celtis von erhielt, siehe unten S. 142. 37 Rupprich: Briefwechsel (s. Anm. 11), Nr. 292, S. 527,3-8. — Vgl. weiterhin dazu Stephen L. Wailes: The Literary Relationship of Conrad Celtis and Caritas Pirck- heimer, in: Daphnis 17 (1988), S. 423 — 440. — Spuren des finden sich Bücher des Konrad Celtis 139

Am bedeutsamsten von den erhaltenen älteren Stücken ist — aus heutiger Sicht — das Autograph Froumunds von Tegernsee im Wiener Cod. 114. Möglicherweise interessierten Celtis die darin enthaltenen Texte zur lateinischen Grammatik und Verslehre, sicher aber die hier überlieferten Kapitel einer griechischen Grammatik und die griechisch- lateinischen Wörterlisten. Den Griechischstudien des Celtis zuzuordnen ist auch das in Alba Julia liegende Exemplar des 'Thesaurus cornuco- piae', eines umfangreichen grammatischen Sammelwerks, das 1496 in Venedig bei Aldus Manutius erschienen war (s. u.). Celtis' Versuche, sich mit dem Griechischen zu beschäftigen, rei- chen in seine Studienzeit zurück: 1482 läßt er sich von Johannes Ro- senperger (Johannes Athesinos) aus einem Exemplar in der Bibliothek des Matthias Corvinus in Buda die Geographie des Ptolemaios in der Originalsprache abschreiben (heute in der Bodleian Library, Oxford, s. u.). Dieter Wuttke dazu: "Diese Handschrift hat 1482 für den drei- undzwanzigjährigen Celtis dessen damaliger Amanuensis Johannes Athesinos in Buda geschrieben. Es ist nach dem Stand unseres jetzigen Wissens der früheste Bucherwerb des Celtis, den wir kennen". 38 Zu den Griechischstudien gehören — für die Zeit ganz selbstverständlich — auch die lateinischen Übersetzungen der griechischen Autoren: so die von Platos 'Timaios' im Wiener Cod. 176 aus dem 12. Jahrhundert und die Druckausgaben, meist von bedeutenden italienischen Humanisten gefertigt, so von Herodots 'Historiae' in der lateinischen Übersetzung des Lorenzo Valla oder Strabos 'Geographia' in der Übersetzung von Battista Guarino. Celtis ist es schließlich, der in Wien im Winter 1503/ 04 zum ersten Mal an einer deutschen Universität Homer in der Origi- nalsprache traktiert. Sein Exemplar, eine zweibändige Werkausgabe, Florenz 1488, liegt heute in Alba Julia. Die Art, wie er mit diesen Texten gearbeitet hat, müßte aus seinen Notizen in der Ausgabe her- vorgehen, sofern solche vorhanden sind, und sollte untersucht werden. Den Erfolg von Celtis' Wiener Vorlesung kennen wir freilich nicht, und sein Brief an vom März 1504, dieser möge doch bitte die Odyssee übersetzen (doch wohl ins Lateinische), könnte vielleicht auch eine Art Notruf gewesen sein 39. Über Celtis' eigene

auch sonst in Celtis' Umgebung: sein Freund Johannes Tolhopf beschäftigt sich mit diesem Autor, vgl. Rupprich, ebd., S. 126. Celtis' Schüler und Freund Cuspi- nian gibt 1494 in Wien eine Werkausgabe des Prudentius heraus. 38 Wuttke: Humanismus als integrative Kraft (s. Anm. 10), S. 27. 39 Rupprich: Briefwechsel (s. Anm. 11), Nr. 307, S. 554 f., Z. 6 — 11. 140 Nikolaus Henkel

Griechischkenntnisse wird freilich in der Forschung durchaus gespöt- telt. Neben diesen Graeca, z. T. in lateinischer Übersetzung, sind an hu- manistischer Lektüre sonst noch die Gedichte des Baptista Mantuanus oder die des in Celtis' Besitz nachweisbar, ebenso der von den Humanisten wiederentdeckte Apuleius von Madaura mit einer venezianischen Werkausgabe von 1493 im Wiener Exemplar Ink. 23.F.21 40. Den Geschichtsinteressen des Celtis, möglicherweise auch dem Auftrag einer Neubearbeitung des 'Liber chronicarum' Hartmann Schedels könnte sich das heute in München liegende Exemplar der 'Hi- storia' des F. Biondo zuordnen lassen. Mit Celtis' Empfänglichkeit für die Naturwissenschaften einschließ- lich der Astrologie und Prognostik könnte wohl der Erwerb einer ein- schlägigen Textsammlung des 14. Jahrhunderts zusammenhängen, die der Wiener Cod. 2520 darstellt, ebenso der Clm 4320 mit Macers 'De viribus herbarum'. Mit seinen geographischen und landeskundlichen In- teressen und seinen Plänen zur 'Germania illustrata' dürfte sich wohl die Beschäftigung mit der 'Mosella' des Ausonius verbinden lassen (Wien, ÖNB, Cod. 114), sicherlich auch der Erwerb eines Rotulus von über 6 m Länge aus dem Anfang des 13. Jahrhunderts, der nach einer spätrömischen Vorlage ein Bild von Europa bietet und eines der heute wertvollsten Stücke aus Celtis' Besitz darstellt, die sog. 'Tabula Peutin- geriana' (Wien, ÖNB, Cod. 324).

IV.

Gibt es Hinweise darauf, wie Celtis seine Bücher benutzt hat? Einträge sind nicht überall zu finden. Daß Celtis seine Bücher in Gelehrtenma- nier systematisch mit der Feder in der Hand durchgearbeitet habe, läßt sich nicht beobachten. Wo handschriftliche Anmerkungen auftauchen, gelten sie dem Zustand und/oder Inhalt des Textes. Einzelne Randnoti- zen zu den Gedichten des Venantius Fortunatus im Wiener Codex 114 zeigen, daß er sie unter altertumskundlichen Aspekten ausgewertet hat,

40 1497 gibt Celtis die Apuleius zugeschriebene 'Cosmographia' in einer eigenen Ausgabe heraus, die er den Freunden Johann Krachenberger und Johann Fuchs- magen widmet; vgl. das der Ausgabe beigegebene Widmungsschreiben des Celtis bei Rupprich: Briefwechsel (s. Anm. 11), Nr. 179, S. 294 — 299. Bücher des Konrad Celtis 141 so f. 56r Epithalamion Brünchildis fihie regis thoringiae oder f. 57 Ad Theodechildam Reginam. Die gleiche Handschrift bietet von Celtis' Hand noch eine Zusammenstellung lateinischer Abkürzungen und ihrer Auflösung nach Valerius Probus, offenbar zum Entziffern von Inschrif- ten angelegt. Gleichem Zweck könnte auch der Eintrag mittelalterlicher Merkverse über den Zahlenwert der Buchstaben des Alphabets gedient haben. Ansonsten sind es meist kurze Bemerkungen zum Inhalt des Textes, Stichwörter zu seiner Erschließung, die am Rand notiert werden, ohne daß in ihnen mehr als das Interesse an der Sache erkenn- bar wäre. Solche Einträge finden sich in größerer Zahl in dem Druck der 'Historia Alexandri Magni' des Curtius Rufus und in der Apuleius- Ausgabe aus Celtis' Besitz. — Die Wiener Handschrift mit Platos 'Ti- maios' in lateinischer Übersetzung hat sich wohl erst nach ihrem Erwerb durch Celtis als unvollständig erwiesen. Jedenfalls notiert er: Vix 4' pars Textus Timei hoc libro continetur (f. 10') und an anderer Stelle: Finit 20 pars Timei que quasi Terciam partem Tocius libri facit (f. 62r). Ein Eintrag in der Olmützer Handschrift bringt einen Zuwachs zur Textkritik der Epigramme, es ist das Widmung- und Schenkungsge- dicht an den mährischen Freund Augustin Käsenbrot 41 . Es steht noch aus die genauere Untersuchung der in Alba Julia auf- bewahrten Drucke aus Celtis' Besitz, zu denen bisher nur bekannt war, was Rupprich aus den Mitteilungen des früheren Bibliothekars in Alba Julia, Dr. B ēla Barāth, mitteilte. So etwa, daß am Ende der veneziani- schen Ausgabe der Werke des Theokrit und Hesiod "zwei Seiten Über- setzungen aus dem Griechischen ins Lateinische von Celtis einge- schrieben" seien 42. Möglicherweise ergeben sich auch aus Einträgen in den beiden Bänden der Homerausgabe, Florenz 1488, Einzelheiten über Celtis' Ausarbeitung des Textes für seine Wiener Vorlesung. Eine gesonderte Gruppe, auf die hier nicht weiter eingegangen zu werden braucht, bilden die Handschriften mit Celtis' Werken und die Sammlung der an ihn adressierten Briefe im Codex epistolaris. Sie sind in der Forschung gut bekannt, wenngleich rund 30 Jahre nach Auffindung des Kasseler Codex mit den Epigrammen noch nahezu al- les zur Erschließung dieses Werks aussteht. Bis auf D. Wuttkes Emen-

41 Epigramm V,29 (Hartfelder [s. Anm. 47]); einen Abdruck der Textfassung der 01- mützer Handschrift gebe ich unten im "Verzeichnis". 42 Rupprich: Briefwechsel (s. Anm. 11), S. 555 Anm. 1. 142 Nikolaus Henkel dationen zu der alten Ausgabe Hartfelders 43 ist nichts Klärendes, vor allem noch keine Edition in Sicht, obwohl die Handschrift nach Celtis' Absicht die unmittelbare Vorlage für den dann doch nicht zustandege- kommenen Druck bilden sollte.

V.

Insgesamt ergibt sich aus dem unten nachgewiesenen Bestand natürlich kein gerundetes Bild, das war auch nicht zu erwarten. "Fehlstellen", wenn ich so sagen darf, sind im unten aufgelisteten Bestand der aufge- fundenen Bücher allenthalben: bei den zentralen römischen Dichtern, Rhetorikern, Historikern (insbesondere Tacitus' 'Germania') und - sophen. Auch humanistische Literatur fehlt in für die Zeit um 1500 wichtigen Stücken: Petrarca, die lateinischen Schriften des Boccaccio, Enea Silvios 'Germania' etwa und zahlreiche Werke der Humanisten- kollegen des 15. Jahrhunderts. Immerhin läßt sich eine größere Anzahl von Büchern aus der Sammlung des Celtis zumindest indirekt nachweisen; dazu nur einige Beispiele. Möglicherweise gehörte dazu die editio princeps der Seneca- Tragödien, um 1484/85 (Hain 14662), als Grundlage der von Celtis veranstalteten beiden Leipziger Einzelausgaben 44. Auch die in Celtis' sonstigen Textausgaben und Lehrbüchern verarbeiteten Vorla- gen möchte man als in seinem Besitz befindlich vermuten 45 . Im Jahr 1501 schenkt Aldus Manutius Celtis zur eigenen Verwendung eine Reihe von Büchern aus der eigenen Offizin, je zwei Werkausgaben von Vergil und Horaz sowie die von Manutius abgefaßten 'Rudimenta grammatices linguae latinae', die auch eine 'Introductio perbrevis ad

43 Hartfelder (s. Anm. 47); Dieter Wuttke: Textkritisches Supplement zu Hartfelders Edition der Celtis-Epigramme, in: Renatae Litterae. Studien zum Nachleben der Antike und zur europäischen Renaissance. Hrsg. von K. Heilmann und E. Schroe- der, Frankfurt a. M. 1973, S. 105 — 130. 44 Vgl. dazu Adel: Arbeitsmethoden (s. Anm. 35), S. 2 — 4. 45 Siehe dazu Adel (ebd.) und vor allem Franz Josef Worstbrock: Die 'Ars versifi- candi et carminum' des Konrad Celtis. Ein Lehrbuch eines deutschen Humanisten, in: Studien zum städtischen Bildungswesen des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit. Hrsg. von Bernd Moeller u. a., Göttingen 1983 (Abh. d. Akademie der Wissenschaften in Göttingen. Phil.-hist. Kl. 3. Folge, Nr. 137), S. 462 — 498; ders.: Die Brieflehre des Konrad Celtis. Textgeschichte und Autorschaft, in: Phi- lologie als Kulturwissenschaft. Studien zur Literatur und Geschichte des Mittel- alters. Hrsg. von Ludger Grenzmann u. a., Göttingen 1987, S. 242 — 269. Bücher des Konrad Celtis 143 hebraicam linguam' enthalten 46. Man möchte auch annehmen, daß Cel- tis vom 'Eunuchus' des Terenz und von der 'Aulularia' des Plautus Textausgaben besaß, als e'r diese Stücke mit Schülern des Collegium poetarum in der Aula der Wiener Universität aufführte 47 . Erwähnt wur- de schon ein Band mit Schriften des Hieronymus aus Celtis' Besitz, den Caritas Pirckheimer 1502 zur weiteren Lektüre behalten möchte 48. Auch eine Ausgabe der 'Astronomica' des Marcus Manilius, um die der Freund und Schüler Petrus Tritonius Celtis bittet, muß sich in sei- nem Besitz befunden haben 49. Eine Celtis gehörende Karte Schlesiens erwähnt Augustinus Käsenbrot in zwei seiner Briefe 50. Eine Karte Süd- deutschlands von der Hand des Nürnberger Geographen Erhard Etz- laub erhält Celtis im August 1500 mit einer Briefsendung von Sebald Schreyer aus Nürnberge 1 . Wenigstens zeitweise waren auch die schon erwähnte Handschrift des 'Ligurinus' sowie der aus St. Emmeram, Re- gensburg, stammende Codex der Werke Hrotswiths von Gandersheim in Celtis' Besitz, jene ging verloren, diesen gab er an die Regensburger Benediktiner zurück. So viel zum bisher erkennbaren Bestand. Die folgende Zusammen- stellung kann nur einen Anfang bilden; weitere Funde zur Bibliothek des Konrad Celtis werden sich mit Sicherheit einstellen. Sie werden helfen, das Bildungsprofil dieses Autors klarer zu bestimmen.

46 Hii vero sunt duo Vergilii et duo Horatii, duo item volumina "Rudimentorum grammatices Latinae linguae" a nobis compositae. (Rupprich: Briefwechsel [s. Anm. 11], Nr. 262, S. 451 f., 36 — 38). 47 Einladungsgedichte dazu sind die Epigramme IV, 18 und IV, 55 (Fünf Bücher Epigramme von Konrad Celtis. Hrsg. von Karl Hartfelder, Berlin 1881). 48 Volumen vero egregium patris sanctimonialium theophrasti, scilicet divi Hierony- mi, cupio, si placet, diutius reservare. (Rupprich: Briefwechsel [s. Anm. 11], Nr. 292, S. 527, 7-9). 49 Rupprich: Briefwechsel (s. Anm. 11), Nr. 242, S. 404 — 406, 25 f. 50 Rupprich: Briefwechsel (s. Anm. 11), Nr. 184, S. 311,10 und Nr. 189, S. 318,12, wo Käsenbrot die Rücksendung des Stücks an Celtis meldet. 51 Habes quoque in hoc praesenti fasciculo colligatam superioris Germaniae effi- giem continentem adiacentum particulas provinciarum [...1. (Rupprich: Brief- wechsel [s. Anm. 11], Nr. 246, S. 414,65-67). Zu der hier angesprochenen Karte siehe Nine Miedema: Erhard Etzlaubs Karten. Ein Beitrag zur Geschichte der mittelalterlichen Kartographie und des Einblattdrucks, in: Gutenberg-Jb. 1996, S. 99 — 125. Falls in dieser Briefstelle nicht eine verlorene Karte gemeint ist, dürfte es sich hier um die Karte Nürnbergs und seiner Umgebung handeln, die im Süden bis nach Ingolstadt reicht. Siehe zu dieser Karte hier bes. S. 104 — 106 mit Abb. 1. Unter den nachgewiesenen erhaltenen Exemplaren (ebd., S. 121) ist keines, das erkennbar aus Celtis' Besitz stammt. 144 Nikolaus Henkel

VI.

Verzeichnis der Handschriften und Drucke aus Celtis' Bibliothek

Der bisher festgestellte Bestand umfaßt Handschriften und Drucke. Ich ordne nach den heutigen Standorten und gebe neben einer Kurzbe- schreibung auch knappe Literaturnachweise. Außer den geläufigen Frühdruckbibliographien werden die folgen- den Titel abgekürzt zitiert: ANKWICZ-KLEEHOVEN: Wiener Humanisten-Exlibris (s. Anm. 19) KRISTELLER, PAUL OSKAR: Iter italicum. 6 Bde. London-Leiden 1965 — 1992 KULCSĀR: Catalogus incunabulorum (s. Anm. 18) NOwOTNY (s. Anm. 20) RUPPRICH: Briefwechsel (s. Anm. 11) STEINMEYER, ELIAS und SIEVERS, EDUARD: Die althochdeutschen Glossen. 5 Bde. Berlin 1879 — 1922. TABULAE codicum manu scriptorum praeter graecos et orientales in Bibliotheca Palatina Vindobonensi asservatorum. Nova editio notulis marginalibus aucta. 8 Bde. Graz 1965 (Nachdr. der Ausg. Wien 1864 — 1893)

Alba Julia, Bischöfliche Diözesanbibliothek, Y 4.11.13 Druck: Homer, Opera (graece). 2 Bde. Florenz: Bartholomäus de Libri 1488 (Hain 8772; BMC VI, S. 678) Vorderer Spiegel von Bd. 1: Besitzeintrag, Tartschenschild und De- vise von Celtis' Hand; dazu, ebenfalls von Celtis, Inhaltsverzeichnis des Bandes (s. Abb. 5): In hoc Volumine Continentur libri XXIIII odis- sei id est de historia Vlixis /1 Batrachomiomachia liber vnus idest pug- na Ranarum et murum // Hymni Omeri Ad deos immortales. Es folgt eine griechisch-lateinische Aufzählung der Überschriften der homeri- schen Hymnen. Vorderer Spiegel von Bd. 2: Besitzeintrag, Tartschenschild und De- vise von Celtis' Hand. Literatur: Rupprich, Briefwechsel (s. Anm. 11), 5. 555 Anm. 1; Nowotny, S. 293; Kulcs ār, 5. 58, Nr. 288. Alba Julia, Bischöfliche Diözesanbibliothek, A 5.111.4 Druck: Papias, Vocabularium. Venedig: Andreas de Bonetis 1485 (Hain/Copinger 12379; BMC V, 5. 361) Bücher des Konrad Celtis 145

Auf f. 1 r oben, von Celtis' Hand: Papias Conradi Celtis sum; unten, gleichfalls autograph: Besitzeintrag, Tartschenschild und Devise. Literatur: Rupprich, Briefwechsel (s. Anm. 11), S. 555 Anm. 1; No- 52. wotny, S. 293; Kulcs ār, S. 79 f., Nr. 420

Alba Julia, Bischöfliche Diözesanbibliothek, C 5.111.9 Druck: Theokrit, Idyllia (graece). Hesiod, Opera (graece). Venedig: Al- dus Manutius 1495 (Hain/Copinger 15477; BMC V, S. 554) Vorderer Spiegel: Besitzeintrag, Tartschenschild und Devise. — "am Ende zwei Seiten Übersetzungen aus dem Griechischen ins Lateinische von Celtis eingeschrieben" (Rupprich, S. 555 Anm. 1) . Literatur: Rupprich, Briefwechsel (s. Anm. 11), S. 555 Anm. 1; No- wotny, S. 294; Kulcs ār, S. 96, Nr. 527.

Alba Julia, Bischöfliche Diözesanbibliothek, L 4.11.28 Druck: Thesaurus cornucopiae (graece). Venedig: Aldus Manutius 1496 (Hain/Copinger 15493; GW 7571) 53 . Liber catenatus. Vorderspiegel: Besitzeintrag, Schild und Devise (ob von Celtis' Hand?). Literatur: Kulcs ār, S. 96, Nr. 528.

Debrecen, Bibliothek der Reformierten Kirche, U 45 54 Druck: Ptolemaeus, Cosmographia. Ulm 1482 Der Druck aus der Sammlung des Samuel Dobai Sz ēkely (1704 — 1779) soll nach Nagys Hinweis Einträge von Paulus Merula und Kon- rad Celtis enthalten. Dieser Hinweis müßte untersucht werden. Literatur: L āszlō Szelestei Nagy: Collectio Kazzaiana. In: Az Orsz ā- gos Szēchēnyi Könyvtār Evkönyve. 1976 — 1977. Budapest 1979, S. 417 — 443, hier S. 431.

52 Unter dem 18.1.1993 teilt mir Istv ān Monok, Szeged, mit, daß die uns interessie- renden Inkunabeln der Bischöflichen Bibliothek von Alba Julia in den 70er Jahren neu gebunden worden seien, wobei die Einbandmaterialien mit den meisten Cel- tis-Einträgen verlorengegangen sind. Eine Abbildung war nur noch von der Ho- mer-Ausgabe des Celtis zu bekommen (s. auch Abb. 5). Meine Angaben zu den Besitzeinträgen beruhen auf dem zuverlässigen Inkunabelkatalog von Peter Kulc- sār (s. Anm. 18). 53 Es handelt sich um eine umfangreiche Zusammenstellung (280 Blätter) von Trak- taten zur griechischen Grammatik (Orthographie, Akzentlehre etc.). Zum Werk vgl. Gesamtkatalog der Wiegendrucke Bd. 7, Sp. 73 — 75. 54 Den Hinweis auf diesen Druck und alle Angaben dazu verdanke ich der Hilfsbe- reitschaft von Istv ān Monok, Szeged (brieflich am 18.1.1993). 146 Nikolaus Henkel

Frankfurt a. M., Stadt- und Universitätsbibliothek, Flugschr. G. Fr. XIV, 93 (Hinweis von F. J. Worstbrock). Druck: Johannes Trithemius, 'Catalogus illustrium virorum' [: Peter Friedberg, nach 14.8.1495] (Hain 15615) Auf dem Titelblatt: Besitzeintrag, Tartschenschild und Devise von der Hand des Celtis. Trithemius hatte Celtis brieflich am 11.4.1495 über die Drucklegung seines Werks informiert, s. Rupprich, Brief- wechsel (s. Anm. 11), Nr. 88, 5. 145 — 147. Das Exemplar ist aus dem Besitz Gustav Freytags an seinen jetzigen Aufbewahrungsort gekommen. Vorherige Geschichte unbekannt. Literatur: Kurt Ohly und Vera Sack: Inkunabelkatalog der Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt und anderer öffentlicher Samm- lungen in Frankfurt am Main, Frankfurt a. M. 1967, S. 518, Nr. 2804.

Kassel, Gesamthochschulbibliothek Kassel, Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel, 2° Ms. poet. et roman. 7 Handschrift, Papier, 79 Bll. 27 x 17,8 cm. Wien 1500/1502 Inhalt: Celtis, 'Liber Epigrammatum'; offenbar Vorlage für den für 1501 geplanten, jedoch nicht ausgeführten Druck der Epigramme; ge- schrieben von der Hand Rosenpergers, mit zahlreichen Korrekturen und Zusätzen des Celtis bis zum Jahr 1502. Vorderer Spiegel: Besitzeintrag, Tartschenschild und Devise von der Hand des Celtis. Der Besitzeintrag hat hier die Form Con. [radi] C. [el- tis] P. [rotucii] P. [oetae] L[aurea]ti ego sum et amicorum (siehe Abb. 4). Auffällig ist gegenüber der sonstigen Ausführung des Exlibris seine hier merkwürdig unausgewogene Form: Celtis und Protucii sind nur mit den Initialen vertreten; laureati scheint ein anfangs noch nicht geplanter Zusatz zu sein. Außerdem stören die beiden letzten Wörter et amicorum — obwohl auch von Celtis' Hand stammend — die Symmetrie der Anlage und sind offenbar erst nachträglich zugefügt worden 55 . Literatur: Dieter Wuttke: Unbekannte Celtis-Epigramme zum Lobe Dürers. In: Zs. f. Kunstgeschichte 30, 1967, 5. 321 — 325; ders.: Text- kritisches Supplement zu Hartfelders Edition der Celtis-Epigramme. In: Renatae Litterae. Studien zum Nachleben der Antike und zur europäi- schen Renaissance. Hrsg. von K. Heilmann und E. Schroeder, Frank- furt a. M. 1973, 5. 105 — 130, hier vor allem 5. 107 f.

55 Das gemeinschaftstiftende Element, das im Zusatz et amicorum zum Ausdruck kommt, ist in Humanistenkreisen öfter zu beobachten, vgl. schon Kramm (s. Anm. 1), S. 262. Bücher des Konrad Celtis 147

München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 4320 Handschrift, Pergament, 30 gez. B11., Vorderspiegel Papier, Vorsatz und Nachsatz Pergament: 18 x 10,2 cm. Mehrere Hände, um 1200. Provenienz: Im 18. Jh. in St. Ulrich und Afra, Augsburg (Exlibris im Vorderdeckel) . Inhalt: Macer, 'De viribus herbarum'. Text mit Notierung der jewei- ligen medizinischen Indikationen von der Hand des jeweiligen Schrei- bers am Rand. Eine Hand des 14. Jahrhunderts setzt neben die lateini- schen Kapitelüberschriften vielfach die deutsche Pflanzenbezeichnung. Besitzeintrag, Tartschenschild und Devise von der Hand des Celtis, der auf dem Vorsatzblatt (recto und verso) ein alphabetisches Verzeich- nis der Pflanzen mit Blattangaben einträgt. Am Anfang des Textes ver- merkt Celtis mehrfach textkritische Varianten am Rand. Möglicherwei- se stammt auch die Blattzählung von ihm. Die Handschrift gelangte aus der Bibliothek von St. Ulrich und Afra, Augsburg, nach München. Einband: Holzdeckel mit ehem. weißem Lederrücken um 1500. Sig- naturschild des 16. Jh.s, möglicherweise aus der Bibliothek von St. Ul- rich und Afra, auf dem Außendeckel vorne (rot) : 6q4. Literatur: Catalogus codicum latinorum Bibliothecae Regiae Mona- censis. Bd. 1,2. München 1894, S. 175.

München, Bayerische Staatsbibliothek, 4°Inc. c. a. 688 Drucke (Sammelband), Papier, 15 x 21 cm. Blätter nicht gezählt. Im ausgehenden 16./Anf. 17. Jh. in St. Ulrich und Afra, Augsburg (Besitzeintrag dieser Zeit f. 1 r; Exlibris des 18. Jh.s im Vorderdeckel). Inhalt: — Johannes Regiomontanus, 'Kalendarium'. Hain 13780. — Johannes Regiomontanus, 'Almanach ad annos XVIII cal- culata' [von 1489 — 1506] . Hain 13795 Kein Exlibris oder Besitzeintrag von Celtis' Hand. Doch notiert er auf der freien Rückseite des Titelblatts zum Almanach von 1499 eine sapphische Strophe auf Simon Ridler: Conradus Celtis poeta laureatus pro fratre Simone Ridler Magnus exemplo tibi sit molossus Quem premunt vasto fremitu catelli Ille sed serpit tacitus minorum Murmura ridens. Links neben der Strophe: Actum Anno Christi 1501. Der Almanach bietet einen durchlaufenden astronomischen Kalender des gesamten Zeitraums von 1489-1506, wobei für jeden Tag eine Zei- le vorgesehen ist. Die zahlreichen handschriftlichen Einträge erstrecken 148 Nikolaus Henkel sich auf meteorologische Beobachtungen (besonders dicht Januar bis Ju- ni 1501), enthalten aber auch zahlreiche persönliche Notizen. Sie wären daraufhin zu untersuchen, ob welche von Celtis' Hand darunter sind. Einband: Weißer Schweinslederband auf Holzdeckeln, Anf. 16. Jh. Literatur: — —

München, Bayerische Staatsbibliothek, 2°Inc.c.a. 1437 Druck, Papier, 250 Bll., 30 x 20,5 cm. Inhalt: Flavius Blondus. 'Historiarum ab inclinatione Romanorum imperii decades'. Venedig: Thomas de Blavis, 28.6.1484. GW 4420; BSB Ink B-552, 3. Ex. Provenienz: 1656 in der Bibliothek der Regularkanoniker in Kloster- neuburg, 1785 im Tausch nach St. Nicola, , von dort nach Mün- chen. Besitzeintrag, Tartschenschild und Devise im Vorderdeckel von Celtis' Hand (Devise z. T. abgerissen), ebenso einzelne Randglossen. Einband: Holzdeckel mit weißem Lederrücken, Anfang 16. Jh., ge- bunden in Ingolstadt von Sixtus Heiligmair. Literatur: Bayerische Staatsbibliothek. Inkunabelkatalog. BSB-Ink Bd. 1, Wiesbaden 1988, S. 470.

Nürnberg, Stadtbibliothek, Cod. Cent V, App. 3 Handschrift, Papier, 113 Bll., 33,3 x 11,5 cm, vor 1500 Inhalt: "eine Art von Notizbuch des Dichters [i. e. Celtis], in das er vorläufige Reinschriften von Werken durch seinen Amanuensis Johan- nes Rosenperger eintragen ließ." (Wuttke, s. u., S. 108). Auf f. i r Con. Celtis. Pro poete sum von der Hand des Celtis; dazu Tartschenschild und Devise: I ocdcr o Ipov' nS Literatur: Dieter Wuttke: Textkritisches Supplement zu Hartfelders Edition der Celtis-Epigramme, in: Renatae Litterae. Studien zum Nach- leben der Antike und zur europäischen Renaissance. Hrsg. von K. Heil- mann und E. Schroeder. Frankfurt a. M. 1973, S. 105 — 130.

Olomucz, Stativ' Archiv, Cod CO 360 Handschrift, Pergament, 115 gez. Bll., 24,7 x 12,5 cm, 13. Jh. Inhalt: Statius, 'Thebais'. Es handelt sich um eine typisch mittelalter- liche Schulhandschrift: schmales Hochformat, einspaltige Beschriftung von mehreren Händen, Interlinearglossierung, selten kleinere Rand- kommentare. Einband: Holzdeckel, roter Lederrücken mit Streicheisen und Einzel- stempeln, um 1500. Bücher des Konrad Celtis 149

Besitzeintrag (18. Jh.) der Kathedralbibliothek f. 2 r: Ex Bibl. Cath. Eccl [es] iae Olom. Von Celtis' Hand sind sein Besitzeintrag, Tartschen- schild und Devise, außerdem Einträge der z. T. fehlenden Buchüber- schriften: f. 37 r Quintus [sc. liber], ebenso (versehentlich) f. 45" am Anfang des 6. Buchs. Celtis schenkte diese Handschrift seinem Freund Augustinus Käsenbrot (Augustinus Olmucensis/Moravus), wie sein Dedikations-Carmen bezeugt, das er, leicht verändert, auch in die Epigramme (V, 29) aufgenommen hat. Es lautet in dieser Handschrift:

Ad Augustinum Olomucensem Hunc tibi iam veterem dono augustine libellum Sepe tui Celtis quo meminisse velis Ex moravis primus doctor cui cura Camene Et cui pro hebro pectus amore calet.

Celtis' Beziehung zu Käsenbrot wie auch zum Humanistenzirkel um den Olmützer Bischof Stanislaus Thurzo ist gut bezeugt 56. Unklar ist jedoch, wann diese Schenkung erfolgte. Da das Widmungsgedicht be- reits ins fünfte Buch der Nürnberger Sammlung der Epigramme auf- genommen wurde, dürfte Käsenbrot das Buch wohl vor 1495 gewid- met bekommen haben. Das in der Sammlung unmittelbar voraufgehen- de Epigramm V,28 bezeugt gleichfalls eine Schenkung an Käsenbrot, vielleicht auch ein Buch? Auch sonst ist Käsenbrot als Empfänger von Werken des Celtis belegt, wie seine Briefe von 1. Nov. 1497 und 24. Februar 1505 an diesen belegen 57 . Literatur: Kristeller III,1, S . 158.

56 Siehe dazu Rupprich: Briefwechsel (s. Anm. 11), S. 307 und Reg.; Karl Wotke: Der Olmützer Bischof Stanislaus Thurz ō von B ēthlenfalva (1497 — 1540) und dessen Humanistenkreis, in: Zeitschrift des Vereins für die Geschichte Mährens und Schlesiens 3 (1899), S. 337 — 388 (zu Käsenbrot hier S. 384 ff.). — Gustav Bauch: Zu , in: ebd. 8 (1904), S. 132 — 136. — Gerhard Hummel: Die humanistischen Sodalitäten und ihr Einfluß auf die Entwicklung des Bildungswesens der Reformationszeit, Leipzig 1940, S. 104 — 118. — H. Rothe u. a. (Hrsg.): Studien zum Humanismus in den böhmischen Ländern, Köln 1988 (Bausteine z. Geschichte der Literatur bei den Slaven 29). — Klaniczay (s. Anm. 12), S. 97, 104. 57 Rupprich (s. Anm. 11), Nr. 181, S. 307 f., und Nr. 325, S. 581 f. Der im letztge- nannten Brief angesprochene Einblattdruck ist publiziert von Dieter Wuttke: Ein unbekannter Einblattdruck mit Celtis-Epigrammen zu Ehren der Schutzheiligen von Österreich, in: Arcadia 3 (1968), S. 195 — 200. Celtis hatte ihn, in Briefform gefaltet, an Blasius Höltzel geschickt. 150 Nikolaus Henkel

Oxford, Bodleian Library, MS Arch. Seld. B 45 Handschrift, Papier und Pergament gemischt, I+176 beschr. Bll. bilden den ursprünglichen Buchblock, dem um 1500 vom Buchbinder 9 leere Papierbll. zugefügt wurden; 29,0 x 18,6 cm Inhalt: Ptolemaios, Geographie (griech.). "Diese Handschrift hat 1482 für den dreiundzwanzigjährigen Celtis dessen damaliger Amanu- ensis Johannes Athesinos in Buda geschrieben. Es ist nach dem Stand unseres jetzigen Wissens der früheste Bucherwerb des Celtis, den wir kennen" (Wuttke: Humanismus als integrative Kraft [s. Anm. 10], S. 27). Es handelt sich um eine reine Texthandschrift ohne Beigabe der Karten. Besitzeintrag, Tartschenschild und Devise von der Hand Rosenper- gers auf dem ursprünglichen Spiegel im Vorderdeckel, der durch einen Ausschnitt aus dem neuen Spiegelblatt zu erkennen ist (Abb. 3). Einband: Holzdeckel, um 1500; um 1800 mit Leder überzogen und restauriert. Aus dem Besitz des Oxforder Orientalisten John Selden in die Bodleiana gelangt. Literatur: Claudii Ptolemaei Geographiae codex Urbinas graecus phototypice depictus. Hrsg. von Joseph Fischer S. J., Pars 1: Commen- tatio, Leiden und Leipzig 1932; zu dieser Handschrift hier S. 521 — 523. — Repertorium der griechischen Kopisten 800 — 1600. 1. Teil: Aus Bibliotheken Großbritanniens. Bearb. von Ernst Gamillscheg, Dieter Harlfinger und Herbert Hunger. 3 Bde. Wien 1981: hier Bd. 1, S. 94, Nr. 157; Bd. 2, S. 68; Bd. 3, Tf. 157. — Wuttke: Humanismus als integrative Kraft [s. Anm. 10] .

Padova, Bibliothca del Seminario, Cod. 101 Handschrift, keine weiteren Angaben von der Bibliothek erhältlich. Inhalt: Hildebert von Lavardin; Moralium dogma philosophorum; Ps.-Seneca (= Martin von Braga), 'De quattuor virtutibus cardinalibus'. Literatur: Valentinelli, Josef: Die Bibliothek des Seminariums zu Pa- dua, in: Österr. Blätter für Literatur und Kunst 2 (1845), S. 537 — 40; 551 — 52; 556 — 60; 564 — 68; 573 — 76, hier S. 539; Kristeller II, S. 8 (mit dem Hinweis auf Celtis: "Owned by Celtes and Ant. Querengus").

Paris, Bibliothēque Nationale, Lat. 4807 Handschrift, Pergament, 64 Bll., 24,5 x 17 cm, 9. Jh. Inhalt: — Ps.-Aethicus, 'Cosmographia' — Antoninus Augustus, 'Itinerarium' Bücher des Konrad Celtis 151

Wappen des Celtis auf f. jr (nach Bischoff). "Die Handschrift gelangte als Legat von Celtis an Johannes Fuchsma- gen und von diesem an die Wiener Artistenfakultät (laut Eintrag f. 1 r)" (Bischoff, s. u.; von mir nicht eingesehen). Literatur: Bernhard Bischoff: Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken der Karolingerzeit. Teil II: Die vorwiegend österrei- chischen Diözesen, Wiesbaden 1980, S. 217.

Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. 114 (Philol. 109) Handschrift, Papier (f. 1 — 2), sonst Pergament (f. I, 3 — 64). II+64 gez. Bil., 28 x 22,5 cm, 10. Jh. Inhalt: f. lr — 2'' Valerius Probus, 'De notis Romanorum interpre- tandis' geschrieben von Celtis (Buchstabenabkürzungen und ihre Auf- lösung; wohl zu epigraphischen Zwecken benutzt). Danach: Merkverse über den Zahlenwert von Buchstaben, inc. Possidet A numerum quingentos ordine recto. expl. Vltima z canit finem bis mille tenere. (H. Walther: Initia carminum ac versuum medii aevi, Göttingen 1969, Nr. 14298). f. 3r — 9r Glossae zu Priscians 'Institutio oratoria' f. 13r — 15'' Teile einer griechischen Grammatik (Buchstaben, Zahlen, Artikel, Deklinationsschemata, griechisch-lateinische Wörterlisten) f. 16' Verslehre mit Schema der Versfüße im Lateinischen mit Quanti- tätenbezeichnungen und je einem Beispielwort. — Engere Übereinstim- mungen mit der 'Ars versificandi' des Celtis habe ich nicht feststellen können. f. 45r — 48r Ausonius, 'Mosella' von einer humanistischen Hand; zu Beginn am oberen Rand von Celtis' Hand: liber 4tu's deest. Eigene La- ge (eingebundener Binio). Vorangestellt ist die 'Epistula Symmachi ad Ausonium' inc. [P]etis a me litteras longiores. Est hoc in nostri amoris indicium. Sed ego ...; expl. tuo opere: sed etiam aliorum benignitate. Vale. Der Text beginnt mit dem üblichen Incipit Transieram celerem (v. 1), endet aber mit dem vorletzten Vers: Te stagnis ego ceruleis magnusque sonoris (= v. 482), worauf der Schreiber vermerkt: Deficit reliquum Moselle. Darunter von der Hand des Celtis ergänzt: Eius car- minis vltimus versus est Amnibus equore te commendabo Garunne. f. 49r — 64' Venantius Fortunatus, Carmina, Buch 5 — 7. Als Eigentum des Celtis ist der Band nur über einen Eintrag des 18. Jh.s auf f. IP' gesichert: Ex Bibliotheca Clarissimi Viri Conradi Celtis Poetae e. [st] . Diese Zuweisung ist offenbar aus einem originalen 152 Nikolaus Henkel

Besitzeintrag abgeleitet, der mit dem alten Einband verlorengegangen ist. Einband: Pergament auf Pappe, 18. Jh. Literatur: Tabulae 1, S. 16; Steinmeyer/Sievers 4, S. 627 f.; Nowot- ny, S. 294 f.

Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. 131 Papier (Spiegel), sonst Pergament, II+99 gez. Bll., 26 x 20 cm, 11. Jh. Inhalt: f. 1`' — 15r Persius, Satiren f. 15v — 100' Juvenal, Satiren Es handelt sich um eine typische Schulhandschrift mit Interlinear- glossen und ausführlichem Marginalkommentar (s. Munk Olsen). Auf dem ehemaligen Spiegelblatt, jetzt f. Ir, Besitzeintrag, Tartschenschild und Devise von Celtis' Hand. Einband: Pergament auf Pappe, 18. Jh. Literatur: Tabulae 1, S. 19; Ankwicz-Kleehoven, S. 12 Anm. 9; Bir- ger Munk Olsen: L'Etude des auteurs classiques aux XIe et XIIe siēcle. Bd. 1, Paris 1982, S. 593 f.; Bd. 2, 1985, S. 284.

Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. 176 (Univ. 241) Papier (Spiegel), sonst Pergament, 130 gez. Bll., 24,5 x 17,5 cm, 12. Jh. Inhalt: Plato, Timaios Chalcidio interprete cum eiusdem commento. Im vorderen Spiegel: Besitzeintrag, Tartschenschild und Devise von Celtis' Hand, ebenso einige Einträge, z. B. f. 10": Vix 4' pars Textus Timei hoc libro continetur.; f. 62r: Finit 2" pars Timei que quasi Ter- ciam partem Tocius libri facit. Siehe sonst noch f. 45r, 74", 78", 105". Einband: Schweinsleder auf Holzdeckeln, 14. Jh.; Beschläge verlo- ren, ehem. Liber catenatus. Literatur: Tabulae 1, S. 24; Ankwicz-Kleehoven, S. 12 Anm. 9; No- wotny, S. 295.

Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. 247 (Univ. 511) Papier (nur Vorderspiegel), sonst Pergament, I+244 gez. Bll., 21 — 21,5 x 18 — 18,5 cm, 11. Jh.; Provenienz: Weihenstephan (Vorderspie- gel) . Inhalt: Werkcorpus des Prudentius: Hymnen, Passionen, 'Peristepha- non', 'Apotheosis', 'Hamartigenia', 'Contra Symmachum'. Im Vorderspiegel Besitzeintrag, Tartschenschild und Devise von Celtis' Hand; ebenso seltene kurze Randnotizen. Nummus aeneus vorne auf dem Deckel aufgeklebt. Bücher des Konrad Celtis 153

Einband: Rindleder auf Holzdeckeln, 15. Jh., Beschläge verloren, ehem. Liber catenatus. Literatur: Tabulae 1, S. 34: Steinmeyer/Sievers 4, S. 632 f.; Ank- wicz-Kleehoven, S. 12, Anm. 9. Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. 324 'Tabula Peutinge- riana' Pergament, Rotulus von 6,75 m Länge und 0,34 m Breite, um 1200/ Anf. 13. Jh. Wiedergabe einer spätrömischen Wegekarte Europas. Herkunft (Rei- chenau?) und Erwerb durch Celtis sind ungeklärt. Möglicherweise hat Celtis die Karte schon im Sommer 1507 bei einem Besuch in Augs- burg an Peutinger übergeben. In seinem Testament vermacht er sie dem Freund: Item. Ego lego domino doctori Conrado Peutinger Itine- rarium Antonii Pii, qui etiam eundem nunc habet, volo tarnen et rogo, ut post eius rnortem ad usum publicum puta aliquam librariam conver- tatur. (Rupprich, Briefwechsel [s. Anm. 11], S. 606,76 — 79). In Peu- tingers Bibliotheksinventar (München, BSB, Clm 4021c, f. 6 r; abgebil- det bei Weber, s. u., S. 37) ist außerdem zum Itinerarium des Antoni- nus notiert: hoc idem in Charta longa a Celti nobis Testamento legata. Die Karte enthält einige Einträge, die Weber (s. u., S. 9 und 24) dem späteren 16. Jh. zuweist. Zumindest die zu Regino und die zu Iva- vo, nämlich Regenspurg und Salczpurg sind eindeutig von Celtis' Hand. Literatur: Tabula Peutingeriana. Codex Vindobonensis 324. Voll- ständige Faksimile-Ausgabe im Originalformat. Kommentar von Ekke- hard Weber. 2 Bde. Graz 1976; außerdem, ohne Erwähnung der Einträge des Celtis: Luciano Bosio: La Tabula Peutingeriana, una descrizione pittorica del mondo antico, Rimini 1983 (I Monumenti dell'Arte Classica 2). Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. 2520 (Univ. 645) 3+3 Bll. Papier (Vor- und Nachsatz), sonst Pergament, I+87 gez. Bll., 15,5 x 11,5 cm, 14. Jh. Inhalt: — Johannes de Sacro Bosco, 'Computus' und 'Sphaera mundi' —Johannes de Probavilla, 'Liber de signis prognosticis' —Bartholomäus de Brugis, 'Dicta super prognostica' —ders., 'Collecta super prognostica' Besitzeintrag, Tartschenschild und Devise von der Hand des Celtis (f. I`' Ir leer). Sonst einige zeitgenössische Einträge. Einband der Hofbibliothek, 18. Jh. Literatur: Tabulae 1, S. 89 f.; Ankwicz-Kleehoven, S. 12, Anm. 9. 154 Nikolaus Henkel

Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. 3448 Papier, II+162 gez. B1l., 22,5 x 18 cm, um 1500 Inhalt: Codex epistolaris des Celtis von verschiedenen Händen, u. a. Johannes Rosenperger. f. IIr Eintrag des Celtis: Libri epistolarum et Carminum Sodalitatis litterarum Ad Conradum Celtem. Vtinam talis essem qualem illi me predicant. [Darunter von anderer, gleichzeitiger Hand:] Malo falso lau- dari quam vere vituperari. Einband um 1500: Holzdeckel mit Lederrücken, Beschläge verloren, ehem. Liber catenatus. Es fehlen Besitzeintrag sowie Tartschenschild und Devise. Nummus aeneus ehemals auf dem Vorderdeckel befindlich (Abdruck deutlich er- kennbar: 12 x 8 cm), jetzt leicht beschnitten (11,7 x 6,9 cm) auf f. Ir aufgeklebt. Literatur: Tabulae 2, S. 291; Rupprich, Briefwechsel (s. Anm. 11), S. V — X; Katalog der abendländischen Handschriften der Österreichi- schen Nationalbibliothek. Series nova (Neuerwerbungen). Bd. 4 von Otto Mazal, Wien 1975, S. 11. — Kristeller III,1, S. 63.

Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. Ser. nov. 4027 Papier und Pergament, 4 Bll. unterschiedlichen Formats, ursprünglich wohl 26,5 x 17,7 cm, 1502 Es handelt sich um Vorlagen zum Druck der 'Amores', Bl. 1 — 3 von Rosenperger, Bl. 4 von anderer Hand geschrieben, mit einzelnen Korrekturen von der Hand des Celtis. Das Manuskript der 'Amores' war an Celtis' 43. Geburtstag am 1. Februar 1502 fertiggestellt, der Druck erschien in Nürnberg am 5. April. Vor diesem Termin sind die vier Blätter erstellt worden. Kein Einband, keine Besitzeinträge. Literatur: Katalog der abendländischen Handschriften der Öster- reichischen Nationalbibliothek. Series nova (Neuerwerbungen). Bd. 4 von Otto Mazal, Wien 1975, S. 11 f.; Kurt Adel: Die Bedeutung der Wiener Handschrift Series nova 4027 für die Celtis-Forschung, in: ZfdPh 94 (1975), S. 78 — 94; ders.: Die Arbeitsmethoden des Konrad Celtis, in: Codices manuscripti 3 (1977), S. 1 — 13, hier S. 10.

Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Suppl. graec. 43 Papier, 34 B11., 27,6 x 21 cm, 1495 Bücher des Konrad Celtis 155

Inhalt: Celtis, 'Grammatica graeca' bis f. 11 `' im Jahr 1500 von Jo- hannes Rosenperger geschrieben, der folgende Teil 1495 von Celtis während seines Aufenthalts in Sponheim (zu Einzelheiten s. Wuttke, s. u. mit mehreren Abbildungen). Nummus aeneus im Vorderdeckel, Blattzählung von Celtis' Hand. Die Handschrift gelangte 1780 nicht aus der Universitätsbibliothek, sondern aus der Stadt- in die Hofbibliothek (s. Bick). Einband: Rotbrauner Schaflederrücken auf Holzdeckeln, Anf. 16. Jh. Literatur: Josef Bick: Die Schreiber der Wiener griechischen Hand- schriften. Wien-Prag-Leipzig 1920, S. 52 f. und Tf. XLII (zu Celtis) und S. 54 und Tf. XLIV (zu Rosenperger); Nowotny, S. 297; D. Wutt- ke: Zur griechischen Grammatik des Celtis (s. Anm. 21); A. C. Dioni- sotti, From Ausonius' Schooldays? A Schoolbook and Its Relatives, in: The Journal of Roman Studies 72 (1982), S. 83 — 125 und Abb. 1 — 3 (gibt das Gesprächsbüchlein ['Colloquia' aus den 'Hermeneumata Dositheana'] griechisch und lateinisch heraus). Kristeller III,1, S. 57a.

Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Ink. 14. F. 8 Druck. Papier, 8+134 gez. B11., 32 x 21 cm Inhalt: Herodot, 'Historiae' in der lateinischen Übersetzung des Lo- renzo Valla. Venedig: Johannes und Gregor de Gregoriis, B. März 1494 (Hain 8472) Besitzeintrag, Tartschenschild und Devise von der Hand des Celtis auf f. [Air]; ebenso einige weitere kleinere Randeinträge. Eintrag 17. Jh.: Collegij soc. Jhsu Viennae Catalogo inscriptus (f. Aiir). Einband: Pappeinband des 19. Jh.s Literatur: — —

Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Ink. 17.F.12 Druck: Papier, 69 gez. Bll., 31 x 21 cm Inhalt: Curtius Rufus 'Historia Alexandri Magni' [Verona: Drucker des Augurellus], 18. August 1491 (GW 7874) Besitzeintrag, Tartschenschild und Devise von der Hand des Celtis, dazu durchgängig zahlreiche inhaltserschließende Randglossen und Un- terstreichungen. Eintrag 17. Jh.: Collegij soc. Jhsu Viennae Catalogo inscriptus (f. Aiir). Einband: Pappeinband des 19. Jh.s Literatur: — — 156 Nikolaus Henkel

Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Ink. 20. C.26 Druck: Papier, XVII + 151 gez. B11., 31,5 x 21 cm Inhalt: Strabo, 'De situ orbis' ('Geographia'), lateinisch von Battista Guarino. Venedig, o. Dr., 24. April 1494 (Hain 15090). Besitzeintrag, Tartschenschild und Devise von der Hand des Celtis, dazu seltene Einträge von seiner Hand, griechisch u. a. f. 16r, 37'; lateinisch u. a. f. 37 r, 39r, 58r. Auf f. 150' noch ein Scheltgedicht In regen gallie dum Maximiliani filia[m] repudiaret. Inc.: [P]erfide quod sanctas gallia leges / Fregerit... Expl.: perfide iam trepidas moreris iam galle tuasque / Maximus ad penas maximilianus adest. (Nicht nachgewiesen bei Hans Walther: Initia carminum. Göttingen 1969 und Ludwig Bertalot: Initia humanistica latina. Initienverzeichnis lateini- scher Prosa und Poesie aus der Zeit des 14. — 16. Jahrhunderts. Bd. 1. Bearb. von Ursula Jaitner-Hahner. Tübingen 1983). Einband: Pappeinband des 19. Jh.s Literatur: — —

Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Ink. 23.F.21 Druck: Papier, VI+113 gez. Bll., 32 x 21,5 cm Inhalt: — Apuleius Madaurensis, Opera (mit: Hermes Trismegisthos, 'Dialogus' [lat.]). Venedig: Philippus Pincius, 3. April 1493 (GW 2303). Besitzeintrag, Tartschenschild und Devise von der Hand des Celtis, ein weiterer Besitzeintrag f. IIIr: Conradi Celtis sum; dazu fast durch- gängig zahlreiche inhaltserschließende Randnotizen von Celtis' Hand sowie Unterstreichungen. Einband: Pappeinband 19. Jh.s Literatur: — —

Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Autographensammlung 48/107 Handschriftliches kleines Einzelblatt, Papier Inhalt: Notiz über einen ludus von 1506 Autograph des Celtis. Ein offenbar ehemals aufgeklebter Zettel (auf einem Buchdeckel, Schutzumschlag??) mit dem Text Coram Max: Re- ge Ludus is actus Anno sesquimillesimo et vf " Mense februario magna frequencia procerum et ciuium. Unklar ist mir, auf welches Spiel Celtis sich hier bezieht und ob ein von ihm selbst verfaßtes gemeint ist. Sein 'Ludus Dianae' ist 1501 in Linz aufgeführt worden, sein in Wien aufgeführtes Spiel auf Maximi- Bücher des Konrad Celtis 157

Hans Sieg über eine Böhmenschar bei Wenzenbach (Victoria ... Publi- co Spectaculo Vienne Acta Anno M.D.IIII.) gehört in das Jahr 150458.

Wien, Universitätsbibliothek, 1138054 Druck: Papier, 20 x 14,4 cm , 'Cosmographia'. Hrsg. von Heinrich Bebel. Mit Beigabe von Hartmann von Eptingen. [Basel: Nikolaus Kessler, nicht vor 1496] (Hain/Copinger 5778; GW 7799) 59 Auf f. air: Besitzeintrag, Tartschenschild und Devise von Celtis' Hand. Angeklebt am Schluß auf einem Doppelblatt handschriftlich um 1500 ein Preisgedicht Heinrich Bebels auf Veit von Fürst, den kaiserlichen Diplomaten und späteren Kanzler von Modena: Ad celebrem et nobi- lem viru [m] Vitum de furst jurisconsultum et illustris principis mar- chionis Brandenburgensis Consiliariu [m] Sapphicon endecasyllabon Tetrastrophon Heinrici Bebelij Justingensis. Inc. Vite doctorum colu- men virorum, expl. Perlegas fiunt veteres in annos // pignus amoris /1 Telos. 60; daneben: panegyrice. (Nicht nachgewiesen bei Hans Walther: Initia carminum. Göttingen 1969 und Ludwig Bertalot: Initia humani- stica latina. Initienverzeichnis lateinischer Prosa und Poesie aus der Zeit des 14. — 16. Jahrhunderts. Bd. 1. Bearb. von Ursula Jaitner-Hah- ner. Tübingen 1983). Daß Celtis mit Veit von Fürst bekannt war, belegt der Briefwechsel, s. Rupprich (s. Anm. 11), Nr. 319, S. 319 f. Literatur: Josef Fritz: Aus der Bibliothek ', in: Zeit- schrift des österr. Vereins für Bibliothekswesen 2 (1911), S. 4 f. — No- wotny, S. 293.

58 Vgl. dazu die ausführlichen Darlegungen bei Bauch (s. Anm. 12), S. 143 — 148, das Zitat ebd., S. 144, Anm. 5. 59 Es ist die erste gedruckte Publikation des Laurentius Corvinus, der in Krakau Schüler des Celtis war, woran er in einem Brief an seinen Lehrer vom 24. Juni 1499 erinnert (Rupprich: Briefwechsel [s. Anm. 11], Nr. 217, S. 362 f. — Vgl. auch Gustav Bauch: Laurentius Corvinus, der Breslauer Stadtschreiber und Huma- nist. Sein Leben und seine Schriften, in: Zeitschrift des Vereins für Geschichte und Alterthum Schlesiens 17 (1883), S. 230 — 242; ders.: Deutsche Scholaren in Krakau in der Zeit der Renaissance. 1460 — 1520, in: Jahresbericht der Schlesi- schen Gesellschaft für vaterländische Cultur 78, Abt. IIIa. Breslau 1901, S. 2 — 76, hier S. 28 — 30. — Klaus A. Vogel, Berlin, danke ich für seine Hinweise zur Identifizierung des Textes. 60 Diese um 1500 oft gebrauchte Schlußformel ist hier in griechischen Buchstaben ausgeführt. 158 Nikolaus Henkel

Auf zwei weitere Bände aus Celtis' Bibliothek, deren Existenz belegt ist, die ich jedoch nicht nachweisen kann, mache ich noch aufmerksam: Verbleib unbekannt Druck: Brant, Sebastian: Carmina. Straßburg: Johannes Grüninger 1498 (GW 5069); beigebunden: Johannes Reuchlin: Scenica Progym- nasmata. Straßburg: Johannes Grüninger 1498. Vgl. dazu den Brief des aus Ingolstadt, 1498, an Celtis: Mitto tibi comoediam a nostro Capnione Phorkāsi <5> editam (Rupprich: Briefwechsel [s. Anm. 11], Nr. 211, Z. 27 f.). Literatur: Nowotny, S. 293. Verbleib unbekannt Druck: Baptista Mantuanus: Poemata. 1489 (GW 3256) Literatur: Nowotny, S. 293.

Anhang

Einige Beobachtungen zu Celtis seien in diesem Zusammenhang noch mitgeteilt, obwohl sie mit dem eigentlichen Thema dieses Aufsatzes nur lose zusammenhängen. 1. Im Wiener Exemplar der 'Proverbia Senece' (Hain 14639. ÖNB, Signatur: 15.G.71) findet sich auf der freien letzten Seite, f. 1P 1, von einer Hand um 1500 das strophische Mariengebet des Celtis inc. Virgo sub ethereis semper veneranda [...] eingetragen, das er bereits in seine in Leipzig um 1486 gedruckte 'Ars versificandi et carminum' aufge- nommen hatte. — Abdruck ohne Erwähnung dieser Handschrift bei Kurt Adel (Hrsg.): Conradi Celtis quae Vindobonae prelo subicienda curavit opuscula, Leipzig 1966, S. 37 61 . 2. Auf Anregung von Celtis beruft sich Nicolaus Glasberger bei seiner Anlage einer genealogischen Übersicht über die römischen Kaiser und Könige: Wien, ÖNB, Cod. 12919. Es handelt sich um einen Rotulus aus mehreren Pergamentblättern vom Anfang des 16. Jahrhunderts von 265 cm Länge und 37 — 38 cm Breite. Das letzte Blatt, ursprünglich hebräisch beschriftet, ist auf der Vorderseite palimpsestiert und neu beschrieben, die Rückseite dieses Blattes diente als Schutz der Rolle.

61 In einem späteren Beitrag geht Kurt Adel kurz auf diesen Überlieferungszeugen ein: Die Arbeitsmethoden des Konrad Celtis, in: Codices manuscripti 3 (1977), S. 1 — 13, hier S. 9. Bücher des Konrad Celtis 159

Die genealogische Darstellung beginnt auf der Rückseite des ersten Blattes mit Karl Martell und seinen Vorfahren und mit Pippin; es han- delt sich wohl um einen ursprünglich nicht geplanten Vorspann zur ei- gentlichen Darstellung, die mit Karl dem Großen anfangen und mit Maximilian I. enden sollte. Auf der Vorderseite erscheint dann Karl der Große, rex francorum Romanorum imperator primus in cuius per- sona a Grecis translatum est Imperium ad Germanos et Theutonicos. Es folgen alle Kaiser und Könige innerhalb der entsprechenden genea- logischen Zusammenhänge. Die Reihe geht bis zu Maximilian I. Auf. f. 2 findet sich neben Arnulphus imperator ein rot umrandetes Feld mit dem Eintrag: Hanc rotulam regie maiestati ad Instanciam Conradi celtis fecit frater Nicolaus glasperger de ordinis mi- norum de observancia. Auf der leeren Rückseite wird dieser Eintrag noch einmal, leicht verändert, wiederholt: Regie Maiestati ad instanci- am Conradi celtis frater Nicolaus glasperger Morauus ordinis mino- rum de obseruancia hanc rotulam propria manu scripsit et congessit. Mit Glasperger, der dem Nürnberger Franziskaner-Konvent angehör- te, könnte Celtis durch Willibald Pirckheimer bekanntgeworden sein 62.

62 Zu Glasperger s. Rupprich: Briefwechsel (s. Anm. 11), S. 555 Anm. 5. 160 Nikolaus Henkel

Abb. 1: Autographes Exlibris des Konrad Celtis. Wien, ÖNB, Cod. 131, f. Il .

Abb. 2: Autographes Exlibris des Konrad Celtis. Wien, ÖNB, Cod. 247, vorderer Spiegel. Bücher des Konrad Celtis 161

Abb. 3: Exlibris des Konrad Celtis von der Hand des Johannes Rosenperger. Oxford, Bodleian Library, MS Arch. Seld. B. 45, vorderes Spiegelblatt. 162 Nikolaus Henkel

Abb. 4: Autographes Exlibris des Konrad Celtis von seiner Hand. Kassel Gesamthoch- schulbibliothek und Landesbibliothek, 2° Ms. poet. et roman. 7, vorderes Spiegelblatt. Bücher des Konrad Celtis 163

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Abb. 5: Exlibris und Einträge von der Hand des Celtis in seiner Homerausgabe (Hain 8772), Alba Julia, Bischöfl. Bibl., Y 4.II.13, vorderer Spiegel. 164 Nikolaus Henkel

Abb. 6: Hans Burgkmair: Nummus aeneus des Konrad Celtis (1507).

Bücher des Konrad Celtis 165

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Abb. 7: Hans Burgkmair: Reichsadler, dessen ikonographisches Programm

Konrad Celtis konzipierte, hier mit Nummus aeneus. 166 Nikolaus Henkel

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Abb. 8: Hans Burgkmair: Sterbebild des Konrad Celtis (1507/8), zweiter Drt 1507.