Mitteilungen Der
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Nr. 19 / 4. Oktober 2016 Mitteilungen der Vorwort Auf der Seite 7 unserer Mitteilungen im Herbst 2016 wir ja auf 2000 Jahre christliche Kommunikationskultur fi ndet sich eine Überschrift, die nicht in unsere wohl- aufbauen. temperierten akademischen Gepfl ogenheiten passt: Luther hat davon gesprochen, dass man dem Volk auf‘s „Verreckt die Kirche an Ihrer Sprache?“. Diese Über- „Maul“ schauen müsse. Und gleichzeitig dürfen wir schrift greift den Untertitel „Wie die Kirche an ihrer nach Paulus nicht vergessen, dass der Glaube aus dem Sprache verreckt“ des Buches von Erik Flügge mit dem Hören (auf das Wort Gottes) komme. Eine nicht ganz Haupttitel „Der Jargon der Betroffenheit“ auf. Es hat einfache Wechselbeziehung, weswegen den Theologin- schnell Furore gemacht und avancierte zum Bestseller. nen und Theologen auch nicht so schnell die Arbeit Der studierte Germanist und Politikwissenschaftler, ausgeht. der sich in seinem Beruf als Politikberater ständig mit Wolfgang Weiß, Erster Vorsitzender der Freunde und Förderer öffentlicher Kommunikation und strategischem Vor- gehen auseinandersetzt und zwar mit einer unmittelba- ren Erfolgsverpfl ichtung, muss also einen bestimmten Nerv der Zeit getroffen haben, gerade unter kirchlich Inhalt und religiös Interessierten. Viele spüren nämlich, dass Vorwort 1 sich der seit den späten 1970er und den 1980er Jahren Studienabschlussfeier 3 dominierende Verkündigungsstil „totgelaufen“ hat. Mag Abschiedsvorlesung Prof. Hallermann 5 der Abschied aus den zornigen und düsteren Verkün- Lesung: „Verreckt die Kirche an ihrer Sprache?“ 7 digungsbildern eines strengen und strafenden Gottes Lehrstuhl für Liturgiewissenschaft in Leipzig 9 damals freudig aufgenommen worden sein und wohltu- DFG-Projekt zu Radulfus Ardens 10 end, ja befreiend gewirkt haben, so scheinen die heute Symposium zu Menschenrechten 11 verbreiteten Wendungen in ihrer „gefühlduselnden“ – Personalia 11 so eine Kennzeichnung des Anzeigentextes dieses Bu- Tagung zu Julius Echter 12 ches – Beliebigkeit mittlerweile zu oft wiederholten und Internationaler Abend 13 leergewordenen Phrasen geworden. Interview mit Prof. Stufl esser von kirchensite.de 14 Ob Erik Flügge in allem recht hat, kann und will ich Dissertation zum Buch Judit 16 nicht beurteilen, es ist aber auch nicht so wichtig. Ent- Alttestamentliches Oberseminar 17 scheidend ist der Impuls, der von ihm ausgeht. Denn Erasmus-Woche in Schweden 18 sicher ist, dass sich Sprech- und ebenso Verstehenswei- Fakultätsexkursion nach Mainz 20 sen ständig verändern und dass das Neue bald das Alte, DFG-Projekt „Liturgische Akteure“ 21 und das schon Ältere wieder zum Aktuelleren werden Aus dem ZAF 22 kann. Gerade zur Theologie gehört der Auftrag, um die P. Engelmar Unzeitig seliggesprochen 25 je angemessene Sprache immer neu zu ringen, nicht an Ankündigung v. Collani / Lackner 27 fertigen und vielleicht schon verbrauchten Sprachpro- Neue Gesichter an der Fakultät 27 dukten hängen zu bleiben. Das ist oft mühsam, zumal Impressum 28 Aus dem Leben der Fakultät Die Absolventinnen und Absolventen des Sommersemesters 2016 mit Dekan Prof. Dr. Martin Stufl esser (zweiter von rechts), Pro- dekanin Prof. Dr. Barbara Schmitz (am Rednerpult) und Studiendekan Prof. Dr. Wolfgang Weiß (rechts) „Wagen Sie neue Ideen!“ 59 Absolventen hatte die Katholisch-Theologische Fakultät mit ihren Angehörigen und Freunden zur Studienabschlussfeier geladen Insgesamt 59 Absolventinnen und Absolventen des fragt, gegenüber Rechenschaft abzulegen über jenen Sommersemesters 2016 hatte die Kath.-Theol. Fakultät Glauben, der all unserem Theologietreiben zugrunde am Mittwoch, dem 13.07.2016, mit ihren Angehörigen liegt (vgl. 1 Petr 3,15).“ und Freunden zur Studienabschlussfeier geladen. Zu Als Beispiel für eine solche Haltung nannte Stufl esser den Anwesenden zählten u.a. auch Domkapitular Dr. das Bamberger Kaiserpaar Heinrich und Kunigunde. Helmut Gabel als Vertreter des Bistums Würzburg und Als diese 1014 anlässlich der Kaiserkrönung in Rom Spiritual Paul Weismantel als Vertreter der kirchlichen weilten, traten sie an Papst Benedikt VIII. mit einem Ausbildungseinrichtungen. durchaus ungewöhnlichen Ansinnen heran: Sie wollten Dekan Prof. Dr. Martin Stufl esser verband sein Gruß- das Credo, das Glaubensbekenntnis, in die Messfeier wort an die Absolventinnen und Absolventen mit der aufnehmen lassen. War dieses in den ersten Jahrhun- Ermutigung, kritisch auf die „Zeichen der Zeit“ zu derten, da mehrheitlich nur Erwachsene getauft wur- schauen und sich aktiv an der Lösung der Fragen und den, als bei der Taufe gesprochenes Bekenntnis von Probleme zu beteiligen, die Gesellschaft und Kirche zentraler Bedeutung, spielte es zur Zeit von Heinrich aktuell bestimmten: „Machen Sie den Mund auf! Brin- und Kunigunde, da fast nur noch Säuglinge getauft gen Sie Ihr Wissen, Ihr Können, Ihre hier an unserer wurden, so gut wie keine Rolle mehr und war kaum Fakultät erworbenen Kompetenzen ein! Seien Sie mu- noch bekannt. Diesen Wandel der Wirklichkeit (die tig! Wagen Sie neue Ideen! Und lassen Sie sich nicht „Zeichen der Zeit“) erkennend, regten Heinrich und unterkriegen, wenn Ihnen erzählt wird, es sei schon Kunigunde daher eine Reform der Liturgie an, deren immer so gewesen! Dann halten Sie dagegen! Argu- Gegenstand u.a. das Erlernen von zentralen Glaubens- mentieren Sie! Seien Sie stets freundlich, aber bestimmt texten war. Nicht zuletzt dank seiner Hartnäckigkeit und mit Nachdruck dazu bereit, jedem, der Sie danach war das Kaiserpaar in seinem Ansinnen schließlich er- 2 folgreich und das Credo gehörte fortan selbstverständ- die Habilitationsschrift bot – hielt Dr. Dr. Dominikus lich zu jeder Messfeier an Sonn- und Festtagen. Kraschl, Mitarbeiter an der Professur für Philosophie. Aus der Hand von Prodekanin Prof. Dr. Barbara Musikalisch umrahmt wurde die Studienabschlussfeier Schmitz und Studiendekan Prof. Dr. Wolfgang Weiß durch das Flötenquartett „Fo(u)r Flutes“ (Lea Gott- erhielten die Absolventinnen und Absolventen an- schalt, Monnica Klöckener, Marion Lohmann, Lara schließend ihre Alumni-Zeugnisse sowie – als kleines Urbanek) mit Stücken von Johann Sebastian Bach „Abschiedsgeschenk“ – einen Band der Reihe „Würz- (Allegro aus dem 3. Brandenburgischen Konzert), Pe- burger Theologie“. Von den 59 Absolventinnen und ter Shott (Aan de amsterdamse grachten) und Gustav Absolventen hatten 47 einen Lehramtsstudiengang ab- Peter (Bravour-Galopp. Erinnerung an Zirkus Renz). solviert, eine den Bachelorstudiengang „Theologische Den Schlusspunkt der Feier bildeten die Dankesworte Studien und vier den Studiengang „Magister Theolo- von Fachschaftssprecher Felix Fleckenstein an das ehe- giae“. Weiterhin konnten vier abgeschlossene Promo- malige Fachschaftsmitglied Anna Krähe. Im Anschluss tionen (Bernhard Hein, Thorsten Kapperer, Christo- an die Feier fand auf der Rasenfl äche vor der Neuen gonus Keke und Kizito Chinendo Nweke) vermeldet Universität noch ein Empfang statt. In entspannter werden. Urkunden für erfolgreich abgeschlossene Ha- Atmosphäre bestand die Gelegenheit, miteinander ins bilitationen überreichte Dekan Prof. Dr. Martin Stuf- Gespräch zu kommen, und den lauen Sommerabend lesser an Dr. Notker Bauman, Dr. Dr. Dominikus bei Grillspezialitäten und einem Glas Wein ausklingen Kraschl und Dr. Alkuin Schachenmayr. zu lassen. Den akademischen Festvortrag zum Thema „Ontolo- gie und Eucharistie“ – der zugleich einen Einblick in Text u. Bild: Kath.-Theol. Fakultät/Pressestelle der Universität Promotionen Habilitationen Dr. theol. Bernhard Hein Dr. habil. Notker Baumann Das Bischöfl iche Knabenseminar Kilianeum Mil- „Götter in Gottes Hand“ – Die Darstellung zeitge- tenberg von seiner Eröffnung 1927 bis zu seiner nössischer Kaiser bei Gregor von Nazianz Schließung 1983 Dr. Dr. habil. Dominikus Kraschl Dr. theol. Thorsten Kapperer Analytische Philosophie im Dienst der Fundamen- Leidenschaft und Fußball. Ein pastoral-theologi- taltheologie. Bausteine und Anstöße für eine zu- sches Lernfeld kunftsfähige Glaubensrechenschaft Dr. theol. Christogonus Keke Dr. habil. Alkuin Schachenmayr The Misery of Childless Marriage in Igbo Culture. Sterben, Tod und Gedenken in den österreichi- Ethical Consideration of the Ecclesiastical Respon- schen Prälatenklöstern der Frühen Neuzeit se to the Cultural and Biomedical „Remedies“ Dr. theol. Kizito Chinendo Nweke Dialogues an Confl icts Among Religious People. Addressing the Relevance of Interreligious Dia- logue to the Common Public 3 „Ignorantia iuris – (k)ein Problem für die Kirche?“ Abschiedsvorlesung von Prof. Dr. Heribert Hallermann Am Mittwoch, dem 06. Juli 2016, verabschiedete die kunftsgeber habe sich Prof. Hallermann für die Fakul- Katholisch-Theologische Fakultät der Universität tät eingesetzt. Dabei hob Dekan Prof. Stufl esser beson- Würzburg Prof. Dr. Heribert Hallermann, Inhaber des ders die grundlegende Arbeit Prof. Hallermanns in der Lehrstuhls für Kirchenrecht, der zum 30. September Umsetzung des Bologna-Prozesses an der Katholisch- 2016 emeritiert wird. Theologischen Fakultät der Universität Würzburg her- In einem Festakt würdigten Mitglieder der Katholisch- vor, die dazu beigetragen habe, dass Würzburg für viele Theologischen Fakultät, Kollegen und Weggefährten Studierende auch von außerhalb zu einem attraktiven die wissenschaftliche Studienstandort ge- Arbeit, den Einsatz worden sei. In seiner für die Fakultät und Zeit als Dekan der die Studierenden Katholisch-Theolo- sowie auch das au- gischen Fakultät von ßeruniversitäre En- 2013 bis 2015 habe gagement von Prof. Prof. Hallermann Hallermann, der seit grundlegende Wei-