Klinsmann

Jürgen Klinsmann – ein „sperriger Querdenker”

(Der Tagesspiegel, 30.7.2004)

Geboren 1964 in Göppingen, Stürmer, Bundestrainer.

1972 begann Jürgen Klinsmann das Fußballspiel beim TB Gingen/Fils und wechselte über den SC Geislingen und die zum VfB Stuttgart. Hier feierte er 1987 sein Nationalmannschaftsdebüt. 1989 zog es ihn als „Globetrotter” zu Inter Mailand, dem AS Monaco und Tottenham Hotspur, wo er 1995 gar zu Englands „Fußballer des Jahres” gewählt wurde. Sein Fußballspiel trug dort auch dazu bei, das negative Deutschlandbild zu relativieren. Nach Klinsmanns Engagement beim FC Bayern München, spielte er noch bei Sampdoria Genua und zum Abschluss seiner Laufbahn bis 1998 erneut bei Tottenham Hotspur.

Jürgen Klinsmanns Stärken als Fuß- ballspieler waren leidenschaftlicher Kampfgeist, unermüdlicher Einsatz, ansteckende Begeisterung und große Torgefährlichkeit. Er war im euro- päischen Fußball einer der effizien- testen Stürmer seiner Zeit und bei den Fans ein hoher Sympathieträger. Beim Gewinn des UEFA-Pokals 1996 mit dem FC Bayern-München stellte Klinsmann mit 15 Toren in 12 Spielen den Torrekord für einen Europapokal- Wettbewerb ein. In 445 Spielen in den ersten Ligen Deutschlands, Italiens, Frankreichs und Englands schoss er 204 Tore.

Mit der Nationalmannschaft wurde er 1990 Weltmeister, 1996 Europameister und gewann bei den Olympischen Spielen in Seoul 1988 die Bronze- medaille.

2004 ernannte der DFB Jürgen Klins- mann zum Bundestrainer. Bereits im Jahr darauf erreichte er beim FIFA Confederations-Cup 2005 im eigenen Land mit begeisternden Spielen seines Teams den dritten Platz. SV Waldhof Mannheim und VfR Mannheim

Sepp Herberger Otto Siffling (Mitte) Jürgen Kohler 1938, 1954, 1958, 1962 1934, 1938 1982 (Real Madrid) 1990 (1.FC Köln) 1990 (FC Bayern München) 1994 (Juventus Turin) 1998 (Borussia Dortmund) FV Offenburg SV Weil 1910

Die Ausstellung „Weltmeister – Fußball aus Baden-Württemberg” zeigt alle Fußballer und Trainer aus Baden- Württemberg die seit 1934 in einem WM-Kader standen und WM- Teilnehmer waren.

Aufgenommen wurden Spieler, die aus einem hiesigen Verein stammen, hier entscheidend geformt wurden oder als WM-Kaderspieler bei einem baden- württembergischen Verein unter Vertrag standen.

Maurizio Gaudino Christian Wörns Martin Wagner Jakob Streitle 1994 () 1998 (Bayer Leverkusen) 1998 (1.FC Kaiserslautern) 1938 (FC Bayern München)

Karlsruher SC SC Freiburg

Günther Hermann Thomas Hässler Jörg Heinrich 1962 1990 (1. FC Köln) 2002 (Borussia Dortmund) 2002 (Borussia Dortmund) 1994 (AS Rom) 1998 (Karlsruher SC) Kahn

Oliver Kahn – „… die Perfektion zwischen den Pfosten” (WELT, 25.5.2001) Geboren 1969 in , Nationaltorhüter, bisher 56 Länderspiele und 386 Bundesligaspiele.

Oliver Kahns fußballerische Qualitäten als Torhüter sind herausragende Reflexe, Strafraumbeherrschung, Zweikampfstärke und seine Fähigkeit, die Abwehr zu stellen. Kennzeichen sind sein obsessiver Behauptungs- und Siegeswille. Er gilt als Perfektionist und Leistungsfetischist.

Mit dem FC Bayern München gewann alle Trophäen des Euro- päischen und Deutschen Vereinsfuß- balls: Weltpokal, Champions League, UEFA-Cup, sechs Mal die Deutsche Meisterschaft sowie vier Mal den DFB Pokal. Mit der Nationalmannschaft wurde er 1996 Europameister und 2002 bei seiner dritten WM-Teilnahme Vizeweltmeister.

Oliver Kahn gilt seit vielen Jahren als einer der weltweit besten Torhüter und wurde drei Mal zum Welt-Torhüter des Jahres gewählt. In seinem international erfolgreichsten Jahr, 2002, gewann er nicht nur den „Jaschin-Preis” als bester Torhüter der FIFA-WM 2002 in Japan/ Korea. Er erreichte bei der Wahl zum Welt-Fußballer des Jahres hinter Ronaldo sogar den Platz 2. Noch nie hatte sich ein Torhüter unter den Feldspielern so gut platziert. Buchwald

Guido Buchwald – „ein exzellenter Teamspieler” ()

Geboren 1961 in Berlin, Defensivspieler, Sportmanager und Trainer.

1969 begann seine Fußballkarriere beim SV Reutlingen und wechselte 1978 zu den Stuttgarter Kickers. 1983 feierte er beim VfB Stuttgart sein Bundesligadebüt und wurde bereits am Ende seiner ersten Bundesligasaison 1984 Deutscher Meister. Ein Titel, den er 1992 wiederholte.1994 verließ er den VfB, um für drei Jahre in der Japanischen Ersten Liga zu spielen ( ), die er seit 2004 als Trainer betreut. Nach einem kurzen Wieder- einstieg in die beim KSC 1998 beendete er dort 1999 seine Fußballerlaufbahn. Auf internationaler Ebene hatte Buchwald sein Nationalmannschafts- debüt 1984 und schoss als Verteidiger in 76 Länderspielen 4 Tore. 1984 bis 1992 nahm er an drei EM-Turnieren und 1990 sowie 1994 an zwei WM- Turnieren teil. 1990 trug er wesentlich zum Gewinn der Fußball-WM bei und wurde 1992 Vize-Europameister.

Guido Buchwalds Spiel war geprägt von Disziplin, Kampfkraft und kom- promissloser Abwehrarbeit. Er war einer der besten deutschen Defensivspieler seiner Zeit und sah sich dennoch über Jahre hinweg mit dem Vorurteil konfrontiert, „hölzern” und technisch anspruchslos zu spielen. Bei der WM 1990 allerdings widerlegte er diese Kritik durch herausragendes, technisch versiertes Defensivspiel und wurde über Nacht zum Liebling der Fans. Höhepunkt war dabei das WM- Finale am 8. Juli 1990, bei dem es ihm gelang, den Argentinischen Superstar elegant und fair um alle Chancen zu bringen und ihn dadurch zu neutralisieren. Als „Diego Buchwald” tituliert, schrieb er damit Fußballgeschichte. VfB Stuttgart

Rudi Hoffmann Günter Sawitzki Klaus Dieter Sieloff Hansi Müller Bernd Förster 1958 1958, 1962 1966 1978, 1982 1982 1970 (Borussia Mönchengladbach)

Die Ausstellung „Weltmeister – Fußball aus Baden-Württemberg” zeigt alle Fußballer und Trainer aus Baden- Württemberg die seit 1934 in einem WM-Kader standen und WM- Teilnehmer waren.

Aufgenommen wurden Spieler, die aus einem hiesigen Verein stammen, hier entscheidend geformt wurden oder als WM-Kaderspieler bei einem baden- württembergischen Verein unter Vertrag standen.

Weltmeister – Fußball aus Baden-Württemberg

Eine Ausstellung des Staatsministeriums Baden-Württemberg und der Landeshauptstadt Stuttgart Karlheinz Förster Karl Allgöwer 1982, 1986 1986 1990 (AS Rom) 1994 Leitung Rolf Ackermann 1994 (VfB Stuttgart)

Konzeption und Koordination Brigitte Heck M.A., Badisches Landesmuseum Karlsruhe

Architektur und Grafik TSG Ulm Ranger Design, Stuttgart

Kooperation in.Stuttgart

Leihgeber Brigitte Schmitges Deutscher Fußball Bund Guido Buchwald Oliver Kahn Renate Lingor

Mitarbeit Badisches Landesmuseum Karlsruhe dpa EnBW Energie Baden-Württemberg AG GES-Sportfoto HORSTMÜLLER GmbH Karin Nast Landesmedienzentrum Baden-Württemberg Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg Ministerium für Wissenschaft Forschung und Kunst Baden-Württemberg Peter Schmid, SCHAWA tv Roland Eitel Stadtarchiv Karlsruhe VfB Stuttgart Württembergisches Landesmuseum Stuttgart Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg

Wolfgang Fahrian Uli Hoeneß Dieter Hoeneß 1962 1974 (FC Bayern München) 1986 (FC Bayern München) Lingor

Renate Lingor – „… spielt geniale Pässe und kann ein Team mitreißen” (-Meyer in: dfb.de, 10.03.2005)

Geboren 1975 in Karlsruhe, offensive Mittelfeldspie- lerin, Studentin der Sportwissenschaften, bisher 113 Länderspiele.

Im Jahr 1981 begann Renate Lingor mit dem Fußballspiel im Raum Karlsruhe und wechselte vom KSC über den SC Klinge Seckach 1997 zum 1. FFC Frankfurt. 1995 gab sie ihr Nationalmannschaftsdebüt und gehört ihr seither als Stammspielerin an.

Renate Lingor gilt als eine der tech- nisch besten Spielerinnen in der Frauenfußball-Bundesliga. Ihre her- vorragenden fußballerischen Fähig- keiten sind Dribblings, Zweikampf- stärke, Spielübersicht und Kreativität. Viele Spiele entschied sie mit genialen Pässen und Freistößen - so zum Beispiel die beiden „kleinen“ Finale der Olympischen Spiele von 2000 und 2004, die jeweils zum Gewinn der Bronzemedaille für Deutschland führten.

Als Spielerin feierte Renate Lingor mit ihrem Verein 1.FFC Frankfurt bisher bereits große nationale und internatio- nale Erfolge (5 deutsche Meister- schaften, 5 DFB-Pokalsiege und den UEFA-Cup-Gewinn). Mit der Frauen- Nationalmannschaft ist sie gar Welt- meisterin, dreifache Europameisterin und zweifache Gewinnerin einer Bronzemedaille bei Olympischen Spielen.

„Die Zukunft des Fußballs ist weiblich” prognostizierte der heutige FIFA- Präsident Josef Blatter 1995. Heute ist der Frauenfußball in Deutschland Weltspitze und hat im Jahr 2005 seinen internationalen Höhepunkt erreicht, als nach dem Gewinn der Weltmeister- schaft 2003 auch die Europameister- schaft 2005 nach Deutschland ging. Im Jahr der Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland sind dessen amtierende Weltmeister Frauen !