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José Antonio Pérez Juan (Hg.) Gerichtsverfassung und Verfahren im 19. Jahrhundert José Antonio Pérez Juan (Hg.): Gerichtsverfassung und Verfahren im 19. Jahrhundert Juan (Hg.): Gerichtsverfassung und Verfahren José Antonio Pérez ISBN: 978-3-86646-431-5 9 783866 464315 Rechtskultur Wissenschaft 9Rechtskultur783866 464315 Wissenschaft 19 Rechtskultur Wissenschaft Rechtskultur Wissenschaft Herausgegeben von Martin Löhnig (Regensburg) und Ignacio Czeguhn (Berlin) José Antonio Pérez Juan (Hg.) Gerichtsverfassung und Verfahren im 19. Jahrhundert Rechtskultur Wissenschaft José Antonio Pérez Juan (Hg.) Gerichtsverfassung und Verfahren im 19. Jahrhundert Rechtskultur Wissenschaft Bibliografische Informationen der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar. ISBN: 978-3-86646-431-5 ©2016 Edition Rechtskultur in der H. Gietl Verlag & Publikationsservice GmbH, Regenstauf www.gietl-verlag.de / www.edition-rechtskultur.de Satz und Gestaltung: Simon Naczinsky und Thomas Hornberger, Regensburg ISBN: 978-3-86646-431-5 Vorwort Im Herbst des Jahres 2008 während eines wissenschaftlichen Treffens an der Universität Würzburg wurde die Forschergruppe Europäische Justizgeschichte im 19. Jahrhundert gegründet. Sie hat das Ziel, die Justizgeschichte in Europa im Verlauf des 19. Jahrhunderts im Hinblick auf Gerichtsverfassungsrecht und Prozessrecht zu untersuchen. Diese internationale Gruppe hat bisher zum Inhalt gehabt, zahlreiche Studien über die liberale Justiz, die Gewaltenteilung, die Einheitlichkeit der Rechtsprechung, die Unabhängigkeit der Richter, die Unversetzbarkeit der Richter und die Verantwortlichkeit der Richter, die in den unterschiedlichen Ländern im 19. Jahrhundert verschiedenen rechtlichen Regelungen unterworfen wurden, anzufertigen. Es war eine fruchtbare Arbeit, die die Gruppe bisher bewerkstelligen konnte und sie hat bemerkenswerte Ergebnisse hervorgebracht sowohl im Hinblick auf eine rechtsvergleichende Betrachtung der Geschichte des Gerichtsverfassungsrechts und des Prozessrechts, als auch im Hinblick auf die unterschiedlichen Entwicklungen in den Ländern. In regelmäßigen Abständen wurden Arbeitstreffen und Kongresse reali- siert, die verschiedene Tagungsbände und Publikationen zur Folge hatten. So fand im Jahr 2009 ein Arbeitstreffen in Regensburg statt, in dem die be- teiligten Forscher neue Ideen und Forschungsansätze präsentieren durften und infolgedessen ein Band mit dem Titel „Vom Diener des Fürsten zum Diener des Rechts – zur Stellung des Richters im 19. Jahrhundert“ veröffent- licht wurde. 2013 folgte ein Tagungsband zur „Justizreform im bürgerlichen Zeitalter, Rechtsentwicklungen in Spanien und Deutschland“. Es folgten Treffen in Berlin und Passau, die das Richteramt in der Justizgeschichte im 19. Jahrhundert betrachteten sowie die Rezeption des Französischen Rechts in der europäischen Justizgeschichte des 19. Jahrhunderts. Die Ergebnisse dieser beiden Treffen finden die Leser in diesem Tagungsband zusammengefasst. Im Verlauf der Diskussionen dieser Treffen wurden die Ursprünge der Justiz in Europa diskutiert, dabei rechtsverglei- chende Thematiken aufgegriffen und die liberalen Maximen zu Beginn des ©2016 Edition Rechtskultur 19. Jahrhunderts herausgestrichen. Die vorliegende Monographie hat vier in der H. Gietl Verlag & Publikationsservice GmbH, Regenstauf große Teilbereiche. Zunächst die richterlichen Unabhängigkeit, bei der www.gietl-verlag.de / www.edition-rechtskultur.de der Beitrag von Sanchez Aranda und Quesada Morillas einen interessan- Satz und Gestaltung: Simon Naczinsky und Thomas Hornberger, Regensburg ten Blick auf die wesentlichen Veränderungen infolge der Verfassung von ISBN: 978-3-86646-431-5 Cadiz darstellen. Dabei verweisen diese Autoren auf die doppelte Funktion, die die Rechtsprechung im europäischen Kontext in diesen Jahren des 19. Jahrhunderts hatte: als integrierendes Organ im Rahmen der Exekutivgewalt und als autonome Gewalt im Hinblick auf den Staat. Es handelt sich dabei um zwei unterschiedliche Konzeptionen, die man in der juristischen Geschichte des 19. Jahrhunderts, aber nicht nur dort, vorfinden kann. Die Arbeiten von Morales Payan knüpft daran an, und behandelt die Justiz in Spanien in den nachfolgenden Jahren der Verfassung von Cadiz. Morales Payan hat einen weite- ren Beitrag in diesem Tagungsband, in dem er insbesondere auf die Verhältnisse der Richter und der Tribunale zu den Rest der Gewalten im spanischen Staat des 19. Jahrhunderts eingeht. Der zweite Teil konzentriert sich auf die Untersuchung der „Volksgerichtsbarkeit“. Hier spielt insbesondere die Rolle von Geschworen- engerichten und Schöffengerichten eine Rolle. Diese „Volksgerichte“ zeigen den Ausdruck der nationalen Souveränität, die man damals der Nation zuwies und insbesondere im Hinblick auf Rechtsprechung zuerkennen wollte. Die einzelnen Studien, die dieses Buch beinhaltet, geben die Möglichkeit, eine geschichtliche Entwicklung im Verlauf des 19. Jahrhunderts in verschiedenen europäischen Staaten festzustellen. So finden sich die Arbeiten von Löhnig über die Zustände in Bayern, der Beitrag von Gschwend im Hinblick auf die Schweiz und die Beiträge von Gomez Rivero und Perez Juan im Hinblick auf Spanien. Alle vier Beiträge ermöglichen eine rechtsvergleichende Betrachtung der Entwicklung von Geschworenengerichten und Schöffengerichten in den unterschiedlichen Staaten Europas im Verlauf des 19. Jahrhunderts. Der dritte Abschnitt widmet sich sodann der Gerichtsverfassung und den Rechtsmitteln. Man kann nicht über Appellation und Supplikation sprechen ohne dass man die entsprechende Justizstruktur untersucht, die diesen Rechtsmitteln als Hintergrund dient. Wiederum behandelt Gschwend zusammen mit Huwiler den Zustand in der Schweiz zwischen 1748 und 1848. Im gleichen Zeitraum untersucht Perez Juan die Typologie der Gerichte und Tribunale auf der ibe- rischen Halbinsel und stellt überraschend Gemeinsamkeiten zur Entwicklung in der Schweiz fest. Sanchez Aranda und Martin Löhnig untersuchen sodann Rechtsmittel im prozessrechtlichen Sinne, wobei sie die Mechanismen der Appellation besonders ins Auge fassen. Der letzte und vierte Abschnitt umfasst den Beitrag von Hurtado de Molina, der den Einfluss des europäischen Liberalismus in den amerikanischen Staaten aufzeigt, indem er die Verfassung Kolumbiens des Jahres 1811 untersucht und die Gemeinsamkeiten und Ursprünge mit der Verfassung von Cadiz aufzeigt. Die Beiträge dieses Tagungsbandes zeigen, dass die Forschergruppe im Verlauf der letzten Jahre die rechtsvergleichende Sicht in der Rechtsgeschichte niemals aus den Augen verloren hat. Die zunächst allgemein und sehr grundlegend gehal- tenen Vorträge der ersten Treffen mündeten in sehr spezifische Fragestellungen, die einen Vergleich der Entwicklung von Gerichtsverfassung und Prozessrecht in den europäischen Staaten des 19. Jahrhunderts ermöglichten. So hat man überraschend Gemeinsamkeiten in den unterschiedlichen Rechtssystemen ge- funden, aber eben auch Unterschiede, die die einzelnen Staaten kennzeichnen und eine juristisch-prozessrechtliche Entwicklung für jeden einzelnen Staat ausmachen lassen. Die richterliche Unabhängigkeit, Geschworenengerichte und Gerichtsverfassung zeigen uns aber in Deutschland, Spanien und der Schweiz, dass gemeinsame Vorstellungen über die Organisation einer Justiz im Europa des 19. Jahrhunderts bereits bestanden. Prologo En el otoño del año 2008, durante un encuentro científico en la universidad de Würzburg, se creó el grupo de investigación Europäische Justizgeschiche im 19. Jahrhundert con la finalidad de abordar la configuración de la Justicia en Europa a lo largo del siglo XIX. Este equipo internacional se marcó entre sus objetivos el estudio de los principios capitales de la justicia liberal –separación de poderes, uni- dad jurisdiccional, independencia, inamovilidad y responsabilidad de los jueces–, la organización judicial (jueces y tribunales), y el proceso judicial en los países del continente europeo. Fue un reunión provechosa en la que muy pronto se puso de relieve la carencia de bibliografía especializada en este ámbito y los notables puntos de conexión existentes entre la evolución histórica de la Justicia en España, Alemania o Suiza, entre otras naciones de nuestro entorno. Han transcurrido cinco años desde aquella primera ocasión y los resultados del personal investigador son más que evidentes. De forma periódica se han realizado seminarios y congresos internacionales cuyos resultados han sido re- cogidos en numerosas publicaciones conjuntas. Sin ánimo de ser exhaustivo nos gustaría recordar el celebrado en Regensburg los días 9 y 10 de julio de 2009 con la denominación Seminar im Rahmen des Forschungsprojektes Europäische Justizgeschichte im 19. Jahrhundert donde los investigadores tuvieron la opor- tunidad de compartir sus experiencias y presentar un primer bloque de conclu- siones que fueron publicadas en Vom Diener des Fürsten zum Diener des Rechts: zur Stellung des Richters im 19. Jahrhundert = Del servicio al Rey al servicio de la Justicia : el cargo de juez en el siglo decimonónico / Antonio Sánchez Aranda (ed. lit.), Ignacio Czeguhn(ed. lit.), 2011 y en Justizreform im Bürgerlichen Zeitalter Rechtsentwicklungen in Spanien und Deutschland: Reforma judi- cial en la era burguesa desarrollo del derecho en España y Alemania / Antonio Sánchez Aranda (ed. lit.), Martin Löhnig (ed. lit.), 2013. La actividad del equipo de investigación durante estos