Kommt Und Seht!

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Kommt Und Seht! Der Ackermann Zeitschrift der Ackermann-Gemeinde F B 20027 65. Jahrgang | München Oktober - Dezember 2014 | Heft 4 Kommt und seht! Pilsen Nationalität Altbunzlau Kulturhauptstadt zur Diskussion führt Europas 2015 gestellt zusammen > Seite 3 > Seite 6 > Seite 9 www.ackermann-gemeinde.de Inhalt Weihnachtslied In dieser Ausgabe: Eine Streu von Stroh Eine Wand von Wind 3 Pilsen lockt Eine Woge als Wiege Ein Kind 5 In Budweis willkommen Ein Schwamm voller Essig 6 Nationalität zur Diskussion gestellt Eine Kammer voll Gas Eine Waage am Wege Eine Grube im Gras 8 Geschichte verbindet und trennt Eine Gasse voll Dirnen 9 Altbunzlau führt zusammen Eine Gosse voll Wut Eine Stirne voll Dornen Eine Mutter voll Blut 10 Verantwortung für Demokratie Eine Streu von Stroh 11 Solidarität mit verfolgten Christen Eine Wand von Wind Eine Woge als Wiege 12 Kinder erleben europäischen Gedanken Ein Kind Flucht nach Ägypten, Dom St. Elisabeth Kaschau/Košice; Motiv der diesjährigen Erich Fried (1947) Kartenaktion des Sozialwerks der AG. 13 Chance Intergenerationelles Lernen 14 Aktuelles Liebe Mitchristen, 16 Literatur dieses Weihnachtslied von Erich Fried ist in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden - in der Zeit 19 Aus unserer Gemeinschaft der Vertreibung, des erfahrenen Unrechts und der höchsten Verzweiflung. 26 Familiennachrichten Er hat es ganz bewusst mit „Weihnachtslied“ betitelt - das Kind steht am Anfang und Ende! 28 Termine Ja, das Kind der Jungfrau Maria steht am Anfang Der Ackermann - Zeitschrift der Ackermann- unseres Glaubens und wird – so hoffen und so glau- Gemeinde München, 65. Jahrgang, Heft 4-2014; ben wir – am Ende unseres Lebens stehen! Hg.: Ackermann-Gemeinde e.V. Redaktion: M. Dörr (verantwortlich), Dr. G. Heinz- In der schrecklichen Zeit während des Krieges und mann, Msgr. D. Olbrich, Dr. O. Pustejovsky, D. Schroth. danach war dieses Kind unsere Hoffnung und unser Für das Familienbuch: U. Lachmuth. Trost. In Jesus ist Gott Mensch geworden und uns damit die Gewissheit geschenkt, dass jeder von uns Heßstraße 24, 80799 München, Schwester und Bruder des Gottessohnes ist. Postfach 340161, 80098 München; Tel. (089) 27 29 42-0, Fax (089) 27 29 42-40; Die innere Gewissheit, ja diese innere Freude E-Mail: info(at)ackermann-gemeinde.de; Internet: www.ackermann-gemeinde.de; wünsche ich mir und Ihnen allen von Herzen: Kontakt zur Redaktion (Artikel, Fotos, Leserbriefe): Gott ist mit uns – redaktion(at)ackermann-gemeinde.de. an jedem Tag des Neuen Jahres 2015 Kontoverbindungen: LIGA Bank eG München, Luisenstr. 18, 80333 München, Gott befohlen BIC GENODEF1M05. Ackermann-Gemeinde e.V. München: IBAN DE94 7509 0300 0002 1417 44; Ihr Sozialwerk der Ackermann-Gemeinde e.V.: Visitator Msgr. Dieter Olbrich IBAN DE05 7509 0300 0002 1222 00; Geistlicher Beirat Stiftung Ackermann-Gemeinde: IBAN DE79 7509 0300 5502 3461 09. für den Bundesvorstand der Ackermann-Gemeinde Als Manuskript gedruckt. Für gezeichnete Aufsätze trägt der/die Verfasser/in die Verantwortung. Der Be- zugspreis wird mit dem Mitgliedsbeitrag abgegolten. Titelbild: Erscheinungsweise: 4 x im Jahr. Goldbrunnen vor dem Rathaus in Pilsen/Plzeň Redaktionsschluss für Heft 1-2015: 23.02.2015 (Foto: Dr. Kateřina Kovačková) Beilage 2 | Der Ackermann 4-2014 Titelbericht Eine mit Stulpen dekorierte Statue am Ufer der Radbuza wartet auf die zahlreichen Kulturenthusiasten im kom- menden Jahr. (Foto: Dr. K. Kovačková) gering zu achtende Poetik. Pilsen ist eine Schönheit – auf den zweiten Blick. Die Stadt ist nicht anbiedernd lieb- lich, nicht pittoresk malerisch, und es wäre verkehrt, es aus ihr machen zu wollen. Das Schöne in dem weniger Ansehnlichen und Gefälligen zu su- chen und zu finden, kann zu einer spannenden Entdeckungsreise wer- den. Für den interessierten Besucher, der Land und Leute wirklich ein biss- chen kennenlernen will, ist es zweifel- los ein Gewinn, dass die Stadt Pilsen nicht übermäßig konsumtouristisch hochstilisiert ist. Man sieht ihr ihre in- dustrielle Vergangenheit an, und das ist auch gut so - sie hat sich somit noch etwas von ihrem authentischen Charme beibehalten. Da gibt es zum Beispiel Cafés - leider nur noch weni- ge dieser Sorte -, in denen man einen ‚Türkisch‘ (türkischen Kaffee böhmi- scher Art) und ein ‚Särgchen‘ mit Schlagsahne (es heißt wirklich so und ist heiß begehrt) am deckenlosen Ab- wischtisch genießen kann. Da gibt es Eckkneipen, in die man auf ‚Eines‘- (ein 0,5 l-Bier) einkehren und sich ungeniert unter das Panoptikum der westböhmischen Metropole mischen kann. Pilsen lockt Pilsen setzt seine ganz eigenen Ak- zente. Man kann sich auf das viel- schichtige kulturelle Angebot der Kulturhauptstadt Europas 2015 Stadt während ihrer künftigen ‚Kultur- herrschaft‘ wirklich freuen. Schon jetzt gibt es keinen Mangel an kulturellen Veranstaltungen, und nächstes Jahr Pilsen/Plzeň ist eine gute Adresse, gendetwas warten und durch graue am 17. Januar, wenn Pilsen offiziell wenn man eine gewisse Abenteuer- Straßen mit bröckelnden Fassaden zur Kulturhauptstadt Europas gekrönt lust, Freude am Neuentdecken des stumpf laufen.“ werden wird (und die vier frisch ge- als Industriestadt verschrienen Ortes Heute stelle ich mit Freude fest, weihten Glocken der Bartholomäus- und Aufgeschlossenheit mit im Reise- dass Pilsen anders geworden ist. Das Kathedrale ertönen werden), geht es gepäck führt. Ein Versuch, dem Leser Bild der Stadt hat sich gewandelt: Der richtig los: Im Februar erwartet die Lust am Besuchen und Reisen gen Betrachter findet sein Gefallen (oder Besucher ein Lichterfestival – Lichtin- den nicht allzu fernen Osten zu ma- auch nicht) an den drei goldenen stallationen an bekannten und touris- chen. Brunnen auf dem Platz, die sich tisch so gut wie gar nicht besuchten Als Kind empfand ich meine Hei- durch Farbe und Form von den ma- Orten (zum Beispiel im Trolleybus- matstadt Pilsen wie folgt: nierlichen Markthäusern abheben; Depot). Im März finden ‚Smetanovské „Missgelaunte Menschen, die immer auch die einst so verrußten Škoda- dny‘ (Smetana-Tage) statt, die bereits irgendwo in einer Schlange auf ir- Werke besitzen ihre eigene, nicht zu > Seite 4 Der Ackermann 4-2014 | 3 Titelbericht > von Seite 3 ber findet das Internationale Theater- schen Stil entworfen hat, möge durch seit dreißig Jahren Musikliebhaber al- festival statt, das schon seit zweiund- das teilweise zugänglich-Machen die- ler Genres und Generationen nach zwanzig Jahren eine Begegnungs- ser Wohnungsinterieurs wieder ver- Pilsen locken. Im April schließen sich stätte von Künstlern vieler (auch au- stärk im öffentlichen Bewusstsein die ‚Bayerischen Tage‘ an, die die ßereuropäischer) Kulturen ist. präsent werden. deutsch-tschechische Zusammenar- In Zusammenarbeit mit München Grau und bunt, Pilsen tut kund: Es beit im kulturellen Bereich einem brei- stellt die Westböhmische Galerie ist beides: ‚Kommt und seht!‘ Vieles teren Publikum vorstellen wollen. In namhafte Maler des Fin de Siécle und geht aufwärts, und ohne gelegentli- der Hochsaison von Mai bis August der europäischen Moderne vor, auch che Rückschläge gäbe es kein dauer- gibt es unter anderem auch ein ‚Ro- Ausstellungen zu den bekannten haftes Vorankommen. Der Besuch ma-‘ und ein ‚Folklore-Festival‘, die Söhnen der Stadt Jiří Trnka und Gott- oder gar Aufenthalt in Westböhmen ‚Neun Wochen des böhmischen Ba- fried Lindauer dürfen nicht fehlen. Der und Pilsen, der für den einen oder an- rock‘, in denen viele architektonische eine wurde berühmt als begnadeter deren vielleicht mit einer Art Spuren- Juwelen aus Pilsen und der Region Illustrator und geistiger Vater von suche nach den eigenen Wurzeln bespielt werden, es gibt Theatervor- kunstvollen, poetischen Animationsfil- verbunden werden kann, lohnt sich in führungen und Konzerte klassischer men, der andere als Maler, der durch jedem Fall. Er dürfte einen weiteren Musik, aber auch den ‚Sokolský seine Portraits neuseeländischer Ma- Baustein in jener Brücke darstellen, slet‘ (wörtlich: Falken-Zusammen- ori eine Bildersammlung von heutzu- an der Tschechen und Deutsche von flug), ein traditionelles Sportereignis tage unschätzbarem Wert geschaffen beiden Seiten weiterbauen. Nur so der tschechischen Turner zu Rhyth- hat. Auch Adolf Loos, ein Architekt werden auch beide Seiten davon pro- men zeitgenössischer Musik …. Die von Weltrang mit böhmischen Wur- fitieren. Pilsner Straßen werden belebt sein zeln, der in Pilsen etwa ein Dutzend Dr. Kateřina Kovačková von Kleinkünstlern, und im Septem- Inneneinrichtungen im funktionalisti- Bohemistin aus Pilsen Wissenswertes zu Pilsen 2015 Werbeaktion. Mit Plakaten und Pro- Zug der Kultur. Zwischen Januar Bayerische Woche. Vom 20. bis 26. jektionen wirbt das Centrum Bavaria- und September 2015 bringt ein "Zug April ist Pilsen weiß-blau. In einer Bohemia bereits seit 2013 für die Kul- der Kultur" jeden Samstag Besucher Bayerischen Woche stehen Beiträge turhauptstadt Pilsen 2015. In Regens- von Regensburg (Alex 353, 10:31 h) aus dem Bereich Musik und Kunst burg wurde 2013 täglich am Abend nach Pilsen. Bereits im Zug präsen- sowie Aktionen und Präsentationen eine Persönlichkeit aus Deutschland tieren sich deutsche und tschechi- aus dem Nachbarland auf dem Pro- oder Tschechien mit einem Statement sche Künstler, spielen Musikgruppen gramm. Diese Bayerische Woche soll an die Fassade des Alten Rathauses oder werden Lesungen abgehalten. dann als Tradition auch über 2015 projiziert. Auch die AG war dabei ver- Eine gute Einstimmung auf einen er- hinaus weiter geführt werden, teilt das treten (s. Plakat oben). eignisreichen Kulturtag. Centrum Bavaria-Bohemia mit. 4 | Der Ackermann
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