TIROLER LECH

Das Naturparkmagazin Nr 2/2008 1. Jahrgang

Das Wild(e) der Wildfl usslandschaft Das Naturparkmagazin ist das Produkt einer engen Zusammenarbeit von Naturparkverein, Schutzgebietsbetreu- ung Ehrwalder Becken und Vilsalpsee, den Tourismusverbänden Ferienregion und Lechtal, der Regionalent- wicklung Außerfern und dem Bezirks- blatt Reutte; v.l. Birgit Koch, TVB-GF Michael Kohler, TVB-GF Franz Kammer- Das Wild(e) der lander und Christina Moser. Foto: Salchner Wildfl usslandschaft Ein Fernglas führt zur nachhaltigen Nutzung dieser Ressource

Wir leben in einer. Wir gestalten sie. Doch se- nische Metapher verpasste, hatte er einen gu- der Optik aus Tiroler Produktion zu einem hen wir sie auch? Ein Fernglas hilft uns, das ten Riecher. Ob wissentlich oder unwissentlich einmaligen Erlebnis. In der Sprache des Tou- Naheliegende wieder zu entdecken, die Be- ist unerheblich, der frühere Bürgermeister der rismus wird daraus „Nature Watch“. Indus- triebsblindheit abzulegen. Unsere Wildfl uss- Gemeinde führte uns auf die richtige trie, Tourismus und Schutzgebietsbetreuung landschaft mit ihrer Tierwelt ist einzigartig in Fährte: Von der Industrie kann auch der Tou- ziehen hierfür an einem Strang, gestalten ge- Europa. rismus lernen. Das Tiroler Paradeunterneh- meinsam eine Wertschöpfungskette, schaff en Schön und gut. Und was haben wir davon? Die men Swarovski Optik erzeugt fernoptische aus regionalen Stärken buchbare Angebote. So pharmazeutische Industrie hat beispielsweise Geräte höchster Qualität. Und die Absamer funktioniert regionale Entwicklung. Ich fi nd’s längst bewiesen, dass es auch für „Krampfa- wissen genau: auch die präzisesten Fernglä- genial. dern“ geeignete Mittel gibt. ser sind immer nur Mittel zum Zweck. Das Als Fred Schwarz dem Lech diese medizi- Wild(e) unserer Landschaft verschmilzt mit Günter Salchner

Das Naturparkmagazin Tiroler Lech wird imprESSum gefördert durch das Land Tirol und die Europäische Union, Achse LEADER. Herausgeber: Lechtal Tourismus, A-6652 55b, Tel. +43-5634-5315, www.lechtal. at; Verleger: Bezirksblätter, Print Zeitungsverlag GmbH, A-6600 Reutte, Lindenstraße 25, Telefon +43-5672-63464-0, [email protected], www.meinbezirk.at; Für den In- halt verantwortlich: Günter Salchner; Layout: Günther Reichel; Redaktion: Günter Salchner, NATUR PARK Günther Reichel, Wolfgang Bacher, Toni Knittel, Johannes Fritz, Dirk Ulrich; Produktion: Si- mone Weilharter; Gestaltung: Günther Reichel; Druck: Kärntner Druckerei, gedruckt auf Um- weltpapier; Das Naturparkmagazin Tiroler Lech dient der Infomation zu den fünf Säulen des Naturparks: Erholung, Umweltbildung, Naturschutz, Forschung und Regionalentwicklung.

2 NaturparkmagaziN INHALT

Erlebnis Naturschutz Naturbeobachtungen im Naturpark Tiroler Lech SEITE 4 Wie sich ein Weltkonzern für den Artenschutz engagiert SEITE 10 Nature Watch - ein junges „Produkt“ setzt sich durch SEITE 5 Kreuzkröten fühlen sich im Naturpark wohl SEITE 11 Der „neue“ Alpenzoo in Innsbruck SEITE 6 Gewinnspiel Naturschutz Das Naturparkmagazin verlost tolle Preise SEITE 12/13 Das Steinwild - ein erfolgreiches Wiederansiedelungsprojekt SEITE 7 Termine Thema Vorträge rund um das Thema Natur SEITE 13 Wald & Wild: Hans Seiser verkörpert beides SEITE 8 Kinderseite Forschung Bastelspaß und eine Geschichte rund um Ritter Rüdiger SEITE 14/15 „HeLP“ - damit die Äsche bei uns wieder heimisch wird SEITE 9 Regionalentwicklung Musauer Alm startet mit der Käseproduktion SEITE 16 Produkte aus dem Bauernladen SEITE 17 „Meilensteine“ entlang des Radweges im Naturpark SEITE 18 Privatzimmervermietung: So gewinnt man Gäste SEITE 19

Naturschutzgebiete Schwendarbeiten im Ehrwalder Becken SEITE 20 Neues Förderprogramm für unsere Almen SEITE 21

Klimaschutz Klaus Schiffer lebt vor, wie man Energie gezielt spart SEITE 22

Foto: Salchner

Naturparkmagazin 3 Erlebnis

Der Wildbeoachtungsstand in Fallerschein ist ein lohnendes Ausflugsziel. Ein fix installiertes Fernglas gewährt einen guten Blick auf die Tierwelt. Übersichtliche Schautafeln erläu- tern, was man an den Bergflanken rund um das Hüttendorf zu sehen bekommt. Fotos: Reichel Heimische Tierwelt

Wer mit der Jagd nichts am Hut einem Strang gezogen - die Hüt- hat, bekommt heimisches Wild tenbesitzer, die Agrargemein- im Fokus noch am ehesten zu sehen, wenn schaft, die Gemeinde, die Jagd selbiges zumeist völlig uner- und viele andere. wartet vor dem Auto die Straße Auch seitens der Naturparkver- Im Naturpark gibt es tolle Mög- überquert, leben Rehe, Hirsche waltung weiß man zu schätzen, lichkeiten, Tiere zu beobachten. usw. doch zurückgezogen in den was man an Fallerschein hat. Die Wäldern. Umso beeindruckender Möglichkeit, heimisches Wild auf ist daher jenes Bild, das sich den derart „sanfte“ Art und Weise den Besuchern des Almdorfs Faller- interessierten Besuchern zeigen schein jährlich von Ende Juni bis zu können, deckt sich dabei ganz etwa Mitte August bietet. mit den Zielen des Naturparks. „Madles Rinne“ nennen Einhei- Innerhalb des Schutzgebietes ist mische jene Bergflanke, an der Fallerschein aber nicht die ein- sich teilweise bis zu 120 Stück zige Möglichkeit, Tiere aus nächs­ Hirsche gleichzeitig einfinden. ter Nähe in deren natürlichem „Beeindruckend“, findet der Lebensraum zu sehen. Stanzacher Bürgermeister Hans- In und Häselgehr wur- peter Außerhofer. Er war es auch, den Vogelbeobachtungsstände er- der maßgeblich daran arbeitete, richtet. Sehen, aber nicht gesehen dass in Fallerschein ein Wildbe- werden, lautet hier die Devise. obachtungsstand mit einem fix Aus- und Einblicke gleicherma- montierten Fernrohr aufgestellt ßen bietet wiederum der Vogelbe- wird. „Der Wildbeobachtungs- obachtungsturm in . Dank stand hat dem Hüttendorf wich- seiner stattlichen Höhe ermög­ tige Impulse verliehen. Das Dorf licht er den Blick auf die Lechau- ist heute so lebendig wie schon en. Diverse Informationstafeln lange nicht mehr“, freut er sich, erläutern, welche Tiere hier ihren dass seine Gemeinde über ein Lebensraum haben. Aber egal, ob derart attraktives Ausflugsziel Fallerschein, Forchach, Häselgehr verfügt. oder Pflach: Ein Besuch lohnt In Fallerschein haben alle an sich auf alle Fälle. (rei) v

Die beiden Vogelbeobachtungs- stände befinden sich in Fließ- richtung gesehen auf der rechten Seite und sind über den Radweg erreichbar. Der Vogelbeobach- tungsstand in Häselgehr ist unter- halb des Ortes; der Vogelbeobach- tungssstand in Forchach knapp Sehen, aber nicht gesehen werden, lautet das Motto bei den beiden Vogelbeobach- oberhalb des Càfes „Alte Mühle“. tungsständen in Forchach (oben) und Häselgehr (unten). Fotos: Salchner

4 Naturparkmagazin Erlebnis Nature Watch Eine Kooperation mit Erlebnisgarantie

Zugspitze, Daniel, Sonnenspitz. Die Natur ist oftmals spannender wie jeder Film. Bestens ausgebildete Guides helfen, den Blick für das Wesentliche zu schärfen (li). Elisabeth Wilhelm kennt die Gip- Elisabeth Wilhelm nimmt sich auch gerne die Zeit, Pflanzen und ihre Wirkungsweise zu erklären (re). Fotos: Bergsport total fel und Bergtouren ihrer Heimat. Seit neun Jahren nimmt die Ehr- Bergwanderführerin seit kurzem in . Beide Betriebe der schult die Guides und bringt viel walderin Gäste mit in die Berg- ein besonderer „Augenöffner“ zur Familie Dengg sind ausgewiesene an Branchenkenntnissen ein. welt der Tiroler Zugspitz Arena. Verfügung. Elisabeth Wilhelm ist Nature Watch Hotels. Hinter die- Die Marke dieses Tiroler Tra- Die wenigsten zählen dabei die ein Nature Watch Guide, ausge- sem Prädikat steht eine Koope- ditionsunternehmens steht für Höhenmeter, suchen den Kick, rüstet mit hochwertigen Fernglä- ration mit Swarovski Optik, der Qualität. Die Naturbeobachter streben nach dem Gipfelsieg. Im sern der Marke Swarovski Optik. Tirol Werbung, der FA Bergsport sind anspruchsvolle Kunden. Ein Vordergrund steht bei den mei- Sie führt exklusiv für das Hotel Total und der Schutzgebietsbe- wesentlicher Erfolgsfaktor von sten das Erleben von Landschaft Post in und das Aktiv & treuung Ehrwalder Becken. Nature Watch liegt damit auch und Natur. Hierfür steht der Familienresort Tiroler Zugspitze Nature Watch ist ein noch junges in der Qualifikation der Guides. Produkt. Es übersetzt die Sehn- Laufende Fortbildung ist ein sucht nach der Natur in buchbare Muss. Ein weiterer Schlüssel zum Angebote. Das scheint banal in Erfolg liegt in der gebündelten einer Region mit einzigartiger Vermarktung. Tirol Werbung, Tier- und Pflanzenwelt. Doch Swarovski Optik und die Part- erst ein Fernglas öffnete nerbetriebe können zusammen den Horizont für das Nahe- leichter neue Märkte erschlie- liegende. Swarovski Optik ßen. Entscheidend dabei ist, dass stellt jedem Partnerhotel sich die beteiligten Akteure voll zehn Ferngläser zur Ver- mit Nature Watch identifizieren. fügung. Damit ausgerüstet Denn das Produkt ist kein ein- führt Elisabeth Wilhelm ihre faches, weiß Michael Brandl von Gäste in eine Welt, die der Tirol Werbung. Hier gilt es, viele nur aus dem in die Menschen zu investieren, Fernsehen ken- in ihre Qualifikation und ihre Fä- nen. higkeit zu sehen. Es braucht auch Die Routen einen gewissen Weitblick. Ein dorthin arbei- qualitativ hochwertiges Fernglas tet Christina kann hier sprichwörtlich eine Moser aus. Die wertvolle Unterstützung leisten. Schutzgebiets- Wer die Natur mit „verstärkten“ betreuerin gibt Augen sieht, weiß, dass sie keine dabei ihr Wis- technisch aufwendigen Inszenie- sen an die Berg- rungen in Multi Media braucht. wanderführe- Eine Erkenntnis, die es vor allem rin weiter. Auch in den Tiroler Naturparks zu nut- Swarovski Optik zen gilt. (gs) v

Weitere Informationen Nähere Informationen zur Nature Watch Kooperation finden Sie unter www.nature-watch.at. Manchmal muss man sich ganz einfach zu helfen wissen: Das Fernglas verkehrt herum eingesetzt wirkt wie eine Lupe und schon verändern sich die Dimensionen. Fotos: Hotel Post/Dengg Naturparkmagazin 5 Erlebnis Auf in den Zoodirektor Dr. Michael Martys

Alpenzoo Der Alpenzoo ist das ganze Jahr Die Kinder hält es nicht auf den Konzept begeistert die Besucher täglich geöffnet, von 9.00 Uhr bis Bänken. Aufgeregt zupfen sie an 18.00 Uhr von April bis Oktober, den Ärmeln ihrer Eltern. Hastiges bzw. von 9.00 Uhr bis 17.00 Uhr Erzählen vermischt sich mit dem Mit mehr als 2000 Tieren von 150 Alpenzoo erlebt er sie hautnah. von November bis März. Die Ein- Geräusch klickender Kameras. Arten bietet der Themenzoo eine Gerade im Herbst gibt es viel zu trittspreise liegen bei 7 Euro für Keine drei Meter, kein Gitter, kei- weltweit einzigartige Darstellung sehen. Die Tiere bereiten sich auf ­Erwachsene bis 3,50 Euro für Kin- ne Scheibe trennen die Besucher alpiner Lebensformen in histo- den Winter vor. Für viele ist die der von 6 bis 15 Jahren und 2,00 vom Rudel der Steinböcke. Dieses rischer und heutiger Zeit, eine Paarungszeit gekommen. Auch Euro für Kinder von 4 bis 5 Jahren. unmittelbare Erleben der Tiere Arche Noah für bedrohte und das Neue im Alpenzoo feiert ei- Der Eintritt für Kinder bis 3 Jahre ist Teil des neuen Konzepts im bereits ausgestorbene Tierarten. nen weiteren Etappensieg. Am sowie für Reiseleiter und Busfahrer Innsbrucker Alpenzoo. Es schafft Der Alpenzoo vermittelt nicht 16. Oktober wird die großzügige ist frei. Lehrer in Ausübung ihres Emotion und hinterlässt blei- nur Tierliebe, sondern auch Tier- Voliere für den Adler eröffnet. Berufes haben pro 10 Kinder eben- bende Eindrücke vor allem bei wissen. Die Verbindung von bei- Ein echter Tier- und Naturpark- falls freien Eintritt. Für Vielbesucher den kleinen Besuchern. „Leuch­ dem schafft Bereitschaft für Na- freund sollte sich dies nicht ent- gibt es attraktive Jahrestickets. tende Kinderaugen sind kein turschutz und ebnet vielen Tieren gehen lassen. (gs) v

Privileg des Weihnachtsmanns“, den Weg zurück in die Natur. Die Fotos: Alpenzoo (3) weiß Dr. Michael Martys. Der Wiederansiedlung des Bartgeiers Direktor des Alpenzoos erlebt in den Alpen hat es gezeigt: Diese sie jeden Tag auf dem Weg durch Lebensräume ermöglichen auch sein Reich. Er sieht in diesen Au- eine Koexistenz von mensch- gen auch eine Bestätigung für die lichen und tierischen Jägern, wie Reformen der letzten Jahre. beispielsweise Fischotter und

Direktor Martys (li) kann stolz sein: In kaum einem anderen Zoo kommen die Besucher den Tieren so nahe, wie im Alpenzoo in Innsbruck. Fotos: Salchner (2)

Große Artenvielfalt Luchs. Für beide sieht der Verhal- Wer heute den Alpenzoo besucht, tensforscher Martys eine Chan- begibt sich gleichsam auf eine ce, insbesondere im Naturpark Bergtour. Auf der untersten Ebe- Tiroler Lech: „Wir müssen nur ne empfängt der Biber die Gäste lernen, unsere Vorurteile aus dem im Lebensraum Wasser. In den 19. Jahrhundert zu überwinden Aquarien tummeln sich allein 50 und Lebensgemeinschaften von typische Fischarten der Alpen. Jägern und Gejagten im Tierreich Der Weg durch den Zoo führt akzeptieren.“ weiter über den Waldgürtel bis hinauf in die Gipfelregion, in das Es gibt viel zu sehen Reich von Steinbock und Mur- Wer Tiere im Naturpark beo- meltier. Wo es die Tiere zulassen, bachten will, braucht Geduld und sind die Gehege begehbar. auch ein Quäntchen Glück. Im

6 Naturparkmagazin Naturschutz Steinwild fühlt sich wohl im Außerfern Die stolzen Tiere sind im Bezirk Reutte eine Selbstverständlichkeit

Etwa 400 Jahre brauchte der pe wurde 1993 bei im Mensch, um den in den Alpen Lechtal freigelassen. weit verbreiteten Alpensteinbock Die ausgesetzten Gruppen haben nahezu vollständig auszurotten. eine Stärke zwischen zwei und Hauptursache war die intensive 13 Individuen. Alle Tiere sind Bejagung. Nicht nur das Fleisch ein- bis dreijährig und werden in des Steinwildes, nahezu alle Teile der Zeit zwischen Mai und Juli waren begehrt. Hörner, Bezoarku- ausgesetzt. So haben die jungen geln und auch das Blut der Tiere Steinböcke die gesamte Vegetati- spielten in der traditionellen onsperiode zur Akklimatisierung Volksmedizin eine große Rolle. zur Verfügung. Gegen Beginn des 19. Jahrhun- derts bestand nur noch eine ein- Steinbock-Kolonie zige Restkolonie von 50 bis 100 am Säuling Tieren im italienischen Gran Pa- Das jüngste Steinbockprojekt im radiso, gesetzlich geschützt durch Außerfern kam 2007 zustande. einen Erlass des Königs Viktor Ein Bock und drei Geißen konn- Emmanuel II. Da sich der Bestand ten im Klemmtal nahe des Säuling im Gran Paradiso schnell vergrö- erfolgreich ausgewildert werden. ßerte, gelang es bezahlten Wilde- Am Säuling lebt ein Steinbockru- rern 1906 erstmalig drei Tiere in del von etwa zehn Tieren, welches den schweizerischen Wildpark je nach Jahreszeit und Witterung Peter und Paul zu schmuggeln. Bis zeitweise auf deutschem oder ös- 1915 bildeten 109 Individuen in terreichischem Terrain einsteht. Interlaken-Harder und im Wild- Den vier ausgelassenen Steinbö- park Peter und Paul den Grund- cken geht es gut und sie haben stock für zukünftige Zuchten und auch schon Kontakt zur ansäs- Wiederansiedlungen. sigen Kolonie aufgenommen, wie In Tirol begannen die Auswilde- die verantwortlichen Berufsjäger In Österreich gibt es etwa 5000 Steinböcke, rund die Hälfte davon lebt in Tirol. Der rungen in den 60er Jahren. Al- erfreut berichten. (du) v Alpenzoo hat viel dazu beigetragen, diese stolzen Tiere wieder heimisch zu machen. penweit haben sich die Bestände Foto: Salchner stetig vergrößert und gefestigt. Der heutige Bestand im Alpen- Foto: REA raum wird auf knapp 40.000 Tiere geschätzt! In Österreich dürften wieder knapp 5.000 Steinböcke leben, davon mindestens die Hälfte in Tirol.

Alpenzoo ist ein wichtiger Partner Die Rolle der Zoos besteht in der Erhaltung und Zucht der vom Aussterben bedrohten Tier- art. Mit den Erfahrungen in der Haltung und den Kenntnissen über ihre Biologie steht sehr viel Know-how zur Verfügung, welches bei den Auswilderungen zum Einsatz kommt. So hat allein der Alpenzoo zwischen 1987 und 2008 217 Steinböcke in Öster- reich ausgesetzt, davon auch 47 Tiere im Außerfern. Ein Großteil der Tiere startete den Neuanfang in den Gebieten am Plansee und in Elbigenalp. Eine kleine Grup-

Naturparkmagazin 7 Thema Wald & Wild gehören fest zusammen! Jäger & Förster - Hans Seiser weiß: beide Themen lassen sich vereinen

Fotos: privat „Der Wald ist die Stube des wendig, heute ist Jagd Verantwor- Wildes“, sagt Hans Seiser. Doch tung und Pflicht. Wildabschüsse diese „Unterbringung“ trägt auch sind notwendig, um die Wild- durchaus Konfliktpotential in dichte auf einem für die Natur er- sich. Für den leidenschaftlichen träglichen Maß zu halten“, erklärt Jäger ist es daher wichtig, dass Seiser. Forst und Jagd an einem gemein- samen Strang ziehen. Im Bezirk Hege ist wichtig Reutte, und speziell im Natur- Jäger sind Heger und Pfleger, alte park Tiroler Lech, sieht er beste und schwache Tiere stehen haupt- Voraussetzungen für ein gedeih- sächlich auf der Abschussliste. liches Miteinander. Aber auch kapitale Hirsche und Und Hans Seiser weiß, wovon anderes Wild werden geschossen. er spricht. Bis zu seiner Pensio- „Das ist eben der Lohn der Hege nierung war er Revierleiter bei und ein dankerfülltes und un- den Bundesforsten im Bezirk vergessliches Erlebnis im Leben Reutte. Er kennt das Konfliktthe- jeden Jägers“, bekennt der stell- gründig von den Jagdpächtern. Jagd steht zur ma „Wald/Wild“ also von beiden vertretende Bezirksjägermeis­ter. Jene, die sich dieses Hobby gön- Verantwortung Seiten. „Der Jäger tötet aber nicht um nen, wissen aber ganz genau, des Tötens willen, wohl aber um was sie tun: „Unsere Bergjagden In enger Zusammenarbeit mit der „Der Mensch ist von der Beute willen und um das bio- begeistern Jäger aus der ganzen Jagdbehörde und dem Forst will jeher ein Jäger!“ logische Gleichgewicht in der Na- Welt und die in der Jägerschaft die heimische Jägerschaft den Seit seiner Pensionierung gilt sein tur aufrecht zu erhalten.“ Mit viel bekannte Diskretion tut ihr eingeschlagenen Weg weitergehen. Hauptinteresse der Jagd. Beinahe Feingefühl werde dabei darauf ­Übriges. Ich selbst habe mit 16 Dazu gehört auch eine gezielte jeden Tag ist der 69-Jährige im geachtet, dass der Wildbestand Jahren die Jagdprüfung abgelegt. Öffentlichkeitsarbeit. Und die Wald unterwegs. Ihm geht es da- möglichst ausgewogen und auch Seither war ich in vielen Teilen beginnt bereits im Volksschulalter. bei um das bewusste Erleben von tragbar ist, versichert Seiser. Die auf der Welt jagen. So schön, wie „Wir stehen zu unserer Verantwor- Flora und Fauna und die Jagd als fachgerechte „Hege“ spielt dabei bei uns, im ‚Land der Gebirgs- tung“, diese Verantwortung schließt Gesamtes zu erleben, eben einer- die wesentliche Rolle. jagden‘, ist es aber nirgendwo“, das Schießen jedoch nicht aus, seits für eine gesunde Erhaltung 50 Berufsjäger und etwa 130 schwärmt Seiser. sagt Seiser. Gezielt gehen die Jäger der Art zu sorgen u n d Jagdaufseher sorgen im Bezirk in die Schulen und machen die a n d e r e r s e i t s Reutte für einen gesunden Wild- Glücksfall Naturpark Burschen und Mädchen mit dem aber auch, um bestand, für eine angemessene Positiv sieht er diesbezüglich die Thema Jagd vertraut. Diese Aktion Beute zu ma- Wilddichte und für die Erfüllung Einrichtung des Naturparks Ti- bewährt sich sehr. Das Image der chen. „Ent- des behördlich vorgeschriebenen roler Lech: „Ein Glücksfall! Im Jäger ist im Bezirk Reutte gut und scheidend ist: Abschusses. Naturpark steht das Miteinander die Zahl der Jagdkartenbesitzer Wann muss Jagd ist aber ein nicht von Mensch, Tier und Natur im steigt von Jahr zu Jahr. Denn auch und wann zu unterschätzender Vordergrund. Auch die Jagd hat wenn die Mehrheit der Jagden von darf ich das Wirtschaftsfak- im Naturpark ihren Stellenwert.“ zahlungskräftigen Pächtern be- tun. tor und kostet Und dank einer gezielten Besu- trieben wird, ist Jagd keine elitäre Der Mensch viel Geld. cherlenkung erkennt Seiser sogar Einrichtung. Die Möglichkeit der ist von Dieses Vorteile. einheimischen Jäger, sich an der jeher stammt Seiser: „Jagd ist angewandter Na- Jagd zu beteiligen oder eine Ab- ein vor- turschutz an vorderster Front, un- schussmöglichkeit zu bekommen, Jäger. Frü- der- sere Natur und das Wild in seiner ist durchaus gegeben. Den rund her war großen Artenvielfalt sind eben 1000 Jagdkartenbesitzern im Bezirk das Beute- einzigartig! Dazu das Glück, dass Reutte, darunter viele Frauen, geht machen das Steinwild wieder heimisch es vor allem darum: Sie wollen die überle- gemacht werden konnte - darauf heimische Natur bewusst erleben bens- können wir wirklich stolz sein.“ und verstehen. not- (rei) v

8 Naturparkmagazin Forschung „HeLP“, damit es der Äsche besser geht! Das ehrgeizige Fischprojekt am „Heiterwanger See-Lech-Plansee“ soll der Fischfauna in den drei Gewässern auf die „Flossen“ helfen.

Als Amtstierarzt kennt sich ­Johannes Fritz mit Tieren und ih- ren Lebensbedingungen bestens aus. Eine seiner Aufgaben ist es, eben diese Lebensbedingungen im Auge zu behalten, damit es den Tieren gut geht. Privat verbringt er seine Zeit ger- ne beim Angeln. Aufgrund seines beruflichen Wissens und seiner privaten Leidenschaft stellte er jedoch mit Besorgnis fest, dass die Äsche kaum mehr anzutref- fen ist. Dabei sollte diese Fischart im Heiterwanger See, Lech und Plansee stark vertreten sein. Unterstützt vom Obmann des Vereins Regionalentwicklung Au- ßerfern, Vinzenz Knapp, machte sich Johannes Fritz dafür stark, Amtstierarzt Dr. Johannes Fritz ist selbst ein begeisterter Angler. Ihm liegt das „HeLP“-Projekt daher in doppelter Funktion am Herzen. durch ein Projekt genaue Daten Fotos: privat zu bekommen. „Im Frühjahr 2008 konnten wir kenswerterweise Besatzes“, teren Untersuchungen geplant, Schutzprojekt für gefährdete Fischarten schließlich das Fischprojekt HeLP die notwen- Heiterwangersee nennt Jo- unter anderem das Nahrungs- (Heiterwangersee-Lech-Plansee) digen Geld- Lech hannes Fritz konkurrenzverhalten von Sal- ins Leben rufen. Ziel dieses Pro- mittel zur Plansee k o n k r e t e moniden und die Erforschung jektes ist die nachhaltige Bewirt- Verfügung, Zahlen. der Nahrungskette in unseren schaftung dieser Gewässer zur um damit Ein Naturschutzprojekt Diese Maß- Gewässern. Weiters sind Renatu- Förderung der heimischen Fisch- geeignete Be- nahme soll rierungsmaßnahmen vorgesehen, fauna“, erklärt Fritz die Ziele. satzfische von über die nächsten Jahre fortge- welche speziell auf das Fortpflan- bayerischen Zuchtanstalten zu führt werden, wobei parallel dazu zungsverhalten der Fische Rück- Mehrjähriges Projekt erwerben. „Noch diesen Herbst auch der Erfolg der Maßnahme sicht nehmen und somit eine Als Grundlage für Arten- und können wir über 20.000 Äschen- überwacht wird. Weiterführung des abgelaufenen Naturschutzmaßnahmen für die Setzlinge im Lech einbringen, das Im Zuge des „HeLP“-Projektes LIFE-Projektes ermöglichen. Dauer von fünf Jahren wurde das ist das Fünffache des bisherigen sind noch eine Reihe von wei- (hf/rei) v Institut für Ökologie der Univer- sität Innsbruck beauftragt, die bisherigen Gewässerdaten aus- zuwerten und anhand dieser Er- gebnisse den Fahrplan für dieses Projekt festzulegen. Der Schlussbericht steht zwar noch aus, doch ein erster Zwi- schenbericht stimmt bedenklich: „Die Äsche ist im Lech praktisch nicht mehr präsent!“ Das soll sich aber schon bald ändern. Der Fischereirevieraus- schuss des Bezirkes Reutte star- tete aufgrund der vorliegenden Daten ein außerordentliches Be- Eine Äsche an den Haken zu be- satzprogramm für diesen Fisch. kommen, ist gar nicht so einfach. „Ein Meilenstein für den Arten- Bei uns ist diese Fischart in den schutz“, wie Fritz sagt. letzten Jahren selten geworden. Die Revierpächter stellten dan-

Naturparkmagazin 9 Naturschutz Scharfes Auge für die Natur Swarovski Optik engagiert sich weltweit für den Artenschutz Fotos: Salchner (2)

Man muss es mit eigenen Augen rovski Optik längst eine Selbst- gagements in aller Welt. Es be­ Ausgerüstet mit Ferngläsern aus sehen. Der Unterschied ist ge- verständlichkeit. Diese Nähe er- ginnt in den Alpen und reicht dem Hause Swarovski Optik neh- waltig, das Erlebnis umso beein- möglicht neue Perspektiven und über Maßnahmen in Nord-, Süd- men die Naturführer ihre Gäste druckender. Hirsche zum Greifen vermittelt eine lebendige Bezie- und Osteuropa bis nach Asien, mit auf eine Entdeckungstour. nahe, gestochen scharf. Es kommt hung zwischen Mensch und Na- Afrika und Südamerika. Wer Tiere in der freien Natur eben auf Qualität und Präzision tur. Aus dieser Beziehung entsteht So erhält der vom Aussterben beobachten will, braucht ein ge- an. Wenn Hermann Fercher die für das Absamer Unternehmen bedrohte Krauskopfpelikan in schultes und scharfes Auge. Die fernoptischen Geräte mit dem auch eine Verantwortung gegen- Srebana/Bulgarien mit der Un- Naturführer haben beides und eingravierten Adler erklärt, ge- über der Natur. Seit vielen Jahren terstützung von Swarovski Op- ermöglichen dadurch unvergess- rät er selbst immer wieder ins engagiert sich Swarovski Optik tik neue Brutplattformen. Damit liche Erlebnisse. Denn zu sehen Schwärmen: „Man erlebt ein Ge- für den Erhalt gefährdeter Arten kann der Bestand der Tiere seit gibt es viel, gerade im Naturpark fühl der Freiheit und begegnet ei- und Lebensräume. einigen Jahren systematisch er- Tiroler Lech. (gs) v ner längst verloren geglaubten Das Unternehmen sucht Na- höht werden. In Namibia ist das Nähe, sei es zum Sternen- turschutzprojekte sehr Spitzmaulnashorn durch Wil- himmel, zu seltenen sorgfältig aus. Jedes derei fast völlig ausgerottet. Der Tieren, zur Natur Projekt wird langfri- verbliebene Bestand wird auf ca. und der Welt und- stig geplant und von 2000 Tiere geschätzt. Hier unter- nicht zuletzt zu sich den Mitarbeitern stützt Swarovski Optik die loka- selbst.“ persönlich begleitet. len Behörden bei den Überwa- Ein Fernglas auf Das schafft die Ge- chungsprogrammen und stattet eine Wanderung wissheit, dass die die Wildhüter mit Nachtsichtge- mitzunehmen, ist Unterstützung ge- räten, Teleskopen und Fernglä- für den Kommu- nau dort ankommt, sern aus. nikationschef wo sie gebraucht von Swa- wird. Das aktu- Partner der Tiro- elle Swarovski ler Naturparks Optik Natur- In Tirol hat sich schutzpro- das Unterneh- g r a m m men mit den um- Nat u r p a r k s Werner Fercher schwärmt nicht nur f a s s t zusammen- berufsbedingt für Ferngläser aus dem En- g e t a n . Hause Swarovski Optik. Foto: Swarovski Optik

Swarovski Optik - ein Tiroler Traditionsunternehmen Swarovski Optik beschäftigt mehr als 750 Mitarbeiter und produziert ausschließlich am Stammsitz in Ab- sam, Tirol. Mit der Fokussierung auf höchste optische Leistung, funkti- onale Innovation und anspruchs- volles Design ist Swarovski Optik heute weltweit als Premiummarke erfolgreich positioniert. Die einzig- artigen Serviceleistungen sorgen für beste Kundenzufriedenheit (www. swarovskioptik.com).

10 Naturparkmagazin Naturschutz Ein großer Schritt für einen kleinen Lurch Naturschutzreferent LHStv. Hannes Gschwentner gab den Start- schuss für die Auswilderung von Kreuzkröten im Naturpark

„Kröten sind nicht unbedingt die Land Tirol, Abteilung Umwelt- hat die Kreuzkröte rade einmal bei beliebtesten Tiere, viele ekeln sich schutz, für ein eigenes Arten- heute aber wieder einem Prozent. vor ihnen“, weiß Birgit Koch aus schutzprojekt für die Kreuzkröte beste Zu- Viel Aufwand ihrer Arbeit als Biologin im Na- im Lechtal entschied. kunfts- also, aber er turpark Tiroler Lech. Doch für Verständlich ist die Entscheidung aus- lohnt sich, den Naturpark Tiroler Lech ist allemal, denn die Kreuzkröte ist sichten. wie auch das Überleben der Kreuzkröte ein ganz besonderes Tier: Sprin- So wur- Alpenzoo- zur Herzensangelegenheit gewor- gen kann sie beispielsweise nicht den ver- D i r e k t o r den. - ihre Beine sind zu kurz. Dafür gangenes Dr. Michael Erst 1997 wurden Kreuzkröten im „knarrt“ sie, nämlich dann, wenn Jahr 178 Martys be- Lechtal entdeckt – eine kleine Be- die Männchen während der Paa- Kaulquappen abge- stä- tigt: „Diese sonderheit, wie sich bald darauf rungszeit den Weibchen im Dun- fischt und in der Folge Maß- nahme ist für die zeigte. Denn sie sind das seltenste keln auffallen wollen. Denn trotz im Alpenzoo aufgezogen. 6 2 Stabilisierung der Kreuzkröten- Amphib Österreichs und kom- ihrer Schönheit zeigt sich die Kröten wuchsen daraus schließ- population in Tirol und für deren men außer im Lechtal nur noch Kreuzkröte nur in der Dämme- lich heran. Eine beachtenswerte Fortpflanzung in den kommen- im Waldviertel bei Gmünd vor. rung und während der Nacht. Anzahl, schließlich liegt die den Jahren von außerordentlicher Dank des Artenschutzprogramms Überlebensrate in freier Natur ge- Bedeutung.“ (rei) v Land und Alpenzoo stehen zum Projekt Rasch waren die Entscheidungs- träger im Land überzeugt, dass man etwas für den Fortbestand dieser nur 40 bis 80 Millimeter großen Krötenart, die man am leichtesten am hellen Rücken- längsstreifen erkennt, tun muss. „Artenschutz wird in Tirol groß geschrieben“, erklärt Natur- schutzreferent LHStv. Hannes Gschwentner, weshalb sich das

Artenschutz- programm Seit mehreren Jahren wird ein Artenschutzprogramm für die Kreuz- kröte durchgeführt. Zur Erhaltung dieser gefährdeten Art wurden bereits Laichtümpel angelegt. Noch sind es aber zu wenig und daher wird bereits an der Idee zum An- legen weiterer Gewässer getüftelt. Letztes Jahr im Herbst haben die Kreuzkröten sehr spät abgelaicht. Die jungen Kaulquappen hätten nicht überlebt, wenn sie nicht eingesammelt und dem Alpenzoo in Innsbruck zur Aufzucht überge- ben worden wären. Der Erfolg der Aktion: 62 Kreuzkröten konnten im heurigen September durch die gute Pflege über das letzte Jahr wieder in Freiheit entlassen werden. Naturschutzreferent LHStv. Hannes Gschwentner und Alpenzoo-Direktor Dr. Michael Martys präsentieren einige Exemplare der Kreuz- kröte, die in Kürze in die Freiheit entlassen werden. Foto: Land Tirol

Naturparkmagazin 11 GewiNNsPieL GEWINNSPIEL

Bereits in der ersten Ausgabe warengutschein des Naturparkmagazins gab es ein attraktives Gewinnspiel und auch in dieser Nummer gibt es in Zusammenarbeit mit der E-Welt, den Reuttener Seilbahnen, dem Bauernladen, Swarovski Optik und den Bezirksblättern wieder schöne Preise zu gewinnen. Wir möchten von Ihnen wissen, wie viele Tier- bzw. Vogel be- obachtungsstände es im Natur- park Tiroler Lech gibt - sind es vier oder schon 40? Wenn Sie dieses Magazin aufmerksam durchlesen, werden Sie die Ant- wort rasch fi nden. Schicken Sie bitte die richtige Antwort unter dem Kennwort „Naturpark“ entweder per E-Mail an die Adresse reutte.gewinn- [email protected] oder senden Sie eine Postkarte an den Verein Regionalentwicklung Au- ßerfern, 6600 Pfl ach, Kohlplatz 7. Einsendeschluss: 22. Oktober 2008; Als wahres Einkaufsparadies präsentiert sich die E-Welt in Reutte. Hier fi ndet man vom Fernseher über Kühlgeräte bis hin zu Wir drücken Ihnen schon jetzt Lampen einfach alles. Auch als Computerfachmarkt hat sich die E-Welt fest im Bezirk etabliert. Dazu kommt ein reichhaltiges die Daumen und wünschen Ih- Angebot an CDs. Wir „versüßen“ Ihnen mit etwas Glück den Besuch in der E-Welt, denn wir verlosen als Hauptpreis einen nen viel Glück! Warengutschein in Höhe von 300 Euro! Da lohnt sich das Mitspielen.

hahnenkamm all inclusive

Die Reuttener Seilbahnen tun was für die Familien - „Hahnenkamm All inclusive“ beinhaltet einen Skitag für die ganze Familie (2 Eltern und alle eigenen Kinder). Dazu kommt noch die Verpfl egung für die Familie im Bergrestaurant am Hahnen- kamm. Damit ist ein wunderbarer Skitag garantiert. Mit dem Naturparkmagazin können Sie ein derartiges Package gewinnen. Sie müssen nur unsere Gewinnfrage beantworten und etwas Glück haben.

12 NaturparkmagaziN Gewinnspiel/termine TERMINE Vortrag Freitag, 17. Oktober 2008 Lechgedichte & Steinmusik Ein Abend mit Kieselklang und Kieselpoesie erwartet Sie! Das bekannte Duo Hans Schütz und Karl Michael Ranftl aus dem Allgäuer Raum kombiniert die Themen Musik und Literatur, wobei der Lech, als verbindendes Element, im Mittelpunkt steht. Herr Ranftl bringt Steine zum Klingen, entlockt ihnen überraschende Töne und verzaubert mit Kieselmusik vom Lech. Herr Schütz hingegen erzählt von Kindheits- Geschenkkörbe erinnerungen am Lech in Form von einfühlsamen Gedichten und liest aus seinem Buch „Nebelstochern – Eine Kindheit am Lech“. Eine Veranstaltung zum Träumen, Der Bauernladen in Reutte stellt prall gefüllte Warenkörbe zur Verfügung. Genießen, Besinnen und Erinnern vom Leben am, im und mit dem Lech. Freuen Sie sich auf deftige Würste, edle Schnäpse und weitere Delikatessen Beginn um 19:30 Uhr • Naturpark- Infostelle in Weißenbach aus dem Bauernladen. Vortrag Freitag, 17. Oktober 2008 Taschenmesser Wetter & Co Viel Interessantes rund um das Wetter wird Metereologe und Bergführer Michael Gewinnen Sie hochwertige Taschen- Winkler bei diesem Vortrag vermitteln. Auch Zusammenhänge gewisser Wettervor- messer aus der Swarovski- gänge mit Besonderheiten der Landschaft werden aufgegriffen und erklärt. Serie. Damit sind 19.30 bis ca. 21 Uhr, Rettung Ehrwald, keine Anmeldung erforderlich; Sie für alle Eventualitäten Vortrag gerüstet! Freitag, 21. November 2008 Sterngucker! Der Sternenhimmel hat die Menschen immer schon fasziniert. In Zeiten von Internet, organisiertem Freizeitstress und Hektik sind es neben den Berufs- astronomen nur wenige, die sich aufmachen, die Geheimnisse des Universums auf eigene Faust mit Gewinnnfrage Feldstecher oder Fernrohr zu erkunden. Dieser Abend mit Herrn Markus Volgger soll Ihnen das Hobby „Amateurastronomie“ näher brin- gen und Sie auf einfache und verständliche Art mit den Himmelsobjekten vertraut Wie viele Tier- und Vogel- machen. Am Sternenhimmel wird jeder Suchende fündig: Die Himmelsbeobach- ­beobachtungsstände gibt es im tung bietet die Chance, Neues für sich zu entdecken. ­Naturpark Tiroler Lech? Beginn um 19:30 Uhr • Naturpark- Infostelle in Weißenbach

A) 4 Schulveranstaltungen im B) 40 Naturpark Tiroler Lech Spuren im Schnee die passenden Themen vorbereitet, Senden Sie bitte ein E-Mail mit dem Kennwort Der Naturpark Tiroler Lech bietet es werden auf Wunsch aber auch über das Jahr verteilt gemeinsam gerne die Wünsche der Schüler, bzw. „Naturpark“ und der richtigen Antwort an mit dem Verein „natopia“ Exkursi- Schulen berücksichtigt. [email protected] onen für Schulen an. Die wunderbaren Veränderungen Jetzt im Winter geht es um die Spu- der Natur im Jahresablauf stehen ren im Schnee: oder schicken Sie eine Postkarte mit der Antwort im Mittelpunkt dieser Exkursionen. > Kleiner Schneekristall ganz groß und dem Kennwort „Naturpark“ an den Verein Eine Mischung aus Naturkunde, > Wie überleben Tiere und Pflanzen Regionalentwicklung Außerfern, 6600 Pflach, Erlebnis, Kreativität und Umwelt­ im Winter? spielen wird geboten. > Wer war der Täter - die Tierspu- Kohlplatz 7. Gemeinsam mit den Schulen rensuche! werden geeignete Standorte aus- > Können wir Bäume auch an ihren Einsendeschluss ist der 22. Oktober 2008 gesucht; je nach Jahreszeit werden Knospen erkennen?

Über das Gewinnspiel kann kein Schriftverkehr geführt werden. Informationen und Anmeldungen bitte beim Naturpark Tiroler Lech, Die Gewinne sind nicht in bar ablösbar, der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Birgit Koch, Tel. 0676/885087941, [email protected]

Naturparkmagazin 13 KInderseite Kinder, das sind eure Seiten! Der Naturpark hat euch viel zu bieten.

Naturpark - was ist denn das? Vielleicht habt ihr euch ja schon einmal diese Frage gestellt. Im ersten Moment mag der Begriff für euch ja langweilig wirken. Bei näherer Betrachtung merkt man aber sehr schnell, dass der Na- turpark Tiroler Lech ungeahnte Fotos: natopia Möglichkeiten bietet. Hier kann man spielen und basteln und wunderbare Stunden verbringen. Steinfiguren Der Naturpark ist für euch eine Der Lech liefert Steine in den einzige Abenteuerwiese. Der Lech unterschiedlichsten Farben, For- und seine Seitenbäche liefern das men und Größen. Mit anderen Material, das ihr braucht, um tolle Naturmaterialien, die der Fluss Sachen zu basteln. ebenso anschwemmt, lassen sich Das ist ganz einfach. Man muss kreative Figuren basteln. Es sind nur mit offenen Augen durch Kunstwerke auf Zeit, denn beim die Landschaft gehen und schon nächsten großen Regen nimmt entdeckt man die spannendsten der Lech alles wieder mit. Dinge. Offene Augen braucht man im Naturpark aber in dop- pelter Hinwicht. Wieso wohl? die am Ende leicht zugespitzt Was glaubt ihr? werden. Nun fehlen nur noch die Richtig! Weil im Naturpark viele Segel. Große Blätter von Ampfer Tiere und Pflanzen leben, die oder Pestwurz eignen sich beson- schützenswert sind. Mit ein biss- ders gut. Fertig! Die Bootsregatta chen Willen haben hier aber alle kann beginnen. Welches ist das Platz - die Blumen, die Tiere und schnellste Schiff, welches bleibt ihr. Ist doch schön. am längsten aufrecht? So, und nun ein paar Basteltipps Tipp 1: Kleine Boote mit nied- für euch: rigen Segeln sind stabiler, sie laufen auch nicht so schnell auf Rinden­ Grund. Tipp 2: Wenn ihr eine 10 m lange schiffchen Strecke ausmesst und stoppt, wie Aus einem großen Stück Rinde lange die Schiffe dafür benötigen, lässt sich ein wunderbares Boot dann wisst ihr, wie schnell das bauen. Genau genommen ist die Wasser des Lechs fließt. äußerste Schicht eines Baumes (wb/rei) v die Borke - aber Borkenboot klingt nun mal nicht so gut wie Rindenschiffchen. Ideal sind die Borken von Föhre oder Lärche. Mag. Wolfgang Wer zur Person: stellt er ausgewählte Akti- Die sind besonders dick! Wozu Bacher Oft Mag. Wolfgang Bacher ist vitäten in der Natur vor. mögen die Bäume wohl einen so Naturpäda- Lange naturpädagogischer Leiter dicken Mantel tragen? Ihr habt si- gogischer Forscht vom Verein natopia. Als cher eine Idee dazu. Von der Bor- Leiter Genießt studierter Biologe, Lehrer, Kontaktadresse: ke brecht ihr kleine Stückchen ab, An ausgebildeter Bergwan- Verein natopia sodass sie die Form eines Schiffes Natur derführer und Naturpäda- Heiliggeiststr. 1a bekommt - vorne spitz, hinten Genug goge verbringt er viel Zeit 6020 Innsbruck eher gerade. An zwei Stellen bohrt im Freien - mit Schülern, Tel.: 0676/3231872 ihr z.B. mit einem Nagel kleine der Familie oder alleine. [email protected] Löcher, in die dann die Masten Für das Naturparkmagazin www.natopia.at gesteckt werden. Dazu verwen- det ihr dünne, gerade Stöckchen,

14 Naturparkmagazin Hilfe! Als Ritter Rüdiger und seine Freunde die Hängebrücke bei Forchach überqueren wollen, taucht plötzlich der Drache Feuermaul auf. Wie die Geschichte wohl weitergeht? Illustration: Svetlana Kilian Ritter Rüdiger kämpft gegen „Feuermaul“ Die spannenden Abenteuer von Ritter Rüdiger gehen weiter!

Hallo Kinder! Sicher kennt ihr bereiten. Der kluge Esel Zacha- Zu allem Überfluss taucht in die- Hintergrund die Geschichte von Ritter Rü- rias und der ständig verschnupfte sem Moment auch noch der Dra- diger und seinen treuen Freun- Ritter mit dem markanten Helm che Feuermaul höchstpersönlich Der Liedermacher Toni Knittel er- den. Es ist schon spannend, was wandern den Lechfluss entlang auf. wählte im Jahr 1990 die Fabelfigur Rüdiger und die anderen am Ufer zum Schwarzwassertal. Dort „Bluatschink“ zum Namenspatron des Lech-Flusses, bzw. auf Ehren- haust der riesige Drache nämlich Wie die Geschichte seines Dialekt-Musikprojekts. Als berg erlebt haben. Aber in einem in einer Höhle, deren Eingang wohl weitergeht? Kinderbuchautor hat der kreative langen Ritterleben passiert viel sich in den Fluten des „Sieglsees“ Wie mag dieses Abenteuer wohl Tausendsassa nun eine neue Figur mehr, wie ihr euch sicher denken versteckt. ausgehen für die beiden Helden geschaffen – den liebenswert- könnt - und genau so ist es auch! Als Rüdiger und Zacharias aber Ritter Rüdiger und Zacharias? tollpatschigen Ritter Rüdiger. Und Ritter Rüdiger macht sich die Hängebrücke bei Forchach Nun – in der nächsten Ausgabe auch bei diesem Projekt schimmert nämlich auf den Weg, um den überqueren wollen, lauern ihnen des Naturparkmagazins wer- das Engagement des Autors für schrecklichen Drachen Feuermal dort die beiden Schurken Kuno den wir euch weitere Bilder und seine Lechtaler Heimat durch. Denn zu bekämpfen. Dieser tyranni- und Bruno auf. Sie wollen das Geschichten von Ritter Rüdiger bereits im ersten Buch erlebt der siert schon seit Generationen die Seil der Hängebrücke mit einer vorstellen. Also muss er dieses Ritter mit der „langen Nase“ seine armen Bauern im Lechtal, und Axt zerstören und so den Ritter Abenteuer hier ja gut überstan- spannenden Abenteuer am Ufer diesem Treiben möchte der tap- und den Esel in die Fluten des den haben! des Lech-Flusses. fere Ritter jetzt endlich ein Ende Lech stürzen. (tk) v

Naturparkmagazin 15 REgionalentwicklung Von der rohen Milch zur reifen Idee Musauer Alm startet mit der Käseproduktion

Ja natürlich, denkt sich Thomas Renn. Die Tiere fühlen sich wohl auf der Musauer Alm. Über 125 Stück sind es: Jungvieh, Milch- kühe und vier Pferde. Auch ein Der letzte Sommer war für die schlaues Almferkel ist dabei. Ja Agrargemeinschaft ein sehr ar- natürlich, weiß der kleine rosa beitsreicher. Die Vision vom Schlaumeier: Wer auf der Alm eigenen Almkäse rückt in greif- mit frischer Buttermilch wirbt, bare Nähe. Das Sennereigebäude sollte sie auch selbst produzie- steht bereits. Im Frühjahr 2009 ren, ebenso den Tiroler Almkäse kommt die Käsereitechnik. Im und die Bauernbutter. Was wie Herbst will Thomas Renn die er- ein Werbeslogan klingt, ist für die sten Früchte seiner Arbeit ernten. Pächter der Musauer Alm Lei- Monatelang hat er sich auf seine denschaft und Auftrag zugleich. neue Aufgabe vorbereitet. Viele Seit sieben Jahren bewirtschaften Wochenenden gingen für Schu- Lena Wörle und der gebürtige lungen drauf. Den einen oder an- Tannheimer Thomas Renn die deren Tipp wird er sich noch von Alm. Für beide brechen nun neue Roland Wörle holen. Der Vater Zeiten an. Und beide freuen sich von Lena produzierte sechs Jahre darauf. lang Almkäse auf der Petersberg Bereits vor sechs Jahren errich- Alm in . tete die Agrargemeinschaft einen Dieses Ausflugsziel ist längst ein neuen Stall. Schon damals hatten Mekka für Käsegourmets. Dahin- die Musauer rund um Obmann ter steckt harte Arbeit, das weiß Christian Wex eine Vision. Die auch Thomas Renn. Zu dieser Ar- frische Milch soll zu Tiroler beit sagt er „ja natürlich. Tiroler Almkäse reifen, zu einem Quali- Almkäse, Tilsiter und Camem- tätsprodukt mit geschützter Ur- Thomas Renn und Lena Wörle sind begeistert von ihrer Arbeit auf der Musauer Alm. Ab bert, wir freuen uns darauf.“ sprungsbezeichnung. dem nächsten Jahr produzieren sie ihren Käse selbst. (gs) v Traditionell handwerklich herge- stellt aus roher Kuhmilch wäh- rend der 90 Tage dauernden Alm- saison, versetzt nur mit Milch- säurebakterien und Kälberlab. Die Kräuter der Almen verleihen diesem Hartkäse einen besonde- ren Geschmack. Kraftfutter sucht man hier vergeblich. „Bei meiner Ehr,“ so will es die EU-Verord- nung 2325/97.

Musauer Alm Gut eine Stunde wandert man vom Gasthof Bärenfalle hinein zur Musauer Alm auf 1.290 m Seehö- he. Die Saison beginnt jedes Jahr bereits am Karfreitag. Ab Pfingsten ist durchgehend geöffnet. Bis Mitte September bleibt das Vieh auf der Alm. Für die Wanderer und Moun- tainbiker beginnt die Winterpause witterungsabhängig gegen Mitte bis Ende Oktober.

Foto: Renn 16 Naturparkmagazin Regionalentwicklung

Produkte mit Identität Außerferner Bauernladen: fairer Preis für den ehrlichen Weg Im Stall wird es langsam unruhig. aus Elbigenalp bis zu Ziegenpro- telskandalen kommt es eben auf se im Bauernladen konstant. Die Nebenan klingelt der Wecker. Es dukten aus Ehrwald. Die Arbeit Vertrauen an. Und wer in der Re- Direktvermarkter liefern Qua- ist 5.00 Uhr Früh, die Kühe wollen ist hart, doch es lohnt sich. gion produziert, steht unter Beo- lität, wählen den ehrlichen Weg gemolken werden. Die Tage sind Die Nachfrage nach Lebensmit- bachtung. und wollen dafür einen faireren lang für Walter und Dorli Hackl. teln aus regionaler und biolo- Der Konsument ist mündiger Preis. Dieser Anspruch verbindet Gemeinsam bewirtschaften sie gischer Produktion steigt. Das geworden. Er schaut genauer sie mit dem Weltladen. Tür an den Tauernhof in Breitenwang: spüren die Direktvermarkter hin, auch auf den Preis. Wäh- Tür gelegen ziehen sie an einem 35 Kühe, 30 Stück Jungvieh, sie- vor allem bei Fleisch, Speck und rend Lebensmittel empfindlich Strang. Bäuerliche Erzeugnisse ben Schafe, vier Katzen und ein Wurst. In Zeiten von Lebensmit- teurer wurden, blieben die Prei- aus der Region und Fair-Trade Hund. - Produkte aus aller Welt passen Als Dorli 1978 aus dem Flach- gut zusammen, geschmacklich gauer Mattsee nach Breitenwang wie philosophisch. Wer sie testen kam, hatte sie von der Landwirt- will, ist herzlich eingeladen. schaft wenig Ahnung. Die ge- (gs) v lernte Drogistin ist eine Querein- steigerin, der Liebe wegen. Bereut hat sie es noch keinen Tag. Die Der Bauernladen im Reuttener Arbeit am Hof ist ihr längst ans Dengelhaus hat geöffnet von Mitt- Herz gewachsen. Längst ist sie woch bis Freitag von 9.00 Uhr bis auch überzeugt vom Wert bäuer- 18.00 Uhr sowie an Samstagen licher Produkte. Diese Überzeu- von 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr. Die gung verbindet sie mit 30 Direkt- Palette regionaler Produkte umfasst vermarktern aus dem Außerfern. Milch, Käse, Butter, Joghurt, Fleisch, Gemeinsam betreiben sie den Wurst und Speck, Fisch, Eier, Bauernladen im Reuttener Den- Schnäpse und Liköre, Brot, Honig, gelhaus. Marmeladen und Säfte. Kartoffeln, Mehl und Nudeln stammen aus Große Produktpalette den Nachbarregionen. Der Großteil Dorli Hackl ist der gute Geist der stammt aus biologischer Produk- Gemeinschaft, sie koordiniert, or- tion. Am 30. November laden die ganisiert und kümmert sich um Direktvermarkter wieder zum Bau- die Finanzen. Mit neun Frauen ernadvent. Gemeinsam mit dem teilt sie sich den Ladendienst. Die Weltladen bieten die Bäuerinnen Bäuerinnen bringen selbst einen Dorli Hackl in Doppelfunktion: Daheim am Tauernhof kümmert sie sich um das Vieh, ein abwechslungsreiches Programm Gutteil der Produkte ein. Die Pa- ist das erledigt, dann verlegt sie ihren „Dienstort“ in den Bauernladen. Dort kümmert für Jung und Alt. lette reicht von Bio-Rindfleisch sie sich darum, dass alles läuft. Fotos: Salchner

Naturparkmagazin 17 Regionalentwicklung

Drei Männer geben sich sattelfest Der Radweg durch den Naturpark präsentiert sich in neuer Qualität

Der eine fährt mit der Bahn, den über die neue Holzbrücke nach dem Weg das notwendige „Lif- Frischauf ist zufrieden mit dem anderen sieht man zumeist auf Forchach sowie auf der anderen ting“. Die Wahl fiel dabei auf eine Ergebnis. Er sieht in dem Projekt dem Moped seines Sohnes. Der Seite Richtung Schwarzwasser Spritzdecke. Diese Form der Be- einen gelungenen Kompromiss Dritte geht zu Fuß. Beruf und Ge- warf nicht nur am Boden gehörige festigung ist umweltverträglicher aus Umweltschutz, Qualität und wohnheit bestimmen die Form Sorgenfalten. Mit vereinten Kräf- als Asphalt. Die Lebensdauer liegt Wirtschaftlichkeit. Die drei Ge- ihrer Mobilität. Doch siehe da, in ten machten sich die Gemein- deutlich über einem befestigten meinden und die Agrargemein- ihrer Freizeit geben sich alle drei den Höfen und Weißenbach ans Schotterweg. schaften nahmen hierfür einiges zunehmend sattelfest. Die Bür- Werk. Die Agrargemeinschaften Nach einer mehrwöchigen Geld in die Hand. Eine finanzielle germeister der Gemeinden Wei- Dreiörtliche und Fünförtliche Schönheitsoperation über 6.000 Unterstützung kommt aus dem ßenbach und Höfen und der Ob- Pfarrgemeinde und die Gemein- Laufmeter ist das Ziel erreicht: Entwicklungsprogramm für die mann der Agrargemeinschaften de Forchach schlossen sich ihnen Der Radweg präsentiert sich Naturparkregion in Verbindung Dreiörtliche und Fünförtliche an. Gemeinsam verpassten sie in einer neuen Qualität. Josef mit EU-Mitteln. (gs) v Pfarrgemeinde haben das Fahr- rad für sich entdeckt. Hans Dreier, Vinzenz Knapp und Josef Frischauf sind also mit dem Die Geburt Radl da. Treffpunkt der drei Pe- einer Libelle dalritter ist der neue Naturpark- meilenstein, zwei Meter hoch, ge- In Weißenbach kennt man Walter füllt mit Lechsteinen. Auf seiner Rotter als Mann fürs Grobe. Ob bei Spitze thront die Libelle, Marken- der Musikkapelle oder bei den „Zu- zeichen des Naturparks Tiroler derern“, wenn etwas in die Brüche Lech. Der Meilenstein verbindet geht, muss der Walter ran. Das Tüf- die Gemeinden Weißenbach teln liegt dem Werkzeugmacher im und Höfen. Der Steinkoloss mar- Blut. Seine zweite Leidenschaft gilt kiert auch einen Meilenstein in dem Fliegen. Schon in den 50er- der Qualitätsverbesserung des Jahren war er zum Segelfliegen in Lechtalradwegs. Höfen. Der gebürtige Kaufbeurer Wind und Wetter haben dem blieb dem Außerfern, seiner dritten Weg zugesetzt. Kleine Kinder Leidenschaft, treu. Alle drei Leiden- drohten in den Schlaglöchern zu schaften verschmolzen in seinem verschwinden. An vielen Stellen jüngsten Werk, der Libelle, Marken- brachen die Wurzeln die Asphalt- REA-Obmann Vinzenz Knapp (li) half Walter Rotter bei der Entstehung der ersten zeichen des Naturparks Tiroler Lech. decke auf. Der Abschnitt von Hö- Libelle aktiv mit. Foto: Salchner (gs) v fen nach Weißenbach und weiter

18 Naturparkmagazin Regionalentwicklung

Attraktive Förderungen für kleine Beherbergungsbetriebe Zimmer mit Möchten Sie in neue Ferienwohnungen inves­ tieren, den Sanitärbereich erneuern, einen Frühstücksraum einrichten oder eine Well- nessanlage einbauen? Das Entwicklungspro- gramm für die Naturparkregion stellt attraktive Freundschaft Förderungen bereit. Ursula Euler vom Verein REA unterstützt Sie bei der Beantragung (Tel. Petra Lorenz sucht den direkten Kontakt zu 05672 62387-132, [email protected]). ihren Gästen. Mit Erfolg!

Lagebesprechung bei Petra Lorenz in Häselgehr. Fotos: Salchner

Fünf Köpfe beugen sich über den hier vergeblich, dafür hat Bernd Naturpark. Ein Finger ruht auf Lorenz schon gesorgt. Der ge- der Sulzlalm, ein zweiter fährt lernte Tischler hat eben eine gu- hoch zur Jöchlspitze. Die Mor- te Hand fürs Holz. Petra hat das gensonne weckt den Tatendrang. Gespür für die Menschen. Die Es ist Lagebesprechung bei Petra Vermietung ist Frauensache. Man Lorenz in Häselgehr. Ihre Gäste kann zu Hause bleiben, sich um kommen aus Heilbronn. Sie sind die Kinder kümmern, und hat zum Raften ins Lechtal gekom- dennoch ein eigenes Einkom- men. Wandern steht ebenso auf men. dem Programm. Petra Lorenz Die heurige Sommersaison ver­ kennt die Plätze und Routen, an lief ausgesprochen gut. Doch von die man sich noch zu Weihnach- selbst geschieht gar nichts, diese ten erinnert. Sie sucht das Ge- Lektion hat Petra Lorenz längst spräch mit ihren Gästen, plant gelernt. 2006 besuchte sie den mit ihnen, baut eine Beziehung Qualifizierungslehrgang für tou- auf. Viele kommen bereits zum ristische Familienbetriebe. Seit- zweiten oder dritten Mal, seit die her überlässt sie nichts dem Zu- Lechtalerin 2005 mit zwei neuen fall. Sie setzt auf das Internet, hat Ferienwohnungen loslegte. ihre eigene Website und bietet die Die Entscheidung für die Zim- Ferienwohnungen über Tiscover mervermietung war eine famili- und Lechtal.at an. Mittlerweile enpolitische. Das neue Haus der greift auch die Mundpropaganda. Familie Lorenz sollte Platz für Viele Gäste wollen sich nicht je- mehrere Generationen bieten. den Abend in Schale werfen. Sie Bevor die Kinder selbst Familie möchten es gemütlich haben und haben, steht es den Gästen offen. schätzen den direkten Kontakt Diese kommen mittlerweile aus mit ihren Gastgebern. Hier punk- Deutschland, Holland, Belgien ten die kleinen Betriebe. Petra und Dänemark. Und sie fühlen Lorenz vermietet Zimmer mit sich wohl bei Familie Lorenz. Die Freundschaft. Sie hat Erfolg da- Ferienwohnungen haben Atmo- mit. Und darauf ist sie stolz. sphäre und Stil. Plastik sucht man (gs) v Frisches Gemüse aus dem eigenen Garten: Die Gäste wissen es zu schätzen.

Naturparkmagazin 19 NaturSchutzgebiet Ehrwalder Becken

Die Zukunft Diese Aktion ist ein wichtiger Das Moos Schritt in Richtung gepflegte und artenreiche Kulturlandschaft im Ehrwalder Becken. Sie ist nur dann wirklich erfolgreich, wenn viele Grundeigen­tümer, Bewirtschafter soll aufatmen und Bewohner des Ehrwalder Be- ckens an einem Strang ziehen. Nur Schwendarbeiten im Naturschutzgebiet Ehrwalder so kann das wertvolle Naturjuwel Becken sollen dem Moos mehr Freiraum schaffen. Moos vor der Haustür erhalten, bzw. sein Zustand sogar noch verbessert werden.

Helfer gesucht Die Jungmannschaft der Sektion Ehrwald des Österreichischen Al- penvereins (Stefan Schennach) so- wie die Bergwacht und Bergrettung Ehrwald (Christian Spielmann) sind für die Schwendarbeiten zuständig. Weitere freiwillige HelferInnen sind herzlich zu dieser Aktion eingeladen (weitere Informationen bei der Schutzgebietsbetreuung).

Informationen Schutzgebietsbetreuung Ehrwalder Becken, Christina Moser, Tel. 0676/88 508 7887, ehrwalder-becken@tiroler-schutz- Im Ehrwalder Becken findet man das größte Feuchtwiesen- und Moorgebiet Nordtirols. Unter der zunehmenden Verbuschung leiden gebiete.at jedoch wertvolle Moose. Mit gezielten Maßnahmen wird der Verwilderung nun entgegengewirkt. Foto: Moser

Langeweile kennen Stefan sich immer mehr Grund und Bo- mit im „Boot“. Gemeinsam wurde zen. Ganz behutsam wird man Schennach und Christian Spiel- den zurück. Besonders Fichten, ein Entbuschungkonzept erstellt. dabei vorgehen: Einzelne Ge- mann aus Ehrwald nicht. Der die dem Moor viel Feuchtigkeit Erste Schritte hat man im Herbst hölze bzw. Gehölzgruppen blei- eine - Schennach - leitet die Jung- entziehen, verdrängen immer 2007 bzw. Frühling 2008 gesetzt. ben als wichtige Revier­inhalte, mannschaft der Sektion Ehrwald mehr typische Moorarten, wie Dabei erwies sich BH-Stv. Katha- Sitz- und Singwarte für Vögel des Alpenvereins; der andere das Torfmoos, das Wollgras, die rina Schall als wichtiger „Motor“. erhalten. Auch so genannte Puf- - Spielmann - ist bei der Berg- Gemeine Moosbeere und Orchi- In wenigen Wochen will man ferstreifen aus Gehölzen werden wacht und Bergrettung Ehrwald. deen. abermals zur Tat schreiten und in den Randbereichen stehen Gemeinsam haben sie sich bereit Zunehmende Entwässerungs- die Entbuschungsaktion fortset- gelassen. Die umgeschnittenen erklärt, der Natur im Ehrwalder maßnahmen und die Aufgabe Bäume werden in der Folge mit Becken unter die Arme zu grei- von Mähdern sind die Ursache Seilwinde aus dem Zentral­ fen. für diese Entwicklung. bereich des Mooses befördert, da Ab November werden sie, mit die Zufahrt zumeist aufgrund der dem entsprechenden Werkzeug Arbeitsgruppe 2003 Entwässerungsgräben nicht oder ausgerüstet, dem Fichtenjung- ins Leben gerufen nur schwer möglich ist. wuchs im Moos zu Leibe rücken. Das Problem kennt man schon Ziel all dieser Arbeiten ist der Wohl auch so manch größeres lange. Bereits im Jahr 2003 wurde Erhalt von wertvollem Erho- Baum­exemplar wird dabei fallen. auf Initiative von Bezirkshaupt- lungsraum. Moser: „Das Moos „Schwendarbeiten“ nennt sich das mann Dietmar Schennach die stellt eine uralte Kulturlandschaft im Fachjargon. „In einem groß- „Arbeitsgruppe Ehrwalder Be- mit unersetzlichen Biotopen dar. en Teil des Naturschutzgebietes cken“ ins Leben gerufen. Schen- Neben ökologischen Aspekten Ehrwalder Becken ist die Ver- nachs Ansinnen, das Moos in geht es daher auch um das Land- buschung in den letzten Jahren seiner Vielfalt zu bewahren, fand schaftsbild. Gerade der Tourismus stetig vorangeschritten“, erläutert Gehör. Die Wassergenossenschaft im Ehrwalder Becken baut auf Schutzgebietsbetreuerin Christi- unter Obmann Otto Sam stellte eine gepflegte Kulturlandschaft. na Moser, warum man Bäumen sich ebenso hinter das Projekt, Und selbstverständlich wollen und Sträuchern jetzt zu Leibe wie die Landesumweltanwalt- auch die Einheimischen nicht auf rückt. Jeder, der mit offenen Au- schaft und die Anrainergemein- ‚ihr Moos‘, so wie sie es von frü- gen durch das „Moos“ geht, sieht, den. Auch die Landwirtschafts- her kennen, verzichten.“ was Moser meint: Der Wald holte kammer und weitere Partner sind Schutzgebietsbetreuerin Christina Moser. (rei) v

20 Naturparkmagazin NaturSchutzgebiet Vilsalpsee

Der Beruf bringt es für Christina Moser mit sich, dass sie viel in freier Natur unterwegs ist. Die Bi­ ologin ist die zuständige Betreue­ Natur aus rin für das Schutzgebiet rund um den Vilsalpsee. Der glasklare See ist Namensgeber und Zentrum des Schutzgebietes gleicherma­ Menschen- ßen. Doch auch die umliegende Bergwelt mit idyllischen Almen gehört dazu. Und wenn es die Zeit erlaubt, hand dann lässt Christina Moser auch schon einmal auf einer der Al­ Ein neues Förder- men die „Seele baumeln“. Mehr als vielleicht anderen Besuchern programm sichert ist ihr bewusst, wie bedeutend die unsere Almen Almen für die gesamte Ökologie sind und wie viel Arbeit hinter nachhaltig der Bewirtschaftung einer Alm steckt.

„Alm“ und was man damit verbindet „Eine Mehrzahl der Menschen verbindet den Begriff ‚Alm‘ mit Schlagworten wie Blumenreich­ tum, Kuhglocken, Tradition. Hin­ ter dieser scheinbaren Romantik stecken allerdings viel Arbeit und Idealismus. Nu so ist es möglich, die Vielfalt an Lebensräumen zu erhalten und sensible Biotope auf den Almen zu bewahren“, ver­ sucht die Biologin den Blick auch für das zu schärfen, was hinter alle­dem steckt. Bei uns funktioniert das Alm­ wesen glücklicherweise noch gut. Ganz selbstverständlich ist das nicht, denn europaweit gehen die Entwicklungen in der Land­ wirtschaft in eine andere Rich­ tung. Wertvolle und artenreiche Flächen, wie man sie auf Almen jedoch, dass die mit den neuen den, dass unsere Almen bleiben, artenreiche Flächen, die unse­ antrifft, verbuschen oder verbra­ Naturschutzplänen verbundenen was sie von jeher waren und re Landschaft ganz wesentlich­ chen zunehmend. Maßnahmen die Grundlage bil­ heute noch sind: Wertvolle und (mit)prägen. (rei) v

Förderinstrument für Tiroler Almweiden Was wird gefördert (Auszug): Seit heuer versucht das Land Ti­ Voraussetzungen > Ökologisch verträgliches Schwen- rol gezielt gegenzusteuern. Ein den und Freistellen von Mager- wichtiger und richtiger Schritt, > Die Alm muss in einem Tiroler Der Naturschutzplan auf der Alm weiden sagt Christina Moser, denn „die­ Schutzgebiet liegen. Im Außerfern wird für alle Almen in Schutzgebie- > Renaturierung von Feuchtflächen ser Plan ist Vertragsnaturschutz betrifft das vor allem das Natur- ten angeboten. In Natura 2000-Ge- und Nutzungsverzicht auf sensiblen in Schutzgebieten auf freiwilliger schutzgebiet Vilsalpsee und zum bieten ist er jedoch von besonderer Biotopflächen wie Mooren oder Basis. Teil den Naturpark Tiroler Lech. Bedeutung. Diese Gebiete müssen trittempfindlichen Magerrasen Almbauern erbringen Pflege­ > Die Schutzgebietsbetreuerin geeignete Maßnahmen setzen, um > Herstellen und Verbessern von leistungen im Sinne des Natur­ arbeitet gemeinsam mit dem Alm- diese Richtlinien zu erfüllen, näm- Lebensräumen für Rauhfußhühner schutzes und bekommen im Ge­ bewirtschafter den Naturschutzplan lich die geschützten Lebensräume, oder für geschützte Singvögel durch genzug den Arbeitsaufwand oder aus. Tier- und Pflanzenarten (FFH- gezieltes Schwenden oder Belassen entstehende Nachteile in der Be­ > Für die Maßnahmenfläche darf Lebensräume und –arten) zu erhal- von Strukturen wirtschaftung der Almen finanzi­ keine andere Förderung beantragt ten. Bei Interesse und für weitere > Erhaltung und Neuanlage von ell abgegolten.“ werden. Informationen können sich Almbe- landschaftsprägenden und öko- Der „einfache“ Almbesucher be­ > Die Maßnahmen werden in das wirtschafter und Interessierte an die logisch wertvollen Landschafts- kommt davon nichts mit. Ihm ist wirtschaftliche Gefüge der Alm Schutzgebietsbetreuung Vilsalpsee elementen (z.B. Restaurierung wichtig, dass sich die Almen ihre eingepasst. Sie stehen im Einklang wenden, Tel.: 0676/88 508 7887, von Steinmauern, Freistellen von Urtümlickeit in all ihren Facetten mit der Bewirtschaftung der Alm. [email protected]. Einzelgehölzen)

Fotos: Moser bewahren. Christina Moser weiß

Naturparkmagazin 21 Klimaschutz (Ein)Leuchtende Idee Toll: Ein Energieversorger, der sich auch ums Energiesparen kümmert

Für Klaus Schiffer ist das Thema Energiesparen „tägliches Brot“. Der Elbigenalper ist beruflich Gebäudemanager der Elektrizi­ tätswerke Reutte. Seine Aufgabe ist es, darauf zu achten, dass die vielen Objekte gut „in Schuss“ sind. Da gehört auch das The­ ma Energie dazu. „Auch wenn die Elektrizitätswerke selbst ein Ener­gieerzeuger sind, so heißt das ja noch lange nicht, dass wir nicht sparsam mit der Energie umgehen“, so Schiffer.

Gas ist im Vormarsch Geheizt wird, wo es geht, mit Gas. „Das ist günstig und umweltscho­ nend und als Gaslieferant für uns natürlich naheliegend“, erklärt der gelernte Maschinenbautech­ niker. Und wenn es um das Thema Gas geht, blickt er durchaus et­ was neidisch nach Reutte, denn in seinem alten Bauernhaus, das Klaus Schiffer vor einigen Jahren saniert hat, muss er auf diesen Gebäudemanager, Vizebürgermeister, Hausbesitzer: Klaus Schiffer hat mehrfaches Interesse, mit Energie sparsam umzugehen. Komfort verzichten. „Ich habe Je nach „Funktion“ geht er unterschiedlich an das Thema heran. Kosten spart er aber allemal. Etwa durch den Einsatz moderner aber schon probiert, auch privat Leuchtmittel. Die kann er überall gut gebrauchen. Foto: Reichel eine Heizungsanlage einzubau­ en, die möglichst effizient und energiesparend ist.“ Herausge­ Energieversorger kosten zu senken. So auch beim Beruflich ist Klaus Schiffer in kommen ist eine Kombination wird Energieberater eigenen Fuhrpark. Die 180 fir­ Reutte tätig, politisch in seiner Hei- aus Ölheizung, Holzvergaser und Schon lange hat man bei den Elek­ meneigenen Fahrzeuge spulen je­ matgemeinde Elbigenalp. Dort ist Luftwärmepumpe. Für den be­ trizitätswerken Reutte erkannt, des Jahr 2,4 Millionen Kilometer er Vizebürgermeister. Eines seiner vorstehenden Winter hat Klaus dass man als Energieversorger herunter und verbrauchen dabei großen Anliegen ist das Freibad Schiffer vorsorglich schon einmal auch in Sachen Energiesparen viel Benzin und Diesel. Zwischen­ der Gemeinden Elbigenalp/Bach. mehr Holz als üblich vorbereitet, gefordert ist. Künftig will man di­ zeitlich rollen bereits acht Autos Ein idyllisches Schwimmbad, das um den steigenden Ölpreisen ein ese Aufgabe vermehrt nachgehen. mit Gas betrieben heran. „Das allerdings viel Energie verbraucht. Schnippchen zu schlagen. Schiffer: „Wir möchten unseren rechnet sich. Pro 100 Kilometer „Die Schmerzgrenze ist erreicht“, „Von der Kostenseite her be­ Kunden künftig eine umfassende sparen wir uns etwa 4 bis 5 Euro“, sagt Schiffer. Auf seine Initiative hin trachtet zahlt es sich einfach aus, Energieberatung anbieten. Da rechnet Klaus Schiffer vor. Da ist wird derzeit der Energiebedarf ganz vermehrt auf alternative Energie­ gehört eine komplette Gebäude­ die Entscheidung nicht schwer genau analysiert. Erste Energie- träger umzusteigen“, rät Schiffer. analyse einfach dazu, damit wir gefallen, künftig vermehrt auf sparmaßnahmen wurden ebenfalls Beruflich wie privat weiß der sagen können, was zu tun ist.“ ­diese Technologie umzusteigen. schon umgesetzt. Und die beginnen 51-Jährige aber genau, dass Ener­ Und da geht es nicht nur um die zu greifen. Dank gezielter Tempe- giesparen nicht unweigerlich mit Themen Strom, Gas oder Solar, Jeder kann sparen raturabesenkung über die Nacht einem Komfortverlust verbunden die vom heimischen Energiever­ Das kommt sicher nicht für alle und den Einbau einer Solaranlage ist. sorger über die Tochterfirmen Menschen in Frage, einen all­ wurde der Strombedarf um nahezu „Bewegungsmelder für die Be­ EWR, EVA und AST abgedeckt gemein gültigen Ratschlag hat 2/3 gegenüber den ursprünglichen leuchtung in Gängen und Stie­ werden. „Wir möchten uns künf­ Schiffer aber parat: „Schauen Sie Werten gesenkt. „Aber das reicht genhäusern sind bequem und tig auch als unabhängiger Ener­ sich in Ihrem Umfeld einmal noch nicht, da geht sicher noch senken gleichzeitig den Strom­ gieberater positionieren“, verrät ­genau um, bestimmt entdecken mehr“, ist Schiffer überzeugt. verbrauch. Auch moderne Elek­ Schiffer, wohin die Reise geht. Es Sie dann Möglichkeiten, Energie 2009 will man nun noch genauer trogeräte sind ihren Vorgängern ist sogar daran gedacht, eine eige­ zu sparen. Oft sind es kleine Maß­ beobachten und auch das Wetter zumeist hinsichtlich ihrer Funk­ ne Abteilung zu gründen. nahmen, die zusammengerechnet in die Betrachtung miteinbeziehen. tion überlegen und helfen dabei Als Energieversorger schlüpfen doch ein kleines Sümmchen aus­ Danach soll die Entscheidung noch bares Geld zu sparen“, nennt die Elektrizitätswerke Reutte zu­ machen, das man dann für ande­ fallen, wie es mit dem Freibad in Schiffer zwei praktische Beispiele, nehmend in eine Vorbildrolle, re Dinge einsetzen kann.“ Elbigenalp/Bach weitergeht. die sich leicht umsetzen lassen. wenn es darum geht, Energie­ (rei) v

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