Sammelbericht 2019; Kreis Lippe

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Sammelbericht 2019; Kreis Lippe 23. ORNITHOLOGISCHER SAMMELBERICHT FÜR DEN KREIS LIPPE für 2019 Ornithologischer Sammelbericht 2019; Kreis Lippe Herausgeber: Redaktion und Gestaltung: Ornithologische Arbeitsgemeinschaft Lippe Holger Sonnenburg c./o. Biologische Station Lippe [email protected] Domäne 2 Matthias Füller 32816 Schieder-Schwalenberg [email protected] Tel. 05282-462 (Fax -8620) www.biologischestationlippe.de unter Mitarbeit von Matthias Hottel Im Sammelbericht verwendete Abkürzungen: n/m = Anzahl Männchen / Anz. ad. = adult (Altvogel/Altvögel) Weibchen; z.B. 4,6 oder 4/6 für 4 Männchen BP = Brutpaar(e) und 6 Weibchen dj = diesjährig(e) üf = überfliegend(e) dz = durchziehend€ wf = weibchenfarbig(e) Ex. = Exemplar(e) Rev. = Revier(e) imm. = immatur(e) (flügger Jungvogel rglm. = regelmäßig / noch nicht ausgefärbt) vj = vorjährig(e) juv. = juvenil(e), Jungvogel W = Weibchen KJ = Kalenderjahr wdh. = wiederholt M = Männchen ~ = ungefähr P = Paar(e) > = mindestens pull. = pullus/pulli (Daunenjunge(s) / Küken) Statistik: 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 Anzahl gemeldeter ~200 207 196 208 215 205 211 209 Taxa Anzahl gemeldeter 194 203 186 194 209 205 207 208 Taxa bei ornitho.de Im Bericht besprochene 168 169 174 162 162 162 181 191 Taxa Datensätze bei 11.129 11.023 12.102 15.161 15.709 15.302 16.061 16.006 ornitho.de Datensätze ~12.000 ~13.100 ~15.000 17.423 16.873 19.100 18.016 17.458 gesamt Anzahl 120 125 160 158 178 157 200* 170* Melder *incl. der hier nicht berücksichtigten Meldungen Ausgewertete Internetportale: neben ornitho.de wurden auch die Internetmeldeplattformen naturgucker.de, observation.org und sturmmöwe.de mit ausgewertet. Sollten Sie ein gedrucktes Schwarz-weiß-Exemplar des Sammelberichtes in der Hand halten, nutzen Sie die Gelegenheit, auch die als download bereitgestellte farbige Fassung heranzuziehen, wenn Sie brillantere Farbfotos genießen möchten (www.biologischestationlippe.de). i Ornithologischer Sammelbericht 2019; Kreis Lippe Das Foto auf der Titelseite zeigt eine in Lage-Müssen fotografierte Weißflügelseeschwalbe und wurde freundlicherweise von Laura Hollensteiner zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank an alle, die ihre Beobachtungen gemeldet haben, an die Landeskoordinatoren von ornitho.de (Christopher König und Johannes Wahl) und an Eckhard Möller (Avifaunistische Kommission NRW) für die unkomplizierte und effektive Zusammenarbeit! Und auch ein besonderes Dankeschön an diejenigen BeobachterInnen, die Fotos zur Verfügung gestellt haben. Folgende BeobachterInnen haben uns Daten für den Sammelbericht gesendet oder ihre Beobachtungen im Internet oder anderer Stelle veröffentlicht: E. Affelt O. Gerke A. Leistikow M. Röttgen D. Allenstein H.-B. Goldbeck D. Lerche A. Rusmann R. Allington E. Gröne J. Linnenbrügger E. Schafmeister B. Bartsch D. Grote4 P. Liphardt D. Schiller S. Beling T. Grunden C. Loske L. Schindowski E. Benning H Guder A. Lüdike J. Schleef M. Benteler A. Guelle W. Maas F. Schmidt A. Bergmeier R. Haase B. Maaß K. Schmidtmann T. Biere S. Häcker D. Marten B. Schmincke G. Birnbaum J. Hadasch S. Mc Avoy L. Schulte F. Blomberg B. Hamann B. Meier-Lammering R. Schulz H. Bongards K. Hänel A. Meister C. Siebner M. Bongards L. Havermeier J. Melter F. Sonnenburg H. Brecher J. Heimann H. Mertineit H. Sonnenburg I. Briegel P. Herkenrath D. Metzger G. Stahl S. Brockmeyer K. Hinsch B. Milde M. Stipp H. Brockmeyer J. Hoeps H.P. Mischer D. Stölting K. Brömelmeyer U. Hoffmann S. Mißfeldt2 C. Störmer J. Brüggeshemke H. Hollensteiner E. Möller Ce. Stolz T. Büchner L. Hollensteiner F. Morgenstern Cn. Stolz D. Chalwatzis D. Horstmann E. Müller M. Stolz N. Chalwatzis K. Höwing D. Neubauer H. Stoppkotte S. Clausdeinken M. Jöbges C. Neumann A. Stumpner H. Doht M. Kandolf E. Nevenzeel A. Thiel A. Drechsler2 M. Kiencke M. Noltekuhlmann T. Thiemann R. Dröschmeister O. Klaffke K. Nottmeier D. Tiemann W. Dzieran G. Klages B. Och P. Tittel B. Esser M. Klein M. Ottensmann C. Venne M. Falkenberg R. Kleinehagenbrock H. Petersen F. Vorwald F. Fester H. Kobialka F. Pfeifer J. Voßmerbäumer H. Festl4 F. Kollmann M. Pfenningschmidt V. Weinrich S. Fischer A. Krüger M. Pieper2 J. Westphal J. Fleischfresser W. Krümpelmann S. Plohmann M. Wilmes J. Freese R. Kruse J. Podgorski1 M. Wischmeier E. Frevert U. Kuhlmann U. Rasche D. Wolter M. Füller S. Kurth I. Reschke-Obare J. Zapp T. Garczorz K. Lange K. Rieckmann B. Zimmermeyer A. Garthoff2 H. Laumeier T. Rinaud 1 naturgucker.de 2 Meldeplattform der Biol. Station Paderborn-Senne Alle anderen: ornitho.de, sturmmöwe.de sowie direkte Zusendungen ii Ornithologischer Sammelbericht 2019; Kreis Lippe Liebe Ornithologen, Klaus Höwing konnte Trauerenten und einen das Jahr 2019 war aus ornithologischer Sicht Prachttaucher nachweisen. herausragend. Zwar lag die Anzahl gemeldeter Arten im durchschnittlichen Bereich (vgl. Statistik auf S. 1), dafür gab es aber außergewöhnlich viele Meldungen seltener Arten – und das, obwohl die Zuckerteiche als Beobachtungsgebiet kaum noch eine Rolle spielen. Die vielen Besonderheiten können nur exemplarisch im Vorwort erwähnt werden. Gleich zu Jahresbeginn fanden Eckhard Möller und Egon Frevert Zwergschwäne in der Weseraue – nach unserem Kenntnisstand die ersten dokumentierten, die Lippe nicht nur überflogen, sondern auch als Nahrungsgebiet nutzten. So richtig spannend wurde Schneeammer im Regen bei Varenholz | J. Hadasch es dann im Mai: als Höhepunkte erwiesen sich dank Daneben gab es im Jahresverlauf noch viele weitere des wachen Auges von Fabian Fester und Laura bemerkenswerte Gastvogelarten. Die Ironie des Schulte Uferschnepfen in der Rethlage und endlich – Schicksals wollte es wohl so: Beobachtungen von Sel- Thomas Garczorz sei Dank – eine Raubseeschwalbe tenheiten betrafen fast ausnahmslos Kurzzeitgäste, in der Weseraue. Nur wenige Tage später entdeckte so dass jeweils nur ein bis zwei Beobachter in den Ge- Laura Hollensteiner eine Weißflügelseeschwalbe und nuss kamen. Umso tröstlicher, dass ein Bergenten- konnte diese so hervorragend fotografisch Pärchen im März mehr als 2 Wochen ortstreu blieb dokumentieren, dass sie für die Titelseite dieses und zahlreiche Vogelfreunde – auch aus Nachbarkrei- Sammelberichtes gewählt wurde. Und wieder waren sen – an den Schiedersee lockte. Auch Lippes erste es die Abgrabungen in Lage Müssen entlang der Wald-Saatgänse, die Thomas Garczorz in Müssen im Rethlage, die diese Erfolgsmeldung ermöglichten. Herbst entdeckte, erwiesen sich als standorttreu und Der Juni war nicht minder aufregend: völlig wurden bis ins Jahr 2020 hinein von etlichen Ornis be- überraschend fand Andreas Krüger einen singenden stätigt. Zwergschnäpper bei Barntrup und konnte dies Auch die Brutsaison bot erfreuliches. Die Kiesabgra- anhand einer Tonaufnahme belegen. Nur wenige bungen in der Weseraue ließen im Frühjahr ein Hauch Tage später folgtem diesem Zwerg unter den Vögeln von Küstenatmosphäre aufkommen: bis zu vier dann die Riesen: Sebastian Weber konnte einen Brandgänse hielten sich im Gebiet auf – leider ohne großen Trupp Gänsegeier über Istrup hervorragend Brutnachweis. Ein Sandregenpfeifer konnte gesichtet fotografisch dokumentieren. Einige Tage später werden, und erstmals seit 2008 brütete wieder ein erfolgte bei Brake die Meldung eines Einzelvogels Austernfischer-Pärchen in der Weseraue. Im selben dieser spektakulären Vogelart, die zuletzt 2007 in Gebiet gab es dann erstmals Bruten von Silbermöwen Lippe festgestellt wurde. und Flussseeschwalben – beide Arten mit Bruterfolg. Auch der Herbstzug sorgte für Überraschungen. Im „Binnenland“ gab es dank gezielter Besonders der Oktober hatte es in sich: so konnte Hilfsmaßnahmen erneut zwei Weißstorch-Bruten von Thomas Garzorz die erste lippische Steppenweihe in „Wildpaaren“, darunter erstmals seit langer Zeit in der Weseraue dokumentieren. Jörg Hadasch und Hölsen. Beim Schwarzstorch hingegen zeichnet sich Dieter Marten kamen leider zu spät, bekamen aber ein negativer Trend ab. Anders als der Weißstorch, einen Tag später dort eine Schneeammer vor die der in hohem Maße Insekten und Mäuse vertilgt und Linse, die erste seit 13 Jahren auf lippischem Boden. trockene Sommer gut kompensieren kann, tut sich Im selben Gebiet tauchte nur wenige Tage später der Schwarzstorch mit der extremen Trockenheit dann ein Kiebitzregenpfeifer auf. Diese nordische Art vergleichsweise schwer. Demgegenüber könnte sich wurde zuletzt 1930 in Lippe nachgewiesen! der Wendehals als Klimagewinner erweisen. Zum Jahresausklang trumpfte dann der Schiedersee, Wenngleich es sicherlich in den zurückliegendnen um den es in letzter Zeit vergleichsweise ruhig Jahren schon vereinzelt Bruten in der Senne gegeben geworden ist, gleich mit mehreren Seltenheiten auf. haben dürfte, so liegt nun endlich ein echter Brunachweis vor. Ebenfalls in der Senne mehren sich iii Ornithologischer Sammelbericht 2019; Kreis Lippe die Hinweise, dass Kraniche dort zumindest Ich danke für Ihre Mitarbeit und wünsche Ihnen eine Brutabsichten zeigen. anregende Lektüre und spannende Beobachtungen in 2020 Zunahmen hat es erfreulicherweise bei Kleinspecht, Feldschwirl und Schwarzkehlchen sowie zumindest lokal bei der Mehlschwalbe gegeben. Auch für die Schieder-Schwalenberg im März 2020 Nachtigall war es ein gutes Jahr. Holger Sonnenburg Dem stehen Rückgänge bei Turteltaube, Waldlaub- sänger, Saatkrähe, Wiesenpieper, Uferschwalbe, P.S.: Wie bei den früheren Sammelberichten haben wir im Neuntöter, Birkenzeisig und weiterhin beim Kiebitz Sinne des Artenschutzes bei sensiblen Arten genaue Orts- gegenüber. angaben vermieden. Alle gemeldeten Daten bleiben
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