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Diese Seite ist vorgesehen für den Ausdruck und visuelle Kontrollen des vollständigen Bewirtschaftungsplanes. Dieses Dokument soll nicht editiert werden!!! navigation Hauptseite Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis [Verbergen ] Wasserkörpersteckbriefe 1 Einführung Termine 1.1 Arbeitsschritte und Zeitplan zur Umsetzung der EGWasserrahmenrichtlinie Glossar 1.2 Stellenwert des Bewirtschaftungsplans für die nordrheinwestfälischen Einzugsgebiete von Rhein, , Ems und Maas Letzte Änderungen 1.3 Erarbeitung des vorliegenden Entwurfs Hilfe 1.4 Öffentliche Anhörung suche 2 Allgemeine Beschreibung der Flussgebiete in NRW 2.1 NRW im Überblick 2.1.1 Flussgebiete NordrheinWestfalens 2.1.2 Einzugsgebiete und Wasserkörper werkzeuge 2.1.3 Das Westdeutsches Kanalnetz Links auf diese Seite 2.1.4 Topographie, Geologie, Klima, Hydrologie Änderungen an 2.1.5 Nutzungen verlinkten Seiten 2.2 Das nordrheinwestfälische Einzugsgebiet des Rheins Hochladen 2.2.1 Die Flussgebietseinheit Rhein Spezialseiten Druckversion 2.2.2 Der nordrheinwestfälische Anteil an der Flussgebietseinheit Rhein Permanentlink 2.2.3 Topographie , Geologie, Klima, Hydrologie Als PDF drucken 2.2.4 Einteilung der Oberflächengewässer 2.2.5 Grundwasser 2.2.6 Nutzungen 2.3 Das nordrheinwestfälische Einzugsgebiet der Weser 2.3.1 Die Flussgebietseinheit Weser 2.3.2 Der nordrheinwestfälische Anteil der Flussgebietseinheit Weser 2.3.3 Topographie, Geologie, Klima, Hydrologie 2.3.4 Einteilung der Oberflächengewässer 2.3.5 Grundwasser 2.3.6 Nutzungen 2.4 Das nordrheinwestfälische Einzugsgebiet der Ems 2.4.1 Die Flussgebietseinheit Ems 2.4.2 Der nordrheinwestfälische Anteil an der Flussgebietseinheit Ems 2.4.3 Topographie, Geologie, Klima und Hydrologie 2.4.4 Einteilung der Oberflächengewässer 2.4.5 Grundwasser 2.4.6 Nutzungen 2.5 Das nordrheinwestfälische Einzugsgebiet der Maas 2.5.1 Die Flussgebietseinheit Maas 2.5.2 Der nordrheinwestfälische Anteil an der Flussgebietseinheit Maas 2.5.3 Topographie , Geologie, Klima, Hydrologie 2.5.4 Einteilung der Oberflächengewässer 2.5.5 Grundwasser 2.5.6 Nutzungen 3 Grundsätzliche Anforderungen 3.1 Grundsätzliche Anforderungen an die biologischen Qualitätskomponenten in Oberflächengewässern 3.1.1 Gewässerkategorien, LAWAGewässertypen, Fischgewässertypen 3.1.2 Referenzzustand für die biologischen Qualitätskomponenten 3.1.3 Degradationsstufen und allgemeines Qualitätsziel 3.1.4 Ökologisches Potenzial bei künstlichen und erheblich veränderten Gewässern: Prager Methode 3.1.5 Fließgewässer und Kanäle 3.1.5.1 Komponenten der Überwachung 3.1.5.2 Methoden 3.1.5.3 Bewertung 3.1.6 Seen und Talsperren 3.1.6.1 Komponenten der Überwachung 3.1.6.2 Methoden 3.1.6.3 Bewertung 3.2 Grundsätzliche Anforderungen an die chemischen Qualitätskomponenten in Oberflächengewässern 3.2.1 Komponenten 3.2.2 Methoden 3.2.3 Bewertung 3.3 Grundsätzliche Anforderungen an Grundwasser 3.3.1 Guter Mengenmäßiger Grundwasserzustand 3.3.1.1 Allgemeine Bewertung 3.3.1.2 Grundwasserabhängige Landökosysteme 3.3.2 Guter Chemischer Grundwasserzustand 3.3.2.1 Diffuse Quellen 3.3.2.2 Punktquellen 3.3.2.3 Schadstofftrends 3.3.2.4 Interaktion Grundwasser / Oberflächengewässer 4 Besondere Anforderungen 4.1 Gebiete für die Entnahme von Wasser für den menschlichen Gebrauch 4.1.1 Gebiete für die Entnahme von Wasser für den menschlichen Gebrauch im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet des Rheins 4.1.2 Gebiete für die Entnahme von Wasser für den menschlichen Gebrauch im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Weser 4.1.3 Gebiete für die Entnahme von Wasser für den menschlichen Gebrauch im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Ems 4.1.4 Gebiete für die Entnahme von Wasser für den menschlichen Gebrauch im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Maas 4.2 Gebiete zum Schutz wirtschaftlich bedeutender Arten 4.3 Gebiete die als Erholungs oder Badegewässer ausgewiesen sind 4.3.1 Badegewässer im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet des Rheins 4.3.2 Badegewässer im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Weser 4.3.3 Badegewässer im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Ems 4.3.4 Badegewässer im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Maas

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4.4 Nährstoffsensible und empfindliche Gebiete 4.5 Gebiete zum Schutz von Lebensräumen oder Arten Diese Seite wurde zuletzt 4.5.1 Gebiete zum Schutz von Lebensräumen oder Arten im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet des Rheins am 24. September 2008 um 13:21 Uhr geändert. 4.5.2 Gebiete zum Schutz von Lebensräumen oder Arten im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Weser Diese Seite wurde bisher 4.5.3 Gebiete zum Schutz von Lebensräumen oder Arten im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Ems 1.408mal abgerufen. 4.5.4 Gebiete zum Schutz von Lebensräumen oder Arten im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Maas Datenschutz Über 5 Überwachungsprogramme WRRL_in_NRW 5.1 Ziele der Überwachung Impressum 5.2 Überwachungsprogramme für die Oberflächengewässer 5.2.1 Grundsätze für die Aufstellung von Überwachungsprogrammen 5.2.2 Überwachungsprogramme für die Fließgewässer 5.2.2.1 Überblicksweise Überwachung 5.2.2.2 Operative Überwachung 5.2.2.3 Ermittelnde Überwachung 5.2.2.4 Ausblick auf Überwachungsnetze 2009 – 2011 5.2.3 Überwachungsprogramm für das Westdeutsches Kanalnetz 5.2.3.1 Überblicksweise Überwachung 5.2.3.2 Operative Überwachung 5.2.3.3 Überwachungsprogramm 5.2.4 Überwachungsprogramme für die Seen und Talsperren 5.2.4.1 Überblicksweise Überwachung 5.2.4.2 Operative Überwachung 5.2.4.3 Überwachungsnetz 200911 5.3 Überwachungsprogramme für das Grundwasser 5.3.1 Mengenmäßige Überwachung 5.3.1.1 Überwachungsnetz 5.3.1.2 Überwachungsturnus 5.3.2 Chemische Überwachung 5.3.2.1 Überblicksüberwachung 5.3.2.2 Operative Überwachung 6 Zustand der Oberflächengewässer 6.1 Einführung 6.2 Überblick über den ökologischen und chemischen Zustand der Fließgewässer in NRW 6.2.1 Makrozoobenthos 6.2.1.1 Ergebnisse für das Modul Saprobie 6.2.1.2 Ergebnisse für das Modul Allgemeine Degradation 6.2.1.3 Modul Versauerung 6.2.1.4 Gesamtbewertung Makrozoobenthos 6.2.2 Fischfauna 6.2.3 Gewässerflora 6.2.4 Phytoplankton 6.2.5 ACP 6.2.6 Prioritäre Metalle 6.2.7 Nichtprioritäre Metalle 6.2.8 Prioritäre Pflanzenschutzmittel 6.2.9 NichtPrioritäre Pflanzenschutzmittel 6.2.10 Prioritäre Sonstige Stoffe 6.2.11 NichtPrioritäre Sonstige Stoffe 6.2.12 Zusammenfassung zum ökologischen und chemischen Zustand 6.3 Überblick über den ökologischen und chemischen Zustand der Seen und Talsperren in NRW 6.3.1 Einführung 6.3.2 Phytoplankton 6.3.3 Phytobenthos und Makrophyten 6.3.4 Chemischer Zustand 6.4 Ökologischer und chemischer Zustand im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet des Rheins 6.4.1 Makrozoobenthos 6.4.2 Fischfauna 6.4.3 Gewässerflora 6.4.4 Phytoplankton 6.4.5 ACP 6.4.6 Prioritäre Metalle 6.4.7 Nichtprioritäre Metalle 6.4.8 Prioritäre Pflanzenschutzmittel 6.4.9 NichtPrioritäre Pflanzenschutzmittel 6.4.10 Prioritäre Sonstige Stoffe 6.4.11 NichtPrioritäre Sonstige Stoffe 6.5 Ökologischer und chemischer Zustand im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Weser 6.5.1 Makrozoobenthos 6.5.2 Fischfauna 6.5.3 Gewässerflora 6.5.4 Phytoplankton 6.5.5 ACP 6.5.6 Prioritäre Metalle 6.5.7 Nichtprioritäre Metalle 6.5.8 Prioritäre Pflanzenschutzmittel 6.5.9 NichtPrioritäre Pflanzenschutzmittel 6.5.10 Prioritäre Sonstige Stoffe 6.5.11 NichtPrioritäre Sonstige Stoffe 6.6 Ökologischer und chemischer Zustand im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Ems 6.6.1 Makrozoobenthos 6.6.2 Fischfauna 6.6.3 Gewässerflora 6.6.4 Phytoplankton 6.6.5 ACP 6.6.6 Prioritäre Metalle 6.6.7 Nichtprioritäre Metalle 6.6.8 Prioritäre Pflanzenschutzmittel 6.6.9 NichtPrioritäre Pflanzenschutzmittel 6.6.10 Prioritäre Sonstige Stoffe

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6.6.11 NichtPrioritäre Sonstige Stoffe 6.7 Ökologischer und chemischer Zustand im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Maas 6.7.1 Makrozoobenthos 6.7.2 Fischfauna 6.7.3 Gewässerflora 6.7.4 Phytoplankton 6.7.5 ACP 6.7.6 Prioritäre Metalle 6.7.7 Nichtprioritäre Metalle 6.7.8 Prioritäre Pflanzenschutzmittel 6.7.9 NichtPrioritäre Pflanzenschutzmittel 6.7.10 Prioritäre Sonstige Stoffe 6.7.11 NichtPrioritäre Sonstige Stoffe 6.8 Ökologischer und chemischer Zustand im westdeutschen Kanalnetz 6.8.1 Biologischer Zustand 6.8.2 ACP 6.8.3 Prioritäre Metalle 6.8.4 Nichtprioritäre Metalle 6.8.5 Prioritäre Pflanzenschutzmittel 6.8.6 NichtPrioritäre Pflanzenschutzmittel 6.8.7 Prioritäre Sonstige Stoffe 6.8.8 NichtPrioritäre Sonstige Stoffe 7 Zustand des Grundwassers 7.1 Einführung 7.2 Überblick über den mengenmäßigen und chemischen Grundwasserzustand in NRW 7.2.1 Mengenmäßiger Grundwasserzustand 7.2.2 Chemischer Grundwasserzustand 7.3 Mengenmäßiger und chemischer Grundwasserzustand im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet des Rheins 7.3.1 Mengenmäßiger Grundwasserzustand 7.3.2 Chemischer Grundwasserzustand 7.4 Mengenmäßiger und chemischer Grundwasserzustand im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Weser 7.4.1 Mengenmäßiger Grundwasserzustand 7.4.2 Chemischer Grundwasserzustand 7.5 Mengenmäßiger und chemischer Grundwasserzustand im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Ems 7.5.1 Mengenmäßiger Grundwasserzustand 7.5.2 Chemischer Grundwasserzustand 7.6 Mengenmäßiger und chemischer Grundwasserzustand im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Maas 7.6.1 Mengenmäßiger Grundwasserzustand 7.6.2 Chemischer Grundwasserzustand 8 Analyse der menschlichen Aktivitäten und der signifikanten Belastungen für die Gewässer 8.1 Signifikante Belastungen für Oberflächengewässer 8.1.1 Signifikante Belastungen aus Punktquellen 8.1.1.1 Einführung 8.1.1.2 Signifikante stoffliche Belastungen der Oberflächengewässer durch Punktquellen in NRW im Überblick 8.1.1.3 Signifikante Punktquellen im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet des Rheins 8.1.1.4 Signifikante Punktquellen im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Weser 8.1.1.5 Signifikante Punktquellen im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Ems 8.1.1.6 Signifikante Punktquellen im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Maas 8.1.2 Signifikante Belastungen aus diffusen Quellen 8.1.2.1 Einführung 8.1.2.2 Signifikante Belastungen aus diffusen Quellen in NRW im Überblick 8.1.2.3 Signifikante diffuse Quellen im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet des Rheins 8.1.2.4 Signifikante diffuse Quellen im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Weser 8.1.2.5 Signifikante diffuse Quellen im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Ems 8.1.2.6 Signifikante diffuse Quellen im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Maas 8.1.3 Signifikante Belastungen durch Wasserentnahmen, Abflussregulierungen (einschließlich Wasserüber und umleitungen) und sonstige hydromorphologische Veränderungen 8.1.3.1 Einführung 8.1.3.2 Signifikante Belastungen durch Wasserentnahmen, Abflussregulierungen und sonstige hydromorphologische Veränderungen in NRW im Überblick 8.1.3.3 Signifikante Belastungen durch Wasserentnahmen, Abflussregulierungen und sonstige hydromorphologische Veränderungen im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet des Rheins 8.1.3.4 Signifikante Belastungen durch Wasserentnahmen, Abflussregulierungen und sonstige hydromorphologische Veränderungen im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Weser 8.1.3.5 Signifikante Belastungen durch Wasserentnahmen, Abflussregulierungen und sonstige hydromorphologische Veränderungen im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Ems 8.1.3.6 Signifikante Belastungen durch Wasserentnahmen, Abflussregulierungen und sonstige hydromorphologische Veränderungen im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Maas 8.1.4 Sonstige signifikante Belastungen 8.1.4.1 Einführung 8.1.4.2 Sonstige signifikante Belastungen in NRW im Überblick 8.1.4.3 Sonstige signifikante Belastungen im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet des Rheins 8.1.4.4 Sonstige signifikante Belastungen im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Weser 8.1.4.5 Sonstige signifikante Belastungen im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Ems 8.1.4.6 Sonstige signifikante Belastungen im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Maas 8.2 Signifikante Belastungen für das Grundwasser 8.2.1 Signifikante Belastungen aus Punktquellen 8.2.1.1 Einführung 8.2.1.2 Signifikante Belastungen aus Punktquellen in NRW im Überblick 8.2.1.3 Signifikante Belastungen aus Punktquellen im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet des Rheins 8.2.1.4 Signifikante Belastungen aus Punktquellen im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Weser 8.2.1.5 Signifikante Belastungen aus Punktquellen im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Ems 8.2.1.6 Signifikante Belastungen aus Punktquellen im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Maas 8.2.2 Signifikante Belastungen aus diffusen Quellen 8.2.2.1 Einführung 8.2.2.2 Signifikante Belastungen aus diffusen Quellen in NRW im Überblick 8.2.2.3 Signifikante diffuse Quellen im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet des Rheins 8.2.2.4 Signifikante diffuse Quellen im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Weser 8.2.2.5 Signifikante diffuse Quellen im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Ems 8.2.2.6 Signifikante diffuse Quellen im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Maas

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8.2.3 Signifikante Belastungen durch Wasserentnahmen 8.2.3.1 Einführung 8.2.3.2 Signifikante Belastungen durch Wasserentnahmen und Abflussregulierungen in NRW im Überblick 8.2.3.3 Signifikante Wasserentnahmen im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet des Rheins 8.2.3.4 Signifikante Wasserentnahmen im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Weser 8.2.3.5 Signifikante Wasserentnahmen im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Ems 8.2.3.6 Signifikante Wasserentnahmen im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Maas 8.2.4 Sonstige signifikante Belastungen 8.2.4.1 Einführung 8.2.4.2 Sonstige signifikante Belastungen in NRW im Überblick 8.2.4.3 Sonstige signifikante Belastungen im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet des Rheins 8.2.4.4 Sonstige signifikante Belastungen im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Weser 8.2.4.5 Sonstige signifikante Belastungen im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Ems 8.2.4.6 Sonstige signifikante Belastungen im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Maas 8.3 Wechselwirkungen zwischen Oberflächengewässern und Grundwasser 9 Zusammenfassung der Maßnahmenprogramme 10 Bewirtschaftungsziele 10.1 Überblick über die Bewirtschaftungsziele für NordrheinWestfalen 10.1.1 Ausweisung erheblich veränderter und künstlicher Wasserkörper 10.1.1.1 Grundsätze 10.1.1.2 Vorgehensweise für die Ausweisung von künstlichen und erheblich veränderten Wasserkörpern 10.1.1.3 Gründe für die Ausweisung von erheblich veränderten und künstlichen Wasserkörpern 10.1.2 Oberflächenwasserkörper, die den guten Zustand bzw. das gute ökologische Potenzial bis 2015 erreichen 10.1.3 Grundwasserkörper, die den guten Zustand bis 2015 erreichen 10.1.4 Fristverlängerungen 10.1.4.1 Art. 4, Abs. 4 (a) Nr. iii – Natürliche Gegebenheiten 10.1.4.2 Art. 4, Abs. 4 (a) Nr. i – Technische Gründe 10.1.4.3 Art. 4, Abs. 4 (a) Nr. ii – Wirtschaftliche Gründe 10.1.4.3.1 KostenNutzenBetrachtungen 10.1.4.3.2 Zeitliche Streckung, weil die Kosten die Tragfähigkeit für den jeweiligen Lastenträger im ersten Bewirtschaftungszeitraum überschreiten 10.1.5 Weniger strenge Bewirtschaftungsziele 10.1.5.1 Artikel 4.5: Verfehlung der Zielvorgaben aufgrund von menschlichen Tätigkeiten 10.1.5.2 Artikel 4.6 Nicht vorhersehbare außergewöhnliche Umstände 10.1.5.3 Art. 4.7; Neue Änderungen oder neue nachhaltige Entwicklungstätigkeiten des Menschen 10.1.6 Bewirtschaftungsziele in Schutzgebieten 10.2 Bewirtschaftungsziele im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet des Rheins 10.3 Bewirtschaftungsziele im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Weser 10.4 Bewirtschaftungsziele im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Maas 10.5 Bewirtschaftungsziele im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Ems 11 Wirtschaftliche Analyse der Wasserdienstleistungen 12 Information und Beteiligung der Öffentlichkeit 12.1 Konzept der Öffentlichkeitsbeteiligung 12.2 Beteiligung am Zeitplan und Arbeitsprogramm sowie an den Wichtigen Bewirtschaftungsfragen 12.3 Beteiligung und Mitwirkung an der Erarbeitung der Bewirtschaftungspläne 12.3.1 Landesweite Beteiligung 12.3.1.1 Beteiligung bei der landesweiten Prozesssteuerung 12.3.1.2 Integration und Kooperation mit Akteursgruppen 12.3.1.3 Landesweite Informations und Diskussionsveranstaltungen 12.3.2 Beteiligungsprozess auf regionaler Ebene 12.3.2.1 Regionale räumliche Gliederung der Beteiligung 12.3.2.2 Aktivierende Beteiligungsaktivitäten auf regionaler Ebene 12.3.2.3 Kernarbeitskreise: Prozessbegleitung und Abstimmung auf regionaler Ebene 12.3.2.4 Gebietsforen zur regionalen Information der Akteure 12.3.2.5 Runde Tische zur Mitwirkung an der Bewirtschaftungsplanung 12.3.3 Informationsmaterialien 12.3.3.1 Informationsfilm 12.3.3.2 Faltblätter 12.3.3.3 Broschüre für Kommunen 12.3.4 Landesweite Internetangebote für die Beteiligung 12.3.5 Presseinformationen 12.4 Öffentlichkeitsbeteiligung in der Offenlagephase 12.4.1 Unterlagen zur Anhörung 12.4.2 Einholung von Stellungnahmen 12.4.3 Beteiligungsveranstaltungen / Runde Tische 12.4.4 Kommunikationsstrategie zur Aktivierung der Öffentlichkeit 13 Liste der zuständigen Behörden 13.1 Einleitung 13.1.1 Oberste Wasserbehörde 13.1.2 Obere Wasserbehörden 13.1.3 Untere Wasserbehörden 13.1.4 Zuständigkeit an Bundeswasserstraßen 13.1.5 Gewässermonitoring 13.1.6 Überwachung landwirtschaftlicher Betriebe 13.1.7 Überwachung von Punkteinleitungen 13.2 Liste der Behörden 14 Anlaufstellen für die Beschaffung der Hintergrunddokumente Einführung

ToDo|Änderungen an diesem Text werden nicht mehr berücksichtigt Änderungswünsche bitte direkt an Frau FrotscherHoof und IU (klaus.dapp@iuinfo.de)

Die EGWasserrahmenrichtlinie legt für alle europäischen Gewässer, für Bäche, Flüsse, Seen, für das Grundwasser und die Küstengewässer, Ziele fest. Die Wasserqualität soll gesichert und wenn nötig, weiter verbessert werden. Die Oberflächengewässer sind Lebensräume für eine vielfältige Fauna und Flora. Um die Artenvielfalt zu erhalten bzw. zu stärken, sollen die ökologischen Potenziale der Gewässer weiter entwickelt werden. Außerdem soll der Wasserhaushalt ausgeglichen sein.

Die Ziele der Wasserrahmenrichtlinie können nur erreicht werden, wenn alle daran mitarbeiten, die Wasserwirtschaft, die Landwirtschaft, die Industrie, die Städte und Gemeinden, die Oberlieger und Unterlieger am Fluss und viele andere mehr. Deshalb sind die Öffentlichkeitsbeteiligung und die Zusammenarbeit in Flussgebieten ganz wichtige Instrumente. Beteiligung und Mitwirkung setzt eine Information auf gleicher Augenhöhe voraus. Mit dem vorliegenden Entwurf des Bewirtschaftungsplans für die nordrheinwestfälischen Anteile von Rhein, Weser, Ems und Maas, mit dem ebenfalls vorliegenden Entwurf des Maßnahmenprogramms und mit den sogenannten ABerichten der Flussgebietseinheiten liegt eine umfassende Darstellung des

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derzeitigen Zustands der Oberflächengewässer und des Grundwassers, der signifikanten Belastungen, der Bewirtschaftungsziele, der bis 2015 geplanten Maßnahmenprogramme, der dafür entstehenden Kosten und der Finanzierungsmöglichkeiten vor.

Insgesamt ist festzustellen, dass für ein Bundesland wie NordrheinWestfalen, dass durch eine hohe Bevölkerungsdichte, Vorbelastungen aus der Zeit des Bergbaus und der Schwerindustrie, aktuelle Nutzungen durch Industrie, Landwirtschaft und Transportwege geprägt ist, die Herausforderungen an den Erhalt des Gewässerzustands und an weitere Verbesserungen anspruchsvoll sind.

Es muss daher sehr darauf geachtet werden, dass Probleme möglichst beim Verursacher beseitigt werden und dass nur kosteneffiziente Maßnahmen durchgeführt werden. Insgesamt ist eine sorgfältige und umfassende Planung notwendig. Bereits bei der Erarbeitung des vorliegenden Entwurfs für den Bewirtschaftungsplan wurde diesem Anspruch Rechnung getragen, insbesondere auch dadurch,

dass Daten über den Zustand der Gewässer mit großer Sorgfalt von den Experten des Landesamtes für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz und zum Teil von den sondergesetzlichen Wasserverbänden erhoben wurden, dass der Planungsprozess von den Bezirksregierungen sehr transparent unter Einbindung der interessierten Fachöffentlichkeit und vor allem der zukünftigen Maßnahmenträger durchgeführt wurde.

Mit dem hier vorliegenden Entwurf des Bewirtschaftungsplans haben die Träger öffentlicher Belange, die Regionalräte bei den Bezirksregierungen, die Maßnahmen und Lastenträger und nicht zuletzt jeder Bürger und jede Bürgerin die Möglichkeit, sich detailliert zu informieren und qualifizierte Stellungnahmen abzugeben, um dadurch die Ergebnisse bis Mitte des Jahres 2009 weiter zu verbessern und insgesamt für den Zeitraum bis 2015 zu Maßnahmenprogrammen zu können, die den Zielen der Wasserrahmenrichtlinie gerecht werden und breit mitgetragen werden. Die Stellungnahmen der genannten Gruppen bilden zusammen mit dem bis Ende des Jahres 2009 fortgeschriebenen Bewirtschaftungsplan und Maßnahmenprogramm die wesentliche Grundlage für die Befassung der Landesregierung. Die Implementierung des Maßnahmenprogramms bedarf des Einvernehmens des Umweltausschusses und bezüglich der aus dem Landeshaushalt benötigten Finanzmittel der Zustimmung des Landeskabinetts. Nicht zuletzt bedarf es bei jeder einzelnen Maßnahme, die der Umsetzung des Maßnahmenprogramms dient, der einzelfallbezogenen Verwaltungsentscheidung und der entsprechenden Zustimmung der Gremien der Maßnahmenträger.

Ohne diesen Entscheidungen vorgreifen zu wollen, ist insgesamt aber auch festzustellen, dass in gemeinsam wahrgenommener Verantwortung für den Gewässerschutz die Herausforderungen der Wasserrahmenrichtlinie in NordrheinWestfalen zu bewältigen sind, nicht bis 2015, aber nach zulässiger Fristverlängerung bis 2027. Ausnahmen werden nach bisheriger Einschätzung nur im Braunkohlerevier notwendig sein. Arbeitsschritte und Zeitplan zur Umsetzung der EGWasserrahmenrichtlinie

Die EGWasserrahmenrichtlinie schreibt verschiedene Arbeitsschritte vor, die von den Mitgliedstaaten innerhalb der jeweils gesetzten Fristen durchzuführen sind. In der Regel ist der EUKommission nach Abschluss der Arbeitsschritte zu berichten. Verschiedene Arbeitsergebnisse sollen außerdem der Öffentlichkeit zur Anhörung vorgelegt werden. Auch hierfür sind Regeln und Fristen festgesetzt, s. Kapitel Information und Anhörung der Öffentlichkeit .

Frist Anforderung Umsetzung Dokumente

7. WHGNovelle vom 18. Juni Wegen der föderalen Struktur in Deutschland wurde die Wasserrahmenrichtlinie sowohl auf 2002 (BGBl. I S. 3245) Bundesebene im Wasserhaushaltsgesetz (WHG) als auch auf Landesebene (LWG) umgesetzt. LWGNovelle vom 3.5.2005 Ende Umsetzung in nationales Recht Außerdem wurde eine Verordnung verabschiedet, die in Umsetzung der entsprechenden – (GVBl.NRW v. 11.5.2005, 2003 Anhänge II und V der Wasserrahmenrichtlinie für die Ge wässer die Bestandsaufnahme, die S. 463.) Einstufung und die Überwachung regelt (GewBEÜV). GewBEÜV vom 10. Februar 2006 (GV. 2006 S. 52)

Die für die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie zuständigen Behörden wurden vom Bundesumweltministerium mit Bericht vom 18. Juni 2004 an die EUKOM gemeldet. Für NordrheinWestfalen ist das [ Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (MUNLV) ] als Oberste Wasserbehörde benannt. Außerdem wurde Juni Bericht an die EUKommission über angegeben, dass weitere 72 nachgeordnete Behörden mit der Umsetzung befasst sind. Das Bericht vom 18. Juni 2004 2004 die zuständigen Behörden waren damals die Bezirksregierungen, die 12 Staatlichen Umweltämter, die 54 Kreise und kreisfreien Städte und das Landesumweltamt. Der sich nach Verwaltungsstrukturreform ergebende Stand ist in (Kapitel 13) ausführlich dargestellt. Die gegenüber der EUKommission verantwortliche Stelle ist weiterhin das MUNLV.

Berichte der BRD vom 22.3.2005 Als Grundlage für die weiteren Planungen war eine erste Bestandsaufnahme bis Ende 2004 ABericht Rhein (s. abzuschließen. Die Bestandsaufnahme enthält www.iksr.org), eine allgemeine Beschreibung der Oberflächengewässer und des Grundwassers, ABericht Weser (s. www.fgg ein Inventar der vorhandenen Gewässerbelastungen, weser.de), eine Analyse der Auswirkungen mit einer ersten Einschätzung des Gewässerzustands, ABericht Ems (s. www.ems ein Verzeichnis der Schutzgebiete und eems.de) und Ende Erste Bestandsaufnahme eine erste wirtschaftliche Analyse zur Prüfung der Kostendeckung von ABericht Maas (s.www.cipm 2004 Wasserdienstleistungen. Die Berichte zur Bestandsaufnahme der 10 Flussgebietseinheiten icbm.be) mit deutschen Anteilen wurden am 22.3.2005 vom Bundesumweltministerium an die Ergebnisberichte NRW (s. EUKommission übermittelt. www.flussgebiete.nrw.de/ In NordrheinWestfalen wurden ergänzend zu den grobskaligen Berichten der Bestandsaufnahme/ Flussgebietseinheiten detaillierte Berichte der 12 Teileinzugsgebiete erstellt und veröffentlicht. Ergebnisberichte)

Die Methodik zur Durchführung der Bestandsaufnahme ist in einem Leitfaden beschrieben. Leitfaden Bestandsaufnahme (s. wiki.flussgebiete.nrw.de]

Mit der Aufstellung Wasserrahmenrichtlinienkonformer Messprogramme wurde in Deutschland frühzeitig begonnen. Die Verfahren wurden zwischen den Bundesländern auf Ebene der BundLänderarbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) abgestimmt. Die konkrete Anwendung in NordrheinWestfalen ist in Monitoringleitfäden beschrieben. Die Monitoringleitfäden wurden in Monitoringleitfäden ; Bericht an Ende Aufstellen des einem intensiven Mitwirkungsprozess erarbeitet. Die Messprogramme wurden in den die EUKOM – Auszug aus 2006 Überwachungsprogramms Flussgebietseinheiten Rhein, Weser, Ems und Maas abgestimmt. Die Berichte dazu sind auf den WISE [2] Websiten der Flussgebietseinheiten veröffentlicht. Die in NordrheinWestfalen konkret durchgeführten Überwachungsprogramme werden im Kapitel Überwachungsnetze und Ergebnisse der Überwachung erläutert. Ende Anhörung zum Zeitplan und zum Anhörungsdokument NRW und Dokumente der FGE ; Zusammenfassung der Stellungnahmen 2006 Arbeitsprogramm

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Ende Anhörung zu den Wichtigen Anhörungsdokument NRW und Dokumente der FGE ; Zusammenfassung der Stellungsnahmen 2007 Wasserbewirtschaftungsfragen Anhörung zum Entwurf des Ende Bewirtschaftungsplans und zum Vorliegendes Dokument 2008 Entwurf des Maßnahmenprogramms März Anhörung zum Umweltbericht gemäß In Arbeit 2009 SUP Ende Bewirtschaftungspläne und Behördenverbindliche Einführung im Einvernehmen mit dem Umweltausschuss des Landtags 2009 Maßnahmenprogramme 20102015 NRW Ende Bericht über die Implementierung Bis Ende 2012 ist ein Bericht über die bis dahin umgesetzten Maßnahmen sowie über die

2012 der Maßnahmenprogramme Implementierung konzeptioneller Maßnahmen vorzulegen. Ende Alle 6 Jahre ist der Bewirtschaftungsplan zu revidieren und es sind Maßnahmenprogramme für 2. Bewirtschaftungsplan 2015 die nächsten 6 Jahre aufzustellen, sofern die Ziele noch nicht erreicht wurden. Ende 3. Bewirtschaftungsplan 2021 Ende Vollständige Umsetzung der WRRL 2027

Stellenwert des Bewirtschaftungsplans für die nordrheinwestfälischen Einzugsgebiete von Rhein, Weser, Ems und Maas

Gemäß Artikel 13 der EGWasserrahmenrichtlinie ist für jedes Flussgebiet in Europa ein Bewirtschaftungsplan zu erstellen. Dies ist auch für internationale Flussgebiete anzustreben, mindestens aber ist für den nationalen Teil einer Flussgebietseinheit ein zusammenhängender Plan zu erstellen. Die Bewirtschaftungspläne der Flussgebietseinheiten können durch detaillierte Bewirtschaftungspläne ergänzt werden. NordrheinWestfalen hat Anteil an drei internationalen Flussgebieten (Rhein, Maas, Ems) und an einer nationalen Flussgebietseinheit (Weser). Die Flussgebietseinheiten sind hinsichtlich ihrer Größe, Belastungssituation und hinsichtlich der Beteiligten Ländern und Staaten sehr unterschiedlich. Diese Unterschiedlichkeit drückt sich auch in der Unterschiedlichkeit der als Anhang zu diesem Dokument vorliegenden flussgebietsbezogenen Bewirtschaftungspläne (ABerichte) aus.

ToDo| Redaktion: Literaturhinweise auf alle nachfolgend genannten Doks, die in NRW im Web an gleicher Stelle eingestellt werden

Für den Rhein fokussiert der ABericht im Wesentlichen auf die Bewirtschaftung des Rheinschlauchs, der Küstenwasserkörper und der Grundwasserkörper. Bewirtschaftungsfragen der Nebengewässer und kleineren Flüsse und Bäche werden in 9 sogenannten BBerichten erläutert. Die BBerichte gehen auf die Situation im jeweiligen Bearbeitungsgebiet ein. Die Bewirtschaftung nordrheinwestfälischer Gewässer ist entsprechend in der jeweils vom federführenden Land gewählten Detailtiefe in den BBerichten zu Mittelrhein (Ahr Hessen), Mosel (Kyll – Internationale Kommission zum Schutz der Mosel) und Deltarhein (Issel – Niederlande) enthalten. Der BBericht zum Niederrhein wurde von NordrheinWestfalen gemeinsam mit RheinlandPfalz erstellt. Er ist praktisch deckungsgleich mit dem hier vorliegenden Dokument, jedoch

gekürzt um die Aussagen zu den v.g. anderen Bearbeitungsgebieten am Rhein und gekürzt um die Aussagen zu Weser, Ems und Maas und ergänzt um Angaben aus RheinlandPfalz zum dortigen Anteil der Sieg. (s. NiederrheinBericht).

Für die Maas fokussiert der ABericht auf die international zu koordinierenden Aspekte. Er wird ergänzt durch die Berichte der Staaten (Niederlande, Frankreich, Luxemburg; der belgischen Regionen (Wallonien, Flandern, Brüssel) und durch den Bericht zum nordrheinwestfälischen Anteil der Maas. Der deutsche Bewirtschaftungsplan zur Maas ist praktisch deckungsgleich mit dem hier vorliegenden Dokument, jedoch

gekürzt um die Aussagen zu Rhein, Weser und Ems. Für die Weser enthält der ABericht Informationen zu allen Gewässern und zum Grundwasser in der Flussgebietseinheit Weser. Naturgemäß sind die Informationen relativ komprimiert dargestellt und für sich allein stehend nicht ausreichend, um die Öffentlichkeit umfassend über die Bewirtschaftungsplan zu informieren. Insofern wird der ABericht zur Weser ergänzt durch das hier vorliegende Dokument.

Für die Ems gilt gleiches wie für die Weser.

Die vorstehenden Hinweise zeigen, dass sich gerade mit Blick auf die Befassung der Öffentlichkeit mit dem Entwurf des Bewirtschaftungsplans aber auch mit Blick auf die spätere Umsetzung des Maßnahmenprogramms notwendig war, einen einheitlichen Rahmen für NordrheinWestfalen zu schaffen. Dies ist u.a. im Mitwirkungsprozess auch einhellig von allen Mitwirkenden gefordert worden. Das hier vorliegende Dokument stellt insofern detaillierter als die Berichte der Flussgebiete die Bewirtschaftungsplan für die nordrheinwestfälischen Anteile an den Flussgebieten von Rhein, Weser, Ems und Maas dar. Letztendlich ist es auch aufgrund der föderalen Struktur in Deutschland erforderlich, einen Planung für das Land zu erstellen, denn nur innerhalb des Landes können Planungen und Programme behördenverbindlich festgelegt werden. Änderungen durch die Einführung des Umweltgesetzbuches werden nicht erwartet. Erarbeitung des vorliegenden Entwurfs

Der vorliegende Entwurf des Bewirtschaftungsplans für die nordrheinwestfälischen Anteile von Rhein, Weser, Ems und Maas wurde unter Federführung des Ministeriums für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz NordrheinWestfalen gemeinsam mit den Bezirksregierungen in Arnsberg, Detmold, Düsseldorf, Köln und Münster als obere Wasserbehörden sowie dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) als Fachbehörde und als für das Gewässermonitoring zuständige Behörde erstellt. Um die Erarbeitung zu strukturieren und zu harmonisieren, wurden im Vorfeld umfängliche konzeptionelle Vorgaben erarbeitet, die dann von den Bezirksregierungen bzw. dem LANUV umgesetzt wurden. Die konzeptionellen Vorgaben sind unter dem Stichwort „Blauer Ordner zur Bewirtschaftungsplanung“ weiterhin im Internet öffentlich verfügbar. Zur Erarbeitung der konzeptionellen Vorgaben wurden auf Landesebene frühzeitig Arbeitsgruppen und eine Lenkungsgruppe eingerichtet (s. Kapitel). Zur konkreten Aufstellung des Bewirtschaftungsplans wurden von den Bezirksregierungen Runde Tische und Arbeitsgespräche mit einzelnen Gruppen durchgeführt. Der Prozess wurde jeweils durch Kernarbeitskreise mit Behörden und Interessengruppen begleitet (s. Kapitel). Die Erarbeitung des Bewirtschaftungsplan stellte eine große Herausforderung dar, da eine solche Planung erstmals flächendeckend im Land durchgeführt wurde, viele unterschiedliche Sektoren zu beteiligen waren und nicht zuletzt ein Grundstein der Planung, die Beurteilung des Gewässerzustands, praktisch erst parallel zum Planungsprozess erfolgen konnte. Letzteres bedingt dadurch, dass für die Gewässerüberwachung in vielen Bereichen neue Verfahren anzuwenden waren, für die die Grundlagen erst noch geschaffen werden mussten. Hier sind Unsicherheiten auf nationaler Ebene wie auf europäischer Ebene verblieben, die sukzessive möglichst schon bis zum Zwischenbericht 2012, ansonsten bis zur Aufstellung des zweiten Bewirtschaftungsplans ausgeräumt sein sollen. Insofern ist auch darauf hinzuweisen, dass dieser Ende 2008 veröffentlichte Entwurf eben als solcher zu verstehen ist. Es wird 2009 sowohl aufgrund der Stellungnahmen aus dem Anhörungsprozess als aufgrund von weiterem Erkenntnisgewinn aus dem Gewässermonitoring noch zu einer Fortschreibung kommen.

Insgesamt ist aber festzustellen, dass der vorliegende Entwurf die wichtigen Wasserbewirtschaftungsfragen in NordrheinWestfalen umfassend erfasst und insofern eine gute Grundlage dafür ist, bis zum Jahr 2015 den grundsätzlichen Zielen der EGWasserrahmenrichtlinie näher zu kommen. Öffentliche Anhörung

Der Entwurf des Bewirtschaftungsplans für die nordrheinwestfälischen Anteile von Rhein, Weser, Ems und Maas sowie die Bewirtschaftungspläne (ABerichte) der Flussgebietseinheiten liegen der Öffentlichkeit bis zum 21.6.2009 zur Stellungnahme vor. Weitere Hinweise finden sich (s….) Die eingehenden Stellungnahmen werden für die abschließende Erstellung des Bewirtschaftungsplan berücksichtigt, wobei aber letztlich das behördliche Ermessen zugrunde zu legen ist. Die Stellungnahmen sollen außerdem in geeigneter Form beantwortet werden und es soll einen zusammenfassenden Bericht über die eingegangenen Stellungnahmen geben. Dabei werden die Eingaben aggregiert beschrieben, d.h. Namensnennung von privaten Personen sind nicht vorgesehen.

ToDo|Änderungen an diesem Text werden nicht mehr berücksichtigt Änderungswünsche bitte direkt an Frau FrotscherHoof und IU (klaus.dapp@iuinfo.de) Allgemeine Beschreibung der Flussgebiete in NRW

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NRW im Überblick

Flussgebiete Nordrhein-Westfalens Nach EGWRRL ist für jedes Flussgebiet in Europa ein Bewirtschaftungsplan aufzustellen. NRW mit seiner Lage „im Herzen“ Europas und Deutschlands teilt vier Flussgebiete mit seinen Nachbarn, den Bundesländern Niedersachsen, RheinlandPfalz und Hessen, den Nachbarstaaten Niederlande und Belgien und mit zahlreichen anderen Bundesländern und Staaten. Es sind die Flusseinzugsgebiete des Rheins, der Weser, der Ems und der Maas, die alle in die Nordsee münden Rhein und Maas münden in den Niederlanden, Weser und Ems in Niedersachsen.

ToDo| FB 51: Karte ya NRW in EU, –Flussgebiete und mind. Hauptströme erkennbar, Karte kann erst ab 25.9. erstellt werden

Für alle vier Flussgebiete wurden in nationaler und internationaler Zusammenarbeit ergänzend zu den Bewirtschaftungsplänen der Staaten bzw. in Deutschland der Länder sogenannte ABerichte zur Bewirtschaftungsplanung erarbeitet. Diese enthalten Informationen über die wichtigen Wasserbewirtschaftungsfragen, die über die Grenzen hinweg von Bedeutung sind (siehe www.flussgebiete.nrw.de).

Ziel der WRRL ist die Erreichung des guten Zustands bzw. des guten ökologischen Potenzials in allen Gewässern, nicht nur in den Hauptströmen. Dazu werden im hier vorliegenden Bewirtschaftungsplan für die jeweiligen Anteile NordrheinWestfalens an den Flussgebieten

alle Bäche und Flüsse mit einem Einzugsgebiet > 10 km², alle Seen mit einer Fläche > 50 ha und alle Grundwasserkörper betrachtet. Dieses sogenannte „berichtspflichtige“ Gewässernetz umfasst einschließlich der fünf Schifffahrtskanäle ca. 1.000 Fließgewässer mit einer Länge von ca. 14 000 km das sind ca. 30 % des insgesamt ungefähr 50.000 km umfassenden Gewässernetzes in NRW. Außerdem werden 21 Seen (>50 ha) mit einer Gesamtfläche von über 1500 ha erfasst und alle oberflächennahen Grundwasserleiter.

Bild:BP 211 Karte Fließgewässer Teileinzugsgebiete PE NRW 20080915 final Abbildung xxx: Fließgewässernetz NordrheinWestfalens mit Teileinzugsgebieten

Einzugsgebiete und Wasserkörper Die nordrheinwestfälischen Einzugsgebiete von Rhein, Weser, Ems und Maas sind für die Bewirtschaftungsplanung weiter untergliedert worden, und zwar immer kleiner werdend zunächst in

13 Teileinzugsgebiete, dann in 83 Planungseinheiten, dann in 447 Oberflächenwasserkörpergruppen, dann in 1898 Fließgewässerkörper und 21 Seen und 277 Grundwasserkörper. Vorlage:TODo

Teileinzugsgebiete Die 13 Teileinzugsgebiete umfassen die Einzugsgebiete von 12 großen Flüssen in NordrheinWestfalen und die Einzugsgebiete von Kyll und Ahr, die aus berichtstechnischen Gründen gesondert betrachtet werden.

Einigen Einzugsgebieten wurden zum Teil kleinere Gebiete, wie zum Beispiel die Hase oder die Hunte zugeschlagen, die zu Teileinzugsgebieten von Flüssen gehören, die ihren Schwerpunkt in den Nachbarländern haben.

ToDo| einfügen BP 212 Tabelle TEG_Fl_PE_WK_NRW 2008_09_10 Tabelle xxx: Wasserkörper in den Teileinzugsgebieten Entwurf Tabelle mit den Teileinzugsgebieten und zugehörigen Zuliefergebieten, Flächenangabe, Fließgewässerlänge, Zahl der PE, WKG, WK, GWK

Die Teileinzugsgebiete sind geeignete Größen zu Bericht erstattungszwecken an die EUKommission und zur Prüfung von Bewirtschaftungsfragen der gesamten Flussgebietseinheit. Sie sind aber zu groß, um eine belastbare Bewirtschaftungsplanung für alle Bäche und Flüsse durchzuführen.

Planungseinheiten Die Teileinzugsgebiete wurden weiter in 83 Planungseinheiten untergliedert (siehe Anhang). In diesen Planungseinheiten, die in der Regel mehrere Gemeinden und Kreise bzw. kreisfreie Städte umfassen, ist es möglich, einen intensiven Mitwirkung sprozess mit den regionalen Akteuren durchzuführen.

Bild:Karte BP 212 Karte der Planungseinheiten NRW 20080918 Entwurf Abbildung xxx: Übersicht der Planungseinheiten NRW

ToDo| IU: in Anhang einfügen BP 2111 Tab PE_Zuordnung zu BEzREg_Kreisen_Kommunen NRW Entwurf 200809Tabelle xxx: Verwaltungsgliederung in den Planungseinheiten

Der Rechtstext der EGWasserrahmenrichtlinie hat vor allem mit dem Ziel, belastbare Aussagen über den Zustand der Gewässer zu erhalten, noch kleinere Einheiten eingeführt, und zwar den ’’’Wasserkörper’’’.

Oberflächenwasserkörper

Ein Oberflächenwasserkörper ist per Definition der EGWasserrahmenrichtlinie, eine „nicht unbedeutende Einheit“ eines Gewässers, in der vergleichbare Verhältnisse vorliegen. Die Abgrenzung von Oberflächenwasserkörpern ist sinnvoll und notwendig für die biologische Gewässerüberwachung. Wenn vergleichbare Verhältnisse herrschen, sind die an einer untersuchten Stelle im Gewässer nachgewiesenen Lebensgemeinschaften repräsentativ für den ganzen Wasserkörper. Kriterien für die bereits im Rahmen der Bestandsaufnahme durchgeführte Abgrenzung von Wasserkörpern waren:

1. Änderung der Gewässerkategorie (Fluss/See) 2. Änderung des Fließgewässertyps (siehe Kapitel 3 ) 3. Änderung der Gewässerart (natürlich, erheblich verändert, künstlich) s. Kapitel 10 ) 4. Wesentliche Änderungen physikalischer (geographischer, hydromorphologischer) Eigenschaften 5. Resultierende Oberflächenwasserkörper > 300 km² wurden weiter z.B. nach Belastungsquellen etc unterteilt. Die so abgegrenzten Oberflächenwasserkörper haben im Durchschnitt eine Länge von ca. 7,5 km.

Eine Auflistung aller Oberflächerwasserkörper mit Angabe der jeweiligen Gewässertypen und der Gewässerart findet sich im Anhang zu diesem Kapitel.

ToDo| Vorlage:AB 2111Tabelle Liste der FließgewässerWK o SK o Seen NRW Entwurf 20080911 und Ab 212 Tabelle Liste der OFWK _ Schifffahrtskanäle Entwurf 20080911 als: Tabelle xxx: Liste der FließgewässerWasserkörper in NRW und Tab. Seen von Herrn christmann, in der Legende Tabelle der Gewässertypen und der Fischgewässertypen ergänzen und HMWB farblich kennzeichnen

Wasserkörpergruppen

Bei der Bewirtschaftung der Gewässer müssen die Gewässer in größeren, aber noch immer lokalen Zusammenhängen betrachtet werden, es geht ja um die Vernetzung von Lebensräumen. Die Aufstellung der Maßnahmenprogramme wurde daher in NordrheinWestfalen auf Ebene von Wasserkörpergruppen durchgeführt, die eine durchschnittliche Gewässerlänge von xxx km bzw. ein Einzugsgebiet von xxx km² haben.

Grundwasserkörper

Ein Grundwasserkörper umfasst ein abgegrenztes Grundwasservolumen innerhalb eines oder mehrerer Grundwasserleiter. Die Abgrenzung von Grundwasserkörpern ist insoweit

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sinnvoll, als sich Grundwasserströme zum Teil sehr langsam bewegen und Belastungen an einer Stelle im Grundwasser letztendlich langfristig zu Belastungen des ganzen Vorkommens führen können.

Grundwasserkörper wurden innerhalb der Grenzen der Teileinzugsgebiete ausgewiesen. Dabei erfolgte die Abgrenzung in Bezug auf den obersten relevanten Grundwasserleiter.

Im Porengrundwasserleiter orientierte sich die Abgrenzung der Grundwasserkörper in erster Linie an unterirdischen Einzugsgebieten anhand von Grundwassergleichenplänen und erst nachrangig an geologischen (lithologischen) Unterschieden. Im Festgestein wurden die geologischen Verhältnisse (lithologische Unterschiede) sowie die oberirdischen Wasserscheiden (Grundwasserregionen) als maßgebliche Abgrenzungskriterien herangezogen. Insgesamt wurden landesweit 277 Grundwasserkörper abgegrenzt.

Eine Auflistung aller Grundwasserkörper mit Angabe der wesentlichen Eigenschaften findet sich im Anhang.

ToDo| AB 212 Tabelle Liste der Grundwasserkörper NRW Entwurf 2008_09_11; Tabelle xxx: Grundwasserkörper in NordrheinWestfalen

Die Grundwasserkörper haben im Durchschnitt eine Fläche von 124 km². Dies ist sowohl für die Beurteilung des Zustands des Grundwassers als auch für die Bewirtschaftung der Grundwasserkörper eine geeignete Größe, weshalb hier anders als bei den Bächen und Flüssen keine Gruppierung vorgenommen wurde.

Das Westdeutsches Kanalnetz Das westdeutsche Kanalnetz besteht aus einem Komplex von Schifffahrtskanälen, die den Industrieraum RheinRuhr auf mehreren Wegen mit der Nordsee und über den Mittellandkanal mit der Elbe, der Oder und dem Großraum Berlin verbinden.

Diese künstlichen Gewässer dienen in erster Linie dem Güterverkehr und gehören zu den verkehrsreichsten Kanälen Europas. Weitere Nutzungen sind Brauchwasserentnahmen durch die Industrie und für den Kühlwasserbedarf der Kraftwerke, in wenigen Abschnitten auch Wasserentnahme für die Trinkwassergewinnung. Dem Kanalnetz wird über Pumpstationsketten Wasser aus der Lippe, der Ruhr, der Weser und dem Rhein zugeführt, im geringen Umfang auch Kühlwasser aus den Kraftwerken. Abbildung XXX zeigt das Netz der Schifffahrtskanäle in NRW.

ToDo|IU Abbildung 51 Das Westdeutsche Kanalnetz einfügen Datei vorhanden übernommen aus Kapitel 5, dort gelöscht Topographie, Geologie, Klima, Hydrologie Vier Naturräume (Ökoregionen nach Anhang XI der WRRL) dominieren das Gebiet NordrheinWestfalens:

Westliches Mittelgebirge (Rheinisches Schiefergebirge, linksrheinisch mit Eifel und Hohem Venn) Zentrales Mittelgebirge (Rheinisches Schiefergebirge, rechtsrheinisch mit Bergischem Land, Sauerland und Rothaargebirge sowie Weserbergland begrenzt durch Teutoburger Wald, Egge und Wiehengebirge) Westliches Tiefland (Niederrheinische Bucht, Niederrheinisches Tiefland) Zentrales Tiefland (Westfälische Bucht, Münsterländer Kreidebecken)

Bild:Karte BP 212 Karte Oekoregionen NRW Entwurf 20080911 Abbildung xxx: Ökoregionen nach Anhang XI der Wasserrahmenrichtlinie

Bild:Karte BP 212 Karte Fließgewässerlandschaften NRW Entwurf 20080911 Abbildung xxx: Fließgewässerlandschaften in NordrheinWestfalen

Bild:Karte BP 212 Karte Fließgewaessertypen NRW Entwurf 20080911 Abbildung xxx: Fließgewässertypen in NordrheinWestfalen

Bild:Karte BP 21x Karte Fischgewässertypen NRW 20080918 Abbildung xxx: Fischgewässertypen in NordrheinWestfalen

Unterschiedliche geologische und geomorphologischen Ausprägungen dieser Ökoregionen spezifizieren auch die Fließgewässerlandschaften, die ihrerseits durch Unterschiede u.a. des Sohlsubstrats, des Fließverlaufes und des jahreszeitlichen Abflussgeschehen in derzeit 25 Fließgewässertypen und 28 Fischgewässertypen s. Kapitel 3 unterschieden werden können. In NordrheinWestfalen reicht die Bandbreite von den schnell fließenden, turbulenten, sauerstoffreichen und sommerkühlen Mittelgebirgsbächen und flüssen über die ruhig fließenden Niederungsgewässer bis zu den langsam fließenden, sommerwarmen Tieflandgewässern, deren Sauerstoffgehalt im Jahresverlauf stärker schwanken kann. Abflussdynamik und Fließverhalten beeinflussen die Substratverteilung im Gewässer und bestimmen zusammen mit dem Sauerstoff und Wärmehaushalt wesentliche Lebensbedingungen der gewässerbewohnenden Tiere und Pflanzen. Daher ist die natürliche Besiedlung eines Gewässers von Gewässertyp zu Gewässertyp verschieden.

Die Geologie bestimmt auch die Eigenschaften und damit die wasserwirtschaftliche Bedeutung der Grundwasserleiter. Im westlichen NordrheinWestfalen sind die Terrassenablagerungen der Niederrheinischen Tieflandsbucht überwiegend sehr ergiebige Grundwasserleiter mit einer sehr hohen wasserwirtschaftlichen Bedeutung und intensiver Nutzung zur Trinkwassergewinnung. Im nördlichen Teil NordrheinWestfalens, am Rand des Flussgebietes Rhein und im Flussgebiet Ems liegen die Porengrundwasserleiter des Münsterländer Kreidebeckens (Westfälische Bucht), die ebenfalls von großer Bedeutung für die Trinkwassergewinnung sind. Die Festgesteinsablagerungen des Rheinischen Schiefergebirges dagegen, die große Teile des zentralen und südöstlichen Bereichs des Flussgebietes Rhein einnehmen, bestehen zum größten Teil aus wenig ergiebigen Kluftgrundwasserleitern mit einer entsprechend untergeordneten wasserwirtschaftlichen Bedeutung im Hinblick auf das Grundwasser. In den Kluftgrundwasserleitern sind lokal einzelne Karstgrundwasserleiter vorhanden, die eine hohe bis sehr hohe wasserwirtschaftliche Bedeutung haben.

Klimatisch sind die Flusseinzugsgebiete NordrheinWestfalens eindeutig atlantisch geprägt, d.h. regenreiche, vergleichsweise milde Winter und mäßig warme Sommer. Eine Ausnahme stellt der südliche, größere Teil des nordrheinwestfälischen Einzugsgebiets der Weser dar, der stärker dem kontinentalen Einfluss unterliegt mit kälteren Wintern mit geringerer Niederschlagsmenge und kühleren Sommern. Die Lage der Bergkämme führt zu einer unausgeglichenen Niederschlagsverteilung mit hohen Niederschlägen entlang des Teutoburger Waldes und Eggegebirges und geringen Niederschlägen in den sich östlich anschließenden Berg und Hügelländern. Dies macht sich auch durch eine von Westen nach Osten abnehmende Gewässernetzdichte bemerkbar. Vergleichbar hierzu ist der Einfluss des Eifel/ArdennenGebirges im MaasEinzugsgebiet.

Nutzungen Die Bodennutzung aller Flussgebiete in NRW auf Basis der ATKIS Landnutzungsdaten ist in der folgenden Abbildung dargestellt:

Bild:BP 214 Karte Landnutzung NRW 2008 09 16 final Abbildung xxx: Flächennutzungen in den nordrheinwestfälischen Flussgebieten Rhein,Weser, Ems und Maas

Die nachstehende Abbildung zeigt die unterschiedlichen Nutzungsarten mit ihrem prozentualen Flächenanteil in NRW:

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Bild:BP 214 Torte Landnutzung NRW 20080912 final Abbildung xxx: Prozentuale Verteilung der Flächennutzungen in NordrheinWestfalen

NordrheinWestfalen ist eine der am dichtesten besiedelten Regionen Europas. Entsprechend ist der Anteil an Siedlungs, Gewerbe und Verkehrsflächen mit einem Flächenanteil von ca. 18 % hoch. Ca. 80% der Landesfläche nehmen Waldgebiete, Ackerland und Grünland ein. Größte Ballungsräume sind das Ruhrgebiet, das seinen Schwerpunkt allerdings nicht im Einzugsgebiet der Ruhr sondern im Einzugsgebiet der Emscher und Lippe hat, sowie die Rheinschiene von Köln bis Duisburg/Krefeld.

NordrheinWestfalen ist der wichtigste Chemiestandort Deutschlands, ein wichtiger Standort für den Maschinenbau und der bedeutendste Stahlstandort Europas. Außerdem ist NordrheinWestfalen Europas bedeutenster Energiestandort. Im Land wird rund ein Drittel des deutschen Stroms erzeugt, u.a. aus Kohle. Die Steinkohlebergbau wie der Braunkohletagebau sind anzusprechen. 120 Häfen (23 öffentliche und 97 private) schlagen pro Jahr rund 126 Millionen Tonnen Güter um. In Duisburg liegt der größte Binnenhafen der Welt. NordrheinWestfalen ist außerdem ein wichtiges Agrarland. Nach Bayern und Niedersachsen nimmt NordrheinWestfalen unter den Agrarstandorten in Deutschland den dritten Platz ein, wobei die Ernährungswirtschaft besonders stark vertreten ist. Rund die Hälfte der Fläche NordrheinWestfalens wird landwirtschaftlich von über 50.000 landwirtschaftlichen Betriebe und rund 13.000 Gartenbaubetriebe genutzt. Die Waldfläche in NordrheinWestfalen umfasst rund 915.000 Hektar. Sie befindet sich im Besitz von rund 150.000 Waldbesitzern. Das nachhaltige Holznutzungspotenzial beträgt in NordrheinWestfalen nach den Ergebnissen der Bundeswaldinventur 6 7 Mio. m³ pro Jahr.

Die früheren und aktuellen Nutzungen haben Auswirkungen auf die Gewässer. Im Laufe der Industrialisierung wurden die Gewässer durch Einleitungen aus Industrie und Gewerbe, Gruben und Sümpfungswässer aus dem Bergbau, aus Haushalten und durch Niederschlagswasser aus versiegelten Gebieten zunehmend stofflich belastet. In NordrheinWestfalen sind zur Minderung nutzungsbedingter Gewässerbelastungen insgesamt gut 97 % der Bevölkerung über die Kanalisation an eine Kläranlage angeschlossen. In den übrigen Bereichen – also Außenbereichen – wird das Abwasser in Kleinkläranlagen gereinigt oder in abflusslosen Gruben gesammelt und abgefahren. Insgesamt gibt es (2006) 14.200 öffentliche Kanalisationsnetze. Davon sind 90 % (12.755 Teilnetze) im Trennsystem und 10 % (1.445 Teilnetze) im Mischsystem ausgeführt. Das Mischkanalisationsnetz hat eine Länge von rund 46.000 km1 (67 %) und das Trennkanalisationsnetz (Schmutzwasserkanal) eine Länge von rund 23.000 km1 (33 %). In NordrheinWestfalen bestanden Im Jahr 2006 insgesamt 661 kommunale Kläranlagen, in denen rund 2.750 Mio. m3 Abwasser gereinigt wurde.

Tabelle xxx: Ausbaugröße, Anschlussgröße und Anzahl der Kläranlagen in NRW Stand 2006

ToDo| IU: Hier Tabelle 214 Kläranlagen NRW einfügen erstellt IU aus Tabelle 6.1 Abwasserdokument ToDo| Tabelle aus nachfolgendem machen: Aus http://www.umwelt.nrw.de/umwelt/pdf/abwasser07.pdf Bemessung EW

10.000

10.001100.000 > 100.000 Gesamt Anzahl der Anlagen 278 316 67 661 Anschlussgröße EW 769.028 9.609.522 17.342.446 27.720.996 Ausbaugröße EW 1.004.253 11.651.302 22.573.815 35.229.370

In NordrheinWestfalen weisen 278 der Abwasserbehandlungsanlagen eine Ausbaugröße kleiner oder gleich 10.000 EW auf. Die Größenentwicklung der Abwasserbehandlungsanlagen über die letzten Jahre zeigt, dass die Anzahl der kleineren Anlagen abnimmt. Die industriellen Direkteinleitungen in NRW sind in nachfolgender Tabelle dargestellt.

Tabelle XXX: Zuordnung des Industriellen Abwassers zu den Herkunftsbereichen

ToDo| IU: Hier Tabelle BP 214 Industrielles Abwasser einfügen erstellt IU aus Tabelle 8.1 Abwasserdokument ToDo| Tabelle 8.1 aus http://www.umwelt.nrw.de/umwelt/pdf/abwasser07.pdf übernehmen

In NordrheinWestfalen existieren außerdem rund 45.000 genehmigungsbedürftige Indirekteinleitungen aus gewerblichen und industriellen Betrieben Neben der Gewässernutzung zur Abwasserableitung sind weitere Gewässernutzungen anzusprechen: In allen Flussgebieten veränderte der Ausbau der Gewässer zu Schifffahrtsstraßen, die Stauung durch Querbauwerke wie z.B. Talsperren u.a. zur Trinkwassergewinnung und Energieerzeugung die hydrologischen und hydromorphologischen Eigenschaften der Fließgewässer. Trink und Brauchwasserentnahmen aus den Fließgewässern. Insgesamt sind in NordrheinWestfalen xxx Querbauwerke erfasst. Die Gewässerstrukturgüte stellt sich wie folgt dar

Bild:BP 214 Torte Gewässerstrukturgüteverteilung NRWgesamt 20080923 Abbildung xxx: Gewässerstrukturgüteverteilung in NordrheinWestfalen

Eine besondere gewässerrelevante Nutzung in NordrheinWestfalen ist die Sümpfung im Tagebau, letzteres im Rhein und Maaseinzugsgebiet. Die Sümpfung verändert noch immer die mengenmäßige Verteilung von Grund und Oberflächenwasser. In den Regionen des Tieflands ist auch aus wasserwirtschaftlicher Sicht die landwirtschaftliche Nutzung als bedeutend anzusprechen. In Folge der Intensivierung der Landwirtschaft einschließlich Viehhaltung sind stoffliche Belastung der Fließgewässer und des Grundwassers über die Ausbringung von Gülle, Dünger und Pflanzenschutzmitteln erfolgt. Außerdem wurden viele Gewässer im Tiefland zur Vorflutbeschaffung für die Landwirtschaft, d.h. zur Landentwässerung, und im Zuge der Flurbereinigung erheblich verändert.

{{Vorlagen: BP 213 Abb Nutzung NRW Bergbau_Zeche_ Quelle Schmidt 20080911.JPG BP 213 Abb Nutzung NRW Industrieeinleitung_Quelle Wyrwich 20080911.JPG BP 213 Abb Nutzung NRW Klaerwerk_Emschermuendung_Quelle Emschergenossenschaft 20080911.JPG BP 213 Abb Nutzung NRW Landwirtschaft_Feldduengung_Quelle AID 20080911.JPG BP 213 Abb Nutzung NRW Verbauter_Bach_Quelle Wyrwich 20080911.JPG BP 213 Abb Nutzung NRW Wehr_Buddenburg_Lippe _Quelle Schmidt 20080911.JPG }}

ToDo| Tabelle xxx: Landnutzung in den Teileinzugsgebieten FB 51: Tabelle – Teileinzugsgebiete –Nutzungen – Städte > 100 000 EW, EWZ, dabei immer GesamtNRW und Gliederung nach Rhein,Weser, Ems und Maas

Bild:Bewirtschaftungsplan/Tabelle/Teileinzugsgebiete Nutzungen.xls

Das nordrheinwestfälische Einzugsgebiet des Rheins

Die Flussgebietseinheit Rhein

Bild:BP 221 Karte des Rheineinzugsgebietes 20080918 final Abbildung xxx: Flussgebiet Rhein mit Bearbeitungsgebieten

Der Rhein ist mit 1.320 km Länge einer der bedeutendsten Flüsse Europas. Sein Einzugsgebiet von ca. 200.000 km² verteilt sich auf insgesamt 9 Staaten mit sehr unterschiedlichen Flächenanteilen:

Italien (IT): < 100 km², Schweiz (CH): 28.000 km², Liechtenstein (FL): < 200 km², Österreich (A): 2.400 km², Deutschland (D): 106.000 km², Frankreich (F): 24.000 km², Luxemburg (L): 2.500 km²,

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Belgien/Wallonien (B): < 800 km², Niederlande (NL): 34.000 km² Der Rhein ist einer der am intensivsten genutzten Flüsse der Erde. In seinem Einzugsgebiet leben ca. 58 Millionen Menschen, der Rhein selbst ist die bedeutendste Schifffahrtsstraße Europas. Aus dem Rhein werden mehr als 20 Millionen Menschen mit Trinkwasser versorgt.

Durch den erheblichen Nutzungsdruck war der Rhein stark verunreinigt. Verbesserungen konnten nur durch internationale Zusammenarbeit erreicht werden, weshalb schon 1963 die Internationale Kommission zum Schutz des Rheins gegründet wurde, und zwar zwischen den am Rheinschlauch unterhalb des Bodensees liegenden Rheinanliegerstaaten Schweiz, Frankreich, Deutschland, Luxemburg und den Niederlanden. Ursprüngliches Ziel war es, die Rheinwasserqualität deutlich zu verbessern. Dieses Ziel wurde erreicht. Trotz des großen Nutzungsdrucks, dem das Ökosystem des Rheins durch menschliche Tätigkeit ausgesetzt ist, wurde sowohl die chemische, als auch die biologische Situation des Rheins, verglichen mit dem Zustand von vor etwa 20–30 Jahren, stark verbessert.

Seit dem Jahre 2000 konnte der Schwerpunkt der Aktivitäten der IKSR daher auf der ökologischen Wiederherstellung des Rheins gelegt werden. Der Hochwasservorsorge kommt am Rhein eine große Bedeutung in der internationalen Abstimmung zwischen Oberliegern und Unterliegern zu.

2001 wurde die Zusammenarbeit der Rheinanliegerstaaten aufgrund der entsprechenden Verpflichtung der EGWasserrahmenrichtlinie auf das ganze Rheineinzugsgebiet ausgeweitet. Zur Koordinierung der Umsetzung der WRRL wurde das Koordinierungskomitee Rhein, bestehend aus Vertretern der Regierungen der Rheinanliegerstaaten Frankreich, Liechtenstein, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Belgien (Wallonien), Deutschland (mit Vertretern der Bundesländer und des Bundes) und der Europäischen Gemeinschaft gegründet. Das Sekretariat der IKSR und verschiedene Arbeitsgremien unterstützen das Komitee. Die Schweiz als Mitglied der IKSR unterstützt die Arbeiten im Zusammenhang mit der Umsetzung der EGWRRL, obwohl sie selbst kein EGMitgliedstaat ist.

Aufgrund des föderalen Systems in Deutschland braucht die internationale Zusammenarbeit ein Pendant in Deutschland. Dazu ist quasi als Spiegelgremium in Deutschland die Deutsche Kommission zur Reinhaltung des Rheins (DEUKO) etabliert, in der sich die im Rheineinzugsgebiet liegenden Bundesländer

BadenWürttemberg, RheinlandPfalz, Saarland, Hessen, NordrheinWestfalen, Bayern, Niedersachsen und Thüringen ToDo| Tabelle wie international, d.h. Land, Fläche, Einwohner

abstimmen. Der Bund ist als Delegationsleitung in der IKSR Mitglied der DEUKO.

Als aktuelles Arbeitsergebnis der internationalen und nationalen Zusammenarbeit wurde für die überregional bedeutsamen Bewirtschaftungsfragen in der Flussgebietseinheit Rhein ein sogenannter ABericht zur Bewirtschaftungsplanung erstellt. Der Bericht ist einsehbar unter

ToDo| Link auf entsprechende Stelle im NRWSystem

Der ABericht ergibt zusammen mit den Berichten aus 9 Bearbeitungsgebieten, denen die Bewirtschaftungspläne der Staaten bzw. in Deutschland der Länder zugrunde liegen, einen Gesamtüberblick. Die Bearbeitungsgebiete des Rheins sind folgende:

Alpenrhein/Bodensee, 11.500 km 2, 1347000 Einwohner Hochrhein, 24.900 5277000 Oberrhein, 21.700 7248000 Neckar, 13.900 5500000 Main, 27.200 6.610.000 Mittelrhein,13.500 2695000 Mosel/Saar,28.300 4341000 Niederrhein,18.900 12778000 Deltarhein.37200 km“ 12232000 ToDo| Tabelle anfertigen Zahlen prüfen Der nordrhein-westfälische Anteil an der Flussgebietseinheit Rhein Innerhalb von NRW liegen 226 Flusskilometer des Rheins. Südlich von Bonn, bei Bad Honnef verlässt der Rhein RheinlandPfalz und das Mittelgebirge und fließt als Niederrhein durch NordrheinWestfalen. Bei Bimmen nördlich von Emmerich verlässt der Rhein nordrheinwestfälisches und damit deutsches Gebiet und fließt anschließend im Rheindelta durch die Niederlande bis zu seiner Mündung in die Nordsee.

NordrheinWestfalen hat an vier der insgesamt neun Bearbeitungsgebiete der Flussgebietseinheit Rhein Anteile, die wiederum in insgesamt 9 Teileinzugsgebiete gegliedert sind:

Niederrhein (ca. 19.000 km²) mit RheingrabenNord (Rheinschlauch und kleinere Zuflüsse) Erft Sieg Wupper Ruhr Emscher Lippe.

Deltarhein (ca. 2500 km²) mit Issel und kleineren Fließgewässern, die erst auf niederländischem Gebiet in den Rhein münden

Mittelrhein (ca. xxx km²) mit Zuflüssen der Ahr und der Lahn, die erst auf rheinlandpfälzischem Gebiet in den Rhein münden

Mosel/Saar ( xxx km²) mit der Kyll, die in RheinlandPfalz in den Rheinnebenfluss Mosel mündet

Bild:BP 221 Karte Flussgebietseinheit Rhein NRW 20080911 Entwurf Abbildung xxx: Karte des Rheineinzugsgebiets mit Einteilung in Bearbeitungsgebiete und Grenzen NRWs und Karte mit NRWAnteil und Teileinzugsgebieten

ToDo| (FB 51: Karte des Rheineinzugsgebiets mit Einteilung in Bearbeitungsgebiete und Grenzen NRWs und Karte mit NRWAnteil und Teileinzugsgebieten

Das nordrheinwestfälische Flussgebiet des Rheins mit einer Fläche von ca. 21.000 km² nimmt etwa 2/3 der Gesamtfläche des Landes ein.

Im nordrheinwestfälischen Flussgebiet des Rheins leben 13 Mio. Menschen, das sind 74 % der Gesamtbevölkerung des Landes und das sind 22 % der Einwohner im gesamten Rheineinzugsgebiet.

Das berichtspflichtige Fließgewässernetz des nordrheinwestfälischen Flussgebiets des Rheins (Einzugsgebiete > 10km² nach WRRL) umfasst ca. 600 Fließgewässer mit einer Länge von ca. 8.000 km das sind ca. 60% des im Bewirtschaftungsplan betrachteten Gewässernetzes in NRW, s. hierzu Karten und Tabellen in Kapitel 2.1.1 . Teilstrecken von vier der fünf großen auf nordrheinischwestfälischem Gebiet liegenden Schifffahrtskanäle durchqueren das RheinEinzugsgebiet ( siehe Kapitel xxx ).

Die weitere Unterteilung der 9 Teileinzugsgebiete des nordrheinwestfälischen Anteils an der Flussgebietseinheit Rhein in Planungseinheiten, Wasserkörpergruppen und

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Wasserkörper ergibt sich aus Karten und Tabellen in Kapitel 2.1 .

Topographie , Geologie, Klima, Hydrologie Das nordrheinwestfälische Einzugsgebiet des Rheins wird folgenden Naturräumen (Ökoregionen nach Anhang XI der WRRL) zugeordnet:

Westliches Mittelgebirge (Rheinisches Schiefergebirge Voreifel) Zentrales Mittelgebirge (Rheinisches Schiefergebirge Bergisches Land, Sauerland und Rothaargebirge) Westliches Tiefland (Niederrheinische Bucht, Niederrheinisches Tiefland) Zentrales Tiefland (Westfälische Bucht, Münsterländer Kreidebecken) Karte in Kapitel 2.1.3

Klimatisch ist das nordrheinwestfälische Flusseinzugsgebiet des Rheins eindeutig atlantisch geprägt, d.h. regenreiche, vergleichsweise milde Winter und mäßig warme Sommer.

Der mittlere Abfluss des Rheins (Pegel Rees) liegt bei 2040 m³/s. Die mittleren Abflüsse an den Mündungen der Nebenflüsse Lippe (ca. 45 m³/s), Sieg (ca. 50 m³/s) und Ruhr (ca. 70 m³/s) liegen deutlich über den mittleren Abflüssen von Emscher, Erft und Wupper, die im Mittel bei ca. 18 m³/s liegen. Noch geringere Abflüsse von im Mittel ca. < 2 m³/s werden für die im Tiefland des Deltarheins liegenden Ijsselmeerzuflüsse gemessen.

Einteilung der Oberflächengewässer Im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet des Rheins wurden insgesamt xxx Fließgewässerwasserkörper abgegrenzt. Hinzu kommen xx Wasserkörpern, die Seen bilden. Außerdem sind Wasserkörper im westdeutschen Kanalnetz anzusprechen.

Die Wasserkörper sind in

ToDo| Link auf Tabelle im Anhang aufgelistet. Sie werden in xxx Wasserkörpergruppen bzw. xx Planungseinheiten für Bewirtschaftungs und Berichtszwecke zusammengefasst. Die wichtigsten Fließgewässertypen im nordrheinwestfälischen Flussgebiet des Rheins zeigt die folgende Abbildung: (Karte Fließgewässertypen in Kap 2.1.2)

Bild:BP 224 Abbildung Anteile Fliessgewaessertypen ohne Kanaele Rhein 20080915 finalIU Abbildung xxx: Fließgewässertypen im nordrheinwestfälischen Flussgebiet des Rheins

Bezüglich der Fischfauna lassen sich die Gewässer im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet des Rheins in folgende Fischgewässertypen einteilen:

Bild:BP 224 Abbildung Anteile Fischgewaessertypen Rhein 2008 09 12 final Abbildung xxx: Fischgewässertypen im nordrheinwestfälischen Flussgebiet des Rheins

Grundwasser Der größere Teil des Nieder und Mittelrheingebietes (Ruhr, Wupper, Sieg, Lahn, Kyll) gehört zum Rheinischen Schiefergebirge, dessen Festgesteinsablagerungen zum größten Teil aus sehr gering ergiebigen Kluftgrundwasserleitern mit einer entsprechend untergeordneten wasserwirtschaftlichen Bedeutung im Hinblick auf das Grundwasser sind. In die Kluftgrundwasserleiter sind lokal einzelne Karstgrundwasserleiter vorhanden, die wiederum eine hohe bis sehr hohe wasserwirtschaftliche Bedeutung haben.

Im hydrogeologischen Raum des Münsterländer Kreidebeckens, d.h. im Deltarheingebiet sowie am Rande des Niederrheingebietes und in den Teileinzugsgebieten der Lippe und Emscher liegen Porengrundwasserleiter. Herausgehoben anzusprechen sind die Halterner Sande, die von großer Bedeutung für die Trinkwassergewinnung sind.

Ebenfalls sehr ergiebige Grundwasserleiter liegen in der Niederrheinischen Tieflandbucht, im Teileinzugsgebiet der Erft und des RheingrabensNord. Tabelle xxx im Anhang zu Kapitel 2.1.2

Nutzungen Die vorherrschenden Nutzungen im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet des Rheins zeigt die folgende Abbildung.

Bild:BP 226 Torte Landnutzung Rhein 20080912 final Abbildung xxx: Flächennutzungen im nordrheinwestfälischen Flussgebiet Rhein

Mit jeweils ca. 30% dominieren die Nutzungen "Wald/Forstfläche" sowie Ackerland, wobei Wald und Forstflächen überwiegend in den Festgesteinsregionen des Rheinischen Schiefergebirges (insbesondere in den Teileinzugsgebieten des Niederrheins an Ruhr, Wupper und Sieg) vorzufinden sind, während die Ackerflächen insbesondere in den Tieflandbereichen, den Teileinzugsgebieten der Erft, des Rheingrabens, der Lippe sowie im Deltarheingebiet vorherrschend sind. Siedlungsflächen, die auch Industrie, Gewerbe und Verkehrsflächen beinhalten nehmen einen Flächenteil von ca. 20% des nordrheinwestfälischen Rheineinzugsgebietes ein. Größter Ballungsraum ist hier das Ruhrgebiet, entgegen seines Namen vor allem im Teileinzugsgebiet der Emscher und der Lippe gelegen, mit extrem hoher Siedlungsdichte bis zu 50% sowie die Rheinschiene von Köln bis Duisburg im Teileinzugsgebiet RheingrabenNord. Eine Übersicht über die Landnutzung zeigt auch die Karte xxx im Kapitel 2.1.4 .

Bergbauliche Nutzungen haben im Gebiet des Niederrheins eine lange Tradition. Der jahrzehntelange Abbau von Steinkohle im Gebiet zwischen Emscher und Lippe führte oberirdisch neben stofflichen Veränderungen durch Einträge der Grubenwässer auch zu strukturellen Veränderungen der Gewässerläufe durch Setzungserscheinungen bis hin zur Fließumkehr.

Der im Erfteinzugsgebiet betriebene Tagebau führt zur Beeinträchtigung des Wasserhaushalts, da einerseits die Grundwasserentnahmen zum Trockenfallen von Fließgewässern und Feuchtgebieten führen, andererseits die Einleitungen der Sümpfungswässer die Fließgewässer im Teileinzugsgebiet der Erft stofflich und physikalisch negativ beeinflussen. Von aktuell geringer Bedeutung ist der verbliebene Salzbergbau z.B. im nördlichen Deltarhein.

Von intensiver, durch den Bergbau lange Zeit wirtschaftlich beieinflusster, industrieller Nutzung sind vor allem die Teileinzugsgebiete Emscher, Wupper und Ruhr geprägt, wobei die ehemals charakterisierende Schwerindustrie stark rückläufig ist. Am Rhein selbst befinden sich viele große Standorte der Chemieindustrie. Industriestandorte sind auch an Erft, Lippe/Sesecke und Sieg zu finden. Gewässerrelevant sind außerdem die historischen Erzbergbaugebiete an Ruhr und Erft.

Der Rhein ist als Bundeswasserstraße ausgewiesen und gehört zu den meist frequentierten Binnenschifffahrtsstraßen Europas. In Duisburg befindet sich der größte Binnenhafen Europas.

Die hohe Siedlungsdichte mit beispielsweise xxx Städten > 100 000 Einwohnern im Teileinzugsgebiet der Emscher und xxx im RheingrabenNord beeinflusst die Gewässer nicht nur durch die Einleitungen (gereinigten) Abwassers aus kommunalen Kläranlagen, sondern auch durch Einträge infolge des hohen Versiegelungsgrades großer Mengen belasteten Niederschlagswassers und/oder durch Mischwasserabschläge.

ToDo| Brusske; Zahlen aus Stand der Abwasserbeseitigung ergänzen mit Verweis auf Kap 2.1.4, Zahl der Kläranlagen, Direkt und Indirekteinleitungen, Schmutzfrachten; Literaturangabe

In den Regionen des Tieflands, die intensiv landwirtschaftlich genutzt werden, ist ein Großteil der Gewässer entsprechend den landwirtschaftlichen Bedürfnissen ausgebaut worden. Dies sind vor allem Gebiete in den Teileinzugsgebieten RheingrabenNord, Erft und Lippe, Issel. Mit den Abflüssen aus der Landwirtschaft werden vor allem Nährstoffe und Pflanzenschutzmittel in die Gewässer und ins Grundwasser eingetragen.

In den Tieflandbereichen der Niederrheinischen Bucht (Erft) und Westfälischen Bucht (Lippe und nordrheinwestfälisches Gebiet des Deltarheins) wird das Trinkwasser vorrangig aus Grundwasser gewonnen. Das Oberflächenwasser von Rhein und Ruhr und Stever (Halterner Stausee im Einzugsgebiet der Lippe) werden intensiv zur Trinkwassergewinnung genutzt. Aus den Flüssen wird das Wasser als Uferfiltrat in gewässernahen Brunnen entnommen. Eine wichtige Trinkwasserquelle sind auch die Talsperren im Ruhreinzugsgebiet

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und im Oberlauf der Wupper. Die Durchgängigkeit der Fließgewässer wird durch insgesamt ca. 7000 Querbauwerke zur (teilweise historischen) Wasserkraftnutzung, vor allem in den Mittelgebirgslagen in den Einzugsgebieten von Ruhr und Sieg, aber auch im Tiefland im Einzugsgebiet der Lippe negativ beeinflusst. Die Strukturgüte verteilt sich wie folgt:

Bild:BP 226 Torte Gewässerstrukturgüteverteilung Rhein 20080923 Abbildung xxx: Gewässerstrukturgüteverteilung im Flussgebiet Rhein

Das nordrheinwestfälische Einzugsgebiet der Weser

Die Flussgebietseinheit Weser Die Weser entsteht bei Hann. Münden in SüdNiedersachsen durch den Zusammenfluss der 292 km langen Werra und der 212 km langen Fulda und mündet nach einer Fließstrecke von 433 km bei Bremerhaven in das norddeutsche Wattenmeer.Das gesamte Einzugsgebiet der Flussgebietseinheit Weser liegt in Deutschland, umfasst ca. 49.000 km² und hat 9,3 Mio. Einwohner. Zur Koordination der Bewirtschaftungsplanung in der Flussgebietseinheit Weser haben die Bundesländer

Bayern, Bremen, Hessen, Niedersachsen, NordrheinWestfalen, SachsenAnhalt sowie Thüringen ToDo| aus der Liste eine Tabelle machen wie bei Rhein, Land, Fläche, Einwohner

eine Verwaltungsvereinbarung abgeschlossen und sich in der Flussgebietsgemeinschaft Weser (FGG Weser), ehemals ARGE Weser organisiert. In einem länderübergreifenden Gremium des "Weserrates", der aus Vertreterinnen und Vertretern der entsprechenden Umweltministerien besteht, werden die notwendigen fachlichen und strategischen Inhalte erarbeitet sowie die flussgebietsweiter Aktivitäten koordiniert und beschlossen. Die Geschäftsstelle der Flussgebietsgemeinschaft hat ihren Sitz in Hildesheim, Niedersachsen. Ein Organigramm zeigt Abbildung xxx. Der Bewirtschaftungsplan der FGGWeser Plan A ist einsehbar unter ...

ToDo| Verweis auf ABericht

Bild:BP 231 ???? Abbildung xxx: Organisation der Flussgebietsgemeinschaft Weser

Der nordrhein-westfälische Anteil der Flussgebietseinheit Weser NordrheinWestfalen hat nach Niedersachsen und Hessen mit ca. 4.960 km2 und ca. 10%, den drittgrößten Anteil am Flussgebiet der Weser. Zwischen Entstehung und Mündung in Niedersachsen liegen ca. 115 km des Weserflusses auf nordrheinwestfälischem Gebiet. Von der Entstehung an wird die Weser als Bundeswasserstraße zur Schifffahrt genutzt; die nordrheinwestfälische Mittelweser zwischen Minden und Schlüsselburg ist deshalb staugeregelt. Bei Minden kreuzt der Mittellandkanal.

Bedeutende Zuflüsse der Weser in NordrheinWestfalen sind

Diemel, Nethe, Emmer Große Aue Eder. Außerdem liegen Anteile des westdeutschen Kanalnetzes, insbesondere der Mittellandkanal, im Einzugsgebiet der Weser. Im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Weser leben ca. 1,5 Mio. Menschen, das sind ca. 8 % der Bevölkerung des Landes und 22 % der Bevölkerung in der gesamten Flussgebietseinheit.

Das berichtspflichtige Fließgewässernetz der nordrheinwestfälischen Weser (Einzugsgebiete > 10km² nach WRRL) umfasst 178 Fließgewässer mit einer Länge von ca. 2000 km das sind ca. 15% des berichtspflichtigen Gewässernetzes in NRW sowie einen See (>50 ha). Das nordrheinwestfälische Einzugsgebiet der Weser wurde zur Bewirtschaftungsplanung zu einem Teileinzugsgebiet zusammengefasst, auch wenn die Gebiete zum Teil nicht zusammenhängen, sondern durch Anteile aus Niedersachsen oder Hessen durchbrochen sind.

Karten und Tabellen in Kapitel 2.1

Topographie, Geologie, Klima, Hydrologie Das nordrheinwestfälische Einzugsgebiet der Weser ist folgenden Ökoregionen zugeordet:

Zentrales Mittelgebirge (südlicher Teil) Zentrales Tiefland (nördlicher Teil jenseits des Wiehengebirges) Karten in Kapitel 2.1.3

Klimatisch ergeben sich zwei unterschiedliche Regionen. Der nördliche Teil ist wie der größte Teil NordrheinWestfalens atlantisch geprägt , d.h. regenreiche, vergleichsweise milde Winter und mäßig warme Sommer. Der südliche, größere Teil des nordheinwestfälischen Einzugsgebiet der Weser unterliegt stärker dem kontinentalem Einfluss mit kälteren Wintern mit geringerer Niederschlagsmenge und kühleren Sommern. Die Lage der Bergkämme führt zu einer unausgeglichenen Niederschlagsverteilung mit hohen Niederschlägen entlang des Teutoburger Waldes und Eggegebirges und geringen Niederschlägen in den sich östlich anschließenden Berg und Hügelländern. Dies macht sich auch durch eine von Westen nach Osten abnehmende Gewässernetzdichte bemerkbar.

ToDo| sind die Abflussdaten aktuell? ja sind sie Br

Der mittlere Abfluss der nordrheinwestfälischen Weser am Pegel Port Westfalica liegt bei 185 m³/s, Niedrig und Hochwasserabfluss bei 65 m³/s bzw. 850 m³/s.

Einteilung der Oberflächengewässer Die wichtigsten Fließgewässertypen im nordrheinwestfälischen Flussgebiet der Weser zeigt die folgende Abbildung: (Karte Fließgewässertypen in Kap 2.1.2)

Bild:BP 234 Abbildung Anteile Fliessgewaessertypen ohne Kanaele Weser 20080915 finalIU Abbildung xxx: Fließgewässertypen im nordrheinwestfälischen Flussgebiet der Weser

Bezüglich der Fischfauna lassen sich die Gewässer im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet des Rheins in folgende Fischgewässertypen einteilen:

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Bild:BP 234 Abbildung Anteile Fischgewaessertypen Weser 2008 09 12 final Abbildung xxx: Fischgewässertypen im nordrheinwestfälischen Flussgebiet der Weser

Die Wasserkörper sind in

ToDo| Link auf Tabelle im Anhang aufgelistet. Sie werden in xxx Wasserkörpergruppen bzw. xx Planungseinheiten für Bewirtschaftungs und Berichtszwecke zusammengefasst. Grundwasser Etwa drei Viertel der Grundwasserkörper im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Weser bestehen aus FestgesteinsKluftgrundwasserleitern – in denen jedoch partiell kleinräumige Porengrundwasserleiter eingebunden sind – mit sehr geringen bis mittleren Durchlässigkeiten und – bezogen auf das Grundwasser – entsprechend geringer bis mittlerer wasserwirtschaftlicher Bedeutung. Weiterhin vorhanden sind Grundwasserkörper mit Porengrundwasserleitern einer mittleren bis hohen Durchlässigkeit. Im Hinblick auf die dortigen Grundwasservorkommen und ihrer Nutzung für die öffentliche Trinkwasserversorgung kommt diesen Grundwasserkörpern im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Weser jedoch eine hohe, vielfach überörtliche Bedeutung zu.

Karst und Kluftgrundwasserleiter hoher Durchlässigkeiten sind im WeserEinzugsgebiet mit einem Prozent kaum nennenswert. Insgesamt sind im Einzugsgebiet der Weser xx Grundwasserkörper abgegrenzt worden.

ToDo| Link auf Liste der Grundwasserkörper in Tabelle xxx im Anhang zu Kapitel 2.1.2 Nutzungen Im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Weser nehmen Ackerflächen mit etwa 43% flächenmäßig den größten Anteil ein, gefolgt von Wäldern ca. 28%, Grünland ca. 16% und Siedlungs, Gewerbe und Verkehrsflächen ca. 12%. Sonstige Nutzungen liegen bei ca. 1%.

Bild:BP 236 Torte Landnutzung Weser 20080912 final Abbildung xxx: Flächennutzungen im nordrheinwestfälischen Flussgebiet der Weser

Während im Einzugsgebiet der Eder die Waldanteile überwiegen, werden die Flächen an der Oberweser, der Diemel, der Nethe und der Emmer vorwiegend landwirtschaftlich genutzt und sind schwach besiedelt. Das Einzugsgebiet der Werre ist dicht besiedelt und wird landwirtschaftlich stark genutzt. Mit den Städten HornBad Meinberg, Detmold, Lage, Lemgo, Bad Salzuflen, Bielefeld, Herford, Bünde, Löhne und Bad Oeynhausen stellt es einen Besiedlungsschwerpunkt an der Weser NRW dar. An der Mittelweser überwiegt dann wieder die landwirtschaftliche Nutzung bei schwacher Besiedlung mit den Städten Porta Westfalica, Minden, Petershagen und Lübbecke.

ToDo| Brusske mit BezREg: Bedeutende Industriezweige (Textil, Holz, Bielefeld, Gütersloh?? Ergänzen ToDo| Brusske; Zahlen aus Stand der Abwasserbeseitigung ergänzen mit Verweis auf Kap 2.1.4, Zahl der Kläranlagen, Direkt und Indirekteinleitungen, Schmutzfrachten; Literaturangabe

Die wichtigsten gewässerbezogenen Nutzungen im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Weser sind die Trink und Brauchwassernutzung , Abwasserableitung, Freizeitnutzung v.a. im Bereich der kleinen Talsperren, Schifffahrt: durch die beiden großen WeserFlussstauanlagen Petershagen und Schlüsselburg zur Bereitstellung einer ausreichenden Wassertiefe für die Schifffahrt, Wasserkraftnutzung: zahlreiche Querbauwerke sind nur eingeschränkt oder nicht durchgängig. Insgesamt sind im Einzugsgebiet der Weser xxx Querbauwerke kartiert. Die Strukturgüte verteilt sich wie folgt:

Bild:BP 236 Torte Gewässerstrukturgüteverteilung Weser 20080923 Abbildung xxx: Gewässerstrukturgüteverteilung im Flussgebiet Weser

Das nordrheinwestfälische Einzugsgebiet der Ems

Die Flussgebietseinheit Ems Die Ems entspringt im Osten der Westfälischen Bucht und fließt anschließend nach Niedersachsen und mündet nach insgesamt 371 km bei Emden in den Dollart (Nordsee. Das Flussgebiet der Ems liegt auf deutschem und niederländischem Staatsgebiet und grenzt im Osten an das Einzugsgebiet der Weser, im Süden und Westen an das Einzugsgebiet des Rheins. Im EmsDollartÄstuar liegen Anteile aus Niedersachsen und aus den Niederlanden, insofern ist die Flussgebietseinheit Ems wie Rhein und Maas eine internationale Flussgebietseinheit. Das Flussgebiet der Ems umfasst ca. 18.000 km² und entspricht damit der Fläche von RheinlandPfalz. Von den 18.000 km2 liegen

ToDo| Redaktion: statt der Liste Tabelle incl. Einwohner wie in den anderen Unterkapiteln

NordrheinWestfalen 4.016 km² (22 %) Niedersachsen10.992 km² (62 %) Niederlande ca. 2.400 km² (13%) Die restlichen 3% (482 km²) umfassen das internationale Bearbeitungsgebiet EmsDollartÄstuar.

Zur Koordination der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie haben die beiden Bundesländer NordrheinWestfalen und Niedersachsen die Flussgebietsgemeinschaft Ems (FGG Ems) gebildet. Die Geschäftsstelle Ems hat ihren Sitz beim Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten und Naturschutz (NLWKN) in Meppen hat (siehe Abbildung xxx: Organisation der WRRL in der Flussgebietsgemeinschaft Ems ).

Mit Unterstützung der Geschäftsstelle der Flussgemeinschaft Ems werden die beiden Bundesländer zusammen mit den Niederlanden einen übergeordneten gemeinsamen internationalen Bericht für die Flussgebietseinheit Ems erstellen.

Für das EmsDollartGebiet, das sowohl deutsche als auch niederländische Gebietsanteile umfasst und in dem der Verlauf der Grenze seit langer Zeit umstritten ist, haben sich außerdem Deutschland und die Niederlande verständigt, alle Aufgaben der WRRL in diesem Gebiet in Gänze abzustimmen.

Die Gesamtbevölkerung im EmsEinzugsgebiet liegt bei über 3 Millionen Einwohnern. In Deutschland leben davon ca. 85 %, in den Niederlanden ca. 15 %. Bedeutende Städte in der FGE Ems sind Münster, Bielefeld, Osnabrück, Emden und Groningen.

Die Flussgebietseinheit Ems wurde nach hydrologischen Kriterien in 3 Bearbeitungsgebiete unterteilt:

ToDo| Tabelle wie bei den anderen Unterkapiteln mit Flächenanteils Obere Ems (4829 km2) Ems von der Quelle bis Mündung der Große Aa NordrheinWestfalen / Niedersachsen Ems Süd Hase (3.093 km2) Hase von der Quelle bis zur Mündung in die Ems NordrheinWestfalen / Niedersachsen Ems / Nordradde (1.491 km2) Ems von der Mündung Große Aa bis Papenburg, Nordradde von der Quelle bis zur Mündung Niedersachsen Leda / Jümme (2.166 km2) Leda von den Quellen der Oberläufe bis zur Mündung Niedersachsen Ems Nord Untere Ems (3.429 km2) Ems bei Papenburg bis Dollart sowie Küstengewässer Niedersachsen Ems Dollart (482 km2) Dollart, EmsÄstuar (Übergangsgewässer, Küstengewässer westlich Borkum) Niedersachsen Ems Dollart (482 km2) Dollart, EmsÄstuar (Übergangsgewässer, Küstengewässer westlich Borkum) Niederlande Ems NL Der nordrhein-westfälische Anteil an der Flussgebietseinheit Ems Von den vier Flussgebieten mit Anteilen in NordrheinWestfalen hat nur die Ems ihren Ursprung auch im Land. Die Ems entspringt aus zahlreichen Quellbächen im Osten der Westfälischen Bucht im Kreis Gütersloh im Naturschutzgebiet Moosheide und fließt ca. 156 km durch NordrheinWestfalen. Der nordrheinwestfälische Anteil am FGe Ems

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entspricht einem Anteil an der Landesfläche von 12 %. Bedeutende Zuflüsse zur Ems in NordrheinWestfalen sind

Bever Hessel Große Aa Hase Werse Als Schifffahrtskanäle von überregionaler Bedeutung queren der DortmundEmsKanal und der Mittellandkanal das Emseinzugsgebiet.

Im nordrheinwestfälischen Emseinzugsgebiet leben etwa 1,3 Mio. Menschen, d.h. 50 % der Einwohner in der gesamten Flussgebietseinheit und ca. 7 % der Einwohner des Landes. Einzugsgebiete der „Oberen Ems“ und der „Hase“ liegen zum Teil in NordrheinWestfalen.

Das berichtspflichtige Fließgewässernetz der nordrheinwestfälischen Ems (Einzugsgebiete > 10km² nach WRRL) umfasst ca. 117 Fließgewässer mit einer Länge von ca. 1.800 km das sind ca. 13 % des berichtspflichtigen Gewässernetzes in NRW. Das Teileinzugsgebiet Ems ist in 10 Planungseinheiten aufgeteilt (s. Karte und Tabelle in Kapitel 2.1. ).

Topographie, Geologie, Klima und Hydrologie Der nordrheinwestfälische Anteil an der Flussgebietseinheit Ems liegt in der Ökoregion Zentrales Flachland. Lediglich die Ausläufer des Teutoburger Waldes und des Wiehengebirges im Südosten des Einzugsgebietes sind der Ökoregion 9 „Zentrales Mittelgebirge“ zuzuordnen (Höhenlage 200 – 800). (karte in Kapitel)

Klimatisch ist das Flusseinzugsgebiet der Ems wie auch der größte Teil NordrheinWestfalens eindeutig atlantisch geprägt, d.h. regenreiche, vergleichsweise milde Winter und mäßig warme Sommer. Verglichen mit anderen Tieflandflüssen Deutschlands entwässert die Ems ein niederschlagreiches Gebiet. Die Schwankungsbreite zwischen dem niedrigsten Niedrigwasser und dem höchsten Hochwasser ist mit 1:800 außerordentlich hoch. Entsprechend herrschen im Sommer (August) mitunter extrem geringe Wasserführungen, dagegen treten vor allem in den Wintermonaten (Januar, Februar) weit ausufernde Hochwässer auf.

ToDo| aktuelle Abflussdaten eintragen; war korrekt, aber jetzt letzter Pegel auf NRWSeite verwendet Br

Für die Jahre der Zeitreihe von 1950 bis 1999 beträgt am Pegel Rheine der mittlere Niedrigwasserabfluss MNQ = 5,6 m3/s, der mittlere Abfluss MQ = 37,1 m3/s und der mittlere Hochwasserabfluss MHQ = 249 m3/s bei einem oberirdischen Einzugsgebiet von 343 km².

Einteilung der Oberflächengewässer Die wichtigsten Fließgewässertypen im nordrheinwestfälischen Flussgebiet der Ems zeigt die folgende Abbildung:

Bild:BP 244 Abbildung Anteile Fliessgewaessertypen ohne Kanaele Ems 20080915 finalIU Abbildung xxx: Fließgewässertypen im nordrheinwestfälischen Flussgebiet der Ems

Die Fließgewässertypen 19 (Kleine Niederungsfließgewässer in Fluss und Stromtälern) und 14 (Sandgeprägte Tieflandbäche) sind mit einem Anteil von insgesamt 64,1% (34% Typ 19 und 32,1% Typ 14) die prägenden Fließgewässertypen im Emseinzugsgebiet. Eine Karte der Fließgewässertypen findet sich in Kapitel 2.1.2 .

Bezüglich der Fischfauna lassen sich die Gewässer im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Ems in folgende Fischgewässertypen einteilen:

Bild:BP 244 Abbildung Anteile Fischgewaessertypen Ems 20080912 final Abbildung xxx: Fischgewässertypen im nordrheinwestfälischen Flussgebiet der Ems

Die Wasserkörper sind in

ToDo| Link auf Tabelle im Anhang aufgelistet. Sie werden in xxx Wasserkörpergruppen bzw. xx Planungseinheiten für Bewirtschaftungs und Berichtszwecke zusammengefasst. Grundwasser Die bedeutendste Grundwasserlandschaft des nordrheinwestfälischen Flussgebietes der Ems ist die Westfälische Bucht mit dem Münsterländer Becken. Hier bestimmen die Ems und ihre Zuflüsse neben den geologischen und klimatologischen Gegebenheiten die Grundwasserverhältnisse. Im gesamten Einzugsgebiet der Ems sind 52 Grundwasserkörper ausgewiesen.Für das nordrheinwestfälische Einzugsgebiet der Ems wurden 20 Grundwasserkörper – 10 Lockergesteins und 10 Festgesteinskörper – abgegrenzt (s. Karte ). Aufgrund der naturräumlichen Verhältnisse dominieren Porengrundwasserleiter mit mehr als 60% des Gesamtflächenanteils. Bei mäßigen bis hohen Durchlässigkeiten werden sie bereichsweise intensiv für die öffentliche Wasserversorgung genutzt. Dementsprechend wird die wasserwirtschaftliche Bedeutung dieser Grundwasserkörper überwiegend hoch eingestuft. Flächenmäßig geringer vertreten sind Grundwasserkörper mit Kluftgrundwasserleitern. Im Hinblick auf die dortigen Grundwasservorkommen und ihre Nutzung für die öffentliche Trinkwasserversorgung kommt diesen Grundwasserkörpern im Bearbeitungsgebiet Obere Ems zumeist eine geringe Bedeutung zu. Tabelle xxx im Anhang zu Kapitel 2.1.2 listet die Grundwasserkörper

Nutzungen

ToDo| Landnutzungsbegriffe in allen fünf Unterkapiteln abgleichen

Im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Ems beansprucht die landwirtschaftliche Nutzung mit 69% den größten Flächenanteil, darin sind die Nutzung für Ackerland, Grünland und Flächen für Sonderkulturen zusammengefasst. Die Wald und Forstflächen haben einen Anteil von 17%. Die Abbildung xxx verdeutlicht, dass die Waldflächen überwiegend im Oberlauf der Ems zu finden sind, während das sonstige Bearbeitungsgebiet von der landwirtschaftlichen Nutzung beherrscht wird. Der Anteil der bebauten Fläche (Siedlungsfläche inkl. u.a. Industrie, Gewerbe) beträgt 13%. Hier liegen die Schwerpunkte in den Städten Gütersloh, Ahlen, Münster und Rheine.

Bild:BP 246 BP 226 Torte Landnutzung Ems 20080912 Abbildung xxx: Flächennutzung im nordrheinwestfälischen Flussgebiet der Ems

ToDo| Industrieschwerpunkte ergänzen

Die Landwirtschaft ist im Einzugsgebiet der Ems intensiv.

ToDo| analog zu den anderen Gebieten mit Daten aus der Stand kommunale Abwasserbeseitigung In die Ems wird das in 70 Kläranlagen gereinigte Abwasser von rund 1,3 Mio. Einwohnern und ca. 1,1 Mio. Einwohnergleichwerten aus kleineren industriell/gewerblichen Betrieben das Gewässersystem eingeleitet.

Im Flussgebiet Ems beeinflussen ca. 1800 Querbauwerke die Durchgängigkeit der Gewässer. Eine Übersicht über dienGewässerstrukturgüte zeigt Abbildung xxx. Danach sind 59% der Wasserkörper erheblich verändert. In den ca. 20% der künstlichen Oberflächenwasserkörper sind die Kanäle miterfasst.

Bild:BP 246 Torte Gewässerstrukturgüteverteilung Ems 20080923 Abbildung xxx: Gewässerstrukturgüteverteilung im Flussgebiet Ems

14 von 77 30.09.2008 09:27 Sandkasten - WRRL_in_NRW file:///e:/_firefox_ca/ScrapBook/data/20080929135423/index.html

Das nordrheinwestfälische Einzugsgebiet der Maas

Die Flussgebietseinheit Maas Die Maas entspringt in Frankreich, fließt anschließend durch Belgien und mündet nach 905 km in den Niederlanden in die Nordsee. Die Maas selbst fließt nicht durch Nordrhein Westfalen, es liegen aber Zuflüsse der Maas auf Landesgebiet. Das internationale Flussgebiet der Maas erstreckt sich mit einer Gesamtfläche von ca. 35.000 km² über fünf Staaten. Insgesamt leben ca. 9 Mio. Menschen im Flussgebiet der Maas. Eine Aufteilung zeigt die folgende Tabelle.

ToDo| Tabelle wie in anderen Unterkapiteln

Fläche (km²) EWZ

Frankreich 8 919 671000 Luxemburg 65 43000 BWallonien 12 300 2 189000 BFlandern 1 596 411000 Niederlande 7 700 3 500000 Deutschland 3 968 1 994000 Tabelle xxx : Internationale Anteile an der Flussgebietseinheit der Maas Ite In Deutschland hat nur das Bundesland NordrheinWestfalen einen Anteil an der Flussgebietseinheit Maas.

Zur Zusammenarbeit in der internationale Flussgebietseinheit Maas wurde von Frankreich, Luxemburg, Belgien (der Wallonischen Region, der Flämischen Region und der Region Brüssel Hauptstadt), Deutschland und den Niederlanden 2002 das internationale MaasÜbereinkommen u.a. abgeschlossen. Die Vertragsparteien haben vereinbart, die Umsetzung der Richtlinie 2000/60/EG in der internationalen Flussgebietseinheit Maas im Rahmen der Internationalen Maaskommission gemeinsam zu koordinieren. Die Arbeiten werden wie am Rhein durch ein Sekretariat unterstüzt, das seinen Sitz in Lüttich hat. Eine Übersicht über die Organisation gibt Abbildung xxx.

Bild:BP 251 Organigramm Maas 20080918 Abbildung xxx: Organigramm der Internationalen Masskommission

Der nordrhein-westfälische Anteil an der Flussgebietseinheit Maas Der nordrheinwestfälische und damit einzige deutsche Gebietsanteil umfasst mit 3.968 km² ca. 11 % des Maaseinzuggebietes und 12 % der Fläche NordrheinWestfalens.

Aus nordrheinwestfälischem Gebiet fließen der Maas neben kleineren Fließgewässern

die Rur, die Niers und die Schwalm zu. Die Flüsse münden alle auf niederländischem Gebiet in die Maas, und zwar die Rur in Roermond und die Niers bei Goch, in Gennep (NL).

Im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Maas leben ca. 2 Mio Menschen, das sind ca. 23 % der Bevölkerung in der gesamten Flussgebietseinheit und 11 % der Bevölkerung des Landes NordrheinWestfalen.

Das berichtspflichtige Fließgewässernetz des nordrheinwestfälischen Maaseinzugsgebietes(Einzugsgebiete > 10km² nach WRRL) umfasst ca. 125 Fließgewässer mit einer Länge von ca. 1.600 km das sind ca. 12% des berichtspflichtigen Gewässernetzes in NRW. Seen mit einer Größe > 50 ha befinden sich nicht im deutschen Einzugsgebiet der Maas.

Das nordrheinwestfälische Einzugsgebiet der Maas ist in die beiden Teileinzugsgebiete MaasNord und MaasSüd unterteilt und in insgesamt 12 Planungseinheiten eingeteilt, davon umfasst MaasNord fünf, MaasSüd sieben Planungseinheiten (s. Karte in Kapitel 2.1. ).

Topographie , Geologie, Klima, Hydrologie Das nordrheinwestfälische Einzugsgebiet der Maas wird folgenden Naturräumen (Ökoregionen nach Anhang XI der WRRL)zugeordnet:

Zentrales Mittelgebirge (südliches Rureinzugsgebiet) Westliches Tiefland (nördliches Rureinzugsgebiet sowie Einzugsgebiete von Niers und Schwalm) Das südliche Einzugsgebiet der Rur liegt im Rheinischen Schiefergebirge/Eifel, Hohes Venn. Der nördliche Teil der Rur und die Einzugsgebiete von Niers und Schwalm liegen in der Niederrheinischen Tiefebene. (Karten der Ökoregionen in Kapitel 2.1.3)

Klimatisch liegt das nordrheinwestfälische Einzugsgebiet der Maas im maritimen Klimabereich mit vorherrschenden westlichen und südwestlichen Winden. Die vom Atlantik zuströmenden Luftmassen stauen sich an der westlichen Seite des Eifel/ArdennenGebirges und bringen diesem Gebiet erhebliche Niederschläge von z.T. über 1.200 mm/a. Die mittlere NiederschlagsJahressumme des gesamten Gebietes bis zur deutschniederländischen Grenze liegt bei rd. 850 mm. Die mittleren Abflüsse an der Rur liegen im Mittel bei 22 m³/s, an der Niers bei 8 m³/s.

Einteilung der Oberflächengewässer Im nordrheinwestfälischen Flussgebiet der Maas finden sich die folgenden Fließgewässertypen:

Bild:BP 254 Abbildung Anteile Fliessgewaessertypen ohne Kanaele Maas 20080915 finalIU Abbildung xxx: Fließgewässertypen im nordrheinwestfälischen Flussgebiet der Maas

Eine Karte der Fließgewässertypen liegt in Kapitel 2.1.2 vor.

Bezüglich der Fischfauna lassen sich die Gewässer im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Maas in folgende Fischgewässertypen einteilen:

Bild:BP 254 Abbildung Anteile Fischgewaessertypen Maas 2008 09 12 final Abbildung xxx: Fischgewässertypen im nordrheinwestfälischen Flussgebiet der Maas

ToDo| Tabelle WK wie in den anderen Kapiteln Grundwasser Das Teileinzugsgebiet MaasNord mit den Einzugsgebieten der Niers, Schwalm und der Bereich der nördlichen sonstigen Maaszuflüsse sind hinsichtlich der Grundwasserverhältnisse durch die Lage im Naturraum Niederrheinische Bucht geprägt. Die quartären und tertiären Porengrundwasserleiter der Niederrheinischen Bucht setzen sich zusammen aus mäßig bis sehr gut durchlässigen Sanden und Kiesen (Durchlässigkeit ca. 105 bis 102 m/s) sowie aus stauenden Tonen, Schluffen und Braunkohleschichten (Durchlässigkeit ca. 106 bis 109 m/s). Die sandigkiesigen quartären und tertiären Lockergesteinsschichten stellen auf Grund der überwiegend hohen Durchlässigkeiten und erheblicher Grundwasserneubildungsraten (ca. 5 bis 7 l/s km2) in der Regel ergiebige Grundwasserleiter dar, die sehr intensiv zur Wasserversorgung für öffentliche und private Zwecke genutzt werden. Im natürlichen Zustand strömt das Grundwasser in allen Grundwasserstockwerken großräumig von Süden nach Norden bis Nordwesten ab.

Hinsichtlich der Grundwasserverhältnisse ist das Teileinzugsgebiet MaasSüd durch eine Zweiteilung in einen südlichen Festgesteinsbereich und einen nördlichen Lockergesteinsbereich gekennzeichnet. Diese sehr unterschiedlichen Bereiche umfassen jeweils etwa die Hälfte der Untersuchungsräume. Die Festgesteins

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Grundwasserkörper in den südlichen Bereichen des Einzugsgebiets der Rur und dem Bereich der südlichen sonstigen Maaszuflüsse sind Teil des Rheinischen Schiefergebirges. Auf Grund der überwiegend geringen Durchlässigkeit der anstehenden Festgesteine erfolgt hier eine ausgeprägte oberirdische Entwässerung über ein engmaschiges Talnetz. Aufgrund ihrer geringen Gesteinsdurchlässigkeit eignen sich diese Schichten gut für die Einrichtung von Talsperren, für die Grundwasserentnahme sind sie weniger gut geeignet. In diese klastischen Festgesteinsbereiche sind im Teileinzugsgebiet Rur drei Gebiete eingeschaltet, in denen verkarstete Kalksteine großräumig anstehen. Auf Grund der hohen Grundwasserneubildungsmengen und der großen Durchlässigkeiten sind diese Grundwasserleiter sehr ergiebig. Hervorzuheben sind die Kalkzüge des AachenStolberger Raums, aus denen in Aachen auch die bekannten Thermalquellen (Temperatur ca. 50 – 70 °C) entspringen.

Im Gebiet der südlichen sonstigen Maaszuflüsse treten im Bereich Aachen außerdem noch in einem kleinen Gebiet auf deutscher Seite kreidezeitliche Sande und Kalke auf, die in Südlimburg große Flächen umfassen. Es handelt sich hierbei um eine Wechselfolge von Poren und Karstgrundwasserleitern. Etwa entlang der Linie AachenEschweiler Kreuzau grenzen die Festgesteine der Eifel an die Lockergesteinsschichten der Niederrheinischen Bucht. noch in einem kleinen Im Teileinzugsgebiet MaasSüd kommen aufgrund der naturräumlichen Verhältnisse etwa zu gleichen Teilen Kluft/Karstgrundwasserleiter sowie Porengrundwasserleiter vor. Hierbei weisen die Porengrundwasserleiter und die Karstgrundwasserleiter mit hohen bis sehr hohen Durchlässigkeiten – bezogen auf das Grundwasser – eine entsprechend hohe wasserwirtschaftliche Bedeutung auf. Tabelle xxx im Anhang zu Kapitel 2.1.2 listet die Grundwasserkörper auf.

Nutzungen Im nordrheinwestfälische Anteil am Flussgebiet Maas dominiert die land und forstwirtschaftliche Nutzung. Die Verteilung der Flächennutzungsarten basierend auf ATKISDaten ist in

Bild:BP 256 Torte Landnutzung Maas 20080912 Abbildung xxx: Flächennutzung im nordrheinwestfälischen Flussgebiet der Maas

dargestellt. Acker und Grünland flächen nehmen mit ca. 55% etwas mehr Fläche in Anspruch als im Landesdurchschnitt, wobei sich hier ein Unterschied zwischen den Teileinzugsgebieten MaasNord und MaasSüd durch den höheren Tieflandanteil im nördlichen Teil ergibt. Die forstwirtschaftliche Nutzung ist dagegen im südlichen Maaseinzugsgebiet, das auch Teile des Rheinischen Schiefergebirges umfasst deutlich höher.Die intensive landwirtschaftliche, auch gartenbauliche Nutzung im nördlichen Einzugsgebiet, v.a. in den Einzugsgebieten von Niers und Schwalm haben durch Stoffausträge (Dünger und Pestizide) aus diesen Flächen erheblichen Einfluss auf die Gewässerqualität. Die Gewässer sind hier maßgeblich belastet.

Der Anteil an Siedlungsgebieten und Gewerbeflächen liegt im nordrheinwestfälischen Durchschnitt (18%). Stark besiedelt und industriell genutzt sind v.a. die Gebiete an der Rur im Kreis Aachen und Heinsberg und im nördlichen Maaseinzugebiet die Städte Mönchengladbach und Teile Krefelds.

ToDo| wie vor: Industrie ergänzen und Daten zu KA ,

Im Einzugsgebiet der Niers haben frühere untertägige Steinkohlenbergbauaktivitäten Auswirkungen auf die Gewässer im nordöstlichen Bereich des Einzugsgebiets (Oberläufe von Issumer Fleuth und Nennepper Fleuth). Sie zeigen sich in Bergsenkungen, die vor allem das Abflussregime und die Gewässermorphologie der Gewässer beeinflussen. Darüber hinaus können einige Gewässer nur noch durch Pumpbetrieb aus Senkungstrichtern zu Anschlüssen mit freier Vorflut aufrechterhalten werden.

Im Rheinischen Braunkohlenrevier, das auch Bereiche des RurEinzugsgebiets umfasst, wird in großem Umfang Braunkohle abgebaut und zur Stromerzeugung genutzt. Zur Gewinnung der Braunkohle im Tagebau ist es notwendig, den Grundwasserspiegel durch Grundwasserentnahmen („Sümpfungen“) abzusenken. Circa 50 % dieses Wassers werden derzeit zur Wasserversorgung (v. a. im Braunkohlekraftwerk) genutzt, die restliche Wassermenge wird in die Gewässer, im Teileinzugsgebiet Rur im Wesentlichen in die Inde, eingeleitet. Durch diese wasserwirtschaftlichen Eingriffe wird der Wasserhaushalt im Lockergesteinsbereich des RurEinzugsgebiets bereits seit den 50er Jahren und auch noch weit in die Zukunft hinein deutlich geprägt. Weiterhin sind der nördliche Teil des Flussgebiets der Maas, die Einzugsgebiete von Niers und Schwalm massiv durch die Grundwasserabsenkung infolge der Sümpfungsmaßnahmen der Braunkohlentagebaue Garzweiler I/II betroffen. Durch einen Riegel von Infiltrationsanlagen wird die Absenkung nach Norden begrenzt. Diese Grundwasserabsenkungen wirken sich besonders auf weitere Nutzungen des Grundwassers (z.B. öffentliche und private Wassergewinnung) sowie auf grundwasserabhängige Feuchtgebiete aus. Insbesondere im Raum Mönchengladbach, nordwestlich von Mönchengladbach und im Raum Krefeld liegen zahlreiche Wassergewinnungsanlagen für die öffentliche Wasserversorgung. In diesem Bereich sind teilweise flächendeckend Trinkwasserschutzgebiete ausgewiesen.

Im südlichen Teil des nordrheinwestfälischen (?) Flussgebietes der Maas (Rur) liegen ca. 80 % der ca. 1.000 Querbauwerke des gesamten Einzugsgebietes. Mit etwa dem gleichen Anteil wie die in NordrheinWestfalen liegenden (?) Flussgebiete Ems und Weser ist auch das nordrheinwestfälische (?)Flussgebiet der Maas mit ca. 57% erheblich veränderter Wasserkörper durch Gewässerausbaumaßnahmen geprägt. Eine Übersicht über die Strukturgüteverteilung zeigt die folgende Abbildung.

Bild:BP 256 Torte Gewässerstrukturgüteverteilung Maas 20080923 Abbildung xxx: Gewässerstrukturgüteverteilung im nordrheinwestfälischen (?) Flussgebiet der Maas

Grundsätzliche Anforderungen

ToDo| Änderungen an diesem Text werden nicht mehr berücksichtigt Änderungswünsche bitte direkt an Frau FrotscherHoof und IU (klaus.dapp@iuinfo.de)

Die Anhänge II und V der EGWasserrahmenrichtlinie, umgesetzt in der GewässerBestandsaufnahme, Einstufungs und Überwachungsverordnung NRW ( GewBEÜV ), stellen definierte Anforderungen an

die Beschreibung der Grundwasserkörper, die Kategorisierung und Typisierung der Oberflächenwasserkörper, die Festlegung typspezifischer Referenzbedingungen (EGWRRL Anhang II) und die Überwachung des Zustands der Gewässer (Anhang V). Für Oberflächenwasserkörper und für Grundwasserkörper sind in der EGWRRL folgende grundsätzliche Ziele festgelegt:

Tab. xxx: Grundsätzliche Ziele für Oberflächen und Grundwasserkörper

Grundsätzliche Ziele

Kategorie Ökologie Chemie Menge

Guter chemischer Guter mengenmäßiger Grundwasser Zustand Zustand Natürliche Wasserkörper Guter ökologischer Guter chemischer Oberflächengewässer Verschlechterungsverbot, Zustand Zustand Erheblich veränderte Zielerreichungsgebot Gutes ökologisches Guter chemischer Oberflächengewässer Wasserkörper Potenzial Zustand

Gutes ökologisches Guter chemischer Künstliche Wasserkörper Oberflächengewässer Potenzial Zustand

Die Anforderungen an den „guten Zustand“ sind näher in der GewBEÜV erläutert und werden weiter über Vorgaben in sogenannten Monitoringleitfäden konkretisiert. In den Monitoringleitfäden sind die Kriterien zur Typisierung von Wasserkörpern, Kriterien für die Auswahl von Messstellen sowie Untersuchungs und Bewertungsmethoden sowie Regeln zur Beurteilung des Zustands von Wasserkörpern festgelegt worden. Die Verfahren orientieren sich dabei an Empfehlungen der BundLänderArbeitsgemeinschaft Wasser LAWARahmenkonzeptionen zum Monitoring . Sie berücksichtigen die bereits verabschiedete Tochterrichtlinie Grundwasser und die kurz vor der Verabschiedung stehende Richtlinie über Umweltqualitätsnormen im Bereich der Wasserpolitik , die Interkalibrationsentscheidungen der EU sowie die Richtlinie über technische Spezifikationen

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zur chemischen Analytik

ToDo| Redaktion: Links zu den Richtlinien setzen, stehen alle im Wiki

Die Beurteilungsmethoden definieren für die verschiedenen nach EGWRRL zu überwachenden Qualitätskomponenten sowie für die Bewertung des chemischen und mengenmäßigen Zustands der Grundwasserkörper jeweils Klassengrenzen und beschreiben damit für die einzelnen Qualitätskomponenten bzw. Ziele die grundsätzlichen Anforderungen an einen „guten Zustand“. Grundsätzliche Anforderungen an die biologischen Qualitätskomponenten in Oberflächengewässern

Nach den Vorgaben der EGWRRL ist für die Oberflächengewässer grundsätzlich bis zum Jahr 2015 ein „guter ökologischer Zustand“ und ein „guter chemischer Zustand“ zu erreichen. Hierzu sind die Gewässer zu überwachen und die Erfüllung der von der EU vorgegebenen Ziele zu beurteilen.

Gewässerkategorien, LAWA-Gewässertypen, Fischgewässertypen Eine wichtige Voraussetzung zur Beurteilung des Zustands von Oberflächengewässern ist deren Kategorisierung und Typisierung. Dabei wird grundsätzlich zwischen Seen/ Talsperren und Fließgewässern unterschieden. Für jede Gewässerform und jede Gewässerkategorie sind in der BundLänderArbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) Gewässertypen definiert worden (LAWAGewässertypen).

Die Typologie der Gewässer ist bei der Planung und Durchführung des Monitorings zu berücksichtigen, da für die verschiedenen Gewässertypen z.T. unterschiedliche Varianten der Untersuchungs und Bewertungsmethoden oder eigenständige Methoden angewendet werden. Die Zeitfenster für die Durchführung der biologischen Untersuchungen sind ebenfalls vom Gewässertyp abhängig.

Die LAWAGewässertypen sind durch die jeweiligen naturraumtypischen hydromorphologischen, biozönotischen und chemischphysikalischen Verhältnisse charakterisiert Leitfaden Anhang D9, Typensteckbriefe der LAWA .

Fische sind mobiler und haben andere Lebensraumansprüche als das Makrozoobenthos. Entsprechend den natürlichen Lebensräumen von Fischartengemeinschaften wurden daher in NRW zusätzlich zu den LAWAGewässertypen Fischgewässertypen abgeleitet. Grundlage hierfür waren zum einen historische Vorkommen von Fischarten, zum anderen das Wissen um die Lebensraumansprüche der verschiedenen Fischarten. Den Fischgewässertypen wurden Referenzen zugeordnet, die die Voraussetzung für die Anwendung des fischbasierten Bewertungssystems FIBS sind. Darüber gehen die Referenzen dann in die Beurteilung des IstZustands der Fischfauna ein.

Jedes für die Bewirtschaftungsplanung zu betrachtende Gewässer in NordrheinWestfalen ist einem Gewässertyp und außerdem dem jeweiligen Fischgewässertyp zugeordnet worden.

Tab. xxx: Prozentualer Längenanteil der Fließgewässertypen der Oberflächengewässer NordrheinWestfalens

ToDo| Redaktion: Einfügen Tabelle "BP 31 Tabelle Anteil Fließgewässer NRW 20080912Entwurf.doc"

Karte LAWATypen

Tab. xxx: Prozentualer Längenanteil der Fischgewässertypen der Oberflächengewässer NordrheinWestfalens

ToDo| Redaktion: Einfügen Tabelle "BP 31 Tabelle Anteil Fischgewässer NRW 20080912Entwurf.doc"

Karte Fischtypen

Die Einteilung der Gewässer in Gewässertypen war ein wichtiges Kriterium bei der Abgrenzung von Wasserkörpern, s. Kapitel 3 .

Referenzzustand für die biologischen Qualitätskomponenten Eine zentrale Vorgabe der EGWRRL zur Konkretisierung der grundsätzlichen Anforderungen für die verschiedenen biologischen Qualitätskomponenten ist die Definition eines sogenannten Referenzzustands für jeden Gewässertyp. Er ist definiert als der Gewässerzustand, bei dem keine oder höchstens sehr geringe Einflüsse des Menschen festzustellen sind. Andere Bezeichnungen für den Referenzzustand sind Leitbild oder heutiger potenziell natürlicher Gewässerzustand (hpnG). Die Beschreibung des Referenzzustands umfasst sowohl die hydromorphologischen und chemischphysikalischen Verhältnisse als auch die in den Gewässer lebenden Artengemeinschaften. Die Regeln für die Ableitung des Referenzzustands finden sich in den EULeitlinien: Referenzbedingungen und in: LAWAAO RaKon BI .

Der Referenzzustand dient bei der Bewertung des IstZustands der Gewässer als Eichpunkt für den sehr guten Gewässerzustand. Hierdurch soll gewährleistet werden, dass die verschiedenen Degradationsstufen an einem vergleichbaren Maßstab gemessen werden und somit die Bewertungsskala für alle Gewässertypen unabhängig von der Intensität der vorhandenen Nutzungen an einem definierten Nullpunkt beginnt. Für alle Gewässertypen innerhalb der Kategorien sind die typischen hydromorphologischen, biozönotischen und chemischphysikalischen Verhältnisse charakterisiert worden (s. LAWATypensteckbriefe und Fischgewässertypensteckbriefe ). Hierdurch wird gleichzeitig der Referenzzustand beschrieben.

Bei der Festlegung des Referenzzustands werden ausschließlich irreversible anthropogene Veränderungen an Oberflächengewässern mit einbezogen. Hierfür werden strenge Maßstäbe angesetzt: Alles, was theoretisch rückbaubar ist, gilt für diese Betrachtung als reversibel, z.B. Gewässerausbau, Gebäude, Landnutzungen. Kostenerwägungen oder Realisierungschancen spielen dabei zunächst keine Rolle. Als irreversibel verändert gelten z.B. Gewässer in Bergsenkungsgebieten oder in den Braunkohlentagebaurevieren.

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Abb. xxx: Referenzzustand, guter Zustand und Degradationsstufen

Im Idealfall lässt sich der Referenzzustand an real existierenden Gewässern ableiten. Für viele Gewässertypen gibt es in Mitteleuropa aufgrund der intensiven Nutzungen jedoch keine Referenzgewässer mehr. In diesen Fällen kann der Referenzzustand unter Verwendung der besten gefundenen Ausprägung, historischer Daten und ergänzender Schätzung oder Modellierung des sehr guten Zustands abgeleitet werden. Die Erreichung des Referenzzustands bzw. des sehr guten Gewässerzustands ist ausdrücklich nicht das Ziel der EGWasserrahmenrichtlinie, vielmehr wird als allgemeines Qualitätsziel der „ gute Zustand “ bzw. das „ gute ökologische Potenzial “ angestrebt. Allerdings gilt ein generelles Verschlechterungsverbot: So müssen insbesondere auch Gewässer, die den sehr guten Zustand erreicht haben, durch geeignete Maßnahmen vor einer Verschlechterung geschützt werden.

Erhebliche veränderte und künstliche Gewässer werden zunächst am gleichen Referenzzustand gemessen wie die jeweils entsprechenden natürlichen Gewässertypen. Das konkrete Bewirtschaftungsziel für diese Gewässer wird im ersten Bewirtschaftungszyklus nach der sogenannten Prager Methode abgeleitet (s.u.).

Degradationsstufen und allgemeines Qualitätsziel Für die Bewertung der biologischen Komponenten wird eine fünfstufige Skala verwendet:

ToDo| Redaktion: link setzen auf: Leitfaden Teil A Tab. A1.3

Als allgemeines Qualitätsziel wird für die natürlichen, nicht erheblich veränderten Gewässer der gute Zustand gefordert.

Ökologisches Potenzial bei künstlichen und erheblich veränderten Gewässern: Prager Methode Die Auswirkungen von Maßnahmen zur Verbesserung des ökologischen Zustands auf die Lebensgemeinschaften können derzeit nicht so sicher prognostiziert werden, dass das ökologische Potenzial für künstliche und erheblich veränderte Gewässer auf der Ebene der biologischen Komponenten abgeleitet werden kann. Gründe hierfür sind die bisher nicht ausreichenden Kenntnisse über den Zusammenhang zwischen Gewässerstrukturmaßnahmen und der Entwicklung der Biozönosen sowie über ökologische Kenngrößen wie z.B. das Wiederbesiedlungspotential und die Mindestarealgröße von Arten und Lebensgemeinschaften.

Hilfsweise wird anstelle einer biologisch basierten Ableitung des ökologischen Potenzials eine maßnahmenorientierte Ableitung gewählt, s. hierzu auch Kapitel 10 . Die Prager Methode ist ein maßnahmenorientierter, pragmatischer Ansatz zur Ermittlung des guten ökologischen Potenzials für erheblich veränderte und künstliche Gewässer.

ToDo| Redaktion: Link auf EUPapiere und Abgleich, ob dies nicht schon woanders steht, ich meine, in „allgemeine Beschreibung“

Zielgrößen sind hierbei in der Hauptsache die biologischen Komponenten. Die chemischen Komponenten und der hydromorphologische Zustand gehen insofern in die Betrachtung mit ein, als sie Auswirkungen auf den biologischen Gewässerzustand zeigen.

Die Grundlage für die Ableitung des guten ökologischen Potenzials ist die Ermittlung des IstZustands der hydromorphologischen, chemischen und biologischen Qualitätskomponenten.

Darauf basierend wird in mehreren Schritten ein ökologisches Potenzial als Zielvorgabe abgeleitet, in das im Gegensatz zu dem guten ökologischen Zustand vorhandene Restriktionen und Nutzungsansprüche mit eingehen.

ToDo| link auf Handlungsanleitung V.4 S. 38 (Abb.) setzen

Zunächst werden alle realistischen (d.h. zielführenden und technisch machbaren) Maßnahmen aufgelistet, die erforderlich wären, um den guten ökologischen Zustand bis 2015 zu erreichen. Maßnahmenfolgen auf vorhandene Nutzungsansprüche bleiben hierbei noch unberücksichtigt. Im nächsten Schritt werden aus dieser Gesamtliste der denkbaren Maßnahmen alle Maßnahmen gestrichen, die sich auf vorhandene, in Art. 4, Abs. 3 der WRRL benannte Nutzungen (z.B. Landentwässerung, Schifffahrt, Energieerzeugung) signifikant negativ auswirken würden. Der hiernach noch erreichbare ökologische Zustand entspricht dem maximalen ökologischen Potenzial (sehr gutem ökologischen Potenzial).

Das gute ökologische Potenzial ist demnach durch die Lebensgemeinschaft charakterisiert, die sich nach Anwendung der „ökologisch effektiven“ und ohne signifikante Nutzungseinschränkungen durchführbaren Maßnahmen einstellt. Hierzu werden aus der Maßnahmenliste auch die Maßnahmen entfernt, die voraussichtlich nur eine geringe positive Wirkung auf den ökologischen Zustand haben werden. Sie weisen ein ungünstiges KostenNutzenVerhältnis auf und sind als „ökologisch wenig effektiv“ anzusehen. Insgesamt darf das ökologisch gute Potenzial jedoch nur geringfügig vom maximalen ökologischen Potenzial abweichen.

Erreichen erheblich veränderte Wasserkörper bei den biologischen Qualitätskomponenten den (für natürliche Gewässer gültigen) guten ökologischen Zustand, wird ihre Einstufung als erheblich verändert im nächsten Bewirtschaftungsplan überprüft.

Fließgewässer und Kanäle

Komponenten der Überwachung

Das Monitoring an Fließgewässern und Kanälen wird in verschiedenen Überwachungsstufen durchgeführt. Man unterscheidet Überblicksmessstellen sowie Messstellen des operativen und des ermittelnden Monitorings s. Kap. 5 s. Leitfaden Teil B . In die Bewirtschaftungsplanung und die Erfolgskontrolle durchgeführter Maßnahmen gehen jeweils alle

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vorhandenen Untersuchungsergebnisse der verschiedenen Überwachungsstufen ein. Darüberhinaus können zusätzliche maßnahmenbegleitende Untersuchungen notwendig sein.

Für die Überwachung des IstZustands der Fließgewässer und Kanäle stehen folgende Komponenten zur Verfügung:

Makrozoobenthos Makrophyten Phytobenthos Diatomeen Phytobenthos ohne Diatomeen Phytoplankton (nur in planktonführenden Gewässern) Fische

Von den biologischen Komponenten werden die für den jeweiligen Gewässertyp relevanten Komponenten für das Monitoring ausgewählt. Es ist nicht notwendig, immer an allen Messstellen alle Komponenten zu bearbeiten. Der gute Zustand gilt jedoch erst dann als erreicht, wenn er in zwei aufeinander nachfolgenden Messperioden und für alle relevanten Komponenten nachgewiesen worden ist. Auch nach erfolgten Maßnahmen muss die Erreichung des guten Zustands durch die Untersuchung aller relevanten Komponenten nachgewiesen werden (Erfolgskontrolle).

Die Überwachungsfrequenzen und –intervalle sind im Leitfaden Teil B, Tab. B2.1 und B3.1 geregelt.

Als zusätzliche unterstützende Komponente, die zwar nicht direkt bewertungsrelevant ist, die aber sowohl zur Interpretation der biologischen Ergebnisse als auch zur Maßnahmenplanung herangezogen werden muss, ist die Hydromorphologie zu nennen. Sie beinhaltet vor allem die Gewässerstrukturgütekartierung (GSG) und das Querbauwerkskataster (QUIS).

Methoden

Einen Überblick über die für die biologische Überwachung verwendeten Methoden gibt die nachfolgende Tabelle. Die einzelnen Bewertungsverfahren enthalten teilweise verschiedene sogenannte Module oder Qualitätsmerkmale, die wiederum aus einzelnen metrics (gewässertypspezifische Indizes) bestehen können. Für jede dieser Ebenen wird eine Bewertung ermittelt. Alle Bewertungsebenen können zur weiteren Auswertung und Interpretation herangezogen werden (s.u.).

Tab. xxx: Biologische Methoden für die Untersuchung und Bewertung von Fließgewässern

ToDo| Redaktion: Tabelle einfügen: FG_Methoden_Module

Die Methoden sind ausführlich im Leitfaden Teil A , in den Anhängen D 9 und in den jeweiligen Handbüchern der Bewertungsverfahren erläutert.

Bewertung

Die Bewertung erfolgt bei den biologischen Komponenten mit Ausnahme der Makrophytenbewertung nach van de Weyer (LUANRWVerfahren) automatisiert durch Softwaremodule der Originalverfahren, die in der GÜSDB integriert sind oder außerhalb der GÜSDB angewendet werden können. Für die Bewertung werden z.T. spezielle Gewässertypologien angewendet, die auf die jeweiligen Komponenten zugeschnitten sind und von der LAWATypologie abweichen. Ein Vergleich der Typologien findet sich im Leitfaden Monitoring Oberflächengewässer Teil D Anlage 9 .

Grundsätzlich wird die Bewertung zunächst messstellenbezogen durchgeführt. Jedes automatisiert ermittelte Bewertungsergebnis muss durch den zuständigen Experten bestätigt oder kann durch Expertenwissen mit Begründung abgeändert werden. Dabei kann ein Ergebnis auch als unplausibel aus der Gesamtbewertung herausgenommen werden. Anschließend wird das Ergebnis auf den zugehörigen Wasserkörper übertragen. Bei mehreren Messstellen in einem Wasserkörper muss eine repräsentative Bewertung ausgewählt werden.

Das Ergebnis der Bewertung ist ein hierarchisch aufgebautes System mit den auf verschiedenen Ebenen aggregierten Bewertungen:

Gesamtergebnis Ökologischer Zustand Gesamtergebnisse Biologie und ACP Ergebnisse der biologischen Komponenten (Makrozoobenthos, Makrophyten, Phytobenthos, Fische, Phytoplankton) Ergebnisse der Module der biologischen Komponenten Einzelergebnisse der metrics der biologischen Komponenten (Zusatzinformation, keine kartographische oder tabellarische Darstellung) Für die Aggregation der Bewertungsergebnisse gelten die Regeln entsprechend Leitfaden Teil C . Sie erfolgt automatisiert innerhalb der GÜSDB.

Die Darstellung der Bewertungsergebnisse erfolgt in GISSystemen, z.B. in FlussWinIMS.

Weitergehende Auswertung: Bewertungsmodule und metrics

Aus den Einzelergebnissen der Bewertung, insbesondere aus den Bewertungsmodulen und den metrics (gewässertypspezifische Indizes) der biologischen Komponenten können über die eigentliche Bewertung der Komponente hinaus weitere spezielle Anforderungen an die durchzuführenden Maßnahmen abgeleitet werden. Mit ihnen lassen sich gleichzeitig die Ziele einer effektiven Bewirtschaftungsplanung konkretisieren.

Beispiele: Geht ein festgestelltes Defizit bei der Komponente "Fische" auf eine schlechte Bewertung des Migrationsindex zurück, so muss das Ziel der Bewirtschaftung die Beseitigung von Wanderbarrieren sein. Ist bei einem Mittelgebirgsbach (Typ 5) bei der Komponente "Makrozoobenthos" die Allgemeine Degradation nicht gut und geht dies auf eine schlechte Bewertung der metrics "HyporhithralBesiedler" und "Rheoindex" zurück, so ist dies ein Zeichen dafür, dass das Gewässer möglicherweise zu wenig beschattet und die Strömungsgeschwindigkeit herabgesetzt ist. Maßnahmen müssen daher an diesen Defiziten ansetzen.

Darüberhinaus kann z.T. auch die Auswertung weiterer metrics Anhaltspunkte für eine effektive Maßnahmenplanung liefern, auch wenn diese metrics nicht in die Bewertung der jeweiligen Komponente mit eingehen. So errechnet z.B. die Software ASTERICS für das Makrozoobenthos metrics für Habitatpräferenz, Strömungspräferenz, Ernährungstypen etc., die wertvolle Hinweise auf mögliche ökologische Defizite aufzeigen.

Die Bewertungsverfahren sind ausführlich im Leitfaden Teil A , in den Anhängen D 9 und in den jeweiligen Handbüchern der Bewertungsverfahren erläutert.

Seen und Talsperren In Nordrhein Westfalen gibt es außer einigen Altgewässern entlang der großen Flüsse keine für die EGWRRL relevanten natürlichen Seen, jedoch zahlreiche Abgrabungsseen und Talsperren. Die Bewertungsmethoden für Seen sind primär für größere natürliche Seen entwickelt worden; sie sollen nachträglich auf Altgewässer, künstliche Seen und Talsperren übertragen werden. Die Verfahren sind derzeit teilweise noch in der Entwicklungs oder Erprobungsphase.

Komponenten der Überwachung

Das Monitoring an Seen und Talsperren wird in verschiedenen Überwachungsstufen durchgeführt. Man unterscheidet Überblicksmessstellen sowie Messstellen des operativen und des ermittelnden Monitorings s. Leitfaden Teil B, Kap. 5 . In die Bewirtschaftungsplanung und die Erfolgskontrolle durchgeführter Maßnahmen gehen jeweils alle vorhandenen Untersuchungsergebnisse der verschiedenen Überwachungsstufen ein. Darüberhinaus können zusätzliche maßnahmenbegleitende Untersuchungen notwendig sein.

Für die Überwachung des IstZustands der Seen und Talsperren stehen folgende Komponenten zur Verfügung:

Phytoplankton Makrophyten Phytobenthos Diatomeen Eine Methode für das Makrozoobenthos ist in der Entwicklungsphase, ihre Relevanz für künstliche Gewässer und Talsperren ist noch nicht geklärt.

Zusätzlich zu den aufgeführten biologischen Komponenten werden stets die Kenngrößen Sichttiefe, Chlorophyll a –Gehalt und Phosphor (Gesamtphosphat) bestimmt, um die Trophiebewertung nach LAWA (1999, 2001, 2003) durchführen zu können. Empfohlen wird auch die Erfassung des Zooplanktons.

Die Überwachungsfrequenzen und –intervalle sind im Leitfaden Teil B, Tab. B2.2 und B3.2 geregelt.

Als zusätzliche unterstützende Komponente, die zwar nicht direkt bewertungsrelevant ist, die aber sowohl zur Interpretation der biologischen Ergebnisse als auch zur Maßnahmenplanung herangezogen werden muss, ist die Hydromorphologie zu nennen. Sie beinhaltet vor allem die Uferstruktur und die Gewässermorphologie.

Methoden

Einen Überblick über die für die biologische Überwachung verwendeten Methoden gibt die nachfolgende Tabelle. Die einzelnen Bewertungsverfahren enthalten teilweise verschiedene sogenannte Module, die wiederum aus einzelnen metrics (Begriffserklärung) bestehen können. Für jede dieser Ebenen wird eine Bewertung ermittelt. Alle

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Bewertungsebenen können zur weiteren Auswertung und Interpretation herangezogen werden.

Tab. xxx: Biologische Methoden für die Untersuchung und Bewertung von Seen und Talsperren

ToDo| Redaktion: einfügen Tabelle Seen_Methoden_Module

Die Methoden sind ausführlich im Leitfaden Teil A , in den Anhängen D 9 und in den jeweiligen Handbüchern der Bewertungsverfahren erläutert.

Bewertung

Die Bewertung erfolgt bei den biologischen Komponenten mit Ausnahme der Makrophytenbewertung nach van de Weyer (LUANRWVerfahren) automatisiert durch Softwaremodule der Originalverfahren, die in der GÜSDB integriert sind oder außerhalb der GÜSDB angewendet werden können.

Jedes automatisiert ermittelte Bewertungsergebnis muss durch den zuständigen Experten bestätigt oder durch Expertenwissen mit Begründung abgeändert werden. Dabei kann ein Ergebnis auch als unplausibel aus der Gesamtbewertung herausgenommen werden. Bei mehreren Messstellen in einem See muss eine repräsentative Gesamtbewertung festgelegt werden.

Das Ergebnis der Bewertung ist ein hierarchisch aufgebautes System mit den auf verschiedenen Ebenen aggregierten Bewertungen(entprechende Abb. bauen?):

Gesamtergebnis Ökologischer Zustand Gesamtergebnisse Biologie und ACP Ergebnisse der biologischen Komponenten (Phytoplankton, Makrophyten, Phytobenthos) Ergebnisse der Module der biologischen Komponenten Einzelergebnisse der metrics der biologischen Komponenten Für die Aggregation der Bewertungsergebnisse gelten die Regeln entsprechend Leitfaden Teil C . Sie erfolgt automatisiert innerhalb der GÜSDB.

Die Darstellung der Bewertungsergebnisse erfolgt in GISSystemen, z.B. in FlussWinIMS. Grundsätzliche Anforderungen an die chemischen Qualitätskomponenten in Oberflächengewässern

Bei der chemischen Überwachung sind außer der EGWRRL zahlreiche weitere Regelwerke zu berücksichtigen (GewBEÜV, GewQV, FischgewV, IKSRMessprogramme, zusätzliche Messprogramme anderer Flussgebietseinheiten, EGInformationsaustausch, EUNitratrichtlinie, OSPAR u.a.).

Komponenten Die Wasserrahmenrichtlinie und die GwBEÜV unterscheiden prioritäre und prioritär gefährliche Schadstoffe sowie sonstige spezifische Schadstoffe. Für die praktische Arbeit ist folgende Einteilung sinnvoll (s. Leifaden Teil D 4 ):

allgemeine chemische und physikalische Qualitätskomponenten (=ACP) gesetzlich nicht verbindlich geregelte Stoffe (mit Orientierungswerten) Chemie Öko (Ökochemie) GewBEÜV Anhang 4.2 Chemie (chemischer Zustand nach WRRL, GewBEÜV Anhang 5 , Tochterrichtlinie )

Auch die nicht prioritären bzw. prioritär gefährlichen Schadstoffe haben direkte Auswirkungen auf den Zustand der Gewässer und der Gewässerbiozönosen und sind damit sowohl bewertungs als auch maßnahmenrelevant.

Die Überwachungsfrequenzen und –intervalle sind im Leitfaden, Tab. B2.1 , B3.1 , B2.2 und B3.2 geregelt.

Methoden Bei der chemischen Überwachung beruhen die anzuwendenden Methoden auf DIN und ISONormen, die im Leitfaden Teil D 3 aufgeführt sind. Dort ist auch festgelegt, in welchem Kompartiment (Wasser, Schwebstoff oder Sediment) und mit welcher Vorbehandlung (gefiltert, ungefiltert) die Untersuchung durchzuführen ist.

Bewertung Für die Bewertung der chemischen Komponenten sind nach WRRL zwei verschiedene Regime zu betrachten:

Prioritäre und Prioritäre gefährliche Stoffe werden in einer zweistufigen Skala bewertet, d.h. gut / nicht gut. Sonstige spezifische Schadstoffe werden in einer dreistufigen Skala bewertet, d.h. sehr gut / gut / mäßig. Um bei Zielverfehlung den Abstand vom Ziel besser darstellen zu können, wird abweichend von diesen Regeln in den Karten des Anhangs und bei weiteren Auswertungen eine fünfstufige Skala herangezogen.

ToDo| Redaktion: link setzen auf Leitfaden Teil A Tab. A2.1

Die Bewertung der stofflichen Belastungen erfolgt

1. für die Prioritären und prioritären gefährlichen Schadstoffe anhand der Richtlinie über Umweltqualitätsnormen in der Wasserpolitik im Stand der Parlamentsbefassung vom Juni 2008. 2. für sonstige spezifische Schadstoffe auf Basis der in der GewBEÜV festgelegten Umweltqualitätsnormen. Darüber hinaus wurden im Gewässermonitoring weitere noch nicht rechtlich genormte Schadstoffe untersucht und zum Teil mit positiven Befunden in den Gewässern angetroffen. Diese Stoffe sind im aktuellen Bewirtschaftungszyklus nicht Gegenstand der grundsätzlichen Anforderungen und gehen nicht in die Beurteilung des ökologischen Zustands ein. Sie werden aber gleichwohl – soweit entsprechende Kenntnisse vorliegen – auf Basis von Orientierungswerten beurteilt und bei der Maßnahmenplanung derart berücksichtigt, dass vertiefende Untersuchungen oder die Erstellung von Konzepten / Gutachten vorgesehen ist, die zur Einschätzung der Relevanz der Stoffeinträge beitragen. Die Orientierungswerte sind

ToDo| Redaktion: Link auf MonLF, D 4 im Monitoringleitfaden angegeben und werden mit laufenden Kenntnisstand fortgeschrieben. Folgende Stoffe und Umweltqualitätsnormen beschreiben die grundsätzlichen Anforderungen:

Tab. xxx: Stoffe und Umweltqualitätsnormen

ToDo| Redaktion: Tabelle der gesetzlichen Normen mit Unterscheidung Prio / nicht –Prios aus Leitfaden D 4, Tabelle analoge zur Normentabelle Grundwasser aufbauen

Die Einhaltung der Normen wird anhand von Jahresmittelwerten überprüft. Dabei werden in der Regel äquidistante Messungen zugrunde gelegt.

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Grundsätzliche Anforderungen an Grundwasser

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Nach den Vorgaben der EGWRRL ist für das Grundwasser grundsätzlich bis zum Jahr 2015 ein „guter mengenmäßiger Zustand“ und ein „guter chemischer Zustand“ zu erreichen. Weitere Umweltziele für das Grundwasser sind das grundsätzliche Verschlechterungsverbot und die Umkehrung anthropogen bedingter signifikant steigender Schadstofftrends. Das Grundwasser ist zu überwachen und auf die Erfüllung der von der EU vorgegebenen Ziele zu beurteilen. Dabei werden die Grundwasservorkommen auf Ebene von Grundwasserkörpern beurteilt.

Guter Mengenmäßiger Grundwasserzustand Das Grundwasser ist gemäß Anhang V EGWRRL in einem guten mengenmäßigen Zustand, wenn keine Übernutzung des Grundwassers stattfindet und keine signifikante Beeinträchtigung von grundwasserabhängigen Landökosystemen oder in Verbindung stehenden Oberflächengewässern stattfindet. Weiterhin sollen keine Anzeichen für Intrusionen von Salzen und andere Stoffen vorliegen.

Kriterium für die Beurteilung des mengenmäßigen Grundwasserzustands ist grundsätzlich der Grundwasserstand. Es werden aber auch Quellschüttungen herangezogen.

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Allgemeine Bewertung

Die Bewertung des mengenmäßigen Grundwasserzustands wird für jeden Grundwasserkörper durchgeführt. Dazu werden

Trendanalysen von Grundwasserstandsganglinien mit Übertragung auf den Grundwasserkörper und ggf. Wasserbilanzen für Grundwasserkörper ausgewertet.

Trendanalysen erfolgen nur bei Messstellen mit einem Messzeitraum ab 1971, mindestens halbjährlichem Messturnus und keinen Messlücken von mehr als 400 Tagen.

Je Messstelle wird eine „Wirkungsfläche“ von 50 km² definiert. Werden durch die Wirkungsflächen der Messstellen ≥ 50 % der Grundwasserkörperfläche abgedeckt, so reicht die Messstellendichte für eine Beurteilung auf Basis der Trendanalyse aus. Wenn keine ausreichende Anzahl geeigneter Trendmessstellen vorhanden ist oder bei einem Drittel der Fläche eines Grundwasserkörpers ein negativer Trend von mehr als 1 cm/a festzustellen ist, erfolgt im Rahmen der Bewertung zusätzlich eine Wasserbilanz.

Tabelle XXX: Bewertung des mengenmäßigen Grundwasserzustandes auf Basis der Trendanalysen und Wasserbilanzen

Überdeckungsgrad der Wirkungsbereiche zur Trendanalyse wasserwirtschaftliche Bedeutung Ergebnis der Trendanalyse Ergebnis der Wasserbilanz mengenmäßiger Zustand < 50 % gering (ohne Hinweise auf einen negativen Trend) – – gut mittel/hoch ausgeglichen/ positiv gut negativ schlecht > 50 % gering/mittel/ hoch positiv – gut negativ ausgeglichen/ positiv gut negativ schlecht >

Grundwasserabhängige Landökosysteme

Ein Grundwasserkörper ist nur dann in einem guten Zustand – sowohl mengenmäßig als auch chemisch – wenn keine grundwasserabhängigen Landökosysteme signifikant beeinträchtigt werden. Für die Beeinflussung grundwasserabhängiger Landökosysteme ist aber i. d. R. die mengenmäßige Belastung entscheidend.

Die Vorgehensweise in NordrheinWestfalen ist hierzu wie folgt:

1. Ausgehend von einer umfangreichen Kulisse (FFHGebiete, EUVogelschutzgebiete, Nationalpark Eifel, Naturschutzgebiete, Kernflächen der Bereiche für den Schutz der Natur) werden mit Datenbankauswertungen die potenziell beeinflussten grundwasserabhängigen Landökosysteme selektiert. 2. Durch Einzelfallbetrachtung wird dann festgestellt, ob das Risiko einer signifikanten Schädigung vorhanden ist. Falls ja, ist ein Monitoring erforderlich. Bei bereits existierendem Monitoring (z. B. bei Wasserrechten) wird auf die Ergebnisse dieses Monitorings zurückgegriffen. 3. Die Bewertung, ab wann ein Grundwasserkörper in einem schlechten mengenmäßigen Zustand ist, ist im [ Leitfaden ] wie folgt festgelegt: Gemäß WRRL können signifikant geschädigte grundwasserabhängige Landökosysteme grundsätzlich zu einem schlechten mengenmäßigen Zustand des Grundwasserkörpers führen. Falls jedoch nur wenige grundwasserabhängige Landökosysteme signifikant geschädigt sind (durch Monitoringergebnis festgestellt) und dies nicht maßgeblich für den gesamten Grundwasserkörper ist, ist deswegen der Grundwasserkörper nicht in einem schlechten mengenmäßigen Zustand. 4. In Bezug auf die chemische Beeinträchtigung grundwasserabhängiger Landökosysteme ist ein Monitoring nur im begründeten Einzelfall vorgesehen. Allgemeine Vorgaben zur Bewertungsmethodik erfolgen aufgrund des Einzelfallcharakters nicht. Guter Chemischer Grundwasserzustand Das Grundwasser ist gemäß EGWRRL in einem guten chemischen Zustand, wenn die Qualitätsnormen der Tochterrichtlinie Grundwasser eingehalten werden und keine Beeinträchtigung von grundwasserabhängigen Landökosystemen oder in Verbindung stehenden Oberflächengewässern erfolgt. Weiterhin sollen keine Anzeichen für anthropogen bedingte Intrusionen von Salzen oder anderen Stoffen vorliegen.

Diffuse Quellen

Vorgegebene Qualitätsnormen gemäß GewBEÜV und Tochterrichtlinie Grundwasser sind:

Nitrat: 50 mg/l Pflanzenschutzmittel (Einzelstoff): 0,1 g/l Pflanzenschutzmittel insgesamt: 0,5 g/l

Gemäß Vorgaben der Tochterrichtlinie Grundwasser sind für bestimmte Parameter von den Mitgliedstaaten Schwellenwerte festzulegen, die wie Qualitätsnormen überwacht werden. Auf Ebene der LAWA wurde Einigkeit darüber erzielt, bundesweit einheitlich die Geringfügigkeitsschwellen der LAWA als Schwellenwerte zu verwenden. Folgende Schwellenwerte werden in NordrheinWestfalen überwacht:

Arsen: 10 g/l Cadmium: 0,5 g/l Blei: 7 g/l Quecksilber: 0,2 g/l Nickel: 14 g/l Chlorid: 250 mg/l Sulfat: 240 mg/l Summe Trichlorethylen und Tetrachlorethylen: 10 g/l Ammonium: 0,5 mg/l

Zur Beurteilung des chemischen Grundwasserzustands werden zunächst Mittelwerte an den einzelnen repräsentativen Messstellen gebildet. Dann ist es erforderlich, die einzelnen Punktinformationen an den Messstellen in die Fläche zu übertragen und zu einer Bewertung für den gesamten Grundwasserkörper zu gelangen.

Gemäß Tochterrichtlinie Grundwasser ist ein Grundwasserkörper in einem guten Zustand, wenn die Grundwasserqualitätsnormen und Schwellenwerte an keiner Überwachungsstelle überschritten werden oder der Wert für eine Qualitätsnorm oder einen Schwellenwert zwar an einer oder mehreren Überwachungsstellen überschritten wird, eine geeignete Untersuchung gemäß Anhang III der Tochterrichtlinie jedoch bestätigt, dass – neben anderen einzuhaltenden Kriterien die Schadstoffkonzentration keine signifikante Gefährdung der Umwelt darstellt. (Genaue Ausführungen zur Signifikanzprüfung können dem Leitfaden Monitoring Grundwasser entnommen werden.) Die anderen einzuhaltenden Kriterien sind: keine Beeinträchtigung von grundwasserabhängigen Landökosystemen, in Verbindung stehenden Oderflächengewässern, Wasserversorgung und Brauchbarkeit des Grundwasserkörpers.

Wenn die geogene Hintergrundbelstung des Grundwasserkörpers höher ist als der Schwellenwert, dann ist der Grundwasserkörper aufgrund dieses Parameters nicht in einem schlechten Zustand.

Punktquellen

Unter Beteiligung der unteren Wasser und Bodenschutzbehörden wurde in NordrheinWestfalen im Rahmen der Bestandsaufnahme ein Datensatz grundwasserrelevanter punktueller Schadstoffquellen erstellt, der als Basis für die weiteren Auswertungen diente. Sanierte und gesicherte Altablagerungen und Altstandorte stellen im Sinne der EGWRRL keine signifikante Belastung der Grundwasserkörper dar und wurden aus diesem Grund nicht weiter betrachtet.

Die Ermittlung der Grundwasserkörper, bei denen durch punktuelle Schadstoffquellen eine signifikante Belastung (Zielerreichung unwahrscheinlich) vorliegt, erfolgt in folgenden Arbeitsschritten:

Jeder relevanten punktuellen Schadstoffquelle wird ein Wirkungsradius von 500 m zugeordnet. Für jeden Grundwasserkörper wird ein Flächenanteil der Überlagerungsfläche der Wirkungsbereiche zur Gesamtfläche des Grundwasserkörpers erstellt. Wenn der Flächenanteil der Wirkungsbereiche > 33 % der Gesamtfläche des Grundwasserkörpers beträgt, wird die Belastung des Grundwasserkörpers durch punktuelle Schadstoffquellen als signifikant angesehen. Zur Beurteilung, ob ein Grundwasserkörper aufgrund punktueller Belastungen in einem schlechten chemischen Zustand ist, wurden in den 17 Grundwasserkörpern mit Zielerreichung unwahrscheinlich soweit möglich die Schadstofffahnen nach den LAWAGeringfügigkeitsschwellen abgegrenzt. Wenn die Fahnenausbreitung größer als 10% der Grundwasserkörperfläche oder größer als 25 km² ist, ist der Grundwasserkörper in einem schlechten Zustand (Konvention auf LAWAEbene).

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Schadstofftrends

Nach den Vorgaben der Tochterrichtlinie Grundwasser erfolgen Trendberechnungen in den Grundwasserkörpern/Grundwasserkörpergruppen, deren chemischer Zustand gemäß Bestandsaufnah¬me mit Zielerreichung unwahrscheinlich eingestuft wurde. Gemäß § 33a WHG ist bei signifikanten und anhaltenden steigenden Trends von Schadstoffkonzentrationen aufgrund der Auswirkungen menschlicher Tätigkeiten eine Trendumkehr zu bewirken.

Demzufolge sind für die maßgeblichen Parameter Trendberechnungen mindestens in den Grundwasserkörpern durchzuführen, die für diesen Parameter als „Zielerreichung unwahrscheinlich“ eingestuft wurden (soweit ausreichende Messwerte vorliegen).

Als Ausgangspunkt für die Trendumkehr nennen die EGWRRL und die Tochterrichtlinie Grundwasser 75 % der Qualitätsnorm bzw. auch des Schwellenwertes, es sei denn, die Mitgliedstaaten legen begründet andere Ausgangspunkte fest. Durch Abstimmung auf Ebene der LAWA wurde bundesweit der Ausgangspunkt der Trendumkehr bei 75 % der Qualitätsnorm festgelegt.

Die Trendermittlung und der Ausgangspunkt der Trendumkehr sind kein Kriterium bei der Festlegung des guten oder schlechten Grundwasserzustands. Falls bei einem signifikant ansteigenden Schadstofftrend der Ausgangspunkt der Trendumkehr erreicht ist, sind jedoch grundsätzlich Maßnahmen erforderlich.

Genaue Ausführungen zur Trendermittlung sind im Anhang des Leitfadens Monitoring Grundwasser.

In NordrheinWestfalen werden 2 verschiedene Trendermittlungen betrachtet. Zunächst erfolgt die Trendermittlung an der einzelnen Messstelle. Falls hier ein signifikant steigender Schadstofftrend über 75 % der Qualitätsnorm bzw. des Schwellenwertes vorliegt und weiterhin ein Flächenkriterium (siehe Leitfaden Monitoring Grundwasser Kap. 5.2.3.2) erfüllt wird, erfolgt eine Maßnahmenplanung zur Erreichung einer Trendumkehr.

Weiterhin wird aus den einzelnen Messstellentrends (jeglicher Konzentration) ein Nitrattrend für den gesamten Grundwasserkörper aggregiert. Aufgrund der Datenlage kann diese Trendberechnung nur für Nitrat erfolgen. Dieser Trend ist nicht maßnahmenrelevant, da sich die Maßnahmenplanung wie oben beschrieben auf den Messstellentrend bezieht. Ein signifikant steigender Trend für den gesamten Grundwasserkörper wird in der Karte des chemischen Zustands als schwarzer Punkt gekennzeichnet.

Interaktion Grundwasser / Oberflächengewässer

Im Hinblick auf die Einhaltung der Umweltziele für in Verbindung mit dem Grundwasser stehende Oberflächengewässer ist die Interaktion zwischen Grundwasser und Oberflächenwasser insbesondere in qualitativer Hinsicht entscheidend. Aus diesem Grund ist auf Basis des Monitorings der Oberflächenwasserkörper die Prüfung notwendig, ob das Verfehlen von Umweltzielen bzw. die signifikante Verringerung der ökologischen oder chemischen Qualität von Oberflächenwasserkörpern ursächlich auf Belastungen des zuströmenden Grundwassers zurückgeführt werden kann.

Wird zweifelsfrei der gute Zustand eines Oberflächenwasserkörpers durch Schadstoffeinträge über das Grundwasser verfehlt, so befindet sich der betroffene Grundwasserkörper in einem schlechten Zustand.

Im Hinblick auf den Küsten und Meeresschutz sind die Schadstofffrachten relevant, die aus dem Grundwasser über die Fließgewässer in die Meere eingetragen werden. Belastbare Daten sind hierzu nur durch Modell und/oder Bilanzbetrachtungen möglich. Für die Bewertung des chemischen Zustandes eines Grundwasserkörpers sind die Ziele des Meeres und Küstenschutzes derzeit nicht relevant.

ToDo|Änderungswünsche an diesem Text werden nicht mehr berücksichtigt Änderungswünsche bitte direkt an Frau FrotscherHoof, Frau Lerho und IU (klaus.dapp@iuinfo.de) Besondere Anforderungen

Gemäß Artikel 6 WRRL haben die Mitgliedstaaten dafür zu sorgen, dass ein Verzeichnis aller Gebiete innerhalb der einzelnen Flussgebietseinheiten erstellt wird, für die gemäß den spezifischen gemeinschaftlichen Rechtsvorschriften zum Schutz der Oberflächengewässer und des Grundwassers oder zur Erhaltung von unmittelbar von wasserabhängigen Lebensräumen und –arten ein besonderer Schutzbedarf festgestellt wurde.

Zu folgenden Schutzgebieten sind Verzeichnisse anzulegen:

Gebiete, die gemäß Art. 7 für die Entnahme von Wasser für den menschlichen Gebrauch ausgewiesen wurden, Gebiete, die zum Schutz wirtschaftlich bedeutender aquatischer Arten ausgewiesen wurden, Gewässer, die als Erholungsgewässer ausgewiesen wurden, einschließlich Gebiete, die im Rahmen der Richtlinie 76/160/EWG als Badegewässer ausgewiesen wurden. Nährstoffsensible Gebiete, einschließlich Gebiete, die im Rahmen der Richtlinie 91/676/EWG als gefährdete Gebiete ausgewiesen wurden, sowie Gebiete, die im Rahmen der Richtlinie 91/271/EWG als empfindliche ausgewiesen wurden, Gebiete die für den Schutz von Lebensräumen oder Arten ausgewiesen wurden, sofern die Erhaltung oder Verbesserung des Wasserzustandes ein wichtiger Faktor für diesen Schutz ist, einschließlich der Natura – 2000 – Standorte, die im Rahmen der Richtlinie 92/43/EWG und der Richtlinie 79/409/EWG ausgewiesen wurden. Falls die grundsätzlichen Ziele in §§ 25 WHG bzw. Artikel 4 WRRL nicht ausreichen, um die besonderen Schutzziele innerhalb der Schutzgebiete zu erreichen, gelten die in den einschlägigen Richtlinien und deren Umsetzung in nationales Recht genannten weiterreichenden Ziele.

Gebiete für die Entnahme von Wasser für den menschlichen Gebrauch

Nach Artikel 7 der Wasserrahmenrichtlinie haben die Mitgliedsstaaten in jeder Flussgebietseinheit die Wasserkörper darzustellen, die für Entnahme von Wasser für den menschlichen Verbrauch genutzt werden und die durchschnittlich mehr als 10 m³ täglich liefern bzw. aus denen mehr als 50 Personen täglich versorgt werden. Ab einer Versorgung von mehr als 500 Personen am Tag bzw. einer Lieferung von durchschnittlich mehr als 100 m³ täglich gelten besondere Überwachungsanforderungen für die jeweils betroffenen Oberflächenwasserkörper.

Eine Karte der in NRW für die Trinkwasserversorgung genutzten Grund und Oberflächenwasserkörper befindet sich im Anhang.

Dabei haben die Mitgliedsstaaten sicherzustellen, dass die Wasserkörper, die der Trinkwasserentnahme dienen, nicht nur die grundsätzlichen Ziele der Wasserrahmenrichtlinie gemäß Artikel 4 erfüllen sondern darüber hinaus auch unter Berücksichtigung der angewandten Aufbereitungsverfahren den Anforderungen der Richtlinie 98/83/EG über die Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch (Trinkwasserrichtlinie) entsprechen.

In der Bundesrepublik Deutschland wird die Trinkwasserrichtlinie durch die Trinkwasserverordnung (Verordnung über die Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch Trinkwasserverordnung – TrinkwV 2001) umgesetzt. Mit der Anwendung der TrinkwV wird sichergestellt, dass das Trinkwasser nach der von der Qualität des Rohwassers abhängigen Aufbereitung die geforderte Qualität aufweist. Dabei wird im Sinne der WRRL angestrebt (Artikel 7), dass bereits das Rohwasser zu jeder Zeit so beschaffen ist, dass der für die Trinkwasserversorgung erforderliche Umfang der Aufbereitung verringert werden kann. Für Pflanzenschutzmittel wird daher aus Vorsorgegründen schon seit langem möglichst zu jeder Zeit die Einhaltung einer Konzentration von maximal 0,1 g/l angestrebt. Auch für andere Stoffe werden entsprechende Vorsorgestrategien angewandt. Hierbei wird den Empfehlungen der Trinkwasserkommission gefolgt.

Neben den vorsorgeorientierten gesetzlichen Regelungen zur amtlichen Einleiterüberwachung und zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (VAWS) existieren an Rhein und Weser Warn und Alarmpläne, die im Schadensfall eine unverzügliche Information der benachbarten Bundesländer und Staaten sowie ggf. der Wasserversorger sicherstellen. In vielen Wassergewinnungsgebieten mit intensiver landwirtschaftlicher Nutzung im Einzugsgebiet sind Kooperationen zwischen den Wasserversorgern und der Landwirtschaft etabliert. Im Ruhreinzugsgebiet ist die Zusammenarbeit zwischen dem für die Abwasserentsorgung tätigen Ruhrverband und den Wasserwerken an der Ruhr anzusprechen, im Einzugsgebiet des Rheins die Zusammenarbeit der Deutschen Kommission zur Reinhaltung des Rheins (DEUKO) mit der Arbeitsgemeinschaft der Rheinwasserwerke (AWR) bzw. auf internationaler Ebene die Zusammenarbeit zwischen der Internationalen Kommission zum Schutz des Rheins (IKSR) mit der Internationalen Arbeitsgemeinschaft der Rheinwasserwerke (IAWR),

Die Überwachung des Roh und Trinkwassers erfolgt in NordrheinWestfalen auf Basis des Gesetzes zur Verhütung und Bekämpfung von In¬fektionskrankheiten beim Menschen (Infektionsschutzgesetz IfSG) und der TrinkwV sowie des Landeswassergesetzes (LWGNW). Zuständige Behörde für die Überwachung der Wasserversorgungsanlagen, für die Anordnung von Maßnahmen und für die Erfüllung von Melde und Berichtspflichten sind die unteren Gesundheitsbehörden (uGB) der Kreise und kreisfreien Städte. Dies ergibt sich aus § 3 Nr. 4 TrinkwV 2001 in Verbindung mit § 5 Abs. 1 der Verordnung zur Regelung von Zuständigkeiten nach dem IfSG (ZVOIfSG). Aus dem Landeswassergesetz NRW ergeben sich darüber hinaus in Abhängigkeit vom Volumen der Wasserentnahme Zuständigkeiten der Bezirksregierungen sowie der Unteren Wasserbehörden (UWB) bei den Kreisen und kreisfreien Städten zur Überwachung des Rohwassers und der Trinkwasseraufbereitungsanlagen. Damit ist ein Höchstmaß an Sicherheit für den Endverbraucher sichergestellt.

Nach den Vorgaben des Artikels 7 sollen die Mitgliedstaaten auch für den erforderlichen Schutz der ermittelten Wasserkörper sorgen. Zur Sicherstellung der öffentlichen Trinkwasserversorgung können die zuständigen Wasserbehörden in NordrheinWestfalen auf der Basis des § 19 Wasserhaushaltsgesetz (WHG) in Verbindung mit den §§ 18, 15 und 150 Landeswassergesetz NRW für bestehende oder zukünftige Wassergewinnungsanlagen Wasserschutzgebiete festsetzen. Innerhalb der Wasserschutzgebiete können zum Schutz der genutzten Ressourcen bestimmte Handlungen, Nutzungen oder Maßnahmen verboten oder nur beschränkt zugelassen werden. Eine Karte der in NordrheinWestfalen festgesetzten Wasserschutzgebiete befindet sich im Anhang.

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Die Sicherstellung der Rohwasserqualität an den Wasserentnahmestellen ist nicht allein Aufgabe des Landes sondern ggf. – so z. B. am Rhein auch Aufgabe der Oberlieger.

Gebiete für die Entnahme von Wasser für den menschlichen Gebrauch im nordrhein-westfälischen Einzugsgebiet des Rheins Im Einzugsgebiet des Rheins werden 117 Grundwasserkörper, das entspricht fast 90 % aller Grundwasserkörper im nordrheinwestfälischen Rheineinzugsgebiet für die Entnahme von Trinkwasser benutzt. Eine Karte aller in NRW für die Trinkwasserversorgung genutzten Grundwasserkörper befindet sich im Anhang.

In Tabelle 4.1.1 1 im Anhang sind die für die Trinkwasserversorgung genutzten Grundwasserkörper im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet des Rheins aufgelistet.

Der Rhein selbst ist einer der größten Trinkwasserlieferanten sowohl für NordrheinWestfalen als auch für die flussabwärts gelegenen Niederlande. Auch weitere Gewässer im Rheineinzugsgebiet wie z. B. die Ruhr, aus der mehr als 3 Mio. Menschen mit Trinkwasser versorgt werden, dienen der Trinkwasserversorgung. Das Trinkwasser aus den Fließgewässern wird in der Regel über Uferfiltrat bzw. über Entnahme und Wiederversickerung in den Talschotter gewonnen. Aufbereitungsanlagen mit dem Rohwasser angemessenen Aufbereitungsstufen sorgen dafür, dass das Trinkwasser den Anforderungen der Trinkwasserverordnung entspricht. Weiter wird die Wasserversorgung im nordrheinwestfälischen Rheineinzugsgebiet mit Hilfe von 23 Trinkwassertalsperren sichergestellt. Beispielhaft seien als bedeutendere die Agger und die AabachTalsperre, die Große Dhünntalsperre, die Kerspe, die Wahnbach – und die Wiehltalsperre genannt. Aus dem im Einzugsgebiet der Lippe liegenden Halterner Stausee werden 1 Mio. Menschen mit Trinkwasser versorgt. Auch das aus den Trinkwassertalsperren gewonnene Wasser wird entsprechend der potentiellen Belastungen aufbereitet, bevor es als Trinkwasser bereitgestellt wird.

Tabelle 4.1.1 – 2 im Anhang gibt die für Trinkwasserentnahmen genutzten Oberflächenwasserkörper im Einzugsgebiet des Rheins NRW wieder.

Die nordrheinwestfälischen Grundwasserkörper und die Trinkwassertalsperren werden durch Wasserschutzgebiete besonders geschützt. An der Ruhr und anderen Fließgewässern, aus denen Uferfiltrat gemeinsam mit Grundwasser entnommen wird, sind ebenfalls Wasserschutzgebiete ausgewiesen, deren Schutzwirkung sich auf dem landseitigen Zustrom erstreckt. Eine Karte der Trinkwasserschutzgebiete in NordrheinWestfalen befindet sich im Anhang.

Tabelle 4.1.1 – 3 im Anhang zeigt eine Aufstellung aller im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet des Rheins festgesetzten Wasserschutzgebiete

Gebiete für die Entnahme von Wasser für den menschlichen Gebrauch im nordrhein-westfälischen Einzugsgebiet der Weser Im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Weser werden fast alle Grundwasserkörper für die Trinkwasserversorgung benutzt.

In Tabelle 4.1.2 1 im Anhang sind die für die Trinkwasserversorgung genutzten Grundwasserkörper im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Weser aufgelistet.

Auch einige Oberflächenwasserkörper wie die Werre, die Diemel und die Weser selbst werden indirekt d. h. über Uferfiltrat für die Versorgung von Wasser für den menschlichen Gebrauch in Anspruch genommen.

Bei allen der Trinkwasserversorgung dienenden Wasserkörpern sorgen Aufbereitungsanlagen, die auf die Qualität des Rohwassers ausgerichtet sind dafür, dass die Trinkwasserverordnung beim Kunden eingehalten wird.

Tabelle 4.1.2 – 2 im Anhang gibt die für Trinkwasserentnahmen genutzten Oberflächenwasserkörper im Einzugsgebiet der Weser NRW wieder.

Die nordrheinwestfälischen Grundwasserkörper werden durch Wasserschutzgebiete besonders geschützt. An Fließgewässern, aus denen Uferfiltrat gemeinsam mit Grundwasser entnommen wird, sind ebenfalls Wasserschutzgebiete ausgewiesen, deren Schutzwirkung sich auf dem landseitigen Zustrom erstreckt. Eine Karte der Trinkwasserschutzgebiete in NordrheinWestfalen befindet sich im Anhang.

Tabelle 4.1.2 – 3 im Anhang zeigt eine Aufstellung aller im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Weser festgesetzten Wasserschutzgebiete.

Gebiete für die Entnahme von Wasser für den menschlichen Gebrauch im nordrhein-westfälischen Einzugsgebiet der Ems Im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Ems werden 15 Grundwasserkörper für die Trinkwasserentnahme genutzt.

In Tabelle 4.1.3 1 im Anhang sind die für die Trinkwasserversorgung genutzten Grundwasserkörper im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet des Rheins aufgelistet.

Weiter existieren einige Uferfiltratentnahmen z.B. aus der Ems selbst und aus anderen Fließgewässern. Eine Karte aller Grundwasser und Oberflächenwasserkörper, die der Trinkwasserversorgung in NRW dienen, befindet sich im Anhang.

Die Ausstattung der Trinkwasseraufbereitungsanlagen im Einzugsgebiet der Ems orientiert sich an der Qualität des vorhandenen Rohwassers. Damit wird sichergestellt, dass die Anforderungen der Trinkwasserrichtlinie bzw. der Trinkwasserverordnung beim Verbraucher eingehalten werden.

Tabelle 4.1.3 – 2 im Anhang gibt die für Trinkwasserentnahmen genutzten Oberflächenwasserkörper im Einzugsgebiet der Ems NRW wieder.

Die nordrheinwestfälischen Grundwasserwasserkörper werden durch Wasserschutzgebiete besonders geschützt. An Fließgewässern, aus denen Uferfiltrat gemeinsam mit Grundwasser entnommen wird, sind ebenfalls Wasserschutzgebiete ausgewiesen, deren Schutzwirkung sich auf dem landseitigen Zustrom erstreckt. Eine Karte der Trinkwasserschutzgebiete in NordrheinWestfalen befindet sich im Anhang.

Tabelle 4.1.3 – 3 im Anhang zeigt eine Aufstellung aller im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Ems festgesetzten Wasserschutzgebiete

Gebiete für die Entnahme von Wasser für den menschlichen Gebrauch im nordrhein-westfälischen Einzugsgebiet der Maas Im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Maas werden bis auf wenige kleine alle Grundwasserkörper für die Entnahme von Wasser für den menschlichen Gebrauch benutzt.

In Tabelle 4.1.4 1 im Anhang sind die für die Trinkwasserversorgung genutzten Grundwasserkörper im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet des Rheins aufgelistet. Tabelle

Im Mittelgebirgsbereich des Einzugsgebietes der Rur existieren sechs Talsperren, die der Trinkwasserversorgung dienen:

die Oleftalsperre, die Perlenbachtalsperre, der Obersee der Rurtalsperre Schwammenauel, die Kalltalsperre, die Dreilägerbachtalsperre und die Wehebachtalsperre. Weiter wird Trinkwasser an wenigen Stellen indirekt über Uferfiltrat gewonnen. Eine Karte der für die Trinkwasserversorgung genutzten Oberflächenwasserkörper und Grundwasserkörper für NordrheinWestfalen befindet sich im Anhang. Die Trinkwasseraufbereitungsanlagen im Einzugsgebiet der Maas in NRW sind an die Qualität des Rohwassers angepasst, so dass beim Verbraucher die Anforderungen der Trinkwasserrichtlinie bzw. der Trinkwasserverordnung jederzeit eingehalten werden.

Tabelle 4.1.4 – 2 im Anhang gibt die für Trinkwasserentnahmen genutzten Oberflächenwasserkörper im Einzugsgebiet der Maas NRW wieder.

Die nordrheinwestfälischen Grundwasserwasserkörper und die Trinkwassertalsperren werden durch Wasserschutzgebiete besonders geschützt. An Fließgewässern, aus denen Uferfiltrat gemeinsam mit Grundwasser entnommen wird, sind ebenfalls Wasserschutzgebiete ausgewiesen, deren Schutzwirkung sich auf dem landseitigen Zustrom erstreckt. Eine Karte der Trinkwasserschutzgebiete in NordrheinWestfalen befindet sich im Anhang.

Tabelle 4.1.4 – 3 im Anhang zeigt eine Aufstellung aller im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Maas festgesetzten Wasserschutzgebiete Gebiete zum Schutz wirtschaftlich bedeutender Arten

Zum Schutz wirtschaftlich bedeutender aquatischer Arten hat die EG

die Richtlinie 79/923/EWG über die Qualitätsanforderungen an Muschelgewässer (Muschelgewässerrichtlinie) – novelliert durch die Richtlinie 2006/113/EG vom 12. Dezember 2006 sowie die Richtlinie 78/659/EWG (novelliert als RL 2006/44/EG) über die Qualität von Süßwasser, das schutz oder verbesserungswürdig ist, um das Leben von Fischen zu erhalten (Fischgewässerrichtlinie), erlassen. Muschelgewässer existieren in NordrheinWestfalen nicht.

Zur Umsetzung der EGFischgewässerrichtlinie 78/659/EWG in nationales Recht wurde in NordrheinWestfalen im Jahre 1997 die Fischgewässerverordnung (FischgewV) verabschiedet. In der Verordnung sind Fischgewässer im Sinne der Richtlinie ausgewiesen. An diese Gewässer sind konkrete Anforderungen hinsichtlich der Temperatur sowie

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des Nährstoffgehaltes in Abhängigkeit von der Ausweisung als Salmoniden oder als Cyprinidengewässer gestellt. Diese Einteilung ist weniger differenziert als die jetzt vorliegende Einteilung der Gewässer in Fischgewässertypen, was unter anderem den unterschiedlichen Schutzzwecken geschuldet ist. In dem einen Fall geht es um fischereiwirtschaftliche Aspekte, im anderen Fall um ökologische Aspekte. Aus der Zuordnung der als cyprinid oder salmonid ausgewiesenen Gewässer zu den Fischgewässertypen ergeben sich für bestimmte Gewässer andere – strengere bzw. differenziertere – Anforderungen an das Wärmeinventar bzw. die Nährstoffsituation. Soweit nach bisher geltendem Recht Genehmigungen, Zulassungen oder Erlaubnisse erteilt worden sind, ist eine sofortige Ausrichtung auf die ökologischen Anforderungen der WRRL nicht möglich.

Tabelle 4.2 – 1 zeigt die in NRW ausgewiesenen Salmonidengewässer und Tabelle 4.2 – 2 gibt die ausgewiesenen Cyprinidengewässer wieder.

Die Tabellen 4.2 1 und 2

ToDo| Tabelle mit WKNummern, Fischgewässerabschnitt nach Verordnung, cy/sal; und Angabe Fischgewässertyp(en) nach Schütz

Zur Einhaltung der Vorgaben der Fischgewässerrichtlinie ist alle 3 Jahre ein gesonderter Bericht an die EU zu verfassen. Der letzte Bericht zur Fischgewässerrichtlinie stammt aus dem Jahre 2008.

Eine Karte der in NordrheinWestfalen ausgewiesenen Fischgewässer befindet sich im Anhang.

Gebiete die als Erholungs oder Badegewässer ausgewiesen sind

Zum Schutz der Erholungssuchenden vor Infektionen und gefährlichen Stoffen hatte die EU die Badegewässerrichtlinie (RL 76/160/EWG) erlassen, die 2006 durch die Richtlinie 2006/7/EG über die Qualität der Badegewässer und deren Bewirtschaftung ersetzt wurde. Die aktuelle Richtlinie ist durch die BadegewässerVerordnung NW (BadegewV) vom 11. 12.2007 in Landesrecht umgesetzt.

An die Qualität von Badegewässern sind danach spezielle Anforderungen gestellt. Die Überprüfung der Badegewässer erfolgt mit Blick auf den Schutz der Badenden vor allem auf hygienische Parameter, die nicht Gegenstand der Überwachung gemäß GewBEÜV sind. Es werden außerdem für alle Badegewässer in NRW bis 2011 Badegewässerprofile erstellt. Wichtig ist hierbei die Berücksichtigung der ggf. stofflichen Belastung . In den Seen bzw. Talsperren > 50 ha wird diese nach GewBEÜV überwacht, für die kleineren Seen erfolgt eine Überwachung des Zulaufes zu den Seen entsprechend der WRRL, wenn die Zuläufe selbst zu den berichtspflichtigen Gewässern gehören bzw. sich entsprechende Besorgnis aus den Badegewässerprofilen und der Überwachung der Einleitungen in Zuläufe bzw. in das Badegewässer selbst ergibt. Bei grundwassergespeisten Seen ergeben sich Informationen aus der Überwachung des Grundwassers. Eine große Bedeutung wird der Erstellung, Überprüfung und Aktualisierung der Badegewässerprofile zugemessen. Hier gehen alle Informationen aus der Bewirtschaftungsplanung nach WRRL ein und vor allem auch Daten und Erkenntnisse aus dem wasserwirtschaftlichen Vollzug, d.h. es werden auch Daten und Informationen zu kleineren Zuflüssen und insbesondere zur lokalen Belastungssituation im Einzugsgebiet der jeweiligen Badestelle berücksichtigt.

Badegewässer im nordrhein-westfälischen Einzugsgebiet des Rheins Im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet des Rheins liegen derzeit 46 Badegewässer gemäß Badegewässerrichtlinie. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Badegewässer und ihre aktuelle Einstufung im Jahr 2008. Für das Millinger Meer wurde 2007 ein Badeverbot erlassen.

Tabelle 4.3.1 Badegewässer im Einzugsgebiet des Rheins

Eine Karte mit der Übersicht über die Badegewässer in NordrheinWestfalen befindet sich im Anhang.

Badegewässer im nordrhein-westfälischen Einzugsgebiet der Weser Derzeit liegen 7 ausgewiesene Badegewässer im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Weser. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Badegewässer und ihre aktuelle Einstufung im Jahr 2008.

Tabelle 4.3.2 Badegewässer im Einzugsgebiet der Weser NRW

Eine Karte mit der Übersicht über die Badegewässer in NordrheinWestfalen befindet sich im Anhang.

Badegewässer im nordrhein-westfälischen Einzugsgebiet der Ems Im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Ems befinden sich derzeit 3 ausgewiesene Badegewässer. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Badegewässer und ihre aktuelle Einstufung im Jahr 2008.

Tabelle 4.3.3 Badegewässer im Einzugsgebiet der Ems NRW

Eine Karte mit der Übersicht über die Badegewässer im nordrheinwestfälischen Teil der Ems befindet sich im Anhang.

Badegewässer im nordrhein-westfälischen Einzugsgebiet der Maas Im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Maas befinden sich derzeit 13 Badegewässer, die gemäß EUBadegewässerrichtlinie ausgewiesen wurden. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Badegewässer und ihre aktuelle Einstufung im Jahr 2008.

Tabelle 4.3.4 Badegewässer im Einzugsgebiet der Maas NRW

Eine Übersichtskarte über die nordrheinwestfälischen Badegewässer im Einzugsgebiet der Maas befindet sich im Anhang.

Nährstoffsensible und empfindliche Gebiete

Gemäß RL 91/676/EWG zum Schutz der Gewässer durch Nitrat aus landwirtschaftlichen Quellen (Nitratrichtlinie) ist die Bundesrepublik Deutschland flächendeckend als nährstoffsensibel ausgewiesen. Die Nitratrichtlinie wurde mit der Düngemittelverordnung in nationales Recht umgesetzt. Auch nach RL 91/271/EWG des Rates über die Behandlung von kommunalem Abwasser (Kommunalabwasserrichtlinie) ist das gesamte Gebiet NordrheinWestfalens als Einzugsgebiet der Nordsee als empfindlich eingestuft worden. Die KommunalAbwasserrichtlinie ist mit der nationalen Abwasserverordnung sowie mit der Kommunalabwasserverordnung NRW (KomAbwV) in nationales Recht umgesetzt.

Durch die flächendeckende Ausweisung als nährstoffsensibel bzw. empfindlich erübrigt sich eine Kartendarstellung bzw. eine Differenzierung in die verschiedenen Flussgebietseinheiten innerhalb des Landes. Die Nitratrichtlinie stellt eine Reihe von Anforderungen die bei der Überwachung der Wasserkörper beachtet werden müssen. Die Anforderungen beider Richtlinien haben bereits und führen weiterhin zur Umsetzung grundlegender Maßnahmen, die entweder dem Erhalt des bisher erreichten Gewässerzustands oder zur zukünftigen Zielerreichung beitragen. Es besteht ein enger Kontext zum Maßnahmenprogramm nach EGWRRL, auf den an entsprechender Stelle intensiv eingegangen wird. Gewässerseitig setzt die Nitratrichtlinie Anforderungen an die in den Oberflächengewässern und im Grundwasser einzuhaltenden Nitratkonzentrationen. Diese Anforderungen werden bei der Beurteilung des chemischen Zustands berücksichtigt. Gebiete zum Schutz von Lebensräumen oder Arten

Zum Schutz von Arten und Lebensräumen wurden in NordrheinWestfalen auf der Basis der Natura 2000Richtlinien Gebiete ausgewiesen:

92/43/EWG (Richtlinie zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen (FFHRichtlinie)) und 79/409/EWG (EGVogelschutzrichtlinie). Zur Umsetzung der FloraFaunaHabitatrichtlinie ("FFHArten”) sind in § 10 Abs. 2 Nr. 7 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) "Arten von gemeinschaftlichem Interesse“ definiert. Es handelt sich um Tier und Pflanzenarten, die in den Anhängen II, IV oder V der Richtlinie 92/43/EWG (FloraFaunaHabitatrichtlinie) aufgeführt sind.

Bedeutung der "FFHArten“:

In Anhang II der FFHRichtlinie sind Tier und Pflanzenarten aufgeführt, für die besondere Schutzgebiete ausgewiesen werden müssen (vgl. Art. 3 (1) und Art. 6 FFHRichtlinie). Einzelne Arten des Anhang II sind darüber hinaus als "prioritäre Arten” gekennzeichnet. Für die Erhaltung dieser Arten tragen die Mitgliedstaaten eine besondere Verantwortung.

In Anhang IV der FFHRichtlinie finden sich streng zu schützende Tier und Pflanzenarten, für die spezielle Regelungen des Artenschutzes gelten (vgl. Art. 12 ff. FFHRichtlinie).

Bei den Arten des Anhangs V der FFHRichtlinie handelt es sich um wirtschaftlich genutzte Arten, die unter eine kontrollierte Nutzung gestellt werden sollen (vgl. Art. 14 ff. FFHRichtlinie).

Zu berücksichtigen sind außerdem die nach EGVogelschutzrichtlinie zu schützenden Vogelarten.

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Die Arten des Anhangs II der FFHRichtlinie sowie die Vogelarten der EGVogelschutzrichtlinie wurden auf ihre Abhängigkeit von Oberflächengewässern und/oder Grundwasser abgeprüft. Von den 38 Arten des Anhangs II der FFHRL sind 26 Arten gewässerrelevant, von den xx in NordrheinWestfalen vorkommenden geschützten Vogelarten sind es xx.

Die nachfolgende Tabelle zeigt an, welche Arten von gemeinschaftlichem Interesse mit Bezug zum Wasser in NordrheinWestfalen vorkommen und in welchem Erhaltungszustand sie sich in den entsprechend ausgewiesenen Gebieten befinden. Die Ansprüche der jeweiligen Arten sind in Steckbriefen beschrieben.

ToDo| Tabelle mit beschriebenem Inhalt

Bedeutung der Lebensraumtypen: Neben FFH Arten und Arten nach Vogelschutzrichtlinie sind auch einige FFHLebensraumtypen (LRT) gewässerabhängig. Diese sind im Anhang I der FFHRichtlinie geregelt.

Von den 44 in NordrheinWestfalen vorkommenden FFHLRT sind 24 wasserabhängig (Grundwasser oder Oberflächenwasser).

ToDo| Tabelle mit beschriebenem Inhalt

Alle Natura 2000Gebiete mit Vorkommen wasserabhängiger Lebensraumtypen oder Arten werden im Zusammenhang mit der Umsetzung der EGWRRL näher berücksichtigt.

Die Ziele der WRRL und die der beiden Natura 2000RL sind zu einem erheblichen Teil deckungsgleich. So bestehen nicht nur bei den GewässerLebensraumtpyen sondern auch bei einigen WaldLebensraumtypen und bei den gewässerabhängigen FFHArten und Vogelarten nach EGVogelschutzrichtlinie konforme Ziele mit denen der WRRL. Zielabweichungen zwischen WRRL auf der einen Seite und FFHRL bzw. VogelschutzRichtlinie auf der anderen Seite können in Einzelfällen auftreten bei

Lebensraumtypen und Arten der (extensiv genutzten) Kulturlandschaft wie artenreiche Mähwiesen, Schwarzblauer Moorbläuling, Gänse im Vogelschutzgebiet Unterer Niederrhein sowie Arten, die gehölzfreie Gewässerabschnitte benötigen wie die HelmAzurjungfer. Insgesamt überwiegen die Synergieeffekte.

Bei Zielabweichungen ist eine Einzelfallbetrachtung erforderlich, um gemeinsam zwischen Wasserwirtschaft und Naturschutz abgestimmte Lösungen zu erarbeiten, die die Zielerreichung der Natura 2000RL und der WRRL berücksichtigen. In den Schutzgebieten für Lebensräume und Arten ist bei der Umsetzung der WRRL dafür zu sorgen, dass der Zustand der Wasserkörper auch den guten Erhaltungszustand der Schutzgüter gemäß Natura 2000 gewährleistet.

Maßnahmen zum Schutz und der Entwicklung möglichst natürlicher Gewässer inklusive eines natürlichen oder naturnahen Umfeldes kommen vielen FFHLebensraumtypen wie

den LRT 3150 „ Natürliche eutrophe Seen und Altarme“, LRT 3260 „Fließgewässer mit Unterwasservegetation“, LRT 91E0 „Erlen/Eschenwald und Weichholzauenwald an Fließgewässern“, LRT 91F0 „EichenUlmenEschenAuwald am Ufer großer Flüsse“ oder den Fischarten der FFHRL zu Gute. Die Anlage von Strahlquellen und Trittsteinen in den Schutzgebieten ist in der Leitlinie Hydromorphologie als ein Priorisierungskritierum angesprochen worden. Der Erreichung des guten Zustand bzw. des guten ökologischen Potenzials, ggf. unter Berücksichtigung der besonderen Anforderungen der Natura2000Gebiete kommt ein besonderer Nutzen zu, was bei KostenNutzenBetrachtungen zur zeitlichen Abarbeitung des Maßnahmenprogramms berücksichtigt wird (s. Kapitel 10).

Unter gewässerökologischen Aspekten sind insbesondere die FFHGebiete hervorzuheben, die sich durch naturnahe Ausprägungen von Gewässern und/oder Auen (relikten) auszeichnen. Nachrichtlich werden im Folgenden auch der Nationalpark Eifel sowie wasserabhängige Naturschutzgebiete angesprochen.

Gebiete zum Schutz von Lebensräumen oder Arten im nordrhein-westfälischen Einzugsgebiet des Rheins Das nordrheinwestfälische Einzugsgebiet des Rheins weist 264 wasserabhängige FFHGebiete auf ( s. Tabelle 4.5.1 1 im Anhang ). Dabei fallen der Rhein, Lippe und Siegaue mit zahlreichen Schutzgebieten sowie dem Ahrsystem eine besondere Bedeutung zu. Mit dem „Biotopverbund am Rhein“ wurde von der Internationalen Kommission zum Schutz des Rheins eine grundlegende Arbeit zur Ausrichtung von Schutz und Verbesserungsmaßnahmen in der Rheinaue vorgelegt.

Im nordrheinwestfälischen Anteil des Rheineinzugsgebietes liegen 14 wasserabhängige EGVogelschutzgebiete, die in Tabelle 4.5.1 – 2 im Anhang aufgeführt sind. Wichtige, oberflächengewässergeprägte Vogelschutzgebiete sind das VSG Unterer Niederrhein, das VSG Lippeaue zwischen Hamm und Lippstadt mit Ahsewiesen sowie das VSG Möhnesee. Diese Gebiete sind wichtige Brut, Rast, Durchzugs und Überwinterungsgebiete für wassergebundene Vogelarten.

Von grundlegender Bedeutung für die zu schützenden Lebensräume und Arten in den Natura 2000Gebieten ist eine ausreichende Qualität der Gewässer sowie ein ausreichende Wasserversorgung der Feuchtgebiete. Für viele Arten ist in den entsprechenden Gebieten z.B. die aktuelle Wasserqualität der Gewässer, z.B. zahlreicher Altarme, nicht zufriedenstellend. Dies gilt auch für den Wasserstand zahlreicher terrestrischer, GWabhängiger Lebensräume. So leiden generell die großen Auen wie die Rheinaue an Austrocknung durch die Tieflage der Flüsse.

In einigen Gebieten sind verbessernde Maßnahmen hinsichtlich der Wassergüte und des Wasserstandes notwendig. Dies gilt z.B. für die Auenschutzgebiete entlang des Rheins und der Lippe.

ToDo| bitte prüfen, ist das wirklich so in der Stringenz und wenn ja, ist das überhaupt leistbar? Wahrscheinlich doch eher nicht und im übrigen: Was ist konkret mit Wassergüte gemeint. Wenn solche Aussagen kommen, müssen sie konkret sein und dürfen nicht den Charakter des Pauschalurteils haben, da wir letztendlich dann auch konkrete MAßnahmen, die offensichtlich in den Runden Tischen nicht gefordert worden sind, aufnehmen müssten. Es kann im Bewirtschaftungsplan nicht um Wünsche gehen, sondern um ZWingendes, m.W. gibt es aber in der FFHRichtlinie keine konkreten numerischen Ziele, oder ist die Forderung wirklich, die Schifffahrt am Rhein einzustellen, damit der Fluss nicht mehr so tief liegt. Wir müssen realitätsnah bleiben und formulieren

In mehreren Gebieten benötigen die zu schützenden Vogelarten offene Kulturlandschaft wie im VSG Unterer Niederrhein. Dort müssen die Ansprüche der arktischen Gänse, speziell der Erhalt von Grünland als Äsungsflächen, bei den Planungen nach WRRL berücksichtigt werden.

Insgesamt wird im nordrheinwestfälischen Teileinzugsgebiet des Rheins eine Fläche von 106.236 ha durch wasserabhängige FFHGebiete und 60.761 ha von wasserabhängigen EGVogelschutzgebieten in Anspruch genommen.

Eine Karte mit einer Übersicht über die wasserabhängigen FFH und EUVogelschutzgebiete befindet sich im Anhang.

Neben den Gebieten zum Schutz von Arten und Lebensräumen von gemeinschaftlichem Interesse wurden im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet des Rheins zahlreiche wasserabhängige Naturschutzgebiete gemäß Bundesnaturschutzgesetz ausgewiesen (s. Karte im Anhang).

Gebiete zum Schutz von Lebensräumen oder Arten im nordrhein-westfälischen Einzugsgebiet der Weser Das nordrheinwestfälische Einzugsgebiet der Weser weist 65 wasserabhängige FFHGebiete auf. Wichtige FFHGebiete mit Oberflächengewässern bilden die Fließgewässeroberläufe der Orke und Eder mit ihren Nebengewässern und die Nethe. In Tabelle 4.5.2 – 1 im Anhang sind die wasserabhängigen FFHGebiete im Einzugsgebiet der Weser NRW aufgelistet.

Im nordrheinwestfälischen Anteil des Wesereinzugsgebietes liegen 6 wasserabhängige EGVogelschutzgebiete, die in nachfolgender Tabelle aufgeführt sind. Darunter ist das VSG Weseraue ein wichtiges Brut, Rast, Durchzugs und Überwinterungsgebiet für wassergebundene Vogelarten. In diesem Gebiet müssen die Ansprüche der Vogelarten der offenen Kulturlandschaft (arktische Gänse und Schwäne) bei allen Planungen berücksichtigt werden. Tabelle 4.5.2 – 2 im Anhang gibt die wasserabhängigen Vogelschutzgebiete im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Weser wieder. Insgesamt wird im nordrheinwestfälischen Teileinzugsgebiet der Weser eine Fläche von 30.711 ha durch wasserabhängige FFHGebiete und 24.334 ha von wasserabhängigen EGVogelschutzgebieten in Anspruch genommen.

Eine Karte mit einer Übersicht über die wasserabhängigen FFH und EUVogelschutzgebiete befindet sich im Anhang.

Neben den Gebieten zum Schutz von Arten und Lebensräumen von gemeinschaftlichem Interesse wurden im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Weser zahlreiche wasserabhängige Naturschutzgebiete gemäß Bundesnaturschutzgesetz ausgewiesen (s. Karte im Anhang).

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Gebiete zum Schutz von Lebensräumen oder Arten im nordrhein-westfälischen Einzugsgebiet der Ems Das nordrheinwestfälische Einzugsgebiet der Ems weist 42 wasserabhängige FFHGebiete auf. Besondere Relevanz in Bezug auf Oberflächengewässer besitzen die Emsaue selber mit wertvollen Nebengewässern wie dem Eltingmühlenbach sowie die Oberläufe mehrer Sennebäche. In der Emsaue bestehen erhebliche Defizite und damit Verbesserungsbedarf auf Grund der Tieflage und naturfernen Morphologie der Ems, der Eutrophierung der Auengewässer (LRT 3150) sowie weitgehendem Fehlen von Auenwald (LRT 91E0 und 91F0). Tabelle 4.5.3. – 1 im Anhang gibt die wasserabhängigen FFHGebiete im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Ems wieder.

Im nordrheinwestfälischen Anteil des Emseinzugsgebietes liegen 6 wasserabhängige EGVogelschutzgebiete. Dabei spielen neben dem VSG Rieselfelder Münster mehrere Feuchtwiesenschutzgebiete zum Schutz von Wiesenvogelarten eine besondere Rolle. In Tabelle 4.5.3 – 2 im Anhang sind die wasserabhängigen Vogelschutzgebiete im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Ems aufgelistet.

Insgesamt wird im nordrheinwestfälischen Teileinzugsgebiet der Ems eine Fläche von 18.957 ha durch wasserabhängige FFHGebiete und 12.514 ha von wasserabhängigen EGVogelschutzgebieten in Anspruch genommen.

Eine Karte mit einer Übersicht über die wasserabhängigen FFH und EGVogelschutzgebiete befindet sich im Anhang.

Neben den Gebieten zum Schutz von Arten und Lebensräumen von gemeinschaftlichem Interesse wurden im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Ems zahlreiche wasserabhängige Naturschutzgebiete gemäß Bundesnaturschutzgesetz ausgewiesen (s. Karte im Anhang).

Gebiete zum Schutz von Lebensräumen oder Arten im nordrhein-westfälischen Einzugsgebiet der Maas Das nordrheinwestfälische Einzugsgebiet der Maas weist 47 wasserabhängige FFHGebiete auf (s. nachfolgende Tabelle). Herausgehobene Bedeutung besitzt die Ruraue bis unterhalb von Jülich mit zahlreichen Nebengewässern, unter denen Kall, Perlen und Fuhrtsbach als besonders wertvoll hervorgehoben seien. In Tabelle 4.5.4 – 1 im Anhang sind die wasserabhängigen FFHGebiete im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Maas aufgelistet.

Im nordrheinwestfälischen Anteil des Maaseinzugsgebietes liegt mit dem VSG SchwalmNettePlatte mit Grenzwald und Meinweg ein wasserabhängiges EGVogelschutzgebiet. Innerhalb dieses Gebietes bilden die Krickenbecker Seen ein wichtiges Brut, Rast, Durchzugs und Überwinterungsgebiet für wassergebundene Vogelarten. Zum Schutz der Vogelarten ist die Verbesserung der Wasserqualität der Seen und der sie durchfließenden Nette eine wichtige Maßnahme. Tabelle 4.5.4. – 2 im Anhang gibt die wasserabhängigen Vogelschutzgebiete im nordrheinwestfälischen Teil des Maaseinzugsgebietes wieder.

Insgesamt wird im nordrheinwestfälischen Teileinzugsgebiet der Maas eine Fläche von 15.994 ha durch wasserabhängige FFHGebiete und 7.219 ha von wasserabhängigen EGVogelschutzgebieten in Anspruch genommen.

Eine Karte mit einer Übersicht über die wasserabhängigen FFH und EUVogelschutzgebiete befindet sich im Anhang.

Im nordrheinwestfälischen Maaseinzugsgebiet befindet sich der einzige Nationalpark des Landes, der Nationalpark Eifel.

Neben den Gebieten zum Schutz von Arten und Lebensräumen von gemeinschaftlichem Interesse wurden im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Maas zahlreiche wasserabhängige Naturschutzgebiete gemäß Bundesnaturschutzgesetz ausgewiesen (s. Karte im Anhang). Überwachungsprogramme

ToDo| Änderungen an diesem Text werden nicht mehr berücksichtigt Änderungswünsche bitte direkt an Frau FrotscherHoof und IU (klaus.dapp@iuinfo.de) Ziele der Überwachung

Die Überwachung der Oberflächenwasserkörper dient verschiedenen Zielen:

Ermittlung des Ökologischen und Chemischen Zustand der OFWK Zuverlässige Basis für die Maßnahmenplanung Erfüllung von Berichtspflichten Ursachenermittlung bei Belastungen Erfolgskontrolle nach Maßnahmenumsetzungen Untersuchungen im Rahmen von Wasserrechtsanträgen Überwachung von gewässerbezogenen Auflagen Sonderuntersuchungen (i. d. R. Chemie). In dreijährigem Turnus sind regelmäßig der Ökologische und der Chemische Zustand der Oberflächengewässer zu ermitteln. An diese Zustandsermittlung richtet sich gleichzeitig der Anspruch, eine zuverlässige Basis für die Maßnahmenplanung darzustellen. Falls die bloße Feststellung des Zustands diesem Ziel nicht genügt, sind weitere maßnahmenorientierte Ergänzungsuntersuchungen erforderlich. Daneben ermöglicht die Überwachung der Oberflächengewässer, alle mit der EGWasserrahmenrichtlinie und weiteren Richtlinien wie der EGFischgewässerrichtlinie oder der Richtlinie 2006/11/EG verbundenen Berichtspflichten zu erfüllen. Die ermittelnde Überwachung wird benötigt, um die Ursachen von Belastungen aufzuspüren und darauf eine zielorientierte Maßnahmenplanung aufsetzen zu können. Nach Abschluss von Maßnahmen ist zu prüfen, ob die angestrebten Ziele erreicht wurden. Insbesondere bei hydromorphologischen Maßnahmen kann eine Erfolgskontrolle über mehrere Jahre hinweg notwendig sein. Die Überwachungsergebnisse werden weiter von den zuständigen Wasserbehörden für die Beurteilung von Wasserrechtsanträgen benötigt. Zulassungen, die Auflagen mit Gewässerbezug enthalten wie z. B. Kühlwassereinleitungen, bedürfen einer gezielten Überwachung der betroffenen Oberflächengewässer, die in das Überwachungskonzept integriert wird. Schließlich kann es erforderlich sein, Sonderuntersuchungen im Rahmen der Überwachung der Oberflächengewässer durchzuführen, z. B. um einen landesweiten Überblick über die Verbreitung neuer Stoffe zu erhalten oder gezielt Detailfragen zum Zustand von Gewässern nachzugehen, aus denen Trinkwasser gewonnen wird. Auch die Alarmüberwachung des Rheins fällt unter diese Rubrik.

Überwachungsprogramme für die Oberflächengewässer

Grundsätze für die Aufstellung von Überwachungsprogrammen Auf der Grundlage der Zuordnung der Oberflächenwasserkörper zu den LAWAGewässertypen bzw. zu den Fischgewässertypen sowie auf Grundlage der vorläufigen, in der Bestandsaufnahme erfolgten, Zusammenstellung der Gewässerbelastungen und der Beurteilung ihrer Auswirkungen sind für den ersten Monitoringzyklus 2005 – 2008 Programme zur Überwachung des ökologischen und chemischen Zustands der Fließgewässer mit einem Einzugsgebiet > 10 km² aufgestellt worden. Diese sind im Monitoring Leitfaden Oberflächengewässer Teil B niedergelegt.

Für jede Flussgebietseinheit ist ein Überwachungsprogramm für die Überblicksüberwachung, die operative Überwachung und die ermittelnde Überwachung festgelegt worden. Diese Überwachungsarten decken neben den Erfordernissen der GewBEÜV , GewQV , FischgewV und ggf. anderer Landesverordnungen aus dem Bereich des Gewässerschutzes auch sonstige Überwachungspflichten, z. B. aus der Bund/Ländervereinbarung zum Datenaustausch, Vereinbarung der Flussgebiete oder zum EUInformationsaustausch sowie die Erfordernisse der Alarmüberwachung ab. Fließgewässeruntersuchungen, die zum Beispiel zur Ursachen und Folgenklärung im Zusammenhang mit „ Umweltalarmfällen “ durchgeführt werden, werden mit der „ermittelnden Überwachung“ erfasst. Die operative Überwachung bildet die Grundlage für eine flächendeckende Beurteilung des Gewässerzustandes.

Tabelle 5.1.2 : Überwachungsarten Oberflächengewässer

Durch die flächendeckende Überwachung der Fließgewässer mit einem EZG > 10 km² werden in NordrheinWestfalen ca. 15.000 km des insgesamt ca. 50.000 km umfassenden Fließgewässernetzes abgedeckt. Kleinere Gewässer müssen ebenfalls untersucht werden, wenn sich herausstellt, dass sie signifikant dazu beitragen, dass die Anforderungen an den Zustand des aufnehmenden größeren Gewässers nicht erreicht werden. Die Überwachung der Fließgewässer zu Zwecken der Bewirtschaftungsplanung wird in NRW derzeit überwiegend durch das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz durchgeführt. In einigen Teileinzugsgebieten sind die dort tätigen sondergesetzlichen Wasserverbände Kooperationspartner. Die Messprogramme sind mit den für die Bewirtschaftungsplanung und die Aufstellung von Maßnahmenprogrammen jeweils zuständigen Bezirksregierungen über die teileinzugsgebietsbezogen arbeitenden Geschäftsstellen abgestimmt. Die Messstellen – und Messfrequenzen sind so festgelegt worden, dass sie den rechtlichen Anforderungen der GewBEÜV entsprechen und möglichst effizient zu belastbaren Aussagen über den Gewässerzustand führen. Messstellen wurden an repräsentativen Gewässerstrecken festgelegt, d.h. an Gewässerstrecken, die auf einem längeren Abschnitt die für den jeweiligen Wasserkörper und die betrachtete Qualitätskomponente bzw. den betrachteten Parameter typischen physikalischen, chemischen, hydrologischen und hydromorphologischen Gegebenheiten aufweisen. Dies betrifft sowohl die Fließgeschwindigkeit und das Fließverhalten, als auch das Vorliegen weitgehend gleicher Belastungen für Abfluss, Beschattung, Gewässerrandstreifen, Nutzungen an Ufern und im Umland, Strukturverhältnisse der Ufer und Gewässersohle sowie die Substratzusammensetzung und ggf. weitgehend gleicher Belastung aus signifikanten Punktquellen. Untersucht wurden in der Regel alle für die jeweilige Belastungssituation maßgeblichen biologischen Qualiätskomponenten sowie die Konzentrationen von den spezifischen Schadstoffen, für die aufgrund der Kenntnisse über die jeweilige Situation die Überschreitung der halben Umweltqualitätsnorm nicht

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auszuschließen war. Folgende Indikationen sind für die biologischen Qualitätskomponenten maßgeblich:

Morphologische (strukturelle) Belastungen werden über das Makrozoobenthos – die allgemeine Degradation , die Fischfauna und zum Teil über die Makrophyten abgebildet. Stoffliche Belastungen werden über das Makrozoobenthos und zwar das Modul Saprobie – indiziert. Die Nährstoffsituation – z. B. Belastungen mit Phosphor werden über die pflanzliche Komponente Diatomeen indiziert. Das Makrozoobenthos bildet lokale Effekte ab, ebenso die Makrophyten und die benthischen Diatomeen. Die Fischfauna integriert hingegen über größere Räume. Daraus folgt, dass „die repräsentative Messstelle" für die einzelnen Qualitätskomponenten unterschiedliche Strecken im betrachteten Wasserkörper einnehmen kann und dass aus den Untersuchungsergebnissen unterschiedliche Aussagen getroffen werden können. Die biologischen Qualitätskomponenten das Makrozoobenthos, die benthische Gewässerflora mit den Makrophyten, den Diatomeen und dem sonstigem Phytobenthos sowie das Phytoplankton und die Fischfauna – und die für die fachliche Beurteilung ergänzend untersuchten allgemeinen chemischen und physikalischen Komponenten (ACP) werden an allen berichtspflichtigen Gewässern untersucht. Spezifische Schadstoffe wurden grundsätzlich dann untersucht, wenn es für die jeweilige Messstelle Hinweise auf ein Vorkommen in Konzentrationen, die über der halben Umweltqualitätsnorm liegt, gab. Dabei wurden sowohl die prioritären und prioritären gefährlichen Stoffe gemäß der Richtlinie über Umweltqualitätsnormen in der Wasserpolitik als auch nichtprioritäre Schadstoffen gemäß Anhang 4 der GewBEÜV berücksichtigt. Es wurden außerdem aus investigativen Gründen weitere, bisher rechtlich nicht mit Umweltqualitätsnormen geregelte Schadstoffe untersucht. U.a. wurden für ubiqitär auftretende Stoffe, die erst jetzt aufgrund geänderten Verbraucherverhaltens oder aufgrund fortschrittlicher Analysentechniken als möglicherweise relevant erkannt wurden, exemplarisch untersucht. Durch dieses Überwachungskonzept wird auf der einen Seite eine Optimierung des Überwachungsaufwandes erreicht, auf der anderen Seite wird dem Ziel des präventiven Gewässerschutzes entsprochen. Dabei ist zu erwähnen, dass der erste Monitoringzyklus 2005 – 2008 mit dem Aufbau eines in Teilen neuen relativ dichten Messnetzes auf der Basis teilweise erstmals zu untersuchender Qualitätskomponenten und verglichen mit den Untersuchungsparametern der bisherigen Überwachungsprogramme in NRW einen Mehraufwand bedeutete. Es galt dabei, die systematische Gewässeruntersuchung praktisch parallel zur Entwicklung und Validierung neuer Messverfahren, Untersuchungs und Bewertungsmethoden durchzuführen.

Überwachungsprogramme für die Fließgewässer

Überblicksweise Überwachung

Überblicksmessstellen werden nach Anhang V der WRRL und den Hinweisen in Anhang 6 der GewBEÜV festgelegt, d.h. an Stellen, die ein Einzugsgebiet von 500 – 2.500 km² repräsentieren. Dies ist insbesondere zur Bilanzierung von Schadstoffen von Bedeutung.

Dabei wird zwischen Überblicksmessstellen der Flussgebietsebene (AEbene) und Überblicksmessstellen der Bearbeitungsgebiete (BEbene) unterschieden.

Die Überblicksmessstellen der AEbene liegen am Hauptgewässernetz der Flussgebietseinheiten und sind Elemente der Betrachtungen auf Flussgebietsebene. Die Messprogramme an diesen Stellen werden auf Flussgebietsebene (AEbene) abgestimmt, die Ergebnisse gehen u .a. in die ABerichte der Flussgebiete ein. Messstellen an den Landesgrenzen werden soweit möglich und sinnvoll gemeinsam mit dem jeweiligen Nachbarn untersucht. Die Überblicksmessstellen der BEbene entsprechen ebenfalls den in Anhang 6 der GewBEÜV genannten Kriterien und sind auf Bearbeitungsgebietsebene relevant. Die Überblicksmessstellen der BEbene werden zur verdichtenden Information über den Gewässerzustand in den Bearbeitungsgebieten und zur weiteren Differenzierung der Belastungen und der Frachtherkunft eingerichtet. Auch hier wird durch eine routinemäßige und im Vergleich zur operativen Überwachung dichtere und dauerhafte Messfrequenz eine valide Frachtschätzung und Trendbeobachtung sichergestellt. Die nachfolgende Tabelle gibt die Messfrequenzen für die Oberflächengewässer wieder.

Tabelle 5.2.2.1 1 Messfrequenzen

In NordrheinWestfalen wurden insgesamt 44 Überblicksmessstellen an Fließgewässern festgelegt, davon sind 18 Messstellen Gegenstand von Berichterstattungen der (inter)nationalen Flussgebiete. Eine Karte der Überblicksmessstellen befindet sich im Anhang.

Die konkrete Zahl an durchgeführten Untersuchungen zeigt Tabelle 5.2.2.2 2 .

Operative Überwachung

Messstellen zur operativen Überwachung der Fließgewässer wurden so ausgewählt, dass der Zustand des Wasserkörpers oder einer Gruppe von Wasserkörpern repräsentativ erfasst und belastbar abgebildet werden kann. Das Vorgehen ist ausführlich im Monitoringleitfaden Teil A erläutert. Die operative Überwachung ist grundsätzlich flexibel gestaltet, um die vielschichtigen Fragestellungen fachlich korrekt und effizient bearbeiten zu können. Die vorgesehenen Messfrequenzen sind in Tabelle 5.2.2.2 1 wiedergegeben.

Tabelle 5.2.2.2 1 Messfrequenzen bei der operativen Überwachung

Die höchste Untersuchungsdichte wurde für das Makrozoobenthos gewählt, auch Makrophyten wurden in der Regel an den gleichen Stellen mit untersucht. Das sonstige Phytobenthos wird erst ab einem Deckungsgrad im Gewässer von größer 10 % beprobt. Ausgewertet worden sind derzeit nur die wichtigsten Proben des sonstigen Phytobenthos. Die Diatomeen wurden ebenfalls nicht flächendeckend beprobt. Stellen mit Nährstoffbelastungen und Stellen ohne Makrophyten sind bevorzugt untersucht und ausgewertet worden. Die ACP Wurden zu den biologischen Beprobungen untersucht. Die Fischfauna wurde an 872 Stellen im 1. Monitoringzyklus untersucht. Die Auswahl der Stellen erfolgte u. a. im Abgleich mit den im LAFKAT der ehemaligen LÖBF vorhandenen Messstellen und Befischungsdaten. Die Anzahl der insgesamt in NRW im ersten Monitoringzyklus untersuchten Messstellen sowie die Anzahl der Untersuchungen der einzelnen biologischen Qualitätskomponenten zeigt Tabelle 5.2.2.2 2.

Tabelle 5.2.2.2 2 Durchgeführte Untersuchungen pro Qualiotätskomponente

Trotz der erstmaligen Anwendung der Verfahren sind in der Regel Bewertungen des ökologischen Zustands für die Wasserkörper möglich. Datenlücken bzw. Unsicherheiten bestehen vor allem für die Qualitätskomponenten, für die eine europäische Interkalibrierung noch nicht durchgeführt wurde, da eine flächenhafte Anwendung von Verfahren erst dann mit Blick auf verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen sinnvoll ist, wenn die entsprechenden Untersuchungsverfahren etabliert sind und robuste Ergebnisse erwarten lassen. Die Datenlage stellt sich insgesamt wie folgt dar:

Makrozoobenthos Auf der Basis der ausgewählten repräsentativen Messstellen und unter Zuhilfenahme der Daten aus der langjährigen Gewässerüberwachung können für die überwiegende Anzahl der Wasserkörper Aussagen zur Saprobie und zu strukturellen Belastungen – allgemeine Degradation sowie zur ökologischen Zustandsklasse Makrozoobenthos getroffen werden.

Makrophyten Auf der Basis der untersuchten Messstrecken können für einen großen Anteil der Wasserkörper Aussagen zur Makrophytenbesiedlung gemacht werden. Auf der Basis des LUANRWVerfahrens können Stellen ohne Makrophyten – wenn die naturräumlichen Gegebenheiten stimmig und der menschliche Einfluss gering ist, als „naturnah – makrophytenfrei“ angesehen werden. Im Gegensatz hierzu sind Stellen mit starker struktureller Degradation durch anthropogenen Einfluss als „makrophytenfrei verödet“ zu beschreiben. Wenn die Einschätzung „makrophytenfrei – naturnah“ bzw. „makrophytenfrei – verödet“ nicht sicher getroffen werden konnte, ist für den betrachteten Überwachungszyklus auch die Bewertung „makrophytenfrei – unsicher bzw. unklar“ möglich gewesen.

Diatomeen Die Kieselalgen sind nicht an allen Messstellen, sondern bevorzugt an Stellen mit Nährstoffbelastungen und an Stellen ohne Makrophyten untersucht worden. Stellen im Fließgewässertyp 18 (LössLehmgeprägte Tieflandbäche) können derzeit noch nicht mit Diatomeen bewertet werden. Ein entsprechendes Verfahren / Modul ist zurzeit noch in der Entwicklung. Somit gibt es derzeit keine flächendeckenden Bewertungen für die Diatomeen.

Phytobenthos ohne Diatomeen (PoD) Die sonstigen Algen ohne die Kieselalgen (Phytobenthos ohne Diatomeen) werden erst ab einem Deckungsgrad im Gewässer größer 10% beprobt. Bevorzugt ausgewertet wurden makrophytenfreie Stellen und solche wo die Makrophytenbewertung unklar ist sowie solche mit Nährstoffbelastungen. Somit gibt es für das sonstige Phytobenthos ohne Diatomeen (PoD) derzeit keine flächendeckenden Bewertungen.

Für folgende Wasserkörper sind derzeit keine biologischen und / oder chemischen Bewertungen möglich : Fließgewässer / Wasserkörper, die z. B.

insbesondere zum durch die biologischen Untersuchungsverfahren vorgeschriebenen Untersuchungszeitpunkt trocken gefallen sind (periodisch trocken fallende Gewässer); dauerhaft trocken gefallen sind (ephemere Gewässer, die nur nach Starkregenereignissen kurzfristig Wasser führen) – z. B. durch den Einfluss des Braunkohletagebaus; immer eine geringe Wasserführung haben und mit den biologischen Untersuchungsverfahren (z. B. PERLODES) nicht beprobt und bewertet werden können; aufgrund der schlechten Struktur (Betonrinne, eingetiefter Kanal etc.) biologisch nur sehr schwer untersucht werden könnten – ohne ein repräsentatives Ergebnis zu liefern, da die Lebensbedingungen für die Biologie hier ohnehin schlecht sind. In folgenden Fällen stehen Untersuchungen noch aus und werden bis zur abschließenden Aufstellung des Bewirtschaftungsplans 2009 ergänzt:

Wasserkörper, für die zunächst die Übertragbarkeit von Ergebnissen benachbarter bzw. ähnlicher Wasserkörper angenommen wurde, was sich aber nicht bestätigt hat; Wasserkörper, die temporär trocken fallen und sich daher in den vorherigen heißen Sommern einer Untersuchung entzogen haben.

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Ermittelnde Überwachung

Die ermittelnde Überwachung wird zu folgenden Zwecken eingeplant:

Ermittelnde Überwachung nach GewBEÜV Überwachung von Gewässern < 10 km² im Rahmen des übrigen wasserwirtschaftlichen Vollzugs Ursachenforschung zur Umsetzung der GewQV Alarmüberwachung Erstellung von Badegewässerprofilen nach der novellierten BadegewässerRL ggf. bestehende Messverpflichtungen aus wasserrechtlichen Genehmigungsbescheiden Erfolgskontrolle von Maßnahmen Schwerpunktprogramme mit dem Ziel gutachtlicher auf das gesamte Land übertragbarer Aussagen Konkret sind in NordrheinWestfalen folgende Programme zur investigativen Gewässerüberwachung etabliert:

INGO Seit 1987 werden im Rahmen der zeitnahen Gewässerüberwachung (INGO) rheinrelevante organische Verbindungen täglich gemessen und ausgewertet. Je nach Station werden jährlich bis über 2000 Einzelproben untersucht und zeitnah bewertet. In dieses Überwachungssystem sind 11 nordrheinwestfälische kontinuierliche Überwachungsstationen, drei zusätzliche Stationen zur Sicherung von Rückstellproben sowie die aus der nordrheinwestfälischen Station Bimmen und der niederländischen Station in Lobith bestehende Internationale Messstation Bimmen-Lobith (IMBL) integriert. Die Auswertung der Daten ergibt für viele organische Verbindungen ein temporäres, wellenartiges Auftreten im Rhein. Zur Detektion dieser nur zeitweilig vorhandenen Belastungen wurden die Probenahmetechniken und Analysenmethoden fortlaufend angepasst und weiterentwickelt. Die Probenahme erfolgt an fest eingerichteten Messstellen in Bad Honnef, Bad Godesberg, DüsseldorfFlehe, Bimmen und in Lobith sowie seit Ende 2007/2008 auch linksrheinisch im Bereich Dormagen (Stürzelberg). Aus den Mündungen der bedeutenden Nebenflüsse (Sieg, Wupper, Erft, Ruhr, Lippe) werden zusätzlich mehrmals pro Woche Stichproben genommen und auf organische Substanzen untersucht.

Mit der kontinuierlichen Überwachung in den o. g. Stationen ist eine zeitnahe Erfassung temporär auftretender Belastunge nmöglich, die im Rahmen der routinemäßigen Gewässerüberwachung nur zufällig detektiert werden können.

Internationaler Warn- und Alarmplan (WAP) der IKSR Die kontinuierliche Überwachung des Rheins erfolgt im Rahmen des internationalen Warn und Alarmplanes Rhein der IKSR. Ab einer Konzentration eines naturfremden organischen Stoffes von 3 g/l erfolgt über die Meldewege des internationalen Warn und Alarmplans Rhein (WAP) eine Information der Rheinanlieger. Besonders toxische Substanzen wie z.B. Pflanzenschutzmittel werden bereits ab Konzentrationen von 0,5 g/l gemeldet. Aktuelle, stationsbezogene Daten der zeitnahen Gewässerüberwachung sind auch über die Internetseite des LANUV (www.lanuv.nrw.de) einsehbar.

Ermittelnde Überwachung nach GewBEÜ-V Die ermittelnde Überwachung ist nach Anhang 6 der GewBEÜV durchzuführen,

falls die Gründe für Überschreitungen der Umweltqualitätsnormen unbekannt sind, d.h. entweder aus der operativen Überwachung nicht geklärt werden können oder bei sich überlagernden Belastungen die Signifikanz der einzelnen Beiträge nicht zu differenzieren ist; an Stellen, an denen die Überblicksüberwachung Defizite anzeigt, die über die operative Überwachung nicht geklärt werden können; um das Ausmaß und die Auswirkungen unbeabsichtigter Verschmutzungen festzustellen. Die ermittelnde Überwachung dient hier zur Klärung von Datendefiziten besonders auf lokaler Ebene, unterstützt bei der Planung lokaler Maßnahmen und ist anzuwenden bei der Erfolgskontrolle lokaler Maßnahmen. Temporäre oder lokale Untersuchungsprogramme dienen zur Erzielung allgemeingültiger Aussagen (Modellierungen, Extrapolationen), die die operative Überwachung auf die spezifischen Parameter ergänzen oder auch ersetzen. (z.B. Arzneimittel oder graue Bänder für ubiquitär eingetragene Stoffe). Die entsprechenden Untersuchungen sind immer auf das spezielle Untersuchungsziel abzustimmen. Daher sind die erforderlichen Messstellen, die zu überwachenden Parameter und die Überwachungsfrequenzen auf diesen Einzelfall bezogen festzulegen. Die Untersuchungen erfolgen räumlich und zeitlich flexibel und sind nicht auf Dauer angelegt.

Erfolgskontrolle von Maßnahmen In der Regel ist es notwendig, schon als Planungsgrundlage die Gewässersituation oberhalb und unterhalb der zu betrachtenden Maßnahmen zu evaluieren. Vor Beginn der Maßnahmen ist ein maßnahmen und projektunabhängiges Monitoring mit der Methodik zu beginnen mit der auch der Erfolg der Maßnahme dauerhaft dokumentiert werden soll. Ein Monitoring zu Ermittlungszwecken wird beispielsweise durchgeführt zur

Kläranlagenüberwachung nach § 60 LWG Erfolgskontrolle an Regenrückhaltebecken (RRB) und Regenüberlaufbecken (RÜB) Erfolgskontrolle von Maßnahmen zur naturnahen Entwicklung von Fließgewässern (KNEF)

Überwachung von Gewässern mit Einzugsgebieten < 10 km² im Rahmen des übrigen wasserwirtschaftlichen Vollzuges Soweit an Gewässern mit Einzugsgebieten < 10 km² besondere Belastungssituationen bestehen, sind diese im Rahmen des wasserwirtschaftlichen Vollzuges geeignet zu überwachen. Für die Untersuchung saprobieller Belastungen kann hierbei anstelle des in der operativen Überwachung üblichen PERLODESVerfahrens zur Effizienzsteigerung das DINVerfahren angewandt werden.

Ermittlung nach GewQV Die Richtlinie 76/464/EWG bleibt bis 2013 in der konsolidierten Fassung 2006/11/EG gültig. Sie wurde mit der Gewässerqualitätsverordnung vom 1.6.2001 in Landesrecht umgesetzt. Nach Inkrafttreten der GewQV liegt seit dem 10.10.2001 das erste „Nordrheinwestfälische Programm nach Artikel 7 der Richtlinie 76/464/EG (Richtlinie des Rates vom 4. Mai 1976 betreffend die Verschmutzung infolge der Ableitung bestimmter Stoffe in die Gewässer der Gemeinschaft) zur Verringerung der Gewässerbelastung durch gefährliche Stoffe und Gruppen von Stoffen nach Liste II der Richtlinie“ vor. Die Ursachenermittlung bei Qualitätszielüberschreitungen und die Erfolgskontrolle nach Maßnahmen sind hier Aufgaben der ermittelnden Überwachung und folgen den Prinzipien, die auch nach GewBEÜV gelten. Es ist hierbei jedoch zu beachten, dass die GewBEÜV für einige Stoffe eine andere Untersuchungsmatrix vorgibt als die GewQV. Für eine Übergangszeit bis 2013 sind sowohl die WRRL als auch die RL 2006/11/EG geltendes europäisches Recht, obgleich sie unterschiedliche Ansätze zur Bewertung von Fließgewässern beinhalten; die Erkenntnisse aus den beiden Überwachungsarten können sich jedoch ergänzen.

Ermittlung nach Badegew-V Die novellierte BadegewässerRL stellt eine Korrelation zwischen der Überwachung der EGBadegewässer und der WRRL her, sie fordert im Besonderen die Erstellung von Badegewässerprofilen derart, dass alle Quellen, die zu einer hygienischen oder sonstigen relevanten Belastung der Badegewässer beitragen oder beitragen könnten, erfasst und dokumentiert werden. Fast alle in NRW liegenden Badegewässer sind isolierte künstliche Seen, einige sind aber auch durch Fließgewässer gespeist. In alle Badegewässer erfolgen direkt oder über den Frischwasserzustrom Einträge, z.B. aus Regenwassereinleitungen, Abschwemmungen von den Uferzonen, etc. Diese Einträge sind nach den Vorgaben der novellierten Richtlinie zu untersuchen.

Ausblick auf Überwachungsnetze 2009 – 2011

Die Planung für den zweiten Monitoringzyklus 2009 2011 folgt dem MonitoringLeitfaden , der ständig fortgeschrieben wird. Dabei werden berücksichtigt:

1. Die Ergebnisse aus dem 1. Überwachungszyklus 2005 – 2008 2. Neuere Festlegungen zu Untersuchungs und Bewertungsverfahren, insbesondere die Fortschritte bei der europäischen Interkalibrierung 3. Die Anforderungen aus dem Maßnahmenprogramm, das zum Teil vertiefende Untersuchungen festlegt. Überwachungsprogramm für das Westdeutsches Kanalnetz

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Das westdeutsche Kanalnetz besteht aus einem Komplex von Schifffahrtskanälen, die den Industrieraum RheinRuhr auf mehreren Wegen mit der Nordsee und über den Mittellandkanal mit der Elbe, der Oder und dem Großraum Berlin verbinden. Im nordrheinwestfälischen Messnetz enthalten sind folgende Kanäle:

DortmundEmsKanal (DEK) DattelnHammKanal (DHK) WeselDattelnKanal (WDK) RheinHerneKanal (RHK) MittellandKanal (MLK) Osnabrücker Stichkanal.

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Diese künstlichen Gewässer dienen in erster Linie dem Güterverkehr und gehören zu den verkehrsreichsten Kanälen Europas. Weitere Nutzungen sind Brauchwasserentnahmen durch die Industrie und für den Kühlwasserbedarf der Kraftwerke, in wenigen Abschnitten auch Wasserentnahme für die Trinkwassergewinnung. Dem Kanalnetz wird über Pumpstationsketten Wasser aus der Lippe, der Ruhr, der Weser und dem Rhein zugeführt, im geringen Umfang auch Kühlwasser aus den Kraftwerken. Abb. BP 523 Karte Kanalnetz NRW zeigt das Netz der Schifffahrtskanäle in NRW.

ToDo|Redaktion: Abb.Kanalnetz einfügen

Abb.xxx: Das westdeutsche Kanalnetz

Überblicksweise Überwachung

Das westdeutsche Kanalnetz ist in NRW für alle Flussgebietseinheiten, mit Ausnahme der Maas, von Bedeutung. Als repräsentative Beispiele werden daher der Mittellandkanal und der DortmundEmsKanal überblicksweise überwacht. Jeder Kanal enthält eine Messstelle, die im chemischen Monitoring intensiver beprobt wird. Im biologischen Monitoring sind für die Komponente „Makrozoobenthos“ methodenbedingt jeder Stelle acht Unterproben von repräsentativen Kanalabschnitten zugeordnet.

Operative Überwachung

Die übrigen Kanäle unterliegen der operativen Überwachung. Die chemische Untersuchung wird an insgesamt 27 Messstellen durchgeführt, für die biologische Untersuchung (Makrozoobenthos) wurde wie bei der Überblicksüberwachung pro Kanal eine Probenahmestelle mit jeweils acht Unterproben ausgewählt, so dass auch hier der gesamte Abschnitt repräsentativ erfasst wird. Von der Untersuchung ausgenommen wurden bisher die „alten Fahrten“, sie sollen im künftigen Monitoring stichprobenartig als mögliche Potenzialstrecken berücksichtigt werden.

Überwachungsprogramm

Schifffahrtskanäle stellen eine eigene Gewässerkategorie dar. Sie weisen zwar einige Merkmale fließender und stehender Gewässer auf, unterscheiden sich aber in ihrem Charakter deutlich von diesen: Ihre Ufer sind komplett ausgebaut entweder gespundet oder mit vergossenen Steinschüttungen befestigt. Infolge des regen Schiffsverkehrs wird das Wasser durch aufgewirbeltes Sediment stark getrübt und die Ufer verstärkt den Sog und Schwallwellen ausgesetzt. Im Unterschied zu den großen Flüssen gibt es für die Schifffahrtskanäle keine bundesweit einheitlichen, abgestimmten biologischen Bewertungsverfahren. Nach derzeitiger Einschätzung ist lediglich eingeschränkt das Makrozoobenthos als Bewertungskomponente geeignet. Die Kanäle sind hinsichtlich ihrer Struktur, Funktion und Besiedlung großen Strömen am ähnlichsten (FließgewässerTyp 20). Zur Anwendung kommt daher für das Makrozoobenthos das Bewertungsverfahren „Perlodes“ mit dem „erweiterten PotamonTypieIndex (PTI) nach SCHÖLL et al. (2005) .

ToDo|Redaktion: ins Literaturverzeichnis übernehmen: SCHÖLL, F., A. HAYBACH & B. KÖNIG (2005): Das erweiterte Potamontypieverfahren zur ökologischen Bewertung von Bundeswasserstraßen (Fließgewässertypen 10 und 20: Kies und sandgeprägte Ströme, Qualitätskomponente Makrozoobenthos) nach Maßgabe der EUWasserrahmenrichtlinie. – Hydrologie und Wasserbewirtschaftung 49, H5, S.234247

Tabelle BP 523 Tabelle Überwachungsprogramm Kanäle NRW informiert über das biologische und chemische Überwachungsprogramm der Schifffahrtskanäle in NRW.

Tabelle xxx: Biologisches und chemisches Überwachungsprogramm für die Schifffahrtskanäle in NRW

ToDo|Redaktion:BP 523 Tabelle Überwachungsprogramm Kanäle NRW einfügen ToDo|Änderungen an diesem Text werden nicht mehr berücksichtigt Änderungswünsche bitte direkt an Frau FrotscherHoof und IU (klaus.dapp@iuinfo.de) Überwachungsprogramme für die Seen und Talsperren

ToDo|Änderungen an diesem Text werden nicht mehr berücksichtigt Änderungswünsche bitte direkt an Frau FrotscherHoof und IU (klaus.dapp@iuinfo.de)

NordrheinWestfalen hat über 2000 stehende Gewässer. Fast alle sind durch die Tätigkeit des Menschen entstanden, die meisten durch den Abbau von Kies, Sand, Braunkohle und anderer Bodenschätze. Über 70 Talsperren wurden aus wasserwirtschaftlichen Gründen, vor allem für die Trinkwassergewinnung, den Hochwasserschutz, die Niedrigwasseraufhöhung und Energiegewinnung angelegt.Der überwiegende Teil der Talsperren wird von den zuständigen Wasserverbänden überwacht, alle monitoringrelevanten Seen sowie einige Talsperren untersucht das LANUV.

Überblicksweise Überwachung

NordrheinWestfalen hat keine natürlichen Seen, deren Volumen für die Flussgebietseinheit gemäß der WRRL kennzeichnend ist. Daher unterliegt kein See der überblicksweisen Überwachung. Einen wasserwirtschaftlichen Schwerpunkt stellen in NRW die zahlreichen Talsperren dar, die wegen ihrer Vielzahl eine bedeutsame Wirkung auf die jeweiligen Teileinzugsgebiete ausüben. Deshalb werden zwei Talsperren mit unterschiedlicher Größe aus unterschiedlichen Naturräumen als repräsentative Beispiele in die Überblicksüberwachung in NRW aufgenommen (s.Karte xxx):

ToDo|Redaktion: Verweis auf BP 522 Karte der Überblicksmessstellen

Oleftalsperre (Eifel) Sorpetalsperre (Sauerland). Für die ökologische und chemische Bewertung dieser Talsperren werden herangezogen:

Phytoplankton Phytobenthos (benthische Diatomeen) Allgemeine physikalische und chemische Komponenten Prioritäre und nichtprioritäre Schadstoffe Sonstige Schadstoffe, deren Eintrag im Einzugsgebiet in monitoringrelevanten Mengen nicht gänzlich ausgeschlossen werden kann Makrophyten, Makrozoobenthos und Fische konnten nicht berücksichtigt werden, weil sich diese Komponenten entweder nicht zur Beurteilung von Talsperren eignen oder zurzeit noch keine anwendungsreifen Bewertungsverfahren vorhanden sind.

Operative Überwachung

Für das operative Überwachungsprogramm wurden 21 Seen ausgewählt, die folgende Kriterien erfüllen:

Seefläche > 50 ha die Herrichtung von Abgrabungsseen ist abgeschlossen, d.h. die Abgrabung von Bodenschätzen wie Kies, Sand und Braunkohle sowie die Gestaltung der Uferböschungen ist beendet; ebenso die Wasserfüllung des Seebeckens bei Tagebauseen. Tab.xxx im Anhang AB 2111 Tabelle Liste OFWK Seen NRW enthält die Seen in NRW, die der operativen Überwachung unterliegen. Mit einer Ausnahmem (Flussgebiet Weser) liegen sie alle im Flussgebiet Rhein, die meisten davon im Teileinzugsgebiet „RheingrabenNord“.

Talsperren sind stark veränderte Fließgewässerabschnitte. Sind sie ihrem Charakter nach stehenden Gewässern ähnlicher, werden sie nach den für Seen geltenden Kriterien bewertet.

Für die Aufnahme in das operative Überwachungsprogramm nach EGWRRL waren folgende Kriterien zu erfüllen:

Einzugsgebiet des gestauten Fließgewässers > 10 km² Gestauter Flussabschnitt als erheblich veränderter Wasserkörper ausgewiesen Wassererneuerungszeit > 30 Tage Länge des Staubereiches > 2 km. Insgesamt 24 Talsperren erfüllen diese Kriterien (s.Tabelle xxx im Anhang) AB 2111 Tabelle Liste OFWK Talsperren NRW .

Messstellen Grundsätzlich gilt jeder See und jede Talsperre als eigener Wasserkörper mit je einer überblicksweisen bzw. operativen Messstelle. Jedoch sind einzelne Komponenten an unterschiedlichen Stellen zu erheben: Die Messstellen für die Untersuchung des Planktons und die Erfassung der allgemeinen physikalischchemischen Kenngrößen liegen stets über der größten Tiefe eines Sees bzw. einer Talsperre. Für die Probenahmestellen des Phytobenthos (Diatomeen) und der Makrophyten wurden repräsentative Uferabschnitte gewählt, die die wechselnden Belastungsintensitäten am Wasserkörper widerspiegeln – pro Gewässer je nach Größe zwischen vier und acht Stellen. In Talsperren werden benthische Kieselalgen (Diatomeen) nur an den beiden Gewässern, die der Überblicksüberwachung unterliegen, testweise untersucht, da ihre Eignung zur Bewertung von Talsperren noch nicht erwiesen ist.

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Tabelle BP5242 Tabelle Messprogramm_Seen_Talsperren NRW informiert über das Programm der Überblicks und operativen Überwachung der Seen und Talsperren.

Tab.xxx: Überwachungsprogramm der Seen und Talsperren in NRW

ToDo|Redaktion: Tabelle Messprogramme Seen_Talsperren einfügen

Die Lage der überwachten Seen und Talsperren in NRW ist aus Abb. BP 632 Karte Trophie Seen Talsperren NRW ersichtlich.

Überwachungsnetz 2009-11

Aufgrund des großen Kenntniszuwachses, der im vergangenen Monitoring (200608) erzielt wurde, kann das nächste Überwachungsprogramm (200911) gestrafft werden.

Schwerpunktmäßig sollten die Seen und Talsperren untersucht werden,

die der Überblicksüberwachung unterliegen für die derzeit noch größere Kenntnislücken bestehen deren letzte Überwachung bereits mehrere Jahre zurückliegt. Gewässer, in denen sich der Zustand in den letzten Jahren nicht auffällig verändert hat und auch künftig keine deutlichen Veränderungen des ökologischen und chemischen Zustandes zu erwarten sind, sollten in größeren Zeitabständen (sechs Jahre) überwacht werden.

Für jedes Gewässer ist zu prüfen, ob alle zur Bewertung geeigneten Komponenten berücksichtigt werden müssen oder ob sich die Untersuchung auf die empfindlichste Organismengruppe beschränken kann. Für die Mehrzahl der ausgewählten Standgewässer ist die Erfassung mehrerer Komponenten, nämlich von Phytoplankton, Phytobenthos Diatomeen und Makrophyten sinnvoll.Die Ergebnisse sichern die im vergangenen Monitoring gewonnenen Befunde ab und können dazu beitragen, neu entwickelte Bewertungsverfahren zu optimieren.

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ToDo|Änderungswünsche an diesem Text werden nicht mehr berücksichtigt Änderungswünsche bitte direkt an Frau FrotscherHoof, Frau Lerho und IU (klaus.dapp@iuinfo.de) Überwachungsprogramme für das Grundwasser

In NordrheinWestfalen existieren auf Landesebene seit Jahrzehnten umfangreiche Überwachungsnetze zur Grundwasserüberwachung. Die Messstellen für das Monitoring nach EGWRRL wurden überwiegend aus den vorhandenen Überwachungsnetzen selektiert oder es wurden weitere Messstellen Dritter hinzugenommen. Die Überwachungsnetze sind fristgerecht am 22.03.2007 an die EUKommission gemeldet worden.

Für folgende Überwachungsarten sind Überwachungsnetze eingerichtet worden:

Mengenmäßige Grundwasserüberwachung Chemische Grundwasserüberwachung Überblicksüberwachung Operative Überwachung

Mengenmäßige Überwachung

Überwachungsnetz

Nach EGWRRL bzw. GewBEÜV sind für die Grundwasserkörper in den Einzugsgebieten Überwachungsnetze zur mengenmäßigen Überwachung zu errichten. Dabei erfolgt gemäß EGWRRL keine Differenzierung zwischen überblicksweiser und operativer Überwachung.

Die Dichte der Messstellen des Überwachungsnetzes und die Häufigkeit der Messungen müssen die Abschätzung der Grundwasserstände jedes Grundwasserkörpers oder jeder Gruppe von Grundwasserkörpern unter Berücksichtigung kurz und langfristiger Schwankungen und der Grundwasserneubildung ermöglichen. Kriterium zur Beurteilung des mengenmäßigen Zustands ist vor allem der Grundwasserstand. Deshalb wurden gegenüber der Bestandsaufnahme noch weitere Messstellen im Festgesteinsbereich ausgesucht, während im Lockergesteinsbereich die Messstellendichte gegenüber der Bestandsaufnahme ausgedünnt wurde. Insgesamt konnte damit das Überwachungsnetz optimiert werden. Dennoch ist es häufig, vor allem im Festgesteinsbereich, nicht möglich, einen Grundwasserstand zu messen, so dass auch Quellschüttungen herangezogen werden.

Das Überwachungsnetz zur mengenmäßigen Grundwasserüberwachung enthält landesweit 1516 Messstellen.

Die Karte mit dem Überwachungsnetz zur mengenmäßigen Grundwasserüberwachung ist in der Anlage XXX dargestellt.

Überwachungsturnus

Die Messung des Grundwasserstands erfolgt regelmäßig an allen 1.516 Grundwasserstandsmessstellen. Die Überwachungsfrequenzen werden so gewählt, dass eine zuverlässige Beurteilung des mengenmäßigen Zustands möglich ist. Deshalb erfolgen i. d. R. monatliche Messungen. Es werden aber auch Messstellen mit geringerer Überwachungshäufigkeit (bis zu halbjährlich) hinzugenommen, vor allem wenn lange Messreihen vorliegen.

Chemische Überwachung Nach Anhang 12 GewBEÜV sind zur Überwachung des chemischen Zustands der Grundwasserkörper Überwachungsnetze zur überblicksweisen Überwachung und gegebenenfalls zur operativen Überwachung einzurichten. Die Überwachungsnetze müssen so errichtet und betrieben werden, dass eine umfassende repräsentative Übersicht über den chemischen Zustand des Grundwassers gegeben ist und ein langfristiges, anthropogen bedingtes Ansteigen von Schadstoffkonzentrationen (Trend) bzw. dessen Umkehr infolge von Maßnahmen erkannt werden kann.

Überblicksüberwachung

Die Überblicksüberwachung dient der Ergänzung und Validierung der Verfahren für die Beurteilung der Auswirkungen sowie der Bereitstellung von Informationen zur Beurteilung langfristiger natürlicher oder anthropogen bedingter Trends.

In NordrheinWestfalen wird die Überblicküberwachung für jeden Grundwasserkörper durchgeführt. Es wurden 988 Messstellen zur Überblicksüberwachung eingerichtet.

Parameter und Überwachungsturnus

Folgende Parameter sind gemäß GewBEÜV (Anhang V der WRRL) im Rahmen der Überblicksüberwachung in allen Grundwasserkörpern zu überwachen:

Sauerstoff pHWert Leitfähigkeit Nitrat Ammonium

Weiterhin wird in NordrheinWestfalen – wie auch in anderen Bundesländern – eine Bestimmung der Hauptionen (Na, K, Ca, Mg, Fe, Mn, SO4, Cl, HCO3) durchgeführt. Dies bedeutet keinen Mehraufwand und ermöglicht eine Ionenbilanz. Die o. g. 5 Standardparameter und Hauptionen bilden zusammen die sog. Basisparameter, die in NRW einmal jährlich (gemäß LAWAEmpfehlung) an allen Messstellen untersucht werden

Darüber hinaus erfolgt in jedem Grundwasserkörper an den Messstellen der Überblicksüberwachung eine Überwachung bzgl. Pflanzenschutzmittel (PSM). Diese Überwachung

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hinsichtlich gebietsspezifischer PSM erfolgt rotierend, so dass jedes Jahr ca. ein Sechstel der Grundwassermessstellen der Überblicküberwachung analysiert wird. Im Laufe von 6 Jahren (Turnus des Bewirtschaftungsplans) werden dann alle ausgewählten Grundwassermessstellen der Überblicksüberwachung einmal beprobt. Da es sich bei der PSMBestimmung um eine aufwändige Analytik handelt, wurde bewusst auf eine häufigere Untersuchung verzichtet. Die erste landesweite PSMUntersuchung zur Überblicksüberwachung erfolgte innerhalb der Jahre 2006 und 2007, so dass für den ersten Bewirtschaftungsplan auch neue Untersuchungen zur Verfügung stehen.

Die Tochterrichtlinie Grundwasser enthält Vorgaben für die Beurteilung des chemischen Grundwasserzustands. Neben den o. g. Parametern werden in der Tochterrichtlinie Grundwasser im Anhang II weitere Parameter im Rahmen einer Mindestliste aufgeführt, für die durch die Mitgliedsstaaten Schwellenwerte in Erwägung zu ziehen sind. Die hierzu in NordrheinWestfalen festgelegten Schwellenwerte sind in Kap. 3 aufgeführt.

Die SchwellenwertParameter werden, falls sie nicht in der jährlichen Basisuntersuchung enthalten sind, alle 6 Jahre an den Messstellen der Überblicksüberwachung gemessen. Für den ersten Bewirtschaftungsplan erfolgte die Untersuchung einmal verteilt auf die Jahre 2006 und 2007.

Tabelle XXX: Parameter und Überwachungsturnus der Überblicksüberwachung des Grundwassers

Parameter Überwachungsturnus

Sauerstoff, pHWert, Leitfähigkeit, Nitrat, Ammonium, Na, K, Ca, Mg, Fe, Mn, SO4, Cl, HCO3

jährlich

PSM, Arsen, Cadmium, Blei, Quecksilber, Nickel, Tetrachlorethylen, Trichlorethylen

ggf. gebietsspezifische Parameter

alle 6 Jahre

Operative Überwachung

Überwachungsnetz

Die operative Überwachung wird im ersten Bewirtschaftungsplan für jeden Grundwasserkörper durchgeführt, dessen Zielerreichung im Hinblick auf den chemischen Zustand im Rahmen der Bestandsaufnahme als unwahrscheinlich eingestuft wurde. Dies sind über 60 % der Grundwasserkörper. Die operative Überwachung dient der Feststellung des chemischen Zustands der Grundwasserkörper und der Analyse langfristiger anthropogener Trends.

Die Ergebnisse der operativen Überwachung sind auch Grundlage für die Maßnahmenplanung. Somit muss das Überwachungsnetz belastbare Aussagen über den Grundwasserzustand liefern. Vor diesem Hintergrund und der Tatsache, dass in NordrheinWestfalen viele Messstellen vorhanden sind, wurde bewusst eine relativ hohe Messstellendichte ausgewählt. Weiterhin ist es auch aus fachlicher Sicht anzustreben, eine größere Information in der Fläche zu haben. Das operative Überwachungsnetz umfasst zusammen mit dem Überblicksmessnetz 1.659 Messstellen. (Überblicksmessstellen in den Grundwasserkörpern mit operativer Überwachung dienen auch der operativen Überwachung.)

Die Grundwasserqualität an einer Grundwassermessstelle wird maßgeblich durch die Flächen¬nutzungen und anthropogenen Einwirkungen im Einzugsgebiet der Grundwassermessstelle bestimmt. Deshalb erfolgte die Auswahl der Messstellen in Abhängigkeit von der Flächen¬nutzung im Grundwasserkörper. Jeder Messstelle wird eindeutig eine charakteristische Landnutzung zugeordnet. Dabei entspricht die Anzahl der Messstellen innerhalb einer Flächennutzung dem Anteil dieser Flächennutzung an der gesamten Grundwasserkörperfläche, z.B. bei 75% Landwirtschaft und 25% Wald: 9 LandwirtschaftsMST und 3 WaldMST.

Die Karte mit dem Überwachungsnetz zur chemischen Grundwasserüberwachung ist in der Anlage XXX dargestellt.

Parameter und Überwachungsturnus

In den Grundwasserkörpern mit operativer Überwachung werden zusätzlich zu den Basisparametern noch diese Parameter überwacht, durch die der Grundwasserkörper in „Zielerreichung unwahrscheinlich“ eingestuft wurde. (I. d. R. ist dies der Parameter Nitrat, der ohnehin schon an jeder Messstelle untersucht wird.) Falls ein Stoff, der nicht im Überwachungsprogramm ist, einen Grundwasserkörper maßgeblich beeinträchtigt, ist dieser Parameter in die Überwachung aufzunehmen.

Die operative Überwachung findet entsprechend der Mindestvorgabe aus der EGWRRL einmal jährlich statt an den Messstellen der operativen Überwachung.

Die relativ geringe Überwachungshäufigkeit von einmal jährlich ist fachlich gut vertretbar, da in NordrheinWestfalen eine relativ hohe Messstellendichte ausgewählt werden konnte. Für die Grundwasseruntersuchung ist es besser mehr Information in der Fläche zu haben, als in kürzeren zeitlichen Abständen.

Tabelle XXX: Parameter und Überwachungsturnus der operativen Überwachung des Grundwassers

Parameter Überwachungsturnus

Sauerstoff, pHWert, Leitfähigkeit, Nitrat, Ammonium, Na, K, Ca, Mg, Fe, Mn, SO4, Cl, HCO3

´´´und´´´

Parameter, für die „Zielerreichung unwahrscheinlich“ festgestellt wurden

ggf. gebietsspezifische Parameter

jährlich

Punktquellen

Die operative Überwachung der Grundwasserkörper, die durch punktuelle Schadstoffquellen (z.B. Altlasten) belastet sind, bezieht sich ausschließlich auf die 17 Grundwasserkörper in NordrheinWestfalen, die aufgrund von punktuellen Schadstoffquellen in der Bestandsaufnahme mit „Zielerreichung unwahrscheinlich“ eingestuft wurden.

Im Rahmen der Bestandsaufnahme zur WRRL erfolgte in NordrheinWestfalen eine emissionsseitige Betrachtung der potenziellen Belastungen durch punktuelle Schadstoffquellen, indem den grundwasserrelevanten Altlasten generell Wirkungsbereiche zugeordnet wurden. Im Vorfeld jedes weiteren Bewirtschaftungsplans sind im Vorlauf bei allen Grundwasserkörpern die landesweiten Untersuchungen (gem. Bestandsaufnahme) durchzuführen. Daraus ergeben sich die Grundwasserkörper, für die eine operative Überwachung durchzuführen ist.

Die operative Überwachung der Punktquellen erfolgt durch Abgrenzung und Überwachung der Schadstofffahnen. Für die äußere Abgrenzung der Schadstofffahnen werden nach Möglichkeit die Geringfügigkeitsschwellenwerte gem. LAWA genommen.

Die Bewertung des Zustands von Grundwasserkörpern mit einer signifikanten Belastung durch punktuelle Schadstoffquellen erfolgt über die Veränderungen der Schadstofffahne und die Größe der Schadstofffahne.

Überwachungsnetze für das Grundwasser ab 2009

Für den ersten Bewirtschaftungsplan ist eine operative Überwachung in den Grundwasserkörpern durchgeführt worden, die in der Bestandsaufnahme mit „Zielerreichnung unwahrscheinlich“ eingestuft wurden. Aufgrund des restriktiven Bewertungsansatzes in der Bestandsaufnahme (z.B. Ansatz der halben Qualitätsnorm) waren dies relativ viele Grundwasserkörper (über 60 %). Nach den Vorgaben des jetzigen Monitorings sind somit weniger Grundwasserkörper in einem schlechten Zustand, so dass der Umfang der operativen Überwachung (theoretisch) reduziert werden könnte. In jedem Bewirtschaftungszyklus werden die gefährdeten Grundwasserkörper festgelegt und dort eine operative Überwachung durchgeführt. Inwieweit eine Reduzierung aber fachlich sinnvoll ist, muss noch in der entsprechenden Facharbeitsgruppe diskutiert und festgelegt werden.

Die Überwachungsnetze zur mengenmäßigen Grundwasserüberwachung und zur Überblicksüberwachung des Grundwassers bleiben grundsätzlich unverändert. Die Möglichkeit, dass einzelne Messstellen ersetzt werden müssen, ist bei solch umfangreichen Überwachungsnetzen natürlich immer gegeben. Damit sind kleine (unerhebliche) Veränderungen

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gegeben.

ToDo|Änderungswünsche an diesem Text werden nicht mehr berücksichtigt Änderungswünsche bitte direkt an Frau FrotscherHoof, Frau Lerho und IU (klaus.dapp@iuinfo.de) Zustand der Oberflächengewässer

ToDo| Änderungen an diesem Text werden nicht mehr berücksichtigt Änderungswünsche bitte direkt an Frau FrotscherHoof und IU (klaus.dapp@iuinfo.de)

Bezüglich der Wasserqualität ist in NordrheinWestfalen trotz der hohen Besiedlungsdichte, der intensiven bergbaulichen, industriellen und landwirtschaftlichen Nutzung ein in weiten Teilen guter Zustand erreicht worden. Es bestehen noch an einzelnen Gewässern Probleme entweder aufgrund eines hohen Abwasseranteils oder aufgrund besonderer Belastungen. Schwerpunkt der stofflichen Belastung ist zurzeit noch die Emscher. Bezüglich der biologischen Qualitätskomponenten erreichen viele Gewässer hingegen zurzeit nicht den guten Zustand und auch nicht das gute ökologische Potenzial.

Einführung

Für alle Bäche, Flüsse und Kanäle mit einem Einzugsgebiet > 10 km² sowie für die Seen und Talsperren mit einer Fläche > 50 ha wurde auf Basis des in den Jahren 2005 bis 2008 durchgeführten Gewässermonitorings mit bundesweit abgestimmten Bewertungsmethoden und unter Hinzuziehung von Expertenwissen der derzeitige ökologische und chemische Gewässerzustand ermittelt. Dabei wurden natürliche, erheblich veränderte und künstliche Gewässer in gleicher Weise bearbeitet. Die grundsätzlichen Anforderungen an die Beurteilung des ökologischen Zustandes sind in Kap. 3 beschrieben. Die Messnetze, auf deren Basis der Zustand der Fließgewässer in NRW ermittelt wurde, sind in Kap. 5 beschrieben. Bei der biologischen Überwachung wurden die folgenden Komponenten untersucht:

Makrozoobenthos Makrophyten Phytobenthos und Phytoplankton Fischfauna Zur Absicherung und Plausibilisierung der Ergebnisse wurden bei jeder biologischen Probenahme die allgemeinen chemischphysikalischen Qualitätskomponenten (ACP) erfasst.

Bei der chemischen Überwachung wurden alle Stoffe erfasst, deren Relevanz für das jeweilige Flussgebiet nicht sicher ausgeschlossen werden konnte. Die im Gewässer vorliegenden Stoffkonzentrationen wurden auf Basis von europa bzw. bundesweit abgeleiteten Umweltqualiätsnormen überprüft. Soweit durch weitere Stoffe, die bisher deutschlandweit nicht gesetzlich verbindlich geregelt sind, Beeinträchtigungen des ökologischen Gewässerzustands vermutet werden können, wurden diese ebenfalls untersucht. Im Folgenden wird der IstZustand der zur Umsetzung der EGWRRL untersuchten Oberflächengewässer in NordrheinWestfalen zusammenfassend beschrieben. Detailinformationen zu den Monitoringergebnissen finden sich im zum einen in Karten und zum anderen in den PlanungseinheitenSteckbriefen im Anhang sowie unter www.umwelt.nrw.de .

ToDo| FB 55 mit 51: Karten für den Anhang zu Monitoringergebnissen (Bänderkarten) für alle biol. Qualitätskomponenten und die chemischen Stoffgruppen, für Seen gesonderte Darstellung Überblick über den ökologischen und chemischen Zustand der Fließgewässer in NRW

Makrozoobenthos DIe Probenahme des Makrozoobenthos erfolgte an Messstellen, für die davon ausgegangen wurde, dass sie für den jeweils betrachteten Gewässerabschnitt (ein oder mehrere Wasserkörper) repräsentativ sind. Ziel und Aufbau des Messnetzes sind in Kapitel 5 beschrieben. Die Bewertung der an den Messstellen angetroffenen Fauna und die Beurteilung des gesamten Wasserkörpers erfolgte auch für erheblich veränderte und künstliche Gewässer zunächst im Vergleich zum für den jeweiligen Gewässertyp geltenden Referenzzustand, s. Kapitel 3 und Karte LAWAGewässertypen . Zur Bewertung des Messstellenergebnisses wurde die Software ASTERICS benutzt, die das bundesweit eingeführte Bewertungsverfahren PERLODES umsetzt. Das rechnerische Ergebnis wurde grundsätzlich von Experten überprüft, außerdem wurde die Übertragung des an einer Messstelle gefundenen Ergebnisses auf den Wasserkörper von Experten vorgenommen. Einzelheiten hierzu finden sich im

ToDo| Redaktion: Link auf Monitoringleitfaden Teil A unter Punkt 1.1.

Die an den Probenahmestellen angetroffene benthische Lebensgemeinschaft (Makrozoobenthos) wurde in Modulen ausgewertet, so dass folgende Indikationen möglich waren:

Belastung mit organisch abbaubaren Substanzen (saprobielle Belastung), Strukturelle Veränderung des Lebensraums Gewässers (allgemeine Degradation) und ggf. Versauerung des Gewässers. Ergebnisse für das Modul Saprobie

Die Saprobie zeigt in der Regel folgende Belastungen an:

ToDo| H. Friedeheim. Abgleich mit den Tabellen, die Sie zur Programmierung der KausalanalysenAuswertung verwendet haben

Belastungen aus kommunalen Kläranlagen PQ_OW_Kommunen/Haushalte und Siedlungsentwässerung PQ_OW_Misch und Niederschlagswasser Belastungen durch Nährstoffeinträge aus der Landwirtschaft DQ_OW_Landwirtschaft Belastungen durch Rück oder Aufstau HY_OW_Durchgängigkeit Die Belastungen aus den Haushalten wurden in NordrheinWestfalen durch die Umsetzung grundlegender Maßnahmen bereits erheblich gemindert, so dass inzwischen knapp 80 % der Oberflächengewässer bezüglich der Saprobie einen guten oder besseren Zustand aufweisen. In größerem Umfang bestehen noch Defizite im Emscher und im Emseinzugsgebiet. In den übrigen Landesteilen sind nur kleinere Gewässer oder Gewässerabschnitte hinsichtlich der Saprobie noch nicht in einem guten Zustand. Einen Überblick gibt Abbildung Saprobie , Detailinformationen finden sich in der Karte – Saprobie und in den PlanungseinheitenSteckbriefen im Anhang.

ToDo| FB 51 mit 55: Abbildung Saprobie Monitoringergebnisse mit Torte wie festgelegt

Abb. xxx: Monitoringergebnisse für die Komponente Makrozoobenthos, Modul Saprobie

ToDo| FB 51 Karte Saprobie für Anhang

Ergebnisse für das Modul Allgemeine Degradation

ToDo| H. Friedeheim. Abgleich mit den Tabellen, die Sie zur Programmierung der KausalanalysenAuswertung verwendet haben

Das Modul „Allgemeine Degradation“ zeigt in der Regel folgende Belastungen an:

Veränderungen der Gewässerstrukturen, des Gewässerverlaufs, der Sohle, des Ufers u.w. HY_OW_Morphologie Störungen der Durchgängigkeit HY_OW_Durchgängigkeit Veränderungen des Wasserhaushalts zum Beispiel durch Wassernentnahmen HY_OW_Wasserhaushalt Hydraulischen Stress durch stoßweise Einleitungen PQ_OW_Misch und Niederschlagswasser Sediment und Schwebstoffeinträge aufgrund von Erosion DQ_OW_Landwirtschaft Viele dieser Belastungen sind zugunsten von Gewässernutzungen entstanden und können nicht ohne signifikante Einschränkung der Nutzungen rückgängig gemacht werden. Entsprechend sind viele der Gewässer, die für das Modul „Allgemeine Degradation“ nicht den guten Zustand erreichen, als erheblich verändert eingestuft. Gleichwohl wurde auch für diese Gewässer, die nur das gute ökologische Potenzial erreichen können, nachfolgende eine Beurteilung des ökologischen Zustands durchgeführt. Mit der Durchführung von Auenprogrammen und mit Durchführung zahlreicher Projekte der Städte und Gemeinden, der sondergesetzlichen Wasserverbände, der Wasser und Bodenverbände oder des Naturschutzes sind sowohl an den natürlichen als auch an den erheblich veränderten Gewässern Verbesserungen erreicht worden. Einen Überblick gibt Abbildung Allg. Degradation , Detailinformationen finden sich in der Karte – Allg. Degradation und in den PlanungseinheitenSteckbriefen im Anhang.

ToDo| FB 51 mit 55: Abbildung Allg. Degr. Monitoringergebnisse mit Torte wie festgelegt

Abb. xxx: Monitoringergebnisse für die Komponente Makrozoobenthos, Modul Allgemeine Degradation

ToDo| FB 51 Karte Allg. Degr. für Anhang

Die Abbildung zeigt, dass die Situation im Mittelgebirge besser ist als im Tiefland. Dieses Bild geht überein mit der Einstufung von erheblich veränderten und künstlichen Wasserkörpern, s.

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ToDo| Redaktion: Link auf Abb. HMWB im Kapitel BWZiele oder anders ausgedrückt, mit den in den letzten Jahrhunderten durchgeführten intensiven Gewässerausbaumaßnahmen zur Sicherung der Landentwässerung und zu anderen Zwecken. Modul Versauerung

Mit Versauerung ist in NordrheinWestfalen nur in Gewässern der Typen 5 – silikatische Mittelgebirgsbäche und 5.1 feinmaterialreiche, silikatische Mittelgebirgsbäche zu rechnen. Von den infrage kommenden Gewässern ist nur die Zinse im Siegerland als versauert einzustufen.

Gesamtbewertung Makrozoobenthos

Zur Ermittlung der ökologischen Zustandsklasse für das Makrozoobenthos werden die Ergebnisse für alle drei Einzelmodule mit einander verschnitten. Die benthische Lebensgemeinschaft wird insgesamt dann als „gut“ bewertet, wenn alle drei Module „gut“ oder „sehr gut“ anzeigen. Ansonsten wird nach den europaweit interkalibrierten Methoden das schlechteste Teilergebnis als Gesamturteil herangezogen.

Trotz der intensiven Nutzungen in NRW weisen rund 30% aller bewerteten Fließgewässerstrecken (35 % der bewerteten natürlichen Gewässerstrecken) für die das Makrozoobenthos insgesamt klassifizierende ökologische Zustandsklasse nach PERLODES bereits einen guten oder besseren Zustand auf.

Einen Überblick gibt Abbildung Gesamtzustand MZB , Detailinformationen finden sich in der Karte – Gesamtzustand MZB und in den PlanungseinheitenSteckbriefen im Anhang.

ToDo| FB 51 mit 55: Abbildung Ökologische Zustandsklasse MZB Monitoringergebnisse mit Torte wie festgelegt

Abb. xxx: Monitoringergebnisse für die Komponente Makrozoobenthos, Ökologische Zustandsklasse (Gesamtbewertung)

ToDo| FB 51 Karte Gesamtzustand MZB für Anhang Fischfauna Wie beim Makrozoobenthos wurden auch die Befischungen an Strecken durchgeführt, die für den betrachteten Gewässerabschnitt als repräsentativ gelten können. Ziel und Aufbau des Messnetzes sind in Kap. 5 beschrieben. Die Auswertung der Befischungsergebnisse und die Einstufung des Wasserkörpers wurde sowohl für natürliche als auch für erheblich veränderte Gewässer zunächst im Vergleich zu dem in den Fischgewässertypen beschriebenen Referenzzustand durchgeführt (s. Kap. 3 und Karte Fischgewässertypen ). Als Bewertungsverfahren wurde das bundesweit genutzte fischbasierte Bewertungssystem FIBS angewendet. Dieses Verfahren bewertet 6 verschiedene Qualitätsmerkmale der Fischfauna und mittelt diese zu einem Gesamtergebnis, welches nach vorgegebener Skala in die 5 Zustandsklassen der WRRL eingestuft wird. Das berechnete Ergebnis wurde grundsätzlich von Experten überprüft, wobei auch verfügbare Informationen z.B. zu Besatz oder vergangenen Fischsterben hinzugezogen wurden. Auch die Übertragung der BefischungsstreckenBewertungen auf die Wasserkörper wurde von Fachexperten vorgenommen. Einzelheiten hierzu finden sich im

ToDo| Redaktion: Links auf Monitoringleitfaden Teil A und D

Obwohl das fischbasierte Bewertungssystem FIBS Hinweise auf bestehende Defizite bei wandernden Fischarten gibt, ist das System für eine wasserkörperübergreifende Bewertung der Durchgängigkeit nicht konzipiert und daher nicht geeignet. Aus diesem Grund empfiehlt der für die fachliche Begleitung des FIBS zuständige VDFFAK "Fischereiliche Gewässerzustandsbewertung" das Thema Durchgängigkeit als eigenständigen Aspekt zu behandeln. Hierzu wurden zwei Vorgehensweisen gewählt. Zum einen wurde anhand anadromer Zielarten (Lachs, Meerforelle, Fluss und Meerneunauge) festgestellt, wie weit diese Arten aktuell vom Meer in die Gewässer von NRW aufsteigen können. Dafür musste nicht unbedingt auch ein tatsächlicher Nachweis vorliegen, die Abschätzung wurde hilfsweise auch über die technische Durchgängigkeit von Querbauwerken vorgenommen. Zum zweiten wurden Arten betrachtet, die innerhalb von Flussystemen längere Wanderungen unternehmen (potmodrome Zielarten: Barbe, Nase/Zährte, Brassen, Quappe, Äsche, Schneider). Für diese Arten wurde überprüft, ob sie in den Gewässern, in denen sie laut Fischreferenz erwartet werden, aktuell auch vorkommen und reproduzieren.

Der IstZustand ist bei der Fischfauna eng korreliert mit der Nutzungsintensität und art der Einzugsgebiete. In den überwiegend bewaldeten Mittelgebirgsregionen Nordrhein Westfalens sind bis zu etwa einem Drittel der Gewässerstrecken in einem guten oder besseren Zustand. In den dicht besiedelten Ballungsräumen und den intensiv landwirtschaftlich genutzten Anbaugebieten liegt der Anteil der mit gut oder besser bewerteten Fließgewässerstrecken meist bei deutlich unter 10 %. Als Ursachen kommen vor allem die fehlende Durchgängigkeit der Gewässer und Strukturarmut in Frage.

ToDo| FB 51 mit 55: Abbildung Fische mit Torte wie festgelegt

Abb. xxx: Monitoringergebnisse für die Komponente Fische

Gewässerflora Die Gewässerflora besteht aus den Modulen Makrophyten, Diatomeen und Phytobenthos ohne Diatomeen (PoD). Eine Bewertung konnte für diese Module nicht an jeder Messstelle vorgenommen werden. Insbesondere das PoD, aber auch die Diatomeen und die Makrophyten treten nicht in allen Wasserkörpern in entsprechender Häufigkeit auf. Hieraus erklärt sich die relativ große Anzahl nicht bewerteter Wasserkörper. Bei den Makrophyten wurden an gut einem Drittel der Gewässerlängen ein guter oder besserer Zustand erreicht. Bei den beiden anderen Modulen ist aufgrund der lückenhaften Bewertung eine prozentuale Auswertung nur begrenzt aussagekräftig.

ToDo| FB 51 mit 55: Abbildung Gesamtzustand Makrophyten Monitoringergebnisse mit Torte wie festgelegt

Abb. xxx: Monitoringergebnisse für die Komponente Makrophyten

ToDo| FB 51 mit 55: Abbildung Diatomeen Monitoringergebnisse mit Torte wie festgelegt

Abb. xxx: Abb. xxx: Monitoringergebnisse für die Komponente Diatomeen

ToDo| FB 51 mit 55: Abbildung PoD Monitoringergebnisse mit Torte wie festgelegt

Abb. xxx: Monitoringergebnisse für die Komponente Phytobenthos ohne Diatomeen

Phytoplankton Die Komponente Phytoplankton ist nur für einige Fließgewässertypen relevant (s. Kap. 3 ), wenn diese nachweislich im Sommermittel mehr als 20 g/l Chlorophyll a führen. Dies war in NordrheinWestfalen nur am Rhein, an der Weser und an der Ems der Fall. Während an Rhein und Ems überwiegend der gute Zustand erreicht wurde, deutet der streckenweise erhöhte Anteil negativ bewerteter Gewässerlängen an der Weser auf eine erhöhte Eutrophierung in Folge von Nährstoffeinträgen hin.

ToDo| FB 51 mit 55: Abbildung Phytoplankton Monitoringergebnisse mit Torte wie festgelegt

Abb. xxx: Monitoringergebnisse für die Komponente Phytoplankton

ACP Die allgemeinen chemischen und physikalischen Parameter gehen unterstützend in die Bewertung des ökologischen Zustands ein; für sie wurden Orientierungswerte definiert Leitfaden D 4 . Überschreitungen traten bei den nachfolgend aufgelisteten Stoffen an mindestens 10% der Gewässerlängen innerhalb eines Gewässersystems auf:

Sauerstoff (RGN, Wupper, Emscher, Deltarhein, MaasNord, Ems, Weser) pHWert (RGN, Wupper, Emscher, Erft, Deltarhein, Ems) Wassertemperatur (Wupper, Erft, MaasSüd) AmmoniumN (RGN, Emscher, Deltarhein, MaasNord) Chlorid (Emscher, Weser) Phosphor (außer Mosel/Mittelrhein in allen Gewässersystemen) orthoPhosphat (außer Mosel/Mittelrhein in allen Gewässersystemen) TOC (RGN, Emscher, Lippe, Deltarhein, Ems, Weser) Nitrat, welches gesetzlich geregelt ist, und daher formal nicht in diese Gruppe der allgemeinen chemischen und physikalischen Parameter gehört, ist im Bereich MaasNord mit Überschreitungen im Gewässersystem aufgefallen.

ToDo| FB 51 mit 55: Abbildung Sauerstoff mit Torte wie festgelegt

Abb. xxx: Monitoringergebnisse für den Sauerstoffgehalt

ToDo| FB 51 mit 55: Abbildung pHWert mit Torte wie festgelegt

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Abb. xxx: Monitoringergebnisse für den pHWert

ToDo| FB 51 mit 55: Abbildung die Wassertemperatur mit Torte wie festgelegt

Abb. xxx: Monitoringergebnisse für die Wassertemperatur

ToDo| FB 51 mit 55: Abbildung AmmoniumN mit Torte wie festgelegt

Abb. xxx: Monitoringergebnisse für AmmoniumN

ToDo| FB 51 mit 55: Abbildung Chlorid mit Torte wie festgelegt

Abb. xxx: Monitoringergebnisse für Chlorid

ToDo| FB 51 mit 55: Abbildung Phosphor mit Torte wie festgelegt

Abb. xxx: Monitoringergebnisse für Phosphor

ToDo| FB 51 mit 55: Abbildung orthoPhosphat mit Torte wie festgelegt

Abb. xxx: Monitoringergebnisse für orthoPhosphat

ToDo| FB 51 mit 55: Abbildung TOC mit Torte wie festgelegt

Abb. xxx: Monitoringergebnisse für TOC ohne Diatomeen

ToDo| FB 51 mit 55: Abbildung Nitrat mit Torte wie festgelegt

Abb. xxx: Monitoringergebnisse für Nitrat

Prioritäre Metalle

ToDo| Brusske: Metallkarten prüfen für Wasserphase mit M. Holland

Alle vier in der Richtlinie über Umweltqualitätsnormen im Bereich der Wasserwirtschaft aufgeführten Metalle, .d.h. für

Blei Cadmium Quecksilber Nickel

treten meist nur an wenigen Stellen in NordrheinWestfalen in Konzentrationen auf, die oberhalb der europäisch festgelegten Normen liegen. So finden sich beispielsweise Überschreitungen für Nickel nur im Erfteinzugsgebiet sowie im Gewässersystem Emscher (Hüller Bach). Für Cadmium liegen hingegen Überschreitungen an mindestens 10% der Gewässerlängen in den Gewässersystemen Erft, MaasSüd, Ruhr, Sieg und Weser vor. Einen Überblick gibt Abbildung Gesamtzustand prioritäre Metalle , Detailinformationen finden sich in der Karte – Prioritäre Metalle und in den PlanungseinheitenSteckbriefen im Anhang.

ToDo| FB 51 mit 55: Abbildung Prioritäre Metalle Monitoringergebnisse mit Torte wie festgelegt, nur Wasserphase

Abb. xxx: Monitoringergebnisse für die prioritären Metalle

ToDo| FB 51 Karte Prioritäre Metalle für Anhang, nur Wasserphase Nicht-prioritäre Metalle Folgende nichtprioritäre Metalle zeigten in einem oder mehreren Fällen in NordrheinWestfalen Überschreitungen an mehr als 10% der Gewässerlängen der in der GewBEÜV festgelegten Normen (in der Schwebstoffphase) an:

Arsen (Erft, Ems) Kupfer (DeltaRhein, Ems, Emscher, Erft, Lippe, Ruhr, Sieg, Wupper) Zink (alle außer Deltarhein und Weser) Einen Überblick gibt Abbildung Gesamtzustand prioritäre Metalle , Detailinformationen finden sich in der Karte – NichtPrioritäre Metalle und in den PlanungseinheitenSteckbriefen im Anhang.

ToDo| FB 51 mit 55: Abbildung NichtPrioritäre Metalle Monitoringergebnisse mit Torte wie festgelegt, nur Wasserphase Achtung die o.g. sind gemäß GewBEÜV in der Shwebstoffphase zu bewerten!!!

Abb. xxx: Monitoringergebnisse für die nichtprioritären Metalle

ToDo| FB 51 Karte NichtPrioritäre Metalle für Anhang, nur Wasserphase

Außerdem wurden noch für folgende Metalle Überschreitungen von Orientierungswerten (in der Wasserphase) festgestellt an mehr als 10% der Gewässerlängen festgestellt. Dies ist zwar für die Beurteilung des guten ökologischen Zustands unerheblich, dennoch werden diese Stoffe im Gewässermonitoring weiterhin beobachtet:

Bor (DeltaRhein, Ems, Emscher, Erft, Lippe, MaasNord, RheingrabenNord) Kobalt (DeltaRhein, Emscher, Erft, Maas, RheingrabenNord) Molybdän (Wupper, Emscher, Lippe) Selen (Emscher) Silber (DeltaRhein, Emscher, Erft, Mosel, RheingrabenNord, Sieg, Wupper) Titan (RheingrabenNord, Sieg, Wupper, Emscher, Erft) Vanadium (RheingrabenNord, Emscher, Ems) Prioritäre Pflanzenschutzmittel Einen Überblick gibt Abbildung Gesamtzustand prioritäre PSM , Detailinformationen finden sich in der Karte –Prioritäre PSM und in den PlanungseinheitenSteckbriefen im Anhang.

ToDo| FB 51 mit 55: Abbildung Prioritäre PSM Monitoringergebnisse mit Torte wie festgelegt, nur Wasserphase

Abb. xxx: Monitoringergebnisse für die prioritären Pflanzenschutzmittel

ToDo| FB 51 Karte Prioritäre PSM für Anhang, nur Wasserphase

Von den in der Richtlinie über Umweltqualitätsnormen im Bereich der Wasserpolitik mit Normen belegten Pflanzenschutzmitteln wurden für folgende Stoffe der gute chemische Zustand nicht erreicht:

aEndosulfan (MaasNord) Isoproturon (RheingrabenNord, Lippe, Deltarhein, MaasSüd, Ems, Weser) Diuron (RheingrabenNord, Wupper, Lippe, Erft, Deltarhein, MaasSüd, Ems, Weser) Nicht-Prioritäre Pflanzenschutzmittel Folgende nichtprioritäre Pflanzenschutzmittel zeigten in einem oder mehreren Fällen in NordrheinWestfalen Überschreitungen der in der GewBEÜV festgelegten Normen (in der Wasserphase) an:

2,4D (MaasSüd, Ems) Bentazon (RheingrabenNord, Erft, Deltarhein) Chloridazon (RheingrabenNord, Erft, MaasSüd) Dichlorprop (RheingrabenNord) Dichlorvos (MaasSüd) Etrimphos (MaasSüd)

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Fenthion (MaasSüd) Hexazinon (Erft, MaasSüd) Linuron (RheingrabenNord, Deltarhein) MCPA (RheingrabenNord, Deltarhein, MaasSüd, MaasNord, Ems) Mecoprop (RheingrabenNord, Deltarhein, MaasSüd, MaasNord, Ems) Metazachlor (Erft) Metolachlor (Deltarhein, Ems) Monolinuron (Weser) Einen Überblick gibt Abbildung Gesamtzustand prioritäre Metalle??? , Detailinformationen finden sich in der Karte – NichtPrioritäre Metalle??? und in den Planungseinheiten Steckbriefen im Anhang.

ToDo| FB 51 mit 55: Abbildung NichtPrioritäre Pflanzenschutzmittel Monitoringergebnisse mit Torte wie festgelegt, nur Wasserphase???

Abb. xxx: Monitoringergebnisse für die nichtprioritären Pflanzenschutzmittel

ToDo| FB 51 Karte NichtPrioritäre Metalle für Anhang, nur Wasserphase???

Außerdem wurden noch für folgende Pflanzenschutzmittel Überschreitungen von Orientierungswerten festgestellt. Dies ist zwar für die Beurteilung des guten ökologischen Zustands unerheblich, dennoch werden diese Stoffe im Gewässermonitoring weiterhin beobachtet:

Desethylatrazin(Deltarhein) Diazinon (Wupper, Lippe) Glyphosat (RheingrabenNord, Lippe, Erft, Weser) Metribuzin (Erft, MaasSüd) Quinmerac (Lippe, Erft) Sulcotrion (RheingrabenNord) Terbutryn (RheingrabenNord, Ruhr, Wupper, Lippe, Erft, MaasSüd, MaasNord, Ems, Weser) Prioritäre Sonstige Stoffe Sonstige prioritäre Stoffe wurden in großer Zahl untersucht. Überschreitungen der in der Richtlinie über Umweltqualitätsnormen im Bereich der Wasserpolitik festgelegten Normen wurden vor allem für die PAK's und das TributylzinnKation festgestellt:

PAKs (u.a. Summe Benzo(ghi)perylen + Indeno(1,2,3cd)pyren, Benzo(a)pyren und Fluoranthen)(RGN, Ruhr, Emscher, Lippe, Deltarhein, Ems) TributylzinnKation (Sieg, Ruhr, Wupper, Emscher, Lippe, MaasNord, Ems, Weser) Für folgende Prioritäre Stoffe wurden dagegen nur eng lokal begrenzte Überschreitungen beobachtet:

Hexachlorbutadien (Lippe) Tetrachlorethen (Emscher) Trichlorethen (Emscher) Summe Endosulfane (MaasNord) Summe polybromierte Diphenylether (MaasNord, Emscher) ToDo| FB 51 mit 55: Abbildung Prioritäre sonstige Stoffe Monitoringergebnisse mit Torte wie festgelegt, nur Wasserphase???

Abb. xxx: Monitoringergebnisse für die prioritären sonstigen Stoffe

Nicht-Prioritäre Sonstige Stoffe Die Umweltqualitätsnormen für die nichtprioritären sonstigen Stoffe sind in der GewBEÜV geregelt. Aus der Vielzahl der untersuchten Stoffe zeigten die nachfolgenden Stoffe Überschreitungen der Umweltqualitätsnormen (in Klammern: betroffene Gewässersysteme):

Isopropylbenzol (Emscher) PCBs (versch. Kongenere)(RGN, Sieg, Wupper, Emscher, Lippe, Deltarhein, MaasSüd, MaasNord, Ems) Phosphorsäuretributylester (MaasSüd) Außerdem wurden noch für einige weitere Substanzen Überschreitungen von Orientierungswerten festgestellt. Dies ist zwar für die Beurteilung des guten ökologischen Zustands unerheblich, dennoch werden diese Stoffe im Gewässermonitoring weiterhin beobachtet:

Acenaphthen (Emscher) Anilin (RGN, Emscher, Deltarhein) Diethylentriaminpentaessigsäure (DTPA)(Ruhr, Lippe) Ethylendinitrilotetraessigsäure (EDTA)(RGN) Nitrilotriessigsäure (NTA)(RGN, Wupper, Emscher) Perfluoroctansäure (Ruhr, Lippe) Perfluoroctansulfonsäure (RGN, Ems) Medikamentenrückstände Bezafibrat (Wupper, MaasNord) Diclofenac (Sieg, Deltarhein, MaasSüd) Erythromycin (Sieg, Lippe, Deltarhein, MaasNord) Sotalol (Sieg, Wupper, Lippe, Deltarhein, MaasNord) Sulfadimidin (Lippe) Sulfamethoxazol (Ems) ToDo| FB 51 mit 55: Abbildung NichtPrioritäre sonstige Stoffe Monitoringergebnisse mit Torte wie festgelegt, nur Wasserphase???

Abb. xxx: Monitoringergebnisse für die nichtprioritären sonstigen Stoffe

Zusammenfassung zum ökologischen und chemischen Zustand In NordrheinWestfalen wird die Gewässergüte seit 1969 auf der Basis der Saprobie nach DIN 38410 routinemäßig untersucht. Gewässergütekarten aus der damaligen Zeit zeigen deutlich, dass die Gewässer stark mit organischen Stoffen belastet waren und landesweit Gewässergütedefizite aufwiesen. Hauptursache waren neben der stofflichen und stellenweise toxischen Belastung abwasserbedingte Sauerstoffdefizite, die sich unmittelbar auf die Biozönose und den Saprobienindex auswirkten.

ToDo| Redaktion: Einfügen Bild A4_GGK_69_Ausschnitt

Abb. xxx: Gewässergütekarte (Saprobie) des Landes NRW, Stand 1969

Aufgrund intensiver Anstrengungen beim Ausbau von Kläranlagen und Kanalnetzen konnten hier in den letzten 35 Jahren gravierende Verbesserungen erzielt werden. Die Artenvielfalt beim Makrozoobenthos hat sich seit den 70er Jahren erkennbar verbessert. Knapp 80% der Wasserkörper sind hinsichtlich der Saprobie in einem guten oder besseren Zustand. In viele Fließgewässer NRWs sind wieder Fische zurückgekehrt, die dort lange Zeit als ausgestorben galten.

ToDo| FB 51: Karte Saprobie NRW von heute in der klassischen Form, analog zu 1969

Abb. xxx: Saprobiekarte des Landes NRW, Stand 2008

Die Erfolge bei der Verbesserung der Wasserqualität haben damit auch dazu beigetragen, dass sich wieder mehr bzw. für den Naturraum typischerer Tiere und Pflanzen in den Gewässer finden. Der gute ökologische Zustand kann jedoch nicht allein durch Verbesserungen der Wasserqualität erreicht werden. Das Fehlen kleinräumiger Gewässerstrukturen und die fehlende Durchgängigkeit von Gewässern spiegelt sich in den biologischen Untersuchungsbefunden an vielen Gewässer wieder. Die gewässertypischen Makrozoobenthosarten und Fische, nicht nur die Langdistanzwanderfische sondern auch andere wichtige Leitarten fehlen in vielen Gewässern oder sind nicht in der gewässertypischen Häufigkeit anzutreffen. Veränderte Struktur, Strömungs und Beschattungsverhältnisse erklären auch den oft nicht guten Zustand der Makrophytenbestände. Die übrige Gewässerflora ist ebenfalls an den vielen untersuchten Stellen „nicht gut“ eingestuft worden, was mit erhöhtem Nährstoffgehalt (insbesondere

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Phosphor) in den Gewässern korreliert ist. Detaillierte Karten mit der Darstellung des ökologischen Zustands der Fließgewässer in NRW befinden sich im Anhang.

Die Investitionen der letzten Jahrzehnte in die Sanierung von Kläranlagen und Kanalnetzen haben die Wasserqualität auch in Bezug auf die klassischen chemischen Güteparameter (z.B. Sauerstoff, Ammonium, TOC) erheblich verbessert. Phosphor stellt allerdings in vielen Gewässern noch ein Problem dar, da der biologisch begründete Orientierungswert zur Vermeidung von Eutrophierungserscheinungen sehr niedrig angesetzt werden musste. Die Mehrzahl der Metalle tritt allenfalls lokal begrenzt vor allem in Folge von Bergbau und Industrie auf. Zink und Kupfer sind allerdings aufgrund ihres Einsatzes in zahlreichen Produkten weit verbreitet. Von der Vielzahl der organischen Spurenstoffe ist der weitaus überwiegende Anteil in den Gewässern nicht nachzuweisen. Dennoch sind Überschreitungen der Umweltqualitätsnormen festzustellen. Sie betreffen vor allem persistente Schadstoffe, die aus früheren Belastungen stammen (z.B. PCBVerbindungen, teilweise Schwermetalle), Stoffe, die bei der derzeitigen Klärtechnik in den Kläranlagen nur unzureichend eliminiert werden (z.B. manche Arzneimittel, Industriechemikalien und Pflanzenschutzmittel) sowie Stoffe, die aus diffusen Quellen ins Gewässer gelangen (z.B. Pflanzenschutzmittel).

In den meisten Gewässern werden die festgestellten Defizite des derzeitigen IstZustands weniger durch die Wasserqualität als vielmehr durch Mängel bei der Gewässerstruktur und der Durchgängigkeit verursacht.

ToDo| Änderungen an diesem Text werden nicht mehr berücksichtigt Änderungswünsche bitte direkt an Frau FrotscherHoof und IU (klaus.dapp@iuinfo.de) Überblick über den ökologischen und chemischen Zustand der Seen und Talsperren in NRW

ToDo|Änderungen an diesem Text werden nicht mehr berücksichtigt Änderungswünsche bitte direkt an Frau FrotscherHoof und IU (klaus.dapp@iuinfo.de) Einführung Obwohl das Überwachungsprogramm planmäßig abgewickelt wurde, d.h. alle die zur Bewertung erforderlichen Messungen und Erhebungen durchgeführt worden sind, ist es derzeit noch nicht möglich, die künstlichen Seen und die Talsperren umfassend auf der Grundlage der erhobenen biologischen Komponenten zu bewerten. Erst Ende 2008 soll die Entwicklung aller für die Beurteilung erforderlichen Bewertungsverfahren abgeschlossen sein.

Nur die beiden natürlich entstandenen Altgewässer , der Altrhein BienenPraest und der Xantener Altrhein lassen sich schon jetzt näherungsweise wie natürliche Flachseen bewerten – allerdings sind sie dem Einfluss von Hochwässern des Rheinstromes ausgesetzt und entsprechen limnologisch nicht genau dem Seetyp „Flachsee mit großem Einzugsgebiet“, für den biologische Bewertungsverfahren entwickelt wurden.

Die für die Bewertung der Seen und Talsperren herangezogenen Komponenten zeigt Tab.xxx BP 5242 Messprogramm_Seen_talsperren NRW .

Phytoplankton Anhand der biologischen Komponente „Phytoplankton“ sind die Altgewässer des Rheins wie folgt zu bewerten

Altrhein Bienen Zustandsklasse IV unbefriedigend

Altrhein Xanten Zustandsklasse V schlecht

Grund für diese ungünstige Bewertung ist die starke Eutrophierung der Altrheine, die auf das ganzjährig sehr hohe Nährstoffangebot an Phosphor zurückgeht. Wichtigste Quellen sind der im gesamten Gewässerbett in großer Mächtigkeit abgelagerten Faulschlamm und die Hochwässer des Rheins.

Die künstlichen Seen und die Talsperren lassen sich derzeit noch nicht anhand der Komponente „Phytoplankton“ bewerten. Da aber ein enger Zusammenhang zwischen der Lebensgemeinschaft des Planktons und der Trophie besteht, kann der ökologische Zustand anhand der Komponente "Phytoplankton" hilfsweise mit der „unterstützenden“ Kenngröße „Trophiebewertung“ beurteilt werden. Sobald das neue PhytoplanktonBewertungsverfahren für künstlichen Seen und Talsperren verfügbar ist, müssen diese Befunde abgesichert werden. Die Trophie wird bewertet, indem der durch Messungen ermittelte trophische Istzustand mit einem für jeden See bzw. jede Talsperre zu definierenden trophischen Referenzzustand verglichen wird. Der Abstand beider Trophiezustände voneinander dient als Bewertungsgrundlage und wird mit den Bewertungsstufen 1 (bestmöglicher Zustand) bis 7 (schlechtester Zustand) ausgedrückt.(LAWA 1999, 2001, 2003 ).

ToDo|Redaktion: erledigt 23.09.2008 KD die folgenden Literaturhinweise in das Litverzeichnis übernehmen: LAWA – Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (1999): Gewässerbewertung – stehende Gewässer. Vorläufige Richtlinie für eine Erstbewertung von natürlich entstandenen Seen nach trophischen Kriterien. 74 Seiten. KulturbuchVerlag Berlin.

LAWA – Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (2001): Gewässerbewertung – stehende Gewässer. Vorläufige Richtlinie für die Trophieklassifikation von Talsperren. 35 Seiten. KulturbuchVerlag Berlin.

LAWA – Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (2003): Vorläufige Richtlinie für eine Erstbewertung von Baggerseen nach trophischen Kriterien. 27 Seiten. KulturbuchVerlag Berlin.

Das Ergebnis der Trophiebewertung lässt sich anschaulich anhand einer Plakette darstellen (Abb.xxx) ( BP 632 Abbildung Trophieplakette Seen NRW ).

ToDo|Redaktion: Abb.Trophieplakette einfügen

Abb.xxx: Plakette zur Darstellung der Trophiebewertung nach LAWA

In den Innenfeldern der Plakette sind – durch einen Buchstaben abgekürzt die Ist und die Referenztrophie angegeben, ein farbiger Ring gibt die Bewertung an.

Karte xxx informiert über das Ergebnis der Trophieuntersuchung der Seen und Talsperren.

ToDo|Redaktion: hier einfügen BP 632 Karte Trophie Seen NRW

Karte xxx: Trophiebewertung der Seen und Talsperren in NRW (200607)

Wie aus der Karte xxx Trophiebewertung hervorgeht, weicht der trophische Istzustand in den meisten Gewässern nicht oder nur geringfügig vom trophischen Referenzzustand (=bestmöglicher Zustand) ab, dies entspricht den Bewertungsstufen 1 bzw. 2 gemäß LAWARichtlinien. Lediglich die beiden Altgewässer des Rheins und der Wisseler See erhalten eine schlechtere Beurteilung.

Tiefere, stabil geschichtete Abgrabungsseen sind in den ersten Jahrzehnten ihres Bestehens meist nur schwach bis mäßig produktiv, haben also nur eine geringe Trophie. Sie wirken als Nährstofffalle und sind daher gegenüber Eutrophierungseinflüssen weniger empfindlich als Flachgewässer.

Ein noch günstigeres Bild zeigen die Talsperren. Ihre Einzugsgebiete sind häufig bewaldet und relativ nährstoffarm; bei Trinkwassertalsperren vermindern zusätzlich aus Gewässerschutzgründen erforderliche Nutzungseinschränkungen im Umfeld den Eintrag von Pflanzennährstoffen.Wegen ihrer niedrigen Trophie erhalten alle untersuchten Speicher daher die Bewertungsstufen 1 oder 2.

Zieht man nun die Ergebnisse der Trophiebewertung zur Beurteilung des ökologischen Zustandes anhand des Phytoplanktons heran, entspricht die trophische Bewertungsstufe 1 (Istzustand=Referenzzustand) dem sehr guten Zustand, Stufe 2 dem guten und Stufe 3 dem mäßigen Zustand.

ToDo|Redaktion:Abb.BP 632 Phytoplanktontorte einfügen

Abb.xxx: Prozentualer Anteil der ökologischen Zustandsklassen bei Seen und Talsperren in NRW (Bewertungsbasis: Phytoplankton und Trophiebewertung)

Wie Abb.xxx BP 632 Abbildung Torte Phytoplankton Seen NRW zeigt, befinden sich rund zwei Drittel der Seen und Talsperren im guten und etwa ein Viertel im sehr guten Zustand. Nur ein sehr geringer Anteil erhält eine schlechtere Beurteilung.

Phytobenthos und Makrophyten Auch die Analyse der benthischen Diatomeen belegt die starke Eutrophierung in den beiden Altgewässern des Rheins. Nach dem PhylibVerfahren ergibt sich für diese Teilkomponente die Bewertung „unbefriedigend“.

Altrhein Bienen Zustandsklasse IV unbefriedigend

Altrhein Xanten Zustandsklasse IV unbefriedigend

Eine Beurteilung der künstlichen Seen und der Talsperren anhand der benthischen Kieselalgen ist derzeit nicht möglich, weil die Bewertungsverfahren noch in Entwicklung sind.

Von allen Seen liegen Kartierungsergebnisse der Makrophyten vor, die eine Bewertung nach dem „NRWVerfahren“ ermöglichen.

36 von 77 30.09.2008 09:27 Sandkasten - WRRL_in_NRW file:///e:/_firefox_ca/ScrapBook/data/20080929135423/index.html

Tab.xxx: Bewertung des ökologischen Zustandes der Seen anhand der Makrophyten (NRWVerfahren)

ToDo|Redaktion: BP 633 Tabelle Makrophytenbewertung Seen NRWeinfügen

Zur gleichen Beurteilung („unbefriedigend“) wie beim Phytobenthos führt die Untersuchung der Makrophyten in den beiden RheinAltgewässern. Infolge der sehr starken Wassertrübung ist das Lichtangebot für unter Wasser lebende Pflanzen zu gering, so dass sich nur einige Schwimmblattpflanzenarten entwickeln können. Gegenüber den Befunden vor wenigen Jahrzehnten ist die Gewässervegetation heute stark zurückgegangen.

{{ToDo|Redaktion: einfügen BP 633 Abbildung Torte Makrophyten Seen NRW

Abb.xxx: Prozentualer Anteil der ökologischen Zustandsklassen der Seen (Bewertungsbasis: Makrophyten)

Wie aus Abb. BP 633 Abbildung Torte Makrophyten Seen NRW hervorgeht, erreicht etwa die Hälfte der Seen eine gute oder sehr gute Bewertung. Die schlechtere Einstufung der übrigen Seen ist vor allem auf Strukturmängel im Uferbereich zurückzuführen. Durch das überwiegend unzureichende Angebot an Flachwasserzonen in den Abgrabungsseen ist die Ausbildung einer naturnahen seetypischen Vegetationszonierung in weiten Bereichen erschwert oder unmöglich.

Für die ökologische Bewertung von Talsperren sind Makrophyten ungeeignet.

Chemischer Zustand Alle künstlichen Seen sind im guten chemischen Zustand. Nachteilige stoffliche Einflüsse des Bergbaus auf die Wasserbeschaffenheit einiger niederrheinischer Baggerseen konnten nicht nachgewiesen werden. Der chemische Zustand der beiden Altrheingewässer lässt sich erst nach weiteren Stichproben im nächsten Monitoring beurteilen. Dies gilt auch für die Talsperren, für die Proben zu analysieren sind, die über drei Jahre hinweg während der Vollzirkulation zu entnehmen sind.

ToDo|Änderungen an diesem Text werden nicht mehr berücksichtigt Änderungswünsche bitte direkt an Frau FrotscherHoof und IU (klaus.dapp@iuinfo.de) Ökologischer und chemischer Zustand im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet des Rheins

ToDo| Änderungen an diesem Text werden nicht mehr berücksichtigt Änderungswünsche bitte direkt an Frau FrotscherHoof und IU (klaus.dapp@iuinfo.de) ToDo| FB 51 Karte / Abbildung wie vor mit Aggregation für die TEG (also eine Ebene schärfer

Das nordrheinwestfälische Einzugsgebiet des Rheins gliedert sich in die Teileinzugsgebiete Deltarhein, Niederrhein und Mosel/ Mittelrhein. Aufgrund seiner Bedeutung wird der Rhein hiervon getrennt betrachtet.

Während der Deltarhein überwiegend landwirtschaftlich geprägt ist, sind im großen Teileinzugsgebiet des Niederrheins sehr unterschiedliche Nutzungsformen anzutreffen. Neben dem dicht besiedelten Ruhrgebiet mit seiner hohen Industriedichte und dem Bergbau finden sich vor allem am nördlichen Niederrhein ausgedehnte landwirtschaftliche Intensivflächen, Mischgebiete aus naturnaher Bewaldung und Siedlung/ Industrie (Bergisches Land, Siegerland) und vor allem im Einzugsgebiet des südlichen Niederrheins größere Flächen mit naturnaher Waldbestockung. Das Einzugsgebiet der Erft ist vom Braunkohlentagebau betroffen, das Einzugsgebiet der Emscher vom Steinkohlenbergbau. Die unterschiedlichen Nutzungstypen lassen sich an den Ergebnissen der biologischen Untersuchungen ablesen. Defizite beim Makrozoobenthos, den Makrophyten und den Fischen sind überwiegend auf Strukturarmut und Gewässerausbau zurückzuführen. Diese Situation ist überall dort anzutreffen, wo der Nutzungsdruck auf die Gewässer von Seiten der Landwirtschaft oder der Siedlungsentwicklung groß ist. Nährstoffeinträge aus diffusen Quellen oder Punktquellen wirken sich auf die Makrophyten, das Phytobenthos und das Phytoplankton aus. Eine hohe Besiedlungs und Industriedichte führt in einigen Fällen ebenso wie eine intensiv betriebene Landwirtschaft zu stofflichen Belastungen der Fließgewässer.

Die Oberläufe von Kyll, Ahr und Lahn bis jeweils zur Landesgrenze erhalten im Allgemeinen gute Bewertungen für den ökologischen Gesamtzustand . Während 70% 80 % der Gewässer in den Planungseinheiten Ahr und Lahn einen sehr guten bis guten ökologischen Zustand aufweisen, sind es in der Planungseinheit Kyll nur 20% 30%. Ursachen dafür sind der naturferne Ausbau und die eingeschränkte, teils fehlende Durchgängigkeit.

Makrozoobenthos Die Ergebnisse finden sich als auf der Ebene der Planungseinheiten aggregierte Karten ( Oekologische_Zustandsklasse_PE_H , Allgemeine_Degradation_PE_H , PERLODES_Saprobie_PE_H , Versauerung_PE_H ) und als Bänderkarten ( Oekologische_Zustandsklassen_Band_DINA3 , Allgemeine_Degradation_Band_DINA3 , PERLODES_Saprobie_Band_DINA3 , Versauerung_Band_DINA3 ) im Anhang.

Rhein

Für den Niederrhein in NRW, der in vier Wasserkörper untergliedert wird, können folgende zusammenfassende Aussagen gemacht werden:

Die Saprobie liegt durchgehend im Bereich der Bewertung "gut" (Biologische Güteklasse II), dies entspricht den Einstufungen seit über 10 Jahren.

Für die ökologische Zustandsklasse wird im Folgenden nach Wasserkörpern unterschieden:

Wasserkörper I (Rheinkm 639,5703,0: Bad Honnef bis Wuppermündung bei Leverkusen): Der Wasserkörper wird in die ökologische Zustandsklasse III (mäßig) eingestuft. Eine Tendenz zu IV (unbefriedigend) ist gegeben. Der Wasserkörper ist vergleichsweise artenreich, jedoch fehlen zahlreiche früher im Rhein vorhandene einheimische Arten nach wie vor. Neueinwanderer (Neozoa) stellen einen wesentlichen Teil der Fauna, zeigen jedoch keine Massenentwicklungen.

Wasserkörper II (Rheinkm 703,0774,1: Wuppermündung bis Ruhrmündung) Der Wasserkörper wird in die ökologische Zustandsklasse IV (unbefriedigend) eingestuft. Eine Tendenz zu III (mäßig) ist gegeben. Die Fauna ist insgesamt recht ähnlich der des oberhalb gelegenen Wasserkörpers I, jedoch haben die euryöken Neueinwanderer an Stetigkeit und Dominanz weiter zugenommen.

Wasserkörper III (Rheinkm 775,0813,2: Ruhrmündung bis Lippemündung) Der Wasserkörper wird in die ökologische Zustandsklasse V (schlecht) eingestuft. Eine leichte Tendenz zu IV (unbefriedigend) ist gegeben. Die Artenzahl hat sich gegenüber dem oberhalb gelegenen Wasserkörper III deutlich um etwa 25% reduziert, wobei die Zahl euryöken Neueinwanderer konstant geblieben ist. Diese haben an Menge explosionsartig zugenommen. Einheimische Insektenarten kommen noch in sehr geringer Zahl und Menge vor.

Wasserkörper IV (Rheinkm 813,2863,7: Lippemündung bis Landesgrenze zu den Niederlanden) Der Wasserkörper wird in die ökologische Zustandsklasse V (schlecht) eingestuft. Die Artenzahl hat sich noch einmal ein wenig verringert und erstmals gehören mehr als die Hälfte aller nachgewiesenen Arten der schlechtesten ökologischen Zustandsklasse an. Die Lebensgemeinschaft wird in sehr starkem Maße durch euryöke Neueinwanderer geprägt, die über 90% der Besiedlung stellen und die Wasserbausteine teilweise flächenhaft überwuchern. Einheimische Insektenarten kommen in sehr geringer Zahl und in zu vernachlässigenden Mengen vor.

Die deutliche Verschlechterung des ökologischen Zustandes der beiden unteren Wasserkörper steht möglicherweise mit in diesem Bereich verstärkten stofflichen Belastungen im Zusammenhang. Die Aufklärung der genauen Ursache wird im Rahmen eines ermittelnden Monitorings angestrebt.

ÄNDERUNG

Die Ergebnisse finden sich als auf der Ebene der Planungseinheiten aggregierte Karten und als Bänderkarten im Anhang.

Rhein Für den Niederrhein in NRW, der in vier Wasserkörper untergliedert wird, können folgende zusammenfassende Aussagen gemacht werden:

Die Saprobie liegt durchgehend im Bereich der Bewertung "gut" , dies entspricht den Einstufungen seit über 10 Jahren (damals als „Biologische Güteklasse II ausgewiesen) und dokumentiert, dass die Belastung mit sauerstoffzehrenden Stoffen nur noch eine untergeordnete Rolle spielt.

Für die ökologische Zustandsklasse wird im Folgenden nach Wasserkörpern unterschieden:

Wasserkörper I (Rheinkm 639,5703,0: Bad Honnef bis Wuppermündung bei Leverkusen): Der Wasserkörper wird als „mäßig“eingestuft. Eine Tendenz zu „unbefriedigend„ ist gegeben. Der Wasserkörper ist vergleichsweise artenreich, jedoch fehlen trotz der guten saprobiellen Situation zahlreiche früher im Rhein vorhandene einheimische Arten nach wie vor, da die Vielfalt morphologischer Strukturen ( Wechsel von Kleinlebensräumen unterschiedlicher Struktur, Wasserpflanzen) durch den Ausbau zur Schifffahrtsstraße sowie den Schiffsverkehr abgenommen hat. Neueinwanderer (Neozoa) passen sich an solche Veränderungen besser an und stellen einen wesentlichen Teil der Fauna, zeigen jedoch keine Massenentwicklungen.

Wasserkörper II (Rheinkm 703,0774,1: Wuppermündung bis Ruhrmündung) Der Wasserkörper wird “unbefriedigend“ eingestuft. Eine Tendenz zu „mäßig„ ist gegeben. Die Fauna ist insgesamt recht ähnlich der des oberhalb gelegenen Wasserkörpers I, jedoch ist die Zahl flusstypischer einheimischer Arten weiter zurück gegangen. Neueinwanderer, die eine höhere Toleranz gegenüber sehr unterschiedlichen Umweltbedingungen besitzen, haben an Stetigkeit und Dominanz weiter zugenommen.

Wasserkörper III (Rheinkm 775,0813,2: Ruhrmündung bis Lippemündung) Der Wasserkörper wird „schlecht„ eingestuft. Eine leichte Tendenz zu „unbefriedigend“ ist gegeben. Die Artenzahl hat sich gegenüber dem oberhalb gelegenen Wasserkörper II deutlich um etwa 25% reduziert, wobei die Zahl der Neueinwanderer konstant geblieben ist. Diese haben im Raum Duisburg explosionsartig an Menge zugenommen, insbesondere der Schlickkrebs (Corophium)bildet ausgedehnte Bestände. Einheimische Insektenarten

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kommen noch in sehr geringer Zahl und Menge vor.

Wasserkörper IV (Rheinkm 813,2863,7: Lippemündung bis Landesgrenze zu den Niederlanden) Der Wasserkörper wird „schlecht“ eingestuft. Die Artenzahl hat sich im Raum Wesel noch einmal ein wenig verringert und erstmals gehören mehr als die Hälfte aller nachgewiesenen Arten der schlechtesten ökologischen Zustandsklasse an. Die Lebensgemeinschaft wird in sehr starkem Maße durch anpassungsfähige Neueinwanderer geprägt, die über 90% der Besiedlung stellen und die Wasserbausteine teilweise flächenhaft überwuchern. Einheimische Insekten kommen in sehr geringer Arten und Individuenzahl vor.

Die schlechte Bewertung der Wasserkörper III und IV lässt sich nach dem aktuellen Kenntnisstand nicht eindeutig mit einem Stressor allein erklären. Es ist davon auszugehen, dass verschiedenartige Belastungen wie der unterhalb von Duisburg stark zunehmende Schiffsverkehr, hydromorphologische Defizite sowie Wärme und stoffliche Einflüsse aus dem industriellen Ballungsraum in ihrer Gesamtheit das aquatische Ökosystem beeinträchtigen.

ÄNDERUNG ENDE

Deltarhein

Im Teileinzugsgebiet Deltarhein sind die Gewässer in Bezug auf die Saprobie überwiegend in einem guten Zustand. Hier sind die Erfolge der Anstrengungen auf dem Gebiet der Abwasserreinigung und der Kanalsanierung erkennbar. Weniger als ein Viertel der Gewässerlängen befinden sich im mäßigen Zustand und nur sehr geringe Anteile sind bezüglich der Saprobie als unbefriedigend zu bewerten. Neben lokal wirksamen Punktquellen sind vor allem der diffuse Nährstoffeintrag aus landwirtschaftlich genutzten Flächen sowie die überwiegend starke strukturelle Überprägung als mögliche Ursache der leicht erhöhten Saprobie zu nennen. Begradigung, fehlender Gewässerrandstreifen und fehlende Beschattung wirken sich hier zusätzlich negativ auf die Saprobie aus.

Bei der allgemeinen Degradation ergibt sich im Teileinzugsgebiet Deltarhein ein wesentlich ungünstigeres Bild. In Folge der überwiegenden intensiven landwirtschaftlichen Nutzung sind die Gewässer begradigt, ausgebaut, eingetieft und aufgrund des überwiegend fehlenden Gewässerrandstreifens weitgehend unbeschattet. Diese strukturellen Defizite wirken sich unmittelbar auf die Lebensgemeinschaft des Makrozoobenthos und der Fische (s.u.) aus. Mehr als die Hälfte der Gewässerlängen sind in einem mäßigen Zustand oder schlechter. Für Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässerstruktur sind in der Regel Flächenaufkauf und Kooperation mit der Landwirtschaft notwendig. Das Modul Versauerung ist für die Gewässertypen des Deltarheins nicht relevant.

Niederrhein

Im Teileinzugsgebiet Niederrhein stellt die als Schmutzwasserlauf ausgebaute Emscher das am stärksten belastete Einzugsgebiet dar. Hier sind fast Dreiviertel der Gewässerlängen in der Saprobie als "schlecht" zu bewerten. An der Emscher sind jedoch umfangreiche Sanierungs und Renaturierungsmaßnahmen geplant, die zu einer Verbesserung der Situation führen sollen. Von den übrigen Einzugsgebieten des Niederrheins weisen die überwiegend landwirtschaftlich genutzten Bereiche ebenso wie die vor allem rechtsrheinischen, dicht besiedelten Gebiete mit ca. der Hälfte der Gewässerlängen im guten Zustand eine mittlere Qualität auf. Hier ist im Schnitt etwa ein Drittel der Gewässer in einem mäßigen saprobiellen Zustand. Die Gründe hierfür liegen im Eintrag von Nährstoffen aus diffusen Quellen (Landwirtschaft) und den Einleitungen aus Punktquellen in den dicht besiedelten Gebieten. Im Oberlauf der Ruhr und an der Sieg ist die Mehrzahl der Gewässer in einem guten saprobiellen Zustand.

Der Gewässerzustand bezüglich der allgemeinen Degradation ist in den vergleichsweise dünn besiedelten und überwiegend bewaldeten Teileinzugsgebieten des südlichen Niederrheins (Obere Wupper, Obere Ruhr, Sieg) mit ca. einem Drittel Gewässerlängen im guten oder besseren Zustand relativ gut. Die übrigen Teileinzugsgebiete weisen jedoch erhebliche strukturelle Mängel auf, die sich in der allgemeinen Degradation des Makrozoobenthos ablesen lassen. Sie sind zum Einen auf die Folgen landwirtschaftlicher Intensivnutzung (s.o.), zum Anderen auf die dichte Bebauung entlang der Rheinschiene und im Ruhrgebiet zurückzuführen. Die schlechteste Bewertung ist erneut bei der als Schmutzwasserlauf ausgebauten Emscher zu finden. Strukturverbessernde Maßnahmen sind vielerorts bereits geplant (u.a. Emschereinzugsgebiet) und an einigen Stellen auch bereits umgesetzt. Weitreichende Nutzungsansprüche und der Hochwasserschutz stehen jedoch oft weitergehenden Maßnahmen entgegen. Einige Gewässer werden durch Sonderbelastungen beeinträchtigt, die sich u.a. auch auf die allgemeine Degradation des Makrozoobenthos auswirken: So sind Erft, Wupper und Lippe durch Kraftwerkseinleitungen wärmebelastet; Lippe und vor allem die Emscher weisen einen erhöhten Salzgehalt auf und in den Wasserhaushalt einiger Gewässer im Erfteinzugsgebiet wird durch Grundwasserabsenkung im Rahmen des Braunkohlentagebaus und Sümpfungswassereinleitung intensiv eingegriffen. Ähnliche Verhältnisse herrschen z.T. in den Bergsenkungsgebieten des Steinkohlenbergbaus. Zahlreiche Talsperren an Ruhr, Wupper und im Siegeinzugsgebiet wirken sich ebenfalls auf die Gewässerökologie aus.

Für den Rhein selbst sowie den nördlichen Teil des Teileinzugsgebietes Niederrhein sowie die untere Erft ist das Modul Versauerung nicht relevant. In den Einzugsgebieten von Emscher, Ruhr, Wupper, Sieg und oberer Erft stellt die Versauerung kein nennenswertes Problem da.

Mosel/ Mittelrhein

Die Ergebnisse der untersuchten Lebensgemeinschaft wirbelloser Kleintiere zeigen für das Modul Saprobie für nahezu alle Gewässer (90% 100%) der Planungseinheiten (PE) Kyll, Ahr und Lahn gute bis sehr gute Bewertungen.

Für die PE Ahr und Lahn fällt die Bewertung des Moduls Allgemeine Degradation geringfügig ungünstiger aus mit 70% – 80 % gut bis sehr gut bewerteter Gewässerstrecken. Hingegen sind deutliche Strukturdefizite im Uferbereich und an der Gewässersohle sowie die eingeschränkte (Verrohrungen), teils fehlende Durchgängigkeit dafür verantwortlich, dass in der PE Kyll nur 20% 30% gut strukturell bewertete Gewässerstrecken existieren.

Keine signifikante Rolle spielt das Modul Versauerung in den nordrheinwestfälischen Gewässern des Einzugsgebietes Mittelrhein/Mosel.

Fischfauna Die Ergebnisse finden sich als auf der Ebene der Planungseinheiten aggregierte Karte (Fischfauna_PE_H ) und als Bänderkarte ( Fischfauna_Band_DINA3 ) im Anhang.

Rhein

Fast alle Analysen zur Fischfauna weisen auf strukturellmorphologische Mängel hin. Es besteht ein Mangel an geeigneten Laich und Aufwuchshabitaten sowie eine entsprechende Überflutungsdynamik. Die Defizite im Artenspektrum , der Dominanzstruktur und vor allem der Altersstruktur der Fischfauna nehmen flussabwärts zu. Die Durchgängigkeit des nordrheinwestfälischen Rheinabschnittes für Wanderfischarten ist gut. Es sollten jedoch noch mehr Rückzugsareale für wandernde Fischindividuen vorkommen.

Die Bewertung des Rheinstromes anhand der Fischfauna verschlechtert sich flussabwärts deutlich. Der obere, an RheinlandPfalz angrenzende Wasserkörper kann als „gut“ bewertet werden, die beiden flussabwärts folgenden Wasserkörper nur noch als mäßig. Der an die Niederlande angrenzende Wasserkörper, in dem die strukturell morphologischen Defizite noch durch eine sich verschlechternde Wasserqualität verstärkt werden, ist als „unbefriedigend“. einzustufen.

Deltarhein

Anhand der Fischfauna müssen die Gewässer im TEG Deltarhein insgesamt als defizitär eingestuft werden. Nur in zwei Bereichen (Berkel in PE_ISS_1100 und Große Wässerung in PE_DEL_1600) ergibt die Bewertung anhand der Fischfauna einen "guten Zustand". Mehr als 50% der Stellen werden als unbefriedigend eingestuft, die übrigen Gewässerstrecken sind mäßig oder schlecht. Die Defizite sind zum einen bei fehlenden typspezifischen Arten, zum anderen bei der schlechten Reproduktion von Leitarten zu finden. Es sind vor allem anspruchsvollere Leitarten, die fehlen. Die Barbe als Leitart der Unterläufe, wurde nur in der Steinfurter Aa mit wenigen Individuen nachgewiesen. Ähnliches gilt für Bachforellen im Oberlauf, hier sind mit Ausnahme der Hornebecke nur vereinzelt besatzgestützte Individuen zu finden. Nicht ganz so schlimm stellt sich die Groppe dar, die in der PE_ISS_1000, aber auch vereinzelt in anderen Planungseinheiten noch gute, entwicklungsfähige Bestände aufweist. Auch Steinbeißer werden in PE_ISS_1000 und PE_DEL_1600 regelmäßig nachgewiesen, fehlen allerdings komplett in den Bereichen der Berkel, Ahauser Aa und Vechte. Eine Kombination aus erheblicher Strukturverarmung und der Isolation von Gewässerabschnitten durch Querbauwerke kann als Ursache für die Verarmung der Fischbestände und die fehlende Reproduktion angesprochen werden. Zudem fallen im Bereich der Isselzuflüsse hohe Dominanzen von Dreistachligen Stichlingen und Schmerlen auf, die als Hinweise bezüglich der Wasserqualität (fehlende Beschattung, temporäres Sauerstoffdefizit), aber auch bezüglich der Substratqualität zu deuten sind (Schlammbelastung, Feinsedimenteintrag). Zusammen mit einer regelmäßigen intensiven Gewässerunterhaltung wird dadurch die starke Dominanz anspruchsloser Fischarten begünstigt.

Niederrhein

Zwischen den verschiedenen Flusssystemen des NiederrheinEinzugsgebietes lassen sich anhand der Fischfauna erhebliche Bewertungsunterschiede feststellen.

In den Planungseinheiten von Sieg und Wupper sind die Gewässer anhand der Fischfauna zu mindestens 40 % im guten ökologischen Zustand, oft auch zu mehr als 50 %. Bestehende Defizite lassen sich teilweise auf direkte Belastungen zurückführen (Schwermetallbelastungen z.B. Buchheller, Dreisbach, Talsperreneinfluss z.B. Obernau, Agger, StauEinfluss z.B. Wiehl, Agger Mittellauf) zu einem größeren Teil aber auf allgemeine Defizite in der Durchgängigkeit, der Strukturvielfalt und der Substratqualität. Vor allem die Ansprüche von strömungsliebenden und kieslaichenden Arten (Beispiel Äsche) werden häufig nicht erfüllt. Dies gilt auch für die Sieg selbst, für die im überwiegenden Teil Handlungsbedarf angezeigt wird. Obwohl die Wupper knapp 30 % guter Bewertungen aufweist (die allerdings sehr dicht an der Grenze zu mäßig liegen) sind auch hier vor allem Defizite bei den Kieslaichern und im Artenspektrum festzustellen.

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In den Planungseinheiten der Ruhr ist der Zustand insgesamt etwas schlechter als in Sieg und Wuppereinzug, aber zumindest 20 bis 40 % der Zuflüsse sind bezüglich der Fischfauna ohne Handlungsbedarf. Im Ruhreinzugsgebiet fallen die Oberläufe häufig durch geringe Fischdichten, sowie das Fehlen der Groppe oder weiterer typspezifischer Arten auf. Mögliche Ursachen könnte hier die Aneinanderreihung kleinerer Querbauwerke sein, durch die sich die Fischfauna der Oberläufe ausdünnt (Ventileffekt). Weitere Defizite sind ähnlich einzuschätzen wie im Bereich Sieg und Wupper: neben Schwermetallbelastungen (z.B. Silberbach) und dem Einfluss von Talsperren (z.B. Bigge) liegt der Handlungsbedarf auch hier vor allem bei der Strukturvielfalt und der Substratqualität hinsichtlich strömungsliebender und kieslaichender Arten. Besonders defizitär stellt sich die Lenne ab etwa unterhalb Schmallenberg dar. Dies gilt sowohl für die Dichte, als auch für Artenspektrum und Reproduktion der Fischfauna in diesem Flussabschnitt. Die Ruhr selbst zeigt bezüglich der Fischbewertung drei Abschnitte: den Oberlauf der Ruhr (bis etwa Wickede) mit eher mäßigen Bewertungen, den Mittellauf (bis oberhalb BaldeneySee) mit insgesamt eher unbefriedigenden Einstufungen und den schlechten Unterlauf. Während im Oberlauf die Defizite in Artenspektrum und Reproduktion durch strukturverbessernde Maßnahmen abgebaut werden können, muss im Mittellauf und z.T. im Unterlauf ein an die Staunutzung angepasstes ökologisches Potenzial formuliert werden. dies ist beispielsweise hinsichtlich anspruchsvollerer Leitarten wie Barbe und Nase in den verbleibenden Fließstrecken möglich, aber auch durch die Anbindung von Zuflüssen, die Entwicklung einer seenangepasten Fischfauna in den Staubereichen und durch die Minmierung des negativen Einflusses der Stauseen auf Fließbereiche. Im untersten Ruhrabschnitt liegt das Potenzial für die Fischfauna vor allem in der Errreichung der Durchgängigkeit mit einer guter Anbindung an den Rhein und der Entwicklung von Strömungs und Substratdiversität in geeigneten Strecken.

Noch einmal geringfügig schlechter als die Gewässer im Ruhreinzug sind die oberen Planungseinheiten des LippeEinzugsgebietes (PE_LIP_1600 bis PE_LIP_2000). Hier schwankt der Anteil an "guten" Gewässerabschnitten zwischen 15 und 30 %. Das Artenspektrum und die zusammensetzung sowie die Reproduktion anspruchsvoller Leitarten ist in diesen Gewässern meist nicht ausreichend. Einzelne Gewässer zeigen Entwicklungspotenzial (gutes Artenspektrum in Soestbach, Glenne, Ahse, verstreut gute Reproduktion von Leitarten), der Handlungsbedarf ist jedoch sehr weitreichend und umfasst die Durchgängigkeit, Strukturvielfalt und die Substratqualität.

Die größten Defizite im Teileinzugsgebiet Niederrhein weisen die unteren Planungseinheiten der Lippe, die Planungseinheiten der Erft (Ausnahme PE_ERF_1400) sowie die direkten Rheinzuflüsse (PE_RHE_1000 bis 1400) auf. Es finden sich keine guten Abschnitte. Die überwiegende Einstufung ist unbefriedigend bis schlecht. Die Probleme betreffen alle Aspekte der Fischfauna. Während in den Lippe und Erfteinzugsgebieten die Isolation von Gewässerabschnitten, Einschränkungen bei der Wasserqualität und große Defizite der Gewässerstruktur zu Handlungsbedarf bei der Fischfauna führen, kommen in den Rheinzuflüssen noch verstärkt Schlammbelastung, Gewässerunterhaltung und Sauerstoffdefizite hinzu. Hierdurch wird nicht nur die Artenvielfalt sondern auch die Fischdichte stark reduziert. Entwicklungspotenzial aus einem guten Artenspektrum findet sich zum Teil noch im LippeEinzug (Wienbach, Stever, Kettbach, Heubach, Sandbach Unterlauf) und im Swistbach (PE_ERFT_1400). Die Lippe selbst wird anhand der Fischfauna im oberen Verlauf (Lippstadt bis Haltern) überwiegend als mäßig, ab Marl abwärts als unbefriedigend bis schlecht eingestuft. Im oberen Abschnitt herrschen Defizite hauptsächlich bei anspruchsvolleren Leitarten wie Äsche, Barbe oder Nase. Im unteren Lippeabschnitt fällt vor allem die Artenarmut auf (oberer Abschnitt im Durchschnitt 17 Arten, unterer Abschnitt im Durchschnitt 9 Arten). Neben allgemeinen Defiziten bei der Struktur und Habitatvielfalt besteht hier besonderer Handlungsbedarf bei der Wasser und Substratqualität und der Auenanbindung. Die Erft ist im oberen Abschnitt (bis Erfststadt) gut/mäßig, mit Problemen bei Bachforelle und Groppe sowie einer nicht typgerechten Dichte an Barben (Wassertemperatur). Im unteren Abschnitt wird die Erft anhand der Fischfauna als unbefriedigend bis schlecht eingestuft. Es finden sich bei den Leitarten zu wenige Barben, Brassen sind selten, Steinbeißer und Hasel fehlen völlig. Zum Teil stellt man sehr geringe Fischdichten fest.

Das TEG Emscher wurde wg. seiner extremen Überformung nicht bearbeitet.

Mosel/ Mittelrhein

In der Planungseinheit Ahr zeigt die Fischfauna mit Ausnahme des Geißenbachs (schlecht) und der untersten Strecke der Ahr (mäßig) keinen Handlungsbedarf an. Mit etwa 80 % guter Gewässerstrecken ist dies hinsichtlich der Fischfauna eines der besten Ergebnisse in NRW. Im Geißenbach deuten geringe Fischdichten und eine ausschließlich aus Elritzen bestehende Fischfauna auf fehlende Wiederbesiedlungsmöglichkeiten (Isolation) hin. In der unteren Ahr gibt es Entwicklungspotenzial aus dem Artenspektrum. Hier wäre die Reproduktion der Bachforelle zu fördern. In der Planungseinheit Kyll zeigen beide bewertete Gewässer Handlungsbedarf. Im Gladtbach finden sich ausschließlich Bachforellen (wahrscheinlich besatzgestützt), in der Kyll selbst fehlt vor allem die Reproduktion der Bachforelle. Eine bessere Strukturvielfalt und Substratqualität, sowie die Anbindung kleinerer Seitengewässer und die Durchgängigkeit sind hier für die Entwicklung der Fischfauna notwendig. Im TEG Lahn liegen noch keine Fischbewertungen vor.

Gewässerflora Die Ergebnisse finden sich als auf der Ebene der Planungseinheiten aggregierte Karten ( Makrophyten_LUA_NRW_Verfahren_PE_H , Benthische_Diatomeen_PE_H , Phytobenthos_ohne_Diatomeen_PE_H ) und als Bänderkarten ( Gesamtbewertung_Makrophyten_Band_DINA3 , Benthische_Diatomeen_Band_DINA3 , Phytobenthos_ohne_Diatomeen_Band_DINA3 ) im Anhang.

Rhein

Die Bewertung des Rheinstroms anhand der Gewässerflora (ohne Phytoplankton, s.u.) stützt sich allein auf Kieselalgen (Diatomeen); das „übrige Phytobenthos“, d.h. weitere substratgebundene Algengruppen und Makrophyten wurden wegen ihres geringen Vorkommens nicht in die Untersuchungen einbezogen. Der an RheinlandPfalz angrenzende Wasserkörper I und der zwischen Ruhr und Lippemündung gelegene Wasserkörper III sind beide als „mäßig“ einzustufen, die restlichen (WK II zwischen Wuppermündung und Ruhrmündung)und Wasserkörper IV (Lippemündung bis NLGrenze) als „gut“. Diese Befunde entsprechen nicht im vollen Umfang den Erwartungen aufgrund anderer Untersuchungsergebnisse, die eine zunehmende Belastung stromabwärts anzeigen. Da aber mit dem neu entwickelten Untersuchungs und Bewertungsverfahren noch keine Erfahrungen vorliegen, sind die bisher vorliegenden Ergebnisse als vorläufig zu betrachten und im nächsten Monitoringprogramm durch weitere Messungen abzusichern.

Deltarhein

Die Makrophyten im Teileinzugsgebiet des Deltarheins spiegeln die starke strukturelle Überprägung der Gewässer in den überwiegend intensiv landwirtschaftlich genutzten Gebieten wider. Diffuse Nährstoffeinträge wirken sich zusätzlich negativ auf die Makrophytenflora aus, indem sie die Eutrophierung fördern. Zusammen mit der fehlenden Beschattung aufgrund der meist fehlenden Gewässerrandstreifen kann sich dies dann voll eutrophierend auswirken und zu Massenentwicklungen und Einartenbeständen führen.

Die Benthischen Diatomeen und das Phytobenthos ohne Diatomeen (PoD) weisen in den östlichen und westlichen Bereichen des Deltarheins durch ihren geringen Anteil der Gewässerlängen im guten oder besseren Zustand deutlich auf Probleme mit diffusen Nährstoffeinträgen hin. Im eigentlichen Isselgebiet dagegen ist die Situation deutlich besser; hier liegt der Anteil der guten oder besseren Gewässerabschnitte bei ca. 50 %. Insgesamt ist die Datenlage jedoch bezüglich dieser beiden Module vergleichsweise schlecht, da an vielen Messstellen keine Phytobenthosbesiedlung vorgefunden wurde. Dies gilt in besonderem Maße für das PoD.

Niederrhein

Auch die Makrophyten zeigen wie schon das Makrozoobenthos (allgemeine Degradation) die Dreigliederung des Teileinzugsgebietes Niederrhein: Die intensiv landwirtschaftlich genutzten Flächen im Norden und am linken Niederrhein sowie die dicht besiedelten Gebiete entlang der Rheinschiene und im Ruhrgebiet weisen eine überwiegend deutlich degradierte Makrophytenflora auf, wohingegen in den weiträumig bewaldeten Mittelgebirgsregionen an oberer Ruhr, oberer Wupper und Sieg ca. ein Drittel bis die Hälfte der Gewässerlängen im guten oder besseren Zustand sind. Die Ursachen der Makrophytendegradation wurden bereits mehrfach benannt: Strukturelle Verarmung, fehlende Beschattung und diffuse Nährstoffeinträge in den landwirtschaftlich genutzten Gebieten; Gewässerausbau und Strukturdefizite in den dicht besiedelten Bereichen. Hauptmaßnahme für die Verbesserung der Situation für die Makrophyten ist die Verbesserung der Gewässerstruktur.

Die Benthischen Diatomeen und das Phytobenthos ohne Diatomeen (PoD) zeigen im Teileinzugsgebiet Niederrhein teilweise ein anderes Bild als die übrigen biologischen Komponenten. So ist die Rheinschiene einschließlich der nördlichen landwirtschaftlichen Gebiete sowie Teile des Siegeinzugsgebietes, die untere Wupper und die obere Ruhr aufgrund der Ergebnisse einer mittleren Nährstoffbelastung zuzuordnen, während ein Großteil des Erfteinzugsgebietes, die untere Ruhr, die obere Wupper und die untere Sieg nur geringe Gewässerlängen mit guter oder besserer Bewertung vorweisen (unter 20%). Hier spiegeln sich offensichtlich nicht nur Einflüsse der Landwirtschaft wider (diffuse Quellen) sondern auch Nährstoffeinträge über Punktquellen. Näheres muss jedoch noch im ermittelnden Monitoring geklärt werden.

Mosel/ Mittelrhein

Aufgrund der noch in der Erprobungsphase befindlichen Untersuchungs und Bewertungsmethode sind noch keine flächendeckenden Daten zur Besiedlung der Gewässer mit Makrophyten für die nordrheinwestfälischen Gewässer des Einzugsgebietes Mittelrhein/Mosel verfügbar. In den nachfolgenden Monitoringzyklen sind weitere und vertiefende Untersuchungen durchzuführen um Erfahrungen zu sammeln und die Datenbasis zu erweitern. An bisher untersuchten Gewässern können Abweichungen vom natürlichen Zustand im Wesentlichen auf strukturelle Defizite zurückgeführt werden (Kyll).

Für die pflanzlichen Komponenten Diatomeen und PoD , die beide bei Abweichungen vom natürlichen Zustand im wesentlichen zu hohe Nährstoffeinträge in die Gewässer zeigen, reichen die vorliegenden Untersuchungsergebnisse und Erfahrungen ebenfalls nicht aus für eine abschließende, flächendeckende Bewertung.

Phytoplankton Rhein

Die Ergebnisse finden sich als auf der Ebene der Planungseinheiten aggregierte Karte (Phytoplankton_PE_H ) und als Bänderkarte ( Phytoplankton_Band_DINA3 ) im Anhang.

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Das Phytoplankton im nordrheinwestfälischen Rheinabschnitt wurde an den Landesgrenzen zu RheinlandPfalz (Bad Honnef) und zu den Niederlanden (KleveBimmen) einer intensiven Analyse unterzogen und die Befunde durch Chlorophyllmessungen aus allen Wasserkörpern untermauert. Die Trophie nimmt stromabwärts infolge der zunehmenden Nährstoffbelastung erwartungsgemäß zu. Sie führt aber zu keiner Abwertung, so dass der ökologische Zustand des Rheinstromes anhand des Phytoplanktons in allen vier Wasserkörpern als „gut“ eingestuft werden kann.

In den Teileinzugsgebieten Deltarhein , Niederrhein (mit Ausnahme des Rheins, s.o.) und Mosel/ Mittelrhein ist die Komponente Phytoplankton nicht relevant.

ACP Die Befunde für die biologischen Qualitätskomponenten sind im allgemeinen korreliert mit den Befunden für die allgemeinen chemischphysikalischen Komponenten. Beurteilungsgrundlage sind die Orientierungswerte für die allgemeinen chemischen und physikalischen Qualitätskomponenten (s. Monitoringleitfaden/D4 ).

Die Ergebnisse finden sich als auf der Ebene der Planungseinheiten aggregierte Karten ( Wassertemperatur_PE_H , Stickstoff_PE_H , Sauerstoff_PE_H , Phosphor_PE_H ), Ortho_Phosphat_PE_H , pH_Wert_PE_H ) im Anhang.

Rhein

Die Messungen der chemischphysikalischen Kenngrößen zeigten folgende Auffälligkeiten: Der pHWert überschritt einmal im Raum Bad Honnef und zweimal in KleveBimmen den gesetzlich nicht verbindlichen Orientierungswert. Bei Sauerstoff wurde dieser einmal in Bad Godesberg unterschritten. Bei den Kenngrößen "GesamtPhosphatPhosphor" und "GesamtPhosphor" überschritt jeweils der Jahresmittelwert die entsprechenden Orientierungswerte.

Von der IKSR wurden zum Schutze der Nordsee niedrigere Qualitätskriterien für Nährstoffe vereinbart, um die immer noch relativ hohen Nährstofffrachten des Rheines zu reduzieren. Für NitratN wurde von der IKSR z.B. eine Zielvorgabe (90Perzentil) für NitratN von 3 g/l festgelegt. Diese, gesetzlich nicht geregelte Zielvorgabe wird in allen vier Wasserkörpern deutlich überschritten. Deltarhein

Die Orientierungswerte wurden im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet des Deltarheins im Wesentlichen eingehalten. Für die Wassertemperatur und NitratStickstoff wurde der gute Zustand zwar an mehr als 90 % der Gewässerlängen erreicht, jedoch in Einzelfällen lokal überschritten (weniger als 10 %). Dagegen wurden bei folgenden Stoffen bzw. Parametern Überschreitungen der Orientierungswerte (s. [[[Monitoringleitfaden D4]]]) an mehr als 10 % der Gewässerlängen festgestellt (Prozentangabe in Klammern):

AmmoniumN (20%) pHWert (21%) orthoPhosphor (56%) Phosphor (50%) Sauerstoff (28%) TOC (54%)

Niederrhein

Die Orientierungswerte wurden im Teileinzugsgebiet Niederrhein an vielen Gewässern überwiegend eingehalten. Überschreitungen kamen lokal begrenzt, dort aber z.T. in erheblichem Umfang vor. Dies betrifft in besonderem Maße die Emscher. Kein bedeutendes Problem stellt dagegen Nitrat dar: Es wurde nur in einigen Gewässersystemen mit jeweils deutlich unter 10% Anteil an der Gewässerlänge festgestellt. Folgenden Stoffe bzw. Parameter zeigten Überschreitungen der Orientierungswerte an mehr als 10 % der Gewässerlänge (in Klammern: betroffene Gewässerlänge im jeweiligen Gewässersystem):

Sauerstoff (RGN 20%, Wupper 22%, Emscher 63%) pHWert (RGN 21%, Wupper, Emscher und Erft je 20%) Wassertemperatur (Wupper 15%, Erft 18%) AmmoniumN (RGN 13%, Emscher 66%) Chlorid (Emscher 26%) Phosphor (in allen Gewässersystemen 1865%) orthoPhosphor (in allen Gewässersystemen 1075%) TOC (RGN 14%, Emscher 59%, Lippe 17%)

Mosel/ Mittelrhein

Im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet des Mittelrheins/Mosel sind die Orientierungswerte Monitoringleitfaden/D 4 in über 90% der Gewässerlängen eingehalten, jedoch können in Einzelfällen, vor allem für Stickstoff und Phosphor geringe Überschreitungen vorliegen.

Prioritäre Metalle Die Ergebnisse finden sich als auf der Ebene der Planungseinheiten aggregierte Karte (Metalle_prioritär_PE_H ) und als Bänderkarten ( Blei_Wasser_Band_DINA3 , Cadmium_Wasser_Band_DINA3 , Cadmium_Schwebstoff_Band_DINA3 ) im Anhang.

Rhein

Für die gelösten Anteile von Blei, Cadmium, Nickel und Quecksilber wurden keine Überschreitungen der in der Richtlinie über Umweltqualitätsnormen im Bereich der Wasserpolitik festgelegten Normen festgestellt. Mit Ausnahme der Erftmündung werden die für die filtrierte Probe aufgestellten Normen bereits in der unfiltrierten Wasserprobe im Rhein eingehalten. Deltarhein

Von den Metallen dieser Gruppe wurden im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet des Deltarheins an nahezu allen Messstellen die in der Richtlinie über Umweltqualitätsnormen im Bereich der Wasserpolitik festgelegten Normen eingehalten. Eine Überschreitung war nur für Cadmium lokal eng begrenzt (1% der Gewässerlängen) und Blei (3% der Gewässerlängen)festzustellen.

Niederrhein

Aufgrund der industriellen und bergbaubedingten Einflüsse gab es bei den Metallen dieser Gruppe im Einzugsgebiet des Niederrheins in mehreren Gewässersystemen Überschreitungen der in der Richtlinie über Umweltqualitätsnormen im Bereich der Wasserpolitik festgelegten Normen (Angabe des Längenanteils der betroffenen Gewässerstrecken >10%):

Blei (Wupper 55%, Emscher 20%) Cadmium (Sieg 13%, Ruhr 20%, Erft 12%) Nickel (Erft 18%) Quecksilber (Wupper 55%, Emscher 15%)

Mosel/ Mittelrhein

Alle nordrheinwestfälischen Gewässer im Einzugsgebiet Mittelrhein/Mosel halten die Normen der Metalle dieser Gruppe ein Richtlinie über Umweltqualitätsnormen im Bereich der Wasserpolitik .

Nicht-prioritäre Metalle Die Ergebnisse finden sich als auf der Ebene der Planungseinheiten aggregierte Karte (Metalle_nicht_prioritär_PE_H ) und als Bänderkarten ( Zink_Wasser_Band_DINA3 , Zink_Schwebstoff_Band_DINA3 ) im Anhang.

Rhein

Die in der GewBEÜV festgelegten Kupferkonzentrationen in den Gewässerschwebstoffen werden an den beiden unteren Wasserkörpern des nordrheinwestfälischen Rheines überschritten.

Bei den nicht mit Umweltqualitätsnormen belegten Metallen bzw. Untersuchungsmatrices traten im Rheinwasser folgende Überschreitungen von (LAWA)Qualitätskriterien auf :

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Kupfer (Wasser, untere Wasserkörper), Zink (Wasser, alle vier Wasserkörper), Titan (Wasser, untere Wasserkörper) und Silber (Wasser, untere Wasserkörper).

Deltarhein

In knapp über 10 % der Gewässerlängen wurde Kupfer in Konzentrationen über der Umweltqualitätsnorm der GewBEÜV gemessen, bei Zink und Arsen war dies nur in weniger als einem Zehntel der Gewässerlänge der Fall. Für folgende nicht mit Umweltqualitätsnormen belegte Metalle wurden Überschreitungen der Orientierungswerte Monitoringleitfaden D4 nachgewiesen (Prozent Gewässerlänge in Klammern, falls über 10 %):

Barium (15%) Bor (25%) Kobalt (15%) Silber (15%) Beryllium Molybdän Vanadium Hier sind teilweise vertiefende Untersuchungen zur Validierung der Orientierungswerte sowie zur Prüfung der Eintragspfade und Herkunftsbereiche notwendig.

Niederrhein

Aufgrund der industriellen und bergbaubedingten Einflüsse gab es bei den Metallen dieser Gruppe im Einzugsgebiet des Niederrheins zahlreiche Überschreitungen der Umweltqualitätsnorm der GewBEÜV (in Klammern: Anteil der Gewässerlänge über 10%):

Arsen (Erft 12%) Kupfer (Sieg 12%, Ruhr 20%, Wupper 23%, Emscher 77%, Lippe 21%, Erft 13%) Zink (in allen Gewässersystemen 2280%) Für folgende nicht mit Umweltqualitätsnormen belegte Metalle wurden Überschreitungen der Orientierungswerte Monitoringleitfaden D4 nachgewiesen (Prozent Gewässerlänge in Klammern, falls über 10 %):

Barium (RGN 19%, Emscher 55%, Lippe 20%, Erft 42%) Bor (RGN 21%, Emscher 78%, Lippe 28%, Erft 19%) Kobalt (RGN 17%, Emscher 11%, Erft 33%) Molybdän (Wupper 14%, Emscher 33%, Lippe 16%) Selen (Emscher 25%) Silber (RGN 19%, Sieg 13%, Wupper 18%, Emscher 48%, Erft 13%) Titan (RGN 65%, Sieg 44%, Wupper 55%, Emscher 54%, Erft 60%) Vanadium (RGN 14%, Emscher 36%,) Hier sind teilweise vertiefende Untersuchungen zur Validierung der Orientierungswerte sowie zur Prüfung der Eintragspfade und Herkunftsbereiche notwendig.

Mosel/ Mittelrhein

Konzentrationen für Metalle mit entsprechenden Umweltqualitätsnormen GewBEÜV halten mit Ausnahme von Silber die Normen ein. In etwa 30 % der Gewässerlängen liegen die Konzentrationen für Silber über der Umweltqualitätsnorm. Alle Metalle ohne Umweltqualitätsnormen liegen unter den Konzentrationen der im Monitoringleitfaden/D4 genannten Orientierungswerte

Prioritäre Pflanzenschutzmittel Die Ergebnisse finden sich als auf der Ebene der Planungseinheiten aggregierte Karte (Pflanzenschutzmittel_prioritär_PE_H ) und als Bänderkarten ( Diuron_Band_DINA3 , Isoproturon_Band_DINA3 ) im Anhang.

Rhein

Für die „prioritären“ Pflanzenschutzmitteln wurden nach dem im Leitfaden NRW festgelegten Bewertungsverfahren für den Rheinstrom keine Überschreitungen der in der Richtlinie über Umweltqualitätsnormen im Bereich der Wasserpolitik festgelegten Umweltqualitätsnormen festgestellt, obwohl der Rhein teilweise erheblich Frachten an prioritären PSM, (z.B. Herbst/Winter 2007, mehr als 1400 kg Isoproturon) aufweist.

Deltarhein und Niederrhein

Von den Prioritären Pflanzenschutzmitteln wurden aus der Vielzahl der untersuchten Stoffe nur bei Diuron und Isoproturon Überschreitungen der in der Richtlinie über Umweltqualitätsnormen im Bereich der Wasserpolitik festgelegten Normen gemessen, in beiden Fällen allerdings an deutlich weniger als 10 % der Gewässerlängen. Insgesamt spielt diese Stoffgruppe in den betrachteten Teileinzugsgebieten keine nennenswerte Rolle.

Mosel/ Mittelrhein

Aus der Vielzahl von untersuchten Stoffen dieser Pflanzenschutzmittel wurden keine Überschreitungen der in der Richtlinie über Umweltqualitätsnormen im Bereich der Wasserpolitik festgelegten Normen gemessen.

Nicht-Prioritäre Pflanzenschutzmittel Die Ergebnisse finden sich als auf der Ebene der Planungseinheiten aggregierte Karte (Pflanzenschutzmittel_nicht_prioritär_PE_H ) und als Bänderkarte (Chloridazon_Band_DINA3 ) im Anhang.

Rhein

Für die nicht prioritären Pflanzenschutzmitteln wurden nach dem im Leitfaden NRW festgelegten Bewertungsverfahren für den Rheinstrom keine Überschreitungen der in der GewBEÜV festgelegten Umweltqualitätsnormen festgestellt.

Deltarhein

Von den nicht prioritären Pflanzenschutzmitteln überschritten folgende Stoffe die in der GewBEÜV festgelegten Umweltqualitätsnormen. Der Anteil der betroffenen Gewässerstrecken lag jedoch bei allen Stoffen deutlich unter 10%:

Bentazon Linuron MCPA Mecoprop Metolachlor Von den sonstigen bisher nicht mit Umweltqualitätsnormen belegten Pflanzenschutzmitteln wurden Überschreitungen der Monitoringleitfaden / D4 genannten Orientierungswerte gemessen (ebenfalls deutlich unter 10 % Anteil an der Gewässerlänge):

Desethylatrazin Terbutryn Niederrhein

Folgende Stoffe überschritten die Umweltqualitätsnormen der GewBEÜV (in Klammern: Anteil der betroffenen Gewässerlänge, falls über 10%):

Chloridazon (Erft 16%) Hexazinon (Erft 21%) Folgende Stoffe überschritten die Orientierungswerte (s. Monitoringleitfaden / D4 (in Klammern: Anteil der betroffenen Gewässerlänge, falls über 10%): Diazinon (Wupper 45%) Glyphosat (Erft 41%)

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Mosel/ Mittelrhein

Aus der Vielzahl von untersuchten Stoffen dieser Pflanzenschutzmittel wurden keine Überschreitungen der in der Richtlinie über Umweltqualitätsnormen im Bereich der Wasserpolitik festgelegten Normen gemessen.

Prioritäre Sonstige Stoffe Die Ergebnisse finden sich als auf der Ebene der Planungseinheiten aggregierte Karte (Sonstige_relevante_Stoffe_prioritär_PE_H ) und als Bänderkarte (Benzo_a_pyren_Band_DINA3 ) im Anhang.

Rhein

Die Bewertung der sonstigen prioritären Stoffen ist schwierig, wenn es sich um unpolare, an Schwebstoff gebundene Substanzen handelt, die in der Wasserprobe auf Grund der relativ hohen analytischen Bestimmungsgrenzen nicht nachweisbar sind. Für einige dieser Stoffe ist daher eine fachlich korrekte Bewertung der vorhandenen Belastungssituation nur anhand einer Umrechung der im Schwebstoff nachweisbaren Konzentrationen auf die in der Wasserprobe zu erwartenden Belastung möglich.

Bei dieser Bewertung ergibt sich für die beiden prioritären PAK Benzo(ghi)perylen und Indeno(1,2,3cd)pyren für alle vier Wasserkörper des nordrheinwestfälischen Rheines eine deutliche Überschreitung der Qualitätsnormen. Zusätzlich wurden im Schwebstoff für Tributylzinn (im Wasser als prioritärer Stoff geregelt) Überschreitungen des Orientierungswertes in der gesetzlich nicht geregelten Matrix Schwebstoff im Raum Düsseldorf festgestellt.

Deltarhein

Von den sonstigen prioritären Stoffen wurden aus der Vielzahl der untersuchten Stoffe nur in folgenden Fällen Überschreitungen der in der Richtlinie über Umweltqualitätsnormen im Bereich der Wasserpolitik festgelegten Normen gemessen. Wenn Überschreitungen in mehr als 10 % der Gewässerlängen einen Teileinzugsgebiets auftraten, ist dies in Klammern vermerkt:

Indeno(1,2,3cd)pyren (18% ) (Indeno war falsch aber ggf. Überschreitung für die Summe Benzo(ghi)..+ Indenopyren... bitte prüfen! !!!F. Vietoris 24.09.08) Niederrhein

Von den sonstigen prioritären Stoffen wurden aus der Vielzahl der untersuchten Stoffe in folgenden Fällen Überschreitungen der in der Richtlinie über Umweltqualitätsnormen im Bereich der Wasserpolitik festgelegten Normen gemessen. Schwerpunkt der Belastung war das Emschereinzugsgebiet (Überschreitungen in mehr als 10 % der Gewässerlängen in einem Teileinzugsgebiet in Klammern):

verschiedene PAKs (u.a. Summe Benzo(ghi)perylen + Indeno(1,2,3cd)pyren, Benzo(a)pyren und Fluoranthen) vor allem im Emschergebiet (bis zu 76%) TributylzinnKation (Sieg 48%, Ruhr 24%, Wupper 55%, Emscher 63%, Lippe 18%) Für folgende Prioritäre Stoffe wurden dagegen nur eng lokal begrenzte Überschreitungen beobachtet:

Hexachlorbutadien (Lippe) Tetrachlorethen (Emscher) Trichlorethen (Emscher) Summe polybromierte Diphenylether (Emscher)

Mosel/ Mittelrhein

In den Gewässern des Einzugsgebietes Mittelrhein/Mosel lagen für prioritäre sonstige Stoffe keine Überschreitungen der in der Richtilnie über Umweltqualitätsnormen im Bereich der Wasserpolitik festgelegten Normen vor.

Nicht-Prioritäre Sonstige Stoffe Die Ergebnisse finden sich als auf der Ebene der Planungseinheiten aggregierte Karte (Sonstige_relevante_Stoffe_nicht_prioritär_PE_H ) und als Bänderkarte (PCB_138_Schwebstoff_Band_DINA3 ) im Anhang.

Rhein

Im Untersuchungsjahr 2006 ergab sich für die beiden unteren Wasserkörper des Rheinstromes des Orientierungswertes für Anilin.

Deltarhein

Für einige nicht gesetzlich geregelte Stoffe wurden Überschreitungen von Orientierungswerten festgestellt. Dies ist zwar für die Beurteilung des guten ökologischen Zustands unerheblich, dennoch werden diese Stoffe im Gewässermonitoring weiterhin beobachtet. Wenn Überschreitungen in mehr als 10 % der Gewässerlängen auftraten, ist dies in Klammern vermerkt:

Anilin Medikamentenrückstände Diclofenac (17%) Erythromycin (27%) Sotalol (13%) Niederrhein

Für folgende sonstige nicht prioritäre Stoffe wurden Überschreitungen der in der GewBEÜV festgelegten Umweltqualitätsnormen festgestellt. Wenn Überschreitungen in mehr als 10 % der Gewässerlängen einen Teileinzugsgebiets auftraten, ist dies in Klammern vermerkt:

PCBs, versch. Kongenere (RGN bis zu 71%, Sieg bis zu 64%, Wupper bis zu 74%, Lippe bis zu 16%, Emscher 10%) Isopropylbenzol Außerdem wurden noch für einige weitere Substanzen Überschreitungen von Orientierungswerten festgestellt. Dies ist zwar für die Beurteilung des guten ökologischen Zustands unerheblich, dennoch werden diese Stoffe im Gewässermonitoring weiterhin beobachtet:

Anilin (RGN 17%, Emscher 79%) Diethylentriaminpentaessigsäure (DTPA) (Ruhr 19%) Perfluoroctansäure (Ruhr 21%) Medikamentenrückstände: Bezafibrat (Wupper 36%) Diclofenac (Sieg 61%) Erythromycin (Sieg 56%, Lippe 41%) Sotalol (Wupper 36%, Lippe 56%) Sulfadimidin (Lippe 16%)

Mosel/ Mittelrhein

Aus der Vielzahl der untersuchten nicht prioritären sonstigen Stoffe wurden keine Überschreitungen der in der GewBEÜV festgelegten Normen gemessen.

Ökologischer und chemischer Zustand im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Weser

Beim ökologischen Gesamtzustand der Weser ergibt sich ein klares NordSüdGefälle. Während die Gewässer in den nördlichen Planungseinheiten nur zu 10 – 30 % gute Bewertungen für den ökologischen Zustand erhalten, sind es in den südlichen Planungseinheiten zwischen 40 und 90 %. Die Gründe hierfür liegen in der unterschiedlichen Besiedlungsdichte sowie den verschiedenen Nutzungsschwerpunkten in den einzelnen Teileinzugsgebieten. In den Planungseinheiten, die stark städtebaulich (z.B. PE_WES_1500 Johannisbach/Aa) oder stark landwirtschaftlich (z.B. PE_WES_1000 Große Aue) genutzt werden, wird selten ein guter ökologischer Zustand angetroffen, Die Gewässer wurden hier entsprechend der vorherrschenden Nutzungen naturfern ausgebaut und werden intensiv unterhalten. Die Wasserkörper sind in diesen Bereichen überwiegend als erheblich verändert ausgewiesen, d.h. es wird anstelle des guten ökologischen Zustands nur das gute ökologische Potenzial angestrebt. Dagegen werden gute ökologische Verhältnisse erwartungsgemäß im Bergland häufiger angetroffen (z.B. PE_WES_1700 Emmer und PE_WES_1800 Nethe), wo die Besiedlungsdichte und die

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landwirtschaftliche Nutzung weniger intensiv sind. Ein flächenhafter guter ökologischer Zustand liegt fast durchgängig in den Gebieten vor, in denen der Waldanteil besonders hoch ist (z.B. PE_EDE_1000 Eder). Ein gleichartiger Trend ist auch in den benachbarten Planungseinheiten an der oberen Ems und der oberen Lippe sowie auch im Bundesland Hessen an der Diemel zu beobachten. Eine hohe Besiedlungs und Industriedichte führt in einigen Fällen ebenso wie eine intensiv betriebene Landwirtschaft zu stofflichen Belastungen der Fließgewässer.

Makrozoobenthos Die Ergebnisse finden sich als auf der Ebene der Planungseinheiten aggregierte Karten ( Oekologische_Zustandsklasse_PE_H , Allgemeine_Degradation_PE_H , PERLODES_Saprobie_PE_H , Versauerung_PE_H ) und als Bänderkarten ( Oekologische_Zustandsklassen_Band_DINA3 , Allgemeine_Degradation_Band_DINA3 , PERLODES_Saprobie_Band_DINA3 , Versauerung_Band_DINA3 ) im Anhang.

Die Auswertung der Untersuchungsergebnisse zur Lebensgemeinschaft der wirbellosen Kleintiere an der Gewässersohle im Wesereinzugsgebiet ergibt für das Modul Saprobie ein recht günstiges Bild. In Folge der großen Anstrengungen auf dem Gebiet der Abwasserreinigung in den letzten 30 Jahren wird fast überall (bis zu 90 %) der gute Zustand erreicht. Signifikante Defizite gibt es nur noch in dicht besiedelten Teileinzugsgebieten mit hoher Abwasserbelastung (z.B. PE_WES_1500 Johannisbach/Aa) und in intensiv landwirtschaftlich genutzten Gebieten (z.B. PE_WES_1000 Große Aue und PE_WES_1100 Mittelweser), in denen es in Folge fehlender Gewässerrandstreifen zu erhöhten diffusen Stoffeinträgen in die Gewässer kommen kann.

Deutlich ungünstiger sieht es bei der Bewertung des Moduls Allgemeine Degradation aus. Auch hier lässt sich das bereits erwähnte NordSüdGefälle erkennen. In weiten Bereichen liegt der Anteil strukturell gut bewerteter Gewässerstrecken nur bei 0 bis 20 %. Bessere Ergebnisse (30 – 60 %) sind nur in den weniger dicht besiedelten PE mit einem hohen Anteil an Berglandgewässern zu finden. Besonders gute strukturelle Bewertungen (bis zu 95 %) liegen nur in der waldreichen und dünn besiedelten PE_EDE_1000 Eder vor.

Bei der Beseitigung von strukturellen Defiziten ergibt sich im Teileinzugsgebiet WeserNRW der größte Handlungsbedarf. Belastungsschwerpunkte liegen vor allem in den Planungseinheiten an Aa und Johannisbach (Stadtbereiche von Bielefeld und Herford) sowie an der Großen Aue, der Mittelweser und der Else. Hier wurden keine oder nur ganz vereinzelt Wasserkörper ohne massive strukturelle Schäden gefunden. Die Hauptgründe hierfür sind neben dem massiven Ausbau vor allem in der harten, naturfernen Gewässerunterhaltung zu sehen.

Gute Entwicklungspotentiale sind dagegen am Rottbach, an der Rothe und der Schermbeeke (PE Mittelweser), am Gruttbach, der Berlebecke und am Rethlager Bach (PE Werre), an der Westerkalle, der Alme, dem Twiesbach und der Exter (PE Kalle), am Hillbach, der , der Passade, der Glimke und der Marpe (PE Bega), am Istruper Bach, an der Emmer, an der Röthe, am Silberbach, am Ilsenbach, am Eschenbach, am Heubach, an der Niese und der Wörmke (PE Emmer), an der Nethe, an der Öse, am Saumer Bach, am Katzbach, an der Schelpe und an der Aa (PE Nethe) sowie an der Diemel, an der Twiste, am Schwarzbach, an der Eder, an der Hoppecke, am Hörler Bach, am Wäschebach und am Hammerbach (PE Diemel) zu beobachten.

Das Modul Versauerung spielt in weiten Teilen des Einzugsgebiets WeserNRW aufgrund der meist kalkhaltigen und gut gepufferten Böden keine signifikante Rolle. Auch in den stärker silikatisch geprägten Gewässern in den beiden südlichen Planungseinheiten (PE_DIE_1000 Diemel und PE_1000_EDE Eder) sind im Hinblick auf das Modul Versauerung keine signifikanten Defizite zu erkennen.

Fischfauna Die Ergebnisse finden sich als auf der Ebene der Planungseinheiten aggregierte Karte (Fischfauna_PE_H ) und als Bänderkarte ( Fischfauna_Band_DINA3 ) im Anhang.

Auch die Fischfauna spiegelt die Unterschiede zwischen nördlichem und südlichem Einzugsgebiet der Weser wider. Die besten Ergebnisse mit 5080% gut bewerteter Strecken konnten in den Planungseinheiten Eder (PE_EDE_1000), Bega (PE_WES_1600) und Emmer (PE_WES_1700) festgestellt werden. Abgesehen von einzelnen Gewässern (z.B. Rhienbach und Ölfe), die hinsichtlich der Fischfauna stark defizitär sind, findet sich in vielen Gewässern dieser Planungseinheiten (z.B. im Linnebach, im Ötternbach, in der Salze, der Emmer, der Niese und der Eder) aufgrund des vorhandenen Artenspektrums ein gutes Entwicklungspotenzial. Allerdings weisen empfindlichere Arten wie Bachforelle und Äsche häufig keine ausreichende Dichte oder Reproduktion auf. Hier besteht vor allem bei der Entwicklung von vielfältigen Strukturen im Sohl und Uferbereich sowie bei der Verbesserung der Laichhabitate ein deutlicher Handlungsbedarf.

Etwas ungünstiger stellt sich die Situation an der Diemel (PE_DIE_1000) und an der Nethe (PE_WES_1800) dar. In diesen Planungseinheiten ist die Fischfauna in mehr als der Hälfte der untersuchten Gewässer nicht in einem guten Zustand. Neben teilweise sehr geringen Fischdichten in den Oberläufen fehlen häufig gerade die typspezifischen Vertreter im Artenspektrum der Gewässer. Auch die Reproduktion der Leitarten ist meist nicht ausreichend. Dies gilt vor allem für anspruchsvollere Fischarten wie Äsche, Bachforelle und Groppe. Im Einzugsgebiet der Diemel fehlt die Groppe oft komplett im Befischungsergebnis, was auf strukturelle Defizite und eine nicht ausreichende regionale Durchgängigkeit im Gewässersystem hinweist. Hierdurch wird die Ausbreitung und Wiederbesiedlung mit typspezifischen Fischarten erschwert. Problematisch ist auch der Zustand der Äschen im Diemel Unterlauf In den Planungseinheiten Else (PE_WES_1200), Werre (PE_WES_1300) und Kalle (PE_WES_1400) entsprechen Artenspektrum und Reproduktion anspruchsvollerer Leitfischarten in den meisten Gewässern nicht den Kriterien für die Erreichung des „guten ökologischen Zustands“. Allerdings weisen die Befunde einzelner Befischungsstellen mit Nachweisen wichtiger Arten (z.B. Groppe in Warmenau und Spenger Mühlenbach oder Groppe, Barbe, Steinbeißer und Elritze im Werre Unterlauf). auf ein gutes Entwicklungspotenzial hin. In der Kalle, im Forellenbach und in der Humme wird die Bachforelle lokal mit guter Reproduktion nachgewiesen. Allerdings fehlt die Groppe als Begleitfischart. Die Probleme liegen hier vor allem in der Isolation einzelner Gewässer/Gewässerabschnitte durch Querbauerke sowie der defizitären Gewässerstruktur.

Der größte Handlungsbedarf zur ökologischen Verbesserung der Fischfauna liegt in der Planungseinheit Johannisbach/Aa (PE_WES_1500), in der alle untersuchten Gewässer bezüglich der Fischfauna als „schlecht“ beurteilt wurden. Dies ist eines der schlechtesten Ergebnisse in NordrheinWestfalen. Auch im Bereich der Großen Aue (PE_WES_1000) und der Mittelweser (PE_WES_1100) kommen keine mit „gut“ bewerteten Gewässerabschnitte vor. Die Defizite beziehen sich hier auf alle relevanten Aspekte der Fischfauna. Gleichwohl sind am vorgefundenen Artenspektrum Entwicklungspotenziale zu erkennen. Anspruchsvollere Arten wie Hecht und Steinbeißer werden vereinzelt nachgewiesen. Beim Steinbeißer beschränken sich die Nachweise auf makrophytenfreie sandige Abschnitte. Der Hecht scheint sich in einigen Abschnitten auch zu reproduzieren, wird aber durch Besatz gestützt. Insgesamt ist neben dem massiven Gewässerausbau, der fehlenden Beschattung und den vorhandenen Wanderhindernissen vor allem die regelmäßige intensive, naturferne Gewässerunterhaltung als bestimmender Faktor für die Fischfauna anzusprechen. Über die Art der Durchführung, die Intensität und die Frequenz einer ökologisch optimierten Gewässerunterhaltung sind hier aussichtsreiche Steuerungsmöglichkeiten zur Verbesserung des unbefriedigenden Zustands gegeben.

Gewässerflora Die Ergebnisse finden sich als auf der Ebene der Planungseinheiten aggregierte Karten ( Makrophyten_LUA_NRW_Verfahren_PE_H , Benthische_Diatomeen_PE_H , Phytobenthos_ohne_Diatomeen_PE_H ) und als Bänderkarten ( Gesamtbewertung_Makrophyten_Band_DINA3 , Benthische_Diatomeen_Band_DINA3 , Phytobenthos_ohne_Diatomeen_Band_DINA3 ) im Anhang.

Abweichungen vom natürlichen Zustand bei der Besiedlung der Gewässer mit Makrophyten können im Wesentlichen auf strukturelle Defizite zurückgeführt werden. Insofern lässt sich bei der Auswertung der Untersuchungsergebnisse der Wasserpflanzen im Grundsatz auch wieder das schon beim Modul der allgemeinen Degradation des MZB erläuterte NordSüdGefälle erkennen. Allerdings stehen für die Bewertung dieser Komponenten wegen der bisher noch in der Erprobungsphase befindlichen neu entwickelten Untersuchungs und Bewertungsmethode noch keine flächendeckenden Daten zur Verfügung. Auch fehlt hier die bei der Bearbeitung der Komponente Makrozoobenthos bereits vorliegende jahrzehntelange breite Erfahrung bei der Bewertung, so dass die vorliegenden Ergebnisse mit entsprechender Vorsicht interpretiert werden müssen, s. Hauptkapitel . So könnte z.B. die für die Planungseinheit Nethe (PE_WES_1800) resultierende unerwartet ungünstige Bewertung auch mit dem Fehlen einer ausreichend breiten Datenbasis zusammenhängen. Hier muss in den folgenden Monitoringzyklen nachgebessert werden. Im Maßnahmenprogramm werden insofern zunächst konzeptionelle Maßnahmen, d.h. die Durchführung vertiefender Untersuchungen vorgesehen.

Ebenso sieht es bei den beiden anderen pflanzlichen Komponenten Diatomeen und PoD aus, die bei Abweichungen von natürlichen Zustand im Wesentlichen zu hohe Nährstoffeinträge in die Gewässer anzeigen. Falls evtl. festgestellte Defizite bei diesen Komponenten nicht durch andere Erkenntnisse z.B. durch gemessene hohe Nährstoffkonzentrationen im chemischen Monitoring gestützt werden, sind auch hier zunächst weitere Untersuchungen zur Verbesserung der Datenlage und zur Absicherung der Befunde durchzuführen.

Phytoplankton Die Ergebnisse finden sich als auf der Ebene der Planungseinheiten aggregierte Karte (Phytoplankton_PE_H ) und als Bänderkarte ( Phytoplankton_Band_DINA3 ) im Anhang.

Die Qualitätskomponente Phytoplankton ist nur für die Bewertung weniger Wasserkörper im Teileinzugsgebiet WeserNRW relevant. Das Phytoplankton wurde somit nur in der Weser in Minden und an den Überblicksmessstellen in der Großen Aue, der Werre und der Emmer untersucht. Außerdem wurde die Komponente auch im Emmerstausee wegen des Unterschreitens der erforderlichen Aufenthaltszeit nicht als Stausee, sondern als HMWB gewertet gemessen. Die Ergebnisse zeigen mit einer Ausnahme an allen untersuchten Messstellen für das Phytoplankton erwartungsgemäß einen nur mäßigen Gewässerzustand und bestätigen somit den zu hohen Nährstoffeintrag in die Gewässer. Lediglich an der Emmer unterhalb des Emmerstausees wird für die Komponente Phytoplankton der gute Zustand erreicht. Möglicherweise wirkt sich der Emmerstausee hier als

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Nährstofffalle und somit positiv für die untere Emmer aus. Dieser Einzelbefund muss jedoch im weiteren Monitoring erhärtet werden.

ACP Die Ergebnisse finden sich als auf der Ebene der Planungseinheiten aggregierte Karten ( Wassertemperatur_PE_H , Stickstoff_PE_H , Sauerstoff_PE_H , Phosphor_PE_H ), Ortho_Phosphat_PE_H , pH_Wert_PE_H ) im Anhang.

Die Befunde für die allgemeinen chemischphysikalischen Komponenten korrelieren im Wesentlichen mit den Ergebnissen bei der ökologischen Zustandsklasse. Auch hier lässt sich ein NordSüdGefälle erkennen, mit Belastungsschwerpunkten vor allem in den nördlichen Planungseinheiten. Die Orientierungswerte für Ammonium und die Wassertemperatur werden in allen Planungseinheiten weitgehend (in 97 % der Gewässerlängen) eingehalten. Dagegen weist der Sauerstoffgehalt (mit Defiziten vor allem in den Planungseinheiten an der Großen Aue, der Hunte und der Else), der Chloridgehalt (mit Schwerpunkten in den Planungseinheiten an der Weser, der Bega und der Werre), der TOC (mit Schwerpunkten in den Planungseinheiten an der Großen Aue und der Mittelweser) und der pH-Wert (mit Defiziten in den Planungseinheiten der Weser, der Emmer und der Eder) in einigen Bereichen des Teileinzugsgebietes auf 9 – 16 % der Fließstrecken Über bzw. Unterschreitungen der Orientierungswerte auf. Als besonders gravierend im Einzugsgebiet WeserNRW muss die Gewässerbelastung mit dem Pflanzennährstoff Phosphor gesehen werden. Hier kommt es in 43 % der Fließstrecken zu deutlichen Überschreitungen der Orientierungswerte. Betroffen hiervon sind nahezu alle größeren Bäche und Flüsse mit Schwerpunkten in den Planungseinheiten an der Mittelweser, der Else und dem Johannisbach. Ähnliches gilt für den Pflanzennährstoff Stickstoff . Allerdings hat sich die LAWA hier bisher nicht auf die Festlegung eines Orientierungswertes einigen können, so dass es derzeit für die Stickstoffbelastung keinen einheitlichen Vergleichsmaßstab gibt. In der FGG Weser wird insbesondere aus Sicht des Meeresschutzes ein Orientierungswert von < 3 mg/l Gesamtstickstoff diskutiert. Der Gehalt an Gesamtstickstoff im Einzugsgebiet der Weser liegt derzeit im Mittel bei 5 mg/l. Belastungsschwerpunkte (bis zu > 10 mg/l) werden in der PE_DIE_1000 Diemel gemessen.

Prioritäre Metalle Die Ergebnisse finden sich als auf der Ebene der Planungseinheiten aggregierte Karte (Metalle_prioritär_PE_H ) und als Bänderkarten ( Blei_Wasser_Band_DINA3 , Cadmium_Wasser_Band_DINA3 , Cadmium_Schwebstoff_Band_DINA3 ) im Anhang.

Die Umweltqualitätsnormen (UQN) in der Wasserphase werden für die prioritären Metalle Blei, Nickel und Quecksilber im Einzugsgebiet der Weser nirgendwo überschritten. Die UQN für Cadmium in der Wasserphase wird nur in der PE_EDE_1000 Eder (Elbersdorferbach und Zinse) deutlich überschritten. Allerdings liegt der Gehalt an Cadmium im Schwebstoff an den Überblicksmessstellen in den Planungseinheiten von Großer Aue, Else, Bega und Diemel sowie im Johannisbach über dem Orientierungswert. Weiterhin wird in der Planungseinheit PE_DIE_1000 Diemel auch der Orientierungswert für Blei im Schwebstoff und in der PE_WES_1500 Aa/Johannisbach auch für Quecksilber überschritten. Verantwortlich für die Überschreitungen in der Diemel könnten auswaschungsbedingte Einträge aus Überresten historischer bergbaulicher Aktivitäten zur Gewinnung von Blei und Zink im Bereich von Marsberg und Blankenrode sein. Die Überschreitungen im Johannisbach könnten aus gewerblichen Quellen im Stadtgebiet von Bielefeld stammen.

ÄNDERUNG

Die Ergebnisse finden sich als auf der Ebene der Planungseinheiten aggregierte Karte (Metalle_prioritär_PE_H ) und als Bänderkarten ( Blei_Wasser_Band_DINA3 , Cadmium_Wasser_Band_DINA3 , Cadmium_Schwebstoff_Band_DINA3 ) im Anhang.

Die Umweltqualitätsnormen (UQN) in der Wasserphase werden für die prioritären Metalle Blei, Nickel und Quecksilber im Einzugsgebiet der Weser nirgendwo überschritten. Die UQN für Cadmium in der Wasserphase wird nur in der PE_EDE_1000 Eder (Elbersdorferbach und Zinse) überschritten. Dort befinden sich im Quellbereich hochmoorartige Bodenstrukturen, die natürliche organische Komplexbildner an die Wasserphase abgeben. Zusammen mit niedrigeren pHWerten kommt es zu natürlichen Schwermetallausträgen. Da diese Gewässer zudem eine geringe Wasserhärte aufweisen, musste hier ein extrem niedriger Grenzwert angesetzt werden. Im Rahmen von Studien zur Versauerung wird dieses Phänomen weiterhin beobachtet. Allerdings liegt der Gehalt an Cadmium im Schwebstoff an den Überblicksmessstellen in den Planungseinheiten von Großer Aue, Else, Bega und Diemel sowie im Johannisbach über dem Orientierungswert. Weiterhin wird in der Planungseinheit PE_DIE_1000 Diemel auch der Orientierungswert für Blei im Schwebstoff und in der PE_WES_1500 Aa/Johannisbach auch für Quecksilber überschritten. Verantwortlich für die Überschreitungen in der Diemel könnten auswaschungsbedingte Einträge aus Überresten historischer bergbaulicher Aktivitäten zur Gewinnung von Blei und Zink im Bereich von Marsberg und Blankenrode sein. Die Überschreitungen im Johannisbach könnten aus gewerblichen Quellen im Stadtgebiet von Bielefeld stammen.

Nicht-prioritäre Metalle Die Ergebnisse finden sich als auf der Ebene der Planungseinheiten aggregierte Karte (Metalle_nicht_prioritär_PE_H ) und als Bänderkarten ( Zink_Wasser_Band_DINA3 , Zink_Schwebstoff_Band_DINA3 ) im Anhang.

Für diese Stoffgruppe wurde nur in der Planungseinheit PE_DIE_1000 Diemel ein zu hoher Gehalt an Kupfer im Schwebstoff wie auch im Wasser gemessen, der den Orientierungswert überschreitet. Ursächlich hierfür dürfte der historische Marsberger Kupfererzbergbau sein. Die heute noch bestehenden Stollen und Schächte (z.B. das Besucherbergwerk Kilianstollen in Marsberg) werden bei Starkregen und Schneeschmelzen regelmäßig überflutet und mit dem Grubenabwasser gelangen ausgewaschene Metallanteile in die benachbarten Oberflächengewässer. Wegen des zu hohen Kupfergehaltes im Schwebstoff wurde der ökologische Zustand der Diemel in diesem Wasserkörper nur mit „mäßig“ beurteilt. In ca. 13 % der OFWK wird der Orientierungswert für Kupfer und/oder Zink in der Wasserphase nicht eingehalten. Dies ist vor allem in den städtisch geprägten Planungseinheiten PE_WES_1300 Werre und PE_WES_1500 Johannisbach/Aa aber auch in der überwiegend landwirtschaftlich geprägten PE_WES_1000 Große Aue und PE_DIE_1000 Diemel sowie in der überwiegend forstwirtschaftlich geprägten PE_EDE_1000 Eder (Elberdorfer Bach, Ölfe und Orke) der Fall. In Teilen des Wesergebietes, vor allem in der PE_DIE_1000 Diemel und PE_EDE_1000 Eder werden höhere Konzentrationen von Barium gefunden. Da keine Daten über die geogene Hintergrundbelastung vorliegen, konnte dieser Parameter aber nicht bewertet werden. Weiterhin wurden einzelne Überschreitungen der Orientierungswerte für Kobalt (PE_WES_1500 Aa/Johannisbach), Vanadium (PE_WES_1600 Bega) und Silber (PE_WES_1300 Werre und PE_WES_1800 Kalle/Oberweser) gefunden.

ÄNDERUNG

Die Ergebnisse finden sich als auf der Ebene der Planungseinheiten aggregierte Karte (Metalle_nicht_prioritär_PE_H ) und als Bänderkarten ( Zink_Wasser_Band_DINA3 , Zink_Schwebstoff_Band_DINA3 ) im Anhang.

Für diese Stoffgruppe wurde nur in der Planungseinheit PE_DIE_1000 Diemel ein zu hoher Gehalt an Kupfer im Schwebstoff wie auch im Wasser gemessen, der den Orientierungswert überschreitet. Ursächlich hierfür dürfte der historische Marsberger Kupfererzbergbau sein. Die heute noch bestehenden Stollen und Schächte (z.B. das Besucherbergwerk Kilianstollen in Marsberg) werden bei Starkregen und Schneeschmelzen regelmäßig überflutet und mit dem Grubenabwasser gelangen ausgewaschene Metallanteile in die benachbarten Oberflächengewässer. Wegen des zu hohen Kupfergehaltes im Schwebstoff wurde der ökologische Zustand der Diemel in diesem Wasserkörper nur mit „mäßig“ beurteilt. In ca. 13 % der OFWK wird der Orientierungswert für Kupfer und/oder Zink in der Wasserphase nicht eingehalten. Dies ist vor allem in den städtisch geprägten Planungseinheiten PE_WES_1300 Werre und PE_WES_1500 Johannisbach/Aa aber auch in der überwiegend landwirtschaftlich geprägten PE_WES_1000 Große Aue und PE_DIE_1000 Diemel sowie in der überwiegend forstwirtschaftlich geprägten PE_EDE_1000 Eder (Zinse, Elberdorfer Bach, Ölfe und Orke) der Fall. Für Zinse und Elberndorfer Bach gelten die o.a. Erklärungen. In Teilen des Wesergebietes, vor allem in der PE_DIE_1000 Diemel und PE_EDE_1000 Eder werden höhere Konzentrationen von Barium gefunden. Da keine Daten über die geogene Hintergrundbelastung vorliegen, konnte dieser Parameter aber nicht bewertet werden. Weiterhin wurden einzelne Überschreitungen der Orientierungswerte für Kobalt (PE_WES_1500 Aa/Johannisbach), Vanadium (PE_WES_1600 Bega) und Silber (PE_WES_1300 Werre und PE_WES_1800 Kalle/Oberweser) gefunden.

Prioritäre Pflanzenschutzmittel Die Ergebnisse finden sich als auf der Ebene der Planungseinheiten aggregierte Karte (Pflanzenschutzmittel_prioritär_PE_H ) und als Bänderkarten ( Diuron_Band_DINA3 , Isoproturon_Band_DINA3 ) im Anhang.

In insgesamt sechs Oberflächenwasserkörpern (OFWK) wurde die Umweltqualitätsnorm (UQN) von Diuron überschritten. Diese OFWK liegen in fünf verschiedenen Planungseinheiten und sind über das gesamte Einzugsgebiet verteilt. Dass trotz der Mittelwertbildung die UQN für Diuron gelegentlich überschritten wurde, spricht für einen massiven und zeitlich breit gestreuten Einsatz dieses Totalherbizids im gesamten Einzugsgebiet der WeserNRW. In zwei weiteren OFWK wurde der chemische Zustand aufgrund von Isoproturon als „nicht gut“ bewertet. In beiden Fällen lag jeweils ein einzelner Messwert so deutlich über der UQN, dass selbst die fachlich umstrittene Jahreskennzahl nach der Mittelung überschritten war.

Nicht-Prioritäre Pflanzenschutzmittel Die Ergebnisse finden sich als auf der Ebene der Planungseinheiten aggregierte Karte (Pflanzenschutzmittel_nicht_prioritär_PE_H ) und als Bänderkarte (Chloridazon_Band_DINA3 ) im Anhang.

Neben den prioritären Stoffen Diuron und Isoproturon gibt es noch drei weitere Pestizide, deren Qualitätsziel bzw. Orientierungswert in einzelnen Planungseinheiten nicht eingehalten wird. Das Herbizid Monolinuron spielt besonders in der Planungseinheit PE_WES_1200 Else eine Rolle und führt dort zu einer nur mäßigen Bewertung des

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Ökologischen Zustands. Da an der Überblicksmesstelle in der Else fast in jeder Probe unabhängig von der Jahreszeit Monolinuron gefunden wird, kommt es möglicherweise nicht (nur) aus der landwirtschaftlichen Anwendung. Durch ein ermittelndes Monitoring soll die Ursache geklärt werden. Die Konzentration des Herbizids Glyphosat lag in zwei OFWK und die des Herbizids Terbutryn in einem OFWK über dem Orientierungswert. Eine Vielzahl von weiteren pestiziden Wirkstoffen werden im Einzugsgebiet der WeserNRW regelmäßig nachgewiesen, liegen aber mit ihren gemittelten Jahreskennzahlen immer unter dem jeweiligen Grenzwert. So wurden z.B. in der PE_WES_1200 Else und in der PE_WES_1600 Bega innerhalb eines Jahres jeweils 17 verschiedene Wirkstoffe gefunden. Dies weist auf eine weit verbreitete landwirtschaftliche Verwendung verschiedener pestizider Wirkstoffen im Einzugsgebiet hin.

Prioritäre Sonstige Stoffe Die Ergebnisse finden sich als auf der Ebene der Planungseinheiten aggregierte Karte (Sonstige_relevante_Stoffe_prioritär_PE_H ) und als Bänderkarte (Benzo_a_pyren_Band_DINA3 ) im Anhang.

Im Einzugsgebiet der WeserNRW wird die UQN für Tributylzinn (TBT) auf 28 % der Fließstrecke in den Planungseinheiten PE_WES_1300 Werre und PE_WES_1800 Nethe jeweils an den Überblicksmessstellen überschritten. Überschreitungen von weiteren prioritären Sonstigen Stoffen können im Einzugsgebiet WeserNRW bisher nicht beobachtet werden.

Nicht-Prioritäre Sonstige Stoffe Die Ergebnisse finden sich als auf der Ebene der Planungseinheiten aggregierte Karte (Sonstige_relevante_Stoffe_nicht_prioritär_PE_H ) und als Bänderkarte (PCB_138_Schwebstoff_Band_DINA3 ) im Anhang.

Überschreitungen von nichtprioritären Sonstigen Stoffen können im Einzugsgebiet WeserNRW bisher nicht festgestellt werden.

Ökologischer und chemischer Zustand im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Ems

Die Gewässer im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Ems weisen im oberen Abschnitt bezüglich des ökologischen Gesamtzustandes häufig gute und sehr gute Verhältnisse auf (z.B. in den Planungseinheiten "Obere Ems NRW" (PE_EMS_1400) und "Lutter" (PE_EMS_1500). Das Landschaftsbild ist hier durch Naturschutzgebiete geprägt, zum Beispiel die "Moosheide" in der die Ems entspringt. Zahlreiche Quellbereiche haben ihren Ursprung in dem großräumigen sehr naturnahen Truppenübungsplatz Senne. Dort findet man erwartungsgemäß den geringsten Anteil strukturell degradierter Gewässerabschnitte. Ein ähnlich guter Gewässerzustand zeigt sich im nordrhein westfälischen Einzugsgebiet der Ems nur noch im nördlichen Bereich des Teutoburger Waldes, in den Planungseinheiten „Rechte Emszuflüsse südlich Saerbeck“ und „Hase NRW“. In dem bewaldeten Höhenzug des Teutoburger Waldes ist der diffuse Nährstoffeintrag als gering anzunehmen. Die oben genannten Bereiche sind deutlich weniger degradiert.

Die stärkste Beeinträchtigung zeigen die Planungseinheiten “Untere Ems“ (PE_EMS_1000), „Werse“ (PE_EMS_1200) und „Dreierwalder Aa/Speller Aa“ (PE_EMS_1800): Weniger als 20 % der Gewässerlängen weisen die Einstufung "gut" oder besser auf. Die Gewässer sind zugunsten einer intensiven landwirtschaftlichen Nutzung naturfern ausgebaut worden und werden intensiv unterhalten. Die Wasserkörper sind in diesen Bereichen überwiegend als erheblich verändert ausgewiesen, d.h. es wird anstelle des guten ökologischen Zustands nur das gute ökologische Potenzial angestrebt. Veränderungen durch den Menschen haben in stärkerem Umfang stattgefunden."

Bei den chemischen Qualitätskomponenten ist vor allem Phosphor zu nennen, der bei ca. zwei Drittel der Gewässerlängen mit mäßig und schlechter bewertet wurde. TOC wird bei knapp der Hälfte der Gewässerlängen überschritten. Weiterhin sind Kupfer, Zink, Barium und Bor aufzulisten, bei denen ca. ein Drittel der Gewässerlängen Überschreitungen der Qualitätsnormen aufzeigen. Hier ist Handlungsbedarf angezeigt.

Die internationalen Steuerungsgruppe Ems (IKE) der Mitgliedsstaaten(Bundesrepublik Deutschland und das Königreich der Niederlande) haben sich auf Stoffe verständigt, die als emsrelevant angesehen werden. "Emsrelevante Stoffe" sind die für die Flussgebietseinheit Ems relevanten spezifischen verunreinigenden Stoffe, bei denen aufgrund der nationalen Qualitätsziele in beiden Mitgliedsstaaten/Bundesländern oder im Bearbeitungsgebiet EmsDollartÄstuar Überschreitungen festgestellt wurden und die zur Beurteilung des ökologischen Zustandes herangezogen werden. Weiterhin hat die IKE beschlossen, Problemstoffe zu ermitteln. Als "Problemstoffe" sind die Stoffe anzusehen, dieaufgrund der Ergebnisse der überblicksweisen Überwachung als Problemstoffe erkannt wurden (neben den "emsrelvanten Stoffen" z.B. auch Nährstoffe und insbesondere Stoffe z.B. der Anh. IX u. X der WRRL).

Makrozoobenthos Die Ergebnisse finden sich als auf der Ebene der Planungseinheiten aggregierte Karten ( Oekologische_Zustandsklasse_PE_H , Allgemeine_Degradation_PE_H , PERLODES_Saprobie_PE_H , Versauerung_PE_H ) und als Bänderkarten ( Oekologische_Zustandsklassen_Band_DINA3 , Allgemeine_Degradation_Band_DINA3 , PERLODES_Saprobie_Band_DINA3 , Versauerung_Band_DINA3 ) im Anhang.

Das Modul Saprobie zeigt die Erfolge der Maßnahmen im Bereich der Abwasserreinigung und der Sanierung der Kanalnetze der letzten Jahrzehnte im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Ems. Dennoch sind nur etwa 1/3 der Gewässerstrecken im guten saprobiellen Zustand. Ein weiteres Drittel weist mit der Zustandsbewertung "mäßig" Handlungsbedarf auf. Vor allem bei den "linksemsischen Zuflüssen" aber auch bei der Moosbecke und der Voltlager Aa gibt es auch noch die Bewertung unbefriedigend. Als Ursachen ist zum Einen das teilweise extrem ungünstige Verhältnis zwischen Abfluss und eingeleiteter Menge an gereinigtem Abwasser zu nennen, zum Anderen handelt es sich um ein intensiv landwirtschaftlich genutztes Gebiet mit hohem Nährstoffeintrag und starker struktureller Überprägung. Begradigung, Stauregulierung, fehlender Gewässerrandstreifen und der Mangel an Beschattung wirken sich hier negativ auf die Saprobie aus. Diese strukturellen Mängel verstärken die Effekte der hohen Nährstoffeinträge in Form der sogenannten Autosaprobie. Mit diesem Begriff fasst man die Folgen der Eutrophierung, wie Schwankungen des pHWertes und des Sauerstoffgehaltes durch Photosynthese und Abbauvorgänge im Gewässer zusammen.

Das Modul Allgemeine Degradation zeigt großen Handlungsbedarf im Bereich der Gewässermorphologie an. Er ist in den intensiv landwirtschaftlich genutzten "Beckumer Bergen" im Einzugsbereich der Werse (PE_EMS_1200) am größten, während die Nebengewässer rechts der Ems erheblich besser bewertet werden. Hier finden sich vor allem im Einzugsgebiet des Elting und Saerbecker Mühlenbaches noch längere, sehr gute Gewässerabschnitte. Strukturelle Belastungen gibt es auch im Bereich der Planungseinheiten PE_EMS_1400 (Obere Ems NRW) und PE_EMS_1500 (Lutter). Teile von einzelnen Gewässerabschnitten weisen mit der Einstufung "unbefriedigend" erhebliche Defizite auf. Der Anteil der mit gut oder sehr gut beurteilten Gewässerlängen liegt in fast allen Planungseinheiten aber deutlich unter einem Drittel. Die strukturellen Defizite sind der Faktor, der sich im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Ems am stärksten auf die Besiedlung mit Fischen und Makrozoobenthos auswirkt. Begradigung und Eintiefung zur Verbesserung des Abflusses, fehlende Gewässerrandstreifen und teilweise intensive Gewässerunterhaltung sind die Hauptbelastungsursachen.

Durch die schrittweise Umsetzung des Emsauenschutzkonzeptes konnten im Hauptlauf und für die Nebengewässerabschnitte in der Aue bereits erhebliche Verbesserungen von Durchgängigkeit und Gewässermorphologie erreicht werden.

Für die im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Ems vorkommenden Gewässertypen ist das Modul Versauerung außer in den unmittelbaren Quellbereichen einiger Sennebäche (PE_EMS_1400) nicht relevant.

Fischfauna Die Ergebnisse finden sich als auf der Ebene der Planungseinheiten aggregierte Karte (Fischfauna_PE_H ) und als Bänderkarte ( Fischfauna_Band_DINA3 ) im Anhang.

Die Gewässer im TEG Ems NRW werden anhand der Fischfauna überwiegend als defizitär eingestuft. Unter den bewerteten Gewässerabschnitten finden sich nur wenige mit gutem ökologischem Zustand. Diese beschränken sich auf den Unterlauf der Ems selbst, die Nebengewässer Temmingsmühlenbach, Wambach sowie einige emsnahe Strecken von Bever und Saerbecker Mühlenbach.

Bei den übrigen Zuflüssen der Ems sind alle bewertungsrelevanten Aspekte der Fischfauna verbesserungsbedürftig. Typspezifische Arten fehlen und die Fischfauna wird häufig von anspruchslosen und euryöken Arten dominiert (Stichlinge, Schmerlen, Gründlinge). In den Oberläufen betrifft der Handlungsbedarf vor allem die Leitarten Bachforelle, Groppe und Steinbeißer. Stellenweise lässt sich der negative Einfluss von Staubereichen auf die Fischfauna ablesen. In den Unterläufen zeigen die Leitarten Barbe, Ukelei und Steinbeißer Handlungsbedarf auf, aber auch die Groppe wird zu selten und nur mit geringen Individuenzahlen nachgewiesen.

Dennoch lässt sich an einigen Stellen in den Zuflüssen (Werse, Glane, Unterlauf Bever, Unterlauf Lutter) aus dem Artenspektrum oder aus gut reproduzierenden Beständen einzelner Leitarten (Bullerbach, Glane, Eltingmühlenbach Unterlauf, Wambach, Temmingsmühlenbach, Frischhofsbach, Randelbach und Elter Mühlenbach) ein erfolgversprechendes Entwicklungspotenzial erkennen.

In der Ems selbst betreffen die Defizite bei meist gutem Artenspektrum die Reproduktion anspruchsvoller Leitarten. So fehlen Barbe, Groppe, Steinbeißer als Leitarten im Oberlauf, im Mittelauf weisen Brassen und Barben zu geringe Individuendichten auf. Positiv kann angemerkt werden, dass im Ober und Mittellauf der Ems mittlerweile regelmäßig Arten mit Auenbezug nachgewiesen werden (Bitterling, Rotfeder, Moderlieschen). Bemerkenswert ist das vereinzelte Auftreten der Quappe, die in ihren verschiedenen Lebensabschnitten unterschiedliche Gewässertypen und abschnitte besiedelt. Ihr Auftreten wird als Hinweis darauf angesehen, dass sich der aquatische Bereich wenigstens abschnittsweise in einem naturnahen Zustand befindet und zumindest vereinzelt Oberläufe für Laichwanderungen erreichbar sind.

Defizite gibt es in der Ems vor allem bei der potamodromen Durchgängigkeit, der Habitatvielfalt und der Auenanbindung. In den Zuflüssen liegt der Handlungsbedarf neben der Wasserqualität bei den Staubereichen und der damit einhergehenden Substratverschlammung. Außerdem sind erhebliche Mängel bei der Gewässermorphologie und der

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Beschattung festgestellt worden. Eine durchwanderbare Anbindung an die Ems ist für alle Zuflüsse anzustreben.

Gewässerflora Die Ergebnisse finden sich als auf der Ebene der Planungseinheiten aggregierte Karten ( Makrophyten_LUA_NRW_Verfahren_PE_H , Benthische_Diatomeen_PE_H , Phytobenthos_ohne_Diatomeen_PE_H ) und als Bänderkarten ( Gesamtbewertung_Makrophyten_Band_DINA3 , Benthische_Diatomeen_Band_DINA3 , Phytobenthos_ohne_Diatomeen_Band_DINA3 ) im Anhang.

Die Bewertung der Makrophyten im Einzugsgebiet der Ems ergibt ein ähnliches Bild wie es die allgemeine Degradation des Makrozoobenthos gezeigt hat. Die im sehr guten oder guten Zustand befindlichen Gewässer befinden sich im wesentlichen in den Planungseinheiten PE_EMS_1400 (Obere Ems) und PE_EMS_1700; namentlich sind hier Furlbach, Eltingmühlenbach, Glane, Bullerbach und Lengericher Aabach aufzuführen. In weiten Teilen der übrigen Planungseinheiten, zeigen die Makrophyten einen höchstens mäßigen Gewässerzustand an. Die Gründe hierfür sind vor allem strukturelle Defizite in Folge der intensiven Landnutzung, insbesondere durch die Landwirtschaft. Hinzu kommt Eutrophierung durch diffuse Nährstoffeinträge und die fehlende Beschattung.

Die benthischen Diatomeen zeigen für den Hauptlauf der Ems und Teile der Planungseinheiten PE_EMS_1300 (Axtbach/Mussenbach) und PE_EMS_1400 (Obere Ems) eine geringfügig günstigere Bewertung als für das übrige Betrachtungsgebiet. Eine Bewertung mittels Phytobenthos ohne Diatomeen (PoD) erscheint derzeit wegen der unzureichenden Datenlage nicht sinnvoll.

Phytoplankton Die Ergebnisse finden sich als auf der Ebene der Planungseinheiten aggregierte Karte (Phytoplankton_PE_H ) und als Bänderkarte ( Phytoplankton_Band_DINA3 ) im Anhang.

Die Qualitätskomponente Phytoplankton ist nur für einige Gewässertypen im Tiefland relevant. Im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Ems wird deshalb nur die Ems selber an einer Probenstelle kurz oberhalb der Landesgrenze NordrheinWestfalen / Niedersachsen untersucht. Durch den hier vorhanden Staubereich treten mitunter Phytoplanktonblüten auf, die sich in erhöhten Chlorophyll a Gehalten äußern. Nach dem gültigen Bewertungsansatz weist das Phytoplankton aber den guten Zustand, und damit keinen Handlungsbedarf für die Ems nach.

ACP Die Ergebnisse finden sich als auf der Ebene der Planungseinheiten aggregierte Karten ( Wassertemperatur_PE_H , Stickstoff_PE_H , Sauerstoff_PE_H , Phosphor_PE_H ), Ortho_Phosphat_PE_H , pH_Wert_PE_H ) im Anhang.

Die biologischen Qualitätskomponenten korrelieren im Allgemeinen sehr gut mit den Befunden für die allgemeinen chemischphysikalischen Komponenten. Die im Monitoringleitfaden/D 4 genannten Orientierungswerte für die allgemeinen chemischen und physikalischen Qualitätskomponenten wurden nur im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der oberen Ems nur in etwa der Hälfte der untersuchten Gewässerstrecken eingehalten. Gerade der Hauptlauf der Ems und die größeren Nebengewässer (Werse, Axtbach) weisen bei pHWert, Wassertemperatur und dem Sauerstoffgehalt vor allem in den Sommermonaten Überschreitungen der Orientierungswerte auf. Die Überschreitungen beim TOC weisen auf die Einleitungen des gereinigten Abwassers aus den Kläranlagen aber auch auf den landwirtschaftlichen Einfluss hin. Insgesamt führt dies zu einer Überschreitung des Orientierungswertes an etwa der Hälfte der Gewässerstrecken. Erfreulich ist dagegen aus Gewässersicht festzustellen, dass Ammoniumbelastungen kaum eine Rolle spielen (nur bei 5 % der Gewässerlängen).

Für folgende Parameter wurde der gute Zustand an weniger als 5 % der Gewässerlängen überschritten:

Chlorid Nitrat Sauerstoffzehrung Dagegen wurde Gesamtphosphor an etwa zwei Drittel der Gewässerlängen überwiegend mit "mäßig" oder "unbefriedigend", vereinzelt mit "schlecht" bewertet. Bis auf die Planungseinöheiten PE_EMS_1700 (Rechte Emszuflüsse südlich Saerbeck),PE_EMS_1800 (Dreierwalder Aa/Speller Aa) und PE_HAS_1900 (Hase/NRW) gibt es hier erheblichen Massnahmenbedarf. Ursachen dafür sind die teilweise sehr intensive landwirtschaftliche Nutzung und die Siedlungswasserwirtschaft mit zahlreichen Einleitungen (Kläranlagen, Misch und Regenwasser).

Prioritäre Metalle Die Ergebnisse finden sich als auf der Ebene der Planungseinheiten aggregierte Karte (Metalle_prioritär_PE_H ) und als Bänderkarten ( Blei_Wasser_Band_DINA3 , Cadmium_Wasser_Band_DINA3 , Cadmium_Schwebstoff_Band_DINA3 ) im Anhang.

Von den Metallen dieser Gruppe wurde nur für Nickel keine Überschreitung der in der Richtlinie über Umweltqualitätsnormen im Bereich der Wasserpolitik festgelegten Normen festgestellt. Für Cadmium, Blei und Quecksilber wurden an der ganz überwiegenden Zahl der Gewässer (90%, 92% bzw. 98% der Gewässerlängen) ebenfalls die Normen eingehalten. CadmiumÜberschreitungen wurden in den Planungseinheiten PE_EMS_1200 (Werse), PE_EMS_1300 (Axtbach/Mussenbach) und PE_EMS_1500 (Lutter) gemessen.

Nicht-prioritäre Metalle Die Ergebnisse finden sich als auf der Ebene der Planungseinheiten aggregierte Karte (Metalle_nicht_prioritär_PE_H ) und als Bänderkarten ( Zink_Wasser_Band_DINA3 , Zink_Schwebstoff_Band_DINA3 ) im Anhang.

In ca. 30 % der Gewässerlängen wurde Kupfer und Zink in Konzentrationen über der Umweltqualitätsnorm der GewBEÜV gemessen. Für diese Überschreitungen werden in der Regel Regen und Mischwassereinleitungen sowie Einleitungen gereinigter Abwässer verantwortlich gemacht. Aber auch Abschwemmungen, vor allem von landwirtschaftlichen Nutzflächen, tragen nicht unerheblich zu den Belastungen mit diesen beiden Schwermetallen bei. Von den nicht mit Umweltqualitätsnormen belegten Metallen wurden Barium und Bor (beide in 34 % der Gewässerlänge) in Konzentrationen oberhalb der im Monitoringleitfaden / D4 genannten Orientierungswerte gemessen. Ursache der Befunde für Barium bzw. Bor sind der Einsatz in der Industrie bzw. in Reinigungsmitteln für Industrie und Haushalte (Waschmittel).

Prioritäre Pflanzenschutzmittel Die Ergebnisse finden sich als auf der Ebene der Planungseinheiten aggregierte Karte (Pflanzenschutzmittel_prioritär_PE_H ) und als Bänderkarten ( Diuron_Band_DINA3 , Isoproturon_Band_DINA3 ) im Anhang.

Von den Prioritären Pflanzenschutzmitteln wurden nur in wenigen Fällen Überschreitungen der in der Richtlinie über Umweltqualitätsnormen im Bereich der Wasserpolitik festgelegten Normen gemessen. Überschreitungen von gleich oder weniger als 5 % der Gewässerlängen traten im Teileinzugsgebiet für folgende Stoffe auf:

Diuron Isoproturon (nur 1 %) Das Totalherbizid Diuron wurde auf 5 % der Gewässerlängen überschritten. Hier sind im Wesentlichen die Planungseinheiten PE_EMS_1300 (Axtbach/Mussenbach) und PE_EMS_1800 (Dreierwalder Aa/Speller Aa) betroffen. Als Ursache ist die nicht zugelassene Anwendung von Pflanzenschutzmittel auf befestigten Flächen (anthropogene Belastung) zu nennen.

Nicht-Prioritäre Pflanzenschutzmittel Die Ergebnisse finden sich als auf der Ebene der Planungseinheiten aggregierte Karte (Pflanzenschutzmittel_nicht_prioritär_PE_H ) und als Bänderkarte (Chloridazon_Band_DINA3 ) im Anhang.

Von den nicht prioritären Pflanzenschutzmitteln überschritten folgende Stoffe die in der GewBEÜV festgelegten Umweltqualitätsnormen. Wenn Überschreitungen in mehr als 1 % der Gewässerlängen eines Teileinzugsgebiets auftraten, ist dies in Klammern vermerkt:

2,4D (4 %) MCPA (5 %) Mecoprop Metolachlor Die Überschreitungen für MCPA, Mecoprop und Metolachlor treten in der Planungseinheit PE_EMS_1200 (Werse) auf. Verantwortlich dafür sind Stoffeinträge aus der Landwirtschaft. Von den sonstigen bisher nicht mit Umweltqualitätsnormen belegten Pflanzenschutzmitteln wurden Überschreitungen der im Monitoringleitfaden / D4 genannten Orientierungswerte gemessen für (5% der Gewässerlängen):

Terbutryn.

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Das aus der landwirtschaftlichen Anwendung stammende Herbizid wurde u.a. in den Planungseinheiten PE_EMS_1200 (Werse) und PE_EMS_1500 (Lutter) festgestellt.

Prioritäre Sonstige Stoffe Die Ergebnisse finden sich als auf der Ebene der Planungseinheiten aggregierte Karte (Sonstige_relevante_Stoffe_prioritär_PE_H ) und als Bänderkarte (Benzo_a_pyren_Band_DINA3 ) im Anhang.

Von den sonstigen prioritären Stoffen wurden aus der Vielzahl der untersuchten Stoffe nur in folgenden Fällen Überschreitungen der in der Richtlinie über Umweltqualitätsnormen im Bereich der Wasserpolitik festgelegten Normen gemessen. Bei den Überschreitungen sind die Prozentangaben der Gewässerlängen in Klammern vermerkt:

Benzo(ghi)perylen (9 %) TributylzinnKation (7%) Benzo(ghi)perylen wurde in der Planungseinheit PE_EMS_1800 (Dreierwalder Aa/Speller Aa) gemessen. Die Feststellung für TributylzinnKation erfolgte in derPlanungseinheit PE_EMS_1500 (Lutter).

Nicht-Prioritäre Sonstige Stoffe Die Ergebnisse finden sich als auf der Ebene der Planungseinheiten aggregierte Karte (Sonstige_relevante_Stoffe_nicht_prioritär_PE_H ) und als Bänderkarte (PCB_138_Schwebstoff_Band_DINA3 ) im Anhang.

Für den nachfolgend aufgeführten sonstigen nicht prioritären Stoff wurden Überschreitungen der in der GewBEÜV festgelegten Umweltqualitätsnormen festgestellt. Die Überschreitungen wurden bei 19 % der Gewässerlängen gemessen:

PCB52 Die Konzentration für das Kongener liegt über den Normen in der Planungseinheit PE_EMS_1200 (Werse) und ist im Wesentlichen auf frühere industrielle Anwendungen zurückzuführen, deren Rückstände heute noch nachweisbar sind.

Für folgende Stoffe wurden Überschreitungen von Orientierungswerten festgestellt. Dies ist zwar für die Beurteilung des guten ökologischen Zustands nicht relevant, dennoch werden diese Stoffe im Gewässermonitoring weiterhin beobachtet. Wenn Überschreitungen in mehr als 4 % der Gewässerlängen auftraten, ist dies in Klammern vermerkt:

Sulfanmethoxazol (33 %) Perfluoroctansulfonsäure Summe aus PFOA und PFOS Perfluoroctansulfonsäure und die Summe aus PFOA und PFOS wurden in der Planungseinheit PE_EMS_1500 (Lutter) gemessen.

Ökologischer und chemischer Zustand im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Maas

Der ökologische Gesamtzustand im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Maas zeigt eine deutliche Dreigliederung: Einen herausragend hohen Anteil an guten oder besseren Gewässerzuständen hat das Einzugsgebiet der oberen Rur. Es besteht in der Hauptsache aus naturnah bewaldetem Mittelgebirge und weist demgemäß den geringsten Anteil an strukturell degradierten Gewässerabschnitten auf. Auch der diffuse Nährstoffeintrag ist hier nur als gering anzunehmen. Die untere Rur und das Einzugsgebiet der Schwalm sind deutlich degradiert. Die stärkste Beeinträchtigung zeigen das Einzugsgebiet der Niers und Teile der unteren Rur, hier sind flächendeckend weniger als 20 % Gewässerlängen mit der Einstufung "gut" oder besser zu finden. Die Gewässer wurden hier entsprechend der vorherrschenden Nutzungen naturfern ausgebaut und werden intensiv unterhalten. Die Wasserkörper sind in diesen Bereichen überwiegend als erheblich verändert ausgewiesen, d.h. es wird anstelle des guten ökologischen Zustands nur das gute ökologische Potenzial angestrebt.

Die in der internationalen Maaskommission (IMK) zusammengeschlossenen Länder und Regionen (Republik Frankreich, Großherzogtum Luxemburg; Region Wallonie; Region Flandern; Bundesrepublik Deutschland und Königreich der Niederlande) haben sich zur Zeit auf folgende Stoffe verständigt, die in der gesamten internationalen Flussgebietseinheit Maas zu untersuchen sind: Zink; Kupfer; Dichlorvos; Pyrazon und die sechs PCB Kongenere. Als Kriterium für die Festlegung dieser Stoffe gilt, dass in mindestens zwei Gebieten der Vertragsparteien Konzentrationen über den jeweiligen Normen liegen.

Eine hohe Besiedlungs und Industriedichte führt in einigen Fällen ebenso wie eine intensiv betriebene Landwirtschaft zu stofflichen Belastungen der Fließgewässer.

Makrozoobenthos Die Ergebnisse finden sich als auf der Ebene der Planungseinheiten aggregierte Karten ( Oekologische_Zustandsklasse_PE_H , Allgemeine_Degradation_PE_H , PERLODES_Saprobie_PE_H , Versauerung_PE_H ) und als Bänderkarten ( Oekologische_Zustandsklassen_Band_DINA3 , Allgemeine_Degradation_Band_DINA3 , PERLODES_Saprobie_Band_DINA3 , Versauerung_Band_DINA3 ) im Anhang.

Das Modul Saprobie im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Maas zeigt die Erfolge der Maßnahmen im Bereich der Abwasserreinigung und Kanalsanierung der letzten Jahrzehnte. Trotz eines teilweise ungünstigen Verhältnisses zwischen Vorflut und eingeleiteter Abwassermenge ergibt sich ein überwiegend positives Bild mit Längenanteilen von über 50 % im guten oder sehr guten saprobiellen Zustand. Defizite finden sich in intensiv landwirtschaftlich genutzten Gebieten mit hohem Nährstoffeintrag und starker struktureller Überprägung. Begradigung, fehlender Gewässerrandstreifen und fehlende Beschattung wirken sich hier negativ auf die Saprobie aus. Besonders gut ist der saprobielle Zustand in der oberen Rur im Bereich des stark bewaldeten Mittelgebirges.

Dagegen zeigt das Modul Allgemeine Degradation überwiegend große Defizite im Bereich der Gewässerstruktur an. Sie sind in den intensiv landwirtschaftlich genutzten Gebieten im Einzugsbereich der Niers am größten, während das Schwalmeinzugsgebiet etwas besser bewertet werden konnte. Der Anteil der mit gut oder sehr gut bewerteten Gewässerlängen liegt in fast allen Planungseinheiten aber deutlich unter einem Drittel. Die strukturellen Defizite sind der Faktor, der sich im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Maas am stärksten auf die Besiedlung mit den Tierarten des Makrozoobenthos auswirkt. Begradigung und Eintiefung zur Erhöhung des Abflusses, fehlende Gewässerrandstreifen und teilweise intensive Mahd im Sohlbereich spielen dabei die Hauptrolle. Im Fall von Schwalm und Nette bilden alte Torfstiche Staubereiche, die sich ebenfalls negativ auf die allgemeine Degradation auswirken. Lediglich die obere Rur und ihre Zuflüsse (PE_RUR_1000) weisen überwiegend naturnahe Verhältnisse auf.

Positiv ist die Einleitung von Sümpfungswasser im Oberlauf der Niers zur Aufrechterhaltung eines ständigen Abflusses zu bewerten. Hierdurch wird der Wassermangel in Folge der Grundwasserabsenkung durch den benachbarten Braunkohlentagebau ausgeglichen. Weitere Potenziale zur Verbesserung der strukturellen Situation werden z.B. im Niersauenkonzept aufgezeigt. Einige Projekte zur strukturellen Aufwertung wurden bereits erfolgreich realisiert. Weitere Erfolge können durch Flächenaufkauf oder Kooperation mit der Landwirtschaft erzielt werden.

Für die im nördlichen Teil des nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Maas vorkommenden Gewässertypen ist das Modul Versauerung nicht relevant. Im Einzugsgebiet der Rur konnte keine Versauerung festgestellt werden.

Fischfauna Die Ergebnisse finden sich als auf der Ebene der Planungseinheiten aggregierte Karte (Fischfauna_PE_H ) und als Bänderkarte ( Fischfauna_Band_DINA3 ) im Anhang.

Die Bewertung der Gewässer anhand der Fischfauna stellt sich im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Maas noch etwas schlechter dar als die Bewertung der Allgemeinen Degradation durch das Makrozoobenthos. Die einzigen Gewässer ohne Handlungsbedarf finden sich im Oberlauf der Rur (etwa 1015 % der bewerteten Gewässerstrecken). Im Einzugsbereich der unteren Rur wird zumindest noch etwa ein Drittel der Gewässerstrecken als mäßig eingestuft, während in den Einzugsgebieten Niers und Schwalm der überwiegende Teil der Gewässer unbefriedigend bis schlecht ist. Die Defizite der Fischfauna liegen je nach Region unterschiedlich. Im oberen und mittleren Rureinzug (PE_RUR_1000 und 1100) werden die Leitarten zwar im allgemeinen nachgewiesen, es fehlen aber viele der typspezifischen Fischarten. Zudem ist die Reproduktion der Leitarten in einigen Gewässerabschnitten mangelhaft. Die gilt insbesondere für die Äschenabschnitte (z.B. Urft. Olef, Vichtbach, Inde). Für Groppen und Bachforellen finden sich jedoch auch viele Stellen mit guten Entwicklungspotenzial. Ein Grund für die verminderte Artenvielfalt und Reproduktion ist im Einfluss der verschiedenen Talsperren zu finden, aber auch Strukturmängel und eine fehlende Durchgängigkeit sorgen für schlechte Lebensbedingungen und geringes Wiederbesiedlungspotenzial.

Im mittleren und unteren Rureinzug kann die Fischfauna nicht immer zur Bewertung der Gewässer herangezogen werden, da ein Teil der Gewässerabschnitte temporär oder ohne berechenbare Fischreferenzen ist. Für die übrigen Gewässer sind starke Defizite bei allen Aspekten festzustellen. Leitarten reproduzieren kaum oder fehlen abschnittsweise völlig (Bachforelle, Äsche, Elritze, Barbe, Nase). Auch die typspezifischen Arten sind defizitär. Viele Gewässer werden von anspruchslosen Arten wie Dreistachligem Stichling, Gründling, Blaubandbärbling oder Schmerle dominiert. Es gibt jedoch auch einzelne Abschnitte, die Entwicklungspotenzial aus dem Artenspektrum oder aus guten Leitartenbeständen aufweisen (z.B. Drover Bach, Wurm, Oberlauf Kitschbach, Schaagbach). Handlungsbedarf ergibt sich vor allem hinsichtlich der Durchgängigkeit, der Strukturvielfalt und der Strömungsdiversität. Teilweise dürfte auch die Wasserqualität (Sauerstoffdefizite) eine Rolle spielen. In den Unterläufen der größeren Gewässer (Inde, Wurm, Rur) sollte auch die Auenentwicklung verbessert bzw. ermöglicht werden.

In den Planungseinheiten von Niers und Schwalm bestehen Defizite in allen Aspekten der Fischfauna. Die Gewässer werden häufig von Stichlingen oder wenigen anderen

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anspruchslosen Arten dominiert (Barsch, Rotauge, Gründling, Schmerle). Anspruchsvollere typspezifische Arten meist mit Auengewässerbezug fehlen in den Zuflüssen komplett (Bitterling, Brassen, Güster, Moderlieschen, Steinbeißer). Die Schwalm selbst stellt sich im Unterlauf bezüglich des Fischartenspektrum etwas besser dar, obwohl auch hier Brasse, Elritze, Steinbeißer und Ukelei fehlen. Ähnlich ist es bei der Niers und im Nierskanal, allerdings findet sich hier Potenzial im Artenspektrum (Bitterling, Brassen, Groppe, Rotfeder) und Steinbeißer sowie Hechte werden regelmäßig nachgewiesen, allerdings meist nur mit wenigen Individuen.

Probleme mit der Wasserqualität (Sauerstoffversorgung), eine verminderte Substratqualität (Verschlammung/Staueinfluss), die fehlende Auengewässeranbindung und –entwicklung, eine defizitäre Struktur sowie die intensive Gewässerunterhaltung sind die Ursachen für die schlechte Bewertung.

Gewässerflora Die Ergebnisse finden sich als auf der Ebene der Planungseinheiten aggregierte Karten ( Makrophyten_LUA_NRW_Verfahren_PE_H , Benthische_Diatomeen_PE_H , Phytobenthos_ohne_Diatomeen_PE_H ) und als Bänderkarten ( Gesamtbewertung_Makrophyten_Band_DINA3 , Benthische_Diatomeen_Band_DINA3 , Phytobenthos_ohne_Diatomeen_Band_DINA3 ) im Anhang.

Bei den Makrophyten ergibt sich ein ganz ähnliches Bild wie bei der allgemeinen Degradation des Makrozoobenthos: Bis auf die überwiegend im guten oder besseren Zustand befindlichen Gewässer des Einzugsgebietes der oberen Rur (PE_RUR_1000) zeigen die Makrophyten in den übrigen Planungseinheiten einen höchstens mäßigen Gewässerzustand an. Die Gründe hierfür sind vor allem strukturelle Defizite in Folge der intensiven Landnutzung, insbesondere der Landwirtschaft. Hinzu kommt die Förderung der Eutrophierung durch diffuse Nährstoffeinträge und fehlende Beschattung. Massenentwicklungen einzelner Arten und die Notwendigkeit häufiger Mahd wie z.B. an der Niers sind deutliche Zeichen einer Störung.

Die beiden anderen pflanzlichen Komponenten benthische Diatomeen und Phytobenthos ohne Diatomeen (PoD) zeigen demgegenüber ein differenzierteres Bild: Sie zeigen in einigen Planungseinheiten der Niers und der Schwalm sowie der unteren Rur ein etwas günstigeres Bild mit höheren Anteilen an guten oder besseren Bewertungen bezogen auf die Gewässerlängen. Den größten Längenanteil an positiven Bewertungen hat erneut das Einzugsgebiet der oberen Rur. Dennoch ist festzuhalten, dass nach den vorliegenden Ergebnissen Eutrophierung in Folge von Nährstoffeinträgen im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Maas in einigen Planungseinheiten flächendeckend eine große Rolle spielt, während in anderen Planungseinheiten ein zu großer Anteil eutrophierungsgefährdeter Gewässer zu finden ist.

Phytoplankton Die Qualitätskomponente Phytoplankton ist nur für einige Gewässertypen relevant. Im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Maas wurden demgemäß keine Phytoplanktondaten erhoben. Aus früheren Untersuchungen ist allerdings bekannt, dass aus den Staubereichen an Nette und Schwalm größere Phytoplanktonmengen in die Fließgewässer gelangen und sich dort negativ auf die Fließgewässerbiozönose auswirken. Dieser Effekt ist beim Makrozoobenthos im Modul "Allgemeine Degradation" erkennbar.

ACP Die Ergebnisse finden sich als auf der Ebene der Planungseinheiten aggregierte Karten ( Wassertemperatur_PE_H , Stickstoff_PE_H , Sauerstoff_PE_H , Phosphor_PE_H ), Ortho_Phosphat_PE_H , pH_Wert_PE_H ) im Anhang.

Die Befunde für die biologischen Qualitätskomponenten sind im allgemeinen korreliert mit den Befunden für die allgemeinen chemischphysikalischen Komponenten. Die im Monitoringleitfaden/D x genannten Orientierungswerte für die allgemeinen chemischen und physikalischen Qualitätskomponenten wurden im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Maas im Wesentlichen eingehalten. Für folgende Stoffe wurde der gute Zustand zwar an mehr als 90 % der Gewässerlängen erreicht, jedoch in Einzelfällen lokal überschritten (weniger als 10 %):

AmmoniumN Chlorid TOC pHWert Wassertemperatur Dagegen wurde Phosphor an etwa einem Viertel der Gewässerlängen überwiegend mit "mäßig" oder "unbefriedigend", vereinzelt mit "schlecht" bewertet. Am stärksten betroffen sind die Wurm, der Unterlauf der Rur und der Unter und Mittellauf der Niers. Ursachen dafür sind die teilweise sehr intensive landwirtscgaftliche Nutzung und die Besiedlungsverdichtung mit zahlreichen Einleitungen (Kläranlagen, Misch und regenwasser). Während der Sauerstoffgehalt in Rur und Schwalm den Orientierungswert einhält, wird er bei der Niers in etwa 20 % der Gewässerlängen nicht eingehalten. Betroffen waren insbesondere Gewässer mit geringer Fließgeschwindigkeit, die jedoch in der Regel nur lokale Bedeutung haben.

Nitrat überschreitet in etwa 15% der untersuchten Gewässerlängen den Wert von 50 mg/l, wodurch dort der chemische Zustand „nicht gut“ ist.

Prioritäre Metalle Die Ergebnisse finden sich als auf der Ebene der Planungseinheiten aggregierte Karte (Metalle_prioritär_PE_H ) und als Bänderkarten ( Blei_Wasser_Band_DINA3 , Cadmium_Wasser_Band_DINA3 , Cadmium_Schwebstoff_Band_DINA3 ) im Anhang.

Von den Metallen dieser Gruppe wurden im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet für Blei und Quecksilber keine Überschreitungen der in der Richtlinie über Umweltqualitätsnormen im Bereich der Wasserpolitik festgelegten Normen festgestellt. Für Cadmium und Nickel wurden an der ganz überwiegenden Zahl der Messstellen (88% bzw. 94% der Gewässerlängen) ebenfalls die Normen eingehalten. CadmiumÜberschreitungen wurden im RurEinzugsgebiet gemessen: In der Planunsgeinheit "Inde" treten geogen/anthropogen bedingte Cadmiumkonzentrationen auf, die geringfügig über der Umweltquallitätsnorm liegen.

Nicht-prioritäre Metalle Die Ergebnisse finden sich als auf der Ebene der Planungseinheiten aggregierte Karte (Metalle_nicht_prioritär_PE_H ) und als Bänderkarten ( Zink_Wasser_Band_DINA3 , Zink_Schwebstoff_Band_DINA3 ) im Anhang.

In knapp über 30 % der Gewässerlängen wurde Zink in Konzentrationen über der Umweltqualitätsnorm der GewBEÜV gemessen. Ursache dafür sind in der Regel Regenwasser und Mischwassereinleitungen. Zusätzlich sind geogen/anthropogene Gründe für die „Inde“ (PE_RUR_1100) verantwortlich. Von den nicht mit Umweltqualitätsnormen belegten Metallen wurden in der Niers Barium und Kobalt (beide in ca. 35 % der Gewässerlänge) in Konzentrationen oberhalb der im Monitoringleitfaden / D4 genannten Orientierungswerte gemessen. Im wesentlichen sind die Konzentrationen auf die eingeleiteten Sümpfungswässer aus dem Bergbau zurückzuführen. Für Bor liegen auf ca. 15% der Gewässerlänge ebenfalls Konzentrationen über dem Orientierungswert. Ursache dafür ist die Besiedlungsverdichtung im Mittel und Unterlauf der Niers (PE_RUR_1200).

Prioritäre Pflanzenschutzmittel Die Ergebnisse finden sich als auf der Ebene der Planungseinheiten aggregierte Karte (Pflanzenschutzmittel_prioritär_PE_H ) und als Bänderkarten ( Diuron_Band_DINA3 , Isoproturon_Band_DINA3 ) im Anhang.

Von den Prioritären Pflanzenschutzmitteln wurden aus der Vielzahl der untersuchten Stoffe nur in wenigen Fällen Überschreitungen der in der Richtlinie über Umweltqualitätsnormen im Bereich der Wasserpolitik festgelegten Normen gemessen. Wenn Überschreitungen in mehr als 10 % der Gewässerlängen einen Teileinzugsgebiets auftraten, ist dies in Klammern vermerkt:

2,4D aEndosulfan Isoproturon Eine Ausnahme stellt das Totalherbizid Diuron dar: Es lag in den südlichen Maaszuflüssen in etwa einem Drittel der Gewässerlängen über der Norm. Dies betrifft im Wesentlichen die Planungseinheiten "Mittlere Rur" und "Untere Rur". Als Ursachen sind neben Punktquellen (kommunale Kläranlagen) diffuse Quellen (Landwirtschaft) zu nennen.

Nicht-Prioritäre Pflanzenschutzmittel Die Ergebnisse finden sich als auf der Ebene der Planungseinheiten aggregierte Karte (Pflanzenschutzmittel_nicht_prioritär_PE_H ) und als Bänderkarte (Chloridazon_Band_DINA3 ) im Anhang.

Von den nicht prioritären Pflanzenschutzmitteln überschritten folgende Stoffe die in der GewBEÜV festgelegten Umweltqualitätsnormen. Wenn Überschreitungen in mehr als 10 % der Gewässerlängen eines Teileinzugsgebiets auftraten, ist dies in Klammern vermerkt:

Chloridazon Dichlorvos

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Etrimphos Fenthion Hexazinon (23 % MaasSüd) MCPA Mecoprop (17 % MaasSüd) Die Überschreitungen für Hexazinon und Mecoprop treten insbesondere in den Planungseinheiten "Untere Rur" und "Wurm" auf. Verantwortlich dafür sind vor allem Stoffeinträge aus der Landwirtschaft.

Von den sonstigen bisher nicht mit Umweltqualitätsnormen belegten Pflanzenschutzmitteln wurden Überschreitungen der Monitoringleitfaden / D4 genannten Orientierungswerte gemessen für (jeweils weniger als 10% der Gewässerlängen):

Metribuzin Terbutryn. Prioritäre Sonstige Stoffe Die Ergebnisse finden sich als auf der Ebene der Planungseinheiten aggregierte Karte (Sonstige_relevante_Stoffe_prioritär_PE_H ) und als Bänderkarte (Benzo_a_pyren_Band_DINA3 ) im Anhang.

Von den sonstigen prioritären Stoffen wurden aus der Vielzahl der untersuchten Stoffe nur in folgenden Fällen Überschreitungen der in der Richtlinie über Umweltqualitätsnormen im Bereich der Wasserpolitik festgelegten Normen gemessen. Wenn Überschreitungen in mehr als 10 % der Gewässerlängen einen Teileinzugsgebiets auftraten, ist dies in Klammern vermerkt:

Tributylzinnkation (39 % MaasNord) Summe Polybromierte Diphenylether (PBDE, 48% MaasNord) Zur Prüfung der Eintragspfade und Herkunftbereiche für Tributylzinnkation sind vertiefende Untersuchungen erforderlich, da die bioziden Eigenschaften von Tributylzinn Verbindungen neben dem beschränkten Einsatz zu industriellen Zwecken z. B. in Kühlkreisläufen auch noch in Materialien enthalten sind, die vor dem Verwendungsverbot hergestellt, eingeführt und verwendet worden sind.

Nicht-Prioritäre Sonstige Stoffe Die Ergebnisse finden sich als auf der Ebene der Planungseinheiten aggregierte Karte (Sonstige_relevante_Stoffe_nicht_prioritär_PE_H ) und als Bänderkarte (PCB_138_Schwebstoff_Band_DINA3 ) im Anhang.

Für die nachfolgend aufgeführten sonstigen nicht prioritären Stoffe wurden Überschreitungen der in der GewBEÜV festgelegten Umweltqualitätsnormen festgestellt. Wenn Überschreitungen in mehr als 10 % der Gewässerlängen eines Teileinzugsgebiets auftraten, ist dies in Klammern vermerkt:

PCB (74 bis 14 % je nach Kongener, MaasSüd, nur PCB 138 und PCB 153 mit 52 % MaasNord) Phosphorsäuretributylester Die PCB Konzentrationen liegen über den Normen in den Planungseinheiten „Mittlere Rur“ (MaasSüd) und „mittlere und untere Niers“ (MaasNord) und sind im Wesentlichen auf frühere industrielle Anwendungen zurückzuführen, deren Rückstände heute noch nachweisbar sind.

Für folgende Stoffe mit Anwendungen in der Human und Veterinärmedizin wurde Überschreitungen von Orientierungswerten festgestellt. Dies ist zwar für die Beurteilung des guten ökologischen Zustands nicht relevant, dennoch werden diese Stoffe im Gewässermonitoring weiterhin beobachtet. Wenn Überschreitungen in mehr als 10 % der Gewässerlängen auftraten, ist dies in Klammern vermerkt:

Medikamenterückstände Bezafibrat (52 % MaasNord) Diclofenac (39 % MaasSüd) Erythromycin (52 % MaasNord) Sotalol (52 % MaasNord) ToDo| Änderungen an diesem Text werden nicht mehr berücksichtigt Änderungswünsche bitte direkt an Frau FrotscherHoof und IU (klaus.dapp@iuinfo.de) Ökologischer und chemischer Zustand im westdeutschen Kanalnetz

ToDo|Änderungen an diesem Text werden nicht mehr berücksichtigt Änderungswünsche bitte direkt an Frau FrotscherHoof und IU (klaus.dapp@iuinfo.de)

Biologischer Zustand

Zur ökologischen Einschätzung der Schifffahrtskanäle wurde das Makrozoobenthos untersucht. Dem für diese Komponente verwendeten PTIVerfahren liegt das Leitbild „frei fließender Fluss“ zugrunde. Dies ist für einen Kanal nicht zutreffend. Die nur wenig oder gar nicht durchströmten Kanäle können daher den „guten ökologischen Zustand“ vor diesem Hintergrund gar nicht erreichen, weil viele typische bewertungsrelevante Fließgewässerorganismen hier keinen Lebensraum finden. Dennoch wurden die Kanalmessstellen und wasserkörper – solange geeignete Untersuchungs und Bewertungsverfahren fehlen – in einem ersten Schritt orientierend mittels des PTIVerfahrens untersucht und vorläufig bewertet.

Die aufgrund der genannten Einschränkungen vorgenommene orientierende Bewertung des ökologischen Zustandes anhand der 2007 erhobenen Daten nach dem PTIVerfahren ergibt folgendes Bild: alle Kanäle sind der Zustandsklasse IV unbefriedigend, der Mittellandkanal sogar der Klasse V schlecht zuzuordnen. Die „biologische Gewässergüte“, die den saprobiellen Zustand angibt, liegt dagegen einheitlich in der Klasse II , aber ebenfalls unter dem Vorbehalt, dass das Verfahren nur für Fließgewässer anwendbar ist.

Demnach besteht an Kanälen ein prinzipieller Handlungsbedarf, der jedoch die Nutzung als Schifffahrtskanäle berücksichtigen muss. Hier könnten ggf. die alten Fahrten mögliche Potenzialquellen sein. Diese werden daher im nächsten Monitoringzyklus stichprobenartig untersucht.

ACP Nur im WeselDattelnKanal (WDK) wurden in allen Fällen die im Monitoringleitfaden/Anhang D 4 genannten Orientierungswerte für die allgemeinen chemischen und physikalischen Qualitätskomponenten an allen vier Messstellen eingehalten. Alle anderen Kanäle zeigten an einer oder an mehreren Messstellen Defizite. Mittellandkanal (MLK) und Osnabrücker Stichkanal (OSK): Prägung der Wasserqualität durch Vorbelastung des Weserwassers, zu hohe Chloridbelastungen und zu hohe PhosphatP und Gesamt PKonzentrationen. Zusätzlich Überschreitung der pHWerte (Biogene Entkalkung im Sommer) an 7 von 10 Messstellen.

DortmundEmsKanal (DEK) : An 2 von 9 Messstellen Überschreitung des pHWertes, zusätzlich eine Unterschreitung der Sauerstoffkonzentrationen. DattelnHammKanal (DHK) : Überschreitung der Phosphatparameter. RheinHerneKanal (RHK) : An einer Messstelle Unterschreitung der Sauerstoffkonzentrationen, an zwei Messstellen Überschreitung der Phosphatwerte.

Prioritäre Metalle Für Blei, Cadmium, Nickel und Quecksilber wurden im nordrheinwestfälischen Kanalsystem keine Überschreitungen der in der Richtlinie über Umweltqualitätsnormen im Bereich der Wasserpolitik festgelegten Normen festgestellt.

Nicht-prioritäre Metalle An einigen Kanalstrecken sind industrielle Einflüsse (z.B. Schwermetalle) nachweisbar, die u.a. auf vermutlich unzureichende Niederschlagswasserbehandlungen zurückzuführen sind. Vor allem der südwestliche Teil des Kanalsystems (DHK, RHK, WDK) weist eine deutliche Belastung mit Zink und Kupfer auf. Am MLK war nur an der Überblicksmessstelle eine Überschreitung der Zinkkriterien nachweisbar. Die Qualitätskriterien der LAWA für Zink und/oder Kupfer werden an 12 von 27 Messstellen deutlich überschritten

Prioritäre Pflanzenschutzmittel Überschreitungen bei den prioritären Pflanzenschutzmitteln wurden nicht festgestellt.

Nicht-Prioritäre Pflanzenschutzmittel Es wurden keine Überschreitungen festgestellt.

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Prioritäre Sonstige Stoffe Bei den prioritären sonstigen Stoffen wurden anhand der Analysenergebnisse keine Überschreitungen der in der Richtlinie über Umweltqualitätsnormen im Bereich der Wasserpolitik festgelegten Normen festgestellt

Nicht-Prioritäre Sonstige Stoffe Bei den nichtprioritären sonstigen Stoffen wurden anhand der Analysenergebnisse keine Überschreitungen der in der GewBEÜV festgelegten Umweltqualitätsnormen festgestellt.

ToDo|Änderungen an diesem Text werden nicht mehr berücksichtigt Änderungswünsche bitte direkt an Frau FrotscherHoof und IU (klaus.dapp@iuinfo.de) Zustand des Grundwassers

Einführung

Die Bewertung zum aktuellen Zustand des Grundwassers umfasst für jeden Grundwasserkörper sowohl eine Aussage zur Grundwassermenge als auch zu den zahlreichen Einzelparametern für die Grundwasserbeschaffenheit, d.h. den chemischen Grundwasserzustand. Für die grundsätzlichen Anforderungen an Grundwasser und die eingerichteten Überwachungsnetze wird auf die Kapitel 3.3 und 5 verwiesen.

Überblick über den mengenmäßigen und chemischen Grundwasserzustand in NRW

Mengenmäßiger Grundwasserzustand Die Mehrzahl der Grundwasserkörper in NordrheinWestfalen ist bezüglich der Grundwassermenge im guten Zustand. Lediglich in den bergbaulichen Regionen mit einer intensiven Wasserhaltung zur Trockenhaltung der Tagebaue sind die Grundwasserkörper durch diese gezielten wasserrechtlich abgesicherten Eingriffe als „im schlechten Zustand“ gekennzeichnet. Dies betrifft zum Einen den großräumigen Bereich der Braunkohlentagebaue linksrheinisch im Bereich der Erft und der Rur sowie rechtsrheinisch zwei Grundwasserkörper, deren mengenmäßig schlechter Zustand durch den Kalksteinabbau im Bereich des Wuppertaler Massenkalkes hervorgerufen wird.

Für die Grundwasserkörper im Bereich der drei Braunkohlentagebaue Garzweiler, Hambach und Inden und im Bereich des Wüfrather/Wuppertaler Kalkabbaus, die langfristig in einem schlechten mengenmäßigen Zustand sind, wurden Ausnahmen formuliert. Eine detaillierte Darlegung der Zusammenhänge ist in den Ausnahmepapieren zur Braunkohle und zum Kalkabbau enthalten (Anlage zum Bewirtschaftungsplan).

Die Bewertung der grundwasserabhängigen Landökosysteme hat ergeben, dass kein grundwasserabhängiges Landökosystem durch den Einfluss der Grundwasserstände signifikant beeinträchtigt ist. Gleichwohl gibt es einige grundwasserabhängige Landökosystem für die das Risiko einer Beeinträchtigung besteht. Diese werden durch Monitoringsysteme überwacht, die i. d. R. schon im Rahmen wasserrechtlicher Erlaubnisse vorhanden sind.

Einen landesweiten Überblick über den mengenmäßigen Grundwasserzustand vermittelt die nachfolgende Karte XXX „Bewertung der Grundwasserkörper, Menge“, die auch in der Anlage zum Bewirtschaftungsplan enthalten ist.

Karte BP 721: Bewertung der Grundwasserkörper, Menge

(Karte einfügen im Text DINA4 und in der Anlage DINA3, da Pflichtkarte)

Chemischer Grundwasserzustand Bewertungsgrundlage für den chemischen Zustand ist für jeden Grundwasserkörper der Datenbestand der vorliegenden Untersuchungsergebnisse aus den Jahren 2000 bis 2007. Als im schlechten Zustand befindlich wurden 93 von insgesamt 275 Grundwasserkörpern eingestuft.

Die nachfolgende Karte XXX „Bewertung der Grundwasserkörper, Chemischer Zustand Gesamtergebnis“ zeigt landesweit alle Grundwasserkörper, die in einem schlechten chemischen Zustand sind. Es ist das Ergebnis aller zu untersuchenden Stoffe.

Karte BP 722: Bewertung der Grundwasserkörper, Chemischer Zustand Gesamtergebnis (Karte einfügen im Text DINA4 und in der Anlage DINA3, da Pflichtkarte)

Besondere Schwerpunkte mit Grundwasserkörpern in schlechtem chemischen Zustand sind entlang des Rheins und allen bedeutenden Flüssen, mit Ausnahme entlang der Sieg, der Wupper und dem Oberlauf der Ruhr festzustellen. Das Gesamtergebnis basiert auf den Einzelbewertungen zum Parameter Nitrat und der Parametergruppe der Pflanzenschutzmittel mit ihren vorgegebenen Qualitätsnormen sowie aller weiteren Parameter, deren Überwachung sich an den festgesetzten Schwellenwerten orientiert (Arsen, Cadmium, Blei, Quecksilber, Nickel, Sulfat, Chlorid, Ammonium, Tri und Tetrachlorethylen). Die Stoffe Arsen, Cadmium, Blei, Quecksilber und Nickel wurden in der Kartendarstellung zusammengefasst und als „Schwermetalle“ bezeichnet.

In der Karte „Bewertung der Grundwasserkörper, Chemischer Zustand Gesamtergebnis“ sind einige Grundwasserkörper mit einem schwarzen Punkt markiert. Dieser zeigt an, dass hier ein signifikant steigender Nitrattrend bezogen auf den gesamten Grundwasserkörper vorliegt. Es handelt sich um einen aus den Messstellentrends aggregierten Gesamttrend über alle Konzentrationen. (Diese ist nicht maßnahmenrelevant.)

In NordrheinWestfalen werden 2 verschiedene Trendermittlungen betrachtet. Neben dem Grundwasserkörpertrend, der aufgrund der Datenlage nur für Nitrat ermittelt werden kann, werden auch einzelne Messstellentrends betrachtet. Falls hier ein signifikant steigender Schadstofftrend über 75 % der Qualitätsnorm oder des Schwellenwertes vorliegt und weiterhin ein Flächenkriterium erfüllt wird, erfolgt eine Maßnahmenplanung zur Erreichung einer Trendumkehr.

In den Karten XXX „Bewertung der Grundwassermessstellen, Nitrat, Signifikant steigende Messstellentrends über 75 % der Qualitätsnorm" und "Bewertung der Grundwassermessstellen, Sonstige relevante Stoffe, Signifikant steigende Messstellentrends über 75 % des Schwellenwertes“ werden die maßnahmenrelevanten Trends dargestellt.

Karte BP 722: Bewertung der Grundwassermessstellen, Nitrat, Signifikant steigende Messstellentrends über 75 % der Qualitätsnorm (Karte einfügen im Text DINA4 und in der Anlage DINA3 )

Karte BP 722: Bewertung der Grundwassermessstellen, Sonstige relevante Stoffe, Signifikant steigende Messstellentrends über 75 % des Schwellenwertes (Karte einfügen im Text DINA4)

Die nachfolgenden Karten zeigen das landesweite Ergebnis der Bewertung zum chemischen Grundwasserzustand bezogen auf folgende einzelne Stoffe: Nitrat, Pflanzenschutzmittel, Ammonium, Sulfat, Chlorid, Schwermetalle, Trichlorethylen und Tetrachlorethylen (=Perchlorethylen) und Altlasten.

Karte BP 722 „Bewertung der Grundwasserkörper, Nitrat (Karte einfügen im Text DINA4)

Karte BP 722 „Bewertung der Grundwasserkörper, Pflanzenschutzmittel (Karte einfügen im Text DINA4 )

Karte BP 722 „Bewertung der Grundwasserkörper, Ammonium (Karte einfügen im Text DINA4 )

Karte BP 722 „Bewertung der Grundwasserkörper, Sulfat und Chlorid (Karte einfügen im Text DINA4 )

Karte BP 722 „Bewertung der Grundwasserkörper, Schwermetalle (Karte einfügen im Text DINA4 )

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Karte BP 722 „Bewertung der Grundwasserkörper, Tri und Perchlorethylen, Altlasten (Karte einfügen im Text DINA4 )

Mengenmäßiger und chemischer Grundwasserzustand im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet des Rheins

Mengenmäßiger Grundwasserzustand Für die Mehrzahl der Grundwasserkörper im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet des Rheins ist für die Grundwassermenge ein guter Zustand festzuhalten. Einige Grundwasserkörper im Teileinzugsgebiet Erft sind bedingt durch die großräumigen Sümpfungsmaßnahmen für die Braunkohlentagebaue, hier insbesondere der Tagebau Hambach und der Tagebau Garzweiler, in einem schlechten mengenmäßigen Zustand.

Wesentlich weniger Fläche dagegen decken die beiden Grundwasserkörper im Wuppertaler Raum (Teileinzugsgebiet Rheingraben Nord) ab, die ebenfalls als „im schlechten Zustand“ gelten. Die Grundwasserbilanz ist in beiden Fällen nicht ausgeglichen. Die realen Grundwasserentnahmen übersteigen die Grundwasserneubildung. Die Sümpfungen dienen der Trockenhaltung für die Kalksteingewinnung.

Chemischer Grundwasserzustand Die im schlechten chemischen Zustand ausgewiesenen Grundwasserkörper verteilen sich in der Summe aller Einzelbewertungen breit über nahezu das gesamte Einzugsgebiet (siehe Gesamtkarte). Der größte Anteil geht auf das Nitrat zurück, mit den Schwerpunkten in den linksrheinischen Regionen im Teileinzugsgebiet Rheingraben Nord, weiterhin im Teileinzugsgebiet Erft und entlang der Issel (Teileinzugsgebiet Issel), im Unter und Oberlauf der Lippe und im westlichen Münsterland im Grenzgebiet zu den Niederlanden (Teileinzugsgebiet Issel). Die wenigen, aufgrund der Pflanzenschutzmittel schlecht bewerteten Grundwasserkörper konzentrieren sich bis auf eine Ausnahme auf das südliche Teileinzugsgebiet Rheingraben Nord mit einem Übergang in das Teileinzugsgebiet Erft.

Ammonium ist auffällig entlang der Issel, der Emscher, der Ruhr, der Lippe und in den Braunkohlentagebauen. Sulfat ist auffällig bei den Tagebauen und Sulfat und Chlorid in den Grundwasserkörpern zwischen Emscher und Ruhr. Eine weitere Übereinstimmung mit den Braunkohlentagebauen zeigen die Schwermetalle, die ansonsten noch in Grundwasserkörpern im Teileinzugsgebiet Rheingraben Nord, entlang der Ruhr und noch zweimal zwischen Emscher und Lippe einen schlechten Zustand aufzeigen.

Tri und Perchlorethylen weisen vereinzelt im Teileinzugsgebiet Rheingraben Nord und in den Teileinzugsgebieten Ruhr und Emscher auf einen schlechten Zustand hin. Ergänzt werden diese Einzelbewertungen im Einzugsgebiet des Rheins um einen Grundwasserkörper, für den aufgrund der Summe seiner nachgewiesenen Punktquellen (Chlorkohlenwasserstoffe etc.), d. h. aufgrund von Altlasten, ebenfalls ein schlechter Zustand festgestellt wurde.

Mengenmäßiger und chemischer Grundwasserzustand im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Weser

Mengenmäßiger Grundwasserzustand Im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Weser gilt für alle Grundwasserkörper, dass die Grundwassermenge als im „guten Zustand“ zu beschreiben ist.

Chemischer Grundwasserzustand Die Bewertung schlechter chemischer Zustand beschränkt sich im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Weser auf einige Grundwasserkörper im Norden und auf zwei Grundwasserkörper im mittleren Abschnitt (Diemel). Der schlechte chemische Zustand liegt ausschließlich für Nitrat vor. Für alle weiteren Parameter wie Pflanzenschutzmittel, Ammonium, Sulfat, Chlorid, die Schwermetalle sowie für Tri und Tetrachlorethylen ist ein guter Zustand vorhanden.

Mengenmäßiger und chemischer Grundwasserzustand im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Ems

Mengenmäßiger Grundwasserzustand Im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Ems ist ebenso wie bei der Weser für alle Grundwasserkörper die Grundwassermenge als im „guten Zustand“ ausgewiesen

Chemischer Grundwasserzustand Im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Ems liegt nahezu durchgängig entlang des Verlaufs der Ems ein schlechter Zustand mit Nitrat als Ursache vor. Zusätzlich sind noch drei dieser nitratbelasteten Grundwasserkörper wegen Pflanzenschutzmitteln im schlechten Zustand. Die Bewertung bezogen auf die Stoffe Ammonium, Sulfat, Chlorid, Schwermetalle und Tri und Perchlorethylen zeigen einen guten Zustand.

Mengenmäßiger und chemischer Grundwasserzustand im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Maas

Mengenmäßiger Grundwasserzustand Auch im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Maas ist für die Mehrzahl der Grundwasserkörper bezüglich der Grundwassermenge ein guter Zustand zu konstatieren. Jedoch wurden die Grundwasserkörper nordöstlich und südwestlich der Rur, weil zum Rheinischen Braunkohlenrevier gehörig, als „im schlechten Zustand“ bewertet. Diese Grundwasserkörper befinden sich fast alle im Teileinzugsgebiet Maas Süd, nur zwei kleine Bereiche liegen im Teileinzugsgebiet Maas Nord. Sie sind die Fortsetzung nach Westen bis an die Landesgrenze von dem großräumigen Gebiet im Einzugsgebiet des Rheins (Teileinzugsgebiet Erft), das ebenfalls mit einem schlechten mengenmäßigen Zustand bewertet wurde.

Chemischer Grundwasserzustand Der chemische Zustand im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Maas ist im nördlichen Teileinzugsgebiet flächendeckend als schlecht eingestuft. Auch hier ist als Hauptverursacher des schlechten Grundwasserzustands das Nitrat zu benennen. Das linksrheinische Niederrheingebiet ist bereits in früheren Grundwasserberichten als weiträumige Problemregion für Nitrat beschrieben worden. Als weitere Parameter für einen schlechten Zustand sind Ammonium, Sulfat und Schwermetalle in den Braunkohlentagebauen Inden und Garzweiler zu nennen, weiterhin Schwermetalle in einem Grundwasserkörper im nördlichen Flussabschnitt der Niers (Teileinzugsgebiet Maas Nord). Abschließend ist ein Grundwasserkörper im südlichen Bereich der Niers (Teileinzugsgebiet Maas Nord) zu nennen, der neben Nitrat auch wegen Tri und Perchlorethylen im schlechten Zustand ist. Analyse der menschlichen Aktivitäten und der signifikanten Belastungen für die Gewässer

In der EGWasserrahmenrichtlinie sind Belastungen genannt, deren Auswirkungen auf die Gewässer zu überprüfen sind. In der nachfolgenden Tabelle sind die Belastungen und deren Auswirkungen auf die Oberflächengewässer bzw. das Grundwasser in NordrheinWestfalen zusammengefasst dargestellt. Belastungen werden als nicht signifikant eingeschätzt (blau), wenn in keinem Wasserkörper in NordrheinWestfalen eine Abweichung vom guten Zustand hierauf zurückgeführt wird. Wenn in weniger als 10% der Fälle eine Belastung vorliegt, wird die Belastung ebenfalls nicht als relevant eingeschätzt. Die Situation wird dort weiter beobachtet. Belastungen, die in >10 % der Fälle auftreten, sind in drei weiteren Farbstufungen ausgewiesen. Die einzelnen Belastungsbereiche sind in den nachfolgenden Unterkapiteln näher erläutert.

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Die Übersicht zeigt, dass in NordrheinWestfalen hydromorphologische Belastungen fast flächendeckend signifikant negative Auswirkungen auf den ökologischen Zustand der

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Gewässer haben. Belastungen aus Punktquellen sind hingegen trotz der hohen Bevölkerungs und Industriedichte aufgrund der schon erfolgten Umsetzung grundlegender Maßnahmen nur regional bedeutsam (mit Ausnahme des Emschergebietes. Austräge aus diffusen Quellen und zwar vor allem aus Bereichen mit intensiver landwirtschaftlicher Nutzungen haben signifikant negative Auswirkungen vor allem auf das Grundwasser, zum Teil aber auch auf die Oberflächengewässer. Signifikante Belastungen für Oberflächengewässer

Die signifikanten Belastungen aus Punktquellen und diffusen Quellen wirken vor allem auf die Wasserqualität der Oberflächengewässer, d.h. sie führen zum NichtErreichen des guten ökologischen Zustands aufgrund von Defiziten bei der biologischen Qualitätskomponente Makrozoobenthos (Modul Saprobie), bei der nährstoffbeeinflussten Gewässerflora (Diatomeen, Phytobenthos ohne Diatomeen, Phytoplankton) oder zu Überschreitungen der Umweltqualitätsnormen für spezifische Schadstoffe. Zu beachten ist, dass sich dabei Einträge aus verschiedenen Punktquellen, aus diffusen Quellen und Einträge aus dem Oberlauf mit Einträgen im jeweils betrachteten Gewässerabschnitt überlagern können. Eine klare Ursachenanalyse und damit Zuordnung zu Belastungen ist daher nicht in allen Fällen möglich. Wenn Unsicherheiten verbleiben, sind im Maßnahmenprogramm für den entsprechenden Bereich konzeptionelle Maßnahmen vorgesehen, in der Regel vertiefende Untersuchungen. Belastungen aus Wasserentnahmen oder – einleitungen sind in NordrheinWestfalen nur an wenigen Stellen signifikant. Sie können dann aufgrund von Veränderungen des Abflussregimes vor allem zu Veränderungen bei den Qualitätskomponenten Makrozoobenthos (Modul Allgemeine Degradation)und bei der Fischfauna führen. Zum Teil kann es auch zu Veränderungen der Gewässerflora kommen, die im veränderten Abflussregime nicht die artspezifischen Strömungsverhältnisse antrifft. Fast flächendeckend liegen signifikante Belastungen aufgrund hydromorphologischer Veränderungen bzw. eingeschränkter Durchgängigkeit der Gewässer vor. Diese Veränderungen wirken auf die ökologische Funktionalität des Lebensraums „Gewässer“ ein und drücken sich in Abweichungen vom guten Zustand für die Lebensgemeinschaften des Makrozoobenthos (Modul Allgemeine Degradation), der Fischfauna und zum Teil auch der Makrophyten aus, die in den veränderten Gewässern nicht die für den Aufwuchs notwendigen Sohlsubstrate finden. Die Zusammenhänge sind in nachfolgender Tabelle vereinfacht dargestellt. Es handelt sich um eine sehr verkürzte Darstellung, die die komplexen Wechselwirkungen und die Dynamik des biologischen Systems nur sehr verkürzt beschreibt. Tatsächlich bedarf es immer der Hinzuziehung von Expertenwissen, um die Situation im jeweiligen Gewässer umfassend zu erfassen und zu beschreiben. Dieses Expertenwissen wurde bei der Beurteilung der Gewässersituation herangezogen, s. Kapitel 6.

ToDo| K.Friedeheim: Bitte Tabelle Wirkungsmatrix in der aktuellen Fassung an Herrn Dapp und dann hier für OW einbauen Signifikante Belastungen aus Punktquellen

Einführung

Nach Nr. 1.4 des Anhangs II der Wasserrahmenrichtlinie sind die Auswirkungen folgender Belastungen einzuschätzen und zu ermitteln:

Einschätzung und Ermittlung der von städtischen, industriellen, landwirtschaftlichen und anderen Anlagen und Tätigkeiten stammenden signifikanten Verschmutzung durch Punktquellen, insbesondere durch die in Anhang VIII aufgeführten Stoffe, unter anderem anhand von Informationen, die gesammelt wurden gemäß den Artikeln 15 und 17 der Richtlinie 91/271/EWG (Kommunale Abwasserrichtlinie), den Artikeln 9 bis 15 der Richtlinie 96/61/EG (neu: 2008/1/EG; IVURichtlinie),

und im Hinblick auf den ersten Bewirtschaftungsplan für Einzugsgebiete gemäß

Artikel 11 der Richtlinie 76/464/EWG (neu: 2006/11/EG; Gefährliche Stoffe) und der Richtlinien 75/440/EWG (Oberflächenwasser zur Entnahme von Trinkwasser), 76/160/EWG (neu: 2006/7/EG – Badegewässer), 78/659/EWG (neu: 2006/44/EG; Fischgewässer) und 79/923/EWG (Muschelgewässer);

Stoffliche Belastungen aus kommunalen Kläranlagen werden in NordrheinWestfalen regelmäßig sowohl durch Eigenüberwachung als auch durch amtliche Überwachungen überprüft. Hierbei wird auf relevante, d.h. die am Abfluss der Kläranlage aufgrund der zugeführten Schmutzfrachten aus Haushalten, ggf. Niederschlagswasser und Indirekteinleitungen zu erwartenden spezifischen Schadstoffe, u.a. des Anhangs VIII der WRRL, untersucht. Die Daten der Einleiterüberwachung werden in Datenbanken erfasst, ausgewertet und der EUKommission berichtet. In den Berichten zur Bestandsaufnahme ist der Stand 2004 ausführlich dargelegt. Im Bericht des MUNLV NRW über (Entwicklung und Stand der Abwasserbeseitigung), der regelmäßig veröffentlicht wird, sind aktuellere Informationen enthalten. 2006 bestanden in NordrheinWestfalen insgesamt 661 kommunale Kläranlagen, in denen rund 2.750 Mio. m3 Abwasser gereinigt wurde. An die Kläranlagen sind rund 45.000 genehmigungsbedürftige Indirekteinleitungen aus gewerblichen und industriellen Betrieben angeschlossen. Stoffliche Belastungen aus industriellen Anlagen, werden, soweit sie direkt in den Gewässer gelangen, analog zum oben beschriebenen System bei kommunalen Anlagen ermittelt. Auf die ausführlichen Darlegungen in der Bestandsaufnahme 2004 und im Bericht über Entwicklung und Stand der Abwasserbeseitigung in NRW 2006 wird verwiesen. Soweit es sich bei den industriellen Einleitungen um solche von IVUAnlagen handelt, wurden die erhobenen Daten über das Europäische Emissionskataster (EPER) berichtet, s. www.eper.de. Seit 2008 erfolgt die Erfassung national und international über das Pollutant Release and Transfer Register (PRTR), ab 2009 werden die Daten im Internet veröffentlicht, s. www.home.prtr.de. Um einzuschätzen, welche dieser stofflichen Einträge signifikante Auswirkungen auf die Gewässer haben, wurden im Gewässermonitoring an repräsentativen Messstellen stoffliche Untersuchungen durchgeführt, wobei das Überwachungsprogramm die Daten aus der Kläranlagenüberwachung berücksichtigt hat. Die Richtlinie 76/464/EWG (neu: 2006/11/EG; Gefährliche Stoffe) fordert die Ermittlung gewässerseitiger Daten und die Erfassung der Anlagen, für die die Emission bestimmter Schadstoffe genehmigt ist. Die Daten werden alle drei Jahren an die Kommission berichtet. Das Gewässermonitoring in NordrheinWestfalen ist so aufgebaut, dass die Erhebungen sowohl für die Erfüllung der Pflichten nach WRRL als auch für die Erfüllung der Pflichten nach 2006/11/EG geeignet sind. Die aktuellen Daten sind in Kapitel 6 des Bewirtschaftungsplans dargelegt. Die Daten über erteilte Genehmigungen für das Ableiten bestimmter Stoff sind im aktuellen Bericht der Bundesrepublik Deutschland zur Umsetzung der Richtlinie 2006/11/EG aufgeführt. Belastungen, die zu Abweichungen von den Qualitätszielen der Qualitätszielverordnung, d.h. der Umsetzungsverordnung zur Richtlinie 2006/11/EG führen, werden als signifikant eingestuft. In der Regel sind die Qualitätsziele mit den Umweltqualitätsnormen der GewBEÜV deckungsgleich, weshalb hierauf nur im Sonderfall eingegangen wird. Soweit von Punktquellen stoffliche Belastungen ausgehen, die zur NichtEinhaltung der übrigen oben genannten Richtlinien führen, sind die entsprechenden Wasserkörper in der Datenbank zur Erfassung der Monitoringergebnisse (GÜSDB) und in den PlanungseinheitenSteckbriefen im Anhang gesondert gekennzeichnet.

ToDo| Gütling: Prüfen, ob das so ist und wie es händisch erfolgen kann, aktuellen Daten liegen vor

Signifikante stoffliche Belastungen der Oberflächengewässer durch Punktquellen in NRW im Überblick

In der Tab. Xxx ist angegeben, wieviel Prozent der Gewässerlänge für welche stoffliche Qualitätskomponente aufgrund punktförmiger Schadstoffeinträge die festgelegten Umweltqualitätsnormen überschreiten. Bei den „Stoffen“ ist auch die biologische Qualitätskomponente Makrozoobenthos mit dem Modul „Saprobie“ aufgeführt und die Gewässerflora, aufgrund ihrer Empfindlichkeit gegenüber Einträgen sauerstoffzehrender Substanzen bzw. von Nährstoffen. Zur Information sind auch Überschreitungen von Orientierungswerten für die Stoffe angegeben, für die noch keine rechtlich verbindlich einzuhaltenden Umweltqualitätsnormen festgelegt sind.

ToDo| Gütling mit M. Holland; sofern nicht schon von F.Vie angelegt: Tabelle Chemie.xls zuerst verschneiden mit Maßnahmenprogramm (Maßnahmen PQ Haushalte und Maßnahmen PQ Industrie, dabei kann folgendes passieren: erstens: Mehr Defizite als Maßnahmen – dann müssen die BezReg ergänzen; Defizit ist da, Maßnahme ist da, aber die Belastung ist eigentlich aus DQ, z.B: PAK, Metalle, PSM im Münsterland; dort muss dann händisch die PQMaßnahme mit Bezug zu der Stoffgruppe raus gelöscht werden, hilft alles nichts

(Tab. Xx: Stoffliche Belastungen aus Punktquellen)

Saprobie

Aus häuslichem Abwasser, zum Teil auch aus industriellem Abwasser, gelangen organische Stoffe in die Gewässer. Diese werden in der Einleiterüberwachung über die Summenparameter BSB5 (Biologischer Sauerstoffbedarf über 5 Tage), CSB (Chemischer Sauerstoffbedarf) oder über den TOC (total organic carbon) erfasst. Die Bezeichnung der Summenparameter beschreibt schon das Problem: Leicht abbaubare Kohlenstoffverbindungen, die im Abwasser enthalten sind, können – soweit sie nicht schon in den Kläranlagen (1. Reinigungsstufe) abgebaut werden – im Gewässer abgebaut werden, wobei aber Sauerstoff verbraucht wird. Dies führt zu entsprechenden Problemen im biologischen System, die schon früh erkannt wurden. Mit Umsetzung der kommunalen Abwasserrichtlinie und dem Bau und der Ertüchtigung von Kläranlagen sind inzwischen sehr deutliche Verbesserungen erreicht worden, so dass signifikanten auf Punktquellen zurückzuführende Belastungen mit Folgen für die Saprobie nur noch dort vorliegen, wo das Mischungsverhältnis zwischen Abwasser und Gewässer ungünstig ist. Dies ist vor allem bei Einleitung kommunaler Kläranlagen in kleine Gewässer der Fall. Anzusprechen ist ….(Auswertung). Belastungen der Saprobie aufgrund industrieller Einträge ??? findet man z.B. im EmscherSystem ??? (falls hier genauere Aussagen gewünscht sind, müsste man hier eine Auswertung in der GÜS DB machen!) Die Saprobie wird auch durch diffuse Einträge beeinflusst, s. Kap. 8.1.2.. Bei starken gewässerstrukturellen Veränderungen ist rennung der Ergebnisse für die Module Saprobie und Allgemeine Degradation nicht klar möglich, da sich die Ergebnisse ggf. gegenseitig beeinflussen. D.h. es lässt sich nicht sicher aussagen, ob die Veränderungen der Lebensgemeinschaft des Makrozoobenthos stärker auf stoffliche Belastungen oder auf strukturelle Veränderungen zurückzuführen sind. Auf die Situation an der Emscher wird gesondert eingegangen.

Nährstoffbelastungen mit Folgen für die Gewässerflora und die Nordsee

Zur Minderung der Frachten der Pflanzennährstoffe Stickstoff und Phosphor sind die Kläranlagen in NordrheinWestfalen mit einer 2. und 3. Reinigungsstufe ausgestattet. Die N und PFrachten, die in den nordrheinwestfälischen Gewässern transportiert werden, sind hierdurch deutlich zurückgegangen. Dies zeigt zum Beispiel eine Betrachtung der Frachten an der Messstation Bimmen / Lobith, s. Abb.: Langjähriger Trend der N und PFrachten in Bimmen/Lobith (Rhein)

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ToDo| LANUV FB 55 Willemsen, Trendkurve Bimmen

Die aktuellen Untersuchungen lassen eindeutige Aussagen darüber, inwieweit Veränderungen der Gewässerflora auf Nährstoffeinträge aus Punktquellen zurückgehen, nicht zu. Hier sind die Interkalibrierung der Verfahren und vertiefende Untersuchungen abzuwarten, auch um die Einflüsse von Punktquellen und diffusen Quellen gegeneinander abzugrenzen. Eine Aussage darüber, wo Nährstoffausträge aus Punktquellen zu signifikanten Gewässerbelastungen führen, ist insofern landesweit nicht möglich. Die Nährstoffeinträge (nur Stickstoff) aus Punktquellen tragen in jedem Fall dazu bei, dass der gute Zustand in den Küstenwasserkörpern der Nordsee nicht erreicht wird. Nähere Betrachtungen hierzu ergeben sich aus Modellrechnungen, s. Kap. 8.1.2.

Metalle

Metalle sind geogen und aus diffusen Quellen in den Gewässern zu finden. Signifikante Metallbelastungen aus Punktquellen sind in NordrheinWestfalen wie folgt anzusprechen: Dem Bereich „Haushalt“ zugeordnet sind Belastungen aus Niederschlags und Mischwassereinleitungen. Das von versiegelten Flächen abfließende Niederschlagswasser transportiert an den Feststoffpartikeln gebundene Kupfer und Zinkfrachten. Die Metalle gelangen über atmosphärische Deposition aus Industrieanlagen, aus dem Autoverkehr und nicht zuletzt auch durch Korrosion entsprechender Baumaterialien (Dachrinnen, Dächer, Leitungen, Fassaden) in das abfließende Niederschlagswasser. Der hohe Versiegelungsgrad von ca. 20 % macht sich hier bemerkbar. Aufgrund der besonderen Belastungssituation im dicht besiedelten Raum wurden in NordrheinWestfalen intensive Untersuchungen durchgeführt, um die entsprechenden stofflichen Belastungen zu bilanzieren. Der aktuelle Stand ist im Bericht über Entwicklung und Stand der Abwasserbeseitigung dargestellt. Danach wurden 2006

528 Tonnen/a aus dem kommunalen Trennsystem, 479 Tonnen/Jahr von Straßen und 172 Tonnen/Jahr aus Mischwasserentlastungen

an Metallen in die Gewässer emittiert. Dies ist ein nicht unerheblicher Teil der insg esamt festgestellten Metallfrachten. Die im Gewässermonitoring in fast allen Teilein

Belastungen mit Metallen aus kommunalen und industriellen Kläranlagen sind in NordrheinWestfalen nicht signifikant. Dies ist u.a. dem Instrument der Abwasserabgabe geschuldet, dass eine steuernde Wirkung gerade auch auf die Minderung von Metallausträgen hat. In den ehemaligen Bergbaugebieten, vor allem dort, wo Erzbergbau stattgefunden hat, sind lokal auch punktförmige Einleitungen vorhanden, die Metallbelastungen der Gewässer bedingen. Diese Einleitungen sind im Maßnahmenprogramm angesprochen.

ToDo| Einfügen Saulendiagramm der Kausanalyse, besprechen

Pflanzenschutzmittel aus landwirtschaftlicher Anwendung

Pflanzenschutzmittel gelangen aus diffusen Quellen, aber auch aus Punktquellen in die Oberflächengewässer. Obwohl in NordrheinWestfalen bedeutende Produktionsstandorte für Pflanzenschutzmittel sind dabei die Emissionen aus industriellen Einleitungen nicht als signifikant anzusprechen. Punktquellen sind aber (Mit) verursacher der Belastungen mit landwirtschaftlich angewandten Pflanzenschutzmitteln und mit dem Totalherbizid Diuron, dass vor allem auch auf versiegelten Flächen zur Unkrautbekämpfung eingesetzt wird. Pflanzenschutzmittel aus landwirtschaftlicher Anwendung gelangen dann in kommunale Kläranlagen, wenn die landwirtschaftlichen oder gewerblichen Betriebe, die mit Feldspritzen umgehen (Befüllen, Säubern), an die Kläranlagen angeschlossen sind und es zu Stoffverlusten auf den befestigten Hofflächen kommt, die nicht geeignet anders (z.B. in Güllegruben) aufgefangen werden. Die Emission über Kläranlagen ist im Rheinland häufiger als in Westfalen. Die Stoffe können auch über Fremdwassereinflüsse in die Kläranlagen gelangen. Die Quellensuche gestaltet sich oft schwierig und führt, wie die bereits in den letzten zehn Jahren von der Umweltverwaltung zum Teil in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer durchgeführten Untersuchungen gezeigt haben.

ToDo| Prüfen, ob Monitoringdaten richtig bewertet in Kap. 6,sonst streichen

Diuron Diuron ist gesondert anzusprechen. Der Stoff wird in der Landwirtschaft nur in wenigen Sonderkulturen eingesetzt. Der früher häufig anzutreffende Einsatz auf Nicht Kulturland, also auf versiegelten Flächen, ist nur im Ausnahmefall zulässig und gesondert zu beantragen. Davon wird weitgehend kein Gebrauch gemacht. Zudem werden in Deutschland diuronhaltige Produkte nur noch in Großgebinden abgegeben, wodurch der Verbrauch in Haushalten rückläufig sein sollte, Fehlanwendungen können aber nicht ausgeschlossen werden. Diuron ist noch bis 2010 als Biozid zugelassen und wird nach jüngsten Erkenntnissen der Schweizer EAWAG in Fassadenanstrichen verwendet und kann von dort in der ersten Zeit in erheblichen Mengen bei Regen ausgewaschen werden. Dies erklärt auch in einem geringen Umfang, dass Diuron nicht nur im Sommer in den Gewässern nachgewiesen wird, sondern auch außerhalb der Saison. (Literatur: www.empa.ch, Projekt urbic).

Sonstige spezifische Schadstoffe

Nachfolgend wird auf die Stoffe näher eingegangen, die gemäß Kapitel 6 in mehr als 10 % der mit Konzentrationen oberhalb der im Jahresmittel bewerteten Umweltqualitätsnorm gemessen wurde. Polycyclische Aromatische Kohlenwasserstoffe (Benzo(ghi)perylen, Indeno(1,2,2-ce)pyren, Benzo(a)pyren, Fluoranthen)

Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe entstehen bei unvollständiger Verbrennung aus praktisch allen organischen Stoffen, z. B. durch Waldbrand, Hausbrand, Verbrennungsmotoren, Grillen oder Rauchen. Entsprechend ist der Luftpfad die bedeutendste Eintragsquelle und damit die Emissionspfade atmosphärische Deposition, urbane Flächen und kommunale Kläranlagen (siehe UBA Text 27/07). Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) wurden in der Vergangenheit zum Teil auch au industriellen Punktquellen in die Gewässer eingetragen. Hier wurden aber bereits Minderungsmaßnahmen getroffen, sodass dieser Pfad nicht mehr als signifikant anzusprechen ist. Einträge aus kommunalen Kläranlagen sind ebenfalls unbedeutend (Entwicklung und Stand der Abwasserbeseitigung, MUNLV 2004). Insofern ist, auch wenn dies aus probenahmetechnischen Gründen nur schwer zu dokumentieren ist, dem Austrag über Niederschlagswasser im Trennsystem als (mit)verursachender Eintragspfad zu vermuten. Weitergehende Untersuchungen stehen noch aus.

ToDo| Prüfen durch Frau Kaste, wieso ist Niederschlagswasser immer in Ems und Deltarheinauffälli und Abgleich mit Maßnahmenprogramm, ist dort mehr Trennsystem vorhanden? Dann müssten wir den Text ergänzen

Tributylzinn-Kation

Tributylzinn wurde in der Vergangenheit in großen Mengen als Biozid in Holz und Schiffsanstrichen eingesetzt. Die Anwendung ist in Deutschland verboten, es ist aber nicht auszuschließen, dass importierte Produkte (imprägnierte Textilien, wie z.B. Trikots u.ä.) TBT enthalten. Wegen der früheren Verwendung im Außenbereich kann TBT in Trennsystemen über Niederschlagswasser in die Gewässer gelangen (s. auch Diuron). In kommunalen Kläranlagen würden Stoffverluste, z.B. aus gewaschenen Textilien, weitgehend zurückgehalten. Eine genaue Ursachenforschung steht noch aus, da aus dem WRRLMonitoring erstmals auch Daten aus kleineren Gewässern vorliegen. Für Tributylzinn gibt es im Einzugsgebiet der Lippe einen industriellen Direkteinleiter, der aber bereits Maßnahmen zur Reduzierung der Stofffrachten getroffen hat und nun nicht mehr im EPER/PRTR aufgeführt ist.

ToDo| Prüfen BR AR

Isopropylbenzol Der Stoff (auch Cumol genannt) ist ein Ausgangsstoff für bestimmte chemische Synthesen. Die im Einzugsgebiet der Emscher festgestellte signifikante Belastung wird auf einen industrielle Direkt/ Indirekteinleitung zurückgeführt.

ToDo| Prüfen BR MS

Polychlorierte Biphenyle

Polychlorierte Biphenyle sind seit langem verboten, weshalb noch messbare Konzentrationen in den Gewässern in der Regel auf diffuse Einträge bzw. historische Verschmutzungen zurückzuführen sind. Punktförmige Einträge aus dem untertägigen Bergbau sind nicht als signifikante Belastung nachgewiesen.

ToDo| Prüfen F V und Bosbach ToDo| LANUV FB 55 Willemsen, Trendkurve Bimmen

Phosphorsäuretributylester

Phosphorsäuretributylester (auch Tributylphosphat genannt) wird als Entschäumer in der Textil und Papierindustrie, als Entschäumer für Betonverflüssiger eingesetzt. Die im Einzugsgebiet der Rur festgestellten signifikanten Belastungen gehen auf xxx zurück.

ToDo| Prüfen BR Köln

Außerdem wurden für folgende bisher nicht rechtsverbindlich genormte Stoffen im Jahresmittel Überschreitungen von Orientierungswerten festgestellt:

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Acenaphten

Acenaphten ist eine Verbindung aus der Gruppe der PAK, die jedoch nicht in die rechtsverbindliche Normung aufgenommen wurde. Belastungsursachen sind aber analog.

Anilin

Industrieeinleiter ?? {ToDo | Prüfen, wo genau, BR Münster}} Diethylentriaminpentaessigsäure (DTPA)

Der Komplexbildner DTPA wird vor allem in der Zellstoff und Papierherstellung eingesetzt, in deutlich geringeren Mengen auch in industriell bzw. gewerblich genutzten Waschund Reinigungsmitteln. Die signifikanten Belastungen in Ruhr und Lippe sind hierauf zurückzuführen. Gemessen an dem aus Vorsorgegesichtspunkten abgeleiteten Wert von 10 g/l (LAWA) liegen in Ruhr und Lippe signifikante Belastungen vor.

ToDo| BR AR prüfen, Ursachen angeben

Ethylendinitrilotetraessigsäure (EDTA)

Der Komplexbildner EDTA wird in zahlreichen Industriebranchen eingesetzt, u.a. zu Wasch und Reinigungszwecken, in der Agrochemie, Fotochemie, Zellstoff und Papierindustrie, sonstigen chemischen Industrie, in Kosmetika, in der Galvanik. Aufgrund der Vielzahl der Anwendungen ist schon eine „Grundbelastung“ im Rheingraben aus dem Oberlauf vorhanden. In NordrheinWestfalen sind intensive Untersuchungen zur Ursachenermittlung durchgeführt worden und Minderungsmaßnahmen eingeleitet worden, s. hierzu (Bericht. Edta in NRW; LUA 2003). Gemessen an dem nach ökotoxikologischen Kriterien abgeleiteten Wert von 240 g/l liegen im Rheingraben signifikante Belastungen vor. {[ToDo | LANUV: Ursachen – nur Oberlauf im RGN?}}

ToDo| LANUV FB 55 Willemsen, Trendkurve Bimmen

Nitriloessigsäure (NTA)

Der Komplexbildner NTA wird ebenfalls für viele Zwecke, u.a. in Haushalten in Reinigungsmitteln (als PhosphorErsatzstoff) und in vielen industriellen Prozessen eingesetzt. Über die Gewichtung der beiden Einsatzbereiche gibt es unterschiedliche Angaben, in jedem Fall erfolgt der Eintrag in die Gewässer über Abwasserbehandlungsanlagen, also über Punktquellen. Gemessen an dem nach ökotoxikologischen Kriterien abgeleiteten Wert von 80 g/l liegen im Rheingraben, in der Wupper und in der Emscher signifikante Belastungen vor.

ToDo| LANUV, ist der Wert wirklich 80 g/l?? meiner Erkenntnissen nach ja F. Vietoris 24.9.08 ToDo| Ursachen nennen: BR Ddorf für Wupper, MS für Emscher, D für Rhein, LANUV für Rhein oberhalb

Perfluorierte Tenside

PFOA und PFOS sind „Leitsubstanzen“ aus der Gruppe der perfluorierten Tenside. Perfluorierte Tenside (PFT) sind synthetisch hergestellte, langlebige organische Chemikalien, die in der Natur nicht vorkommen. PFT werden bei der Herstellung zahlreicher Industrie und Konsumgüter verwendet, da sie schmutz, farb, fett, öl und wasserabweisend und außerdem hitzestabil sind. Das Auftreten von perfluorierten organischen Verbindungen in der Umwelt wurde in den 1970er Jahren erstmals beobachtet. PFT werden heute weltweit in Flüssen, in den Weltmeeren, in Tiefseeproben und in der Atmosphäre nachgewiesen. Auch im Gewebe bzw. Blut von Menschen und Tieren wurden die Wissenschaftler fündig, wobei die Wege und physikalischchemischen Mechanismen, über die sich speziell die PFT bisher global verteilt haben, noch nicht vollständig aufgeklärt sind. Rückstände dieser Verbindungen sind sogar im Lebergewebe von grönländischen Eisbären und Fischen aus der Arktis nachgewiesen worden. In NordrheinWestfalen liegen, gemessen an dem für Gewässer angewandten Orientierungswert von 0,3 g/l (als Jahresmittel) signifikante Belastungen in folgenden Einzugsgebieten vor: in der Ruhr, der Lippe und Ems vor.

ToDo| LANUV Bewertung bitte dringend prüfen, ist das so, wie von F.V. notiert? Angaben gemäß Tabelle von Herrn Holland, F. Vietoris 24.09.08

Neben Einträgen aus diffusen Quellen, d.h. aus Altlasten und aufgrund illegaler Verbringung von belasteten Klärschlämmen (Ruhr), liegen Einträge aus industriellen Indirekteinleitungen vor. Um die Betriebe zu ermitteln, die PFThaltiges Abwasser erzeugen, wurden in einem in Deutschland einmaligen Programm sämtliche kommunalen Kläranlagen in NordrheinWestfalen mit einem Anschlusswert von mehr als 2.000 Einwohnern auf PFT untersucht. Darüber hinaus wurden betriebseigene gewerbliche Kläranlagen untersucht. Im nächsten Schritt wurde bei den Kläranlagen mit positivem PFTBefund anhand weiterer Untersuchungen entlang des Kanalisationsnetzes (z.B. Sielhautuntersuchungen) festgestellt, aus welchen Betrieben das PFThaltige Abwasser stammt. Insgesamt wurden durch diese aufwändigen Erhebungen 79 Betriebe aus der Galvanik, und Photoindustrie, der Textilindustrie und der Abfall und Recyclingtechnik identifiziert, die PFT ins Abwasser einleiten.

ToDo| Dr. Mertsch prüfen

Medikamentenrückstände (Bezafibrat, Diclofenac, Erythromycin; Sotalol; Sulfadimidin; Sulfamethoxalol)

Die Medikamentenrückstände werden vorsorglich ähnlich wie Pflanzenschutzmittel an einem Orientierungswert von 0,1 g/l beurteilt. Lediglich für Erythromycin liegt ein ökotoxikologisch abgeleiteter niedriger Wert von 0,02 g/l der Beurteilung zugrunde. Die Belastungen der Gewässer mit Medikamentenrückstände sind auf Einträge aus kommunalen Kläranlagen und bei Tierarzneimitteln (z.B: Sulfadimidin) auch aus diffuse Einträge durch die Verbringung von Gülle zurückzuführen. Inzwischen liegen zahlreiche Gutachten vor, die Eintragspfade und Wirkung von Medikamtenrückstände in die Gewässer untersuchen. Die Darstellung würde den Umfang des Bewirtschaftungsplanes sprengen, weshalb auf die einschlägige Fachliteratur verwiesen wird. Es wurden nicht für alle Teileinzugsgebiete in NordrheinWestfalen signifikante Belastungen festgestellt.

1. Die Belastungen der Wupper mit Bezafibrat und Sotalol. 2. Die Belastungen der Sieg mit Diclofenac, Erythromycin und Sotalol, 3. Die Belastungen im TEG Deltarhein mit Diclofenac, Erythromycin und Sotalol, 4. Die Belastungen der Ems mit Sulfamethoxazol. 5. Die Belastungen der Lippe mit Erythromycin, Sotalol und Sulfadimidin, 6. Die Belastungen der Niers (MaasNord) mit Bezafibrat, Erythromycin und Sotalol. 7. Die Belastungen der Rur (MaasSüd) mit Diclofenac. ToDo| LANUV, dringend Zusammenhänge prüfen, Abwasseranteil, Messstelle, Sonderuntersuchungsprogramm, d.h nicht repräsentativ

Signifikante Punktquellen im nordrhein-westfälischen Einzugsgebiet des Rheins

{{ToDo | LANUV – wer schreibt??]]

Signifikante Punktquellen im nordrhein-westfälischen Einzugsgebiet der Weser

Signifikante Punktquellen im nordrhein-westfälischen Einzugsgebiet der Ems

Signifikante Punktquellen im nordrhein-westfälischen Einzugsgebiet der Maas

Signifikante Belastungen aus diffusen Quellen

Einführung

Nähr und Schadstoffeinträge in Oberflächengewässer stammen nicht nur aus Punktquellen sondern auch aus nicht eindeutig lokalisierbaren Eintragsquellen, den sogenannten diffusen Quellen. Nach der EGVerordnung Nr. 166/2006 des Europäischen Parlaments und des Rates über die Schaffung eines Europäischen Schadstofffreisetzungs und –verbringungsregisters sind diffuse Quellen „die zahlreichen kleinen oder verteilten Quellen, aus denen Schadstoffe in Boden, Luft und Wasser freigesetzt werden können…“.

Nach Anhang II Nr. 1.4 der EGWasserrahmenrichtlinie sind signifikante Verschmutzungen durch diffuse Quellen, insbesondere durch die in Anhang VIII aufgeführten Stoffe, einzuschätzen und zu ermitteln; unter anderem anhand von Informationen, die gesammelt wurden gemäß

i) den Artikeln 3, 5 und 6 der Richtlinie 91/676/EG (NitratRichtlinie), ii) den Artikeln 7 und 17 der Richtlinie 91/414/EWG (über das Inverkehrbringen von Pflanzenschutzmitteln), iii) der Richtlinie 98/8/EG (über das Inverkehrbringen von Bioziden)

und im Hinblick auf den ersten Bewirtschaftungsplan für Einzugsgebiete gemäß

iv) den Richtlinien 75/440/EWG (über die Qualitätsanforderungen von Oberflächenwasser für die Trinkwassergewinnung), 76/160/EWG (BadegewässerRichtlinie), 76/464/EWG

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(betreffend die Verschmutzung infolge der Ableitung bestimmter gefährlicher Stoffe in die Gewässer), 78/659/EWG (FischgewässerRichtlinie) und 79/923/EWG (MuschelgewässerRichtlinie).

Signifikante Belastungen aus diffusen Quellen sind in NRW insbesondere folgenden Belastungsbereichen zuzuordnen:

Altlasten/Altstandorte Bebaute Gebiete Bergbau Landwirtschaft Sonstige diffuse Quellen Altlasten/Altstandorte

U. a. als Folge seiner Jahrhunderte langen Bedeutung als wichtiger Industriestandort gibt es in NordrheinWestfalen eine Vielzahl von Grundstücken stillgelegter Anlagen, auf denen in der Vergangenheit mit umweltgefährdenden Stoffen umgegangen worden ist (Altstandorte). Hinzu kommen zahlreiche stillgelegte Abfallbeseitigungsanlagen sowie Grundstücke, auf denen Abfälle behandelt, gelagert oder abgelagert wurden (Altablagerungen). Gehen von solchen Altstandorten oder Altablagerungen Gefahren für den Boden oder sonstige Gefahren für den Einzelnen oder die Allgemeinheit aus, werden diese als Altlasten bezeichnet. Nicht selten gelangen Schadstoffe von Altstandorten oder Altablagerungen in die Gewässer. Bei vergleichsweise gut wasserlöslichen Schadstoffen erfolgt zum Teil eine Verlagerung bis ins Grundwasser und – über den Basisabfluss – auch in Oberflächengewässer. Schadstoffe mit geringer Wasserlöslichkeit gelangen z. T. über Abschwemmung in die Oberflächengewässer. Altlasten und Altstandorte sind Quellen einer Vielzahl verschiedener Schadstoffe, auch von prioritäre Stoffen im Sinne der EGWasserrahmenrichtlinie. Zu den Problemstoffen in diesem Verursacherbereich zählen z. B. die Metalle Cadmium und Quecksilber, sowie die vor allem in der Metallindustrie und in chemischen Reinigungen eingesetzten Substanzen Trichlorethen („Tri“) und Tetrachlorethen („Per“). Aus dem Bereich der Schwerindustrie sind zudem die polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK), insbesondere Benzo(a)pyren, in NordrheinWestfalen von Bedeutung.

Bebaute Gebiete

Entsprechend seiner hohen Bevölkerungsdichte weist NordrheinWestfalen einen besonders hohen Anteil bebauter Gebiete auf (siehe Kap. 2.1). Von dort gelangen Nähr und Schadstoffe z. T. über klar definierte Punktquellen, wie z. B. kommunale Kläranlagen, in die Gewässer. Andererseits erfolgen die Einträge aber auch über eine Vielzahl kleinerer Eintragsquellen, wie z. B. Regenwassereinleitungen. Auf diesem Wege gelangen u. a. die Metalle Kupfer (z. B. aus dem Abrieb von Bremsbelägen sowie von Kupferdächern) und Zink (z. B. aus Dachrinnen oder Reifenabrieb) in die Gewässer, aber auch organische Schadstoffe, die z. T. als biozide Bestandteile in Fassadenfarben vorkommen (z. B. Irgarol oder Diuron). Als wichtige Verursacherbereiche sind insbesondere die Entwässerung stark befahrener Straßen sowie die Einleitung von Dach und Fassadenabwässern zu betrachten. Da bei den diffusen Einträgen leicht kontrollierbare „Flaschenhälse“ fehlen, sind diffuse Belastungen aus bebauten Gebieten insgesamt noch vergleichsweise wenig untersucht und die Verursacher nicht immer eindeutig auszumachen.

Bergbau

NordrheinWestfalen blickt auf eine lange Bergbautradition zurück, die auch mit Umweltbelastungen einhergeht. Soweit Bergbau bedingte Schadstoffemissionen aus noch in Betrieb befindlichen Anlagen erfolgen, werden diese in Kapitel 8.1 („Punktquellen“) behandelt. Die in Bergbaugebieten meist auch geogen erhöhten Stoffeinträge (z. B. Zinkeinträge aus Böden und dem Gestein im Bereich von Zinkbergwerken) finden in dem Abschnitt „Sonstige diffuse Belastungen – geogene Belastungen“ Berücksichtigung. In diesem Kapitel wird dagegen in erster Linie auf die Einträge aus dem Altbergbau Bezug genommen, die aus einer Vielzahl kleinerer Eintragsquellen stammen. Dazu gehören z. B. Einträge aus alten Abraumhalden, die nicht mehr der Bergaufsicht unterstehen. Auf diesem Eintragspfad gelangen in NordrheinWestfalen vor allem Schwermetalle in die Oberflächengewässer.

Landwirtschaft

Die Landwirtschaft ist mit Abstand der wichtigste Flächennutzer in NordrheinWestfalen. Rund die Hälfte der Landesfläche wird landwirtschaftlich genutzt, davon rund 10.000 km², d. h. etwa ein Drittel der Landesfläche, als Ackerland. Um eine ausreichende Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln und nachwachsenden Rohstoffen gewährleisten zu können, sowie aus Wettbewerbsgründen, werden auf dem Großteil der landwirtschaftlich genutzten Fläche Düngemittel und Pflanzenschutzmittel eingesetzt. Ein mehr oder minder großer Teil dieser Substanzen gelangt auf unterschiedlichen Pfaden in Oberflächengewässer. Die wichtigsten diffusen Eintragspfade sind dabei:

Bodenerosion Abschwemmung (von unbefestigten Flächen) Dränagen Grundwasser (über den Basisabfluss) Hofabläufe und Abtrift Stoffeinträge in Oberflächengewässer durch Bodenerosion spielen vor allem auf Ackerflächen im hängigen Gelände eine Rolle. Besonders erosionsfördernd sind dabei Ackerkulturen und Anbauverfahren, bei denen der Boden längere Zeit unbedeckt bleibt, wie dies häufig z. B. beim Anbau von Gemüse, Mais oder Zuckerrüben der Fall ist. Relevant ist dieser Eintragspfad insbesondere für den Nährstoff Phosphor, der mit den Bodenteilchen in die Oberflächengewässer eingetragen wird. Die räumliche Verteilung der natürlichen Erosionsanfälligkeit in NRW ist u. a. aus der Karte der Erosions und Verschlämmungsgefährdung des Geologischen Dienstes NRW ( http://www.gla.nrw.de /g_details.php?id=717 ) ersichtlich.

Wenn Niederschläge nicht in den Boden einsickern können, z. B. weil dieser wassergesättigt ist oder sich an der Bodenoberfläche eine Kruste von geringer Durchlässigkeit ausgebildet hat, so kommt es zu Oberflächenabfluss in nahegelegene Vorfluter. Dabei werden Stoffe, die sich an der Bodenoberfläche oder zumindest in Oberflächennähe befinden z. T. gelöst und zusammen mit dem abfließenden Wasser in die Oberflächengewässer transportiert. Dieser, als Abschwemmung bezeichnete Prozess spielt nicht nur in Hanglagen und bei Ackernutzung eine Rolle, sondern tritt auch auf weitgehend ebenen Flächen und bei Grünlandnutzung auf. Über Abschwemmung gelangen sowohl die Nährstoffe Phosphor und Stickstoff in Oberflächengewässer als auch manche Pflanzenschutzmittel. Darüber hinaus kann es zu Abschwemmungen von nähr oder schadstoffhaltigen Substanzen, wie z. B. Gülle, kommen. Dadurch gelangen z. T. auch andere Substanzen, wie z. B. Kupfer, in die Gewässer.

Auf Böden mit hoch anstehendem Grundwasser sowie auf Standorten mit sehr geringer Wasserdurchlässigkeit ermöglichen oft erst Dränagen den wirtschaftlichen Anbau vieler Kulturpflanzen. Mit dem über die Dränagen abgeführten Wasser werden aber auch darin gelöste Nähr und Schadstoffe vergleichsweise schnell in Oberflächengewässer eingetragen. Dies gilt gleichermaßen für die Nährstoffe Stickstoff und Phosphor wie für Pflanzenschutzmittel und andere Substanzen.

Gut wasserlösliche Substanzen können mit dem Sickerwasser bis in das Grundwasser und – wenn sie während des Transports nicht festgelegt oder abgebaut werden – schließlich mit dem sogenannten Basisabfluss in Oberflächengewässer gelangen. Dieser Pfad ist insbesondere für Stickstoff relevant, der als wichtiger Pflanzennährstoff als Dünger in größeren Mengen auf landwirtschaftlichen Flächen ausgebracht wird. Vergleichsweise groß sind die Stickstoffausträge bei Ackernutzung, da Ackerkulturen den zugeführten Stickstoff i. d. R. nicht so effizient nutzen können wie dies bei Grünland oder Wald der Fall ist. Z. T. gravierend ist dies bei Gemüsekulturen, bei denen der StickstoffbilanzÜberschuss häufig besonders groß ist.

Beim Umgang mit Pflanzenschutzmitteln, wie z. B. beim Reinigen der Spritzgeräte oder beim Entsorgen der Spritzmittelbehälter, können z. T. erhebliche Mengen an Wirkstoff in die Umwelt gelangen, und insbesondere von befestigten Hofflächen abgeschwemmt und in Gewässer eingetragen werden. Des Weiteren können Pflanzenschutzmittel beim Ausbringen durch Abtrift in die Gewässer gelangen. Dies gilt vor allem, wenn beim Ausbringen kein ausreichender Abstand zu den Gewässern eingehalten wird.

Sonstige diffuse Quellen

Neben den bereits genannten haben in NordrheinWestfalen noch die folgenden diffusen Eintragspfade eine gewisse Bedeutung für die Belastung von Oberflächengewässern:

Geogene Belastungen Atmosphärische Deposition Einträge aus der Schifffahrt Inwieweit geogene Belastungen für die Oberflächengewässer in NordrheinWestfalen eine Rolle spielen, ist noch weitgehend unklar. Eine gewisse Relevanz haben Schwermetalleinträge in die Gewässer in den traditionellen Bergbauregionen der Eifel sowie des Sieger und Sauerlandes.

Über atmosphärische Deposition gelangen in NordrheinWestfalen im Schnitt mehr als 20 kg Stickstoff pro Hektar und Jahr auf befestigte und unbefestigte Flächen. Dieser Stickstoff stammt insbesondere aus landwirtschaftlichen Ammoniakemissionen sowie aus verkehrsbedingten NOxEmissionen. Von befestigten Flächen wird dieser Stickstoff z. T. abgeschwemmt und gelangt z. B. über Regenwassereinleitungen in die Vorfluter. Stickstoff, der auf unbefestigten Flächen abgelagert wird, erhöht den NBilanzüberschuss auf diesen Flächen und kann über die o. g. Pfade in die Oberflächengewässer eingetragen werden.

Durch die Schifffahrt gelangen z. T. sehr spezifische Schadstoffe in die Oberflächengewässer. Dazu gehören z. B. Tributylzinn, das in AntiFoulingAnstrichen von Schiffen Verwendung findet, sowie die Stoffe Methyltertiärbutylether (MTBE) und Ethyltertiärbutylether (ETBE), die man insbesondere als Zusatz in Ottokraftstoffen zur Erhöhung der Klopffestigkeit eingesetzt und u. a. bei der Entgasung von Tankschiffen sowie der Einleitung von Ballast und Waschwässern aus Produktladetanks entlassen werden.

Signifikante Belastungen aus diffusen Quellen in NRW im Überblick

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Auf Basis der Monitoringergebnisse wurde für die einzelnen Flussgebietseinheiten und Teileinzugsgebiete abgeschätzt, welcher Anteil der Fließgewässerlänge von einer bestimmten signifikanten Belastung betroffen ist. Die Ergebnisse für den Belastungsbereich der diffusen Quellen zeigt Tabelle 8.1.2.2_XXX. In Tabelle AB 8122XXX im Anhang sind die Ergebnisse auch für die verschiedenen Teileinzugsgebiete dargestellt.

Tab. 8.1.2.2_XXX. Überblick über die signifikanten Belastungen aus diffusen Quellen für die Oberflächengewässer in NordrheinWestfalen.

Verursacherbereich „Altlasten/Altstandorte“

Signifikante diffuse Belastungen aus dem Verursacherbereich Altlasten/Altstandorte treten in NordrheinWestfalen insgesamt auf etwa 5 % der Fließgewässerlänge auf. Im nordrheinwestfälischen Teil des Rheineinzugsgebietes sind sogar etwa 8 % der Fließgewässerlänge signifikant durch Altlasten/Altstandorte beeinflusst. Besonders betroffen ist dabei das Teileinzugsgebiet Emscher, wo Altlasten/Altstandorte nahezu die gesamte Fließlänge beeinträchtigen. Die von Altlastenflächen stammenden Schwermetalle und organischen Schadstoffe, wie die polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK), gehören zum Teil zu den prioritären Schadstoffen und tragen maßgeblich dazu bei, dass der gute chemische Zustand in den betroffenen Wasserkörpern nicht erreicht wird.

Verursacherbereich „Bebaute Gebiete“

Auf etwa 15 % der Fließgewässerlänge in NordrheinWestfalen ist von einer signifikanten Belastung durch „bebaute Gebiete“ auszugehen. Besonders stark ist der Einfluss der Gewässer durch diesen Verursacherbereich im extrem dicht besiedelten Teileinzugsgebiet der Emscher. Die häufig aus bebauten Gebieten stammenden Schwermetalle Kupfer und Zink sind zwar nicht als „prioritär“ eingestuft, können sich aber negativ auf die Gewässerfauna und –flora auswirken. Biozid wirksame Stoffe, wie das Pflanzenschutzmittel Diuron, sind z. T. in Fassadenanstrichen enthalten. Sie können insbesondere die Gewässerflora beeinträchtigen. Falls es sich um prioritäre Stoffe handelt, wie bei Diuron, führt eine Belastung auch zum NichtErreichen des guten chemischen Zustands.

Verursacherbereich „Bergbau“

Durch den Bergbau werden an etwa 4 % der Fließgewässerlänge in NordrheinWestfalen signifikante Gewässerbelastungen hervorgerufen. Besonders betroffen sind das vom Steinkohlenbergbau geprägte Teileinzugsgebiet Emscher, wo etwa 15 % der Gewässerlänge Bergbau bedingte Belastungen aufweisen, sowie die Teileinzugsgebiete von Ruhr und Sieg, in denen Jahrhunderte lang natürliche Metallvorkommen (vor allem Zink und Blei) abgebaut und verarbeitet wurden. In den durch Schwermetalle aus diffusen Quellen stark belasteten Bereichen werden z. T. Fristverlängerungen für die Erreichung des guten chemischen Zustands erforderlich sein. Zum Teil ist auch eine Beeinträchtigung der Gewässerbiologie zu erwarten. Im Bereich des Steinkohlenbergbaus, insbesondere im Teileinzugsgebiet Emscher, sind Bergbau bedingte Belastungen durch Polychlorierte Biphenyle (PCBs) zu verzeichnen.

Verursacherbereich „Landwirtschaft“

Mehr als die Hälfte der Fließgewässerlänge in NordrheinWestfalen weist eine signifikante Belastung durch diffuse Einträge aus der Landwirtschaft auf. Für die diffusen Gewässerbelastungen stellt die Landwirtschaft damit bei Weitem den bedeutsamsten Belastungsbereich dar. Die diffusen Einträge aus der Landwirtschaft in die Oberflächengewässer betreffen vor allem den Nährstoff Phosphor und verschiedene Pflanzenschutzmittel, sowie – in geringerem Umfang – Schwermetalle. Der Eintrag von Stickstoff in die Oberflächengewässer stellt meist keine signifikante Belastung für die Oberflächenwasserkörper in NordrheinWestfalen selbst dar. Jedoch werden über Rhein, Weser, Ems und Maas erhebliche Mengen an Stickstoff in die Küstenwasserkörper der Nordsee eingetragen, die deshalb z. T. den guten ökologischen Zustand nicht erreichen werden. Dies kann daher als eine signifikante OffSiteBelastung angesehen werden.

Phosphor

Nach Berechnungen mit dem Nährstoffverlagerungsmodell MONERIS wurden im Zeitraum 2001 bis 2005 im Jahresmittel knapp 3.500 t GesamtPhosphor in die Oberflächengewässer in NRW eingetragen, wovon rund ein Drittel auf landwirtschaftliche Eintragsquellen zurückgeht (siehe AB 8.1.2.2_xxx Tabelle Abschätzung des Phosphoreintrags in die Oberflächengewässer in NRW mit Hilfe von MONERIS im Anhang). Dabei dominieren die Eintragspfade Oberflächenabfluss und Erosion. Der eingetragene Phosphor induziert ein verstärktes Wachstum der Gewässerflora, insbesondere in aufgestauten Gewässerabschnitten, und wirkt sich dadurch negativ auf die Zielerreichung bei den biologischen Komponenten Makrophyten, Phytobenthos und Phytoplankton aus. Durch das verstärkte Pflanzenwachstum und durch absterbende Pflanzenteile kann es darüber hinaus zu negativen Auswirkungen auf die Zielerreichung beim Parameter Saprobie kommen.

Stickstoff Mit Hilfe von MONERIS wurde die jährlich in die Oberflächengewässer in NRW eingetragene Stickstoffmenge auf derzeit etwa 83.000 Tonnen geschätzt, wobei die Landwirtschaft etwa die Hälfte des Eintrags verursacht (siehe AB 8122 Tabelle Abschaetzung des Stickstoffeintrags in Oberflaechengewaesser mit MONERIS_080927_final und BP 8122 Abbildung Abschätzung der landwirtschaftlichen NEinträge in Oberflächengewässer mit MONERIS_080927_final). Der mit Abstand wichtigste Eintragspfad ist dabei der Grundwasserabfluss (Basisabfluss). Auf landwirtschaftlich genutzten Flächen mit einer Unterflurdränage, wie sie häufig in den Teileinzugsgebieten Lippe, Ems NRW, Weser NRW oder Deltarhein NRW vorkommen, spielen aber auch die Dränageeinträge eine wesentliche Rolle. Wie oben erwähnt, tragen diese Stickstoffeinträge zur Eutrophierung der Küstenwasserkörper der Nordsee bei.

Abb. BP 8122 Abbildung Abschätzung der landwirtschaftlichen NEinträge in Oberflächengewässer mit MONERIS_080927_final.

Pflanzenschutzmittel

Pflanzenschutzmittel werden überwiegend in der Landwirtschaft eingesetzt, in geringerem Umfang aber auch im nichtlandwirtschaftlichen Bereich, wie z. B. zur Unkrautbekämpfung auf Gleisanlagen oder in Hausgärten. Die landwirtschaftliche Anwendung konzentriert sich weitgehend auf Ackerflächen, wobei mengenmäßig Herbizide (Wirkstoffe gegen unerwünschte Pflanzen) dominieren. Im Hinblick auf die insgesamt eingesetzten Mengen spielen Fungizide und Insektizide dagegen eine untergeordnete Rolle. Die Belastung der Oberflächengewässer mit Pflanzenschutzmitteln ist von nur lokal begrenzter Bedeutung. Belastungen findet man z. B. mit dem Getreideherbizid Isoproturon, das im Hinblick auf die eingesetzte Wirkstoffmenge von großer Bedeutung ist. Chloridazon, ein Zuckerrübenherbizid, findet man vor allem im linksrheinischen Zuckerrübenanbaugebiet. Belastungen mit Diuron, das aus dem nichtlandwirtschaftlichen Anwenderbereich stammt und u. a. in Fassadenfarben eingesetzt wird, sind vergleichsweise häufig und treten sowohl in den Teileinzugsgebieten an der Maas sowie Ems NRW und Weser NRW auf. Je nach Art und Menge des eingetragenen Wirkstoffs können sich Pflanzenschutzmitteleinträge in die Oberflächengewässer sehr unterschiedlich auf die Erreichung der Ziele der Wasserrahmenrichtlinie auswirken. So kann insbesondere der Eintrag von prioritären Pflanzenschutzmitteln, wie Isoproturon oder Diuron, dazu führen, dass der gute chemische Zustand nicht erreicht wird. Zahlreiche Pflanzenschutzmittelwirkstoffe können aber auch die Gewässerflora und –fauna negativ beeinflussen und die Erreichung des guten ökologischen Zustands erschweren oder gar unmöglich machen.

Schwermetalle

Die Einträge von Schwermetallen in die Oberflächengewässer in NordrheinWestfalen stammen überwiegend aus dem urbanen Bereich. Nach den Abschätzungen der Schwermetalleinträge in die Oberflächengewässer in NordrheinWestfalen mit Hilfe von MONERIS (Fuchs & Scherer 2008, persönliche Mitteilung), stammen weniger als ein Fünftel der Schwermetalleinträge aus der Landwirtschaft. Bedeutsam sind die landwirtschaftlichen Einträge aber zum Teil für die prioritären Metalle Cadmium und Blei. So wird Cadmium nach den MONERISBerechnungen zu jeweils etwa 10 % über die Pfade Erosion und Grundwasser in Oberflächengewässer eingetragen. Inwieweit dabei die Landwirtschaft aber tatsächlich als Verursacher der Probleme, z. B. wegen der Anwendung Cadmiumhaltiger PhosphatDüngemittel, infrage kommt, bleibt unklar. Für Blei ist nach den Berechnungen von Fuchs & Scherer (Fuchs & Scherer 2008, persönliche Mitteilung) die Bodenerosion der Haupteintragspfad, der für mehr als ein Viertel des Gesamteintrags verantwortlich ist. In geringeren Mengen gelangen Kupfer und Zink von landwirtschaftlichen Flächen in die Oberflächengewässer. Zum einen erfolgt dies über Bodenerosion. Andererseits kommt auch die Abschwemmung von vergleichsweise stark kupferhaltiger Gülle, insbesondere Schweinegülle, als Belastung infrage. Schwermetallbelastungen können vor allem die Erreichung des guten chemischen Zustands eines Oberflächengewässers gefährden, sich aber auch negativ auf biologische Qualitätskomponenten auswirken.

Verursacherbereich „Sonstige diffuse Quellen“

Sonstige diffuse Quellen stellen auf etwa 15 % der Fließgewässerlänge in NRW eine signifikante Belastung dar (Tabelle 8.1.2.2_XXX). Besonders groß sind solche Belastungen im Teileinzugsgebiet Ruhr. Dort werden Schwermetalle geogenen Ursprungs als auch solche, die aus Schwermetall belasteten Abraumhalden des früheren Erzbergbaus stammen, in die Oberflächengewässer eingetragen. Unter anderem Klasmeier & Hüffmeyer (2008) wiesen auf die große Bedeutung dieses Eintragspfades für die Belastung der Ruhr mit Zink hin.

Die atmosphärische Deposition spielt u. a. für die Einträge von Stickstoff in die Gewässer eine nicht unbedeutende Rolle. Der Stickstoffeintrag auf diesem Pfad ist in den nördlichen Landesteilen mit intensiver Viehhaltung am höchsten (> 30 kg N pro Hektar und Jahr) und im Süden von NordrheinWestfalen am geringsten (< 20 kg/(ha*a)). Relevant ist die atmosphärische Deposition aber auch für die aus unvollständigen Verbrennungsprozessen stammenden polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK), die vor allem in den städtischen und industriellen Ballungsräumen auftreten.

Die durch die Schifffahrt bedingten Einträge, vor allem von Tributylzinn, Methyltertiärbutylether (MTBE) und Ethyltertiärbutylether (ETBE), sind weitgehend auf die Bundes Schifffahrtstraßen, vor allem den Rhein, begrenzt.

Signifikante diffuse Quellen im nordrhein-westfälischen Einzugsgebiet des Rheins

Gerade bei den diffusen Quellen sind die wesentlichen Belastungen und deren räumliche Verteilung bereits im Kap. 8.1.2.2 (Signifikante Quellen im Überblick“ dargestellt worden. Es empfiehlt sich daher, hier keine Unterteilung in die FGEs zu machen!!!

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Signifikante diffuse Quellen im nordrhein-westfälischen Einzugsgebiet der Weser

Gerade bei den diffusen Quellen sind die wesentlichen Belastungen und deren räumliche Verteilung bereits im Kap. 8.1.2.2 (Signifikante Quellen im Überblick“ dargestellt worden. Es empfiehlt sich daher, hier keine Unterteilung in die FGEs zu machen!!!

Signifikante diffuse Quellen im nordrhein-westfälischen Einzugsgebiet der Ems

Gerade bei den diffusen Quellen sind die wesentlichen Belastungen und deren räumliche Verteilung bereits im Kap. 8.1.2.2 (Signifikante Quellen im Überblick“ dargestellt worden. Es empfiehlt sich daher, hier keine Unterteilung in die FGEs zu machen!!!

Signifikante diffuse Quellen im nordrhein-westfälischen Einzugsgebiet der Maas

Gerade bei den diffusen Quellen sind die wesentlichen Belastungen und deren räumliche Verteilung bereits im Kap. 8.1.2.2 (Signifikante Quellen im Überblick“ dargestellt worden. Es empfiehlt sich daher, hier keine Unterteilung in die FGEs zu machen!!!

Signifikante Belastungen durch Wasserentnahmen, Abflussregulierungen (einschließlich Wasserüber- und umleitungen) und sonstige hydromorphologische Veränderungen

Einführung

Nach Nr. 1.4 des Anhangs II der Wasserrahmenrichtlinie sind die Auswirkungen folgender Belastungen einzuschätzen und zu ermitteln:

Einschätzung und Ermittlung signifikanter Wasserentnahme für städtische, industrielle, landwirtschaftliche und andere Zwecke einschließlich der saisonalen Schwankungen und des jährlichen Gesamtbedarfs sowie der Wasserverluste in Versorgungssystemen; Einschätzung und Ermittlung der Auswirkungen signifikanter Abflussregulierung — einschließlich der Wasserüber und umleitung — auf die Fließeigenschaften und die Wasserbilanzen; Ermittlung signifikanter morphologischer Veränderungen von Wasserkörpern. Die Ermittlung der Belastungen aus Wasserentnahmen bzw. durch Abflussregulierungen erfolgt fortlaufend im Wasserbuch. Der Stand 2004 wurde in den Ergebnisberichten zur Bestandsaufnahme dargestellt. In der Bestandsaufnahme wurde eine erste Einschätzung vorgenommen, die jetzt auf Basis des WRRLkonformen Gewässermonitorings validiert wurde. Querbauwerke werden in NordrheinWestfalen im Querbauwerkekataster erfasst, dass ständig fortgeschrieben wird und zukünftig über ELWASIMS veröffentlicht wird. Der Stand 2004 wurde ebenfalls in den Ergebnisberichten zur Bestandsaufnahme umfassen dargestellt. Im Gewässermonitoring wurde nun nach den Kriterien der WRRL geprüft, an welchen Stellen durch die Querbauwerke signifikante Gewässerbelastungen entstehen. Morphologische Veränderungen an den Gewässern sind in Nordrhein Westfalen umfassend im Rahmen der Gewässerstrukturgütekartierung erfasst worden (Literatur: Gewässerstrukturgüte in NordrheinWestfalen, Anleitung für die Kartierung mittelgroßer bis großer Fließgewässer; Essen: LUA 2001, 151 S. Band 26 und Band 14). Die Gewässerstrukturgütekarte wird fortgeschrieben und in ELWASIMS zukünftig allgemein zugänglich sein. In der Bestandsaufnahme wurde eine erste Einschätzung derart vorgenommen, dass für Wasserkörper, die zu mehr als 30 % ihrer Strecke erheblich verändert sind, das Verfehlen des guten Zustands, also das Vorliegen einer signifikanten Belastung angenommen wurde. Diese einfachen Zusammenhänge haben sich im Gewässermonitoring nicht an allen Stellen bestätigt, zumal dem flussgebietsbezogenen Ansatz der WRRL folgend, nicht nur lokale Zusammenhänge zu berücksichtigen sind, sondern auch positive wie negative Einflüsse von oberhalb und unterhalb.

Signifikante Belastungen durch Wasserentnahmen, Abflussregulierungen und sonstige hydromorphologische Veränderungen in NRW im Überblick

Wasserentnahmen, Wasserüber- und umleitungen

Wasserentnahmen aus den Gewässern in NordrheinWestfalen haben eine wichtige Bedeutung für die Versorgung der Menschen mit Trinkwasser und für die Versorgung der Industrie mit Brauch und Kühlwasser und für den Betrieb der Schifffahrtskanäle, für die Wasserkraftnutzung, die Landwirtschaft und die Fischerei. Da NordrheinWestfalen in der Summe kein Wassermangelgebiet darstellt und außerdem entsprechende Wasserentnahmen, über und –umleitungen einer Genehmigungs, Zulassungs oder Erlaubnispflicht unterliegen (s. Zusammenfassung Maßnahmenprogramm nach Anhang VII) sind landesweit in den Gewässern nur wenige Abschnitte im Gewässermonitoring identifiziert worden, die durch Wasserentnahmen signifikant belastet sind. Hierauf wird in den PlanungseinheitenSteckbriefen im Anhang an den entsprechenden Stellen eingegangen. Überleitungen und Umleitungen von Wasser spielen in NordrheinWestfalen, insbesondere in Zusammenhang mit der Wasserbilanz im Westdeutschen Kanalnetz sowie den Wasserexporten aus dem Ruhreinzugsgebiet, eine Rolle. Sie sind jedoch ausweislich der bisherigen Erkenntnisse aus dem Gewässermonitoring nicht als signifikant einzustufen. In den kleineren Gewässern stellt sich die Situation regional jedoch deutlich anders dar, wie beispielsweise die Entnahmen aus einigen Zuflüssen der Sieg, die Entnahmen aus Quellfassungen im Einzugsgebiet der Ruhr und insbesondere die Entnahmen zu Zwecken der Wasserkraftgewinnung. Die dann nicht ausreichenden Restwassermengen im Hauptfluss haben gravierende Auswirkungen auf die Gewässerzönose. Außerdem führen die Entnahmen und Überleitungen in den kleineren Gewässern zu Veränderungen der stofflichen Verhältnisse aufgrund ungünstiger Mischungsverhältnisse.

ToDo| Einfügen Saulendiagramm der Kausanalyse, besprechen

Abflussregulierungen

Unter Abflussregulierungen fallen in erster Linie Gewässerausbaumaßnahmen wie

Strömungsregulierungen , Profil und Laufveränderungen. Daneben hat die

Anlage von Querbauwerken, Deichen, Schleusen, Staustufen und Talsperren Veränderungen oder Regulierungen der Wasserführung zur Folge. Der Gewässerabfluss wird für die Schifffahrt, zur Wasserkraftnutzung, zur Trinkwasserversorgung, für die Landwirtschaft (z. B. zur Drainage von landwirtschaftlich genutzten Flächen) und zum Schutz vor Hochwasser reguliert. In NordrheinWestfalen befinden sich ca. 14000 Querbauwerke mit einer Absturzhöhe von mehr als 20 Zentimetern, die die Abflussverhältnisse der Gewässer beeinflussen. An etwa 900 Querbauwerken befinden sich Wasserkraftanlagen, von denen etwa die Hälfte in Betrieb ist. Durch die Nutzbarmachung der Fließgewässer zu verschiedenen Zwecken war häufig die Anlage von Querbauwerken erforderlich. Sie dienen wie die großen Stauanlagen nach § 105 LWG NRW oft gleichzeitig mehreren Zwecken, insbesondere der Regulierung der Wasserführung, der Wasserkraftnutzung und in Einzelfällen der Schifffahrt. Die Verteilung der Bauwerke ist nahezu flächendeckend. Die zahlreichen Querbauwerke, insbesondere die Talsperren und Flussstaue, wirken nicht nur auf die Durchgängigkeit der Gewässer ein sondern stellen wegen der stark verminderten Fließgeschwindigkeit auch Sedimentfallen dar, wodurch die Zusammensetzung von Geschiebe und Sohlsubstrat unterhalb liegender Gewässerabschnitte gestört ist bzw. ein dauerhaftes Geschiebedefizit besteht. Außerdem kommt es in den Stillgewässerabschnitten oberhalb der Stauwehre oft zu Sauerstoffdefiziten. Mit Ausnahme des Rheins sind alle größeren Gewässer signifikant durch Querbauwerke beeinträchtigt, was sich in den MonitoringErgebnissen zum Modul "Allgemeine Degradation" sowie in den Daten zur Beurteilung der Fischfauna dokumentiert. Auch wenn der Rhein nicht durch Querbauwerke beeinträchtigt ist, ist doch der Abfluss des Rheins, wie auch der Abfluss der der anderen Bundeswasserstraßen, zugunsten der Schifffahrt stark reguliert worden. Bundeswasserstraßen in NRW sind

der NRWAbschnitt des Rheins, der Griethauser Altrhein mit Spoykanal, ein Abschnitt der unteren Ruhr, die Weser mit ihren beiden nordrheinwestfälischen Abschnitten, ein Abschnitt der NRWEms, das westdeutsche Kanalnetz mit dem Verbindungskanal zur Ruhr sowie der NRWAbschnitt des Mittellandkanals. Der Rhein ist mit Abstand die wichtigste Wasserstraße in Deutschland. Die nordrheinwestfälische Rheinstrecke mit einer Länge von etwa 220 km zeichnet sich durch ein sehr hohes Frachtaufkommen aus. Der Hafen Duisburg ist der größte europäische Binnenhafen. Das Westdeutsche Kanalnetz (RheinHerneKanal, WeselDattelnKanal, DattelnHamm Kanal, DortmundEmsKanal) verbindet den Rhein mit Weser und Ems. Die Kanäle sind künstliche Wasserkörper (WK); die betrachteten Flussabschnitte von Rhein, Ruhr und Weser sind als erheblich verändert eingestuft. Die Abflussregulierungen zugunsten der Schifffahrt haben weitreichende, z.B. sich überlagernde Auswirkungen auf alle biologischen Qualitätskomponenten, s. hierzu Kapitel 6. Weitere Abflussregulierungen gibt es aus Hochwasserschutzgründen. Weite Bereiche des nordrhein westfälischen Rheinabschnitts sind eingedeicht, genauso wie große Bereiche an Lippe, Emscher und Ruhr und anderen Gewässern in NRW. Die Folgen der Eindeichung überlagern sich mit anderen morphologischen Belastungen, weshalb eine klare Ursachenzuordnung nicht möglich ist. Wichtig ist jedoch, dass technische Hochwasserschutzmaßnahmen bei der Maßnahmenplanung in der Regel als Restriktion zu beachten sind.

Sonstige hydromorphologische Belastungen

Unter sonstigen hydromorphologischen Veränderungen werden solche erfasst, die unter den obigen Begriffe nicht summiert sind. Konkret anzusprechen sind

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Uferbau, Entfernung des Uferbewuchs, Abtrennung natürlicher Überflutungsflächen, Anlage von Entwässerungsgräben Ausleitungsstrecken Errichtung von Hochwasserschutzbauwerken. Entsprechend Veränderungen wurden und werden zum Teil noch vorgenommen zugunsten der Schifffahrt, für den Hochwasserschutz, für die Land und Forstwirtschaft und den Tourismus durchgeführt. Die

Unterhaltung der Gewässer, d.h. die fortlaufende Pflege im Sinne der Beibehaltung eines definierten Ausbauzustands, führt in intensiv genutzten Bereichen zur weitgehenden Unterbindung eigendynamischer Entwicklungsprozesse der Gewässer und damit zur Beibehaltung der hydromorphologischen Belastungen. Hiervon sind sowohl Gewässer in Siedlungslagen als auch in landwirtschaftlich geprägten Räumen betroffen. Die genannten hydromorphologischen Veränderungen können Auswirkungen auf die Gewässerfauna (Makrozoobenthos, Fischfauna) und die Flora (Makrophyten), haben da hierdurch die gewässertypspezifischen Bedingungen verändert werden und die Arten damit nicht mehr den Lebensraum finden, auf den sie spezialisiert sind. Es fehlen zum Beispiel für Insektenlarven Substrate für den Bau von Köchern, es fehlen schützende Unterstände für den Fischlaich oder es fehlen Wandermöglichkeiten für die Fischarten, die auf den Wechsel zwischen verschiedenen Gewässersystemen angewiesen sind. Besonders ausgeprägt sind die Veränderungen für die Fischarten wie Lachs oder Meerforelle, die auf eine ungehinderte Wanderung zwischen den Laichgewässern in den Äschenregionen und den marinen Aufwuchsgebieten angewiesen sind. Hier summieren sich Veränderungen auf der gesamten Wanderstrecke.

Sonstige hydromorphologische Belastungen liegen in NordrheinWestfalen flächendeckend vor. Deutlich wird dies durch die Ergebnisse der Gewässerstrukturgütekartierung, die die hohe Bevölkerungsdichte und die hohe Intensität bei der Flächennutzung wiederspiegeln.

Einen zusammenfassenden Überblick über die signifikanten Belastungen durch Wasserentnahmen, Abflussregulierungen und sonstige hydromorphologische Veränderungen zeigt die folgende Tabelle:

ToDo| Einfügen: BP 81321 Tabelle Hydromorphologische Veränderungen und Wasserentnahmen in NRW

Tabelle: Signifikante Belastungen durch Wasserentnahmen, Abflussregulierungen und sonstige hydromorphologische Veränderungen

Signifikante Belastungen durch Wasserentnahmen, Abflussregulierungen und sonstige hydromorphologische Veränderungen im nordrhein- westfälischen Einzugsgebiet des Rheins

Im Wesentlichen bestehen Wasserentnahmen im Einzugsgebiet des Rheins aus Kühlwasserentnahmen mit Wiedereinleitung sowie aus Entnahmen zur Trinkwasserversorgung, zur Wasserkraftnutzung und zur Betriebswasserversorgung. Trotz mengenmäßig großer Wasserentnahmen stellen die Kühl bzw. Betriebswasserentnahmen aus dem Rhein in Relation zum Abfluss des Rheins keine signifikante Belastung für die Gewässerökologie dar.

In den kleinen Gewässern des Ruhreinzugsgebiets beeinträchtigen Entnahmen zu Wasserversorgungszwecken i.d.R. aus Quellfassungen oder kleinen, aus Oberflächengewässern gespeisten Grundwasserleitern, aber auch aus Trinkwassertalsperren den mengenmäßigen Zustand. Zudem finden Entnahmen (und Wiedereinleitungen) zur Wasserkraftgewinnung statt. Unter diesen Entnahmen befinden sich bei den Stauanlagen im Ruhreinzugsgebiet zahlreiche Ausleitungen in Triebwerksgräben, die zum großen Teil dazu führen, dass im Hauptgewässer keine hinreichend hohe Restwassermenge verbleibt. Die mengenmäßigen Beeinträchtigungen beziehen sich zwar nur auf vergleichsweise kurze Gewässerabschnitte – auf die Ausleitungsstrecke selbst –, haben aber gravierende Auswirkungen auf die Gewässerbiozönose sowie auf die Durchgängigkeit, die deutlich über den mengenmäßig betroffenen Abschnitt hinausreichen. An der unteren Ruhr gibt es in MülheimRaffelberg und MülheimKahlenberg Ausleitungen, die sowohl der Wasserkraftnutzung als auch der Schifffahrt dienen.

Eine wesentliche Einwirkung auf die Wasserführung der Lippe erfolgt auf dem Gebiet der Stadt Hamm durch die Entnahme zur Speisung der westdeutschen Schifffahrtskanäle (s. nachfolgend bei Überleitungen). Zudem werden große Mengen Kühlwasser entnommen, die jedoch nach kurzer Fließstrecke wieder eingeleitet werden.

Wasserentnahmen aus der Emscher oder ihren Nebenläufen finden aufgrund der überwiegend schlechten Qualität (Schmutzwasserläufe) nicht statt.

Dagegen werden aus dem RheinHerneKanal und DortmundEmsKanal z.T. große Wassermengen entnommen. Dieses Wasser wird hauptsächlich für Kühlzwecke und untergeordnet in der Produktion als Brauchwasser genutzt. Daneben dient das entnommene Wasser untergeordnet auch zur Beregnung in der Landwirtschaft, im Gartenbau und zu sonstigen Zwecken.

Im Einzugsgebiet der Erft finden zahlreiche Wasserentnahmen zu Kühlwasserzwecken der dortigen Kraftwerke statt.

Größere Überleitungen von Trink und Brauchwasser treten aus dem Einzugsgebiet der Ruhr in den industriellen und bevölkerungsreichen Emscherraum und untergeordnet aus der Wupper auf. Die Niedrigwasserführung der Ruhr wird durch Zuschusswasser aus den oberhalb gelegenen großen Talsperren gewährleistet. Die Gesamtentnahmen liegen damit höher als die Abflussmengen des Niedrigwassers, soweit dieses nicht durch entsprechende Aufhöhungen aus den Talsperren gestützt wird. Da die Wasserexporte noch unter 10% des unbeeinflussten Gesamtabflusses im Ruhrsystem liegen und die Entnahmen durch die Talsperrenbewirtschaftung im Einzugsgebiet ausgeglichen werden, werden die Auswirkungen der Überleitungen auf die Wasserbilanz als nicht signifikant eingestuft. Gemessen am langjährigen Niedrigwasserabfluss führen sie aber zu einer deutlichen Überformung der Wasserführung.

Von mengenmäßig vergleichsweise untergeordneter Bedeutung sind Überleitungen aus Gewässern zur Auffüllung und koordinierten Bewirtschaftung von Talsperren, wie sie beispielsweise in den Einzugsgebieten von Sieg, Ruhr und Lippe als Beileitungssysteme vorkommen. Zwar haben diese Überleitungen z.T. erheblichen Einfluss auf die kleineren Gewässer, denen das Wasser entnommen wird, aber klare wasserrechtliche Regelungen und Anforderungen an die Mindestwasserführung schwächen mögliche Probleme spürbar ab.

Um die Einleitung des Sümpfungswassers aus dem obertägigen Braunkohlenabbau kontinuierlich zu gewährleisten, können auch aus der Erft zwecks Hochwasservorentlastung erhebliche Wassermengen über ein Abschlagwehr in den Kölner Randkanal überführt werden. Im kleineren Umfang finden diese vorsorglichen oder akuten Hochwasserentlastungen auch an weiteren Bachläufen statt.

Abflussregulierungen infolge schiffahrtlicher Nutzungen finden in NRW an den Bundeswasserstraßen Rhein von km 639,300 bis Rheinkm 865,500, Griethauser Altrhein mit Spoykanal, Ruhr von Mülheim Wasserbahnhof bis zur Mündung in den Rhein, Weser mit ihren beiden nordrheinwestfälischen Abschnitten, Ems bis oberhalb der Eisenbahnbrücke südlich Rheine (Emskm 44,775), RheinHerneKanal mit Verbindungskanal zur Ruhr, WeselDattelnKanal, DattelnHammKanal, DortmundEmsKanal, sowie im NRWAbschnitt des Mittellandkanals statt.

Am Rhein ist dabei der zur Ermöglichung einer intensiven Schifffahrt betriebene Ausbau zur Bundeswasserstraße prägend. Durch die Begradigung der Strecken, die durchgehende ufernahe Eindeichung auf beiden Ufern und die Anlage durchgehender Buhnenfelder ist der Fluss in seinem Abfluss massiv beschleunigt und damit dauerhaft erosionsgefährdet. Letzteres kann nur durch regelmäßige Geschiebezugaben kompensiert werden, um einer fortschreitenden Vertiefung entgegenzuwirken. Auch in der Unteren Ruhr, die auf den letzten 40 km ihrer Fließstrecke als Landes bzw. den untersten 14 km als Bundeswasserstraße ausgebaut ist, sind durch Laufbegradigungen, Buhnen und Schleusen keine natürlichen Abflussverhältnisse mehr gegeben. Die Abflussbeschleunigung führt auch in diesem Bereich durch erhöhten Geschiebetrieb zur Vertiefung und letztlich zu einer hydraulischen Abkoppelung der Aue.

Das „Westdeutsche Kanalnetz“ ist das verkehrsreichste Wasserstraßennetz in Europa, und verbindet den Rhein mit Weser und Ems. Es erstreckt sich über die Teileinzugsgebiete RheingrabenNord, Ruhr, Emscher und Lippe und setzt sich im Einzugsgebiet der Weser fort. Durch Schleusungsvorgänge zur Überwindung der ca. 40m Höhendifferenz zwischen Herne und Münster fällt ein regelmäßiger Wasserbedarf an, der sich aus der Wasserversorgung für die Schleusungsvorgänge selbst ergibt sowie auf Undichtigkeit der Schleusen und des Kanalbettes zurückzuführen ist.

Zum Ausgleich dieser Verluste können über Pumpanlagen bis zu 40 m3/s Wasser aus der Ruhr (Duisburg) und – in Trockenzeiten zusätzlich – aus dem Rhein (Wesel) in den RheinHerneKanal und WeselDattelnKanal überführt werden. Letztlich dient diese Pumpkette auch der Sicherstellung eines Mindestabflusses in der Lippe, die bei Hamm mit Kanalwasser beaufschlagt werden kann. Andererseits kann bei erhöhter Wasserführung der Lippe dort auch Wasser in das Kanalnetz eingespeist werden. Gemessen an den mittleren Jahresabflüssen in Ruhr und Rhein haben die Überleitungen in das Westdeutsche Kanalnetz mengenmäßig nur eine geringe Relevanz.

Hinsichtlich der Querbauwerke nimmt die Emscher eine Sonderstellung ein, da hier das Abflussregime maßgeblich durch zahlreiche Bachpumpwerke der Zuflüsse aufrechterhalten wird, die das Wasser aus den bergbaubedingten Geländesenkungen weiter transportieren und die Durchgängigkeit unterbinden.

Das Einzugsgebiet der Lippe wird ebenfalls durch zahlreiche Querbauwerke geprägt. In den Lippezuflüssen sind diese häufig als landwirtschaftliche Kulturstaue zur Regulierung der Fluss und Grundwasserstände ausgebildet. In der Lippe selbst bestehen zahlreiche große Stauanlagen mit gefällebedingt sehr langen Rückstaustrecken.

Im Einzugsgebiet der Erft sind mehrere Hundert Anlagen vorhanden, die vielfach zur Wasserkraftnutzung durch Mühlen dienen, so dass auch in den linksrheinischen Zuflüssen von einer erheblichen Beeinträchtigung des Abflussverhaltens durch Querbauwerke auszugehen ist.

Auch in den Einzugsgebieten von Wupper, Sieg und Ruhr befinden sich zahlreiche Querbauwerke, die eine erhebliche Belastung für die Durchwanderbarkeit der Gewässer darstellen. In diesen Einzugsgebieten befinden sich auch die Mehrzahl der Talsperren in NRW. Deren Zweck reicht vom Hochwasserschutz, der Aufhöhung des Niedrigwasserabflusses, der Wasserkrafterzeugung über Freizeitnutzung und Personenschifffahrt bis hin zur Trinkwasser und Brauchwasserversorgung. In der Regel sind alle,

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oft kombiniert auftretenden Nutzungen geeignet, den mengenmäßigen Zustand des Fließgewässers signifikant zu beeinflussen. Die Flussstaue konzentrieren sich dabei auf die Sieg und die Ruhr.

Der gesamte Stauinhalt der Talsperren im NRWAnteil des Rheineinzugsgebietes liegt bei ca. 770 Mio. m3, an denen das Ruhreinzugsgebiet mit seinen Talsperren und Flussstauen einen Anteil von etwa 65% aufweist. Dort liegen auch die beiden größten Talsperren (Möhne und Bigge) mit Stauinhalten von jeweils mehr als 100 Mio. m3. Insgesamt weisen alle genannten Talsperren und Flussstaue einen signifikanten Einfluss auf das Abflussregime der ihnen zufließenden oder zugeleiteten Gewässer und die entsprechenden Unterläufe – mit den daraus folgenden Konsequenzen auf Sohlstrukturen, Gewässerquerschnitte und Stoffhaushalt – auf.

Als sonstige Abflussregulierungen sind für die Wupper und die Lippe zusammen über 50 Hochwasserrückhaltebecken prägend, die vor allem für eine Entschärfung der Abflussspitzen angelegt wurden. An der Lippe sind diese Bauwerke mit lediglich zwei Ausnahmen so ausgerichtet, dass fünfjährliche Hochwässer ohne Dämpfung durchgelassen werden und der Hochwasserschutz erst bei höheren Abflüssen zu wirken beginnt.

Kennzeichnend für das Ablaufgeschehen an der Emscher sind wegen des Fehlens der Vorflut die diversen Pumpanlagen, die das Gewässer aus den bergbaubedingten Geländeabsenkungen herauspumpen müssen. Als Besonderheit sind an den EmscherNebenflüssen auch zahlreiche Düker zu erwähnen, in denen die Gewässer den Rhein HerneKanal untertunneln.

Im Einzugsgebiet der Erft tragen ebenfalls bestehende Hochwasserrückhaltebecken zur Kappung von Hochwasserabflüssen bei. Zukünftig werden weitere groß dimensionierte Rückhaltebecken im Bereich ehemaliger Braunkohlentagebaue realisiert.

An nahezu allen Gewässern liegen Profil und Laufveränderungen vor, die insbesondere in den urbanen Bereichen, zu einem anthropogen überformten Abflussgeschehen beitragen. Dies gilt insbesondere auch für den Rhein und einige seiner Nebenflüsse, die auch zu Hochwasserschutzzwecken begradigt und befestigt wurden. Der Laufweg wurde verkürzt und Auen wurden abgetrennt. Darüber hinaus sind weite Streckenabschnitte des Rheins und seiner Nebenflüsse zum Schutz gegen Hochwasser eingedeicht.

Sonstige hydromorphologische Veränderungen liegen in nordrheinwestfälischen Teil des Rheineinzugsgebietes flächendeckend vor. Veränderungen der natürlichen Strukturen an Gewässerbett, ufer oder –auen finden sich zahlreich auch dort, wo keine Wasserentnahmen, Überleitungen, Abflussregulierungen oder Querbauwerke vorliegen. Dies liegt vor allem an der hohen Bevölkerungsdichte in den Ballungsräumen von Ruhrgebiet und der Rheinschiene sowie an der flächendeckenden Landnutzung außerhalb der besiedelten Bereiche.

Signifikante Belastungen durch Wasserentnahmen, Abflussregulierungen und sonstige hydromorphologische Veränderungen im nordrhein- westfälischen Einzugsgebiet der Weser

Im Einzugsgebiet der Weser NRW gibt es keine signifikanten Belastungen der Gewässer im Hinblick auf die Entnahmemengen. Es liegt nur eine bedeutende Entnahme vor, die der Speisung des Mittellandkanals (MLK) und dem Ausgleich der Wasserführung durch die Eder und die Diemeltalsperre dient. Am Wasserstraßenkreuz MLK/ Weser liegt das Hauptpumpwerk Minden, das für die Entnahme von Speisungswasser aus der Weser errichtet wurde. Vornehmlich in den Sommermonaten werden die Sicker und Verdunstungsverluste des MLK sowie Verluste durch den Schleusenbetrieb ausgeglichen. Entnahmen zu Kühlwasserzwecken werden insgesamt als nicht signifikant eingestuft, weil die geringen Mengen von im Mittel rd. 4% der Entnahme an der Weser bei einem Abfluss aus rd. 16.000 km2 Einzugsgebiet, bedeutungslos für den mengenmäßigen Zustand der Weser sind. Auch die Kühlwasserverluste des Spitzenlastkraftwerks Kirchlengern mit Entnahmen aus Werre und Else, mit sehr kurzen Betriebszeiten und nur bis zu 400 Betriebsstunden im Jahr, hat keinen signifikanten Einfluss auf den mengenmäßigen Zustand. Im Hinblick auf Abflussregulierungen werden in der Oberweser oberhalb von Minden die Fließeigenschaften durch Uferbefestigungen und Buhnen negativ beeinflusst. Diese Maßnahmen dienen der Schifffahrt, hier speziell der Personenschifffahrt für Freizeit und Erholung, für die eine Mindestwassertiefe von 1,2 m am Pegel Hann. Münden angestrebt wird. Die morphologische Gewässerentwicklung und damit auch die Fließeigenschaften der Weser werden durch die Aufrechterhaltung dieses künstlichen Zustands nachhaltig gestört. Im Einzugsgebiet der Weser NRW existieren an knapp 2000 Standorten Abflussregulierungen durch Querbauwerke. Die Mehrzahl der Bauwerke verändert lokal die Fließeigenschaften im Gewässer. Oberhalb von Wehren und Schwellen befinden sich in der Regel von Rückstau beeinflusste Gewässerstrecken. Im Teileinzugsgebiet Weser NRW existieren drei Talsperren. Die Emmertalsperre, der Stausee Neuenheerse an der Nethe und die Johannisbachtalsperre, Obersee in Bielefeld. Alle drei Talsperren sind zu Zwecken von Freizeit und Erholung errichtet worden. Die Diemel und die Edertalsperre liegen in Hessen, an der Grenze zu NRW, haben ihre Auswirkungen aber vorwiegend in NRW. Die Talsperren im Arbeitsgebiet der Weser NRW werden auf „Abfluss gleich Zufluss“ gesteuert und die Hochwasserschutzräume werden erst im Bereich der Ausuferung in den unterhalb liegenden Siedlungsbereichen in Anspruch genommen. Die Hochwasserrückhaltebecken werden mit hohen Regelabgaben betrieben, die die Gewässerdynamik mit Ausuferungen außerhalb von Siedlungsbereichen weitestgehend aufrechterhalten. Aufgrund dieser hohen Regelabgaben und der dadurch sehr seltenen (225 jährlich) und kurzen Rückhaltung ergeben sich keine signifikanten Auswirkungen auf die Fließeigenschaften und die Wasserbilanz. Im Hinblick auf die Durchgängigkeit stellen die drei Talsperren unüberwindbare Aufstiegsbarrieren dar. Sonstige hydromorphologische Belastungen liegen infolge der Nutzungen des Wesereinzugsgebietes für Besiedlung, Landwirtschaft, Industrie und Tourismus flächendeckend vor. Die Nutzung der Gewässer und ihres Umfelds in Verbindung mit den Anforderungen an den Hochwasserschutz und die Vorflutverhältnisse hat zu einem weit reichenden Ausbau der Gewässer geführt. Weitere Ursachen für die sonstigen hydromorphologischen Belastungen sind: Unterhaltung, Begradigungen, Befestigungen, Querbauwerke mit Rückstau und Nutzungen bis unmittelbar an die Ufer der Gewässer. Die strukturellen Verhältnisse der Weser sind durch die Flussstauhaltungen in der Mittelweser und durch Ausbaumaßnahmen für die Schifffahrt, auch in der Oberweser, stark geschädigt. Auch in den weniger dicht besiedelten Einzugsgebieten der Weser NRW, der Eder, Diemel, Nethe und Emmer weist die Gewässerstruktur Defizite auf. Im Ballungsgebiet der Werre, welches nahezu die Hälfte der Lauflänge der Werre betrifft, verläuft das Gewässer durch Siedlungsbereiche von Städten und Gemeinden, in denen eine Entwicklung natürlicher Gewässerstrukturen nicht mehr möglich ist. Auch die Aa mit den Städten Bielefeld und Herford und die Else mit der Stadt Bünde und der Gemeinde Kirchlengern sind durch die Besiedlung und durch Hochwasserschutzmaßnahmen morphologisch stark verändert. Im Flachland an der Großen Aue liegen ebenfalls gravierende hydromorphologische Belastungen vor. Die landwirtschaftlichen Nutzungsansprüche und das geringe Gefälle haben seit Jahrhunderten zu Ausbaumaßnahmen geführt, die keine natürlichen Strukturen oder deren Entwicklung zulassen. Die Große Aue weist infolge von Zwangspunkten durch Siedlung und Verkehr immer noch hydromorphologische Beeinträchtigungen auf, obwohl sie in den vergangenen Jahren mit hohem finanziellem Aufwand ökologisch verbessert wurde.

Signifikante Belastungen durch Wasserentnahmen, Abflussregulierungen und sonstige hydromorphologische Veränderungen im nordrhein- westfälischen Einzugsgebiet der Ems

Im Teileinzugsgebiet Ems NRW gibt es insgesamt keine signifikanten Belastungen der Gewässer infolge von Wasserentnahmen. Zu erwähnen sind jedoch Entnahmen aus dem DortmundEmsKanal (DEK) zur Grundwasseranreicherungen in der öffentlichen Trinkwasserversorgung sowie zur Gewinnung von Kühlwasser für Kraftwerke und Industriebetriebe. In Münster kann dem DEK pro Jahr eine erlaubte Jahresmenge von bis zu 16,5 Mio. m3 als Kühlwasser für das Kraftwerk Ibbenbüren entnommen werden. Ein Teil davon wird nach Durchlaufen des Kühlprozesses über die Ibbenbürener Aa/Grosse Aa in die Ems (Niedersachsen) wieder eingeleitet.

Im Sinne einer Überleitung verknüpft der Datteln HammKanal die Stromsysteme von Weser, Ems und Rhein (Lippe). Die Lippe speist dabei das westdeutsche Kanalnetz über den DattelnHammKanal. Über das Wasserstraßenkreuz bei Datteln steht der u.a. im Teileinzugsgebiet Ems NRW liegende DortmundEmsKanal (DEK) und dieser wiederum mit dem Mittellandkanal (MLK) („Nasses Dreieck“ bei Hörstel) in Verbindung..

Abflussregulierungen durch Talsperren sowie durch Querbauwerke finden infolge vielfältiger Nutzungen der Gewässer im Teileinzugsgebiet, insbesondere auch an den kleineren Nebengewässern, sehr zahlreich statt. Insgesamt existieren im Teileinzugsgebiet über 1000 Querbauwerke verschiedener Größenordnung und Funktion, von denen ein Großteil die Durchgängigkeit für die Fischfauna verschlechtert oder gänzlich unmöglich macht. Die größten Stauanlagen befinden sich an folgenden Gewässern:

Ems: Antfängers Mühle (Westerwiehe), Rhedaer Tor (Wiedenbrück), Schlossmühle (Rheda), Pavenstädt (Herzebrock), Neue Mühle (Greffen), Warendorf, Telgte, Rheine, Listrup Werse: Drensteinfurt, Pleistermühle, Sudmühle, Havichorster Mühle Münstersche Aa: Münsterscher Aasee, Stau Pellengahr Dreierwalder Aa (Ibbenbürener Aa): Reiningsmühle, Ibbenbürener Aasee Glaner Bach: Mühle der Freundschaft, Dallmühle, Merschmühle Große Aa: Wehr Hesselte Speller Aa: Stau Venhaus, Stau Schulten, Stau Otting Hessel: Stau Sassenberg Bever: Haus Langen Hemelter Bach: Stau Kordesmeier Die nahezu flächendeckende Verbreitung der Wanderungshindernisse in den Nebengewässern der Ems stellt weiterhin ein signifikantes Belastungsmerkmal im Bearbeitungsgebiet dar. Neben der Behinderung bei der Durchwanderbarkeit der Gewässer sind die Erwärmung und die vom Aufstau begünstigte Eutrophierung als Belastung für die Gewässer im Bearbeitungsgebiet Obere Ems durch Querbauwerke zu nennen. Der längste Rückstaubereich liegt mit 6.500 m vor dem Klappenwehr Sudmühle an der Werse. Talsperren existieren im Teileinzugsgebiet Ems NRW nicht. Unter die sonstigen Abflussregulierungen mit Auswirkungen auf die Fließeigenschaften fallen in erster Linie Gewässerausbaumaßnahmen wie Strömungsregulierungen, Profil und Laufveränderungen. Die unter dem Stichwort Melioration zusammengefassten, historischen wasserbaulichen Maßnahmen dienten zur Verbesserung der Bodennutzbarkeit. Um eine Steigerung der landwirtschaftlichen Erträge zu erreichen und die Auennutzungen auch vor Sommerhochwässern zu schützen, wurden bis 1980 die Gewässer ausgebaut, begradigt und vertieft. Ein Höhepunkt der früheren Regulierungsmaßnahmen im Oberlauf der Ems war der große Emsausbau in den 30er Jahren im Bereich Rietberg. Durch die Schaffung eines völlig neuen, einheitlichen Flussbettes ist die heutige Ems nahezu ohne Bezug zu

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dem früher sehr dynamischen Flussverlauf. Um den Grundwasserspiegel zu halten, wurde beim Ausbau eine Verbreiterung des Querprofils bei gleichbleibender Gewässertiefe angestrebt. Die Ems hat seit dem Ausbau gegenüber ihrem natürlichen Zustand eine zwei bis dreifache Breite. Der gesamte Lauf der Ems im Teileinzugsgebiet Ems NRW ist durch Begradigung, Ausbau im Trapezprofil und Befestigung der Böschung bis zur Mittelwasserlinie technisch ausgebaut. Diese Maßnahmen wirken sich auch erheblich negativ auf die Abfluss und Fließdynamik aus. Ausnahmen bilden die renaturierte Gewässerstrecke von 4 km Länge bei MünsterDorbaum und die sich anschließende nicht ausgebaute Strecke von etwa 3,5 km Länge. Diese Streckenlängen stehen in einem starken Missverhältnis zu den 186 km Fließstrecke der Ems im teileinzugsgebiet, auch wenn durch das nordrheinwestfälische EmsAuenSchutzkonzept bereits zahlreiche positive Einzelmaßnahmen in NordrheinWestfalen initiiert wurden. Auch die größeren Nebengewässer im Teileinzugsgebiet wurden mit Ausnahme von wenigen längeren naturnahen Fließstrecken, ausgebaut. Derartige Ausnahmen bilden z.B. der Frischhofsbach und der Eltingmühlenbach. Anlass für den Gewässerausbau war das Bestreben, die landwirtschaftliche Nutzung durch Beschleunigung des Hochwasserabflusses zu erleichtern, Vorflut für die Drainagen zu schaffen und die Hochwassersicherheit für Bevölkerung und Landwirtschaft zu verbessern. Sonstige hydromorphologische Belastungen der Gewässer entstehen unter anderem durch die intensive landwirtschaftliche Nutzung im Teileinzugsgebiet. Sie führt vielerorts bis an die Gewässer heran. Die Uferbereiche sind dadurch insbesondere dann häufig stark geschädigt, wenn keine schützenden Gewässerrandstreifen vorhanden sind. Auch Siedlungen und Gewerbeflächen liegen häufig in unmittelbarer Gewässernähe und führen durch umfangreiche Gewässerausbauten zu Schädigungen der Gewässerstruktur. Teilweise sind die Gewässer in den innerörtlichen Abschnitten über längere Strecken überbaut. Laufbegleitende und laufquerende Verkehrsinfrastrukturen stellen ebenfalls Zwangspunkte dar, die die Gewässerstruktur beeinträchtigen. Die Beeinträchtigung der hydromorphologischen Verhältnisse durch nutzungsinitiierte wasserbauliche Veränderungen kann damit als eine wesentliche Belastung der Gewässer im Teileinzugsgebiet Ems NRW benannt werden.

Signifikante Belastungen durch Wasserentnahmen, Abflussregulierungen und sonstige hydromorphologische Veränderungen im nordrhein- westfälischen Einzugsgebiet der Maas

Allgemein treten Wasserentnahmen im Zusammenhang mit landwirtschaftlicher und gartenbaulicher Bewässerung und zu industriellen Zwecken in den Einzugsgebieten von Niers, Schwalm und im Bereich der nördlichen sonstigen Maaszuflüsse auf. Bedeutsame Entnahmen ohne Wiedereinleitung liegen in den betrachteten Gebieten nicht vor.

Wasserentnahmen der Landwirtschaft und des Gartenbaus für Bewässerungszwecke erfolgen weitgehend aus dem Grundwasser, in den intensiv genutzten Anbaugebieten wird jedoch auch direkt aus den oberirdischen Gewässern entnommen. Die Entnahmen werden als nicht signifikant eingestuft.

Im Bereich von Stillgewässern treten zudem Wasserentnahmen zwecks Kieswäsche mit anschließender Wiedereinleitung auf. Sie werden ebenfalls als mengenmäßig nicht relevant erachtet.

In den Einzugsgebieten Niers und Schwalm sowie im Bereich der nördlichen sonstigen Maaszuflüsse wird kein Oberflächenwasser für die Wasserversorgung oder zur Verwendung als Kühlwasser entnommen. Schifffahrtskanäle, für die entnommen würde, kommen nicht vor.

Von besonderer Bedeutung für das Einzugsgebiet Rur sind die Wasserentnahmen aus den Talsperren im Bereich der Eifel. Für die Trinkwasserbereitstellung aus Talsperren bestehen im Einzugsgebiet der Rur Entnahmerechte von insgesamt fast 80 Mio. m3/a.

Eine weitere Besonderheit im Teileinzugsgebiet Rur stellen die Entnahmen aus den Mühlenteichen dar. Die Mühlenteiche wurden zur teilweisen Ableitung von Oberflächenwasser aus dem natürlichen Gewässer, meist zum Zwecke von Wasserentnahmen, angelegt. Unterhalb der jeweiligen Nutzung münden sie dann wieder in das natürliche Gewässer. Sie finden sich in erster Linie rechts und linksseitig der Rur.

Für die Rur bedeutet die Ableitung in die Mühlenteiche oberhalb von Düren eine Entnahme von bis zu 2/3 des Niedrigwasserabflusses. Das Wasser wird jedoch nicht vollständig aus den Mühlenteichen entnommen, sondern abzüglich der Entnahmen jeweils einige Kilometer unterhalb wieder eingeleitet. Außerdem ist zu berücksichtigen, dass der Niedrigwasserabfluss der Rur im Rahmen der Talsperrenbewirtschaftung gerade mit dem Ziel der gesicherten Wasserentnahme aus der Rur und aus ihren Mühlenteichen künstlich erhöht ist.

Insgesamt stellt das System der Mühlenteiche mit ihren Entnahmen (aber auch Niederschlagswassereinleitungen) eine Veränderung des natürlichen Abflusses dar, wird aber insgesamt als nicht signifikant eigestuft.

An der Rur und ihren Nebengewässern befinden sich zum Teil größere gewerbliche Entnahmen.

Die Papierindustrie, welche einen Großteil der Wasserrechte an der Rur besitzt, leitet überwiegend die entnommenen Wassermengen wieder ein und benötigt aufgrund von Kreislaufoptimierungen immer weniger Wasser.

Insgesamt werden die Wasserentnahmen im im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Maas als nicht signufikante Belastungen eingestuft.

Über und Umleitungen spielen nur im Einzugsgebiet der Niers eine Rolle. Durch den Nierskanal bei Geldern erfolgt eine ständige Überleitung von Wasser aus dem Teileinzugsgebiet Niers auf kurzem Weg zur Maas. Er benutzt teilweise das ehemalige Bett der Fossa Eugeniana. Die Überleitungsmenge beträgt ca. 10 bis 20 % der ankommenden Wassermenge.

An wasserwirtschaftlich relevanten Über und Umleitungen sind im Einzugsgebiet der Rur die Weserbachüberleitung sowie die Rohwasserüberleitungsmöglichkeiten der Talsperren in der Nordeifel zu nennen.

Als Abflussregulierungen in den Einzugsgebieten von Niers, Schwalm und den sonstigen nördlichen Maaszuflüssen sind bisher knapp 200 Querbauwerke und gut 50 Staustrecken registriert, deren Mehrzahl sich im Einzugsgebiet der Niers befindet. Die Querbauwerke sind entweder alte Mühlenstaue, die insbesondere an der Nette teilweise heute noch genutzt werden oder Bauwerke der Melioration, die der Beschickung von Bewässerungsgräben dienten. Weitere Querbauwerke, die die Durchgängigkeit stören, befinden sich an der Nenneper Fleuth. Aus dem niederländischen Mündungsbereich der Niers sind keine Querbauwerke bekannt, die die Durchgängigkeit für die oberhalb liegenden deutschen Gewässerabschnitte beeinträchtigen würden. Im niederländischen Gewässerabschnitt der Schwalm liegt darüber hinaus ein Absturz mit Fischpass. Dieser hat allerdings keinen negativen Einfluss auf die Durchgängigkeit.

Im Einzugsgebiet der Niers gibt es zwei Retentionsräume für den Hochwasserschutz im Bereich der Städte Mönchengladbach und Willich. Sie bewirken insbesondere eine Retention der Abflusswellen aus den versiegelten Flächen der Stadt Mönchengladbach und verhindern bei kleineren und mittleren Hochwasserereignissen Überschwemmungen im Bereich Mönchengladbach bis Grefrath.

Die Nette und die Renne sind durch eine Aneinanderreihung von Seen gekennzeichnet, die als Retentionsvolumen zur Dämpfung des Hochwasserabflusses genutzt wird. Die Bedeutung der Netteseen für die Wasserführung ist weitgehend auf die Nette begrenzt.

Im Teileinzugsgebiet Schwalm können durch natürliche Retention 24 Hochwasserrückhalteräume für den Hochwasserschutz der Anlieger aktiviert werden. Sie bewirken eine Retention der Abflusswellen aus den versiegelten Flächen der Städte im gesamten Teileinzugsgebiet Schwalm und verhindern bei Hochwasserereignissen Überschwemmungen in den Siedlungsgebieten. Ihre Wirkung ist auch überregional zu sehen.

Im Bereich der nördlichen sonstigen Maaszuflüsse existiert nur am Amandusbach ein Hochwasserrückhaltebecken.

Unter die sonstigen Abflussregulierungen mit Auswirkungen auf die Fließeigenschaften fallen in erster Linie Gewässerausbaumaßnahmen wie Strömungsregulierungen, Profil und Laufveränderungen. In den Einzugsgebieten von Niers und Schwalm sind Deiche relevant, zwischen welchen kleinere bis mittlere Hochwasserereignisse abgeführt und die erst bei extremen Ereignissen überflutet werden.

Die Abflussregulierungen im Einzugsgebiet der Rur sind geprägt durch einen weitgehend flächendeckenden Gewässerausbau mit Laufverkürzungen, Regelprofilen und abflussverändernden Querbauwerken. Hinzu kommen die zahlreichen Talsperren in der Eifel, an denen z.T. relevante Wasserüberleitungen stattfinden.

Querbauwerke sind fast flächendeckend im Einzugsgebiet der Rur vorhanden. Positive Ausnahmen bilden hier lediglich einzelne Gewässerabschnitte der Rur in der Eifel, vereinzelte kleinere Nebengewässer und die unmittelbaren Oberläufe der Gewässer. Ansonsten ist der anthropogene Ausbau der Gewässer stets auch mit der Herstellung von Querbauwerken einhergegangen. Gerade die größeren Gewässer weisen dabei oftmals Wehre, hohe Abstürze oder große Sohlgleiten auf. In den hier betroffenen südlichen sonstigen Maaszuflüssen ist die Aufwärtspassierbarkeit aufgrund der vorhandenen Querbauwerke ebenfalls in der Regel nicht gegeben ist.

Im Hinblick auf die Rückstaubeeinflussung kommt den meisten der Querbauwerke im Einzugsgebiet der Rur eine gewässerrelevante Bedeutung zu. Für etwa ein Drittel der Querbauwerke wurden dabei längere Rückstaubereiche erfasst.

Schwerpunkte finden sich entlang der Rur, an der Wurm, dem Vichtbach, der Inde und dem Merzbach. Besonders hervorzuheben sind in diesem Zusammenhang die bereits mehrfach erwähnten Talsperren der Eifel.

Im Bereich der südlichen sonstigen Maaszuflüsse haben die dort vorhandenen Querbauwerke bezüglich der Rückstaubeeinflussung eher eine untergeordnete Bedeutung. Es sind keine längeren Rückstaubereiche erfasst.

Talsperren und FlussStauanlagen spielen ausschließlich im Einzugsgebiet der Rur eine Rolle. Im Bereich der südlichen sonstigen Maaszuflüsse existieren keine Talsperren. Im Einzugsgebiet der Rur liegen insgesamt neun Talsperren, zum Teil mit Vorbecken (drei Talsperren), die für sich genommen Talsperrenkriterien entsprechen, sowie fünf Stauanlagen und Hochwasserrückhaltebecken, die Talsperreneigenschaften gemäß § 105 LWG aufweisen. Sie dienen insgesamt dem Hochwasserschutz, der Trink oder Brauchwassergewinnung, der Energieerzeugung sowie zu Freizeit und Erholungszwecken.

Die Rurtalsperren in der Nordeifel haben einen Gesamtstauraum von etwa 300 hm3, wovon maximal 68,5 hm3 als Hochwasserschutzraum zur Verfügung stehen. Die Fluss Stauanlagen Obermaubach, Heimbach, die Rurtalsperre Schwammenauel mit den Vorsperren Obersee und Eiserbach, die Urfttalsperre und die Oleftalsperre bilden ein

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zusammenhängendes Talsperrensystem und werden vom Wasserverband EifelRur nach einem gemeinsamen Betriebsplan bewirtschaftet. Die Talsperren und Fluss Stauanlagen im Teileinzugsgebiet Rur und ihrer Nebengewässer beeinflussen durch ihre Bewirtschaftung die Abflüsse der Rur signifikant. Bei Niedrigwasser erfolgt eine Abflussaufhöhung, bei Hochwasser eine deutliche Abflachung der Hochwasserspitzen im Mittel und Unterlauf der Rur. Durch die Talsperren und FlussStauanlagen wird die Verdunstung erhöht. Allerdings steht dem Verdunstungsverlust eine Niederschlagsmenge in gleicher Höhe entgegen. Unter die sonstigen Abflussregulierungen mit Auswirkungen auf die Fließeigenschaften fallen in erster Linie Gewässerausbaumaßnahmen wie Strömungsregulierungen, Profil und Laufveränderungen. Am Unterlauf der Rur gibt es streckenweise kleinere alte Deiche, die bei Hochwasser kleine Bereiche für kurze Zeit schützen sollen. Die Lage und heutige Funktion der Deiche auf deutschem Gebiet wird derzeit im Rahmen des „Hochwasseraktionsplans Rur“ erfasst und bewertet. In den Niederlanden sind gemäß der topografischen Karte Sommerdeiche zwischen Lerop und Roermond vorhanden. In Roermond selbst besteht Hochwasserschutz durch Deiche und die Kehrmauer entlang der Rur (bis ± Stationierung 34004000) und vollständig am Hambeek. Im Gebiet der südlichen sonstigen Maaszuflüsse sind neben dem Gewässerausbau mit Laufverkürzungen, Regelprofilen und abflussverändernden Querbauwerken keine sonstigen Abflussregulierungen vorhanden. Infolge der Besiedlung der betrachteten Gebiete und der dadurch hervorgerufenen Nutzungen wie Landwirtschaft, Industrie, Siedlung und Freizeitnutzung treten durch die wasserbauliche Überformung sonstige hydromorphologische Belastungen auf. Die Nutzung des Gewässerumfelds in Verbindung mit steigenden Anforderungen an die Vorflutverhältnisse hat hier zu einem weit reichenden Ausbau der Gewässer unter Nutzungsaspekten geführt.

Siedlungen und Gewerbeflächen in den Einzugsgebieten von Niers, Schwalm und den nördlichen Maaszuflüssen liegen häufig in unmittelbarer Gewässernähe und führen durch massive Gewässerausbauten zu Schädigungen der Gewässerstruktur. Laufbegleitende und laufquerende Verkehrsinfrastrukturen und mit ihnen verbundene Kunstbauten wie Dämme, Stützmauern und Brücken stellen ebenfalls Zwangspunkte dar, die die Gewässerstruktur beeinträchtigen.

An den Gewässerstrecken zwischen den Ortslagen bzw. an den Gewässeroberläufen findet intensive landwirtschaftliche und gartenbauliche Bewirtschaftung statt. Diese Nutzung der Niederungsbereiche wurde durch extreme Ausbau und Meliorationsmaßnahmen in den 20er und 30er Jahren ermöglicht, die dazu dienten, dass das „anfallende“ Wasser schnell abgeführt wird. Durch Beweidung und intensiven Landbau werden Auen und Uferbereiche geschädigt, insbesondere wenn keine schützenden Gewässerrandstreifen vorhanden sind. Die Gewinnung von Nutzflächen in der freien Landschaft kann mit Gewässerregulierungen und damit verknüpften Strukturdefiziten einhergehen.

Siedlungen und Gewerbeflächen liegen in den Tallagen im Einzugsgebiet der Rur und den südlichen Maaszuflüssen häufig in unmittelbarer Gewässernähe und führen durch massive Gewässerausbauten zu Schädigungen der Gewässerstruktur. Teilweise sind die Gewässer in den innerörtlichen Abschnitten auf längeren Abschnitten verrohrt. Laufbegleitende und laufquerende Verkehrsinfrastrukturen und mit ihnen verbundene Kunstbauten wie Dämme, Stützmauern und Brücken stellen ebenfalls Zwangspunkte dar, die die Gewässerstruktur beeinträchtigen.

Sonstige signifikante Belastungen

ToDo| Hr. Gütling

Einführung

Sonstige signifikante Belastungen in NRW im Überblick

Sonstige signifikante Belastungen im nordrhein-westfälischen Einzugsgebiet des Rheins

Sonstige signifikante Belastungen im nordrhein-westfälischen Einzugsgebiet der Weser

Sonstige signifikante Belastungen im nordrhein-westfälischen Einzugsgebiet der Ems

Sonstige signifikante Belastungen im nordrhein-westfälischen Einzugsgebiet der Maas Signifikante Belastungen für das Grundwasser

Signifikante Belastungen aus Punktquellen

Einführung

Eine Belastung des Grundwassers durch punktuelle Schadstoffquellen kann durch folgende Vorgänge verursacht werden:

unkontrollierte Ablagerung von Schadstoffen längerfristig unsachgemäßer Umgang mit wassergefährdenden Stoffen Unfälle und Havarien mit wassergefährdenden Stoffen Eine punktuelle Schadstoffquelle wird dadurch charakterisiert, dass sie in der Regel lokalisiert, jedoch nicht immer einem Verursacher zugeordnet werden kann und dass die resultierende Belastung des Grundwassers durch Schadstoffe an der Eintragsstelle vergleichsweise hoch ist.

Punktuelle Schadstoffquellen für das Grundwasser sind vor allem Altlasten und Altstandorten.

Ich verweise hierzu auf die Ausführungen zu Altlasten/Altstandorte im Kap. …. Oberflächengewässer, Einführung.

Signifikante Belastungen aus Punktquellen in NRW im Überblick

Unter Beteiligung der unteren Wasser und Bodenschutzbehörden wurde in NordrheinWestfalen im Rahmen der Bestandsaufnahme ein Datensatz grundwasserrelevanter punktueller Schadstoffquellen erstellt, der als Basis für die weiteren Auswertungen diente. Sanierte und gesicherte Altablagerungen und Altstandorte stellen im Sinne der EGWRRL keine signifikante Belastung der Grundwasserkörper dar und wurden aus diesem Grund nicht weiter betrachtet.

Nach Ansatz eines Flächenkriteriums (siehe Kapitel 3) wurden in NordrheinWestfalen 17 Grundwasserkörper als signifikant belastet (Zielerreichung unwahrscheinlich) eingestuft, davon liegen 15 Grundwasserkörper im Rheineinzugsgebiet und 2 Grundwasserkörper im Maaseinzugsgebiet. In diesen 17 Grundwasserkörper erfolgte dann ein genaues Monitoring mithilfe von Schadstofffahnenabgrenzungen.

Nach den Kriterien des Monitorings (schlechter Zustand bei einer Schadstofffahnenfläche von mehr als 10 % der Grundwasserkörperfläche oder mehr als 25 km²) ist letztlich in NordrheinWestfalen nur ein Grundwasserkörper (27_10) wegen punktueller Schadstoffquellen in einem schlechten chemischen Zustand.

Signifikante Belastungen aus Punktquellen im nordrhein-westfälischen Einzugsgebiet des Rheins

Im Rahmen der Bestandsaufnahme wurden für das nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet des Rheins 15 Grundwasserkörper als signifikant belastet mit punktuellen Belastungen eingestuft. Das anschließende Monitoring in diesen Grundwasserkörpern hat ergeben, dass nur ein Grundwasserkörper (27_10) in Bezug auf Punktquellen in einem schlechten Zustand ist.

Tab XY: Auflistung der Grundwasserkörper mit signifikanten punktuellen Belastungen im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet des Rheins

Teileinzugsgebiet

GWKNr.

Grundwasserkörperbezeichnung

RheingrabenNord 27_10 Niederung des Rheins

RheingrabenNord 27_17 Niederung des Rheins

Wupper 273_05 Wuppertaler Massenkalk Ruhr 276_02 Ruhrkarbon/West, Nordbereich

Ruhr 276_05 Rechtsrheinisches Schiefergebirge/Velbert Ruhr 276_06 Ruhrkarbon/Ost Ruhr 276_18 Warsteiner Massenkalk Emscher 277_01 Westl. Niederung der Emscher Emscher 277_03 Münsterländer Oberkreide Emscher 277_04 RecklinghausenSchichten/EmscherGebiet Emscher 277_05 Niederung der Emscher Emscher 277_06 Münsterländer Oberkreide/südliches EmscherGebiet Emscher 277_07 Kreide am Südrand des Münsterlandes mit Karbon/südliches EmscherGebiet Emscher 277_08 Ruhrkarbon/östliches EmscherGebiet Emscher 277_09 Kreide am Südrand des Münsterlandes/östliches EmscherGebiet

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Ein Schwerpunkt der durch punktuelle Schadstoffquellen als belastet angesehenen Grundwasserkörper im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet des Rheins liegt – wie aufgrund der Siedlungsstruktur und Nutzungsgeschichte zu erwarten – im Bereich des Ruhrgebiets. Es handelt sich hierbei um eine der am dichtesten besiedelten Regionen Deutschlands, in der eine langjährige, umfangreiche industrielle Tätigkeit zu einer Vielzahl von Boden und Grundwasserbelastungen geführt hat.

Signifikante Belastungen aus Punktquellen im nordrhein-westfälischen Einzugsgebiet der Weser

Im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Weser gibt es keine Grundwasserkörper mit signifikanten Belastungen durch Punktquellen.

Signifikante Belastungen aus Punktquellen im nordrhein-westfälischen Einzugsgebiet der Ems

Im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Ems gibt es keine Grundwasserkörper mit signifikanten Belastungen durch Punktquellen.

Signifikante Belastungen aus Punktquellen im nordrhein-westfälischen Einzugsgebiet der Maas

Im Rahmen der Bestandsaufnahme wurde für den Bereich nördliche Maaszuflüsse der Grundwasserkörper 286_07 (Hauptterrasse des Rheinlands) als signifikant belastet mit punktuellen Belastungen identifiziert. Die weitere Betrachtung dieses Grundwasserkörpers im Monitoring hat jedoch ergeben, dass hier in Bezug auf Punktquellen kein schlechter Zustand vorliegt.

Für den Bereich südliche Maaszuflüsse wurde der Grundwasserkörper 282_10 (Linksrheinisches Schiefergebirge) als signifikant belastet mit punktuellen Belastungen identifiziert. Die weitere Betrachtung dieses Grundwasserkörpers im Monitoring hat jedoch ergeben, dass hier in Bezug auf Punktquellen kein schlechter Zustand vorliegt.

Signifikante Belastungen aus diffusen Quellen

ToDo| Lerho

Einführung

Signifikante Belastungen aus diffusen Quellen in NRW im Überblick

Signifikante diffuse Quellen im nordrhein-westfälischen Einzugsgebiet des Rheins

Signifikante diffuse Quellen im nordrhein-westfälischen Einzugsgebiet der Weser

Signifikante diffuse Quellen im nordrhein-westfälischen Einzugsgebiet der Ems

Signifikante diffuse Quellen im nordrhein-westfälischen Einzugsgebiet der Maas

Signifikante Belastungen durch Wasserentnahmen

ToDo| Fr. Lerho

Einführung

Signifikante Belastungen durch Wasserentnahmen und Abflussregulierungen in NRW im Überblick

Signifikante Wasserentnahmen im nordrhein-westfälischen Einzugsgebiet des Rheins

Signifikante Wasserentnahmen im nordrhein-westfälischen Einzugsgebiet der Weser

Signifikante Wasserentnahmen im nordrhein-westfälischen Einzugsgebiet der Ems

Signifikante Wasserentnahmen im nordrhein-westfälischen Einzugsgebiet der Maas

Sonstige signifikante Belastungen

ToDo| Fr. Lerho

Einführung

Sonstige signifikante Belastungen in NRW im Überblick

Sonstige signifikante Belastungen im nordrhein-westfälischen Einzugsgebiet des Rheins

Sonstige signifikante Belastungen im nordrhein-westfälischen Einzugsgebiet der Weser

Sonstige signifikante Belastungen im nordrhein-westfälischen Einzugsgebiet der Ems

Sonstige signifikante Belastungen im nordrhein-westfälischen Einzugsgebiet der Maas Wechselwirkungen zwischen Oberflächengewässern und Grundwasser

Grundwasser und Oberflächengewässer stehen im Allgemeinen miteinander in Kontakt und beeinflussen sich gegenseitig im Hinblick auf die Wasserquantität und qualität. So speist das Grundwasser als sogenannter Basisabfluss die Oberflächengewässer. Andererseits kann Wasser aus Oberflächengewässern in die umliegenden Grundwasserkörper einsickern und sie speisen. Je nach klimatischen und hydrologischen Bedingungen dominiert der Wasserfluss und der damit einhergehende Transport gelöster Stoffe in die eine oder andere Richtung.

Im Folgenden sind einige bedeutsame Beispiele solcher Wechselwirkungen in NRW dargestellt.

Bei Grundwasserabsenkungen im linksrheinischen Braunkohlenbergbau, fallen Oberflächengewässer trocken, da der Basisabfluss wegfällt. Deshalb müssen z. B. pro Jahr etwa 200 Millionen Kubikmeter Sümpfungswasser aus dem Braunkohlentagebau in die Erft eingeleitet werden. Dies führt u. a. zu Belastungen in der Erft mit Sulfat und Chlorid. Darüber hinaus werden mit dem vergleichsweise warmen Sümpfungswasser große Wärmemengen in die Erft eingebracht. Belastungen durch Sulfat und Chlorid haltiges Sümpfungswasser zeigen sich auch in der Emscher. Mit Nitrat belastete Grundwasserleiter liefern über den Basisabfluss permanent große Nitratmengen in die Oberflächengewässer. Daher ist zu erwarten, dass die stark mit Nitrat belasteten Grundwasserkörper in den Teileinzugsgebieten Ems NRW, Deltarhein NRW, Rheingraben Nord, Maas Nord, Maas Süd und Erft NRW noch viele Jahre die Nitratkonzentrationen in den Oberflächengewässern erhöhen werden. Maßnahmen zur Reduzierung der Nährstoffausträge über die Oberflächengewässer, z. B. mit Blick auf den Meeresschutz, werden daher nur langfristig Erfolge zeitigen können. Dies gilt prinzipiell auch für andere schwach sorbierte Stoffe, die stellenweise im Grundwasser vorkommen, wie z. B. bestimmte Pflanzenschutzmittel. Hohe Ammoniumbelastungen von Oberflächengewässern können auch zu einer Beeinträchtigung der Grundwasserqualität führen, insbesondere bei Vorherrschen gut durchlässiger, sandiger Substrate. Dies könnte u. a. ein Grund für die Überschreitung der Umweltqualitätsnorm für Ammonium im Grundwasser im Emschergebiet sein. Baggerseen stehen in der Regel unmittelbar mit dem Grundwasser in Kontakt und werden direkt durch das Grundwasser gespeist. In Regionen, in denen Grundwasserkörper stark mit Nitrat belastet sind, wie z. B. im Bereich des linken Niederrheins, lassen sich die Stickstoffkonzentrationen in Baggerseen daher nur sehr langsam verringern.

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Andererseits sind Baggerseen als direkter Zugang zum Grundwasser besonders anfällig im Hinblick auf stoffliche Belastungen. Erfolgen Belastungen eines Baggersees mit Schadstoffen, z. B. Pflanzenschutzmittelbelastungen durch das Ausspülen von Spritzmittelbehältern, so kann dies zu gravierenden Belastungen der Grundwasserkörper führen. Stoffliche Belastungen von Baggerseen sind daher besonders zu vermeiden. Zusammenfassung der Maßnahmenprogramme

Bewirtschaftungsziele

ToDo| Änderungen an diesem Text werden nicht mehr berücksichtigt Änderungswünsche bitte direkt an Frau FrotscherHoof und IU (klaus.dapp@iuinfo.de)

In Kapitel 4 sind die grundsätzlichen Anforderungen an den Zustand der Oberflächengewässer und an den Zustand des Grundwassers beschrieben. Weiterhin werden die besonderen Anforderungen in Schutzgebieten definiert. Die grundsätzlichen Anforderungen können in NordrheinWestfalen aufgrund der Nutzungsdichte nicht überall erreicht werden, weshalb als Ergebnis der Bewirtschaftungsplanung für die einzelnen Wasserkörper die konkret bis zum Jahr 2015 erreichbaren Bewirtschaftungsziele festzulegen sind. Die Bewirtschaftungsziele geben an, welche Wasserkörper

1. erheblich verändert oder künstlich sind und deshalb den guten ökologischen Zustand nicht erreichen können (Ausweisung HMWB/AWB), 2. die grundsätzlichen Ziele zwar erreichen, aber erst nach 2015 (Fristverlängerungen), 3. die grundsätzlichen Ziele nicht erreichen (weniger strenge Bewirtschaftungsziele), 4. in Schutzgebieten liegen und deshalb ggf. besondere Anforderungen erfüllen müssen und 5. welche Ziele über die grundsätzlichen Anforderungen hinaus zu beachten sind, um überregionale Bewirtschaftungsziele der Flussgebietseinheiten zu erreichen. Bei der Festlegung der Bewirtschaftungsziele stehen folgende Überlegungen im Vordergrund:

1. Der Erhalt des bisher erreichten Gewässerzustands und damit die Einhaltung des Verschlechterungsverbots ist oberstes Ziel. 2. Soweit der gute Zustand noch nicht erreicht ist, schaffen die Bewirtschaftungsziele die Basis für eine langfristige, nachhaltige Gewässerbewirtschaftung auf Grundlage eines hohen Schutzniveaus für die aquatische Umwelt. 3. Die Beteiligung der Fachöffentlichkeit bei der Bearbeitung des vorliegenden Entwurfs der Bewirtschaftungspläne für die nordrheinwestfälischen Anteile von Rhein, Weser, Ems und Maas sowie die Anhörung der Träger öffentlicher Belange und der allgemeinen Öffentlichkeit zu diesem Entwurf sind ein wichtiges Instrument, um die Festlegung der Bewirtschaftungsziele zu prüfen und einen Gleichklang zwischen ökologischen sowie sozioökonomischen Aspekten, die in der WRRL angesprochen sind, herzustellen. 4. Um dieses zu ermöglichen, wurden gemeinsam mit der im Planungsprozess beteiligten Fachöffentlichkeit ein Begründungskatalog sowie Begründungssteckbriefe erarbeitet, die mögliche Gründe für die Ausweisung von erheblich veränderten und künstlichen Wasserkörpern, für die Inanspruchnahme von Fristverlängerungen und für weniger strenge Bewirtschaftungsziele beschreiben. 5. Diese Begründungen wurden im Einzelfall durch spezifische Erläuterungen bzw. durch Angaben zu den Rahmenbedingungen des Einzelfalls untermauert und sind für den einzelnen Wasserkörper und für jede einzelne Qualitätskomponente hinterlegt, s. PlanungseinheitenSteckbriefe . 6. Es besteht damit in der Anhörungsphase zum Entwurf der Bewirtschaftungsplan die Möglichkeit für die Träger öffentlicher Belange wie für die allgemeine Öffentlichkeit, die Gründe für die NichtErreichung des guten Zustands bis 2015 nachzuvollziehen und ggf. Stellungnahmen dazu abzugeben. Überblick über die Bewirtschaftungsziele für NordrheinWestfalen

In nachstehender Tabelle ist dargestellt, wie viele Wasserkörper in NordrheinWestfalen zurzeit bzw. durch Umsetzung des Maßnahmenprogramms bis 2015 den guten Zustand bzw. das gute ökologische Potenzial erreichen.

ToDo| Herr Friedeheim oder LANUV: Tabelle 1 zu Kap. 10, s. ExcelDatei

Die Tabelle verdeutlicht, dass in NordrheinWestfalen überwiegend die Erreichung des guten Zustands bzw. des guten ökologischen Potenzials angestrebt wird. Nur im Braunkohlerevier ist aufgrund der gesellschaftlichen Verpflichtung für die Energieversorgung, die erst ab 2045 eine Beendigung des Tagesbaus vorsieht, die Festlegung weniger strenger Bewirtschaftungsziele für die im Einflussbereich des Tagebaus liegenden Grundwasserkörper und die durch die Ableitung der Sümpfungswässer beeinträchtigten Oberflächenwasserkörper notwendig. Ca. 60 % der Oberflächenwasserkörper in NordrheinWestfalen sind als erheblich verändert bzw. künstlich eingestuft. Die Schwerpunkte liegen in den Ökoregionen des westlichen und zentralen Flachlands. Hier waren, ähnlich wie in Niedersachsen und in den Niederlanden, aufgrund der naturräumlichen Bedingungen Gewässerausbaumaßnahmen erforderlich, um landwirtschaftliche Nutzungen zu ermöglichen. Die Nutzungen bestehen weiter. Das nordrheinwestfälische Tiefland ist eine Region mit intensiver Landwirtschaft. Die Erreichung des guten ökologischen Zustands mit nur geringfügigen anthropogenen Veränderungen des Lebensraums Gewässer ist in dieser Region ohne signifikant negative Folgen für die landwirtschaftliche und andere Nutzungen nicht zu erreichen. Schon die Erreichung des guten ökologischen Potenzials für diese Gewässer erfordert ausweislich des Maßnahmenprogramms umfangreiche Maßnahmen, die im ersten Bewirtschaftungsplan begonnen und bis 2027 ihre Fortsetzung finden werden. Sowohl für die natürlichen wie für die erheblich veränderten und künstlichen Wasserkörper und für ca. ein Drittel der Grundwasserkörper kann trotz des vorgesehenen ambitionierten Maßnahmenprogramms der gute Zustand bzw. das gute ökologische Potenzial nicht bis zum Jahr 2015 erreicht werden. Dies liegt bei den Oberflächengewässern vor allem darin begründet, dass im Bereich der Gewässerstrukturen und Durchgängigkeit Maßnahmen erforderlich sind, die oft aufwendige Vorplanungen, Flächentausch oder –erwerb, AkzeptanzGespräche und regionale Vereinbarungen erfordern. Die Maßnahmen können und sollen nicht ordnungsrechtlich erzwungen werden. Außerdem sollen die Forderungen der WRRL nach aktivierender Öffentlichkeitsbeteiligung (Akzeptanz) und kosteneffizienter Planung berücksichtigt werden. Dies erfordert u.a. auch die Erschließung von Finanzierungsmöglichkeiten durch den Maßnahmenträger und den Fördermittelgeber. Insofern können die Maßnahmen in einem großen Bundesland wie NordrheinWestfalen nicht flächendeckend innerhalb von sechs Jahren umgesetzt werden. Bei den Grundwasserkörpern ist auch bei Umsetzung der grundlegenden Maßnahmen, bei Fortbestand der Trinkwasserkooperationen und durch beratungsgestützte betriebliche Optimierungen schon aufgrund der bestehenden Vorbelastungen der Grundwasserleiter und der Bodenschichten ein Erreichen des guten chemischen Zustands nicht bis 2015 möglich. Es wird aber zumindest eine Trendumkehr angestrebt.

Ausweisung erheblich veränderter und künstlicher Wasserkörper

Grundsätze

Die Ausweisung von künstlichen und von erheblich veränderten Wasserkörpern orientiert sich in NordrheinWestfalen an der Vorgehensweise der entsprechenden CISLeitlinie Nr. 4. Danach wird in insgesamt 11 Schritten die Ausweisung der künstlichen und der erheblich veränderten Wasserkörper vorgenommen. Das gute ökologische Potenzial wird entsprechend der Prager Methode ermittelt. Zunächst wurde im Rahmen der Bestandsaufnahme 2004 eine vorläufige Ausweisung von künstlichen und von erheblich veränderten Wasserkörpern vorgenommen (Schritte 1 – 6 der CISLeitlinie). In der Zwischenzeit wurden zwei Korrekturen vorgenommen:

1. In der Bestandsaufnahme 2004 wurden nur die Gewässer, die zu mehr als 70 % stark verändert sind (i.S. der Gewässerstrukturkartierung) als „vorläufig HMWB" gekennzeichnet. Zur weiteren Durchführung der Schritte der CISLeitlinie wurden nun alle Gewässer in die Prüfschritte aufgenommen, die wegen hydromorphologischer Veränderungen den guten Zustand nicht erreichen, d.h. es werden in der Eingangsprüfung alle Wasserkörper berücksichtigt, die auf mehr als 30 % der Gewässerlänge gemäß Gewässerstrukturkartierung stark verändert sind und sich dieses Ergebnis im Gewässermonitoring durch Verfehlen des „Guten ökologischen Zustands“ manifestiert. 2. Initiiert von der Landwirtschaftskammer und den landwirtschaftlichen Verbänden in NordrheinWestfalen wurde eine Fragebogenaktion durchgeführt, um die am Gewässer bestehenden Nutzungen zu dokumentieren. Dies war notwendig, um die bei der weiteren Ausweisung von erheblich veränderten und künstlichen Wasserkörpern prüfen zu können, ob durch Maßnahmen zur Erreichung des guten Zustands ggf. die bestehenden Nutzungen signifikant beeinträchtigt würden. Auf dieser Grundlage wurden die weiteren Prüfschritte der CISLeitlinie durchgeführt, d.h. es wurde zunächst geprüft,

welche Maßnahmen zur Erreichung des guten Zustands, d.h. für die Beseitigung der hydromorphologischen Veränderungen notwendig wären und welche Auswirkungen diese Maßnahmen auf die am Gewässer bestehenden Nutzungen hätten. Für alle Gewässer, für die seitens der Gewässernutzer – in vielen Fällen der Land und Forstwirtschaft – am Gewässer bestehende Nutzungen angezeigt wurden, wurde im Rahmen des Mitwirkungsprozesses ( Runde Tische ) geprüft, welche Auswirkungen potenzielle Maßnahmen, die zur Erreichung des „guten Zustands" notwendig wären, auf die bestehenden Nutzungen hätten. Soweit sich ergeben hat, dass unter Berücksichtigung der Nutzungen nicht alle zur Erreichung des guten Zustands notwendigen Maßnahmen durchführbar sind, wurde der entsprechende Wasserkörper als erheblich verändert ausgewiesen oder verblieb im künstlichen Status, der u.a. durch Hinzuziehung historischer Karten belegt wurde. Hinweise:

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Auch für die erheblich veränderten und die künstlichen Wasserkörper ist die Durchführung der ohne signifikante Nutzungseinschränkung umsetzbaren Maßnahmen zur Erreichung des guten ökologischen Potenzials vorgesehen. Das gute ökologische Potenzial ist dann erreicht, wenn alle umsetzbaren Maßnahmen umgesetzt sind und ihre Wirkung entfaltet haben, s. Kapitel grundsätzliche Anforderungen . Fristverlängerungen bis zur Erreichung des „guten ökologischen Potenzials" sind möglich, s. Unterkapitel Fristverlängerungen . Die Einstufung eines Gewässers als HMWB / AWB kann im zweiten Bewirtschaftungsplan geändert werden, sofern zum Beispiel das Gewässermonitoring zeigt, dass der „gute Zustand" trotz bestehender Nutzungen erreicht wird. Auch der umgekehrte Fall ist möglich. Wenn entgegen der Einschätzung im ersten Bewirtschaftungsplan eigentlich notwendige Maßnahmen sich in der Praxis als nicht umsetzbar erweisen, kann ein zunächst als „natürlich" eingestuftes Gewässer zu einem HMWB –Gewässer werden (bei entsprechender Begründung). Vorgehensweise für die Ausweisung von künstlichen und erheblich veränderten Wasserkörpern

Schritt 2 der CIS-Leitlinie: Handelt es sich um einen künstlichen Wasserkörper?

In der CISLeitlinie wird ein künstlicher Wasserkörper als ein Oberflächenwasserkörper definiert, der an einem Ort geschaffen wurde, an dem vorher kein bedeutendes Oberflächengewässer existierte, und der nicht durch die direkte physische Änderung eines existierenden Wasserkörpers oder die Laufänderung oder Verlegung eines existierenden Wasserkörpers geschaffen wurde. Zum Beleg der künstlichen Eigenschaften wurden entsprechende historische Karten und VorOrtWissen abgefragt und in den Rahmenbedingungen dokumentiert.

Schritte 3 bis 5 der CIS-Leitlinie: Vorliegen von hydromorphologischen Veränderungen, die wahrscheinlich zum Verfehlen des guten Zustands führen und deren Beschreibung.

In NordrheinWestfalen liegt mit der Gewässerstrukturgütekarte und dem Querbauwerkekataster eine belastbare Grundlage vor, um einzuschätzen, ob ein Gewässer hydromorphologisch verändert wurde. Für alle Gewässer, die

mehr als 30% der Wasserkörperlänge eine Gewässerstrukturgüte von 6 oder 7 aufweisen oder rückstaubeeinflußt sind oder eine „Fließumkehr" aufweisen, was in Bergbaugebieten nach Bergsenkung der Fall sein kann wird angenommen, dass sie aufgrund der hydromorphologischen Veränderungen den guten ökologischen Zustand verfehlen. Schritt 6 der CIS-Leitlinie: Überprüfen, ob die hydromorphologischen Änderungen auf Eingriffe des Menschen (=Nutzung) zurückzuführen sind.

Da kaum hydromorphologische Änderungen denkbar sind, die nicht auf Eingriffe des Menschen zurückgehen, wurde dieser Schritt für alle Wasserkörper mit hydromorphologischen Veränderungen bejaht. Weitere Schritte der CIS-Leitinie< br> Im weiteren Prozess der Bewirtschaftungsplanung wurde zunächst in bilateralen Arbeitsgesprächen mit den ggf. Betroffenen geprüft, welche Maßnahmen ohne signifikante Nutzungseinschränkung machbar sind und ob durch diese Maßnahmen bis längstens 2027 der „gute Zustand" erreicht werden kann. Wenn dies seitens der Nutzer, der potenziellen Maßnahmenträger und der zuständigen Behörde als nicht möglich eingeschätzt wurde, erfolgte eine Ausweisung des entsprechenden Wasserkörpers für den ersten Bewirtschaftungsplan als „erheblich verändert“.

Eine ausführliche Beschreibung der Methodik findet sich unter Berkelprojekt

Gründe für die Ausweisung von erheblich veränderten und künstlichen Wasserkörpern

Die Tabelle gibt an, welche Nutzungen für die Ausweisung von erheblich veränderten Gewässern oder für die Schaffung künstlicher Gewässer ausschlaggebend sind.

ToDo| H. FriedeheimTabelle 2 zu Kap. 10.1.1.3, Excel

Die wesentlichen Gründe, die in der Natur und Kulturlandschaft NordrheinWestfalens zum Tragen kommen, werden nachfolgend ausführlich erläutert. Stichwortartige Erläuterungen finden sich zu den einzelnen Wasserkörpern im Anhang Planungseinheiten :

Art. 4 a (3), Nr. 1, 3 und 5 der WRRL: Wasserregulierung H-18 , die Entwässerung von Flächen H-20 , Flächenerhalt für die Land- und Forstwirtschaft als Entwicklungstätigkeit

Zugunsten land und zum Teil auch forstwirtschaftlicher Nutzungen ist entweder eine Wasserregulierung H18 notwendig bzw. die Entwässerung von Flächen H20 ist aufrechtzuerhalten. Durch umfassende Rücknahme der erheblichen hydromorphologischen Gewässerausbaumaßnahmen würde es außerdem zu dauerhaften Flächenverlusten bzw. zum erschwerten Zugang zu den land und forstwirtschaftlichen Flächen H21 kommen. Die Nutzungseinschränkungen sind nicht immer eindeutig voneinander abzugrenzen und werden daher, trotz der unterschiedlichen Zuordnung zu verschiedenen Ziffern des Art. 4 (3) WRRL (a) der WRRL gemeinsam erläutert.

In den Ökoregionen zentrales und westliches Flachland sind zur Landkultivierung Gräben angelegt worden bzw. es sind vorhandene Gewässer begradigt und vertieft wurden, um so die Vorflut zur Entwässerung der Flächen bieten zu können. Der typische Ausbau solcher Gewässer lässt sich wie folgt beschreiben:

ToDo| Redaktion: Bilder aus dem Koenzen Bericht entsprechend den grau hinterlegten Kategorien aus http://www2.hydrotec.de/wrrlnrw/wiki/images /d/da/Steckbrief_LV_mG_mR.pdf ]] einfügen

Um den guten Zustand zu erreichen, wären in solchen Gewässern folgende Maßnahmen über größere Strecken notwendig.

ToDo| Redaktion: Bild aus Excel – Tabelle zu Kap. 10.1.1.3.

Die Maßnahmen können aus folgenden Gründen zu einer Vernässung der angrenzenden Flächen führen:

Die Anhebung der Gewässersohle kann zu Grundwasseranstieg und Vernässungen in benachbarten Bereichen führen (z.B. Gefährdung der land und forstwirtschaftlichen Nutzung) Die Verbesserung von Substratdiversität und von Sohlstrukturen kann zu Wasserrückhalt, bereichsweisem Aufstau und bei Hochwasser zu lokalen Überflutungen führen Technische Möglichkeiten zur Vermeidung dieser Folgen bestehen nur in eingeschränktem Maße. Die Maßnahmen, die möglich sind, werden zur Erreichung des guten ökologischen Potenzials durchgeführt. Hierzu wurde mit der Landwirtschaft eine Rahmenvereinbarung getroffen. Im Rahmen der Umsetzung des BWPlans werden gemeinsam mit der Land und Forstwirtschaft sowie den Grundbesitzern Möglichkeiten zur Entwicklung ökologisch wirksamer Bereiche identifiziert und zwar dem Strahlwirkung,_Trittsteine Ansatz.

Die Vernässung der Flächen wie auch der Verbrauch von Flächen durch Auenentwicklung, Neutrassierung oder Uferabbrüche, und die damit einhergehende Einschränkung der Zuwegung zu land und forstwirtschaftlich genutzten Flächen führen insgesamt zu Flächenverlusten. Diese sind in einem intensiv genutzten Land wie NordrheinWestfalen als nutzungsrelevant einzustufen, da

der Flächenverbrauch aufgrund des Siedlungsdrucks im bundesdeutschen Vergleich besonders hoch ist. Anforderungen aus naturschutzfachlichen Anforderungen sowie Anforderungen aufgrund der Anforderungen an die Produktion erneuerbarer Energien und Anforderungen durch steigende Lebensmittelpreise hinzukommen. Zur Minderung des Flächendrucks insgesamt wurde in NRW eine Allianz für die Fläche geschlossen. Ausführliche Informationen sind über www.allianzfuerdie flaeche.de zu erhalten. Außerdem wird auf Grundlage der Rahmenvereinbarung, die mit der Landwirtschaft, der Forstwirtschaft und dem Grundbesitzerverband getroffen wurde, versucht, möglichst verträgliche Lösungen zu finden, u.a. durch die Kombination naturschutzfachlicher Ausgleichsmaßnahmen mit Maßnahmen zur gewässerökologischen Entwicklung.

Art. 4(a) 3 Nr. 1 WRRL: H-3-Bebauung NordrheinWestfalen ist eine der am dichtesten besiedelten Regionen in Europa. Die Bebauung, die Verkehrsnetze und die unterirdische Infrastruktur, d.h. die Umwelt im weiteren Sinne gemäß Art. 4(a) 3 Nr. 1 der WRRL, stehen in vielen Fällen einer ökologischen Verbesserung der Gewässer im Wege. Wie bei der landwirtschaftlichen Nutzung müssen in bebauten Gebieten der Grundwasseranstieg im Auenbereich und damit eine Vernässung genauso vermieden werden wie eine Steigerung der Gefahr von Überflutungen aufgrund von Veränderungen der Substratdiversität. Hinzu kommt dass die Entwässerungseinrichtungen der versiegelten Flächen und zum Teil auch die Statik von Gebäuden auf bestimmte Wasserspiegellagen eingerichtet sind und durch das Entfernen von Verrohrungen Infrastruktureinrichtungen gefährdet sein können. Soweit Alternativen bestehen sollen diese umgesetzt werden. Bei der Prüfung der Maßnahmekosten sind neben den Kosten der eigentlichen gewässerökologischen Kosten die zum Teil erheblichen Mehrkosten zum Erhalt der vorhandenen Infrastruktur zu beachten.

Art. 4(a) 3 Nr. 1 WRRL: H-5-Denkmalschutz

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Insbesondere Baudenkmäler wie alte Stauanlagen, Wassermühlen, Schlossgräften u.ä. sind erhaltenswerte Elemente der Kulturlandschaft, die seit jeher in enger Verbindung zu den Wasserläufen errichtet wurden. Mit Maßnahmen zur ökologischen Gewässerentwicklung soll nicht nur die ökologische Funktionalität der Gewässer wieder verbessert werden sondern es soll auch die Bedeutung der Gewässer für die Region als Identifikationsachse und als Erholungsraum den Bürgerinnen und Bürger vermittelt werden. Dazu gehören selbstverständlich auch die wasserbaulichen Denkmäler, die erhaltenswert sind. In vielen Fällen ist es möglich, gewässerökologische Entwicklungsmaßnahmen so zu gestalten, dass die Denkmäler hierdurch nicht signifikant negativ beeinträchtigt werden, d.h. folgendes ist zu vermeiden:

Verlust der historischen Nutzung (Mühlen, Treidelgewässer, Gräften / Schlossgräben) Gefährdung der historischen Nutzung, z.B: durch Vernässungen und Feuchteschäden an historischen Gebäuden Zerstörung von Bodendenkmälern Verlust regional wichtiger Elemente der Fremdenverkehrsstrategie Verlust der infrastrukturellen Einpassung in die Ortslagen Neben Baudenkmälern sind dabei auch Bodendenkmäler anzusprechen, die besonders im linkrsrheinischen Gebiet (Maas und Rhein) anzutreffen sind. Die bloße Vermutung eines Bodendenkmals ist dabei allein aber nicht ausreichend, um eine Ausweisung ganzer Gewässersysteme als erheblich verändert zu begründen. Hier ist ggf. im Rahmen der Ausführungsplanung durch die Vertretung des Denkmalschutzs als Träger öffentlicher Belange für den konkreten Bauabschnitt in begründeten Fällen eine Prüfung zu veranlassen. Bei Baudenkmälern ist bei der Verhältnismäßigkeitsprüfung im Rahmen der Umsetzung des Maßnahmenprogramms eine denkmalverträgliche Gestaltung der Umbaumaßnahmen und ggf. auch eine Aufgabe oder Verlagerung der touristischen Inwertsetzung bzw. der Erhalt weniger Ausbauten zu Demonstrationszwecken zu prüfen. DIe Abwägung verschiedener Güter im Einzelfall ist Gegenstand der Vollzugsentscheidungen.

Art. 4(a) 3 Nr. 4 WRRL: H-22-Bergsenkungsfolgen Im nordrheinwestfälischen Steinkohlerevier, d.h. in den Einzugsgebieten von Emscher, Lippe und RheingrabenNord ist in Folge von Bergsenkungen zum Teil die natürliche Fließrichtung der Gewässer unterbrochen. Durch Pumpwerke wird hier Ausgleich geschaffen. Der natürlicher Zustand kann aber keinesfalls wieder hergestellt werden. Die Ausweisung als HMWB ergibt sich für diese Gewässer schon aus technischen Gründen. Der Fall wird Art. 4(a) 3 Nr. 4 der WRRL zugeordnet.

Art. 4(a) 3 Nr. 2,3 und 5 WRRL: H-3-Talsperren In NordrheinWestfalen sind zu unterschiedlichen Zwecken wie Trinkwasserversorgung, Hochwasserschutz, Wasserregulierung, Freizeit und Erholung, Energieerzeugung Talsperren errichtet worden, insbesondere in den Mittelgebirgsregionen aber auch im Einzugsgebiet der Lippe. Bei den nach WRRL betrachteten Talsperren handelt es sich bereits um größere Anlagen, die nach wie vor ihrem Nutzungszweck dienen. Eine Aufgabe der Nutzung um das ursprüngliche Fließgewässer wieder herzustellen ist unverhältnismäßig, zumal in allen Fällen die Talsperren eine Multifunktionalität haben. Alternative Umweltoptionen dazu bestehen nicht. Insgesamt sind in NRW x Wasserkörper Talsperren. Sie werden im übrigen im Monitoring wie in der Maßnahmenplanung aufgrund ihres erheblich veränderten Charakters als Seen angesprochen.

Art. 4(a) 3, Nr. 2 WRRL: H-7-Schifffahrt-AWB und H-8-Schifffahrt-HMWB

Bei den in Kapitel 4 angesprochenen Bundeswasserstraßen handelt es sich entweder um entsprechend ausgebaute große Ströme (Rhein, Weser) oder um künstlich angelegte Schifffahrtskanäle (Westdeutsches Kanalnetz). Die Wiederherstellung des natürlichen Zustands an den Strömen ist nur bei Aufgabe der schifffahrtlichen Nutzung möglich. Alternativen wie das Ausweichen auf andere Verkehrsträger stellen keine wesentlich bessere Umweltoption dar. Der künstliche Charakter der Kanäle ist selbstredend, und muss nicht näher erläutert werden.

Art. 4(a) 3 Nr. 3 WRRL: H-15-Wasserkraft

Der Wasserkraftgewinnung kommt als regenerative Energiequelle wieder zunehmende Bedeutung zu. Auch wenn das Wasserkraftpotenzial in NordrheinWestfalen aufgrund der geografischen Lage eher gering ist, sind gleichwohl zahlreiche Anlagen vorhanden, die selbst bei Gewährleistung des Fischaufstiegs und –abstiegs entweder aufgrund der Reihung mehrerer Anlagen mit kumulativer Fischmortalität beim Abstieg oder aufgrund der Rückstauwirkungen und des Schwall und Sunkbetriebes dazu führen, dass oberhalb und unterhalb gelegene Wasserkörper den natürlichen Zustand nicht erreichen. Eine Aufgabe bestehender Nutzung ist aufgrund der auch europäisch geforderten Stärkung regenerativer Energien nicht verhältnismäßig. Insgesamt sind xx Gewässerkilometer aufgrund von….

Oberflächenwasserkörper, die den guten Zustand bzw. das gute ökologische Potenzial bis 2015 erreichen

ToDo| H. Friedeheim: Tabelle zu Kap. 10.1.2 , Excel ToDo| LANUV ggf. Darstellung der WK, die jetzt schon (Legende 1) bzw. bis 2015 (Legende 2) den GÖZ/GÖP (1. Karte), den GCZ (2.Karte) und GWK – CZ (1. Karte), GWKGMZ (2. Karte) erreichen, stattdessen ggf. Tabelle der „Neuzugänge bis 2015“ mit Nennung FG; TEG, WK, Name

Der größte Teil der Wasserkörper, die bereits jetzt den guten ökologischen und chemischen Zustand insgesamt erreichen bzw. bis zum Jahr 2015 den guten Zustand bzw. das gute ökologische Potenzial erreichen werden, befinden sich im Mittelgebirgsraum und zwar in den Einzugsgebieten von xxx, s. Tabelle zu 10.1.2. Viele Wasserkörper in NordrheinWestfalen erreichen zwar nicht insgesamt den guten Zustand bzw. das gute ökologische Potenzial, sie tun dies aber schon für einzelne oder mehrere Qualitätskomponenten. Das zeigt, dass trotz der Vielzahl der in Anspruch zu nehmenden Fristverlängerungen bereits ein hoher Grad der Zielerreichung gemessen an den europäisch vereinbarten grundsätzlichen Anforderungen erreicht ist.

Der Grad der Zielerreichung für die einzelnen Qualitätskomponenten ist in nachfolgenden Diagrammen dargestellt:

{{ToDo | LANUV: Tortendiagramme je QK, Darstellung Anteil GÖZ Ist, GÖZ/GÖP 2015)

Verbesserungen werden erwartet im Bereich der Saprobie vor allem aufgrund der Umsetzung des Konzeptes (Emscherzukunft, Kläranlagen??), für die Allgemeine Degradation und die Fischfauna werden ebenfalls …. usw. nach Auswertung

Grundwasserkörper, die den guten Zustand bis 2015 erreichen Die Grundwasserkörper im Mittelgebirge sind weitgehend in einem guten chemischen und guten mengenmäßigen Zustand. Bis 2015 wird außerdem für folgende Grundwasserkörper das Erreichen des guten Zustands erwartet:

GWK 1 (Menge, TEG) GWK 2 (Nitrat, TEG) Fristverlängerungen Aufgrund des Handlungsbedarfs zur Verbesserung des ökologischen Gewässerzustands und aufgrund der Vorbelastungen bezüglich der Belastung des Grundwassers ist eine flächendeckende Zielerreichung insbesondere für die Qualitätskomponenten

Allgemeine Degradation Fischfauna Gewässerflora Chemischer Zustand Grundwasser nicht bis zum 22.12.2015 möglich. Entsprechend wird für Wasserkörper, die bei diesen Qualitätskomponenten nicht den guten Zustand bzw. das gute ökologische Potenzial erreichen bezogen auf diese Qualitätskomponenten in vielen Fällen eine Fristverlängerung erforderlich. Dies ist nach Artikel 4, Abs. 4 (a) der WRRL möglich und zwar längstens für zweimal je sechs Jahre. Fristverlängerungen können eintreten, wenn zur Erreichung des grundsätzlichen Ziels für die jeweilige Qualitätskomponenten entweder

4 – 3 natürliche Gegebenheiten entgegen stehen oder / und 4 – 1 die technische Durchführbarkeit nur in mehreren Schritten möglich ist oder / und 4 – 2 unverhältnismäßige Kosten bei Umsetzung der Maßnahmen bis 2015 entstehen würden. Zur Prüfung der Notwendigkeit von Fristverlängerungen wurde wie folgt vorgegangen:

1. Es wurde zunächst geprüft, welche Maßnahmen für den Wasserkörper bezogen auf die jeweilige Qualitätskomponente erforderlich sind, um den guten Zustand bzw. das gute ökologische Potenzial zu erreichen. 2. Soweit es sich um grundlegende Maßnahmen handelt, wurde angenommen, dass diese fristgerecht entsprechend des grundlegenden Rechts umgesetzt werden. 3. Soweit es sich um ergänzende Maßnahmen handelt, wurde für die Wasserkörpergruppen geprüft, welche der Maßnahmen unter Berücksichtigung der technischen Durchführbarkeit und bzw. der Verhältnismäßigkeit von Kosten bis 2015 durchführbar sind. Dabei wurde eine kosteneffiziente Umsetzung der Maßnahmen angenommen, wobei die KosteneffizienzPrüfung im Detail der Ausführungsplanung vorbehalten ist. Soweit die Maßnahmen erst nach 2015 abgeschlossen werden können, wird für die entsprechenden Qualitätskomponenten eine Fristverlängerung erforderlich. 4. Dies gilt auch für die Fälle, in denen die bereits durchgeführten und bis 2015 durchzuführenden grundlegenden und ergänzenden Maßnahmen erst mittelfristig, d.h. nach 2015, aufgrund natürlicher Zusammenhänge ihre Wirkung entfalten.

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Bezüglich der Benennung der Fristverlängerungen ist auf folgendes hinzuweisen:

1. Bei der Angabe der Bewirtschaftungsziele kann es sich nicht nur um eine Einschätzung handeln, da die Prognose der Entwicklung des Gewässerzustands mit verschiedenen Unsicherheiten behaftet ist: Das Maßnahmenprogramm ist nicht gleichzusetzen mit einer konkreten Ausführungsplanung. Eine Maßnahme des Maßnahmenprogramms bezieht sich auf eine Wasserkörpergruppe und kann eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen beinhalten, zahlreiche operative Schritte erfordern und zum Teil auch mehrere Entscheidungen seitens der Maßnahmenträger wie der Behörden notwendig machen. Das Maßnahmenprogramm kann diesen Einzelentscheidungen nicht vorgreifen und ist insofern bezüglich der zeitlichen Umsetzung mit Unsicherheiten behaftet. Hinzu kommen Unsicherheiten bezüglich der zeitlichen Wirkung von Maßnahmen(paketen). Die Bewirtschaftungszusammenhänge sind komplex, das gilt nicht nur für den grobskaligen Bewirtschaftungsplan sondern in ähnlichem Maße auch für die mikroskalige Ausführungsplanung. Für die Bewirtschaftungsziele wird aber darauf hingewiesen, dass bei einem gefälligen Compliance Check anlässlich des nächsten Bewirtschaftungsplans sich möglicherweise Verschiebungen gegenüber den jetzt gesetzten Bewirtschaftungszielen ergeben können, zum Beispiel derart, dass der gute Zustand an anderen Wasserkörpern erreicht wird oder dass die Zielerreichung weniger gut oder besser ist als erwartet.

Die Tabelle gibt an, welche Gründe nach Art. 4, Abs. 4 der WRRL für Fristverlängerungen ausschlaggebend sind.

ToDo| H. Friedeheim Tabelle 3 zu Kap. 10.1.3, Excel

Die wesentlichen Gründe, die in der Natur und Kulturlandschaft NordrheinWestfalens zum Tragen kommen, werden nachfolgend ausführlich erläutert. Stichwortartige Erläuterungen finden sich zu den einzelnen Wasserkörpern im Anhang Planungseinheiten :

Art. 4, Abs. 4 (a) Nr. iii – Natürliche Gegebenheiten

ToDo| LANUV (Hr. Haider): Torte OW und Torte GW mit Anteil nicht gute WK und WK mit Fristverlängerung wg. Art. 4,4,a,iii

Grundwassererneuerung F1

Aufgrund der Bodenbeschaffenheit und der geologischen Bedingungen bewegt sich das Wasser im Untergrund sehr langsam, d.h. vorhandene Bodenbelastungen bzw. Grundwasserbelastungen werden erst sehr langsam abtransportiert. Es dauert insofern sehr lange, bis sich die Wirkung aktuell bzw. auch schon in den vergangenen Jahren eingeleiteter Maßnahmen zur Minderung der Nitrat und ggf. auch Schadstoffbelastung so entfaltet, dass die Grenzwerte bzw. Schwellenwerte im Grundwasser eingehalten werden. Je nachdem, wie weit der Weg vom Ort der Versickerung bis zum betrachteten Wasserkörper ist, und wie durchlässig das Substrat auf diesem Fließweg ist, kann es von wenigen Tagen bis hin zu weit über 100 Jahren dauern, bis das versickernde Wasser und die darin gelösten Stoffe über das Grundwasser in ein Oberflächengewässer eingetragen werden.

Zeitliche Wirkung schon eingeleiteter bzw. geplanter Maßnahmen F-16 und Dauer eigendynamische Entwicklung F-2

Schadstoffbelastungen der Gewässer haben zum Teil ihre Ursache in Altlasten bzw. stehen im Zusammenhang mit Stoffausträgen über den Luftpfad (zum Beispiel Verbrennungsrückstände) bzw. aus belasteten Böden. Für einige Stoffe, die in besonderem Maß akkumulierende Eigenschaften haben (zum Beispiel PCB, HCB) oder in sehr großem Umfang ubiquitär eingesetzt wurden (zum Beispiel Atrazin) wurden Stoffverbote ausgesprochen bzw. es sind über die Umsetzung von EPER und REACH Minderungen zu erwarten, die sich aber aufgrund natürlicher Gegebenheiten erst mittel bis langfristig auch auf die Belastungen der Gewässer auswirken. Dies zeigt sich zum Beispiel am Pflanzenschutzmittel Atrazin, für das bereits seit den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts ein Stoffverbot in Deutschland besteht, das aber noch immer selbst bzw. in Form seiner Metaboliten in einigen Gewässern nachgewiesen wird.

Zahlreiche in NordrheinWestfalen bereits durchgeführte Renaturierungsprojekte zeigen deutlich, dass die gewünschten, und damit initiierten, biologische Besiedlungsprozesse Zeit brauchen. Erst der neu geschaffene Ausbauzustand stellt den Ausgangspunkt für die biologische Besiedlung dar. Dieser Prozess geht über die Pionier und Stabilisierungsphase bis hin zur Ausreifungsphase. Erst dann kann die Lebensgemeinschaften so ausgereift sein, dass der gute ökologische Zustand/das gute ökologische Potenzial überhaupt erreichbar ist. Im Heft 81 des DRL "Kompensation von Strukturdefiziten in Fließgewässern durch Strahlwirkung" Strahlwirkung gibt es dazu einen ausführlichen Beitrag. Die Dauer dieser Prozesse ist unterschiedlich lang und wird durch die jeweiligen Rahmenbedingungen bestimmt. Sie ist in urbanen Gebieten meistens länger als in anderen, weniger überformten Landschaften. Im für NordrheinWestfalen typischen städtischen Bereich wird von den Experten für das Makrozoobenthos die Faustformel "10 Jahre Entwicklungszeit bis zum reifen, bewertbaren Umgestaltungsgewässer“ angenommen. Eine Beschleunigung dieser biologischen Prozesse durch den Menschen ist nur sehr eingeschränkt möglich. Möglich wäre das Einsetzen von Arten. Das kommt am ehesten für einzelne Fischarten in Betracht, kann aber nie alle Arten umfassen, die den guten ökologischen Zustand ausmachen. Bei dem 6JahresRhythmus der WRRL wird man den Erfolg von Maßnahmen somit erst im nächsten, häufig auch erst im übernächsten Bewirtschaftungszyklus anhand der Ergebnisse des Monitoring nachweisen können. Soweit anstelle baulicher Maßnahmen Maßnahmen zur Initiierung eigendynamischer ökologischer Gewässerentwicklung vorgesehen werden, kommt die Zeit hinzu, die es braucht, bis sich das Gewässer selbst entsprechend entwickelt hat.

Art. 4, Abs. 4 (a) Nr. i – Technische Gründe

Unter "technischen Gründen" werden nicht nur ing.technische Aspekte von Maßnahmenplanungen gefasst, sondern auch die Schaffung rechtlicher Voraussetzungen oder die Notwendigkeit, zunächst planerische Vorarbeiten zu leisten.

ToDo| LANUV (Hr. Haider): Torte OW und Torte GW mit Anteil nicht gute WK und WK mit Fristverlängerung wg. Art. 4,4,a,i, ggf. noch differenziert nach nachfolgenden Unterkapiteln

Ursache für Abweichungen ist unbekannt

Herkunft stofflicher Belastungen gänzlich unbekannt F-3, Abweichungen biol. Qualitätskomponenten können bisher nicht erklärt werden F4 Das WRRLkonforme Monitoring wurde in den Jahren 2005 – 2008 erstmals durchgeführt. Zum Teil wurden dabei neue Erkenntnisse gewonnen. Sowohl bezüglich der Schadstoffeinträge als auch bezüglich von Defiziten bei den biologischen Qualitätskomponenten kann die Ursachenforschung zum Teil sehr aufwändig sein und umfangreiche investigative Untersuchungen bzw. zuerst Untersuchungen zur Validierung des Befundes erforderlich machen. Diese Untersuchungen werden unverzüglich durchgeführt. Da aber den Ergebnissen nicht vorgegriffen werden kann, ist eine Maßnahmenplanung nicht möglich und es daher auch nicht abschätzbar, ob das festgestellte Defizit bis zum Jahr 2015 behoben werden kann. Hieraus ergibt sich zunächst die Notwendigkeit einer Fristverlängerung. Bis 2012 sollen nach Möglichkeit die Belastungsursachen geklärt werden und ggf. notwendige Maßnahmen geprüft werden. Ggf. ist dann die Fristverlängerung obsolet bzw. aus anderen Gründen herzuleiten.

Technisch zwingende Abfolge von Maßnahmen

Aufstellung von Niederschlagswasserbeseitigungskonzepten notwendig F-5 In einem stark versiegelten Ballungsraum wie NordrheinWestfalen sind besondere Anforderungen an den Rückhalt, die Ableitung und Behandlung von Niederschlagswasser zu stellen. Diese Maßnahmen sind aufwändig und müssen die jeweiligen infrastrukturellen Gegebenheiten berücksichtigen. Die Anforderung, die kosteneffiziente Maßnahmenkombination zu identifizieren, erfordert insofern die Aufstellung von Konzepten und Gutachten, die die Situation am gesamten Gewässer betrachten und zukünftige Veränderungen der Siedlungsstrukturen incl. ggf. Anpassungen an den Klimawandel und häufiger auftretende Starkregenereignisse berücksichtigen. Die jeweiligen infrastrukturellen Randbedingungen, der Flächenbedarf und ggf. der Bedarf an ökologischen Ausgleichsmaßnahmen sind zu prüfen und es sind die entsprechenden Voraussetzungen zu schaffen. Außerdem wird in der Regel geprüft, ob Maßnahmen zum Rückhalt bzw. zur Behandlung von Niederschlagswasser aus Gründen der Kosteneffizienz mit Maßnahmen zur ökologischen Gewässerentwicklung kombiniert werden können. Grundlagen dazu finden sich in Gutachten Niederschlagswasser – ökologische Gewässerentwicklung . Die Erstellung entsprechender Konzepte nimmt eine erhebliche Zeit in Anspruch. In vielen Kommunen sind entsprechende Konzepte bereits aufgestellt, für die übrigen betroffenen Gebiete werden die Konzepte längstens bis 2012 vorliegen. Erst nach Aufstellung der Konzepte kann mit der Umsetzung der Maßnahmen, die selbst wiederum oft mehrere Jahre in Anspruch nehmen, begonnen werden. Insofern ist in diesen Fällen eine Zielerreichung bis 2015 aus Gründen der technischen Abläufe der Planung nicht bis 2015 zu erwarten. *Aufstellung bzw. Aktualisierung von Wärmelastplänen F-6

Die thermische Belastung der Gewässer durch Wärmeeinleitungen oder durch den Ablass von kaltem Tiefenwasser aus Talsperren wurde bislang anhand der Umsetzungsverordnung zur EGFischgewässerrichtlinie und der dort vorgenommenen Einteilung der Gewässer als cyprinid bzw. salmonid beurteilt. Mit den neueren Erkenntnissen aus der Typisierung der Gewässer und aus der WRRLkonformen Untersuchung der Fischfauna hat sich zum Teil Anpassungsbedarf ergeben. Um diesen neueren Erkenntnissen Rechnung zu tragen, sind vorhandene Wärmelastpläne und die erteilten wasserrechtlichen Genehmigungen, Zulassungen oder Erlaubnisse anzupassen. Beispielhaft wurde eine solche Untersuchung für das Einzugsgebiet der Wupper durchgeführt. Diese Untersuchung für das relativ kleine Einzugsgebiet der Wupper zeigt die Komplexität der notwendigen Konzepte und damit die Planungsdauer. Hinzu kommt, dass

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in allen Fällen bereits Rechte zur Wassernutzung erteilt worden, die aus verfahrenstechnischen Gründen und aus Gründen des Bestandsschutzes nicht unmittelbar verändert werden können und außerdem die technischen Möglichkeiten zu Anpassungen seitens der Gewässernutzer zuerst zu evaluieren sind. Hier ist auch der Prüfung der Kosteneffizienz derart Rechnung zu tragen, dass Planungen für das gesamte Flussgebiet berücksichtigt werden. Untersuchungs- und Planungsbedarf Altbergbau, Sedimente F-8 In NordrheinWestfalen befinden sich an verschiedenen Stellen, vor allem im Sauerland und in der Eifel, Erzlagerstätten, die zum Teil über Tausend Jahre hinweg erschlossen wurden, s. u.a. | www.ramsbeck.de .

Aus den ehemaligen Stollen gelangen weiterhin Metalle in die Oberflächengewässer, wobei die Quellen nicht immer gefasst und überhaupt bekannt sind. Hinzu kommt, dass sich die Metalle in den Zeiten des aktiven Erzbergbaus in Gewässersedimenten angereichert haben (Ruhr, Lenne, Erft, Rur) und zum Teil noch remobilisierbar sind, vor allem durch Hochwasser.

Die Bewertung der Metallbelastungen ist durch die mit der Richtlinie über Umweltqualitätsnormen im Bereich der Wasserpolitik und über die GewBEÜV zum Teil verschärft bzw. erstmals rechtsverbindlich eingeführt worden, d.h. zum Teil sind gegenüber den bisher getroffenen Maßnahmen zur Schadstoffminderung weitergehende Maßnahmen erforderlich. Diese erfordern intensive Voruntersuchungen. Im Grubenbereich deshalb, da die konkreten Wasserwege UnterTage oft nicht bekannt sind und auch nicht sämtliche Einleitungsstellen von Grubenwasser hinsichtlich ihrer Belastung bekannt sind. Häufig ist auch kein Betreiber mehr vorhanden, wodurch Informationen über den ehemaligen Grubenbetrieb nicht mehr bzw. nur fragmentär vorliegen und intensiver Recherchen bedürfen. Im weiteren müssen geeignete Maßnahmen zum Wasserrückhalt bzw. zur Wasseraufbereitung hinsichtlich ihrer Anwendbarkeit geprüft werden. Die Konzeption und Durchführung wirksamer und kosteneffizienter Maßnahmen ist erst nach Abschluss dieser aufwändigen Untersuchungen möglich. Bezüglich der Belastung von Gewässersedimenten sind ebenfalls intensive Voruntersuchungen zur Identifizierung von HotSpot Bereichen und zur Einschätzung des Remobilisierungsrisikos notwendig. Solche Untersuchungen nehmen erfahrungsgemäß mehrere Jahre in Anspruch und erfordern hochspezialisierten Sachverstand. Die Konzeption und Durchführung wirksamer und kosteneffizienter Maßnahmen ist erst nach Abschluss dieser aufwändigen Untersuchungen möglich.

Untersuchungs- und Planungsbedarf Landwirtschaft F-31 Die Verminderung von Schad und Nährstoffeinträgen aus der Landwirtschaft in die Oberflächengewässer und in das Grundwasser erfordern, soweit über die grundlegenden Maßnahmen hinaus weitergehende Maßnahmen erforderlich sind, einen intensiven Untersuchungs und Planungsbedarf, um kosteneffiziente und verhältnismäßige Maßnahmen zu identifizieren. Dies zeigen u.a. die Erfahrungen aus den Kooperationsgebieten, die in Umsetzung des 12PunkteProgramms in NordrheinWestfalen vorliegen. Zur Unterstützung der Planungen wird ein Beratungskonzept für die Landwirtschaft vorgesehen, gleichwohl kann nicht in allen Fällen mit einer Umsetzung weitergehender Maßnahmen vor 2012 gerechnet werden. Insbesondere die zur Zielerreichung erforderliche Wahl von Vollzugsmaßnahmen vor Ort wird in einem iterativen Prozess mit der Erfolgskontrolle und der Auswertung von Pilotvorhaben von statten gehen müssen. um die Kosteneffizienz zu gewährleisten. Auch wenn grundsätzlich eine große Anzahl von Vollzugsmaßnahmen bekannt sind, so sind die naturräumlichen Gegebenheiten (Erosions bzw. Auswaschungsneigung der Böden, Hangneigungen, angebaute Feldfrüchte) zu individuell um den tatsächlich erforderlichen Maßnahmenumfang berechnen und festlegen zu können. Eine weitgehende Maßnahmenkombination, welche nicht kosteneffizient wäre, würde andererseits eine unverhältnismäßige Härte für die betroffenen Landwirte darstellen und ist damit nicht zu fordern.

Dauer der Verfahren F-27 Für komplexe Maßnahmen können die Genehmigungsverfahren incl. der Anhörungs und UVPPflichten eine Verfahrensdauer beanspruchen, die über das Jahr 2012 hinaus geht.

Forschungs- und Entwicklungsbedarf *Die vorhandenen Technologien sind nicht ausreichend, um die gewässerseitigen Anforderungen zu erreichen F-9

Die Wirkung möglicher Maßnahmen ist nicht hinreichend belegt F10 Zur Minderung

von Gewässerbelastungen mit spezifischen Schadstoffen, die über Punktquellen emittiert werden, von Gewässerbelastungen durch spezifische Schadstoffen, die saisonal und dann in der Regel über diffuse Quellen emittiert werden oder von Gewässerbelastungen aufgrund von Mortalitäten beim Fischabstieg an bestimmten Anlagen sind neue Technologien bzw. Anpassungen von Technologien zwar grundsätzlich denkbar. Sie müssen aber zuerst noch erforscht, entwickelt und zur Anwendungsreife gebracht werden, was nicht kurzfristig zu erreichen ist. Der Begriff Technologie umfasst zum Beispiel bei der Minderung diffuser Stoffabträge u.a. die Steigerung der Sicherheit von Wetterprognosen, insbesondere die Vorhersage von lokalen Starkregenereignissen. Erst wenn die Anwendbarkeit der Technologie für den konkreten Einzelfall belegt und durch Voruntersuchungen / Pilotanlagen getestet wurde, kann geprüft werden, ob die Maßnahme tatsächlich im Einzelfall kosteneffizient und verhältnismäßig ist.

Art. 4, Abs. 4 (a) Nr. ii – Wirtschaftliche Gründe

Art. 4, Abs. 4 (a) Nr. ii lässt Fristverlängerungen aufgrund unverhältnismäßig hoher Kosten zu.

Zur Prüfung der Verhältnismäßigkeit bzw. Unverhältnismäßigkeit ist es notwendig, die Kosten der Maßnahmenbündel ins Verhältnis zu einem Vergleichsmaßstab zu setzen. Zum einen kann der Nutzen der Maßnahmenbündel ein Vergleichsmaßstab sein, und zum anderen die Belastbarkeit der Lastenträger gemessen an deren Leistungsfähigkeit.

Kosten-Nutzen-Betrachtungen

Ein Maßnahmenbündel kann dann als unverhältnismäßig teuer angesehen werden, wenn die Kosten den Nutzen übersteigen. KostenNutzenBetrachtungen stehen zunächst unabhängig von der Frage, ob die Kosten einer Maßnahme vom Maßnahmenträger getragen werden können, da prinzipiell angenommen werden kann, dass in dem Falle, in dem der Nutzen die Kosten übersteigt, die Nutznießer die Maßnahmenträger prinzipiell entschädigen könnten.

Für KostenNutzenBetrachtungen sind eine Reihe nicht monetär oder auch physisch quantifizierbarer Kosten und Nutzen zu berücksichtigen. Insbesondere die Quantifizierung des Nutzens ist im Bereich des Gewässerschutzes schwierig. Zum Teil fehlen hierzu noch die wissenschaftlichen Grundlagen und umfassende, die Gewässersysteme in ihrer Gesamtheit erfassende, belastbare ökologische Erkenntnisse.

In den letzten Jahren sind in NordrheinWestfalen umfangreiche Arbeiten gelaufen, um die methodischen Grundlagen zu erarbeiten, und zwar unter Berücksichtigung des Wissens und Diskussionsstandes in anderen Bundesländern und europäischen Staaten sowie in enger Begleitung der europäischen CommonImplementationStrategy. Die Durchführung einer quantitativen bzw. halbquantitativen KostenNutzenBetrachtung ist demnach sehr aufwändig und die zu erwartenden Ergebnisse wären mit einer großen Unsicherheit behaftet. Die Durchführung von KostenNutzenBetrachtungen wird damit auf die Fälle begrenzt, für die umfassend Fristverlängerungen aus KostenNutzen Erwägungen heraus notwendig sind und sich die KostenNutzenRelation nicht offenkundig darstellt und für die Fälle, in denen aufgrund von KostenNutzenRelationen weniger strenge Bewirtschaftungsziele festgelegt werden (s. Kap. 10.2). Solche Prüfungen werden nun angegangen, sind aber noch nicht Gegenstand des vorliegenden Entwurfs.

Eine grundlegende Methodik zur nichtmonetären, und damit einfacher leistbaren, KostenNutzenAnalyse (auch im Zusammenhang mit weniger strengen Bewirtschaftungszielen) ist im Auftrag des Landes NordrheinWestfalen und anderen Bundesländern in 2007/2008 entwickelt worden (s. Literatur). Sie wurde zunächst im groben angewandt und ist Grundlage der nachfolgenden Prüfungen. Vertiefende Prüfungen sind für 2009 vorgesehen.

Mit der von NordrheinWestfalen und anderen Bundesländern erarbeiteten nichtmonetären Methode sind dann sichere Aussagen über die Unverhältnismäßigkeit einer Maßnahme bzw. eines Maßnahmenbündels möglich, wenn die Kosten für eine Maßnahme bzw. ein Maßnahmenbündel den Nutzen erheblich übersteigen. Das ist in folgenden Fällen gegeben bzw. sollte zumindest genauer geprüft werden:

1. Der Maßnahmenbedarf ist nicht gesichert, d.h. es bestehen Unsicherheiten über die Beurteilung des Gewässerzustands und/oder die Ursache von Defiziten. 2. Die Wirksamkeit und der Nutzen einer Maßnahme bzw. eines Maßnahmebündels sind nicht zu erwarten. 3. Bei einer späteren Umsetzung von Maßnahmen können Kosten gespart werden. Dies trifft zum Beispiel zu, wenn aufgrund bestimmter temporärer Bedingungen Preise deutlich erhöht sind. Dies könnte insbesondere dann der Fall sein, wenn Produktionsfaktoren (z.B. ingenieurtechnischer Sachverstand oder gewässerangrenzende Flächen) zur Planung bzw. Umsetzung von Maßnahmen knapp sind und im ersten Bewirtschaftungszyklus eine erhöhte Nachfrage danach besteht. Dann benötigt der Markt in der Regel eine Weile, um sich anzupassen. Ein weiterer Fall, in dem Kosten bei einer verspäteten Umsetzung von Maßnahmen eingespart werden können, ergibt sich, wenn bei einer gleichzeitigen Umsetzung mit anderen Projekten/Maßnahmen (die nicht WRRLrelevant sein müssen) Synergieeffekte bei Planung und Durchführung der Maßnahmen erzielt werden können. 4. Es werden kostengünstigere Maßnahmen gewählt, die ihre Wirkung erst verzögert entfalten. Dies ergibt sich insbesondere oft bei einem Vergleich von Initialmaßnahmen mit technischen Maßnahmen des Gewässerausbaus im Bereich „Hydromorphologie“. Bedingung ist in allen Fällen, dass der Nutzenverlust bei späterer Umsetzung die eingesparten Kosten nicht überwiegt. Das wäre dann der Fall, wenn sich durch ein rechtzeitiges Erreichen der Umweltziele ein besonderer Nutzen ergibt, zum Beispiel weil das Gewässer eine hohe Vernetzungsfunktion hat.

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In den dargelegten Fällen ergibt sich nicht nur eine Unverhältnismäßigkeit der (vollständigen) Maßnahmenumsetzung bis 2015, sondern auch eine zeitliche Priorisierung der Maßnahmen, deren Wirkung sicher zu erwarten ist und die einen besonders hohen Nutzen haben. Diese Priorisierung wiederum ist dann auch eine Maßgabe für die Bereiche, in denen die Umsetzung von Maßnahmen zeitlich gestreckt werden soll, weil die Kosten die Tragfähigkeit für den jeweiligen Lastenträger im ersten Bewirtschaftungszeitraum überschreiten (s. Kap. 10.1.4.3.2). Bei den Verursacherbereichen, bei denen die Umsetzung von Maßnahmen aufgrund einer NichtTragfähigkeit der Kosten für die Lastenträger im ersten Bewirtschaftungszeitraum zeitlich gestreckt werden soll (s. Kap. 10.1.4.3.2), muss die Auswahl der Wasserkörper, die bereits bis 2015 in den guten Zustand versetzt werden sollen, durch rationale Erwägungen nachvollzogen werden können. KostenNutzenAbwägungen sind hierfür ein sehr nützliches Instrument. Für den Bereich Hydromorphologie ist dazu in Nordrhein Westfalen eine Leitlinie zur Priorisierung entwickelt worden, die unter anderem Kriterien, wie die ökologische Bedeutung und die Entwicklungspotenziale der Gewässer, die Umsetzbarkeit von Maßnahmen, sowie eine landesweite Prioritätensetzung, die Vorranggewässer orientiert an KostenNutzenGesichtspunkten festlegt, mit einbezieht. Neben den weiter unten dargelegten Fällen/Argumenten zur Fristverlängerung aufgrund von KostenNutzenAbwägungen sind dabei insbesondere zusätzlich die verfügbaren Finanzierungsmechanismen, sowie die öffentliche Akzeptanz der Maßnahmenprogramme von Bedeutung.

In folgenden Fällen ist in NordrheinWestfalen aufgrund der oben dargelegten KostenNutzenBetrachtungen eine Fristverlängerung notwendig:

Unsicherheit bezüglich der Beurteilung von Monitoringergebnissen

Umweltqualitätsnormen wurden noch nicht wissenschaftlich abgeleitet F-11 Einhaltung der Umweltqualitätsnorm kann aufgrund zu hoher Bestimmungsgrenzen nicht überprüft werden F12 Die Ergebnisse der erstmaligen biologischen Untersuchung sind wg. ausstehender Interkalibration und bisher nicht vorliegenden belastbaren Bewertungsverfahren unsicher. F-13 Unsicherheit aufgrund von Witterungseinflüssen beim Monitoring F-14 Unsicherheit bezüglich Repräsentativität der Messung F-15 Abhängigkeit von anderen Maßnahmen, Synergien zu anderen Maßnahmen

Technische Abhängigkeit von anderen Maßnahmen F-17 Synergien zu anderen Maßnahmen F-7 Vertiefte Ursachenanalyse notwendig

Untersuchungsbedarf zur Klärung der Relevanz verschiedener Eintragspfade / Herkunftsbereiche F-18 Wechselwirkung verschiedener Belastungsfaktoren auf biologische Qualitätskomponenten unklar F-19 Marktmechanismen

Flächen sind nur zu unverhältnismäßig hohen Kosten verfügbar F-25 Ingenieurtechnischer Sachverstand ist nur zu unverhältnismäßig hohen Kosten verfügbar F-26 Zur Unsicherheit bezüglich der Beurteilung von Monitoringergebnissen:

In NordrheinWestfalen werden schon seit langem Gewässeruntersuchungen durchgeführt. Die Einführung der EGWRRL machte jedoch umfassende Änderungen notwendig, u.a. auch die Untersuchung von bisher nicht betrachteten Qualitätskomponenten bzw. die Anwendung neuer Methoden bzw. die Untersuchung an anderen Gewässerpunkten bzw. die Bewertung auf Basis anderer Regeln bzw. im Vergleich zu geänderten Umweltqualitätsnormen. Das Gewässermonitoring kann grundsätzlich – mit Ausnahme der stofflichen Untersuchungen an den Hauptgewässermessstellen immer nur stichprobenartigen Charakter haben. Insofern ist die Validierung von Untersuchungsbefunden durch Erkenntnisse aus Vorjahren oder von vergleichbaren Gewässern für den Experten sehr wichtig. Solche Vorkenntnisse liegen zum Teil nicht vor. Hinzu kommt, dass die biologischen Bewertungsmethoden zum Teil noch auf europäischer Ebene interkalibriert werden müssen. Die Zeitverzögerung bei der Interkalibrierung ist schon ein Hinweis darauf, dass die Ableitung entsprechender belastbarer Bewertungsmethoden innerhalb des Fristenkonzepts der WRRL eine sehr große Herausforderung war. Soweit trotz Hinzuziehung aller verfügbaren Informationen und von Expertenwissen signifikante Unsicherheiten bezüglich der Einstufung einer Qualitätskomponente bestehen, können noch keine Maßnahmen verbindlich gefordert werden. Eine solche Forderung wäre nicht verhältnismäßig, da nicht hinreichend belegt ist, ob Handlungsbedarf überhaupt besteht. Sobald belastbare Beurteilungen vorliegen, wird – wie bei der übrigen Maßnahmenplanung – mit der Evaluation von Maßnahmen begonnen, und zwar auch dann, wenn zunächst eine Fristverlängerung einzusetzen ist.

Zur Abhängigkeit von anderen Maßnahmen, Synergien zu anderen Maßnahmen:

Wenn in einem Wasserkörper oder zugunsten des Zustands eines Wasserkörpers Maßnahmen, ggf. auch oberhalb oder unterhalb, ergriffen werden, die eine deutliche Wirkung erwarten lassen, kann aus Gründen der Verhältnismäßigkeit zunächst das Abwarten der Wirkung dieser Maßnahmen gerechtfertigt sein, bevor weitergehende Maßnahmen ergriffen werden. Wenn bei einer verspäteten Umsetzung in Kombination mit anderen Projekten/Maßnahmen deutliche Synergien bei Planungs und Umsetzungsprozessen erzielt werden können, kann aus Gründen der Verhältnismäßigkeit zunächst das Abwarten der Planung/Umsetzung der anderen Projekte/Maßnahmen gerechtfertigt sein, um eine gleichzeitige Umsetzung der Maßnahmen zu garantieren. Abstimmungen zwischen den verschiedenen Maßnahmenträgern wurden in Runden Tische, die zur Aufstellung der Bewirtschaftungspläne durchgeführt wurden, eingeleitet.

Zu den Fällen, in denen eine vertiefte Ursachenanalyse notwendig ist:

Frachtschätzungen zur Ermittlung des Beitrags verschiedener Quellen zu Schadstoffbelastungen in den Gewässern oder die Wechselwirkung zwischen verschiedenen Faktoren, die den Zustand der biologischen Qualitätskomponenten beeinflussen, sind zum Teil nur nach umfangreichen vertiefenden Untersuchungen und nach Aufstellung von Gutachten möglich. Solange jedoch die Zusammenhänge nicht bekannt sind, kann auch der Nutzen von Maßnahmen, die an einer Quelle bzw. einem Belastungsfaktor ansetzen, nicht bestimmt werden und es ist auch nicht möglich, bei Maßnahmenvarianten die Kosteneffizienz zu beurteilen. In solchen Fällen ist wegen der unbekannten KostenNutzenRelation die Verhältnismäßigkeit von Maßnahmen nicht dokumentiert und entsprechende Maßnahmen können erst im Anschluss an die notwendigen Untersuchungen geplant werden.

Zu den Marktmechanismen:

Flächen sind nicht verfügbar bzw. nur zu unverhältnismäßig hohen Kosten F-25 Zur Durchführung der Maßnahme werden Flächen benötigt, die sich nicht im Eigentum des Maßnahmenträgers befinden. Die Flächen sind nicht ohne Weiteres zu erwerben. Konzepte um zu einvernehmlichen Lösungen zu kommen, z.B. durch Flächentausch, etc. sind in Anwendung. Dennoch ist ein längerer Zeitraum erforderlich um ohne Enteignungsverfahren und ohne unverhältnismäßig hohen Aufwand die Flächen für die Maßnahme nutzbar zu machen. Enteignungsverfahren sind u.a. mit Blick auf die von der WRRL geforderte aktivierende Öffentlichkeitsbeteiligung und Akzeptanz nicht vorgesehen. Sind Flächen tatsächlich nicht rechtzeitig verfügbar, handelt es sich um eine technische Begründung einer Fristverlängerung.

'Ingenieurtechnischer Sachverstand ist nicht verfügbar bzw. nur zu unverhältnismäßig hohen Kosten F26 Der für die Ausführungsplanungen benötigte ingenieurtechnische Sachverstand ist am Markt nicht in ausreichendem Maß bzw. nur zu unverhältnismäßig hohen Kosten verfügbar. Ist ingenieurtechnischer Sachverstand tatsächlich nicht rechtzeitig verfügbar, handelt es sich um eine technische Begründung einer Fristverlängerung.

Zeitliche Streckung, weil die Kosten die Tragfähigkeit für den jeweiligen Lastenträger im ersten Bewirtschaftungszeitraum überschreiten

Im Kontext der Unverhältnismäßigkeit kann auch die Zahlungsfähigkeit derjenigen, die durch die Maßnahmen betroffen sind, mit in Betracht gezogen werden. Zur Darstellung der Tragfähigkeit für den jeweiligen Lastenträger erfolgt auf Landesebene ein Vergleich der Maßnahmekosten mit Leistungsfähigkeitsindikatoren (z.B. Gewinn, Umsatz, verfügbares Haushaltseinkommen etc.) des Lastenträgers. Dabei fließen durchschnittliche Maßnahmekosten in die Analysen ein, da der programmatische Ansatz der WRRL und die Größe des Landes eine maßnahmenscharfe Addition von Kosten zum jetzigen Planungsstand nicht zulassen. Dies gilt in vielen Fällen auch für die Leistungsfähigkeitsindikatoren der privaten Lastenträger.

In der dem Maßnahmenprogramm nachgelagerten Umsetzungsplanung kann es in manchen Fällen sinnvoll sein, die Kosten z.B. zu den Gewinnen und Umsätzen spezifischer Unternehmen ins Verhältnis zu setzen. Ob und wo Informationen verfügbar sind, hängt von der räumlichsachlichen Ebene oder dem geographischen Gebiet ab, für das die Betrachtungen durchgeführt werden. Hiervon wird insbesondere dann Gebrauch zu machen sein, wenn es zwischen der Behörde und dem Maßnahmenträger oder Dritten Auffassungsunterschiede über die Verhältnismäßigkeit einer Maßnahme bzw. eines Maßnahmenbündels gibt.

Die Prüfung der Verhältnismäßigkeit der individuellen Kostenbelastung für den einzelnen Maßnahmenträger ist geltendes Recht. Die Forderung unverhältnismäßiger Maßnahmen ist also rechtlich unzulässig. In solchen Fällen muss die Erreichung des Bewirtschaftungsziels entweder durch andere Maßnahmen oder eine andere Finanzierung der Maßnahme ersetzt werden. Dabei ist dann die Gesamtbelastung öffentlicher Haushalte zu beachten. Hierzu ist letztendlich die Belastbarkeit des Steuerzahlers zu prüfen. Dazu sind

neben den (als Steuerbelastung anfallenden) Kosten der ergänzenden Maßnahmen die (als Gebühren anfallende) Kosten grundlegender Maßnahmen, zum Beispiel Kosten für das Trinkwasser und für die Abwasserbeseitigung gemessen am verfügbaren Haushaltseinkommen, und ggf. auch Belastungen, die keinen Bezug zum Wasser haben, zum Beispiel Kosten für den absolut notwendigen Lebensunterhalt, wie Wohnung, Kleidung, Nahrung, Energie

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etc. mit berücksichtigt.

Die Betrachtung im Einzelnen:

Kostenstreckung für Maßnahmen zur ökologischen Gewässerentwicklung (außer an Wasserkraftanlagen) auf mehr als einen Bewirtschaftungszeitraum F-20 Maßnahmen zur ökologischen Gewässerentwicklung bilden ausweislich des Maßnahmenprogramms den Schwerpunkt der ergänzenden Maßnahmen Die Maßnahmen werden nach bestehenden Umlageregelungen auf die Kostenträger für die Gewässerunterhaltung bzw. den Gewässerausbau umgelegt und im übrigen in der Regel vom Land auf Basis der Förderrichtlinie Wasserbau gefördert. Die Förderung beträgt bis zu 80 % der Maßnahmekosten. Die Förderung ist notwendig, da eine verursacherbezogene Zuordnung der Gewässerbelastungen, die oft schon vor Jahrhunderten erfolgt sind, nicht möglich ist und die Maßnahmen im übrigen in der Regel teuer sind und auch schon ohne nähere Prüfung die vollständige Kostenlast von den jeweils Pflichtigen (Kommunen, kleine Wasser und Bodenverbände, Private) erkennbar nicht zu tragen ist. Selbst der von den Maßnahmenträgern zu erbringende Eigenanteil kann erheblich sein und die vollständige Finanzierung des Eigenanteils bis 2015 kann die Leistungsfähigkeit des Maßnahmenträgers übersteigen. Maßnahmenträger sind in der Regel die Bewirtschafter der an die Gewässer angrenzenden Flächen, d.h. vor allem die über Wasser und Bodenverbände umlagepflichtige Land und Forstwirtschaft bzw. die Grundbesitzer oder die Kommunen. Eine detaillierte Prüfung der Leistungsfähigkeit des jeweiligen Maßnahmeträgers wird zunächst nicht durchgeführt, da durch die Kostenstreckungsnotwendigkeit auf Seiten des Fördermittelgebers (s.u.) auch die Möglichkeit einer Kostenstreckung bezüglich der Finanzierung des Eigenanteils impliziert ist. Dabei sind die Priorisierungskriterien, die sich aus KostenNutzenAbwägungen ergeben, zu berücksichtigen.

Die Prüfung der Leistungsfähigkeit des Landes führte zu folgendem Ergebnis: Zur Abschätzung von Leistungsindikatoren für den nordrheinwestfälischen Landeshaushalt werden berücksichtigt:

1. Analysen des NRWHaushaltes zur eigenen Durchführung (an Gewässern 1. und 2. Ordnung) bzw. zur Förderung entsprechender hydromorphologischer Maßnahmen anhand verschiedenster Kriterien/Abwägungen. Diese Analysen sind bisher noch nicht durchgeführt worden und erfordern Zeit, werden jedoch im Laufe des Jahres 2009 abgeschlossen sein. 2. Haushaltswirksame Kosten der Maßnahmen im Verhältnis zu den bisherigen Kosten für vergleichbare, vorlaufende Maßnahmen. Hinweis: Auch vor Inkrafttreten der WRRL wurden in NordrheinWestfalen Maßnahmen zur ökologischen Gewässerentwicklung in besonderen Fällen (z.B. Auenprojekte, kommunale Projekte, Emscherumbau) durchgeführt und mit Mitteln des Landes gefördert, da solche Maßnahmen einen hohen Wert haben, der nicht erst durch die EUGesetzgebung erkannt wurde. Abb. XX: Szenarien zu durchschnittlichen jährlichen Ausgaben des Landes zur Förderung hydromorphologischer Maßnahmen 2010 bis 2015 in €.

Abb. XX zeigt die Ergebnisse eines einfachen Vergleichs verschiedener Szenarien zu den Ausgaben des Landes zur Förderung hydromorphologischer Maßnahmen zur Erreichung des guten ökologischen Zustands bzw. des guten ökologischen Potenzials.

1. Szenario 1 zeigt die Ausgaben, die getätigt werden würden, wenn der Trend der bisherigen Ausgaben in die Zukunft fortgeschrieben werden würde (ca. 25 Mio. €/a über 6 Jahre). 2. Szenario 2 zeigt die jährlichen Ausgaben, die für die Umsetzung der im Entwurf des Maßnahmenprogramms unter Annahme der Zulässigkeit einer Fristverlängerung für den ersten Bewirtschaftungszyklus im Bereich Hydromorphologie geplanten Maßnahmen (Durchgängigkeit, Gewässerstrukturen, Trittsteine) getätigt werden müssen (ca. 80 Mio. €/a). 3. Szenario 3 zeigt die jährlichen Ausgaben, die notwendig wären, um bis 2015 an allen Wasserkörpern den guten Zustand bzw. an den erheblich veränderten und künstlichen Gewässer das guten ökologischen Potenzial für das Modul „Allgemeine Degradation“ und für die Fischfauna zu erreichen. (ca. 250 Mi.. €/a). Ohne eine Inanspruchnahme von Fristverlängerungen würden die Maßnahmenkosten im Bereich Hydromorphologie den Staat 8,9fach stärker belasten, als wenn das bisherige Niveau dieser Maßnahmen aufrechterhalten werden würde. Bei einer gleichmäßigen Umsetzung der erforderlichen Maßnahmen bis 2027 würde der Staat zwischen 2010 und 2015 immer noch das 2,3fache der Ausgaben tätigen müssen, als bisher.

Die notwendige Mehrleistung ist im Grundsatz in der mittelfristigen Finanzplanung des Landes vorgesehen, wobei die Mittel aus der Einnahme aus dem WASEG gestützt werden sollen. Die Möglichkeiten der Finanzierung aus europäischen Mitteln (ELER, EFRE, Bund) sind bei diesen Überlegungen berücksichtigt, (s. Kapitel 11).

Die mittelfristige Finanzplanung steht unter dem Vorbehalt der abschließenden Entscheidung des Haushaltsgesetzgebers und ist letztendlich auch abhängig von der Entscheidung der Landesregierung über die Fortführung des WASEG. Sowohl die allgemeine Finanzplanung des Landes als auch die Entscheidung über das WASEG müssen neben dem Auftrag zur ökologischen Gewässerentwicklung auch weitere Schwerpunkte der Landespolitik, sowohl im Bereich der Wasserpolitik als auch in anderen Politikbereichen berücksichtigen. Für weitergehende Prüfungen, die zu gegebener Zeit und im Bedarfsfall für den Haushaltsgesetzgeber als Entscheidungsgrundlage erarbeitet werden sollen, sind eine Reihe von weiteren Kriterien zu beachten, die ausführlich im Forschungsprojekt zur nichtmonetären KostenNutzenAnalyse (s. Literatur) dargelegt sind, zu prüfen. Ein Vergleich zu anderen Ländern oder Staaten ist dabei vom Grundsatz her noch nicht möglich. Das staatliche Budget unterliegt größtenteils autonomen politischen Entscheidungen der Mitgliedstaaten und ist damit für einen europäischen Vergleich nicht objektivierbar. Außerdem sind unterschiedliche räumliche Bedingungen, wie Siedlungsdichte, Bedeutung des Küstenschutzes etc., und die bereits erbrachten Vorleistungen in der Umsetzung europäischer Gewässerschutzrichtlinien zu berücksichtigen. Auch die europäische Kommission steht einer Beurteilung der Unverhältnismäßigkeit anhand staatlicher Budgets sehr kritisch gegenüber.

In jedem Fall erscheinen Ausgaben, die das bisher Geleistete um das 8,9 Fache übersteigen in Relation zu dem durch sofortige Umsetzung aller notwendigen Maßnahmen bis 2015 Erreichbaren Mehrwert (im Vergleich zu einer Umsetzung aller Maßnahmen bis 2027) nicht verhältnismäßig.

Die Prüfung kommt damit für das Land NordrheinWestfalen zu folgendem (vorläufigen) Ergebnis:

Die Durchführung aller zur Erreichung des guten ökologischen Zustand bzw. des guten ökologischen Potenzials notwendigen hydromorphologischen Maßnahmen bis 2015 ist nicht verhältnismäßig. Die Durchführung eines Drittels des insgesamt notwendigen Maßnahmenbündels kann vom Land auf Basis der einschlägigen Förderrichtlinie unterstützt werden.

Prüfung der Leistungsfähigkeit der wesentlichen Lastenträger Land und Forstwirtschaft als umlagepflichtiger Gewässeranlieger sowie als Emittent von Schadstoffemissionen aus diffusen Quellen Für die Land und die Forstwirtschaft soll bis zum Ende des Jahres 2009 die für Maßnahmen zur ökologischen Gewässerentwicklung (und für Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserqualität) tragbare Belastung soweit und tiefgehend wie möglich geprüft werden, so dass die Ergebnisse der Prüfungen noch in die Endversion des Bewirtschaftungsplanes einfließen können. Bereits im Jahr 2007 machte der Anteil der Gewässerschutzkosten eines durchschnittlichen landwirtschaftlichen Betriebes 5,05 % seines Gewinns, während der für seine private Lebenshaltung verfügbaren Entnahmen vom Gewinn nur 9,77% beträgt (s. Leitlinie Kosten), kann geschlossen werden, dass bei der Landwirtschaft bereits jetzt eine hohe Belastung durch Gewässerschutzmaßnahmen besteht. Das in der Rahmenvereinbarung WRRL / Landwirtschaft festgelegte Vorgehen zur Durchführung gewässerökologischer Maßnahmen, das auch die zeitliche Streckungsnotwendigkeit aufgrund der Leistungsfähigkeit des Landes berücksichtigt, liefert eine Möglichkeit, weitere Belastungen durch eine möglichst kosteneffiziente Umsetzung von Maßnahmen, möglichst gering zu halten. Gleiches gilt im Übrigen auch für das vorgesehene Beratungskonzept, das Mehrbelastungen aus Anforderungen zur Verbesserung der Wasserqualität möglichst minimieren soll.

Kommunen als Maßnahmenträger Für die Kommunen soll bis zum Ende des Jahres 2009 die tragbare Belastung für Maßnahmen zur ökologischen Gewässerentwicklung (und zur Verbesserung der Wasserqualität) soweit und tiefgehend wie möglich geprüft werden, so dass die Ergebnisse der Prüfungen noch in die Endversion des Bewirtschaftungsplanes einfließen können. Die Maßnahmen im Bereich der kommunalen Abwasserentsorgung werden größtenteils von den privaten Haushalten zu tragen sein. Die daraus resultierenden Belastungen sind geprüft worden (s.u.). Belastungen durch Maßnahmen, die Kommunen im Bereich Hydromorphologie zu tragen haben werden bereits durch die zeitliche Streckung aufgrund einer unverhältnismäßigen Belastung der Gesamtkosten der hydromorphologischen Maßnahmen abgemildert. Soweit sich für einzelne betroffene Kommunen aus der Erbringung des Eigenanteils für bis 2015 ansonsten vorgesehene prioritäre Maßnahmen ein Kostenstreckungsbedarf herausstellt, wird dies bei Bedarf bis zum Ende des Jahres 2009 noch genauer geprüft.

für Maßnahmen zur Schaffung von Durchgängigkeit an Wasserkraftanlagen F-21 Maßnahmen zur Schaffung der Fischabwärtspassierbarkeit an Wasserkraftanlagen sind in der Regel mit Minderungen der Energieausbeute und damit mit Einkommenseinbußen für den Gewässernutzer verbunden. Die Einkommenseinbußen werden zum Teil durch das Erneuerbare Energiegesetz ausgeglichen. Gleichwohl kann sich je nach technischen Gegebenheiten die Verhältnismäßigkeit für den Nutzer bei weitgehender Sicherung des Fischabstiegs nicht mehr darstellen. Im Übrigen stehen, unabhängig von der Frage der Tragfähigkeit der Kosten, die Kosten und Nutzen dann nicht in Relation, wenn sich die Wasserkraftanlage in einer Reihe von Anlagen befindet, die jede für sich zur Fischmortalität beiträgt. Eine messbare Verbesserung des ökologischen Zustands ist nur zu erreichen, wenn eine Gesamtbewirtschaftung am Gewässersystem stattfindet und diese insgesamt verhältnismäßig ist bzw. von allen Nutzern im Verbund getragen werden kann. Die Verhältnismäßigkeit für den einzelnen Anlagenbetreiber ergibt sich bei Berücksichtigung der Leistungen aus dem EEG aus dem Vergleich mit durchschnittlichen Gewinndarlegungen vergleichbarer Anlagen. Die Verhältnismäßigkeit innerhalb eines größeren Gewässersystems ist nur durch Kostenverteilung erreichbar. Dies ist vom Anlagenbetreiber in der späteren Umsetzungsplanung durch Darlegung der Gewinndaten gegenüber der zuständigen Wasserbehörde zu dokumentieren.

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für Maßnahmen zur Minderung von Schadstoffemissionen aus industriellen Einleitungen F-22

für Maßnahmen im Bereich der kommunalen Niederschlagswasser-/Abwasserbeseitigung (Einzelfall) F-23 Grundlegende Maßnahmen im Bereich der kommunalen Abwasser und Niederschlagswasserbeseitigung haben bereits deutlich zur Verbesserung der Wasserqualität beigetragen und werden zur Sicherung der Qualität auf hohem Niveau fortgeführt. Die Kosten werden entsprechend dem Kostendeckungsprinzip größtenteils über Gebühren von den privaten Haushalten und für den von dort verursachten Teil von an die kommunalen Infrastrukturen angeschlossenen Unternehmen getragen.

Soweit ergänzende Maßnahmen notwendig sind, können sie zu Gebührensteigerungen führen. Diese sind dann sprunghaft und nicht verhältnismäßig, wenn die notwendigen Investitionen innerhalb kürzester Zeit getätigt werden müssten. Um solche sprunghaften Gebührensteigerungen zu vermeiden, sollen die Investitionen in Einzelfällen zeitlich gestreckt durchgeführt werden. Dies bedeutet, dass die Gebühren sich in diesen Fällen nach und nach an ein höheres Niveau anpassen. Die Streckung der Umsetzung der Maßnahmen verzögert den Anpassungsprozess an höhere Gebühren, da es nicht nur um investive Maßnahmen sondern auch um spätere Fiskosten geht. Die Gebühren werden aber nicht dauerhaft niedrig gehalten. Dies kann nur durch alternative Finanzierungsinstrumente ermöglicht werden, deren Einsatz im Laufe des ersten Bewirtschaftungszyklus umfassend geprüft werden soll. Deren Verwendbarkeit ist aber aufgrund Art. 9 WRRL (Kostendeckung) enorm eingeschränkt. Außerdem erfordert die Überprüfung des Einsatzes, als auch die Implementierung von wirksamen und zulässigen alternativen Finanzierungsinstrumenten Zeit.

Für den ersten Bewirtschaftungszyklus davon ausgegangen, dass nur sprunghafte Gebührensteigerungen, aber nicht Gebührensteigerung an sich, unverhältnismäßig sind. Die Unverhältnismäßigkeit sprunghafter Gebührensteigerungen wird durch folgende Kriterien, die in der Leitlinie Kosten näher dargelegt sind, belegt:

1. Kosten der Abwasserbeseitigung in Relation zum durchschnittlich verfügbaren Haushaltseinkommen einer Kommune 2. Kosten der Wasserver und Abwasserentsorgung in Relation zum durchschnittlich verfügbaren Haushaltseinkommen einer Kommune 3. Kosten der Wasserver und Abwasserentsorgung unter Berücksichtigung der Ausgabenstruktur (notwendiger Lebensunterhalt) der privaten Haushalte 4. Kosten der Abwasserbeseitigung in Relation zum verfügbaren Haushaltseinkommen der Haushalte einer bestimmten Einkommensklasse 5. Kosten der Wasserver und Abwasserentsorgung in Relation zum verfügbaren Haushaltseinkommen der Haushalte einer bestimmten Einkommensklasse Alle diese Kriterien werden innerhalb einer Gesamtanalyse geprüft, da die Betrachtung nur eines einzelnen Kriteriums wenig aussagekräftig ist und dadurch nicht alle Facetten der Gesamtsituation in NordrheinWestfalen beleuchtet werden. In die Analyse werden sowohl die Abwasserbeseitigung als auch die Trinkwasserversorgung einbezogen, die für die privaten Haushalte komplementäre Güter sind. Da für den Bürger die Aufwendungen für die Abwasserbeseiti¬gung in enger Korrelation zu den Aufwendungen für die Trinkwasserversorgung ste¬hen, kann eine Betrachtung der Belastungen durch die Abwasserbeseitigung nicht isoliert erfolgen und es werden zusätzlich immer die Kosten der Trinkwasserversorgung mit in die Analyse einbezogen. Auch auf internationaler Ebene gibt es lediglich Schwellenwerte für die Gebühren von Abwasserbeseitigung und Wasserversorgung insgesamt. Eine Orientierung am verfügbaren Einkommen wird als aussagefähig angesehen, weil das verfügbare Einkommen als der Betrag zu verstehen ist, der für Konsumzwecke oder zur Ersparnisbildung zur Verfügung steht. Zudem ist das verfügbare Einkommen ein aussagefähiger Indikator für den (monetären) Wohlstand der Bevölkerung.

ToDo| Redaktion Tabelle

Tab. X: Schwellenwerte verschiedener Organisationen [[%; Ausgaben für die Wasserversorgung und die Abwasserbeseitigung am durchschnittlich verfügbaren Haushaltseinkommen] Organisation Schwellenwert Environmental Protection Agency (EPA, USA) 2,5 Internationale Finanzinstitute (z.B. Weltbank) 4,0 OECD 2,0 Derzeit deutet alles darauf hin, dass der Bereich der kommunalen Abwasserbeseitigung lediglich in einigen Wasserkörpern im Rheineinzugsgebiet für eine nicht fristgerechte Erreichung des guten Zustands / guten Potentials ursächlich sein wird. Belastungsanalysen sind dort bereits durchgeführt worden und implizieren, dass bereits heute mehr als 30% der in den betreffenden Kommunen ansässigen privaten Haushalte bei einer Orientierung an dem in der Tabelle dargestellten Grenzwert der OECD unverhältnismäßig belastet sind. Hier ist eine Zielerreichung bis zum Ende des zweiten Bewirtschaftungszyklus beabsichtigt. In der Zwischenzeit wird den betroffenen Haushalten genügend Zeit gegeben, sich an die neue Belastungssituation anzupassen. Gegebenenfalls werden, falls notwendig, im Rahmen des Möglichen, bis dahin alternative Finanzierungsinstrumente implementiert sein.

ToDo| Änderungen an diesem Text (nach oben) werden nicht mehr berücksichtigt Änderungswünsche bitte direkt an Frau FrotscherHoof und IU (klaus.dapp@iuinfo.de)

ToDo| H. Friedeheim Torte OW und Torte GW mit Anteil nicht gute WK und WK mit Fristverlängerung wg. Art. 4,4,a,ii, ggf. noch differenziert nach nachfolgenden Unterkapiteln

Sonderfälle

Emscher und sonstige Schmutzwasserläufe F-28 Erft F-29 Steinkohle F-30 ToDo| Lerho: Ergänzen Erft; Gütling: Ergänzen Steinkohle und Emscher Weniger strenge Bewirtschaftungsziele

Artikel 4.5: Verfehlung der Zielvorgaben aufgrund von menschlichen Tätigkeiten

Weniger strenger Umweltziele können angewendet werden, wenn die Zielvorgaben aufgrund von menschlicher Tätigkeit verfehlt werden. Dabei müssen die menschlichen Tätigkeiten die Wasserkörper so beeinträchtigen, dass das Erreichen der Ziele in der Praxis nicht möglich oder unverhältnismäßig teuer wäre. Zu überprüfen ist dann, ob die Umwelt und sozioökonomischen Erfordernisse dieser Tätigkeit nicht durch andere Mittel erreicht werden können, die eine wesentlich bessere Umweltoptionen darstellen. Diese besseren Umweltoptionen sollten nicht mit unverhältnismäßig hohen Kosten verbunden sein. Ferner darf keine weitere Verschlechterung des Zustands des betreffenden Wasserkörpers erfolgen.

Artikel 4.6 Nicht vorhersehbare außergewöhnliche Umstände

Die Berufung auf aus natürlichen Ursachen herrührende oder durch höhere Gewalt bedingte nicht vorhersehbare, außergewöhnliche Umstände gibt einen Rechtfertigungsgrund für die Zielverfehlung im Nachhinein. Eine zusammenfassende Darlegung der Umstände ist in den nächsten Bewirtschaftungsplan aufzunehmen.

Art. 4.7; Neue Änderungen oder neue nachhaltige Entwicklungstätigkeiten des Menschen

Neue Änderungen können Auswirkungen auf die physischen Eigenschaften eines Wasserkörpers haben. Diese Auswirkungen können auf die Wasserkörper beschränkt bleiben, bei denen die Veränderungen vorgenommen werden, oder sich über diese hinaus erstrecken.

Änderungen der physischen Eigenschaften von Wasserkörpern bedeuten Veränderungen ihrer hydromorphologischen Merkmale. Dabei können Auswirkungen unmittelbar aus der Änderung selbst resultieren oder aus der Veränderung der Wasserqualität, die durch diese Änderung bedingt ist. Zum Beispiel: Aufstauungen für Wasserkraft bestimmen die Sauerstoff und Temperaturverhältnisse und führen zu Verschlechterung des ökologischen Zustands im aufgestauten Gewässer und in den stromabwärts liegenden Abschnitten. Die Planung „neuer Änderungen" erfordert die Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung. Doch kann für kleinere Vorhaben ein generelles Vorgehen gewählt werden, um die Bewertung nicht zu aufwändig zu gestalten. Bewirtschaftungsziele in Schutzgebieten Bewirtschaftungsziele im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet des Rheins

Kurze Aussagen zu den Ergebnissen von oben Eingehen auf die Prioritätensetzung Küste und Laichhabitate Bewirtschaftungsziele im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Weser

Bewirtschaftungsziele im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Maas

Bewirtschaftungsziele im nordrheinwestfälischen Einzugsgebiet der Ems

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Wirtschaftliche Analyse der Wasserdienstleistungen

%DPL1.6.2WARNING: No results! Information und Beteiligung der Öffentlichkeit

Konzept der Öffentlichkeitsbeteiligung

Die Beteiligung der Öffentlichkeit einschließlich der Nutzer der Gewässer ist eine zentrale Forderung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie. Sie sieht deshalb eine aktive Beteiligung aller interessierten Stellen an dem Planungs und Umsetzungsprozess vor (Artikel 14 EGWRRL).

Die Wasserrahmenrichtlinie gliedert die Beteiligung in die folgenden drei zeitliche und inhaltliche Stufen:

Erstellung des Zeitplans und Arbeitsprogramms für den gesamten Planungsprozess (Offenlage Ende 2006 bis Mitte 2007), Diskussion der Wichtigen Wasserbewirtschaftungsfragen (Offenlage Ende 2007 bis Mitte 2008) und Mitwirkung an den Bewirtschaftungsplänen und den zugehörigen Maßnahmenprogrammen (Offenlage Ende 2008 bis Mitte 2009). Entsprechend der fortschreitenden Konkretisierung der Planung wurde in NordrheinWestfalen die Beteiligung der Öffentlichkeit stufenweise vertieft.

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Abbildung 121: Stufenweise Vertiefung der Öffentlichkeitsbeteiligung

Um die zukünftige Umsetzung der Maßnahmen bereits bei der Planung vorzubereiten, wurden in NordrheinWestfalen die in den Bewirtschaftungsplänen dargestellten Ziele und Maßnahmen soweit möglich im Konsens zwischen Maßnahmenträgern, direkt oder indirekt Betroffenen und unter Berücksichtigung von Belangen des Allgemeinwohls festgelegt.

Dazu bedurfte es

eines gemeinsamen Verständnisses über den Zustand der Gewässer (Bestandsaufnahme), einer transparenten Information über Rahmenbedingungen für die zukünftige Gewässerentwicklung, wie zum Beispiel vorhandene Nutzungen im oder am Gewässer und in dessen Umgebung sowie zu Entwicklungsplänen des Landes, der jeweiligen Region, der Kreise, der Städte und Gemeinden, einer nachvollziehbare Abschätzungen der Kosten und Analyse der Nutzen von Maßnahmen zum Erhalt und zur Verbesserung des Gewässerzustandes und eines Konsensprozesses zwischen allen Akteuren auf regionaler Ebene, auf Ebene des Landes und auf Ebene der vier Flussgebietseinheiten Rhein, Weser, Maas und Ems in NordrheinWestfalen). [pic]

Abbildung 122: Beteiligte Gruppen im Rahmen der Schritte der Bewirtschaftungsplanung

Ende 2004 wurde mit der „Bestandsaufnahme“ eine vorläufige Einschätzung der auf das Grundwasser und auf die Oberflächengewässer wirkenden Belastungen und des Gewässerzustands erarbeitet. Diese Bestandsaufnahme wurde durch ein europaweit harmonisiertes Gewässermonitoring überprüft, das kontinuierlich fortgesetzt wird. Dabei werden die wesentlichen Defizite und die Hauptbelastungsfaktoren unter Beteiligung der unterschiedlichen Akteursgruppen ermittelt. Darauf aufbauend wurden der Bedarf und die Machbarkeit von Maßnahmen zur Verbesserung des Gewässerzustandes ermittelt und mit den Akteursgruppen analysiert. Unter anderem wurden dabei auch Zeitrahmen für unterschiedliche Maßnahmengruppen abgestimmt. Mit der Offenlage des Bewirtschaftungsplanes und des Maßnahmenprogramms wird dieser Beteiligungsprozess fortgesetzt.

Dieser Prozess der Bewirtschaftungsplanung wird landesweit durch das Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (MUNLV) gesteuert. Das MUNLV erarbeitet dazu konzeptionelle Vorgaben, die im Vorfeld mit vielen Interessensgruppen abgestimmt bzw. mit diesen weiterentwickelt werden.

Der konkrete Planungsprozess obliegt den Bezirksregierungen. Diese integrieren die Akteure in der Region und führen einen Konsensbildungsprozess über die Planungen durch. Darüber hinaus binden Sie die Akteure vor Ort in die Planung ein und nutzen deren Ortskenntnis und Spezialwissen sowie deren Ideen und Vorschläge für den Planungsprozess.

Entsprechend der einzelnen Arbeitsphasen wurde die Öffentlichkeitsbeteiligung schrittweise aufgebaut. Stufenweise wurde auch der Kreis der Beteiligten erweitert und vertieft.

Bei der Strukturierung des Arbeitsprozesses und der Erarbeitung von fachlichen Grundlagen wie beispielsweise die Zusammenstellung von Schutzgebieten und anderen Aufgaben der Bestandsaufnahme sowie der Konzeption des Monitorings konzentrierte sich die Öffentlichkeitsbeteiligung vor allem auf die Fachöffentlichkeit wie die jeweils fachlich zuständigen Behörden und Institutionen beispielsweise der Wasserwirtschaft, des Naturschutzes, der Land und Forstwirtschaft, der Industrie, der Wasserversorgung. Mit der Offenlegung der Bewirtschaftungspläne und Maßnahmenprogramme sollen neben der Fachöffentlichkeit auch die allgemeine Öffentlichkeit angesprochen werden. Beteiligung am Zeitplan und Arbeitsprogramm sowie an den Wichtigen Bewirtschaftungsfragen

Der Zeitplan und das Arbeitsprogramm wurden unter Beteiligung der landesweiten Steuerungsgruppe, der Arbeitsgruppen und über die Geschäftsstellen bei den Bezirksregierungen unter Beteiligung der Kernarbeitskreise vom MUNLV erstellt.

Vom 22.12.2006 bis 21.6.2007 wurde der Arbeits und Zeitplan für die Erarbeitung der Bewirtschaftungspläne entsprechend der Vorgaben der EG Wasserrahmenrichtlinie in NordrheinWestfalen veröffentlicht. Die Öffentlichkeit wurde eingeladen, Stellungnahmen zu dem Dokument abzugeben. Innerhalb der vorgegebenen Frist gingen etwa zwanzig Stellungnahmen beim MUNLV ein. Diese bezogen sich sowohl auf die zeitlichen Vorgaben als auch auf die Abläufe des Planungsprozesses und Einbindung der Akteure sowie der Öffentlichkeit. Die Stellungnahmen wurden im weiteren Planungs und Beteiligungsprozess soweit möglich berücksichtigt.

Vom 22.12.2007 bis 21.6.2008 wurden die „Wichtigen Bewirtschaftungsfragen“ entsprechend der Vorgaben der EG Wasserrahmenrichtlinie veröffentlicht und die Öffentlichkeit um Stellungnahmen gebeten. Innerhalb der vorgegebenen Frist gingen circa 20 Stellungnahmen beim MUNLV ein. Diese bezogen sich auf vor allem auf die nach Ansicht der Stellung nehmenden Personen und Institutionen

zu geringen Beteiligung der breiten Öffentlichkeit, fehlenden bzw. nicht ausreichend detaillierten Fragestellungen beispielsweise der wirtschaftlichen Folgen für die Nutzenden der Gewässer, zu den Folgen des Klimawandels, des Bergbaus, von Abgrabungen und des Eintrags von Feinsedimenten auf die Gewässer, zu den Wechselwirkungen mit den Regelungen des Naturschutzes und des Hochwasserschutzes, zu geringen räumlichen Ausdifferenzierung der Fragestellungen. Alle Stellungnahmen fanden Berücksichtigung im weiteren Planungs und Beteiligungsprozess. Beteiligung und Mitwirkung an der Erarbeitung der Bewirtschaftungspläne

Landesweite Beteiligung

Beteiligung bei der landesweiten Prozesssteuerung

Wesentliche Aufgaben der landesweitern Prozesssteuerung sind

die strategische Ausrichtung der Bewirtschaftungsplanung mit Hilfe der Leitlinie zur Gewässerbewirtschaftung in NRW und die Festlegung von operative Vorgaben für die Durchführung des Prozesses in Form der Handlungsanleitung zur Durchführung der Gewässerbewirtschaftung, um eine einheitliche Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie in NRW sicherzustellen, die Bereitstellung von Instrumenten zur Dokumentation des Planungsprozesses und der Planungsergebnisse mit dem computergestützten Erfassungstool „Wasserkörpersteckbriefe“, die Koordination der Arbeiten in den Teileinzugsgebieten, ein Controlling der regionalen Arbeiten, um die landesweit harmonisierte Ausrichtung an den strategischen Leitlinien und die Evaluation von Verbesserungsvorschlägen für den Gesamtprozess zu gewährleisten, die Erarbeitung der konkreten Bewirtschaftungspläne auf Basis von Vorschlägen aus dem Arbeits und Abstimmungsprozess auf Ebene der Bezirksregierungen einschließlich der Abstimmung der Ziele der Flussgebietseinheiten und der Vorbereitung der Offenlage und der abschließenden parlamentarischen Befassung. Bei jeder dieser Aufgaben findet ein intensiver Beteilungsprozess statt. Neben Vertretern der relevanten Landesbehörden waren dabei auch abhängig von der Aufgabenstellung – unterschiedliche Interessendgruppen vertreten. Für die Einbindung der verschiedenen Akteure wurden in NRW neben einer Steuerungsgruppe fachlich orientierte landesweite

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Arbeitsgruppen eingerichtet. Mit dem Bearbeitungsfortschritt wurden die Arbeitsgruppen an die Erfordernisse angepasst, zusammengelegt oder beendet. Mitglieder der Arbeitsgruppen sind Vertreter aller relevanten Akteurs und Interessensgruppen.

Lenkungsgruppe

Die zentrale Steuerung findet durch die Lenkungsgruppe unter Leitung des zuständigen Staatssekretärs im MUNLV statt. In ihr ist ein breites Spektrum von Akteursgruppen vertreten, die alle wesentlichen interessierten Stellen der Wasserrahmenrichtlinie abdecken (siehe Anhang 1). Die Lenkungsgruppe legt wesentliche Eckpunkte des Planungsprozesses fest. Durch die Beteiligung bereits auf dieser übergeordneten Ebene kann möglichen Konflikte auf nachfolgenden Konkretisierungsebenen frühzeitig entgegengewirkt werden. Damit wird der Anspruch der Wasserrahmenrichtlinie aufgegriffen, die unterschiedlichen Akteursgruppen bereits frühzeitig im Planungsprozess zu beteiligen.

Arbeitsgruppen (AG)

Für alle relevanten Fragen des Umsetzungsprozesses der WRRL und der fachlichen Ausgestaltung der Maßnahmen und Bewirtschaftungsplanung wurden Arbeitsgruppen eingerichtet. Eine zentrale Rolle für die Beteiligung insbesondere an den Bewirtschaftungsplänen hat die AG Maßnahmenplanung inne. In Ihr sind die wesentlichen Interessensgruppen auf Landesebene vertreten. Neben der aktiven Mitarbeit an den jeweils aktuellen Fragestellen haben sich die Mitglieder dieser Arbeitsgruppe dazu bereit erklärt, die jeweiligen Inhalte über Ihre Institutionen weiter zu verbreiten und gleichzeitig die Positionen ihrer Institutionen in den Planungsprozess einzubringen. Damit übernimmt die AGMaßnahmenplanung eine wichtige Multiplikationsfunktion. Das Spektrum der Mitgliedsinstitutionen der Arbeitsgruppe reich von den Wasserverbänden, dem Städte und Gemeindetag, der Landwirtschaftskammer und dem Verband der Chemische Industrie sowie der Industrie und Handelskammer bis zu den Naturschutzverbänden. Damit sind alle wesentlichen von der Wasserrahmenrichtlinie adressierten interessierten Stellen abgedeckt. Tabelle 121 gibt einen Überblick über die Anzahl der Sitzungen der unterschiedlichen Arbeitsgruppen.

Tabelle 121: Übersicht über die Arbeitsgruppen und deren Dauer im Planungsprozess

adhocAG Messnetze 4 8 9 AG Maßnahmenplanung 3 6 6 AG Monitoring GW 4 5 3 2 AG Öffentlichkeitsarbeit 5 2 AG OWBiologie 366 1 1 AG OWFische 42 AG OWStoffe 27411 AG Wasserversorgung / Landwirtschaft 5 1 Dienstbesprechung 2 152015 Fischdurchgängigkeit 5 Kleingruppe Tochterpapiere 1 Lenkungsgruppe 3 2 3 Projektsteuerung 5 9 UAG Diffuse Quellen 5 1 UAG HMWB 4 3 UAG Morphologie 3 4 UAG Punktquellen 5 2

* bis 9/2008

Integration und Kooperation mit Akteursgruppen

Ziel der Landesregierung ist die enge Zusammenarbeit mit wesentlichen Akteursgruppen. Dabei wurden verschiedene Vereinbarungen geschlossen, um die Ziele der Wasserrahmenrichtlinie gemeinsam zu erreichen.

So wird beispielsweise in der Arnsberger Vereinbarung die gemeinsame Verantwortung des MUNLV und der Arbeitsgemeinschaft der Wasserwerke an der Ruhr für das Trinkwasser und der damit verbundenen Vorsorgestrategie für den Schutz des Grundwassers betont.

Einen weiteren Baustein stellt die Vereinbarung mit den Verbänden und Kammern der Land und Forstwirtschaft zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie dar. Mit der Vereinbarung bekennen sich die flächenmäßig größten Landnutzer in NordrheinWestfalen zu Ihrer Verantwortung für die Gewässer und erklären ihre Bereitschaft die Erreichung der Ziele der Wasserrahmenrichtlinie zu unterstützen, indem Sie sich aktiv am Planungsprozess und der darauf folgenden Umsetzung beteiligen.

Als Beteiligungsinstitution wird ein Beirat eingerichtet, dem Vertreterinnen und Vertreter

des MUNLV einer Bezirksregierung als Vertretung der Regionalen Ebene des WestfälischLippischen Landwirtschaftsverbandes, des Rheinischen LandwirtschaftsVerbandes der Landwirtschaftskammer NRW der Arbeitsgemeinschaft der Wasser und Bodenverbände WestfalenLippe des Arbeitskreises für Hochwasserschutz und Gewässer in NRW des Waldbauernverbandes NRW angehören. Der Beirat steuert die Umsetzung der in der Vereinbarung formulierten konkreten Ziele auf Landesebene.

Mit dem Projekt „Wassernetz“ der Landesverbände des BUND, NABU und LNU, das von der Nordrheinwestfälischen Stiftung für Umwelt und Entwicklung von Mitte 2004 bis Ende 2006 finanziert wurde, haben die Natur und Umweltschutzverbände eine zentrale Koordination der ehrenamtlichen Arbeit ihrer Mitglieder aufgebaut. Seit Mitte 2007 finanziert das MUNLV diese Koordinationsstelle als Teil der aktivierenden Öffentlichkeitsbeteiligung der Wasserrahmenrichtlinie. Zielgruppe sind dabei vor allem die Mitglieder der Umweltverbände vor Ort und deren Integration in den Planungsprozess.

Eine weitere Kooperation besteht mit den Industrie und Handelskammern, die ihre Mitgliedsunternehmen über die jeweiligen Fortschritte der Bewirtschaftungsplanung und die Beteiligungsmöglichkeiten informieren.

Landesweite Informations- und Diskussionsveranstaltungen

Wesentliche landesweite Veranstaltungen für die Information und Beteiligung der Fachöffentlichkeit an den einzelnen Schritten der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie sind landesweite Symposien. Tabelle 122 gibt einen Überblick über die Themenstellungen seit 2005. Dabei wird deutlich, dass die Symposien jeweils der Vorbereitung der zeitlich folgenden Schritte dienen. Sie bieten ein wichtiges Forum zur fachlichen Diskussion der Strategien und Methodiken mit Expertinnen und Experten unterschiedlicher Fachrichtungen. Tabelle 122: Symposien zur Wasserrahmenrichtlinie in NordrheinWestfalen

Thema des Symposions Ort und Datum Gewässerschutz und Gewässerentwicklung in Europa und NRW – Umsetzung der WRRL Bonn, 21. und 22. Januar 2008 Umsetzung der WRRL in Europa und NRW – Ausblick auf Bewirtschaftungsziele Bonn, 23. und 24. Januar 2008 Umsetzung der WRRL in Europa und NRW – Auf dem Weg zur Maßnahmenplanung Gelsenkirchen , 17. und 18. Januar 2006

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Umsetzung der WRRL in Europa und NRW – Status Quo und Perspektiven Berlin, 12. und 13. Januar 2005

Beteiligungsprozess auf regionaler Ebene Der konkrete Planungsprozess wird auf Ebene der Bezirksregierungen durchgeführt. Daher wurde im Rahmen der Bewirtschaftungsplanung ab Sommer 2007 zunehmend die Regionale Beteiligung ermöglicht und gefördert. Im Ergebnis werden aus diesem Prozess konsensual abgestimmte Beiträge zu den landesweiten Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen erwartet. Diese Beiträge haben zunächst den Charakter von „Vorschlägen“ bzw. „Konzepten“. Sie werden auf Landesebene zusammengeführt, gewertet und in die Bewirtschaftungspläne von Rhein, Weser, Ems und Maas eingebracht und festgelegt.

Die Öffentlichkeitsbeteiligung auf regionaler Ebene wird durch Erlasse des MUNLV gegenüber den Bezirksregierungen formal geregelt. Diese Erlasse basieren auf der regelmäßig fortgeschriebenen Leitlinie Öffentlichkeitsbeteiligung.

Abbildung 123 gibt einen Überblick über die Elemente der regionalen Öffentlichkeitsbeteiligung und Möglichkeiten zur Mitwirkung an der der Erstellung der Bewirtschaftungspläne.

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Abbildung 123: Übersicht über die Beteiligungsschritte auf regionaler Ebene und deren Verknüpfung mit landesweiten Aktivitäten

Regionale räumliche Gliederung der Beteiligung

Die als Ergebnisse der regionalen Arbeiten erarbeiteten Beiträge zur Bewirtschaftungsplanung orientieren sich wegen des flussgebietsbezogenen Ansatzes der Wasserrahmenriechlinie an den Teileinzugsgebieten. Die Grenzen der zwölf Teileinzugsgebiete in NordrheinWestfalen sind nicht deckungsgleich mit den Grenzen der Bezirksregierungen. Daher erfolgt über die Grenzen der Bezirksregierungen hinweg eine Koordinierung des Planungsprozessen über „Geschäftsstellen“, die einer für das Teileinzugsgebiet federführenden Bezirksregierung zugehörig sind.

Um die Planung lokalen Voraussetzungen anpassen zu können wurden die Teileinzugsgebiete in 81 Planungseinheiten unterteilt. Die Beteiligung der Öffentlichkeit erfolgte in der Phase der Maßnahmenplanung daher ebenfalls in den Planungseinheiten. Dadurch wurde ein Maximum an lokaler Identifikation und Einbringung örtlicher Kenntnisse gewährleistet. Die Planungseinheiten orientieren sich weitgehend an den Grenzen der Bezirksregierungen, so dass Akteure im Prozess in der Regel über „ihre“ Bezirksregierung angesprochen werden.

Aktivierende Beteiligungsaktivitäten auf regionaler Ebene

Entsprechend des Aufbaus der Öffentlichkeitsbeteiligung erfolgte zunächst in den Phasen der Bestandsaufnahme eine Beteiligung der Behörden und Interessensgruppen auf Landesebene über die landesweiten Arbeitsgruppen (siehe oben). Die aktivierende Beteiligung auf regionaler Ebene wurde ab 2007 durch zunehmende Informations und 2008 durch aktive Beteiligungsaktivitäten gewährleistet. Im zweiten Halbjahr 2007 erfolgte die Auswertung des Gewässermonitorings, die Kausalanalyse von Belastungen und die Erarbeitung von ersten Vorschlägen für Bewirtschaftungspläne. Zur aktiven Beteiligung an diesen Arbeitsschritten haben die Bezirksregierungen insbesondere mit den Hauptakteuren (potenzielle Maßnahmenträger und Hauptbetroffene) der jeweiligen Region in Form von Arbeitsgesprächen zusammenarbeitet, um möglichst umfassend Daten, Informationen, Planungen und Facheinschätzungen zusammenzutragen, zu sichten und zu bewerten und für eine transparente Einbindung weiterer Akteure auf und vorzubereiten.

Im ersten Halbjahr 2008 wurden die in Frage kommenden Maßnahmen, ausgehend von den Vorarbeiten der Bezirksregierungen und der Hauptakteure, weiter ausgearbeitet. Zur Vertiefung der Beteiligung und Abstimmung der Planungen mit den Akteursgruppen wurden auf Ebene von Planungseinheiten, also in überschaubaren räumlichen Grenzen, so genannte runde Tische durchgeführt. Diese runden Tische ' dienten der Konsensbildung zwischen allen lokalen Akteuren. Dabei wurde zunächst weiterhin die Fachöffentlichkeit angesprochen. Zunehmend wurden auch Entscheidungsträger eingebunden, um bereits in diesem frühen Planungsstadium die Grundlagen für die Umsetzung von Maßnahmen zu schaffen.

Für die runden Tische in diesem Teil des Planungsprozesses wurden pro Region drei aufeinander folgende Termine durchgeführt (siehe unten). Im ersten Termin wurden die im Vorfeld erarbeiteten Vorschläge unterbreitet und noch fehlende Informationen abgefragt. Ziel war es, erste Konsenslösungen, mögliche Konflikte und weiteren Untersuchungsbedarf zu identifizieren. Im zweiten und ggf. dritten Termin wurde dann versucht, von allen lokalen Akteuren getragene Positionen zu erarbeiten. Wo dies nicht gelang, wurden die offenen Fragen zusammengestellt, um sie im Verlauf des weiteren Planungsprozesses bearbeiten zu können.

Im 2. Halbjahr 2008 wurden die auf Ebene der Planungseinheiten erarbeiteten Bewirtschaftungsvorschläge in größeren räumlichen Einheiten zusammengefasst und auf Ebene des MUNLV weiter zu Bewirtschaftungsplänen aggregiert. Damit erfolgte auch eine Priorisierung der Maßnahmen hinsichtlich des Einsatzes von Landesmitteln.

Die Beteiligung relevanter Akteure erfolgte in dieser Phase je nach örtlichen Bedürfnissen und Klärungsbedarf über die Kernarbeitskreise und Arbeitsgespräche. Die Beteiligung der allgemeinen Öffentlichkeit wurde während der Zusammenstellung der Entwürfe der Bewirtschaftungspläne auf die laufende Information zur Vorbereitung des Beteiligungsprozesses konzentriert. Im Herbst 2008 fanden zu diesem Zwecke auch weitere regionale Gebietsforen statt, in denen auf die Beteiligungsmöglichkeiten hingewiesen wurde.

Ab der Veröffentlichung der Entwürfe geht der Beteiligungsprozess in die Phase der Offenlegung über. Flankierend dazu sind weitere Runde Tische in Planungseinheiten und Arbeitsgespräche mit einzelnen Akteursgruppen über die Entwürfe geplant, um Fragen zu klären und die Stellungnahme zu unterstützen. Nach Abschluss der Anhörung werden in Runden Tischen die eingegangen Stellungnahmen diskutiert. Auf dieser Basis werden die Bewirtschaftungspläne fertig gestellt und nach der Regierungsbefassung sowie der parlamentarischen Befassung veröffentlicht und damit in Kraft gesetzt (siehe ausführlich Kapitel 12.4).

Kernarbeitskreise: Prozessbegleitung und Abstimmung auf regionaler Ebene

Der regionale Planungsprozess wird durch regelmäßig stattfindende Kernarbeitskreise auf Ebene der Teileinzugsgebiete begleitet. Die Kernarbeitskreise setzen sich aus den Vertreterinnen und Vertreter der Akteursgruppen und der regional zuständigen Behörden zusammen.

Sie haben folgende Aufgaben:

Die Kernarbeitskreise stimmen den regionalen Arbeitsprozess und grundlegende Zwischenergebnisse ab. Sie integrieren die unterschiedlichen Akteursgruppen in den Arbeitsprozess und nehmen gegenüber den von ihnen vertretenen Gruppen Multiplikatorenfunktion wahr. Gleichzeitig bringen sie entsprechende Informationen und Vorschläge gebündelt in den Planungsprozess ein. Sie stimmen die Ergebnisse der Planungseinheiten innerhalb des jeweiligen Teileinzugsgebiets ab. Diese regionale Prozessabstimmung über die Kernarbeitskreise ist in die landesweite Prozesssteuerung integriert. Diese erfolgt vor allem

über landesweite Dienstbesprechungen mit den Bezirksregierungen, durch Einsichtnahme in die auf regionaler Ebene erarbeiteten Zwischenergebnisse (u.a. durch die internetbasierten Gewässersteckbriefe) und durch Vorstellung von Zwischenergebnissen in den Arbeitsgruppen auf Landesebene. Dadurch ist ein landesweit abgestimmtes Vorgehen bei der Bearbeitung und der Beteiligung der Öffentlichkeit sichergestellt. Gleichzeitig erlaubt die dezentrale Struktur eine auf die jeweils regionalen Besonderheiten (z.B. Bergbauregionen, Bereiche mit intensiver landwirtschaftlicher Nutzung, Schifffahrt) angepasste Beteiligung der Akteursgruppen.

Gebietsforen zur regionalen Information der Akteure

Seit 2004 finden in den Flussgebieten Ems, Emscher, Erft, IjsselmeerZuflüsse, Lippe, Niers/Schwalm, Rheingraben Nord, Ruhr, Rur, Sieg, Weser und Wupper in der Regel jährlich Gebietsforen statt. Sie werden von den Geschäftsstellen bei den Bezirksregierungen vorbereitet, durchgeführt und dokumentiert.

Ihre wesentliche Aufgabe ist die Information über die Beteiligungsmöglichkeiten und die Vorbereitung der Beteiligung in den Runden Tischen sowie bei der Offenlage. Dafür informieren sie über den aktuellen Planungsstand und die folgenden Schritte im Beteiligungsprozess. Dabei werden in der Regel durch beteiligte Vertreterinnen und Vertreter der Behörden und Akteursgruppen Zwischenergebnisse vorgestellt und Positionen erläutert. Charakteristisches Merkmal der Gebietsforen sind Diskussionsmöglichkeiten, so dass auf Basis der vorgestellten Zwischenergebnisse und Positionen der Konsensbildungsprozess weitergeführt werden kann. Darüber hinaus dienen diese Diskussionsrunden dem Erkennen von offenen Fragen und weitergehenden Informationsbedürfnissen.

Die Gebietforen stellen ein wichtiges Instrument zur Vermittlung von Information über den Planungsprozess in die Fachöffentlichkeit und andererseits eine Rückkopplung von Fragestellungen in den Planungsprozess dar.

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Die Teilnehmerzahlen und –gruppen schwanken zwischen den Jahren und Teileinzugsgebieten. Die Gebietsforen im Herbst 2007 verzeichneten beispielsweise einen sehr unterschiedlichen Teilnehmerzulauf: So zählte das Gebietsforum Erft 54 Teilnehmer, während am Gebietsforum Lippe 120 Personen teilnahmen (siehe Abbildung).

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Abbildung 124: Beteiligung an den Gebietsforen im Herbst 2007

Runde Tische zur Mitwirkung an der Bewirtschaftungsplanung

Runde Tische sind die wichtigsten Konsens bildenden Gremien, in denen konkrete Ergebnisse oder Zwischenergebnisse der Bewirtschaftungsplanung mit lokalen Akteuren und lokalen Betroffenen besprochen und vereinbart wurden. Einzelfragen wurden durch Arbeitsgespräche mit den einzelnen Akteuren vorbereitet. In den runden Tischen wurden Maßnahmen, über die bereits Konsens herrschte, noch grundlegend vereinbart. Solche bei denen noch Klärungsbedarf oder Dissens herrschte, wurden entsprechend vorbereitet und dann dort gelöst.

Drei Durchgänge von runden Tischen fanden in der Phase der Maßnahmenplanung statt (Anfang 2008, Frühjahr 2008, Sommer 2008). Die runden Tische wurden jeweils für die verschiedenen Planungseinheiten durchgeführt. In einzelnen Fällen wurden die Planungseinheiten zusammen gefasst, teilweise aber auch nach örtlichen Bedürfnissen aufgeteilt.

Den drei Durchgängen von runden Tischen lag für alle Planungseinheiten ein gemeinsames inhaltliches und organisatorisches Konzept zugrunde. Es wurden folgende thematische Schwerpunkte gesetzt:

Erster Durchgang (Januar/Februar 2008):

Konstitution der runden Tische / Schaffung einer Arbeitsplattform Erläuterung der Gewässersituation Vorstellung / Diskussion von Handlungsschwerpunkten und –potenzialen Zweiter Durchgang (März/April 2008):

Konkretisierung von Programmmaßnahmen Diskussion von Potenzialen und Restriktionen Dritter Durchgang (Mai/Juni 2008):

Vorstellung und Abstimmung von Programmmaßnahmen Prioritätensetzung in der Region. An den Runden Tischen wurden im ersten Durchgang zunächst Fragen zur Erarbeitung der Bewirtschaftungsplanung und zum Beteiligungsverfahren geklärt. Ferner wurden die Gewässersituation und Monitoringergebnisse vorgestellt und diskutiert. In der zweiten Runde wurden Programmmaßnahmen konkretisiert und Entwicklungspotenziale diskutiert. Im dritten Durchgang wurden die Programmmaßnahmen weiter detailliert und abgestimmt. Dabei wurde das Ziel verfolgt, Synergien zwischen Gewässerschutz, Naturschutz, Landwirtschaft, regionaler Entwicklung und anderen Akteuren zu nutzen. In diesem Schritt wurde auch die Prioritätensetzung für die Maßnahmen vorbereitet, die die Grundlage für die Bewirtschaftungsplanung darstellt. Die fachlichen Schwerpunkte waren lokal je nach Gewässersituation und Randbedingungen sehr verschieden. Sie spiegeln sich in den jeweiligen Bewirtschaftungsplänen wider.

Insgesamt wurden in 34 zusammengefassten Einheiten jeweils drei, also insgesamt 102 Runde Tische durchgeführt. Daran (an den drei Durchgängen addiert) nahmen insgesamt 5.745 Personen teil, im Durchschnitt je Durchgang 1915 Personen. Je Rundem Tisch lag die durchschnittliche Teilnehmerzahl bei 61 Personen.

Tabelle 123: Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den Runden Tischen im Zeitraum von Januar bis Juni 2008

1. RT 2. RT 3. RT Gesamt Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Runden Tischen im Zeitraum Januar bis Juni 2008 2.204 1.903 1.638 5.745 Durchschnittliche Teilnehmerzahl je Rundem Tisch 71 61 53 61

Eingeladen wurde durch die Bezirksregierungen jeweils über eine schriftliche Einladung (Briefe) an bekannte Akteure, eine ergänzende emailEinladung an einen breiteren Verteiler, Ankündigungen im Internet und über Einladungsflyer.

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Abbildung 125: Anzahl der Teilnehmer an Runden Tischen in den verschiedenen Planungseinheiten

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Abbildung 126: Zuordnung der Teilnehmenden zu Akteursgruppen (Zusammenfassung aus 102 Runden Tischen im Zeitraum Januar bis Juni 2008)

Teilnehmende der runden Tische waren Vertreterinnen und Vertreter der je nach örtlichen Bedürfnissen unmittelbar betroffenen Gruppen. Grundsätzlich wurde alle interessierten Gruppen zugelassen aber zur Arbeitsfähigkeit der Runde Tische gebeten, sich durch jeweils wenige Personen vertreten zu lassen. Dies erfolgte in allen Runden Tischen ohne bekannt gewordene Konflikte.

Die große Bedeutung von maßgeblichen Entscheidungsträgern als Teilnehmer an den runden Tischen wurde wiederholt in den Einladungen vermittelt. Die Durchführung der Runden Tische erfolgte durch die Bezirksregierungen. Die Geschäftsstellen bei den Bezirksregierungen waren in der Verantwortung für die runden Tische. Ihnen oblag auch die Koordination der laufenden Arbeiten mit den Ergebnissen der runden Tische.

Die Auswertung der Teilnehmenden anhand der Teilnehmerlisten lässt eine orientierende qualitative Klassifizierung zu, die in Abbildung 126 zusammengestellt ist. Dabei ergibt das Bild eine zunächst unterschätzte Repräsentanz von kommunalen Akteuren am Prozess. Ferner zeigte sich, dass die meisten besonders prozessrelevanten Akteursgruppen an den meisten Runden Tischen vertreten waren, wobei deutliche regionale Unterschiede aufgrund jeweiliger Problemlagen zu beachten sind.

Informationsmaterialien

Informationsfilm

Die Ziele der Wasserrahmenrichtlinie wurden in einem Film für die Öffentlichkeit aufbereitet. Darin werden die Teileinzugsgebiete jeweils individuell hinsichtlich ihrer Gegebenheiten und der Handlungserfordernisse vorgestellt. Der Film kann über die Homepage bestellt werden.

Faltblätter

Für die Information der Öffentlichkeit über den Verfahrensstand und die Mitwirkungsmöglichkeiten wurden die folgenden Flyer erstellt:

Arbeitsprogramm, Zeitplan und Ansprechpartner – EGWasserrahmenrichtlinie Natürlich, erheblich verändert oder künstlich? EGWasserrahmenrichtlinie Das Monitoring für Grundwasser – Europaweit einheitliches Kontrollsystem – EGWasserrahmenrichtlinie Das Monitoring für Bäche und Flüsse Europaweit einheitliches Kontrollsystem – EGWasserrahmenrichtlinie Die Flyer wurden bei den unterschiedlichen Veranstaltungen im Zusammenhang mit der Wasserrahmenrichtlinie sowie über die Bezirksregierungen und das MUNLV verteilt. Darüber hinaus können sie über die Homepage digital heruntergeladen werden.

Gemeinsam mit interessierten Akteursgruppen wurden für die jeweiligen Mitglieder spezielle Informationsflyer erstellt. Diese zeigen einerseits die Auswirkungen und Handlungsmöglichkeiten für die jeweilige Akteursgruppe auf und erläutern die Möglichkeit der Beteiligung am Planungsprozess für die Mitglieder.

Folgende Flyer wurden mit Hilfe der jeweiligen Akteursgruppen verbreitet:

Anglerinnen, Angler und Fischereiberechtigte – EG Wasserrahmenrichtlinie (in Zusammenarbeit mit dem Fischereiverband NordrheinWestfalen e.V. Gewerbe und Industrie – EG Wasserrahmenrichtlinie (in Zusammenarbeit mit den Industrie und Handelskammern NordrheinWestfalen Landwirtschaft und Gartenbau – EG Wasserrahmenrichtlinie (in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer NRW, dem Rheinischen LandwirtschaftsVerbandes und dem WestfälischLippischen Landwirtschaftsverband) [pic] [pic] [pic] [pic]

Abbildung 127: Informationsflyer zur WRRL Juni 2007

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Abbildung 128: Informationsflyer zur WRRL Dezember 2007

Broschüre für Kommunen

Speziell für die kommunale Ebene wurde die Broschüre „Ökologische Gewässerprojekte von Städten und Gemeinden Beiträge zur Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie in NordrheinWestfalen“ erstellt. Sie stellt exemplarisch Handlungsmöglichkeiten für die Kommunen dar und zeigt dabei auch Finanzierungsmöglichkeiten auf. Darüber hinaus wird auf die Beteiligung im Rahmen der Runden Tische und die Möglichkeiten der Stellungnahme bei der Offenlegung hingewiesen.

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Abbildung 129: Informationsbroschüre für Kommunen zur WRRL August 2008

Landesweite Internetangebote für die Beteiligung Das landesweite Internetangebot besteht aus vier Elementen. Grundlage ist die Homepage http://www.flussgebiete.nrw.de . Dieses „klassische“ Internetangebot stellt die vorhandenen Dokumente zur Verfügung und informiert über aktuelle Termine und Veranstaltungen.

Ergänzend dazu wurde ein WIKISystem eingerichtet, das wesentliche Arbeitsergebnisse für die Öffentlichkeit nachvollziehbar macht.

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Abbildung 1210: Startseite der Internetseite www.flussgebiete.nrw.de

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Abbildung 1211: Startseite des WIKISystems zur Wasserrahmenrichtlinie in NRW

Darüber hinaus enthalten sowohl die Homepage als auch das WIKISystem interne Bereiche zur Unterstützung der Kommunikation der beteiligten Akteursgruppen. Der interne Informationsaustausch über die einzelnen Wasserkörper wird durch die Anwendung Wasserkörpersteckbriefe unterstützt. Damit ist es allen Beteiligten möglich, für einzelne Wasserkörper Detailinformationen zu erhalten.

Ferner informieren die digital verteilten WRRLMitteilungen aktuelle Informationen zum Umsetzungsstand der Wasserrahmenrichtlinie in NRW. Dabei wird auf wesentliche Entwicklungen, Dokumente, Termine und Entscheidungen hingewiesen.

Für die Flussgebiete Ems, Emscher, Erft, IjsselmeerZuflüsse, Lippe, Niers/Schwalm, Rheingraben Nord, Ruhr, Rur, Sieg, Weser und Wupper werden auf der Homepage flussgebiete.nrw jeweils regionale Informationsangebote bereitgestellt. Diese umfassen vor allem:

eine Zusammenfassung aktueller Veranstaltungen und Termine, die vollständige Dokumentation der Runden Tische (Einladungen, Unterlagen, Pläne, Protokolle), einen Zugang zur Kartenservice WebGIS, über den Zwischenergebnisse kartographisch dargestellt werden können, DownloadMöglichkeiten für wichtige Dokumente und Karten Informationen über Ansprechpartner Die regional ausgerichteten Internetangebote werden durch die Geschäftsstellen betreut. Die jeweiligen Inhalte orientieren sich dabei an den Bedürfnissen der Akteure und den im Rahmen der Runden Tische erarbeiteten Anforderungen.

Presseinformationen Ein wichtiges Element zur Information der allgemeinen Öffentlichkeit über die beteiligten Akteursgruppen hinaus sind landesweite Presseerklärungen des MUNLV. Tabelle ??? zeigt dabei, dass ein Schwerpunkt der Presseerklärungen auf der Darstellung der Beteiligungsmöglichkeiten liegt. Damit verfolgt das MUNLV das Ziel, neben der Beteiligung der Fachöffentlichkeit die breite Öffentlichkeit über die Beteiligungsmöglichkeiten zu informieren und zur Mitarbeit zu motivieren.

Tabelle 124: Presseerklärungen des MUNLV zu den Beteiligungsmöglichkeiten

Thema der Presseerklärung Datum „Runder Tisch zur Wasserrahmenrichtlinie“ bei der Bezirksregierung Düsseldorf mit NRWUmweltminister Eckhard Uhlenberg 03.03.2008 Mitreden erwünscht – Runder Tisch EMSOWL diskutiert über die Wasserbewirtschaftungsfragen im Bereich der oberen EMS 24.01.2008 Symposium 2008, Start der Runden Tische 21.01.2008 Stellungnahme erwünscht – Offenlegung der nordrheinwestfälischen Wasserbewirtschaftungsfragen 15.01.2008 Gewässerschutz und Gewässerentwicklung in NordrheinWestfalen – Umsetzung der EGWasserrahmenrichtlinie auf einem guten Weg 07.09.2007 Umsetzung der EGWasserrahmenrichtlinie – Alles läuft nach Plan 26.03.2007 Umweltqualitätsnormen im Bereich der Wasserpolitik – Podiumsdiskussion in Brüssel 31.01.2007 Dialog zur Umsetzung der EGWasserrahmenrichtlinie – Tagung des Umweltministeriums am 23. und 24. Januar in Bonn 23.01.2007 Dialog mit internationalen Expertinnen und Experten zur Umsetzung der EGWasserrahmenrichtlinie – Tagung des Umweltministeriums am 17. und 18. Januar 2006 17.01.2006 in Gelsenkirchen Öffentlichkeitsbeteiligung in der Offenlagephase

Im Mittelpunkt der Öffentlichkeitsbeteiligung in der Offenlagephase steht die Anhörung der Öffentlichkeit zu den Entwürfen des Bewirtschaftungsplans und des zugehörigen Maßnahmenprogramms. Ziel dieser Phase der Öffentlichkeitsbeteiligung ist es, die Öffentlichkeit

zu informieren, um konstruktive Stellungnahmen zu den Entwürfen der Bewirtschaftungspläne zu ermöglichen, und zu motivieren, um eine intensive Beteiligung bei der Planung und eine effektive Umsetzung der notwendigen Maßnahmen zu erreichen. Um über die Fachöffentlichkeit hinaus die allgemeine Öffentlichkeit zur Beteiligung zu erreichen werden neben der Fortführung der bewährten Elemente der Beteiligung der Fachöffentlichkeit wie die Runden Tische zusätzliche Aktivitäten zur Bewusstseinsbildung und Information der Öffentlichkeit ergriffen.

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Abbildung 1212: Ziele der Öffentlichkeitsbeteiligung in der Offenlagephase

Unterlagen zur Anhörung Um die Bürgerinnen und Bürgern für die Beteiligung zu motivieren, werden für das Anhörungsverfahren zusätzlich zu den Ergebnissen des Planungsprozesses (Bewirtschaftungsplan, Maßnahmenprogramm, Zusammenfassung nach Anhang VII) und den zugehörigen Hintergrunddokumenten Erläuterungsberichte für die Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung gestellt. Diese Erläuterungsberichte fassen in allgemein verständlicher Form für eine oder mehrere Planungseinheiten die wesentlichen Ergebnisse aus Bestandsaufnahme, Monitoring, Kausalanalyse und Maßnahmenplanung zusammen. Wesentliche Inhalte der Erläuterungsberichte sind dabei

die Beschreibung der aktuellen Situation der Gewässer im jeweiligen Gebiet die Erläuterung der wesentlichen Belastungen, denen die Gewässer ausgesetzt sind und deren Ursachen, die Zusammenstellung von Programmmaßnahmen und deren Verbesserungswirkung für die wesentlichen Belastungen und konkrete Beispiele für wirkungsvolle Verbesserungsmaßnahmen. Die durch Fotos und Abbildungen illustrierten Erläuterungsberichte erlauben es auch Laien, einen Einblick in die Thematik zu bekommen und die wesentlichen Fragestellungen zu verstehen. Dadurch soll ein Grundverständnis für die Aktivitäten der Wasserrahmenrichtlinie erzeugt werden. Darüber hinaus sollen die Bürgerinnen und Bürger motiviert werden, sich intensiver mit der Bewirtschaftungsplanung auseinander zu setzen. Mit Hilfe der Beispiele sollen konkrete Umsetzungsmöglichkeiten und die damit verbundenen Vorteile für Mensch und Umwelt vorgestellt werden. Damit soll bereits in dieser frühen Planungsphase um Unterstützung für die zukünftige Umsetzung von Maßnahmen geworben werden.

Die Erläuterungsberichte stellen damit ein wichtiges Bindeglied zwischen allgemeiner Bewusstseinsbildung für die Öffentlichkeit und fachlicher Planung dar.

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Abbildung 1213: Beispiel aus einem Erläuterungsbericht

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Einholung von Stellungnahmen Die Einholung von Stellungnahmen basiert auf zwei Säulen. Neben der klassischen Auslage der Unterlagen im MUNLV und in den Bezirksregierungen wird ein InternetAngebot zur onlineBeteiligung bereitgestellt. Dadurch wird den Interessierten die Beteiligung deutlich erleichtert.

Im Rahmen der onlineBeteiligung werden den Interessierten die Dokumente zur Stellungnahme (Bewirtschaftungsplan, Maßnahmenprogramm, Zusammenfassung nach Anhang VII und die Steckbriefe) sowie weitere Hintergrundinformationen zur Verfügung gestellt. Die an einer Stellungnahme Interessierten müssen sich im System anmelden und Namen und Adresse angeben, um eine eindeutige Zuordnung der Stellungnahme zu ermöglichen. Danach haben Sie die Möglichkeit, eine Stellungnahme zu den Dokumenten zur Stellungnahme abzugeben. Dabei können sie Ihre Bearbeitung beliebig oft unterbrechen oder korrigieren. Dies macht es für die Interessenten möglich, zwischendurch bei den zuständigen Behörden Fragen zu klären oder Zusatzinformationen einzuholen. Erst mit einem bewussten Versand der Stellungnahme wird diese an das MUNLV als Anhörungsbehörde übertragen. Danach ist eine Änderung der Stellungnahme ausgeschlossen, um Manipulationen zu vermeiden. Das System ist bei der Bezirksregierung Düsseldorf im Rahmen der Regionalplanung mehrfach erfolgreich eingesetzt worden.

Durch dieses Verfahren kann das klassische schriftliche Verfahren vollständig ersetzt werden. Dieses wird jedoch trotzdem angeboten, um durch den Einsatz des Internets keine Hemmschwellen aufzubauen. Dabei ist es Interessierten möglich, bei dem MUNLV, den Geschäftsstellen der Wasserrahmenrichtlinie bei den Bezirksregierungen sowie den Kreisen und kreisfreien Städten die Unterlagen einzusehen und vor Ort Stellungnahmen zur Niederschrift oder schriftlich abzugeben. Darüber hinaus wird angestrebt, dass auch eine Eingabe in das onlineSystem ermöglicht wird. Zusätzlich können Stellungnahmen schriftlich an das MUNLV gesandt werden. Die Stellungnahmen können dabei formlos verfasst werden.

Beteiligungsveranstaltungen / Runde Tische Nach der landesweiten Auftaktveranstaltung zu Beginn der Offenlage sind im Frühjahr 2009 dezentrale Auftaktveranstaltungen der 13 Bezirksregierungen im Rahmen der Gebietsforen vorgesehen. Sie dienen vor allem zu Information der Fachöffentlichkeit und der kommunalpolitischen Akteure. Ziel dieser Veranstaltungen ist es, die Zielgruppen über ihre Beteiligungsmöglichkeiten zu informieren.

Im Anschluss daran sind auf regionaler Ebene Arbeitsgespräche mit den unterschiedlichen Akteursgruppen vorgesehen, um deren fachspezifischen Fragen zu klären und sie bei einer qualifizierten Stellungnahme zu unterstützen. Dabei sollen Veranstaltungen für die unterschiedlichen in den jeweiligen Gebieten relevanten Akteursgruppen angeboten werden.

Nach Abschluss der Offenlegung sind Runde Tische vorgesehen, um gemeinsam mit den unterschiedlichen Akteuren in der Region die eingegangenen Stellungnahmen zu diskutieren. Mit diesen Veranstaltungen sollen die Akteure ein Forum bekommen, um Ihre Stellungnahmen zu erläutern und die jeweiligen Sichtweisen zu verdeutlichen. Auf dieser Basis sollen Umsetzungsstrategien entwickelt werden.

Kommunikationsstrategie zur Aktivierung der Öffentlichkeit Vor allem zur Aktivierung der breiten Öffentlichkeit wird die Anhörung in eine Kommunikationsstrategie eingebettet. Ausgehend von einem einheitlichen Slogan soll der Öffentlichkeit das Bewusstsein für die Bedeutung von Wasser als Lebensgrundlage vermittelt werden.

Die Kommunikationsstrategie ergänzt dabei die formale Offenlage und die vor allem auf die Fachöffentlichkeit ausgerichteten Beteiligungsveranstaltungen.

Ihre wesentlichen Bausteine sind:

Die landesweite Auftaktveranstaltung zur Information der Öffentlichkeit über Möglichkeiten der Beteiligung über die Medien. Im Rahmen dieser Veranstaltung werden sowohl die inhaltlichen Schwerpunkt erläutert als auch die formalen und praktischen Beteiligungsmöglichkeiten vorgestellt. Im Vordergrund des Symposium zur Wasserrahmenrichtlinie steht die Information und der Gedankenaustausch mit der Fachöffentlichkeit. Darüber hinaus wird mit der zu erwartenden Berichterstattung über die Veranstaltung die breite Öffentlichkeit informiert. Die Integration der Vorstellung der Öffentlichkeitsbeteiligung in zielgruppenspezifischen Veranstaltungen beispielsweise der Bauernverbände bzw. der Landwirtschaftskammer, der Naturschutzverbände, der Kommunen oder der IHK. Eine umfassende Öffentlichkeitsarbeit des MUNLV zur Darstellung der unterschiedlichen Aspekte der Wasserrahmenrichtlinie, der Bedeutung der Gewässer und Wassers allgemein. Die Bandbreite reicht dabei von der Nutzung von Wasser als Lebensmittel, der Erholungsnutzung von Gewässern und Ihren Auen sowie deren Bedeutung als Lebensraum für Flora und Fauna, der Gefahren durch Hochwasser bis hin zu Nutzung der Gewässer als Transportweg und zur Energiegewinnung. Große Bedeutung für den Erfolg der Kommunikationsstrategie ist die Einbindung unterschiedlicher Akteure. Ziel ist es, die Aktivitäten der unterschiedlichen Akteure vorzustellen und damit das Bewusstsein in der Öffentlichkeit zu wecken. Das Spektrum reicht dabei von Kommunen, den Naturschutzverbänden, den Wasserverbänden über die Natur und UmweltschutzAkademie NRW (NUA) bis hin zu Schulprojekten Durch die breit angelegten Aktivitäten im Rahmen der Kommunikationsstrategie soll ein breites Spektrum der Bevölkerung angesprochen werden. Es ist erklärtes Ziel der Landesregierung neben der Fachöffentlichkeit auch die breite Öffentlichkeit für die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie zu interessieren und möglichst zu integrieren. Damit sollen die Grundlagen für eine effektive Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie in NordrheinWestfalen gelegt werden.

ToDo|Änderungen an diesem Text werden nicht mehr berücksichtigt Änderungswünsche bitte direkt an Frau FrotscherHoof und IU (klaus.dapp@iuinfo.de) Liste der zuständigen Behörden

ToDo|Änderungen an diesem Text werden nicht mehr berücksichtigt Änderungswünsche bitte direkt an Frau FrotscherHoof und IU (klaus.dapp@iuinfo.de) Einleitung

Die Zuständigkeiten zur Umsetzung der EGWasserrahmenrichtlinie und insgesamt zum Vollzug wasserwirtschaftlicher Aufgaben sind im Landeswassergesetz des Landes NordrheinWestfalen (LWG NRW) und in der Zuständigkeitsverordnung Umweltschutz NordrheinWestfalen (ZustVU)geregelt. Neben Landes und Kommunalbehörden ist der Bund für Maßnahmen an Bundeswasserstraßen betroffen. Die Zuständigkeiten des Bundes sind im Bundeswasserstraßengesetz festgelegt. Im Folgenden werden die Aufgaben der zuständigen Behörden im Zusammenhang mit der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie einzeln beschrieben.

Oberste Wasserbehörde Das Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (MUNLV) mit Sitz in Düsseldorf ist oberste Wasserbehörde des Landes Nordrhein Westfalen. Es ist insbesondere zuständig für die Aufstellung der Maßnahmenprogramme sowie der Bewirtschaftungspläne und damit für die grundlegenden Bewirtschaftungsentscheidungen wie z.B. die Festlegung der Bewirtschaftungsziele. Es ist verantwortlich für die Abstimmung der Monitoringprogramme, Bewirtschaftungsziele und der zugehörigen Maßnahmen in den grenzüberschreitenden Flussgebieten. Es führt auch federführend die Abstimmung mit den betroffenen anderen Fachressorts der Landesregierung durch. Sofern bei den grundlegenden Bewirtschaftungsentscheidungen auch Zuständigkeiten der Wasserstraßenverwaltung betroffen sind, stellt es das Einvernehmen mit dieser her. Das Ministerium organisiert die aktivierende Öffentlichkeitsbeteiligung auf Landesebene. Zur Erstellung der Bewirtschaftungspläne wurde beispielsweise eine Lenkungsgruppe eingerichtet, in der alle wichtigen Fragen bei der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie mit Vertretern der Fachöffentlichkeit besprochen werden. Die Lenkungsgruppe wird unterstützt durch verschiedene Arbeitsgruppen.

Dem Ministerium obliegt die Rechts und Fachaufsicht sowie Koordinationsaufgaben im Hinblick auf die Wasserwirtschaftsbehörden des Landes.

Obere Wasserbehörden Die fünf Bezirksregierungen mit Sitzen in Arnsberg, Detmold, Düsseldorf, Köln und Münster sind die oberen Wasserbehörden in NordrheinWestfalen. Zur Aufstellung von Bewirtschaftungsplänen und Maßnahmenprogrammen wurde dem flussgebietsbezogenen Ansatz der WRRL folgend jeweils eine Bezirksregierung mit der Koordination der Plan und Programmerarbeitung beauftragt. Die Koordination wird von Geschäftsstellen gemäß nachfolgender Tabelle wahrgenommen:

ToDo| Redaktion: Tabelle Menzel Zuständige Behörden

Im Rahmen der Aufstellung der Entwürfe für die Bewirtschaftungspläne sowie im Rahmen der Anhörung führen die Bezirksregierungen die aktivierende Öffentlichkeitsbeteiligung auf regionaler Ebene im erforderlichen Umfang durch. Die Bezirksregierungen sind im Grundsatz zuständig für alle Verwaltungsentscheidungen hinsichtlich der bewirtschaftungsrelevanten Gewässerbenutzungen sowie die strukturgüterelevanten Entscheidungen an den Gewässern erster Ordnung (bei Bundeswasserstraßen: sofern nicht die Wasserstraßenverwaltung zuständig ist) und an den Gewässern zweiter Ordnung. Einzelheiten sind in der Zuständigkeitsverordnung Umweltschutz (ZustVU) festgelegt. Die Bezirksregierungen sind außerdem zuständig für die Gewässeraufsicht in ihrem Bezirk und damit auch für die Überwachung des behördenverbindlichen Teils des Bewirtschaftungsplans.

Gewässer erster Ordnung sind die folgenden Landesgewässer in den in der Tabelle beschriebenen Gewässerabschnitten.

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ToDo| Redaktion: Tabelle Menzel Gewässer 1. Ordnung

Zu den vorstehend aufgeführten Gewässerstrecken gehören auch die Gewässer, die sich von ihnen abzweigen und wieder mit ihnen vereinen (Nebenarme), Altarme und Mündungsarme.

Daneben zählen zu den Gewässern erster Ordnung die Bundeswasserstraßen (s. unten).

Zu den Gewässern zweiter Ordnung zählen in NRW

die Agger, die Ems (soweit nicht Gewässer erster Ordnung), die Emscher, die Erft, die Lenne, die Lippe (soweit nicht Gewässer erster Ordnung), die Niers, die Ruhr (soweit nicht Gewässer erster Ordnung), die Rur, die Sieg von der Quelle bis zur Landesgrenze, die Weser (soweit nicht Gewässer erster Ordnung) und die Wupper. Untere Wasserbehörden Die unteren Wasserbehörden sind in NordrheinWestfalen bei den 54 Kreisen und kreisfreien Städten angesiedelt. Sie sind im Grundsatz zuständig für alle anderen wasserrechtlichen Aufgaben, für die weder die oberste noch die obere Wasserbehörde zuständig sind.

Zuständigkeit an Bundeswasserstraßen Zuständig für Ausbau und Unterhaltung der Bundeswasserstraßen zur Gewährleistung der Sicherheit und Leichtigkeit der Verkehrs ist die Wasserstraßenverwaltung (WSV) des Bundes. Im Rahmen ihrer Zuständigkeiten ist sie auch verantwortlich für die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie. Zu den Bewirtschaftungsplänen muss bei den Fragen, die die Zuständigkeit der Wasserstraßenverwaltung berühren, Einvernehmen zwischen Landesverwaltung und der Wasserstraßenverwaltung hergestellt werden.

Zu den Bundeswasserstraßen in NordrheinWestfalen zählen

der Dortmund Ems Kanal, die Ems, der Mittellandkanal, der Griethauser Altrhein mit Spoykanal, der WeselDattelnKanal und der DattelnHammKanal, der Rhein, der Rhein Herne Kanal mit Verbindungskanal zur Ruhr, die Ruhr und die Weser, mit den im Verzeichnis der früheren Reichswasserstraßen aufgeführten, in Nordrhein Westfalen liegenden Strecken. Gewässermonitoring Zuständig für das Monitoring an den Gewässern in NordrheinWestfalen, die Gegenstand der Berichterstattung nach Wasserrahmenrichtlinie sind (das sind die Gewässer mir einem oberirdischen Einzugsgebiet von > 10 km² sowie das Grundwasser) sind das Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes NordrheinWestfalen und die Bezirksregierungen. Das Monitoring ist zugleich Gegenstand der Ermittlung der Grundlagen der Wasserwirtschaft. Das Landesamt stimmt sich bei der Aufstellung der Messprogramme und bei der Beurteilung mit den Wasserbehörden ab.

Überwachung landwirtschaftlicher Betriebe Zuständig für die Überwachung von landwirtschaftlichen Betrieben im Hinblick auf die Anforderungen der Düngeverordnung sind die beiden Landwirtschaftskammern in NRW als Landesbeauftragte.

Überwachung von Punkteinleitungen Zuständig für die Überwachung von Abwassereinleitungen sind die Bezirksregierungen. Die erforderliche wasserrechtliche Erlaubnis für die Abwassereinleitung erteilt die zuständige Wasserbehörde (abhängig von dem Gewässer, in welches eingeleitet wird, ist dies die Bezirksregierung oder die Untere Wasserbehörde). Diese Behörde ist auch für eine eventuelle ordnungsrechtliche Verfolgung von Verstößen gegen die Einleiterlaubnis zuständig.

Liste der Behörden

ToDo| Redaktion Tabelle aus Bestandsaufnahme ToDo|Änderungen an diesem Text werden nicht mehr berücksichtigt Änderungswünsche bitte direkt an Frau FrotscherHoof und IU (klaus.dapp@iuinfo.de) Anlaufstellen für die Beschaffung der Hintergrunddokumente

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