Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan

Markt Landkreis Neustadt an der

Begründung ENTWURF – 3. Offenlage

Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan

Markt Kirchenthumbach Landkreis Neustadt an der Waldnaab

Begründung

ENTWURF – 3. Offenlage Fassung vom 01.02.2017

Auftraggeber: Markt Kirchenthumbach Bahnhofstr. 18 91281 Kirchenthumbach

Auftragnehmer:

In ständiger Zusammenarbeit mit:

Martin Gebhardt Architekt + Stadtplaner Herrmannstr. 3 D-92637 Weiden Tel: 0175 - 5604021 mail: [email protected] Internet: www.gebhardt-architekten.de

Bearbeitung: Dipl. Ing. (FH) D. Narr Dipl.-Ing. (FH) M.Gebhardt Dipl. Ing. K. Brunne Dipl. Ing. (FH) T. Ehnes Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

Inhaltsverzeichnis

1 Anlass und Erfordernis der Planung ...... 10 1.1 Einleitung ...... 10 1.1.1 Planungsanlass und –erfordernis ...... 10 1.1.2 Rechtliche Grundlagen ...... 10 1.1.3 Landschaftsplan ...... 10 1.1.4 Umweltbericht und Eingriffsermittlung ...... 11 1.1.5 Verfahrensstand ...... 11

2 Rahmenbedingungen und Planungsvorgaben ...... 14 2.1 Regionale Einordnung, Lage und Größe ...... 14 2.2 Zentralörtliche Bedeutung und Gebietsstruktur ...... 14 2.3 Überörtliche Verkehrsanbindung ...... 14 2.4 Landesentwicklungsprogramm Bayern (LEP 2013) ...... 15 2.5 Regionalplan ...... 16 2.5.1 Allgemeines ...... 16 2.5.2 Zentralörtliche Funktion ...... 17 2.5.3 Siedlungswesen ...... 17 2.5.4 Natur und Landschaft ...... 17 2.5.5 Land- und Forstwirtschaft ...... 19 2.5.6 Gewerbliche Wirtschaft ...... 20 2.5.7 Arbeitsmarkt ...... 21 2.5.8 Bildungs- und Erziehungswesen ...... 21 2.5.9 Erholung ...... 21 2.5.10 Gesundheit und Soziales ...... 22 2.5.11 Verkehr und Nachrichtenwesen ...... 22 2.5.12 Energieversorgung ...... 22 2.6 Kommunale Planungen ...... 23

3 Beschreibung des Gemeindegebietes ...... 24 3.1 Natürliche Grundlagen ...... 24 3.2 Landschafts- und Naturschutz ...... 26 3.2.1 Schutzgebiete ...... 26 3.2.2 Wasserschutzgebiete ...... 27 3.3 Baudenkmäler, Bodendenkmäler ...... 27 3.3.1 Baudenkmäler ...... 27 3.3.2 Bodendenkmäler ...... 30 3.4 Altlastenverdachtsflächen ...... 32

3

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

3.5 Historische Entwicklung ...... 33 3.6 Gemeindestruktur ...... 35 3.6.1 Gebietsgröße/Flächenverteilung ...... 35 3.6.2 Hauptfunktionen im Gemeindegebiet ...... 36 3.6.3 Bevölkerung ...... 37 3.6.3.1 Bevölkerungsdichte und Ortsteile ...... 37 3.6.3.2 Bevölkerungsentwicklung ...... 38 3.6.3.3 Bevölkerungsbewegungen ...... 39 3.6.3.4 Altersstruktur ...... 40 3.6.4 Erwerbs- und Wirtschaftsstruktur ...... 42 3.6.4.1 Erwerbsstruktur / Pendler ...... 43 3.6.4.2 Industrie und Gewerbe ...... 45 3.6.4.3 Handel und Dienstleistungen ...... 45 3.6.4.4 Land- und Forstwirtschaft ...... 47 3.6.4.5 Tourismus / Naherholung ...... 49 3.7 Gemeinbedarfseinrichtungen ...... 49 3.7.1 Öffentliche Einrichtungen ...... 49 3.7.2 Schulen ...... 50 3.7.3 Kindertagesstätten ...... 50 3.7.4 Gesundheitliche Einrichtungen ...... 51 3.7.5 Kirchliche Einrichtungen ...... 52 3.7.6 Kulturelle Einrichtungen, Vereine, Verbände ...... 53 3.7.7 Sportliche Einrichtungen ...... 53 3.7.8 Feuerwehren ...... 54 3.8 Verkehr ...... 54 3.8.1 Öffentliche Parkplätze ...... 54 3.8.2 Fuß- und Radwege, Wanderwege ...... 54 3.8.3 Schienenverkehr ...... 55 3.8.4 Öffentlicher Nahverkehr ...... 55 3.9 Grünflächen ...... 55 3.9.1 Allgemein ...... 55 3.9.2 Parkanlagen ...... 56 3.9.3 Kleingartenanlagen ...... 56 3.9.4 Spiel- und Bolzplätze ...... 57 3.9.5 Sportanlagen ...... 57 3.9.6 Friedhöfe ...... 57 3.10 Ver- und Entsorgung ...... 57 3.10.1.1 Wasserversorgung ...... 57 3.10.1.2 Abwasserbeseitigung ...... 57 3.10.1.3 Abfallentsorgung ...... 58 3.10.1.4 Elektrizität ...... 58 3.10.1.5 Gas ...... 58 3.11 Windenergieanlagen ...... 58

4

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

4 Konzeption, Ziele und Maßnahmen aus städtebaulicher Sicht ...... 59 4.1 Bevölkerungsprognose ...... 59 4.2 Ortsplanerische Entwicklung ...... 59 4.3 Städtebauliches Leitbild Hauptort Kirchenthumbach ...... 61 4.4 Bauflächenausweisung ...... 63 4.4.1 Bauflächenreserven und Bauflächenbedarf ...... 63 4.4.2 Entwicklung von Wohnbauflächen – WA ...... 68 4.4.2.1 Ortsteil Kirchenthumbach ...... 68 4.4.2.2 Ortsteil Sassenreuth ...... 71 4.4.2.3 Weitere Ortsteile ...... 73 4.4.3 Entwicklung von gemischten Bauflächen - MI ...... 74 4.4.4 Entwicklung von Dorfgebieten - MD ...... 74 4.4.6 Entwicklung von gewerblichen Bauflächen – GE ...... 76 4.4.7 Gemeinbedarfsflächen und Einrichtungen ...... 79 4.4.8 Sondergebiete „Konzentrationsflächen für Windenergie“ ...... 79 4.4.9 Sonderbauflächen für großflächige Photovoltaikanlagen ...... 80 4.4.10 Grünflächen ...... 81 4.4.10.1 Parkanlagen ...... 81 4.4.10.2 Kleingartenanlagen ...... 81 4.4.10.3 Spiel- und Bolzplätze ...... 82 4.4.10.4 Sportanlagen ...... 82 4.4.10.5 Friedhöfe ...... 82

5 Konzeption, Ziele und Maßnahmen aus landschaftsplanerischer Sicht ...... 83 5.1 Landschaftliches Leitbild ...... 83 5.2 Ziele und Maßnahmen für die Entwicklung von Natur und Landschaft .. 86 5.2.1 Schutzgebiete, -objekte; ökologisch besonders wertvolle Flächen ...... 87 5.2.2 Ausgleichsflächenkonzept, Flächenpool, Ökokonto ...... 88 5.2.3 Ortsränder ...... 88 5.2.4 Grün- und Freiflächenkonzept ...... 89 5.2.4.1 Grünzüge ...... 89 5.2.4.2 Grünverbindungen ...... 89 5.2.4.3 Grünstrukturen ...... 90 5.3 Anforderungen des Naturschutzes und der Landschaftspflege an die Flächennutzungen ...... 90 5.3.1 Siedlungsentwicklung ...... 90 5.3.2 Verkehrliche Infrastruktur ...... 90 5.3.3 Landwirtschaft ...... 91 5.3.4 Forstwirtschaft ...... 92 5.3.5 Teichwirtschaft ...... 92 5.3.6 Freizeit und Erholung ...... 93 5.3.7 Ehemalige Abbaustellen ...... 93

5

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

5.3.8 Bäche und ihre Auen ...... 94 5.3.9 Trinkwasserschutzgebiete ...... 94 5.4 Möglichkeiten des Einsatzes von Förderprogrammen zur Landschaftsentwicklung ...... 95

6 Naturschutzrechtliche Eingriffsregelung ...... 96

7 Zusammenfassung ...... 97

8 Quellenverzeichnis ...... 99 8.1 Ausgewertete Datengrundlagen ...... 99 8.2 Literatur ...... 100

9 Anlagen ...... 102 9.1 Beiplan: „Ortsplanerisches Leitbild“, M 1 : 10.000 ...... 102 9.2 Bestandsplan Teil Süd, M 1 : 10.000 ...... 102 9.3 Bestandsplan Teil Nord, M 1 : 10.000 ...... 102 9.4 Übersichtskarte Amtliche Schutzgebiete, M 1 : 25.000 ...... 102 9.5 Übersichtskarte Natur- und Kulturdenkmäler, M 1 : 25.000 ...... 102 9.6 Übersichtskarte Land- und Forstwirtschaft, M 1 : 25.000 ...... 102 9.7 Übersichtskarte Schutzgut Wasser, M 1 : 25.000 ...... 102 9.8 Übersichtskarte Erholung und Infrastruktur, M 1 : 25.000 ...... 102

6

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Flächenverteilung nach ha ...... 36 Abb. 2: Tendenz der Bevölkerungsentwicklung im Gemeindegebiet ...... 38 Abb. 3: Tendenz der Bevölkerungsentwicklung im Landkreis ...... 39 Abb. 4: Bevölkerungsentwicklung nach Altersgruppen 1970-2012 ...... 41 Abb. 5: Prozentualer Anteil der Altersgruppen an der Gesamtbevölkerung in % ...... 41 Abb. 6: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nach Wohn- und Arbeitsort ...... 44 Abb. 7: Entwicklung der landwirtschaftlichen Betriebe im Gemeindegebiet ...... 48 Abb. 8: Entwicklung landwirtschaftl. Betriebe im Landkreis ...... 49 Abb. 9: Städtebauliches Leitbild für den Hauptort Kirchenthumbach ...... 63 Abb. 10: Übersicht der geplanten Neuausweisungen für Bauflächen innerhalb der Ortsteils Kirchenthumbach ...... 67 Abb. 11: Auszug FNP mit Darstellung Siedlung „Sandbrunnen“ und geplanter westlicher Erweiterung ...... 68 Abb. 12: Übersicht der geplanten Neuausweisungen für Bauflächen innerhalb des Ortsteils Sassenreuth ...... 71 Abb. 13: Auszug FNP mit Darstellung nordöstlichen Ortsrand und geplanter östlicher Erweiterung ...... 71 Abb. 14: Auszug FNP Thurndorf mit Darstellung bestehender WA ...... 73 Abb. 15: Auszug FNP Neuzirkendorf mit Darstellung bestehender WA ...... 73 Abb. 16: Übersicht der geplanten Neuausweisungen für Bauflächen innerhalb des Ortsteils Wölkersdorf ...... 75 Abb. 17: Auszug FNP Wölkersdorf mit Darstellung Erweiterung MD ...... 75 Abb. 18: Auszug FNP Ortsteil Kirchenthumbach mit Darstellung bestehender und geplanter Gewerbegebietsflächen ...... 76 Abb. 19: Landschaftsplanerisches Leitbild für das Gemeindegebiet ...... 85

7

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Übersicht rechtsverbindliche Bebauungspläne im Gemeindegebiet ...... 23 Tabelle 2: Zusammenfassung der natürlichen Grundlagen ...... 24 Tabelle 3: nationale und europäische Schutzgebiete ...... 26 Tabelle 4: Baudenkmäler im Gemeindegebiet ...... 28 Tabelle 5: Bodendenkmäler im Gemeindegebiet ...... 30 Tabelle 6: Altlastenverdachtsflächen im Gemeindegebiet ...... 33 Tabelle 7: Flächennutzung im Gemeindegebiet ...... 35 Tabelle 8: Übersicht der Einwohnerzahl pro Gemeindeteil ...... 37 Tabelle 9: Bevölkerungsentwicklung 2000-2014 ...... 38 Tabelle 10: Natürliche Bevölkerungsentwicklung und Wanderungsverhalten im Gemeindegebiet ...... 40 Tabelle 11: Entwicklung der Altersstruktur zwischen 1970 und 2014 ...... 40 Tabelle 12: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Gemeindegebiet ...... 43 Tabelle 13: Übersicht Handwerksbetriebe ...... 45 Tabelle 14: Branchenübersicht ...... 45 Tabelle 15: Landwirtschaftliche Betriebe im Gemeindegebiet Kirchenthumbach ...... 47 Tabelle 16: Landwirtschaftliche Betriebe im Landkreis Neustadt a. d. Waldnaab ...... 48 Tabelle 17: Übersicht Schülerzahlen 2005-2015 ...... 50 Tabelle 18: Belegung der Kindertagestätte St. Elisabeth ...... 51 Tabelle 19: Übersicht Einrichtungen der Gesundheitsvorsorge ...... 51 Tabelle 20: Kirchen und bedeutende Kapellen im Gemeindegebiet ...... 52 Tabelle 21: Übersicht der Vereine und Verbände des Gemeindegebietes ...... 53 Tabelle 22: Freiwillige Feuerwehren nach Ortsteilen ...... 54 Tabelle 23: Grünflächenbilanz ...... 56 Tabelle 24: Übersicht zu geplanten Vorranggebieten für Windkraftanlagen ...... 58 Tabelle 25: Auslastung bestehender Wohnbaugebiete ...... 64 Tabelle 26: Wohnbedarfsberechnung ...... 65 Tabelle 27: Checkliste Flächenausweisung „Sandbrunnen“ ...... 69 Tabelle 28: Checkliste Flächenausweisung „Weiherwiesen“ ...... 78 Tabelle 29: Vorschläge zur Neuausweisung von Naturdenkmälern ...... 87

8

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

Abkürzungsverzeichnis

ABSP Arten- und Biotopschutzprogramm B Bundestraße BAB Bundesautobahn BauGB Baugesetzbuch BayNatSchG Bayerisches Naturschutzgesetz DH Doppelhaus EFH Einfamilienhaus EW Einwohner FFH-Gebiet Special Area of Conservation (= „Gebiet von gemeinschaftlicher Bedeutung“) FFH-RL Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie FNP Flächennutzungsplan Gmk Gemarkung HWS Hauptwohnsitz k. A. keine Angaben LEP Landesentwicklungsprogramm LSG Landschaftsschutzgebiet NEW Neustadt a.d. Waldnaab NWS Nebenwohnsitz OT Ortsteil ÖPNV Öffentlicher Personennahverkehr PG Planungsgebiet SpVgg Spielvereinigung StMLU Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz WE Wohneinheit

9

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

1 Anlass und Erfordernis der Planung

1.1 Einleitung

1.1.1 Planungsanlass und –erfordernis Der Marktgemeinderat von Kirchenthumbach hat in der Februar-Sitzung 2011 die Neu-Aufstellung eines Flächennutzungsplanes mit integriertem Landschaftsplan für das Gemeindegebiet beschlossen, um eine geordnete städtebauliche Entwicklung unter Einbeziehung insbesondere der Belange von Landschafts- und Naturschutz sicherzustellen. Es handelt sich um die erstmalige Aufstellung eines Flächennut- zungs- und Landschaftsplans. Bisher existierte für den Markt Kirchenthumbach kein rechtswirksamer Flächennutzungs- und Landschaftsplanplan. Die Planung ist daher erforderlich. Kirchenthumbach ist Bestandteil der 1978 gegründeten Verwaltungs- gemeinschaft Kirchenthumbach, die sich aus dem Markt Kirchenthumbach und den Gemeinden und zusammensetzt. Schlammersdorf und Vorbach sind nicht Bestandteil der hier vorliegenden Neu-Aufstellung des Flächen- nutzungs- und Landschaftsplanes.

1.1.2 Rechtliche Grundlagen Der Flächennutzungsplan ist als vorbereitender Bauleitplan ein Teil der gemeindli- chen Bauleitplanung (Ebene der vorbereitenden Bauleitplanung). Rechtsgrundlage ist das Baugesetzbuch, insbesondere die §§ 1-7. Der Flächennutzungsplan dient zur Darstellung der übergeordneten, das gesamte Gemeindegebiet umfassenden Planungsziele für einen Zeitraum von 15 - 20 Jahren. Eine Bindungswirkung entfal- tet der Flächennutzungsplan für Gemeinde und Planungsträger insofern, als dass er die langfristigen, städtebaulichen Entwicklungsziele der Gemeinde formuliert. Die Bebauungspläne einer Kommune sind in der Regel gemäß § 8 Abs. (2) BauGB aus dem Flächennutzungsplan heraus zu entwickeln. Die Aufgaben und Inhalte der Bauleitplanung, sowie die Abläufe der Bauleitplanver- fahren sind in den §§ 1 - 7 BauGB definiert. Die genauen Anforderungen an die Inhalte des Flächennutzungsplanes finden sich unter § 5 BauGB. Demnach enthält der Flächennutzungsplan nicht nur Aussagen zur Art der Flächennutzung (Wohnen, Gewerbe, Landwirtschaft, etc.) sondern auch zur Ausstattung des Gemeindegebie- tes mit öffentlichen Einrichtungen wie Schulen und Kindergärten, zu kirchlichen und gesundheitlichen Einrichtungen, zu Sport- und Spielplätzen sowie zu Infrastruktur- einrichtungen der Verkehrserschließung und der Ver- und Entsorgung. Zur Darstellung der Ziele hinsichtlich Natur und Landschaft wird zudem ein Land- schaftsplan erarbeitet, der die langfristigen Erhaltungs-, Entwicklungs- und Schutz- ziele für Natur und Landschaft beschreibt.

1.1.3 Landschaftsplan Parallel zum Vorentwurf des Flächennutzungsplans wurde der Landschaftsplan erarbeitet. Gem. Art. 4 Abs. 2 sind Landschaftspläne Bestandteile der Flächennut- zungspläne. Zunächst handelt es sich hierbei um ein landschaftliches Entwicklungs-

10

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage konzept, dass ein eigenständiges Fachgutachten darstellt. Für das gesamte Ge- meindegebiet werden Ziele für den Ressourcenschutz (Boden, Wasser, Klima / Luft), für die Tier- und Pflanzenwelt sowie für das Landschaftsbild und die naturge- bundene Erholung dargestellt. Somit stellt der Landschaftsplan eine zukunftsorien- tierte, nachhaltige Planungsgrundlage und ein Arbeitskonzept für die Gemeinde dar. In einem zweiten Schritt wurden die wesentlichen Ergebnisse in den Flächennut- zungsplan integriert. Behördenverbindlich sind die in den Flächennutzungsplan inte- grierten Ziele und Maßnahmen. Der einzelne Bürger ist nicht zur Umsetzung der Zielvorstellungen der Gemeinde verpflichtet.

1.1.4 Umweltbericht und Eingriffsermittlung Dem Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan sind die Begründung, der Umweltbericht sowie die Ermittlung des Ausgleichserfordernisses für die durch die geplanten Maßnahmen entstehenden Eingriffe in Natur und Landschaft nach dem Leitfaden der Eingriffsregelung in der Bauleitplanung (StMLU 2003) beigefügt.

Umweltbericht Gemäß § 2 Abs. 4 BauGB ist für die Belange des Umweltschutzes nach § 1 Abs. 6 Nr. 7 und § 1a BauGB die Umweltprüfung durchzuführen, in der die voraussichtli- chen erheblichen Umweltauswirkungen ermittelt und in einem Umweltbericht be- schrieben und bewertet werden. Der Umweltbericht gliedert sich dabei in mehrere abgestufte bzw. aufeinander auf- bauende Teile und wird begleitend zum Bauleitplanungsverfahren laufend ergänzt und aktualisiert. Der Umweltbericht beinhaltet die Raumempfindlichkeitsanalyse sowie die Auswir- kungsprognose mit Beurteilung der Umweltverträglichkeit unter Berücksichtigung der Stellungnahmen und Einwände des Verfahrens nach § 3 Abs. 1 und 2 sowie § 4 Abs. 1 und 2 BauGB und wird im weiteren Verlauf aktualisiert und ergänzt.

Eingriffsermittlung Entsprechend den Festlegungen des § 1a Abs. 3 BauGB ist die Eingriffsregelung nach dem Regelverfahren des Leitfadens „Bauen im Einklang mit Natur und Land- schaft“ (StMLU, 2003) anzuwenden. Die Eingriffe in Natur und Landschaft sind aus- zugleichen. Die Ergebnisse einer überschlägigen Eingriffsermittlung sind in Kap. 6 aufgeführt.

1.1.5 Verfahrensstand Die ortsplanerische und landschaftsplanerische Bestandsaufnahme erfolgte im Frühjahr und Sommer 2011 und wurde im Laufe des Planungsprozesses stetig akualisiert. Darauf aufbauend wurden die Konzepte für Flächennutzungsplan und Landschaftsplan erstellt. Am 11. Okober 2011 wurde ein Scopingtermin mit den zuständigen Fachbehörden abgehalten. Weiterhin erfolgte zur Vorstellung der Pla- nungen am 17. November 2011 eine Bürgerversammlung.

11

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

Der Vorentwurf des Flächennutzungsplanes wurde vom 18. Februar 2013 bis 18. März 2013 ausgelegt. Parallel wurde ein eigenständiges Konzept zum Landschafts- plan erarbeitet und im Rahmen der vorgezogenen Öffentlichkeitsbeteiligung nach § 3 Abs. 1 BauGB ausgelegt. Die eingegangenen Stellungnahmen wurden bei der Erstellung des Entwurfs be- rücksichtigt und im Rahmen der Abwägung sorgsam geprüft. Für die Belange der Windenergie fand am 04. Juli 2013 ein Abstimmungstermin am Landratsamt Neu- stadt a. d. Waldnaab statt. Die Ergebnisse der Abwägung wurden am 28.08.2014 vom Gemeinderat einstimmig beschlossen. Der Entwurf des Flächennutzungsplans mit integriertem Landschaftsplan wurde vom Gemeinderat am 6. Mai 2015 einstim- mig beschlossen (Billigungs-Beschluss) und vom 21.09.2015 bis 23.10.2015 ausge- legt. Die Ergebnisse der Abwägung zu den eingegangenen Stellungnahmen zum Entwurf wurden am 04.05.2016 einstimmig vom Gemeinderat beschlossen. Zudem wurde festgelegt, die Ausweisung von Konzentrationsflächen für die Windenergie aus dem FNP-Verfahren herauszunehmen und bei Bedarf in einem separaten Teil-FNP- Verfahren weiterzuführen. Weiterhin wurde, aufgrund der eingegangenen Stellung- nahmen sowie in Abstimmung mit der höheren Landesplanung die Rücknahme von Siedlungsflächenausweisungen beschlossen. In Hinblick auf die Änderungen der Planzeichnung erfolgt eine erneute Offenlegung. Aufgrund der eingegangen Stellunngahmen fand, insbesondere für den weiteren Umgang mit den landschaftsplanerischen Themen am 16.11.2016 ein Abstim- mungstermin am Landratsamt Neustadt a. d. Waldnaab statt. Im Bereich der künfti- gen Siedlungsausweisungen kommt es kleinflächig zu nochmaligen Änderungen. Die hierfür notwendigen Planänderungen wurden am 01.02.2017 vom Gemeinderat beschlossen. Somit wird eine 3. Offenlage durchgeführt. Nachfolgend ist der gesamte Verfahrensablauf zur Erstellung eines Flächennut- zungsplanes mit integriertem Landschaftsplan grafisch dargestellt1.

1 Quelle: Kommunale Landschaftsplanung in Bayern: Ein Leitfaden für die Praxis, Bayeri- sches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit, April 2010.

12

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

Abbildung 1: Verfahrensablauf gemäß BauGB mit Darstellung des Landschaftspla- nungsprozesses

13

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

2 Rahmenbedingungen und Planungsvorgaben

2.1 Regionale Einordnung, Lage und Größe Der Markt Kirchenthumbach liegt im Regierungsbezirk Oberpfalz und gehört zur Planungsregion Oberpfalz-Nord (6). Verwaltungstechnisch ist der Markt dem Land- kreis Neustadt a. d. Waldnaab zugeordnet. Kirchenthumbach grenzt mit seinem 67 km² großen Gemeindegebiet (inkl. Fläche im Truppenübungsplatz) im Osten an die Gemeinde Schlammersdorf und Eschenbach i. d. OPf., im Süden an den Trup- penübungsplatz Grafenwöhr (im Landkreis Neustadt a. d. Waldnaab) sowie im Nor- den und Westen an die Gemeinden Prebitz, Schnabelwaid und Pegnitz im Land- kreis Bayreuth. Kirchenthumbach liegt etwa 30 km westlich des Oberzentrums Weiden. Der Markt Kirchenthumbach besteht aus 46 Ortsteilen, Weilern und Einöden.

2.2 Zentralörtliche Bedeutung und Gebietsstruktur Gemäß den Aussagen des Regionalplans Oberpfalz-Nord (6) (Stand 2007) liegt das Gemeindegebiet in einem ländlichen Teilraum, dessen Entwicklung nachhaltig ge- stärkt werden soll. Kirchenthumbach stellt gemäß Regionalplan ein bevorzugt zu entwickelndes Kleinzentrum dar. Gem. § 2 Landesentwicklungsprogramm LEP (2013) werden die bestehenden Kleinzentren bis zur Anpassung der Regionalpläne als zentrale Orte der Grundversorgung einem Grundzentrum gem. LEP (2013) gleichgestellt. Kirchenthumbach wird dem Mittelbereich Weiden i.d. OPf. zugeord- net. Kirchenthumbach gehört zum Kooperationsraum Vierstädtedreieck, das sich aus den Städten und Gemeinden Eschenbach i.d. OPf., Grafenwöhr, Kirchenthum- bach und zusammensetzt. Schwerpunktfunktionen dieses Entwicklungs- raumes sind Wirtschaft, Siedlungswesen, Freizeit und Erholung sowie Verkehr. Das Gemeindegebiet befindet sich nicht an einer überregionalen Verbindungsachse. Mit Ausnahme des Truppenübungsplatzes liegt das gesamte Gemeindegebiet in den beiden Naturparken Nördlicher Oberpfälzer Wald und Fränkische Schweiz – Veldensteiner Forst.

2.3 Überörtliche Verkehrsanbindung Durch die Lage an der Bundesstraße B 470, Bad Windsheim – Weiden, ist der Markt gut an das überregionale (Straßen-)Verkehrsnetz angeschlossen. Über die B 470 erfolgt etwa 30 km östlich des Gemeindegebietes zudem der Anschluss an die Bundesautobahn BAB A 93. Etwas westlich des Gemeindegebietes verläuft die B 85 über die einerseits der Anschluss an die Bundesautobahn BAB A 9 im Westen und andererseits an das Oberzentrum Amberg sowie die BAB A 6 im Süden gege- ben ist. Die Staatsstraßen St 2120 und St 2122 bilden wichtige Verbindungen zur B 2 und weiter nach Bayreuth. In Gegenrichtung verkürzen sie die Anfahrt nach Eschenbach i. d. OPf.. Der Truppenübungsplatz stellt im Süden aus verkehrstechni- scher Sicht eine Barriere dar. Bedingt durch die zerstreute Siedlungsstruktur besteht zudem ein dichtes Netz an Kreis- und Gemeindestraßen, die für die Anbindung an das Kleinzentrum Kirchen-

14

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage thumbach und den überregionalen Straßenverkehr sorgen. Ferner sind zahlreiche forst- und landwirtschaftliche Erschließungswege vorhanden.

2.4 Landesentwicklungsprogramm Bayern (LEP 2013) Entsprechend dem Landesentwicklungsprogramm 2013 liegt der Markt Kirchen- thumbach im allgemeinen ländlichen Raum – in Nachbarschaft zu den Mittelzentren Eschenbach i.d. OPf. Und Grafenwöhr (Strukturkarte Anhang 2 LEP 2013). Gem. § 2 LEP (2013) werden die bestehenden Kleinzentren bis zur Anpassung der Regionalpläne als zentrale Orte der Grundversorgung einem Grundzentrum gem. LEP (2013) gleichgestellt. Kirchenthumbach ist daher als bisheriges Kleinzentrum als Grundzentrum gem. LEP (2013) einzustufen. Die als Grundzentren sollen darauf hinwirken, dass die Bevölkerung ihres Nahbereichs mit Gütern und Dienstleistungen des Grundbedarfs in zumutbarer Entfernung versorgt wird (LEP 2013 2.1.6 (G)). Folgende Ziele (Z) und Grundsätze (G) der Landesplanung werden für den allge- meinen ländlichen Raum definiert:

 Der ländliche Raum soll so entwickelt und geordnet werden, dass  er seine Funktion als eigenständiger Lebens- und Arbeitsraum nachhaltig si- chern und weiter entwickeln kann,  seine Bewohner mit allen zentralörtlichen Einrichtungen in zumutbarer Er- reichbarkeit versorgt sind  er seine eigenständige Siedlungs- und Wirtschaftsstruktur bewahren kann und  er seine landschaftliche Vielfalt sichern kann

 Im ländlichen Raum soll eine zeitgemäße Informations- und Kommunikationsinf- rastruktur geschaffen und erhalten werden. (LEP 2013 2.2.5 (G))

 Die Ausweisung von Bauflächen soll an der nachhaltigen Siedlungsentwicklung unter besonderer Berücksichtigung des demographischen Wandels und seiner Folgen ausgerichtet werden.

 Flächensparende Siedlungs- und Erschließungsformen sollen unter der Berück- sichtigung der ortsspezifischen Gegebenheiten angewendet werden. (LEP 2013 3.1 (G))

 In den Siedlungsgebieten sind die vorhandenen Potenziale der Innenentwick- lung möglichst vorrangig zu nutzen. Ausnahmen sind zulässig, wenn Potenziale der Innenentwicklung nicht zur Verfügung stehen. (LEP 2013 3.2 (Z))

 Eine Zersiedelung der Landschaft und eine ungegliederte, insbesondere bandar- tige Siedlungsstruktur soll vermieden werden. (LEP 2013 3.3 (G))

 Neue Siedlungsflächen sind möglichst in Anbindung an geeignete Siedlungsein- heiten auszuweisen.

15

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

(LEP 2013 3.3 (Z))

 Im ländlichen Raum soll die Verkehrserschließung weiterentwickelt und die Flä- chenbedienung durch den öffentlichen Personennahverkehr verbessert werden. (LEP 2013 4.1.3 (G))

 Im ländlichen Raum soll ein flächendeckendes und bedarfsgerechtes Angebot mit Haus- und Fachärzten sichergestellt sein. (LEP 2013 8.2 (G)) Des Weiteren werden für Kirchenthumbach keine expliziten Ziele formuliert. Die allgemeinen Ziele der Landesplanung werden auf der Ebene der Regionalplanung übernommen und hier konkretisiert.

2.5 Regionalplan

2.5.1 Allgemeines Der Regionalplan formuliert zum einen allgemeine, als auch für bestimmte Bereiche genau definierte Ziele. Im Folgenden werden sowohl die wesentlichen allgemeingül- tigen, als auch die für Kirchenthumbach relevanten Ziele dargestellt. Kirchenthumbach ist in den Regionalplan Oberpfalz - Nord (6) einzuordnen. Kir- chenthumbach wird im Regionalplan Oberpfalz – Nord im System der zentralen Orte als „Kleinzentrum“ eingestuft. Gem. § 2 LEP (2013) werden die bestehenden Klein- zentren bis zur Anpassung der Regionalpläne als zentrale Orte der Grundversor- gung einem Grundzentrum gem. LEP (2013) gleichgestellt. Kirchenthumbach ist daher als bisheriges Kleinzentrum als Grundzentrum gem. LEP (2013) einzustufen. Im Weiteren wird der Begriff „Kleinzentrum“ gemäß dem derzeitigen Stand des Re- gionalplans verwendet, um Missverständnisse zu vermeiden. Der Markt Kirchenthumbach gehört zum Mittelbereich Weiden i. d. OPf. Dieser soll dahingehend entwickelt werden, dass die Attraktivität als Wirtschaftsstandort und als Lebensraum für die hier ansässige und arbeitende Bevölkerung verbessert wird. Für die Teilbereiche soll dies angestrebt werden durch:

 die Verbesserung der Erwerbsmöglichkeiten in Wohnortnähe; insbesondere durch den Ausbau bestehender Dienstleistungs- und Gewerbestandorte unter Einsatz moderner Kommunikationsmittel und der Nutzung der Vorteile von Exis- tenzgründerzentren;

 den Ausbau des Tourismus im Einklang mit den ökologischen Erfordernissen

 die Erhaltung und Weiterentwicklung einer leistungsfähigen Land- und Forstwirt- schaft;

 die Entwicklung von Randgebieten zum Truppenübungsplatz Grafenwöhr, in einer Art und Weise,  dass durch den Übungsbetrieb und die Randlage bedingte Nachteile mög- lichst gering gehalten werden,  dass die Belastungen für die Bevölkerung auf ein Mindestmaß beschränkt werden;

16

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

 dass ein angemessener Ausgleich für unvermeidliche Beeinträchtigungen gewährt wird; Wie bereits unter Punkt 2.2 genannt gehört Kirchenthumbach zum Kooperations- raum Vierstädtedreieck. Ziel dieser Kooperationsräume ist eine geordnete Raum- entwicklung sowie einvernehmliche Konfliktlösungen über die regionalen Grenzen hinweg.

2.5.2 Zentralörtliche Funktion Kleinzentren haben die Aufgabe, in Ergänzung der höherrangigen zentralen Orte die Deckung des Grundbedarfs in den Bereichen Versorgung, Arbeit und Dienstleistung sowie Einzelhandel flächendeckend zu gewährleisten. Als Kleinzentrum hat Kirchen- thumbach daher die Aufgabe die Bevölkerung mit Dienstleistungen und Gütern des wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Grundbedarfs zu versorgen. Als bevorzugt zu entwickelndes Kleinzentrum sollen in Kirchenthumbach vor allem:

 fehlende Grundversorgungseinrichtungen ergänzt (Gebietsarzt, Alten- heim/ambulante Pflegestation) sowie

 die Einzelhandels- und Arbeitsplatzfunktion gestärkt werden. Um eine Bündelungswirkung bei der sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Ver- sorgung auch im Hinblick auf eine nachhaltige raumstrukturelle Entwicklung zu er- reichen, ist es erforderlich, dass die Aufgaben des Kleinzentrums von einem Sied- lungs- und Versorgungskern wahrgenommen werden und so die Versorgungseinrichtungen an jeweils einem Ort konzentriert zur Verfügung stehen.

2.5.3 Siedlungswesen Hinsichtlich des Siedlungswesens nennt der Regionalplan folgende Ziele:  in allen Teilräumen der Region, insofern günstige Voraussetzungen bestehen, soll eine Stärkung der Siedlungsentwicklung und eine Konzentration auf geeig- nete Siedlungseinheiten erfolgen;

 bei der Siedlungsentwicklung in der Nähe militärischer Übungsgelände, insbe- sondere der Truppenübungsplätze Hohenfels und Grafenwöhr sollen die von diesen Anlagen ausgehenden Belastungen und Gefahren für die Bevölkerung nach Möglichkeit vermieden werden; auf Ausweisung von geeigneten Lärm- schutzzonen soll hingewirkt werden;

 besondere Rücksicht soll auf die charakteristischen Siedlungsformen und ge- wachsenen Ortsbilder bei der Planung neuer Siedlungen und bei Sanierungs- maßnahmen genommen werden.

2.5.4 Natur und Landschaft Das landschaftliche Leitbild sieht vor, die wasserführenden Talräume als Lebensraum für Pflanzen und Tiere zu sichern. Sie sollen vor übermäßiger Belastung bewahrt wer- den; vorhandene Belastungen sollen abgebaut werden. Im Oberpfälzer Wald soll durch die Bewahrung und Schaffung von Ausgleichsflächen und die Sicherung naturnaher Ursprungsbereiche von Fließgewässern auf eine ökologische Stabilisierung und eine stärkere Gliederung der Landschaft hingewirkt werden. Aufgelassene Abbaustellen

17

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage sollen rekultiviert werden und dadurch möglichst eine Bereicherung der Landschaft bewirken. Durch eine Umwandlung monostrukturierter Waldbestände soll auf eine Stärkung des Naturhaushalts hingewirkt werden. Der Regionalplan nennt zur Umsetzung des Leitbildes verschiedene Maßnahmen zur Gestaltung und Pflege der Landschaft. Für das Gemeindegebiet sind insbesondere folgenden Maßnahmen von Bedeutung:

 Erhaltung und Sicherung der naturnahen Fließgewässer und ihrer schutzwürdi- gen Begleitvegetation, der Altwässer, Bruchwälder, Moore und Feuchtwiesen

 Erhaltung von Grünland in Überschwemmungsbereichen

 Erhaltung des hohen Grundwasserabstandes

 Erhaltung von Verlandungs- und Schilfzonen

 Erhaltung einer naturnahen Teichwirtschaft

 Schaffung laubholzreicher Mischwälder und naturnaher Waldrandzonen

 Offenhalten der Quellbereiche

 Sicherung wertvoller Lebensräume für Flora und Fauna

 Schonender Waldeinschlag

 Schaffung neuer Biotopflächen in Abbaugebieten

 Schutz seltener Bodenaufschlüsse

 Erhaltung und Neuschaffung von Kleinstrukturen In Räumen mit ökologisch-landschaftsgestalterisch wertvollen Strukturelementen werden landschaftliche Vorbehaltsgebiete dargestellt, in denen den Belangen des Naturschutzes und der Landschaftspflege besonderes Gewicht zukommt. In den landschaftlichen Vorbehaltsgebieten soll die Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes gesichert oder wiederhergestellt, die Eigenart des Landschaftsbildes bewahrt und die Erholungseignung der Landschaft erhalten oder verbessert werden. Siedlungstä- tigkeit, Bebauung und bauliche Infrastrukturen sollen sich in den landschaftlichen Vorbehaltsgebieten nach den hier besonders bedeutsamen Belangen des Natur- schutzes und der Landschafspflege richten. Der Markt Kirchenthumbach hat Anteil an zwei landschaftlichen Vorbehaltsgebieten:

 Eschenbacher Hügelland (17) und

 Michelfelder und Thurndorfer Alb (18). Zum Eschenbacher Hügelland zählt die Eschenbacher Weiherplatte, mit dem Häuslweiher sowie dem Kleinen und Großen Rußweiher. Das Gebiet ist ornitholo- gisch und floristisch von großer Bedeutung. Der große Rußweiher steht als Vogel- freistätte unter Naturschutz. Zudem zählt das Gebiet zu den schönsten Landstrichen der Oberpfalz. Die Michelfelder und Thurndorfer Alb ist ein Teil der nördlichen Fran- kenalb mit der typischen Alblandschaft und zahlreichen Kuppen. Für den Natur- haushalt und das Landschaftsbild ist diese kleinräumige Naturlandschaft wertvoll. Ein großer Teil des Gemeindegebietes, mit Ausnahme des Truppenübungsplatzes und Abschnitte im Norden, ist im Regionalplan als für Erholungszwecke besonders geeignetes Gebiet definiert. Ein kleiner Teil im Osten wird als für Erholungszwecke häufig aufgesuchtes Gebiet dargestellt. Entsprechend den Zielen des Regionalpla- nes sollen die Landschaftsräume mit einer besonderen Bedeutung für die Erholung

18

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage unter Berücksichtigung ihrer landschaftlichen Potentiale und des Naturhaushaltes als Erholungsgebiete für die landschaftsbezogene Erholung entsprechend ihrem besonderen Charakter gesichert und entwickelt werden. Regionale Grünzüge und Trenngrün sind im Gemeindegebiet nicht festgelegt.

2.5.5 Land- und Forstwirtschaft Der Regionalplan formuliert folgende Ziele:

 Stärkung der Land- und Forstwirtschaft; der hier tätigen Bevölkerung sollen an- gemessene Arbeits- und Lebensbedingungen geboten werden;

 auf Stärkung der bäuerlichen Agrarstruktur soll hingewirkt werden;

 in Gebieten mit günstigen und durchschnittlichen Erzeugungsbedingungen soll auf den Erhalt und die Verbesserung der natürlichen und strukturellen Voraus- setzungen für eine intensive Bodennutzung, insbesondere auf den Erhalt und die Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit, hingewirkt werden.

 Bei Grenzertragsstandorten soll auf eine naturnahe landwirtschaftliche Nutzung hingewirkt werden.

 In Gebieten mit geeigneten natürlichen Voraussetzungen soll auf den Erhalt und den weiteren Ausbau der Teichwirtschaft hingewirkt werden.

 Erhaltung, Pflege und Gestaltung von Wald, so dass die Aufgaben ökologischer Ausgleich, Rohstoffversorgung, Gewässer-, Klima- und Bodenschutz, Erholung sowie Lebensraum heimischer Tier- und Pflanzenwelt nachhaltig erfüllt werden kann;

 Auf verarmten, ehemals streugenutzten Waldböden, kann durch Düngung, Bo- denbearbeitung und vor allem die Einbringung von Laubholz die natürliche Er- tragskraft wieder gestärkt werden.

 Erhaltung der Flächensubstanz von Wäldern die regional und lokal für den Kli- ma- und Immissionsschutz bedeutsamer sind; auf Anlage von Wäldern um die Truppenübungsplätze Grafenwöhr und Hohenfels soll hingewirkt werden;

 Flurbereinigungen sollen zur Minderung und Vermeidung von Folgeschäden durch Großbaumaßnahmen sowie zur Verbesserungen der Agrarstrukturen durchgeführt werden. Landwirtschaft Im Landkreis Neustadt an der Waldnaab liegt der Anteil der landwirtschaftlich ge- nutzten Flächen bei ca. 40 Prozent. Dagegen ist der Anteil der landwirtschaftlich genutzten Fläche im Gemeindegebiet mit rund 58 Prozent (ohne Truppenübungs- platz) als vergleichsweise hoch einzustufen. Damit hat die Landwirtschaft als Land- nutzungsform eine hohe Bedeutung für den Natur- und Landschaftshaushalt im Gemeindegebiet. Neben dem Ackerbau werden die Flächen vor allem zur Grün- landnutzung bewirtschaftet. Auf den Ackerflächen werden hauptsächlich Gerste, Mais und Weizen angebaut. Laut landwirtschaftlicher Standortkartierung weisen die Böden im Gemeindegebiet sehr unterschiedliche Erzeugungsbedingungen auf. Günstige Erzeugungsbedingun- gen finden sich beispielsweise südlich von Neuzirkendorf, an den Hängen des Kal- varienberges oder nordöstlich von Heinersreuth. Viele Standorte sind jedoch auch

19

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage durch ungünstige Erzeugungsbedingungen gekennzeichnet, wie etwa östlich von Thurndorf oder westlich von Neuzirkendorf. Einer hohen Bedeutung kommt zudem die Teichwirtschaft zu. In der Region liegen etwa 50 % der fischwirtschaftlich genutzten Teiche Bayerns und über 95 % der Tei- che der Oberpfalz mit einem Umfang von circa 12.000 ha.

Forstwirtschaft Etwa 45 % der Regionsfläche sind mit Wald bestockt. Die Region zählt somit zu den waldreichsten Gebieten Bayerns. Der Anteil der Waldflächen im Gemeindegebiet (ohne Truppenübungsplatz) liegt bei rund 31 Prozent. Dominiert werden die Wald- flächen von nadelbaumdominierten Wirtschaftsforsten. Der Forstwirtschaft kommt ein hoher Stellenwert zu. Die Waldflächen im Gemeindegebiet gehören zum Groß- teil privaten Waldbesitzern. Eine Besonderheit stellen die bundeseigenen Waldflä- chen auf dem Gelände des Truppenübungsplatzes dar. Sie werden vom Bundes- forst betreut und bewirtschaftet. Gemäß Waldfunktionsplan erfüllen die Waldflächen im Gemeindegebiet folgende Waldfunktionen:

 Wald mit besonderer Bedeutung für das Landschaftsbild

 Wald mit besonderer Bedeutung als Biotop

 Wald mit besonderer Bedeutung für den Schutz von Verkehrswegen

 Wald mit besonderer Bedeutung für den Wasserschutz Die Waldfunktionen sind in der Übersichtskarte „Land- und Forstwirtschaft“ darge- stellt.

2.5.6 Gewerbliche Wirtschaft Allgemein soll die regionale Wirtschaftsstruktur zur nachhaltigen Stärkung der wirt- schaftlichen Leistungskraft weiterentwickelt und verbessert werden. Das Kleinzentrum Kirchenthumbach soll als Arbeitsplatzschwerpunkt für seinen Verflechtungsbereich gestärkt werden. Im Zuge der 25. Änderung des Regionalplans wurde das Vorranggebiet zum Abbau von Bodenschätzen „Nat 41“ nördlich von Altzirkendorf ausgewiesen. Die ehemali- gen Vorranggebiete Nat 5 „südwestlich von Kirchenthumbach“ und Nat 6 „südlich von Kirchenthumbach“ wurden aus dem Regionalplan herausgenomen. Für Vorranggebiete werden folgenden Ziele definiert:

 Sicherung und Gewinnung von Bodenschätzen soll hier anderen Nutzungsan- sprüchen gegenüber Vorrang gewährt werden;

 Konzentration des Abbaus von Bodenschätzen auf diese Gebiete;

 Rekultivierung und Abbau sollen nach einem Gesamtkonzept erfolgen;

 nach Beendigung des Abbaus sollen heimatkundlich, wissenschaftlich oder für das Landschaftsbild wertvolle Bodenaufschlüsse erhalten bleiben;

20

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

 die Flächen sollen nach Beendigung des Abbaus möglichst wieder der Landnut- zung zugeführt werden die vor dem Beginn des Abbaus bestand, sofern nicht unter Ziel B IV 2.1.7 des Regionalplanes andere Nachnutzungen vorgesehen sind; Für die Bereiche Industrie, Handwerk, und Handel werden folgende allgemeine Zie- le formuliert:

 Verbesserung der Branchenstruktur durch Ausbau zukunftsorientierter, techno- logisch hochstehender Wirtschaftszweige;

 Hinwirken auf die Neuansiedlung oder Erweiterung von holzbe- und - verarbeitenden Betrieben;

 Verbesserung und Sicherung der Handwerkswirtschaft; auf Ausbau der zwi- schenbetrieblichen Zusammenarbeit und Zulieferertätigkeit für Industrie soll hin- gewirkt werden;

 Ausweisung von bedarfsgerechten, geeigneten Flächen für Verlegung und Neu- ansiedlung von Handwerksbetrieben im Zuge der Bauleitplanung;

 Sicherung der Versorgung mit Waren des kurzfristigen täglichen Bedarfes, vor allem mit Nahrungs- und Genussmitteln, in den Gemeinden des Landkreises Neustadt a. d. Waldnaab, zu dem Kirchenthumbach gehört. Teilbereiche des Regionalplans werden aktuell fortgeschrieben. Hierzu zählt auch das Kap. B IV „Gewerbliche Wirtschaft“. Die geplanten Gewerbeerweiterungen ent- sprechen dem Grundsatz 3.1 des Fortschreibungsentwurfs des Kapitels B IV „Wirt- schaft“ des Regionalplans Oberpfalz-Nord.

2.5.7 Arbeitsmarkt Die Strukturen der Arbeitsmärkte sollen so entwickelt werden, dass sie sowohl den beruflichen Zielen und Fähigkeiten der Bevölkerung als auch den für die Wirtschaft erforderlichen beruflichen Qualifikationen entspricht. Es soll auf die Verbesserung der Chancen von Jugendlichen hingewirkt werden.

2.5.8 Bildungs- und Erziehungswesen Für die Bereiche Kindergärten und –horte sowie schulische Bildung werden folgen- de allgemeine Ziele formuliert:

 Erhaltung und Ausbau des leistungsfähigen Kindergartens

 Ausstattung der Region mit ausreichender Anzahl an Kinderkrippen-plätzen

 bestehende Volksschule weiterführen; nach Möglichkeit auch bei geringer Aus- lastung

 der Buchbesatz soll in den Nahbereichen Eschenbach, Kirchenthumbach und Pressath gesteigert werden

2.5.9 Erholung Ein großer Teil des Gemeindegebietes Kirchenthumbach, mit Ausnahme des Südens und Nordens, ist im Regionalplan als für Erholungszwecke besonders geeignetes Ge-

21

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage biet definiert. Ein kleiner Teil im Osten wird als für Erholungszwecke häufig aufgesuch- tes Gebiet dargestellt. Hier kommt der Schaffung von vielseitigen Angeboten an Erho- lungseinrichtungen auch unter den Aspekten des wachsenden Erholungsbedürfnisses der Bevölkerung aus der Region und der aktiven Freizeitgestaltung Bedeutung zu.

2.5.10 Gesundheit und Soziales Eine gute medizinische stationäre und ambulante sowie allgemeinärztlichen Versor- gung ist sicher zu stellen. Gemäß der Begründung des Regionalplanes sind insbesondere in den dünn besie- delten Bereichen im Osten und Westen der Region kleinere ambulante wohnortnahe Krankenpflegestationen und Sozialeinrichtungen zu schaffen. Fehlende Grundversorgungseinrichtungen wie Gebietsarzt und Alten- heim/ambulante Pflegestation sollen möglichst ergänzt werden.

2.5.11 Verkehr und Nachrichtenwesen Die Verkehrsinfrastruktur soll unter Berücksichtigung und Unterstützung der Ent- wicklungsachsen und zentralen Orte ausgebaut werden, so dass sich die Nachteile, die sich aus der Randlage innerhalb Bayerns, Deutschlands und der EU ergeben verringern. Ferner werden folgende wesentliche Ziele genannt:

 Verbesserung der Flächenbedienung durch den ÖPNV im östlichen und westli- chen Teil des Landkreises Neustadt a. d. Waldnaab;

 Zur-Verfügung-Stellung von leistungsfähigen Informations- und Kommunikati- onssystemen;

 Aufrechterhaltung eines flächendeckenden Netzes an Postdienststellen.

2.5.12 Energieversorgung Allgemein soll ein vielfältiges, ausreichendes, preisgünstiges und umweltverträgli- ches Energieangebot sichergestellt werden. Der Ausbau des Gasversorgungsnetzes soll angestrebt werden, an welches auch der Raum Kirchenthumbach / Eschenbach i.d. OPf. / Grafenwöhr / Pressath ange- schlossen werden soll. Insbesondere für die Versorgung des möglichen Mittelzent- rums Eschenbach / Grafenwöhr / Pressath ist der Bau einer Erdgasleitung Thurn- dorf-Kirchenthumbach-Eschenbach-Grafenwöhr-Pressath von Bedeutung.

22

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

2.6 Kommunale Planungen Der Markt Kirchenthumbach hat bisher folgende Bebauungspläne aufgestellt:

Tabelle 1: Übersicht rechtsverbindliche Bebauungspläne im Gemeindegebiet

Bezeichnung Art der Nutzung Verfahrensstand B-Plan „Sandbrunnen I“ Allgemeines Wohnge- Aufstellungsbeschluss: 04/1970 biet (WA) rechtskräftig seit: 02/1979 „Mühlenweg“ Mischgebiet Wohnen / Aufstellungsbeschluss 02/1990 am: Kirchenthumbach Mischgebiet Gewerbe rechtskräftig seit: 03/1995 (MI) „Am Berg“ Allgemeines Wohnge- Aufstellungsbeschluss: 05/1993 biet / Kirchenthumbach Mischgebiet (WA/MI) rechtskräftig seit: 10/1995 „Sandbrunnen II“ Allgemeines Wohnge- Aufstellungsbeschluss: 02/1996 biet Kirchenthumbach (WA) rechtskräftig seit: 01/1998 „Weiherwiesen“ Gewerbegebiet Aufstellungsbeschluss: 08/1998 Kirchenthumbach (GI) rechtskräftig seit: 04/2000 „Sandbrunnen III“ Allgemeines Wohnge- Aufstellungsbeschluss: 01/2000 biet Kirchenthumbach (WA) rechtskräftig seit: 12/2000 „Kapelläcker“ Allgemeines Wohnge- Aufstellungsbeschluss: 10/1997 biet Thurndorf (WA) rechtskräftig seit: 10/2000 „Am Letten“ Allgemeines Wohnge- Aufstellungsbeschluss: 09/1999 biet Neuzirkendorf (WA) rechtskräftig seit: 10/2000 1. Änderung des Allgemeines Wohnge- Aufstellungsbeschluss: 07/2013 Bebauungsplanes biet

„Sandbrunnen“ in Teilbereich 3 Kirchenthumbach (WA) Rechtskräftig seit 05/2016 „Weiherwiesen II“ Gewerbegebiet In Aufstellung Kirchenthumbach (GE) „Sandbrunnen IV“ Allgemeines Wohnge- In Aufstellung biet Kirchenthumbach (WA)

23

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

3 Beschreibung des Gemeindegebietes

3.1 Natürliche Grundlagen

Tabelle 2: Zusammenfassung der natürlichen Grundlagen Beschreibung

Naturräumliche Gliede- Unterteilung in 3 naturräumliche Hauptgebiete: rung und Topographie  östlicher Teil des Gemeindegebietes - Oberpfälzisches Hügelland

 westliche Gemeindeteile - Nördliche Frankenalb

 Randbereiche im Norden des Gemeindegebietes - Obermainisches Hügelland

 Relief generell flachwellig bis hügelig

Potenzielle natürliche  unterschiedliche Ausprägungen von Waldmeister- und Hainsim- Vegetation senbuchenwälder, eingestreut Waldgersten-Buchenwälder, laut ABSP weite Verbreitung von Eichen-Kiefernwäldern

 in den feuchten Talräumen entlang der Bäche Schwarzerlen- Auwälder, laut ABSP Beckenlandschaften vereinzelt Bruchwälder und Torfmoore

Geologie, Rohstoffe und  laut Regionalplan 1 Vorranggebiet zur Gewinnung von Boden- Bodenschätze schätzen (Naturstein) im Gemeindegebiet genannt, jedoch derzeit kein Abbau

 Im Gemeindegebiet wurde in der Vergangenheit an mehreren Stellen Bergbau betrieben. Noch heute deuten Flurbezeichnungen wie beispielsweise „Bruckschacht“ oder „Zum Hansschacht“ auf die bergbauliche Nutzung in den letzten Jahrhunderten hin. Gefördert wurden vor allem Eisenerz und Farberden. Im Ortsbereich Kirchen- thumbach besteht ein auf Eisenerz verliehenes Grubenfeld, inner- halb der sich die ehemalige Eisensteingrube „Siegfried“ befindet. Nordwestlich von Sassenreuth befindet sich zudem die Röthelver- leihung „Pegnesia“.

24

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

Beschreibung

Böden / Altlastenver-  Böden durch Siedlung, Land- und Forstwirtschaft anthropogen dachtsflächen überformt, jedoch insbesondere in freier Landschaft hinsichtlich ih- rer Funktion wenig beeinträchtigt, so dass sie ihre Funktion wei- testgehend erfüllen können.

 mittel- bis tiefgründige Braunerden, podsolige Braunerden aus lehmigem Sand bis sandigem Lehm oder schwach steinigem schluffigem Lehm;

 vom Jura geprägte Landschaftsausschnitte im Westen des Ge- meindegebietes weisen unterschiedliche Bodenbildung auf; im Be- reich der Dolomit- und Kalkkuppen sowie im Bereich steiler Hänge treten hauptsächlich Rendzinen und flachgründige Braunerden auf, Besonderheit stellen hier die Kalkscherbenäcker dar; in den Unter- hangpartien und Talräumen dominieren hingegen mittelgründige Braunerden aus schluffreichen Deckschichten, auf dem Gelände des Truppenübungsplatzes sowie im Bereich von Altzirkendorf und Neuzirkendorf dominieren unterschiedliche Sande der Oberkreide, hieraus entwickelten sich bedingt nährstoffarme, häufig leicht pod- solige Braunerden und Podsole;

 Altlastenverdachtsflächen in den Ortsteilen Kirchenthumbach, Neuzirkendorf, Thurndorf, Sassenreuth und Treinreuth in Form von alten Betriebsstandorten, Ablagerungen, stillgelegter Deponie und noch nicht definierten Vorkommen bekannt.

Klima  kontinental geprägt, mittlere Lufttemperatur zwischen 7° und 8 °C, Menge der durchschnittlichen Jahresniederschläge nimmt aufgrund des Regenschattens der Frankenalb von West nach Ost ab, im Be- reich der nördlichen Frankenalb sind Jahresniederschläge von 850 mm zu erwarten, im Bereich des Oberpfälzischen Hügelland nur zwischen 600 – 700 mm, mittlere Zahl der Frosttage schwankt von 120 – 140 im westlichen Teil des Gemeindegebietes bis zu 110 – 120 weiter im Osten;

 bedeutsame Kaltluftsammelgebiete und -abflussgebiete stellen die zahlreichen Talzüge dar, einige Talräume insbesondere im Osten des Gemeindegebietes, aber auch der Thumbach im Ortsbereich von Kirchenthumbach weisen eine West-Ost-Ausrichtung auf und verlaufen damit in Hauptwindrichtung und können daher die Funkti- on von Frischluft-Transportbahnen übernehmen.

 klimatische und lufthygienische Ausgleichsfunktion besitzen insbe- sondere die zahlreichen Teichanlagen und die großflächigen Wald- flächen.

Bodennutzung und natur-  durch land- und forstwirtschaftliche Nutzung geprägt, Waldanteil schutzfachlich wertvolle (ohne Truppenübungsplatz) liegt bei ca. 31 Prozent, ca. 50 Prozent Bereiche (ohne Truppenübungsplatz und gemeindefreies Gebiet) werden landwirtschaftlich genutzt.

 teilweise oder gänzliche Lage in naturschutzfachlich wertvollen Bereichen z.B. Naturpark „Fränkische Schweiz – Veldensteiner Forst“ und „Nördlicher Oberpfälzer Wald“, Anteil an FFH- Gebieten „Heidenaab, Creussenaue und Weihergebiet nordwestlich Eschen- bach“, „US-Truppenübungs-platz Grafenwöhr“, Vogelschutzgebiet „ US-Truppenübungsplatz Grafenwöhr“, zahlreiche Biotope innerhalb des Gemeindegebietes vorhanden, große zusammenhängende Waldflächen.

Hydrologie und Wasser-  Geltungsbereich liegt in hydrogeologischer Großeinheit des haushalt Schichtstufen- und Bruchschollenlandes.

 keine natürlichen Stillgewässer vorhanden, zahlreiche Fließgewäs-

25

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

Beschreibung

ser, allesamt III. Ordnung und künstliche, z.T. naturnahe Teiche vorwiegend zur Fischzucht.

 Daten zu Grundwasserständen liegen nicht vor, in Karstgebieten um Kirchenthumbach ist mit oberflächenfernen Grundwasservor- kommen zu rechnen, höhere Grundwasserstände vor allem in den Talräumen wahrscheinlich, weite Bereiche sind hier als wassersen- sible Bereiche ausgewiesen.

 3 Wasserschutzgebiete der Schutzzonen I bis III innerhalb des Gemeindegebietes vorhanden. Landschaftsbild westliches Gemeindegebiet

 jurageprägt, hügelig, vielerorts Blickbeziehung zum „Rauhen Kulm“, „Kalvarienberg“ höchste Erhebung des Landkreises mit Sichtbezie- hung zu Fränkischen Schweiz, Fichtelgebirge und Oberpfälzer Wald. östliches Gemeindegebiet

 triasgeprägt, flachwellig, großflächige Wälder entlang der östlichen Gemeindegrenze dominieren Landschaftsbild, zahlreiche Fischwei- her als wichtiger Bestandteil der Kulturlandschaft. Truppenübungsplatz

 flachwelliges bis hügeliges Gebiet, dass durch Steilstufen und ausgeprägte Höhenrücken unterbrochen wird, weite Teile extensiv genutzt und daher mit naturnahem Charakter, Wechsel von struk- turreichen Offenland- und Waldlandschaften.

3.2 Landschafts- und Naturschutz

3.2.1 Schutzgebiete Folgende geschützte Gebiete finden sich im Gemeindegebiet:

Tabelle 3: nationale und europäische Schutzgebiete

BNatSchG Beschreibung Bezeichnung § 23 Naturschutzgebiet Nr. 300.040 „Eschenbacher Weihergebiet“

§ 26 Landschaftsschutzgebiet NEW-03 „Oberpfälzer Hügelland im westli- chen Landkreis Neustadt a. d. Waldnaab“

§ 26 Landschaftsschutzgebiet LSG-BAY-14 „LSG innerhalb des Naturparks Fränkische Schweiz – Veldensteiner Forst (ehemals Schutzzone)“ § 27 Naturpark NP-00009 „Fränkische Schweiz – Velden- steiner Forst“ § 27 Naturpark NP-00010 „Nördlicher Oberpfälzer Wald“

§ 28 Naturdenkmal Nr. 355 „Naturdenkmal 2 Eichen“

26

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

BNatSchG Beschreibung Bezeichnung § 32 FFH-Gebiet ID 6237-371 „Heidenaab, Creussenaue und (Netz „Natura 2000“) Weihergebiet nordwestlich Eschenbach“ § 32 FFH-Gebiet ID 6336-301 „US-Truppenübungsplatz Gra- (Netz „Natura 2000“) fenwöhr“ § 32 Vogelschutzgebiet ID 6336-301 „US-Truppenübungsplatz Gra- (Netz „Natura 2000“) fenwöhr“

§ 30 BNatSchG schützt eine Vielzahl weiterer Flächen im Gemeindegebiet, insbe- sondere naturnahe Bachläufe, Verlandungsbereiche stehender Gewässer, Röhrich- te, seggen- und binsenreiche Nass- und Feuchtwiesen, Auwälder sowie Sumpfwäl- der. Die nach § 30 BNatSchG geschützten Flächen finden sich zum überwiegenden Teil in den Talzügen wie beispielsweise im Umfeld der Creussen, des Thumbaches und des Grubbaches sowie den Ausläufern des Eschenbacher Weihergebietes. § 39 Abs. 5 BNatSchG stellt insbesondere Feucht- und Gehölzflächen im gesamten PG unter Schutz. Ein Großteil der im Gemeindegebiet nach § 30 BNatSchG geschützten Flächen wurde auch im Rahmen der amtliche Biotopkartierung Bayern Flachland des Land- kreises Neustadt an der Waldnaab erfasst. Die Biotopabgrenzungen entsprechen der digitalen Biotopkartierung im Maßstab 1 : 25.000 und wurden zuletzt 2012 ak- tualisiert. Es wurden insgesamt rund 139 ha amtlich kartierte Biotopflächen ermittelt. Die Grenzen aller Schutzgebiete und schützenswerter Bereiche sind im Flächennut- zungsplan dargestellt und erläutert. Weitere rechtskräftige Schutzgebiete sind nicht vorhanden.

3.2.2 Wasserschutzgebiete Nördlich von Oberlenkenreuth sowie nordwestlich von Burggrub und westlich von Frohnlohe liegen Wasserschutzgebiete der Schutzzonen I bis III. Für das Wasser- schutzgebiet um Burggrub liegen Pläne für eine Erweiterung vor.

3.3 Baudenkmäler, Bodendenkmäler

3.3.1 Baudenkmäler Die Unterschutzstellung von Baudenkmälern ist erforderlich, um den Fortbestand besonderer kultur- und zeitgeschichtlicher Gebäude zu sichern. Die in der nachfol- genden Liste des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege (Stand 2011) ent- haltenen Baudenkmäler stellen auf Grund der Originalität ihrer Substanz und unver- kennbaren Merkmale alter historischer Handwerkskunst aussagekräftige Geschichtszeugnisse dar, welche ein öffentliches Interesse an Erhaltung begrün- den. Die Baudenkmäler sind in der Planzeichnung enthalten. Aufgrund unzu- reichender Datengrundlagen sind einige Denkmäler ohne genaue Ortsbezeichnung und daher auch nicht im Plan dargestellt.

27

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

Tabelle 4: Baudenkmäler im Gemeindegebiet

Aktennummer Fl.-Nr. Erläuterung Straßenname Altzirkendorf, Gmk Neuzirkendorf D-3-74-129-12 769 Satteldachhaus, bez. 1809. Altzirkendorf 9 D-3-74-129-14 - Bildstock mit Eisenkruzifix, bez. 1919; an - der Straße nach Neuzirkendorf. D-3-74-129-11 776 1734, mit eingezogenem rechteckigem In Altzirkendorf Chor und Dachreiter; mit Ausstattung. D-3-74-129-13 - Totengedenkbretter nach 1900; an einer - alten Linde vor der Kirche. Burggrub, Gmk Treinreuth D-3-74-129-15 1514 Ehem. Schlösschen, Walmdachbau, Burggrub 9 17./18. Jh., erneuert. Ernstfeld, Gmk Treinreuth D-3-74-129-16 348/1 Wohnstallhaus, im Kern 17. Jh., Sattel- Ernstfeld 7 dachbau mit verputztem Fachwerkgiebel und gefassten Steingewänden. D-3-74-129-17 - Eisenkruzifix auf Sandsteinsockel, bez. - 1895; im Ort. Görglas D-3-74-129-18 - Steinerner Bildstock mit Relief, bez. 1893; - nördlich am Ortsrand. Heinersreuth, Gmk Heinersreuth D-3-74-129-19 194 1737-39; außerhalb des Ortes; mit Toten- Brunnenlohe gedenkbrettern, 19./20. Jh. D-3-74-129-20 61 19. Jh.; am Ortsausgang Richtung Kirchen- Fleckeläcker thumbach. D-3-74-129-21 35/2 Ehem. Bauernhaus, 17./18. Jh., steiler Heinersreuth 15 Giebelbau mit Block- und Fachwerk. D-3-74-129-45 8 Wohnstallhaus, erdgeschossig, mit Sattel- Heinersreuth 3 dach, aus Sandsteinquadermauerwerk, um 1820/30. D-3-74-129-22 - Steinkreuz bez. 1625; am Weg zur Marien- - kirche. Kirchenthumbach, Gmk Kirchenthumbach D-3-74-129-1 4 Walmdachhaus, Sandsteinquaderbau, Burgring 11 nach 1871 mit barockem Kern über mittel- alterlichem Keller. D-3-74-129-2 16 Hl. Elisabeth, um 1900. Eschenbacher Straße 5 D-3-74-129-10 1451 1923, Betonguss, Sockel mit Namensin- Forst schriften und figürlicher Darstellung des Auferstandenen mit Kriegern; 1975 hierher versetzt. D-3-74-129-9 1450 18./19. Jh., Rechteckbau. Forst D-3-74-129-3 500 Kath. Wallfahrtskirche Maria-Zell, 1760, Maria-Zell-Weg 20 ursprüngliche Kapelle 1714; mit Ausstat- tung. D-3-74-129-4 122, Kreuzweg, mit Lindenallee zur Wallfahrts- Maria-Zell-Weg 6 482/1 kirche führend, 14 Steinsäulen mit Gussei- senreliefs, Ende 19. Jh.; an Bäumen To-

28

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

Aktennummer Fl.-Nr. Erläuterung Straßenname tengedenktafeln, eine davon bez. 1896.

D-3-74-129-6 35 Traufseithaus, um 1871, gegliederte Werk- Marktplatz 13 steinfassade. D-3-74-129-7 140 Ehem. Färberhaus mit Anbau, 2. Drittel 18. Marktplatz 30 Jh., im Kern älter, spätbarocke Schmuck- formen, Dach mit vorgezogenem Schopf auf Konsolen, Fassadenfigur hl. Johannes von Nepomuk, Mitte 18. Jh. D-3-74-129-8 31 Lebensgroße Marienfigur, bez. 1719, Marktplatz 5 Sandstein auf ornamentiertem Sockel; vor der neuen Pfarrkirche. D-3-74-129-5 160 Ehem. Bäckerei, um 1871, Keller mittelal- Marktplatz 8 terlich, Putzfassade mit Werksteingliede- rung in klassizistischen Formen, geschnitz- tes Durchfahrtstor. Neuzirkendorf, Gmk Neuzirkendorf D-3-74-129-28 - Bildsäule, Sandsteinsockel mit Immaculata- - Figur, bez. 1908; in der Ortsmitte.

D-3-74-129-31 - Kapellenbildstock, Sandstein, 19. Jh.; an - der Straße nach Altzirkendorf rechts unter zwei Kastanien. D-3-74-129-26 24 Sandsteinrelief Drachenkampf St. Georg, Neuzirkendorf 10 um 1500. D-3-74-129-23 25 Langhaus im Kern wohl romanisch, im 14. Neuzirkendorf 11 und 18. Jh. erneuert, Chor wohl 14. Jh., Turm 1734; mit Ausstattung. D-3-74-129-24 25 mit Ummauerung, Fragment einer Steinfi- Neuzirkendorf 11 gur (wohl schlafender Jünger), barock; an der Friedhofsmauer. D-3-74-129-25 3 Walmdachhaus, Sandsteinbau, um 1800. Neuzirkendorf 2 D-3-74-129-27 4 Ehem. Pfarrhof, Sandsteinbau mit Halb- Neuzirkendorf 27 walmdach, Mitte 19. Jh.; Erdhügel vom ehem. Edelsitz mit Schlossgrabenvertie- fungen. D-3-74-129-30 - Säulenbildstock, Sandstein, wohl 16. Jh.; - an der Straße nach Thurndorf links im Wald. D-3-74-129-29 - Schaftbildstock, bez. 1764; bei Haus-Nr. - 24. Putzmühle, Gmk Neuzirkendorf D-3-74-129-32 277 1736-39 nach Plänen von Balthasar Weißenbrunn Neumann; mit Ausstattung; Brunnenkapel- le, wohl 17./18. Jh. Tagmanns, Gmk Sassenreuth D-3-74-129-33 905 Ehem. Schloss, 16./17. Jh., Satteldachbau Tagmanns 13 mit gefassten und profilierten Fensterrah- mungen an den Giebeln, im Spätbarock und in jüngerer Zeit erneuert. D-3-74-129-34 - Schaftbildstock, mit Gusskreuz, bez. 1904; - im Ort.

29

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

Aktennummer Fl.-Nr. Erläuterung Straßenname Thurndorf, Gmk Thurndorf D-3-74-129-36 80 Kath. Pfarrkirche St. Jacobus Maior, um Hauptstraße 12 1760, mit Kuppelturm und Ausstattung. D-3-74-129-37 120/12, Friedhofsportal mit Johann-von- Hauptstraße 12 80 Nepomukfigur, bez. 1729. D-3-74-129-38 44/1 Maria-Hilf-Kapelle, bez. 1717; mit Ausstat- Hauptstraße 27 tung. D-3-74-129-35 - Türrahmung, bez. 1798. Hauptstraße 6 D-3-74-129-41 62 Holzgeschnitztes Hauskruzifix, im Inneren. Jakobusstraße 22 D-3-74-129-39 105, Wohnstallhaus, Walmdachbau, 2. Hälfte Jakobusstraße 8 107 18. Jh., mit Sandsteinquadermauerwerk. D-3-74-129-42 812 1752, Sandsteinquaderbau; nordöstlich Kalvarienberg vom Ort. D-3-74-129-43 810 Anlageteil: Kreuzwegstation, syn. Kreuz- Kalvarienberg weg D-3-74-129-43 810 Anlageteil: Kreuzwegstation, syn. Kreuz- Kalvarienberg weg D-3-74-129-43 808 Anlageteil: Kreuzwegstation, syn. Kreuz- Kalvarienberg weg

D-3-74-129-43 808 Anlageteil: Bildstock, syn. Bildsäule, syn. Kalvarienberg Bildhäuschen, syn. Ehrensäule, syn. Heili- genhäuschen, syn. Helge (fränkisch), syn. Helche (fränkisch), syn. Bildnische D-3-74-129-43 808, Kreuzwegstationen, 2. Hälfte 19. Jh.; am Kalvarienberg 810, Weg zur Kalvarienbergkirche; weiterer 811 Bildstock, 19. Jh.; am Anfang des Weges. D-3-74-129-44 89 Rest eines Wehrturms mit Buckelquadern, Nähe Turmgasse, wohl 12./13. Jh. Turmgasse 2

3.3.2 Bodendenkmäler Laut dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege liegen zahlreiche nach Art. 3 BayDSchG geschützte Bodendenkmäler vor. Die Bodendenkmäler sind im FNP dargestellt. Bodendenkmäler sind gem. Art. 1 DSchG in ihrem derzeitigen Zustand vor Ort zu erhalten und Bodeneingriffe sind auf das unabweisbar notwendige Mindestmaß zu beschränken. Im Bereich von Bodendenkmälern bedürfen Bodeneingriffe aller Art einer denkmalrechtlichen Erlaubnis gemäß Art. 7.1 DSchG. Ferner sind zufällig zu- tage tretende Bodendenkmäler und Funde meldepflichtig gem. Art. 8 DSchG.

Tabelle 5: Bodendenkmäler im Gemeindegebiet

Bodendenk- Beschreibung Lage des Bodendenkmals mal-Nr. D-3-6235-0001 Vorgeschichtliches Grabhügelfeld mit Am südwestlichen Rand des ehemals mindestens 35 Hügeln, daraus Gemeindegebietes nahe der Grabfunde der Hallstatt- und Frühlatène- B 470.

30

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

Bodendenk- Beschreibung Lage des Bodendenkmals mal-Nr. zeit. D-3-6235-0002 Teils verebnete vorgeschichtliche Grabhü- Am südwestlichen Rand des gel mit hallstattzeitlichen Funden. Gemeindegebietes nahe der B 470. D-3-6235-0016 Mittelalterlicher Burgstall mit Turmruine Ortsbereich Thurndorf. und der auf eine Burgkapelle zurückge- henden Kath. Pfarrkirche St. Jacobus Mai- or in Thurndorf. D-3-6235-0017 Untertägige Befunde des abgegangenen Ortsbereich Thurndorf. Schlosses von Thurndorf. D-3-6235-0018 Untertägige Befunde im Bereich der Kath. Im westlichen Gemeindegebiet Wallfahrtskirche St. Laurentius am Weißen bei Putzmühle. Brunnen, mittelalterliche Wüstung "Putz- manns", hochmittelalterlicher Adelssitz. D-3-6235-0025 Archäologische Befunde und Funde des Ortsbereich Thurndorf. Mittelalters und der frühen Neuzeit im historischen Ortskern von Thurndorf.

D-3-6236-0003 Archäologische Befunde und Funde im Etwa 2 km nordwestlich von Bereich des ehemaligen Schlosses Tag- Kirchenthumbach im Sied- manns, zuvor mittelalterliche Burg. lungsbereich Tagmanns. D-3-6236-0004 Abschnitt der Kurbayerischen Landesde- Etwa 2,5 km nordwestlich von fensionslinien (1702/03) mit Wall und Gra- Kirchenthumbach nahe der ben. Ortschaft Tagmanns. D-3-6236-0005 Verebneter Abschnitt der Kurbayerischen Etwa 2,5 km nordwestlich von Landesdefensionslinien (1702/03). Kirchenthumbach nahe der Ortschaft Tagmanns. D-3-6236-0006 Abschnitt der Kurbayerischen Landesde- Etwa 2,2 km nordwestlich von fensionslinien (1702/03). Kirchenthumbach nahe der Ortschaft Tagmanns. D-3-6236-0007 Archäologische Befunde und Funde im Ortsbereich Burggrub nahe Bereich des ehemaligen Schlosses Burg- Kirchenthumbach grub, zuvor mittelalterliche Burg. D-3-6236-0008 Untertägige Befunde des abgebrochenen Ortsbereich Kirchenthumbach Schlosses von Kirchenthumbach. D-3-6236-0030 Wüstung "Hub" oder "Luisenhof", archäo- Östlich des Luisenhofes an der logische Befunde und Funde im Bereich Grenze zum Truppenübungs- des nach 1945 abgebrochenen Weilers. platz Grafenwöhr D-3-6236-0056 Archäologische Befunde und Funde des Ortsbereich Tagmanns Mittelalters und der frühen Neuzeit im historischen Ortskern von Tagmanns D-3-6236-0057 Archäologische Befunde und Funde des Ortsbereich Kirchenthumbach Mittelalters und der frühen Neuzeit im historischen Ortskern des Marktes Kir- chenthumbach. D-3-6236-0058 Archäologische Befunde und Funde im Ortsbereich Kirchenthumbach Bereich der Kath. Pfarrkirche Maria Him-

31

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

Bodendenk- Beschreibung Lage des Bodendenkmals mal-Nr. melfahrt in Kirchenthumbach.

D-3-6236-0061 Archäologische Befunde und Funde des Ortsbereich Burggrub nahe Mittelalters und der frühen Neuzeit im Kirchenthumbach historischen Ortskern von Burggrub. D-3-6236-0066 Archäologische Befunde und Funde des Ortsbereich Neuzirkendorf im Mittelalters und der frühen Neuzeit im südwestlichen Gemeindege- historischen Ortskern von Neuzirkendorf. biet D-3-6236-0067 Archäologische Befunde und Funde im Ortsbereich Neuzirkendorf im Bereich der Kath. Kirche St. Georg in Neu- südwestlichen Gemeindege- zirkendorf, darunter die Spuren von Vor- biet gängerbauten bzw. älterer Bauphasen. D-3-6236-0068 Mittelalterlicher Burgstall. Ortsbereich Neuzirkendorf im südwestlichen Gemeindege- biet D-3-6236-0073 Wüstung "Zainhammer". Nahe Haselmühle an der Grenze zum Truppenübungs- platz Grafenwöhr D-3-6236-0075 Archäologische Befunde und Funde des Im Ortsbereich Metzenhof Mittelalters und der frühen Neuzeit im Bereich des ehemaligen Hammer- und Landsassengutes Metzenhof. D-3-6236-0076 Untertägige Befunde des abgebrochenen Im Ortsbereich Metzenhof Schlosses von Metzenhof und seiner Vor- gängerbauten. D-3-6236-0079 Untertägige Befunde im Bereich der Kath. Ortsbereich Kirchenthumbach Wallfahrtskirche Maria-Zell in Kirchen- thumbach. D-3-6236-0080 Archäologische Befunde und Funde im Nahe Altzirkendorf im süd- Bereich der Kath. Kirche Maria-Hilf in Alt- westlichen Gemeindegebiet zirkendorf, darunter die Spuren von Vor- gängerbauten bzw. älterer Bauphasen. D-3-6236-0097 Endpaläolithische und mesolithische Frei- An der B 470 zwischen Som- landstation. merau und Kirchenthumbach D-3-6236-0098 Mesolithische Freilandstation. An der B 470 bei Kirchen- thumbach D-3-6236-0099 Mesolithische Freilandstation. Am Kalvarienberg nordöstlich von Thurndorf D-3-6236-0101 Untertägige Befunde der frühen Neuzeit im Am Kalvarienberg nordöstlich Bereich der Kath. Kalvarienbergkirche bei von Thurndorf Thurndorf, darunter die Spuren einer älte- ren Bauphase.

3.4 Altlastenverdachtsflächen Im Gemeindegebiet sind, vorbehaltlich künftiger Änderungen, folgende Altlastenver- dachtsflächen bekannt:

32

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

Tabelle 6: Altlastenverdachtsflächen im Gemeindegebiet Kat-Nr. Bezeichnung Altlast Flurstück Gemarkung 37400870 ehem. BP-Tankstelle Dörf- derzeit noch unbe- 191/6 Kirchenthumbach ler kannt 37400869 Raiffeisen-Tankstelle derzeit noch unbe- 1246/10 Kirchenthumbach kannt 37400854 ESSO Tankstelle Klein- derzeit noch unbe- 1317 Kirchenthumbach dienst kannt 37400844 Wurftaubenschießanlage Altstandort 1405 Treinreuth des Wurftaubenclubs (Betriebsstandort) 37400844 Wurftaubenschießanlage Altstandort 1406 Treinreuth des Wurftaubenclubs (Betriebsstandort) 37400842 ehem. Hausmüllablagerung Altablagerung 722 Kirchenthumbach bei Ernstfeld 37400766 Treinreuth II Altablagerung 1540 Treinreuth 37400766 Treinreuth II Altablagerung 1542 Treinreuth 37400766 Treinreuth II Altablagerung 1543 Treinreuth 37400766 Treinreuth II Altablagerung 1544 Treinreuth 37400233 Schmidleite Altablagerung 125 Thurndorf 37400115 Altzirkendorf Altablagerung 744 Neuzirkendorf 37400114 Krähenschacht Altablagerung 311 Heinersreuth 37400113 Metzenhof nach 1972 stillge- 1393 Kirchenthumbach legte Deponien (Nachsorge) 37400111 Höflas Altablagerung 555 Neuzirkendorf 37400110 An der NEW 43 Altablagerung 736 Thurndorf 37401020 Kalksteinbruch Prüschenk Altablagerung 596 Treinreuth bei Ernstfeld 37400033 Burggrub - bei der Altablagerung 1537 Treinreuth Wasseraufbereitungsanlage 37400032 Sassenreuth Altablagerung 321 Sassenreuth - Altzirkendorf Altablagerung 73 Neuzirkendorf Quelle: Landratsamt Neustadt a. d. Waldnaab, Wasserwirtschaftsamt Weiden Im Altlasten-Kataster nicht aufgeführt ist das sog. „Prüschenk-Areal“: das derzeit brachliegende Gelände einer ehemaligen Baufirma. Es ist davon auszugehen, dass hier zumindest in Teilbereichen Altlasten vorhanden sind (siehe auch Kap. 4.2 „Ortsplanerische Entwicklung“).

3.5 Historische Entwicklung Da nicht über alle Gemeindeteile Informationen zur historischen Entwicklung vorlie- gen, soll an dieser Stelle nur auf den Hauptort Kirchenthumbach ausführlich einge- gangen werden. Es ist jedoch davon auszugehen, dass insbesondere die größeren Gemeindeteile in ähnlichen Zeiträumen wie der Hauptort erste Siedlungstätigkeit nachweisen können. Zudem war die gesamte Region gleichermaßen von den Aus- wirkungen der verschiedenen religiösen, politischen und kriegerischen Auseinan- dersetzungen, die zwischen dem 13. und 20. Jahrhundert ganz Europa heimsuch- ten, betroffen. Die Geschichte des Hauptortes Kirchenthumbach reicht bis in die frühen nachchrist- lichen Jahrhunderte zurück. Bereits im 9. Jahrhundert n. Chr. wird Thumbach als

33

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

„Tupbach“ erwähnt. Geschichtliche Erwähnung findet Thumbach 1141 als Gräfin von Ahornberg und Wartburg ihre Güter zu Thumbach dem Kloster Michelsberg bei Bamberg schenkte. 1174 wurden diese dann an den Grafen Adelvolk von Raiffen- berg verkauft. Der Graf erbaute 1175 eine Burg mit 4 Ecktürmen, welche die Grund- lage für das, in Abwandlungen, bis heute erhaltenen Wappen Kirchenthumbachs bildet. An der Stelle der Burg befindet sich heute die Kirche Mariä Himmelfahrt. In den Folgejahren vollzogen sich eine Vielzahl von Besitzerwechsel, bis das Dorf Kirchenthumbach im Jahr 1357 während der böhmischen Herrschaft (1353-1401) zum Markt erhoben wurde und so zahlreiche Freiheiten und Rechte erhielt. Von den Auseinandersetzungen der Reformation und Gegenreformation war auch Kirchenthumbach stark betroffen. Um 1430 fiel der Ort Plünderungen und Zerstö- rungen durch Hussitenkrieger zum Opfer. 1634 und 1646, während des 30jährigen Krieges, wurde Kirchenthumbach durch schwedische Truppen geplündert und niedergebrannt. Auch im Spanischen Erbfolgekrieg hatte Kirchenthumbach mehrfach unter Plünde- rungen und Zerstörungen durch österreichische und französische Truppen zu lei- den. 1871 fiel der Ort nahezu völlig einem Großfeuer zum Opfer. Erst in den Jahren vor dem 1. Weltkrieg erlebte der Ort einen enormen wirtschaftli- chen Aufschwung. Im Jahr 1907 wurde durch Franz Eckert und Jakob Prüschenk ein Kalkwerk mit Dampfziegelei gegründet. Da das vorhandene Material aber nicht für die Herstellung von Ziegeln geeignet war musste die Dampfziegelei bald wieder geschlossen wer- den. Um 1911 wurde der „Elisabethverein“ gegründet, dem die Gründung des ersten Kindergartens von Kirchenthumbach im Jahre 1913 zu verdanken ist. Die Bevölkerungszahl hatte sich 1946 verdoppelt, nachdem bereits im Jahr 1938 der Truppenübungsplatz Grafenwöhr erweitert wurde und so zahlreiche Familien aus dem Erweiterungsgebiet nach Kirchenthumbach oder in die direkte Umgebung umsiedelten. Dazu kam der Strom der im 2. Weltkrieg Heimatvertriebenen. Im Zuge der Gebietsreform 1978 wurden an den Markt Kirchenthumbach die Ge- meinden Heinersreuth, Sassenreuth, Neuzirkendorf und Thurndorf angeschlossen. Im selben Jahr gründete der Markt Kirchenthumbach mit den Gemeinden Schlam- mersdorf und Vorbach die Verwaltungsgemeinschaft Kirchenthumbach.

34

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

3.6 Gemeindestruktur

3.6.1 Gebietsgröße/Flächenverteilung Die nachfolgende Übersicht zeigt die Nutzungsverteilung der Flächen im Gemein- degebiet zwischen 1980 und 2012

Tabelle 7: Flächennutzung im Gemeindegebiet

Fläche am 31. Dezember

Nutzungsart 1980 2004 2012 ha % ha % ha %

Gebäude-u. Freiflächen 115 1,7 180 2,7 193 2,9 Betriebsflächen 28 0,4 28 0,4 26 0,4 dar. Abbauland 24 0,4 24 0,4 24 0,4 Erholungsflächen 3 0,0 4 0,1 6 0,1 dar. Grünanlagen 0 0,0 0 0 0 0 Verkehrsflächen 260 3,9 317 4,7 321 4,8 dar. Straßen, Weg, Plätze 258 3,8 314 4,7 318 4,7 Landwirtschaftsfläche 3563 5,8 3324 49,3 3305 49 Waldfläche 1737 25,8 1745 25,9 1743 25,8 Wasserfläche 90 1,3 94 1,4 94 1,4 Flächen anderer Nutzung 948 14,1 1052 15,6 1054 15,6

Gebietsfläche insgesamt 6743 100 6773 100 6743 100 dar. Siedlungs-und Ver- kehrsflächen 382 5,7 505 7,5 524 7,8

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik, Statistik Kommunal Januar 2011 und Juni 2014, ohne Truppenübungsplatz und gemeindefreies Gebiet

35

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

Abb. 1: Flächenverteilung nach ha

Flächenverteilung; Datenquelle Statistik Kommunal 01/2011 und 06/2014, Graphik NRT 2015 Aus der Übersicht geht hervor, dass die Hälfte des Gemeindegebietes landwirt- schaftliche Nutzfläche, ein Drittel Waldflächen und nur rund 7,7 Prozent (Stand 2012) Siedlungs- und Verkehrsfläche sind. Wobei sich die landwirtschaftlichen Flä- chen leicht reduziert haben und im Gegensatz dazu die Siedlungs- und Verkehrsflä- chen deutlich zugenommen haben. Diese Entwicklung ist u.a. dadurch zu begrün- den, dass für die Erweiterungen der Siedlungen an ihren Rändern in erster Line die neuen Baufelder auf bisher landwirtschaftlich genutzten Flächen erfolgt.

3.6.2 Hauptfunktionen im Gemeindegebiet Auf den größten Ortsteil Kirchenthumbach konzentrieren sich die Hauptwohnfunkti- on sowie die Arbeitsplatzfunktion innerhalb des Gemeindegebietes. Hier befinden sich auch die Hauptversorgungseinrichtungen für Waren des täglichen Bedarfes, die medizinische Grundversorgung, die Schule sowie die Kindertagesstätte. Auch dem Ortsteil Thurndorf kann eine verstärkte Wohnfunktion zugerechnet werden. Hier befinden sich zudem auch kleine Einrichtungen für die Versorgung mit Waren des täglichen Bedarfes. Den überwiegend stark durch landwirtschaftliche Betriebe ge- prägten Ortsteilen Neuzirkendorf, Burggrub, Sassenreuth, Altzirkendorf, Tagmanns, Metzlasreuth, Heinersreuth und Lenkenreuth kommt ebenfalls eine Wohnfunktion von gewisser Bedeutung zu. Die übrigen Ortsteile weisen eine starke ländliche bzw. landwirtschaftliche Prägung auf.

36

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

3.6.3 Bevölkerung

3.6.3.1 Bevölkerungsdichte und Ortsteile Die Bevölkerungsdichte beträgt bei einer Einwohnerzahl von 3.270 EW (Stand 2014) 45 EW/km2 und liegt somit deutlich unter dem Durchschnitt des Freistaates Bayern mit 177 EW/km2. Die Bevölkerung verteilt sich wie folgt auf die einzelnen Gemeindeteile:

Tabelle 8: Übersicht der Einwohnerzahl pro Gemeindeteil

Gemeindeteil Einwohner Gemeindeteil Einwohner HWS + NWS HWS + NWS Aicha 5 Metzenmühle 6 Altzirkendorf 83 Metzlasreuth 23 Asbach 24 Neuzirkendorf 168 Blechmühle 9 Oberaichamühle 6 Burggrub 73 Oberlenkenreuth 8 Dammelsdorf 16 Obertreinreuth 22 Ernstfeld 11 Pechhaus 3 Fronlohe 24 Penzenreuth 42 Görglas 22 Pfaffenstetten 45 Göttersdorf 21 Putzmühle 2 Grünthanmühle 6 Röthenlohe 10 Haselmühle 11 Rothmühle 9 Haunzamühle 3 Sassenreuth 155 Heinersberg 13 Sommerau 32 Heinersreuth 101 Straßenhäusl 1 Höflas 10 Tagmanns 56 Kirchenthumbach 1771 Tieroldsreuth 7 Knittlhof 6 Thurndorf 442 Krücklasmühle 5 Treinreuth 20 Lenkenreuth 32 Unteraichamühle 5 Luisenhof 3 Wölkersdorf 59 Metzenhof 73 Zinnschacht 2

Quelle: Markt Kirchenthumbach Stand 09/2014 Die bevölkerungsreichsten Gemeindeteile sind, mit mehr als 100 Einwohner, Kir- chenthumbach, Thurndorf, Sassenreuth, Neuzirkendorf und Heinersreuth.

37

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

3.6.3.2 Bevölkerungsentwicklung Die nachfolgende Tabelle zeigt die Bevölkerungsentwicklung im gesamten Gemein- degebiet zwischen 2000 und 2014.

Tabelle 9: Bevölkerungsentwicklung 2000-2014 Veränderung zum Vorjahr Jahr insgesamt Anzahl Saldo % 2003 3424 24 0,7 2004 3367 -57 -1,7 2005 3360 -7 -0,2 2006 3346 -14 -0,4 2007 3319 -27 -0,8 2008 3305 -14 -0,4 2009 3294 -11 -0,3 2010 3263 -31 -0,9 2011 3301 38 1,1 2012 3271 -30 -0,9 2013 3264 -7 -0,2 2014 3270 6 0,2 Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik, Statistik Kommunal Januar 2011 und Juni 2014 Innerhalb der letzten 11 Jahre ist, mit Ausnahme der Jahre 2003, 2011 und 2014, ein leichter Bevölkerungsrückgang um 4,5% zu verzeichnen, das entspricht einem Einwohnerverlust von 154 Personen.

Abb. 2: Tendenz der Bevölkerungsentwicklung im Gemeindegebiet

Bevölkerungsentwicklung; Datenquelle Statistik Kommunal 01/2011 und 06/2014, Grafik NRT 2014

38

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

Abb. 3: Tendenz der Bevölkerungsentwicklung im Landkreis

Bevölkerungsentwicklung Datenquelle Statistik kommunal, Stand 01/2011 und 06/2014 Grafik NRT 2014 Die Tendenz des Bevölkerungsrückganges im Markt Kirchenthumbach ist mit der allgemeinen Tendenz des Landkreises vergleichbar. Auch hier sank die Einwohner- zahl in den letzten 10 Jahren um 5 %. Dies entspricht einem Einwohnerverlust von 5.084 Personen im Landkreis.

3.6.3.3 Bevölkerungsbewegungen Nachfolgend ist die Bevölkerungsbewegung dargestellt. Man unterscheidet in natür- liche Bevölkerungsbewegung -aus Geburten und Todesfällen- sowie in das Wande- rungsverhalten aus Zu- und Fortzügen bezogen auf das Gemeindegebiet.

39

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

Tabelle 10: Natürliche Bevölkerungsentwicklung und Wanderungsverhalten im Ge- meindegebiet

Natürliche Bevölkerungsbewe- Bevölkerungs- Jahr gung Wanderungen zunahme bzw. - Lebend Geborene Gestorbene Zugezogene Fortgezogene abnahme 1960 71 43 176 177 27 1970 50 36 125 170 -31 1980 37 44 101 112 -18 1990 48 27 113 65 69 2000 30 36 94 95 -7 2005 29 20 80 96 -7 2010 31 28 77 111 -31 2011 27 24 96 101 -2 2012 25 25 113 143 -30 2013 31 37 100 101 -1 2014 22 26 113 104 5 Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik, Statistik Kommunal Januar 2011 und August 2016 Die Zahl der Geburten ist seit 2000 vergleichsweise konstant geblieben. Seit drei Jahren ist zudem ein leichter Geburtenzuwachs zu verzeichnen. Die Zahl der Zuge- zogenen sank langsam ab bis 2010, hier ist ein leichter Anstieg des Zuzuges zu verzeichnen. Wobei die Zahl der Fortzüge über die Jahre relativ konstant hoch ge- blieben ist.

3.6.3.4 Altersstruktur

Tabelle 11: Entwicklung der Altersstruktur zwischen 1970 und 2014

Alter Bevölkerung am von….bis…. Jahre 27. Mai 1970 25. Mai 1987 31. Dez.2014

6-15 603 438 297 15-18 195 146 98 18-25 349 389 251 25-30 170 294 203 30-40 385 515 381 40-50 442 370 445 50-65 532 515 830 65 o. mehr 449 471 592 Insgesamt 3491 3402 3270

40

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik, Statistik Kommunal Januar 2011 und August 2016

Abb. 4: Bevölkerungsentwicklung nach Altersgruppen 1970-2012

Prozentualer Anteil der Altersgruppen an der Gesamtbevölkerung 1970 in %

Altersstruktur; Datenquelle Statistik Kommunal 01/2011 und Juni 2014, Graphik NRT 2014 Auch im Markt Kirchenthumbach werden der bayern- und deutschlandweite Trend der Abnahme der Geburtenzahlen und die damit einhergehende langfristige Überal- terung der Bevölkerung deutlich sichtbar. Die Anzahl der Geburten sank von 1970 bis zum Jahr 2012 um ca. 50%. Auch hier ist eine parallele Entwicklung in Bezug auf den Landkreis abzulesen.

Abb. 5: Prozentualer Anteil der Altersgruppen an der Gesamtbevölkerung in % Markt Kirchenthumbach 1970 1987 2012

0-18 Jahre 18-50 Jahre über 50 Jahre

41

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

Landkreis Neustadt a. d. Waldnaab

1970 1987 2012 17% 34%

c

49%

0-18 Jahre 18-50 Jahre über 50 Jahre Die Tendenz zur Überalterung zeigt sich insbesondere deutlich wenn man den An- teil der Kinder- und Jugendlichen sowie der über 50-jährigen betrachtet. Die Anzahl der Kinder und Jugendlichen hat sich von 1970 bis 2012 mehr als hal- biert. Waren es 1970 noch 1164 Kinder und Jugendliche zwischen 0 und 18 Jahren, so sank die Zahl bis zum Jahr 2012 auf 573. Somit liegt der Anteil bei 17% der Ge- samtbevölkerung. Bei der Altersgruppe der 50- bis über 65-jährigen ist ein Anstieg von 33 % von 1970 zum Jahr 2012 zu verzeichnen. Der Anteil in Bezug auf die Ge- samtbevölkerung liegt somit bei 42 %. Auch der Wanderungssaldo zeigt sich innerhalb der letzten 10 Jahre konstant nega- tiv.

3.6.4 Erwerbs- und Wirtschaftsstruktur Die Wirtschaftsstruktur Kirchenthumbachs ist vorwiegend durch kleine und mittel- ständische Unternehmen geprägt. Folgende größere mittelständische Unternehmen sind im Hauptort Kirchenthumbach ansässig:

 Seemann GmbH & CO KG, Metalltechnik (Weiherweisen)

 ATP Pöllath, Autoteile, Pöllath Handels GmbH

 Kollmer, Tief-, Bohr- und Sprengunternehmen GmbH.

Die Ansiedlung zwei weiterer Betriebe ist geplant:

 e.on Bayern AG, Umspannwerk

 Fa. Manfred Strauß, Baggerbetrieb

Innerhalb des Gemeindegebietes sind darüber hinaus keine größeren Gewerbe- und Industriebetriebe mit regionaler oder überregionaler Bedeutung vorhanden.

42

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

3.6.4.1 Erwerbsstruktur / Pendler In der Tabelle ist die Verteilung der Arbeitnehmer nach Wirtschaftszweigen darge- stellt.

Tabelle 12: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Gemeindegebiet sozialversicherungspflichtig beschäftigte Arbeitnehmer im 30. Juni

2007 2008 2009 2010 2011 2012

Beschäftigte am Arbeitsort 352 357 348 314 346 390 dav. männlich 237 241 236 195 212 236 weiblich 115 116 112 119 134 154 dav.1) Land- u. Forstwirtschaft, Fischerei ● ● ● ● ● ● Produzierendes Gewerbe ● 215 215 166 169 172 Handel, Verkehr, Gastgewerbe ● 77 71 85 117 151 Unternehmensdienstleister ● ● ● ● ● 5 öffentliche und private Dienstleis- ● 55 55 56 54 59 ter Beschäftigte am Wohnort 1354 1364 1365 1366 1382 1383 Pendlersaldo2) -1002 -1007 -1017 -1052 -1036 -993 Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik, Statistik Kommunal Januar 2011 und Juni 2014 1) Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 2008 (WZ 2008); 2) Beschäftigte am Arbeitsort abzüglich Beschäftigt am Wohnort; Zeichenerklärung des Bayerischen Landesamtes für Statistik: x Angabe nicht sinnvoll ● Wert geheim zu halten, unbekannt oder nicht rechenbar ─ nichts vorhanden oder keine Veränderung Die Statistik zeigt, dass sich die Anzahl der Beschäftigten am Wohnort in den letzten Jahren geringfügig nach oben entwickelt hat. Da jedoch keine vollständige Datener- hebung über mehrere Jahre zu Grunde gelegt werden kann, ist eine Aussage über die Entwicklung der Wirtschaftszweige und Ihrer Beschäftigten nicht möglich.

43

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

Abb. 6: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nach Wohn- und Arbeitsort

Beschäftigungsstruktur; Datenquelle Statistik Kommunal 01/2011 und Juni 2014, Grafik NRT 2014 Die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Gemeindegebiet ist über den Betrachtungszeitraum von 2004 – 2012 relativ konstant geblieben. Dem- nach sind 54 Prozent der Gesamtbevölkerung sozialversicherungspflichtig beschäf- tigt.

44

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

3.6.4.2 Industrie und Gewerbe Im Gemeindegebiet sind folgenden Handwerksbetriebe vorhanden (Übersicht nicht vollständig):

Tabelle 13: Übersicht Handwerksbetriebe

Anzahl Branche 3 Bauunternehmen 3 Kfz-Werkstätten 3 Metallbaubetriebe 2 Elektro 1 Polsterer 1 Sanitär 1 Goldschmied 1 Garten – und Landschaftsbau Quelle: www. Verwaltungsgemeinschaft-Kirchenthumbach.de Im Gemeindegebiet ist eine gemischte Palette von klein- und mittelständischen Handwerksbetrieben vorhanden. Im OT Kirchenthumbach befindet sich das Gewerbegebiet „Weiherwiesen“ mit einer Fläche von 6,9 ha.

3.6.4.3 Handel und Dienstleistungen Handel und Dienstleistungen stellen einen Beschäftigungsschwerpunkt in Kirchen- thumbach dar. In der Gemeinde sind folgende Handels- und Dienstleistungsunternehmen ansässig (Übersicht nicht vollständig):

Tabelle 14: Branchenübersicht

Anzahl Branche 8 Gaststätten, Kneipen, Cafes 5 Brauereien, Wein- und Getränkehandel 3 Banken und Versicherungen 3 Friseur 3 KFZ- und Kfz-Zubehör-Handel 3 Computer- und Bürotechnik 3 Graphik und Designbüros 2 Metzger 2 Bäcker 2 Baumaterialienhandel 2 Pension/Ferienwohnung

45

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

Anzahl Branche 1 Blumengeschäft 1 Schreibwarenhandel 1 Beschriftungen 1 Bettfederreinigung 1 Imker 1 Gärtnerei 1 Planungs- und Ingenieurbüro 1 Sägewerk 1 Zimmerei 1 Gerüst- und Kleingerätevermietung 1 Fahrschule 1 Spielwaren 1 Uhren und Schmuck 1 Verlag 1 Presse 1 Dekorationsartikel Haus und Garten 1 Schuhhandel 1 Hörakustik 1 Haushaltsartikel 1 Fuhrunternehmen Quelle: www. Verwaltungsgemeinschaft-Kirchenthumbach.de Im Bereich Handel- und Dienstleistung besteht ein breiter Branchenmix, der sich hauptsächlich auf den OT Kirchenthumbach konzentriert.

46

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

3.6.4.4 Land- und Forstwirtschaft Der Großteil der Gemeindefläche dient nach wie vor der land- und forstwirtschaftli- chen Nutzung, wie in der folgenden Tabelle dargestellt.

Tabelle 15: Landwirtschaftliche Betriebe im Gemeindegebiet Kirchenthumbach 1979 1999 2003 2005 2007 2010 Anzahl landwirtschaftlicher Betriebe 227 140 118 122 113 96 davon mit landwirtschaftlich genutzter Fläche von ……ha unter 5 29 14 6 12 13 1 5 bis unter 10 48 28 23 22 18 21 10 bis unter 20 99 46 43 42 39 34 20 bis unter 30 36 35 27 27 22 18 30 und mehr 15 17 19 19 21 22 Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik, Statistik Kommunal Januar 2011 und August 2016 Es ist eine rückläufige Entwicklung bei der Zahl der Betriebe zu erkennen. Beson- ders zwischen 1979 und 1999 sank die Zahl der Betriebe unter 5 bis 30 ha stark ab. Seit 2000 hat sich die Lage stabilisiert, die Zahlen schwanken nur noch geringfügig. Seit 2007 ist jedoch wieder eine weitere Abnahme der Betriebe zu verzeichnen. Im Betrachtungszeitraum 1979 bis1999 hat sich die Anzahl der Betriebe allerdings hal- biert. Die Anzahl der großen Betriebe mit 30 ha und mehr ist dagegen gestiegen. Es ist anzumerken, dass sich ab 2010 Änderungen im statistischen Erfassungs- und Darstellungsbereich ergeben haben welche die Vergleichbarkeit der Ergebnisse einschränken (v. a. Größenklasse unter 5 ha).

47

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

Abb. 7: Entwicklung der landwirtschaftlichen Betriebe im Gemeindegebiet

Datenquelle Statistik Kommunal 01/2011 und 06/2014, Graphik NRT 2014 Wie in der nachstehenden Tabelle ersichtlich, ist auch im Vergleich zum Landkreis eine vergleichbare Entwicklung erkennbar. Die Anzahl der landwirtschaftlichen Be- triebe hat sich im Vergleichszeitraum auch im Landkreis halbiert, wobei die Anzahl der Betriebe mit 30 ha und mehr gleich geblieben ist. Es ist anzumerken, dass sich auch hier ab 2010 Änderungen im statistischen Erfassungs- und Darstellungsbe- reich ergeben haben welche die Vergleichbarkeit der Ergebnisse einschränken (v. a. Größenklasse unter 5 ha).

Tabelle 16: Landwirtschaftliche Betriebe im Landkreis Neustadt a. d. Waldnaab landwirtschaftlichen Betriebe 1979 1999 2003 2005 2007 2012 mit landwirtschaftlich genutzter Fläche (LF) 3415 2099 1894 1838 1719 1438 davon mt LF von ……ha unter 5 602 251 231 245 213 19 5 bis unter 10 771 348 293 267 240 213 10 bis unter 20 1070 524 486 472 429 405 20 bis unter 30 647 783 618 576 548 492 30 und mehr 325 193 266 278 289 309 Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik, Statistik Kommunal Januar 2010 und Juni 2014

48

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

Abb. 8: Entwicklung landwirtschaftl. Betriebe im Landkreis

Datenquelle Statistik Kommunal 01/2011 und 06/2014, Graphik NRT 2014 Die Entwicklung ist darauf zurückzuführen, dass die Landwirtschaft im Haupterwerb für kleinere Betriebe auf Grund der Entwicklung der Marktpreise für landwirtschaftli- che Erzeugnisse zunehmend unrentabel wird, so dass vermehrt kleinere Höfe ihren Betrieb einstellen. Betriebe mit einer entsprechenden Größe können rentabel wirt- schaften, was den sprunghaften Anstieg der Betriebe mit 30 und mehr ha ab 2003 erklärt.

3.6.4.5 Tourismus / Naherholung Der Tourismus spielt im Markt Kirchenthumbach keine bedeutende Rolle. Es be- steht ein Übernachtungsangebot von 16 Gästebetten in Pensionen und Ferienwoh- nungen. Die umliegenden Waldflächen, zahlreichen Seen, Weiher, Rad- und Wanderwege bieten der einheimischen Bevölkerung zahlreichen Naherholungsmöglichkeiten. Ein Radrundweg (R16), an dem sich verschiedene Einkehrmöglichkeiten befinden, ver- bindet den Markt Kirchenthumbach und die die Gemeinden Schlammersdorf und Vorbach miteinander und bietet die Anbindung an überregionale Wander- und Rad- wege.

3.7 Gemeinbedarfseinrichtungen

3.7.1 Öffentliche Einrichtungen Im Markt Kirchenthumbach befindet sich das Rathaus, Bahnhofsstraße 18, welches gleichzeitig Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Kirchenthumbach ist.

49

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

Die anderen in der Verwaltungsgemeinschaft organisierten Gemeinden Schlam- mersdorf und Vorbach verfügen zudem über eigene Gemeindeämter.

3.7.2 Schulen Kirchenthumbach verfügt über eine Grund- und Mittelschule (Schulgäßchen 2, OT Kirchenthumbach) in der die Schüler der Klassen 1-6 unterrichtet werden. Im Schul- jahr 2014/2015 wurden in den insgesamt 6 Klassen 130 Schüler unterrichtet. Wie aus der nachstehenden Tabelle ersichtlich schwankte die Anzahl der Schüler über die Jahre geringfügig, sank jedoch in der langjährigen Tendenz kontinuierlich.

Tabelle 17: Übersicht Schülerzahlen 2005-2015

Jahr Klassen Lehrkräfte Schüler

2005/2006 9 13 191 2006/2007 9 12 172 2007/2008 8 11 178 2008/2009 9 16 185 2009/2010 10 12 182 2010/2011 9 14 170 2012/2013 6 6 121 2013/2014 6 6 130 2014/2015 6 6 130 * Bayerisches Landesamt für Statistik, Statistik Kommunal 2005- 2016 Dies spiegelt wiederum die demographische Entwicklung (Geburtenrückgang, Überalterung) wieder. Mehr als die Hälfte der Schüler stammt aus dem Ortssteil Kirchenthumbach. Die verbleibende Anzahl stammt aus den umliegenden Ortstei- len. Die nächstgelegenen weiterführenden Schulen und Berufsschulen befinden sich in Eschenbach i. d. Oberpfalz und in Weiden i. d. Oberpfalz. Die nächstgelegene Universität befindet sich in Bayreuth, die nächste Fachhoch- schule in Weiden i. d. Oberpfalz und die nächstgelegene Volkshochschule in Eschenbach i. d. Oberpfalz.

3.7.3 Kindertagesstätten Im Katholischen Kinderhaus „St. Elisabeth“ (Pfarrstraße 2, OT Kirchenthumbach) stehen insgesamt 142 Betreuungsplätze für Kinder im Alter zwischen unter 3 Jahren bis 14 Jahren zur Verfügung; diese waren im Jahr 2015 mit 155 betreuten Kindern überbelegt. Für die letzten 15 Jahre kann hier eine deutliche Zunahme verzeichnet werden. Dies ist sicherlich auch auf die veränderte Familienpolitik der Bundesre- pupblik hinsichtlich der Kleinkindbetreuung zurückzuführen, da ein deutlicher An- stieg der unter 3-Jährigen zu verzeichnen ist.

50

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

Tabelle 18: Belegung der Kindertagestätte St. Elisabeth Jahr Plätze betreute betreute Kinder nach Altersgruppen Kinder insgesamt unter 3 Jah- 3 bis 6 6-11 11-14 ren Jahre Jahre Jahre 2000* 100 105 k.A. k.A. k.A. k.A. 2005* 100 105 k.A. k.A. k.A. k.A. 2007** 130 133 1 99 32 1 2008** 130 139 8 90 40 1 2009*** 130 129 6 83 38 2 2010*** 130 122 11 80 27 4 2011*** 130 137 8 81 45 3 2012*** 130 147 1 86 47 1 2013*** 130 165 20 94 49 2 2014*** 154 163 17 98 46 2 2015*** 142 155 18 79 57 1 * Stichtag 1. Januar Bayerisches Landesamt für Statistik, Statistik Kommunal Januar 2006; über die Verteilung nach Altersgruppen wurden im Statistik Kommunal keine Aussagen gemacht ** Stichtag 15. März Bayerisches Landesamt für Statistik, Statistik Kommunal Januar 2011 *** Stichtag 1. März Bayerisches Landesamt für Statistik, Statistik Kommunal August 2016

3.7.4 Gesundheitliche Einrichtungen Kirchenthumbach verfügt über folgenden Einrichtung die der Gesundheitsvorsorge und medizinischen Betreuung dienen:

Tabelle 19: Übersicht Einrichtungen der Gesundheitsvorsorge

Anzahl Branche 1 Allgemeinarztpraxis

1 Zahnarztpraxis 1 Physiotherapiepraxis 1 Heilpraktikerpraxis Die medizinische Grundversorgung ist gewährleistet. Die nächstgelegenen Kran- kenhäuser befinden sich in Pegnitz sowie in Auerbach i. d. Oberpfalz. Es sind keine Alten- und/oder Pflegeheime vorhanden. Es gibt keinen ambulanten Pflegedienst. Die nächstgelegenen ambulanten sowie stationären Pflege- und Be- treuungseinrichtungen sind in Auerbach, Eschenbach, Grafenwöhr und Pressath angesiedelt. Kirchenthumbach gehört laut dem Gutachten zum Bedarf an Pflegeein- richtungen des Landkreises Neustadt a. d. Waldnaab zum Versorgungsraum Eschenbach.

51

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

3.7.5 Kirchliche Einrichtungen Im Geltungsbereich gibt es folgende Kirchen und Kapellen:

Tabelle 20: Kirchen und bedeutende Kapellen im Gemeindegebiet

Ortsteil Kirche Altzirkendorf Maria-Hilf-Kirche Heinersreuth Wallfahrtskirche Mariä-Heimsuchung Kirchenthumbach Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt Bergkirche Maria Zell Forstkapelle Metzenhof Kapelle Neuzirkendorf St. Georg Wallfahrtskirche St. Laurentius Sassenreuth Sassenreuther Kirche Thurndorf St. Jakobus Kalvarienbergkapelle Darüber hinaus gibt es im Gemeindegebiet noch zahlreiche kleine Kapellen und Wegkreuze.

52

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

3.7.6 Kulturelle Einrichtungen, Vereine, Verbände Kirchenthumbach verfügt über ein aktives Vereinsleben, das in Bezug zur Größe des Ortes vielfältig strukturiert ist: Im Gemeindegebiet gibt es eine Vielzahl von Ver- einen und Verbänden, die das soziale und kulturelle Leben der Gemeinde prägen. Die Vereine und Verbände sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengefasst.

Tabelle 21: Übersicht der Vereine und Verbände des Gemeindegebietes Vereine und Verbände incl. aller Ortsgruppen insgesamt 79 davon Bürgervereine u. Politik 9 Feuerwehr 5 Hilfe/Gesundheit 3 Kinder /Jugendgruppe/Familie 10 Kirche 14 Kultur 6 Musik 4 Natur/Umwelt 11 Senioren 2 Sport 7 Sonstiges 6 Quelle: www. Verwaltungsgemeinschaft-Kirchenthumbach.de

3.7.7 Sportliche Einrichtungen Die Sportanlage Kirchenthumbach in der Eschenbacher Straße verfügt über

 2 Sportplätze

 1 Soccer-Arena

 1 Beachvolleyballfeld

 2 Tennisplatzanlagen sowie

 1 Sportlerheim. Am südwestlichen Ortsrand von Thurndorf befinden sich zudem die Sportanlage der SpVgg Thurndorf mit 3 Tennisplätzen und einem Bolzplatz. Darüber hinaus sind in mehreren Ortsteilen Bolzplätze vorhanden.

53

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

3.7.8 Feuerwehren Die Ortsteile Kirchenthumbach, Heinersreuth, Neuzirkendorf, Thurndorf und Sas- senreuth verfügen jeweils über eigene Freiwillige Feuerwehren.

Tabelle 22: Freiwillige Feuerwehren nach Ortsteilen

Adresse Freiwillige Feuerwehr Kirchenthumbach Eschenbacher Straße 42, 91281 Kirchenthumbach

Freiwillige Feuerwehr Heinersreuth Heinersreuth 18, 91281 Kirchenthumbach Freiwillige Feuerwehr Neuzirkendorf In der Au 3, 91281 Kirchenthumbach Freiwillige Feuerwehr Sassenreuth Sassenreuth 37, 91281 Kirchenthumbach Freiwillige Feuerwehr Thurndorf e.V. Hauptstraße 13, 91281 Kirchenthumbach

3.8 Verkehr

3.8.1 Öffentliche Parkplätze Im OT Kirchenthumbach befinden sich gegenüber des Pfarrheims an der Bachgas- se, an der Eschenbacher Straße, entlang des Marktplatzes sowie gegenüber des Friedhofes Ecke Nickelseestraße / Bayreuther Straße öffentliche Parkmöglichkeiten.

3.8.2 Fuß- und Radwege, Wanderwege Neben den Fußwegen in den Siedlungsbereichen gibt es auch überörtliche Rad- wanderwege, die über die Gemeindegrenzen hinausgehen und einen bedeutsamen Beitrag zur Naherholung leisten. Wichtige Rad- und Wanderwegeverbindungen sind:

 Radrundwanderweg zwischen Kirchenthumbach – Thurndorf - Schlammersdorf – Vorbach – Eschenbach Rußweiher

 Radrundwanderweg zwischen Krausmühle – Göttersdorf

 Fernradweg (Creußen-Radweg) über Creußen – Heinersreuth – Schlammers- dorf – Eschenbach i. d. OPf. Darüber hinaus gibt es einige Radwege entlang der Hauptstraßen, wie im Bereich der B 470 westlich von Kirchenthumbach oder entlang der Kreisstraße NEW 43 zwischen Kirchenthumbach und Burggrub. Die überörtlichen Rad- und Wanderwege sind im Flächennutzungsplan dargestellt.

54

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

3.8.3 Schienenverkehr Kein Siedlungsteil des Markts Kirchenthumbach verfügt über einen Bahnanschluss. Im Norden des Gemeindegebietes verläuft die Bahnlinie Schnabelwaid – Kirchenlai- bach. Der nächsten Haltepunkte sind Pegnitz und Schnabelwaid. Von hier aus gibt es direkte Verbindungen nach Nürnberg und Bayreuth. Pegnitz und Schnabelwaid sind durch den ÖPNV erreichbar.

3.8.4 Öffentlicher Nahverkehr Das Gemeindegebiet ist an die Nordost-Nahverkehrsgemeinschaft Weiden- Neu- stadt a. d. Waldnaab (NWN) angebunden. Es bestehen somit tägliche Busverbin- dungen (außer sonntags) in die Richtungen Auerbach – Neuhaus / Pegnitz sowie Eschenbach – Grafenwöhr – Pressath. Die Ortsteile Altzirkendorf, Burggrub, Dammelsdorf, Ernstfeld, Haselmühle, Heiners- reuth, Kirchenthumbach, Metzenhof, Oberlenkenreuth, Röthenlohe, Sommerau und Treinreuth sind durch Busverbindungen des NWN direkt zu erreichen.

3.9 Grünflächen

3.9.1 Allgemein Zu den Grünflächen, die im Flächennutzungsplan unterschieden werden, gehören Sportanlagen, Spiel- und Bolzplätze, Kleingartenanlagen, Parkanlagen und Friedhö- fe. Öffentliche Grünflächen dienen innerhalb der Siedlungsgebiete sowohl der städte- baulichen Gestaltung und Aufwertung des öffentlichen Raumes als auch der Naher- holung der Anwohner. Da die Ortsteile z. T. relativ klein sind und die jeweilige Einwohnerzahl dementspre- chend gering ist, ist es nicht sinnvoll die Flächenbilanzierung und den Flächenbedarf auf die jeweiligen Ortsteile zu beziehen, sondern insgesamt zu erfassen.

55

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

Tabelle 23: Grünflächenbilanz

Grünflächenbilanz Art der Grün- Be- Ortsteil Richtwert Bedarf Differenz fläche stand m2/E laut Bedarf/ in ha Richtwert Bestand in in ha ha Parkanlage 0 - 10* 3,3 - 3,3 Kleingarten- 0 - 17* 5,6 - 5,6 anlagen Spiel- und 1,2 Kirchenthumbach (0,10 ha) 2,7 - 5,3* 0,9 - 1,7 -0,3 bis -0,5 Bolzplätze Sassenreuth (0,27 ha) Thurndorf (0,76 ha) Metzenmühle (0,06 ha) Ernstfeld (0,02 ha) Sportanla- 2,7 Kirchenthumbach (2,3 ha) 6* 1,9 + 0,8 gen, inkl. Thurndorf (0,4 ha) Tennisplätze Friedhöfe 0,9 Kirchenthumbach (0,65 ha) 3,50 - 5* 1,2 - 1,6 -0,3 bis -1,4 Neuzirkendorf (0,14 ha) Thurndorf (0,12 ha) * Weka , Praxishandbuch der Bauleitplanung ** ARGEBAU Mustererlass der Arbeitsgemeinschaft der Minister für Bau-, Wohnungs- und Siedlungs- wesen 03.06.1987 Allgemein kann ein rechnerisches Defizit bei der Versorgung mit folgenden Grünan- lagen festgestellt werden: Park- und Kleingartenanlagen, Spiel- und Bolzplätzen sowie bei Friedhofsflächen.

3.9.2 Parkanlagen Innerhalb des Plangebietes gibt es keine Grünflächen, die in Form von Parkanlagen die Naherholungsfunktion für die Einwohner übernehmen können. Es kann eine rechnerische Unterversorgung entsprechend der Richtwerte festgestellt werden.

3.9.3 Kleingartenanlagen Im Gemeindegebiet sind keine Kleingartenanlagen vorhanden.

56

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

3.9.4 Spiel- und Bolzplätze Im Gemeindegebiet befinden sich folgende Spiel- und Bolzplätze: Kirchenthumbach: Spielplatz im Baugebiet Sandbrunnen Thurndorf: Spielplatz südwestlich des Ortskerns – in Verlängerung der Straße „Bärenheck“ Bolzplatz südöstlich des Ortskerns an den Sportanlagen des SpVgg Thurndorf Metzenmühle: Spielplatz an der Verbindungsstraße zwischen Metzenmühle und Metzenhof Sassenreuth: Bolzplatz am östlichen Ortseingang, gegenüber der Feuer- wehr Neuzirkendorf: Bolzplatz westlich des Ortsrandes an der NEW 44 Für Spiel- und Bolzplätze gibt es eine relative große Spannweite innerhalb der Richtwerte, da diese sich auf unterschiedliche Bebauungsdichten beziehen. Ent- sprechend dieser Richtwerte besteht eine rechnerische Unterversorgung mit Spiel- und Bolzplätzen im Gemeindegebiet.

3.9.5 Sportanlagen Im Ortsteil Kirchenthumbach befindet sich wie unter Punkt 3.7.7 beschrieben eine große Sportplatzanlage mit umfangreichen Sportflächen. Zudem verfügt Thurndorf über weitere Sportplatzflächen der SpVgg.

3.9.6 Friedhöfe Friedhöfe befinden sich im OT Kirchenthumbach in der Kapellenstraße, im OT Thurndorf in der Hauptstraße und im OT Neuzirkendorf Kirchplatz.

3.10 Ver- und Entsorgung

3.10.1.1 Wasserversorgung Die Versorgung mit Trinkwasser wird durch das öffentliche Versorgungsnetz des Marktes Kirchenthumbach gesichert. An dieses ist das gesamte Gemeindegebiet einschließlich aller Weiler komplett angeschlossen.

3.10.1.2 Abwasserbeseitigung Das anfallende Abwasser wird in zwei Kläranlagen des Markts Kirchenthumbach eingeleitet. An die Kläranlage I (Markt Kirchenthumbach) sind die Ortsteile Kirchen- thumbach und Burggrub angeschlossen. An die Kläranlage II (Thurndorf) sind die Ortsteile Thurndorf, Neuzirkendorf und Altzirkendorf angeschlossen. Es ist davon

57

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage auszugehen, dass die Kapazitäten der Anlagen für die bestehenden und zukünfti- gen Baugebiete ausreichend sind. Der Bau weiterer Kläranlagen ist nicht geplant. Die übrigen Ortsteile sind an keine Kläranlagen angeschlossen. Das anfallende Abwasser der Wohngebäude wird über Kleinkläranlagen gereinigt.

3.10.1.3 Abfallentsorgung Die Abfallentsorgung ist auf Landkreisebene geregelt und ist sichergestellt.

3.10.1.4 Elektrizität Die Versorgung der Gemeinde mit Elektrizität ist durch die Bayernwerk AG gesi- chert.

3.10.1.5 Gas Kirchenthumbach ist nicht an einen Gasversorger angeschlossen; es ist auch kein Anschluss geplant. Jedoch wird das Gemeindegebiet von zwei Gasleitungen ge- quert (siehe hierzu auch Kap. 2.5.12 „Energieversorgung“). Als Leitungsbetreiber sind für die Ferngasleitung Nr. 31/326/2 die Open Grid Europe GmbH sowie für die Ferngasleitung Nr. 7 die Ferngas Nordbayern GmbH zu nennen.

3.11 Windenergieanlagen Zwischen Altzirkendorf und Neuzirkendorf an der Grenze zur Stadt Auerbach befindet sich seit 2015 eine rund 200 m hohe Windenergieanlage. Auf Auerbacher Flur sind nahe der Gemeindegrenze bereits 2014 zwei Windenergieanlagen errichtet worden. Gemäß dem Entwurf der Teilfortschreibung des Regionalplans Oberpfalz Nord befin- den sich an der Grenze zur Stadt Auerbach sowie nördlich von Neuzirkendorf und nördlich von Thurndorf mehrere Vorranggebiete für Windkraftanlagen:

Tabelle 24: Übersicht zu geplanten Vorranggebieten für Windkraftanlagen Nr. gem. Bezeichnung Gemeinde Regionalplan-Entwurf 262 westlich Sassenreuth Markt Kirchenthumbach Gemeindefreies Forstgebiet 263 nordöstlich Neuzirkendorf Markt Kirchenthumbach 264 westlich Neuzirkendorf Markt Kirchenthumbach Stadt Auerbach i.d.OPf. 265 östlich Ortlesbrunn Markt Kirchenthumbach Stadt Auerbach i.d.OPf.

Die übrigen Flächen im Gemeindegebiet sind derzeit als Ausschlussflächen für die Errichtung von Windenergieanlagen vorgesehen.

58

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

4 Konzeption, Ziele und Maßnahmen aus städtebaulicher Sicht

4.1 Bevölkerungsprognose Im April 2016 wurde eine neue Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Landesamtes (STALA) veröffentlicht. Gegenüber der Bevölkerungsvorausberech- nung von 2011 haben sich die Prognosen sowohl für den Landkreis als auch für die Gemeinde etwas verbessert. Dennoch ist weiterhin von einem leichten Bevölke- rungsrückgang auszugehen. Da die Änderungen nur minimal sind und der ermittelte Wohnbedarf bereits mit der höheren Landesplanungsbehörde abgestimmt wurde, wird an der bisherigen Annahme von 3.200 Einwohnern im Jahr 2030 festgehalten. Auch die vergleichsweise konstanten Geburtenraten (vgl. Tabelle 10) und die damit zusammenhängende gleichbleibende Auslastung von Schulen und Kindertagesstät- ten stützen diese Annahme. Zudem wird darauf hingewiesen, dass die Ebene des Flächennutzungsplanes die vorbereitende Bauleitplanung darstellt und kein Bau- recht schafft. Die Tendenz zur Überalterung wird analog zur Entwicklung in Bundesland und Re- gion weiter zunehmen. Bei einer ansteigenden Zahl alter Menschen muss künftig verstärkt auch über Einrichtungen zur Betreuung alter Menschen und entsprechend veränderter Infrastrukturen nachgedacht werden. Aufgrund dieser demografischen Entwicklung ist es aber auch wichtig, dass im Gemeindegebiet Angebote für bauwil- lige junge Familien in angemessenem Umfang gemacht werden. Bereits erschlos- sene Baugrundstücke und auch Bestandsimmobilien werden sehr häufig als Speku- lationsobjekte mit der Erwartung sicherer künftiger Wertsteigerung betrachtet. Die Abgabebereitschaft ist daher sehr gering.

4.2 Ortsplanerische Entwicklung Bei der Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes für den Markt Kirchenthumbach steht in erster Linie die Sicherung und Darstellung der bestehenden Nutzungen im Vordergrund, wenngleich eine angemessene Weiterentwicklung aus oben angeführ- ten Gründen auch Teil der Plankonzeption ist. Im Zuge der Gesamtanalyse wurden die Ortsteile nicht nur hinsichtlich ihrer vorhan- denen Nutzungsstrukturen, sondern auch auf mögliche Flächenpotenziale unter- sucht. So wurden Leerstände, Baulücken mit und ohne Baurecht, sowie mögliche Nachverdichtungsstandorte im Bestand erfasst. Dieser Flächenabgleich, die jeweili- ge Einwohnerzahl der Ortsteile, die sonstigen vorgefundenen Siedlungs- und Nut- zungsstrukturen, sowie das Vorhandensein von zentralen Einrichtungen wie Feuer- wehr, Kirche, Versorgungseinrichtungen und Gastronomie wurden gegeneinander abgewogen und bildeten so die Grundlage für die Einstufung, Abgrenzung und Er- gänzung der jeweiligen Nutzungsdarstellungen. Mit Hinblick auf die zu erwartende Verringerung der Einwohnerzahlen soll eine Ausweisung neuer Wohnbauflächen in angemessenem Umfang durchgeführt wer- den. Die Marktgemeinde verfügt bereits in den Ortsteilen Kirchenthumbach, Thurn- dorf und Neuzirkendorf über baurechtlich durch rechtsverbindliche Bebauungspläne gesicherte Bauflächen (insbesondere Wohnbauflächen), welche derzeit noch freie Kapazitäten aufweisen. Insbesondere in den Ortsteilen Neuzirkendorf, Altzirkendorf, Sassenreuth und Kirchenthumbach wird darüber hinaus noch Potenzial für Flächen

59

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage zur Nachverdichtung im Bestand gesehen. Da sich jedoch diese Flächen meist in Privateigentum befinden – mit geringer Abgabebereitschaft - , ist die Verfügbarkeit für größere zusammenhängende Planungen nicht gegeben. Daher ist eine Auswei- sung von zusätzlichen Bauflächen in angemessenem Maß notwendig, um auch künftig den Bauwerbern ein Angebot an Bauplätzen zu bieten. Somit kann insbe- sondere einheimischen jungen Familien die Möglichkeit zur Schaffung von Wohnei- gentum gewährleistet und der Abwanderung entgegengewirkt werden. Mit Hinblick auf mögliche Flächenressourcen und Gebäudeleerstände innerhalb der Ortslagen sowie der Möglichkeit von Nachverdichtung im Bestand soll die Auswei- sung neuer Wohn- und Gewerbeflächen somit im Anschluss an bereits bestehende Flächen dieser Art erfolgen. Mit der flächenschonenden Ausweisung von Wohnbau- land wird den Vorgaben der Landes- und Regionalplanung Rechnung getragen. Der Ortsteil Kirchenthumbach nimmt bereits jetzt sowohl die Hauptwohn- als auch Versorgungsfunktion der Gemeinde wahr. Auf Grund des Vorhandenseins der not- wendigen Infrastruktur und Versorgungseinrichtungen wird eine Fokussierung bei der Neuflächenausweisung für Wohnen und Gewerbe auf den Hauptort Kirchen- thumbach angestrebt. In einigen anderen Ortsteilen werden lediglich kleinteilige Ergänzungen der Bauflächen für Wohn- und Mischnutzungen in unmittelbarer Nachbarschaft zu bereits bestehenden Nutzungen dargestellt. So können maßvolle und städtebaulich vertretbare Lückenschlüsse erreicht werden, die so den kleineren Ortsteilen sinnvolle Erweiterungsmöglichkeiten geben. Gleiches gilt für einige der ländlich geprägten kleineren Ortsteile. Hier ist die Dar- stellung als Dorfgebiet geplant, um hier den Orten ein gewisses Maß an Entwick- lungsperspektive einzuräumen, sodass Ortsrandabschlüsse, Lückenschlüsse und Arrondierungen der Ortslage möglich sind. In den Ortsteilen sind demnach folgende Nutzungen vertreten:

 Kirchenthumbach: Allgemeines Wohngebiet, Mischgebiet und Industrie- bzw. Gewerbegebiet

 Neuzirkendorf, Burggrub, Sassenreuth, Thurndorf: Allgemeines Wohngebiet, Dorfgebiet

 Altzirkendorf, Tagmanns, Metzlasreuth, Heinersreuth, Lenkenreuth: Dorfgebiet Die übrigen hier nicht genannten Ortsteile werden als Flächen für die Landwirtschaft dargestellt, da sie in der Regel mit ihren oft noch in Nutzung befindlichen Hofanla- gen eindeutig landwirtschaftlich geprägt sind. Eine weitere Verfestigung der Hofla- gen hin zu dörflichen Strukturen ist nicht festzustellen. Im Ortsteil Sassenreuth liegen derzeit Anfragen auf Vorbescheid. Es werden auch hier Flächen zur Siedlungsentwicklung dargestellt, um eine städtebaulich geordnete Siedlungsentwicklung zu gewährleisten.

Prüschenk-Areal Eine Besonderheit im Siedlungsgefüge stellt das sog. „Prüschenk-Areal“ dar: Es handelt sich um das seit mehreren Jahren brachliegende Betriebsgelände einer regional bedeutenden mittelgroßen Baufirma. Die Firma musste vor einigen Jahren Insolvenz anmelden und ihren Betrieb einstellen. Das Areal hat eine Fläche von ca. 2,7 ha und liegt sehr günstig direkt südlich anschließend an den historisch gewach-

60

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage senen Ortskern. Im Süden öffnet es sich zum wertvollen Talraum der Bachaue des Thumbaches. Direkt im Nord-Westen an das Areal angrenzend befindet sich das Rathaus des Marktes Kirchenthumbach. Nach Osten hin schließen gemischt ge- nutzte Flächen an. Der derzeitige Baubestand besteht aus Bürogebäuden, Lager- und Maschinenhallen etc. und ist bzgl. Bausubstanz und Gestaltqualität nicht als erhaltenswert zu be- trachten. Eine Erschließung des Areals kann sowohl über die Eschenbacher Straße im Norden, als auch über die Kalkofenstraße im Westen erfolgen. Vorstellbar wäre auf dem Areal künftig ein Nutzungsmix mit Schwerpunkt Wohnen, der aber auch das Wohnen ergänzende Funktionen wie Dienstleistungen, Freie Berufe, Einzelhandel, nicht störendes Gewerbe etc. beinhaltet. Die Fläche wird da- her als Mischgebiet (MI) dargestellt. Auf dem Areal könnten die im Regionalplan festgestellten fehlenden Grundversorgungseinrichtungen „Gebietsarzt“ und „Alten- heim/ambulante Pflegestation“ hier ideal situiert werden (sh. Auch Kap. 2.5.2 „Zent- ralörtliche Funktion“). Idealerweise könnten hier auch neuartige Wohn-Formen ent- stehen, die der demografischen Entwicklung Rechnung tragen: Mehr-Generationen- Wohnen, Betreute Wohngemeinschaften etc. Die Dichte einer Neubebauung kann sich durchaus an den Werten im Ortskernbereich orientieren. Auf eine qualitätvolle Durchgrünung des Areals ist zu achten. Diese wäre im Zuge der verbindlichen Bau- leitplanung durch entsprechende grünordnerische Festsetzungen zu sichern. Die Nähe zum historischen Ortskern mit seinen Versorgungseinrichtungen ist als positiver Standortfaktor des Areals zu werten. Insgesamt ist bei einer Neustrukturie- rung des Areals großer Wert auf eine möglichst gute Vernetzung auch auf der Ebe- ne von Fuß- und Radwegebeziehungen mit dem Ortskern zu legen. Aufgrund der besonderen Lage an der Bachaue des Thumbachs soll bei einer städ- tebaulichen Neustrukturierung die Öffnung zur Bachaue als besondere Lagegunst beibehalten und in das städtebauliche Konzept integriert werden. Es bietet sich hierbei auch die Chance der Schaffung einer durchgängigen Fuß- und Radwege- verbindung entlang des Thumbachs mit guter Vernetzung in die angrenzenden Siedlungsgebiete. Im Altlasten-Kataster ist das „Prüschenk-Areal“ nicht aufgeführt. Es ist aber davon auszugehen, dass hier zumindest in Teilbereichen Altlasten im Boden vorhanden sind (sh. hierzu auch Kapitel 3.2 „Altlastenverdachtsflächen“). Dieses schwer kalku- lierbare Risiko beeinträchtigt die Wahrscheinlichkeit einer baldigen Umstrukturierung des Areals. Eventuell ist eine Weiterentwicklung im Zuge einer Ordnungsmaßnahe im Rahmen der Städtebauförderung möglich. Wann und in welcher Form eine städtebauliche Entwicklung des „Prüschenk-Areals“ erfolgt ist derzeit aber nicht absehbar. Es wird daher nicht als unmittelbar zur Verfügung stehende Baulandreserve betrachtet.

4.3 Städtebauliches Leitbild Hauptort Kirchenthumbach Da der Fokus der Entwicklung von Wohn- und Gewerbeflächen auf den Hauptort Kirchenthumbach gelegt wird wurde hier explizit ein städtebauliches Leitbild für die Entwicklung des Ortsteiles erarbeitet. Die bestehende Mischnutzung aus Wohnen und Gewerbe soll erhalten werden. Ausgewählte Wohnstandorte sowie ein Mischgebietsstandort werden durch die Dar- stellung möglicher Neubauflächen erweitert. Es werden Erweiterungsflächen in un-

61

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage mittelbarem Anschluss an bereits bestehende Flächen mit gleichartigen Nutzungen vorgesehen. So wird der Zersiedelung der Landschaft und einem unstrukturiertem Ausufern der Siedlungsfläche vorgebeugt. Die Anbindung an Verkehrswege, Ver- sorgungseinrichtungen sowie Schul-, Kinderbetreuungs- und Verwaltungseinrich- tungen ist immer gegeben. Der innerste Ortskern entlang des ansteigenden Marktplatzes genießt besondere Wertigkeit und soll weiterhin behutsam entwickelt und gestaltet werden. Wün- schenswert ist eine behutsame Nachverdichtung der östlich an den Marktplatz an- grenzenden Siedlungsbereiche mit geeigneten Nutzungen (Wohnen - auch in Son- derformen - Dienstleistungen, Freie Berufe, Einzelhandel, nicht störendes Gewerbe etc.). Die bestehenden Grünstrukturen innerhalb der zentralen Ortslage sollen erhalten, gestärkt und wo möglich verknüpft werden. Bestehende Rad- und Fußwegeverbin- dung sollen durch neu geplante Trassen ergänzt und ausgebaut werden. So können landschaftlich attraktive Bereiche des Ortsteiles erlebbar gemacht und ein wesentli- cher Beitrag zur Förderung der Naherholung der Einwohner geleistet werden. Vor- geschlagen wird die Schaffung von Rad- und Fußwegeverbindungen:

 entlang der Bachufer von Grubbach und Thumbach von Burggrub – Kirchen- thumbach – Grünthanmühle und weiter in die benachbarten Ortsteile sowie

 die Verknüpfung dieser Wegeverbindung mit einem Rundweg entlang des west- lichen Ortsrandes von Burggrub entlang des westlichen Randes der geplanten Siedlungserweiterung der „Sandbrunnensiedlung“ mit Anbindung an die beste- hende Wegeverbindung Richtung Görglas und die geplante Verbindung Rich- tung Grünthanmühle

 durch den bereits ansatzweise vorhandenen Grünzug Friedhof / Schule / Sport- platz im Norden des Ortskerns Der bereits ansatzweise vorhandene Grünzug Friedhof / Schule / Sportplatz im Nor- den des Ortskerns soll in seinen Qualitäten entwickelt und gestärkt werden. Eine durchgängige Fuß- und Radwegeverbindung (wie oben angeführt) soll realisiert werden. Das Umfeld der Bergkirche „Maria Zell“ soll entsprechend der kulturellen Bedeutung der Kirche behutsam aufgewertet werden. Ihre Fernwirkung ist durch geeignete Mittel zu stärken: behutsame Freistellung und Abrücken künftiger Bebauung. Ferner ist die Eingrünung der Entwicklungsflächen für Wohnen, Gewerbe und Mischnutzung zur freien Landschaft hin vorgesehen. Von hoher Bedeutung ist hier ist die zur Ausbildung eines „weichen“, begrünten Ortsrands zur freien Landschaft hin. Im Rahmen der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung notwendig werdende ökologische Ausgleichsmaßnahmen sind im Ortsrandbereich sehr gut möglich.

62

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

Abb. 9: Städtebauliches Leitbild für den Hauptort Kirchenthumbach

Leitbild NRT 2016

4.4 Bauflächenausweisung

4.4.1 Bauflächenreserven und Bauflächenbedarf Wie bereits unter Punkt 4.2 erläutert verfügt Kirchenthumbach über baurechtlich gesicherte Wohn- und Gewerbeflächen, die noch nicht vollständig bebaut sind. Flä- chenpotenzial ergibt sich somit innerhalb folgender bestehender Baugebiete mit rechtswirksamen Bebauungsplänen:

63

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

Tabelle 25: Auslastung bestehender Wohnbaugebiete

B-Plan Nutzung freie Bauplätze „Am Berg“, Kirchenthumbach WA/MI 21 „Sandbrunnen I“, Kirchenthumbach WA 23 „Sandbrunnen II“, Kirchenthumbach WA 5 „Sandbrunnen III“, Kirchenthumbach WA 11 „Kapelläcker“, Thurndorf WA 46 „Am Letten“, Neuzirkendorf WA 2 Quelle: Markt Kirchenthumbach Stand 2016 Im Jahr 2014 wurde vom Markt Kirchenthumbach eine Abfrage bei den Eigentümern unbebauter Grundstücke bzgl. der Abgabebereitschaft durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Abfrage wurden in der Wohnbauflächenbedarfsermittlung berücksichtigt. Grundsätzlich zeigt sich eine geringe Abgabebereitschaft. Trotz des noch vorhandenen Flächenpotenzials im Bestand und in den bereits be- stehenden Baugebieten sollen zusätzliche Flächen für Wohn-, Misch- und Gewer- benutzungen geschaffen werden, um hier ein breites Flächenangebot (bei Wohn- nutzungen insbesondere für einheimische junge Familien) zu sichern. Ziel ist es, vorrangig einheimischen Bauinteressenten Möglichkeiten zur Schaffung von Wohneigentum anzubieten, um als Wohnstandort attraktiv zu bleiben und somit auch der Bevölkerungsabwanderung entgegen zu wirken. Hinzu kommt, dass aktu- elle Prognosen zeigen, dass der Bevölkerungsrückgang nicht so stark wie noch vor einigen Jahren erwartet sein wird. Bei zahlreichen vorhandenen potenziellen Nachverdichtungsflächen muss festge- halten werden, dass es sich hierbei um Flächen in Privateigentum (größere Garten- flächen, Hinterlieger-Flächen etc.) handelt und daher der Flächenzugriff bei nicht vorhandener Abgabebereitschaft nicht gegeben ist. Durch die dargestellten Siedlungsflächen ist eine angemessene nachhaltige Sied- lungsentwicklung unter Beachtung des Grundsatzes des flächensparenden Um- gangs mit Grund und Boden gegeben. Grundsätzlich handelt es sich bei den darge- stellten Bauflächen um die langfristige Planungsabsicht der Gemeinde (Zeithorizont 15 – 20 Jahre). In der nachfolgenden Tabelle wird die Ermittlung des Bauflächenbedarfes für Wohnbauflächen dargestellt. Die Ermittlung erfolgte auf dem Berechnungsmodell Belegungsziffer und Baudichte, Koppitz / Schwarting, 2005, mit Basisdaten von 2000, 2009 und 2021. Grundsätzlich wird nicht von einem weiteren linearen Absinken der Belegungsziffer ausgegangen. Es wird hier der Wert 1,85 gewählt, der sich bei der Annahme einer sich deutlich verlangsamenden Abnahme ergibt. Baulücken innerhalb bestehender Bebauungs-Pläne werden zu 50 % angerechnet, da hier nur sehr geringe Abgabe- bereitschaft besteht (sh. Abfrage der Gemeinde aus dem Jahr 2014). Baulücken außerhalb bestehender Bebauungs-Pläne, für die gemäß Abfrage der Gemeinde Abgabebereitschaft besteht, werden zu 100 % mit als vorhandene Flächenreserve berücksichtigt.

64

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

Auf Grund der vorgefundenen Bevölkerungs- und Siedlungsstruktur im Gemeinde- gebiet kann davon ausgegangen werden, dass vorrangig Flächen für kleinteiligen Wohnungsbau (Doppel- und Einfamilienhäuser) nachgefragt werden. Nach Kop- pitz/Schwarting können als Flächeninanspruchnahmen für diese Siedlungsstruktu- ren 15-25 WE/ha (Wohneinheiten je Hektar) zu Grunde gelegt werden. Aufgrund der Lage des Untersuchungsgebietes im ländlichen Raum, die unter topographischen Gesichtspunkten ausreichende Flächenverfügbarkeit sowie die akzeptablen Grund- stückspreise der Region wurde eine Baudichte von 15 WE/ha gewählt. Erfahrungs- gemäß entspricht dies einer Dichte, bei der auch schon vereinzelte Einliegerwoh- nungen und evtl. gering verdichtete Bauweisen (Doppelhäuser, Reihenhäuser) beinhaltet sind. Bei Berücksichtigung der o.g. Faktoren ergibt sich ein Wohnbauflächenbedarf bis 2030 von 9,51 Hektar.

Tabelle 26: Wohnbedarfsberechnung

65

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

* Wohnungen in Wohn- und Nichtwohngebäuden. Quelle Statistik Kommunal ** Flächeninanspruchnahme für EFH und DH nach Koppitz/Schwarting 15-25 WE/ha: auf Grund vorge- fundener regionaler Situation Annahme von 15 WE/ha Da sich Neuausweisungen von Nutzungen hauptsächlich auf den Hauptort Kirchen- thumbach konzentrieren, wurden die einzelnen Erweiterungsflächen jeweils detail- liert für sich betrachtet. In der nachfolgenden Übersicht sind nur die großflächigen Neuausweisungen von Bauflächen, die sich im Zuge der Erarbeitung des Flächen- nutzungsplanes ergeben haben, im gesamtstädtebaulichen Kontext farbig darge- stellt. Die einzelnen Standorte wurden anhand immer gleicher städtebaulicher und naturschutzfachlicher Parameter betrachtet. In tabellarischen Übersichten zu jeder Ausweisung werden die jeweiligen Stärken und Schwächen des Standortes darge- stellt. Da die Neuausweisungen von Bauflächen sich in den kleinen Ortsteilen flächenmä- ßig deutlich denen des Hauptortes unterordnen, wurden für diese nur allgemeine Betrachtungen durchgeführt und dies nicht tabellarisch zusammengefasst. In nachfolgenden Genehmigungsverfahren ist insbesondere auf die Belange des Bergbaus Rücksicht zu nehmen. Neben den bereits bekannten und in der Plan- zeichnung verorteten Grubenbauen sind generell weitere ehemalige nichtrisskundi- ge Grubenbaue nicht auszuschließen. In nachfolgenden Genehmigungsverfahren muss daher im Zuge einer Baugrunduntersuchung ein möglicher Altbergbau Be- rücksichtigung finden. Des Weiteren sind die Baugruben von einem Sachverständi- gen auf Spuren alten Bergbaus abnehmen zu lassen. Bei Hinweisen auf Altbergbau dürfen Anlagen nur auf geotechnisch erkundeten und sicheren Untergrund errichtet werden.

66

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

Abb. 10: Übersicht der geplanten Neuausweisungen für Bauflächen innerhalb der Ortsteils Kirchenthumbach

Siedlungserweite- rung „Sandbrunnen“

Erweiterung Gewerbegebiet „Weiherwiesen“

Übersicht NRT 2016

67

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

4.4.2 Entwicklung von Wohnbauflächen – WA

4.4.2.1 Ortsteil Kirchenthumbach Die Siedlungserweiterungen im Hauptort Kirchenthumbach konzentrieren sich auf die Erweiterung des bestehenden Wohngebietes „Sandbrunnen“.

Siedlungserweiterung „Sandbrunnen“ Größe der geplanten Erweiterung: 9,6 ha (inklusive Erschließung) Betroffene Flurstücke: Fulst 237, 238, 239, 250, 251, Gemarkung Kirchenthumbach

Abb. 11: Auszug FNP mit Darstellung Siedlung „Sandbrunnen“ und geplanter westli- cher Erweiterung

68

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

Tabelle 27: Checkliste Flächenausweisung „Sandbrunnen“

Erweiterung „Sandbrunnen“ Eignung im Bezug zu den Kriterien 1-12 Kriterien gut mittel ungünstig 1 Siedlungsanbindung x 2 verkehrliche Erschließung x zusätzliche Einmün- dung gegenüber Burggrub nötig, mög- liche Vernetzung der bestehenden Sied- lung „Sandbrunnen“ mit der geplanten Siedlungserweiterung durch Ausbau vor- handener Straßen 3 Nähe zur Versorgungseinrich- x tungen 4 Nähe Schule/Kita x 5 Nähe Ortszentrum x 6 Nähe zu Immissionsorten: x Truppenübungsplatz geplante nördlichen Grundstücke grenzen Bundesstraße/ an Kreisstraße an Hauptverkehrsstraße Landwirtschaftliche Betriebe mit Tierhaltung 7 Topographie x 8 Verlust landwirtschaftlicher x Nutzfläche 9 Beeinträchtigung von Land- x schaft und Naturraum -Nähe zu Biotopen, Schutzge- bieten etc.- 10 landschaftsbildverträgliche x Einbindung 11 Fernwirkung x 12 Rechtswirksame BPläne in x räumlicher Nähe vorhanden? Auslastung? weitestgehend umgesetzt

Durch die Erweiterung der Siedlung „Sandbrunnen“ kann hier ein homogener Orts- rand ausgebildet werden.

69

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

Der Ortskern von Kirchenthumbach mit den Einrichtungen zur Versorgung mit Wa- ren des täglichen Bedarfes, sowie der Schule und Kindertagesstätte sind gut, auch fußläufig, zu erreichen. Durch eine Anbindung an die Burggruber Straße ist eine schnelle Erreichbarkeit übergeordneter Verkehrswege gegeben. Das vorhandene Straßennetz der „Sandbrunnensiedlung“ kann gut ausgebaut und so eine Vernet- zung mit dem neuen Baugebiet erreicht werden. Eine zusätzliche Abfahrt von der nördlich angrenzenden Kreisstraße (Burggruber Straße) erscheint notwendig und muss in nachgeschalteten Genehmigungsverfahren geprüft werden. Das Gelände stellt sich von seinen topographischen Gegebenheiten als günstig dar, was eine unproblematische Bebauung ermöglicht. Es handelt sich bei den Flächen um inten- siv landwirtschaftlich genutzte Flächen (Acker). Naturschutzfachlich wertvolle Berei- che sind nicht vorhanden. Teilbereiche der geplanten Siedlungserweiterungen be- finden sich innerhalb eines verliehenen Grubenfeldes für Eisenerz. Gem. §§ 149 und 151 Bundesberggesetz sind die Gewinnungsrechte unbefristet. Obwohl die Erzgewinnung seit Jahrzehnten abgeschlossen ist, ist der derzeitige Rechtsinhaber der Eisensteinverleihung daher im Verfahren zu beteiligen. Es handelt sich aber hier um eine formale Beteiligung. Nach Westen, zur freien Landschaft ist die zur Ausbildung eines „weichen“, begrün- ten Ortsrands vorgesehen und im Plan dargestellt. Ökologische Ausgleichsmaß- nahmen sind im Ortsrandbereich sehr gut möglich.

70

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

4.4.2.2 Ortsteil Sassenreuth Erweiterung Allgemeines Wohngebiet Größe der geplanten Erweiterung: 0,6 ha (inklusive Erschließung) Betroffene Flurstücke: FlSt 129, Gemarkung Sassenreuth

Abb. 12: Übersicht der geplanten Neuausweisungen für Bauflächen innerhalb des Ortsteils Sassenreuth

Abb. 13: Auszug FNP mit Darstellung nordöstlichen Ortsrand und geplanter östlicher Erweiterung

71

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

Im Ortsteil Sassenreuth ist am östlichen Ortseingang bereits faktisch ein allgemei- nes Wohngebiet vorhanden und wird somit auch als solches im Flächennutzungs- plan dargestellt. Zudem ist eine Erweiterung dieses bestehenden Wohngebietes in östlicher Richtung geplant. Die bestehende Erschließungsstruktur kann gut ausge- baut werden. Es handelt sich um bisher landwirtschaftlich genutzte Flächen. Gering- fügige Erweiterungen dieser WA-Flächen zu Arrondierung der Ortslage in Sassen- reuth sind ortsplanerisch sinnvoll und zu vertreten, da so die Anbindung an das bestehende Siedlungsgefüge gewahrt bleibt und einer Zersiedelung der Landschaft vorgebeugt wird. Die Flächen sind leicht geneigt. Naturschutzfachlich befinden sich keine wertvollen Bestände auf diesen Flächen. Es liegen bereits Bauvoranfragen für Sassenreuth vor, die das Interesse der Bevölkerung an dem Standort belegen. Von hoher Bedeutung ist hier ist die zur Ausbildung eines „weichen“, begrünten Ortsrands zur freien Landschaft hin. Ökologische Ausgleichsmaßnahmen sind im Ortsrandbereich sehr gut möglich.

72

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

4.4.2.3 Weitere Ortsteile Auch Teile von Thurndorf und Neuzirkendorf werden als allgemeine Wohngebiete dargestellt. Hier liegen z.T. rechtsverbindliche Bebauungspläne vor, so dass die tatsächlich geplante Nutzung im Flächennutzungsplan dargestellt wird. Von hoher Bedeutung ist hier ist die zur Ausbildung eines „weichen“, begrünten Ortsrands zur freien Landschaft hin. Ökologische Ausgleichsmaßnahmen sind im Ortsrandbereich sehr gut möglich.

Abb. 14: Auszug FNP Thurndorf mit Darstellung bestehender WA

Abb. 15: Auszug FNP Neuzirkendorf mit Darstellung bestehender WA

73

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

4.4.3 Entwicklung von gemischten Bauflächen - MI Nur im Ortsteil Kirchenthumbach wird die Mehrzahl der Flächen als Mischgebietsflä- chen dargestellt, da die innerörtliche Lage eine gewachsenen Mischnutzung aus Wohnen, Handel, Dienstleistung, nicht störenden Gewerbeansiedlungen und ver- einzelten in Bewirtschaftung befindlichen Höfen darstellt. Auch künftig soll diese Nutzungsstruktur erhalten bleiben und gestärkt werden. Derzeit sind keine Neuausweisungen von Mischgebieten vorgesehen.

4.4.4 Entwicklung von Dorfgebieten - MD Die Ortsteile Lenkenreuth, Heinersreuth, Metzlasreuth, Tagmanns, Altzirkendorf, Teile von Neuzirkendorf, Thurndorf sowie Sassenreuth werden als Dorfgebiete dar- gestellt. Die Ortsteile sind ländlich geprägt. Sie weisen hinsichtlich ihrer Siedlungs- struktur, Bevölkerungszahl, Erschließung und Infrastruktureinrichtungen dörfliche Strukturen auf und unterscheiden sich somit deutlich von den als Flächen für die Landwirtschaft dargestellten Kleinstsiedlungen, die aus einzelnen Hoflagen und Weilern mit Wohn- und Wirtschaftsgebäuden bestehen. Bei der Einstufung der Sied- lungen erfolgte keine rein schematische, auf ein Merkmal beschränkte Betrachtung (beispielsweise nur bezogen auf die Bevölkerungszahl oder die Größe des Sied- lungskörpers etc.). Es wurden die o. g. Kriterien in ihrer Gesamtheit einander ge- genübergestellt und abgewogen. Durch die Darstellung von Dorfgebieten in ländlicheren Ortsteilen von Kirchenthum- bach werden landwirtschaftlichen Betrieben in unmittelbarer Umgebung von Wohn- nutzungen Entwicklungsperspektiven erhalten. Zudem wird die Möglichkeit eingeräumt, dass sich neben land- und forstwirtschaftli- chen Betrieben auch kleine Handwerks-, nicht störende Gewerbebetriebe, Einzel- handels-, Dienstleistungs- oder Gastronomiebetriebe ansiedeln können. Des Weite- ren sind auch Tankstellen, Anlagen für die örtliche Verwaltung, kirchliche, kulturelle, gesundheitlichen, sportliche und soziale Zwecke theoretisch möglich. So kann in diesem strukturschwachen Bereich zur Stärkung der regionalen Wirtschafts- und Versorgungssituation beigetragen werden, da z. B. klein- und mittelständischen Unternehmen auf diese Weise Möglichkeiten zur Ansiedlung eröffnet werden. Bei den Ortschaften Thurndorf, Sassenreuth und Wölkersdorf sind in geringem Um- fang Ortsrandarrondierungen vorgesehen. Der Umfang dieser Neuausweisungen beträgt insgesamt 1,9 ha.

74

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

Abb. 16: Übersicht der geplanten Neuausweisungen für Bauflächen innerhalb des Ortsteils Wölkersdorf

Abb. 17: Auszug FNP Wölkersdorf mit Darstellung Erweiterung MD

75

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

4.4.5

4.4.6 Entwicklung von gewerblichen Bauflächen – GE Erweiterung „Weiherwiesen“ Größe der geplanten Erweiterung: 10,5 ha (inklusive Erschließung) Betroffene Flurstücke: FlSt 726, 727, 728, 729, 730, 731, 732, 737, 738, 739, 740, 741, 742, 743, 651, 652, Gemarkung Kirchenthumbach

Abb. 18: Auszug FNP Ortsteil Kirchenthumbach mit Darstellung bestehender und geplanter Gewerbegebietsflächen

Die Entwicklung von gewerblichen Bauflächen ist ausschließlich am Hauptort Kir- chenthumbach vorgesehen: Der Hauptort verfügt östlich der B470 über das Indust- riegebiet „Weiherwiesen“. Im Anschluss daran werden im Süd-Westen weitere ge- werbliche Bauflächen dargestellt.

Zum Bedarf an gewerblichen Flächen:

76

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

Das bestehende Industriegebiet „Weiherwiesen I“ besitzt eine Fläche von 6,9 ha. Diese Flächen wurden in den 15 Jahren seit Rechtskraft des Bebauungsplans (2000) vollständig verkauft und zu ca. 50% bebaut. Da es sich hier um das einzige ausgewiesene Gewerbe- bzw.- Industriegebiet in Kirchenthumbach handelt, kann davon ausgegangen werden, dass der gesamte Bedarf an gewerblichen Flächen für größere und/oder erheblich störende Betriebe hier erfüllt wurde. Dies entspricht einem theoretischen Bedarf von 0,46 ha pro Jahr. Wenn man davon ausgeht, dass die Nachfrage an gewerblichen Bauflächen annähernd gleich bleibt, dann deckt die geplante Neuausweisung von 10,5 ha Bauflächen somit mathematisch den Bedarf von ca. 23 Jahren ab. Da der Zeithorizont eines FNP ca. 15 – 20 Jahre beträgt (im ländlichen Raum eher 20 Jahre), entsprechen die dargestellten Bauflächen dem prognostizierten Bedarf - unter der Berücksichtigung der Tatsache, dass ein Schutz- streifen unter der bestehenden 110kV-Freileitung von insgesamt 55 m Breite nicht bebaut werden kann. Die Gemeinde möchte ein angemessenes Flächenangebot für gewerbliche Bauflä- chen bereitstellen, um für potenzielle Investoren interessant zu sein und so zur Stärkung der regionalen Wirtschaftskraft beizutragen. Die geplanten Gewerbeflächen schließen an ein bereits bestehendes Gewerbege- biet an. Durch die Bündelung der gewerblichen Nutzung am Hauptort Kirchenthum- bach wird der Zersiedlung der Landschaft entgegengewirkt. Die Flächen sind derzeit intensiv landwirtschaftlich genutzt und daher von ihrem naturschutzfachlichen Wert als gering und bereits anthropogen vorbelastet einzustufen.

77

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

Tabelle 28: Checkliste Flächenausweisung „Weiherwiesen“

Kirchenthumbach „Weiherwiesen“ Eignung im Bezug zu den Kriterien 1-12 Kriterien gut mittel ungünstig 1 Siedlungsanbindung x 2 verkehrliche Erschließung x vorhandene Strukturen gut ausbaufähig 3 Nähe zur Versorgungsein- geringe Relevanz richtungen 4 Nähe Schule/Kita nicht relevant 5 Nähe Ortszentrum x 6 Nähe zu Immissionsorten: nicht relevant Truppenübungsplatz Bundesstraße Landwirtschaftliche Betriebe mit Tierhaltung 7 Topographie x 8 Verlust landwirtschaftlicher x Nutzfläche 9 Beeinträchtigung von Land- x schaft und Naturraum -Nähe zu Biotopen, Schutzgebieten etc.- 10 landschaftsbildverträgliche x Einbindung 11 Fernwirkung x 12 Rechtswirksame BPläne in x räumlicher Nähe vorhanden? Auslastung? keine verfügbaren GE-Parzellen

Als Alleinstellungsmerkmal für diesen Standort ist zum einen die sehr gute verkehr- liche Erreichbarkeit über die unmittelbar angrenzende Bundesstraße und zum ande- ren die vom Siedlungskern Kirchenthumbachs abgewandte Lage zu werten. Im un- mittelbaren Umfeld befinden sich keine besonders schutzwürdigen Nutzungen, wie z. B. Wohnsiedlungen. Im Rahmen des parallel laufenden Bebauungsplanverfah- rens zum „Gewerbegebiet Weiherwiesen II“ wurde auch eine Schalltechnische Un- tersuchung (abconsult, 2016) durchgeführt. Um sicherzustellen, dass sich an den Immissionsorten in der Umgebung (z. B. Aussiedlerhof im Westen, Mischgebiet nördlich B 470) keine Überschreitungen der maximal zulässigen Anlagenlärmimmis- sionen ergeben, wurde eine Kontigentierung der Lärmemissionen durchgeführt. Mögliche Nutzungseinschränkungen sind danach lediglich zur Nachtzeit zu ver-

78

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage zeichnen. Die Einschränkungen können durch absschirmende Maßnahmen (z. B. geeignete Anordnung der Baukörper) kompensiert werden. die durch eventuell ein- zuhaltende Immissionskontingente oder sonstigen Auflagen zum Schutz vor schäd- lichen Umwelteinwirkungen im Sinne des Bundes-Immissionsschutzgesetzes die Ansiedlung von Gewerbebetrieben jeder Art erschweren könnten. Daher ist dieser Standort sehr gut geeignet für die Bereitstellung von Gewerbeflächen in größerem Umfang. Das Gelände stellt sich als relativ eben dar. Die Flächen sind derzeit land- wirtschaftlich genutzt. Die Flächen selbst weisen nur im Süden ein kleinflächiges Biotop auf. Angrenzend reichen naturschutzfachlich wertvolle Bereiche in Form des Landschaftsschutzgebietes „Oberpfälzer Wald im westlichen Landkreis Neustadt a. d. Waldnaab“ und zahlreichen Biotopen an die Flächen heran. Von hoher Bedeutung ist daher die Ausbildung eines „weichen“, begrünten Orts- rands zur freien Landschaft hin und eine Durchgrünung des Gewerbegebietes, die auf der Ebene der verbindlichen Bauleitplanung sichergestellt werden sollte. Ökolo- gische Ausgleichsmaßnahmen sind im Ortsrandbereich sehr gut möglich.

4.4.7 Gemeinbedarfsflächen und Einrichtungen Unter Berücksichtigung der vorgefundenen Gegebenheiten und mit Hinblick auf den zu erwartenden Bevölkerungsrückgang werden die vorhandenen Gemeinbedarfs- einrichtungen (Schule, Kindertagesstätte, etc.) auch langfristig, mit Ausnahme der Einrichtungen für die Altenpflege, als ausreichend betrachtet. Im Gemeindegebiet befinden sich bisher keine Einrichtungen zur ambulanten oder stationären Altenpflege oder -betreuung. Die Betreuung findet derzeit häuslich oder durch ambulante Pflegedienste statt, die in der Umgebung der Gemeinde angesie- delt sind. Laut des Pflegebedarfsplanes des Landkreises Neustadt a. d. Waldnaab, (Stand 2010) werden die im Landkreis vorhandenen Kapazitäten an stationären Alten- und Altenpflegeheimplätzen nur bis zum Jahr 2015 als ausreichend einge- stuft, so dass hier eine Erweiterung der Kapazitäten notwendig ist. Hinsichtlich des Bedarfes an ambulanten Pflegedienstleistungen wird für den Landkreis eine Steige- rung des Bedarfes prognostiziert, der jedoch durch die Aufstockung von Personal der bestehenden Betriebe gesichert werden kann. Da sich die zu erwartende demographische Entwicklung Kirchenthumbachs ähnlich der des Landkreises verhält ist unter dem Aspekt der prognostizierten Überalterung der Bevölkerung dementsprechend auch für Kirchenthumbach davon auszugehen, dass künftig hier Mehrbedarf an Angeboten und Einrichtungen zur Altenpflege und – betreuung besteht. Eine Deckung des lokalen Bedarfes vor Ort durch entsprechen- de Einrichtungen im Gemeindegebiet sollte angedacht werden.

4.4.8 Sondergebiete „Konzentrationsflächen für Windenergie“ Im Verfahrensverlauf war zunächst auch die Ausweisung von „Konzentrationsflä- chen für Windenergie“ geplant. Hintergrund war der Boom der Windkraft in Bayern nach der Reaktorkatastrophe in Fukushima und der damit verbundene Wunsch die Windkraft auf kommunaler Ebene zu steuern, um einer „Verspargelung“ der Land- schaft entgegenzuwirken. Zwischenzeitlich ist die sog. 10-H Regelung (Art. 82 Abs. 1 BayBO) in Kraft getreten. Danach sind nur noch Windkraftanlagen privilegiert im Sinne von § 35 Abs. 1 Nr. 5 BauGB, die einen Mindestabstand zur geschützten Wohnbebauung vom 10-fachen iherer Höhe einhalten. Als geschützte Wohnbebau-

79

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage ung gelten alle Wohngebäude in Gebieten mit Bebauungsplänen (§ 30 BauGB) so- wie innerhalb im Zusammenhang bebauter Ortsteile (§ 34 BauGB) erfasst, in denen Wohngebäude nach der Baunutzungsverordnung (BauNVO) allgemein, d.h. nicht nur ausnahmsweise zulässig sind. Bei derzeit üblichen Anlagenhöhen von rund 200 m und daraus resultierenden Mindestabständen von 2.000 m zur geschützten Wohnbebauung verbleiben nur noch kleine Flächen im östlichen Gemeindebereich, die weiterhin eine priviligierte Bebauung im Außenbereich zulassen. Allerdings lie- gen diese Standorte innerhalb von Landschaftsschutzgebieten, verfügen über eine schwache Windhöffigkeit und sind aus artenschutzrechlicher Sicht problematisch. Bei kleineren Anlagen würde sich die Abstände zwar verringen, allerdings sind diese in vergleichbaren Lagen üblicherweise unwirtschaftlich. Unter den gegebenen recht- lichen Rahmenbedingungen ist die Ausweisung von „Konzentrationsflächen für Windenergie“ daher nicht sinnvoll bzw. nicht notwendig.

4.4.9 Sonderbauflächen für großflächige Photovoltaikanlagen Nach § 51 (1) EEG ist der Netzbetreiber nur dann zur Vergütung für Strom aus einer Anlage verpflichtet, wenn sich die Anlage: 1. auf Flächen befindet, die zum Zeitpunkt des Beschlusses über die Aufstellung oder Änderung des Bebauungsplanes bereits versiegelt waren, 2. auf Konversionsflächen aus wirtschaftlicher, verkehrlicher, wohnungsbaulicher oder militärischer Nutzung befindet, 3. auf Gewerbegebieten befindet, die bereits vor dem 1. Januar 2010 im Rahmen eines beschlossenen Bebauungsplanes nach § 30 BauGB ausgewiesen wurden, auch wenn die Festsetzung nach dem 1. Januar 2010 zumindest auch mit dem Zweck geändert wurde, eine Anlage zur Erzeugung von Strom aus solarer Strah- lungsenergie zu errichten. 4. auf Flächen befindet, die längs von Autobahnen oder Schienenwegen liegen, und sie in einer Entfernung bis zu 110 Metern, gemessen vom äußeren Rand der befes- tigten Fahrbahn, errichtet wurde.

80

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

Situation im Gemeindegebiet

 Im Gemeindegebiet stehen keine größeren versiegelten Flächen zur Verfügung.

 Größere Konversionsflächen sind nur im Bereich des ehemaligen Prüschenkge- ländes vorhanden. Aus städtebaulicher Sicht handelt es sich aufgrund der Nähe zu Ortszentrum und Thumbach um Standorte mit einem hohen Entwicklungspo- tenzial. Auf eine Ausweisung von Freiflächenphotovoltaik-Gebieten soll an die- ser Stelle daher verzichtet werden.

 Ebenso sind keine Bebauungspläne auf Gewerbestandorten für die Errichtung von Photovoltaikanlagen vorhanden.

 Autobahnen verlaufen nicht durch das Gemeindegebiet.

 Auf kurzer Strecke verläuft die Bahnlinie Nürnberg-Schirnding ganz im Norden durch das Gemeindegebiet. Der Bereich befindet sich allerdings innerhalb eines Landschaftsschutzgebietes. Zudem sind Teilbereiche sowohl süd- als auch nordseitig der Bahntrasse von besondere Bedeutung für den Naturschutz (Bio- tope gem. § 30 BNatSchG, Biotopverbundachse Creußental). Die südseitigen Weiler Sorg und Krücklasmühle grenzen ebenfalls unmittelbar an die Bahntras- se an. Die Errichtung von Freiflächenphotovoltaikanlagen in diesem Bereich würde eine Beeinträchtigung für die Anwohner der beiden Weiler darstellen. Zusammenfassend zeigt sich, dass keine geeigneten vergütungspflichtigen Flächen zur Errichtung von Freiflächen-Photovoltaikanlagen im Gemeindegebiet vorhanden sind. Auf die Ausweisung von Sonderbauflächen für großflächige Photovoltaikanla- gen wurde daher verzichtet.

4.4.10 Grünflächen Nachfolgend wird die Flächensituation der im Gemeindegebiet vorhandenen Grün- flächen allgemein bewertet. Das Entwicklungskonzept für Grün- und Erholungsflä- chen ist detailliert im Kap. 5.2.4 beschrieben.

4.4.10.1 Parkanlagen Die Notwendigkeit der Ausweisung von Parkanlagen wird nicht gesehen, da alle Ortsteile von einem landschaftlich sehr reizvollen Naturraum umgeben sind, so dass auf kurzem Weg Flächen wie Wälder, Wiesen und Seen, die der Naherholung die- nen, erreicht werden können.

4.4.10.2 Kleingartenanlagen Hinsichtlich der Kleingartenanlagen kann lediglich ein rechnerischer Bedarf unter- stellt werden. Da die allgemeine Siedlungsstruktur im Gemeindegebiet stark ländlich geprägt ist und (auch in Kirchenthumbach) einen hohen Anteil an Eigenheimen mit dazugehörigen Gartengrundstücken aufweist, sind Privatgärten in erheblichen Um- fang vorhanden. Diese können so als ausreichend betrachtet werden, so dass eine Ausweisung von Flächen für Kleingartenanlagen nicht notwendig ist. Bisher ist im Gemeindegebiet keine Nachfrage an Kleingartenanlagen bekannt.

81

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

4.4.10.3 Spiel- und Bolzplätze Für das Gemeindegebiet wurde zwar eine rechnerische Unterversorgung mit Spiel- und Bolzplatzflächen festgestellt, es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass gerade in den stark ländlich geprägten Ortsteilen ein geringer Bedarf an öffentlichen Spielplätzen besteht. Das Defizit wird durch das Vorhandensein von z. T. großflä- chigen Privatgärten und dem attraktiven angrenzenden Naturraum kompensiert. Es sollte jedoch im Zusammenhang mit der Planung und Ausweisung neuer Wohnge- biete auf die Anlage entsprechender Spielplätze hingewirkt und diese auch auf der Bebauungsplanebene fixiert werden.

4.4.10.4 Sportanlagen Die Versorgung mit Sportanlagen wird als ausreichend betrachtet.

4.4.10.5 Friedhöfe Die drei vorhandenen Flächen werden als ausreichend eingeschätzt. Zumal in Zu- kunft die platzsparende Urnenbestattung wohl häufiger durchgeführt werden wird.

82

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

5 Konzeption, Ziele und Maßnahmen aus landschaftsplanerischer Sicht

5.1 Landschaftliches Leitbild Ziel des landschaftlichen Leitbildes ist die Entwicklung eines Handlungsrahmens für den anzustrebenden Zustand in den typischen Landschaftssituationen des Markts Kirchenthumbach. Es soll der Erfüllung der Ziele von Naturschutz und Landespflege und dem Gemeinwohl der hier lebenden Bevölkerung auf bestmögliche Weise die- nen. Bei der Entwicklung des Leitbildes muss eine ganzheitliche und somit quer- schnittsorientierte Sichtweise die Grundlage bilden, um den Naturhaushalt in seiner Gänze nachhaltig und ökologisch sowie ökonomisch sinnvoll zu sichern und zu ent- wickeln. Dies ist nötig, da der Schutz der natürlichen Ressourcen letztlich dem Schutz des Menschen und seiner Lebensgrundlagen dient. Soweit dies in diesem lokalen Rahmen möglich ist, wird der Versuch unternommen, ein umfassendes Konzept zu entwickeln. Das hier entwickelte Leitbild orientiert sich in erster Linie an den Ansprüchen des Arten- und Biotopschutzes unter Einbeziehung von natürlichen Ressourcen. Ziel ist, den Schutz von Natur und Landschaft, die Landschafts- und Kulturgeschichte (Kul- turlandschaft), sowie die Landschaftsästhetik, welche Grundlage für eine ausgewo- gene Erholungsnutzung in der Landschaft ist, zu sichern. Damit wird auch die Vor- gabe des BNatSchG und des BayNatSchG aufgenommen, Natur und Landschaft „zu schützen, zu pflegen und zu entwickeln“. Im Folgenden werden die übergeordneten Leitziele auf schutzgutbezogener Ebene aufgeführt. Anschließend erfolgt die Formulierung von Leitbildern für die maßgebli- chen naturschutzfachlichen Schwerpunktgebiete im Gemeindegebiet Kirchenthum- bach. Im Gemeindegebiet lassen sich 4 naturschutzfachliche Schwerpunktgebiete ab- grenzen, die vorrangig für Maßnahmen zum Schutz und der Pflege der Landschaft heranzuziehen sind. Sie stellen wichtige Rückzugsgebiete und Lebensräume für teils bedrohte Pflanzen und Tiere im Raum dar. Im Südlichen Gemeindegebiet sind dies zum einen der Truppenübungsplatz Gra- fenwöhr. Der Truppenübungsplatz stellt ein in dieser Größenordnung und in diesem Naturraum wohl einmaliges, zusammenhängendes Biotopverbundsystem dar. In den großflächigen extensiv genutzten Landschaften mit unterschiedlichen Wäldern, Feuchtlebensräumen und Offenlandbiotopen konnten nach Morgenstern (2010) über 3.000 Arten nachgewiesen werden, davon rund 800 Arten der Roten Liste. Das Gelände des Truppenübungsplatzes ist sowohl als FFH-Gebiet als auch als Vogel- schutzgebiet Teil des europaweiten Schutzgebietssystems „Natura 2000“. Im Osten ragen die Ausläufer des Naturschutzgebietes „Eschenbacher Weiherge- biet“ in das Gemeindegebiet. Das Gebiet ist vor allem hinsichtlich der avifaunisti- schen Ausstattung von herausragender Bedeutung. Bekannt ist das Schutzgebiet, das zu den ältesten Naturschutzgebieten Bayerns zählt, für seine Lachmöwen- Kolonie am Großen Rußweiher mit mehreren tausend Brutpaaren. Im Westen sind es insbesondere die Ausläufer des Landschaftsschutzgebietes „Na- turpark Veldensteiner Forst“, die aufgrund der naturnahen Ausprägung der Talräu- me mit einem hohen Anteil an unterschiedlichen Feuchtbiotopen von hoher Bedeu- tung sind.

83

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

Bedeutsame Trockenlebensräume mit isolierten Kalkmagerasen sind vor allem süd- östlich des Gemeindegebietes nahe Dammelsdorf sowie im FFH- und Naturschutz- gebiet „Grubenfelder Leonie“. Ausgehend von diesen Schwerpunktgebieten sind der Aufbau und die Entwicklung eines Biotopverbundsystems zu fördern, um die fortschreitende Isolation von Le- bensräumen und somit eine der Hauptursachen des Artensterbens zu verhindern. Im Gemeindegebiet kommen hierfür insbesondere die zahlreichen Talräume mit ihren oftmals bestehenden naturnahen Strukturen in Frage. Zur Verknüpfung von Trockenstandorten ist der Ausbau von Trittsteinbiotopen durch Neuanlage von ent- sprechenden Strukturen sowie der Erhalt und die Entwicklung von bestehenden Strukturen (z.B. Abbaugebiete) zu fördern. Nachfolgend ist das landschaftsplanerische Leitbild für das Gemeindegebiet darge- stellt.

84

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

Abb. 19: Landschaftsplanerisches Leitbild für das Gemeindegebiet

Leitbild NRT 2015

85

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

5.2 Ziele und Maßnahmen für die Entwicklung von Natur und Land- schaft Nachfolgend werden die landschaftsplanerischen Zielvorstellungen sowie die dar- aus resultierenden landschaftsplanerischen Maßnahmenvorschläge für das Ge- meindegebiet aufgeführt. Folgende landschaftsplanerischen Themen sind in die Planzeichnung zum Flächennutzungsplan integriert:

 Schutzgebiete

 Vorschläge zur Ausweisung neuer Schutzgebiete

 amtlich kartierte Biotope

 Geschützte Flächen nach § 30 BNatSchG

 Ortsrandeingrünung

 bestehende Ausgleichsflächen

 Suchräume für zukünftige Ausgleichsflächen

 Anlage von Pufferstreifen entlang von Gewässern/Biotopen

 Erhalt von Einzelbäumen/Baumreihen/Alleen

 Erhalt bedeutsamer Aussichtspunkte

Mit den genannten Punkten werden die wesentlichen Ergebnisse des Fachkonzep- tes zum Landschaftsplan in die Planzeichnung zum Flächennutzungsplan integriert, um das landschaftsplanerisches Leitbild zu verwirklichen und eine nachhaltige und vorausschauende Siedlungsentwicklung zu gewährleisten. Darüber hinaus führt das Fachkonzept zum Landschaftsplan weitere Punkte auf, die in der Planzeichnung des Flächennutzungsplanes nicht integriert sind, der Gemein- de jedoch im Rahmen des Fachkonzepts als eigenständiges Gutachten jederzeit zur Verfügung stehen. Nicht übernommen wurden die nicht flächenscharf definierten Maßnahmen und Maßnahmen, auf die die Gemeinde keinen Einfluss hat. So hat die Gemeinde beispielsweise keinen Einfluss auf die Art und Weise der landwirtschaftli- chen Bewirtschaftung durch die örtlichen Landwirte. Auch hat die Gemeinde kein Mitspracherecht auf die Baumartenzusammensetzung bei waldbaulichen Maßnah- men von Forstwirten. Die Gemeinde sieht eine großflächige naturschutzfachliche Maßnahmenplanung auf Flächen von Privatbesitzern auf Ebene der vorbereitenden Bauleitplanung nicht als sinnvoll an, da diese Maßnahmen für Privatgeigentümer nicht verpflichtend sind und in der Regel nicht umgesetzt werden. In der Praxis füh- ren gerade solche Maßnahmen oftmals zu Akzeptanzproblemen bei der Bevölke- rung, die sich regelmäßig bevormundet fühlt. Auch im vorliegenden Verfahren lie- gen, trotz einer Reduzierung der naturschutzfachlichen Maßnahmen-Palette mehrere Stellungnahmen von Grundstückseigentümern vor, die ausdrücklich gegen eine Ausweisung von naturschutzfachlichen Maßnahmen (z.B. potenzielle Aus- gleichsfläche) oder gegen die Kennzeichnung von schutzwürdigen Beständen Stel- lung bezogen. In Bezug auf Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen im Bereich von Gewässern wird zudem auf das Gewässerentwicklungskonzept der Gemeinde ver- wiesen. Der Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan hebt an diesem Zusammenhang die wichtigsten Bäche im Gemeindegebiet als bedeutende Bio-

86

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage topverbundachsen hervor (siehe Abb. 23, landschaftsplanerisches Leitbild) und stellt Pufferstreifen entlang der Fließgewässer dar. Detailierte Hintergrundinformationen sowie umfangreiche Maßnahmenhinweise weden im landschaftsplanerischen Fach- konzept sowie insbesondere auch im Gewässerentwicklungskonzept dargestellt. Zudem würde eine Integration aller landschaftsplanerischen Punkte zu einer Über- frachtung der Planzeichnung führen. Auch würde eine eine vollständige Integration des Landschaftsplans zu einer unverhältnismäßigen Benachteiligung insbesondere landwirtschaftlicher Belange führen. Die in den Flächennutzungspplan integrierten landschaftsplanerischen Themen sind somit das Ergebniss einer sorgfältigen Abwä- gung zwischen den Belangen des Naturschutzes und der Landschaftspflege sowie anderen, möglicherweise konkurrierenden, Belangen.

5.2.1 Schutzgebiete, -objekte; ökologisch besonders wertvolle Flächen Die bestehenden Schutzgebiete und gesetzlich geschützten Biotope sind entspre- chend ihrer Schutzziele und Verordnungen bzw. ihrer gesetzlichen Vorgaben zu erhalten und zu entwickeln. Das im Rahmen des Landschaftsplans entwickelte Leit- bild sowie das daraus abgeleitete Maßnahmenkonzept stehen im Einklang mit den jeweiligen Schutzzielen der Schutzgebiete. Es greift die ökologisch besonders wert- vollen Flächen auf und bringt Vorschläge für deren weitere Entwicklung. Im Rahmen der Bestandserfassung wurden zudem mehrere Landschaftselemente kartiert, die aufgrund ihrer Seltenheit, Eigenart oder Schönheit als Naturdenkmal geschützt werden sollten. Folgende Schutzgebietsvorschläge für Naturdenkmäler werden eingebracht:

Tabelle 29: Vorschläge zur Neuausweisung von Naturdenkmälern

Nr. Bezeichnung Beschreibung 1 Linde bei Metzlasreuth Am südwestlichen Ortsrand von Metzlasreuth befindet sich entlang eines Wirtschaftsweges eine einzelne landschaftsbildprägende Linde. 2 zwei Linden in Thurndorf Neben einem Bildstock kommen zwei Linden vor, die aufgrund ihres Alters und des stattlichen Habi- tus wichtige Landschaftselemente in Thurndorf darstellen. 3 zwei Linden in Penzenreuth Die beiden alten Linden in Penzenreuth bestim- men maßgeblich den Charakter des Dorfbildes. 4 Hungerquelle westlich von Im Umfeld von Kirchenthumbach befinden sich Kirchenthumbach mehrere Karstquellen, die eine geologische Be- sonderheit darstellen. Hervorzuheben ist hierbei die Hungerquelle westlich von Kirchenthumbach. Nur bei starken bzw. anhaltenden Niederschlägen weist diese Quelle eine Schüttung auf. Mit bis zu 1.500 Litern pro Minute kann diese jedoch be- trächtlich sein. 5 Lindenreihe bei Metzenhof Die markante Lindenreihe am nördlichen Ortsrand von Metzenhof ist weit in der offenen Thumbach- aue sichtbar und stellt ein wichtiges Landschafts- element dar.

87

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

Die vorgeschlagenen Naturdenkmäler sind in der Übersichtskarte „Kultur- und Na- turdenkmäler“ (Plan-Nr. 4) sowie im Flächennutzungsplan dargestellt. Im Falle einer Aufgabe der militärischen Nutzung auf dem Truppenübungsplatz Gra- fenwöhr, ist die Ausweisung eines Naturschutzgebietes anzustreben, um die natur- schutzfachlich landesweit bedeutsamen Lebensräume dauerhaft zu sichern.

5.2.2 Ausgleichsflächenkonzept, Flächenpool, Ökokonto Im Zuge der weiteren Siedlungsentwicklung oder zukünftigen Infrastrukturvorhaben und damit verbundenen Eingriffe sind stets auch Maßnahmen zum Ausgleich und Ersatz von Eingriffen in den Naturhaushaushalt verbunden. Das Planungskonzept zeigt hierfür geeignete Suchräume auf, die sich zur Umsetzung von Ausgleichs- maßnahmen besonders eignen. Dies dient sowohl einem zügigen Planungsverlauf, als auch der Kostenreduzierung, da ausreichend Flächen zur Auswahl stehen. Im Vordergrund bei der Wahl der Suchräume stehen der Biotopverbund und die Einbindung möglicher Ausgleichsmaßnahmen in ein Gesamtkonzept zum Schutz und zur Pflege von Natur und Landschaft. Der Umfang der Suchräume beläuft sich insgesamt auf ca. 247 ha. Bei der Auswahl der Suchräume wurden folgende Krite- rien berücksichtigt:

 Das Ausgleichsflächenkonzept steht im Einklang mit dem Aufbau und der Ver- besserung eines durchgängigen Biotopverbunds im Gemeindegebiet. Auf lokaler Ebene dienen die zahlreichen Bäche mit ihren Auenbereichen als wichtige Bio- topverbundachsen. Auf überregionaler Ebene steht insbesondere die Anbindung an die naturschutzfachlichen Schwerpunktgebiete Eschenbacher Weihergebiet und Truppenübungsplatz Grafenwöhr im Mittelpunkt.

 Zur Vernetzung von naturschutzfachlich wertvollen Trockenstandorten zwischen Schlammersdorf und im Raum Auerbach/Weidlwang wurden mögliche Tritt- steinbiotope (z. B. Kalkscherbenäcker) im Ausgleichsflächenkonzept berücksich- tigt.

 Die Suchräume für Ausgleichsflächen leisten einen Beitrag zur Stärkung der Erholungsfunktion. Im Umfeld von Kirchenthumbach werden die Grünzüge im Bereich Thumbach und Grubbach aufgewertet.

 Die ausgewählten Suchräume weisen lt. landwirtschaftlicher Standortkartierung fast ausschließlich ungünstige Erzeugungsbedingungen auf. Agrarstrukturelle Belange sind daher hinreichend berücksichtigt.

 Einen weiteren Schwerpunkt bei der Auswahl der Flächen stellen die bestehen- den Landschaftsschutzgebiete und Wasserschutzgebiete dar.

 Weiterhin wurde die Pufferwirkung zu naturschutzfachlich hochwertigen Flächen sowie zu bestehenden Schutzgebieten beachtet.

5.2.3 Ortsränder Die Übergänge zur freien Landschaft sollen durch Schaffung eines grünen Ortsran- des hergestellt werden. Insbesondere die kleineren, ländlich geprägten Ortschaften (z. B. Thurndorf, Sassenreuth) weisen meist eine charakteristische Eingrünung mit

88

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

Obstbeständen, Hecken und Baumreihen und/oder Grünland auf, die einen harmo- nischen Übergang zur Feldflur bilden. Dennoch sind an vielen Stellen keine eingewachsenen Ortsränder zu finden. Im Bereich von Neubauten sind oftmals bereits Grünstrukturen angelegt, aufgrund der noch fehlenden Entwicklungszeit geht von ihnen derzeit nur eine geringe Raumwir- kung aus. An einigen Stellen, wie beispielsweise „Am Sandbrunnen“ bilden derzeit Wohnhäuser eine „harte Siedlungskante“. Im Zuge der weiteren Siedlungs- und Gewerbeentwicklung soll durch eine ausrei- chend dimensionierte Eingrünung ein grüner Ortsrand entwickelt werden.

5.2.4 Grün- und Freiflächenkonzept Ziel ist es, einen zukunftsfähigen Lebensraum, ein soziales und ökologisches Flä- chennetzwerk für die Kirchenthumbacher Bevölkerung zu erhalten und weiter zu entwickeln. Hierbei werden Verknüpfungen von den Grün- und Freiraumpotenzialen von der freien Landschaft am Ortsrand mit den Grün- und Freiflächen innerhalb des Ortes gestärkt und ausgebaut. Das Grün- und Freiflächenkonzept orientiert sich hierbei an den topografischen Gegebenheiten wie dem Thumbach und dem Gold- brunnenbach, berücksichtigt die stadtökologischen Rahmenbedingungen und prägt nachhaltig das Ortsbild. In das Konzept fließen sowohl öffentliche als auch private Grün- und Freiflächen ein. Es ist in der Karte „ortsplanerisches Leitbild“ (Anlage 9.1) dargestellt. Im Folgenden werden die wesentlichen Elemente des Freiflächenkon- zepts vorgestellt.

5.2.4.1 Grünzüge

 Grünzüge sind lineare Freiflächen-Verbindungsstrukturen mit einer gewissen Mindestausdehnung, welche neben der Verbindungsfunktion auch eine gewisse flächenbezogene Nutzung zulässt.

 Entwicklung des namensgebenden Thumbach bzw. Grubbach zu einem zentra- len Grünzug durch Kirchenthumbach.

 Entwicklung einer „grünen Spange“ zwischen den Gemeinbedarfseinrichtungen im Norden (Schule, Sportplatz, Friedhof) und dem Thumbach bzw. Grubbach als zentralen Grünzug durch Kirchenthumbach.

 Entwicklung von ortsbildprägenden Grünstrukturen, die dauerhaft vor sukzessi- ver Überbauung freizuhalten sind.

 Verbesserung der Verzahnung in die freie Landschaft, insbesondere im Bereich der Landschaftsschutzgebiete und der Thumbachaue.

 Verbesserung des Ortsklimas.

5.2.4.2 Grünverbindungen

 Grünverbindungen stellen wichtige lineare fuß- und radläufige Querverbindun- gen im Ortsbereich dar. Aufgrund ihrer sehr geringen oder ganz fehlenden flä- chenhaften Ausdehnung muss hier vor allem mit vertikalen Grünstrukturen

89

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

(Baumstellungen) unter Einbeziehung punktueller Freiflächen-Fragmente gear- beitet werden.

 Anbindung von Flächen für Freizeit und Erholung sowie Gemeinbedarfseinrich- tungen.

5.2.4.3 Grünstrukturen

 Grünstrukturen sind ortsbedeutsame, flächenhafte Freizeit- und Naherholungs- bereiche, die von der Kapazität her die Bedürfnisse eines Großteils der Kirchen- thumbacher Bevölkerung nach Freizeit und Erholung befriedigen können. Auch wichtige, ausreichend breite Grünzüge können diese Funktion übernehmen.

 Sie dienen der Förderung der Wohn- und Lebensqualität und der Schaffung von sozial nutzbaren Freiräumen.

 Sie dienen der Verbesserung der stadtökologischen Situation, durch Biotopver- netzung, ausgewogenes Kleinklima und Sicherung und Ausbau von Lebens- räumen speziell an Siedlungen angepasster Pflanzen und Tiere.

5.3 Anforderungen des Naturschutzes und der Landschaftspflege an die Flächennutzungen

5.3.1 Siedlungsentwicklung Der Schwerpunkt der Siedlungsentwicklung liegt im Hauptort Kirchenthumbach. Kleinflächig sind weiterhin Erweiterungen in den Ortsteilen Wölkersdorf und Sassen- reuth vorgesehen. Der Umfang der Neuausweisungen beläuft sich insgesamt auf ca. 22,6 ha. Bei der Standortwahl neuer Baugebiete wurden landschaftsplanerische Aspekte hinreichend berücksichtigt. Die Neuausweisungen konzentrieren sich überwiegend auf intensiv landwirtschaftlich genutzte Äcker und Grünländer. Empfindliche Stand- orte mit wertvollen Lebensräumen werden nicht beansprucht. Die optimierte Stand- ortwahl ist einerseits ein wichtiger Baustein zur Vermeidung erheblicher Beeinträch- tigungen, andererseits kann dadurch auch der Ausgleichsbedarf reduziert werden.

5.3.2 Verkehrliche Infrastruktur Bei der Umsetzung weiterer Straßenbauprojekte (Ortsumfahrung Kirchenthumbach, Ausbau St 2120) ist auf einen möglichst geringen Landschaftsverbrauch sowie auf eine optimale Einbindung in die Landschaft zu achten. Die landschaftsbildprägen- den Einzelbäume entlang der St 2120 zwischen Kirchenthumbach und Heinersreuth sind bei einem Ausbau nach Möglichkeit zu erhalten. Entsprechende Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen sind durchzuführen. Auf eine Stärkung des ÖPNV ist auch in Zukunft hinzuwirken. Nach Möglichkeit sollten Taktverkürzungen in die Richtungen Auerbach – Neuhaus / Pegnitz sowie Eschenbach – Grafenwöhr – Pressath angestrebt werden.

90

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

5.3.3 Landwirtschaft Zielsetzungen Langfristige Sicherung der Produktionsbedingungen in einer arten- und strukturrei- chen, gewachsenen Kulturlandschaft. Maßnahmen

 Extensivierung der Nutzung erosionsgefährdeter Standorte, etwa durch die Um- wandlung in Grünland, Förderung von Dauerkulturen, Waldnutzung oder zumin- dest durch Verringerung der Schlaggrößen, angepasste Nutzung (Bearbeitung quer zum Hang) und die Anreicherung mit erosionshemmenden Strukturen (He- cken, Säume).

 Förderung seltener Ackerwildkrautgesellschaften auf „Kalkscherbenäckern“ und durch Anlage von Ackerrandstreifen insbesondere im Bereich von Kuppen und Hanglagen auf kalkhaltigen Grenzertragsstandorten durch Extensivierung (Aus- hagerung, erweiterte Fruchtfolge, Anbau von Sommergetreide).

 Abrücken landwirtschaftlicher Ackernutzung von Hangkanten und Anlage von Pufferstreifen als ungenutzte Raine oder Hecken.

 Erhalt, Sicherung, Pflege aller vorhandener und Entwicklung neuer magerer, artenreicher Grünlandgesellschaften und Trockenbiotope zur Vernetzung der Vorkommen zwischen Schlammersdorf und im Raum Auerbach/Weidlwang.

 Extensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung in den Auenbereichen. Um- wandlung von Acker in Grünland und Förderung einer extensiven Grünlandnut- zung.

 Anlage von Schutzstreifen von mindestens 3 bis 5 m um gefährdete Mager- standorte und im Umfeld von Gewässern zur Reduzierung von Nährstoffeinträ- gen.

 Erhalt, ggf. Verbreiterung vorhandener Säume auf eine Breite von mindestens 3 m und Wiederherstellung von Säumen in der Agrarlandschaft.

 Erhalt und Sicherung aller Obstwiesen. Keine Intensivierung der Nutzung; Er- satz überalterter Bestände und Flächenvergrößerung mit standortgerechten, „al- ten“ und naturraumtypischen Obstsorten als Hoch- oder Halbstamm. Belassen von Altholz und Höhlenbäumen als wichtiger Lebensraum von Insekten und Vo- gelarten. Neuanlagen sind v. a. in den Ortsrandlagen wünschenswert.

 Erhalt gliedernder Strukturen, wie Hecken, Alleen, Säume und Feldraine, in der landwirtschaftlichen Feldflur.

 Erhalt und Schaffung von beidseitigen Krautsäumen entlang von Hecken. Si- cherstellung der Heckenpflege.

 Maßnahmen zur Flurdurchgrünung wie z. B. Pflanzung von Hecken, Gehölz- gruppen oder Einzelbäumen insbesondere in ausgeräumten Agrarbereichen wie etwa an der Gemeindegrenze zu Auerbach oder nördlich von Thurndorf, soweit dies eine Bewirtschaftung nicht beeinträchtigt. Günstigerweise erfolgen Gehölz- pflanzungen in der landwirtschaftlichen Flur südlich von Wegen, damit die an- grenzenden Äcker vor Schattenwurf bewahrt werden.

91

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

5.3.4 Forstwirtschaft Zielsetzungen Erhalt und Förderung naturnaher, standortheimischer Wälder im Rahmen der ord- nungsgemäßen forstwirtschaftlichen Nutzung. Maßnahmen

 Erhalt und Aufbau standortgerechter, standortheimischer, struktur- und artenrei- cher Waldbestände. Erhöhung des Laubholzanteils in Wäldern. Langfristiger Umbau von Nadelwäldern (v. a. Kiefernforste) zu naturnahen Laubmischwäldern mit standortgerechter Artenzusammensetzung.

 Belassen und markieren von stehenden und liegenden Totholz und höhlenrei- chen Altbäumen.

 Schutz kleinflächiger Altlaubholzbestände/ -gruppen.

 Teilweiser Nutzungsverzicht unter Berücksichtigung des Kalamitätenproblems, um so einen Altholzanteil von mindestens 10 % zu erhalten. Insbesondere Höh- len- und Horstbäume sollten nicht gefällt werden. Erhöhung des Totholzanteils, durch Belassen von Stümpfen abgebrochener Bäume, abgebrochene Kronen, Äste und Wurzelteller. Die Berücksichtigung der Bedeutung des Totholzes im Rahmen der Nutzung fördert die Struktur- und Artenvielfalt der Wälder.

 Erhalt und Wiederherstellung von Sonderstandorten im Wald. Waldumbau vor- rangig in den Auenbereichen der zahlreichen kleinen Bäche. Förderung von an besondere Standortvoraussetzungen angepassten Waldtypen und Kleinstruktu- ren, etwa durch Verzicht auf Entwässerung.

 Aufbau gestufter, naturnaher Waldmäntel und -säume durch Vor- und Unter- pflanzung entsprechender Baum- und Straucharten oder durch Sukzession in einem mindestens 5 bis 10 m breiten Streifen zwischen Waldrand und landwirt- schaftlich genutzter Fläche. Vorrangig zu entwickeln sind wind- und sonnenex- ponierte Seiten sowie Waldränder mit einer besonderen Bedeutung aus Sicht des Landschaftsbildes.

5.3.5 Teichwirtschaft Zielsetzungen Erhalt und Förderung der traditionellen Teichwirtschaft. Maßnahmen

 Erhalt und Sicherung aller bereits naturschutzfachlich hochwertigen Teiche ins- besondere mit naturnahen Verlandungszonen.

 Extensivierung der Nutzung, vor allem im Bereich der Fronloher Teiche sowie der Teiche östlich von Pfaffenstetten zur Stärkung der Biotopverbundfunktion zu den naturschutzfachlichen Schwerpunktgebieten Eschenbacher Weihergebiet und dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr.

 Berücksichtigung von naturschutzfachlichen Aspekten bei Entlandungsmaß- nahmen. Durchführung der Maßnahmen nur in der Zeit von Mitte August bis En-

92

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

de September, außerhalb der Winterruhe sowie der Brut- und Aufzuchtzeit. Er- halt großflächiger Schilfbestände.

 Keine gleichartige Nutzung aller Einzelteiche einer Teichgruppe. Es ist ein Nut- zungsmosaik hinsichtlich Dauer und Frequenz des Ablassens der Teiche bzw. der Bespannungszeiten, Besatzdichten der Nutzfische, zeitweiliger Nutzungs- auflassung anzustreben.

5.3.6 Freizeit und Erholung Zielsetzungen Erhalt und Förderung der bestehenden Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten. Maßnahmen

 Zum Aufbau eines flächendeckenden und einheitlich beschilderten Netzes von Radwegen sollte an einer Umsetzung des Radwegekonzeptes der LEADER- Gruppe Vierstädtedreieck gearbeitet werden. Im Maßnahmenplan sind Vor- schläge für weitere Fuß- und Radwegeverbindungen entlang von Thumbach bzw. Grubbach (vgl. Kap. 5.2.4.1) sowie der geplanten Siedlungsgebiete im Westen von Kirchenthumbach enthalten.

 Erhalt und Sicherung der besonderen geologischen und geomorphologischen Landschaftsformen. Insbesondere im Bereich der geologischen Störungszone im Umfeld von Kirchenthumbach bietet sich aufgrund der Konzentration ver- schiedener geologischer Einheiten und ihren unterschiedlichen Erscheinungs- formen (Dolinen, Hungerbrunnen, Fossilien, etc.) die Anlage eines Lehrpfades bzw. eines Themenradweges an. Entsprechende Konzepte wurden bereits erar- beitet.

 Sicherung und pflegliche Entwicklung der charakteristischen Kulturlandschaft mit ihren landschaftstypischen Nutzungsformen (z. B. Teichwirtschaft, Streuobst- wiesen) und Nutzungsmustern.

 Erhalt besonders markanter und optisch empfindlicher Landschaftsausschnitte und Landschaftselemente. Erhalt bedeutsamer Blickbeziehungen (z. B. zum „Rauhen Kulm“) und Aussichtspunkte wie etwa im Bereich des Kalvarienberges.

 Sicherung und Entwicklung der Landschaften auch in Hinblick auf ihren beson- deren Erholungswert.

5.3.7 Ehemalige Abbaustellen Zielsetzungen Rekultivierung bzw. Renaturierung von Abbauflächen. Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit der abiotischen Ressourcen und des Landschaftsbildes. Entwicklung naturschutzfachlich bedeutsamer Ersatzlebensräume.

93

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

Maßnahmen

 Sicherstellung von Flächen für den Naturschutz. Verzicht auf Verfüllung und Rekultivierung. Gestaltung von Teilflächen und Zulassen dynamischer Prozesse und Sukzessionsabläufe. Erhalt und Pflege von Magerraseninitialen.

 Wiederherstellung des Landschaftsbildes und der Funktionsfähigkeit der abioti- schen Ressourcen, sofern keine zwingenden Gründe des Arten- oder Bio- topschutzes dem entgegenstehen.

5.3.8 Bäche und ihre Auen Zielsetzungen Erhalt, Optimierung und Wiederherstellung naturnaher Fließgewässer. Maßnahmen

 Revitalisierung der Bäche, Verbesserung der Wasserqualität und Erhöhung der Dynamik sowie naturnahe Gestaltung der Uferbereiche.

 Erhalt und Sicherung der naturnahen Bachabschnitte einschließlich der Auenbe- reiche.

 Förderung der natürlichen Gewässerdynamik.

 Renaturierung bzw. Rückbau verbauter Bachabschnitte und Entwicklung natur- naher Bäche mit naturgemäßem Verlauf, natürlicher Fließgewässerdynamik und Morphologie sowie einer Vielzahl typischer Strukturen, wie z. B. Kolke, Prall- und Gleithänge oder Sohlabstürzen. Entfernung von Verrohrungen.

 Förderung der Selbstreinigungskraft der Fließgewässer durch Biotopentwick- lungsmaßnahmen an ihren Ufern und in ihren Auen.

 Im Bereich weitgehend ausgeräumter Agrarlandschaften Erhöhung der Struktur- vielfalt im Uferbereich durch Pflanzung von Auengehölzen.

 Anlage ungenutzter Uferrandstreifen beiderseits von Bächen als Pufferstreifen, sofern keine naturnahen Waldlebensräume angrenzen.

5.3.9 Trinkwasserschutzgebiete Zielsetzungen Schutz genutzter Trinkwasservorkommen. Maßnahmen

 Beibehaltung der extensiven bzw. Extensivierung der landwirtschaftlichen Nut- zung.

 Aufforstung mit standortgerechten Laubgehölzen.

94

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

5.4 Möglichkeiten des Einsatzes von Förderprogrammen zur Land- schaftsentwicklung Zur Umsetzung der landschaftsplanerischen Planungsziele stehen eine Reihe von Förderprogrammen und Partnern zur Verfügung. Aus Sicht der Landwirtschaft sind hierbei insbesondere das Kulturlandschaftsprogramm (KULAP), das Bayerische Vertragsnaturschutzprogramm (VNP) und der Erschwernisausgleich von Bedeu- tung. Das KULAP fördert extensive Bewirtschaftungsweisen und honoriert landschafts- pflegerische Leistungen zur Sanierung, Erhaltung, Pflege und Gestaltung der Kultur- landschaft. Zu den geförderten Maßnahmen zählen beispielweise Grünlandextensi- vierungen, Umwandlung von Ackerflächen in Dauergrünland, die Anlage von Gewässerschutzstreifen sowie die Umstellung auf Ökolandbau. Speziell zum Erhalt der Kulturlandschaft werden darüber hinaus auch Maßnahmen, wie etwa extensive Teichwirtschaft oder zum Erhalt von Streuobstbeständen bezuschusst. Ansprech- partner ist das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Das VNP soll die nachhaltige Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts sichern und verbessern, sowie die Lebensräume und Lebensgemeinschaften der heimischen Tier- und Pflanzenwelt erhalten. Der Erschwernisausgleich wird aus Gründen des Naturschutzes und der Landschaftspflege für die Beibehaltung der bisherigen land- und forstwirtschaftlichen Bewirtschaftung von Feuchtflächen gewährt. Grundsätzlich ist die Förderkulisse von VNP und Erschwernisausgleich mit der des KULAP ver- gleichbar. Für weitere Informationen ist ebenfalls das Amt für Ernährung, Landwirt- schaft und Forsten bzw. für Informationen zum VNP die untere Naturschutzbehörde zuständig. Weitere Fördermöglichkeiten bestehen über das Landschaftspflegeprogramm des Umweltministeriums und die Naturparkförderung. Im Focus stehen hierbei zum ei- nen Arten- und Biotopschutzmaßnahmen sowie Maßnahmen zum Erhalt und zur Entwicklung naturverträglicher Erholungsnutzungen in Naturparken. Anträge sind bei der unteren Naturschutzbehörde einzureichen. Speziell für Maßnahmen zum Biotopverbund fördert die Stiftung "Bayerischer Natur- schutzfonds" gezielt entsprechende Maßnahmen und Projekte. Gefördert werden vor allem Grunderwerb oder Pacht für den Naturschutz bedeutsamer Flächen, um sie zu sichern und zu entwickeln und das damit im Zusammenhang stehende Pro- jektmanagement zu ermöglichen. Für die standortgemäße Verjüngung von Wäldern ist eine Unterstützung über das forstliche Landesförderungsprogramm möglich. Zur Umsetzung des Grün- und Freiflächenkonzeptes bieten sich Fördermöglichkei- ten im Rahmen der Dorferneuerung. Das derzeit in Planung befindliche Radwege- konzept wird über die LEADER-Gruppe Vierstädtedreieck gefördert.

95

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

6 Naturschutzrechtliche Eingriffsregelung Zum Ausgleich voraussichtlicher erheblicher Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft ist nach § 1a BauGB die naturschutzfachliche Eingriffsregelung auch auf Ebene der Landschafts- und Flächennutzungsplanung anzuwenden. Die Eingriffsre- gelung orientiert sich am Leitfaden „Bauen im Einklang mit der Natur“. Da die vorbe- reitende Bauleitplanung die zukünftige Bodennutzung nur in den Grundzügen dar- stellt, kann die darauf aufbauende Ermittlung des Ausgleichsbedarfs daher nur überschlägig erfolgen. Es wurde ein Ausgleichsbedarf von 6,1 (Minimalvariante) bis 13,6 ha (Maximalvariante) ermittelt. Die Ermittlung des Ausgleichsbedarfs ist in nachfolgender Tabelle dargestellt.

Überschlägige Ermittlung des Ausgleichsflächenbedarfs für den Naturhaushalt

Bestand Eingriff Schutz nach Fläche Faktor Ausgleichsbedarf (ha) §30 (ha) BNatSchG min. max. Artenarmes Grün- Gewerbeflächen - 10,5 0,3 – 0,6 3,2 6,3 land, Ackerflächen Ausgleichsbedarf Gewerbe 3,2 6,3 Artenarmes Grün- Wohnbauflächen - 12,1 0,2 – 0,5 2,4 6,1 land, Tritt- und Zierrasen, Ackerflä- chen Ausgleichsbedarf Wohnbauflächen (einschl. Erschließung) 2,4 6,1

Gesamter Ausgleichsbedarf 5,6 12,4

Der erforderliche Ausgleichsbedarf kann im Rahmen der festgesetzten Suchräume umgesetzt werden.

96

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

7 Zusammenfassung Der Marktgemeinderat von Kirchenthumbach hat in der Februar-Sitzung 2011 die Neu-Aufstellung eines Flächennutzungsplanes mit integriertem Landschaftsplan für das Gemeindegebiet beschlossen, um eine geordnete städtebauliche Entwicklung unter Einbeziehung insbesondere der Belange von Landschafts- und Naturschutz sicherzustellen. Es handelt sich um die erstmalige Aufstellung eines Flächennut- zungs- und Landschaftsplans. Im Rahmen des Flächennutzungplanes werden in angemessenen Umfang Sied- lungs- und Gewerbeflächen ausgewiesen. Die Ausweisung konzentriert sich hierbei auf den Hauptort Kirchenthumbach. Das Fachkonzept zum Landschaftsplan wurde bereits zum Vorentwurf erstellt. Die landschaftsplanerischen Maßnahmen und Ergebnisse sind in die Planzeichnung integriert. Dem Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan sind die Begründung, der Umweltbericht sowie die Ermittlung des Ausgleichserfordernisses für die durch die geplanten Maßnahmen entstehenden Eingriffe in Natur und Landschaft nach dem Leitfaden der Eingriffsregelung in der Bauleitplanung (StMLU 2003) beigefügt.

97

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

Markt Kirchenthumbach……………..2017

………………………………

Jürgen Kürzinger 1. Bürgermeister

98

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

8 Quellenverzeichnis

8.1 Ausgewertete Datengrundlagen Bayer. Klimaforschungsverbund (Hrsg., 1996): Klimaatlas von Bayern. München.

Bayer. Geologisches Landesamt (Stand 2012): Auszug aus dem Geotopkataster Bayern.

Bayer. Geologisches Landesamt (Stand 1998): Geologische Karte von Bayern 1:500.000 mit Erläuterungen und farbigen Beilagen. München.

Bayer. Landesamt für Denkmalpflege (Stand 2011): Bodendenkmäler, M 1:25.000, digitale Fassung. München.

Bayer. Landesamt für Umwelt (Stand 2012): Bodeninformationssystem Bayern, digi- tale Fassung (www.bis.bayern.de).

Bayer. Landesamt für Umwelt (Stand 2012): Biotopkartierungsdaten (Artenschutz- und Biotopkartierung) sowie Schutzgebietsdaten/Ökoflächen aus dem Bayeri- schen Fachinformationssystem Naturschutz (FIS-Natur).

Bayer. Landesamt für Umwelt (Stand 2012): Übersicht über wassersensible Berei- che, digitale Fassung (www.geodaten.bayern.de).

Bayer. Landesamt für Umwelt (2008): Konzept zur Erhaltung und Wiederherstellung von bedeutsamen Wildtierkorridoren an Bundesfernstraßen in Bayern. Augs- burg.

Bayer. Landesamt für Umwelt (2009): Potenziell natürliche Vegetation Bayerns. Augsburg.

Bayer. Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (Hrsg., 2000): Waldfunktionsplan Landkreis Neustadt an der Waldnaab.

Bayer. Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (Stand 2011): Landwirtschaftliche Standortkartierung M 1:25.000.

Bayer. Staatsministeriums für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (Hrsg.; 1994): Arten- und Biotopschutzprogramm Bayern für den Landkreis Neustadt an der Waldnaab. München.

Bayer. Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen (Hrsg., 2006): Landesentwicklungsprogramm Bayern. München.

Bayer. Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen (Hrsg., 2013): Landesentwicklungsprogramm Bayern. München.

Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technolo- gie - Oberste Landesplanungsbehörde (Hrsg., 2012): Entwurf Landesentwick- lungsprogramm Bayern. München.

99

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

Bayer. Vermessungsverwaltung (Stand 2011): Amtliche Flurkarte und Luftbilder Maßstab 1:5.000 aus den Geobasisdaten (©) der Bayerischen Vermessungs- verwaltung (http://geodaten.bayern.de).

Bayer. Vermessungsverwaltung (Stand 2011): Topographische Karten TK 25; M 1:25.000 aus den Geobasisdaten (©) der Bayerischen Vermessungsverwal- tung (http://geodaten.bayern.de).

Büro für Landschaftsökologie Schimmel E., Konrad A., Mertl. (1995): Gewässer III. Ordnung, Pflege- und Entwicklungsplan Markt Kirchenthumbach.

DEMOSPLAN, Gesellschaft für demographische und soziale Planungen 8im Auftrag des Landratsamtes Neustadt a.de. Waldnaab , 2010): Bedarf an Pflegeeinrich- tungen bis zum Jahr 2025 im Sinn des Artikels 69 AGSG im Landkreis Neu- stadt a. d. Waldnaab

Fetsch, W. (2013): Kursorische Artenschutzprüfung zur Flächennutzungsplan- Änderung, Ausweisung von Konzentrationszonen für Windkraft. Amberg.

Forschungsstelle für Raumanalysen, Regionalpolitik und Verwaltungspraxis an der Universität Bayreuth (1991): Möglichkeiten und Chancen der wirtschaftlichen Entwicklung in der Gemeinde Kirchenthumbach – Visionen und Strategien als Grundlagen einer Diskussion in der Gemeinde und als Voraussetzung für die Bürgerbeteiligung. 1. Zwischenbericht.

Regionaler Planungsverband Oberpfalz-Nord (Hrsg., 2002/2010): Regionalplan Oberpfalz-Nord (6), digitale Fassung.

Regionaler Planungsverband Oberpfalz-Nord (Hrsg., 2012): Änderung des Regio- nalplans Oberpfalz-Nord Teilfortschreibung des sachlichen Teilabschnittes B X 5 Windenergie (Entwurf in der Fassung vom 17.09.2012), digitale Fas- sung. sbi & ANUVA (2013): spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) für den geplan- ten Windpark bei Ortlesbrunn und Neuzirkendorf (Landkreise Amberg- Sulzbach/Neustadt an der Waldnaab). Sugenheim-Ullstadt & Nürnberg.

Wasserwirtschaftsamt Weiden (Stand 2011): Wasserschutzgebiete, digitale Fas- sung. www.verwaltungsgemeinschaft-kirchenthumbach.de

8.2 Literatur Bayerisches Geologisches Landesamt, Bayerisches Landesamt für Umweltschutz (Hrsg., 2003): Das Schutzgut Boden in der Planung.

Bayer. Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg. 04/2016): Demogra- phie-Spiegel für Bayern; Berechnungen für Gemeinden mit weniger als 5000 Einwohnern bis 2028

100

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

Bayer. Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung Statistik Kommunal Markt Kirchenthumbach für die Jahre 2005 - 2013

Bayer. Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung Statistik Kommunal Landkreis Neustadt a. d. Waldnaab für die Jahre 2009 - 2013

Bayer. Landesamt für Umwelt & Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirt- schaft (Hrsg., 3/2010): Kartieranleitung für die Lebensraumtypen nach An- hang I der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie in Bayern.

Bayer. Landesamt für Umweltschutz (Hrsg., 2001): Eingriffsregelung auf der Ebene der Flächennutzungs- und Landschaftsplanung. Merkblätter zur Landschafts- pflege und zum Naturschutz (Nr. 3.5). Augsburg.

Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit (Bayer. StMUG, 2011): Hinweise zur Planung und Genehmigung von Windkraftanlagen (WKA). Bayer. Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen (Hrsg., 2003): Bauen im Einklang mit Natur und Landschaft: Eingriffsregelung in der Bauleit- planung – Ein Leitfaden (ergänzte Fassung), München.

Bayer. Staatsministerium des Innern (Oberste Baubehörde, 2007): Der Umweltbe- richt in der Praxis - Leitfaden zur Umweltprüfung in der Bauleitplanung (er- gänzte Fassung). 2.Auflage, München.

Haelterlein, B. & W. Knief (2008): Abstandsregelungen für Windenergieanlagen zu bedeutsamen Vogellebensräumen sowie Brutplätzen ausgewählter Vogelar- ten, In: BfN & NABU 2008. S. 129-142, Präsentation auf FFH-VP-Workshop BfN Vilm am 30.09.2008. Koppitz /Schwarting (2005): Der Flächennutzungsplan in der kommunalen Praxis

Meynen, E. & J. Schmithüsen. (1959): Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands, Bde. I & II. Selbstverlag der Bundesanstalt für Landeskunde und Raumforschung, Bonn-Bad Godesberg.

Morgenstern, G. (2010): Truppenübungsplatz Grafenwöhr gestern – heute. Grafen- wöhr.

Günther Schwemmer (1989): Die Geschichte der Eisengewinnung in der mittleren Oberpfalz im 19. und 20 Jahrhundert. Hamburg, Diplomica Verlag GmbH.

101

Markt Kirchenthumbach Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Begründung –Entwurf – 3. Offenlage

9 Anlagen

9.1 Beiplan: „Ortsplanerisches Leitbild“, M 1 : 10.000

9.2 Bestandsplan Teil Süd, M 1 : 10.000

9.3 Bestandsplan Teil Nord, M 1 : 10.000

9.4 Übersichtskarte Amtliche Schutzgebiete, M 1 : 25.000

9.5 Übersichtskarte Natur- und Kulturdenkmäler, M 1 : 25.000

9.6 Übersichtskarte Land- und Forstwirtschaft, M 1 : 25.000

9.7 Übersichtskarte Schutzgut Wasser, M 1 : 25.000

9.8 Übersichtskarte Erholung und Infrastruktur, M 1 : 25.000

102