Buchbesitz Im Herzogtum Württemberg Im 18. Jahrhundert
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Buchbesitz im Herzogtum Württemberg im 18. Jahrhundert am Beispiel der Amtsstadt Wildberg und des Dorfes Bissingen/Enz Von der Fakultät der Geschichts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Universität Stuttgart zur Erlangung der Würde eines Doktors der Philosophie (Dr. phil.) genehmigte Abhandlung Vorgelegt von Petra Schad aus Stuttgart Hauptberichter: Prof. Dr. F. Quarthal Mitberichter: Prof. Dr. A. Gestrich Tag der mündlichen Prüfung: 4. März 1999 Historisches Institut der Universität Stuttgart 2002 Petra Schad, Buchbesitz im Herzogtum Württemberg Stuttgarter Historische Studien Herausgegeben von Franz Quarthal Band 1 Jan Thorbecke Verlag Stuttgart 2002 Buchbesitz im Herzogtum Württemberg im 18. Jahrhundert am Beispiel der Amtsstadt Wildberg und des Dorfes Bissingen/Enz von Petra Schad Jan Thorbecke Verlag Stuttgart 2002 Die Deutsche Bibliothek – CIP-Einheitsaufnahme Schad Petra: Buchbesitz im Herzogtum Württemberg im 18. Jahrhundert: am Beispiel der Amtsstadt Wildberg und des Dorfes Bissin- gen/Enz/Petra Schad. – Stuttgart: Thorbecke, 2002 (Stuttgarter Historische Studien; Bd. 1) ISBN 3-7995-5551-X www.thorbecke.de · e-mail: [email protected] © 2002 by Jan Thorbecke Verlag GmbH & Co., Stuttgart Alle Rechte vorbehalten. Ohne schriftliche Genehmigung des Verlages ist es nicht gestattet, das Werk unter Verwendung mechanischer, elektronischer und anderer Systeme in irgendei- ner Weise zu verarbeiten und zu verbreiten. Insbesondere vorbehalten sind die Rechte der Vervielfältigung – auch von Teilen des Werkes – auf fotomechanischem oder ähnlichem Wege, der tontechnischen Wiedergabe, des Vortrags, der Funk- und Fernsehsendung, der Speiche- rung in Datenverarbeitungsanlagen, der Übersetzung und der literarischen oder anderweiti- gen Bearbeitung. Dieses Buch ist aus alterungsbeständigem Papier nach DIN-ISO 9706 hergestellt. Gesamtherstellung: Jan Thorbecke Verlag, Stuttgart Printed in Germany · ISBN 3-7995-5551-X Inhaltsverzeichnis Geleitwort . 9 Vorwort . 11 1. Einleitung . 13 2. Buchproduktion: Autor, Zensur, Druckorte, Produktion und Vertrieb . 19 2.1. Der Autor . 19 2.2. Das Zensurwesen . 19 2.3. Süddeutsche Druckorte und ihre Verlagsproduktion . 22 2.4. Verkauf und Vertrieb . 33 2.5. Druckprivilegien und Nachdrucke . 35 2.5.1. Die Bedeutung des Nachdrucks in Süd- und Südwest- deutschland . 36 2.5.2. Kaiserliche Privilegien . 38 2.5.3. Landesherrliche Privilegien – obrigkeitlich geförderter Vertrieb . 39 2.6. Beispiel für landesherrliche Druckprivilegien und Bücherzensur: Das Vordringen des württembergischen Gesangbuchs . 42 3. Lebensbedingungen im 18. Jahrhundert . 51 3.1. Bevölkerungs- und Gewerbeverhältnisse in Wildberg . 51 3.2. Löhne . 55 3.3. Preise . 59 4. Die Quellen: Inventuren und Teilungen . 65 4.1. Die Entwicklung der Inventarforschung . 65 4.2. Gesetzliche Grundlagen für die Inventarerstellung . 66 5. Zur Lese- und Schreibfähigkeit . 74 5.1. Methodisches zur Ermittlung des Alphabetisierungsgrades . 77 5.2. Die Häufigkeit eigenhändig geleisteter Unterschriften unter Heiratsinventaren . 79 5.3. Das württembergische Schulwesen als Grundlage der Bildung? . 84 5.4. Schulverhältnisse an den deutschen Schulen in Wildberg und Bissingen . 86 6. Der Buchbesitz in Wildberger und Bissinger Familien Statistische Auswertung der Inventuren und Teilungen . 95 6.1. Vorüberlegungen zur Auswertung von Buchbesitz . 95 6.2. Statistische Auswertung . 98 6 PETRA SCHAD 6.2.1. Buchbesitz von Brautpaaren in Wildberg und Bissingen . 98 6.2.2. Buchbesitz in Wildberger und Bissinger Nachlaß- inventaren . 101 6.3. Literaturgattungen . 107 6.4.1. Bücher in Heiratsinventaren . 108 6.4.2. Bücher in Nachlaßakten . 112 6.4.3. Literaturgattungen in durchschnittlichen Wildberger Familienbibliotheken . 120 6.5. Auswertung der Einzelnennungen von Büchern . 125 6.6. Beliebte Autoren – weit verbreitete Werke . 126 6.7. Gesamtvermögen und Buchbesitz . 141 6.7.1. Sozialstruktur und Vermögensentwicklung auf Basis der Inventuren und Teilungen . 141 6.7.2. Sozialstruktur nach absoluter Klassifikation . 146 6.7.3. Buchbesitz und Sozialstruktur . 146 7. Der Buchbesitz Einzelner in Auswahl . 154 7.1. Die Bibliothek der Familien Straub und Hartmann in Wildberg . 154 7.2. Der Buchbesitz der Chirurgen Schultheiß, Braun und Schrade . 159 7.3. Buchbesitz und Lektüre – das Handwerkszeug der Kirchendiener . 168 7.3.1. Lesestoff der Pfarrer . 168 7.3.2. Lektüre und Buchbesitz von Lehrern . 175 8. Zusammenfassung der Untersuchungsergebnisse . 184 9. Anhang . 190 9.1. Gewerbelisten für Wildberg und Bietigheim (1736 und 1780) . 190 9.2. Bücherliste zu den Wildberger Nachlaßinventaren der Jahre 1740 bis 1799 . 194 9.3. Liste über das zahlenmäßige Vorkommen der Bücher in Wildberger Nachlaßinventaren zwischen 1740 und 1799 . 222 9.4. Bücherliste zu den Bissinger Nachlaßinventaren der Jahre 1753 bis 1794 . 237 9.5. Liste über das zahlenmäßige Vorkommen der Bücher in Bissinger Nachlaßinventaren zwischen 1753 und 1794 . 244 9.6. Bücherliste zu den Wildberger Heiratsinventaren der Jahre 1740–49 und 1790–99 . 249 9.7. Bücherliste zu den Bissinger Heiratsinventaren der Jahre 1753 bis 1794 . 253 9.8 Abkürzungsverzeichnis . 256 10. Quellen- und Literaturverzeichnis . 258 10.1. Ungedruckte Quellen . 258 10.2. Gedruckte Quellen . 259 BUCHBESITZ IM HERZOGTUM WÜRTTEMBERG IM 18. JAHRHUNDERT 7 10.3. Ungedruckte Literatur . 259 10.4. Literaturverzeichnis . 260 11. Autoren- und Werkeverzeichnis . 271 Geleitwort Mit den »Stuttgarter Historischen Studien« wird eine neue Publikationsreihe eröffnet, die von der Abteilung für Landesgeschichte des Historischen Instituts der Universität Stuttgart herausgegeben wird und ein Forum für Arbeiten sein will, die sich mit der Geschichte Südwestdeutschlands in weitem Sinn auseinan- dersetzen. Der zeitliche Rahmen reicht vom Mittelalter bis zur Zeitgeschichte. Berücksichtigt werden die politische Geschichte, Geistes-, Kirchen-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Die Reihe soll ein Forum für die vielfältigen Bemühungen um Landesgeschichte in Stuttgart sein und die Stadt als lebendigen Ort historischer Forschung erfahrbar machen. Die Reihe wird eröffnet mit der Untersuchung von Petra Schad über den Buch- besitz im Herzogtum Württemberg im 18. Jahrhundert am Beispiel einer Stadt und eines Dorfes des alten Herzogtums, der Amtsstadt Wildberg und des Dorfes Bis- singen an der Enz. Das Herzogtum Württemberg besitzt mit der Quellengruppe der Inventuren und Teilungen eine für die Wirtschafts-, Sozial- und Geistesgeschichte in Deutsch- land einzigartige Quelle. Die württembergische Große Kirchenordnung von 1556 schrieb vor, daß der eingebrachte Besitz bei jeder Eheschließung von Amts wegen verzeichnet werden mußte. Ebenso war beim Tode eines Ehepartners bei Ehen mit Kindern eine Eventualteilung, bei solchen ohne Kinder eine Realteilung vor- zunehmen, über die ein schriftliches Protokoll angelegt wurde. Die Inventari- sationen und Teilungen wurden bis zur Einführung des Bürgerlichen Gesetz- buches im Jahre 1900 durchgeführt. Im Unterschied zu den Notariatsakten anderer Territorien wurden nicht nur einzelne Personen, sondern nahezu die gesamte Bevölkerung über einen Zeitraum von fast dreieinhalb Jahrhunderten erfaßt. Der gesamte Besitz der Eheleute und Familien – Häuser, Liegenschaften, Möbel, Kleider, Bücher und Fahrhabe – wurde nach einem festen, vorgegebenen Schema aufgenommen und in seinem Wert erfaßt. Die Berufe des Ehemanns, seiner Eltern und der Eltern der Frau wurden verzeichnet. Da die Inventuren in der Regel zu unterschreiben waren, geben sie auch Auskunft über die Signierfähigkeit der beteiligten Personen und erlauben dadurch Aussagen über den Grad der Alpha- betisierung der Bevölkerung. Da der Bücherbesitz mit Einzeltiteln verzeichnet wurde, sind die Inventuren eine einzigartige Quelle für die Lesegeschichte der Frühen Neuzeit. Petra Schad versucht, in einem Vergleich von Wildbad und Bissingen Lesege- wohnheiten und Leseverhalten in Württemberg über einen Zeitraum von sechzig Jahren zu analysieren. Dabei weitet sie ihre Fragestellung über die Auswertung des Buchbesitzes hinaus aus und fragt nach Rahmenbedingungen der Buchproduk- 10 PETRA SCHAD tion, der wirtschaftlichen Situation der Autoren, der Zensur, der Buchproduktion und des Buchvertriebs. Der zentrale Teil ihrer Arbeit ist die Analyse des Buchbesitzes selbst, wobei die Autorin rund 1000 Titel exakt bestimmen konnte. Sie kann dabei die Entwicklung des Buchbesitzes nicht nur statisch, sondern in seinem Wandel im Verlauf einzel- ner Lebensphasen sichtbar machen. Die allgemeine wirtschaftliche Krise zu Ende des 18. Jahrhunderts ließ auch die Möglichkeiten zum Bücherkauf geringer wer- den. Die andernorts festgestellte »Lesewut« fand in den beiden untersuchten Or- ten keine Bestätigung. Der weitaus überwiegende Teil des Buchbesitzes ent- stammte dem geistlichen Bereich. Weltliche, schöngeistige Literatur führte ein Randdasein. Die deutsche Klassik war bis 1790 nicht rezipiert worden. Einzelne Berufsgruppen, Lehrer, Pfarrer und Chirurgen, werden als besondere Leser er- kennbar. Die Arbeit wirft ein Licht auf Württemberg als Leselandschaft im 18. Jahrhun- dert. Sie läßt erkennen, welch ein schmaler Bereich dessen, was den Geist des 18. Jahrhunderts ausmachte, außerhalb des Gelehrtenkreises gelesen wurde. Die vorliegende literarische Rezeptionsgeschichte unterscheidet sich grundsätzlich von einer Geschichte der geschriebenen Literatur. Sie ist aber unerläßlich, um ein Bild der geistigen Welt des Bürgers und der bäuerlichen Schichten zu gewinnen. Ich wünsche der Arbeit, daß sie in breitem Maße rezipiert