Pompeiopolis I
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SCHRIFTEN DE S ZENTRUM S FÜR ARCHÄOLOGIE UND KULTURGE S CHICHTE DE S SCHW A R Z MEERR A UME S 21 Sonderdruck aus POMPEIOPOLIS I EINE ZWISCHENBILANZ AUS DER METROPOLE PAPHLAGONIENS NACH FÜNF KAMPAGNEN (2006 – 2010) SCHRIFTEN DE S ZENTRUM S FÜR ARCHÄOLOGIE UND KULTURGE S CHICHTE DE S SCHW A R Z MEERR A UME S Herausgegeben von FR A NÇOI S BERTEME S und ANDRE as FURTWÄNGLER POMPEIOPOLIS I EINE ZWISCHENBILANZ AUS DER METROPOLE PAPHLAGONIENS NACH FÜNF KAMPAGNEN (2006 – 2010) HERAUSGEGEBEN VON LÂTIFE SUMMERER Beier & Beran Langenweißbach 2011 Titelbild: Mosaikbild aus der Villa in Pompeiopolis (Foto B. Maerzke) Es ist nicht gestattet, diese Arbeit ohne Zustimmung von Verlag, Herausgebern oder Autoren ganz oder auszugsweise nachzudrucken, zu kopieren oder auf sonst irgendeine Art zu vervielfältigen! Bibliographische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über <http://dnb.ddb.de> abrufbar. Gedruckt mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Verlag: Beier & Beran. Archäologische Fachliteratur Thomas-Müntzer-Str. 103, D 08134 Langenweißbach Tel. 037603 / 3688, Fax 037603 / 3690 Internet: www.beier-beran.de, Email: [email protected] Satz/Layout: Ralph Einicke, Halle (Saale) Druck: Verlag Herstellung: Buchbinderei Reinhardt Weidenweg 17, D 06120 Halle/Sa. C: Copyright und V. i. S. d. P. für den Inhalt liegen bei den Autoren. ISBN 978-3-941171-63-3 Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier. Hergestellt in der Bundesrepublik Deutschland / printed in Germany. Inhalt Vorwort ............................................................................................................................................................. 1 Lâtife Summerer Pompeiopolis. Eine Zwischenbilanz aus der Metropole Paphlagoniens nach fünf Kampagnen (2006–2010) ............................................................................................................................ 3 Jörg W. E. Fassbinder Geophysikalische Prospektion in Pompeiopolis .................................................................................... 17 Klaus Müller Der Großbau auf dem Stadthügel von Pompeiopolis ........................................................................... 29 Ruth Bielfeldt Das Macellum von Pompeiopolis: eine neue kleinasiatische Marktanlage mit oktogonaler Tholos ........................................................................................................................................................... 49 Julia Koch Die Thermenanlage am Westfuß des Zımbıllı Tepe .............................................................................. 63 Luisa Musso, Giuseppina Bertolotto, Massimo Brizzi e Benjamin E. Westwood L’edificio abitativo alle pendici orientali dello Zımbıllı Tepe .............................................................. 75 Gabrièle Larguinat Turbatte Les aménagements hydrauliques de la ville de Pompeiopolis: état des connaissances ................. 121 Constanze Thomas und Hagen Schaaff Restaurierung, Konservierung und Prävention in Pompeiopolis ....................................................... 133 Julie Dalaison et Fabrice Delrieux Les monnaies trouvées à Pompeiopolis durant les campagnes de fouilles 2006–2009 .................... 141 Denis Zhuravlev Early Roman Fine Ware from Pompeiopolis .......................................................................................... 149 Krzysztof Domżalski Late Roman Pottery from Pompeiopolis ................................................................................................. 163 Lâtife Summerer Beinobjekte aus den Grabungen in Pompeiopolis ................................................................................. 179 Christian Marek Zur Epigraphik von Pompeiopolis: Eine Zwischenbilanz ................................................................... 189 Peri Johnson Topographies of Urbanization: Survey in and around Pompeiopolis ............................................... 195 Ursula Kunnert Archäologische Funde und Befunde in den Territorien von Pompeiopolis und Abonuteichos-Ionopolis .................................................................................................................... 207 Alexander von Kienlin Topographie und bauliche Entwicklung in Pompeiopolis .................................................................. 215 Abkürzungsverzeichnis .................................................................................................................................. 231 Archäologische Funde und Befunde in den Territorien von Pompeiopolis und Abonuteichos-Ionopolis von Ursula Kunnert In den Sommermonaten 2008 bis 2010 wurden es wurden eine knappe Vermessung (inkl. GPS- durch ein Team der Universität Zürich unter der Erfassung), eine kurze Beschreibung und photo- Leitung von Christian Marek drei epigraphische graphische Aufnahmen durchgeführt. Surveykampagnen im Vilayet Kastamonu durch- Für das auf drei Jahre angelegte Forschungs- geführt, die in enger Zusammenarbeit mit dem projekt wurden die Territorien von Pompeiopolis Grabungsprojekt in Pompeiopolis (Taşköprü) und Abonuteichos-Ionopolis, deren antike Gren- erfolgten. In mehreren aufeinander folgenden zen von Ch. Marek nach verschiedenen Kriterien Surveys wurden die Inschriften im Territorium erfasst wurden3, in drei große Sektoren geteilt von Pompeiopolis systematisch erfasst, um ein (Taf. 1.1). An der Schwarzmeerküste liegt das an- 1 umfassendes Bild der Polis zu gewinnen . Ergän- tike Stadtgebiet von Abonuteichos-Ionopolis, das zend wurde 2010 das Umland von Abonuteichos- sich im Westen bis zur Mündung des Devrekânı Ionopolis, dem heutigen Inebolu, an der Schwarz- Çay westlich des heutigen Cide, im Osten bis meerküste in das Surveygebiet aufgenommen. zum heutigen Catalzeytin erstreckt haben dürfte. Bei der Inschriftensuche konnten zahlreiche ar- Jenseits der Küre Dağları schloss sich im Süden chäologische Funde und Befunde dokumentiert das Territorium von Pompeiopolis an, das Becken werden, die im Folgenden vorgestellt werden von Devrekânı gehörte wahrscheinlich bereits zu sollen, da sie für künftige Forschungen in den Pompeiopolis. Im Osten dürfte die Grenze von Territorien der beiden Poleis wichtige Aufschlüs- Pompeiopolis zu Neapolis/Neoclaudiopolis am se über die Besiedlung des näheren und ferneren mittleren Halys (Kızıl Irmak) zwischen Osmancık Umlandes von Pompeiopolis bzw. Abonuteichos und Boyabat verlaufen sein. Im Süden bildet der 2 geben können . Die folgende Zusammenstellung Olgassys (Ilgaz Dağ) die Grenze zu Gangra. Die ist daher als Orientierung für weiterführende Westgrenze gegen Amastris und Kaisareia-Hadri- Untersuchungen zu verstehen. Diese sind drin- anopolis zieht sich über den Höhenzug zwischen gend erforderlich, da die Objekte ungeschützt Ballı-Dağ und Bakacak-Dağı bzw. Köklüce-Dağı. der Zerstörung und Verwitterung preisgegeben Die erste Surveykampagne 2008 war auf die nä- sind und im Zuge des Inschriftenprojektes keine here Umgebung von Pompeiopolis, d. h. das Tal exakte Bauaufnahme erfolgen konnte. Die Relik- des Amnias (Gökırmak) mit dem Becken von te wurden jedoch im Rahmen der Möglichkeiten Taşköprü, konzentriert. Die zweite Kampagne eines epigraphischen Surveys dokumentiert, d.h. 2009 beschränkte sich auf den westlichen Teil des Territoriums: das Tal des Araç Çay mit je einem Abstecher in das Tal des antiken Billaios (Akçay), sowie in das Becken von Daday. Im Sommer 2010 1 Die Inschriften des Stadtzentrums wie des Umlandes wer- den in einem Corpus der Inschriften von Pompeiopolis folgte der nordwestliche Teil des Territoriums von Christian Marek publiziert (siehe Beitrag von Marek). rund um Devrekânı sowie Teile des Stadtgebietes 2 Zur bisherigen archäologischen Forschung im Territorium von Abonuteichos-Ionopolis. von Pompeiopolis siehe den Beitrag von Summerer, 5 –9. Zu archäologischen Surveys im Rahmen des Pompeiopo- lis Projektes siehe den Beitrag von Johnson. Zu früheren Surveys in der Region Kastamonu: Marro u. a. 1998 (mit der älteren Literatur). Zum Forschungsstand zu Abonu- teichos: Marek 1993, 4–5; Belke 1996, s. v. Ionopolis. 3 Marek 1993, 66–68, 82, 89 mit Beilage 3. 208 Ursula Kunnert Im Jahr 2008 wurden in 43 von insgesamt 72 gen nach der ländlichen Siedlungsstruktur als besuchten Dörfern und Weilern antike Relikte ge- Ausgangspunkte zukünftiger Forschungen die- funden4. Die Funddichte zeigt zwei unterschied- nen können. So finden sich etwa zahlreiche ver- lich zu bewertende Bereiche: So finden sich um baute Spolien in der Moschee von Duruçay (Taf. Taşköprü selbst im Tal und auf den etwas höher 1.1 Nr. 2): Säulen, Kompositkapitelle und weitere gelegenen Terrassen in der näheren Umgebung Architekturfragmente (Taf. 1.3). Die Lage für eine zahlreiche Dörfer mit antiken Spolien, die auf mögliche kaiserzeitliche Siedlung oder ein Hei- großartige Bauten aus Marmor hinweisen. Bei ligtum auf dem Territorium von Pompeiopolis diesen wird es sich zum einen um vom Stadtzent- ist ideal, da etwas südlich davon der Kreuzungs- rum auf dem Zımbıllı Tepe verschlepptes Material punkt zweier wichtiger Strassen anzunehmen ist: handeln, zum anderen dürfen hier aber durchaus hier traf die Nordsüdverbindung von Ionopolis Bauten vor Ort vermutet werden. Anhaltspunkte nach Gangra über das heutige Kastamonu auf für Marmorbauten außerhalb des Poliszentrums eine der Ostwestrouten, die Safranbolu über das geben möglicherweise auch mehrere bei einem Hochland