Bauer-Lechner, Natalie

Profil

Natalie Bauer-Lechner war eine österreichische Bratsche- rin und Geigenpädagogin und von 1895 bis 1913 als Brat- scherin Mitglied des Soldat-Roeger-Quartetts. Sie unter- nahm zahlreiche Konzertreisen im In- und Ausland. Bis heute ist sie vor allem durch ihr Buch „Erinnerungen an “ bekannt, das 1923, zwei Jahre nach ih- rem Tod, vom Ehemann ihrer Nichte, Johann Killian, herausgegeben wurde und für die Mahlerforschung so- wie für das Verständnis der Musikkultur ihrer Zeit von großer Bedeutung ist. Natalie Bauer-Lechner entstammte einer gutbürgerli- chen Wiener Familie und erhielt ab ihrem fünften Le- bensjahr Geigenunterricht. Von 1866 bis 1872 studierte sie Violine und Klavier am Wiener Musikkonservatori- um, wo sie auch Gustav Mahler kennen lernte, mit dem sie von 1891 bis zu seiner Verlobung mit Alma Schindler im Dezember 1901 eng befreundet war. Neben den Auf- zeichnungen über Gustav Mahler verfasste sie mehrere Schriften, in denen sie ihre unabhängige und emanzipato- rische Geisteshaltung darlegte. Nur zwei Texte wurden zu ihren Lebzeiten veröffentlicht: „Fragmente. Gelerntes und Gelebtes“ (1907) und eine „Schrift über den Krieg“ Natalie Bauer-Lechner (1918), für die sie laut Auskunft ihrer Familie in Wien we- gen Hochverrats angeklagt wurde und eine längere Ge- Natalie Bauer-Lechner fängnisstrafe verbüßte. Bis zu ihrem Tod 1921 lebte und Geburtsname: Natalie Anna Juliane Lechner lehrte Natalie Bauer-Lechner als Bratscherin, Autorin und Musikpädagogin in Wien.

* 9. Mai 1858 in Wien, Orte und Länder † 8. Juni 1921 in Wien, Natalie Bauer-Lechner wurde am 9. Mai 1858 in Wien ge- Bratscherin, Geigerin, Autorin, Pädagogin, boren, von wo aus sie viele Reisen und Konzertreisen inn- Gesprächspartnerin erhalb Europas unternahm. Sie starb am 8. Juni 1921 in Wien.

„Die so oft empörend-brutale und missachtende Behand- Biografie lung der Männer gegen ihre Frauen – als wären sie tiefer stehende Geschöpfe – zur peinvollen Entwürdigung und Natalie Bauer-Lechner wurde am 9. Mai 1858 in Wien Herabziehung beider, kann nur aus der Welt geschafft als erste Tochter des Universitätsbuchhändlers und Ver- werden durch die pekuniäre Unabhängigkeit des Weibes, legers Rudolf Lechner (1822 bis 16.8.1895) und seiner und daß es einen Beruf hat, wie jeder Mann und ihm Re- Frau Julie von Winiwarter (1831 bis 6. Dezember 1905), spekt und Anerkennung darin abzwingt, gleich einem der Tochter des Rechtsgelehrten und Universitätsprofes- tüchtigsten Fachgenossen.“ sors Josef Ritter von Winiwarter, geboren. Sie wuchs zu- sammen mit zwei jüngeren Schwestern, Ellen und Wilhel- (Natalie Bauer-Lechner. Fragmente. Gelerntes und Ge- mina, und ihrem Bruder Oscar in Wien auf. Eine weitere lebtes. Wien 1907, S. 74.) Schwester Auguste war sehr früh verstorben. Beide Eltern musizierten gern. Ab ihrem fünften Lebens- jahr erhielten Natalie und Ellen Geigenunterricht. Als Na- talie acht Jahre alt war, wurde sie ins Konservatorium

– 1 – Bauer-Lechner, Natalie der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien aufgenom- und Lucy Herbert-Campbell (Violoncello, ab 1903 Leonti- men, wo sie von 1866 bis 1872 im Hauptfach Violine und ne Gärtner). Das Quartett unter Leitung der Joachim- im Nebenfach Klavier studierte. Ihre Schwester Ellen Schülerin Marie Soldat-Roeger debütierte am 11. März Schlenk-Lechner (gest. um 1931) gründete um 1909 ein 1895 im Wiener Bösendorfer-Saal u.a. mit dem Streich- eigenes Streich-Quartett in Wien. Sie hat außerdem Kom- quartett C-Dur, op. 74 Nr. 1 von Joseph Haydn und dem positionen veröffentlicht (vgl. Hofmeisters Monatsbe- Streichquartett Nr. 5 in Es-Dur, op. 44, 3 von Felix Men- richt, : Januar-Heft 1883, S. 3). delssohn Bartholdy. Von da an konzertierte es bis 1913 re- Die Schwestern, für die es keinen Schul- oder Prüfungs- gelmäßig im In- und Ausland (vgl. Silke Wenzels Artikel zwang gab, wurden durch häufig wechselnde Hauslehrer über Marie Soldat-Roeger; zum Streichquartett Soldat- unterrichtet. Ihre Ausbildung war äußerst lückenhaft, Roeger vgl. Kühnen 2000, S. 58-93). Gespielt wurden an- was Natalie angesichts der Möglichkeiten ihres Bruders fangs vornehmlich Werke der Wiener Klassiker Joseph als „namenlose Ungerechtigkeit“ empfand (Bauer-Lech- Haydn, Wolfgang Amadeus Mozart und Ludwig van Beet- ner 1907, S. 84). Sie beschreibt sich selbst als eine Schüle- hoven sowie von Franz Schubert, , Fe- rin, der das Lernen und Aufnehmen schwer fiel (ebd., S. lix Mendelssohn-Bartholdy und . Ne- 4 ff.), die jedoch dafür umso gründlicher studierte. Dank ben den Streichquartetten wurden zur Auflockerung des ihres großen Wissensdursts und eines „unersättlichen Le- Programms kammermusikalische Werke mit anderen Be- setriebs“, der sie ihr ganzes Leben hindurch begleitete, setzungen aufgeführt, wie z. B. Solosonaten für Violine, kompensierte sie im Laufe der Zeit den mangelhaften Un- die die Geigenvirtuosin und Quartettgründerin Marie Sol- terricht. „Die schönsten Stunden meiner frühen Jugend dat-Roeger selbst spielte, oder Violin- und Violoncelloso- waren es, wenn ich abends in meines Vaters Buchhand- naten mit Klavier sowie verschiedene Trios, Quintette lung nach vollbrachtem Tagewerk mir den Inhalt herr- oder Oktette. Wenn nötig wurden Kollegen dazugebeten lichster Bücher nach Herzenslust zuführen konnte. Es wie z. B. der damalige Wiener Hofkapellmeister Bruno war freilich ein wahlloses und wenig zweck- und zeitge- Walter (Klavier) oder der Cellist des Berliner Joachim- mäßes Lesen, das sich von Belletristik und Romanen Quartetts, Robert Hausmann, sowie der Klarinettist und dann auf alle möglichen wissenschaftlichen Schriften Kammervirtuose des Meininger Orchesters Richard stürzte, aus denen ich ohne Anleitung und feste Grundla- Mühlfeld. Letzterer konzertierte regelmäßig mit den gen doch nicht viel Förderndes und Dauerndes zog. Erst Frauen. Zum Repertoire dieses Ensembles gehörte z. B. spät kam durch eine höchste Führung Ordnung, Zusam- das Klarinettenquintett B-Dur von Carl Maria von Weber menhang und Fruchtbarkeit in mein gesamtes geistiges oder - am häufigsten gespielt - das Klarinettenquintett h- Aufnehmen“ (ebd., S. 9). moll, op. 115 von Johannes Brahms. 1910 bis 1912 ließ Am 27. Dezember 1875, noch nicht siebzehn Jahre alt, Natalie Bauer-Lechner drei sogenannte Viola-Konzerte heiratete sie den im Jahr zuvor verwitweten Professor mit verschiedenen Besetzungen im kleinen Saal des Kon- für chemische Technologie an der Technischen Hoch- zertvereins Wien ankündigen. Das Programm ist bisher schule Wien und späteren Hofrat Dr. Alexander Bauer nicht bekannt (Ankündigungen s. unter Materialsamm- (1836 bis 12. April 1921), der drei minderjährige Töchter lung). (elf, acht und ein Jahr alt) mit in die Ehe brachte. Zehn Zwar unterlagen die Konzertprogramme ständiger Verän- Jahre später, am 19. Juni 1885, wurde die Ehe in beider- derung und Erweiterung, beschränkten sich jedoch an- seitigem Einverständnis geschieden (vgl. das Schreiben fangs auf erprobte und bekannte Werke. 1897 wurde der Technischen Hochschule Wien in Sachen Professor zum ersten Mal ein Werk eines zeitgenössischen Kompo- Hofrat Dr. Bauer, Ruhestand, an das k.k. Ministerium nisten aufgeführt: das Klavierquartett C-Dur op. 6 von für Kultus und Unterricht Wien, dokumentiert in Her- Joseph Labor. Ab 1903 nahmen die Frauen zunehmend bert Killian (Hg.). Gustav Mahler in den Erinnerungen zeitgenössische Werke ins Programm, darunter auch von Natalie Bauer-Lechner. Hamburg, 1984, S. 209; das 1888 die Uraufführung eines Streichquartetts von Sylvio hier genannte Scheidungsjahr 1892 ist lt. Killian falsch). Lazzari (1857-1944). Man muss bei der Programmbe- Von nun an bis zu ihrem Tod war Natalie Bauer-Lechner trachtung berücksichtigen, dass die Musikerinnen - zu- als Bratschistin und Violinpädagogin in Wien tätig. Von mindest galt dies für Marie Soldat-Roeger und Natalie 1895 bis 1913 spielte sie Bratsche im Damen-Streichquar- Bauer-Lechner - mit dem Quartettspiel ihren Lebensun- tett von Marie Soldat-Roeger (1. Violine), zusammen mit terhalt sichern mussten, während viele ihrer männlichen Elly Finger-Bailetti (2. Violine, ab 1898 Elsa von Plank) Kollegen gleichzeitig Mitglieder der Wiener Orchester

– 2 – Bauer-Lechner, Natalie oder Professoren für Musik an den Akademien waren, si- wie Geschwister zusammen gelebt. Und dieses Gefühl chere Berufe und Erwerbsmöglichkeiten also, die den war vielleicht umso sicherer, als es nicht erleuchtet, aber Frauen nicht offen standen. auch nicht überglüht und geblendet von Leidenschaft Im Studienjahr 1919/20 war Natalie Bauer-Lechner als war (Natalie Bauer-Lechner, zit. nach Killian 1984, S. Hilfslehrerin für Violine am Salzburger Mozarteum ange- 22). In der Mahler-Literatur wird Natalie Bauer-Lechner stellt (Brenner, Kubik 2014, S. 18). jedoch oft nicht nur aus den langen Listen der Freunde und Korrespondenten Mahlers ausgespart (vgl. z. B. Con- Schon im Konservatorium hatte Natalie Bauer-Lechner stantin Floros. Gustav Mahler. Visionär und Despot. Por- den zwei Jahre jüngeren Kommilitonen Gustav Mahler trait einer Persönlichkeit, Zürich: Arche Verlag, 1998, S. kennen gelernt, der als Musiker einen „unauslöschlichen 20/21), sondern ihre Beziehung zu Mahler wird auch ab- Eindruck“ auf sie gemacht hatte (Natalie Bauer-Lechner, wertend auf die Karikatur unerwiderter Liebe reduziert. zit. nach Killian 1984, S. 17). Ende der 1880er Jahre be- Ursache hierfür ist vermutlich zum einen die Darstellung gegneten die beiden Musiker sich in Wien erneut. Die Alma Mahler-Werfels in ihren 1940 erstmals erschiene- Freundschaft, die auf einem tiefgehenden Gedankenaus- nen „Erinnerungen an Gustav Mahler“, in denen sie eine tausch fußte und in den 1890er Jahren durch Bauer- namentlich nicht bezeichnete „Freundin“ Mahlers besch- Lechners regelmäßige Besuche bei Mahler in dessen je- rieb, „die, obwohl alt und hässlich, in Mahler verliebt weiligen Wirkungsorten sowie durch gemeinsame Urlau- war und auf seine Gegenliebe wartete“ (Mahler-Werfel, be genährt wurde, war bis zu Mahlers Verlobung mit Al- Erstausgabe Amsterdam 1940, hier zitiert nach Frank- ma Schindler im Dezember 1901 und baldiger Heirat im furt/Berlin: Ullstein Verlag, 1971, S. 37). In den Briefen März 1902 zeitweise sehr eng. Geteilt haben die beiden Gustav Mahlers an seine Schwester Justine findet sich zu- Musiker nicht nur ihre Leidenschaft für Musik und philo- dem ein auf Mitte Februar 1893 datierter Brief Mahlers sophische Fragen, sondern auch für sportliche Betätigun- über Natalie Bauer-Lechner, der sicherlich nicht die gan- gen wie Schwimmen, Wandern und vor allem das Fahr- ze Bandbreite dieser langjährigen Freundschaft wider- radfahren. spiegeln sollte, sondern in einem akuten Konflikt gesch- rieben wurde: „Liebste Justi! Mit Natalie scheinst Du lei- Mehr zu Biografie der Recht zu haben: dass die nach so vielen ernstesten Die gemeinsame Zeit mit dem hochgeschätzten Freund Prüfungen noch immer nicht ,vernünftig’ geworden ist, und die Ergebnisse zahlreicher die Musik und den Musik- steht im Zusammenhange mit der ganz einseitigen Aus- betrieb betreffender Unterhaltungen hielt Bauer-Lech- bildung ihres Wesens, in dem ein unglückseliges Überge- ner in einem umfangreichen Tagebuch (ca. 30 Hefte) wicht ihrer Triebe über ihre Vernunft aus jeder ihrer fest. Im Oktober 1890 fand ihr Besuch bei Gustav Mahler Handlungen zu erkennen ist. – Ich habe ihr schon im in Budapest statt, wo dieser von 1888 bis 1891 Operndi- Sommer ganz klar gemacht in welchem Sinne allein ein rektor war. Von da an besuchte sie regelmäßig Proben freundschaftlich-kameradschaftliches Zusammenleben und Uraufführungen seiner Werke, insbesondere der ers- zwischen uns zu denken wäre. – Leider hat sie also da- ten vier Sinfonien, in Hamburg, München, Wien oder mals noch nicht die rechte Lehre daraus gezogen; ihr Berlin. Eigene Konzertreisen nutzte sie für Abstecher bei fehlt die Feinfühligkeit; und wie sich dieß bei allen Schrit- dem Freund. Zwischen 1892 und 1901 verbrachte sie mit ten bisher bitter gerächt hat, so scheint es nun wieder zu ihm und seinen Schwestern Justine, die den gemeinsa- einer „Katastrophe“ geführt zu haben, denn seit einer men Haushalt führte, und Emma fast jeden Sommer in Woche hat sie aufgehört mir zu schreiben. – Einem Wei- deren Feriendomizilen u.a. in Berchtesgaden, Steinbach be hätte ich mehr Zartgefühl zugetraut“ (Gustav Mahler. am Attersee, Tirol und Maiernigg am Wörthersee. Wäh- „Liebste Justi“. Briefe an die Familie, hg. von Stephen rend Mahler komponierte, „fiedelte“ sie (Natalie Bauer- McClatchie, deutsche Bearbeitung von Helmut Brenner. Lechner, zit. nach Killian 1984, S. 61) in einem extra Häu- Bonn: Weidle Verlag 2006, S. 303. schen, um Mahler, den schon Vogelgezwitscher und das Geschrei spielender Kinder störten, nicht zu irritieren. Kleinere Auszüge aus den Tagebüchern Natalie Bauer- Über die Art ihrer Beziehung ließ Natalie Bauer-Lechner Lechners erschienen 1912 anonym in „Der Merker“ Nr. in Ihren Aufzeichnungen keine Unklarheiten: „So verflo- 3, S. 184-188, und 1920 in „Musikblätter des Anbruch“, gen uns die Tage, in denen wir einander lieb und ge- Nr. 2, Sonderheft Gustav Mahler, S. 306-309. Bis kurz wohnt wurden, als hätten wir uns von jeher gekannt und vor ihrem Tod arbeitete sie an der Veröffentlichung des

– 3 – Bauer-Lechner, Natalie ganzen Textes, der jedoch erst zwei Jahre nach ihrem auf der einen Seite als weniger begabtes, stark gefühlsbe- Tod von Johann Killian, dem Ehemann ihrer Nichte und tontes und in Abhängigkeiten von größeren Geistern le- Erbin Friederike Killian im E.P. Tal&Co Verlag Leipzig bendes „typisch weibliches“ Wesen: „Meinem bescheide- unter dem Titel „Erinnerungen an Gustav Mahler“ mit ei- nen Wissen und meiner größten und innigsten weibli- nem Vorwort des Mahler-Biographen Paul Stefan verse- chen Rezeptivität nach war ich zum Hören und Aufneh- hen herausgegeben wurde. Autobiografische Details wur- men geschaffen und es gab keinen höheren Genuss und den von der Autorin selbst aus dem Text weitgehend ge- Gewinn für mich, als einem genialen Menschen zuhören tilgt, Reste bei der Erstausgabe durch den Verlag gestri- zu dürfen und mir davon festzuhalten und zuzueignen, chen. Im Nachwort der Erstausgabe schreibt der Johann was möglich war.“ (Bauer-Lechner 1907, S. 23). Anderer- Killian, der Herausgeber: „Übrigens hat die Verfasserin, seits schreibt sie sich auch männliche Anteile zu – wozu unbeirrt durch Konvention und Einstellung ihrer Umge- sie Durchhaltevermögen sowie Ernst und Fleiß bei der bung, ihr Leben ganz nach ihrem Sinne gestaltet und ge- Arbeit zählt: „Männlich aber war, wie bei nicht vielen lebt. Sie entstammte einer gutbürgerlichen Wiener Fami- Männern – darf ich von mir sagen, weil ich es ja bei der lie, eignete sich in rastlosem Streben und durch den Ver- Geburt mitbekommen – mein Wollen und Handeln, kehr mit Menschen, in denen sie tiefere Quellen spürte, mein fester, kecker Lebensschritt.“ (ebd., S. 7). Dem am- jene Kenntnisse an, die sie weit über den Alltag erhoben, bivalenten Umgang mit den herrschenden Rollenbildern bildete sich insbesondere in Musik aus und machte als folgt die höchst aktuelle Einsicht: „Das Märchen von der Mitglied des Soldat-Roeger-Quartetts Konzertreisen absoluten Weiblichkeit und Männlichkeit ward an mir – nicht nur durch Österreich und Deutschland, sondern wie den meisten starken Individualitäten – zu Schanden. mehrfach auch ins Ausland. Ihr eigentlicher Beruf aber (Wahrscheinlich aber sind es überhaupt nur aus der be- war: die geistigen und seelischen Werte, die sie bei den schränkten menschlichen Entwicklung hergenommene Besten, mit denen sie in Berührung kam, zu holen ver- Begriffe, die mit der göttlichen Absicht und ursprünglich- mochte, auch anderen zu vermitteln und sie vor allem eigentlichen Art der Wesen sich keineswegs decken.)“ der heranwachsenden Jugend, deren sie sich stets mit be- (ebd., S. 6.). sonderem Eifer annahm, zu gute kommen zu lassen.“ Natalie Bauer-Lechner nahm Partei für die Emanzipati- Neben Gustav Mahler zählten zu den „Besten“, mit de- on der Frau und verurteilte wiederholt die traditionelle nen Natalie Bauer-Lechner in Kontakt stand, u. a. der Mädchenerziehung vor allem der höheren Schichten. Sie Dichter und Mickiewicz-Übersetzer Siegfried Lipiner, schilderte voll Anteilnahme das elende Schicksal von der Dirigent Bruno Walter, die Opernsängerin Anna von Frauen, Freundinnen, Bekannten, die aufgrund „der ver- Bahr-Mildenburg, Johannes Brahms und Hugo Wolf. hängnisvollen Sitte früherer Zeit, zu keiner bestimmten Vor allem per Brief soll sie sich mit weiteren bedeuten- Tätigkeit, zu keinem Berufe erzogen waren.“ Ihr Lebens- den Zeitgenossen ausgetauscht haben. konzept war ganz auf sich selbst gestellt und schloss Ein- 1907 veröffentlichte Natalie Bauer-Lechner das Buch samkeit als Produktionsbedingung mit ein. Lesen und „Fragmente. Gelerntes und Gelebtes“ im Verlag Rudolf Schreiben hatte für sie existentielle, ihre Persönlichkeit Lechner und Sohn in Wien (der Verlag wurde ab 1877 konstituierende Bedeutung und fand mit Vorliebe „außer- von ihrem Vater und ab 8. November 1894 von ihrem halb ihres Heims“ statt. Wohingegen die Musik, das Mu- Bruder Oscar Lechner geführt). Es handelt sich um eine sizieren zuhause stattfand und eine ganz andere Rolle 236 Seiten starke Sammlung von Aphorismen und kur- hatte: „Daheim aber durfte ich mir Geistesarbeit schon zen Essays zu künstlerischen, politischen, philosophi- darum nicht gönnen, weil es da hieß, der Haupt- und ers- schen oder psychologischen Themen. Wie ein roter Fa- ten Pflicht zu genügen, dem Musizieren.“ den zieht sich die „Frauenfrage“ durch sämtliche The- menbereiche oder wird speziell in Kapiteln wie „Beruf Weitere Schriften Bauer-Lechners sind heute verschol- und Liebe“, „Sozialismus und Frauenfrage“, „Kindererzie- len. Eine 1918 veröffentlichte Schrift „Über den Krieg“, hung“, „Die Frauen - Sexuelle Fragen“, „Weiberklei- dessen handschriftliches Fragment sich früher im Famili- dung“, usw. behandelt. enarchiv des Großneffen Herbert Killian befand, heute je- Vorangestellt ist auf 35 Seiten „Selbstbiografisches“ mit doch nicht mehr erhalten ist, führte laut Auskunft der Fa- einer reflektierenden Darstellung ihrer Kindheit und Aus- milie zu einer Anklage wegen Hochverrats und einer län- bildung sowie ihrer Persönlichkeit, die sich durch beson- geren Gefängnisstrafe in Wien. Die Information ließ sich dere Offenheit auszeichnet. Die Autorin beschreibt sich bislang nicht verifizieren. Laut Brenner und Kubik han-

– 4 – Bauer-Lechner, Natalie delt es sich um eine "biographische Legende", da sich in ten und größten sein. Und weil all dies zu erfüllen und zu den Wiener Archiven keine Einträge über eine Inhaftie- lösen ein so unerhört schweres Problem ist, sind gute rung Bauer-Lechners finden ließen. Angesichts der "'Pro- Quartette – und gute Ehen – so selten!“ (Natalie Bauer- minenz'" Bauer-Lechners könne darüberhinaus "davon Lechner. Fragmente – Gelerntes und Gelebtes. Wien, ausgegangen werden, dass 'interveniert' worden wäre 1907, S. 226). und der oder die Personen sich später der 'Hilfe für NBL rühmten' und sich ein bekannter Verteidiger dieser Cau- Die aufgezeichneten Erinnerungen Bauer-Lechners über sa angenommen hätte." (Brenner, Kubik 2014, S. 20.) Gustav Mahler sind für die Mahlerforschung von großer Wenig später, am 8. Juni 1921, starb Natalie Bauer-Lech- Bedeutung. Ihr Wert resultiert jedoch nicht nur aus den ner mit nur 63 Jahren an „Altersschwäche und Melancho- detaillierten Mitschriften der Äußerungen des Komponis- lie“ in ärmlichen Verhältnissen in Wien (Killian 1984, S. ten, sondern auch aus der Fähigkeit der Autorin, Mah- 12). Gemäß Brenner und Kubik ist sie im Haus ihres Bru- lers Werke, seine Denk- und Arbeitsweise als professio- ders Oscar verstorben, der sie in ihren letzten Wochen nelle Musikerin verstehen, einschätzen und reflektieren für einen Tagespflegesatz von 300 Kronen versorgte. Da zu können, sie anschaulich und prägnant darzustellen so- ihre Nachlass-Summe auf 77.000 Kronen festgesetzt wor- wie Mahler als Person plastisch zu beschreiben und zum den sei, könne man von Verarmung nicht sprechen Leben zu erwecken. Im Wechsel von beschreibenden (a.a.O., S. 18). Schilderungen, wörtlichen Zitaten und dramatisierten Szenen, die vermutlich Mahlers Erzählungen sowie selb- Würdigung st Erlebtem folgen, gelingt der Autorin eine Art dokumen- Natalie Bauer-Lechner war fast zwanzig Jahre lang als tarisches Tagebuch von sowohl musikwissenschaftlicher Bratschistin Mitglied des Soldat-Roegerschen Damen-St- als auch literarischer Bedeutung. In manchen Formulie- reichquartetts, das „zur Zeit seines Bestehens rungen wird die Gesprächsstruktur der beiden Musiker (1895-1913) zu den besten der etablierten Streichquartet- nachvollziehbar: „Mahler sagte mir heute: ‚Im Höchsten te in Wien“ (vgl. Rezensionen in Kühnen 2000, S. 58 ff.) wird die Musik wieder, wie im Niedersten, homophon. zählte und sich über Jahrzehnte im europäischen Musik- (…). Als ich ihn um Erklärung und Beleg dafür bat, sagte leben halten konnte. Insbesondere erregten die „vor- er: (…)“ (Killian 1984, S. 117). Hier zeigt sich nicht nur ei- nehm künstlerischen Ziele“ des Damenstreichquartetts ne aufmerksame Zuhörerin und Protokollantin, sondern bei den Zeitgenossen Erstaunen und Bewunderung, wo- vor allem die analytisch denkende Theoretikerin, die Er- mit die Musikerinnen für die bis dahin rein männliche klärung und Beweis verlangt und im Dialog mit dem an- Domäne „eine gefährliche Concurrenz in der weiblichen deren Musik bezogene Fragen diskutiert. Quartett-Robe“ (Berliner Rezensionen 1896, zitiert nach Bauer-Lechners „Erinnerungen an Gustav Mahler“ sind ebd., S. 59) darstellten. ein wichtiger Bestandteil der (Re-)Konstruktion der bür- Bauer-Lechner wird von der Kritik besonders für ihren gerlichen Musikkultur in Mitteleuropa an der Wende „wundervoll weichen, üppigen Ton“ und ihre „große Takt- vom 19. zum 20. Jahrhundert, die durch die Musikerin, sicherheit“ gelobt (Berliner Rezensionen 1896 nach ebd., Autorin und Dialogpartnerin Natalie Bauer-Lechner ak- S. 64). tiv mitgestaltet wurde. Kammermusik und insbesondere das Quartettspiel wa- Rezeption ren für Natalie Bauer-Lechner der zentrale Ausdruck ih- res musikalischen Selbstverständnisses und Kristallisati- Obwohl von der zeitgenössischen Kritik als ebenbürtig onspunkt ihrer Ästhetik: „Im Quartettspiel ist’s wie in mit dem Rosé- oder Hellmesberger-Quartett eingestuft, der Ehe: Es kommt bei aller Gegensätzlichkeit auf die wurde das Soldat-Roeger-Quartett in die einschlägigen größte Übereinstimmung und vollkommenste Ergänzung Handbücher und Lexika der Musikgeschichtsschreibung an. Kein Teil darf minderwertig sein, keiner darf überg- bis heute nicht aufgenommen (zur Rezeption des Soldat- reifen und den anderen unterdrücken; wehe aber, wenn Roeger-Quartetts vgl. Kühnen 1995). nicht die führende Stimme, sondern etwa eine Nebens- Dr. Herbert Killian, Großneffe von Natalie Bauer-Lech- timme die stärkere ist! In Rhythmus, Wärme, sich in-ein- ner und Professor für Forstgeschichte in Wien, hat auf- ander-Fügen und -Schmiegen muß es wie eine prästabi- grund von Unterlagen aus dem Familienarchiv und dem lierte Harmonie erscheinen; und Ziel und Aufgabe des Manuskript seines Vaters im Verlag der Musikalienhand- Vereins dürfen nie geringe, sondern stets nur die ernstes- lung Karl Dieter Wagner, Hamburg, 1984 eine mit neu-

– 5 – Bauer-Lechner, Natalie em Vorwort sowie Anmerkungen und Erläuterungen von klärungen), Knud Martner revidierte und erweiterte Fassung der „Er- eine von Natalie Bauer-Lechner begonnene „Geschichte innerungen an Gustav Mahler“ herausgegeben. Eine eng- meines Lebens“, lischsprachige Ausgabe der gesamten „Mahleriana“-Ma- eine kleine Biografie des Malers Pierdomenico Voltolino nuskripte, d.h. aller erhaltenen Tagebücher Natalie Bau- (nach seinen Worten erzählt). er-Lechners, die in der „Médiathèque Musicale Mahler“ Repertoire in Paris archiviert sind, mit vielen bislang noch nicht ver- öffentlichten Passagen wird zurzeit von dem amerikani- Die Repertoire-Liste des Soldat-Roeger-Damenstreich- schen Musikforscher Prof. Stephen E. Hefling, Cleve- quartetts basiert auf der Auflistung der Konzertprogram- land, vorbereitet. me nach Programmzetteln und Concertkalendern aus 2010 wurde ein Spiel-Dokumentarfilm über Gustav Mah- dem Nachlass Marie Soldat-Roegers von Barbara Küh- ler aus der Sicht von Natalie Bauer-Lechner unter Regie nen in deren Staatsexamensarbeit (Kühnen 1995, S. der Filmemacherin Beate Thalberg bei der deutschen 115-132). Einige Angaben zu den Werken wurden hier, so- Produktionsfirma „Tellux“ fertiggestellt. weit eindeutig möglich, ergänzt:

Weitere von Natalie Bauer-Lechner in ihrem Testament Ludwig van Beethoven: genannte Manuskripte (s. Werkverzeichnis) sind heute Sonate für Violine und Klavier A-Dur op. 47 („Kreutzer- nicht mehr erhalten. Sonate“) Trio B-Dur op. 97 Werkverzeichnis Quartett F-Dur op. 18 Nr. 1 Schriften: Quartett D-Dur op. 18 Nr. 3 Quartett c-Moll op. 18 Nr. 4 Bauer-Lechner, Natalie. Fragmente: Gelerntes und Geleb- Quartett A-Dur op. 18 Nr. 5 tes, Wien 1907. Quartett B-Dur op. 18 Nr. 6 Quartett F-Dur op. 59 Nr. 1 Bauer-Lechner, Natalie. Schrift über den Krieg, vermutli- Quartett e-Moll op. 59 Nr. 2 ch im Jahre 1918 erschienen. Quartett C-Dur op. 59, Nr. 3 Quartett Es-Dur op. 74 („Harfenquartett“) Bauer-Lechner, Natalie. Erinnerungen an Gustav Mah- Quartett b-Moll (?) ler, Wien-Leipzig-Zürich 1923. Quintett C-Dur op. 29 https://archive.org/stream/erinnerungen- Septett Es-Dur op. 20 gust00baue#page/n0/mode/2up Streicherserenade (Abgerufen am 7.11.2014) Johannes Brahms: Bauer-Lechner, Natalie. Recollections of Gustav Mahler, Klaviertrio c-Moll op. 101 hrsg. von Peter Franklin, Übersetzung von Dika Newlin, Klaviertrio C-Dur op. 87 London 1980. Trio für Klavier, Klarinette und Violoncello a-Moll op. 114 Killian, Herbert (Hg.), Gustav Mahler in den Erinnerun- Streichquartett Nr. 1 c-Moll op. 51/1 gen von Natalie Bauer-Lechner, mit Anmerkungen und Streichquartett Nr. 2 a-Moll op. 51/2 Erklärungen von Knud Martner. Revidierte und erweiter- Klavierquartett Nr. 1 g-Moll op. 25 te Ausgabe, Hamburg 1984. Klavierquartett Nr. 2 A-Dur op. 26 Klavierquartett Nr. 3 c-Moll op. 60 Folgende nach ihrem Tod laut Testament vom 10. Juni Klavierquintett f-Moll op. 34 1918 (Familienarchiv Killian) vorhandene Manuskripte Streichsextett Nr. 1 B-Dur op. 18 gelten als verschollen: Streichsextett Nr. 2 G-Dur op. 36 Gespräche mit Siegfried Lipiner, Klarinettenquintett h-Moll op. 115 Kommentar zum zweiten Teil des „Faust“, Hafis mit Siegfried Lipiner gelesen (Fragment mit Lieder- Luigi Cherubini:

– 6 – Bauer-Lechner, Natalie

Quartett d-Moll Sonate für Violine und Klavier B-Dur Nr. 15 Quartett d-Moll Carl Davidoff: Quartett C-Dur Konzert a-Moll für Violoncello und Klaiver Quartett G-Dur KV 387 Quartett D-Dur Antonín Dvořák: Quartett A-Dur Streichquintett G-Dur op. 77 Klarinettenquintett A-Dur KV 581 Klavierquintett Walter Rabl: Gabriele Fauré: Quartett für Klarinette, Violine, Violoncello und Klavier Klavierquartett c-Moll in Es-Dur

Robert Fuchs: Franz Schubert: Sonate für Klavier und Violine (UA) Quartett a-Moll op. 29 Streichertrios „Forellenquintett“ A-Dur, op. 114 Quartett C-Dur op. 21 Quartettsatz c-Moll (nachgelassenes Werk) Klavierquartett h-Moll (Manuskript, UA) Oktett für 2 Violinen, Viola, Violoncello, Kontrabass, Kla- rinette, Horn und Fagott G-Dur op. 166 Joseph Haydn: Quartett C-Dur op. 33 Nr. 3 Robert Schumann: Quartett Es-Dur op. 33 Nr. 2 Quartett A-Dur op. 41 Nr. 3 Quartett Es-Dur op. 64 Nr. 6 Quartett F-Dur op. 41 Nr. 2 Quartett B-Dur (nach Peters, Nr. 73) Klavierquartett Es-Dur, op. 47 Quartett C-Dur op. 74 Nr. 1 Klavierquintett Quartett D-Dur op. 76 Nr. 5 Quartett G-Dur op. 77 Nr. 1 Ludwig Spohr: Quartett F-Dur op. 77 Nr. 2 Drei Lieder für Singstimme und Klavier und Klarinette Quartett f-Moll Carl Maria von Weber: Hermann Grädener: Klarinettenquintett B-Dur op. 34 Quartett D-Dur (Manuskript) Quellen Quartett a-Moll op. 33 Literatur: Heinrich XXIV. (Prinz Reuss): Streichquartett Es-Dur op. 23 Nr. 2 Kühnen, Barbara. „Marie Soldat-Roeger (1863-1955)“. Streichsextett d-Moll In: Kay Dreyfus/Margarethe Engelhardt-Krajanek/Bar- Sextett h-Moll op. 17 (Erstaufführung in Wien) bara Kühnen (Hg.). Die Geige war ihr Leben. Drei Frau- en im Portrait. Strasshof: Vier Viertel Verlag, 2000, S. Joseph Labor: 13-98. Klavierquartett C-Dur op. 6 Kühnen, Barbara. Marie Soldat. Aspekte der Biographie Sylvio Lazzari: einer vergessenen Musikerin. Wissenschaftliche Hausar- Streichquartett a-Moll (Manuskript, UA) beit zur Ersten Staatsprüfung für das Lehramt an Gymna- sien. Universität Kassel: Unveröffentlichtes Typoskript, Felix Mendelssohn Bartoldy: 1995. Streichquartett e-Moll, op. 44 Nr. 2 Streichquartett Es-Dur, op. 12 Oesterreichisches Musiklexikon, hg. v. Rudolf Flotzinger (Oesterreichische Akademie der Wissenschaften – Philo- Wolfgang Amadeus Mozart: phisch-historische Klasse), Wien 2002, Band 2, S. 116

– 7 – Bauer-Lechner, Natalie

(Stichwort „Bauer-Lechner, Natalie“). Forschungsbedarf

Beate Thalberg. „Meine Zeit wird kommen. Gustav Mah- Die Nachlässe der bekannten Zeitgenossen, mit denen ler in den Erinnerungen von Natalie Bauer-Lechner“. Natalie Bauer-Lechner in Kontakt gewesen ist, wären auf Spiel-Dokumentarfilm mit Petra Morzé und Robert Rit- Briefwechsel mit Natalie Bauer-Lechner hin zu überprü- ter. ORF/SF/BR/3sat 2010. fen (u. a. Siegfried Lipiner, Bruno Walter, Anna Bahr- von Mildenburg, Johannes Brahms, Hugo Wolf). Brenner, Helmut, Kubik, Reinhold. Bauer-Lechner, Nata- Weitere Forschung über das Soldat-Roeger-Quartett, be- lie. In: Brenner, Kubik. Mahlers Menschen. Freunde und sonders das Repertoire betreffend sowie speziell die Rol- Weggefährten, St. Pölten--Wien: Residenz Ver- le Natalie Bauer-Lechners, wäre aufschlussreich. Soweit lag, 2014, S. 17-20. bisher bekannt, hat Natalie Bauer-Lechner nicht in ande- ren Quartetten oder anderen professionellen Kammer- Links: musikbesetzungen mitgewirkt. Um das Bild Natalie Bauer-Lechners innerhalb der Mah- http://en.wikipedia.org/wiki/Natalie_Bauer-Lechner ler-Forschung zu ergänzen, wären weitere Forschungen notwendig. So sollten z. B. weitere Briefe Mahlers etc. http://www.martinschlu.de/kulturgeschichte/neunzehn auf die Darstellung ihrer Person hin gegengelesen wer- tes/spaetromantik/mahler/freundin.htm den.

Normdaten http://www.sophie-drinker-institut.de/cms/in- dex.php/bauer-lechner-natalie Virtual International Authority File (VIAF): http://viaf.org/viaf/7549553 Forschung Deutsche Nationalbibliothek (GND): Das handschriftliche Manuskript der „Erinnerungen an http://d-nb.info/gnd/121751414 Gustav Mahler“ befindet sich heute unter dem Titel Library of Congress (LCCN): „Mahleriana“ im „Fonds Gustav Mahler“ der Médiat- http://lccn.loc.gov/n82111889 hèque Musicale Mahler in Paris (gegründet durch den Autor/innen Mahlerbiografen Henry-Louis de la Grange), Katalog ein- sehbar unter: http://www.bgm.org/ressour- Martina Bick, 1. Juli 2008 ces/pdf/fonds_mahler.pdf Bearbeitungsstand

Das Typoskript eines Teils der Tagebücher von Hans Redaktion: Regina Back Riehl sowie zwei Briefe an den Wiener Komponisten und Zuerst eingegeben am 17.07.2008 Professor für Musiktheorie Richard Stöhr befinden sich Zuletzt bearbeitet am 18.12.2018 in der Musiksammlung der Österreichischen Nationalbib- liothek in Wien. mugi.hfmt-hamburg.de Forschungsprojekt an der Zahlreiche Briefe aus den Jahren 1901 bis 1919 von Nata- Hochschule für Musik und Theater Hamburg lie Bauer-Lechner an Anna Bahr-von Mildenburg sind in Projektleitung: Prof. Dr. Beatrix Borchard deren Nachlass im Archiv des Theatermuseums der Ös- Harvestehuder Weg 12 terreichischen Nationalbibliothek Wien einzusehen. D – 20148 Hamburg

Weitere Briefe Natalie Bauer-Lechners befinden sich im Nachlass Marie Soldat-Roegers im Archiv der Gesell- schaft der Musikfreunde/Musikverein in Wien.

Wichtige Hinweise für die Aktualisierung dieses Artikels erhielt die Autorin im Oktober 2014 durch Knud Mart- ner.

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