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Zoologisch-Botanische Datenbank/Zoological-Botanical Database

Digitale Literatur/Digital Literature

Zeitschrift/Journal: NaturLand

Jahr/Year: 2008

Band/Volume: 2008_2

Autor(en)/Author(s):

Artikel/Article: NaturLand Salzburg - Naturschutz - Partner zum Leben Heft 2 1 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

Heft 2 • 2008 NaturLand Salzburg ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Inhalt

Vorwort LR Sepp Eisl ...... 3 Vorwort LR Doraja Eberle ...... 4 Aktuelles Veranstaltungskalender „Tag der Natur“ 2008 . 5 Kiesbankbrüter im Tauglgries ...... 7 Auftakt zu „Respektiere deine Grenzen“ ...... 8 Großer Salzburger mit Pinzgauer Wurzeln ...... 9 Wertvolle Feuchtgebiete im Lungau ...... 10 Verlängerung Naturschutzdiplom ...... 10 Natura Trails: Dekadenprojekt ...... 11 Aufräumarbeiten nach Sturmschäden ...... 11 Sicherung der Vielfalt heimischer Obstsorten 12 Wald ist mehr wert ...... 13 Speierling ist „Baum des Jahres“ ...... 13 8,5 Mill. Euro für Sicherheit der Menschen .... 15 Spitzenergebnis für die Museen ...... 15 „Zsammflechtn“ im Saalachtal ...... 16 Keine aktive Ansiedlung von Bären in Salzburg 17 Die besten Hirschrufer ...... 17 Ausstellung „Lebensraum Boden“ für Schulen 17 Beim Garteln kommen die Leut‘ zusammen .. 18 Bevölkerung und Arbeitsplatzangebot wachsen 19 10 Jahre Museum AgriCultur ...... 20 Auch heuer Ermäßigungen mit Familienpass .. 21 Wintersaison 2008 auf Rekordkurs ...... 21 Salzburgs Schigebiete digital erfasst ...... 22 Fachbeiträge Landschaftspflegemaßnahmen ...... 23 Großbaumverpflanzungen in der Stadt ...... 25 Managementplan für NSG Gerzkopf ...... 27 Neues vom LIFE-Projekt Untersberg-Vorland 30 Große Ehre für kleine Schnecke ...... 32 Feldlerche (Alauda arvensis) ...... 33 Bei Erhaltung Pilze miteinbeziehen ...... 34 Frühjahrsmigration der Waldrappe ...... 35 Forstwissenschafter von Weltruf ...... 37 Naturschutz international Wasser: das blaue Gold Europas ...... 38 Tag zum Schutz der Feuchtgebiete ...... 39 Landwirtschaft gegen Klimawandel ...... 39 Geltungsbereich der Bonner Konvention ...... 40 70 Prozent mehr Nashörner in Afrika! ...... 41 Ramsar-Übereinkommen ...... 42 Vielfältiger Naturschutz Nationalpark Nationalpark Hohe Tauern als Erfolgsfaktor ... 43 Junge Partnerschaft mit Fischerei ...... 44 Nationalparkzentrum übertrifft Erwartungen 44 Liebe Leserinnen und Leser Nationalparkzentrum Mittersill ...... 45 Umweltseite von NaturLand Salzburg! HeizungsCheck hilft Energie sparen ...... 46 Klimaschutz so günstig wie noch nie ...... 47 Stickoxide sind große Gesundheitsgefahr ...... 47 Energieeffizienz hilft Klimaziele erreichen .... 48 ie vielfältig Naturschutz in Mensch, Tier und Pflanzen, drei wei- Feinstaubbelastung in Salzburg deutlich höher 49 Salzburgs Flüsse ohne stoffliche Belastungen . 49 Salzburg ist, das zeigen die tere Schigebiete haben von sich aus Tagungsberichte zahlreichen aktuellen Pro- bereits Interesse bekundet, ebenso Österreichische Endemiten ...... 52 W Abenteuer Farbe ...... 55 jekte, Aktivitäten, Kampagnen, Schul- wie Einzelpersonen und Schulen. Moderne Baukultur ...... 56 ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ wettbewerbe und Schwerpunkte. Im ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Berg- und Naturwacht Tätigkeitsbericht für das Jahr 2007 ...... 57 Jänner 2008 präsentiert, startete An- Auch für Schüler, allerdings für die Bezirkstreffen Pinzgau 2008 ...... 60 Bezirkstreffen Tennengau ...... 62 fang April die Kampagne „Natur in etwas älteren, hat das Land Salzburg Nachruf auf OAR Rudolf Gruber ...... 63 Ehrungen und Geburtstage ...... 64 Salzburgs Gärten“ mit einem großen gemeinsam mit dem WWF den Müllsammelaktion der Grödiger BNW ...... 64 Weidenfest in St. Martin bei Lofer. Wettbewerb „Natur Schatzsuche Seite der Vereine Ehrenamtliches Engagement ...... 66 Einige hundert Besucher waren mit Salzburg“ ausgeschrieben. Mit- Waldbewirtschaftung der Bundesforste ...... 67 Spürnasen erschnüffeln illegale Souvenirs ...... 68 dabei. Um vor allem auch junge machen können Salzburger Schul- Alpine Pearls: Deutliches Gästeplus ...... 69 Menschen für unsere Natur begeis- klassen der 3. bis 9. Schulstufe. Dabei Alpen: Trinkwasserschloss Europas ...... 70 Tennengauer Bezirksfischertag 2008 ...... 71 tern zu können, läuft seit einigen sind kreative Beiträge, Naturschutz- Fahrradklau ...... 72 Buchbesprechungen Wochen ein Schulwettbewerb, der aktionen oder auch Forschungsarbei- Garteln für intelligente Faule von A bis Z ...... 72 die Schülerinnen und Schüler einlädt, ten der Kinder zu den Themen „Bio- Flechtenflora und Flechtenvegetation ...... 73 Sinnbilder ...... 73 ihrer Kreativität zum Thema „Natur logische Vielfalt“ und „Lebensraum- Alte Gemüsearten neu entdeckt ...... 74 Das ABC der Fischkrankheiten ...... 74 in Salzburgs Gärten“ freien Lauf zu vernetzung“ gefragt. Die Einsendung Salate – Einfach & Gut! ...... 74 Rote Liste der gefährdeten Biotoptypen ...... 75 lassen. Auch die Bewussteinsbil- der Beiträge läuft bis 6. Juni. Die bes- Gartenschätze ...... 76 Meine Heilpflanzen ...... 76 dungskampagne „Respektiere deine ten Einsendungen werden mit attrak- Beeren-, Frucht- und Kräuterweine ...... 77 Grenzen“, die wir aus Vorarlberg tiven Klassenreisen in Österreich prä- Garten- und Schwimmteiche ...... 77 Terrinen, Sülzen, Pasteten ...... 77 übernommen haben und in Salzburg miert. Der Wettbewerb ist ein Bei- Hanggärten naturnah gestalten ...... 78 Obstkuchen – Einfach & Gut! ...... 78 genauso erfolgreich etablieren möch- trag des Landes Salzburg und des Fisch – Einfach & Gut! ...... 78 ten, läuft gut an. Sechs Pilotschi- WWF zur Bildungsdekade für nach- Titelbild: „Moortümpel“, Acryl auf Leinwand von Gertrude Friese gebiete informieren bereits über das haltige Entwicklung der UNO und Verständnis für ein Miteinander von zum EU-Ziel „Stopp dem Verlust der 3 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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Biologischen Vielfalt“ bis 2010. Wir ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ In Vorbereitung befinden sich derzeit ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Viel Freude mit der neuen Ausgabe wollen, dass die Kinder mit Freude die vielen Veranstaltungen, die rund von NaturLand Salzburg! ihre Heimat besser kennen lernen. um den 13. Juni 2008 zum Tag der Umweltbildung ist für uns eine Inves- Natur geboten werden. Alle Akti- tition in die Zukunft unseres Landes. vitäten werden in einem eigenen Die Natur kennen und lieben lernen Veranstaltungskalender auf www. bedeutet, dass die junge Generation salzburg.gv.at/eisl unter „Tag der die Natur noch besser schützen wird. Natur“ gesammelt. Landesrat Sepp Eisl

30 Jahre Wiederansiedlungsprojekt „Bartgeier in den Alpen“ Nationalpark Hohe Tauern – Vorbild im internationalen Artenschutz

as Projekt „Wiedereinbürge- nalen Artenschutzes, es ist auch Sym- rung des Bartgeiers im Alpen- bol dafür, was ein Nationalpark an Draum“ begeht dieses Jahr Bewusstseinsbildung zu leisten im einen runden Geburtstag. Vor 30 Jah- Stande ist. Dass es zum Zeitpunkt der ren hat man nach mehreren Zucht- ersten Bartgeierfreilassung im Jahr erfolgen im Alpenzoo Innsbruck die- 1986 in Rauris im gesamten Alpen- ses Projekt gestartet, heute zählt es raum keinen einzigen wildlebenden zu den spektakulärsten und populärs- Bartgeier mehr gegeben hat, hatte ten Langzeitprojekten des National- ja auch damit zu tun, dass diesem parks Hohe Tauern. Und das nicht nur Tier viel Unheilvolles regelrecht an- deshalb, da hier 1986 die ersten Jung- gedichtet wurde. Des Lämmer- ja vögel aus dem Zuchtprogramm dann sogar Kindesmordes wurde dieser tatsächlich ausgewildert wurden. Greifvogel beschuldigt, der sich je- Vielmehr ist das Bartgeierprojekt ein doch als Aasfresser zu 80% von Kno- zur heurigen Bartgeierfreilassung am Symbol dafür, wie vielseitig und chen und Sehnen ernährt. Wohnt 12. Juni, ab 10:30 Uhr im Gemein- mehrdimensional die Aufgaben und ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ man heute – nachdem bereits wieder ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ degebiet von Rauris sehr herzlich ein- Leistungen eines Nationalparks sind. rund 150 Bartgeier den Alpenraum laden zu dürfen. Und bei dieser Ge- besiedeln – einer Bartgeierfreilassung legenheit auch gleich zum nächsten Gleich zum Startschuss des Projektes bei, so ist dieses Ereignis zu einem Highlight betreffend Greifvögel, zur war klar, dass ein langfristiges Zucht- richtigen Volksfest geworden. Kein Eröffnung des Hauses Könige der programm für ein derartiges Vor- Mensch der Nationalparkregion Lüfte in Rauris am 2. August. Mein haben nach einer breiten internatio- fürchtet diesen Vogel mehr, sondern Dank gilt allen, die sich immer wieder nalen Beteiligung verlangt. Über 30 freut sich, wenn er in majestätischen für den Schutz unserer Natur einset- Zoos und Zuchtstationen in ganz Flügen über unseren Gipfeln kreist. zen und freue mich über die großen Europa, sechs alpine Nationalparks Erfolge in der Nachzucht und in der und weitere internationale Natur- Ohne einen Nationalpark – ein Groß- Bewusstseinsbildung. schutzorganisationen arbeiten mitt- schutzgebiet mit eigenem Know-how lerweile eng und erfolgreich zusam- in Naturraummanagement, Wissen- Ihre men. Immer noch ist der National- schaft und Umweltbildung – wäre park Hohe Tauern - wie beispiels- dieses europaweit größte und erfolg- weise beim IBM (Internationales Bart- reichste Artenschutzprojekt weder in geiermonitoring) - federführend tä- seiner Startphase noch in der heuti- tig. gen weiteren Betreuung möglich.

Das Bartgeierprojekt ist aber nicht nur So freut es mich ganz besonders, alle Doraja Eberle das Aushängeschild eines internatio- LeserInnen von Natur Land Salzburg Nationalpark-Landesrätin 4 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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Veranstaltungskalender Tag der Natur 2008

m Wochenende 13./14. Juni interessanter und spannender Veran- sen wollen oder wenn Sie selbst an 2008 findet auch heuer staltungen geboten werden. Wenn einer „Umweltbaustelle“ mithelfen A wieder der „Tag der Natur“ Sie sich für das seltene Auerwild wollen, bietet Ihnen das nachstehen- statt. Dank des großen Engagements interessieren, gerne mehr über die de Programm vielfältige Möglichkei- vieler Organisationen und Vereine Kulturlandschaftspflege, Fischzucht ten. Wir freuen uns über Ihre Teil- kann wiederum ein breites Spektrum und Schutzgebietsmanagement wis- nahme! Mag. Ursula Riegler

Ort Programm Veranstalter Datum/Zeit Details

Werfenweng Schnupper- Alpenverein 13. Juni 2008, Treffpunkt: Freitag, 13.6.2008, 15 Uhr, Umweltbaustelle Landesverband 15 Uhr bis Salzburg Hauptbahnhof, begrenzt auf Salzburg und 14. Juni 2008, 15 Teilnehmer. Im Bereich der Dr. Naturschutzteam ca. 18 Uhr Heinrich-Hackel-Hütte werden Erosions- Sektion Salzburg schäden saniert. Kosten werden vom Alpenverein übernommen. Veranstal- tung nur bei Schönwetter. Verbindliche Anmeldung und Informationen bei ÖAV, Elisabeth Berner, [email protected] oder 0650-5404478 bis 12.6.2008

Naturpark „Nit van Haus aus a Naturpark Weißbach, 13. Juni 2008 Kontakt und Anmeldung: Weißbach gmahde Wiesn“ - Verein Arche ab 8.30 Uhr für [email protected], Kulturlandschaft und SLK – Natur & angemeldete 06582-8352-12, begrenzte Teilnehmer- braucht Pflege Umwelt Schulklassen, ab zahl. Die Veranstaltung findet bei jedem 14 Uhr für alle Wetter statt. Interessierten

Heutal bei Schutz und Pflege von Bayerische Saalforste, 13. Juni 2008, Treffpunkt: Parkplatz des Unken Auerwildlebensräumen ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Forstbetrieb St. 13 Uhr, ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Skiliftes Heutal - geführte Wanderung Martin Dauer ca. 3 bis 4 Stunden

Schleedorf Sonderführung im Museum AgriCultur 14. Juni 2008 www.agricultur.at Museum AgriCultur 10-16 Uhr

Fischzucht Führungen durch die Landesfischereiver- 13. Juni 2008, Begrenzte Teilnehmerzahl. Anmeldung Kreuzenstein Fischzucht band Salzburg, 13 und 15 Uhr erbeten beim Landesfischereiverband: Bundesanstalt für 0662-842684 oder Wasserwirtschaft [email protected]

Wildpark Wildtiere kennen Salzburger 13. Juni 2008, Führungen von Gruppen; um Ferleiten/ lernen – alle zwei Jägerschaft 9 – 16 Uhr rechtzeitige Anmeldung im Büro der Fuscher Tal Stunden werden Salzburger Jägerschaft wird gebeten: Führungen angeboten. Tel. 06468/39922 Oder du machst bei der Rätselrallye mit …

Wallersee – Schüler erforschen das Berg- und Natur- 13. Juni 2008 nur Schulklassen Wenger Moor Wenger Moor wacht, örtliche Jägerschaft, Fischer, Imker und Wallersee- Bauern

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Wengermoor/ Exkursion in den Naturschutzbund 13:45 Uhr, Die Biologen Dr. Johann Neumayer und Wiesen am Lebensraum von Salzburg & Jane Bahnhof Weng Dr. Hannes Augustin führen durch Wallersee Prachtlibellen, Goodall Institut – bei Neumarkt Lebensräume im Natura 2000-Gebiet (in Kösten- Fröschen & Biber Austria a. W. (Anreise- Wallersee-Wengermoor und dorf und möglichkeit mit präsentieren aktuelle Untersuchungser- Neumarkt S 2 ab Salzburg gebnisse über die Fauna (z. B. Libellen, a. W.) Hbf. ab 13:15 Grillen, Heuschrecken, Hummeln, Uhr) (Rückreise- Wildbienen, Schmetterlinge, Amphi- möglichkeit ab bien,...) in den Wiesen und Gewässern Bhf. Weng bei am Wallersee. Neumarkt: z. B. 16:20, 17:20, 18:20 Uhr)

Salzburg Informationstag Bildungshaus St. Virgil, 14. Juni 2008 www.naturschutzbund.at/salzburg/ „Naturbeobach- Salzburg ÖNB Salzburg.html, 06.30-12.00 Uhr, tungen“ Anmeldung erforderlich!

Bildungshaus Workshop für Väter Bildungshaus St. Virgil / Samstag, 14. Juni Die Biologen Dr. Johann Neumayer St. Virgil / und deren Kinder Umweltreferat der 2008, 6:30 Uhr (Umweltbeauftragter der Erzdiözese) Salzburg „Mit den Vögeln aus Erzdiözese Vogelbeobach- und Dr. Hannes Augustin (Naturschutz- den Federn ... und tung für Frühauf- bund Salzburg) gehen mit den Teilneh- mit offenen Augen steher, 7:30 Uhr mern auf Entdeckungsreise ins Reich durch die Natur“ gemeinsames der Blumen, Bäume, Wassertiere und Frühstück, Insekten. Wer eine Digitalkamera hat, 8:30 – 12:00 Uhr ist eingeladen diese mitzunehmen. Es Programm besteht die Möglichkeit, interessante Funde auf der Internetplattform www.naturbeobachtung.at zu präsentieren. Beitrag: € 22,- für Erwachsene / € 13,50 für Kinder jeweils inkl. Frühstücksbuffet. Anmeldung erforderlich! [email protected] oder Tel. 0662/65901-0

Bürmooser Zu Besuch beim Haus der Natur / 14. Juni 2008 [email protected] Moor Weißsternigen Schutzgebiets- 0664/7623111 Blaukehlchen management

Hundsfeld- Naturkundliche Famili- BirdLife 14. Juni 2008 Führungen durch das Hundsfeldmoor moor in enwanderung auf die um 9, 16 und 19 Uhr. TP jeweils beim Obertauern Steinalm Olympiastützpunkt Obertauern ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Steinalm bei Biotopschutzgruppe Sonntag, 15. Juni Die Biologin Mag. Maria Enzinger, Hans Pinzgau, Naturschutz- 2008, 10:00 Uhr, Sonderegger, Sepp Robl u. a. Kenner bund Salzburg & Jane Bahnhof Saal- des Gebietes führen die TeilnehmerInnen Goodall Institut – felden (Anreise- auf dem mit Schautafeln ausgestatteten Austria möglichkeit mit Weg zur Steinalm. Das Gebiet ist ein Regionalexpress beliebtes Ausflugsziel der einheimischen ab Salzburg Hbf. Bevölkerung, es liegt unterhalb der ab 08:04 Uhr, Südabstürze des Steinernen Meeres auf an 09:51 Uhr), einer Seehöhe zwischen 1200 und 1300 mit Sammeltaxi m Seehöhe am Rand des Naturschutz- zum Ausgangs- gebietes Kalkhochalpen und zeichnet punkt der sich insbesondere durch einen großen Wanderung in Reichtum an Orchideenarten aus. Zu der Bürgerau / Mittag besteht die Möglichkeit beim Parkplatz Steinalmwirt einzukehren. Anschließend Einsiedelei, erfolgt die Rückwanderung ins Tal Treffpunkt: (je nach Wetter) über den Bachwinkel 10:30 Uhr oder auf dem gleichen Weg wie beim (Rückreisemög- Aufstieg. lichkeit ab Bhf. Saalfelden: z. B. 15:07, 17:34 Uhr)

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Das○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Tauglgries –○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Rückzugsgebiet der Kiesbankbrüter

ören wir vom „Aussterben“ Die Schotterflächen sind insbesondere Brutzeit, wie etwa das Betreten der von Arten, denken wir meist durch das Vorkommen seltener Wild- Schotterflächen oder freilaufende Han ferne Länder, tropische fluss-Charakterarten bemerkenswert. Hunde. Die Folge von Störungen sind Regenwälder oder Savannen in Afri- Unter den wirbellosen Tieren sind meist Brutausfälle: Die sehr gut ge- ka. Doch auch vor unserer Haustüre dies z. B. der Kiesbank-Grashüpfer tarnten Eier oder Küken werden zer- spielt sich – weitgehend unbemerkt (Chorhtippus pullus) und die Blauflü- treten, kühlen aus oder verhungern, – manche Tragödie ab. gelige Ödlandschrecke (Oedipoda wenn die Elterntiere zu oft aufflie- caerulescens), deren einziges Salz- gen, um vor den „Störenfrieden“ zu Das Tauglgries ist eine einzigartige burger Vorkommen sich im Tauglgries warnen oder sie wegzulocken. Im Wildflusslandschaft in den Tennen- befindet. Jahr 2007 gab es bereits keine erfolg- gauer Gemeinden Bad Vigaun und reiche Brut mehr im Tauglgries. Kuchl mit großräumigen Schotterflä- Das Tauglgries ist aber auch eines der chen. Aufgrund seiner besonderen letzten natürlichen Brutgebiete selte- Um das Überleben dieser seltenen Lebensräume wurde das Gebiet als ner Kiesbankbrüter in Salzburg: Fluss- Bewohner des Tauglgries sicherzustel- Europaschutzgebiet (Natura 2000 regenpfeifer und Flussuferläufer len, ist das Betreten derjenigen Ab- Gebiet) ausgewiesen. Die vom Fluss brauchen zum Brüten ausgedehnte schnitte der Taugl, in denen die Brut- geschaffenen, sich dynamisch än- offene oder teilweise bewachsene plätze der Flussregenpfeifer liegen, dernden Kiesbänke sind als Bade- Schotterflächen. während der Brut- und Aufzuchtszeit plätze für uns Menschen sehr attrak- von 1. April bis 31. Juli verboten. Bit- tiv – manche Tierarten benötigen sie Die Arten reagieren besonders emp- te führen Sie im Schutzgebiet auch als unverzichtbaren Lebensraum. findlich auf Störungen während der Ihre Hunde an der Leine. ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○

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Diese sensiblen Bereiche sind auf der ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Bereiche im Tauglgries dürfen natür- ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Ihre Rücksichtnahme für diese not- angefügten Karte dargestellt und lich wie früher betreten und für die wendigen Maßnahmen zur Erhaltung werden von der Salzburger Berg- und Erholung genutzt werden. Wir er- der bedrohten Tierarten in unserer Hei- Naturwacht überwacht. Die übrigen suchen Sie um ihr Verständnis und mat! Dr. Susanne Stadler

Auftakt zu „Respektiere deine Grenzen“

Information und streuen“, so Landesrat Sepp Eisl. „Ich Aufklärung verfolge im Naturschutz einen Leit- spruch, der sich auch hier sehr gut „Nach dem ‚Pionierland‘ Vorarlberg anwenden lässt: Die Menschen müs- wird diese Kampagne bereits in meh- sen kennen, was sie schützen sollen, reren österreichischen Bundesländern denn nur wer etwas schätzt, ist auch umgesetzt. Unser gemeinsames An- bereit, es zu schützen.“ liegen ist es, durch flächendeckende Information bei den Menschen Wis- Eisl dankte den Verantwortlichen der sen und damit Verständnis für die Schigebiete, die sich bereit erklärt Anliegen der anderen Interessens- haben, die Kampagne zu starten. gruppen zu schaffen. Verbote und Ohne diese Partner wäre die Infor- emotionale Diskussionen mit verhär- mation der Bevölkerung nicht mög- teten Fronten alleine sind zu wenig, lich, so Eisl, der hofft, dass diesen um etwas zu bewegen. Wir wollen ersten Schigebieten noch viele wei- ausführlich und auf mehreren Kanä- tere folgen, damit „Respektiere dei- len über die Lebensräume der Tiere ne Grenzen“ nicht mehr zu überse- informieren und so erreichen, dass hen ist. Neben den Schigebieten un- diese im Interesse der Tiere respek- terstützen viele weitere Partner die tiert und nicht als mutwillige Eingren- Kampagne: die alpinen Vereine, die zung von Wanderern oder Mountain- Berg- und Naturwacht, die Jäger- bikern verstanden werden. Dafür ist schaft, der Tourismus, die Medien es zwingend notwendig, dass wir ge- und viele mehr. „Bemühen wir uns genseitiges Vertrauen aufbauen und gemeinsam, dass sie ein großer Er- gemeinsam mit den alpinen Vereinen folg wird“, appellierte Eisl. so breit wie möglich die Information LK

espektiere deine Grenzen – ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ unter diesem Titel startete im RMärz eine Informationskam- pagne in sechs Salzburger Schigebie- ten. Folder, Plakate, Aufkleber und Informationstafeln sollen sowohl im Schigebiet selbst, als auch in der Gas- tronomie und Hotellerie Einheimische und Touristen über das Nebeneinan- der von Mensch, Tier und Pflanzen in der Natur informieren. Die Kam- pagne wurde vom Land Vorarlberg entwickelt und läuft dort sehr erfolg- reich. In Salzburg machen die Schmit- tenhöhebahn AG, die Saalbacher Bergbahnen, die Leoganger Bergbah- nen, die Gasteiner Bergbahnen, die Bergbahnen Zauchensee und die Rauriser Bergbahnen den Auftakt. Auftakt zu „Respektiere deine Grenzen“ Informationskampagne, Talstation Auch die Fageralm in Forstau hat Asitzbahn , v.l. Josef Kröll, LR Sepp Eisl, Rudolf Eberl, Kornel Grund- bereits Interesse angemeldet. ner (Bild: Franz Neumayr/LPB). 8 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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Großer○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Salzburger○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ mit Pinzgauer Wurzeln

n den Jahrzehnten, in denen Hans Katschthaler die Landespolitik – Iund damit auch das Land – mit- geprägt hat, hat sich sehr vieles ver- ändert: Die starren Machtblöcke, in die die Welt seit 1945 aufgespaltet war, haben sich aufgelöst; das grö- ßere, vereinte Europa ist über man- che kleinere oder auch größere Kri- sen hinweg entstanden; Österreich hat im Laufe seiner beispiellosen „Er- folgsgeschichte“ seinen festen Platz in Europa und in der Welt gefunden; Staat und Gesellschaft haben ein neues Selbstverständnis entwickelt; die Politik, so hört man oft, sei kom- plexer und damit auch komplizierter geworden: Zumindest eines aber ist bei all den geänderten Rahmen- bedingungen gleich geblieben: Die Wichtigkeit dessen, was man An- stand, Geradlinigkeit, oder Hand- Feier im „Goldenen Hirschen“ anlässlich des 75. Geburtstages von Altlan- schlagsqualität nennt, – Tugenden, deshauptmann Dr. Hans Katschthaler – v. l.: Landtagspräsident Johann Holz- wie sie Hans Katschthaler, dem gro- trattner, Brigitte und Hans Katschthaler, Landeshauptfrau Gabi Burgstaller ßen Salzburger mit kräftigen Pinz- und Landesrat Walter Blachfellner (Bild: Franz Neumayr /LPB). gauer Wurzeln, einem Mann mit Ecken und Kanten, von jeher zu und überzeugenden Europapolitiker nanter Zitate, nachzulesen auch in eigen waren. Dies betonte Landes- werden. Er ließ das Salzburger Ver- den Protokollen des Landtages, ist hauptfrau Mag. Gabi Burgstaller bei bindungsbüro in Brüssel installieren und bleibt ihm sicher“, erklärte Lan- einer Geburtstagsfeier für den frühe- und fungierte als aktives Mitglied in deshauptfrau Burgstaller. ren Landeshauptmann von Salzburg den Vorständen der Versammlung der Dr. Hans Katschthaler, der am 13. ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Regionen Europas und dann auch im ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Hans Katschthaler ist geborgen in sehr März das 75. Lebensjahr vollendet Ausschuss der Regionen“, sagte die einfachen Verhältnissen in Embach hatte. Landeshauptfrau. Viele Jahre lang aufgewachsen, so dass er die Grund- war Dr. Katschthaler Naturschutz- tugend des Sparens ganz selbstver- Dr. Katschthaler hat während seiner referent. In seine Amtszeit fiel u. a. ständlich erlebte. Das Wissen um die Zugehörigkeit zur Landesregierung die Herausgabe des „Naturschutz- Bedeutung des Haushaltens kam ihm, ein Vierteljahrhundert lang seine ge- Reports“ (1984) und des „National- so Burgstaller, als Finanzreferenten liebten Pinzgauer Berge nicht verges- park-Reports“ (1989) in der Schrif- des Landes zugute, und er habe dafür sen. Davon zeugt unter anderem das tenreihe der Landes-Presseabteilung. gesorgt, dass dies auch dem Land und Zustandekommen des Nationalparks seinen Bürgern zugute kam. Die ers- Hohe Tauern in Salzburg, der ihn Damit waren nur einige von durchaus ten großen Aufgaben- und Struktur- ebenso als einen seiner legitimen vielen Facetten der Persönlichkeit reformen in der Landesverwaltung Väter ansehen kann, wie die Lan- unseres Jubilars angesprochen: Hans und in der Finanzpolitik gehen auf desumweltanwaltschaft. „Wer viel in Katschthaler als zutiefst heimatver- seine Initiative zurück. Hans Katsch- den Bergen ist, weiß um die Mühen bundener Mensch, als Pädagoge, als thalers Botschaft, man müsse die aber auch um den Lohn des Aufstie- humanistisch geprägter Politiker und Menschen mögen, um in der Politik ges, nämlich den weiten Blick, die als Interpret von Mundartdichtung. erfolgreich sein zu können, habe sie große Perspektive. Diese Perspektive „Dass er auch in der Hochsprache immer sehr ernst genommen, sagte weit über die Grenzen des Heimat- sehr gut zu Hause ist, ist längst all- Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstal- landes Salzburg hinaus, ließ Hans gemein bekannt. Eine Topbesetzung ler abschließend. Katschthaler auch zum überzeugten in der Bestenliste der Schöpfer präg- LK 9 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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Wertvolle Feuchtgebiete○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ im Lungau

n St. Andrä im Lungau tagte im April das Nationale Österreichische IRamsar-Komitee. Der Begriff „Ramsar“ ist ein Synonym für den weltweiten Schutz von Feuchtgebie- ten. „Der Tagungsort wurde gewählt, weil es im Lungau eine große An- zahl von ökologisch hochwertigen Feuchtgebieten, vor allem Moore, gibt: Drei davon – die Moore am Überling, die Moore im Sauerfelder Wald und die Moore am Schwarzen- berg – wurden schon vor Jahren als international bedeutende Feuchtge- biete, als ‘Ramsar-Gebiete‘ aner- kannt“, informierte Naturschutzrefe- rent Landesrat Sepp Eisl.

Die Tagung des Ramsar-Komitees, einer hochrangigen Expertengruppe aus Fachleuten des Bundes, der Län- der, der Universitäten, der Österreich- ischen Bundesforste AG sowie meh- Ramsar-Exkursion Saumoos; v. l.: Dipl.-Ing. Müller (ÖBf-AG), Dr. Weigand rerer nichtamtlicher Organisationen, (NP Kalkalpen), HR Mag. Kunnert (Moorverein Wasenmoos/Mittersill), Stv.- wurde vom Bezirkshauptmann des BL Johann Engel (BNW Lungau) (Bild: Ing. Irene Oberleitner/UBA). Lungaus, Hofrat Dr. Robert Kissela, sowie vom Bürgermeister der Ge- Dipl.-Ing. Herwig Müller, die Mitglie- zur Wiederherstellung und Verbesse- meinde St. Andrä, Karl Brandstätter, der des Komitees in das Saumoos bei rung der ökologischen Verhältnisse eröffnet. In einer Exkursion führte der St. Margarethen, wo im heurigen Jahr geplant sind. Vertreter der ÖBf-AG, Forstmeister umfangreiche Sanierungsmaßnamen LK

Verlängerung○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ des Europäischen○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Naturschutzdiploms für die Krimmler Wasserfälle

it Schreiben vom 11. Jän- reichischem Alpenverein und Natio- weg zu den Krimmler Wasserfällen ner 2008 teilte der Gene- nalparkverwaltung, sowie Natur- mehr zuzulassen, um hier einen Mralsekretär des Europa- schutzabteilung der Landesregierung Verhüttelungseffekt zu vermeiden. rates, Terry Davis, mit, dass der immer wieder erneuert. Die Gel- Weiters soll der Busshuttledienst nicht Ministerrat des Europarates die Ent- tungsdauer des Europadiploms ist nun über die derzeit bestehende Frequenz scheidung getroffen hat, die Gültig- bis 27. Oktober 2012 festgestellt. ausgedehnt werden, um den Natur- keit des Europäischen Naturschutz- genuss tausender zu Fuß wandern- diploms für das Naturdenkmal An die Verleihung des Europäischen der Besucher des beeindruckenden Krimmler Wasserfälle für weitere fünf Naturschutzdiplomes sind, zur Erhal- Naturschauspiels nicht zu mindern. Jahre zu verlängern. Das Europäische tung der außergewöhnlichen Quali- Naturschutzdiplom wurde den tät dieses Naturmonumentes, ver- Aufgrund des großen Besucher- Krimmler Wasserfällen erstmals 1967 schiedene Bedingungen geknüpft. Zu zustroms werden auch Überlegungen verliehen und seither aufgrund der diesen zählt, keinen weiteren Aus- anzustellen sein, die Ausstattung des vielfältigen Bemühungen von Ge- bau von Souvenirständen und diver- Wasserfallweges mit öffentlichen meinde, Grundeigentümern, Öster- sen Geschäftslokalen am Zugangs- Toiletteanlagen zu verbessern. Der 10 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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Europarat weist weiters darauf hin, ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ländeerosion auf Fußwegen be- ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ seinem Schreiben zu den vielfältigen dass weiterhin ausreichende Mittel obachtet werden und es werden gelungenen Bemühungen der verant- zur Verfügung gestellt werden sollen, Maßnahmen zu ergreifen sein, um wortlichen Stellen in Österreich, wel- um wissenschaftliche Studien im die derzeit obertägig die Krimmler che zur Erhaltung des ökologischen Umfeld der Wasserfälle, vor allem die Ache überspannende Trinkwasserver- Wertes, der landschaftlichen Schön- Vogel- und Moosvorkommen betref- sorgung des Gasthofes Schönangerl heit und zur nachhaltigen Nutzung fend, durchführen zu können. Schließ- unter die Erde zu verlegen. General- dieses Naturmonuments beigetragen lich soll auch das Problem der Ge- sekretär Terry Davis gratulierte in haben. H. Hinterstoisser

Natura Trails: Auszeichnung als Dekadenprojekt

nachhaltigen Regionalentwicklung ne wird von der UNESCO koordiniert und die Berücksichtigung der globa- und gefördert. len Komponente (Biodiversitätskon- vention) von der Jury besonders posi- Die Auszeichnung von Dekaden- tiv hervorgehoben. Im Land Salzburg projekten soll dazu beitragen, die wurden zwei erfolgreiche Natura- Dekade und ihre Ziele verständlich Trails in Kooperation zwischen Natur- zu machen sowie Standards und Leit- freunden und ÖBF-AG eingerichtet: bilder einer Bildung für nachhaltige m 19. Juni 2008 wird das Pro- am Blausee in Neukirchen am Groß- Entwicklung zu entwickeln und den jekt „Natura Trails in Öster- venediger und im Ramsar-Gebiet Nachhaltigkeitsbegriff zu schärfen. Areich“ des TVN-Naturfreunde Wasenmoos/Pass Thurn. International von der österreichischen Unsere regionalen und lokalen Part- UNESCO Kommission als offizielles Nachhaltige Entwicklung ist eines der ner haben durch ihr großes Engage- Dekadenprojekt im Rahmen der Bil- zentralen Themen des 21. Jahrhun- ment wesentlich zu diesem Erfolg dung für Nachhaltige Entwicklung derts. Die Vereinten Nationen haben beigetragen. Dafür möchte ich mich ausgezeichnet. die Jahre 2005 bis 2014 zur Welt- an dieser Stelle bei allen bedanken! dekade „Bildung für nachhaltige Ent- Nähere Infos zur Auszeichnung auf Die Auszeichnung wird von einer wicklung ausgerufen. Die Umsetzung unserer Website: www.nfi.at Fachjury anhand einer Kriterienliste der Dekade auf internationaler Ebe- Andrea Lichtenecker für Projekte vergeben, die Bildung für nachhaltige Entwicklung vor Ort umsetzen. Bezug nehmend auf das ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Natura Trail Projekt wurden das um- Aufräumarbeiten nach fassende Bildungskonzept, die enge Zusammenarbeit mit den lokalen Sturmschäden erfordern AkteurInnen, der Beitrag zu einer äußerste Sorgfalt

ach den dramatischen Sturm- tes fanden forsttechnische Vorschneide- Nschäden sind Anfang März die arbeiten statt. Die eingesetzten Forst- Aufräumungsarbeiten an der B 178 facharbeiter mussten dabei durch Hee- Loferer Landesstraße im Bereich der resalpinisten in dem völlig unwegsamen Windwurfstelle am Kniepass angelau- Gelände mit Sicherungsseilen alpinis- fen. Es waren rund 40 Personen im tisch gesichert werden und arbeiteten Einsatz. Durch die intensive Informa- unter Lebensgefahr. Der Einsatz muss- tion der Öffentlichkeit konnte ein Ver- te deshalb mit äußerster Sorgfalt und kehrschaos an der Einsatzstelle ver- ohne zeitlichen Druck durchgeführt mieden werden. Beiderseits der Ein- werden. Ab 10. März wurde mit einem satzstelle haben sich keinerlei Staus Transporthubschrauber des österreichi- gebildet, teilte Katastrophenreferent schen Bundesheeres – Type Black Hawk Kurt Reiter von der Bezirkshaupt- – begonnen, das vorgeschnittene Perlmuttfalter (Bild: Archiv NFI). mannschaft Zell am See mit. Als ers- Schadholz auszufliegen. LK 11 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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Obstbaumaktion○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ zur Sicherung○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ der Vielfalt heimischer Obstsorten

ach der erfolgreichen Obst- seuche Einhalt gebieten und damit baumaktion 2004 gab Lan- auch erfolgreich zur Erhaltung alter Ndesrat Sepp Eisl bei der Fach- Kulturlandschaften beitragen kann“, tagung der Obst- und Gartenbauver- so Gschwandtner. eine den Startschuss für die Obst- baumaktion „Naturobstbau 2008“. Ziel der Aktion, die über die ört- Naturobstbau 2008 für lichen Obst- und Gartenbauvereine Funktionsfähigkeit der abgewickelt wird, ist es, die Viel- Kulturlandschaft falt bei heimischen Obstsorten zu sichern beziehungsweise wiederher- Um dem Verlust traditioneller Obst- zustellen. sorten entgegenzuwirken starten Lan- desrat Sepp Eisl, die Obst- und Gar- „Vor rund 70 Jahren hat es bei uns tenbauvereine und die Landwirt- noch mehr als 250 Apfelsorten ge- schaftskammer Salzburg die Aktion geben. Heute werden bei Obst- „Naturobstbau 2008“. „Ziel dieser schauen nur mehr 120 bis 150 Obst- Aktion ist nicht nur die Wiederher- sorten insgesamt – also Äpfel, Birnen, stellung und Verbesserung der Funk- Zwetschken, Ringlotten und Kirschen tionsfähigkeit unserer Kulturland- – gezählt“, so Eisl. „Das Land Salz- schaft, sondern auch die Sicherung burg unterstützt die Salzburgerinnen Vorstellung Obstbaumpflanzaktion eines Erwerbsteiles für die Landwirt- und Salzburger beim Kauf von feuer- mit dem Landesverband für Obst- schaft, da viele alte Sorten aufgrund brandresistenten Obstbäumen, die und Gartenbau in Salzburg. Landes- ihres Geschmackes und ihrer Lager- über die örtlichen Obst- und Garten- rat Sepp Eisl bei der Pflanzung ei- fähigkeit und anderer wertvoller bauvereine angeboten werden. Da- nes Apfelbaumes beim Heffterhof in Eigenschaften für den Frischverzehr mit wollen wir den Bestand an Obst- Salzburg zusammen mit Emma Ka- aber auch für die Veredelung zu Säf- bäumen und zugleich wertvollen serer, Andreas Salzlechner, Johann ten, Most und hoch qualitativen Lebensraum für viele Tiere sichern“, Gschwandtner (Landesobmann) und Brennprodukten bestens geeignet erklärte Eisl. Hans Georg Stadlmann vom Obst- sind“, so Eisl. und Gartenbauverein Salzburg (Bild: Franz Neumayr/LPB). Die Aktion „Naturobstbau 2008“ star- ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Landschaftstypische tet mit dem Vegetationsbeginn 2008 Streuobstwiesen und läuft bis Herbst 2008. Die Pflanz- Drastische Reduzierung aktion umfasst von Experten ausge- „Streuobstwiesen, Obstbaumgrup- der Sortenvielfalt wählte Apfel-, Birnen- und Zwetsch- pen und einzelne, großkronige Obst- kensorten sowie Süß- und Sauerkir- bäume prägen weite Teile der Salz- Die Vielfalt dieser landestypischen, schen. Unterstützt wird der Kauf von burger Erholungslandschaft. Zu fin- bewährten alten Obstsorten bilden ausgewählten, landestypischen und den sind diese Obstgehölze nicht nur aber auch Lebensgemeinschaften mit bewährten Sorten in der Wuchsform im Flachland, sondern auch bis hin- anderen Pflanzen und Tieren und sind Hoch- und Halbstamm für den Streu- auf in Höhen von über 1.000 Meter. Rückzugsgebiete für viele vom Aus- obstbau und auch Viertelstamm und Aber auch in den dichteren Sied- sterben bedrohte Lebewesen. Dieser kleinwüchsigen Obstbäumen wie lungsbereichen von Gemeinden wichtige Lebensraum als Basis für Busch, Spindel-Busch und Spindel für wachsen viele Obstbäume, die in den diese Artenvielfalt ist in den vergan- den Selbstversorger- und Siedlungs- Privatgärten eine bedeutende Funk- genen Jahren immer kleiner gewor- obstbau. Die Abwicklung dieser tion für die Eigenversorgung mit Obst den. „Eine weitere Gefahr für diese Aktion und die Bestellung der Obst- haben, Aufgaben als artenreiche Bio- alten Obstsorten ist die in Salzburg bäume erfolgt über die örtlichen tope erfüllen und wichtige ästheti- auftretende Baumseuche Feuer- Obst- und Gartenbauvereine, die sche Erholungselemente darstellen“, brand. Erfahrungen betroffener Län- dafür Infrastruktur und das Fachwis- berichtete Ing. Johann Gschwandtner, der haben gezeigt, dass nur die Nach- sen ihrer Funktionäre und Baumwarte Landesobmann des Obst- und Gar- pflanzung von feuerbrandresistenten einbringen. In Gemeinden, in denen tenbauverbandes. Sorten der Ausbreitung dieser Baum- es keine lokalen Obstbauvereine 12 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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gibt, wurden die Gemeinden um Aus- ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ stamm und Spindel-Busch jeweils ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ unter der Telefonnummer 0662/ hang der Informationen gebeten. acht Euro. Die Bestellung ist mit acht 870571-244 oder im Internet auf Stück pro Haushalt, Familie oder Be- www.lk-salzburg.at. Dort steht auch Die Förderung vom Land Salzburg für trieb limitiert. Nähere Auskünfte er- eine Liste der Obst- und Gartenbau- die Obstbäume, laut Sortenliste, be- teilt der Landesverband der Salzbur- vereine sowie der zu bestellenden trägt pro Hochstamm 14 Euro, pro ger Obst- und Gartenbauvereine bei Obstsorten zur Verfügung. Halbstamm zehn Euro, pro Viertel- der Landwirtschaftskammer Salzburg LK

Wald ist mehr wert

nter dem Motto „Wald ist besitzer und schafft somit Arbeitsplät- mehr wert“ fand der Kreativ- ze, er bietet Schutz vor Naturgefah- Uwettbewerb zur Woche des ren, schützt den Boden und das Trink- Waldes 2007 statt. Im Mittelpunkt wasser und ist nicht zuletzt häufig standen dabei Energiegewinnung genutzter Erholungsraum für viele durch Biomasse sowie der Erhalt der Menschen“, so Pröll. Artenvielfalt in den Wäldern. „Jeder erneuerbare Energieträger trägt zur Stellvertretend für Bundesminister Verbesserung der CO2-Bilanz bei“, Pröll überreichte Landesrat Sepp Eisl so Bundesminister Dipl.-Ing. Josef nun die Preise an die Salzburger Sie- Pröll, „Biomasse ist ein CO2-neutra- ger des Wettbewerbs. Christine und ler Energieträger. Das heißt, dass bei Helene Schachner gewannen den der Verbrennung von Biomasse nur Wettbewerb in den Kategorien 7 bis so viel CO2 freigesetzt wird, wie die 10 und 11 bis 14 Jahre mit ihren Bil- Pflanzen und Bäume zuvor während dern „Baumhaus“ und „Holzziehen“. des Wachstums aus der Atmosphäre „Mir ist wichtig, dass wir unseren Kin- entnommen haben. Die Wälder sind dern zeigen, wie viele Funktionen aber auch für die Erhaltung und För- der Wald für uns übernimmt. Mit derung der Artenvielfalt von zentra- Aktionen wie diesem Wettbewerb ler Bedeutung. Neben der wichtigen oder den Angeboten der Waldpäda- Rolle des Waldes als Lebensraum für gogen bekommen die Kinder auf zahlreiche Tier- und Pflanzenarten Preisübergabe Gewinnspiel „Woche spielerische Art und Weise einen Zu- und für den Klimaschutz gibt es noch des Waldes“ durch Landesrat Sepp gang zu diesem Thema“, so Eisl. viele weitere „mehrWerte“ des öster- Eisl an Helene und Christine Schach- Mehr Informationen zur Woche des reichischen Waldes: Er ist wichtige ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ner aus Maishofen. (Bild: Franz Neu- ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Waldes auf www.wochedeswaldes. Einkommensquelle für die Wald- mayr/LPB). at. LK

Speierling ist „Baum des Jahres“

er heurige Baum des Jahres des gemeinsam vom Lebensministe- zu 17 Meter hohe Baum vor allem in ist der Speierling (Sorbus do- rium und dem Kuratorium Wald statt- Niederösterreich, Wien und im Bur- Dmestica). Er ist eine Selten- findet. genland vor. In der Steiermark gibt heit in unseren Wäldern und gehört es laut offiziellen Aufzeichnungen nur zu den gefährdesten Baumarten Der Speierling ist mit der Eberesche zwei Exemplare. Insgesamt werden Österreichs. Um die Verbreitung die- verwandt. Über die deutsche Na- in Österreich zwischen 300 und 500 ser Baumart zu erhöhen, wird das mensgebung gibt es bis heute nur Speierlinge, die ein Alter von bis zu Pflanzen und die Pflege im Rahmen Vermutungen. Möglicherweise wur- 350 Jahren erreichen, geschätzt, er- des Programms „Ländliche Entwick- de der Name aber von Speien, Aus- klärt Dr. Gerhard Heilingbrunner vom lung“ unterstützt, erklärte Landwirt- spucken oder Erbrechen abgeleitet, Kuratorium Wald. Der Speierling schafts- und Umweltminister Josef da man die kleinen frischen Früchte wächst auf warmen Standorten, am Pröll anlässlich der Präsentation des des Speierlings wegen ihres hohen besten mit einer Unterlage aus Kalk- Baum des Jahres 2008, die traditio- Gerbsäuregehalts gerne wieder aus- stein. Er kann rund 400 Jahre alt nell am Internationalen Tag des Wal- spuckt. In Österreich kommt der bis werden. 13 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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Die Nutzung des Speierlings ist bzw. ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ war sehr vielfältig. In der holzverar- beitenden Industrie ist seine Bedeu- tung aufgrund der immer schon ge- ringen Bestände sehr gering. Das Holz des Speierlings ist das schwerste aller europäischen Laubholzarten und fin- det fast nur noch im Werkzeug- und Musikinstrumentebau seine Berück- sichtigung. So werden vor allem Blas- instrumente, wie die Flöte oder der Dudelsack, aus Speierling angefer- tigt. Bekanntheit erlangte der Spei- erling durch seine Früchte, die von Baum zu Baum unterschiedlich aus- sehen und die zu Marmeladen, Schnaps oder Apfelwein weiterver- arbeitet werden. Die Fruchterträge sind ganz beachtlich: So bringt der größte existierende Speierling in Österreich, der einen Durchmesser von 1½ Meter aufweist, im Jahr rund 500 Kilogramm Früchte. Speierling Solitärbaum (Bilder: DI Dr. Thomas Kirisits/BOKU).

Seit mehr als 100 Jahren ist ein star- ker Rückgang der Speierlingbestän- ten 100 Jahren Opfer der Forcierung setzten der Rindenkrebs und der de in Österreich und Europa bemerk- der Hochwälder, er unterlag dem Feuerbrand - eine Bakterienkrank- bar. Der Speierling ist eine charakte- Konkurrenzdruck der durchwachsen- heit, die vor allem bei Kernobst auf- ristische Baumart jener Laubwaldge- den Nachbarbäume. Von den Schäd- tritt - dem Speierling zu. sellschaften, die vielfach nur noch bis lingen stellt der Schorfpilz die größte vor 100 Jahren im so genannten Mit- Gefahr für den Speierling dar. Der Speierling-Setzlinge und Samen kön- telwaldbetrieb bewirtschaftet wur- Schorf befällt vor allem die Früchte, nen bei verschiedenen Baumschulen den. Der Speierling wurde in den letz- Jungpflanzen und Triebe. Zusätzlich erworben werden. Der Preis pro Pflanze bewegt sich bei ungefähr zwei Euro. Die Käufer sollten darauf achten, dass nur Samen und Pflan- zen aus Österreich verwendet wer- ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ den. Denn nur so kann garantiert werden, dass der bestehende Speier- ling- Bestand nicht durch andere ver- wandte Arten dezimiert wird.

In der Broschüre „Baum des Jahres 2008 - Der Speierling“ finden Sie weitere detaillierte Informationen über allgemeine Eigenschaften, Knospen, Blätter und Blüten, das Wurzelwerk, die Nutzung, waldbau- liche Eigenschaften, den Anbau und die Bedrohungen des Speierlings.

Die Broschüre kann beim Kuratori- um Wald unter der Email-Adresse [email protected] gegen einen Unkostenbeitrag von 5 Euro bestellt werden. Lebensministerium Früchte des Speierlings. Pressestelle 14 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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8,5○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Millionen Euro○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ für die Sicherheit der Menschen

emeinsam mit den Bürger- meistern der drei betroffenen GGemeinden St. Veit, Goldegg und Schwarzach und den Obmännern und Mitgliedern der beteiligten Was- sergenossenschaften gab Landesrat Sepp Eisl mit dem Spatenstich für das Projekt Putzengraben den Auftakt zu einem mehrjährigen Bauprojekt der Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV). „8,5 Millionen Euro werden in den kommenden Jahren in die Sicherheit der Menschen investiert. Die Bauwerke und Maßnahmen am Wildbach schützen 89 Wohnhäuser und Infrastruktureinrichtungen vor einem 100-jährlichen Schadensereig- nis“, informierte Eisl. Die Kosten für das Projekt tragen zu 60 Prozent der Bund, zu 15 Prozent das Land und zu 25 Prozent die Interessenten. Spatenstich zu Drei-Gemeinden-Projekt Putzengraben der Wildbach- und Ziel der Maßnahmen ist es, die Grob- Lawinenverbauung; im Bild : LR Sepp Eisl, die Bürgermeister der drei geschiebeherde, die den Siedlungs- Gemeinden St. Veit, Schwarzach und Goldegg, Bezirksbauernkammer- gebieten am nächsten liegen, zu kon- Obmann Sebastian Pirnbacher und Mitarbeiter der WLV beim Spatenstich solidieren und zu stabilisieren, um ein zum 8,5 Millionen Euro Projekt (Foto: LPB/Riegler). Großereignis zu dämpfen. Zwischen 1981 und 1998 hatten mehrere Hoch- Projekte in den Ländern und weiterhin tung der Gefahrenzonenplanung bei wässer teils starke Verwüstungen und den Verbleib der operativen Gestal- den Ländern.“ LK Schäden angerichtet.

Keine Privatisierung ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Spitzenergebnis○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ für die Orts-, der WLV Regional- und Fachmuseen Eisl betonte neuerlich, dass es zu kei- ner Privatisierung der Wildbach- und 87.467 Interessierte haben im Jahr vergangenen zehn Jahren kontinuier- Lawinenverbauung kommen dürfe: 32007 die 74 Orts-, Regional- und lich zugenommen, berichtete Eber- „Bei einem Treffen der politischen Fachmuseen im Land Salzburg be- le. Im Vergleich zu 1996 konnte die Wasserreferenten der Länder mit Le- sucht. Damit wurde ein neuer Spit- Zahl der Besucher/innen um fast 35 bensminister Dipl.-Ing. Josef Pröll for- zenwert erreicht. „Das Franz-Xaver- Prozent gesteigert und die durch- derten wir Vertreter der Länder ver- Gruber-Museum in Lamprechts- schnittliche Zahl der Besucher/innen gangene Woche eine stärkere Einbin- hausen-Arnsdorf ist beispielhaft für pro Museum um rund 13 Prozent er- dung in die Planung der zukünftigen diese 74 Museen. Ein ganz konkre- höht werden. „Diese Zahlen zeugen Entwicklung der Wildbach- und La- tes Thema einer Region beziehungs- von einer hohen Attraktivität unse- winenverbauung ein. Minister Pröll hat weise in einer Gemeinde wird auf rer Museumslandschaft, die sich unsere Kritik zur Kenntnis genommen eine sehr interessante Art und Weise durch zahlreiche Schwerpunktbildun- und diese aktive Einbindung der Län- dargestellt“, sagte dazu kürzlich gen und durch außerordentliches der auch zugesagt. Weiters hat er Volkskulturreferentin Landesrätin Engagement der Kustoden und deren neuerlich betont, dass es zu keiner Doraja Eberle. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus- Privatisierung der WLV kommen wird. zeichnet“, ist Landesrätin Eberle über- Was wir auch in Zukunft fordern, ist Das Interesse an den 74 Orts-, Regio- zeugt. Die Vielfältigkeit der Präsen- eine eigenständige Priorisierung der nal- und Fachmuseen habe in den tationen sei auch ein wichtiger Bei- 15 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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trag für die touristische Infrastruktur ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ im Land Salzburg.

Die Museen übernehmen eine unver- zichtbare Aufgabe für die Erhaltung unseres kulturellen Erbes: Samm- lungstätigkeit, sorgfältige Aufbewah- rung und Restaurierung erfordern spe- zielle Fachkenntnisse und einen ho- hen finanziellen Einsatz, sagte Eber- le. Mehr als 30 Prozent der Ausgaben in den Museen wurden durch Eigen- leistungen erbracht. Die 74 Orts-, Regional- und Fachmuseen sind im Arbeitskreis des Salzburger Bildungs- werkes unter der Leitung von Alfred Huemer zusammengefasst, von der Museumsreferentin der Salzburger Volkskultur, Mag. Dagmar Bittricher, werden sie fachlich und organisato- Landesrätin Doraja Eberle besuchte das Stille Nacht Museum in Arnsdorf risch unterstützt. bei Lamprechtshausen. Im Bild mit Museumsleiterin Ottilie Aigner. (Bild: LK Franz Neumayr/LPB). „Zsammflechtn“ im Saalachtal

unktgenau zu Frühlingseinzug hergestellt und wunderschöne Körbe den für Naturschutz, Brauchtum und und Beginn der Gartensaison geflochten. Für alle Wissensdurstigen Heilanwendungen parat“, gab Eisl Plud Naturschutzreferent Landes- standen Experten mit viel Erfahrung einen Überblick über das vielfältige rat Sepp Eisl am 5. April zum „Zsamm- zur Bedeutung der heimischen Wei- Programm. LK flechtn“ im Natur- und Kräuterdorf St. Martin bei Lofer ein. Im Mittelpunkt des Festes standen die Salzburger „Poinbam“, naturnahes Gärtnern und einzigartige Flechtwerke. Die Veran- staltung bildete den Auftakt zu einer Reihe von Aktivitäten der Schwer- ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ punktaktion „Natur in Salzburgs Gär- ten“, mit der Landesrat Sepp Eisl das Bewusstsein für und das Wissen rund um heimische Pflanzen verstärken möchte.

Beim Wettflechten konnte man sei- ne Fingerfertigkeit mit Anderen mes- sen und tolle Preise gewinnen. Der örtliche Obstbauverein zeigte die alte Kunst des Veredelns von Palmkätz- chen-Weiden und gab den Besuchern die veredelten „Poinbam“ für die nächsten Ostern gleich mit. „Zsamm- flechtn“ hieß es für Groß und Klein auch beim Riesen-Flechtwerk und beim 1.000-Liter-Weidenkorb. Mit dampfenden Waschkesseln wurden Weidenruten für die Flechtwerke „Zsammflechtn“ im Natur- und Kräuterdorf St. Martin bei Lofer (Bild: Wan- gebleicht, Pfeiferln mit den Kindern ninger/LK). 16 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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Keine aktive○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Ansiedlung ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ von Bären in Salzburg geplant

ch kann mir eine aktive Ansied- von Veränderungen in den Gewäs- dert werden, die Gewässer und die lung eines Bären in Salzburg nicht sern aufgewendet werden. Unzählige Umwelt sauber bleiben und damit Ivorstellen. Jede Aussetzung von Aktivitäten zur Erhaltung der heimi- unser schönes Land Salzburg für die Wildtieren ist zudem im Jagdgesetz schen Fischfauna werden gesetzt. nächsten Generationen erhalten bewilligungspflichtig, und um eine Sowohl Jäger als auch Fischer setzen bleibt. Dafür gebühre ihnen aufrich- solche Bewilligung wurde nicht an- sich intensiv dafür ein, dass schädi- tiger Dank“, erklärte Landesrat Eisl gesucht, erklärte der für Agrarwesen, gende Eingriffe in die Natur verhin- abschließend. LK Naturschutz und Jagd ressortzustän- dige Landesrat Sepp Eisl bei der Er- öffnung der Fachmesse „Hohe Jagd & Fischerei & Off-Road“ im Messe- Die besten Hirschrufer zentrum Salzburg. Landesrat Eisl gra- tulierte dem Veranstalter, der Reed alzburg: Gute Stimmung herrsch- Messe Salzburg, zu diesem gelunge- S te auf der „Hohen Jagd“, der nen und seit 20 Jahren etablierten größten Messe für Jagd, Fischerei und Branchentreff für alle Jagd-, Fische- Naturliebhaber in Salzburg. Auch die rei- und Naturbegeisterten, die sich Stimmen mussten sich bei der bereits hier alljährlich ein Stelldichein geben. zum vierten Mal ausgetragenen „Internationalen Hirschrufmeister- „Als ressortzuständiges Regierungsmit- schaft“ gut in Form zeigen. Die bes- glied ist es mir wichtig, der Jägerschaft te Brunftschrei-Nachahmung lieferte die entsprechenden Instrumente in die der dreizehnjährige Julian Hochleit- Hand zu geben, um das unerlässliche ner aus Goldegg. Gleichgewicht zwischen Jagd und Forstwirtschaft herzustellen und auf- Die „6. Österreichische Staatsmeis- recht zu erhalten. Diese Instrumente terschaft der Hirschrufer“ wurde sehe ich im Jagdgesetz, das vor we- ebenso bei der Hohen Jagd in Salz- nigen Wochen novelliert wurde, und burg ausgetragen. Der beste Brunft- in zahlreichen weiteren Steue- schrei gelang Hubert Stock aus Tenn- rungselementen, die es richtig zu nüt- eck, auf Platz zwei landete Julian zen und einzusetzen gilt. Unser ge- Hochleitner und auf Platz drei sein meinsames Ziel muss es auch 2008 Vater Oberförster Friedrich Hochleit- sein, die Abschusszahlen in allen Ge- ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ner aus Goldegg. ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Julian Hochleitner (Bild: Franz bieten des Bundeslandes zu erfüllen Mayr). und damit das Gleichgewicht zwischen Das Nachwuchstalent mit der enor- Wild und Wald anzustreben. Dies men Stimmkraft wurde von allen burger Berufsjägerverband unter passiert bereits großflächig, und ich bin Bewerbern beglückwünscht und ge- Obmann Hubert Stock. überzeugt, dass auch in jenen Revie- feiert. Veranstaltet wurden die Franz Mayr ren, wo noch Bedarf besteht, die Zie- Hirschrufmeisterschaften vom Salz- 5092 St. Martin le von der Jägerschaft entsprechend verfolgt werden“, sagte Eisl.

Nicht minder bedeutend sei die Ausstellung für Schulen über Fischerei im Bundesland Salzburg. „Für mehr als 8.000 Salzburger/innen den „Lebensraum Boden“ hat die Ausübung der Angelfischerei einen hohen Stellenwert und bringt ine sehr plastisch gestaltete Aus- klebt. Zum einen eine sehr reduzier- für viele Familien Entspannung und Estellung soll in den kommenden te Wahrnehmung; zum anderen eine Erholung am Wasser. Fischer und Monaten den Salzburger Schüler- sehr oberflächliche Betrachtung“, so Fischervereinigungen betreiben akti- innen und Schülern die Bedeutung Naturschutzreferent Landesrat Sepp ven Naturschutz, indem viele Arbeits- des Bodenschutzes näherbringen. Eisl: „Boden ist die natürliche Lebens- stunden für die Sauberhaltung der „Viele denken beim Begriff ‘Boden‘ grundlage für Menschen, Tiere und Gewässer und für die Beobachtung nur an Dreck, der an den Schuhen Pflanzen. Er ist die Basis für unsere 17 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Beim Garteln kommen○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ die Leut´ zusammen

leine und große Initiativen können gestellt von der Gemeinde, wird in Kden Lebensraum Salzburg (noch) viele kleine Parzellen geteilt und je- attraktiver machen. Landeshaupt- nen zur Bearbeitung angeboten, die mann-Stellvertreter Dr. Wilfried Has- sich mit interkulturellem Austausch lauer, Landesrätin Doraja Eberle und und dem Gartenbau nach ökologi- Landesrat Sepp Eisl starteten deshalb schen Kriterien identifizieren können. gemeinsam mit der Gemeindeent- wicklung Salzburg im Vorjahr den „Gelungene Beispiele für ein fried- Ideenwettbewerb „landauf“. Das volles und solidarisches Miteinander Interesse daran war enorm: 175 Pro- von Einheimischen und Menschen jektideen wurden eingereicht und 16 ausländischer Herkunft sind selten. wurden mit einem Haupt- bzw. An- Deshalb kommt der Idee der Inter- erkennungspreis belohnt. kulturellen Gärten besondere Bedeu- Lebensraum Boden „Bodenschutz“- tung zu: Hier können sich Menschen Ausstellung für Schulen. Im Bild: LR Bei den „Interkulturellen Gärten“, aus verschiedenen Kulturen, Her- Sepp Eisl, DI Elisabeth Neudorfer und dem Siegerprojekt in der Kategorie kunftsländern, Berufsgruppen und DI Georg Juritsch präsentieren die „Soziales Zusammenleben“ von Dr. unterschiedlichen Alters begegnen. Ausstellung Bodenschutz. (Bild: LPB/ Hans Eder, wird die Idee bereits kon- Das gemeinsame, gleichberechtigte Riegler). kret: In der Stadtgemeinde Neumarkt Tun steht im Mittelpunkt: Sie bear- am Wallersee können Interessierte beiten einen Garten, tauschen Erfah- Land- und Forstwirtschaft, also für die seit 22. April ihr eigenes Fleckerl Erde rungen aus, säen, pflegen, ernten Produktion unserer Lebensmittel, für bearbeiten. Landeshauptmann-Stell- und feiern gemeinsam“, sagte Has- Erholung und vieles mehr. Und Boden vertreter Dr. Wilfried Haslauer, Lan- lauer. Die Produktion biologischer, filtert Schadstoffe und speichert Was- desrätin Doraja Eberle und der Neu- qualitätsvoller Lebensmittel leiste ser.“ markter Bürgermeister Dr. Emmerich zudem einen Beitrag zur alltäglichen Riesner eröffneten den Interkulturel- Versorgung und zu einem gesünde- In Österreich werden täglich 20 Hekt- len Garten. Die Fläche, zur Verfügung ren Leben. LK ar wertvolles Grün- und Ackerland unwiederbringlich versiegelt. „Boden ist ein begrenztes Gut. Umso mehr ha- ben wir die Verpflichtung, sorgsam damit umzugehen. Verkehrswege, Gewerbe- und Industrieflächen sind für das Funktionieren der Wirtschaft nö- ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ tig. Auch der Flächenbedarf für Wohn- raum und Freizeitnutzungen ist unge- brochen. Wir müssen jedoch im Ein- zelfall prüfen, ob wir sorgsam genug mit Boden umgehen. Ist wirklich jeder Flächenverbrauch gerechtfertigt?“ so Eisl. Die Ausstellung „Bodenschutz“, die den Salzburger Schulen aber auch anderen Einrichtungen angeboten wird, behandelt diese und weitere Fra- gen rund um den Boden und informiert über die vielfältigen Funktionen von Wiesen- und Waldböden.

Bei Interesse an der Ausstellung bitte um Kontaktaufnahme mit Dipl.-Ing. Eröffnung der Interkulturellen Gärten in Neumarkt am Wallersee, im Bild: Georg Juritsch, Land Salzburg, Abtei- Asylwerber aus Neumarkt die in das Projekt eingebunden sind und Pastoral- lung Land- und Forstwirtschaft. Tele- assistent Mag. Hermann Signitzer, Bgm. Dr. Emmerich Riesner, Ingrid Wey- fon 0662/8042-2177 oder E-Mail: demann, LH-Stv. Dr. Wilfried Haslauer, LR Doraja Eberle, Monika Bundt [email protected]. LK (Bild: LPB/Neumayr). 18 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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Bevölkerung○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ und Arbeitsplatzangebot○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ wachsen

alzburgs Bevölkerung wächst im Bauwesen sind deutlich höher Mehr als 23 Millionen weiterhin, allerdings nicht mehr als fünf Jahre zuvor. Nächtigungen 2006 Sso stark wie in der Vergangen- „ Es gibt mehr Gäste bzw. Ankünfte heit und etwas schwächer als im im Tourismus und mehr Nächti- Im Jahr 2006 verbrachten 5,4 Millio- Durchschnitt der neun Bundesländer. gungen; da die Gäste jedoch kür- nen Gäste insgesamt fast 23,3 Millio- Auch das Arbeitsplatzangebot steigt, zer bleiben als früher, stieg die Zahl nen Nächte in Salzburg; gegenüber allerdings auch die Zahl der Arbeits- der Nächtigungen weniger stark als 2001 bedeutet dies ein Plus von 16,8 losen (zumindest im Vergleich der die der Ankünfte. Prozent bei den Gästeankünften und Jahre 2001 bis 2006, denn in der kurz- „ Die Firmeninsolvenzen wurden von 8,1 Prozent bei den Nächtigun- fristigen Entwicklung, von 2006 auf weniger, aber die Privatkonkurse gen. Im Fünf-Jahres-Vergleich hat 2007, ging die Zahl der Arbeitslosen und auch die mangels Masse ab- sich damit der Fremdenverkehr in deutlich und kräftiger als im Bundes- gewiesene Konkurse nahmen zu. Salzburg günstiger entwickelt als auf länderdurchschnitt zurück). Das sind „ Der Kraftfahrzeugbestand ist grö- Österreichebene mit einem Plus von zwei der wichtigsten Ergebnisse der ßer als früher, dennoch ging die Zahl 12,1 Prozent bei den Ankünften und „Daten zur Wirtschafts- und Sozial- der Verkehrsunfälle mit Personen- von „nur“ 3,7 Prozent bei den Über- struktur – Fünfjahresübersicht 2001 schaden und die Zahl der bei Ver- nachtungen. Mit mehr als 23 Millio- bis 2006“, herausgegeben vom Lan- kehrsunfällen verunglückten Perso- nen Nächtigungen wurde zudem das desstatistischen Dienst unter der Lei- nen erfreulicherweise leicht zurück. Top-Ergebnis des Jahres 2005 noch tung von Mag. Josef Raos. überboten und damit das beste Er- gebnis seit 1994 verbucht. Bevölkerungswachstum Weitere wichtige um mehr als zwei Der Fünf-Jahres-Vergleich lässt einen Ergebnisse Prozent weiterhin anhaltenden Trend zum Qualitätstourismus und einen anhal- „ Das Produktionsvolumen der Sach- Im Jahr 2006 lebten in Salzburg mehr tenden Trend zu kürzeren Urlaubsauf- gütererzeugung und die Umsätze als 528.800 Personen; das sind um enthalten erkennen. Während die rund 12.400 Personen bzw. +2,4 Pro- Zahl der Nächtigungen in Hotels und zent mehr als fünf Jahre zuvor. Mit ähnlichen Betrieben von 2001 auf +5,5 Prozent ist die Zahl der Mitbür- 2006 in Salzburg um 13,4 Prozent und ger mit ausländischer Staatsangehö- in Österreich 6,7 Prozent zugenom- rigkeit mehr als doppelt so stark ge- men hat, mussten die Privatquartiere stiegen wie die Bevölkerungszahl einen Rückgang bei den Nächtigun- ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ insgesamt, wobei anzumerken ist, ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ gen von 18,1 Prozent in Salzburg und dass die jährlichen Wachstumsraten 20,4 Prozent in Österreich verbuchen. seit 2004 deutlich niedriger waren als Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in den Jahren zuvor. Im Jahr 2006 ging in Salzburg von 4,6 Tagen (Öster- waren 12,3 Prozent der Einwohner reich: 4,3 Tage) im Jahr 2001 sukzes- Salzburgs Ausländer/innen, fünf Jah- sive auf 4,3 Tage (Österreich: 4,0 re zuvor waren es 11,9 Prozent. Tage) im Jahr 2006 zurück.

Ergänzend sei noch die Entwicklung auf Österreichebene angeführt: Von Mehr Kraftfahrzeuge, 2001 auf 2006 wuchs die Bevölke- weniger Verkehrsunfälle rung in Österreich um +3,0 Prozent, und Verunglückte die Zahl der Mitbürger mit ausländi- scher Staatsangehörigkeit stieg um Der Bestand an Kraftfahrzeugen ist beachtliche +13,8 Prozent. Der An- in den vergangenen fünf Jahren ste- teil der Einwohner mit ausländischer tig gestiegen; per Jahresende 2006 Die wachsende Zahl an Kraftfahrzeu- Nationalität lag aber auf Österreich- waren in Salzburg um 7,9 Prozent gen schafft auch Probleme - Blech- ebene im Jahr 2006 mit 9,9 Prozent mehr Fahrzeuge zum Verkehr zuge- lawine an einem schönen Ausflugs- noch knapp unter der Zehn-Prozent- lassen als fünf Jahre zuvor. In den tag im LSG Salzburg-Süd. (Bild: H. Marke und war damit deutlich nied- vergangenen sechs Jahren wurden in Hinterstoisser). riger als in Salzburg. Salzburg jährlich zwischen rund 19 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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29.100 (2002) und 32.700 (2004) ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Fahrzeuge neu zum Verkehr zuge- ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ dienststellen gemeldet als fünf Jahre Kraftfahrzeuge neu zum Verkehr zu- lassen. zuvor, konkret um 2,3 Prozent weni- gelassen; im Jahr 2006 waren es ger in Salzburg und 7,4 Prozent we- 31.682 Fahrzeuge, um 4,0 Prozent In Salzburg und in Österreich wur- niger in Österreich. Rückläufig war mehr als 2001. Österreichweit wur- den im Jahr 2006 erfreulicherweise im Fünf-Jahres-Vergleich auch die den in den vergangenen sechs Jah- (deutlich) weniger Verkehrsunfälle mit Zahl der Verunglückten. ren jährlich etwa 350.000 bis 410.000 Personenschaden bei den Polizei- LK

Zehn Jahre Naturgeschichten im Museum AgriCultur

ach einer schier unendlichen mehr als 100 wissenschaftliche Ver- Land Österreich Schatz um Schatz zu und sehr vielfältigen Reihe an öffentlichungen und unzählige Fach- finden und diesen zu erhalten. Die NAusstellungen feiert das publikationen beweisen eindrucks- letzte, vor seinem Tode 1969 aufge- Museum AgriCultur heuer seinen voll, dass bis zum heutigen Tag kei- stellte Forderung zur Erhaltung der 10. Geburtstag mit einem sehr schö- ne andere Forscherpersönlichkeit Landsortimente in ihren ökologischen nen und aus meiner Sicht sehr aktu- Österreichs tiefer in das Mysterium Heimatgebieten, ist heute ein Gebot ellen Thema ‘Das verlorene Bauern- der alten Getreidesorten und bäuer- der Stunde und Verpflichtung für die gold‘. Ich denke, die Wahl dieses lichen Arbeitsweise eingedrungen ist Zukunft jeder Region. Er leistete einen Themas passt hervorragend zur neu- als der 1899 in Salzburg geborene wichtigen Beitrag zur Bewahrung von en oder vielmehr wiederentdeckten Botaniker, Genetiker und Züchter Dr. Biodiversität im ländlichen Raum. In Beziehung der Menschen zu Essen, Erwin Mayr. Kurz vor Kriegsbeginn der Gegenwart kann sich dieser Kreis Ernährung, Nahrung, Lebensmittel, pachtete er in Sistrans im Tiroler Mit- mit der heutigen Ausstellung nicht Genuss, Gesundheit. Man beschäf- telgebirge ein Versuchsfeld. 1945 bau- besser schließen, wenn man weiß, tigt sich wieder damit, was man isst, te er diese Feldstation zur „Lehr- dass gerade in der Flachgauer Ge- wo es herkommt, ob es gesund ist. anstalt für Pflanzenzucht und Samen- gend um Obertrum wieder Bemü- Und man legt wieder Wert darauf, prüfung Rinn“ aus. „Für den über- hungen im Gange sind, alte Getrei- zu genießen. Umso wichtiger ist es, ragenden Feuergeist zwischen Tech- desorten auf größeren Flächen an- Wissen wieder aufzufrischen, das frü- nik und Gotteserde war es Vision und zubauen“, so Iglhauser. her eine Selbstverständlichkeit und höchste Aufgabe zugleich, für sein LK sehr viel weiter verbreitet war, das Wissen rund um einzelne Lebensmit- tel, ihre Wirkungen und ihre Vorteile für den menschlichen Organismus, so ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Landesrat Sepp Eisl bei der Eröffnung der Sonderausstellung im Museum AgriCultur in Schleedorf. Er gratulierte Prof. DDr. Bernhard Iglhauser und dem ganzen Team des Museums, zu den vielen Naturgeschichten, die hier schon erzählt wurden und wünschte allen noch viele weitere Jahre, in denen die Besucher so vieles über die Natur und um sie bemühte Persön- lichkeiten lernen konnten und kön- nen.

Das verlorene Bauerngold Landesrat Sepp Eisl eröffnete Sonderausstellung „Das verlorene Bauerngold“ Die Sicherstellung von 150 Sommer- in Schleedorf 10 Jahre Museum AgriCultur, mit im Bild Albert Fleischer weizen-, 20 Winterweizen- und 25 Raiffeisen, Kustos DDr. Bernhard Iglhauser, LR Sepp Eisl und Stefan Wim- Sommergerstenpopulationen sowie mer Obmann; (Bild: LPB Franz Neumayr). 20 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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Auch heuer○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ viele Ermäßigungen○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ mit dem Familienpass

ie gemeinsame Freizeit in Familien wird immer knapper. DUnd oft wird diese Zeit mit Fernsehen und Computer, immer sel- tener mit gemeinsamen Aktivitäten wie Spielen oder Ausflügen ver- bracht. In der aktuellen Familien- pass-Broschüre gibt es wieder ein gro- ßes und abwechslungsreiches Ange- bot für preisgünstige Aktivitäten, be- tonte Familienreferentin Landesrätin Doraja Eberle anlässlich des Erschei- nens der neuen Broschüre „Spaß und Sparen mit dem Salzburger Fami- lienpass“ des Familienreferates des Landes Salzburg.

287 Betriebe in Stadt und Land Salz- burg bieten in Verbindung mit dem Salzburger Familienpass ermäßigten oder freien Eintritt an. Die Broschüre mit der Übersicht über diese Partner- Zu den Attraktionen, die mit dem Salzburger Familienpass zu ermäßigtem betriebe wurde neu aufgelegt und Eintritt besucht werden können, zählt Fritz Sendlhofers originelles „Säge- kann beim Familienreferat (Telefon: museum“ in Zell am See. (Bild: H. Hinterstoisser). 0662/8042-5437, DW 5436 oder DW 5435) angefordert oder im Internet gemeinsam mit ihren Enkelkindern. die Familie kostenlos und unbürokra- unter www.familie-salzburg.at bezie- Auch „Besuchsväter“ oder „Besuchs- tisch beim zuständigen Gemeinde- hungsweise www.salzburg-familie.at mütter“ haben diese Möglichkeit, amt, für Familien aus der Stadt Salz- abgerufen werden. Insgesamt sind wenn sie das Besuchsrecht nachwei- burg beim Bürgerservice der Stadt bereits mehr als 45.100 Personen im sen. Die Familie muss den Wohnsitz Salzburg (Telefon: 0662/8072-2000). Besitz des Familienpasses. im Land Salzburg haben. Die Aus- Der Familienpass ist nach der Aus- stellung des Familienpasses erfolgt für stellung drei Jahre gültig. LK Wieder stellen viele Unternehmen im ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Land Salzburg, aber auch in den Bun- desländern Burgenland, Niederöster- reich, Oberösterreich, Steiermark, Wintersaison 2008 auf Tirol und Vorarlberg und in Bayern den Familien Angebote für gemein- Rekordkurs same Freizeitaktivitäten zur Ver- fügung. Neu mit dabei ist heuer das uch im Jänner 2008 gab es in mann-Stellvertreter Dr. Wilfried Has- Nationalparkzentrum Mittersill. A allen Bezirken des Landes ein lauer. Plus bei den Nächtigungen. Im Ver- Der Familienpass gilt für Familien, gleich zum Vorjahr liegt Salzburg mit Gegenüber dem Vorjahr nächtigten Lebensgemeinschaften oder Allein- mehr als 5,8 Millionen Übernachtun- im Jänner um 98.211 Gäste mehr in erziehende und deren Kinder und gen um rund 300.000 Nächtigungen Salzburg, das ist eine Steigerung um Pflegekinder bis zum 18. Geburtstag, klar über dem Wert des Vorjahres. 3,1 Prozent. In allen Bezirken gab es für die Familienbeihilfe bezogen wird. Verglichen mit dem Schnitt der ver- Steigerungen. Spitzenreiter ist der Die im Familienpass eingetragenen gangenen fünf Wintersaisonen ist die- Tennengau mit einer Zunahme um Personen müssen mit dem Antrag- ser Wert gar um 8,8 Prozent höher. 7,1 Prozent. Erfreulich sind auch die steller im gemeinsamen Haushalt Ich freue mich, dass der schon zu Be- Ergebnisse der weiteren Bezirke: im leben. Es können sich allerdings auch ginn dieser Saison absehbare positi- Pinzgau plus 1,6 Prozent, im Lungau Tageseltern einen Familienpass aus- ve Trend anhält“, sagte Salzburgs plus 4,8 Prozent und im Pongau plus stellen lassen, ebenso Großeltern Tourismusreferent Landeshaupt- 4,2 Prozent. LK 21 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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Rund 3.000 der 4.000 ha Pistenflä- chen im Land Salzburg werden künstlich beschneit. Der Wasserver- sorgung dienen neben zahlreichen Entnahmen aus natürlichen Wasser- Gut ausgelastet waren in der vergangenen Wintersaison die rund 600 Seil- läufen bereits 101 „Schneiteiche“. bahn- und Schiliftanlagen im Land Salzburg. (Bilder: H. Hinterstoisser).

Salzburgs Schigebiete digital erfasst

as Salzburger Land ist als auch für die betroffenen Fachdienst- alpinen Bereich. Die Liftgesellschaf- Wintersportgebiet weltweit ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ stellen des Landes von großem Nut- ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ten sind bemüht, unter Berücksichti- Dbekannt. Der Schitourismus zen ist, so Raumordnungsreferent gung der Umweltaspekte optimale spielt aber nicht nur im Hinblick auf Landesrat Sepp Eisl. Voraussetzungen für die zukünftige die Wirtschaft eine große Rolle, son- Entwicklung des Wintertourismus im dern hat auch engen Konnex mit den Direktor Ferdinand Eder, Sprecher der Land Salzburg zu schaffen.“ Themen Land- und Forstwirtschaft, Seilbahnwirtschaft zum gemein- Naturschutz und Wasserwirtschaft so- samen Projekt: „Der Wintertourismus Die 53 Schigebiete des Landes ver- wie generell mit der Raumplanung. hat für das Bundesland Salzburg und fügen über 584 Seilbahnen und Lift- Die nun für das gesamte Land Salz- hier vor allem für die Regionen in- anlagen, davon 128 Hauptseilbahnen burg vorliegenden digitalen Schige- nergebirg eine hohe wirtschaftliche und 327 Schlepplifte. Es gibt im Land bietsdaten erleichtern Planungen in Bedeutung. Jedes Jahr werden von Salzburg 4.673 ha Schipisten, von diesen Bereichen und geben exakte den Liftgesellschaften sowie der denen 53,4% oberhalb 1500 m See- Auskunft über den Status der Anla- Hotellerie beträchtliche Summen in- höhe liegen. Den höchsten Anteil an gen bzw. die Geländesituation. Für vestiert, um den hohen Qualitäts- Schipistenfläche weist der Pinzgau künftige Vorhaben und Planungen standard nicht nur zu halten, sondern auf, allein in Saalbach-Hinterglemm stellen diese Daten in Verbindung mit weiter ausbauen zu können. sind 6,52% der Gemeindefläche weiteren wesentlichen Datenschich- Schiabfahrten, in Zell am See sind es ten des Landes wie Orthofotos, La- Die Schneesicherheit spielt dabei eine 3,01%. Rund 600 Restaurations- serscandaten, Naturschutz, Klima- wesentliche Rolle und wird in Zukunft betriebe sind den Schigebieten Salz- daten etc. einen Mehrwert dar, der unter Bedachtnahme auf den Klima- burgs zuzurechnen. für die Liftgesellschaften selbst, aber wandel eine Herausforderung für den LK 22 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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Landschaftspflegemaßnahmen zur Optimierung des Lebensraumes für Wiesenbrüter in Naturschutzgebieten des Flachgaues

ehölzaufwuchs und Verwal- dung infolge von Nutzungs- Gaufgabe wirken sich im Be- Abb. 1: Der unverkennbare Große Brachvogel (Numenius arquata) ist ein reich von Offenlandlebensräumen europaweit gefährdeter Wiesenbrüter und auf weitläufige, gut überblickba- wie Streuwiesen und Schilfuferzonen re Streuwiesengebiete angewiesen, um erfolgreich brüten zu können (Bild: in mehrfacher Hinsicht negativ aus: E. Stüber).

So bestehen einerseits nicht unerheb- liche direkte und indirekte Auswir- ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ kungen auf Schutzgüter im Sinne des Naturschutzes, wie z.B. eine hier nicht gewollte Verschiebung des vorhan- denen Spektrums an Tier- und Pflan- zenarten in Richtung wald- und ge- büschbesiedelnder Organismen. Andererseits ergeben sich auch Aus- wirkungen auf das Landschaftsbild, wodurch z.B. wichtige oder ästheti- sche Sichtbeziehungen beeinträchtigt werden können. Umgelegt auf die spezifischen Verhältnisse im Bereich der Alpenvorlandseen bedeutet ein zunehmender Gehölzaufwuchs in Streuwiesen und Schilfuferzonen kon- kret vor allem eine Verschlechterung Abb. 2: Höhere Gehölzreihen an Entwässerungsgräben, wie sie nun im NSG der Lebensraumbedingungen der Trumerseen und ESG/NSG Wenger Moor entfernt wurden, wirken für Wie- vorkommenden Wiesenbrüter, allen senbrüter wie den Großen Brachvogel als Sicht- und Flug-Barrieren und sind voran für den europaweit gefährde- zudem Ansitzwarten für Nesträuber wie Krähen oder Greifvögel (Bild: O. ten Brachvogel (Abb. 1), der hier noch Stöhr). in einigen Brutpaaren vorkommt und 23 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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auf offene, gut überblickbare Biotope ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ohne größere lineare Gehölzunter- brechungen (Abb. 2) angewiesen sind.

Daher wurden nun, basierend auf den im Jahr 1999 im Rahmen eines Interreg-Projektes erarbeiteten Land- schaftspflegeplans für das NSG Trum- erseen (Kumpfmüller 1999) sowie auf ein ornithologisches Gutachten für das ESG/NSG Wenger Moor (Moritz 2005), zwischen Jänner und März 2008 Maßnahmen zur Entfernung von Gehölzaufwuchs auf den Streu- wiesen der jeweiligen Schutzgebiete umgesetzt, um eine nachhaltige Ver- besserung des Wiesenbrüter-Lebens- raumes zu erreichen. Um die orts- ansässige Bevölkerung über den Zweck der Maßnahmen zu informie- Abb. 3: Maßnahmenumsetzung im NSG Trumerseen: Durch den Einsatz der ren, wurde durch den Schutzgebiets- ganzen Familie Wimmer wurden binnen kurzer Zeit die Schwarz-Erlen-Rei- betreuer jeweils ein kurzer Artikel für hen an den Entwässerungsgräben entfernt (Bild: O. Stöhr). die Gemeindezeitungen von Mattsee, Köstendorf und Neumarkt verfasst. des Obertrumersee-Nordufers (Ge- pflanzt wurden und mittlerweile meinde Mattsee) abzielt und spätes- schon Wuchshöhen von etwa 12 m Die im NSG Trumerseen durchgeführ- tens im kommenden Winterhalbjahr erreichten (Rodungsfläche ca. 4200 ten Arbeiten sind Teil eines größe- abgeschlossen werden soll. Bislang m²). Nach Abstimmung mit dem ren, durch Mittel aus dem Natur- wurden bereits drei linienartige, öko- Grundeigentümer (Collegiatstift schutzfonds geförderten Gemeinde- logisch wie waldbaulich nicht Mattsee) wurden die Arbeiten vom projektes, das auf die Freihaltung von besonders wertvolle Schwarz-Erlen- Bewirtschafter der Flächen, Christi- Streuwiesen und Schilfuferzonen vor Baumreihen im Bereich von Entwäs- an Wimmer samt Familie (Mattsee), Verbuschung im Bereich der Land- serungsgräben nahe Zellhof entfernt, zwischen Jänner und März bei ge- enge Mattsee-Obertrumersee sowie die Anfang der 1980er Jahre ge- eigneter Witterung durchgeführt. Die vom Schutzgebietsbetreuer initiierte und dokumentierte Umsetzung durch Fam. Wimmer erfolgte hochprofes- ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ sionell, wobei besonderes Augen- merk auf die Schonung der Umge- bungsvegetation und auf eine behut- same Grabenpflege gelegt wurde. Um neuerliche Stockausschläge zu verhindern, wurden die Bäume eben- erdig abgeschnitten und die Baum- stümpfe mit Erdmaterial überdeckt (Abb. 3); durch eine regelmäßige Herbstmahd im Bereich der Gräben wird künftig ein weiteres Aufkom- men der Gehölze unterbunden. An- fallende Stämme und Astmaterial wurden von den Streuwiesenflächen entfernt und einer sinnvollen Endnut- zung zugeführt.

Abb. 4: Maßnahmenumsetzung im ESG/NSG Wenger Moor: Im Bereich eines Im Neumarkter Anteil des ESG/NSG tieferen Grabens wurde ein Bagger eingesetzt, der die Bäume mitsamt den Wengermoor wurden, gefördert durch Wurzelballen entfernte und danach die Grabenböschung wieder aufplanierte Einmalzahlungen aus dem Programm (Bild: O. Stöhr). ÖPUL, ebenfalls drei lineare Graben- 24 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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gehölze im Bereich von Streuwiesen ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Um einen künftigen Gehölzaustrieb ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Landwirten trotz dringlicher land- und beseitigt (Rodungsfläche ca. 1400 zu unterbinden, wurde von Herrn forstwirtschaftlicher Verpflichtungen m²). Die bis etwa 15 m hohen Baum- Strasser an einem Tag sogar ein Bag- (z. B. Entfernung von Windwurf- und Gebüschreihen wurden durch- ger eingesetzt, der die Bäume samt bäume durch die Stürme „Emma“ wegs aus häufigen Gehölzarten wie Wurzelballen aus einem bis 3 m tie- und „Paula“) genau eingehalten. Der Grau-Weide, Esche oder Schwarz- fen Graben riss und danach die Gra- Schutzgebietsbetreuer möchte sich Erle aufgebaut und waren auch öko- benböschung wieder sorgfältig auf- daher bei Fam. Wimmer, Fam. Stras- logisch nicht besonders hochwertig. planierte (Abb. 4). Anfallendes Ge- ser und Fam. Klampfer für die gute Die zwischen Februar und März um- hölzmaterial wurde wiederum jeweils Zusammenarbeit sehr herzlich bedan- gesetzten Arbeiten wurden von den abgefahren und verwertet. ken und ist überzeugt davon, dass Bewirtschaftern der Flächen, Fried- die stete Einbindung der ortsansässi- rich Strasser (Neumarkt) sowie Josef Der aufgrund des bekannten Eintref- gen Bevölkerung in derartige Land- und Siegfried Klampfer (Köstendorf), fens der Wiesenbrüter seitens der schaftspflegeprojekte für Naturschutz ebenso professionell und unter Rück- Naturschutzabteilung und der Schutz- und Landwirte beiderseits von Nut- sicht auf die umgebenden Streuwie- gebietsbetreuung angestrebte Ab- zen ist und so künftig eine nachhalti- sen in Zusammenarbeit mit dem schluss dieser Arbeiten mit Ende ge Sicherung unserer Naturschönhei- Schutzgebietsbetreuer durchgeführt. März wurde von den beteiligten ten gewährleistet. Dr. Oliver Stöhr

Großbaumverpflanzungen in der Stadt Salzburg

ass Bäume gepflanzt und ver- Allerdings benötigen solche Bäume zen einen nicht unerheblichen Sach- pflanzt werden können, weiß häufig mehrere Jahre, bis sie sich am wert, der sich unter Einbeziehung der Djeder, der schon einmal einen Pflanzort etablieren können und wei- Kosten für Pflanzung, Anwuchs- und Obst- oder Zierbaum in einer Baum- sen bis dahin nur eine eingeschränk- Entwicklungspflege bis zur Herstel- schule oder einem Gartenbaubetrieb te Vitalität auf. Deshalb werden lung der Funktionserfüllung berech- gekauft hat und selbst einpflanzte Pflanzungen von Baumschulware mit nen lässt (Österreichisches Nor- oder setzen ließ. Je jünger und klei- einem StU von mehr als 25 cm kaum mungsinstitut 2007: ÖNORM L ner so ein Bäumchen ist, umso leich- mehr durchgeführt. Der Pflanzbett- 1123). Unter Berücksichtigung des ter lässt sich die Pflanzung bewerk- vorbereitung (lockerer humoser Bo- Zeitraums, der für die Entwicklung bis stelligen. Allerdings muss man dann den, gute Nährstoffversorgung) und zu einer entsprechenden Baumgröße auch einige Entwicklungsjahre ab- der Gestaltung der Baumscheibe (frei- benötigt wird, rechnen sich in vielen warten, bis diese Jungpflanze zu er Bodenraum um den Stamm) kom- Fällen die aufgrund der benötigten einem ansehnlichen Baum heran- ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ men gerade in der Stadt große Be- ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Spezialgeräte nicht unbeträchtlichen gewachsen ist. Bei den Ersatz- und deutung für die weitere Entwicklung Kosten für eine Großbaumverpflan- Neupflanzungen in den Baumreihen und Wüchsigkeit der Jungbäume zu. zung. der Stadt Salzburg kann man beob- achten, dass auch größere Bäume Am 18. und 19. Februar 2008 wur- mit gutem Anwuchserfolg gepflanzt Verpflanzung großer den in der Stadt Salzburg mehrere, werden können. Dies wird dann aber Bäume bereits größere Bäume verpflanzt. in der Regel von professionellen Fir- Dabei handelte es sich einerseits um men durchgeführt. Überwiegend Weit weniger bekannt ist allerdings, vier Eiben aus dem Wilhelm-Furt- kommen dabei Bäume mit Wurzel- dass auch Großbäume bis zu einem wängler-Garten, die im Zuge der ballen (Ballenpflanzen) mit einem StU von 150 cm (DGG-international Neugestaltung dieses Parks zum Stammumfang (StU, gemessen in 1,0 2008) verpflanzt werden können. Kommunalfriedhof verfrachtet wur- m Höhe über dem Wurzelansatz) von Dies ist vor allem dann von Relevanz, den (BAYER 2008). Andererseits wur- ca. 15 bis 25 cm (vgl. Österreichi- wenn bereits ältere Bäume nicht den zehn Obstbäume (Pyrus commu- sches Normungsinstitut 2007: mehr an ihren bisherigen Standorten nis) aus dem Franz-Flöckner-Park ÖNORM L 1110) zum Einsatz, die belassen werden können, da sie ent- (beim Zentrum Herrnau, Marx-Reich- bei fachgerechter Pflanzung meist weder zu groß geworden sind, von lich-Straße) an die Südseite der problemlos anwachsen. Auch größe- ihnen unerwünschte Einflüsse aus- Frohnburg (an der Hellbrunner Allee) re Jungbäume (StU 35-40 cm und gehen oder neue Planungen und Bau- übersiedelt, wo entlang eines Weges mehr) können von Baumschulen an vorhaben einem Verbleib entgegen- bereits eine Obstbaumreihe bestand. neue Standorte verpflanzt werden. stehen. Gerade vitale Bäume besit- Diese wurde mit den verpflanzten 25 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Birnbäume standen angeblich bereits 13 Jahre im Park.

Praktische Durchführung von Großbaumverpflanzungen

Die Verpflanzungen führte die Fa. Opitz GmbH & Co KG, Heideck, Deutschland, durch. Bei den Eiben kam die größte Rundspatenmaschi- ne OPTIMAL 3000 zum Einsatz, bei den Birnbäumen das etwas kleinere Modell OPTIMAL 2500. Die Spaten- maschinen sind auf geländegängigen LKW montiert, mit denen dann auch gleich ein sicherer und schonender Baumtransport erfolgt. Ein komplet- ter Verpflanzungsvorgang (vgl. DGG- Verpflanzung eines Birnbaumes mit international 2008: 3D-Animation) der Rundspatenmaschine vom Typ beginnt mit dem Aushub einer OPTIMAL 2500 vom Franz-Flöck- Pflanzgrube am Zielort mit der ner-Park zur Frohnburg im Stadtge- Rundspatenmaschine, wobei das biet von Salzburg im Februar 2008 Bodenmaterial gleich zum Entnahme- (Bilder: G. Nowotny). ort des betroffenen Baumes geführt wird, um dort die Entnahmegrube zu verfüllen. Bei mehreren Verpflanzun- Bäumen zu einer Allee ergänzt. Ur- gen in Serie kann es gleich in eine sache der Verpflanzung war, dass das bereits vorhandene Grube einge- Obst der Bäume von Jugendlichen als bracht werden. Wurfgeschoß verwendet wurde, was zu Verschmutzungen der Fassaden Bei der Baumentnahme wird der der angrenzenden Gebäude und ent- Stammfußbereich mit der Rundspaten- sprechendem Ärger bei den Bewoh- maschine umschlossen. Trockene, nern führte. Mangels Ernte lockten gefrorene Böden sind optimal für die die reifen Früchte auch Wespen, Bie- Zufahrt und den Entnahmevorgang. ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ nen und andere Insekten an. Die Danach werden die Spaten in den Boden gedrückt und der stammnahe Wurzelraum je nach Maschine halb- kugel- bis kegelförmig umschlossen. Der Stamm wird fixiert und anschlie- ßend der gesamte Baum aus der Grube gehoben. Der Hebearm der Maschine bringt den Baum in eine ho- rizontale Lage, wobei die Krone den LKW nach hinten überragt. Für den Transport werden abstehende Äste zum Stamm gebunden oder erfor- derlichenfalls fachgerecht abgeschnit- ten. Augenscheinlich wurden bei den Birnbäumen nur wenige Wurzeln ge- kappt, wobei es durch die Spaten zu relativ glatten Schnitten kam. Nach dem Transport wird der Baum am Ziel- ort wieder komplett in eine vertikale Lage gehoben und zielgenau in die vorbreitete Pflanzgrube gesetzt. 26 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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Für einen günstigen Anwuchserfolg ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ gangsweise eine fast hundertprozen- ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ fähigkeit hinsichtlich der ökologi- ist eine Nachbehandlung erforderlich. tige Wiederanwachsquote gegeben. schen, umwelthygienischen und Diese sieht eine ringförmige Aufgra- Wohlfahrtswirkung erreicht wird. Bei bung um den Wurzelballen zur An- Kosten Vorhandensein der technischen Vor- lage einer „Rehabilitationszone“ vor, aussetzungen (z.B. Zufahrt, Leitungs- die mit humosem Feinbodenmaterial Nach Auskunft von Stadtgartendirek- freiheit) und von geeigneten Ziel- verfüllt wird, um die Feinwurzelbil- tor Dipl.-Ing. Wolfgang Saiko sind für standorten stellt die Großbaumver- dung anzuregen. Dies wird durch die reine Verpflanzung pro Baum pflanzung also eine sinnvolle Mög- Düngung und erforderlichenfalls Be- aktuell ca. Euro 1.500,00 (inkl. An- lichkeit dar, wertvolle Bäume zu er- wässerung unterstützt. Der Baum fahrt) zu veranschlagen. Die Nachsor- halten. wird durch Stützen verankert, zusätz- ge bis zum vollständigen Anwuchs- lich erfolgt ein fachgerechter, dem erfolg verursacht nochmals Kosten in Literatur verringerten Wurzelwerk angepass- vergleichbarer Höhe, wenn sie an eine ter Kronenrückschnitt. Nachsorge- Fremdfirma vergeben wird. Im kon- BAYER, H., 2008: Bäume machen eine maßnahmen (z.B. Kontrolle der Ver- kreten Fall werden diese Arbeiten aber Stadtrundfahrt. – Salzburger Nachrichten vom 19.02.2008, Aus Stadt und Land: 4-5. ankerung und auf Schädlingsbefall, vom Stadtgartenamt übernommen. DGG-INTERNATIONAL, 2008: Großbaum- Entfernung unerwünschten Bewuch- verpflanzung. – www.grossbaumverpflan ses auf der Baumscheibe, erforder- Es muss nochmals betont werden, zung.de. lichenfalls Lockerung des Ober- dass Bäume, die für Großbaumver- ÖSTERREICHISCHES NORMUNGSINSTI- bodens oder Schnittkorrekturen) wer- pflanzungen in Betracht kommen, TUT, 2007: Gartengestaltung & Land- schaftsbau – ÖNORMEN und ON-Regeln den noch zwei bis drei Jahre nach der bereits einen deutlich höheren Wert für Ausschreibung, Vergabe, Planung, Verpflanzung durchgeführt (DGG-in- besitzen, der durch eine Fällung ver- Durchführung, Erhaltung und Pflege. 3. ternational 2008), dann sollte sich der nichtet würde. Allenfalls als Ersatz überarb. Aufl. – ON-HB 1 Grünraum, 18 Baum am neuen Standort etabliert gepflanzte Jungbäume würden meh- ÖNORMEN, 2 ONR, Wien. haben. Laut Aussage von DGG-in- rere Jahre bis Jahrzehnte benötigen, ternational (2008) ist bei dieser Vor- bis eine vergleichbare Funktions- Mag. Günther Nowotny

Managementplan für das Natur- und Europaschutzgebiet Gerzkopf

as rund 91 ha große Natur- ren und Übergangsmooren prägen Managementplan schutzgebiet Gerzkopf wurde ausgedehnte Latschengürtel sowie im Jahr 2000 vom Land Salz- subalpine Fichtenbestände das Natur- Zur Dokumentation des aktuellen D ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ burg als Natura 2000-Gebiet nach der juwel. Erhaltungszustandes der Schutzob- Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Richtlinie jekte des Gebietes wurde 2005-2007 nominiert. Aufgrund der abgeschiedenen Lage ein Managementplan erarbeitet. und des relativ unberührten Zustan- Dabei wurde ein Ist-Zustandsbericht Nach einer Gebietserweiterung folgte des ist das Gebiet auch für die cha- über den gebietsspezifischen Erhal- 2006 die Verordnung zum Natur- und rakteristische Tierwelt der subalpinen tungszustand der Schutzobjekte (Vor- Europaschutzgebiet. Die Ausweisung Lebensräume von besonderer Bedeu- kommen, Häufigkeit, Bestandsent- des Natura 2000-Gebietes Gerzkopf tung. Der subalpine Moorkomplex wicklung und Gefährdung) sowie Zie- erfolgte im Einvernehmen mit den Nut- mit seinen charakteristischen Hoch- le und Maßnahmen für die Erhaltung zungsberechtigten und dem betroffe- und Übergangsmooren ist Teil eines der Arten und Lebensraumtypen er- nen Grundeigentümer, der ÖBf-AG. weiteren europäischen Netzwerkes – arbeitet. Weiters bietet der Manage- Teile des Schutzgebietes werden in ex- dem Netzwerk Biogenetischer Reser- mentplan eine aktuelle Übersicht tensiver Form als Schafweidegebiet vate des Europarates. über die naturräumlichen Besonder- von der Agrargenossenschaft Gseng- heiten des Gebietes. platte genutzt (Servitutsalm). Dieses europäische Netzwerk von Schutzgebieten verfolgt das Ziel, be- Die naturschutzfachliche Bewertung Das subalpine Moorgebiet erstreckt drohte Pflanzen- und Tierarten zu von Potentialen und Auswirkungen sich entlang einer Verebnung des erhalten und dient der internationa- der unterschiedlichen Raumnutzun- Gipfelkammes am Gerzkopf. Neben len Absicherung wichtiger Schutzge- gen, wie Almwirtschaft, Erholungs- Latschenhochmooren und offenen, biete (Konsultationsmechanismus ge- nutzung, Jagd- und Forstwirtschaft kleinräumig entwickelten Hochmoo- genüber dem Europarat). bilden die fachliche Grundlage für 27 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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weiterführende Planungen sowie für ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ die Beurteilung zukünftiger Eingriffs- planungen (Naturverträglichkeitsprü- fungen). Konkret wurden die Ergeb- nisse der Planungen für die Abstim- mung von Weidemanagementmaß- nahmen auf die Schutzziele im Ge- biet herangezogen. Diese Maßnah- men wurden in einem naturschutz- orientierten Almbewirtschaftungsplan (Naturschutzplan auf der Alm) zu- sammengefasst.

Mit der Erstellung des Management- planes wurde das Umweltbüro Kla- genfurt mit den Subauftragnehmern ÖKOTEAM – Institut für Faunistik und Tierökologie (Fachbereich Zoo- logie) bzw. Prof. Robert Krisai (Fach- bereich Botanik) beauftragt. Die Aus- arbeitung erfolgte in enger Abstim- mung mit den Grundeigentümern, den Nutzungsberechtigten der Agrar- gemeinschaft Gsengplatte sowie den relevanten Interessensvertretern. Hochmoor-Tarantel. Die Grundlagenerhebung erfolgte 2005-2006 und bestand aus einer flä- chendeckenden Vegetations- und Nutzungskartierung sowie aus einer Als zoologische Besonderheiten gel- Erhebung und Bewertung der Schutz- ten die hoch angepasste Hochmoor- güter (FFH-Lebensräume). Darüber fauna und einzelne Endemiten. Der hinaus wurden ausgewählte Tiergrup- Nachweis der Hochmoor-Tarantel pen, insbesondere die Charakter- (Alopecosa pinetorum) kann als klei- arten der EU-relevanten Lebensräu- ne naturschutzfachliche Sensation me, erhoben und bewertet. Weiters gewertet werden. Die große und auf- wurde auf detaillierte Bestandserhe- fällige Wolfsspinne bewohnt dichte bungen zurückgegriffen. Spezielle Torfmoos-Polsterteppiche, in die sie ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ moorökologische Kartierungen ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ bei Gefahr blitzschnell abtaucht. Sie schlossen die umfangreichen Grund- ist ein boreomontanes Faunenele- lagenerhebungen ab. ment und zählt in Österreich zu den seltensten und gefährdetsten Wolfs- Bemerkenswert für das Schutzgebiet spinnen (Rote Liste-Kategorie 1). ist das Vorkommen von in Salzburg seltenen und sehr speziellen Hoch- Unter der hoch angepassten Hoch- und Übergangsmoore, die es in ihrer moorfauna findet sich ein kleinräu- Unberührtheit zu erhalten gilt. Am mig verbreiteter Endemit der Zentral- Gipfelbereich des Gerzkopfes sind alpen – die Taurische Höhlen-Balda- insgesamt sieben Teilmoore in den chinspinne (Troglohyphantes tau- Latschenbestand eingelagert, die riscus). Am Gerzkopf bewohnt sie sehr hohen moorkundlichen und na- Latschenbestände auf Blockschutt. turschutzfachlichen Wert besitzen. Einige Moorpflanzen wie Scheuchze- Alle Moorlebensräume im Gebiet ria palustris kommen nahe der Ob- besitzen einen ausgezeichneten Er- ergrenze ihrer Verbreitung vor. Eine haltungszustand. Die Bestandserhe- Der aktuelle Gebietsinformationsfol- weitere Besonderheit ist das höchst bung und Bewertung zeigte, dass die der beschreibt an Hand von markier- attraktive Landschaftsmosaik aus derzeitige Nutzung für sensible Moor- ten Haltepunkten die naturkund- Latschengebüschen, Mooren und flächen keine bis sehr geringes Stör- lichen Besonderheiten des Gebietes. einem subalpinen Fichtenwald. potential aufweist. Naturnahe Stand- 28 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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orte zeigen geringen almwirtschaft- ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ lichen Nutzungseinfluss. Seitens der Österreichischen Bundesforste AG wird längerfristig eine Ablöse der Weiderechte angestrebt. Die touris- tische Nutzung beschränkt sich derzeit auf markierte Wanderwege zum Gipfelbereich.

Die Lebensraumtypen „Montane bis subalpine bodensaure Fichtenwäl- der“ und „Artenreiche Montane Borstgrasrasen“ besitzen Erhaltungs- zustand B.

Im Natur- und Europaschutzgebiet konnten keine Tier- und Pflanzen- arten nach Anhang II oder IV der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie nach- gewiesen werden.

Folgende Maßnahmen werden im Managementplan im Wesentlichen vorgeschlagen Bergkiefernmoorwälder treten randlich im Verbund von Hoch- und Zwischen- mooren auf. Der Schwerpunkt liegt westlich des Gerzkopfgipfels (Bilder: 1. Rücknahme der almwirtschaft- Umweltbüro Klagenfurt). lichen Nutzung in Moorbereichen: Die Moore werden aktuell nicht genutzt und sollen weiterhin vor 4. Erhaltung von Altholz und Totholz: sollen miteinander verbunden wer- jeglicher Nutzung bewahrt wer- Die Waldbereiche am Gerzkopf den. Weidekorridore sollen erhal- den. Als Pufferzonen um die Moore sind derzeit reich an Altholz und ten bleiben bzw. an den Verbin- dienen ausgedehnte Latschenge- Totholz. Dies trägt zum Struktur- dungswegen geschaffen werden. büsche, die jedenfalls erhalten reichtum bei. Altholz und Totholz Zur Entlastung des Natura 2000- bleiben müssen. soll belassen werden. Gebietes sollen Almweiden außer- ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ halb des Gebietes durch ein ge- 2. Besucherlenkung: 5. Extensive Almwirtschaft: zieltes Weidemanagement mit Die sensiblen Moorlebensräume Im Natura 2000-Gebiet Gerzkopf Koppelhaltung und Pflegemahd sollen auch vor touristischen Ein- bestehen Weiderechte für Schafe. verbessert werden. Durch die Neu- flüssen geschützt werden. Derzeit Die Grundbesitzer sind bemüht, anlage von attraktiveren Weide- werden von einzelnen Gemeinden diese abzulösen. Eine Einigung ist flächen außerhalb des Natura geführte Wanderungen angebo- derzeit noch nicht abzusehen. Eine 2000-Gebietes (in gebührender ten. Zur Bewusstseinsbildung der extensive Beweidung der Wälder, Entfernung zu den Mooren) wird breiten Öffentlichkeit wurde eine Borstgrasrasen und Heide- bzw. eine weitere Entlastung des Gebietsinformationsbroschüre erar- Buschvegetation kann auch zu- Schutzgebietes angestrebt. Maß- beitet. künftig stattfinden. nahmen sollen nach einem Stufen- plan umgesetzt und fachlich be- 3. Förderung der Verjüngung der 6. Standortangepasste Almwirt- gleitet werden. Wälder: schaft: Der Erhaltungszustand der Wald- Der Erhaltungszustand der Borst- Zur Kontrolle der Gebietsentwicklung bestände soll hinsichtlich einer För- grasrasen soll in Teilbereichen des und der Bestandsentwicklung der derung der Verjüngung verbessert Gebietes verbessert werden. Dafür Schutzobjekte werden künftig in werden. Dazu soll an Jungbäumen sind weideverbessernde Maßnah- regelmäßigen Zeitabständen Unter- in ausgewiesenen Waldbereichen men bzw. in weiterer Folge eine suchungen durchgeführt. ein Verbissschutz angebracht wer- gelenkte Beweidung durch Scha- den. fe notwendig. Einzelne Almweiden DI Günter Jaritz 29 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Neues vom ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ LIFE-Projekt Untersberg-Vorland

m Winterhalbjahr 2007/2008 angelegt. Wo nicht bereits Eschen- konnten im Natura 2000-Gebiet jungwuchs vorhanden war, wurden IUntersberg-Vorland zahlreiche Eschen gepflanzt, um eine Besiede- lebensraumverbessernde Maßnah- lung durch den Falter zu beschleuni- men für den Eschen-Scheckenfalter gen. Die Maßnahmen im Bereich des umgesetzt werden. Museums wurden von der Forstver- waltung Mayr-Melnhof durchgeführt. Auch mit mehreren privaten Grund- Neue Waldränder für den eigentümern konnten solche Maß- Eschen-Scheckenfalter nahmen realisiert werden. Thomas Herrmann vom Büro Landschaft + Bis zum April wurden fast zwei Kilo- Plan und der Schmetterlingsexperte meter Waldränder für den Eschen- Patrick Gros haben die Durchführung Scheckenfalter hergerichtet bzw. der Maßnahmen vor Ort betreut und umgestaltet, ein großer Anteil davon werden auch die Erfolgskontrolle im im Bereich des Salzburger Freilicht- Rahmen des LIFE-Projekts überneh- museums, das Kooperationspartner men. Man darf gespannt sein, wie des LIFE-Projektes ist. Dabei wurden die neu geschaffenen Waldrandstruk- in strukturarmen, von Fichten ge- turen vom Schmetterling angenom- lassen, wurden zwei Methoden an- prägten Waldrändern zahlreiche Ein- men werden! gewandt: Zum einen wurden an buchtungen angelegt, indem einzel- mehreren Stellen im geschlossenen ne Bäume bzw. Baumgruppen ent- Neben den Waldrändern können Wald Femellöcher, also „Mini-Kahl- nommen wurden. Damit in diesen auch Waldlichtungen bzw. so ge- schläge“ angelegt, vorwiegend im Buchten das für die Raupen des nannte „Waldinnenränder“ für den privaten Kleinwald. Zum anderen Schmetterlings erforderliche feucht- Eschen-Scheckenfalter geeignet sein, wurde im Bereich der Forstverwaltung warme Kleinklima entstehen kann, wenn Lichteinfall, Wärmeversorgung Mayr-Melnhof der sogenannte sind sie nach Süd bis Südost ausge- und Bodenfeuchte stimmen. Um der- Saumfemelhieb, ein Holzernte- und richtet und auf feuchten Standorten artige Strukturen neu entstehen zu Verjüngungsverfahren, so adaptiert, dass ebenfalls gebuchtete Säume mit einem hohen „Randlinieneffekt“ und damit geeignete Falterhabitate ent- ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ stehen. Der Vorteil dieser Methode liegt darin, dass geeignete Lebens- räume durch den mit den Jahren weiter wandernden Saumhieb immer wieder von neuem entstehen. Zudem lässt sich diese Naturschutzmaßnah- me sehr gut in die normale forstliche Bewirtschaftung integrieren, wodurch eine größtmögliche Nachhaltigkeit der Maßnahme gewährleistet ist. Das Verfahren wurde vom Oberförster Huber, Forstverwaltung Mayr-Meln- hof, nach den fachlichen Vorgaben von Patrick Gros entwickelt. Dieses Beispiel zeigt sehr gut, wie wichtig die enge Zusammenarbeit mit den örtlichen Akteuren ist, da hierdurch nicht nur eine höhere Akzeptanz er- reicht wird, sondern oftmals auch eine Neu gestalteter Waldrand vor dem Laubaustrieb mit einigen entnommenen Optimierung der Maßnahmen mög- Altfichten und neu gepflanzten Eschen. lich wird. 30 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Mulchgerät feierte im Natura 2000- Gebiet Europapremiere - entspre- chend groß war auch die Resonanz in den regionalen Medien.

Bei der Mahd mit der Mähraupe werden die Bulte von Rostrotem Kopfried, Pfeifengras und diversen Seggenarten „geköpft“, jedoch rege- nerieren sich die Pflanzen und gehen allmählich wieder in einen rasenarti- gen Wuchs über. Die Nachpflege muss voraussichtlich über mehrere Jahre wiederholt werden, ehe der ge- wünschte Zustand erreicht ist. Zu die- sem aufwändigen und kostspieligen Verfahren gibt es letztlich keine Alter- native, will man die betroffenen, in

Beträchtliche Mengen an Holz fielen bei den Entbuschungsmaßnahmen und den Waldrandgestaltungen an. Das Holz wird zum Großteil zu Hackschnit- zeln verarbeitet.

Streuwiesen vor dem Spezialgerät sehr bodenschonend Verwildern bewahrt aus. Um die Wiesen wieder in einen mähbaren Zustand zu bringen, muss- In den letzten Monaten konnten ten die entbuschten Flächen dann mehrere, seit über 20 Jahren nicht mit einer 300.000 EURO teuren Spe- mehr bewirtschaftete und entspre- zialmähraupe nachbearbeitet wer- chend stark verbuschte Streuwiesen den. Dabei handelt es sich um einen wieder hergestellt werden. Zuerst umgebauten Pistenbully mit einem wurden die aufgekommenen Bäume neu entwickelten Mulchgerät mit und Sträucher gerodet, wofür z. T. Schwadeinrichtung. Das anfallende eine forstrechtliche Bewilligung erfor- Mulchgut wird im selben Arbeitsgang derlich war. Die Firma Estner aus mit Hilfe einer Ladevorrichtung in den Großgmain führte die Arbeiten mit Ladeaufbau der Raupe befördert. Das ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○

Das neue Projektposter.

der FFH-Richtlinie aufgeführten Le- bensraumtypen „Pfeifengras-Streu- wiese“ und „Kalkflachmoor“ vor dem endgültigen Verschwinden be- wahren. Mit den bereits im ersten Projektwinter 2006/2007 bearbeite- ten Flächen sind nun insgesamt 6 Hektar Streuwiesen auf gutem Weg wieder in einen sehr guten Erhal- tungszustand zu gelangen.

Projektbroschüre, Poster und Filmstart

Die Projekthomepage www.unters Spezialmähraupe im Einsatz (Bilder: Th. Herrmann). berg-vorland.at informiert schon seit 31 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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längerem über das LIFE-Projekt und ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ zudem von Bürgermeister Schön- ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ turm und Streuwiesen-Schaugarten vor allem auch über aktuelle Projekt- buchner, Gemeinde Großgmain, bei weiter vorangetrieben. Außerdem ereignisse. Ergebnisse der Bestands- diversen Anlässen persönlich verteilt. wird durch den Botanischen Garten erfassung, des begleitenden Monito- Salzburg in Zusammenarbeit mit der ring sowie Projektberichte stehen zum Nach einem aufwändigen Auswahl- Biotopschutzgruppe H.A.L.M. das download bereit. Seit kurzem gibt es verfahren wurde die Firma Science- Vermehrungsprogramm für 38 ver- auch eine englische Fassung, um den Vision, eines der führenden Natur- schiedene Streuwiesenarten fortge- internationalen Informationsaus- filmbüros Österreichs, für die Erstel- setzt. Die Pflanzen werden über im tausch mit anderen (LIFE-)Projekten lung eines professionellen 15minüti- Gebiet gewonnene Samen vermehrt zu erleichtern. gen Filmes über das Gebiet beauf- und sollen 2009 im geplanten Schau- tragt. Der Film soll ab Anfang 2010 garten zum Einsatz kommen. Paral- Eine neue LIFE-Broschüre gibt einen im Bundwerkstadl des Freilichtmuse- lel dazu laufen die Bemühungen für kompakten Überblick über das Pro- ums gezeigt werden. die Flächensicherung von 2 Hektar jekt und das Natura 2000-Gebiet. Grünland weiter, mit dem Ziel, hier Weiters wurde ein attraktives Poster wieder neue Streuwiesen zu schaf- mit einem Schmetterlingsmotiv pro- Wie geht´s weiter? fen. Zudem sollen hier ein Teil der duziert. Beides kann kostenlos bestellt vermehrten Streuwiesenpflanzen als werden unter Tel. 0662 8042 5517 In den nächsten Monaten wird die Initialzündung ausgepflanzt werden bzw. [email protected]. Planung der Naturerlebnisseinrich- und Amphibiengewässer (v. a. für Die Broschüre liegt auch im Salzbur- tungen im Bereich des Freilicht- Gelbbauchunke) geschaffen werden. ger Freilichtmuseum auf und wird museums wie Themenweg, Klima- Dipl.-Ing. Bernhard Riehl

Große Ehre für kleine Schnecke

sowie Quellenverbauung und -ver- sogar auf Artgenossen ab. Manchmal schmutzung. heften die Schnecken ihr Gelege auch auf Wasserkäfer oder andere Die in Europa lebenden Quellschne- flugfähige Insekten, was ihnen zur cken der Gattung Bythinella sind sehr Ausbreitung auf andere Quellgebie- klein, ihr Gehäuse misst 2 bis max. te hilft. 4 mm in der Höhe. Wie der deut- sche Name vermuten lässt, leben die- se Schnecken fast ausschließlich in Quellen und im Oberlauf von Bächen ie kleine Österreichische ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ des Berg- und Hügellandes. Sie sind ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Quellschnecke kommt zu auf sehr sauberes Wasser angewie- Dgroßen Ehren: Sie wurde sen und tolerieren für ihre Entwick- vom Naturschutzbund Österreich und lung nur geringe Temperaturschwan- den Malakologen der Universität kungen im kühlen Bereich. Bei ver- Salzburg zum „Österreichischen mehrtem Vorkommen sind sie stets Weichtier des Jahres 2008“ gekürt Anzeiger für beste Wasserqualität. und vertritt damit die große, aber Direkt im Quellbereich kann man eher unbekannte Gruppe an Weich- dann mehrere tausend Individuen pro tieren. Als Bioindikator für beste Quadratmeter finden. Durch Kiesel- Wasserqualität ist Bythinella austri- algen, die auf der Schale wachsen, aca, wie sie von Wissenschaftlern erscheint diese meist schwarz oder genannt wird, in den obersten Berei- dunkelbraun. Gelegentlich sind die chen sauberer Quellen manchmal zu Schalen durch Grünalgenbewuchs Tausenden zu finden. Doch diese gro- aber auch grün gefärbt. ßen Ansammlungen zeichnen ein falsches Bild, denn die Österreichische Im Gegensatz zur Weinberg- Quellschnecke ist in der Roten Liste schnecke (Weichtier des Jahres 2007), der gefährdeten Tierarten verzeich- die Zwitter ist, ist die Quellschnecke Österreichische Quellschnecke (Bythi- net. Grund dafür sind Klimaerwär- getrennt geschlechtlich. Sie legt ihre nella austriaca) (Bild: Robert Patz- mung, Grundwasserabsenkungen Eier meist auf Steinen, gelegentlich ner). 32 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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Die Hauptgefahren für die in der ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ eine weitere Gefährdung an, die glo- ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ in einem Forschungsprojekt der Uni- Roten Liste als „NT“ („Gefährdung bale Klimaerwärmung. Die Tempe- versität Salzburg näher untersucht droht“) eingestuften Schnecken sind ratur von Quellwasser korreliert eng werden. Naturschutzbund und Ma- Grundwasserabsenkungen, welche mit der Jahresdurchschnittstempera- lakologen setzen außerdem Aktio- die Quellen austrocknen lassen, Ver- tur eines geographischen Gebietes. nen, um den Lebensraum der Quell- bauungen und Einfassungen von Erhöht sich diese über die ökologi- schnecken zu schützen. Quellen sowie Verunreinigung durch sche Verträglichkeit der Schnecke Eutrophierung oder durch chemische hinaus, so kann sie sich nicht mehr Univ.Prof.Dr. Robert Patzner Schadstoffe im Einzugsgebiet der fortpflanzen. Die Ökologie und Ge- Universität Salzburg Quellen. In jüngster Zeit kündigt sich netik der Quellschnecken sollen nun [email protected]

Feldlerche (Alauda arvensis)

eldlerchen sind Singvögel und Sommer, von Morgendämmerung gehören zur Familie der Lerchen bis abends zu hören. Sie singt gele- F(Alaudidae). Oberseits sind sie gentlich von Singwarten aus, meist erdbraun gefärbt mit schwarzen aber im Singflug: dabei steigt sie steil Längsstreifen. Die Unterseite ist rahm- in die Luft auf (50-100 m) und ver- weiß mit schwarzer Brustzeichnung. harrt singend an einer Stelle. Auch Der längliche Schwanz zeigt auffal- Futter tragende Männchen können lend weiße Außenkanten. Am rela- in voller Lautstärke singen. Nach dem tiv schlanken Kopf fällt ein kurzer, ge- Steigflug gleitet der Vogel mit aus- rundeter Schopf auf, der bei Erregung gestreckten Flügeln und immer noch zu einer Haube aufgestellt werden singend (mit Flötentönen) herab und kann. fängt den Flug erst knapp vor dem Boden ab. Das Verbreitungsgebiet der Feldler- che ist fast ganz Europa mit Ausnah- Im Frühjahr steigen Lerchenmänn- me Islands und Nordskandinaviens, chen 2-4-mal pro 30 Minuten zum die Mittelbreiten Asiens einschließ- Singflug auf, der 2-6 Minuten dau- lich Japans und Nordafrika. Ihr Le- ern kann. Wie diese Leistung ener- bensraum sind vor allem offene Land- getisch und atemtechnisch bewältigt schaften: Äcker, Brachen, Wiesen Feldlerche (Bild: Holger Duty). wird, ist derzeit unbekannt. Daneben und Weiden, Moore und alpine Mat- gibt es aber auch leisen Bodenge- ten. ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Bodennest aus Gras und Halmen an. ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ sang. Die Einzelrufe klingen rau und Feldlerchen legen 3-6 rahmfarbene hart „trrr-lit“ und „trrrip“. Die Vögel sind Teil- und Kurzstre- Eier, die zur besseren Tarnung des ckenzieher; nur der nördliche Teil der Geleges braun gesprenkelt sind. Die- Wie die meisten Bodenbrüter ist der Population zieht nach West- und Süd- se werden alleine vom Weibchen Bestand der Feldlerchen von der europa, dazu zählen auch die Salz- 11-15 Tage bebrütet. Die Nestlinge landwirtschaftlichen Struktur abhän- burger Lerchen. Die Bewohner in werden am 18. Tag nach dem gig. Besiedelt werden extensive Gebieten mit mildem Klima überwin- Schlupf flügge, verlassen aber schon Grünlandflächen sowie Ackerland, tern im Brutgebiet. Im Winter schlie- oft vorher das Nest. Sie werden von wobei kleine Bewirtschaftungseinhei- ßen sie sich oft zu großen Trupps zu- beiden Altvögeln gefüttert. Feldler- ten die besten Bedingungen bieten. sammen. chen brüten zweimal pro Jahr. Intensive Nutzung hat zur Folge, dass ihre Gelege zerstört werden und der Feldlerchen sind Bodenbrüter und Feldlerchen ernähren sich im Früh- Lebensraum eingeengt wird. Durch besiedeln weiträumige, offene Land- jahr und Sommer von Kleintieren des zu geringes Insektenangebot in in- schaften mit wenig Baum- und Busch- Bodens sowie von Insekten und Spin- tensiv genutztem und gedüngtem bestand, wahrscheinlich, um vor nen; im Herbst fressen sie Säme- Grünland kommt es zu Problemen bei Ansitzjägern geschützt zu sein. Enge reien, im Winter bevorzugen sie der Jungenaufzucht. Täler werden ebenfalls gemieden. grüne Blätter. Hilfsmaßnahmen für die Feldlerche Ab Mitte April legen sie in einer Die Gesänge der Feldlerche sind von können gesetzt werden, indem Wie- Bodenmulde ein kaum verstecktes Spätwinter bis in den nachfolgenden sen erst nach der Brutzeit der Vögel 33 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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gemäht, Ackerrandstreifen ungedüngt ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Österreichweit ist die Feldlerche eine ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Literatur und unbearbeitet belassen sowie Ru- ungefährdete Vogelart, wenn es auch deralflächen und Brachen als Brut- und lokal Bestandseinbußen gibt. In Salz- BEZZEL, E. (1996): BLV-Handbuch Vögel 2. Nahrungshabitat erhalten und gepflegt burg kommt diese Vogelart schwer- Aufl., BLV-Verlagsgesellschaft mbH, München werden. Spätere Mahd und weniger punktmäßig im Flachgau und Lungau BEZZEL, E. (1992): BLV-Bestimmungsbuch Vögel 4.Aufl, BLV-Verlagsgesellschaft mbH Düngung bieten einer großen Insek- vor. Alpine Vorkommen gibt es z. B. München tenvielfalt Entwicklungsmöglichkeiten in den Lungauer Nockbergen. SVENSSON, L., P.J.GRANT, K. MULLARNY und verbessern so das Nahrungs- und D. ZETTERSTRÖM (1999): Der neue angebot für die Feldlerche. Feldlerchen gehören im Bundesland Kosmos Vogelführer Franck-Kosmos-Ver- Salzburg zu den geschützten Vogel- lags-Ges.mbH & Co. Stuttgart FRÜHAUF, J. (2005): Rote Liste der Brut- Nach Meinung von FRÜHAUF (2005) arten. Sie unterliegen bei uns den vögel Österreichs. In: ZULKA, H.P. et al. ist neben dem Offenhalten der Kul- Bestimmungen der Tier- und Pflan- (2005): Rote Liste gefährdeter Tiere Öster- turlandschaft eine Reduktion des Pes- zenarten-Schutzverordnung (LGBl. reichs. Grüne Reihe Band 14/1. Böhlau Ver- tizid- und Düngereinsatzes, eine Ver- Nr. 18/2001). lag Wien, Köln, Weimar ringerung der Bearbeitungsvorgänge im Bereich der Landwirtschaft, die Die Feldlerche zählt außerdem zu den Für die Durchsicht des Manuskriptes Anlage und Pflege von Brachen so- Zugvogelarten nach Art. 4 Abs. 2 der und wertvolle Hinweise möchte ich wie eine Extensivierung von Mähwie- EU-Vogelschutzrichtlinie und zählt so meiner Kollegin Dr. Susanne Stadler sen erforderlich. Ein Monitoring der zu den wertbestimmenden Arten von ganz herzlich danken. Bestände wird befürwortet. Natura 2000-Gebieten. Mag. Michael Hubka

Der Erhalt einer gefährdeten Pflanzengesellschaft muss Pilze miteinbeziehen

iele natürliche Lebensräume Cornelia Moser vom Fachbereich gesellschaft im NATURA 2000 Gebiet und damit ganze Pflanzen- Organismische Biologie der Univer- Bluntautal hinsichtlich der Mykorrhiza Vgesellschaften sind vor allem sität Salzburg hat in ihrer Doktorarbeit untersucht. Es handelte sich dabei um durch zunehmende menschliche Ein- unter Leitung von Kurt Haselwand- eine Laserkraut-Reitgrasflur mit Ar- flüsse in ihrem Bestand bedroht. Dort, ter, Professor an der Universität Inns- ten wie dem Berg-Laserkraut (Laser- wo es bereits zum Verschwinden von bruck, eine gefährdete Pflanzen- pitium siler), Berg-Gamander (Teu- Pflanzenarten gekommen ist, kann ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ durch Wiederansiedlungen versucht werden, ein natürliches Ökosystem wieder herzustellen. Dies ist jedoch kein einfaches Unterfangen und wis- senschaftliche Untersuchungen ha- ben gezeigt, dass dafür auch andere Lebewesen eine Rolle spielen. Es ist lange bekannt, dass Pflanzen über ihre Wurzeln Lebensgemeinschaften mit Pilzen eingehen. Es handelt sich dabei vielfach um klassische Sym- biosen, bei denen beide Partner einen Nutzen haben. Die häufigste dieser Symbiosen ist die sogenannte Mykorrhiza. Dabei unterstützen Pilze, die aus dem Boden in die Pflan- zenwurzeln eindringen, die Pflanzen bei der Aufnahme von Nährstoffen, während umgekehrt die Pflanze die Typische Strukturen Arbuskulärer Mykorrhizapilze in einer Wurzel von Buph- Pilze mit Kohlehydraten versorgt. thalmum salicifolium (Gewöhnliches Ochsenauge) (Mikroskopaufnahme). 34 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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crium montanum), Alpen-Steinquen- ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ del (Acinos alpinus), Berg-Lauch (Al- lium montanum) und Buntes Reitgras (Calamagrostis varia). Diese und andere Pflanzenarten besiedeln die gefestigten Teile einer trockenen Kalk-Schutthalde. Dieser Lebens- raumtyp ist als sehr selten und ge- fährdet eingestuft. Ein Verschwinden dieser Pflanzengesellschaft würde auch ein weiteres ökologisches Pro- blem nach sich ziehen. So sind viele der Arten in diesem Lebensraum Fut- ter- bzw. Nektarpflanzen für Schmet- terlinge. Das Bluntautal beherbergt eine große Zahl an Schmetterlings- arten, darunter sehr seltene, nur lokal auftretende Arten.

Die Studie hat gezeigt, dass alle un- tersuchten Pflanzenarten in ihren Wurzeln von Mykorrhizapilzen besie- Untersuchte Laserkraut-Reitgrasflur auf einer Kalkschutthalde am Wandfuß delt sind. In den meisten Pflanzen unter dem Schönbachkopf im Bluntautal (Bilder: C. Moser). konnte eine vergleichsweise hohe Besiedlung festgestellt werden. Es ist siedelt. Darunter sind einige bis jetzt weise eine seltene oder verschwun- bekannt, dass die Symbiose mit die- unbeschriebene Arten, die möglicher- dene Pflanzenart in einem Lebens- sen Pilzen gerade an Standorten mit weise spezifisch für den untersuch- raum wieder angesiedelt, so sollten Stressfaktoren wie Trockenheit eine ten Standort sind. Andere Arten die passenden Pilzpartner auch gleich bedeutende Rolle für das Pflanzen- wiederum sind wohlbekannte und mit den Pflanzen ausgebracht wer- wachstum spielt. weit verbreitete Arten, die weniger den, um Rückschläge zu vermeiden. wählerisch mit verschiedensten Pflan- Um aufzuklären, um welche Arten zenarten eine Symbiose eingehen. Literaturhinweis dieser speziellen Pilzgruppe, den Glo- Das bedeutendste Ergebnis aus der meromycota, es sich handelt, wur- Studie war demnach, dass hier von MOSER, Cornelia (2007) Molekularbiolo- den unter anderem Methoden der einer lokal angepassten Pilzgesell- gische und mikroskopische Analyse der modernen Molekularbiologie einge- schaft auszugehen ist. Mykorrhizierung einer gefährdeten Pflan- zengesellschaft auf einer Kalkschutthalde setzt. Die Ergebnisse haben gezeigt,

○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ (Salzburg, Österreich) / Dissertation ein- dass eine große Vielfalt an arbusku- Fernziel ist es daher, Impfgut zu er- gereicht an der Naturwissenschaftlichen Fa- lären Mykorrhizapilzen die Wurzeln zeugen, das eine spezifische Pilz- kultät der Universität Salzburg. der untersuchten Pflanzenarten be- Mischung enthält. Wird beispiels- Mag. Dr. Cornelia Moser

Frühjahrsmigration der Waldrappe

m 27. März sind zwei Wald- Die Waldrappe (Geronticus eremita) Eine zentrale Aufgabenstellung ist es, rappe aus der Toskana auf- sind eine vom Aussterben bedrohte Zoonachkommen eine entsprechen- A gebrochen. Das ist um eini- Vogelart. Das Waldrappteam, ge- de Zugtradition beizubringen. In den ge Tage früher als im vergangenen meinsam mit der Konrad-Lorenz For- Jahren 2004, 2005 und 2007 konn- Jahr. Es sind zwei geschlechtsreife schungsstelle Grünau und weiteren ten insgesamt 31 junge Waldrappe Tiere mit viel Flugerfahrung. Deshalb internationalen Forschungs- und Zoo- im Rahmen von menschengeleiteten erwarten wir, dass sie in kurzer Zeit institutionen, engagiert sich für die Migrationen über rund 1000 Kilo- nach Oberösterreich fliegen um mit wissenschaftlichen Grundlagen zum meter von Brutgebieten in Ober- der Brut zu beginnen. Der Abflug Schutz der noch frei lebenden Tiere österreich und Bayern aus in das weiterer Vögel wird für die nächsten und zur Wiederansiedlung von Zoo- WWF Schutzgebiet Laguna di Orbe- Tage erwartet. nachkommen. tello in der südlichen Toskana ge- 35 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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bracht werden. Die Waldrappe leben ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ seitdem frei im Wintergebiet und werden von Mitarbeitern des WWF Italien betreut.

Im Frühjahr 2007 sind erstmals vier geschlechtsreife Waldrappe selbstän- dig aus der Toskana zurück nach Oberösterreich geflogen. Ein Paar hat am Flugplatz Scharnstein gebrütet und drei Jungtiere aufgezogen. Drei Altvögel sind dann im Herbst wieder in die Toskana zurückgekehrt. Diese drei Tiere sind die ersten freilebenden, migrierenden Waldrappe in Europa seit 400 Jahren! Ein weiterer Altvogel sowie die Jungvögel wurden in Nord- italien im Herbst letztmalig gesehen und sind seitdem verschwunden.

In diesem Jahr gehen wir davon aus, dass sechs geschlechtsreife Vögel zur Frühjahrsmigration aufbrechen. Die übrigen Vögel sind noch nicht ge- schlechtsreif und werden aus diesem Grund in der Toskana bleiben. Die ge- Gruppe junger Waldrappe beim Überqueren der Alpen während der men- samte Gruppengröße beträgt derzeit schengeleiteten Migration 2005 (Bild: Johannes Fritz). 20 Vögel. großer Bedeutung. Informieren Sie bereit, um gesichteten Tieren zu fol- Seit dem Abend des 27. März fehlen uns bitte auch dann, wenn es sich gen. Nach Eingang einer Sichtmel- zwei Vögel in der Toskana, das Weib- nicht um gesicherte Sichtungen han- dung kann das Team innerhalb von chen Aurelia und das Männchen delt!“ 24 Stunden vor Ort sein um die GPS- Medea. Joseph Crisalli vom WWF Geräte zu warten, den Zustand der Italien: „Die Waldrappe scheinen in Die Vögel sind an Menschen ge- Tiere zu bewerten und um sie diesem Jahr früher aufzubrechen als wöhnt. Einige von ihnen sind sehr gegebenenfalls zu fangen. im Vorjahr, aber auch die meisten an- zutraulich, im Speziellen das Weib- deren Zugvögel sind hier bereits auf- chen ‚Aurelia‘. Johannes Fritz: „Wir ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ gebrochen. Das passt also und ich bitten Sie die Tiere nicht zu berühren Sichtmeldungen hoffe, dass unsere beiden Waldrap- oder zu fangen und sie auch nicht zu pe bald in Norditalien oder Öster- füttern. Bitte versuchen Sie aber die Sichtungsprotokoll unter: reich auftauchen.“ Ringfarben abzulesen und, wenn www.waldrappteam.at möglich, ein Digitalfoto von den Einige der geschlechtsreifen Tiere tra- Vögeln zu machen und an uns zu sen- E-Mail an: gen GPS Datenlogger. Die Position, den.“ [email protected] Flughöhe und Fluggeschwindigkeit wird alle 8 Minuten in einem Daten- Aktuelle Informationen über die Telefonisch: logger gespeichert. In Abständen von Positionen der Vögel finden sich auf Johannes Fritz: 0043/676/5503244 12 bis 14 Tagen müssen wir die Da- unserer Webpage www.waldrapp (Deutsch und Englisch) ten auslesen und die Batterien wieder team.at. Dort ist auch eine Liste der Arno Cimadom: 0043/650/ aufladen. Dabei sind wir auf Sicht- Ringkombinationen jedes Vogels ver- 6342665 (Deutsch, Englisch und meldung angewiesen. fügbar. Sichtungsmeldungen können Italienisch) mittels eines Sichtungsprotokolls auf Joseph Crisalli: 0039/3471156206 unserer Webpage mitgeteilt werden, (Italienisch) Wir bitten dringend um aber auch direkt mittels E-Mail oder Rückmeldungen Telefon. Auf unserer Homepage (www.wald rappteam.at) finden Sie aktuelle In- Der Projektleiter Johannes Fritz bit- Mitglieder des Waldrappteams sowie formationen zur Position der Vögel. tet: „Jede Information ist für uns von unsere italienischen Partner stehen Waldrappteam.at 36 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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Forstwissenschafter○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ von○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Weltruf

enige Tage vor seinem spätere Gebietsbauleiter Mitterpinz- 100. Geburtstag ist im gau der WLV, DI Ewald Lehrperger WFebruar 2008 em. Univ.- und der spätere Forstmeister der Prof. Dipl.-Ing. Dr. Walter Bitterlich Landschaftlichen Forstverwaltung in seinem Geburtsort Reutte verstor- Zell am See, DI Nikolaus Hinterstois- ben. Viele Jahre hat Dr. Walter ser, zählten zu den ersten, die hand- Bitterlich im Land Salzburg gewirkt gefertigte „Ur-Spiegelrelaskope“ ge- und hier weltweit bahnbrechende meinsam mit Prof. Dr. Bitterlich noch Erfindungen zur Forstmesskunde er- in den 50er Jahren in Guggenthal an arbeitet. Forstmann und genialer den Abhängen des Gaisbergs einer Mathematiker in einem entwickelte Erprobung unterzogen. Ab 1958 wur- er mit seiner Relaskoptechnik ein auf de das Messgerät von der Salzbur- variablen Probekreisen basierendes ger Firma „Optimar“ bzw. ab 1962 Verfahren zur Ermittlung des Holzvor- F.O.B. gebaut und wurde, nicht rates stehender Bestände, ohne dort zuletzt dank der weiterführenden jeden einzelnen Baum vermessen zu Forschungsarbeiten Bitterlichs, zu müssen, sondern nur bestimmte einem weltweiten Verkaufserfolg. Stämme. Damit revolutionierte er weltweit Forsteinrichtung und Wald- Von 1954 bis 1966 wirkte Dipl.-Ing. inventuren. Lehrforst-Übungen (Rosaliengebirge) Dr. Walter Bitterlich als Forstmeister Juni 1976, Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. der Forstverwaltung Hallein der Nach dem Studium an der damali- Walter Bitterlich am Tele-Relaskop Österreichischen Bundesforste. Das gen Hochschule für Bodenkultur in (Bilder: H. Hinterstoisser). Verfahren der Winkelzählprobe mit- Wien arbeitete Bitterlich von 1930 an tels Spiegelrelaskop fand rasch An- bei den Österreichischen Bundesfors- fahren der Winkelzählprobe und wur- erkennung und internationale Ver- ten. Nach dem Kriegsdienst an der de in der Folge Forstmeister bei den breitung. Viele betriebliche und na- Ostfront und in der Normandie wid- Österreichischen Bundesforsten in Zell tionale Waldinventuren, so auch die mete er sich wiederum der Arbeit im am See. Dort perfektionierte er sein Wald. 1948 hielt er einen vielbeach- Verfahren und promovierte 1949 zum teten Vortrag an der Hochschule für Dr. der Bodenkultur. Anlässlich einer Bodenkultur über das forstliche Ver- zufällig nach den Semesterferien zu- stande gekommenen gemeinsamen Bahnfahrt von Salzburg nach Wien erzählte mir Prof. Dr. Bitterlich, wie ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ er Zeit gefunden hatte, die mathe- matischen Grundlagen für den von ihm erfundenen „Tarifmesswinkel“ zu erarbeiten: Beim Eislaufen am Zeller See hatte er sich am Bein ver- letzt, während er so ans Krankenbett gefesselt war, fand er Muße, seine Ideen zur Erfindung reifen zu lassen.

Parallel zu seiner Tätigkeit als Forst- meister betrieb er weiter intensive Forschungs- und Entwicklungsarbeit, als deren bekanntestes und bis heu- Spiegelrelaskop von 1955, herge- te nachwirkendes Ergebnis 1951 die stellt von der Salzburger Firma Entwicklung des „Spiegelrelaskops“ F.O.B.. Mit dem Spiegelrelaskop stand, welches bei der österreichi- können nicht nur „Winkelzählpro- Pendelrelaskop 1950 mit maschin- schen Waldstandsaufnahme prakti- ben“ durchgeführt, sondern dank zu- geschriebener Gebrauchsanleitung, sche Anwendung fand. Der Leiter der sätzlicher Skalen auch Baumhöhen- Unterschrift und Stempel von Dr. Waldstandsaufnahme in Salzburg, DI messungen und Feststellen der Ge- Walter Bitterlich als Forstmeister von Lorang, der spätere ÖBF-Forstmeis- ländeneigung (z. B. zum Straßentras- Zell am See. ter von Wald, DI Gerd Palfinger, der sieren) durchgeführt werden. 37 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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ÖWI, verwenden das Verfahren bis ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ scher Tüfteleien und forstlich-techni- ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ „Es gibt nur einen Förster, den auf heute. Statistische Aussagen zum scher Erfindungen waren das Ergeb- der ganzen Welt alle Förster mit Wald basieren meist auf den von nis von Bitterlichs rastlosem Streben Namen kennen: Walter Bitterlich“. Bitterlich entwickelten Messmetho- nach praxisgerechter Innovation. den. Solche Ergebnisse der Öster- Dabei blieb er immer ein äußerst zu- Literatur reichischen Waldinventur haben un- rückhaltender, bei Mitarbeitern wie ter anderem auch Eingang in den Studenten ob seiner Menschlichkeit Walter BITTERLICH: Der Daumen als Re- Anfang 2008 gelegten Bericht nach und Warmherzigkeit äußerst belieb- laskop; Holzkurier Nr. 10, Wien 1964 Artikel 17 der FFH-Richtlinie gefun- ter und geschätzter Fachmann. 1983 Walter BITTERLICH: Baumschaftformen den. würdigte die Republik Österreich sei- und Sortenanteile – Schnell, einfach und ne Leistungen durch Verleihung des genau durch das Tele-Relaskop (FOB – Schriftenreihe Heft 1, Salzburg 1968) 1967 wurde Dr. Walter Bitterlich zum Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Walter BITTERLICH: Über die Anwendung Professor am Lehrstuhl für forstliche Kunst erster Klasse. der „fh/d Messung“ mit dem Relaskop; all- Ertragslehre der Universität für Bo- gemeine Forstzeitung Nr. 2, Wien 1970 denkultur berufen, welchen er bis Der 19. Februar 2008 hätte eigent- Walter BITTERLICH: Stammkubierung mit 1978 inne hatte. Nach seiner Emeri- lich ein großer Festtag werden sol- dem Tele-Relaskop; Allgemeine Forstzei- tung, Folge 6, Wien, 1974 tierung lebte Dr. Bitterlich viele Jah- len, doch 10 Tage vor seinem 100. Hubert STERBA: Die Liebe zur Geometrie; re in Salzburg, später in Reichenhall Geburtstag starb Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Österreichische Forstzeitung Nr. 3/08, Wien und übersiedelte 2006 nach Reutte. Dr. Walter Bitterlich, von dem aus 2008 Eine Vielzahl weiterer mathemati- Übersee der Spruch berichtet wird: Dipl.-Ing. H. Hinterstoisser

NATURSCHUTZ INTERNATIONAL

Wasser: das blaue Gold Europas

er Umgang mit der lebens- ten Diskussionsveranstaltungen im Kommissionsdokument so festgehal- wichtigen Ressource Wasser Europäischen Parlament. ten, das ist auch meine grundlegen- Dmuss auf der europäischen de Ausrichtung für meine parlamen- Agenda ganz nach oben rutschen. „Wasserknappheit und Dürre bedro- tarische Arbeit.“ Wasser wird immer mehr zum Blau- hen nicht nur Länder der Dritten Welt. Mag. Philipp M. Schulmeister en Gold, zu einem überlebenswich- ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Viele Regionen Europas sind eben- ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ [email protected] tigen Schatz, der die Zukunft der falls betroffen. Wir müssen die da- Menschen nachhaltig beeinflussen mit verbundenen Probleme offen und kann. Gerade im Zusammenhang mit breit angelegt diskutieren, um nach- den durch den Klimawandel hervor- haltige Lösungen finden zu können“, gerufenen Veränderungen muss eine so Seeber. „Wassermangel hat direk- ernsthafte Befassung mit der Wasser- te Auswirkungen auf das wirtschaft- frage ins Zentrum europäischer Poli- liche Wachstum, auf die Lebensqua- tikgestaltung rücken, sagte Europa- lität der Menschen, auf die Bewah- parlamentarier Dr. Richard Seeber. rung unserer Umwelt. Wir dürfen die- Der Umweltsprecher des ÖVP-Euro- ses Problem nicht vernachlässigen. paklubs ist Berichterstatter des Euro- Europa braucht eine strategische päischen Parlaments zur Mitteilung Antwort auf diese Herausforderun- der EU-Kommission über Wasser- gen.“ knappheit und Dürre. Gemeinsam mit der ‘European Water Partnership’, „Klar ist und bleibt, dass die Verwen- einem europaweiten Forum zur Ent- dung der Wasserressourcen einzig wicklung innovativer und nachhalti- und allein in der Zuständigkeit der ger Lösungen im Umgang mit den Mitgliedstaaten verbleibt. Niemand Wasserressourcen, eröffnete Seeber will eine Ableitung von Wasser dis- eine Reihe von hochrangig besetz- kutieren oder fordern. Das wird im Trinkwasser wird immer kostbarer. 38 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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Internationaler○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Tag○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ zum Schutz der Feuchtgebiete

ereits zum 37. Mal wurde am Kraft. In den Jahren 2003 bis 2006 zweiten Februar der Welt- trat das Protokoll nacheinander in Bfeuchtgebietstag begangen, Monaco, Slowenien, Frankreich und welcher an die im Jahre 1971 unter- der Europäischen Union in Kraft. Die zeichnete Ramsar-Konvention, dem Schweiz und auch Italien haben das Übereinkommen zum Erhalt und Bodenschutzprotokoll in den Jahren Schutz von Feuchtgebieten, erinnert. 1998 bzw. 2000 unterzeichnet. Hier Im globalen Kontext mussten dauert der Ratifikationsprozess des Feuchtgebiete in der Vergangenheit Protokolls allerdings noch an. bereits stark an Fläche einbüßen, sodass sie heute nur noch vier bis Artikel neun des Bodenschutzproto- sechs, von ursprünglich zehn, Prozent kolls lautet wörtlich: der Landoberfläche einnehmen. „Erhaltung der Böden in Feuchtge- bieten und Mooren“ In Österreich erstrecken sich die Ram- (1) Die Vertragsparteien verpflichten sar-Gebiete über 1,6 Prozent der Bun- sich, Hoch- und Flachmoore zu desfläche (Stand: Jänner 2007). erhalten. Dazu ist mittelfristig an- Damit unterliegen österreichweit zustreben, die Verwendung von 138.035 Hektar Land, welches sich Torf vollständig zu ersetzen. auf insgesamt 19 Fluss-, See-, Moor- (2) In Feuchtgebieten und Mooren bzw. Aulandschaften verteilt, dem wald, Tourismus, Energie, Verkehr sollen Entwässerungsmaßnah- Schutz der Ramsar-Konvention. und Bodenschutz konkretisiert wer- men außer in begründeten Aus- den. Letzteres führt im Artikel neun nahmefällen auf die Pflege be- Auch die Alpenkonvention, ein völ- sowohl den Erhalt, als auch den stehender Netze begrenzt wer- kerrechtlich verbindlicher Vertrag, ist Schutz von Feuchtgebieten und Moo- den. Rückbaumaßnahmen bei bestrebt den Alpenraum und dessen ren an. bestehenden Entwässerungen Vielfalt an Lebensraumtypen langfris- sollen gefördert werden. tig zu schützen. Dafür formuliert eine Österreich unterzeichnete das Durch- (3) Moorböden sollen grundsätzlich Rahmenkonvention Vorgaben, wel- führungsprotokoll zum Themen- nicht genutzt oder unter landwirt- che durch Durchführungsprotokolle in bereich Bodenschutz vor acht Jahren. schaftlicher Nutzung derart be- den alpenrelevanten Bereichen 2002 wurde es ratifiziert und trat nur wirtschaftet werden, dass ihre Raumplanung und nachhaltige Ent- wenige Monate später in Österreich Eigenart erhalten bleibt. ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ wicklung, Berglandwirtschaft, Natur- sowie zeitgleich auch in Deutschland Mag. Nadine Pfahringer schutz und Landschaftspflege, Berg- und dem Fürstentum Liechtenstein in CIPRA Österreich

Landwirtschaft gegen Klimawandel

er Klimawandel ist längst keine reine Sektorpolitik, jeder trägt fen“, sagte ÖVP-Europaparlamenta- Realität. Wir können ihn nur Mitverantwortung für sein Entstehen rierin Agnes Schierhuber, auf deren Dmehr mildern, aber nicht und damit auch für seine Bekämp- Initiative Fischler vom Klimaaus- mehr vermeiden“, sagte Österreichs fung, so Fischler weiter. schuss eingeladen worden war. „Die erster EU-Kommissar und jetziger Prä- Landwirtschaft hat daher ein doppelt sident des Ökosozialen Forums Euro- „Gerade für uns Bauern hat der großes Interesse an einem effizien- pa, Dr. Franz Fischler, bei einer Exper- Kampf gegen den Klimawandel eine ten Kampf gegen den Klimawandel. tenanhörung des Spezialausschusses hohe Priorität. Die Landwirtschaft ist Wir können und wollen eine bedeu- des Europäischen Parlaments über einerseits der drittgrößte Mitverursa- tende Rolle spielen - im eigenen den Klimawandel. „Was immer wir cher des Klimawandels nach Indus- Interesse und zum Wohl der gesam- gegen den Klimawandel tun, muss trie und Verkehr. Gleichzeitig sind die ten Gesellschaft. Die Möglichkeiten alle Sektoren der Gesellschaft und der Bauern von den Auswirkungen des der Landwirtschaft sind vielfältig und Wirtschaft umfassen. Klimawandel ist Klimawandels besonders stark betrof- reichen von der CO2-Einlagerung in 39 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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den Boden durch eine optimale ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ einer Abholzung der Regenwälder, ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Verteilung von Niederschlägen über Humuswirtschaft bis hin zur Produk- um mehr Sojapflanzen kultivieren zu die Vegetationsperiode. Der Klima- tion von Biomasse als Energieroh- können. Das ist nicht im Sinne der wandel beeinträchtigt mit diesen stoff“, erläuterte Schierhuber vor dem Nachhaltigkeit.“ Zuckerrohr sieht Auswirkungen die Produktionsbedin- Ausschuss. Fischler hingegen als weniger proble- gungen der Landwirtschaft auch in matisch, da sich dessen Anbaugebie- der EU massiv. Ernteausfälle durch Fischler und Schierhuber betonten, te nicht in unmittelbarer Nähe der Wetteränderungen können in Zu- dass bei der Erzeugung von Bioetha- Regenwälder befänden. Bei der kunft häufiger und intensiver auftre- nol und Biodiesel unbedingt im Sin- nächsten Reform der Gemeinsamen ten. „Die Einführung von speziellen ne der Nachhaltigkeit gewirtschaftet Agrarpolitik im Jahr 2013 müsse da- Versicherungssystemen und neuen werden müsse. „Ohne durchdachte her der Einfluss des Klimawandels auf Marktinstrumenten ist daher auch in Nachhaltigkeitskriterien geht es nicht. die Agrarpolitik unbedingt berück- dieser Hinsicht unumgänglich. Die Wir müssen über den eigenen Teller- sichtigt werden. Risikominderung für die Landwirt- rand hinausblicken: Bioethanol und schaft muss aus den Mitteln der länd- Biodiesel werden in der EU derzeit Ebenfalls diskutiert wurde die stei- lichen Entwicklung kofinanziert wer- hauptsächlich importiert. Die steigen- gende Problematik der Änderung der den“, sagte Schierhuber abschlie- de Nachfrage nach diesen erneuer- Intensität und Zunahme von Wetter- ßend. baren Energiequellen führt jedoch zu extremen sowie der unregelmäßigen Mag. Philipp M. Schulmeister

Erweiterter Geltungsbereich der Bonner Konvention

emäß BGBl. III Nr. 25/2008, Staaten Datum der Hinterlegung der Beitrittsurkunde ausgegeben am 22. Februar G2008, betreffend den Gel- Algerien 31. August 2005 tungsbereich des Übereinkommens Angola 28. April 2006 zur Erhaltung der wandernden wild lebenden Tierarten (Bonner Konven- Antigua und Barbuda 4. Juli 2007 tion) wurde bekannt gegeben, dass Bangladesch 31. Juli 2005 nach Mitteilung der Regierung der Bundesrepublik Deutschland folgen- Cook Inseln 8. Mai 2006 de weitere Staaten ihre Beitrittsurkun- Costa Rica 25. Mai 2007 den zum Übereinkommen zur Erhal- tung der wandernden wild lebenden ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Honduras 9. Jänner ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ 2007 Tierarten (BGBl. III Nr. 149/2005) hin- Iran 13. November 2007 terlegt haben. Jemen 30. September 2006 Anlässlich der Hinterlegung ihrer Beitrittsurkunde hat die Republik Kap Verde 14. Dezember 2005 Kuba folgenden Vorbehalt erklärt: Kasachstan 14. Jänner 2006

Die Republik Kuba bringt einen aus- Kuba 6. November 2007 drücklichen Vorbehalt an und erklärt, Madagaskar 13. Oktober 2006 dass sie sich nicht als gebunden be- trachtet, die Bestimmungen des Über- Palau 20. November 2007 einkommens zur Erhaltung der wan- Serbien 11. Dezember 2007 dernden wild lebenden Tierarten be- treffend folgende drei in den Anhän- gen I und II aufgeführten Tierarten 3.Eretmochelys Imbricata (Echte ser Beitrittsurkunde als durch das ge- anzuwenden: Karettschildkröte) nannte Übereinkommen gebunden 1. Chelonia Mydas (Suppenschild- betrachtet, und verpflichtet sich, sei- kröte) Die Regierung der Republik Kuba nen Bestimmungen mit Ausnahme 2. Caretta Caretta (Unechte Karett- erklärt, dass sie sich ab dem Zeit- des oben angebrachten Vorbehalts schildkröte) punkt der offiziellen Hinterlegung die- einzuhalten und anzuwenden. Red. 40 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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70 Prozent mehr○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Nashörner○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ in Afrika!

eit dem Start des WWF-Schutz- programms 1997 ist die Zahl der Safrikanischen Nashörner von 11.000 auf 18.500 Tiere angestiegen. Wilderei wegen der kostbaren Hör- Spitzmaulnashorn / Schwarzes Nashorn (Diceros bicornis) (Bild: WWF / Martin ner und Lebensraumverlust hatten Harvey). die Bestände an den Rand des Aus- sterbens gedrängt. Die Naturschutz- WWF-Artenschutzexpertin Jutta maulnashörner erhöhte sich seit Mitte organisation rief daher ein groß- Jahrl. „Die Trendumkehr gelang durch der 1990er Jahre von 2.600 auf 4.000. angelegtes Rettungsprogramm ins verbesserten Schutz, Umsiedlungs- Der Bestand der Breitmaulnashörner - Leben, um gemeinsam mit Partner- projekte und Aufklärungskampagnen von denen vor rund 100 Jahren nur eine organisationen jene Staaten zu un- vor Ort.“ Jahr für Jahr wachsen die Handvoll überlebt hatte - erholte sich terstützen, in denen noch Rest- Bestände nun wieder um vier bis sie- von knapp 8.500 auf 14.500. bestände der urtümlichen Tiere erhal- ben Prozent. ten waren. „Das Nashornprojekt in Trotz dieser Erfolge sieht der WWF Afrika ist ein Musterbeispiel für er- Man unterscheidet zwei afrikanische noch keinen Grund zur Entwarnung folgreichen Artenschutz“, erklärt Nashornarten. Die Anzahl der Spitz- und will seine Projekte konsequent fortsetzen. „Während sich die Situa- tion in vielen Ländern des südlichen ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Afrikas sehr erfreulich darstellt, ist die Wilderei in Staaten wie der Demo- kratischen Republik Kongo und Sim- babwe nach wie vor ein massives Problem.“ So berichtete der WWF erst im Januar von mindestens 67 getöteten Spitzmaulnashörnern in den Schutzgebieten Simbabwes. Grund sind politische Wirren, die Armut der Menschen und der enorm hohe Preis, der für das Horn auf asia- tischen Schwarzmärkten erzielt wird.

Anfang des 20. Jahrhunderts lebten noch 400.000 Spitzmaulnashörner auf dem afrikanischen Kontinent. Vor allem die gnadenlose Jagd brachte die Dickhäuter an den Rand des Aus- sterbens. In den 1960er und 70er Jah- Anbringen eines Senders an einem Breitmaulnashorn / Weißes Nashorn (Ce- ren blühte der Handel mit dem na- ratotherium simum) (WWF / Michel Gunther). mensgebenden Horn der Tiere. Seit 41 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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1977 untersagt das Washingtoner ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ oder landen als Dolchgriffe im Jemen. ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ nördliche Breitmaulnashorn steht mit Artenschutzabkommen CITES den Für einige der sechs bekannten Nas- vermutlich nur noch vier lebenden internationalen kommerziellen Han- horn-Unterarten in Afrika kommt Exemplaren vor dem Artentod. del mit Nashornprodukten. Große jedoch jede Hilfe zu spät. So gilt das Jutta Jahrl Mengen werden jedoch nach wie vor westliche Spitzmaulnashorn seit fünf WWF-Artenschutzexpertin in Asien illegal als Medizin verkauft Jahren als ausgestorben. Auch das www.wwf.at

Ramsar-Übereinkommen zum Schutz von bedrohten Lebensräumen

m 2. Februar 1971 wurde in Ramsar, einer Stadt im Iran, A das „Übereinkommen über Feuchtgebiete, insbesondere als Lebensraum für Wasser- und Wat- vögel, von internationaler Bedeu- tung“, die „Ramsar-Konvention“, unterzeichnet. Dabei handelt es sich um eine Vereinbarung zum Schutz von Feuchtgebieten, die damals wie heute weltweit zu den besonders bedrohten Lebensräumen zählen.

„Die Ramsar-Konvention war das erste und ist auch heute noch das einzige globale Naturschutzabkom- men, das sich auf einen bestimmten Lebensraumtyp konzentriert. Ergeb- nis ist die Errichtung des größten Schutzgebiet-Netzwerkes der Welt“, so Naturschutzreferent Landesrat Sepp Eisl. Seit nunmehr 37 Jahren wird jeweils am 2. Februar – dem Tag ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ der Unterzeichnung des Übereinkom- mens – der „Weltfeuchtgebietstag“ (world wetlands day) begangen. Moor-Erlebnisweg im Ramsar-Gebiet Wasenmoos am Paß Thurn bei Mitter- Im Land Salzburg gibt es folgende sill (Bild: H. Hinterstoisser). fünf „Ramsar-Gebiete“, die als Mus- ter-Regionen für eine wohlausgewo- gene Nutzung und als Kerngebiete Nationalen Ramsar-Komitees statt, 30-kV-Freileitung der Salzburg AG für die Erhaltung der Biodiversität einer Expertengruppe aus Fachbeam- unterirdisch verlegt. Dieses Gebiet gelten: das Rotmoos im Fuschertal ten des Bundes, der Länder sowie kann auf einem Naturlehrweg erwan- (Pinzgau, zirka 60 Hektar), die Moo- zahlreicher NGOs. dert werden. Informationsmaterial re im Sauerfelder Wald (Lungau, zum Lehrweg und zu den österreichi- zirka 120 Hektar), die Moore am schen Ramsar-Gebieten können kos- Schwarzenberg (Lungau, zirka 270 Naturlehrweg lädt zum tenlos in der Naturschutz-Abteilung Hektar), die Moore am Überling (Lun- Wandern im Ramsar- des Landes, Michael-Pacher-Straße gau, zirka 265 Hektar) und die Moo- Gebiet Pass Thurn ein 36, 5020 Salzburg, Telefon 0662/ re am Pass Thurn (Pinzgau, zirka 190 8042-5503, -5506 oder unter E-Mail: Hektar). Im Lungau fand heuer auf Am Rande des Ramsar-Gebietes am [email protected] Einladung des Landes Salzburg die Pass Thurn wurde vor kurzem auf angefordert werden. jährliche Tagung des Österreichischen Anregung von Landesrat Eisl eine LK 42 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

Heft 2 • 2008 NaturLand Salzburg ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ NATIONALPARK

Nationalpark Hohe Tauern als regionaler Erfolgsfaktor

nsgesamt rund 34.000 Menschen wurden im Vorjahr im National- Ipark Hohe Tauern direkt von den Nationalpark-Rangern betreut. Zum Vergleich: 2004 waren es rund 14.000. Das bedeutet eine Steige- rung um mehr als 100 Prozent in vier Jahren. Die größte Steigerung gab es bei der Umweltbildung: wurden 2004 „nur“ 8.811 Schülerinnen und Schü- ler betreut, so waren es 2007 20.784. „Diese Zahlen verdeutlichen auf er- freuliche Weise das große Engage- ment der Nationalparkverwaltung im Geschäftsbereich Umweltbildung und Besucherinformation“, betonte Natio- nalparkreferentin Landesrätin Dora- ja Eberle bei der Sitzung des Natio- nalparkkuratoriums im Nationalpark- zentrum in Mittersill. Auch die mitt- Landesrätin Doraja Eberle bei der Sitzung des Nationalparkkuratoriums im lerweile rund 60.000 Besucher im seit Nationalparkzentrum in Mittersill (Bild: LPB). Juli 2007 bestehenden Nationalpark- zentrum seien ein überwältigender des und des Landes tragen reichlich nicht der Fall ist und in der Folge Erfolg, so Eberle weiter. Die Eröff- Früchte“, ist Landesrätin Eberle über- große Akzeptanzprobleme entste- nung des Hauses „Könige der Lüfte“ zeugt. Eberle hat in den vergange- hen. Im Gegensatz dazu ist die ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ in Rauris im August dieses Jahres so- nen Jahren eine massive Aufstockung Nationalparkverwaltung in Mittersill wie eine Nationalpark-Ausstellung der Landes- und Bundesgelder für den ganz offensiv viele Partnerschaften über die „Geheimnisse des Bergwal- Nationalpark erreicht, sei es für die eingegangen, von denen immer bei- des“, die im Talschlusswirt in Hütt- Finanzierung der Managementmaß- de Seiten profitieren.“ schlag eingerichtet wird, seien wei- nahmen zur Erreichung der Inter- tere wichtige Schwerpunkte der Be- nationalen Anerkennung oder für Einzigartig ist auch die entwickelte sucherinformation. den erfolgreichen Betrieb des Natio- Partnerschaft im Tourismus innerhalb nalparkzentrums in Mittersill. „Die- der Ferienregion GmbH, sind die Ge- ser Einsatz hat sich sichtbar gelohnt“, schäftsführer Christian Wörister und Massive Aufstockung so Eberle. Wolfgang Urban überzeugt. Mit der der Landes- und Verabschiedung eines gemeinsam Bundesgelder lohnte sich Dass eine so breite Einbindung aller mit den Tourismusverbänden der Interessensgruppen von den Grund- Region ausgearbeiteten umfangrei- „Die von der Nationalparkverwaltung eigentümern bis zu den Gemeinden, chen Marketing- und Strategiepapie- in den Bereichen Naturraummanage- von der Jägerschaft bis zur Wissen- res konnten wesentliche Weichen- ment, Erhaltung der Kulturlandschaft, schaft, von den Alpinvereinen bis stellungen für die weitere erfolgrei- Wissenschaft und Forschung, Bildung zum Tourismus bei den strategischen che touristische Entwicklung fest- und Besucherinformation, Regional- Entscheidungen in der Nationalpark- gelegt werden. entwicklung und von der Ferien- verwaltung erfolgt, sieht National- region im Tourismus eingesetzten parkdirektor Urban sehr positiv. „Ich Erfolgsgeheimnis hinter dem Betrieb öffentlichen Gelder der EU, des Bun- kenne viele Nationalparks, wo das des Nationalparkzentrums ist auch, 43 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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dass mit der Nationalparkverwaltung ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ und der Ferienregion GmbH zwei Junge Partnerschaft mit starke Partner ihre Kompetenzen ein- Fischerei bringen. Stark vereinfacht betrach- tet ist die kaufmännische Zustän- ine erst wenige Jahre junge Part- Gewässer. Nur über genetische Ana- digkeit einschließlich dem Marke- Enerschaft besteht zwischen dem lysen konnte man im Nationalpark ting und der Werbung dem Team der Nationalpark Hohe Tauern und der Hohe Tauern der „Urforelle“ der Ferienregion zuzurechnen, während Salzburger Fischerei. Finanziell sehr Nationalparkregion auf die Spur kom- die inhaltliche Verantwortung der Na- maßgeblich unterstützt durch die Pri- men. Mittlerweile ist das Interesse der tionalparkverwaltung zugeordnet vatbrauerei Stiegl laufen im National- Salzburger Fischerei an den Arbeiten wird. So kommen in jeder der bei- park Bemühungen, die stark dezimier- im Nationalpark sehr groß und in eini- den Organisationen das dort auf- ten Populationen des heimischen Do- gen Fischereivereinen wird schon über gebaute Knowhow und die dort vor- nautypus der Bachforelle wieder in den die aktive Nachzucht nachgedacht, handenen Stärken bestmöglich zum Nationalpark-Gewässern zu stärken. zeigte sich Landesrätin Eberle gemein- Einsatz. Zurzeit dominiert die aus dem Atlantik sam mit Landesfischermeister Gerhard stammende Bachforelle die heimischen Langmaier erfreut. LK Haus Könige der Lüfte in Rauris, Bergwaldausstellung in Hüttschlag

Neben dem Nationalparkzentrum in Mittersill als zentrale und multifunk- tionale Einrichtung der Nationalpark- Umweltbildung sieht das Konzept für die Umweltbildungs- und Besucher- infrastruktur der Nationalparkverwal- tung vor, sich in den einzelnen Natio- nalparkgemeinden mit kleineren aber qualitativ den Nationalparkwelten in Mittersill gleichwertig aufgearbeite- ten Spezialthemen zu widmen.

Im Talschlusswirt in Hüttschlag ist so Eröffnung der Messe „Hohe Jagd“ im Salzburger Ausstellungszentrum, v. l. die Nationalpark Ausstellung „Ge- Harald Preuner, LWK Präsident Franz Eßl, Johann Holztrattner, Sepp Eisl bei heimnisse des Bergwaldes“ entstan- der Eröffnung der Messe „Die Hohe Jagd“ (Bild: Franz Neumayr/LPB). ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ den, die sich ganz diesem Lebens- raum in der Außenzone des Natio- nalparks widmet. In Rauris wird sich Nationalparkzentrum der Nationalpark dem Thema Greif- vögel widmen, das gerade in Errich- Hohe Tauern übertrifft alle tung befindliche „Haus Könige der Erwartungen Lüfte“ wird im August 2008 eröffnet werden. ür die gesamte Ferienregion Na- sprünglichen Konzeptionen immer Ftionalpark Hohe Tauern wird ein von rund 70.000 Jahresbesuchern aus- Für andere Nationalparkgemeinden Nächtigungsplus gegenüber dem gegangen sind, was schon damals ergeben sich andere Schwerpunkte. Vorjahr um rund fünf Prozent erwar- von anerkannten Ausstellungsplanern Die Nationalparkverwaltung wird sich tet, berichtete Landesrätin Doraja als sehr ambitioniertes Ziel gesehen in den kommenden Jahren um wei- Eberle. Besonders erfreulich sei es, wurde“, so Eberle. tere Infrastruktureinrichtungen bemü- dass es mit dem erfolgreichen Ab- hen, zB Hollersbach mit Thema Kräu- schluss der Wintersaison und somit Das Nationalparkzentrum hat aber ter und Kulturlandschaft, Bramberg nach den acht ersten Betriebsmona- auch seinen Platz als Veranstaltungs- mit Thema Mineralien und Kristalle, ten dem Nationalparkzentrum in Mit- und Kommunikationszentrum in der Neukirchen mit dem Thema Geolo- tersill gelungen ist, am Wochenende Region gefunden, da bereits bisher gie, Tauernfenster und historischer auch den 70.000sten Besucher be- mehr als 10.000 Menschen zusätz- Bergbau. grüßen zu können. „Dies ist umso lich bei den diversen Tagungen, LK beachtlicher, da wir bei unseren ur- Seminaren und Veranstaltungen im 44 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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Haus waren. Das Nationalparkzen- ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Urlaubern in der Ferienregion Natio- ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ waren mehr als 80 Prozent der Besu- trum bietet weiters für Schulen ein nalpark Hohe Tauern im Sommer cher Urlaubsgäste aus der Region modernes Angebot für Umweltbil- und im Winter als „Ganzjahres-All- und dem angrenzenden Kitzbüheler dung. Es wird vor allem auch von den wetter-Angebot“ genutzt: Bisher und Osttiroler Raum, so Eberle. LK Nationalparkzentrum Mittersill multifunktional – regional - erfolgreich

mweltbildung und Besucher- über die Natur im Hochgebirge Erfolg spornt an information gehören in einem erfahren können. Während der Uinternational anerkannten Hauptsaison stehen zusätzlich Na- 70.000 begeisterte BesucherInnen - Nationalpark neben dem Schutz- tionalpark Ranger bereit, um über das ist jene Kenngröße, die im Be- gebietsmanagement und der Wissen- die vielfältigen Aufgaben im Zu- triebskonzept als Jahresziel festgelegt schaft zu den zentralen Aufgaben. sammenhang mit dem Schutz- wurde – schon in den ersten acht Bislang fehlte es dafür weder an know gebietsmanagement und die wei- Monaten nach Inbetriebnahme , sind how noch an Ideen und Programmen, teren Outdoor Erlebnisangebote ein überwältigender Erfolg, der so- sondern an einer zentralen Einrich- des Nationalparks zu informieren. wohl die Idee und das Konzept, wie tung, die für Gäste, für Einheimische die betriebliche Umsetzung bestäti- und für die Kernzielgruppe der Um- „ Für Gruppen ab 15 Personen wer- gen. Dieser Erfolg ist aber nicht nur weltbildung - die SchülerInnen - den Führungen durch die National- ein quantitativer, auch qualitativ gleichermaßen nutzbar ist. Das Natio- park Ranger angeboten. Die Ran- wurden die Zielsetzungen und Erwar- nalparkzentrum in Mittersill konnte ger werden im Rahmen ihres tungen übertroffen: schon nach wenigen Monaten alle Dienstes in der Nationalparkver- Erwartungen übertreffen. waltung ja nicht nur für die Um- „ Im Tourismus und Marketing ist es weltbildung und Besucherinforma- gelungen, das Nationalparkzen- tion eingesetzt, sondern sind trum als fixen Bestandteil eines Idee und Konzept genauso in Projekte des Schutzge- Aufenthaltes bzw Besuches in der bietsmanagements, des Arten- Ferienregion Nationalpark Hohe In der Erlebnisausstellung „National- schutzes und der Forschung invol- Tauern zu positionieren und das parkwelten“ geht – ganz nach dem viert. So kann in Begleitung eines vielfältige touristische Angebot in Prinzip der Umweltpädagogik – Er- Rangers der Nationalpark in sei- der Region dadurch noch weiter lebnis und Wissensvermittlung Hand ner ganzen Faszination und Viel- aufzuwerten in Hand. Die 8 Stationen der Natio- seitigkeit lebendig werden. nalparkwelten sollen die Natur des „ Hinsichtlich dem Umweltbildungs- Nationalparks keinesfalls ersetzen, „ Um auch als Nationalparkzentrum auftrag ist es gelungen, die neuen sondern bestmöglich ergänzen. Ge- ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ für die unterschiedlichen Erwartun- ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Chancen zu nutzen und durch die rade in einem Hochgebirgsnational- gen und Ansprüche der Schulen intensive Betreuung aller Zielgrup- park bleibt dem Besucher vieles un- attraktiv und gerüstet zu sein, pen von den Schulen bis zu den zugänglich oder verborgen, anderes wurde zusätzlich zu den allgemein Urlaubsgästen, der Vermittlung des ist naturwissenschaftlich sehr kom- zugänglichen Nationalparkwelten Nationalparkgedankens eine neue plex und schwierig erklärbar. Deshalb ein Nationalpark Science Center Qualität zu verleihen werden in der Ausstellung die bei- eingerichtet. In Kombination mit den Ziele verfolgt: Verborgenes sicht- der Erlebnisausstellung haben hier „ Für die Menschen, die in der Nati- bar und Unvorstellbares erlebbar Schulklassen die Möglichkeit sich onalparkregion leben ist es gelun- machen. noch detaillierter auf ganz be- gen, mit der Öffnung des Natio- stimmte Themen einzulassen. Von nalparkzentrums für Veranstaltun- Je nach „Wissensdurst“ und „Erleb- der Entstehung der Alpen über das gen aller Art einen neuen und be- nishunger“ können die Nationalpark- Hochgebirgsklima, die Über- liebten Ort der Kommunikation zu welten in unterschiedlicher Intensität lebensstrategien der Tiere und schaffen durchwandert werden. Pflanzen bis zu ganz aktuellen Umweltproblemen, wie die glo- Öffnungszeiten täglich von 09:00 bis „ Da sind zunächst die vielen Ur- bale Erderwärmung – alles kann 18:00 Uhr. laubs- und Tagesgäste, die sich hier unter fachkundiger Betreuung den individuellen Interessen ent- durch die Nationalpark Ranger in Anmeldung Führungen und Schulgrup- sprechend von Station zu Station kleinen Gruppen erforscht und pen unter 06562/40849, Mo-Fr bewegen und so viel Spannendes spielerisch entdeckt werden. 08:00-12:00 Uhr. NPHT 45 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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HeizungsCheck hilft Energie sparen und senkt Kosten

und 450 Salzburgerinnen und Salzburger haben sich in den Rvergangenen Monaten zum HeizungsCheck angemeldet. Den HeizungsCheck bieten die Salzburg AG, die Landesinnung der Sanitär-, Heizungs- und Lüftungstechniker und Landesrat Sepp Eisl an. Die bis Fe- bruar 2008 geplante Aktion wurde nun bis Ende September verlängert und umfasst ein umfangreiches Be- ratungs- und Förderungsprogramm für Bewohner von bestehenden Ein- bis Dreifamilienhäuser. Möglich wird diese Maßnahme durch den neuen Energieeffizienzfonds.

HeizungsCheck zeigt individuelles Einsparungspotenzial HeizungsCheck Gewinnspiel Preisübergabe. Im Bild Salzburg AG Vorstand Dr. Arno Gasteiger, Landesinnungsmeister Theo Seebacher und LR Sepp Eisl Auf www.heizungsCheck.at melden mit 8 der 10 Gewinner einer neuen Heizungspumpe (Bild: Salzburg AG / sich Interessierte mit einem Foto ihrer LK). Umwälzpumpe an. Damit können sich die Energieberater ein erstes Bild ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ „Mit Umsetzung der Gebäudericht- ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Stromfresser ungeregelte von der Heizanlage machen. Der linie durch das Land wird diese Über- Heizungspumpen Kunde erhält ein Gutscheinheft im prüfung für alle Heizungen, die älter Wert von 875 Euro, mit dem alle als 15 Jahre sind, Pflicht. Wir gehen Der Austausch der Heizungs-Um- Maßnahmen der Aktion finanziell es jetzt schon an“, so Eisl. wälzpumpe ist eine einfache Mög- unterstützt werden. Als erster Schritt lichkeit, die eigenen Stromkosten wird der Energieausweis für das be- Als dritter Schritt wird geklärt, ob ein deutlich zu senken. Die Heizungs- treffende Gebäude erstellt. Dieser Pumpentausch nötig ist. Installateur pumpe ist Herzstück jeder Zentralhei- Ausweis ist eine Zusammenstellung und Energieberater prüfen auch, ob zung und sorgt dafür, dass die erzeug- der Energiekennzahlen eines Gebäu- ein „hydraulischer Abgleich“ der te Wärme auf die einzelnen Heizkör- des. „Mit dem Energieausweis kann Heizung durchgeführt werden soll. per im Haushalt verteilt wird. Was der Kunde wesentlich konkreter be- Für die Umsetzung der beiden Maß- viele Hauseigentümer nicht wissen, raten werden. Vor allem für die rich- nahmen gibt es jeweils einen Gut- ist, dass Heizungspumpen echte tige Dimensionierung der Heizung ist schein. „Bei einem abschließenden „Stromfresser“ sein können. Ing. der Energieausweis Voraussetzung“, Beratungsgespräch kann der Kunde Theodor Seebacher, Landesinnungs- erklärte Eisl. Als zweiter Schritt folgt noch einen weiteren Gutschein ein- meister der Sanitär-, Heizungs- und ein Termin an Ort und Stelle mit lösen. Die Vorraussetzung dafür ist, Lüftungstechniker: „In vielen Salz- einem Energieberater und einem an dass der Kunde weitere Mängel der burger Heizungskellern werden nach der Aktion beteiligten Installateur. Heizungsanlage, die beim Heizungs- wie vor Heizungspumpen alter Tech- Beide gemeinsam führen den stan- Check festgestellt wurden, behoben nik eingesetzt. Der Grund dafür liegt dardisierten HeizungsCheck durch. hat“, erklärte Eisl den Ablauf. darin, dass Heizungspumpen sehr 46 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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robust und langlebig sind. Die wenig- ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ len Salzburgerinnen und Salzburgern, ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ pe und die Montage durch den Instal- sten wissen, wie hoch die Stromkos- die ihren Energieverbrauch deutlich lateur.“ Zum Vergleich: Allein der ten für die eigene Pumpe sind und senken möchten, bieten wir den Ein- Marktpreis für den Kauf einer Hoch- wie viel sich durch den Einbau einer bau einer modernen Heizungspum- effizienzpumpe liegt bereits bei etwa modernen Pumpe einsparen lässt.“ pe der Effizienzklasse A an – und das 400 Euro. Als kompetente Ansprech- zu einem Richtpreis von 275 Euro bei partner für einen Pumpentausch ste- Der Einbau einer neuen Hocheffi- Verwendung des Gutscheins in Höhe hen den Hausbesitzern in allen Be- zienzpumpe kann sich schon nach von 50 Euro“, sagte Eisl. Dieses An- zirken HeizungsCheck-Partnerbetrie- zwei bis drei Jahren auszahlen. „Al- gebot inkludiert den Kauf der Pum- be zur Verfügung. LK Klimaschutz so günstig wie noch nie

limaschutz so günstig wie noch bei rund 60 Prozent liegt, die Versor- Einbau einer Pelletsheizung“, so Eisl. nie – unter diesem Motto in- gungssicherheit durch eine entspre- Alle Informationen dazu gibt es auf Kformiert der Verein proPellets chende Steigerung der heimischen www.foerdermanager.net im Inter- Austria derzeit in allen österreichi- Produktion, saubere Wärme, die net. schen Bundesländern über die zahl- Schaffung und Absicherung von reichen Vorteile von Pellets. „Selbst- Arbeitsplätzen, die regionale Wert- verständlich unterstützen wir proPel- schöpfung und die Unabhängigkeit Details zur Förderung lets bei dieser Informationstour sehr vom Ausland sind ganz klare Argu- gerne. Denn nur kontinuierliche In- mente pro Pellets. Die aktuelle Förderaktion aus dem formation zu dieser Form der saube- neuen Energieeffizienzfonds des Lan- ren Energie bewirkt, dass wir die drin- „Zudem zahlt sich ein Umstieg auf des Salzburg ist bis 31. Oktober 2008 gend nötige Energiewende einleiten Heizen mit Holz derzeit noch mehr ergänzt. Wichtig ist, dass das Ansu- und fossile Energieträger durch effi- aus. Mit dem Energie-Effizienzfonds chen auf Förderung vor dem Aus- zient eingesetzte erneuerbare Ener- des Landes bieten wir seit 1. Februar tausch der Heizung erfolgen muss. gie ersetzen“, so Energiereferent 2008 eine noch bessere Förderung Neu ist, dass durch ein Zuschlagspunk- Landesrat Sepp Eisl. für all jene, die umweltbewusst han- temodell in Anlehnung an das Sys- deln und gleichzeitig Geld sparen tem der Wohnbauförderung an rei- Eine ganze Reihe an Vorteilen macht möchten, an. Aufgestockt wird die- ner Landesförderung im Optimalfall Pellets im Vergleich zu fossilen Ener- se Unterstützung von einer neuen bis zu 5.200 Euro lukriert werden gieträgern unschlagbar: Eine stabile Bundesförderung aus dem Klima- können. Zusammen mit der Bundes- Preissituation, ein deutlicher Preisvor- fonds, die bis Oktober 2008 begrenzt förderung sind das im Maximalfall bis teil gegenüber dem Öl, der derzeit ist. Mit 800 Euro fördert der Bund den zu 6.000 Euro an Förderung. LK ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Stickoxide sind große Gesundheitsgefahr in Salzburg

sterreichs Bevölkerung muss Asthma, Bronchitis, Lungenödeme, sind Stickoxide auch mitverantwort- zu viele gesundheitsschäd- Allergien, Herzrhythmusstörungen, lich für die Bildung von krebserregen- Öliche Stickoxide einatmen. Herzinfarkte: Die Liste der Krankhei- dem Feinstaub und bodennahem Eine aktuelle VCÖ-Studie zeigt, dass ten, die von zu hoher Stickoxid-Be- Ozon. im Jahr 2006 die dreifache Menge lastung verursacht werden, ist lang. an Stickoxiden in die Luft gelangten „Vor allem für Kinder und ältere Die VCÖ-Studie zeigt, dass in Öster- wie Österreichs Ozongesetz vor- Menschen sind Stickoxide sehr schäd- reich pro Jahr rund 220.000 Tonnen schreibt. 60 Prozent der Stickoxide lich. Medizinische Studien warnen vor an Stickoxid-Emissionen verursacht werden vom Verkehr und hier vor den Gesundheitsschäden durch Stick- werden. Das ist dreimal so viel, wie allem von Lkw und Diesel-Pkw ver- oxide. In Österreich ist die Belastung Österreichs Ozongesetz vorschreibt ursacht. Die VCÖ-Studie zeigt, dass viel zu hoch“, weist VCÖ-Experte (maximal 70.500 Tonnen). Hauptver- die Belastung in Salzburg sehr hoch DI Martin Blum auf die Ergebnisse ursacher ist mit 60 Prozent Anteil der ist. Der VCÖ fordert Umweltzonen einer aktuellen Studie des VCÖ hin. Verkehr, und hier vor allem Lkw und sowie Diesel gleich zu besteuern wie Neben den direkt von Stickoxiden Diesel-Pkw. „Dieselabgase enthalten Benzin. verursachten Gesundheitsschäden, im Vergleich zu Benzinabgasen die 47 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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acht bis zehnfache Menge an Stick- ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Besonders hoch ist die Stickoxid-Be- ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ zonen. In Umweltzonen dürfen alte oxiden. Österreich ist wegen der lastung in Wien, Tirol und Salzburg. Lkw und Pkw, die viele Schadstoffe Lkw-Lawinen und dem hohen An- Der Tageswert von 80 Mikrogramm in die Luft blasen, nicht einfahren. teil an Diesel-Pkw vom Stickoxid-Pro- Stickoxide pro Kubikmeter Luft wur- Positiv auf die Luftqualität wirken sich blem stärker betroffen als andere EU- de bei der Messstelle Vomp auf der auch niedrigere Tempolimits aus. Länder“, betont VCÖ-Experte Blum. Inntalautobahn und bei Wien Hiet- zinger Kai heuer bereits jeweils Kritik übt der VCÖ daran, dass Die- Negativ wirkt sich auch der Gelän- 21 Mal überschritten. sel in Österreich um zehn Cent pro dewagenboom in Österreich aus. Liter niedriger besteuert wird als Ben- Rund 90 Prozent der Geländewagen Die Messstelle Salzburg Rudolfsplatz zin, obwohl Dieselabgase mehr Ge- fahren mit Diesel und verbrauchen weist mit 20 Tagen Überschreitung sundheitsschäden und damit höhere rund 50 Prozent mehr Sprit als her- die dritthöchste Belastung auf. Sehr Gesundheitskosten verursachen. kömmliche Pkw. Der VCÖ weist dar- hoch ist die Belastung auch entlang „Dieses Steuerprivileg für den Lkw- auf hin, dass sich in Österreich seit der Tauernautobahn. Verkehr sollte die Regierung besser dem Jahr 1999 die Zahl der Gelän- heute als morgen abschaffen“, be- dewägen und SUV auf mehr als Der VCÖ fordert für Österreich nach tont VCÖ-Experte Blum. 210.000 verdoppelt hat. internationalem Vorbild Umwelt- Mag. Christian Gratzer, VCÖ

Mehr Energieeffizienz hilft Klimaziele erreichen EU will Energieverschwendung bei Gebäuden und Elektrogeräten bekämpfen

n Österreich steigt der Energiever- seine Stromrechung. Davon profitie- einen raschen Übergang zu Maß- brauch pro Jahr um 2 bis 3 Pro- ren die Umwelt, die Energiesicherheit stäben, die an Passivhäuser zu legen Izent. Wenn wir diesen Zuwachs und die Verbraucher“, betonte Rü- sind. „Wir haben die Technologie und substantiell eindämmen, können wir big. „Energiesparen ist sinnvoll, not- das Wissen für den Bau von Passiv- die Klimaziele zur Reduktion der wendig und technisch machbar. Dafür häusern mit minimalem Heiz- und Treibhausgasemissionen und zur Stei- müssen wir aber auch ein entspre- Kühlbedarf. Diese Technologie muss gerung des Anteils von Erneuerbaren chendes Bewusstsein bei den Men- zum Standard bei Neubauten wer- Energien leichter erreichen, sagte der schen schaffen“, so Rübig weiter. „In den“, forderte Rübig. Energiesprecher des ÖVP-Europak- dem Bericht des Parlaments zum lubs im Europäischen Parlament, Dr. Aktionsplan habe ich daher die For- Auch beim Einsatz von Elektrogerä- Paul Rübig, anlässlich der Plenar- ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ derung nach einem europäischen ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ten kann sehr viel getan werden. Die debatte des Europäischen Parlaments Aktionstag für Energieeffizienz durch- EU-Kommission schlägt die Einfüh- über den EU-Aktionsplan zur Ener- gesetzt.“ rung eines dynamischen Kennzeich- gieeffizienzsteigerung. „Energieeffi- nungssystems für Geräte vor, weiters zienz ist das kostengünstigste und am Der EU-Aktionsplan verfolgt einen sind Maßnahmen geplant, mit denen unmittelbarsten verfügbare Instru- strategischen Ansatz sowohl für den die Produkte mit der schlechtesten ment zur Eindämmung der Treibhaus- Gebäude- als auch für den Geräte- Energieeffizienz vom Markt genom- gasemissionen. Wir verfügen bereits sektor. „Im Gebäudebereich werden men werden. „Das muss nach einem heute über ein breites Spektrum an mehr als 40 Prozent unserer Energie strengen Zeitplan umgesetzt werden, energieeffizienter Technologie. Ener- verbraucht. Der Aktionsplan sieht damit es auch wirklich einen Erfolg giesparen lässt sich damit schnell daher sowohl strenge Normen für bringt. Gleichzeitig müssen auch die verwirklichen“, so Rübig weiter. Neubauten als auch Maßnahmen zur Verbraucher mehr Energiebewusst- Verbesserung der Energieeffizienz sein entwickeln: Licht nur in den Räu- Besonderes Augenmerk müsse auf von Altbauten vor. 2050 werden 75 men, in denen man sich aufhält. die derzeitige Energieverschwendung Prozent unseres Gebäudebestandes Heizen und Lüften mit Maß und Ziel. bei Gebäuden und Geräten gelegt Altbauten sein. Hier müssen wir an- Fernseher abschalten statt Standby. werden. „Viele Gebäude vergeuden setzen. Doppelverglasungen, Dach- So kann jeder seinen Beitrag leisten, kostbare Energie wie ein Sieb. Hier dämmungen - all das sind vergleichs- sinnvoll Energie zu sparen und dem gibt es ein sehr großes Einsparpoten- weise simple Maßnahmen mit gro- Klimawandel entgegenzuwirken“, tial - und wer weniger Energie ver- ßem Resultat“, betonte Rübig. Bei sagte Rübig abschließend. schwendet, zahlt auch weniger für Neubauten will das Europaparlament Mag. Philipp M. Schulmeister 48 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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Feinstaubbelastung○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ in Salzburg○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ deutlich höher als im Vorjahr

ie Bevölkerung muss heuer grenzwert liegt bei 50 Mikrogramm Benzin. Es sollte kein Lkw mehr ohne mehr Feinstaub einatmen als PM10 (Feinstaub) pro Kubikmeter Partikelfilter unterwegs sein“, stellt Dim Vorjahr. In vielen Regio- Luft. Eine aktuelle Studie des Insti- VCÖ-Experte Blum fest. Der VCÖ nen werden die Grenzwerte laufend tuts für Umwelthygiene der Medizi- kritisiert die steuerliche Bevorzugung überschritten, ist VCÖ-Experte DI nischen Universität Wien belegt, dass von Diesel gegenüber Benzin. Ob- Martin Blum über die Jänner-Fein- bei einer Zunahme von zehn Mikro- wohl Dieselabgase mehr Gesund- staubbilanz besorgt. Eine VCÖ- gramm Feinstaub pro Kubikmeter heitsschäden verursachen, wird Die- Untersuchung zeigt, dass in der Stadt Luft die Zahl der Todesfälle um rund sel um zehn Cent pro Liter niedriger Salzburg bereits an neun Tagen der 1,5 Prozent zunimmt. „Die Warnun- besteuert. Tagesgrenzwert für Feinstaub über- gen der Mediziner über die fatalen schritten wurde, im Vorjahr war das Gesundheitsfolgen von Feinstaub Für den Personenverkehr tritt der im Jänner an nur einem Tag der Fall. müssen von der Politik endlich ernst VCÖ für mehr Anreize zum Umsteig Die zweitstärkste Feinstaubbelastung genommen werden. Die bisher um- auf Öffentliche Verkehrsmittel und Salzburgs haben Hallein und Tams- gesetzten Maßnahmen sind eindeu- das Fahrrad ein. „Jede fünfte Auto- weg. tig zu wenig“, betont VCÖ-Experte fahrt ist kürzer als zwei Kilometer. Blum. Eine Distanz, die oft auch mit dem Die VCÖ-Untersuchung zeigt, dass Rad gefahren werden kann. Gerade erneut Graz Österreichs Feinstaub- Der VCÖ fordert Maßnahmen gegen bei Kurzstrecken ist der Spritver- hochburg ist. Graz weist mit 19 Ta- den zunehmenden Lkw-Verkehr. brauch und damit die Schadstoff- gen die meisten Grenzwertüber- „Lkw fahren mit Diesel. Dieselabga- belastung sehr hoch“, betont VCÖ- schreitungen auf, dahinter folgen se enthalten bis zu 1.000 Mal mehr Experte Blum. Leibnitz und Wolfsberg. Der Tages- Feinstaubpartikel als die Abgase von Mag. Christian Gratzer, VCÖ

Salzburgs Flüsse ohne stoffliche Belastungen

nsere heimischen Fließge- -fauna als Indikatoren keine Verän- len, denn für einen „gesunden“ Fluss wässer können kein Wässer- derungen zeigen. „Unsere heimi- ist nicht nur die Gewässergüte, son- Uchen trüben. Eine Erhebung ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ schen Fließgewässer schauen nicht ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ dern auch die Qualität als Lebens- über den Zustand der großen Fließ- nur sauber aus, sie sind es auch“, raum für die Fische entscheidend. gewässer stellt den Flüssen Salzburgs sagte Blachfellner. Von den bisher Kriterien dafür sind z. B. Fließverhal- ein sehr gutes Zeugnis aus. „Es gibt bewerteten 1.139 Flusskilometern ten und Wassermenge. Jeweils knapp keine stofflichen Belastungen mehr weist knapp ein Viertel einen sehr die Hälfte der untersuchten Fließstre- für die Flüsse Salzburgs. Damit ist guten Zustand auf, zirka zehn Pro- cken ist durch Eingriffe beeinträch- Salzburg im Bundesländervergleich zent liegen im guten Zustand. tigt. Zirka ein Drittel der Fließstrecken absoluter Musterschüler, kein ande- ist durch Ausleitungen von Kraftwer- res Bundesland schneidet besser ab. ken mit unzureichender Restwasser- Die Hausaufgabe Abwasserreinigung Wermutstropfen: menge aufgrund alter Rechte beein- wurde mit ‘sehr gut‘ gelöst“, beton- Regulierungen trächtigt, je sechs Prozent durch Stau te Umweltreferent Landesrat Walter oder Schwall. Blachfellner bei einem Informations- Allerdings gibt es einen großen Wer- gespräch im Chiemseehof. mutstropfen: Unsere Gewässer unter- Umweltreferent Blachfellner: „Es liegen zahlreichen Belastungen bau- werden derzeit Maßnahmenpro- Jüngste biologische Untersuchungen licher Art. Hochwasserschutz, Gewäs- gramme zur Sanierung unserer Ge- im Bereich der Kläranlagen bestäti- serregulierungen und Kraftwerke be- wässer europaweit erarbeitet, die ab gen, dass die Einleitung der gereinig- wirken, dass zwei Drittel der bisher 2009 über Bewirtschaftungspläne ten Abwässer keine organische und erhobenen Flusskilometer – 1.032 umzusetzen sind.“ Erstes nationales anorganische Gewässerbelastung von 1.561 km – das Risiko aufwei- Ziel ist es, den Lebensraum der Mit- mehr darstellt und die Bodenflora und sen, den guten Zustand zu verfeh- teldistanzwanderfische in Österreichs 49 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

Heft 2 • 2008 NaturLand Salzburg

Gewässern wieder zusammenhän- ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ gend herzustellen. Das bedeutet für Salzburg, dass der Huchen, die Nase und die Barbe wieder von Donau und in der bis in den Raum Zell am See/Bruck ungehindert auf- steigen können und dass sie über die bis in den Raum Unken/Lo- fer gelangen.

Hohe Qualität weiter steigern

Landesrat Blachfellner plädiert für einen pragmatischen Weg der Ver- besserung des Zustandes unserer Gewässer.

„ Seit 2003 erfüllen alle Wasserbau- projekte im Bereich von Fließ- gewässern die gesetzliche Ver- Das Naturdenkmal „Thurnlöcher“ bei St. Martin/Lofer stellt einen besonders pflichtung, dass mit den geplan- romantischen Abschnitt der Saalach dar (Bild: BNW Pinzgau). ten Maßnahmen der gute Gewäs- serzustand erhalten bzw. erreicht „ Das Konzept weiterer Sanierungen gelegt, dass für alle Gewässer der wird. Damit können in kurzer Zeit wird sich in seiner Dringlichkeit und gute Zustand erhalten bzw. erreicht Verbesserungen erreicht werden. Machbarkeit an den Bewirtschaf- werden muss und zusätzlich keine tungsplänen orientieren und Schritt Verschlechterung des bestehenden Ein Beispiel im Nahbereich der für Schritt zur Umsetzung gelangen. Zustandes herbeigeführt werden darf. Stadt Salzburg kann das geplante Schlechte Gewässerzustände müssen Kraftwerk unterhalb der Sohlstufe zudem verbessert werden. Lehen werden. Hier ist ein moder- Schön, kostbar und ner Fischaufstieg auch für Groß- sauber: Nationalpark Es bestehen in Salzburg bereits mehr fische wie den Huchen vom Turbi- Hohe Tauern als 600 Wasserrechte für die Ausnut- nenauslauf in das Oberwasser ge- zung der Wasserkraft. Projekte am plant. Das Hochwasserentlastungs- „Wir wollen unsere Fließgewässer Guggernbach, Lengbach und am gerinne der Glan soll als Neben- bestmöglich schützen. Das betrifft Amerbach müssen von der Behörde ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ arm der Salzach dynamisch dotiert natürlich insbesondere unberührte aufgrund des Verschlechterungsverbo- werden und ein wichtiges ökolo- Flüsse und Bäche wie im Vorfeld des tes abgewiesen werden. Eine Ausnah- gisches Element für die Salzach im Nationalparks Hohe Tauern“, sagte me vom Verschlechterungsverbot Stadtbereich bilden, welches zu- Blachfellner. Eine entsprechende Kar- kann nach einer Bestimmung im Was- sätzlich für Erholung und Freizeit tierung aller Fließgewässer im Vorfeld serrechtsgesetz nur im überwiegenden ein einzigartiges Angebot für den des Nationalparks Hohe Tauern im öffentlichen Interesse sein, welches Stadtteil bieten kann. Bereich südlich der Salzach und west- der Kleinwasserkraft nach Ansicht der lich von Mittersill bis zur Landesgren- EU-Kommission aber nicht zukommt „ Auch bei Hochwasserschutzmaß- ze bringt nun Klarheit über den Zu- (Beispiel Schwarze Sulm). nahmen in der Wildbachverbau- stand der Gewässerstrecken in dieser ung und der Bundeswasserbauver- Gegend. „Die Ergebnisse sind auch Von den im Vorfeld des Nationalparks waltung gilt die Verpflichtung, den deshalb so wichtig und richtungswei- Hohe Tauern insgesamt aufgenom- guten Zustand der Gewässer her- send, weil aufgrund des vorgeschrie- menen 89 Fließgewässern bzw. Was- zustellen. Viele Hochwasser- benen Verschlechterungsverbotes in serkörpern weisen 58 einen sehr schutzprojekte wie z. B. an der ökologisch wertvollen Gewässerstre- guten hydromorphologischen Zu- oberen Salzach, aber auch an der cken kein vollständiger Ausbau der stand auf, zehn befinden sich im Salzach zwischen Salzburg und Wasserkraft erfolgen darf.“ Die EU- hydromorphologisch guten Zustand Oberndorf erfüllen diese Verpflich- Wasserrahmenrichtlinie und das öster- und 21 sind in einem hydromorpho- tung bereits. Künftige Projekte reichische Wasserrechtsgesetz seien logisch schlechteren als dem guten werden ebenfalls nach diesen Ge- hier bestimmend, so Blachfellner. Kon- Zustand (mäßig, unbefriedigend bzw. sichtspunkten ausgelegt. kret ist als gesetzliche Vorgabe fest- schlecht). 50 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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Für die Fließgewässer mit einem Ein- ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ cke wird über die Ständige Grenz- ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ tigen ökologischen Maß vorgegan- zugsgebiet von weniger als zehn gewässerkommission nach dem gen werden“, so Blachfellner, ein Quadratkilometer bildet die hydro- Regensburger Vertrag zwischenstaat- Maß, welches die Steiermark offen- morphologische Bewertung zusam- lich geregelt. Darüber hinaus wird in kundig nicht gefunden habe. Die men mit einer Beurteilung von stoff- Salzburg seit 2006 in einem Sonder- Rede ist von der Kraftwerksanlage an lichen Belastungen (z. B. durch die messprogramm die Beurteilungsbasis der Schwarzen Sulm in der Steier- Einleitung von Abwässern) das Kri- für den Gewässerzustand im Bereich mark. Die steirischen Genehmigungs- terium zur Festlegung des Gewässer- von Wasserkraftanlagen mit Auslei- behörden wurden Ende 2007 per zustandes. Bei allen größeren Fließ- tungs- und Schwallstrecken verbes- Mahnschreiben von der EU-Kommis- gewässern wird die Bewertung des sert. Es wird damit überprüft, ob die sion aufgefordert, die Vertragsverlet- Zustandes durch biologische Unter- festgelegten Signifikanzkriterien zung durch die Genehmigungs- suchungen vervollständigt. wirklich die Grenze zwischen gutem bescheide im Naturschutz und im und mäßigem Zustand definieren. Wasserrecht für die Wasserkraft- anlage binnen kurzer Zeit zu stornie- Erster Sanierungsschritt ren, ansonsten folge die Klage ge- bis 2012, Erfolgs- Auf vernünftigen Ausbau gen Österreich wegen Vertragsver- kontrolle bis 2015 der Wasserkraft setzen letzung der Natura-2000-Richtlinie und der EU-Wasserrahmen-Richt- Parallel zu Erhebungen und Unter- Salzburg ist ein Gebirgsland, das über linie. suchungen werden bereits erste Maß- eine lange Tradition der Wasserkraft- nahmenprogramme entwickelt, um in nutzung verfügt. Nahezu 100 Prozent Die Stellungnahme der EU-Kommis- belasteten Wasserkörpern den guten der elektrischen Energie im Land sion zu einer Kraftwerksanlage an der Zustand wieder herzustellen, kündig- werden aus Wasserkraft gewonnen. Schwarzen Sulm in der Steiermark te Blachfellner an. Die höchste Auf- In der Arbeitsgruppe „Wasserwirt- bestätigt, dass dem weiteren Ausbau merksamkeit gilt dabei der ökologi- schaft und Naturschutz“ wurden und der Kleinwasserkraft, sofern sie die schen Durchgängigkeit der großen werden zahlreiche Projekte zur Was- Ziele der Wasserrahmenrichtlinie ver- Flüsse, die vor allem für die Tierwelt serkraftnutzung vorgestellt, von wel- fehlt, kein überwiegendes öffent- als Lebensraum dienen. In Salzburg chen einige dann tatsächlich im Detail liches Interesse zukommt. Der Erhalt betrifft dies Salzach und Saalach. An projektiert und umgesetzt werden. des guten oder sehr guten Zustandes der Salzach wurde mit Fischaufstie- „Ich halte den Ausbau der Wasser- sei als öffentliches Interesse höher zu gen an zahlreichen der großen Kraft- kraft für den goldrichtigen Weg bei werten als die Errichtung eines Klein- werke bereits Vorsorge getroffen, den der Herstellung erneuerbarer Energie. kraftwerkes, im konkreten Fall der Lebensraum für die gewässertypspe- Durch die Ausbauwelle im Land Salz- Schwarzen Sulm mit einer Leistung zifischen Fischarten wieder zugäng- burg haben wir schon beachtliche von fünf Megawattstunden. lich zu machen. Lediglich die Sohl- Tonnen CO2 eingespart“, so Blach- stufe Lehen, eine Sohlrampe im Be- fellner weiter. Der Gewässerschutz war in den ver- reich Embach, in deren Rücksog gangenen 20 Jahren bei mehr als 200 ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ bereits zahlreiche Rafter ertrunken Derzeit werden in Salzburg je nach Wasserkraftwerken mit der Erhaltung sind, und die Staustufe in Högmoos Wasserdargebot zirka 3.000 Giga- eines guten ökologischen Zustands in sind noch zu sanieren. Das Projekt wattstunden (GWh) Strom pro Jahr den Gewässern befasst und hat den Kraftwerk Sohlstufe Lehen soll noch erzeugt. Pro GWh können im Ver- von der EU vorgegebenen Standard 2008 verhandelt werden; die Rampe gleich zur thermischen Erzeugung (in zum Schutz unserer Gewässer ge- in Embach ist von der Bundeswasser- Österreich) zirka 640 Tonnen CO2 meinsam mit den Betreibern bereits bauverwaltung zu sanieren. eingespart werden. Das neue Salz- seit Langem umgesetzt und damit für achkraftwerk Pfarrwerfen kann zirka eine nachhaltige Energieerzeugung An der Saalach sind im Verlauf der 51.000 Tonnen CO2 pro Jahr gegen- im Land gesorgt. Der Gewässer- Grenzstrecke, oberhalb von Reichen- über der thermischen Energie-Erzeu- schutz werde diesen erfolgreichen hall sowie zwischen Lofer und Mais- gung einsparen. Weg weitergehen. hofen noch Fischaufstiege ausstän- dig. Gleich nach diesen großen Flüs- Für ihn sei der weitere Ausbau der „Grundsätzlich habe ich auch hier die sen werden deren größte Zubringer, heimischen Wasserkraft absolut not- Auffassung, dass das Ermöglichen vor die wichtige Fischlebensräume dar- wendig, dies einerseits im Sinne der das Verhindern zu stellen ist, von stellen, wieder fischpassierbar gestal- Nachhaltigkeit und Energieautarkie übertriebenen Vorgaben halte ich hier tet. Diese Problembereiche werden und andererseits auch im Sinne der wenig. Wir müssen darauf achten, in regionalen Projekten der gewäs- Stärkung der heimischen Wirtschaft dass Gewässerschutz und alternative serbetreuenden Dienststellen saniert und Schaffung bzw. Sicherung von Energiegewinnung miteinander ver- (z. B. Urslau und Leoganger Ache). Arbeitsplätzen. Gleichzeitig müsse einbar bleiben“, so Landesrat Blach- Die Sanierung der Saalach-Grenzstre- beim Kraftwerksbau „mit dem rich- fellner abschließend. LK 51 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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Ökologie, Naturschutz und Biogeographie österreichischer Endemiten Kostbarkeiten in Österreichs Tier- und Pflanzenwelt: Das Inventar der Endemiten Österreichs liegt vor

m Rahmen der Botanischen bis 50.000 km² als Obergrenze an- les Areal zumindest zu 75% (bei sehr Abendvorträge des Fachbereichs gesehen. kleinen Arealen mindestens 50%) in IOrganismische Biologie der Natur- Österreich liegt. Berücksichtigt wur- wissenschaftlichen Fakultät der Uni- Für dieses Projekt wurde ein politi- den Pflanzen, Pilze und Tiere. Hin- versität Salzburg stellte Dr. Franz Essl scher Zugang gewählt, der Bezug ist sichtlich der taxonomischen Rang- vom Umweltbundesamt Wien am das österreichische Staatsgebiet. Die stufe erfolgte im Wesentlichen eine 10. Jänner 2008 das kürzlich fertig Erfassung und Kenntnis der Endemi- Beschränkung auf Arten und Unter- gestellte Inventar der Endemiten ten ist für den Naturschutz (Verant- arten. Im schwierigen Sonderfall apo- Österreichs vor. Das Projekt wurde wortung Österreichs) und die Erklä- miktischer (Apomixis = ungeschlecht- von den österreichischen Bundeslän- rung biogeographischer Fragestellun- liche Vermehrung) und autogamer dern, dem Lebensministerium (BM- gen von Bedeutung. Größeren Bevöl- (Autogamie = Selbstbefruchtung) LFUW), den Österreichischen Bun- kerungskreisen bekannte, in Öster- Gefäßpflanzen kam es nur bei ent- desforsten (ÖBfAG) und dem Um- reich endemische Pflanzenarten sind sprechend gutem Kenntnisstand zu weltbundesamt (UBA) finanziert. Die beispielsweise die Wulfenie (Wulfe- einer Aufnahme. Pseudoendemiten Durchführung lag beim UBA, wobei nia carinthiaca) oder die Steirische wurden nicht berücksichtigt. Darunter zahlreiche Experten beteiligt waren. Küchenschelle (Pulsatilla styriaca). versteht man Taxa, von denen derzeit Allerdings sind auch relativ viele ver- nur ein Vorkommen in Österreich Endemiten sind ein Thema, mit dem schiedene Tiere, insbesondere Inver- bekannt ist, bei denen jedoch der Österreich bislang eher wenig iden- tebraten (z.B. der Weberknecht Lei- Kenntnisstand über die tatsächliche tifiziert wurde. Der Begriff „ende- obunum subalpinum) endemisch. Verbreitung oder ihren taxonomi- misch“ wurde 1820 vom Schweizer schen Wert nicht ausreichend geklärt ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Botaniker und Naturwissenschafter Zentrale Fragestellungen des Projek- ist. Die Studie enthält daher auch Augustin-Pyrame de Candolle (1778- tes betrafen: keine Neobiota. 1841) erstmals in die wissenschaft- „ Artenzahlen (Anzahl endemischer liche Literatur eingeführt. Endemiten Taxa, Verteilung auf die taxono- Für die im Projekt näher bearbeite- sind in Relation zur taxonomischen mischen Rangstufen) ten (Sub-)Endemiten wurden Art- Rangstufe kleinräumig verbreitete „ Diversitätsmuster steckbriefe nach taxonomischen Taxa, d.h. dass für höhere Rangstu- „ Verständnis biogeographischer Zu- Kategorien unter Angabe des gülti- fen (z. B. Familien) eine weitere Ver- sammenhänge gen wissenschaftlichen Namens, all- breitung als für das Arealkriterium „ Arealgröße fälliger Synonyme, des deutschen tolerabel angesehen wird. Sinnvolle „ Höhenstufenverteilung Namens, des Endemietyps (Endemit Schwellenwerte für die Arealgröße „ Lebensraumbindung oder Subendemit), des eventuellen sind abhängig von Arteigenschaften „ Gefährdungssituation Hinweises auf kritische Taxa, der Typ- (z.B. Größe, Ausbreitungsfähigkeit). „ Schutzbedarf lokalität (Locus typicus/Locus classi- Die Abgrenzung kann biogeogra- cus), des Gesamtareals, des konkre- phisch (z. B. Florenprovinz), politisch Folgende Aufnahmekriterien wurden ten Vorkommens, der Datenqualität, oder über fixe Arealschwellenwerte für die Endemitenstudie herangezo- der Bundesländervorkommen, des erfolgen. Für „endemic bird areas“ gen: Aufgenommen wurden die Höhenvorkommens, der Biotopbin- (EBA) gilt beispielsweise ein Schwel- Endemiten und Subendemiten der dung, der Biologie, des Gefährdungs- lenwert von maximal 50.000 km², Republik Österreich. Als Subendemi- grades, der Gefährdungsursachen generell werden für die Rangstufe von ten werden dabei jene Taxa verstan- und des Schutzstatus erstellt. Anmer- Arten (und Unterarten) 10.000 km² den, deren historisches und aktuel- kungen, Literaturzitate und Verbrei- 52 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Die Ergebnisse im Überblick ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○

Taxon Artenzahl in Österreich (Sub-)Endemiten Anteil (%) Algen 5.000 0 0,0 Moose 1.050 0 0,0 Farn- und Blütenpflanzen 2.950 150 5,1 Flechten 2.500 16 0,6 Pilze unbekannt 0 0,0 Tiere 45.870 575 1,2 Weichtiere (Schnecken, Muscheln) 487 80 16,4 Tausendfüßer 280 35 12,5 Kieferklauenträger * 1.700 75 4,4 Insekten (bes. Käfer) 37.000 344 0,3

*) Spinnen, Weberknechte, Pseudoskorpione, Hornmilben tungskarten runden die Daten ab, für de Häufungsgebiete (Endemitenzen- Ausnahme stellen die apomiktischen das geplante Endemiten-Buch sind tren), die in mehreren Fällen entlang Endemiten der Artengruppe des Gold- auch Habitusfotos vorgesehen. geologischer Grenzlinien direkt ne- Hahnenfußes (Ranunculus auricomus beneinander liegen. Ein wesentlicher agg.) dar, bei denen ein sehr un- Bei der Verteilung der (sub-)endemi- Schwerpunkt liegt in den nordöst- gleichmäßiges Muster mit einem aus- schen Gefäßpflanzen Österreichs auf lichen Kalkalpen zwischen Totem geprägten Tieflandschwerpunkt und die verschiedenen Familien ist fest- Gebirge und Rax mit bis zu 25 Ge- viel Punktendemismus festzustellen zustellen, dass die meisten (Sub-) fäßpflanzenarten pro Quadrant, die ist. Endemiten bei den Hahnenfuß- in großer zahl montan bis alpin ver- gewächsen (Ranunculaceae: 28/6), breitet sind. Ein weiteres Zentrum Zum Vergleich gaben KORNECK et al. Rosengewächsen (Rosaceae: 20/1), stellt der Alpenostrand mit dem Kalk- (1998) für Deutschland 42 endemi- Korbblütlern (Asteraceae: 16/12), Wienerwald dar, wo die höchsten sche Taxa inklusive Apomikten (aber Kreuzblütlern (Brassicaceae: 12/12), Endemitenzahlen im Nahbereich der ohne die Gattungen Brombeere Ru- Süßgräsern (Poaceae: 11/11), Nel- Thermenlinie erreicht werden. In den bus und Eberesche Sorbus) mit einem kengewächsen (Caryophyllaceae: 9/ südlichen Kalkalpen sind die Arten- Häufungsschwerpunkt in den Fluss- 9), Sommerwurzgewächsen (Oroban- zahlen eher gering, was die Ursache tälern an. Eine Auswertung von ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ chaceae: 7/5), Steinbrechgewächsen darin hat, dass häufig der Großteil des TRIBSCH & SCHÖNSWETTER (2002) für die (Saxifragaceae: 6/6), Raublatt- Areals nicht in Österreich liegt und Ostalpen mit Summenkartendarstel- gewächsen (Boraginaceae: 5/5), Or- daher die Taxa nicht aufgenommen lungen für Gebirgsgruppen ergab bis chideen (Orchidaceae: 5/1), Glo- wurden. In den Karawanken finden zu jeweils 79 Taxa. ckenblumengewächsen (Campa- sich allerdings viele Stenoendemiten nulaceae: 4/4) und Primelgewäch- (sehr kleinräumig verbreitet). Wei- Anhand einiger charakteristischer sen (Primulaceae 4/4) zu finden sind. tere Endemitenzentren in den öster- Beispiele stellte Dr. Essl die wichtigs- Die zweite Zahl nach dem Schräg- reichischen Alpen sind die östlichen ten Arealtypen vor: strich gibt dabei die Zahl aller be- Zentralalpen, das Grazer Bergland kannten (Sub-)Endemiten ohne Apo- und die Hohen Tauern. Nordöstliche Kalkalpen: montan – mikten und Autogame wieder. alpin, Felsstandorte, alpine Rasen, Außerhalb der Alpen sind besonders Schutt- und Schneebodenstandorte, Bei den Gefäßpflanzen konnte auf pannonische Sonderstandorte, das Beispiel Clusius-Schafgarbe (Achillea eine Verbreitungsdatenbank mit Bodenseeufer und Serpentinstandorte clusiana), ähnliche Verbreitungsmus- 13.100 Datensätzen zurückgegriffen zu nennen. Hier tritt vorwiegend ter zeigen aber auch Tierarten (z.B. werden. Ähnlich umfangreiches Da- kleinräumiger Endemismus auf. Die Schnecken) tenmaterial lag auch bei den Tieren wichtigsten Endemitenzentren befin- vor. den sich demnach in randlichen, in Alpenostrand und Kalk-Wiener- den Eiszeiten wenig bis nicht verglet- wald: submontan – montan, thermo- Ein Überblick über die Summenkar- scherten Teilen der Alpen (vermut- phil, Beispiele Alpenostrand-Wach- ten aller Endemiten zeigt auffallen- liche eiszeitliche Refugialräume). Eine telweizen (Melampyrum subalpi- 53 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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num), Mödlinger Feder-Nelke (Dian- ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ten, was mit dem Kalkbedarf für die ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ In Bezug auf die Höhenstufenvertei- thus plumarius subsp. neilreichii) Gehäuse zusammenhängen könnte. lung war bei den Gefäßpflanzen ein Darunter befinden sich viele Quel- Endemitenmaximum an der Grenze Östliche Zentralalpen: Silikatgestei- lenarten, die nicht in den Hochlagen zwischen der subalpinen und der alpi- ne dominieren, Beispiele Zottige Pri- vorkommen. Sie sind überwiegend nen Stufe festzustellen. Ein zweites, mel (Primula villosa, etwas disjunk- kleinräumig verbreitet, an isolierte kleineres Maximum liegt bei ca. 900 tes Areal wie auch bei anderen Ende- Lebensräume gebunden und besitzen m Höhe. Ein sehr ähnliches Vertei- miten dieses Bereichs), Steiermark- daher nur ein geringes Ausbreitungs- lungsmuster ergibt sich bei den Tie- Steinbrech (Saxifraga styriaca, lan- potenzial. ren, bei denen die Anzahl der Ende- ge mit dem Blattlos-Steinbrech S. miten über 2000 m Höhe rasch ab- aphylla verwechselt), die Laufkäfer- Für das Auftreten und die Verbrei- nimmt. Art Carabus alpestris hoppei tung von Endemiten sind verschie- dene Faktoren verantwortlich. Histo- Die Gefährdungssituation der ende- Westliche Zentralalpen (Hohe Tau- rische Faktoren sind die frühere Land- mischen Gefäßpflanzen Österreichs ern): subalpin – alpin, viele Arten auf massenverteilung und die Klimaent- ergibt ein ambivalentes Bild. Die Silikat- und Intermediärstandorten, wicklung, wobei insbesondere Rück- Mehrzahl der Arten ist aktuell nicht Beispiele Alpen-Breitschote (Braya zugsgebieten während der Eiszeiten gefährdet, gut 28% gehören aber den alpina), Dreiblüten-Spitzkiel (Oxytro- besondere Bedeutung zukommt. drei höchsten Gefährdungskategorien pis triflora), Ostalpiner Scheckenfal- Unter den aktuell wirksamen Fakto- an. Über die wesentlichen Gefähr- ter (Melitaea asteria) ren sind besonders die Temperatur- dungsursachen gibt die nachstehen- verhältnisse, die Ausbreitungskapa- de Tabelle Auskunft. Grazer Bergland: (sub-)montan, vor zität der Arten und die Verfügbarkeit allem Fels- und Trockenstandorte, der Habitate sowie der menschliche Der Klimawandel steht derzeit noch an paläozoische Kalke, Beispiel Steier- Einfluss zu nennen. Allerdings ist die letzter Stelle der Gefährdungsursachen. mark-Küchenschelle (Pulsatilla sty- relative Bedeutung der einzelnen Bei einem Fortschreiten der Erwärmung riaca) Parameter noch wenig bekannt. können aber stenotope, kälteange- passte und konkurrenzschwache Arten Südliche Kalkalpen: montan – alpin, Bei der Verteilung der Endemiten der Hochlagen negativ betroffen sein. viele Subendemiten, z.T. Stenoende- Österreichs auf die Bundesländer er- Beispielsweise könnte dies für den miten, Beispiel Hohenwart-Stein- gibt sich eine deutliche Korrelation Nordostalpen-Schuppenleuenzahn brech (Saxifraga hohenwartii) zwischen der Flächengröße des je- (Scorzoneroides montaniformis), eine weiligen Bundeslandes (Ausnahme Art der Schneeböden im Rax-Schnee- Sonstige Gebiete (Wachau, Wiener Wien) und der Anzahl der (sub-) berg-Gebiet, zutreffen. Becken u. a.): collin, Sonderstand- endemischen Gefäßpflanzen- und orte (z.B. Trockenrasen, Salzstand- Tierarten. Betrachtet man die Vertei- Hinsichtlich der Abdeckung durch orte), Beispiele Dickwurzel-Löffel- lung der einzigartigen Endemiten, die Schutzgebiete zeigt sich, dass das kraut (Cochlearia macrorrhiza: Wie- nur in einem Bundesland vorkom- österreichische Schutzgebietsnetz die ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ner Becken, Feuchtgebiete), Öster- men, ergibt sich dieser lineare Zusam- Verbreitungsgebiete der Endemiten reichische Lotwurz (Onosma helve- menhang nicht mehr. Hier heben sich tendenziell gut abdeckt. Dabei über- tica subsp. austriaca: Wachau) Kärnten und mit Abstrichen die Stei- wiegen Natura 2000-Gebiete vor ermark deutlich ab, was auf den Naturschutzgebieten und National- Es gibt in Österreich auch endemi- hohen Anteil subendemischer Arten parken. Dies hängt wohl hauptsäch- sche Wirbeltiere. Dazu zählen meh- in den Südalpen zurückzuführen ist. lich damit zusammen, dass viele rere Coregoniden (Reinanken, z. B. Hier spielen andere Faktoren als die Schutzgebiete in Zentren der Bio- Coregonus atterensis), die im Tief- Flächengröße eine größere Rolle diversität ausgewiesen wurden, wo- wasser großer Seen in Kärnten und (z.B. Glazialrefugialräume). mit vielfach auch die Endemiten er- im Salzkammergut sowie im Boden- fasst wurden. Dies gilt insbesondere see vorkommen, und als einziges Die Arealgrößen liegen bei allen für den Alpenbereich, während die endemisches Säugetier die wald- Endemiten unter 10.000 km². Bei den Endemiten des Tieflandes vielfach bewohnende Wühlmausart Microtus Gefäßpflanzen besiedeln 22 Taxa nicht in Schutzgebieten vorkommen bavaricus in Nord-Tirol. mehr als 100 Quadranten (3 x 5 Mi- und damit einer hohen Gefährdung nuten-Rasterfelder, ca. 5,5 km x 6 unterliegen. Beim österreichischen Bei den wirbellosen Tieren zeigen die km) und 40 mehr als 50 Quadranten, Endemismus handelt es sich im Schmetterlinge (Lepidoptera) und andererseits sind 67 Arten sehr klein- Wesentlichen um einen Alpenende- Käfer (Coleoptera) einen deutlichen räumig (< 10 Quadranten) verbreitet. mismus. Die vergleichsweise weni- Alpenschwerpunkt. Bei den Schne- Ein ähnliches Bild ergibt sich bei den gen, außerhalb der Alpen vorkom- cken ist auffallend, dass in den Sili- Tieren, wobei 120 Taxa nur aus einem menden Endemiten besiedeln katgebieten kaum Endemiten auftre- Quadranten bekannt sind. zumeist Sonderstandorte. 54 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ für die Öffentlichkeitsarbeit, eine Gefährdungsursachen Anzahl %-Anteil Grundlage für den Naturschutz (Prio- Natürliche Seltenheit 25 21,9 ritätensetzung) und die Schließung einer Forschungslücke dar. Nutzungsaufgabe und Sukzession 22 19,3 Düngung, Nährstoffeintrag 13 11,4 Für die Grundlagenforschung erge- Anlage von Kiesgruben, Steinbrüchen 10 8,8 ben sich daraus neue Fragestellun- gen, z. B. nach den Faktoren für die Bebauung, Verkehrsinfrastruktur 8 7,0 Verbreitungsmuster von Endemiten Besammeln 8 7,0 (verschiedene Taxa), nach den Un- terschieden der Diversitätsmuster von Trockenlegung, Entwässerung 4 3,5 Endemiten im Vergleich zu anderen Intensive Beweidung 4 3,5 Biodiversitätsmustern, nach der Unterscheidung von Endemiten zu Aufforstung 4 3,5 ihren nächsten Verwandten, nach Gewässerregulierung, Uferbefestigung 4 3,5 den Gefährdungspotenzialen durch den Klimawandel sowie nach dem Tourismus (Wintersport, Klettern) 3 2,6 Handlungs- und Schutzbedarf. Kraftwerksbau 3 2,6 Abschließend wies Dr. Essl darauf hin, Intensive Waldnutzung 2 1,8 dass in Kooperation mit dem Natur- Eindringen von Neobiota 2 1,8 wissenschaftlichen Verein für Kärn- ten die Herausgabe eines Endemiten- Klimawandel 2 1,8 Buches (ca. 1300 Seiten) im Februar Summe 114 100,0 2009 geplant ist. Weiters soll eine Endemiten-Broschüre (ca. 20 Seiten) für eine breitere Öffentlichkeit publi- Zusammenfassend stellt das Projekt Österreichs, einen Beitrag zur Erfül- ziert werden. eine erstmalige und umfassende Do- lung der Verpflichtungen aus der Bio- kumentation über die Endemiten diversitätskonvention, ein Instrument Mag. Günther Nowotny

Abenteuer Farbe

m Salzburger „Haus der Natur“ langjährigen Direktor Hofrat Prof. Dr. Regenbogens, prächtiges Gefieder wurde am 11. März 2008 eine äu- ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Eberhard Stüber für seine umsichtige ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ tropischer Vögel, die bunte Vielfalt Ißerst informative Sonderausstel- Planung und engagierte Führung des der Minerale – die Schönheit der Far- lung zu den vielfältigen Aspekten von Museums. Gleichzeitig begrüßte er ben begeistert. Ihre Entstehung und Farben eröffnet. Wir Menschen tei- den designierten Nachfolger Stübers, Wahrnehmung, ihre zentrale Bedeu- len mit vielen Tieren die Fähigkeit, Dr. Norbert Winding, welcher Garant tung für den Menschen, ihre Eigen- Farben zu sehen. Ihr tatsächlicher für qualitativ höchstwertige, kompe- schaften und Aufgaben in der Natur Einfluss auf unser Verhalten oder gar tente naturwissenschaftliche Kennt- sind Thema der Schau. So wird das jenes von Wildtieren ist uns meist nisvermittlung und Kontinuität in der Auge als optisches System vorge- nicht bewusst. bewährten Darstellung des Hauses stellt. Weitere Themen sind „Tarnen der Natur ist. – Schrecken – Täuschen“, die in der Landeshauptmann-Stellvertreter a.D. Tierwelt teils skurrile Ausprägungen Gerhard Buchleitner führte als Vorsit- Direktor Hofrat Prof. Dr. Eberhard erfahren. Farbliche Anpassung an zender des Kuratoriums des Muse- Stüber zeigte in seinem Eröffnungs- den Lebensraum oder bizarre Farb- ums Haus der Natur in seinen Einlei- vortrag die Vielfalt an Facetten des gebungen zur Abschreckung von tungsworten die großen Umwälzun- Themas Farbe. Sie beeinflusst uns bei Fressfeinden werden ebenso behan- gen dieses bestbesuchten Museums der Anschaffung von Kleidungs- delt, wie kontrastreiche Farbgebun- des Landes Salzburg an: Der Umbau stücken ebenso, wie sie uns in der gen, die der Auflösung von Kontu- zur Integration des Nachbargebäudes Malerei erfreut. Auch beim Autokauf ren oder der Verwirrung möglicher schreitet zügig voran, der Ausstel- wird uns Farbe bewusst. Die neue Gegner (beispielsweise beim Zebra) lungsbetrieb geht dennoch fast un- Ausstellung will „die Augen für Far- dienen. Tarnfarben nutzt auch der eingeschränkt weiter. Er dankte dem be öffnen“: das zarte Licht des Mensch, sei es im Militärwesen oder 55 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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friedlich zum Schutz der Landschaft ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ oder zur Balzzeit bunte Hautverfärbun- ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ tralbereich als der Mensch. Noch aus- – um technische Bauwerke in ein gen die Aufmerksamkeit der Ge- geprägter ist dies bei Bienen. Vögel natürliches Umfeld einzupassen. schlechtspartner erregen sollen. Dabei wiederum haben fast das selbe Farb- ist die Farbwahrnehmung durchaus spektrum wie Menschen. Farbe dient auch der Kommunikation, unterschiedlich, da das Farbenspek- sie ist Träger von Informationen. trum von verschiedenen Organismen Die hervorragend aufbereitete Schau Besonders augenfällig wird das beim auch unterschiedlich wahrgenommen im Haus der Natur ist bis 25. August Imponierverhalten vieler Tierarten, wird. So sehen Hunde kein rot, dafür 2008 zu sehen. deren prächtiges Gefieder, Balzrosen aber weiter in den ultravioletten Spek- DI Hermann Hinterstoisser

Moderne Baukultur – Vision oder Notwendigkeit?

ur bereits 7. Veranstaltung un- lichen Vorteile von Wettbewerbsver- ser Posten einen sensiblen Umgang ter dem Motto „Bürgermeister- fahren zur sicheren Qualitätsfindung in Hinblick auf die Gestaltung unse- Zfrühstück“ lud Bürgermeister diskutiert. rer Umwelt erfordere. Verwiesen Günther Mitterer in das Kongresszen- wurde in der Diskussion auch auf den trum der Stadtgemeinde St. Johann Unterschied von Qualität und Ge- im Pongau. Rund 35 Teilnehmer, Neues schmack. Die Frage stand im Raum: darunter Bürgermeister, Planer, Exper- Raumordnungsgesetz Was ist gute Architektur? In diesem ten und Wirtschaftstreibende, disku- Zusammenhang wurde von Propor- tierten über zeitgemäßes Bauen in Ein weiteres Thema war das neue tionen, Materialien und landschafts- den Gemeinden unter dem einstim- Raumordnungsgesetz. Hier sollte vor gerechtem Bauen sowie der adäqua- migen Tenor, dass Baukultur vor allem der Grünlandverbrauch berück- ten Einfügung in das Umland, dem allem eine Gesprächskultur benötigt. sichtigt werden. Erörtert wurden die notwendigen Maß an Individualität Die Veranstaltung geht auf eine Ini- Baulandmobilisierung sowie die The- und der Anknüpfung an Traditionen tiative des Fachbeirates Architektur matik gemeindeübergreifender Ge- sowie ökologischen Erfordernissen ge- des Landeskulturbeirates Salzburg werbegebiete. Des Weiteren wurde sprochen. Die Kreativität der Archi- zurück. eingefordert, dass für einzelne Orte tekt/innen in unserem Land könne eine eigene Identität erhalten blei- zur Erfüllung all dieser wichtigen Qua- Den Auftakt der Veranstaltung bildete ben muss. Baumeister Dipl.-Ing. Hart- litätskreterin beitragen. ein Impulsreferat vom Halleiner Ar- mut Spiluttini sprach davon, dass chitekten Dipl.-Ing. Karl Thalmeier, bereits vor knapp 100 Jahren der der über die Themen Wettbewerbe ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ heutige Baustil bei uns Anwendung ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Exorbitanter und Gestaltungsbeiräte als qualitäts- fand und daraus eine Bautradition Flächenverbrauch sichernde Maßnahmen im Planungs- abgeleitet werden könne, die nur verfahren referierte. Er berichtete durch die Kriegsphase stark beein- Ein Vertreter der Landwirtschaftskam- über zwei Projekte, die sein Büro im trächtigt wurde und erst heute schön mer Salzburg berichtete, dass derzeit Wettbewerbsverfahren für sich ent- langsam überwunden wird. Max Zahlen kolportiert werden, die eine scheiden konnte – den Schulzubau Aichhorn, Bürgermeister von Kleinarl, Versiegelung einer 30 Hektar großen in St. Johann und den Schulneubau sah das revolutionierende neue Fläche pro Tag in unserem Land be- in Bad Hofgastein – sowie über den Bauen durchaus kritisch und sprach stätigen. Weiters wurde auch auf die jüngst zu Ende gegangenen Wett- sich auch gegen das Flachdach und Problematik der Zweitwohnsitze hin- bewerb zum Neubau des Hotels klare Kuben aus. Wie in jedem „Bür- gewiesen. Hier wurden die Teilneh- Bellevue in Thumersbach. germeisterfrühstück“ wurde auch in mer angehalten – vor allem auch die St. Johann wieder über die Dachform teilnehmenden Bürgermeister – Dipl.-Ing. Arch. Alexander Eggerth und Dachneigung hitzig diskutiert. durchaus bei der Neugestaltung des vom Land Salzburg führte als Mode- ROG mitzuwirken. Baudirektor Dipl.- rator durch den Vormittag. Unter Der Gemeindeamtsleiter von Gold- Ing. Nagl verwies auf die zahlreichen anderem wurden dabei die Möglich- egg war der Ansicht, dass Bauämter Sachverständigendienste seiner Mit- keiten der unterschiedlichen Wett- nur mehr mit Architekten betraut arbeiter/innen und hob die Eigenver- bewerbsverfahren – offene, gelade- werden sollten und Gemeinden auf antwortung als Bauherr, insbesondere ne, ein- oder mehrstufige Verfahren eine verantwortungsvolle Besetzung hinsichtlich der detaillierten Vor- – insbesondere aber die nachweis- des Bauamts achten müssten, da die- gabenfindung für den Entwurfspro- 56 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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zess und die notwendige Abstim- ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ den mit den gewonnenen Eindrücken ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Nähere mung mit finanziellen Möglichkeiten und einig darüber, dass es weitere Informationen zur Kostensicherung, hervor. Man Gespräche geben muss. Geplant ist sollte neue Architektur nicht fürch- bereits ein „8. Bürgermeisterfrüh- gibt es beim Fachbeirat Architektur ten, sondern fördern und auch um- stück“ noch vor der Sommerpause. Land Salzburg (Salzburger Landes- setzen. Er plädierte für ein entspre- Interessierte Gemeinden sind einge- kulturbeirat, Postfach 527, 5020 Salz- chend gutes Wettbewerbswesen im laden, mit dem Fachbeirat Architek- burg, kultur@ salzburg.gv.at. Land Salzburg und versicherte seine tur in Kontakt zu treten, um einerseits Unterstützung. die Beratungstätigkeit in Anspruch zu Vorsitzender des Fachbeirates Archi- nehmen oder um in Zukunft auch in tektur: Architekt Dipl.-Ing. Simon Die Teilnehmer waren nach einer ihrer Gemeinde ein Bürgermeister- Speigner). dreistündigen Diskussion sehr zufrie- frühstück veranstalten zu können. LK

BERG- UND NATURWACHT

Tätigkeitsbericht der Salzburger Berg- und Naturwacht für das Jahr 2007

ie Salzburger Berg- und Na- Weiters hielt die Berg- und Natur- waren die Neuerungen durch die turwacht legt für das Jahr wacht am 24. 11. 2007 in Salzburg Novelle des Naturschutzgesetzes mit D2007 einen beeindruckenden im Heffterhof die traditionelle Lan- 01. 01. 2008. Herr Dr. Gerold Tätigkeitsbericht öffentlich vor. Es deskonferenz ab, bei der über 120 Glantschnig vom Amt der Kärntner werden darin die erbrachten Leistun- Naturschutzwacheorgane teilnah- Landesregierung referierte über die gen der Salzburger Berg- und Natur- men. Alpenkonvention. Als Abschluss der wacht landesweit sowie für die Be- Landeskonferenz stellte uns Frau zirke im Einzelnen aufgezeigt (siehe Herr Landesrat Sepp Eisl betonte in Mag. Christine Klenovec den Natur- Tabellen). seinem Referat die hervorragende park Weißbach vor. Zusammenarbeit der Salzburger Berg- ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Landesausschusssitzungen fanden und Naturwacht mit den Behörden am 08.03.2007 und am 18.10.2007 und bedankte sich bei den Natur- Öffentlichkeitsarbeit in Salzburg statt. Die Arbeitsgruppe schutzorganen für ihre ehrenamtliche Öffentlichkeitsarbeit trat am 15. 01. Tätigkeit für den Naturschutz. Sehr großen Anklang fand der Tag 2007 in Salzburg zusammen. Wesentlicher Teil der Ausführungen der Natur am 22. 06. 2007, der durch

Bei diesen Tagungen wurden die Auf- teilung des Budgets, schwerpunktmä- Bezirk Gezielte Stunden Stunden Gesamt ßige Überwachungsarbeit für 2007, Einsätze Veranstalt. sowie künftige Aktivitäten bezüglich Öffentlichkeitsarbeit und innerorga- Stadt 814 3541 916 4457 nisatorische Belange der Berg- und Flachgau 392 1703 1382 3085 Naturwacht mit den Bezirken koor- diniert. Tennengau 295 1652 1386 3038 Pongau 418 2908 910 3818 Die Delegierten der Salzburger Berg- und Naturwacht nahmen an der Jah- Pinzgau 1089 6769 847 7616 reshauptversammlung der Arbeits- gemeinschaft der Berg- und Natur- Lungau 260 1714 613 2327 wachten Österreichs - ABNÖ in Sem- Land 3268 18287 6054 24341 riach in der Steiermark teil. 57 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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die Salzburger Berg- und Naturwacht Schulungsveranstaltungen tionen geachtet, die bei Einsätzen der in mehreren, sehr gut besuchten des Landes Wacheorgane vorkommen können. Veranstaltungen mitorganisiert wur- de. Im Mai fand in Obertauern ein Kurz- seminar hinsichtlich des durchgehen- Neue Wacheorgane Weiters bestand wieder die Möglich- den Überwachungsdienstes im Natur- keit auf der Pongauer und Pinzgauer und Europaschutzgebiet Hundsfeld- Die Naturschutzabteilung des Amtes Messe sowie auf der Hohen Jagd die moor während der Sommermonate der Salzburger Landesregierung hat Bevölkerung über Naturschutz- Juni, Juli und Anfang August zum im Flachgau und im Pongau wieder anliegen zu informieren. Schutze des Rotsterniges Blaukehl- Prüfungen zum Naturschutzwache- chens statt. organ abgenommen. Zur Prüfung Am 14. 07. 2007 wurden bei der sog. sind vier Damen sowie 13 Herren an- Hochkönig-Roas im Rahmen eines In Golling wurde ein zweitägiges Lan- getreten. Es haben 16 Kanditaten/ Landeseinsatzes die Schutzgebiete desseminar zur Weiterbildung der innen die Prüfung bestanden, drei um den Hochkönig besonders betreut Salzburger Berg und Naturwacht ab- davon mit ausgezeichnetem Erfolg. und konnte unter den tausenden Be- gehalten. Themen dieses Fortbil- Im Anschluss daran konnten sie von suchern erfolgreiche Aufklärungs- dungslehrganges waren die Auffri- der Landesregierung zu Naturschutz- arbeit betrieben werden. schung der Rechtsgrundlagen in wacheorganen bestellt und vereidigt Landschaftsschutzgebieten. Einen werden. Am Lidaun in Faistenau, am oberen Schwerpunkt stellte weiters der Tier-

Naßfeld bei der Großglockner Hoch- ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ und Pflanzenartenschutz im Rahmen ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ alpenstraße, auf der Hochalm in Un- von Natura 2000 dar. Salzburg Stadt/ ken und im Riedingtal in Zederhaus Flachgau Süd wurden Bergmessen für die verstor- Während des Jahres wurden mehre- benen Wacheorgane der Salzburger re Rethorikschulungen durchgeführt. Im Trumer Seengebiet wirkte die Berg- und Naturwacht abgehalten. Besonderes wurde dabei auf Situa- Berg- und Naturwacht mit der Seen-

Bezirk Ermahn. Aufkl. Anzeigen Vorläufige Organstraf- Anzeigen Abmahn. Gespräche NSG Abfallges. Beschlagn. verfügungen gem. § 26 Stadt 2597 5433 42 – 54 60 – Flachgau 252 1454 2 – – 17 – Tennengau 253 2668 12 9 – – – Pongau 572 1858 32 2 – 1 – Pinzgau 556 3109 2 2 – – – Lungau 218 1273 – 1 – – – Land 4448 15795 90 14 54 78 – 58 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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einsatzgruppe Trumerseen weiterhin ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Betreuung der Amphibienschutzanla- ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Zusammengefasste im Rahmen des von der Landes- gen wurde die Bezirksgruppe Lungau Landestätigkeit regierung, Abteilung Naturschutz, er- mit dem begehrten Hermann-Ortner- stellten Seeufersanierungskonzeptes Naturschutzpreis ausgezeichnet. Die „ Laufende Überwachung natur- mit. Im Besonderen wird auf die Ver- Mitarbeiter legten weiterhin ihr schutz- und nationalparkrecht- hinderung der illegalen Ablagerung Augenmerk auf organisierte Pilze- licher Bestimmungen von Abfällen auf öffentlichen Plätzen sammler im Bezirk. „ Durchgehende Überwachung und und das Abstellen von KFZ in Land- Kontrollgänge während der Som- schaftsschutzgebieten Augenmerk mermonate Juni, Juli und Anfang gelegt. Pinzgau August des Natur- und Land- schaftsschutzgebietes Obertauern- Im Rahmen der turnusmäßigen Über- Hundsfeldmoor zum Schutze des Flachgau wachungsarbeit in den Schutzgebie- Rotsternigen Blaukehlchen auf ten unterstützten die Mitarbeiter die dem Obertauern. Die Einsätze mit dem Elektroboot im Tätigkeit der Nationalparkwarte im „ Kontrolle der Naturdenkmäler Seengebiet brachten große Erfolge in Nationalpark Hohe Tauern. „ Landesweite Instandsetzung und der naturschutzbezogenen Aufklä- Erneuerungsarbeiten von Schutz- rung der Bevölkerung. Von März bis Die Bezirksgruppe überwachte, wie gebietsbezeichnungen. Juli wurde das Natura 2000-Gebiet in den vergangenen Jahren während Wenger Moor von den Einsatzgrup- der Sommermonate die Pilzschutz- „ Überwachung der Landschafts- pen zum Schutz der dort vorkommen- bestimmungen hinsichtlich des orga- schutzbestimmungen (Pflegeplan) den Wiesenbrüter laufend über- nisierten Pilzesammelns und ver- im öffentlichen landeseigenen wacht. Von der EG Seekirchen wur- anstaltete zahlreiche Diavorträge, Naturstrandbad in Zell am Waller- de eine Waldsäuberungsaktion Naturschutz-Ausstellungen und ge- see und im angrenzenden Natura durchgeführt. Am Tag der Natur wur- führte Wanderungen. 2000-Gebiet Wenger Moor durch den in den Natura 2000-Gebieten die Einsatzgruppe Seekirchen. Wenger Moor und Weidmoos Ver- Eine Vielzahl an Wacheorganen „ Durchführung von Müllsammel- anstaltungen abgehalten. nahm an der Eröffnung des Natur- aktionen parks Weißbach teil. Fahnenabord- „ Betreuung von Amphibien-Wan- nungen repräsentierten die Salzbur- derstrecken Tennengau ger Berg- und Naturwacht auch in Ita- „ Landesweite Informationsveran- lien. staltungen in Schulen mit Diavor- Die Bezirksgruppe wirkte an verschie- trägen, geführte Wanderungen für denen Veranstaltungen im Bereich Rund 460.000,- Euro beträgt allein Urlauber in den Fremdenverkehrs- Öffentlichkeitsarbeit mit und hielt der Gegenwert der in „gezielten Ein- regionen. Lehrwanderungen mit Schulklassen sätzen“, also im Auftrag der Behör- „ Veranstaltungen zur Weiterbildung und Gästen, vor allem am Tag der den oder gemäß fixem Dienstplan ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ der Salzburger Berg- und Natur- Natur ab. Mit der Volksschule Puch erbrachten Leistungen der ehrenamt- wacht. wurde eine Müllentsorgungsaktion lichen Organe der Salzburger Berg- im Augebiet durchgeführt. und Naturwacht. „ Repräsentative Ausrückungen bei Veranstaltungen des Bundeshee- In mehreren Schutzgebieten wurden Dazu kommen noch unzählige Stun- res, des Landes und der Gemein- Nistkästen angefertigt und betreut. den für den Besuch von Aus- und den. Das Natura 2000 – Gebiet Tauglgries Fortbildungsveranstaltungen durch „ Bescheidüberprüfungen für die als Brutgebiet des seltenen Flussre- die Wacheorgane, die den Gegen- Bezirksverwaltungsbehörden und genpfeifers wurde von der Einsatz- wert der Leistungen auf rund Landesregierung. gruppe Kuchl während der Sommer- 610.000,- Euro erhöhen. Auch die „ Hervorzuheben ist die ausgezeich- monate betreut. vielen „ungebundenen Einsatzleis- nete Zusammenarbeit mit der ge- tungen“, also die Erledigung von samten Exekutive im Lande, mit Naturschutzaufgaben innerhalb an- den Verwaltungsbehörden, den Lungau derer Tätigkeiten, beispielsweise als Gemeinden sowie der Salzburger Jagd- und Forstschutzorgan, sind in Jägerschaft und dem Landesfische- Die Schwerpunkte lagen in der Kon- der Berechnung nicht enthalten, so- reiverband. Die geleistete Arbeit trolle der Brennstoffe, die im Zuge der dass insgesamt der Wert der für den stellte eine echte Hilfe für die mit Osterfeuer verbrannt werden und in Naturschutz erbrachten Leistungen der Vollziehung von Natur- und der Betreuung der Amphibienschutz- wohl die ein Millionen Eurogrenze Umweltschutzbestimmungen be- anlagen in Weißpriach, Unternberg überstiege, wenn die Arbeit bezahlt fassten Behörden des Landes dar. und Seetal. Für die hervorragende werden müsste. A. Leitner 59 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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Bezirkstreffen○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Pinzgau○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ 2008

m Samstag, 8. März 2008, fand im Kulturzentrum Loh- A ninghof in Thumersbach das Bezirkstreffen 2008 der Salzburger Berg- und Naturwacht für den Pinz- gau, verbunden mit einer natur- schutzrechtlichen Schulung der Wacheorgane statt.

Bezirksleiter Werner Habelt konnte als Ehrengäste Frau Landtagsabge- ordnete Dipl.-Ing. Sonja Hartl und Herrn Bezirksjägermeister Meilinger begrüßen. Vom Amt der Salzburger Landesregierung waren Frau Mag. Karin Drechsel, OFR Dipl.-Ing. Her- mann Hinterstoisser und Landeslei- ter Ing. Alexander Leitner, von der Nationalparkverwaltung Herr Ing. Höger und Ing. Lerch gekommen. Leider haben auch diesmal offizielle 1. Reihe v. l.: Schriftführer Dipl.-Ing. Bernhard Draxl, LL Ing. Alexander Vertreter der Bezirkshauptmannschaft Leitner, BL-Stv. HR Dipl.-Ing. Nikolaus Hinterstoisser, Bezirksjägermeister nicht an der Veranstaltung teilge- Meilinger; rechts hinten: Ing. Hans Lerch, Ing. Manfred Höger. nommen. te Grappa (Italien), im Naturpark zur Verteilung. Das Abfallwirtschafts- In seinem Tätigkeitsbericht führte Weißbach und in Krimml (40 Jahre gesetz soll novelliert werden, um der Bezirksleiter Werner Habelt aus, dass Europadiplom) teil. Berg- und Naturwacht wiederum eine im Pinzgau 204 beeidete Wache- Mitwirkung am Vollzug zu ermög- organe, davon 125 mit Dienstklei- Die nun in der Ebenbergstraße, Zell lichen. dung ausgestattet, im abgelaufenen am See, situierte Bezirksleitung hat Jahr 45.000 ehrenamtliche Stunden ab 2008 neue Bürozeiten: in „gera- 2008 soll die Überwachung der Na- für den Naturschutz geleistet haben. den“ Wochen Montag vormittags, in tura 2000-Gebiete verstärkt werden. Es mussten 556 Erinnerungen und „ungeraden“ montags von 18.00 bis Eine neue Ausstellung zum Thema Abmahnungen ausgesprochen wer- 19.00 Uhr. Damit wird Berufstätigen „Natur im Garten“ kann für örtliche den, 25 Anzeigen erfolgten an die ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ der Kontakt mit der Berg- und Natur- ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Veranstaltungen eingesetzt werden. Bezirkshauptmannschaft. Mehr als wacht erleichtert. An Ausrüstung werden neue Hüte 3.000 aufklärende Gespräche dien- und Rucksäcke in Aussicht genom- ten ebenso der Bewusstseinsbildung Landesleiter Ing. Leitner überbrach- men. für den Schutz von Umwelt und te die Grüße von Herrn Landesrat Eisl Natur, wie die Beteiligung mit einem und wies auf den verpflichtenden Landesleiter-Stellvertreter Dipl.-Ing. Ausstellungsstand auf der Pinzgauer Charakter der Nachschulungen auf- Hermann Hinterstoisser erläuterte die Messe. grund der jüngsten Naturschutz- Vorhaben zum Tag der Natur (13./ gesetznovelle hin. Wer wiederholt 14. Juni 2008) und ersuchte um wei- Am Tag der Natur 2007 wurde eine dienstliche Verpflichtungen wie die tere Meldungen von Aktivitäten zur Bergmesse beim Haslauer Haus an Schulungen oder Abgabe der Jahres- Aufnahme in das Programm. der Glocknerstraße veranstaltet. Frau berichte unterlässt, muss damit rech- Christine Sperner führte eine botani- nen, dass die Beeidung als Natur- Die Biotopkartierung im Land Salz- sche Lehrwanderung durch. In Zell schutzwacheorgan entzogen wird, da burg wird im Jahr 2008 abgeschlos- am See fand eine Präsentation der eine sachgerechte Vollziehung der sen, sodass auch für die derzeit noch Berg- und Naturwacht im Rahmen übertragenen Aufgaben dann nicht fehlenden Pinzgauer Gemeinden ak- des „Tags der Vereine“ statt. mehr gewährleistet erscheint. Die tuelle Biotopdaten vorliegen werden. Schulungsunterlagen für die Berg- In weiterer Folge stellte er die von Die Fahnenabordnung der Berg- und und Naturwacht wurden neu bearbei- Herrn Landesrat Eisl initiierte Aktion Naturwacht Pinzgau nahm unter an- tet. Ebenso gelangen neue Einlage- „Respektiere deine Grenzen“ vor, derem an Veranstaltungen am Mon- blätter für den grauen Arbeitsbehelf mit welcher die Menschen zur Rück- 60 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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sichtnahme auf die heimische Wild- ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Bezirksjägermeister Meilinger ver- ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Nationalparkdirektor Dipl.-Ing. Wolf- tierwelt bewegt werden soll. wies in seinen Grußworten darauf, gang Urban und unterstrich die viel- dass die IUCN die nachhaltige Jagd fältigen Bemühungen der National- Eine Erweiterung der Wanderausstel- als angewandten Naturschutz aner- parkverwaltung um Naturschutzpro- lung zu „Geschützten Arten- und kannt habe. Die österreichische jekte (zB Wiederansiedlung von Bart- Lebensräumen“ um die Themen Jägertagung in Gumpenstein habe geier und Steinwild). Höhlen und Fledermäuse wurde an- gezeigt, dass Jagd zunehmend fremd- gekündigt. Er wies auch darauf hin, bestimmt ist und medial kaum noch Ein Hauptteil des Programmes war dass im Sinne eines vorsorgenden positiv transportiert werde. Auch für der rechtlichen Schulung der Wache- Landschaftsschutzes und zur Erhal- die Jagd ist eine intakte Landschaft organe durch Frau Mag. Karin Drech- tung der hohen Qualität der touris- wichtig. Meilinger betonte, dass der sel gewidmet. Sie erläuterte ins- tisch attraktiven Landschaft vermehrt Wert der Landschaft gerade für den besonders die jüngst erfolgte Novel- Augenmerk auf illegale Plakatierun- Fremdenverkehr sehr von ihrer le zum Salzburger Naturschutzgesetz, gen und Werbetafeln in der freien Schönheit abhänge. Die Zersiedelung die seit 1. Jänner 2008 in Kraft ge- Landschaft zu legen wäre. Bei fest- hat gerade im Pinzgau bereits große setzt wurde. Neben diversen Anpas- gestellten Eingriffen bzw. Übertretun- Beeinträchtigungen in den Tälern sungen an das EU-Recht sind für die gen naturschutzrechtlicher Bestim- hervorgerufen und, vor allem etwa Berg- und Naturwacht relevante Än- mungen wären unverzüglich Anzei- im Vergleich mit Bayern – sehr be- derungen beim Schutz von Lebens- gen an die Bezirkshauptmannschaft sorgniserregende Ausmaße erreicht, räumen (Einbeziehung von Mager- im Wege der Bezirksleitung zu erstat- die zunehmend auch jagdliche Pro- standorten, Trocken- und Feuchtwie- ten. bleme bewirkten. Die Jagd leide im sen in den ex-lege-Biotopschutz) und Oberpinzgau auch unter den vom bei den landesweiten Bestimmungen Bezirksleiter-Stellvertreter Hofrat Nationalpark Hohe Tauern veranstal- betreffend Plakatierungen eingetre- Dipl.-Ing. Nikolaus Hinterstoisser be- teten Schneeschuhwanderungen. Der ten. Ebenso sind nunmehr Starts und richtete über organisatorische Neue- Bezirksjägermeister ersuchte um Landungen von motorisierten Para- rungen betreffend die Festlegung mehr Besucherlenkung und bessere und Hängegleitern an bestehende von Schwerpunkteinsätzen durch die Abstimmung von Veranstaltungen Flugplätze gebunden und wurden die Regionsleiter. mit jagdlichen Erfordernissen. Der Beschränkungen für das Befahren von Nationalpark Hohe Tauern habe sich nicht für den Verkehr gewidmeten Die Anwärterausbildung erfolgt in immer mehr zu einer Fremdenver- Flächen auch auf Freizeitsportgeräte Schulungsblocks. Die gute Zusam- kehrseinrichtung entwickelt. wie Quads und Luftkissenfahrzeuge menarbeit zwischen der Berg- und ausgeweitet. Die Aufgaben der Berg- Naturwacht und dem Amt der Lan- Ing. Manfred Höger überbrachte als und Naturwacht hinsichtlich der Über- desregierung wurde hervorgehoben. Vertreter des Salzburger National- wachung haben damit eine Auswei- parks Hohe Tauern die Grüße von tung und Aufwertung erfahren. Frau Landtagsabgeordnete Dipl.-Ing. Hartl überbrachte als Stadträtin von In der abschließenden Diskussion ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Zell am See die Grüße von Herrn Bür- wurde Kritik an verschiedenen be- germeister Dr. Maltschnig. Sie unter- hördlichen Bewilligungen, ins- strich ihr persönliches Interesse an der besonders für Wegbauvorhaben ge- Tätigkeit der Berg- und Naturwacht äußert. und betonte die gelungene Synthese von Kultur und Natur im Bezirk. Sie Die verstärkte Nachfrage nach Bio- dankte den Mitarbeitern der Berg- masse scheint vereinzelt zu einem und Naturwacht für die Informations- örtlichen Problem für den Fort- tätigkeit, die sich beispielsweise im bestand von Hecken zu werden. Ver- Bezug auf die Wasservögel am Zel- schiedene rechtliche und organisato- ler See bereits sehr bewährt habe. rische Fragen konnten von den An- Weiters informierte sie über den in wesenden Vertretern des Amtes der Fertigstellung begriffenen Land- Landesregierung ad hoc beantwortet schaftspflegeplan für das Südufer des werden. Zeller Sees, wobei sie die Berg- und Naturwacht ersuchte, bei der Infor- Bezirksleiter Werner Habelt rief die mation und Sensibilisierung der Be- Berg- und Naturwachtorgane zu ver- völkerung bezüglich der Besonderhei- stärkter Beobachtung und allfälligen ten des Naturschutzgebietes in der Fahne des Bezirks Pinzgau der Salz- Meldung von Bartgeiersichtungen im Verlandungszone des Zeller Sees mit- burger Berg- und Naturwacht (Bilder. Bezirk auf. zuwirken. H. Hinterstoisser). H. Hinterstoisser 61 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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Bezirkstreffen○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Tennengau○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○

ezirksleiter Eugen Kohler konn- örtliche Präsentationen zur Ver- überarbeiteter Fassung erschienen te als Ehrengäste Landtags- fügung. Er dankte abschließend den Fledermaus-Folder vor und kündigte Bpräsident Mag. Michael Neu- anwesenden Landtagsabgeordneten verstärkte Überwachungsmaßnah- reiter, Landtagsabgeordneten Mi- für die vom Landtag zur Verfügung men für das Europaschutzgebiet chael Kretz und den Bürgermeister gestellten Geldmittel. Tauglgries an. Ebenso stellte er die von Scheffau Josef Aschauer sowie gemeinsame Kampagne mit dem Frau Mag. Barbara Schnitzhofer- Landesleiter-Stellvertreter Dipl.-Ing. WWF (Schulwettbewerb) vor und rief Stegmayer (BH Hallein), Landeslei- Hinterstoisser stellte die kürzlich in zur aktiven Teilnahme am Tag der ter Ing. Alexander Leitner, Landes- leiter-Stellvertreter Dipl.-Ing. Her- mann Hinterstoisser, NBA Mag. Gün- ther Nowotny, Ökonomierat Pankraz Seiwald von der Bezirksbauernkam- mer, Altbürgermeister Pius Züger und Altlandesleiter RR Horst Parzer be- grüßen. Er betonte, dass die Berg- und Naturwacht die Natur nicht ge- gen, sondern mit den Menschen zu schützen bestrebt sei. Der Schutz von Lebensraum und Arten bedürfe um- fangreicher Information und Bewusst- seinsbildung, die von den ehrenamt- lichen Berg- und Naturwachtorganen im Tennengau in vorbildlicher Weise vorgenommen werde. 120 Wache- organe sind im Bezirk tätig, vier ha- ben die Ermächtigung für Organman- date. In sechs Einsatzgruppen orga- nisiert wurden 2007 25.503 ehren- amtliche Einsatzstunden geleistet. Es V. l.: 2. Landtagspräsident Mag. Michael Neureiter, LL Alexander Leitner, mussten 253 Abmahnungen ausge- Adolf Steinlechner (Hallein), Johann Wallinger (Puch), BL Eugen Kohler, sprochen und zwölf Anzeigen erstat- Landtagsabgeordneter Michael Kretz. tet werden. Die Gestellung von Fah- nenabordnungen für örtliche Feiern, ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ die Beteiligung am Tag der Natur, Seminare in Schulen und Müllsam- melaktionen bezeugen ein weites Einsatzspektrum.

Landesleiter Ing. Leitner überbrach- te die Grüße von Landesrat Sepp Eisl und dankte der Bezirksverwaltungs- behörde für die gute Zusammen- arbeit. Aufgrund der Naturschutzge- setz-Novelle sind verpflichtende Nachschulungen für die Landes- wacheorgane vorgesehen, eine Nich- teilnahme führt zur Aberkennung der Wacheeigenschaft, denn nur gut aus- gebildete und mit aktuellen Kennt- nissen versehene Wacheorgane bie- ten Gewähr für einen kompetenten Gesetzesvollzug. Neue Ausstellungen zu den Themen „Natur im Garten“ LL Ing. Alexander Leitner mit dem scheidenden BL Eugen Kohler (rechts) und „Pflanzenphänologie“ stehen für und dem neuen BL Wolfgang Pöschl (Mitte) (Bilder: H.Hinterstoisser). 62 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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Natur 2008 auf. Er dankte den an- ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ hauptmann Hofrat Dr. Klaus Aigner. ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Wechsel in der wesenden Landtagsabgeordneten für Die Naturerhaltung ist oft nicht kon- Bezirksleitung die große Umsicht bei der Beschluss- fliktfrei, die „neuen“ Werthaltungen fassung zur Naturschutzgesetznovelle einer technisch geprägten Wegwerf- Nach einem interessanten Diavortrag und die Ermöglichung zukunftsorien- gesellschaft erleichtern die Arbeit der von Kameraden Schwarzenbacher tierter Gesetzesbestimmungen. Nur Behörden nicht, umso wichtiger ist die (EG Großgmain) über Naturschönhei- mit gutem Werkzeug könnten gute Überzeugungsarbeit durch die Berg- ten in der Salzburger Bergwelt, teilte Arbeitsergebnisse erzielt werden. Das und Naturwachtorgane. Bezirksleiter Eugen Kohler mit, dass vom Salzburger Landtag beschlos- er aus privaten Gründen nach sene Salzburger Naturschutzgesetz ist Besondere Verdienste hat sich die Deutschland übersiedle und daher ein solches Werkzeug, welches ge- Berg- und Naturwacht Tennengau um die Funktion des Bezirksleiters auf- rade der Berg- und Naturwacht zur die Sauberhaltung der Landschaft er- geben müsse. Diese Entscheidung Verfügung steht. worben, wobei erfolgreich vorsor- wurde von allen Anwesenden mit gend, z. B. beim Bikerfest in Golling großem Bedauern zur Kenntnis ge- Zweiter Landtagspräsident Mag. oder im Bluntautal und Tauglgries ge- nommen, hat sich Bezirksleiter Eugen Neureiter dankte für das große Enga- arbeitet werde. Kohler viele Jahre hindurch sehr ver- gement für den Naturschutz und dient gemacht um den Aufbau, die unterstrich die zentrale Lage des Naturschutzbeauftragter Mag. Gün- Festigung und Weiterentwicklung der Lammertales um Scheffau und erläu- ther Nowotny zollte der beachtlichen Bezirksgruppe Tennengau der Salz- terte die von Landesrat Eisl gestarte- Jahresbilanz der BNW Tennengau burger Berg- und Naturwacht. Als te Kampagne „Respektiere deine seinen Respekt. Für die Behörde ist sein Nachfolger wurde der bisherige Grenzen“. Nach einer jüngsten Um- es eine wesentliche Unterstützung, Einsatzgruppenleiter von Abtenau, frage des statistischen Zentralamtes dass die Berg- und Naturwacht be- Wolfgang Pöschl, vorgestellt. engagieren sich 176.000 Österrei- hördliche Auflagen auf ihre tatsäch- cher/innen in Natur- und Umwelt- liche Einhaltung überprüft. Er lobte Wir wünschen dem scheidenden Be- schutzorganisationen: „Ihr seid An- die gute Zusammenarbeit mit Bezirks- zirksleiter Eugen Kohler viel Glück wältinnen und Anwälte der Natur, ihr hauptmannschaft und Gemeinden in und Erfolg in seinem neuen Lebens- seid Augenöffnerinnen und Augen- vielen Naturschutzverfahren. Einige abschnitt in Baden-Württemberg und öffner zur Natur! Ihr respektiert täg- große Projekte, zB Steinbrüche und dem neuen Bezirksleiter Wolfgang lich eure eigenen Grenzen und helft Straßenbauvorhaben, führen aller- Pöschl viel Erfolg für seine neue ver- täglich anderen, ihre Grenzen zu dings immer wieder zu kritischen antwortungsvolle Aufgabe als Be- sehen und zu respektieren!“ Folgen, wie Entwertung von Land- zirksleiter im Tennengau. schaftsteilen. H. Hinterstoisser Landtagsabgeordneter Michael Kretz überbrachte Grüße von Frau Landes- hauptfrau Mag. Gabi Burgstaller und beglückwünschte die Berg- und Nachruf auf ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Naturwacht zu ihrem großen Enga- gement. Er gab der Wertschätzung OAR Rudolf Gruber des Landtages für die geleistete Ar- ie Salzburger Berg- und beit Ausdruck. Natur und schöne Naturwacht Einsatzgruppe Landschaft sind nicht selbstverständ- D „Flachgau-Ost“ trauert um einen lich, darauf aufzupassen sei ein wich- für die Natur sehr engagierten Mit- tiger Beitrag zur Erhaltung der arbeiter. Rudolf Gruber ist am Lebensqualität. 3. April 2008, nach langer schwe- rer Krankheit im 89. Lebensjahr, Bürgermeister Josef Aschauer begrüß- aus unserer Mitte geschieden. te namens der Gemeinde Scheffau. Die Berg- und Naturwacht ist eine Kamerad Gruber wurde am 6. 11. auch für die Gemeinden wichtige 1972 als Naturschutzwacheorgan Organisation. Der Dienst als Wache- vereidigt. Sein Leben waren die organ ist, so der Bürgermeister, nicht Natur und die Berge. immer angenehm, die Aufklärung der Bevölkerung stellt aber eine wesent- Unser Mitgefühl gilt seinen Ange- liche Funktion dar. hörigen. EGL Engelbert Freitag Frau Mag. Schnitzhofer-Stegmayer überbrachte die Grüße von Bezirks- 63 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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Ehrungen○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ und Geburtstage○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○

ie Salzburger Berg- und Na- Ehrenzeichen 70. Geburtstag turwacht zeichnet Wache- für 25 Jahre Dorgane für langjährige Mit- Gonsior Heinrich aus Leogang arbeit im Naturschutzdienst durch Ver- Bacher Gabriele aus Hallein Hasenbichler Johann aus Golling leihung von Ehrenzeichen aus. Freitag Engelbert aus Salzburg Höllbacher Johann aus St. Koloman Höllbacher Albert aus Adnet Parzer Horst aus Koppl Jene Geehrten, die ein Vierteljahr- Schöchl Josef aus Eugendorf Reschreiter Mathias aus Abtenau hundert Arbeit für Natur und Umwelt Unterberger Adolf aus Golling Scheiber Josef aus Zell am See unserer Heimat geleistet haben, sol- Walorz Thomas aus Golling Schörghofer Valentin aus Großgmain len künftig aufgrund Beschlusses des Strasser Josef aus Rauris Landes-Ausschusses ebenso in Natur- Wallmann Matthias aus Zell am See Land Salzburg genannt werden, wie Geburtstage jene Wacheorgane, die im abge- 80. Geburtstag laufenen Quartal einen besonde- 60. Geburtstag ren „runden“ Geburtstag feiern konn- Kofler Johann aus Bischofshofen ten. Bartz Gerhard aus Puch Rettenegger Nikolaus aus Golling Fagerer Johann aus Ebenau Sams Franz aus Strobl Wir freuen uns mit den Geehrten und Fanninger Raimund aus Lessach Schobersteiner Gottfried aus Mais- Jubilaren und dürfen auf diesem Haitzman Otto aus Lofer hofen Wege die Glückwünsche der Landes- Körner Johann aus Salzburg Wölfer Josef sen. aus St. Johann leitung übermitteln. Lohfeyer Martin aus Unken Landesleitung

Müllsammelaktion 2008 der Grödiger Berg- und Naturwacht

m Samstag, den 29. April nördlichen Gemeindegrenze sowie Siloballenhülle) und Papier (z. B. von 2008, fand die alljährliche Waldeggerweg statt. Gratiszeitungen, Prospekten bzw. AFrühjahrs-Müllsammelaktion Postwurfsendungen) auf, da diese der Einsatzgruppe Grödig der Berg- zusätzlich durch den Wind verdriftet und Naturwacht Salzburg statt. Die- Beachtlicher werden. All dieser Müll verunziert ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ser Einsatz wird bereits seit mehre- „Sammelerfolg“ nicht nur die Landschaft, sondern ren Jahren traditionell nach der stellt teilweise auch lebensgefährliche Schneeschmelze und vor Beginn der Das Ergebnis der Frühjahrs-Müllsam- Fallen für Kleintiere und Vögel dar. allgemeinen Vegetationsentwicklung melaktion war auch in diesem Jahr als Beitrag für ein sauberes und schö- wieder beachtlich. Rund 5 m³ Müll nes Grödig durchgeführt. wurden in mehreren Säcken sowie Gedanken- und als loser Sperrmüll beim Recycling- verantwortungsloses In dieser Zeit ist der Müll auch hof der Marktgemeinde Grödig ab- Verhalten besonders gut sicht- und auffindbar, geliefert. Beim so genannten Zivili- da einerseits die Vieles verhüllende sationsmüll reichte die Palette der in Ein besonderes Ärgernis ist es, wenn Schneedecke abgeschmolzen ist und die Landschaft „entsorgten“ Mate- nur wenige Tage nach der Müllsam- andererseits so manche Umweltsün- rialien von Getränkedosen, Plastik- melaktion an stärker frequentierten de noch nicht durch die aufwachsen- und Glasflaschen, leeren Verpackun- Straßen wie zum Beispiel von Grödig den und sich mit Laub begrünenden gen für Zigaretten, Papiertaschen- Richtung Glanegg oder im Eichetwald Pflanzen gnädig verdeckt wird. tücher, Fast Food und Süßigkeiten bis zwischen Eichet und Hellbrunn fri- zu Papier-, Metall- und Kunststoff- scher Müll in beachtlichen Mengen Die heurige Sammlung fand vor allem abfällen aller Art. Einen weiten Ver- zu finden ist. Es ist ja bekannt, dass in den Bereichen Ziegler-Steinbruch, breitungsradius abseits der Verkehrs- die Hemmschwelle, den eigenen Wasserschongebiet zwischen Grödig wege und von beliebten „Deponie- Abfall in der Natur zu entsorgen, und Glanegg, Parkplatz Rositten, stellen“ weisen verschiedene Kunst- deutlich herabgesetzt ist, wenn schon Eichetwald entlang der Straße an der stofffolien (vom Plastiksackerl bis zur Müll herumliegt. Offensichtlich gibt 64 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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es bei dieser Art von Umweltsündern ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ überhaupt keine Hemmschwelle und deren Verhalten kann nur als gedan- ken- und verantwortungslos sowie asozial charakterisiert werden!

Aus der Zusammensetzung dieses Mülls lässt sich schließen, dass es sich vorwiegend um ein jüngeres Publi- kum handelt, denn die Marken McDonald’s und Red Bull sind vor allem in dieser Altersklasse beliebt.

Auch der Zigarettenkonsum ist mittlerweile eher bei jungen und jün- geren Personen verbreitet. Diesen mag es vielleicht „sportlich“ erschei- nen, die Verpackungen des konsu- mierten Fast Foods und der „Lun- genbrötchen“, die Pappbecher und leeren Dosen der Getränke durch das Fenster aus dem fahrenden Auto zu werfen, letztlich ist das aber krimi- Der Aufwand, den manche Mitbürger betreiben, um ihren Sperrmüll loszu- nell! werden, ist enorm und rational nicht nachvollziehbar (Foto: R. Ziller).

Einmal mehr muss allen Umweltsün- baren Tatbestand nach dem Abfall- und ohne vorherige Verwarnung zur dern in Erinnerung gerufen werden, wirtschaftsgesetz handelt. Anzeige bringen! dass es sich bei einer derartigen Form der Abfallentsorgung – nicht nur im Da notorische Müllsünder offenbar Landschafts- und Pflanzenschutz- unbelehrbar sind, wird die Berg- und Dank gebiet Untersberg, das große Flächen Naturwacht Grödig jedes nachweis- in Grödig einnimmt, – um einen straf- bare Müllvergehen unnachsichtig Auch heuer darf die Einsatzgruppe Grödig der Gruppe „Adler“ der Öster- reichischen Naturschutzjugend (önj) ein großes Lob und herzliches Dan- keschön für ihre tatkräftige Mitarbeit bei der Müllsammelaktion ausspre- ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ chen! Die Einsatzfreude und Begeis- terung der beteiligten Kinder war wieder vorbildlich.

Die Marktgemeinde Grödig stellte freundlicherweise die Müllsäcke für diese Aktion zur Verfügung, der Re- cyclinghof übernahm den gesamten Müll. Besondere Erwähnung verdient auch die Unterstützung durch die zuständige Mitarbeiterin in der Ge- meindeverwaltung, Frau Helga Brand- stetter, und durch die Mitarbeiter des Recyclinghofes.

Aufrichtiger Dank sei auch heuer wieder der Raiffeisenbank Grödig für das Sponsoring dieser Aktion aus- Verpackungen und Leergut beliebter Fast Food-Ketten und Getränkehersteller gedrückt! werden häufig gedanken- und verantwortungslos aus dem fahrenden Auto Mag. Günther Nowotny „entsorgt“ (Foto: G. Nowotny). Einsatzgruppenleiter 65 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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Ehrenamtliches Engagement verbessert Zusammenleben

ie Lebendigkeit unserer Volkskultur ist auf Ehrenamt Dgebaut und ich sage, dass ehrenamtliches Engagement nach- haltig und beständig zum Ziel eines besseren Zusammenseins führt, er- klärte Landesrätin Doraja Eberle. Der Salzburger Blasmusikverband mit sei- nen 151 Musikkapellen ist ein wich- tiger Träger und Vermittler unserer Kultur und unseres Musikgutes. „Jede einzelne Musikerin und jeder einzel- ne Musiker leistet einen unverzicht- baren Beitrag zur Pflege der öster- reichischen Blasmusiktradition, aber auch das Annehmen und Praktizie- ren zeitgenössischer Blasmusiklitera- tur ist eine wichtige Aufgabe und Herausforderung an alle Musikkapel- len“, so Eberle weiter.

An die 7.300 Musikerinnen und Musiker nehmen in Salzburg jährlich Verbandsjahrtag der Schützen im Tamsweg: Verleihung der Goldenen Dan- an mehr als 6.000 Ausrückungen teil. kesmedaille des Landesverbandes an Johann Neureiter, Ehrenhauptmann „Das ist eine beeindruckende Zahl an aus Kuchl (2. v. li.), und an Gert Korell, Bezirksmajor aus der Stadt Salzburg Aktivitäten, die eine enorme Außen- ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ (vorne) (Bild: LPB/Kocher). ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ wirkung im gesamten Land erzeugt. Es gibt kaum ein Fest ohne Musik. Major Albert Planitzer, Schützen- men heute in den Gemeinden einen Sie inspiriert und unterstützt unser hauptmann des Bürgerlichen Schüt- unverzichtbaren Platz in der Pflege Denken und unsere Lebensfreude“, zencorps Tamsweg, zur Beförderung der Volkskultur ein. Es zeige sich, so sagte Landesrätin Eberle. zum Bezirkskommandanten im Flach- Eberle, dass Tradition etwas Leben- gau beziehungsweise im Lungau gra- diges und Kostbares für die Identität tulieren. Die Dankesmedaille in Gold von Land und Leuten sei. Das Schüt- Schützenwesen ist fest erhielten Johann Neureiter (Kuchl) zenwesen sei ein Eckpfeiler der Salz- in der Bevölkerung und Gausmajor Gert Korell aus der burger Volkskultur, die vom Gemein- verankert Stadt Salzburg. schaftsgefühl lebe.

Verfolgt man die Entwicklung des Darüber hinaus sprach Eberle von Schützenwesens, dann gab es im Jahr einem eindrucksvollen Leistungs- Geborgenheit und soziale 1965 61 Kompanien. Heute sind es bericht der Schützen im vergange- Wärme sind wieder „in“ 107 Schützenkompanien, der beste nen Jahr 2007. An 2.351 Ausrückun- Beweis, dass das Schützenwesen fest gen haben die Schützenkompanien Über Heimat wird wieder viel gespro- in der Bevölkerung verankert ist. Eber- in Salzburg teilgenommen. Das chen. Geborgenheit und soziale Wär- le konnte Major Andreas Schreder, Schützenwesen ruht auf vier Säulen: me sind wieder „in“. „Ein Mensch, Schützenhauptmann der Bürgergar- auf Geschichte, Heimat, Gemein- der keine Heimat hat, gleicht einem de Neumarkt am Wallersee, und schaft und Glaube. Die Schützen neh- windverwehten Blatt“, zitierte Eber- 66 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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le den deutschen Dichter Erich Lim- ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ben und unsere Traditionen hochhal- ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ darum, unsere Werte zu leben. Den pach. Salzburg sei ein schönes Land, ten. Das seien Werte, die in unserer Menschen Identität und Heimat zu in dem die Menschen in den vergan- Zeit immer mehr an Bedeutung zu- geben, sei überhaupt eine zentrale genen Jahrzehnten Großartiges ge- rück erlangen. Die Diskussion der Herausforderung in der heutigen Zeit leistet haben. „Nach Reisen ins Aus- Verankerung des christlichen Glau- der Integration und des Zusammen- land oder beim Empfang von Besu- bens in der EU-Verfassung sei ein wachsens Europas. Die Volkskultur chern aus vielen Ländern in Salzburg, deutliches Zeichen dafür, dass es hier habe hier eine große Chance. Hei- höre ich immer wieder, dass wir Salz- in Europa Bestrebungen gebe, diese mat gehöre allen Menschen und nicht burger in einem kleinen Paradies Werte ganz verschwinden zu lassen, den Parteien. leben.“ so Eberle. „Das ist meiner Meinung der falsche Weg; ganz im Gegenteil, Volkskulturreferentin Eberle ist es Die Schützen verteidigen die Heimat. wir müssen zu unseren Werten ste- gelungen, die Förderungen für alle In früheren Zeiten war mit Heimat hen. Wir müssen sagen, wo wir her- Bereiche der Volkskultur um 20 Pro- der Grund und Boden, das Hab und kommen, damit andere wissen, wo- zent zu erhöhen. Es gelte auch für Gut und Leib und Leben gemeint. ran sie an uns sind.“ Es gehe nicht die kommenden Jahre, für die Volks- Heute sei mit dem Begriff „Heimat darum, die Vereinheitlichung der kultur in der Landesregierung die verteidigen“ gemeint, dass die Kulturen durch das Abschaffen un- Stimme zu erheben. Schützen unsere Kultur, unseren Glau- serer Werte zu erreichen, sondern LK

Waldbewirtschaftung der Bundesforste für Private

er Dienstleistungsbereich bei und der Investmentbanker und Un- den Österreichischen Bundes- ternehmer Johannes Strohmayer Dforsten (ÖBf) boomt. Immer dazu. Seit kurzem betreuen die ÖBf mehr private Waldbesitzer greifen auch den Wald des Bundesgestütes auf das Know-How der ÖBf-Forst- Piber, der Heimat der Lippizzaner. experten zurück. Dieser Trend wird durch die zunehmenden Unwetter und deren Auswirkungen noch ver- bei der betreuten Fläche und fast um Land Kärnten vertraut stärkt. Nach dem Windwurf „Paula“ das 10-fache beim Umsatz gewach- nach Orkan Paula auf vertraut auch das Land Kärnten bei sen. Bundesforste-Vorstandssprecher ÖBf-Experten der Aufarbeitung der Schäden auf das Georg Erlacher sieht im Bereich Know-how der Bundesforste. Das für ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Dienstleistungen noch weiteres ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Wie sehr die Dienstleistungen der diese Tätigkeiten bei den ÖBf ver- Wachstumspotenzial für die ÖBf: Bundesforste im ganzen Land ge- antwortliche Profit Center Dienstleis- „Als Vorreiter in der Branche können schätzt werden, zeigt zum Beispiel, tungen Inland (DLI) erhält nun eine wir anderen Waldeigentümern mo- dass das Land Kärnten die Koordina- neue Leitung: Der diplomierte Forst- derne Bewirtschaftung und professio- tion der Aufarbeitung der letzten wirt Horst Pristauz-Telsnigg wird ab nelle Beratung sowie laufende um- Orkan-Katastrophe („Paula“) in die Anfang Mai diese Funktion überneh- fangreiche Berichte über den Zustand Hände der ÖBf gelegt hat. Paula hat men. und den Ertrag ihrer Waldflächen zur Ende Jänner in Kärnten Wälder ver- Verfügung stellen. Außerdem profi- wüstet. Ein ÖBf-Experten wurde zum Das Profit Center Dienstleistungen tieren unsere Kunden von Synergien Gesamteinsatzleiter für die Aufarbei- Inland bietet neben der Waldbewirt- bei der Holzvermarktung. Das macht tung der Schäden bestellt. „Uns ist schaftung für private Waldbesitzer die Bundesforste sehr attraktiv für es ein Anliegen, andere Forstbetrie- auch forstliche Beratung und Natur- Waldbesitzer, die ihre Flächen nicht be bei der Bewältigung von Katastro- raumplanung an. Es wurde im Jahr mehr selber betreuen können.“ Die phenschäden zu unterstützten. Die 2004 gegründet und ist seither rasch Waldbesitzer, die bei der Bewirt- Tatsache, dass sogar Landesforstver- gewachsen. schaftung auf die Bundesforste ver- waltungen auf unser Know-how zu- trauen, sind durchaus prominent. rückgreifen zeigt uns, dass wir auf Heute betreut DLI 8.000 Hektar pri- Neben Maurizio Totta, dem Chef von dem richtigen Weg sind“, meint Er- vate Waldflächen für 25 verschiede- Österreichs größtem Shopping-Cen- lacher. ne Kunden. Damit ist dieser Sektor ter, der SCS, zählen auch die Stangl- Bernhard Schragl seit 2004 um mehr als 530 Prozent wirte Balthasar und Richard Hauser Pressesprecher ÖBf-AG 67 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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Vierbeinige○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Spürnasen erschnüffeln○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ illegale Souvenirs Tierische Unterstützung des WWF für den österreichischen Zoll

rtenschutzhunde sollen illegal darin befinden und diese sonst ver- eingeführte exotische Arten letzt werden. A und Reisemitbringsel aufgrei- fen. Nur in wenigen Ländern der Welt Internationale Erfahrungen zeigen, wurden diese Hunde bisher ausge- dass Hunde auf diese Art und Weise bildet. Seit kurzem sind „Aiki“ und beinahe alles erschnüffeln können. „Berro“ als 1. Artenspürhunde Öster- Auch Produkte, die für Menschen- reichs vor allem am Flughafen nasen sehr wenig Eigengeruch haben Schwechat im Einsatz. - wie zum Beispiel Elfenbein, Schlan- genledertaschen oder in Glas ver- In Österreich kam die Idee dazu auf packter Kaviar - stellen für einen gut einer internationalen Konferenz des ausgebildeten Spürhund überhaupt WWF, die Ausbildung erfolgte durch kein Problem dar. die erfahrenen Hundeausbilder des „Für wildlebende Bestände ist der österreichischen Zoll direkt auf dem „Für den Artenschutz sind die bei- zunehmende Schmuggel eine ernst- Flughafen Schwechat. den Hunde ein überaus wichtiger hafte Bedrohung, viele Arten stehen Schritt. Der österreichische Zoll ist deshalb schon nahe an der Ausrot- Mit Geruchsproben von diversen Exo- einer der ersten, der weltweit Arten- tung“, so WWF Geschäftsführerin ten aus dem Tiergarten Schönbrunn schutzhunde einsetzt“, ist Aichberger Hildegard Aichberger. wurden die Hunde zunächst auf Rep- begeistert. tilien und deren Häute trainiert. Auch mit lebenden Schlangen, Echsen und Mit Ihrer Spende unterstützen Sie den Schildkröten wurde hier gearbeitet. Ausbildung der Hunde WWF im Einsatz gegen den illega- Im Zuge der weiteren Ausbildung ler- len Handel mit geschützten Arten! Es ist ein Spiel. Immer wenn die nen die beiden Artenschutzhunde, Artenschutzhunde etwas finden - also auch andere illegale Mitbringsel zu erschnüffeln - gibt es als Belohnung finden. Der Schäferhund „Aiki“ wur- Der WWF dankt ihr begehrtes Spielzeug. Wichtig bei de vom WWF finanziert und mittels der Ausbildung ist es, dass die Vier- Schenkung an das Zollamt Flugha- „ dem Bundesministerium für Finan- beiner nicht zubeißen oder am Kof- fen Wien übergeben. „Aiki“ und sein zen und dem Zoll für die kompe-

○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ fer kratzen wenn sie etwas finden - ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Labrador-Kollege „Berro“ sind am tente und kooperative Durchfüh- sondern sich nur vor das verdächtige Wiener Flughafen und an verschie- rung dieses Projekts Gepäckstück setzen. Es könnte ja denen Grenzübergängen im Einsatz „ dem Bundesministerium für Land- immer sein, dass sich lebende Tiere und sollen dort nun Schmuggler das und Forstwirtschaft, Umwelt und Fürchten lehren. Wasserwirtschaft für die Unterstüt- zung seiner CITES-Arbeit „ WWF Großspendern wie Hubert Hauptabnehmer EU Pöcher für ihren wichtigen finan- ziellen Beitrag zum Projekt Über 200.000 lebende geschützte „ dem Tiergarten Schönbrunn, dem Reptilien und etwa ebenso viele Pa- Verein Eulen- und Greifvogelschutz pageien sowie 40.000 Amphibien und anderen Tierparks für die werden jedes Jahr als Heimtiere in Unterstützung beim Training der die EU importiert. Vor allem Schild- Artenschutz-Spürhunde kröten, Echsen und Schlangen wer- „ TRAFFIC, dem Netzwerk zur Über- den zunehmend als exotische Mit- wachung des Handels von Wild- bewohner geschätzt. Auch für Pro- arten, für die Vorarbeiten zu den dukte aus geschützten Arten wie Artenschutz-Spürhunden, ohne die Stör-Kaviar, Reptilleder oder Koral- es dieses Projekt nicht geben wür- len ist Europa einer der wichtigsten de. Märkte. Artenschutzhund (Bild: WWF). www.wwf.at 68 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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Alpine Pearls:○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Deutliches○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Gästeplus durch nachhaltigen Tourismus

limaschutz und profitabler Tou- rismus müssen sich nicht aus- Kschließen, so eine Zwischen- bilanz der Alpine Pearls. Zum zwei- ten Geburtstag kann sich der Verein für nachhaltigen Alpentourismus „Alpine Pearls“ über eine deutlich steigende Gästeakzeptanz freuen.

Nachhaltigkeit zahlt sich aus – für Umwelt, Gäste und Gastgeber

Die mittlerweile 22 Alpengemeinden setzten sich konsequent für den Er- halt der einmaligen Alpenwelt ein und erzielen damit langfristig wirtschaft- liche Erfolge. Nachhaltiges Reisen ist ungebrochen im Trend.

Die Gemeinde Werfenweng, die das Sanft mobil in den Alpine Pearls – mit den flotten „Alpine flyer“ (Bild: Konzept der sanften Mobilität schon Verein Alpine Pearls). seit Jahren umsetzt, konnte ab 1998 stetig steigende Übernachtungszah- len von 160.000 auf über 200.000 ersten Jahr 5.000 mal verkauft. Seit Nachhaltige Pauschalen notieren. Mehr und mehr umweltbe- Juni 2007 verkehren hier 40 Prozent über www.alpine- wusste Gäste schätzen das Engage- mehr Busse, in Zukunft wird das Sys- pearls.com buchen ment für sanften Tourismus und um- tem weiter verfeinert. weltfreundliche Mobilität. Das Erlebnis der sanften Mobilität ist Auch die Gästekarte von Interlaken buchbar über den Reiseveranstalter In Arosa stieg der Buchungsstand für ist als Fahrausweis auf allen Bus- und der Deutschen Bahn, Ameropa. Au- klimaneutrale Ferien 2007 um 25 ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Zugverbindungen der Gegend gültig. ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ßerdem werden in den alpinen Per- Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Kli- Der Ausbau von Bus- und Shuttleser- len nun laufend sanft-mobile Urlaubs- maneutrale Pauschalen, wie sie Aro- vice ist ein Schwerpunkt in den fran- pauschalen entwickelt. sa anbietet, überzeugen die Besu- zösischen Alpen. In Morzine-Avori- cher, denn die Urlaubsqualität vor Ort az stiegen im Winter 06/07 gar Interlaken wird ab Mai 2008 zum wird durch die autofreien Projekte 25.000 Benutzer vom Auto in den Beispiel das Alpine Perlen-Package gesteigert und der Erholungseffekt Wander- und Mountain Bike-Shuttle- anbieten. Es enthält neben sieben intensiviert. bus „Balad’Aulps“ um. Hotelübernachtungen mit Halbpen- sion einen Regional Pass mit freier Die Alpine Pearls ruhen sich nicht auf Fahrt an drei und ermäßigter Fahrt Sanfte Mobilität bewegt: ihren Lorbeeren aus. So schreitet an vier Tagen. Auch das Angebot Verkehrsnetze werden beispielsweise auch die Einführung „Bahntastische Aussichten“ ist ganz stetig weiter entwickelt der umweltfreundlichen Elektrobikes im Sinne der sanften Mobilität: Wer weiter voran. bei diesem Arrangements zu den Ho- Immer größerem Zuspruch erfreuen telübernachtungen die Hin- und sich auch Gästekarten, wie sie bei- Die flotten „Alpine Flyer“ gibt es Rückreise mit der Bahn ab einem spielsweise in Rosengarten-Latemar mittlerweile zum Beispiel in Bad Rei- beliebigen Bahnhof in Deutschland angeboten werden. Die Mobilcard, chenhall und Berchtesgaden, in Tiers, bucht, kann mit der eingeschlosse- die für nur zehn Euro sieben Tage freie Welschnofen, Deutschnofen, Interla- nen Swiss Card alle Ausflüge in der Fahrt in der gesamten Südtiroler ken, Werfenweng, Sauris und in der gesamten Schweiz zum halben Preis Region ermöglicht, wurde bereits im französischen Gemeinde Les Gets. genießen. 69 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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Aus den Bergen nach ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ „ADAC Tourismusforum Nachhaltiger ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Auto bei voller Mobilitätsgarantie vor Berlin – Pressetermine Tourismus“ (Halle 7, 11:15 bis 13:00 Ort. Auf www.alpine-pearls.com kön- auf der ITB Uhr) und bei „Klimabewusst reisen nen Interessenten den aktuellen FH Eberswalde“ (ICC Raum 15/16, Katalog der Alpine Pearls bestellen. Möglichkeit zum persönlichen Aus- 10 bis 12:30 Uhr) vertreten. Er enthält eine kurze Vorstellung aller tausch mit den Alpine Pearls bietet Orte mit ihren jeweiligen sanft-mobi- sich in diesem Jahr auf der ITB in Alpine Pearls ist das Qualitätssiegel len Urlaubsangeboten. Berlin. Am 7. März ist der Verein auf für die Sanfte Mobilität im Alpen- Management Alpine Pearls dem COMEO-Pressetreff (10 bis 14 raum. 22 Perlen aus sechs Alpenlän- Karmen Mentil Uhr, Großer Stern, Raum VIP 2), beim dern bieten Urlaubsfreuden ohne www.alpine-pearls.com Alpen: Trinkwasserschloss Europas

ie Alpen beherbergen beson- fassender Schutz der Wasserressour- ders empfindliche Wasser- cen unerlässlich. Tabuzonen in Form D systeme, welche auch für so genannter „no-go areas“ für E- außeralpine Regionen von großer Wirtschaft und Baulobby werden ge- Bedeutung sind. Im Interesse der All- genwärtig im Rahmen eines Master- gemeinheit sind die Alpenstaaten plans Wasserkraft diskutiert und be- demzufolge für den Erhalt dieser treffen alle wasserrelevanten Schutz- Wasservorkommen und die Verbes- gebiete. Dieser Masterplan dient der serung der ökologischen Funktions- Umsetzung der EU-Wasserrahmen- fähigkeit der heimischen Gewässer richtlinie WRRL (Richtlinie 2000/60/ verantwortlich. Ziel des „Weltwas- EG des Europäischen Parlamentes sertages“, welcher jährlich am und des Rates vom 23.10.2000 zur 22. März begangen wird, ist es auf Schaffung eines Ordnungsrahmens Raubbau, Rücksichtslosigkeit und für Maßnahmen der Gemeinschaft im Ausbeutung von Wasser aufmerksam Bereich der Wasserpolitik) und soll die zu machen sowie die Öffentlichkeit ökologischen Bedingungen der WRRL für einen umsichtigen Umgang mit mit den Kraftwerksprojekten verein- dieser Ressource verstärkt zu sensi- baren. bilisieren.

Als Allgemeingut bündelt Wasser das Alpenkonvention Interesse vieler Nutzer - jenes der

○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Flüsse und Bäche frei fließen. Zusätz- ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ansässigen Bevölkerung und der licher Druck auf Gewässer und vor Die Alpenkonvention führt in ihrer Wirtschaft sowie das Interesse an der allem auf Gletscher entsteht ferner Rahmenkonvention (Art 2 Abs 2 lit Erhaltung der Umwelt. Wasser ist durch den, im Gebirge sich rasch voll- e) ebenfalls den Bereich „Wasser“ Lebensmittel, Lebensraum und Wirt- ziehenden, Klimawandel. Letzterer an. Prioritär im Sinne des Überein- schaftsfaktor gleichermaßen. Dieses beeinflusst Veränderungen des Was- kommens ist dabei das Ergreifen von Überschneiden unterschiedlichster serkreislaufs und sorgt so für neue, Maßnahmen, welche auf den Erhalt Funktionen und Nutzungsansprüche schwer einschätzbare Gefahren und bzw. die Wiederherstellung gesunder führt unweigerlich zu Konflikten. Risiken. Gletscher etwa sind aufgrund Wassersysteme abzielen. Möglich ihrer Multifunktionalität besonders wird dies durch Gewässerreinhaltung, Von den 53 größeren Flüssen Öster- gefährdet. Sie sind Trinkwasserspei- naturnahen Wasserbau und Wasser- reichs, die auf einer Länge von rund cher, Ressource für die Energiewirt- kraftnutzung, welche die Interessen 5.250 Kilometern durch das Bundes- schaft und gelten gleichzeitig als un- der ansässigen Bevölkerung und gebiet fließen, weisen nur noch verzichtbarer Beitrag zum Tourismus. natürlich das Interesse am Erhalt der wenige einen unfragmentierten und Umwelt gleichermaßen berücksich- naturnahen Zustand auf. Vielmehr tigt. führen Flussbegradigungen und -ver- EU-Wasserrahmen- bauungen, Kraftwerksbauten, Stau- Richtlinie Ebenso sprechen eine Reihe der haltungen und dergleichen zu einer Durchführungsprotokolle (Bergland- massiven Beeinträchtigung der Fließ- Für eine nachhaltige Wasserzukunft wirtschafts-, Bergwald-, Boden- gewässer, sodass heute nur noch drei und den Erhalt der letzten freien Fließ- schutz-, Energie-, Tourismusprotokoll, bis fünf Prozent aller österreichischen gewässerabschnitte ist also ein um- Protokoll Naturschutz und Land- 70 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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schaftspflege sowie Protokoll Raum- ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ serprotokoll der Alpenkonvention. ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Anfang 2009 entscheiden. Anlässlich planung und nachhaltige Entwick- Dieses steht unter http://www.cipra. dieser Konferenz soll der zweite lung) diverse Bereiche der Quer- org/de/alpmedia/positionen/38 zum Alpenzustandsbericht des Ständigen schnittsmaterie Wasser an, wie etwa Download zur Verfügung. Der Proto- Sekretariats der Alpenkonvention Wasserkreislauf, -haushalt, -ressour- kollentwurf thematisiert alpenspezi- zum Thema „Wasser im Alpenraum“ cen, -qualität, Trinkwasser, Grund- fische Themenfelder wie Gletscher- beschlossen werden. Dieser wird sich wasser, Wasserversorgung, Entwäs- und Hochwasserschutz, zielt auf Er- unter anderem mit dem Zustand der serung, Gletscher, Hochwasser, Was- halt, Schutz und nachhaltige Nutzung Gewässer in den Alpen, dem Schutz serwirtschaft oder Wasserkraft. der Wasservorkommen, und aquati- vor Naturgefahren, Klimaveränderun- schen Ökosysteme, einen ökonomi- gen, wichtigen Wassermanagement- Ein konkretes und rechtlich verbind- schen Umgang mit der Ressource fragen, dem existierenden recht- liches Protokoll zum Fachbereich Wasser und Renaturierungsmaßnah- lichen Rahmen für das Wasserma- Wasser existiert trotz intensivster Be- men ab. Ein Mehrwert für die Alpen nagement sowie den zentralen Her- mühungen seitens des österreichi- wäre die logische Konsequenz die- ausforderungen des künftigen Was- schen Alpenkonventionsvorsitzes in ses ganzheitlichen und alpenspezifi- sermanagements auseinandersetzen. den Jahren 2005 und 2006 bis heute schen Wassermanagements. Die Ergebnisse der Publikation sollen nicht. Es gibt jedoch einen, von der letztendlich Aufschluss über die Aus- Internationalen Alpenschutzkommis- Ob ein Protokoll zum Bereich Was- arbeitung eines Durchführungsproto- sion CIPRA im UNO-Jahr des Süß- ser in naher Zukunft tatsächlich aus- kolls im Bereich Wasser geben. wassers (2003) ausgearbeiteten, Vor- gearbeitet wird, wird sich im Zuge der Mag.a Nadine Pfahringer schlag für ein entsprechendes Was- Ministerkonferenz der Alpenstaaten [email protected]

Tennengauer Bezirksfischertag 2008

ie Fischer sind Heger der Fische, Wächter der Fauna D und Anwälte der Natur! meinte der Zweite Landtagspräsident Michael Neureiter in seinen Gruß- worten an den Bezirksfischertag 2008 im Festsaal der AK Hallein: „Die Fi- scher brauchen die Verantwortung für unser kostbares Wasser nicht neu er- finden: Sie leben und Ihr lebt diese ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Verantwortung tagtäglich!“ Bezirks- fischermeister Andreas Wiskocil fand in seinem Bericht über das Jahr 2007 durchaus kritische Töne: Die größte Belastung der Gewässer seien im Berichtsjahr wieder die Baumaßnah- men und Wartungsarbeiten rund um die Stromerzeugung gewesen, ins- besondere am Wiestalsee, an der Alm und an der Salzach: „Häufige Pegelschwankungen führen dazu, dass einerseits teure Fischaufstiege trocken liegen, andererseits Seiten- gewässer die Anbindung verlieren und für den Fischzug insbesondere während der Laichzeit verloren ge- hen.“ Die Schwankungen in der Salz- Die Verleihung des Silbernen Ehrenzeichens des Landesfischereiverbands ach kämen auch von der Wasser- an verdiente Tennengauer Funktionäre: v.l. Christian Winkler, Manfred bereitstellung für das Salzachschiff Deutenhauser, Bezirksfischermeister Andreas Wiskocil, Johann Brandauer, „Amadeus“. Auch die mit dem Kraft- Landesfischermeister Gerhard Langmaier und Zweiter Landtagspräsident werksbau „Ausgleichsbecken Wies- Michael Neureiter (Bild: Bezirksfischereiverband Tennengau). 71 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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tal“ erhoffte schwalllose Benetzung ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ und Pflanzen. Im Berichtsjahr wurde ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ schloss seinen Bericht mit einem kräf- des Almbachs unterhalb der Ham- ein Jungfischerkurs durchgeführt, 17 tigen „Petri Heil“. merwehr sei kaum eingetreten, es Jungfischer bestanden die Prüfung. komme nach wie vor zu einem „teils Der Schaden durch Graureiher und In der Debatte wurde unter anderem fast wasserlosen Bachlauf“. Wiskocil Kormorane bliebt auch 2007 nicht der Fischaufstieg am Kraftwerk Ur- plädierte für die Erhaltung der Le- aus, zur Bestandskorrektur wurden 17 stein angesprochen, der noch immer bensräume für den Menschen ebenso Graureiher und 3 Kormorane abge- nicht in Betrieb ist. wie für alle sonstigen Lebewesen schossen. Der Bezirksfischermeister Mag. Michael Neureiter Fahrradklau

er VCÖ weist darauf hin, cher Christian Gratzer aufmerksam. zer. Teilediebstahl, etwa Sattel oder dass im Vorjahr in Salzburg Der VCÖ schätzt den verursachten Vorderrad, kann durch Sicherheits- D2.621 Fahrräder gestohlen Schaden auf rund 1,5 Millionen Euro. schrauben verhindert werden. Von so wurden. Nur 4,6 Prozent der Dieb- Seit dem Jahr 2000 wurden in Salz- genannten Schnellspannern ist abzu- stähle wurden geklärt. Wer das Fahr- burg bereits mehr als 21.000 Fahr- raten. Zudem empfiehlt der VCÖ rad immer mit einem guten Schloss räder gestohlen. „Aneinandergereiht eine Fahrraddiebstahl-Versicherung. an einem festen Gegenstand ab- ergibt dies eine Kette, die von Salz- Zu beachten ist, dass die Versiche- sperrt, verringert das Diebstahlrisiko burg nach Hallein und wieder retour rung auch in den Nachtstunden gilt deutlich. Der VCÖ fordert mehr Fahr- reicht“, verdeutlicht VCÖ-Sprecher und Teilediebstahl, etwa wenn der radabstellanlagen. 23.940 Fahrräder Gratzer. Der VCÖ fordert mehr und Sattel gestohlen wird, abgedeckt ist. wurden im Vorjahr in Österreich ge- bessere Fahrradabstellanlagen. Feh- Der VCÖ bietet eine Fahrraddieb- stohlen, um 0,5 Prozent mehr als im len Fahrradständer, dann wird Die- stahl-Versicherung an, bei der im ers- Jahr 2006. „Entgegen dem bundes- ben das Handwerk erleichtert. Zu ten Jahr 100 % des Kaufpreises rück- weiten Trend ist in Salzburg die Zahl empfehlen sind auch absperrbare erstattet wird. Der Schutz gilt rund der Diebstähle deutlich zurückgegan- Fahrradboxen. „Das Wichtigste um um die Uhr, Teilediebstahl ist abge- gen. Aber noch immer wechselten einen Diebstahl zu vermeiden: Das deckt (Informationen unter (01) 2.621 Fahrräder unerlaubt den Be- Fahrrad immer mit einem guten 8932697, www.vcoe.at). sitzer. Nur 121 Fahrraddiebstähle Schloss an einem festen Gegenstand VCÖ-Kommunikation wurden geklärt“, macht VCÖ-Spre- absperren“, so VCÖ-Sprecher Grat- Mag. Christian Gratzer

BUCHBESPRECHUNGEN ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Garteln für intelligente Faule von A bis Z

Von Karl Ploberger. 128 Seiten, zahl- Gemüse und Kräutern. Man findet reiche Farbabbildungen. Österreichi- auch die wichtigsten Begriffe, ob scher Agrarverlag, ISBN 978-37040- Schädlinge, Krankheiten und Pflan- 2268-4. Zum Preis von Euro 19,90. zen. Problemstellungen im Garten und auf dem Balkon werden kurz und Karl Ploberger gilt als der bekannteste bündig beschrieben – jeweils mit pra- Biogärtner in Österreich. Seine Fern- xisgerechten Tipps zu eigenem Han- sehsendungen im ORF haben be- deln. Ergänzt wurden Ratschläge und achtliche Einschaltquoten. Im vorlie- Erläuterungen mit Naschtipps, damit genden Band wird, alphabetisch wie die Lust am Garteln nicht an der in einem Lexikon geordnet, ein bun- Küchentür endet. Das Buch sei auch ter Überblick über Fragen im Zusam- ausdrücklich all jenen empfohlen, die menhang mit biologischem Garten- nicht viel Zeit zum „Garteln“ haben, bau gegeben. Das Buch enthält An- aber dennoch mit Freude selbst- gaben zur Aussaat, Pflanzenpflege, gezogenes Gemüse oder Obst genie- zur Ernte und Verwertung von Obst, ßen möchten. H.H. 72 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Flechtenflora ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ und Flechtenvegetation in ausgesuchten Naturwaldreservaten im Bundesland Salzburg

in den Waldgebieten von verschie- sichern. Damit sind sie bedeutend für denen Faktoren ab: Bestandesstruk- die Erreichung des „2010-Zieles“ der tur, Baumartenzusammensetzung, EU-Biodiversitäts-Strategie. Der vor- Altersstufen und der Anteil an Tot- liegende Band aus der Reihe „Natur- holz sind wichtige Parameter. Gera- schutz-Beiträge“ beinhaltet eine zu- de alte und abgestorbene Bäume sammenfassende Wiedergabe der sind in Naturwaldreservaten in höhe- bisher in den Salzburger Naturwald- rem Maß vertreten, als in Wirt- reservaten durchgeführten flechten- schaftswäldern. Dies macht die kundlichen Forschungsarbeiten und Naturwaldreservate zu einem wich- gibt interessante Einblicke in eine tigen Rückzugsraum, aber auch zu hochkomplexe, teilweise verborgene, einer wichtigen Ressource für Dia- teilweise von bizarrer Ästhetik ge- sporen. Naturwaldreservate helfen prägten Lebenswelt. somit auch, Evolutionspotential zu H.H.

Sinnbilder Ein Bildband zum Meditieren Von Roman Türk und Heidelinde Sofie Pfleger. 75 Seiten, Übersichts- karte, 12 Farbbilder, zahlreiche Ta- de Naturstudien, sondern sie regen bellen. Format A-4 Paperback. Band durch seine eigenen ergänzenden 35/08 der Reihe „Naturschutz-Bei- Texte zu Betrachtungen über die un- träge“, herausgegeben vom Amt der terschiedlichen Erscheinungsformen Salzburger Landesregierung/Natur- der Schöpfung an. schutzabteilung; ISBN-Nr. 978-3- 901848-37-7, zum Preis von Euro Naturansichten und Stimmungen, 5,00. etwa im Wechsel der Jahreszeiten, werden unter seiner Hand zur Abbil- ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Im Bundesland Salzburg gibt es dung des Göttlichen. Diesen beson- derzeit 14 Naturwaldreservate mit deren Blick auf die Farben und For- der Zielsetzung, Lebensraum zu men der Schöpfung legt Reinhold geben für selten gewordene und Stecher in seinem neuen Buch offen. bedrohte Organismen. Dies betrifft Ob es der Nebel über einem See ist, nicht nur bekannte Tier- und Pflan- das Aufleuchten einer Abendwolke zenarten, sondern auch Pilze und über dunklen Graten oder die Mor- Flechten, die sich in vielen Fällen nur gensonne, die nach einer Regennacht als unscheinbare Aufwüchse oder über der Stadt aufsteigt: Krusten an der Rinde oder Gesteins- Von Reinhold Stecher, 120 Seiten, oberfläche präsentieren. Dessen un- 64 farbige Abbildungen, Format Die „Bilder der Schöpfung im Spiel geachtet stellen Flechten eine wich- 27,7 x 25 cm, hart gebunden, farbi- es Lichtes“ regen zum Betrachten, tige Organismengruppe als Bestand- ger Schutzumschlag. Tyrolia-Verlag zum Schweifenlassen der Sinne und teile der Biodiversität in allen Wald- Innsbruck, 2008, ISBN 978-3-7022- zum Meditieren ein. ökosystemen dar. Zwischen 200 bis 2912-2. Zum Preis von Euro 24,90. über 340 Arten konnten in den ein- Ein besonderes Anliegen ist dem zelnen Naturwaldreservaten Salz- Die große Naturliebe des Innsbrucker Bergsteiger Reinhold Stecher, in Berg- burgs von Univ.-Prof. Dr. Roman Türk Altbischofs Reinhold Stecher ist wohl räumen nichts Einengendes und Be- und Heidelinde Sofie Pfleger von der bekannt. In diesem neuen Bildband drohendes zu sehen, sondern ein Universität Salzburg festgestellt wer- bleiben die Landschaftsaquarelle Ste- vielgestaltiges Bild der Schöpfung zu den. Die Diversität der Flechten hängt chers nicht einfach nur ansprechen- zeichnen. H.H. 73 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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Alte Gemüsearten○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ neu entdeckt○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○

verraten 70 Rezepte einfache Zube- Kulturpflanzen so richtig zur Geltung reitungsmethoden, die den köst- kommen lassen. lichen Eigengeschmack dieser alten D.H. Das ABC der Fischkrankheiten

Format 22,6 x 17 cm. Leopold-Sto- cker-Verlag Graz, ISBN 978-3-7020- 1135-2. Zum Preis von Euro 19,90.

Eine Biologin und zwei Fachtierärzte für Fische haben mehr als 900 Stich- worte über Krankheiten, Pilze und Parasiten aller Nutz- und Zierfische im Süßwasser sowie bei Krebsen in übersichtlicher, interessant illustrier- ter Form zusammen gestellt. Auch Fragen wie Wasserqualität, Algen- bekämpfung, Vergiftungen durch Schadstoffe sowie Probleme bei Von Heide Haßkerl. 147 Seiten, Überfütterung oder bei Überbesatz zahlreiche Farbabbildungen, Format werden behandelt. Das Buch richtet 16,5 x 22 cm, Hardcover, ISBN Nr. sich an Hydrobiologen, Fischzüchter, 978-3-7020-1142-0. Leopold Stocker Gewässerbewirtschafter, Aquarianer Verlag GmbH, Graz, zum Preis von und Tierärzte ebenso, wie an alle, die Euro 14,95. Von Oliver Hochwartner, Elisabeth sonst beruflich oder in ihrer Freizeit Licek, Thomas Weismann. 168 Sei- mit Fischen befasst sind. Es gibt zahlreiche Gemüsearten, die ten, zahlreiche Farbabbildungen. H.H. noch bei unseren Großeltern häufig am Speiseplan standen, die dann aber, meist aus großanbau- und han- Salate delstechnischen Gründen, nicht mehr angeboten wurden. Heute besinnt Einfach & Gut! man sich wieder vieler dieser Gemü- ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ sespezialitäten, da ihr ursprünglicher, 79 Seiten, zahlreiche Farbabbildun- nicht standardisierter Geschmack und gen, Format 16,5 x 24,5 cm, Hard- ihre garantiert gentechnisch unverän- cover. ISBN Nr. 978-3-7020-1183-3. derte Herkunft geschätzt werden. Leopold Stocker Verlag GmbH, Graz, zum Preis von Euro 7,95. Die Autorin, selbst praktizierende Landwirtin, beschreibt in diesem Schon lange gilt Salat nicht nur mehr Buch 23 dieser Gemüsespezialitäten: als Beilage zu pikanten Hauptgerich- Zucker- und Haferwurzel, Pastinake, ten. Viele genießen ihn als Vorspeise, Dicke Bohne und Spargelerbse, Tel- andere genießen neue Kombinationen tower Rübchen, Herbstrübe und Stiel- von klassisch-gesunden Blatt- und Ge- mus, Melde, Mangold und Guter müsesalaten als Hauptspeise oder bie- Heinrich, Portulak, Buchweizen, ten ihren Gästen herrliche und kreati- Topinambur, Sojabohne, Kerbelrübe, ve Partysalate an, die zu jedem An- Mairübe, Schwarzwurzel, Maus- lass passen. Aber auch die Freunde der wicke, Nachtkerze, Helianthus, Qui- etwas deftigeren Küche oder diejeni- noa und Erdbeerspinat. Sie gibt An- gen, die immer nach außergewöhn- leitungen für deren Kultivierung und lichen Kochkreationen suchen, finden Vermehrung und informiert über die unter den 81 Rezepten sicherlich neue Apotheke der Natur. Darüber hinaus Ideen für die Salatküche. 74 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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Kaum eine Speise bietet eine der- ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ und ist nebenbei auch noch gesund ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Küche herstellen können, zeigt Ihnen artige Fülle von Variationsmöglich- und wertvoll. Wie Sie selbst diese dieses Buch. keiten, schmeckt so hervorragend Köstlichkeiten „Einfach & gut“ in Ihrer D.H. Rote Liste der gefährdeten Biotoptypen Österreichs komplettiert Binnengewässer, Gewässer- und Ufervegetation; Technische Biotoptypen und Siedlungsbiotoptypen

Hochgrasfluren, Schlagfluren und nichtung bedroht, 34 sind „stark ge- Waldsäume, Gehölze des Offenlan- fährdet“ und 18 „gefährdet“. Diese des und Gebüsche (2004) sowie über bedenkliche Situation spiegelt sich Moore, Sümpfe und Quellfluren, auch in den Ergebnissen der Ist-Zu- Hochgebirgsrasen, Pionier-, Polster- stand-Bewertung der Fließgewässer und Rasenfragmente, Schneeböden für die Wasserrahmen-Richtlinie der nemoralen Hochgebirge, Äcker, (WRRL) wider. Die Regenerations- Ackerraine, Weingärten und Rude- fähigkeit wurde großteils ungünstig ralfluren, Zwergstrauchheiden und bis schlecht beurteilt. Für 16 Gewäs- geomorphologisch geprägte Biotop- sertypen trägt Österreich eine hohe typen (2005) vom Umweltbundes- Verantwortung. amt herausgegeben worden. Von den 54 technischen und Sied- Alle Biotoptypen wurden wiederum lungsbiotoptypen wurden 46 als in standardisierter Form beschrieben, „nicht besonders schutzwürdig“ ein- wobei folgende Aspekte berücksich- gestuft, die acht übrigen wurden der tigt wurden: Ökologie, Charakteris- Kategorie „gefährdet“ zugeordnet. In tik, Abgrenzung zu anderen Lebens- diesen Zahlen kommt die vergleichs- raumtypen, Pflanzengesellschaften, weise geringe naturschutzfachliche Referenzierung zur FFH-Richtlinie, Bedeutung dieser Gruppe zum Aus- Verbreitung und Häufigkeit, Vorkom- druck. Von Essl, F., Egger, G., Poppe, M., men in den Bundesländern, Gefähr- Rippel-Katzmaier, I., Staudinger, M., dungsursachen und -einstufung, Da- Es ist sehr erfreulich, dass nunmehr Muhar, S., Unterlercher, M. & Mi- tenqualität und Literaturquellen. Ver- die „Rote Liste der gefährdeten Bio- chor, K. – Monographien REP-0134. ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ breitungskarten runden das Gesamt- ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ toptypen Österreichs“ in einer ein- 316 Seiten, 7 Abbildungen, 146 Ver- bild ab. Auch für die in diesem Band heitlichen Bearbeitung komplett vor- breitungskarten, Format 29,7 x 21,0 bearbeiteten Lebensraumgruppen liegt. Dass Artenschutz nur über die cm (Din A4), Softcover, gebunden. steuerten namhafte Experten ihr Wis- Erhaltung der Lebensräume erfolg- ISBN Nr. 978-3-7083-0496-0. Um- sen bei. Dies ermöglichte eine dem reich sein kann, ist heute unbestrit- weltbundesamt, Wien, Neuer Wis- derzeitigen Kenntnisstand entspre- ten. Die „Rote Liste“ stellt daher eine senschaftlicher Verlag. Zum Preis chende realistische Einschätzung der wertvolle und wichtige Grundlage für von Euro 24,80. regionalen und österreichweiten die praktische Naturschutzarbeit dar. Gefährdungssituation der einzelnen In Hinblick auf die Umsetzung der Anfang 2008 erschien in der Reihe Typen. Für das Bundesland Salzburg Naturschutz-Richtlinien der EU ge- der Monographien des Umweltbun- wurden die vorliegenden Ergebnisse winnt sie sogar noch an Bedeutung. desamtes der letzte Teil der „Roten der Biotopkartierung zur Verfügung Den Autoren und Mitarbeitern sowie Liste der gefährdeten Biotoptypen gestellt. dem Umweltbundesamt ist daher Österreichs“, der die Binnengewäs- Dank und Gratulation auszusprechen. ser, die Gewässer- und Ufervegeta- Von den 92 Gewässerbiotoptypen Möge die „Rote Liste“ dazu beitra- tion, die technischen Biotoptypen und existieren drei (verzweigter Tiefland- gen, das Bewusstsein für den Wert Siedlungsbiotoptypen behandelt. fluss, verzweigter Hügellandstrom, der Arten- und Lebensraumvielfalt zu Zuvor waren bereits die Bände über verzweigter Tieflandstrom) als Folge steigern und die Verluste an Bio- Wälder, Forste und Vorwälder (2002), flussbaulicher und energiewirtschaft- diversität in Österreich zu minimie- über Grünland, Grünlandbrachen und licher Maßnahmen nicht mehr. Wei- ren! Trockenrasen, Hochstauden- und tere 15 Typen sind von völliger Ver- Günther Nowotny 75 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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Gartenschätze○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Lieblingspflanzen aus vergangenen Zeiten

Alte Lieblingspflanzen neu entdecken. den Göttern gesehen wurde, wird Auch wenn die Zahl der Sorten an Gar- dabei Beachtung geschenkt. tenpflanzen jährlich wächst, darf das nicht darüber hinwegtäuschen, dass Praktische Bepflanzungsbeispiele run- gleichzeitig wertvolle Kulturformen den die einzelnen Kapitel ab. So wer- verloren gehen. Sorten, die über vie- den beispielsweise der Bau einer mit- le Jahrhunderte lang kultiviert wur- telalterlichen Rosenlaube oder die den, geraten in Vergessenheit. Viele Gestaltung eines Sitzplatzes mit dieser althergebrachten Gartenschät- Pflanzen, die nachts ihren Duft ver- ze haben faszinierende Geschichten strömen, beschrieben. Anregungen zu erzählen und mit den Pflanzen wird für die Phantasie von Pflanzenlieb- auch ein Teil dieser Geschichten in habern, die das Besondere suchen. unseren Gärten lebendig. Karin Hochegger ist Gartenplanerin Von mittelalterlichen Pflanzen aus und Autorin. Ihre Faszination gilt den Lustgärten der Adeligen über Gärten und Pflanzen mit Geschichte vergessene Duftpflanzen bis zu den und Geschichten. Dies gilt für traditi- altmodischen Blumen der Bauerngär- onelles Wissen ebenso wie für histo- Von Karin Hochegger. 96 Seiten, ten – das Buch stellt in ausführlichen rische Gärten oder alte Kulturpflan- durchgehend farbige Abbildungen Pflanzenporträts viele alte Favoriten zen. Die Erfahrungen aus ihrer Arbeit und Illustrationen, Format 20,8 x 24 und vergessene Raritäten vor und lie- mit Bäuerinnen, Gartenfreunden und cm, Softcover, ISBN Nr. 978-3-7040- fert zu allen Pflanzenarten Sorten- den geliebten Pflanzen konnte sie 2282-0. Österreichischer Agrarver- empfehlungen. So manchen Beson- bereits in mehreren Büchern und Ar- lag (www.avbuch.at), zum Preis von derheiten, wie dem Duft der Pflan- tikeln für Fachzeitschriften darstellen. Euro 19,90. zen, der einstmals als Verbindung zu D.H. Meine Heilpflanzen

cm, hart gebunden. ISBN 978-3- Ermessen des jeweiligen Nutzers. 85068-780-5, Ennsthaler Verlag Trotzdem können Zubereitungen für ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Steyr, zum Preis von Euro 27,90. ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Tees, Tinkturen und Pflanzenbrei, für Kräuterdunstumschläge und Salben- Zum 100. Geburtstag der Pionierin der bereitung, für Kräuterbäder oder Kräuterheilkunde Maria Treben hat Schwedenbittererzeugung von gro- der Ennsthaler Verlag einen Band ßem Nutzen sein. herausgegeben, der einen Überblick über jene Heilpflanzen, denen Ma- Die einzelnen Pflanzen werden durch ria Treben Heilwirkung zuschreibt, prägnante Symbolbilder, Beschrei- gibt. Dabei nehmen die wichtigen, bung ihres Aussehens, Standortes, der wie Ringelblume, Brennnessel, Zinn- Blütezeit und Wirkstoffe, sowie der kraut usw. breiten Raum ein, aber jeweils zugeschriebenen Heilwirkung auch seltener angewandte Arten wie und möglicher Anwendungen darge- Aloe, Engelwurz etc. werden vor- legt. Von Asthma bis Wadenkrampf, gestellt. Die im Buch angeführten Vor- von Arteriosklerose bis Wurmbefall stellungen, Vorschläge und Therapie- finden sich unzählige Möglichkeiten, methoden sind nicht als Ersatz für eine Bärlapp, Beinwurz, Huflattich, Schöll- professionelle medizinische Behand- kraut oder Heidelbeere, Hainbuche, lung gedacht. Jede Anwendung der Meisterwurz oder Ysop zur Gesun- Von Maria Treben. 285 Seiten, zahl- in diesem Buch angeführten Rat- dung von vielfältigen Leiden einzu- reiche Farbabbildungen, Übersicht- schläge, darauf weist der Verlag im setzen. stabellen, 2 CDs, Format 24,5 x 18 Vorwort ausdrücklich hin, liegen im H.H. 76 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

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Beeren-, Frucht-○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ und Kräuterweine○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○

Von Gabriele Lehari. 147 Seiten, Damit die Weinbereitung auch gelingt, durchgehend farbige Abbildungen, informiert das Buch ausführlich über Format 16,5 x 22 cm, Hardcover, den gesamten Ablauf, vom Weinan- ISBN Nr. 978-3-7020-1176-5. Leo- satz über die Gärführung und -kon- pold Stocker Verlag GmbH, Graz, trolle bis hin zur Behandlung nach der zum Preis von Euro 14,95. Gärung; Weinfehler und -krankheiten werden ebenso ausführlich behandelt Köstliche Weine lassen sich nicht nur wie die Frage der richtigen Lagerung. aus Trauben, sondern auch aus Früch- Die Autorin, eine Diplom-Biologin, die ten, Beeren, Blüten, Kräutern, ja sich als Sachbuchautorin mit Büchern sogar aus Baumsäften keltern: vom zum Thema Obstverarbeitung einen „Äppelwoi“ (Apfelwein) über Bana- Namen gemacht hat, hat für dieses nen-, Erdbeer- und Schlehenwein bis Buch neben den klassischen Varian- hin zu Holunderblüten- und Löwen- ten auch viele außergewöhnliche Re- zahnwein, Wermut, Reiswein (Sake) zepte gesammelt, die der Leser leicht und Met. nachvollziehen kann. D.H. Garten- und Schwimmteiche Bau – Bepflanzung – Pflege

sauber bleibt. Von der Planung, An- se und Ansprüche der verschiedenen lage und Bau von Biotopen, Garten- Tier- und Pflanzenarten, Probleme und und größeren Schwimmteichen über Störungen des ökologischen Gleich- die richtige Bepflanzung, nicht nur in gewichtes sowie deren Beseitigung ästhetischer Hinsicht, sondern auch und die Errechnung der Kosten und zur Selbstreinigung des Wassers, wer- des Arbeitsaufwandes an einigen Bei- den weiters die Themen Lebenswei- spielen behandelt. D.H. Terrinen, Sülzen, Pasteten Einfach & Gut! ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○

cover. ISBN Nr. 978-3-7020-1184-0. Leopold Stocker Verlag GmbH, Graz, zum Preis von Euro 7,95.

Terrinen, Sülzen, Pasteten und Mous- ses leicht gemacht: Diese wundervol- Von Richard Weixler und Wolfgang len Köstlichkeiten passen bei jedem Hauer. 186 Seiten, zahlreiche Skizzen Fest und jedem Anlass auf den Es- und Pläne, durchgehend farbige Ab- senstisch! Dass und wie diese Köst- bildungen, Format 16,5 x 22 cm, lichkeiten entgegen der landläufigen Hardcover. ISBN Nr. 978-3-7020-1177- Meinung in der eigenen Küche schnell 2. Leopold Stocker Verlag GmbH, und unkompliziert zubereitet werden Graz, zum Preis von Euro 19,90. können, zeigt Ihnen dieses Buch. Zahlreiche Schritt-für-Schritt-Anleitun- Das umfassende Erfolgsbuch zum The- gen verdeutlichen, wie „Einfach & ma Schwimmteich! Richtig angelegt gut“ Sie diese Rezepte nachkochen und bepflanzt, sind Schwimmteiche können. Unter den über 50 Rezepten billiger und gesünder als jeder Swim- ist für jeden Geschmack ein Gericht mingpool, da das Wasser ohne tech- 79 Seiten, zahlreiche Farbabbildun- dabei, das das Herz eines jeden Ge- nischen oder chemischen Aufwand gen, Format 16,5 x 24,5 cm, Hard- nießers höher schlagen lässt. D.H. 77 ©Salzburger Naturschutzabteilung, download unter www.biologiezentrum.at

Heft 2 • 2008 NaturLand Salzburg

Hanggärten ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ Obstkuchen○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ naturnah gestalten Einfach & Gut!

Jeder kennt sie, jeder liebt sie, und die meisten können gar nicht genug davon bekommen – Obstkuchen haben immer Saison. Bereits im April wird der Rhabarber reif, gefolgt von den Erdbeeren im Mai und den vie- len anderen köstlichen Beeren, die den Sommer über geerntet werden können. Auch der Herbst bietet mit Weintrauben und Quitten noch fruch- tigen Genuss, und im Winter muss dank Äpfeln und Birnen niemand auf den geliebten Obstkuchen verzich- ten.

Wie Sie in der eigenen Küche Obst- kuchen „Einfach & gut“ zubereiten können, zeigen Ihnen die 57 Köst- lichkeiten in diesem Buch. Für jede Von Alice Thinschmidt und Daniel 79 Seiten, zahlreiche Farbabbildun- Obstsorte gibt es passende Rezepte, Böswirth. 80 Seiten, durchgehend far- gen, Format 16,5 x 24,5 cm, Hard- die sich schnell und problemlos von bige Abb., Format 24 x 17 cm, bro- cover. ISBN Nr. 978-3-7020-1186-4. jedem umsetzen lassen. schiert. ISBN 978-3-7040-2279-0, Leopold Stocker Verlag GmbH, Graz, Österreichischer Agrarverlag (www. zum Preis von Euro 7,95. D.H. avbuch.at), zum Preis von Euro 9,90. Gärten am Hang werden wegen der Fisch aufwändigeren Pflege und den gerin- gen Nutzungsmöglichkeiten oft als Einfach & Gut! Nachteil empfunden. Doch durch krea- tive Lösungen in der Sitzplatzgestaltung, Die besten Rezepte für Fisch und mit eleganten Treppen, mit Bachläufen, Meeresfrüchte! Viele lieben Fisch und Teichen und Biotopen, Wiesen und können nicht genug von ihm bekom- Anleitungen für abenteuerliche Spielflä- ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ ○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○○ men, tun sich aber bei der Zuberei- chen auf verschiedenen Niveaus, tung dieser Köstlichkeiten oft ein schwungvollen Trockenmauern, mit wenig schwer. Wie Fischgerichte den- duftenden Kräutern oder pflegeleichten noch rasch und problemlos serviert Hochbeeten fürs Gemüse eröffnen sich werden können, zeigt Ihnen dieses ganz neue Perspektiven. Aus einer Buch. „Schieflage“ entstehen bei guter Pla- nung, Fingerspitzengefühl in Detailfra- Mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen gen und etwas Know-how die span- und vielen Bildern wird dargestellt, nendsten Gärten. Eine pflegeextensive, wie „Einfach & gut“ Fisch in der ei- standortgerechte Bepflanzung trägt ent- genen Küche zuzubereiten ist. So- scheidend dazu bei, den Garten in vol- wohl Rezepte für Fische aus Fluss und len Zügen genießen zu können. Gera- See als auch Köstlichkeiten aus den de am Hang ergeben sich ganz unter- Tiefen des Ozeans können zukünftig schiedliche Bereiche und Nischen. Mit schnell und völlig unkompliziert nach- der Vielfalt an Standorten steigt auch gekocht werden. Beliebten Gerichten die Vielfalt an Pflanzen und Tieren, und 79 Seiten, zahlreiche Farbabbildun- wie Lachs und Meeresfrüchten wird der Garten wird zum wertvollen Lebens- gen, Format 16,5 x 24,5 cm, Hard- jeweils ein eigener Abschnitt gewid- raum. Hier finden Sie zahlreiche pra- cover. ISBN Nr. 978-3-7020-1185-7. met, damit Sie auch diese besonde- xisnahe Tipps und pfiffige Gestaltungs- Leopold Stocker Verlag GmbH, Graz, ren Spezialitäten künftig zu Hause ideen für Ihren Hanggarten. D.H. zum Preis von Euro 7,95. selbst zubereiten können. D.H. 78