Die Küste, 5 (1956), 9-48

Gedanken zur Generalplanung im nordfriesischen Wattenmeer nach dem Manuskript von 1940

Von Johann M. Lorenzen

Inhalt

9 Vorwort 11 · · · · · · · · · I. Einleitung . ·· ·· 12 II. Der Planungsraum Nordfriesland und die Planungsgrundlagen 12 A. Begrenzung . 13 B. Planungsgrundiagen . in letzten 13 a. Entwid lung des Raumes den Jahrhunderten 15 b. Wattaufbau (Geologie und Biologie) . . 16 c. Messung der Gezeitenkrifie 17 III. Sidierung des Raumes vor der Kaste . . . 17 a. Begrenzung der Stromgebiete . I7 b. Einengung der Stromgebiete (Wattbedeichung) . 23 c. Landgewinnung als Kustenschutz . 24 IV. Die einzelnen PlanungsrRume 24 1. Der Planungsraum H6rnum-Tief - Norderau 24 a. Allgemeines 25 b. Kastenschutz 26 c. Landgewinnung d. Wasserwirtschaft und Wasserverkebr 27 27 2. Der Planungsraum Suderau - Norderhever 27 a. Allgemeines 29 b. Kastenschutz . 29 aa. Dammbauten 30 bb. Watbedeichung 31 Raum A .. .· Raum B 33 34 Raum C . ·· 34 Raum D . . . ·· 37 3. Der Planungsraum Suderhever .. V. Zusammenfassung 39 40 VI. Schriftenverzeichnis . · ... · hervor- VII. Anhang: Verzeichnis der aus dem Aufgabenbereich der Westkustenforsdiung bis 1956 42 gegangenen Arbeitsberichre und Ver6ffentlichungen 1934

Vorwort

Die Arbeitsgruppe Kilstenschutz im KustenausschuB Nord- und Ostsee hat im Jalire 1955 edne Stellungnahme „Allgemeine Empfelilungen fur den deutscheii Kastenschutzv) erarbeiret, die sidi auf Beridite uber Erfahrungen und Erkenntnisse im Kustenschutz an der Nordsee in der Deutschen Buchi w hrend der lerzten hundert Jahre statzi. Eine der wichtigsre Forderungen der Stellungnahme ist die Verriefung der Einsicht in die wirksamen KrJAe und ihre Wechselbeziehungen im Tidegebier. Die niclit ausreichende Kenntnis der Naturkrifte hat bei rechnischen Mabnahmen vor der Kuste uberaus kostspielige Fehisdildge und Schiden eintreten lassen. VerheiBungsvolle Ans :tze zu uber- und der in ihm geordneter, die ganze deutsche Seekaste umfassender Untersud)ung des Wattenmeeres

1) Vgl. „Die Kiiste", 1955. Die Küste, 5 (1956), 9-48

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wirksamen Kriftc hat der letzte Krieg zerstdrt. Der graBere Teit der in der Wattenforschung tdtig gewesenen wertvollen Fadlkrifte ist oder nicht an die gefalien alze Aufgabe zuruckgelfelirt. Nur ganz der wenige Ingenieure und Wissenschaftler, die in enger und fruchtbarer Arbeit eine Reihe wichriger Erkenntnisse gewonnen hatren, sind noch am Leben und im Einsatz. Die Forderung nach einer groB riumigen Planung im Kiistenraum im Hinblick auf die Belange des Kusrenschurzes, der Wasserwirtschaft und des Verkehrs ist jedoch geblieben. Sie hat nach dem Kriege fiir die Aufgaben des Kiistenschutzes und der Landeskultur den umfassendsten Ausdruck im „Kustenplan" gefunden, der die groitzigige des Bundes und der F*derung Linder erfihrt. Wenn auch im ganzen gesehen das Schwergewidit der Arbeiten des innerhalb der Uferlinie der „Kiistenplans" Meereskuste liegr, so greift er doch mit den Deichschutz- und Landgewinnungsarbeiten zrvangsliufig iii das Wattenmeer uber. Das ist besonders im Raum Nordfriesland der Fall, der sdrker als alle iibrigen Absdinitte der deutschen Meereskuste der zersidrenden Wirkung des Meeres ausgesetzt ist. Diese Tatsache hat in Verbindung mit den groBen notwendigen Aufgaben des Kustenschutzes bereirs in den vergangenen beiden Jahrzehnren in Nord- friesland technische und wissenscha liche Vorarbeiten ausgeldst, die much fur die untersudiende und planende Arbeit der Gegenwart unentbehrlich sind. Als zu Beginn des zweiten Wekkrieges im nordfriesischen Wattenraum wie uberal[ die einge- leiteten zum kamen und Untersuchungen Erliegen ilire Wiederaufnahme in ferne Zukunft zu racken hat der begann, Verfasser den Versudi gemacht, mit Hilfe der noch verfugbaren Mitarbeiter die bis dahin erarbeiteten Untersuchungsergtbnisse zusammenzustellen (Anhang, S. 42). Als der Krieg begann, lag von den auf zehn Jahre abgesrellien Untersuchungen das Ergebuis einer vierjilirigen Forschungs- arbeit vor. Sinn und Z·,vedc des Berichts war cs, die widltigsten Ergebnisse und Erkenntnisse einer jahrelangen Arbeit in Umrissen fesrzuscellen soweit grollen und maglich prakrische Folgerungen za ziehen, die einer Wiederaufnahme der Untersudiungen nach dem Kriege dienlich sein warden. Nachdem der oben erw hnte Beridit bereits Gegenstand kritischer Betraclitung in der Oftent- Iicillek, vor allem in dem Band I des Werkes „Landgewinnzing und Landerlialtung in Schleswig Holsrein - des Sonderprobleme Kustenraumes" (FIsCHER, 1955), gewordeii ist, hdlt es der Verfasser fur angebracht, die in Gemeinschaft mit enger ausgezeictineten Mitarbeitern in der Zeit bis zum Beginn des zweiten Weltkrieges gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen in einer knappen Obersidit der Offent lic keir vorzulegen. Die in der vorliegenden Abhandlung niedergelegren Gedanken und Folgerungen kannen die nach dem Kriege neu erarbeiteten Erkenntnisse naturgemiB nictic berucksiditigen; trorzdem durf en sie dem forschenden und planenden Ingenieur auch heute noch von Nutzen sein. Durcli fast ein Menschenalter verfolgt der Verfasser das Wirken der Naturkr e in seiner nord- friesischen Heimat. Mit wachsendem Einblick in das Naturgeschehen und in das Verhalten des Menschen hierzu, in dem tieferen Erkennen von Ursache und Wirkung hat ihn die Sorge um den Bestand des nordfriesisclien Watrenmeeres und damit Nordfrieslands in zonelimendem Maile bedridft. Daraus erwuchs der Heimar die gegenuber selbstversr ndliche Pflicht, nidit nur die Gefahren, sondern auch Wege aufzuzeigen, die zu einer maglicbst dauerhaften Siderung des nordfriesischen Kastenraums fithren k6nnen. Die nachstehende soll Ver6ffentlichung gleichzeitig ein kieiner sehr versp reter Dank an die Mitarbeiter:) sein, die sich der Et·arbeitung wichriger Grundlagens) fur die Sicherung der Schleswig- Holsteinischen Westkuste mit ganzer Kraft gewidmet haben. Kiel, den 31. Dezember 1956 J. M. LORENZEN

D Die Mitarbeiter der Westkustenforschung von 1934 bis 1940 und ihre Arbeitsgebiete: 1. Dr. h. c. BRocKMANN: Diatomeen (ehrenamtliche Mitarbeit). 2. Dr. DECHEND: Geologie, besonders Mineratogie. 3. Dr. DITYMER: Geotogie, besonders Kustensenkung, Sri·atigraphie, Morphologie, Baugrundfragen, Grundwasserkunde, Sinksroffe. 4. Dipl.-Ing. ELY 2: Vermessung, Karrographie. 5. Dr. ERNsT 1 : Geologie, besonders Pollenanalyse, Stratigraphie. 6. Regierungsbaurat HABERsTRoH 1: Verwalrung, Vermessung, Peilung. 7. Dr. HERRMANN t: Agrikulturdiemie. 8. Dipl.-Ing. HuNDT: Kusrenverinderungen, Vermessungen, Peilung, Sturmfluten. 9. Professor Dr. IwERSEN 1: Agrikulturchemie, Watt-Kultivierung, landwirtschafEliche Neuordnung und Umlegung. 10. Dr. KeNIG: Biologie, Watrfauna und -flora, besonders Diatomeen, Salicornia, Spartina.

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I. Einleitung

In den letzten fiinf Jahren haben die vor dem zweiten Weltkrieg iibertieferten Auffassungen uber Ziel und Weg der Arbeit im schleswig-holsteinischen Ebbe- und Flurgebiet tiefgreifende Anderungen erfahren. Der erste Schritt zu einer Neuausriditung wurde im Jahre 1934 getan, als die schon lange als notwendig erkannre Zusammenfassung (LoRENzEN, 1938) der drei wich- tigsten Aufgaben Kustenschutz, Landgewinnung und Marschwasserwirischaft zu einer organi- schen Einheit erfolgte. Den JuBeren Rahmen hierfur bildete der 10-Jahresplan fur Kusten- schutz und Landgewinnung (LoRENzEN, 1938). Dieser Plan stutzte sich zunichst allein auf die Erfahrung, daE zwischen den drei groilen Arbeitsbereichen im Tidegebier ein enger naturlicher Zusammenhang besteht, der bei jeder Einzelmainahme sorgsamste Beachrung verlangt. Im die wie z. B. uber die einzelnen war bis Anfang der dreifiiger Jahre iiber Zusammenhinge, Bezieliung zwischen dem Meeresangriff und seiner einerseits zerst8renden, andrerseits auf- bauenden Wirkung im Wattenmeer sehr wenig bekannt. AuBer einer luckenhafien Beobachtung der Gezeitenwasserstinde und einer fiir Zwecke der Schiffahrt wiederholt durchgefuhrten Peilung der groBen Wattstr8me durch die Deutsche Seewarte bzw. durch die Marine fehlte fur nahezu alles, was aus dem Wirken der Gezeitenkrifle praktische Folgerungen groBriumige

Kustenschutzarbeit hJ:tte ziehen lassen. Ebenso war auch uber die Entwicklung des Watten- des Wattbodens uber die Kiistenlinie hinaus raums, uber Form, Aufbau und Verinderungen sich uber das Wattenmeer wenig oder nichts bekannt. Es war also nicht verwunderlich, dal und uber die M6glichkeiten, dieses einstmals fruchtbare Gebiet zuriackzugewinnen, selbst in Fachkreisen die verschiedensten Auffassungen gel)ildet hatten. Die K.ustenschutzarbeit hatte sich im wesentlichen auf eine dem Stand technischer Bau- verfahren entsprechende Erhaltung der Meeresufer beschrinkt, ohne daB man ihre dauernde Kiistensaum des Wirkung ubersehen konnte. Auch die Ausnutzung der an einem schmalen Festlands wirksamen landaufbauenden Titigkeit der Gezeiten war nach den uberlieferten Landgewinnungsmethoden erfolgt, ohne die Frage nach der Ursache und der mhglichen Ent- wicklung dieser aufbauenden Titigkeit beantworten zu kdnnen. Fur eine Planung im Sinne einer weitschauenden und dauernden Sicherung der Kuste mit geringsten Mitteln, zu einer erschdpfenden Ausnutzung alter Maglichkeiten zur Neuland- Wasserwirtschaft gewinnung und schlieillich zur Schaffung einer fiir die Dauer geordneten in den unter mittelbarem GezeiteneinfluB stehenden Seemarschen bedurfte man einer grund- lichen Kennmis der in Vergangenheit und Gegenwart wirksamen Krifte und der durcli sie gestalteten Formen. Der Wattenmeerforschung, die sich mit der Erarbeitung dieser Grund- lagen bis Kriegsbeginn etwa funf Jahre befaEr hat, fel damit €ine vielseitige und verant- fur die wortungsvolle Aufgabe zu. Der Arbeirsplan der beiden Forschungsstellen (Busum Dithmarscher Kuste, Husum fur Nordfrieslands Kiiste) wurde fiir einen Zeitraum von zehn Ja ren aufgestellt (LoRENzEN, 1938). Diese Wissenslucken tiber die Zustands- und Entwicklungs- formen unserer Kiiste kdnnen naturgemiE nicht von heute auf morgen geschlossen werden. Immerhin lagen zu Beginn des Krieges die ersten Ergebnisse einer flinfjibrigen Forschungs-

11. Regierungsbaurat MAEDIcKE t: Stromungen, Gezeiten. 12. Dr. PLATH t: Biologie, Wattfauna, Sinkstoffe. 13. Oberregierungsbaurar ScHELLING t: Verwaltung, Vermessung, Luftbild. 14. Regierungsbaurat Sc BEL: Verwaltung, Vermessung. 15. Dipl.-Ing. STEINMETZ: Vermessung, Str6mungen, Gezeiten, Sturmfluten. 16. Dr. habit. PVOHLENBERG: Biologie und Bodenkunde, Biolog. Watikarrierung, Biolog. Landgewin nung, Sinkstoffe, Sedimentation, Biolog. Deichpflege, Schriftleitung „Westkust/. 3) Vgl. Lisre der Arbeitsbericite auf Seite 42 bis 48. Die Küste, 5 (1956), 9-48

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arbeit auf den verschiedensten Gebieten vor (vgl. Anhang S. 42 bis 48), so dali es im Jahre 1940 bereits moglich war, diese neuen Erkenntnisse zum Ausgangspunkt fiir eine zeitlich und rium- lich vorausschauende im Planung Kustenraum zu verwenden. Dabei ging man davon aus, dall das anlaufende gleichzeitig praktische Arbeitsprogramm des 10-Jahresplanes an der Wesrkuste in seinem ersten Abschnitt diejenigen Aufgaben umfassen sollte, welche niclit von dem Ergebnis umfangreicher Forschungsarbeit abhingig waren. Als solche wurden die Ein- deichung deichreifer Vorlindereien, dringende Uferbefestigungen, laufende Landgewinnungs- arbeiten in der bisherigen Form (PFEIFFER, 1938) und einige grolle wasserwirtscha liche MaE- nahmen in der Marsch begonnen und zum Teil durdigefuhrt. Man kann an der Westkiiste Schleswig-Holsteins zwei naturliche Planungsrtume im Wattenmeer unterscheiden:

1. den Raum des nordfriesischen Wattenmeeres, der sich dadurch auszeidinet, daE im letzten Jahrtausend die zerstlirende Tirigkeit des Meeres unaufhbrlich fortschreitet, 2. den Raum zwischen Eider und , in dem im gleichen Zeitraum mit Hilfe st ndiger Neu- dem Meer im ablagerung aus Wattenbereich die Kustenlinie nach See zu vorgeschoben werden konnte ().

In diesen beiden Riumen wirken - die Gezeitenkrdf e abgesehen von den Brandungs- und

Strdmungsvorgdngen am seeseitigen Hang des Wattenmeeres - im Zerst8ren wie im Aufbau so weitgehend unabhingig voneinander, da£ es gerectitfertigt erschieii, jeden tier beiden Rhme zuntichst fur sich zu untersuchen. Die Frage, wieweit Seegang, Brandung und Gezeiten sowie die durdz sie bewirkte Sand- wanderung am seeseirigen Hang die Gezeiten- und die Sinkstoffbewegung in den Watt- str6men beein ussen oder von den Vorgingen im Warrenmeer beeinfluBt werden, wird sich fiir das dithmarscher und das nordfriesische Watt nur durch weitrdumige Untersuchungen im gri Beren Rahmen der Deutschen Bucht beantworten lassen. Da weder die Zeit noch die Mittel

ausreichten, mufite diese Frage bei den Untersudiungen vor dem Kriege vorerst auBer Betracht bleiben. Ilire Kldrung fur den gesamten Bereich des Wattenmeeres bleibt jedoch audi dann eine vordringliche Aufgabe der Kustenforschung, wenn es nicht gelingen sollte, die Entwick- lung mit technischen Mitteln zu steuern, denn das Schicksal der groBen Strommundungen als und Vorfluter Verkelirswege, ebenso wie das der am weitesten nach See zu vorgeschobenen

Sinde und Sandinseln, hingt von (let· Entwicklung der hier wirkenden KrRfte und der von ihnen gestalteten Formen ab (FRANZIUS, 1932). Von den beiden genannten Planungsdumen mubte der nordfriesische als der am meisten gefKhrdete vordringlich behandelt werden.

II. Der Planungsraum Nordfriesland und die Planungsgrundlagen

A. Begrenzung

Nach dem vorstehend Gesagten bleibt in den folgen(ten Ausfuhrungen das Obergangs- gebiet vom eigentlichen Wattenmeer zur offenen See, also der Bereich der beweglichen Auien- sinde und der Strommlindungen, zuntchst auler Betracht. Als Ungefdlire seeseitige Grenze des hier zu behandelnden Raumes ist die Verbindungslinie Nordwestecke Eiderstedt-Insel -Insel -Hallig Hooge-Insel gew hlt worden, weil es maglich war, innerhalb des von dieser Linie und der Festlandkuste begrenzten Bereidis mit den verfug- baren Mitteln wichtige Planungsgrundlagen zu erarbeiten. Die Küste, 5 (1956), 9-48 LISTER TIEF...'.4..fr..., 7. '., CE '

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B. Planungsgrundlagen

Die Gestalt der Oberfl*che des Wattenmeeres, der Aufbau des Wattgrundes und die Wasserbewegung, die durch Jahrhunderte bis in die Gegenwart die Formen des Wattenmeeres erforschen.Mit der dieser verindert hat, waren als Planungsgrundlagen zu ersrmaligeri Erfassung zu den drei wichtigsten Planungselemente ist es aber nicht getan. Das Wattenmeer gehort Bereichen der Erdoberfliche, in denen die Erdgeschichte keinen abgeschlossenen Zustand kennt. T glich, ja stundlich, verindert sich hier unter den Gezeiten und Windkriften das Antlitz der Oberfliche. Will man einen Einblick in den Zusammenhang von Ursache und Wirkung der- gestalt gewinnen, dab eine Aussage uber die mutmaBliche oder wahrscheinliche Entwicklung der Krifte und der von ihnen gestalteten Formen m6glich ist, so genugt die einmalige Ermitt- und sie lung eines nur kurze Zeit vorhandenen Zustands der Erdoberflidle der gestaltenden Krifie nicht. Die Krk:fle haben sich, wie die Wattoberflitche, in der Vergangenheit stindig ge- dndert. Wiilirend diese bis in die Gegenwart unbekannt blieben und erstmalig in den letzten Jaliren durch Messung erfalt wurden, hatten wiz viele und brauchbare Anhaltspunkte itber die Anderung der Formen und des Untergrundes, welche die Gezeiten- und Windkrafte in der Vergangenheit herbeigefuhrt haben. Die wichtigsten Hinweise liefern geologische Unter- auch suchungen und fur die neuere Zeit die Land- und Seekartographie, in einzelnen Fillen die erhaltenen Spuren menschlicher Siedlungen. Es gibt also zwei Wege, um zur Deutung der Entwicklung im Wattenmeer zu gelangen: 1. die statistische Erfassung maglichst vieler Stadien der Formen des Aufbaues der Warren, um hieraus Ruckschlusse auf die Krifte in der Vergangenheit und Gegenwart zu zielien; 2. die unmittelbare und hiufig zu wiederholende Messung der gestaltenden Krtfle selbst. Der erste Weg der Untersuchung ist fur die Deutung der Entwicklung in der Vergangen- heit der wichtigere, in vielen F :llen sogar der einzig mtjgliche. Der zweite Weg, die unmittelbare Messung der mit der Wasserbewegung ausgelbsten Kdfte, gibt einen unmittelbaren Einblick in die gegenwirtigen Wechselbeziehungen zwischen den wirkenden Kr fren des Meeres als Ursache und den Bet:rformen der Gezeitentiefs bzw. der Wattoberfliche als Wirkung. Beide Wege zusammen geben die Voraussetzung dafur, den Beziehungen von Ursache und Wirkung in der Gegenwart niher zu konimen und eine Deutung fiir die kunflige Entwicklung vorzunehmen. Ober die Untersuchungen und Feststellungen der vorstehenden Art im nordfriesischen Wattenmeer und die dabei angewandten Methoden geben die in der Anlage verzeichneten Berichte der Forschungsstellen Auskunfi (Anhang, S. 42 bis 48).

a. Entwicklung des Raumes in den letzten Jahrhunderten

Die Kenntnis der geschichtlichen Entwicklung des Raumes in bezug auf H6he und For-

men der Wattoberfliche und der darin verlaufenden StrBme und Priele ist die unentbehrliche Voraussetzung flir jede Planung. Die vielen Untersuchungen uber Landverlust und Landgewinn haben sich selbst in der neueren Zeit ganz uberwiegend auf die Veranderung der Kiiste, d. h. der Uferlinie des Fest- lands, der Inseln und beschrinkt. Sie fuhrten in manchen Gebieten, wie an der Westkuste von Sylt oder auf den Halligen, zu der Feststellung einer fortschreitenden, durch Uferschutzma£nahmen allerdings teilweise verzugerten Landabnahme.An anderen Stel- len, besonders an der Festlandkaste, wurde melir oder weniger erheblicher, naturlicher oder kunstlich erzielter Landgewinn verzeichnet. Man stellte daraufhin fest, daB im ganzen genom-

men in bestimmten Zeitraumen - etwa bis 1634 - eine Abnahme der Landflaiche stattgefun- Die Küste, 5 (1956), 9-48

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den hatte, daB von da ab aber auch an vielen Stellen wiederum Land zuriickgewonnen wurde. Mit Hilfe zahlreicher am Festland Eindeichungen in den folgenden Jahrhunderten liatte man trotz der Zerstiickelung der alten Insel Nordstrand und der Landverluste der ubrigen Inseln und Halligen tatsachlich eine zunehmende luttere Stabilitit der Kiistenlinie des Festlands er- reicht, und die Eindeichungen in den letzten beiden Jahrhunderten haben allgemein den Ein- druck zunehmender Sicherlieit gegen die Angriffe der See entstehen lassen. So blieb denn auch die Erhaltung der Kustenlinie und m6glichst ihr Vorrucken nach See zu das Entscheidende Erst die jeder Planung. Arbeiten der Wattenmeerforschung haben den Nachweis dafur er- bracht, daB nicht so sehr die Verdnderung der Kustenlinie als vielmehr diejenige des davor liegenden Wattgebiets fur die Beurteitung der Verteidigungslage des Festlands ausschlag- gebend ist, Die Auswertung der geschichtlichen Land- und Seekarten Nordfrieslands von etwa 1650 bis zu der Wattvermessung durch die Forschungsstellen in den Jaliren 1936 bis 1939 ldEt eine fortschreitende Abtragung und Aushahlung des Wattenmeeres erkennen. Eine Massen- bilanz fur das ganze Wattenmeer liegt noch nicht vor, aber ein Beispiel ld:Et die Entwicklung deutlich werden. Fur das Gebiet zwischen und Eiderstedt Langene£ gibt der Vergleich von Karten aus dem 17. Jalirhundert mit neueren Seekarten einen Anhalt iiber den Substanzverlust in dem

dazwischenliegenden Zeitraum. Selbst wenn man annimmt, daB die vor dreiliundert Jahren von Deichen eingeschlossenen, heute im Watt liegenden Fl clien keine erheblichen H6henver- luste erlitten hitten - die Kulturspuren im Watt lessen diese Annahme in gewissem Umfange zu (BANTELMANN, 1939) -, so liat sich beispielsweise allein der Wattenraum der Norderhever (Vermessungsgebiet der Forschungsabteilung Husum 1935-38) seit 1650 derart ausgeweitet, daB nach vorsichtiger Schitzung rund 280 Mio. m: Boden ausgeriumt sind (vgl. auch DELFF, 1933

u. 1934). Diesem Verlust steht in dem genannten Raum - el,enfalls nach iberschliglicher Ermitt- lung - ein Landgewinn von 75 Mio. m in Gestalt neuer K6ge am Festland und den Inseln ge geniiber. Im ganzen ist hier also schdtzungsweise ein absoluter Verlust von ilber 200 Mio. m 1 innerhalb der letzten dreihundert Jalire zu verzeichnen. Die Klistenverinderung der an den hier betrachteten Raum sudlich und n6rdlich angrenzenden Gebiete lilit erkennen, dati diese nicht die NutznieBer des genannten Bodenverlustes gewesen sind. Da sich auch die Mundungstricliter der Hever und der Siiderau in dem betrachteten Zeitraum betrtchdich erweitert haben, muE

angenommen werden, dati der gesamte ausgeriumte Boden dem Wattenmeer endgultig zur freien See hin verloren gegangen ist, soweit er sich in den Anlandungsgebieten nicht nach- weisen INSt. Eine thnliche Entwicklung zeigen die ubrigen Wattstromgebiete Nordfrieslands, wenn auch mangels genauer Vermessungs- und Kartenunterlagen nicht so deutlich wie das Stromgebiet der Norderhever und der Sfiderau. Zwischen dieser Feststellung und der Tatsache, daB in den letzten Jahrzehnten mit wach- sendem Erfolg Landgewinnungsarbeiten vor der Festlandkuste betrieben werden, also tatsdch-

lich eine Landvermehrung stattfindet, scheint auf den ersten Blick ein Widerspruch zu bestehen. Es erschien also sowohl im Interesse der Sicherung der Kiiste, die durch die Abtragung des

Wattsockels gefihrdet wird, wie der Planung der Landgewinnung wichtig, der Frage nach - zugehen, ob die Aush *5 hlung des Wattenmeeres heute fortdaum und woher die land- aufbauenden Sedimente vor der Kliste stammen. Die Wattenforschung hat diese Frage fur ganz Nordfriesland noch nicht endgiiltig beantworten ki;nnen, aber sie hat durch Unter- suchungen im Bereich der Norderhever iberzeugende Feststellungen gemacht: 1. Durch unmittelbare Strom- und Sinkstoffmessungen in der Norderliever und der Suderau ist festgestellt, daB keine nennenswerten Schlickmengen von der See in das Wattenmeer gelangen (PETERSEN, 1941) Die Küste, 5 (1956), 9-48

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2. Durch Strommessungen und vergleichende Untersuchungen an den jungen Sedimenten in

den Lahnungsfeldern vor dem Festland und den Erosionsbereichen der Hever wurde fest-

gestellt, daB das Erosionsbett der Hever selbst zu den wichtigsten Lieferanten des Auf- landungsbereichs vor dem benachbarten Festland geli61·t. So steht dem Gewinn an Boden an der einen ein grliBerer Verlust an der anderen Stelle des Watts gegeniiber, eine Feststellung, die den verantwortlichen Ingenieur mit gr6Bter Sorge erfullen muti. Die bisherige erfolgreiche Landgewinnungsarbeit darf also nicht dariiber hin- wegtiuschen, daB drazilien im Watt die landzersti rende Wirkung der dezaten nicht aufgehart hat. Es w :re danach nicht einmal abwegig, eine besonders starke Aufschlict:ung vor bestimm- ten Kustenstrecken mit einer besonders lebhaften Abtragswirkung der Gezeiten in dem ent- sprechenden vorgelagerten Kustenabschnitt des Wattenmeeres in Zusammenhang zu bringen. Diese Feststellungen machen im Hinblick auf die Folgerungen fur den Kilstenscbutz wei- tere gleichartige Untersuchungen im Bereich der ubrigen groBen Wattstr6me dringend n5tig. um auch hier eine Bilanz der Bi den und Wattsedimente aufstellen zu ki;nnen. Die bis in das 17. Jahrhundert in der Landzerst6rung sichtbare und von da ab durch Erosion in Striimen und Prielen verstdrkte, unsichrbare Ausweitung des Einzugsbereichs der Wattstrume hat die Gezeitenwelle kr iger werden und nther an das Festland gelangen las- sen und lier die Sturmflutwasserstdnde erh8ht. Wdhrend sich in dem ersten Stadium der Zer- starung Nordfrieslands - erkennbar etwa von Beginn des zweiren Jahrtausends n. Chi·. an - die Einzugsgebiete der Wattstrbme unabhingig voneinander in Richtung auf die Festlandkuste vet·graBerten, ist in Verbindung mit der allmdhlichen Sicherung der Uferlinie des Festlands die Tendenz einer Ausweitung des Strombettes der Wartstrbme in Kiistenn he und eine landnalle Verbindung der grofien Strdme untereinander erkennbar. Diese Entwicklung wird offenbar Tidewelle von der am seeseitigen Rand des Wattenmeeres sud-n6rdlich laufenden begunstigt. Die vom Festland aus zwischen den Wartstrtlmeii zungenartig vorspringenden Wattrucken drohen von der Festlandbasis abgeschnitten zu werden, soweit nicht die vorhandenen Ddmme dies verhindern. Am eindringlichsten zeigt sich diese Entwicklung an Hand der Seekarten seir hundert Jallren wiederum an dem Stromsystem Siider- und Norderhever; der Ein- zugsbereich der letzteren hat sich weit in den fraheren Bereich der Suderau vorgeschoben. Die Messungen und Peilungen iIi den letzten Jahren zeigen ebenso wie die biologischen und geo- logischen Untersuchungen, daB diese Entwicklung in der gleichen Richtung weitergeht.

b. Wattaufbau (Geologie und Biologie) Nichst der Kenntnis der Entwicklung der Formen im Wattenmeer und der sie gestalten- den Krifte sind der Aufbau des Wattgrundes und seine Entwicklung wichtige Planungsgrund- lagen. Die Unkenntnis der Sedimentzusammensetzung des Wattenmeeres bis zum Beginn der Wattenforschung hatte Pldne ausgel6st, deren weitestgehender (Dix, 1927) die Eindeichung des gesamten Wattenraums in eineni Zug und seine Oberfuhrung in landwirtschaftliche Nutzung zum Ziel hatte. Als dieser Plan im Jahre 1936 erneut auftauchte, gab es neben einer uber- schliglichen Ermittlung der Kosten fur ein solches Vorliaben nur ein uberzeugendes Mittel, ihn sachlich auf seine Durchfuhrbarkeit zu priifen, nimlich die geologisch-biologisch-bodenkund- liche Untersuchung des gesamten bei Niedrigwasser trockenfallenden Wattenraums. Sie erfolgte im Jahre 1937, ilir Ergebnis ist im Kriegsheft 1943 der „Westkuste" veraffentlicht und hat die Grenzen der Nutzbarmachung des Wattenmeeres klar aufgezeigr (OSTENDORFF, PLATH, IFERSEN, HERRMANN, sinitlich 1943). Das praktische Ergebnis der umfangreichen Wattkartierung war, daB eine Eindeichung des gesamten 1000 km2 groBen Wattenraums nicht in Betracht gezogen werden kann, weil nur etwa 30 0/0 aus Sedimenten bestehen, die fur eine landwirtschaftliclie Nutzung geeignet sein werden. Die Küste, 5 (1956), 9-48

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die Ober Wattkartierung hinaus wurde an zahlreichen Stellen der tiefere Unrergrund des Wattenmeeres erstmalig durch Bohrungen so weitgehend erkundet, daB das Bild der erd- geschichtlichen Entwicklung bis Kriegsbeginn weitgehend klargestellt werden konnte (ERNST, 1936; DITTMER, 1938). In Verbindung mit der morphologischen, durch geschichtliche Karren und durch direkte Vermessung (Luftbild, Wattvermessung und Peilung der Wattstr8me) unter- bauten Untersuchung und eingeliende siedlungsgeschichtliche Forschung (BANTELMANN, 1939) ist nunmehr der Wattaufbau und die Entwicklung des Wartenmeeres bekannt und steht der Pia- nung als wichtiges Riistzeug zur Verfugung. Die nach Herkunfl Frage und Menge der im Wattenmeer von den Gezeitenstromungen bewegten SinkStoffe geh6rr zu den bedeutungsvollen Fragen, die der Wattenforschung von Anfang an gestellt wurden. Es sei darauf hingewiesen, daE die Erforschung der Sinkstoffe, die heute entlang der deutschen Nordseekuste und in den Flutimandungen von verschiedenen Dienststellen betrieben wird, durch die neu gegriindete Forschungsstelle Westkuste im Jahre 1935 uberhaupt erst ins Leben gerufen und methodisch und praktisch durchgefulirt wurde (WOHLENBERG, siehe Anhang S. 44, 1950). Im Rahmen der Kartierung der Wattarten wurden die Lebensgemeinschaften des Wattenmeeres als Kriterium der Sedimente benutzt (WOHLENBERG, 1937). Die biologische Bestandsaufnahme der Makrofauna (PLATH, KONIG, 1943) wurde durch

Diatomeen-Untersuchungen (BROCKMANN, 1937-43) vertieft. Auch die an sich bew hrte Praxis der Landgewinnung, die bis daliin nur mit tedinischen Methoden arbeitete, erhielt durch die biologische Foi·schung neue Impulse 770HLENBERG, 1938). So nehmen die beiden wissenschaftlichen Arbeitsrichtungen der Biologie und der Geologie sowohl in der Grundlagenforschung als besonders auch in der praktischen An- wendung im Bereich der Westkustenprobleme einen breiten Raum ein (weitere Ergebnisse delia im Anhang der dienstlichen Arbeitsberichte auf S. 42 bis 48).

c. Messung der Gezeitenkrbifte

Die Untersuchung der Gezeitenkrifte selbst durch direkte Messung (Pegel- und Strom·- messungen) stellt schon rein technisch eine besonders schwierige Arbeit dar. 7.war vollziehen sich wahrscheinlich die stirksten Vertnderungen der Wattformen durch die St mungs- und Seegangswirkungen bei Sturm und kunnen daher nicht in jedem Fall unmittelbar gemessen warden. Aber anch die Messung der normalen Bewegungsvorginge erfordert gro£en Zeit-, Arbeits- und Geldaufwand. Es war daher verstKndlicherweise noch nicht m6glich, fur das ganze nordfriesische Wattenmeer bis Kriegsbeginn ein Krd:Rebild zu gewinnen, das flir die Planung ausreichende Grundlagen zu bieten verrnag, aber fiir den Raum Siiderau-Norder- hever konnte die Gezeitenbewegung und die Abhingigkeit beider Stromsysteme durch Messung festgehalten und soweit geklirt werden, daB sich darauf Modellversuche uber bestimmte groB- riumige Planungen stiitzen konnten (PETERSEN, 1941). Nachdem mit Hilfe der genannten Untersuchungen, an denen sich auch wissenschaftliche Institute bereiligten, der Planungsraum und in Teilgebieten die ihn fortdauernd umgestalten- den Krlifte nach Art und Riditung in gro£en Ziigen erstmalig erkannt waren, zeichneten sich Ma£nahmen ab, die fur eine Planung zur Sicherung des Wattenmeeres und damit der Kuste geeignet sein konnten. Die Küste, 5 (1956), 9-48

t GENERALPLAN NORDFRIESLAND ./ Dammbauten und Watteindeichungen 1 (STAN D 1941) 0 4

r mehiats 2Om 0·20. 5-10m 2-50 bIs2m TE" WAVEN Inif 0/I unterNN G/est, Toksand Bedeichung Na Geplente und DUnen 1000 bis 1950 Bedeichung -1 5 0 0 20km ------Domm * ', geplan* Domm Grenze dir L.-.-- Einzugsgebiele .44 4 I . * ,9.K,%4*r-'1+ 1 / '-r -'/. Y / ''r i-*4'.../44*0 A r / il 0/ , 0, *- P 'i -,20 f + > / ...1.6/11-'g' ... Fl.E lt,: 6 1' Eff T·'-·-k: .· - t " )1 - -I-'i %24 /'fue'i:Triri: I4%*4 3- p /- *- - g 4..00* 1 il . /*e b. ..,--'.' r.#'· I D'- EFU - 2- 0 -=ir .., * # \.3, - 01 A --- 14.... 4 -- 1f 14 '1, -TY **i'*....--* 9-3'.,. r '1, .. * i # I . '/1'2 " If .-P Ji- C A 4 - i I.i A

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Abb. 2 Die Küste, 5 (1956), 9-48

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III. Sicherung des Raumes vor der Kasie

der a. Begrenzung Stromgebiete der Wattstr8me in Kusten- Als erstes wirksames Mittel, die fortdauernde Ausweitung auf die Kuste selbst zu verhindern, haben nihe und damit den verstarkten Angriff des Meeres wie die Arbeit der Forschung ergeben, die Entwicklung und die praktische Erfahrung, ebenso westi stlich oder sudwestlich-nord- daB eine feste Begrenzung der Einzugsgebiete der groBen erforderlich ist. Ziel der der Einzugs- 8stlicll ins Wati vordringenden Stromldufe Begrenzung einzuleiten, d. h. die in der gebiete ist im Prinzip, eine Umkehr der bisherigen Entwicklung und durch weitere MaE- Vergangenheit vereinigten Stromeinzugsgebiete wieder aufzuspalten und zerstarende Wirkung der nahmen nach und nach wieder einzuengen, um die angreifende Gezeiten in den grolien Watutr6men zu mildern. der ist mit dem sturm- Der Bau von Ddmmen zur Begrenzung Wattstrom-Einzugsgebiere und dem ebenfalls sturmflutfreien StraGendamm von flutfreien Damm vom Festland nach Sylt das MThw nur uber- Wobbenbull nach Nordstrand sowie audz durch den Bau der wenig zur ragenden Dimme Dagebull--LangeneE und Cicilienkoog- Teil aus Verkehrsruck- Ausfuhrung gelangt. Freilich lagen diesen Baumatinahmen, die zum iiber die sondern nur sichten gebaut warden, noch nicht die Erkenntnisse .Wattausriumung", Als wesentlichaw bleiben nun- die Erfahrungen uber die Landgewinnung zugrunde. Aufgaben Tiefs das der Norderau und mehr die Begrenzung des Einzugsgebiets des Hirnum gegen in Form von Dammen nach ebenso des Suderau-liaumes gegen den Bereich der Norderhever Filhr-Amrum und nach Pellworm (vgl. Abb. 2). Dammbauten wird aber nur dann die Die Begrenzung der Einzelstromgebiete durch Riumen im Laufe der Zeit erhoffie Dauerwirkung haben, wenn sich in den neu abgegrenzten und den Von ihnen be- mindestens ein Gleichgewichtszustand zwischen den Gezeitenlcriften des Kriifte- herrsciten Strom- und Wattgebieten, oder besser noch, eine Umkehrung bisherigen der verhilmisses einstellt. Man darf nicht damit rechnen, daB der Obergang von bisherigen bereirs zerstt;renden Entwicklung in den Einzelstromgebieten in einen Gleichgewichtszusmrzd der durch mit dem Zeitpunkt abgeschlossen sein wird, mit dem die Begrenzung Stromgebiete sind Mailnalimen zu erwkigen. Errichtung von Dimmen erreichz ist. Daher zugleich vorsorgliche im vor- im Wattenmeer und an den Klistenschutzbauten Entstehen um nachhaltigen Schiden als neue zubeugen. Vor allem bat die Planzing darauf zu achten, daft die Verbindungsdamme Begrenzungslinien der Stromgebiete den Gezeitenkrdften keine nennenswerten Angriffspunkte bieten.

b. Einengung der Stromgebiete (Wattbedeichung) Schritt Mit der Begrenzung der Stromgebiete durch Dammbauten ist ein et·ster wichtiger der und zerst6render Krifte geran. Es besteht aber innerhalb zur Verniclitung angreifender Kraft der Tidewelle fest begrenzten Stromgebiete noch die Gefahr, daB sich die gebremste der in einem durch Damm- neue Wege suchen oder infolge Er hung Ebbstromgeschwindigkeit wird. Ein wirk- bauten abgeschnittenen Stromlauf Vertiefungen im Strombetz herbeifuhren zu verhindern, das der Watistr6me sames Mittel, derartige nachteilige Wirkungen Vordringen die der dirch Bindeictiung zum „Verlanden" zu bringen, stellt Einengung Stromeinzugsgebiete der Strdme dar. von Wattgebieten im Oberlauf einzelnen Wird iiber die Begrenzung der Stromgebiere hinaus das Einzugsgebiet des die Stromkrafte Stromes nach und nach verkleinert, so mussen sid, folgerichtig verringern, mehr als bisher in Kiistennihe die im Flutstrom noch micgefulirten Stoffe werden vielleidit

7 Die Küste, 5 (1956), 9-48

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zur Ablagerung kommen; der Oberlauf der Strame verlander und bewirkt dadurch wiederum eine Sch'vichung der verbleibenden Stromkriftc.

Ober das Verfahren, Ddmme im Wattenmeer zu bauen, liegen Erfahrungen vor, so dail hierauf nicht naher einzugehen ist; dagegen ist das Verfallren, Watt kcllen im gr68eren Um- einzudeichen, wie es fang beispielsweise seit Jahrhunderten in den Niederlanden geschieht, in Deutschland noch nicht zur Ausfuhrung gelangt, werm man von der gelegendichen Ein- einzelner in beziehung Wattflichen die Eindeichung griiner Vorldndereien absieht. Bei der Eindeichung sogenannter „nicht deichreifer" Wattflichen liar man im allgemeinen in der Ver- gangenheit bei urls landwirtschaftlich keine guten Erfahrungen gemacht. Arifierdem sah man hierzu aus Grunden des Klistenschurzes keine dringende Veranlassung, zumal die Kosten sehr hoch werden multen. veranschlagt Man wurde solche Pline auch heute trotz ihrer Bedeutung Air den Schutz der Kiiste schwerlich verfolgen, wenn damit nicht gleichzeitig andere erhebliche Vorteile verbunden wEren. Es erscheint deshalb notwendig, das Problem der Wattbedei- chung eingehend zu betrachten.

Die Forschung hat in den letzten Jahren vor dem Kriege sehr eingehende Untersuchungen uber diese Fragen angestellt. Die iiber vier Jahre laufenden Untersuchungen und praktischen Versuche von IwERsEN (1943) auf der 120 lia groBen Watt che im FinkhaushalligkoogD sowie die bodenkundliche Kartierung des gesamten nordfriesischen Wattengebiets haben erwiesen, daB der nordfriesischen Festlandkuste Wattflichen in einer GesamtgraBe von 15000 ha vor- die gelagert sind, teils sofort, teils im Zuge systematischer Landgewinnungsarbeit nach ihrer Eindeichung vollwertigen, landwirtscha lich nutzbaren Boden abgeben werden. Nach den von I ERSEN bietet eine Untersuchungen (1953) Schlickschicht von 25 bis 30 cm (ausgetrocknet) auf sandigem Untergrund optimale Voraussetzungen fur eine landwirtschaftliclie Nutzung. Die Wattfl chen, welche diese Voraussetzungen erfullen oder bei planvoller Steuerung des in Landgewinnungsvorgangs absehbarer Zeit erfullen werden, sind auf der Bodenkarre (Abb. 3) Bei der der dargestellt. Beurteilung Frage, welche Fldchen aus landwirtschaftlichen Griinden fiir die in hat Eindeichung Frage kommen, IFERSEN (1943) folgende Gruppen von Wattb6den unterschieden: 1. die Flachen, wegen ihrer fetten Struitur eine weitere Oberschlickung im Interesse der vollen und vielseitigen landwirtschafi:lichen Nutzung nichr mehr vertragen, miissen schnell- stens der weiteren Oberschlickung entzogen werden, Meist liegen diese Flachen der Kiiste am nachsten.

2. Den Flichen der 1 sind See Gruppe allgemein nach zu Wattgebiete vorgelagert, die zwar eine h6here Dberschlickung vertragen, aber bereits lieute eine fiir sichere Ackernutzung ausreichende Schlickdecke besitzen.

3. Am weitesten nach See zu schlieBen sich die noch uberwiegend heute als geringwertig an- zusprechenden Watten die zur sandigen an, Erreichung einer vollen Ertragssicherlieit un- bedingt eine weitere Aufschlickung brauchen; solche Fldchen finden sidi auch gelegentlich innerhalb der Flichen zu 1 und 2. Allein vom Boden her gesehen sieht IFERSEN eine Notwendigkeit fur eine Be- nur fur die deichung tonigen kustennahen Wattgebiete vor. Betriebswirtschaftlich sind diese Fliclien fur sich allein m'ehr als jedoch einseitig, nimlich Griinland, zu nutzen und geben daher dem Bauern keine gesicherte Lebens- lind Wirtschaftsgrundlage. Vom Standpunkt eines vielseitig gesicherten Betriebes empfiehlt es sich dringend, die Flachen mit sicherem Ackerboden (Gruppe 2) in die Bedeichung einzubeziehen. Es ist aber daruber hinaus noch nutzlidi, wie

4) Vgl· „Die Kuste", Heit 1/1953. 1

1

- -- Ill= Die Küste, 5 (1956), 9-48 E . 1.

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Nordfriesisches Wattenmeer.

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':, Icill'/li 241*40, 6" . " 2 0 kbb. 3 Aus „Westkiiste", Kriegsheft 1943 Die Küste, 5 (1956), 9-48

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man es in den Niederlanden im grotien Umfange macht, in einem bestimmon VerhEImis der 1 und 2 noch Gruppen etwas leichten, d. h. sandigeren Boden (Gruppe 3) hinzuzuziehen, um dadurch die Betriebe in ihrer jahreszeidichen Arbeitsverteilung stetiger und ausgeglichener zu Soll gestalten. also mit der Wattbedeichung ein voller landwirtschatilicher Erfolg erreicht werden, so mussen unbedingr die Wattllidlen del Gruppen 1 und 2 in einem bestimmten Gr6Benverhiltnis zueinander durch die Eindeichung erfaBt werden. Fur eine Wattbedeichung kommt also aus landwirtschaftlich-technischen Griinden mindestens die Grenze zwischen den Wattgebieten der Gruppe 2 und 3 als Deichlinie in Frage. Die Entscheidung daruber, welcien Anteil der Fl :chen der 3 man und Gruppe zweckmABig hinzunimint inwieweit man Liberhaupt die Deichlinie weiter nach See zu verlegt, liangr davon ab, ob dafiir noch andere Grande als Kiistenschutz und Entwb:sserung spreclien. fur die 1 Voraussetzung Nutzbarmachung eingedeichter Wattgebiete ist die Regelung der Wasserwirtschaft in illnen. Die tiefe Lage des uberwiegenden Teils ihrer OberfiN.die zum Meeresspiegel macht ihre kiinstliche Entwwsserung notwendig; diese ist jedocti auch schon heute fur einen grohen Teil der wie nordfriesischen, aberhaupt de Marsch, notwendig und zum Teit durchgefuhrt. Einen weiteren widltigen Zweck erreicht man mit der Wanbedeichung fur die Wasser- wirtsdiaft der alten Marschen. Neben den starken Angriffen von See her und den stiindigen fur den Kustenschutz ist die tiefe Aufwendungen Lage zum Meeresspiegel die eigentliche Ursache fur die Jahrhunderte alten wirtschaftlichen NMe der nordfriesischen Marschen. Die Wasserscheide der Provinz Schleswig-Holstein zwisclien Ost- und Nordsee liegt nahe der Ostseekuste lind reicht fast bis Flensburg und Schleswig heran. Alle Niederschidge westlicli der Wasserscheide mussen in die Marschen und von hier aus bei Ebbe durch die Deidisiele in die Nordsee abftietten. Starke Niederschlige und hiiufig damit zusammenfallende holie Nord- seewasserstiinde bewirken, da& der ZzifiuB von der Geest nicht ins Meer abgefuhrt werden Icann und infolge des Fehlens -von Ausgleichbecken aus den Wasserliufen in die Marsch ein- tritt. Die nordfriesische Marsch selbst bildet dann das Wassersammelbecken fur die Nieder- schldge fast des n6rdlichen Teils der Provinz. Es ganzen ist mehrfach erwogen worden, das Wasser der Geest durch besondere Kantle getrennt von den Niederschligen der Marsch un- schlidlich abzufuhren; dieser Weg hat sich abgesehen von den hohen Kosten deshalb als auBer- ordentlich schwer durchflihrbar erwiesen, weil der Bau von Kanaldeichen durch die teilweise moorigen Geestgrenzgebiete mit groBen technischen Schwierigkeiten verbunden ist und zugleich durch die Zerschneidung zahlreicher landwirtschaftlicher Betriebe ernste betriebswirtschaftliche Storungen verursachen wurde. Aber auch aus allgemein wasserwirtschaftlichen Erwigungen wire diese nicht zu Die Ldsung empfehlen. schnelle und gefahrlose Abfuhrung von Hochwasser ins Meer beseitigt nur einen wasserwirtschaftlichen Ubelstand: die Hodiwassersch den. In trockenen Zeiten die aber, unter denen schweren Marschbi den besonders zu leiden haben, fehlt vielfach jede Wasserversorgungsm6glichkeit; man mull deshalb nach Wegen suchen, das in Zeiten des Wasseriiberflusses dem Meer nutzlos zufliefiende SuBwasser flir Zeiten der Trocken- heit soweit wie nach maglich dem Grundsatz nutzbar zu machen: Kein Tropfen Wasser darf ungenutzt dem Meere zufliefien. Die Abfuhrung der Hochwasserspitzen aus der Marsch ins Meer geschieht schon heure dort, wo die naturliche Vorflut nicht ausreichend herzustellen ist, kunstlich durch Sch5pfwerke. Jede kunstliche Entwisserung in das Meer hinein hat den Nachteil hoher Unterhaltungs- und Betriebskosten und sollte, solange irgend m5glicil, vermieden werden. Das kann in wirksamer Weise nur durch Einschaltung groBer Ausgleichbecken geschehen, die das Ansteigen des Binnen- wasserspiegels in der Marsch so verlangsamen, daB eine vorzeitige Abfuhrung ins Meer uber- filissig wird. Solche Ausgleichbecken haben aber noch den weiteren Vorteil, daB in ihnen eine Die Küste, 5 (1956), 9-48 21

des Bodens und bestimnite SiiBwassermenge gehalten und in Trockenzeiten zur Bewisserung warden kann. Eine in Trocken- Versorgung des Viehs zur Verfugung gestellt Wasserversorgung wurde die schwer- zeiten als unentbehrliche Erginzung zu einer durchgreifenden Entw sserung nordfriesischen Marschen k6nnen. sten wasserwirtschaftlichen MiEstinde in den alten beseitigen uber solche und In den Niederlanden verfugen viele groBe Wasserwirtsdiaftsgebiete Ausgleich- 000 ha Speicherbecken; das klassische Beispiel hierfur ist das IJsselmeer, ein etwa 150 grofies als Hochwasser- Wasserbecken, das innerhalb der Abdimmung der 360 000 ha groBen Zuiderzee bewufit mit speicher und fur die Wasserversorgung groBer Marschgebiete Nordhqllands ge- schaffen worden ista). z. B. der Gottes- In der nordfriesischen Mal·sch fehlen naturliche Seengebiete (frBher war und weil kunstliche Staud mme in koog-See ein natilrliches Ausgleiclibecken). Es ist deshalb, bereits fur die den Geesttilern hohe Kosten und Bodenverluste verursachen wurden, gril£re des wasserwirtschaftliche Aufgabe in Nordfriesland, die Ent- und Bewdsserung Bongsieler im Watt zu schaffen. Eine sehr glinstige Gebietes, erwogen worden, geeignete Ausgleichbecken Kustenschutzes niitz- Mdglichkeit wurde sich hierzu in Verbindung mit der aus Griinden des und damit ohnehin land- lichen Eindeichung von Wattgebieten anbieten. Die tiefstliegen,len wirtschaftlicli geringwertigen Fltchen der fur eine Wattbedeichung in Frage kommenden Watt- und ausbilden. gebiete liefien sich besonders gut als aufnahmefihige Ausgleich- Speicherbecken der neubedeicliten Diese wiiren dann fur die alten Marschen wie fur die Ent- und Bewhsserung Nutzen landwirtschaftlicli nutzbaren Wattgebiere die gegebenen Wasseraufnahmegebiete. Der sdion die solcher Fldchen liEt sich in Geld nicht unmittelbar ausdrucken; aber Oberlegung, ausreichenden keinen anderen daE es im Binnenland zur Bereitstelizing von Speicher£lichen den Wert einer far Weg als die Inanspruchnabme landwirtschafilicher Nutzflachen gibt, zeigt ist volkswirtschaftlich be- Ausgieich- und Speicherzwecke im Watt gewonnenen Fl che. Sie trachtet mindestens demjenigen einer gleich groilen Marschbodenfliche gleichzusetzen. Obwohl die Watteindeichung in den Grenzen der vorstehenden Ausfuhrungen im Sinne Wasserwirtschaft in der eines ubergeordneten Kustenschutzes, der Neulandgewinnung und der einfach und alten Marsch eine wichtige Matinahme darstellt, ist ihre Durchfahrung nicht veruisachz hohe Kosten. beli:Bt man an der Seeseite Wenn ein neuer Deich auf griinem Vorland erriclitet wird, Daruber hinaus mildert m6glichst einen grunen Vorlandstreifen als Schutz flir den Deichkdrper. einer Starken audi das anschlieBende, meisr hbher gelegene Watt die Ausbildung Brandung. des Deichs mit dem billigsten Dadurch wird es m6glich, die flachgeneigte Auttenbdschung Deichen im Wart da- Schutz, einer grunen Rasendedce, zu versehen. Der Bau von bedingt des Geldndes nicht nur einen erheblich grdleren Querschnitt, gegen infolge der tiefen Lage luBere Deich- sondern auch eine andere Bauart, als sie bei Seedeichen alter Art ublich ist. Der unmittelbaren Gezeitenbereich und fuE liegt bei Tidehochwasser uberwiegend oder stindig im zu widerstehen Damit wachsen muli so ausgebildet werden, daE er dem Wellenschlag vermag. die auch damit zu da£ in den ersten Jabren nicht nur die Baukosten, sondern es ist rechnen, die des DeichfuBes, erlieb- Unterhaltzing eines Wattdeichs, vor allem Sicherung tiefliegenden Festlandkuste durch liche Aufwendungen verlangt. Im allgemeinen wird die Abwelirkraft der besonders dann, wenn ein Watideich den Bau von Wattdeichen auf weite Sicht gesehen stirker, entlastet. eine Bucht abriegelt und damit eine gi·6Bere vorhandene Seedeichstrecke vallig sich be- Der Aufwand hoher Baukosten fiir einen Wattdeich rechtfertigt

der in Zeeland 5) Die im Delraplan der Niederlande vorgesehene Abdimmung grolen Seegaten bezweckt ebenfalls die Schaffung groiler SuBwasserbecken far die Trink- und Braudiwasserversorgung der tiefliegenden Marschen. Die Küste, 5 (1956), 9-48 22

sonders in dort, wo absehbarer Zeit nicht mehr mit wirksamen Antandungen vor dem neuen

Deich gereclinet werden kami. Je weiter nkimlich die Deichlinie des Festlands nach See zu vor- verlegr wird, desto geringer wird die Aufarbeitung des dem Wattenmeer selbst entstammenden 1 landbildenden Sediments; der Anwachs als naturlicher Schutz der Deiche 11£t nach. Die Watt- eine bedeichung €berspringt gewissermaBen ldngere Entwicklung von Landgewinnung und Deichbauten; sie schaffs mit einem Schlag eine Kustenlinie, vor der in Verbindung mit den

Diimmen zu den Inseln und Halligen eine Stabilisierung des Wattenraums - jedoch ohne grotie

Aussicht auf breiten naturlichen Anwachs - zu erwarten ist. Der Wattdeidi kann also die stufenweise Ausfuhrung von Deichlinien (in Zeitabstlinden von 30 bis 50 Jahren) ersetzen, wie sie in der Vergangenheit, dem Anwachs folgend, hergestellt worden sind, und kann eine Verteidigungsstellung auf lange Sicht bilden. Im Vergleich zu den Bau- und Unterhaltungs- kosten fur das abschnittweise Vorrucken der Klistenlinie tiber mehrere jeweils neu zu bauende Deiche wie bisher sind die Kosten fur den Bau eines Wattdeichs ·w·ahrscheinlich vertretbar.

Es ist durch wiederholte Sturmflutschiden an den Deichen des Festlands bekannt, daK die gegenwirtige Verteidigungslage verbesserungsbedurflig ist. Ein erheblicher Teil der jetzigen nordfriesischen Seedeiche ist Jahrhunderte alt und entspricht nach Lage, Hbhe und Profil schon heute nicht mehr den Bedurfnissen einer sicheren Abwelirstellung. Sie mussen deshalb teils sellr bald, teils in absehbarer Zeit verstirkt werdene). Derartige Matinahmen erfordern erhebliche Kosten, ganz abgesehen davon, daK kaum noch nennenswerte Mengen an Risen- soden zum Schutz der sind. AuBenb6schung verfligbar Man steht bereits vor der Frage, ob es nicht zweckindiliger ist, den jetzigen sowie auch den neuen Seedeichen zugleich mit der Er- hbhung und Verstirkung des Profits anstatt der Rasensoden einen widerstandsfEhigen Schutz der B. AuBenb6schung, z. durch eine Stein- oder Betondecke, zu geben. Derarrige mit sehr holien Kosten verbundene MaBnahmen k6nnten teils ganz fortfallen, teils wesentlich billiger die durchgefahrt wer(len, wenn betreffenden Deidistrecken durch die Eindeichung von Watt- in die gebieten zweire Verteidigungslinie rucken wurden. Diese Frage gewinnt eine ernste Bedeutung angesichts der in den letzten Jahrzehnten sttndig steigenden Sturmflutwasserstdnde.

Die Srurmflut vom 24. November 1938 hat mit Ausnahme von Husum in ganz Nordfriestand eine H6he erreicit, die alle seit sedizig Jahren verzeichneten Sturmflutwasserstinde iibertraf. Es darf nach dieser Feststellung keinen Zweifel dariiber geben, daB wirtschaftliche Er whgungen iiber die Kosten von SicherungsmaBnahmen an der Kiiste zurucktreten mussen, wenn es gilt, eine ernste Gefahr fur den Bestand der Festlandkuste fur die Zukunft durch weitschauende und vorbeugende Malinahmen abzuwehren. Die Eindeichung von Wattildchen ist also begrundet: L der vom Blickpunkt Kiistensicherung durch die Errichtung einer neuen, auf lange Sicht endgultigen und sicheren Verteidigungsstellung, welche die sonst notwendige Verstdrkung der bestehendell Deiche entbehrlich macht, 2. von der wasserwirtschaftlichen Seite durch die Maglichkeit, lebenswichtige Ausgleich- und Speicherbecken fur die Ent- und Bewdsserung der alten Marsch und der neubedeichten Wattgebiete zu schaffen, 3. vom Boden her durch die Notwendigkeir, ausreichend stark uberschlickte Wattgebiere einer weiteren Auflandung zu entziehen und damit eine Vergeudung von Sinkstoffen zu vermeiden,

a) Inzwischen sind die Pldne einer Deidierhaliung, die bereits vor dem Kriege aufgesrellr worden sind, umer dem Eindruck der Sturrnflutlcarastrophe in den Niederlanden am 1./2. Februar 1953 in der Ausfuhrung begriffen. Obige Ausfuhrungen wurden 1941 niedergelegr. Die Küste, 5 (1956), 9-48

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4. vom landwirtschaftlichen Betrieb her durch das Bestreben, vielseirige Bodennutzung (mit Betriebe zu errichten. schweren und leichten Bi;dell) zu erzielen und damit lebensf hige

c. Landgewinnung als Kiistenschutz besten Kiistenschutz. Nach den Landliufig bezeidinet man die Landgewinnung als den oben gemachten Ausfithrungen uber den Zusammenhang zwischen der Aushdhlung des Watten- diese im nordfriesischen Wattenmeer meeres und der Auflandung in Kustennihe ist Auffassung und Vorland den besten Deich- nur bedingt richtig. Zweifellos bedeutet Auflandung grunes schutz. Ist aber, wie wir festgestellt haben, eine nennenswerte Zufuhr von landaufbauenden stehi dem Stoffzuwachs vor Sinkstoffen von der o enen See her nicht vorhanden, vielmehr und damit den Deichen ein weit graBerer Verlust des gleichell Stoffes im gro£en Wattenraum der die allmililiche Zerstdrung des Kustenvorfelds gegenuber, so ist die Gesamtsicherheit die Arbeit der Kuste auch im Zeichen der Landgewinnung gefihrdet. In diesem Sinne ist sie stellt aber im Ralimen der Landgewinnung zwar riciltig und nutzlich, gratieren Kiistensicherung keine entscheidende MaBnahme dar. Im Lanfe der Zeit wird sie sogar durch die vorerwihnten SicherungsmaBnahmen die an Bedeutung verlieren, wenn es gelingt, einzuschrdnken. Ausr umung der Wattstrdme und die dadurch bewirkie Sinkstoffbewegung nach der Mit diesen Ausflilirungen scheint die Tatsache in Widerspruch zu stehen, dati Fertigstellung bereirs vorhandener D mme, besonders des Hindenburgdammes, eine verstirkte ist. Da bedauerlicherweise nach Beendigung Anlandung an den DEmmen vor sich gegangen der Dammbauten die Entwicklung der Gezeitenkrifte und der Wartformen nicht verfolgt worden ist, sind wir vorerst auf theoretische Oberlegungen und Vermutungen angewiesen, durch direkle die man aber im Interesse des Kustenschutzes sobald als m6glich Untersuchungen Oberprafen sollte. Die Abgrenzung der Stromgebiete Lister Tief und H6rnum Tief durch den Hindenburg- damm hat beim H8rnum Tief, besonders in Festlandniihe, einen Teil seines natiirlichen Einzugsgebiets abgeschnitten. Vor Erbauung des Dammes ging der Flutstrom mehr als zwei Stunden uber Hochwasserzeit hinaus iiber die Dammlinie nach Norden (PFEIFFER, 1920). Ein Teil der iiber die Dammlinie nach Norden gefuhrten Wassermenge wurde bei Ebbe nichz > 1 durch das H8rnum Tief, sondern durch das Lister Tief abgefuhrt. Diese Wassermenge muBte zurtickflieBen. Die dieses nach Schlieflung des Dammes wieder zum Hdrnum Tief Wirkung Eingriffs auf die Wattstr6me und die in ihnen wirksamen Krifte ldBt sidi leider mangels Vermessungen nach dem Dammbau nicht mehr in allen Phasen verfolgen, jedoch mui es m6glich sein, auf dem Wege der Untersuchung die Entwicklung zu rekonstruieren. Diese Untersuchung ist duBerst dringlich, da anzunehmen ist, dail sicli die Flutstromdauer verringert der und die Ebbstromdauer vergri bert hat und hierdurch eine verstirkte Aufarbeitung Sedimente in den Ausldufern des H.23rnum Tiefs eingetreten ist, von der das deichnahe Warr wlirde demnach ihnlich wie Nutzen gezogen hat. Die Landgewinnung am Hindenburgdamm in den Nurzeri im R.aum Norderliever von einer AusrRumung, also Zerst ung Wattstrdmen, ziehen. Trotz ihrer sekundiren Rolle im grolriumigen Sicherungssystem des nordfriesischen Hilfsmittel Wartenmeeres wird die klassische Form der Landgewinnungsarbeit ein wichtiges kilnst- des Kiistenschutzes bleiben, solange eine nennenswerte Sinkstoffbewegung am Wattsaum ebenso Deichen liche MaBnahmen zur Landgewinnung mit Erfolg gestattet. Das gilt vor neuen in denjenigen Kastenabschnitten, in denen eine Bedeichung graBerer Wattgebiete erfolgt, als auch in den Bereiclien vor alten oder neuen Deichen auf griinem Vorland. Die Küste, 5 (1956), 9-48

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Hierbei sei eine Bemerkung zum Thema „zweckmiBige", d. h. landwirtschaftlich-betriebs- wirtschaftlich richtige Schlickmdchtigkeit gestatter. Es wurde ausgefuhrt, dag der uberwiegende Teil der vor den Deichen natiirlich und kiinstlich abgelagerten Sinkstoffe dem Zerstorungs- vorgang in den Wattstr6men entstammt. Daraus ergibt sich die Verpflichtung, mit dem „Stoff" duBerst sparsam umzugehen (ITERSEN, WOHLENBERG, 1936). In vielen Wattgebieten Nord- frieslands mit besonders toniger Struktur der Sedimente ist schon lieure erkennbar, daG auch aus landwirtschaftlich-betriebswirtschaftlichem Grunde eine gr6bere Mtchtigkeit als 50 cm, besonders an toniger Substallz, nicht aufgelandet werden sollte, ·veil sonst die vielseitige Nutzbarkeit des Bodens fiir die Zukunfl zurn mindesten unnutig erschwert wird. Man sollte also versuchen, die Aufschlickung zu „steuern: In den meisten Fillen stellt eine solche Steuerung der Auflandung im Endziel eine wichtige und wertvolle Vorarbeit flir eine Watt- bedeichung dar.

IV. Die einzelnen Planingsriume (Abb. 2)

Die vorstehenden allgemeinen Oberlegungen bilden die Grundlage fur die im folgenden darzulegenden Gedanken zur Planung im inneren Raum des nordfriesischen Wattenmeeres. Es emp£eblt sich, die einzelnen Planungsriume nach den Grenzen der Wattstrom-EinfluE- gebiete einzuteilen, weil die groien Stromrinnen nach Griihe und Richtung den gestaltenden Gezeitenkrdfien im inneren Wattgebiet den Weg weisen und so fur Zerstdrung und Anlandung im Watt und an den Kiisten mitbestimmend sind. Da nicht alle EinfluBgebiete der einzelnen Wattstrame in sich abgeschlossen sind, sondern gelegentlich mehrere Stromgebiete unterein- ander in Verbindung stehen und sicti in der Wirkung der Gezeiten gegenseitig beeinflussen, verdell Wattgebiete mit wediselseitiger Beziehung der Gezeiten jeweils zu einem Planungs- raum zusammengefaBt. Danacli ergeben sid, abgeseheii von dem Wattgebiet ndrdlich des

Hindenburgdammes, dem Einzugsgebier des Lister Tiefs, das nur zum Teil im deutschen Hoheitsgebiet liegt, von Norden nach Saden zwischen dem Hindenburgdamm und Eiderstedt folgende Planungsgebiete: 1. Der Raum, der im Norden vom Hindenburgdamm, im Suden von der Linie Dagebull- Oland-Langeneli eingefalit wird und die Einzugsgebiete des Vol·trapp-Tiefs (Hilinum Tief) und der Norderau einschlieBt.

2. Der Raum von der Linie Dagebull-Oland-LangeneE bis zur Linie Wobbenbull-Nord- -Sudfall mit den Stromgebieten der Suderau und der Norderhever. 3. Das Einzugsgebiet der Suderhever von der Siidgrenze des Raumes 2 bis nach Ei derstedn Innerhalb dieser R*ume, deren Ostgrenze das Festland und deren Westgrenze die Linie Sylt-Amrum-Hooge-Pellworm-Eiderstedt bilden, soll sich die Betrachrung erstrecken auf a. die MaBnallmen zur Erhaltung und Sidierung des Bestandes an Land und Watt, b. die Mbglichkeiten der Neulandgewinnung, c. die Verbesserung der WasserwirtschaK der alien und neuen Marsch, d. die Riickwirkung der vorstehenden MaBnahmen auf den Wasserverkehr,

1. Der Planungsraum H6rnum Tief - Norderau (Abb. 2)

a. Allgemeines

Das Einzugsgebiet des H6rnum Tiefs Steht mit dem der Norderau durch das zwischen Fbhr und dem Festland verlaufende F6hrer Ley iIi Verbindung; auf dem holien Watt zwischen Die Küste, 5 (1956), 9-48 25

Die F6hr und Amrum ist die Verbindung der beiden Stromgebiete van geringerer Bedeutung. ist erst 1926 durch den Bau des Hindenburg- Begrenzung des Planungsraums nach Norden des dammes kiinstlich ges affen worden. Dieser Damm hat dem naturtichen Einzugsgebiet Dammes auf die Gezeitenkr fre H6rnum Tiefs gri liere Fl :chen entzogen; die Wirkung des erst seit der im Jahre 1934 und den von ihnen gestalteten Raum konnte Beginn Forschung So ist weder die Starke verfolgt werden; sie blieb infolge des Krieges in den Anfingen stecken. Festland- Anlandung, die sich sudlich des Dammes auf eine Entfernung von 8 km parallel zur die zum Teil durch Gestalt- kiiste gemessen bemerkbar macht, noch Abtrag gekennzeichnete verinderung des Wattenmeeres in gr6Berer Entfernung von der Kuste in der zurudiliegetiden eine zwischen dreizehnjilirigen Entwicklung restlos zu kben. Daher konnte auch Beziehung darauf schliehen, Auf- und Abtrag- noch nicht gefunden werden. Einzelne Beobachrungeii lessen Schlickmassen aus den Ausliufern dali ein betrlidirlicher Teil der an der Kliste aufgelandeten hat der des H6rnum Tiefs innerhalb der Watten stammt. Auf jeden Fall Hindenburgdamm im Einzugs- eine Anderung der Gezeitenwirkung und damit der Auf- und Abtragsverli ltnisse gebiet des H6rnum Tiefs bewirkr. erstreckt hat, Ob sich diese Anderung auch auf die Beziehungen zum Norderau-Gebiet nicht worden, jedoch deuter der duliere ist aus den angefuhrten Griinden ebenfalls klargestellt von Auf- oder Anschein noch nicht darauf hin, daB tiefergreifende Anderungen in Form Abtrag sind. im Obergangsgebiet zur Norderau (1:8hrer Ley) eingetreten nach als sudliche des Der Damm von Dagebull iiber Hallig Oland LangeneE Begrenzung erbaute Damm Faliretoft-Oland- Planungsraums ist, nachdem der vor dem ersten Weltkrieg zerstort worden in den Jahren LangeneE gri firenteils schon w hrend des Krieges wieder war, in der 1928/29 fertiggestellt worden. Da seive Wirkungen auf die Gezeitenverli ilinisse Folge- insbesondere zeit nicht untersuclit worden sind, ldEt sicli hier.uber heute kaum etwas aussagen, der zerstlsrende auch daruber nicht, ob und wieweit der Damm im Einzugsgebiet Norderau Wirkungen (Ausrtumung) zur Folge gehabt hat. auf Den gegenwirtigen Zustand im Planungsraum konnte die Forschung woht in bezug in auf die Wattgestalt (morphologisch) durch Lutibild, Vermessung und Peilung, und bezug und bodenkund- den Aufbau der oberen Wattschichten durch die biologischen, geologischen lichen Aufnahmen erfassen und beschreiben (vgl. Wattkartierung, Kriegsheft Westktiste, 1943). noch nicht Leider konnten eingehende Gezeitenstrom- und Wasserstandsuntersuchungen durchgefuhrt werden, da die gleichen Aufgaben im siidlich angrenzenden Gebiet vordringlich dati fur in diesem Raum eine waren. Es sei jedoch darauf hingewiesen, jecte grdhere Planung Oland-Dammes Untersuchung iiber die Wirkung sowohl des Hindenburg-Dammes wie des

- sein dies nicht im Hinblick - auch wenn sie nacittriglich erfolgt unerldlich wird; gilt Norderau und auf den fiir einen Damm nach F6hr zu klirenden Wasseraustausch zwischen Harnum Tief.

b. KiistenschutZ

im Lauf der Die Rir den Schutz der Kliste wesentliche Frage, in welchem Umfang sich letzten Jahrhunderte Verinderungen im Einzugsgebiet des H6rnum Tiefs vollzogen liaben, und ihren mit neuen Seekarten be- litit sid, nur grob durch geschichtliche Karren Vergleich etwa antworten (ZAusIG, 1939). Das heutige Einzugsgebiet ist durch Landzersti rung, beginnend der direkte Tideeinfluil aber bis zum um 1300, in etwa 400 Jahien zu Watt geworden; ging ist ein 17. Jahrhundert erheblich weiter als heute. Erst in den letzten 300 bis 400 Jahren groler Teit des untergegangenen Landes zurudigewonnen und einschlietilich gr6Berer Wasser- flichen bedeicht worden. Die geschichtlichen Karren geben zwar einen gewissen Anhalt uber Die Küste, 5 (1956), 9-48 26

die der Verinderung Landumrisse, nicht aber uber Gewinn und Verlust der Land- bzw. Watt- substanz. Wenn sich heute also eine „Bodenbilanz" uber den betrachteten Zeitraum nicht rekonstruieren lilit, so durfte doch feststehen, daB das H8rnum Tief sein Bett vergrbilert und sich sein Lauf ebenso wie der seiner Priele mehr oder minder begradigt hat. Die Uferlinie der Kuste des Festlands erscheint seit dem Bau des Hindenburgdammes weniger als vorher Wdhrend gef hrdet. der letzten vierzehn Jahre hat die Festlandkaste durch die starke Auf- fast km schlidrung auf 12 LRnge ndrdlich und sudlich des Dammes einen wirksamen Schutz erhalten. Das gleiche gilt auch fur den festlandnalien Teil des Hindenburgdammes in einer von 4 bis 5 km. Linge An der westlichen Strecke des Dammes ist eine anlandende WirkUllg nicht festzustellen. Es hat hier den Anschein, als ob die Wattoberflicile eher tiefer geworden ist. Vor der Nordkiiste der Insel F6hr sind seit langerer Zeit keine Anzeichen einer nach- teiligen Verinderung im Watt festgestellt worden. Der Zustand und die gegenwRrtige neuere Entwicklung im Strom- und Wartgebiet der Norderau sind noch nicht niher untersucht worden. Bekannt ist aus Wlteren Karren, da& sich die Norderau wie alle gr6Eeren Wattstr6me im Zusammenhang mit der durdi Land- verbundenen zerst6rung VergraBerung des Einzugsgebietes vertieft und geweitet, und daE diese sich Ausweitung auch zum Festland hin vollzogen hat. Die Entwicklung der Kuste selbst im Bereich der Norderau ist im Zusammenhang mit derjenigen der Wiedingliarde zu sehen. Grundsizzlich verlangt die Beantworrung der Frage nach den notwendigen Kustenschutz- maEnahmen die gleichen Untersuchungen wie im Bereich des H6rnum Tiefs. Anhaltspunkte fur solche Untersuchungen sind unter anderen die vermutlichen Verinderungen im Bett der Norderau sudlich Amrum und F6hr. Weitere Hinweise k6nnte eine baldige Wiederholung der im Jahre 1937 durchgefuhrten Messung des Wasseraustausches zwischen Norderau und H61·num Tief geben. (Die Norderau gab vor dem Dammbau nach Sylt etwa 60 Mio. iii:' in Tide nach jeder Norden ab!) Von dem Ergebnis der Untersuchungen hingt wesentlich die Entscheidung Ober den Bau eines Verbindungsdammes vom Festland nach der Insel Fdlir ab. Ein Entwurf fur diesen Damm ist bereits im Jahre 1934 ausgearbeitet worden. Die Begrundung fur dieses Vorhaben war damals in besonderem Maile durch die arbeitsmarktpolitische Be- deutung einer solchen Malinalime gegeben. Untersuchungen iiber die Wirkung des Dammes auf die Sicherheit der Kusten und die Landgewinnung im weiteren Raume lagen dem EnIWurf nicht '1 zugrunde. Den Nurzen eines hochwasserfreien Dammes nach Fuhr sah man deshalb in erster Linie in seiner Verkehrsbedeutung far die Seebider auf F6hr und Amrum. Es ist jedoch auch ohne die noch ausstehenden Vorarbeiten auf Grund der vorhergegangenen Erwigungen zu erwarten, daB die Trennung der Stromgebiete H6rnum Tief und Norderau durch einen Damm Festland-Fdhr Air die Sicherung der Wattgebiete und damit der Deiche vor den benaclibarten Klisten des Festlands und der Insel Filhr und fur die Anlandung in Festland- ndhe nutzlich sein wird. Die Entscheidung dariiber, ob die gewahlte Lage des Dammes und seine Ausfahrung als hochwasserfreier StraBendamm vom Gesichtspunkt des Kiistenschutzes und der Landgewinnung richtig sind, muB weiteren Untersuchungen vorbehalten bleiben. Tech- nisch stellen Bau eines Dammes dem nach F6hr ebenso wie dem eines AnschluEdammes von Fdhr nach Amrum keine groBen Schwierigkeiten entgegen.

c. Landgewinnung Von entscheidender Bedeutung fur die weiteren Aussichten der Landgewinnung im Pla- nungsraum ist die Frage, ob die starke Aufschlickung am Hindenburgdamm mit einer Ver- tiefung der Wattstr8me dieses Gebietes zusammenhtngt. Ihre Beantwortung wird eine wiclitige Aufgabe der Forschungsarbeit in diesem Raum sein. Bis dahin kann aber die Entscheidung Die Küste, 5 (1956), 9-48

27 iiber die vorzeitige Eindeichung einer stark aufgeschlickten Fliche siidlich des Hindenburg- dammes nicht zurtickgestellt werden. schon vor dem So ist die Eindeichung am Hindenburgdamm, deren erste Vorbereitungen Kriege getroffen wurden, als erste Mafinahme einer aber den bisherigen Rahmen hinaus- landwirtschaftlich greifenden Landgewinnung anzusehen. Der neue Deich umfaBt nahezu alle nutzbaren Wattgebiete, die gegenwirtig fur eine Eindeichung iiberhaupt in Frage kommen k6nnen. Hier ist die Entscheidung uber die Eindeidiung von Waaflichen getroffen, weil der Beweis erhdrten neue Koog den bereits in der Finkhaushallig bei Husum erbrachten wird, daE Wattboden bei geeigneter Zusammensetzung voll ertragfihiges Kulturland liefert, Au£er- halb der Deichlinie zeigt die Wattkarrierung im gesamten Planungsraum uberwiegend sandigen Wattboden, der als Ganzes und in Teilgebieten nach der gegenwirtigen Schlickauflage eine Bedeidiung mit dem Ziel der landwirtschaftlichen Nutzung vorerst ausschliefit (vgl. Ober- sichtskarte)D. Sollte die bisherige Ansclilickung slidlich des Hindenburgdammes auch nach Fertigstellung des neuen Deichs andauern, so wurde fur die Zukunft nach geeigneten Verfaliren zu suchen sein, um eine nicht zu starke, daflir auf gr8Eeren Flichen gleichmiBigere Auflandung zu er- reidien, als das in dem engen Raum der Siidecke des Hindenburgdammes m6glich gewesen ist. Die Aussichten fur die Landgewinnung im Stromgebier der Norderau und ihrem Aus- liufer, dem F6hrer Ley, lassen sich zur Zeit noch nidit ubersehen. Das Ergebnis der Watt- kartierung im Norderaugebier zeigt, daB nach der gegenw rtigen Bodenzusammensetzung der Wartoberfliche ein anderer Weg als der bisher in der Landgewinnung beschrittene in absehbarer Zeit nicit erfolgversprechend sein kann: Ob und in welcher Richtung ein Damm nach Fdhr hieran erwas zu indern vermag, werden die Untersuchungen - falls es zum Bau des Dammes kommt - und die Erfahrungen zeigen miissen.

d. Wasserwirtschaft und Wasserverkelir

Die Belange der Wasserwirtschaft in den alten Marschen h ngen mit der Planung im

Raum Hdrnum Tief - Norderau nicht so eng zusammen, daE Oberlegungen hierliber dring- lich wiren. Im iibrigen werden ilinliche Untersuchungen anzustellen sein, wie sie weiter unten fiir den Bereich Hever-Suderau er6rtert werden.

Der Wasserverlfehr spielt in dem Planungsraum nur im Mundungsbereich des Harnum Tiefs und fiir die Verbindung von Amrum und F6hr zum Festland eine Rolle, im letzten Fall auch nur solange, als der Damm Festland-F6hr-Amrum nicht besteht. Infolgedessen ist in bezug auf den Wasserverkehr aus der Planung vorerst eine Anderung der bestehenden

Verh lmisse nicht Lu erwarten.

2. Der Planungsraum Siiderau-Norderhever

a. Allgemeines

Die oben schon genannte Begrenzung dieses Raumes zur See hin (Eiderstedt-Pellworm- Hooge) erscheint far die Wattstromgebiete auf den ersten Blick etwas willkiirlich angenom- die men. Sie ist dadurch begrunder, dati sie die Hauptwartstrijme an einer Stelle schneider, wo

am stdrksten wird Gezeitenbewegung von der See in das innere Wattenmeer zusammengefafit und daher einer Untersuchung durch Messung gut zugdnglich war. Die Untersuchung und

D Der Deich ist inzwischen fertiggestellt, er umfait allerdings nur einen Teil der bel seiner e,·sten Planung vorgeselienen Wattiliche (WOHLENBERG u. SNurs, 1955, siehe Anbang S. 43). Die Küste, 5 (1956), 9-48

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wird Planung sich naturlich auch mit dem seewdrts anschlielenden Gebiet zu befassen haben, weil sich gri Bere Ma£nal,men im Planungsraum uber dessen westliche Grenzinie hinaus be- merkbar machen werden. Im Raum Suderau-Norderhever ist der Zerstt;rungsvorgang besonders deutlich seit dem Jahre 1634, dem Schicksalsjahr flir die Insel Alt-Nordstrand und die sie umgebenden Halli- gen. Die geschichtlichen Karren zeigen noch um 1634 die Suderau als einen n6rdlich der Hallig Hooge tot auslaufenden unbedeutenden Wattstrom. Etwa in der zweiten Hilfte des 17. Jahrhunderts mu£ aber das Einzugsgebier der Suder- au, nach den Kmen jener Zeit zu urteilen, bereits bis in die Gegend des jetzigen Nordstran der Dammes gereicht haben: Es war im Norden durch die Halligengruppe Nordniarsch- LangeneB-Oland, im Osten durch die zerrissene Festlandkuste von Ockholm bis Bredstedt, im Suden durch die fibriggebliebenen ndrdlichen Vorlindereien der Insel Alt-Nordstrand be-

grenzt. Die Norderhever als Seitenarm des alten Heverstroms war bis 1634 unter der Be-

zeichnung Fallstief ebenfalls ein unbedeutender Wattstrom, dessen Einzugsgebiet nur die sud- lich in Alt-Nordstrand einschneidende Rungliolt-Bucht umfaBte. Wie unbedeutend dieser Strom damals gewesen ist, geht aus dem Plan der Bewohner jener Zeit hervor, das .Fallstief" zwischen Pellworm und der Hallig Stidfall zu durchd§mmen, ein Plan, dessen Ausfuhrung

durchaus im Bereich des M6glichen gelegen hat und das Schicksal Alt-Nordstrands hirte wen- den k6nnen. Nach 1634 kam der zerst61·re Teil Alt-Nordstrands zum gr6Eten Teil in das Ein zugsgebiet des Fallstiefs, das sich in der Folge als Norderhever bis in die Ndlie der Hambur- ger Hallig ausgeweitet hat. So hat sich die Norderhever in dem Planungsraum allmihlich zum beherrschenden Wattstrom entwickelt, dessen EinfluE denjenigen der Sudefau erheblich zuriick- gedringt hat. In der Wecbselwirkung zwischen den GezeitenkrEften in der Suderau und in der Norderhever ist das Rummelloch als unbedeurender Wattstrom zurtickgeblieben. Die all- mthliche Ausweitung der Norderliever und der damit waclisende Angriff der GezeitenkrRfle

hatten die Zerstdrung der dem Festland vorgelagerten groBen Insel- und Halliggebiete zur

Folge und bewirkten, dail sich die Landzerst8rung und die Gezeitenkr fle wechselseitig ver- stirkten. Der wdhrend des 17. und 18. Jahrhunderts fortschreitenden Aush6hlung des Wat-

tenmeeres stand im gleictien Zeitraum - als Folge der Zerstilrung - eine starke Auflandung am Ufer des Festlands und der Inselreste gegenuber; das zeigen am besten die Jahreszahlen der Eindeichungen von 1650 bis 1900 und noch bis in die Gegenwart hinein, Die offensichtliche Fortdauer der Wattzerstlirung im Planungsraum und die damit dem Festland in diesem Abschnitt der Kaste zunehmende drohende Gefahr har Veranlassung ge- geben, die geschichtliche Entwicklung zu verfolgen und aus ihz in Verbindung mit der un- mittelbaren Messung der Gezeitenkrifte ein Bild uber den mutmaBlichen Fortgang der Ent- wicklung in der Zukunft zu gewinnen. Aus den Ergebnissen der jetzt dreijilirigen Forschungs- arbeit in diesem Raum ist folgendes far eine Planung festzuhalten:

Der Einzugsbereich der Norderhever reicht lieute im Norden und Nordwesten bis etwa zur Linie Fahretoft-Grt de-Pellworm. Die Ausweitung des Einzugsgebiets ist hier noch nicht abgeschlossen. Die von 1937 bis 1939 von der Forschungsabteilung des Marschenbauamts Husum angestellten Str6mungsmessungen ergaben, daB in einer Tide bei Flut die Norderhever (MeBstelle: Linie Pellworm-Sadfall) etwa 400 Mio. m3 Wasser (PETERSEN, 1941), die Su- derau (MeEstelle: Linie Hooge-Langenel) etwa 210 Mio. m Wasser stromauf fuhren; bei ablaufendem Wasser flie£en durch die Norderhever etwa 340 Mio. mi, durch die Siiderau

etwa 260 Mio. ms Wasser ab. Es werden demnach bei Flut von der Norderhever rund 50

Mio. ms Wasser melir landein gefuhrt, die durch die Silderau und zum Teil durch das Rum- melloch und tilier die.Watten zum Abflub gelangen. Die Küste, 5 (1956), 9-48

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den Durch den sich stindig vertiefenden Verbindungsarm von der Hever zur Suderau, .Strand" ist die letzte schmale Verbindung des Pellwormer Watigebiets (mit der Insel Pell- Ink dem Festlandwart im Laufe worm und den Halligen Hooge, Suderoog und ) der letzten flinf Jalirzelinte unterbrochen worden. Durch Messungen und Sedimentunter- den drei suchungen (vgl. S. 14) ist festgestellt, daE der Planungsraum im ganzen in letzen Substanz verloren hat. Der Jahrhunderten trotz der Anlandungen am Festland erheblich an der Norderhever und zum Verlust ist zur Hauptsache durch Verbreiterung und Vertiefung Teit auch der Siiderau entstanden.

b. Kiistenschutz

in Vom Standpunkt des Kustenschutzes liegr nun die Hauptaufgabe im Planungsraum der Verhinderung einer weiteren Zerst8rung im Watt und damit einer Gef*hrdung der Sicher- heit der Festlandkaste. Weder die Festlanddeiche noch die als Au£enwerke der Kiiste vorge- lagerten befestigten Inseln und Halligen k8nnen auf die Dauer einen Schutz gew iliren, wenn die grotten Wattstri me sich den Deichen ndhern und der Wattsockel abgetragen wird. Die mit technischen Hilfsmit- Sicherungsarbeit mug also dort einsetzen, wo noch Aussicht bestelit, teln die Gefahr zu baiinen, also im Wattenmeer selber.

aa. Dammbauten Die widltigste Aufgabe ist die Trennzing der Stromgebiete der Suderau und der Norder- hever durch einen Damm (vgl. die Ausfuhrungen in Teil I). Die Lage dieses Dammes muB Dauer aus- sich danach richten, wie er technisch am einfachsten und far die am wirksamsten zwischen Siiderau und gefuhrt werden Icann. Hierfiir kommt praktisch nur die Wasserscheide oder Habel nach in Norderliever, etwa von Ockholm uber die Hallig Grt;de Pellworm Frage. Die Wahl der Wasserscheide als Dammlinie ist dadurch gegeben, dail jede merkbare Ab- weichung von der Wasserscheide eine Verinderung der Stromeinzugsgebiete (vgl. Hindenburg- auf die Gezeitenkdfte in den damm) zur Folge hat und deshalb nicht ohne Riickwirkung abgegrenzten Gebieten bleibt. Die Dammlinie auf der Wasserscheide fuhrt zwar zu einer verhdltnismiBig groBen Liinge des Dammes. Trotzdem werden die Baukosten gegenuber denjenigen bei einer die Dainmldnge verlcurzenden Abweichung von der Wasserscheide geringer bleiben. Es ist bereits ausgefuhrt worden, dati die Gezeitenkrifte im Raum Hever-Suderau einer keineswegs im Gleichgewidit sind. Um so mehr ist nach Fertigstellung eines Dammes mit allerdings durch den Damm beeinflutiten gestaltdndernden Weiterentwicklung der Gezeiten zu im recinen und Vorsorge zu treffen, daB nachhaltige sch dliche Rudgwirkungen voraus unter- bunden warden. Die grdhte Gefahr stellt stets ein Angriff der Gezeitenkrifte auf die im un- mittelbaren und mittelbaren Bereich des Dammes liegenden Wartgebiete dar. Deshalb muliten zugleich mit dem Danim diejenigen Bauwerke geplant und errichtet werden, die eine weitere Wattzersttlrung unterbinden. Hierzu geharen in erster Linie Lahnungen vom Damm aus, die evtl. Angriffe auf den DammfuE selber verhindern; im weiteren Raum muB vorgesorgt wer- den, daE sich die groBen Wattstri me Hever und Suderau infolge der durch den Damm unter- bundenen Ausgleidism8glichkeiten keine neuen Verbindungen mit anderen Wattstrtimen schaf- fen. Eine Gefahr in dieser Hinsicht ist weniger von der Suderau als von den sttrkeren Krditen die der Norderhever zu erwarten. Deshalb ist es n6rig, wichtigsten Wattrilcken in der Ndhe Watt der Hever zu sichern. Eine miigliclie ·Verbindung der Norder- zur Sliderhever uber das zwischen Nordstrand und Sedfall muE vorsorglich durch einen Verbindungsdamm zur Hallig Sedfall verhindert werden; desgleichen muB ein Verbindungsdamm von Pellworm nach Siider- Norden oog einen Ausbruch der Hever an dieser Stelle nach zum Rummelloch unterbinden. Die Küste, 5 (1956), 9-48

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Ob der Trennungsdamm zwischen Hever und Siiderau den 6stlich der Hallig Hooge liegenden hohen Wattrucken gdhrden und eine Verbindung zum Rummelloch aufreihen kann, mub noch gepriift werden. Weitere MaBnahmen, wie etwa die Erhdhung bestehender Wattd mme nach und Oland, Nordstrandischmoor oder der Bau von gr eren Buhnen von Inseln und Halligen aus, miissen ebenfalls noch ndher untersucht werden. Wieweit die Trennung von Hever und Suderau eine Anderung der Gezeitenwasserstinde beiderseits des Trennungsdammes zur Folge haben wird und damit iiber die geschilderten vor- im beugenden MaBnahmen Watt hinausgehende MaBnahmen an den Deichen und Uferschutz- anlagen notwendig werden, wird wesentlich von der Kronenhi lie des geplanten Dammes ab- hdngen. Ein sturmflutsicherer Damm, wie derjenige nach Sylt oder Nordstrand, bewirkt in- folge v6lliger Trennung der Stromgebiete bei Sturmfluten je ned der Windrichrung n6rdlich

oder sudlich des Dammes einen Wa.ssemufstau, der ·sich auch auf die an den Damm anschlie- ilenden Deiche und die benachbarten Halligen auswirken wird. Mit Rlicksicht auf die hohen Kosten eines sturmflutsicheren Dammes und der damit verbundenen Verstwrkung der angren- zenden Seedeiche usw. fragt es sich, ob ein sturmflutfreier Damm unbedingt erforderlich ist. Diese mug von der Frage Aufgabe des Dammes her gesehen, Hever und Suderau zu trennen, verneint werden; es genugt, die Wasserbewegung iiber die Dammlinie im Bereich der gewlshn- lichen und der h tifigen h6heren Gezeitenhochwasserstdnde, also etwa bis zur Ordinate NN + 3,5 m zu unterbinden (in einer Bauweise, wie sie beim Bau des Dammes nach der Hallig Helmsand gewahlt worden ist). Wasserstinde, die iiber diese Hdhe ansteigen, kannen sich dann iiber die Dammkrone hinweg ausgleichen, ohne daB dadurch schadliche Auswirkungen in den angrenzenden oder fernergelegenen Wattgebieten zu befurchten wiren. Zugleich wird eine fiir die Seedeiche des Festlands und der Inseln gefihi·lidie Stauwirkung, wie sie durch einen sturmflutsicheren Damm zu erwarten wire, vermieden. Ein sturmflursicherer Ausbau des Dammes ist in nur Festlandndhe erforderlich, um hier schidliche Oberstr6mungen zu ver hindern.

bb. Wattbedeichung (Abb. 2) Im Teil III b wurde auBer dem Bau von Trennungsdimmen die Watteindeicliung als wichtiges Mittel zur Sicherung des Raumes genannt. Sie kann im Planungsraum Siiderau- Norderhever am ehesten praktische Bedeutung erlangen. Da sie aber zugleich tiefgreifende Auswirkungen auf Wasserwirtschaft und Landgewinnung liar, sollen im folgenden die Vor- aussetzungen und die Wirkingen der Wattbedeichung niher betrachtet werden: Im Ralimen der bodenkzindlichen Ubersichtskartierung des nordfriesischen Wattenmeeres ist der Wattboden des Kiistenabschnitts Dagebull-Nordstrand bis zur sogenannten inneren Hallig-Linie, also bis zur Linie Oland-Grdde-Habel-Hamburger Hallig-Nordstrandisch- moor einer noch eingehenderen bodenkundlichen Untersuchung auf seine landwirtschaKliche Brauchbarkeit unterzogen worden, als das fiir das librige Wattengebiet der Fall war. Bei der Erdrterung der fur eine erfolgreiche landwirtschafliche Nutzung geeigneten Flachen ist zwischen Schlickwatten, die sich infolge der starken und fetten Schlickdecke nur oder uberwiegeild fur Griinland (Gruppe 1) eignen und solchen Wattflichen zu unterscheiden, die einen guten Ackerboden (Gruppe 2) abgeben warden. Hierzu wird noch ein Teil sandi- gerer Flbchen (Gruppe 3) gerechnet, deren Umfang im Verhaltnis zu den schlickigen Flachen (1 + 2) betriebswirtschaftlich nutzlici und ertriglich sein muB und etwa 300/0 der gesaniten einzu(leichenden Flache (1 +2+3) ausmachen darf (vgl. S. 18). Die seeseitige Grenze der nach diesen Gesichtspunkten Rir eine Eindeichung in Frage kommenden Wattflachen geht von Dagebull aus, verlauft auf ganzer Lange im Abstand von

2 bis 4 km von den Seedeichen durch Watt und endet an der Nordostecke der Insel Nordstrand. Die Küste, 5 (1956), 9-48

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Geringe Sandwattflichen und Wasserfldchen sind hierbei im Hinblid auf eine glatte Linien- fuhrung eingeschlossen. Die Hulientage der durch diese Linie eingeschlossenen Ward chen sdrvankt mit Ausnahme der schon deichreifen grunen Vorldndereien zind der Priele zwischen

- - das um NN m NN + 0,50 m und NN 1,50 m. Da Gezeitenniedrigwasser 1,80 schwankt, wiirde eine naturliche Vorflut bei dem gri Bten Teil der Fl chen nicht zu erreiclien sein; sie muliten kiinstlich entwissert werden.

Von den Wattflichen scheiden im allgemeinen alle unter NN - 2,0 m liegenden Flichen ihrer Struktur fur eine landwirt·· wegen ihrer tiefen Lage, vor allem aber wegen sandigen bleibende in Betracht und schaftliche Nutzung aus; sie kimen hauptdichlich als Wasserfidchen wdren als solche sowobl fur die Wasserwirrsdiaft des spiter landwirtschaftlicli genutzten Watt-

- landes, als auch - wie weiter unten ausgefiihrt fur die Wasserwirtschalk der alten Mar- schen von Bedeutung. Die nach der eingehenden Kartierung nach landwirtschaftlich-bodenkundlichen und be- triebswirtscha lichen Oberlegungen fur eine Bedeichung in Frage kommende Fldche betrigt rund 9500 Die einschlielilich der unter MTnw liegenden WasserflEchen mit 450 ha etwa ha. Nordstrand durch den gesamre Wattfliche zwischen Dagebiill und der Insel wird geplanten Damm Ockholm-Pellworm und die vorhandenen Dimme nacti Hamburger Hallig und Nordstrandischmoor in vier Riume (A bis D) unterteilt, wobei dem Bestreben, die Deichlinie im Interesse des ubergeordneten Kastenschutzes (Einengung der Wattstrom-Einzugsgebiete) mdglichst weit nach See vorzuschieben, in den einzelnen Riumen durch land- und wasserwirt- schaftliche Gesichtspunkte Grenzen gesetzt werden. Deshalb unterliegt die vorstehend ange- deutete Deichlinie bei Betrachtung der Einzelriume A bis D gewissen Anderungens)·

Raum A Der Raum A wird im Norden durch den Olander Damm, im Siiden durdi den geplanten

Damm von Ockholm uber Habel nach Pellworm und im Westen von der Verbindungslinie Oland-Grdde-Habel begrenzt. Innerhalb dieses Raumes liegen vor der Kitste die land- wirtschaftlich als nutzbar anzusprechenden Gebiete mit einer zusammenhingenden GesamtflRche im Raum A noch auf den Oland von 1850 haD. Solche Fl dien finden sici aullerdem Halligen und Grade sowie auf den sie unigebenden Watten in einer Gesamdiddie von rund 1200 ha. Diese Fliche hingt jedoch nicht unmittelbar mit der dem Festland vorgelagerten nutzbaren Fladie zusammen, sondern ist von ihr d1irch eine im allgemeinen sandige Watrzone voil rund eine 1700 ha getrennt. Diese letztere schliegt zugleich eine 1100 ha grotie Wasserfliche und 250 lia groBe landwirtschaftlich nutzbare Fliche ein. Die Eindeichung der sandigen Zwischen- zone ist aus landwirtschaftlichen Grunden zur Zeit noch nicht vertretbar. Eine Eindeichung des brauchbaren Watts um Oland und Gr6de fur sich allein kann niclit in Frage kommen, da diese Fliche dann ohne AnschluB an die Festlandkuste bleiben wurde. Nun sind neben den bisher erorterten landwirtscha lichen auch wasserwirtsdiafiliche Uber- legungen anzustellen. In den Raum A munden die Bongsieler Schleusen, welche die Nieder- schlage eines rund 75 000 ha groBen Gebietes abfuhren. Nach den Untersuchungen fur die Neu-

8) Obgleidi der Krieg und die Folgezeit manche Anderung in der Bewertung wasser- und boden- wirtschaftlidier Gesichtspunkte bezuglich der Wattbedeichung haben eintreren lassen, durflen die im Jahre 1941 niedergelegten Gedanken auch far die heutige Betraditung von Nutzen sein. p) Da dem Verfasser auEer einem Berichrstexr und einigen ObersidhtsplRnen die im Jahre 1940 erarbeiteten Aklenunterlagen nicht mehr zur Verfugung standen, kunnen in den folgenden Zablen- angaben aber einmdeictiende Flichen (Grunland, Watt- und Wasserflactien> kieinere Fehter enthalten sein. Diese indern jedoch nictits an dem dargestellten Gesamtbild. Die Küste, 5 (1956), 9-48

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regelung der Wasserwirtschaft soll im Bongsieler Gebiet ein Schbpfwerk zur schadlosen Abfulirung der Hochwasserspitzen in die Nordsee eingeschallet werden. Dieses Sch6pfwerk wurde entbehr- lich, wenn es geltinge, UuBerstenfalls eine Wassermenge bis zu 7,5 Mio. m' unterlialb der Ordinate

NN + 1,20 m innerhalb der jetzigen Seedeiche oder in neu zu errichtenden I€instlichen Aus- gleichbecken aufierhalb der Deiche solange schadlos zuruckzubehalten, bis die Gezeitenwasser- stdnde der Nordsee den natiirlidien AbfluB gestatten; hierfur wurde eine im Mittel auf NN

- 0,50 m liegende Fliche von 440 ha erforderlich sein; als Ausgleichbeckeri kimen besonders der tiefstliegende Teil der 1700 ha grolien sandigen Zwischenzone, sowie die natiirlichen Was- serflichen zwischen den genannten Halligen in Frage. Ein solches Becken wiirde neben dem Ausgleich der htlheren Wasserstdnde zugleich die hervorragende Aufgabe ubernehmen k6nnen,

in Trockenzeiten SuEwasser an die alten Marschen und die neu bedeichten Wattgebiete ab- zugeben.

Eine vormufige Untersuchung iiber die Hochwasserspeicherung - evtl. verbunden mit

einer Wasserversorgung in Trockenperioden - hat fur das Bongsieler Gebiet und den Raum A, der im Falle der Bedeichung als Bestandteil des Bongsieler Gebietes gelten wiirde, zu einem El·get,nis gefahrt, das hier wegen der grundsitzlichen Bedeutung kurz geschildert ·werden soil: Vor allem zwei Umstlinde bewirken einen landwirtschafslichen Wassermangel. Einmal ist dies die jahreszeitliche Vertellung der Niederschl*ge, die gerade in den Monaten M rz bis Juni, der Zeit des gr ten Wachstums der Feldfruchte, zu geringe Regenh6hen aufweist. Welln sich dieser Zustand auch nicht jedes Jalir schddlich auswirkt, so zwingt doch die Hdufigkeit zu

Abhilfemainahmen. Zum anderen lehi·t die Ganglinie der mittleren Jahresniedersdiuge aus einem 45 jibrigen Zeitraum, dab, vergliclien mit der mittteren Verbrauchslt61 e far eine Ernte, vori 45 Sommerhalbial,ren 14 Sornmerhalbjahie zu trocken wareni d. h. die Niederschiagslzdhen nicht den Anforderungen des Pdatizenbedarfs gereA wurden. Ersdiwerend wirkt noch die

nicht seltene Aufeitzan.derfolge von zwei Trodfensommern. So. ist in Trodfensommern mit einem Feblbedarf von bis zu 150 mm Niederschiagshdhe zu rechnen, der far die Marsch-

flichen eiver Wassermenge von rund 30 Mio. mg entspricht. Diese Menge kann aus den Nie-

dersdiligen des Winters bzw. der Oberschutijahre gewonnen werden,. wenn es gelingt, ge- negerid grotie Speidherbecken zu schaffen. Ferner besteht ein ausgesprochener Trink- und Wirtschaftswassermangel in der gesamten Mai-sch, da hier das Grundwasser wegen seiner Be- schaffenheit (Salzgehalt) und schlechten Gewinnbarkek meist nicht brauchbar ist. Der Jabres-

bedarf an Trink- und Wirtschaftswp.sser betrigt fur die Bongsieler Marsch rund 365 000 m8. Uberschligliche Up.tersuchungen haben ergeben, da& im Lande selbst durch Anlage von

Wasserrtickhakebecken in den FluE- und Bachttilern RuBersterifalls nur 8 bis 9 Mio. m:' Wasser

jihrlich gespeichert werden kdnnen. Der Weg, groEe Niederungsflichen zu uberschwemmen, die, als Dauergrunland in jahrzehatelanger Arbek kultiviert, eine unentbehrliche Daseins- grundlage der Landwirtschaft auf der Geest darstellen, scheit:let von vernherein aus. Zur Behebung des Weissermangels -wurde sich fur die Schafiung eines ausreichendell Was- serspeichers eine gunstige Gelegenheit bel Eindelchung der Wattfilichen im Raum A vor den Oland- Bongsieter Schleusen bieren, wenn, wie oben erw hnt, dieser Raum bis zur Linie Grdde eingedeicht wurde. Bei entsprediender Einfassung mit verhditnisnihBig leichten Binnen- deidien kann im Raum A eine Wasserfidche von 880 ha gewonnen werden, die bis zur H6he

von + 1,20 m NN angestaut wer(len kann, ohne wertvolles Land zu uberschwemmen oder die Entwdsserung der Marschen und des neuen Kooges zu gefthrden. Ein soldies Wattbecken

wijrde zwischen den Ordinaten - C,50 m und + 1,20 m NN eine ver£Bgbare SQBwasser-

reserve von rund 15 Mio. m2 aufnehmen kannen, die dem groBen Tell der Marsch auf natur- lichem Wege zugeflihrt werden kdnnre. In Trockensommern k6nnte sogar aus dem Becken Die Küste, 5 (1956), 9-48 33

und in bis zu 24 Mio. m3 - herausgepumpt unter der Ordinate 0,50 m eine Wassermenge werden. Im Verein mit besonderen hochliegenden Bewtsserungsgr ben der Marsch zugefuhrt Fehlbedarf demnach das neue Speicherbecken den den Wasserspeichern auf der Geest k6nite auf natiirtichem und in ausnahmsweise trockenen an Wasser in normalen Fruhjalirsmonaten Sommern auf klinstlichem Wege sicherstellen. den Wasserhaushalt im Bong- Der Speicherraum im Wart bietet somit die Mdglichkeit, sicherzustellen. Auf den hollen sieler Gebier auszugleichen und eine Reserve fur Trockenjahre der Moore und Regelung Wert, den solche Wasserflichen bei der zunehmenden Entwdsserung soll hier nur andeutungs- der Flusse und Auen fur Naturschutz, Jagd und Fischerei haben, weise hingewiesen sein. spricht also fur die Eindeichung Die Bedemung der Wasserfichen far die Bodennutzung nutzlichen san- durch welchen einschlietilich der betriebswirtschaftlich des gesamten Raumes A, Nach Gesamt liche von 3300 ha gewonnen wird. Abzug digen Zwischenzone eine nutzbare 880 ha WasserfiRche verbleibt eine der fur wasserwirtschaftliclie Zwecke zu verwendenden grofien wird, bei 570 die zwar keinen vollwerrigen Marschboden abgeben sandige Fliche von rund ha, brauchbaren Kulturboden darstellt. ausreichend gesicherter Ent- und Bewisserung aber noch in der 2 skizziert, von Dagebiill ausgehend Der neue Seedeich warde dann, wie Abbildung dem vorhandenen Olander Damm folgen, dann tiber bis etwa zur Hallig Oland uberwiegend Watt und das „Schliitt" iiberqueren. Hierbei die Hallig Oland gehen und von hier aus das durchdimmen. Von Gr8de bis sind auf kurze Strecken grb£te Tiefen von 5 m unter NN zu Damm erreidit wird, ist der an den Ockholm-Pellwormer zur , wo AnscbluE Oland und Gr8de wiederum eine Wattstrecke mit geringeren Tiefen als zwischen abzuriegeln. auszubauende Pellwormer Von Habel bis Ockholm stellt der auf dieser Strecke hochwasserfrei Damm den Abschlddeich des Raumes A nach Suden dar. des Kastenschutzes Die Linienfiihrung des skizzierten Seedeichs ist Vom Standpunkt der Ban solcher wobei zu berucksichtigen ist, daft aus als giinstig zu bezeichnen, allerdings Un- ist und der Deidh im Watt zur Verringerung der Seedeidie an sich keine leilire Aufgabe Die vorhandenen und gegebe- terhaltungskosten Init schweren Decken versehen werden muE. Gr8de vor den Oland und nenfalls noch weiter zu vers rkenden Uferschutzwerke Halligen Der und zu spitz- bilden in der neuen Deichlinie geeignete gut verteidigende Eckstutzpunkte. Ockholm-Pellworm-Damm bedeuter keine Gefahren- winklige AnschluB des Deichs an den Seedeichs ab nach See zu nicht mebr sturm- quelle, weil der Damm vom AnschluE des neuen wird. flutfrei sein soll und bei hdheren Sturmfluten iiberstr8mt werden der Suderau um mehr als Durch die Bedeichung des Ranmes A wird das Einzugsgebiet wird· voraussichtlich eine Erh6hung der 5300 ha verringert. Die Abriegelung dieser Wattilliche und damit Schutzmafinah- 11611eren Tidewasserstinde im nilieren Bereich der neuen Seedeiche habeii. men auch auf den Halligen zur Folge

Raum B Fest- Raum B reicht Ws zur Linie des Dammes Der stidlich an den Raum A angrenzende Anwachs be- land-Hamburger Hallig. Beiderseits dieses Dammes ist das Watt im lebhaften kommt nach boden- und griffen. Nach dem Ergebnis der bodenkundlichen Untersuchungen als betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten nardlich des Dammes zur Hamburger Hallig ver- in Seewirts der diese h ltnismiBig noch schmaler Streifen eine Watt idche von 1030 ha Frage. einer stirkeren Eine Flidie begrenzenden Linie bedarf das Wattgebier noch Aufschlickung. wird durch wasserwirtschaft:liche Gesidits- Verschiebung der genannten Grenzlinie nach See zu die landwirtschaftlichen A - nicht Withlt man aus punkte - wie etwa im Raum bedingt. des Raumes B etwa 1,0 bis Granden wunschenswerte Deichlinie, so wiirde der neue Seedeich

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1,5 km von Ockholm entfernt vom Pellwormer Damm al)zweigen, ann hernd parallel zur jetzigen Festlandkuste durch flaches Watt sandiges verlaufen und den Damm zur Hamburger Hallig etwa 2 km vom Festland entfernt erreichen. Eine seew rtige Verschiebung der Deichlinie vor dem Raum B bis etwa in die Linie Ham- burger Hallig-SlidWesrecke Raum A wlirde, abgesehen von technischen Schwierigkeiren, die in der Abd mmung eines graBeren Tiefs liegen, eine uberwiegend sandige und landwirtschaftlich Wattflache geringwertige erfassen und kdnnte nur aus kustenschutztechnischen Grunden im Sinne einer weiteren Einengung des Hever-Einzugsgebiets in Frage kommen.

RaumC (Begrenzung: Dimme Hamburger Hallig und Nordstrandisclimoor) Das C enthilt eine Wattgebiet insgesamt landwirtschaftlich nutzbare Fldche vor, 1700 ha. Da auch in diesem Gebiet neben den landwirtschaf lichen keine weiteren Gesichtspunkte zu berucksichtigen sind, wiirde die Deichlinie bei des Eindeichung Wattgebiets nach dem gegen- wErtigen Stand der in der Deichlinie Aufschlickung Fortsetzung des Raumes B etwa parallel zur Festlandlcuste laufen und den Damm nach Nordstrandischmoor auf balber Linge, das ist 3 km vom Festland, treffen. Der Deich hat ebenso wie im Raum B keins gr ieren Watistri ine zu Der Damm iiberqueren. nach der Hamburger Hallig, gleichzeitig Sudgrenze des Raumes B und Nordgrenze des Raunies muBte vor C, Beginn der Wattbedeichung vom Festland bis zur Kreuzung mit dem Wattdeich sturmflutsicher der ausgebaut werden. Westlich Kreuzung ragr dann die Hamburger Hallig etwa 1,8 km iiber die neue Seedeichlinie ins Wattenmeer hinein. Damm und Hallig werden hier als Bubne wirken und sind durch dementsprechende Damm- und des er118hung Verstirkung Uferschutzes vor der Hallig auszubauen. Ebenso wie der Damm zur Hamburger Hallig ist die 3 km lange festlandnalze Strecke des Dammes nach Nordstrandischmoor hochwasserfrei auszubauen. Die Deichlinie vor den Riumen B und C verl uft in verhiltnismiBig geringem Abstand von dem Seedeich des jetzigen Festlands, so dali die Wirtschaftlichkeit der Eindeichung (Ver- htltnis von gewonnener FlRche zur Deichliinge) nicht besonders gunstig sein wlirde. Sie niliert sich der Linie, die nach der bisherigen Landgewinnungsplanung. ohnehin schon in etwa zehn bis funfzehn Jahren eine insgesamt 2100 ha grolie deidireife Fliche umschlietien kann. Unter Umstinden wurde diesen die Wattbedeichung (B und C) tatslichlich keinen erheblichen Wirt- schaftlichen Vorteil bieten. Nach den Ausfullrungen auf Seite 29 ist zu erwarren, daB nach dem Bau des Pellwormer Dammes, der ohnehin jeder Wattbedeichung im Planungs- raum zeitlich in den B und C voraufgehen muli, Riumen die Auflandung zuerst ziemlich schnell vonstatten wird. Da gehen weiterhin die 1Uiume B und C aus ceclinischen

- wasser- und - bodenwirtschaftlichen Griinden (vgl. S. 31) zeitlich nach den Riumen A und D eingedeicht werden miissen, bliebe noch ein genugender Zeitraum fur die Entscheidung uber die der Deichlinie. endgultige Lage Diese wird dann wahrscheinlich weiter nach See zu werden als gerackt kannen, es zur Zeit betriebswirtschafilich m8glich und in der Planung vorgesehen ist. Die Entwasserung der hinter dem Raum C liegenden Marschgebiete des Silnke-Nissen- Koog-Sielverbandes durch den neuen Koog C wird keine Schwierigkeiten bereiten.

Raum D (Begrenzung: Dimme Nordstrandischmoor und Nordstrand)

Der Raum D in einer vom landwirtschaftlichen Standpunkt nutzbaren Gesamtfliche von rund 2400 lia ist nach der drtlichen Ausdehnung und Lage der einzelnen Wattbodenarten betriebswirtschaftlich nicht so gunstig gegliedert wie die Riume B und C. Im inneren Teit der Bucht ndrdlich des Nordstrander Dammes ist das Watt zum Teil so stark aufgeschlickt und die Zusammensetzung des Sediments so tonhaltig, dal dieser Teil mir etwa 850 ha iiber-

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Acker bis wiegend Air Grunlandnutzung in Frage kommt. Die ubrigen Teile, reils schwerer einfach sein wird, eine v6llig leichter Boden, liegen recht bunt durcheinander, so daK es nicht D im erreichen. . befriedigende landwirtschaftlich-betriebswirischaftliche Gestaltung Raum zu betreffend das Verlidltnis der Geht man von dem bereits bei Raum A erarterten Grundsatz einzelnen Wattbodenarten ohne Berucksichtigung der Lage der Bodenarren zoeinander aus, Deichlinie. Diese et·scheint aber aus kiistenschutzteclinischen so ergibt sich eine bestimmte Deichlinie zu erreichen, ist unter Et·wigungen nicht gunstig. Um ene bessere Fuhrung der Deichlinie die von der in Ab- Einbeziehung einer zum Teil sandigen Fliche eine gewdhlt, R C mit dem Damm nach bildung 2 dargestellten Kreuzung des Wattdeichs vor dem aum Nordstrandischmoor ausgeht, in sudsudwestlicher Richtung das Watt und den Auslaufer der an der Nordecke des Elisabeth- Holmer Fihre uberquert und an die Insel Nordstrand ha Sophienkoogs anscilielit. Die durch diese Deichlinie angeschlossene Wattfilche von 2510 enthilt eine naturgegebene Griinlandflliche, die infolge ihrer geschlossenen abgelegenen Lage es muB betriebswirtschaftlich innerhalb des Raumes D nicht ganz ausgenutzt werden kann: oder daher gepri. werden, ob Teile dieser Grunlandfliche entweder ackerfihig gemacht anderen auGerhalb des Raumes D gelegenen Betrieben gunstig zugelegt werden k8nnen. her Die hier angedeuteten betriebsWil·Ischaftlichen Sch-wierigkeiten vom Boden zwingen die Ab- dazu, die bereits jetzt erreichte starke Aufschlickung bald zu unterbinden. Je linger die betriebswirt- riegelung dieser Wattgebiere aufgesdioben wird, um so schwieriger wird schaftliche Gestaltung dieses Raumes werden. die zusammen ein etwa In das Wattgebiec des Raumes D miinden mehrere Deichsiele, Da inn&rlialb 50000 lia grolies Einzugsgebier (Arlau-Jelstrom-Cecilienkoog) entwdssern.

- ha und daneben eine des Raumes D eine Wasserfldche (unterhalb Yon NN 2,0 m) von· 60 groBere niedrig gelegene Watt lidie verbleibr, wird eine Hochwasserausgleidis- und Speicher- mtlglichkeit ihnlich derjenigen im Raum A geschaffen werden kunnen. ab- Durch die Bedeichung wird der gr8Ete Teit des Einzugsgebiets der Holmer Fabre des geriegelt. Die noch zwischen Nordstrand und Nordstrandischmoor verbleibende Teilbucht ein seitliches Ausweichen der Einzugsgebiets muB an ihren Flanken guI gesichert werden, um 3 km Holmer Fihre zu verhindern. Die auherlialb der neuen Seedeicilinie liegende lange erh6ht bzw. Teilstrecke des Dammes nach Nordstrandischmoor und die Hallig selber werden als verstlrkt werden miissen, damit sie, ebenso wie die Hamburger Hallig, die Aufgabe wird der Nordstrander Seedeich Bulinenkopf fur den neuen Seedeich erfiillen k6nnen. Ebenso der erwarrenden vom AnschluE des neuen Deichs nach Westen zo wegen zu Tide-Stauwirkung einer Verstdrkung und Erhuhung bedurfen. Die Eindeichung des Raumes D verkiirzt, unter vorhandene See- der Voraussetzung, dal anschlieBend daran der Raum C bedeicht wird, die 10 km auf 5 km deiclilinie von rund 15 km in diesem Raum um Gesamtlinge. Bei einer Bedeichung der Riume B, C und D stidich des Ockholm-Pellwormer Trennungs- rund 5240 ha dammes wird dem Einzugsgebiet der Norderhever insgesamt eine Fldche von innerhalb der Linie Pellworm- entzogen, das sind erwa 25 0/0 des Gesamthevergebiets Sudfall-Nordstrand. Die Kraft des Heverstroms wird dadurch und durch weitere Ver- landungen abnehmen. Trotzdem erfordert die aus dem zunichst zu erwartenden Ansteigen, besonders der 116

den Zu erwartenden Wasser- Sturmschiden. Die neuen Wattdeiche werden von vornherein stdnden angepalit werden; die Deidic der angrenzenden Gebiete, auch der Inseln, flir die ohnehin schon heute eine Deicherhrihung notwendig ist, mussen verstarkt und erh6ht wer(len. Ober das MaB dieser Erhtihung sind Untersuchungen im Gange, unter anderem in einem Modellversuch.

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Betraclitet man die durch die Eindeidlung der Rplume A bis D erreichte Fuhrung der K listenlinie zwischen und der Dagebull Insel Nordstrand, so ist die Verteidigungsstellung gunstig, von der abgesehen anfdnglich tieferen Lage des Watts vor den neuen Deichen. Von der neuen Deichlinie zwischen Dagebull und Nordstrand erstrecken sidi als Hauptschutzwerke folgende drei Werke wie grolie Buhnen weir ins Watt hinaris (Abb. 2): a. Damm Oland-LangeneE. Dieser Damm zusammen mit der befestigren Hallig Langeneit bildet in einer Gesamtldnge von rund 12 km zugleich das feste Trennungswerk zwischen Suderau und Norderau. b. Der Pellwormer Damm mit dem Bulinenkopf Pellworni ist im grolien Bulinenfeld das das Hauptwerk, nicht nur die Str5mung zwisclien Hever und Suderau unterbindet, sondern zogleich dem des gesamten Sudabschnitt Iieuen Seedeichs gegen West und Nord- west stiirkeren Schutz bietet. Ober die Insel Pellworm hinaus wird die Buhne Ockholm- Pellworm durch einen Damm nach der Slideroog verlingert, eine Verbindung von zur Zeit getrennten Wattstrdmen westlich der Insel Pellworm unterbindet. c. Den AbschluB des Norderhever-Raumes nach Suden stellen der Nordstrander Damm, die Insel Nordstrand und der von hier aus nach Sudfall geplante Damm dar. Zwischen drei diesen Hauptbuhnen wird zum Schutz der Deiche und des Wattengebiets noch eine ganze Anzahl von Werken einzuftigen sein. Vorhanden sind bereits die Buhnenk8pfe Hamburger Hallig und Nordstrandiscbmoor. Die der Durchfiihrung Watwindei(hungen wird erst im AnschluB an den Bau des Pell- wormer Dammes und erfolgen k6nnen, zwar durfte es sidi empfehlen, als erstes den Raum A 1 einzudeichen. Hier sprechen insbesondere die wasserwirtschafilichen Gesichtspunkte, Ent- und der alien fur Bew sserung Bongsieler Marschen, einen baldigen Baubegitin. Wenn es m6glich kann ist, gleichzeitig mit dem Bau des Deiches in Raum D begonnen werden, weil hier ein betrichtlicher Teil des eine Watts weitere Obersdilickung aus wirtschaftlichen Grunden nicht gut vertragt. Nach Fertigstellung dieser Dimme und Watteindeichungen wird die Auflandung in den B und Wartgebieten C betrachdich fortgeschritten sein, so daE hier die Deichlinie wahrscheinlich weiter nach See zu vorgeschoben werden kann, als es in dem jetzigen Vorschlag nach landwirt- schaftlichen Gesichtspunkten m8glidi ist. Durch die geschilderten MaBnahmen zur Begrenzung und Einengung der Stromeinzugs- gebiete Stiderau und Norderhever wird 1. eine weitere gefallrdrollende Aush6hlung des Wattenraums unterbunden und durch eine Verkleinerung des Einzugsgebiets eine Abnalime der angreifenden Gezeitenkr fte erreicht, 2. ein sicherer, auf lange Sicht ausreichender Schutz der Marschen bei besserer Linienfiihrung der Deiche erreicht, 3. eine der grundlegende Verbesserung Wasserwirtschaft in den Marsdien von Dagebiill bis Husum erzielt, 4. eine insgesamt landwirtschaftlich nutzbare Flidle von 8 400 oder 11700 ha eingedeicht und der Nutzung und Besiedlung zugefuhrt. Gegeniiber dieseii uberzeugenden Vorteilen durfie der Nachteit, daB die Schiffahrt im inneren Wattenmeer zwischen Husum und den Inseln und Halligen teils ganz unterbunden, teils erheblich erschwert wird, nicht stark ins Gewicht fallen. Die Inseln F5hr und Amrum werden sich ebenso wie die meisten und gr6Bten Halligen verkehrsm :Big stfirker nach Dagebull orientieren mussen. Selbstverstindlich werden gewissenhafte Oberlegungen uber die Behebung echter Nachteile fur die Versorgung der Inseln und Halligen in die Arbeit der Einzelplanung einbezogen werden mussen. Die Küste, 5 (1956), 9-48

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3. Der Planungsraum Suderhever

Sader- Die in west-6stlicier Richtung zwischen Nordstrand und Eiderstedt verlaufende die die noch vor hever ist als - schiffbarer - Wartstrom bedeurend dlter als Norderhever, der dreihundert Jahren ein unbedeutender Nebenarm der jet:zigen Suderhever war. Infolge und Eiderstedt Landverluste im Raum von Alt-Nordstrand und zwischen Nordstrand (Lun- denbergharde), der Wattabtragung und wahrscheinlich infolge der Vergr6Berung des Norder- heverraums hat anch die Suderhever in den letzten drei Jahrhunderten eine betrichtliche Querschnittserweiterung erfahren. Auch dieser Raum weist als Ganzes im Lau£ der letzten Jahrhunderte einen Bodenverlust auf. Von den beiden oberen Auslbufern der Suderhever - lie- die Husumer Au und das Pohnsley - ha: das zwischen Nordstrand und dem Festland gende Pohnsley seit Fertigstellung des Nordstrander Dammes die Aufgabe der Zu- und Ab- fuhrung der Gezeiten in der Bucht (Polmsbucht) sudlich des Dammes, wthrend die Husumer den Au zugleich Vorfluter fur ein grhEeres Marsch- und Geestgebiet und Schiffahrtsstraile fur Husumer Hafen ist. der in diesem Raum bilden Die Veranlassung zur Untersochung vorliegenden Aufgaben Strecken der inneren Husumer Bucht und die schwierige Deichverreidigung an verschiedenen bietenden Land- die durch die starke Anschlidcung sadlich des Nordstrander Dammes sicli gewinnungsm6glichkeiten. Insbesondere ist die Bedeichung der ganzen Bucht siidlich des der des in Nordstrander Dammes (Pohnsbucht) etwa in der Linie von Spitze Dockkoogs auf Nordstrand mehrfach westnordwestlicher Richrung bis zum Pohnshalligkoog Gegenstaifd beralirt fur der Untersuchung gewesen. Die Durchfuhrung einer solchen Eindeichung zugleich der den inneren Raum der Husumer Bucht wichtige Fragen des Kiistenschutzes, Landgewin- Aus diesen Griinden erscheint es auch in nung, der Vorflut und der Schiffahrt. notwendig, diesem Gebiet die fiir eine Planung auf weite Sicht wichrigsten Gedanken zu er6rtern. nach Nord- Mit dem Ban eines mit seiner Krone auf NN + 1,70 m liegenden Dammes verlaufende Verbin- strand im Jahre 1906 wurde die bis dahin dstlidi der Insel Nordstrand der Suderhever dung zwischen der Holmer Fdhre, einem Nebenarm der Noiderhever, und unterbrochen. Die Folge dieses Dammes ist, trotz seiner mehrfachen schweren Beschadigung der Damm- im Kriege, eine starke Verlandung des Watts sowohl nilrdlich als auch sddlich wurde im 1924 die des linie gewesen. Dadurch bereits Jahre Bedeichung Pohnshalligvorlandes mdglich. Der sturmflutfreie Ausbau des Nordstrander Dammes im Jahre 1935 hat den vor- her bei Sturinfluten m6glichen Wasserausgleich uber die Dammlinie unm6glich gemacht, so dag der innere Suderheverraum seirdem eine abgeschlossene Bucht bildet. Neben verstirkter Anlandung ist in dieser Bucht bei besonders ungiinstigen Windverhilmissen die Gefahr eines 6rtlichen Wasserstaues gegeben. Dabei bietet die groEe Linge der die Bucht umgebenden, zum Teil schon dlteren und verbesserungsbedurftigen Deiche eine Reihe von Gefahrenpunkien, Interesse der Kiisten- deren Beseitigang, etwa durch Verkiirzung der Gesamtdeichlinge, im verteidigung liegen wiirde. Die Verkiirzung der Kiistenvei·teidigungslinie und die bisherige betrEchtliche Aufschlickung im Watt legen im gleichen Sinne wie im Wattgebiet des Raumes Stiderau-Norderhever den Gedanken nahe, zimidist die Pohnsbucht abzuriegeln. Das Ergeb- nis der Bodenuntersuchung ist fur di e Pohnsbucht vom landwirtschaftlich-bodenkundlidien westliche Teil der Polinsbucht eine fer die Standpunkt nur teilweise gunstig. W hrend der landwirtschaftliche Nutzung ausreichende Schlickdecke besitzt, ist die Oberfliclie im 8stlichen Teil der Buchz als Auslaufer des Schobiiller Geestruckens stark sandig und in ihrem jetzigen Zustand flir eine landwirtschaftliche Nutzung gr6£tenteils, das heitit zu etwa dreiviertel der Flache noch nicht geeigner. Fur eine landwirtschaftliche Nutzung kommt im nardlichen und nord-

westlichen Teil der Pohnsbucht nur eine Gesamtfldche von 500 ha in Betrachr. Far sich allein Die Küste, 5 (1956), 9-48

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wiirde diese Fldche, der anch das natiirtiche Griinland fehlt, heute noch nicht mit wirtschaft- lich vertretbaren Mitt:eln eingedeicht werden k6nnen. Zu uberlegen wlire jedoch, ob diese FlD:che, die zu der sehr schweren Grunlandzone nt;rdlich des Dammes eine wertvolle be- triebswirtschaftliche Erginzung bilden k8nnte, zu der Eindeichung im Raum D hinzugezogen werden kann. Die Griinlandzone nardlich des Dammes mit ihrem sehr ferten Boden liegt namlich zu den ubrigen guten bis mittleren Ackerbi den des Watts im Raum D zwisclien Nordstrand und dem Damm nach Nordstrandischmoor wegen der groBen Entfernung be- triebswirtschaftlich sehr 06 und in unglinstig. welchem Umfang man aus diesen Granden zu

- einer - verhiltnismliflig teuren Teilbedeichung der Pohnsbuctit sclireiten wird, muti den eingehenderen Untersuchungen vorbehalten bleiben. Eine baldige Eindeichung der gesamten Pohnsbucht kommt auch aus Grunden der Landgewinnung nicht in Frage. Kustenschutztechnisch betrachtet liegt der Vorteil der Ab- in einer riegelung Verkurzung der Kustenverreidigungslinie um 8 km. Dieser Vorteil reicht aber allein nicht die aus, um Abriegelung der Bucht zu begrunden. Dagegen wurde die Ab- eine des riegelung Einschrdnkung oberen Suderhever-Einzugsgebiets um 2000 ha im Innern der Husumer Bucht bedeuten. Der demzufolge vermehrte Aufstau bei Sturmfluten wlirde zu Verstirkungen der angrenzenden Seedeiche zwingen. Andrerseits wurde die Einschrinkung des Einzugsgebiets am Oberlauf der Saderhever eine Verringerung der Riumungskraft und da- mit wahrscheinlich eine Verschlickung der oberen Suderhever bis unterhalb des Zusammen- flusses von Husumer Au und Pohnsley zur Folge haben. Hierdurch k8nnen die Schiffahrt zum Husumer Hafen und die Vorflut der Au ihre Husumer und Zuflisse beeintr chrigt wei den. Diese daB eine Uberlegungen zeigen, Abriegelung der Pohnsbucht aus landeskulturellen und schiffalirtstechnischen Erwigungen zur Zeit nicht begrundet werden kann. Die angedeuteren nachreiligen Folgen einer Abriegelung der Pohnsbuclit fur Kusten- schutz und Schiffahrt den Gedanken legen nahe, fur die Abriegelung eine andere Linie, etwa von Morsumhafen auf Nordstrand in sad-dstlicher Richtung nach der vorspringenden Ecke des Simonsberger Kooges ins Auge zu fassen. Die Gesamtl nge dieser Abriegelung warde mit km um fast 1 km kurzer sein 3,5 als die Verbindungslinie vom Dockkoog nach Nordstrand. Sie schlieBr eine GesamtflK:che von 3550 ha eis Eine solche Abriegelung weirde folgende Vorteile bieten: 1. Die innerhalb der Abriegelung verbleibende 550 ha grolie aus der Husumer Au und dem Oberlauf der Suderhever bestehende Wasserfliche wlirde mit der Zeit durch die Binnen- wasserzuflusse azisgesuBt wei·den und einen wertvollen Stillwasserspeicher bilden. 2. Die Abriegelung wiirde fiir die Schiffahrt von und nach Husum gunstige Vorbedingungen schaffen, wetingleich auch auBerhalb der Abriegelung mit einer Verschlickung gerechner werden muB.

3. Die zu wurde die verteidigende Deichldnge durch Abriegelung der Husumer Bucht um rund 17 km verkurzt. Insbesondere wiirde eine Verstirkung des gefihrdeten Dockkoog- deichs in Fortfall kommen. Ferner bedeuter die Abriegelung der inneren Husumer Bucht auf weite Sicht eine Schwichung der Angriffskraft der Gezeiten und damit eine Vermin- derung des Angriffs auf die Kuste.

Demgegeniiber stehen folgende Nachteile: 1. Die Abriegelung der oberen Stiderhever ist technisch schwierig, weil betrichtliche Tiefen zu iiberwindeii sind; sie zwingt ferner zu einer Verstiirkung der Seedeiche seewarts des neuen Dammes, sowohl auf der Nordstrander wie auf der Eiderstedrer Seite. (Dieser Nachteil ktinnte fur den Fortfall Idngerer Deichstrecken innerhalb der Abriegelung in Kauf genommen werden.)

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wird wahr- 2. Die mit der Abriegelung verbundene Abschliefiung des Husumer Hafens mit sich scheinlich zum Bau einer Schiffahrtsschleuse zwingen, die zwar Vorteile bringt, die aber auch einschneidende Matinalimen fur die Schiffahrt erfordert. Im einzelnen sind Vor- und Nachteile flir die Schiffahrt nicht untersucht. Bei der gegenwartigen Bedeutung des Husumer Hafens und seinen heute ubersehbaren Entwicklungsaussichten erscheinen so groBe Aufwendungen, wie sie durch eine At,riegelung der inneren Husumer Bucht nor- wendig wurden, noch nicht gerechtfertigt. Binnen-Wasser- 3. Besonders dann, wenn der durch die Schleuse und den Damm gehaltene der Hzisumer nicht spiegel zur Vermeidung grd erer baulicher Anderung Hafenanlagen die fur die in die RuBere Husumer Au miin- zu tief abgesenkt werden darf, wird Vorflut werden denden Wasserlhufe zum Teil auf kiinstliche Entwisserung umgestellt mussen.

Die bodenkundlich-landwirtschaftliche Betrachtung der durch diese Deichlinie eingefall- Pohnsbucht hinaus erfaliten Watts ten Fliche zeigt, daB der weitaus grdfite Teil des iiber die ist. Von der Gesamtfl che zur Zeit noch nicht flir eine landwirtschaftliche Nutzung geeignet innerhalb dieser Linic entfallen etwa 550 ha auf bleibende Wasserfllichen (GelBinde unter einschlieElich kleiner - 2,00 NN). Von den verbleibenden 3000 ha Watt wurden insgesamt Flb:chen h6chstens 1000 ha aus betriebswirtschaftlichen Grunden einzubeziehender sandiger landwirtschaftlich nutzbaren Boden darstellen. Demnach ist die Eindeichung Nordstrand- die Simonsberg landwirtschafilich nicht zu verantworten; vielmehr mu£ empfohlen werden, weitere Aufschlickung in der inneren Husumer Bucht im naturlichen Gezeitenablauf zu £6r- die eine dern. und zu gegebener Zeit diejenigen Fli:chen einzudeichen, zusammenhingende ausreichende Schlickdecke tragen. Die Abw gung der Vor- und Nachteile und eine uberschldgliche kostenmREige Unter- suchung lessen erkennen, daB eine Abriegelung der inneren Husumer Bucht trotZ ihrer Be- verbundenen nach- deutung fur den Kustenschutz noch nicht so dringlich ist, um die damit teiligen Folgen und die hohen Geldaufwendungen verantworten zu kilnnen. Nach diesen Ausfuhrungen kann man noch weniger daran denken, die Abriegelung Flichen weiter nach See Nordstrand-Simonsberg zur Gewinnung geeigneter nutzbarer zu, dadurch etwa bis zur Linie Nordstrand-Norderhever Koog vorzuschieben. Die zusitzlich und daher landwirtschaftlich gewonnenen Wattflachen sind noch night genagend aufgeschlickt unbrauchbar.

V. Zusammenf assung

Wattenmeer" einen kurzen Die „Gedanken zur Generalplanung im nordfriesischen geben Abrift der in fiinfii:hriger Untersuchungs- und Forschungstatigkeit von 1936 bis 1940 durch fur eine Gemeinschaft von Ingenieuren und Wissenschaftlern erarbeiteten Planungsgrundiagen wichtige Elemente des Klistenschutzes, der Landgewinnung und der Wasserwirtschaft in Nord·· friesland. Unterscheid im Der erste Abschnitt, der den Planungsraum und wichrige ungsmerkmale Vergleich mit der iibrigen deutschen Noidseektiste beschreibt, gibt einen Oberblick uber die ein klares Bild uber die Watt- Untersuchungen, die zum erstenmal in der Kustenforschung form, den Wattaufbau, die gestaltenden Krifte und den Entwicklungsvorgang bis zur Gegen- die rechnischen Mittel und wait gelieferr haben. - Auf diese Erkenntnisse gestutzt, werden und auf ihre Wirkungsweise behandelr, die zur Sicherung des Raumes im grohen Rahmen lange Sicht geeignet erscheinen. Neben den Dammbauten zur Aufgliederung des Wattenraums Die Küste, 5 (1956), 9-48

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und der klassischen Landgewinnung ·wird erstmals die Bedeichung groBer Wartgebiete als Mittel zur Sicherung der Kuste, zur Landgewinnung und zur Verbesserung der Wasserwirt- schaft der alten nordfriesischen Marschen eingehender behandelt. Die M6glichkeiten zur Anwendung dieser tedinischen Mittel werden sodann in einem weiteren Abschnitt auf die drei grolien Wattstrom-Einzugsgebiete (Planungsrfiume) H8rnum- Tief-Norderau, Suderau-Norderliever und Siiderhever untersucht, wobei der mittlere Ab- schmitt (Saderau-Norderhever) als der zur Zeit gefahrvollste den gr6Eten Raum einnimmt. In diesem die Raum kann Gefahr durdh Dammbauten und Wattbedeichung, die etwa 10 000 ha umfassen warde, allmdhlich gebannt werden. Zugleich li:St sich mit Hilfe der Wattbedeichung eine dauerhafte Kiistenlinie und eine durcigreifende Verbesserung der Wasserwirtschaft in Nordfriesland erreichen.

Wie die Ausftilu·ungen im ersten Teil dieses Berichts erkennen lassen, hat der zweite Weltkrieg die Arbeiten der Wattforschung auf halbem Wege unterbrochen. Ihre Weiterfuli- und rung Vollendung ist zwingend notwendig, nichi nur um das ganze AusmaE der Gefaliren in diesem Klistenabschnitt deutlich werden zu lessen, sondern auch um endgultig den Plan far eine Sidlerung der Kuste und der Wasserwirtschaft aufstellen und durchfuhren zu k6nnen. Machten diese aus der Sorge um unsere nordfriesische Heimat erwadisenen Gedanken Gemeingut aller Nordfriesen und auch derjenigen Stellen werden, die uber die Sicherheit dieses Ranmes zu entscheiden haben.

VI. Sc]iriftenverzeichnis

1. BANTELMANN, A.: Das nordfriesische Wattenmeer, eine Kulturlandschaft der Vergangenlieit. West- kuste 2, 1, 1939. 2. BOTHMANN, W.: Bedeutung der Arbeitsaufgaben in den Marschen und Wege zu ihrer Durchfulirung. 2. Denkschr. Marschenverb. S.-H. Husum, 1932. 3. BRocKMANN, Chr.: Diatomeen-Untersuchungen im nordfriesischen Wattenmeer (siehe Anhang S. 46, Nr. 118). 1937-43. 4. DELFF, Chr.: Wober stammt der neuauflandende Boden im Wattenmeer.i Jb. Nordfr. Ver. 20, 1933. 5. DELFF, Chr.: Nordfrieslands Werden und Vergehen. Nordelbingen 10, 1934. 6. Dir·™Em, E.: Schichtenaufbau und Entwicklungsgeschichte des Dithmarscher Alluviums. West- kiiste 1, 2, 1938. 7. Dir™ER, E.: Neue Ergebnisse zur Erforschung des nordfriesisdien Eems. Forsch. u. Fortschritte 17, 3, 1941. 8. D x, W.: Denkschrift uber die Eindeichung des sdleswig-liolsteinischen Wattenmeeres. Manu- skript. 1927. 9. ERNsT, 0.: Die geologischen Aufgaben in Nordfriesland im Rahmen der Wattforschung. Jahrb. Nordfriestand 23, 1936. 10. FisCHER, 0.: Landgewinnung und Landerhaltung in Schleswig-Holstein. I. Sonderprobleme des Kiistenraumes. Berlin, 1955. 11. FRANZIus, 0.: Landgewinnung und Kiistenstromung. 1. Denksdir. Marschenverb. S.-H. Husum, 1932. 12. HABERSTROH, E. G.: Forschungsarbeiten im Dithmarscher Wattenmeer. Westkuste 1, 2, 1938. 13. HEARMANN, F.: Ober den physil alischen und chemisden Aufbau von Marsdib6den und Watien versdiedenen Alters. Westkaste, Kriegsheft, 1943. 14. IwERSEN, J·: Zur bodenkundlichen Kartierung des nordfriesischen Watigebiers. Westkuste, Kriegs- heft, 1943. 15. K EY, H. D.: Das Wartengebiet, die Marschen und Halligen an der schieswig-holsteinisdien West- kiiste. ZentralbL Bauverw. 89, 93, 96, 1918. 16. LoxiNZEN, J. M.: Entwicklung und Aufgaben der Selbstverwaltung im Deich- und Wasserwesen der Marschen Schleswig-Holsteins. 2. Denkschr. Marschenverb. S.-H. Husum, 1932. 17. LORENZEN, J. M.: Die Wartforschung als Grundlage der Landgewinnung. Jahrb. Nordfriesland 23. 1936. Die Küste, 5 (1956), 9-48

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Westkiiste. VDI-Zeit- 18. LouNZEN, J· M.: Landeskultur-Aufgaben an der scileswig-holsreinischen sdrift 81,26, 1937. Gebiet der Westkuste. West- 19. LomENZEN, J. M.: Planung und Forschung im schieswig-holsteinischen kiiste 1, 1, 1938. an der Westkuste 20. LOKENZEN, J. M.: Der AussdiuB far Untersuchungen schleswig-holsteinischen beim Oberprisidium in Kiel. Westkliste 2, 2/3, 1940. Kiel 1940. 21. LORENZEN, J. M.: Generalplanung Nordfriesisches Wattenmeer. Erljuterungsbericht. landeskultureller Auf- 22. MARSCHENVERBAND SCHLESFIG-HOLSTEIN: Die Bedeutung der Ausfuhrung gaben in den Marschen Schleswig-Holsteins, 2. Denkschrift, 1932. zwischen und Eiderstedt. 23. OSTENDORFF, E.: Die Grund- und Bodenverh lmisse der Watten Sylt Wesrkuste, Kriegsheft, 1943. Dammbaues zwischen dem Festland 24. PFEIFFER, H.: Untersuchungen uber den EinfluB des geplanten ansdilieBenden Festlands- und der Insel Sylt auf die Wasserverhkltnisse am Damm und der kuste. Dissert. 1920, Bibliothek MBA Husum - Forsdiungsstelle Westkuste. Westkuste seir 1933. Westkilste 1, 1, 25. PFEIFFER, H.: Die Arbeiren an der schleswig-holsreinischen 1938. der Wattsedimente 26. PLATH, M.: Die biologische Bestandsaufnahme als Verfaliren zur Kennzeidinung und die Kartierung der nordfriesischen Watten. Westkuste, Kriegslieft, 1943. 27. ScHELUNG, H.: Wattforschung in Nordfriesland. Jahrb. Nordfriestand 23, 1936. 1939. 28. WEINNOLDT, E.: Der Eiderplan als Gesamtaufgabe. Westkilste 1, 3, Der 1934. 29. WOHLENBERG, E.: Biologische Landgewinnungsarbeiten im Wartenmeer. Biologe 3, 7, Praxis der Westkusre. Nordfriesland 23, 30. WoHLENBEAG, E.: Biologisdie Forschzing und an Jahrb. 1936. Wiss. 31. WoHLENBERG, E.: Die Wattenmeer-Lebensgemeinsdiaften im I nigshafen von Sylt. Helgol. Meeresunters. I, 1937. berbacea zur 32. WoHLENEERG, E.: Biologische KulturmaGnalimen mit dem Queller (Salicornia L.) Landgewinnung im Wattenmeer. Westkiiste 1, 2, 1938. Hauskalender 1939. 33. WOHLENBERG, E.: Unsc,·e jungen Kage. Meyns Sddeswig-Holsteinischer 34. ZAUSIG, F.: Verinderungen der Kusten, SAnde, Tiefs und Watten der Gewiisser um Syls (Nordsee) Binnen- nach alten Seekarten, Seehandbuchern und Landkarten seit 1585. Geol. d. Meere u. gew. 3, 4, 1939.

Aus der Sammlung amtli cher Berichte und Gutachten des Marschenbauamts

- Husum - Forschungsstelle Westkuste

35. DECHEND, W.: Mineralogische Untersuchungen zur L6sung der Frage nadi der Herkunft, Wan- derung und Ablagerung der Aufbausroffe zur Landgewinnung im Watt Nordfrieslands. Oktober 1939. des nord- 36. DITTMER, E.: Obersichz uber den geologischen Aufbau und die Entwicklungsgeschichte friesischen Halliggebieres. Dezember 1936. zwischen dem 37. ERNSr, 0.: Der Schichtenaufbau und die Entwicklungsgeschichte des Warrgebiets nordfriesischen Fesdand bei Bongsiel und der Insel Pellworm. im vor Klanxbuil. 38. IwERSEN, J·: Stellungnalime zum Deidibau und Versuchskoog Wattgebiet Dezember 1936. 1937. 39. IwERsEN, J. und WoHLENBERG, E.: Versuchskoog am Hindenburgdamm. Juni 40. OSTENDORFF, E.: Berictit uber die Watten- (und Boden-)aufnalime am Hindenburgdamm. September 1937. 1941. 41. PE·rERSEN, M.: Sinkstoffgruppenmessung in der Norder Hever 1937. Bericht des 42. WOHLENBERG, E.: Zusammenstellung einiger Punkte zur Begrlindung der Fruhbedeichung Verlandungsgebietes am Hindenburgdamm. Dezember 1936. nach 43. WOHLENBERG, E.: Bericht Ober die Anlandung 116rdlich und sadlich des Hindenburgdamms den Herbst- und WinterButen 1936/37. Juli 1937. Die Küste, 5 (1956), 9-48

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VII. Anhang

Verzeichnis der aus dem Aufgabenbereich der Westkustenforschung hervorgegangenen Arbeitsberichte und Ver6f fentlichungen") 1934 bis 1956

Arbeitsgebiet Berichts-Nr. Seite I. Allgemeine Forschungsaufgaben 1 bis 14 42 II. Kestensdiutz, Landgewinnung und Deichbau 15 bis 28 42 III. Vermessung, Peitung und Luf bild 29 bis 35 43 IV. Hydrologie, Sinkstoffe und Sedimente 36 bis 55 43 V. Geologic und Morphologie 56 bis 102 44 VL der Biologie Watten, Mars,:hen und Deiche 103 bis 144 45 VII. Landwirtschaft und Bodenkunde 145 bis 179 47

I. Allgemeine Forschungsaufgaben

1. 1934 WAssERBAuAMT HusuM: Kostenanschlag betr. Untersuchungen an der schieswig-holstei- nischen Westkiiste. Bericht durch Kriegseinwirkung verloreii. 2. 1935 FORSCHUNGSSTELLE HusuM: Die Arbeit der staatlicien Forsdizingsstellen an der schleswig- holsteinischen Westkuste 1935/36. 3. 1936 LORENZEN, J. M.: Die Wartforschung als Grundlage der Landgewinnung. Jahrb. Nord- friestand Bd. 23, 1936. 4. 1936 ScHELLING, H.: Wattforschung in Nordfriesland. Jahrb. Nordfriesland Bd. 23, 1936. 5. 1937 LoRENzEN, J· M.: Arbeitsplan der Auswertung. Bericht durch Kriegseinwirkung verloren. 6. 1938 LoRENzEN, M. und G.: J. HABERsTRoH, Arbeitsplan fiir die Untersuchungen an der Westkuste im Rechnungsjahr 1938. 7. 1938 LORENZEN, J· M.: Planung und Forschung im Gebiet der schleswig-holsteinischen West- kuste. Westkliste I, 1, 1938. 8. 1938 KOLUMBE, E.: Wissenschaft und Landgewinnungsarbeit. Westkuste I, 1, 1938. 1939 9. HABERSTROH, G.: Forschungsarbeiten im Dithmarscher Wattenmeer. Westkliste I, 2, 1938. 10. 1939 LoRENZEN, J. M. und G.: fur HABERsTRoH, Arbeitsplan die Untersuchungen an der Wesrkaste im Redinungsjahr 1939. 11. 1940 M.: LoRENZEN, J· Arbeitsplan 1940 fur die Untersudiungen an der schleswig-holsteinischen Westkuste. 12. 1940 M.: LoREINzEN, J. Der Ausschul fur Untersuchungen an der schleswig-holsteinischen West- kilste beim Oberpriisidium in Kiel. Westkiste II, 2/3, 1940, 13. 1941 LORENzEN, M. und G.: J· HABERsTRoH, Arbeitsplan 1941 fiir die Untersuchungen an der Westldiste. 14. 1955 GAYE, J·: Die deutsche Kustenforschung und der Seewasserbau. Die Kuste III, 1/2, 1955.

II.Kustenschutz, Landgewinnungund Deichbau

15. 1936 14RSUCHSANSTALT FUR ASSERBAU U. SCHIFFEAu, Berlin: Bericllc iiber die Modeliversuclie fur die Abdimmung der Eider bei Nordfeld. 16. 1938 HUNDT, C.: Bisherige Untersuchungsergebnisse uber die Ursachen des Kastenabbruchs am Ellenbogen auf Sylt. 17. 1938 PFEIFFER, H.: Die Arbeiten an der schieswig-hoisteinischen Westkliste mit 1933. Westkuste I, 1,1938. 18. 1939 HuNDT, C.: Die Abbrud,sursachen an der Nordwestidiste des Ellenbogens auf Sylt lind die Folgerungen far die Sicherung dieser Kustenstrecke.

* Bei allen Berichten ohne Angabe einer Zeitschrift handelt es sich um unveraffentlichte Beridite. Die Küste, 5 (1956), 9-48

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und die 19. 1940 GRUND, E.: Dr. Eugen TrRger, ein Vorkimpfer far die Erlialtung der Halligen Westkuste Landeskulturarbeiten an der schleswig-holsteinischen Westkfiste. II, 2/3, 1940. 20. 1940 LOR£NzEN, J. M.: Generalplanung Nordfriesisdies Wartenmeer. 1955. 21. 1955 LORENzEN, J· M.: Hundert Jahre Kustenschutz an der Nordsee. Die Kuste III, 1/2, 22. 1955 HuNDT, C.: MaEgebende Sturmflur116hen fur das Deicbbestick der sdileswig-holsteinischen Westkuste. Die Kuste III, 1/2, 1955. Landis- 23. 1955 PETERSEN, M.: Dber die Grundlagen zur Bemessung der schleswig-holsteinisdien schutzdeiche. Die Kuste III, 1/2, 1955. 24. 1955 Drr™ER, E.: Deichversttrkung und Baugrund. Die Kuste III, 1/2, 1955. 25. 1955 WOHLENBERG, E. und SNUis, H.: Anwachs, Landgewinnung und Deichbau in Nordfries- land. Sdiriften d. Nissenliauses Nr. 3, 1955.

von Vorbericht mit 26. - OBERPRAS DENT: Landgewinnung an der Westkuste Schleswig-Holstein. Anlagen. ilire wirrschaf liche far 27. - OBERPRASIDENT: Die Landgewinnung und Bedeutung Kustenschutz, Siedlung und Arbeitsbeschafung an der schieswig-holsteinischen Westicuste. an der 28. - OBERPRASIDENT: Kustenschutz-, Landgewinnungs- und Binnenaufgaben schleswig- holsteinischen Westkuste. Erglinzung zum Zehnjahresplan.

III.Vermessung, Peitungund Luftbild

29. 1937 ELY, W.: Eri uterungsbericht uber die Untersuchungen im Dammbaugebiet - spitze 1935-1937. 30. 1937 ELY, W.: Referar iiber die VerRnderungen im Raum von Trischen. 31. 1937 NmMEYER, W.: Allgemeine Auswertung der Luflbildkarten des nordfriesischen Wattengebieres. 32. 1939 SCHELLING, H.: Vermessungen durch Nivellement und Peilungen, Teil I. 33. 1939 SCHELEING, H.: Vermessung durch Nivellement und Peilungen im Arbeitsgebier der For- schungsabreilung Husum, Teil II. 34. 1939 SCHELLING, H.: Festpunkrverzeichnis fur die Vermessungen durch Nivellement und Peilungen. 35. 1940 LoRENZEN, J. M. und ScHELLING, H.: Arbei bericht uber die Luftbildaufnalimen vom War- tengebiet vor der Westkuste Schleswig-Holsteins.

IV. Hydrologic, Sinkstoffeund Sedimente

36. 1935 OHLENBERG, E.: Wasser- und Str6mungsuntersuchungen fur die geplante ScI·toilenhRite- rungsanlage in der Norder-Piep bei Busum. 37. 1936 HADERsTR-oH, E. G.: Auf&eneider: Ergebnisse der Watt-, Wasserstands- und Strommessung. 38. 1937 WOHLENBERG, E.: Anlandungen nardlich und sudtich des Hindenburgdammes nach den Herbst- und Winterftuten 1936/37. 39. 1937 ELY, W.: Untersuchungen im Dammbaugebiet Friedridskoogspitze 1935-1937. Westkusre 40. 1938 En, W.: Arbeitsbericht aber die Untersuchungen an der sdileswig-holsteinisdien

- Die Strommessungen - Juli 1938. Beridit durdi Kriegseinwirkung verloren. 41. 1938 PLATE, M.: Sinkstofunrersuchungen am Hindenburgdamm. 42. 1938 Drr™Em, E.: Die Rotsandfeld-Merhode im freien Watt und auf Flugsandplaren. 43. 1938 HUNDT, C.: Die mittlere Windverteilung in Wescerland/Sylt 1927/36. 44. 1938 ELy, W.: Bericht uber die Sturmflut am 23./24. XI. 1938. 45. 1938 Drr™ER, E.: Sinkstoff- und Sandwanderungsmessungen. 46. 1938 ELY, W. und DEcHEND, W.: Untersuchungen in den Elbmarschen (Pinnau, Kruckau, Pagen- sander Nebenelbe). Erlinterungsbericlit. 47. 1938 ELY, W.: Arbeitsbericlit uber die Untersuchungen an der schieswig-hoisteinischen Westkuste. Die Strommessungen. 48. 1938 ELY, W.: Sinkstoffbewegung und Sandwanderung. Unmittelbare Messungen. 49. 1939 PLATH, M.: Bericht uber die Korballenuntersuchungen und -beobachtungen im Sinksroff des Meerwassers der nordfriesischen Warren 1939. West- 50. 1941 PETERSEN, M. : Arbeitsbericht iiber die Untersuchungen an der schleswig-holsteinischen kiiste. Sinkstoffgruppenniessung in der Norder Hever 1937 - Die Küste, 5 (1956), 9-48

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51. 1941 STE NMETz: Arbeitsbericht iibcr die Untersuchungen an der schleswig-holsteinisdien West- kuste. Die Strommessungen im Arbeitsgebiet der Forschungsabteilung Husum. 52. 1941 STRINMETZ: Vorldufiger Arbeitsbericht iiber die Strommessungen. III. Teil: Die Strommes- sungen im Arbeirsgebiet der Forschungsabteilung Husum. 53. 1950 WoHLENBERG, E.: Dei· horizontale Wasserschapfer. DHZ, Band 3, H. 5/6, 1950. 54. 1952 SCHELLING, H.: Die Sturmfluten an der Westkuste von Schleswig-Holstein unter besonderer Berucksichtigung der Verhklmisse am Pegel Husum. Die Kuste I, 1, 1952. 55. 1955 K6RNER, B.: Die Sinkstoffe der Kustengew sser. Ein Oberblick iiber den Stand der For- schung. Die Kuste IV, 1955.

V. Geologie und Morphologie

56. 1935 WOHLENBERG, E.: Geologische Untersuchungen im Wattenmeer. 57. 1935 SOLGER, F.: Der Damm nach Trischen und die geologische Erforschung des Bilsumer War- tengebietes. 58. 1935 K0LUMBE, E.: Arbeitsberichz uber die Untersuchungen an der schleswig-holsteinischen West- kiiste - Finkhaus- und Padelakshallig. 59. 1936 ERNSr, 0.: Ein Bodenschnitt durch den „Wikinger-Hafen" bei Goting/Fahr. 60. 1936 ERNstr, 0.: Die geologischen Aufgaben in Nordfriestand im Rahmen der Wattforschung. Jalisb. Nordfriesland Bd. 23, 1936. 61. 1936 BEcKER, W. und THIELE, S.: Geologischer Bericht uber die Untersuchungen im Gebiete der Rantumer Bucht. 62. 1937 BuRcK: Warfenkartierung. 63. 1937 GRIPP, K. und SIMON, W. G.: Die Ergebnisse von Bohrungen auf Listland, bei Rantum und Keitum 1937. 64. 1937 ERNST, 0.: Alluvialprofil von Husum-Rddemis durch die Sudermarsch und Padelakshallig. 65. 1937 DATMER, E.: Geologischer Arbeitsbericht. Untersuchungen in Dithmarsclien und Eiderstedt. 66. 1937 Dir™ER, E.: Die geologischen Verhiltnisse im Dammbaugebiet Friedridiskoogspitze vor und nadi der Abdimmung des Nordfelder Prieles. Bericht durch Kriegseinwirkung verloren. 67. 1937 DIT™ER, E.: Erster Beitrag zur Geologie Eiderstedts. Ergdnzung. Beridit durch Kriegs- einvirkung verloren. 68. 1938 DEr™ER, E.: Schichtenaufbau und Entwicklungsgesdiichre des Dichmarsdier Alluviums. West- kuste I, 2,1938. 69. 1938 DrT™ER, E.: Das Alluvium der schleswig-liolsteinischen Westkuste. Teil I: Das Alluvium Dithmarschens. Teil II: Erster Beitrag zur Geologie Eiderstedrs. Teil III: Der geo- logische Aufbau des nllrdlidisten Dithmarschen und astlichen Eidersredt. 70. 1938 DirTMER, E.: Geologischer Arbeirsbericht. Die Sedimente des Dithmarscher Alluviums. 71.· 1938 DITIMER, E. und SCH TizUMPF, R.: Pollenanalytis e Untersuchungen im Dithmarscher Al- Iuvium. 72. 1938 DIT™ER, E.: Geologische Betrachtungen zur Erlialtung der Insel Trischen. 73. 1938 DIT™a, E.: Geologischer Teilberidlt III. Das Alluvium der schleswig-holsteinisdien Wesr- kuste. 74.1938 BANTELMANN, A.: Arbeitsbericlit uber die Aufnahme und Deutung der Kulturspuren, ein Beitrag zur jungeren erdgeschiditlichen Entwidclung im nordfriesischen Wattenmeer, aufgenommen 1937 und 1938. Berichz durch Kriegs€inwirlfung verloren. 75. 1938 BECKER, W.: Geologisclier SchluBbericht iiber die Untersuchungen im Gebiet der Rantumer Bucht. Bericht durch Krie:seinwirkung verloren. 76. 1938 SIMON, W. G.: Beitrag zur Erdgeschidite Nordfrieslands auf Grund der Tiefbohi·ungen im Watt 1937. 77. 1938 BANTELMANN, A.: Die Kulturspuren und der Torfhorizont im nordfriesisclien Wattenmeer, I. Teit. 78. 1939 BANTELMANN, A.: Das nordfriesische Wattenmeer, eine Kulturlandschaft der Vergangenheit. Westkuste II, 1, 1939. 79. 1939 DITTMER, E.: Zur Verbreitung altinterglazialer Meeresablagerungen in Nordfriesland. Wesr- kiiste II, 1, 1939. Die Küste, 5 (1956), 9-48

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80. 1939 EmNST, 0.. Der Schiditenaufbau und die Entwicklungsgeschic re des Wattengebieies zwi- schen dem nordfriesischen Festiand bei Bongsiel und der Insel Pellworm. Wan- 81. 1939 DEcHEND, W.: Mineralogische Untersuchungen zur L6sung der Frage nach Herkunft, derung und Ablagerung der Aufbaustoffe zur Landgewinnung im Watt Nordfries- lands. 82. 1939 DITTMER, E.: Baugrunduntersuchungen fur das Gro£schlpfwerk Bongsiel. 83. 1939 Dir™ER, E.: Die Grundwasserverb ltnisse in der nordfriesisdien Marsch und die Gefahr der Versalzung der Niederungen. 84. 1939 DITTMER, E.: Untersudiungen Ober den geologischen Aufbau und die Entsteliuagsgeschichte der Halbinsel Eiderstedt. 85. 1939 DITTMER, E.: Ubersicht uber den geologischen Aufbau und die Entwid,lungsgeschichte des nordfriesischen Halliggebietes. 86. 1939 DITTMER, E.: Einrichtung einer Bolzrsammelstelle in Husum. Westkuste II, 1, 1939. 87. 1940 DITTMER, E.: Aufgabe und Einrichrung des geologischen Laboratoriums. 88. 1940 Dir™ER, E.: Ubersicht uber den geologischen Aufbau von Sid-Sylt. 89. 1940 GRIpp, K. und BEcKER, W.: Untersuchungen uber den Aufbau und die Entstehung der Insel Sylt, II. Mittel-Sylt. Westkiiste II, 2/3, 1940. 90. 1940 GRipp, K. und SIMON, W. G.: Untersuchungen uber den Aufbau und die Entstehung der Insel Syk, I. Nord-Sylt. Westkuste II, 2/3, 1940. 91. 1941 Di-r™ER, E.: Das nordfriesische Eem. Kieler Meeresforschungen Band V, H. 1. 1941. 92. 1941 D TTMER, E.: Neue Ergebnisse zur Erforschung des nordfriesischen Eems. Forsch. u. Fort- schr. 17, 3,1941. 93. 1942 G HaKE, K.: Aufnalimebericht zur geologischen Kartierung des nordfriesischen Grenzgebie- tes fur den MaBstab 1:100000.

94. 1948 DITTMER, E.: Die Kiistensenkung an der schleswig-holsteinischen Westkuste. Forsch. u. Fort- sdir. 24, 17/18,1948. 95. 1950 WoHLENBERG, E.: Entstehung und Untergang der Insel Triscllen. Mirt. Geogr. Geselisch. Hamburg, Band XLIX, 1950. 96. 1951 Drr™ER, E.: Das Eem des Treenetales. Schriften Naturw. Ver. S.-H. - Kari-Gripp-Fest- schrift 1951. 97. 1952 DI r™ER, E.: Die nactieiszeirliche Entwicklung der sdileswig-holsteinischen Westkuste. Mey- niana Bd. 1,1952. 98. 1953 DITTMER, E.: Zur Gcologie und Bedeichungsgeschichte der Finkhaushallig. Die Kuste II, 1, 1953. 99. 1953 DITTMER, E.: Die Grundwasserverbiltnisse der sdileswig-holsteinischen Marsdien und deren Versalzung. 100. 1954 Dir™ER, E.: Zur Geschidite der Landschaft und der Warften Nordfriestands. Jaarverslag v. d. Vereeniging v. Terponderzoek, 1954. 101. 1954 Dr MER, E.: Der Mensch als geologischer Faktor an der Nordseekuste. Eiszeitalter u. Ge- genwart Bd. 4/5, 1954. 102. 1955 WOHLENBERG, E.: Das Watt schreibt unsure Geschidite. Ostfriesland H. 3, 1955.

VI. Biologie der Warren, Marschen und Deiche

103. 1934 WOHLENBERG, E.: Bericlit uber die erstmalige Queller-(Salicornia-)Ernte, Herbst 1934. 104. 1934 WOHLENBERG, E.: Spartina-Pflanzung Trischen und die erstmalige Ernre von Spartina-Ah- ren fur Ansaatyersuche 1935. 105. 1935 WoHLENBERG, E.: Biologisdler Arbeitsbericht fur das Jahr 1935. 106. 1935 TVOHLENBERG, E.: Beobachtungen uber das Seegras, Zostera marina L., und seine Erkran kung im nordfriesischen Wattenmeer. Nordelbingen Band 11, 1935. 107. 1936 WoHLENBERG, E.: Biologische Forschung und Praxis an der Westktiste. Jahrb. Nordfriesland Bd. 23, 1936. 108. 1936 OHLENBERG, E.: Begriindung des Planes f ir die Eindeichung nicht deichreifen Vorlandes sadlich des Hindenburgdammes. 109. 1936 WOHLENBERG, E.: Bericht uber die am 11. Mai 1936 erfolgre Begehung des Wiedau-Deiches zwischen Aventoft und Veriath. Die Küste, 5 (1956), 9-48

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110. 1936 IVOHLENBERG, E.: Bericht uber die Besdiaffenhek der im Gebier des Deichbaues Nasse auf Syk vorhandenen Rasensoden. 111. 1936 KONiG, D.: Verbrekung von Swaeda maritima im Gebier des Schlickwatts vor dem Wieding- harder Neuen Koog. Mit Karte 110 000. 112. 1937 PLATH, M.: Biologische Obersichtskartierung der noidfriesischen Watten zwischen Eidersre :it und Sylt. 113. 1937 PLATH, M.: Vermerk uber die nachtrdgliche Muscliellcartierung im Finkhaushalligkoog im April 1937. 114. 1937 PLA™, M.: Biologische Obersiditskartierung der nordfriesischen Watten zwischen Eiderstedt und Sylt 1937. 115. 1937 KfiN G, D.: Die biologischen Verh ltnisse im Dammbaugebiet Friedrichskoogspitze 116. 1937 WOHLENBERG, E.: Vegetarions- und bodenkundliche Untersuchungen auf Hallig Hooge. 117. 1937 WOHLENBERG, E.: Die Bewuchsverhiltnisse des neuen N6sse-Seedeiches im August 1937. 118. 1937/43 BROCKMANN, CHR.: Diatomeen-Untersuchungen im nord f riesischen Wattenmeer.1. Bohrproben von SE. Mid aelisdonn. -2. Bohrung 76 (Proben-

serie XXX) auf Grdde (Kirchwarft). - 3. Bohrung P.W.V am Strandley. - 4. Be-

standsaufnahme der Wattflora zwisdien Sylt und Eiderstedt 1937. - 5. Bereisong des Arbeitsgebietes am 13. Juni 1938. - 6. Bestandsaufnahme der Marner Plare.

- 7. Ergebnisse der Wattbereisung an der Westkuste vom 1.-8.9.1938. - 8. Gra-

bung auf dem Watt ndrdlich Gr6de, 21.2.39. - 9. Untersuchung des Dauerprofils Ockholm. - 10. Die Diatomeen in den Bohrungen von Bongsiel (Kolumbe). -

11. Die Diatomeen in den Bohrungen nardlich Fahr (Ernst). - 12. Diatomeen als Leitfossilie in Kustenablagerungen. - 13. Untersudiung des Dauerprofils Ockholm II. - 14. 27- 15. Diatomeen vom Kustensaum, von der Suderoog-Plate und von

der Sandbank St. Peter. - 16. Die Diatomeen in den Salzwiesen am Porrendeich (Olvesbull). 119. 1938 WOHLENBERG, E.: Biologischc Kulcurma nalimen mit dem Queller (Salicomia berbacea L.) zur Landgewinnung im Wattenmeer. Westkuste I, 2, 1938. 120. 1938 WOHLENBERG, E.: Oberschi gliclier Vergleidi zwischen der biologischen Kartierung (Dr. PLATH) mit der bodenkundlichen Kartierung (Dr. OSTENDORFF). 121. 1938 HERMANN, G.: PRanzensoziologische Kartierung der Nassemarsch auf Sylt, Sommer 1937. 122. 1938 BECKER: Biologische Kartierung der N5sse-Warten, Herbst 1937. Bericht durch Kriegsein- wirkung verloren. 123. 1939 WOHLENBERG, E.: Die Nutzanwendung biologischer Erkennrnisse im Wattenmeer zugunsten der pralctischen Landgewinnung an der deutschen Nordseekuste. Rapp. er Proc.- Verb. CIX, 1939. 124. 1939 K0LUMBE, E., LEVSEN, OHLE und UTERMOHL: Bortschlotter-See. Untersuchungen im Ok- tober 1937. 125. 1940 WOHLENBEaG, E.: Aufgabe und Einricbtung des biologischen Laboratoriums. 126. 1939 KeNIG, D.: Die Chromosomenverhaltnisse der deuts

128. 1941 K6 G, D.: Anpflanzungsversuche mit dem Reisgras - Spartina Townsendii - bei den Landgewinnungsarbeiten an der Westkuste Schleswig-Holsteins. 129. 1941 WOHLENBERG, E.: Bericht uber die Untersuchungen zum Larvenbefall auf der Hamburger Hallig. 130. 1941 WOHLENBERG, E.: Larvenbefall von Grunlindereien an der Westkuste.

131. 1942 WoHLENBERG, E.: Beridit iiber die Schiden durch die Graseule - Sommer 1942. 132. 1942 LEVSEN, P.: Vegetations- und Grundwasseruntersuchungen im Kleiseerkoog. 133. 1943 K nG, D.: Vergleichende Bestandsaufnahmen an bodenbewohnenden Watt-Tieren im Ge biet des Sicherungsdammes vor dem Friedrichskoog (Suderdithmarschen) in den Jahren 1935-1939. Westkiiste, Kriegsheft 1943. 134. 1943 PLATH, M.: Die biologische Bestandsaufnahme als Verfahren zur Kennzeichnung der Watt- sedimente und die Kartierung der nordfriesischen Watten. 135. 1946 K6NIG, D.: Bericht uber die weitcre Ausbreitung des Reisgrases (Spartina Tozensendii) an der gesamten Westkuste Schieswig-Holsteins. 136.1947 HERMANN, G.: Bericht uber die Veriinderungen der Pflanzendecke im N6sse-Koog im ersten Jalirzelint nach der Eindeicliung, Die Küste, 5 (1956), 9-48

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137. 1948 WOHLENBERG, E.: Die Gefibrdung einer Halligwarft durch K ferlarven. Verhandl. DE. Zoologen in Kiel, 1948. 138. 1948 K6N c, D.: Ober die Wohnweise einiger im Boden lebender Tiere des Wattenmecres. Vet·h. DE. Zoologen in Kiel, 1948. 139. 1948 KdNIG, D.: Spaytina Townsendii an der Westkusce von Schleswig-Holstein. Planta, Bd. 36, 1948. 140. 1949 K6NIG, D.: Standortzintersuchungen auf einem Voi·landrasen an der schleswig-ho]steinischen Westkuste bei Husum. Biol. Zentralblau, 68. Bd; H. 11/12, 1949. 141. 1949 K6NIG, D.: Die Ausbreitung des Grases Spartina Townsendii an der schieswig-liolsteinischen Westkuste und ihre Folgen fur die Landeskulturarbeiten. Forsdi. u. Fortsdir. 25, 7/8,1949. 142. 1952 WOHLENBERG, E.: Der Anwachs am Hindenburgdamm. 143. 1953 WoHLENBERG, E. und PLATH, M.: Produktionsbiologische Untersuchungen auf eingedeichten Wattflachen. Die Kiiste II, 1, 1953. 144. 1954 WOHLENBERG, E.: Sinkstoff, Sediment und Anwachs am Hindenburgdamm. Die Kuste II, 2,1954.

VII.Landwirtschaftund Bodenkunde

145. 1936 BEcKER, W.: Berichr uber die Bodenverhiltnisse im Wart sudlicti des Nordstrander Dammes. 146. 1936 I.wERsEN, J.: Stellungnalime zum Deidibau und Versuchskoog im Wattengebier von Klanx- biill. 147. 1936 WOHLENBERG, E.: Zusammenstellung einiger Punkte zur Begrundung der Fruhbedeichung des Verlandungsgebietes am Hindenburgdamm. 148. 1937 IWERSEN, j.: Vorschlige zur Linienfuhrung eines neuen Deiches fur den geplanten Wati- versuchskoog am Hindenburgdamm. 149. 1937 ITFERsEN, J·: Bodenzustand im Hermann-G6ring-Koog. 150. 1937 IwERsEN, J.: Das Verfahren der Eiderplanung vom landwirtscliaftlictien Gesichispunks. 151. 1937 OBTENDoRFF, E.: Ergebnisse der bodenkundlichen Kartierungen an der Westkuste Schleswig- Holmins. Spezialkartierung Finkhazishallig. Bericht durch Kriegseinwirkung ver- loren. 152. 1937 IwERSEN, 3.: Bericht iber die Methoden der vom landwirtschaftlichen Gesiclitspunkt bisher durchgefuhrten und weiter vorgesehenen Erhebungen und Planungen im Beteili- gungsgebiet der rider. 153. 1937 IFERsEN, J·: Erlduterungsberidit zum „Plan der Neuordnung" im Ndssegebier auf Sylt. Persotien- und Besizzsrandsliste der Beispie]sgemeinde Tinnum. 154. 1937 OSTENDORFF, E.: Bericht iiber die Bodenaufnalime von Pe lworm/Buphever. 155. 1937 OBTENDoRFF, E. : Ergebilisse der bodenkundlichen Kartierungen an der Westkuste Schieswig- Holsreins. Spezialkartierung Sylter Sadmarsch (Ndsse). Bericht durch Kriegseinwir- kung verloren. 156. 1937 OMENDORI*, E.: Bericht Bber die Bodenaufnahme im Tummlauerkoog, fruher Hermann- Garing-Koog. 157. 1937 OsTENDORIF, E.: Bericht tiber die Watten- (und Boden-)aufnahme am Hindenburgdamm. 158. 1937 HERRMANN, F.: Arbeksmethoden fur Bodenuntersuchungen. 159. 1937 IwERSEN, J· und WOHLENBERG, E.: Versuchskoog am Hindenburgdamm. 160. 1938 HERRMANN, F.: Zusammensrellung der Untersuchungsergebnisse der Bodenproben aus den landwirtsdia lichen Wa tbohrungen. 161. 1937/38 OSTENDORFF, E.: Erltuterungsbericht zur bodenkundlichen Obersichtskarrierung im nord- friesischen Wartenmeer mit Antzungs- und Wirtschaf skarte. Bericht durch Kriegs- einwirkung ver·loren. 162. 1938 IwERsEN, J·: Ein Verfahren landwirtschaftlicher Planung und betriebswirischaftliclier Neu- ordnung eines Metiorationsgebiercs. Dargestellt am Beispiet der Eider. Westkuste, SonderheR 1938. 163. 1938 OsTENDoRFF, E.: Erliuterungsbericht zur Watr- und Boden-Spezialaufnahnie am Hinden·· burgdamm April-Jzmi 1938. 164. 1938 NiEMEYER, G.: Entnahme von Ober Rclienproben aus den Watten zwischen Eiderstedt Und Sylr. Bericit durch Kriegseinwirkung verloren. 1

Die Küste, 5 (1956), 9-48

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165. 1938 HERRMANN, F.: Vergleich der Angabeli der Wart- und Bodenkarre (Spezialaufnalime) nik den Untersuchungsergebnissen der landwirtscha lichen Bohrungen, entnommen im Mai 1938 im Kianxbull-Watt. 166. 1938 HERRMAl'IN, F.: Untersuchungen uber bodenkundliche und landwirtschafiliche Wattbohruigen. Erliiuterungsbericit und PI ne. Beridit durch Kriegseinwirkung verloren. 167. 1938 IwERsEN, J.: Kultivierung des Hindenburgwattkoogs. Beridit durdi Kriegseinwirkung ver- loren. 168. 1939 HERRMANN, F.: Bericht iiber die Besandung im Tumlauer Koog. 169. 1939 IvERSEN, J.: Landwirtschaftliche Planzing und betriebswirtschaftliche Neuordnung im Elder- gebiet. Westkiste I, 3, 1939. 170. 1939 WOHLENBERG, E., IVERSEN, J. und HERRMANN, F.: Wattkartierung Nordfrieslands 1937/38. Vergleidi der Kartierung Ostendorff mit den analytischen und biologischen Kartie- rungen. 171. 1939 IwERs , J·: Erlauterungsbericht zu den bodenmiBigen und landwirtsdiaftlich-berriebswirr schaftlichen Plmungskarten des nordfriesischen Wattgebietes. Bericlit durcli Kriegs- einwirkung vertoren. 172. F. 1939 HEARMANN, : Ergcbnis der bodenkundlichen Untersuchung des Watts vor Busum-Deich- hausen.

173.1940 IwERsEN, J.: Bericht iiber vierjdhrige Anbauversuctie zum Zwecke der Untersuchung von Kultivierungsversuchen eingedeiater unreifer Wattfliden in der Finkhaushallig. 174. 1940 HERRMANN, F.: Aufgaben und Einrichrung des bodenkundiiclien Laboratoriums. 175. 1943 OsTENDoRFF, E.: Die Grund- und Bodenverlidirnisse der Watten zwischen Syk und Eider- stedr. Westkuste, Kriegsheft 1943. 176. 1943 IwERsEN, J.: Zur bodenkundliden Kartierung des nordfriesischen Watigebieres. Westkuste, KriegsheK 1943. 177. 1943 HIERAMANN, F.: Ober den physikalisdien und chemischen Aufbau von Marschbdden und War- ten verschiedenen Alters. Beitrag zur Frage der Alterung der Marschen. Westkuste, Kriegsheft 1943. 178. 1953 IwERsEN, J·: Das Problem der Kultivierung eingedeichter Warren. Die Kuste II, 1, 1953. 179. 1955 IwERs£N, J·: Verwertung von Schlidc in der Landwirtschaft. Die Kuste ZII, 1/2, 1955.