Carl Und Gerhart Hauptmann – Jahrbuch
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Carl und Gerhart Hauptmann – Jahrbuch Bd. VII 2013 Carl und Gerhart Hauptmann - Jahrbuch Redaktion Prof. Dr. Krzysztof A. Kuczyński Katedra Badań Niemcoznawczych \ Lehrstuhl für Deutschlandstudien Uniwersytet Łódzki \ Universität Lodz ul. Narutowicza 59 a, PL 90- 131 Łódź Tel.\Fax. 0048 -42 – 66 55 401 E-Mail: [email protected] Herausgeber der Reihe „Carl und Gerhart Hauptmann – Jahrbuch“ Prof. Dr. Krzysztof A. Kuczyński Herausgeber des Bandes VII, 2013 Prof. Dr. Grażyna Barbara Szewczyk Gutachter: Prof. Dr. Marek Hałub Uniwersytet Wrocławski \ Universität Wrocław Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. Mirosława Czarnecka, Universität Wrocław Prof. Dr. Marek Hałub, Universität Wrocław Prof. Dr. Peter Sprengel, FU Berlin Prof. Dr. Anna Stroka, Universität Wrocław Prof. Dr. Grażyna Szewczyk, Universität Katowice ISSN 2084-2511 Vertrieb des Carl und Gerhart Hauptmann-Jahrbuchs Państwowa Wyższa Szkoła Zawodowa we Włocławku / Staatliche Fachhochschule Włocławek Wydawnictwo Naukowe PWSZ we Włocławku Wissenschaftlicher Verlag der Staatlichen Fachhochschule in Włocławek PL 87-800 Włocławek, ul. 3 Maja 17 Fax: 0048 54 321 43 52 E-Mail: [email protected] * Für unverlangt eingesandte Materialien wird keine Haftung übernommen Skład, druk i oprawa Partner Poligrafia Białystok, ul. Zwycięstwa 10; tel. 85 653-78-04; [email protected] Lehrstuhl für Deutschlandstudien der Universität Łódź Gerhart-Hauptmann-Museum Erkner Carl und Gerhart Hauptmann – Jahrbuch Bd. VII Wissenschaftlicher Verlag der Staatlichen Fachhochschule in Włocławek Włocławek 2013 INHALTSVERZEICHNIS VORWORT ................................................................................................................ 7 1. Peter Sprengel Gerhart Hauptmann der Spieler. Festvortrag, gehalten in der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz am 15. November 2012................................... 9 2. Eva-Maria Siegel Stimme/n der Gewalt. Gerhart Hauptmanns frühe Dramen und die Kulturtheorie . 19 3. Louis Ferdinand Helbig Geschichte und Gegenwart in Gerhart Hauptmanns Jugenddrama Germanen und Römer .............................................................................................. 37 4. Renata Dampc-Jarosz Hauptmanns Jesus-Studien....................................................................................... 51 5. Zbigniew Feliszewski Grenzen der Mimesis. Theatralität und Performativität in Gerhart Hauptmanns Der Narr in Christo Emanuel Quint .................................. 59 6. Barbara Pogonowska Auf der Suche nach Individualität und genialer Größe. Gerhart Hauptmanns Roman Der Narr in Christo Emanuel Quint ......................... 73 7. Mirosława Czarnecka Dissimulatio als Gerhart Hauptmanns rhetorische Strategie zur Verteidigung des Patriarchats im Roman Die Insel der Großen Mutter, 1924 .............................. 89 8. Grażyna Krupińska „...daß man im grünen Wagen weiter kommt als in D-Zügen“? Vagabundentum, Bürgerlichkeit und Künstlerschaft. Zu Hauptmanns Roman Wanda ................................................................................ 97 9. Grażyna Barbara Szewczyk Skandinavische Stoffe im dramatischen Schaffen von Gerhart Hauptmann ......... 107 10. Nina Nowara „Er war für mich immer nur kritisches Objekt“. Gerhart Hauptmann im essayistischen Werk Eberhard Hilschers ................................................................ 119 11. Michał Skop Gerhart Hauptmann in Feuilletons Wilhelm Szewczyks ....................................... 133 12. Krzysztof A. Kuczyński „Mein Lorbeer wächst im Wiesenstein.” Johannes Maximilian Avenarius und Gerhart Hauptmann. Ein Beitrag zu einer Künstlerfreundschaft .................... 145 13. Marta Bąkiewicz Deutsche Kritiker über die Theateraufführung von Gerhart Hauptmanns Vor Sonnenaufgang ................................................................................................ 153 14. Marek Kryś Die Verfilmungen der Werke Gerhart Hauptmanns am Beispiel von F. W. Murnaus Phantom ......................................................................................... 169 VORWORT „Seine Erscheinung beweist in unserer Zeit die Unsterblichkeit der Kunst als eines natürlichen Ausdrucksmittels, eines Denkens in Gestalten und Bildern, das nicht aus der Welt kommen kann: als eines Urphänomens, dessen mythisches Immer- wieder-Erstehen der Welt sicher ist […]“. Die von Thomas Mann an Gerhart Hauptmann, zu seinem siebzigsten Geburts- tag gerichteten Worte unterstreichen eine besondere Auswirkung des Phänomens Hauptmann, seiner Ideenwelt und seines Schaffens. Die große Anzahl von Aufsät- zen, Essays, Beiträgen, monographischen Büchern, die nach dem Tod des Schrift- stellers erschienen ist, beweist, dass sein Einfluss und Ruhm fortwirken, auch wenn die Bestandteile des Hauptmann Bildes von den Nachgeborenen immer wieder umgewertet werden. Der Autor der neuesten und ausführlichsten Monographie über Hauptmann u.d.T. Gerhart Hauptmann Bürgerlichkeit und großer Traum (Mün- chen 2012) Peter Sprengel, der sich mit „altgedienten Paradigmen der Hauptmann- Biographik“ kritisch auseinandersetzt, liefert einen neuen Impuls zur Erschließung seines Werkes. „Dieser Schriftsteller verstand sich nicht einfach nur als Schriftsteller – er wollte mehr sein, ein Lichtbringer oder ein neuer Christophorus. Und er wurde weithin so verstanden: als „Lichtel“ oder Verkörperung von Idealen, und zwar, über viele Jahrzehnte hinweg“ - schreibt er zu seinem Buch. Diesen Gedanken nimmt ein Teil von jungen Hauptmann-Forschern auf, die in dem vorliegenden Gerhart Hauptmann-Jahrbuch ihre wissenschaftlichen Beiträge präsentieren und Hauptmanns Werk und Künstlerschaft in einem dynamischen Spiel der Wirkung und Weiterwirkung aufzuzeigen versuchen. Der Band umfasst den Ertrag der im November 2012 anlässlich des 150. Geburtstages des Schriftstellers in Katowice veranstalteten Germanistenkonferenz, bei der auch an die festliche Verleihung des Nobelpreises für Literatur (1912) erinnert wurde. In ihren Aufsätzen greifen die Autoren auf verschiedene Aspekte des Hauptmann- schen Werkes und dessen Wirkung (z. B. in der Literaturwissenschaft und Kritik, auf den deutschen Bühnen und im Kino) zurück, entdecken darin das Spielerische und das Genialische, stellen seine Dramen und Prosafragmente im kulturgeschicht- lichen Rahmen dar, gehen auf die Geschichte und Gegenwart, das Problem der Bürgerlichkeit, Künstlerschaft und Individualität in frühen dramatischen Texten und in der Prosa ein, reflektieren das Patriarchalische in der Erzählstrategie, gehen den „skandinavischen Spuren“ und künstlerischen Freundschaften des Schriftstellers nach. Viele Beiträge setzen neue Akzente in der Aufnahme und Deutung seiner Einzelwerke. Dennoch erhebt der Sammelband keinen Anspruch darauf, Gerhart Hauptmanns Fortwirken in unserer Zeit vollständig darzulegen. Der Autor der Weber erscheint jeder neuen Generation in neuer Gestalt und es ist die Aufgabe der zeitgenössischen polnischen und deutschen Forscher, einige dieser Gestalten festzuhalten, zu erklären und zu vervollständigen. Der Staatlichen Fachhochschule in Włocławek, dem Wissenschatlichen Verlag und vor allem dem Herausgeber der verdienstvollen Reihe „Carl Und Gerhart Haupt- mann – Jahrbuch”, Herrn o. Univ.- Prof. Dr. habil. Krzysztof A. Kuczyński, danke ich sehr herzlich für die Möglichkeit, die Erträge unserer Konferenz im Band VII des Jahrbuchs zu veröffentlichen. Mein Dank gilt auch Herrn Dr. Marek Kryś, der bei der Vorbereitung der Jahrbuch- Beiträge für den Computersatz wesentlich geholfen hat. Grażyna Barbara Szewczyk Gerhart Hauptmann der Spieler. Festvortrag, gehalten in der Staatsbiblio- thek ... Peter Sprengel Berlin Gerhart Hauptmann der Spieler. Festvortrag, gehalten in der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz am 15. November 2012 Gerhart Hauptmanns erstes naturalistisches Drama Vor Sonnenaufgang war noch im kleinen Verlag eines Paul Ackermann erschienen, zu dem indirekte Kontakte über den literarischen Verein „Durch!“ bestanden. Durch die Annahme des Stücks seitens der Freien Bühne und die von ihr veranstaltete skandalumwitterte Uraufführung am 20. Oktober 1889 standen dem jungen Autor für künftige Veröffentlichungen natürlich ganz andere Optionen offen, unter anderem die Verbindung mit einem „schwedischen Hofbuchhändler“ ungarischer Herkunft, der als Kassenwart im Vorstand der Freien Bühne saß und als solcher mit Hauptmann schon im September 1889 persönliche Bekanntschaft schloss. Tatsächlich wird Hauptmann in diesem kleinen Herrn namens Samuel Fischer, einer der größten Gestalten in der Geschichte des deutschen Buchhandels überhaupt, seinen Verleger fürs ganze Leben finden. Wie sich wohl herumgesprochen hat, war das Verhältnis zwischen Dichter und Verlagsmann bei aller Freundschaft, die sich später zwischen den beiderseitigen Familien herausbildete, keineswegs frei von Krisen und heftigen Erschütterungen. Strenggenommen begann es sogar schon mit einem großen Zerwürfnis.1 Man muss dazu wissen, dass Otto Brahm, als Vorsitzender der Freien Bühne der wichtigste Entdecker und Förderer des jungen Dramatikers, schon bald nach jener Schlacht im Lessingtheater und der Spaltung, die sich danach in der öffentlichen Meinung abzeichnete, die Idee zu einer eigenen Zeitschrift gefasst hat, die er gleich- falls „Freie Bühne“ nannte (genauer: Freie Bühne für modernes Leben) und für die er wie selbstverständlich den Verlag seines Kassenwarts Fischer wählte. Angesichts der Initialzündung, die für den Theaterverein von Hauptmanns erstem Drama aus- gegangen war,