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Gemeinde Bendestorf

BEBAUUNGSPLAN Nr. 21

„Arbecksweg - Nord“ Stand: mit Örtlichen Bauvorschriften Entwurf März 2018

Übersichtsplan M. 1:5000

Bearbeitung:

GEMEINDE BENDESTORF Bebauungsplan „Arbecksweg - Nord“ Seite 1

PRÄAMBEL UND AUSFERTIGUNG

Auf Grund des § 1 Abs. 3 und des § 10 des Baugesetzbuches (BauGB), des § 84 der Niedersächsischen Bauordnung und des § 58 des Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetzes (NkomVG) hat der Rat der Gemeinde Bendestorf diesen Bebauungsplan, bestehend aus der PLANZEICHNUNG (Teil A) sowie den TEXTLICHEN FESTSETZUNGEN (Teil B), als Satzung be- schlossen.

Bendestorf, den Bürgermeister

RECHTSGRUNDLAGEN

Für diesen Bebauungsplan ist die Baunutzungsverordnung (BauNVO) in der Fassung vom 23.01.1990 (BGBl. I S. 132) zuletzt geändert durch Art. 2 des Gesetzes vom 11. Juni 2013 (BGBI. I S. 1548, 1551 f.) und die Planzeichenver- ordnung (PlanzV 90) in der Fassung vom 18. Dezember 1990 (BGBl. I S. 58) zuletzt geändert durch Artikel 2 des Gesetzes vom 22. Juli 2011 (BGBl. I S. 1509) maßgebend.

HINWEIS ZUM DENKMALSCHUTZ

Im näheren Umfeld des Plangebietes sind archäologische Fundstellen bekannt. Das Auftreten von Funden oder Befunden im Plangebiet ist als hoch einzu- schätzen.

Demzufolge wird darauf hingewiesen, dass gemäß § 14 des Nds. Denkmal- schutzgesetz alle kulturhistorischen Funde unverzüglich und ohne sie vorher zu verändern der zuständigen Dienststelle ( hier: Archäologisches Museum , Museumsplatz 2, 21073 Hamburg ) gemeldet werden müssen.

Sämtliche Erdarbeiten im Geltungsbereich des Bebauungsplanes sind dem Archäologischen Museum Hamburg vorab anzuzeigen.

GEMEINDE BENDESTORF Bebauungsplan „Arbecksweg - Nord“ Seite 5

TEXTLICHE FESTSETZUNGEN (Teil B)

I. BAULICHE NUTZUNG

1. Art und Maß der baulichen Nutzung

1.1. Bei der Ermittlung der Grundflächenzahl ist eine Überschreitung der sonst fest- gesetzten Grundflächenzahl von 0,15 bis zu einer Grundflächenzahl von 0,20 zulässig, wenn die Überschreitung ausschließlich für der Hauptanlage zuzu- rechnende Terrassen zur Anrechnung kommt. Bei der Anwendung der Ziffer I.1.2 bleibt diese Anhebung der Grundflächenzahl unberücksichtigt, d.h. die Gesamtversiegelung darf einen Wert von 0,3 nicht überschreiten.

1.2. Gemäß § 19 Abs. 4 Satz 3 BauNVO wird bestimmt, dass die zulässige Grund- fläche durch die Grundflächen von 1. Garagen und Stellplätzen mit ihren Zufahrten, 2. Nebenanlagen im Sinne des § 14, 3. baulichen Anlagen unterhalb der Geländeoberfläche, durch die das Baugrundstück lediglich unterbaut wird, bis zu 100 vom Hundert überschritten werden darf. Voraussetzung ist, dass der über die Regelüberschreitung hinausgehende Flächenanteil ( 50 vom Hundert) ausschließlich für Zufahrten von Garagen und Stellplätzen genutzt wird und diese gleichzeitig einen wasser- und luftdurchlässigen Aufbau aufweisen. Die Bestimmungen von § 19 Abs. 4 Satz 4 BauNVO gelten darüber hinaus.

2. Überbaubare Bereiche

2.1. Nebenanlagen im Sinne des § 14 BauNVO und bauliche Anlagen im Sinne des § 23 (5) Satz 2 BauNVO sind auf einer Fläche von 5,0 m Breite entlang der öffentlichen Verkehrsflächen und der Geltungsbereichsgrenzen des Bebau- ungsplanes nicht zulässig .

2.2. Ausgenommen von Ziffer 2.1 sind Einfriedungen, Zuwegungen sowie unterirdi- sche Ver- und Entsorgungsanlagen.

3. Zusätzliche Bindung zur zulässigen Zahl der Wohnungen

Ab einer anrechenbaren Grundstücksfläche von mindestens 1200 m² ist eine Wohnung zulässig. Zwei Wohnungen sind ab einer anrechenbaren Grundstücksfläche von mindes- tens 1800 m² zulässig. Ausnahmsweise können zwei Wohnungen bereits ab einer anrechenbaren Grundstücksfläche von 1200 m² zugelassen werden, wenn eine der beiden Wohnungen eine Wohnfläche von 75 m² nicht überschreitet oder die Wohn- fläche einer der beiden Wohnungen mit Ausnahme des Zugangs vollständig im Dachgeschoss angeordnet wird.

GEMEINDE BENDESTORF Bebauungsplan „Arbecksweg - Nord“ Seite 6

4. Maximale Höhenlage der Gebäude

Zur Festsetzung der Höhenlage der Hauptgebäude wird die maximal zulässige Höhe der Erdgeschossfussbodenoberkante über dem ohne Auffüllung vorhan- denen, höchsten an das Gebäude grenzenden Geländepunkt mit 20 cm festge- legt.

II. GRÜNORDNUNG

Nachrichtlicher Hinweis: Sämtliche Maßnahmen zur Räumung der Grundstücke von Bewuchs wie Ge- hölzrodungen oder Beseitigung der sonstigen Vegetation sind in der Zeit vom 1. März bis 30. September jeden Jahres nicht zulässig .

1. Generelle Anforderungen an Pflanzungen

1.1. Für Pflanzungen und Ersatzpflanzungen gemäß den Ziffern 2.1 bis 2.2 sind standortgerechte, heimische Arten gemäß Pflanzliste zu verwenden ( s. Anhang zur Begründung ).

1.2. Anzupflanzende großkronige Laubbäume müssen einen Stammumfang von mindestens 16 cm und anzupflanzende kleinkronige Laubbäume oder Obstbäu- me von mindestens 12 cm in 1 m über dem Erdboden aufweisen.

1.3. Im Wurzelbereich anzupflanzender Bäume ist eine offene Vegetationsfläche mit einer Größe von mindestens 12 m 2 und einer Breite im Stammbereich von min- destens 2 m anzulegen.

1.4. Abgänge von Bäumen mit Pflanzgebot sind unter Einhaltung der Pflanzanforde- rungen der Ziffern 1.1 bis 1.3 zu ersetzen.

2. Pflanz- und Erhaltungsgebote

2.1. Entlang der nordöstlichen Wohngebietsgrenze zur offenen Landschaft südöst- lich der Regenwasserversickerungsanlage sind großkronige Laubbäume in ei- nem durchschnittlichen Abstand untereinander von 12 m (Höchstabstand 15 m) und zu den querverlaufenden Grundstücksgrenzen von 6 m zu pflanzen. Als Alternative können Obstbäume oder kleinkronige Laubbäume bei halbierten Pflanzabständen verwendet werden.

2.2. Je Wohngebäude sind zwei großkronige Laubbäume oder vier Obstbäume bzw. vier kleinkronige Laubbäume zu pflanzen. Die gemäß Ziffer 2.1 angepflanzten Bäume sind anrechenbar.

2.3. Auf den zum Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwick- lung von Boden, Natur und Landschaft ist eine dreireihige Strauch-Baum-Hecke anzulegen. Die Gehölze sind in einem Abstand von 1,5 m in der Reihe und von 1,0 m zwischen den Reihen zu pflanzen. Der Anteil von als Hochstamm oder Heister (mindestens 2 m hoch) zu pflanzenden großkronigen Baumarten hat mindestens 3 % zu betragen. Abgänge von Sträuchern sind wie die von Bäu- men (s. Ziffer 1.4) gleichwertig zu ersetzen. Die nicht mit Gehölzen bepflanzten Flächen sind mit einem kräuterreichen Landschaftsrasen einzusäen und als halbruderale Gras- und Hochstaudenflur zu entwickeln.

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3. Gewässer-, Boden- und Reliefschutz

3.1. Die Durchlässigkeit gewachsenen Bodens ist nach baubedingter Verdichtung wiederherzustellen.

3.2. Private Grundstückszuwegungen und offene Stellplätze dürfen, soweit sie nicht auch gewerblich genutzt werden, nur in wasser- und luftdurchlässigem Aufbau (z.B. Pflasterung auf Sand-/Kiesbett) hergestellt werden.

3.3. Der Auf- und Abtrag von Boden ist nur in absolut notwendigem Umfang zulässig und darf nicht zu einer Überformung der vor der Bebauung bestehenden Gelän- detopographie führen.

III. ÖRTLICHE BAUVORSCHRIFTEN

1. Dächer

1.1. Auf den Hauptgebäuden sind nur Sattel-, Walm- und Krüppelwalmdächer mit gleichem Neigungswinkel der gegenüberliegenden Dachflächen zulässig. Der Neigungswinkel der Hauptdachflächen wird zwischen 35 0 und 50 0 festge- setzt.

1.2. Gebäude sind in Richtung des Firstes zu strecken.

1.3. Drempel sind nur zulässig, wenn an der Außenkante Baukörper ein Maß von 1,00 m von Oberkante Rohdecke bis Oberkante Dachhaut nicht überschritten wird. Die Dachflächen sind so weit herunterzuziehen, dass die Unterkante der Dachrinnen nicht mehr als 20 cm über der Oberkante der Rohdecke liegt .

1.4. Dachaufbauten dürfen sich insgesamt höchstens über die Hälfte der Trauflänge erstrecken. Zum Giebel oder Walm ist dabei ein Abstand von mindestens einem Sechstel der Trauflänge einzuhalten.

1.5. Dachflächenfenster sind nur in den Hauptdachflächen zulässig. Dabei ist zu Zwerchgiebeln und Gauben ein Abstand von mindestens 1,00 m, zu den Ort- gängen von mindestens 2,00 m einzuhalten.

1.6. Als Dachdeckungsmaterial sind nur nichtglänzende Dachdeckungen aus ge- branntem, naturrotem Ton sowie Betondachsteine der Farben Rot, Braun und Anthrazit zulässig.

1.7. Die Materialeinschränkungen der Ziffer 1.6 gelten nicht für Solarelemente, Dachflächenfenster, Wintergärten, Flachdächer sowie für Dächer von Garten- lauben und Geräteschuppen.

2. Außenwandflächen

2.1. Als Material für die Ansichtsflächen der Außenwände von Gebäuden einschließ- lich Garagen und Nebengebäuden sind nur zulässig • Sichtmauerwerk aus Ziegelsteinen in den Farben Rot und Rotbraun, • sichtbares Holzfachwerk in hellgrauen, braunen und dunkelgrünen Farb- tönen mit Ausfachung als Sichtmauerwerk aus Ziegelsteinen in den Farben Rot und Rotbraun, • Holzverschalungen in hellgrauen, braunen, roten und dunkelgrünen Farbtö- nen.

GEMEINDE BENDESTORF Bebauungsplan „Arbecksweg - Nord“ Seite 8

2.2. Die Materialeinschränkungen der Ziffer 2.1 gelten nicht für Gartenlauben, Gerä- teschuppen, Wintergärten, Carports, Fenster und Türen, Giebeldreiecke, Brüs- tungsfelder, Balkongeländer und landwirtschaftliche Gebäude.

2.3. Materialien, die andere vortäuschen, sind nicht zulässig.

3. Ordnungswidrigkeiten

Ordnungswidrig nach § 80 (3) NBauO handelt, wer vorsätzlich oder fahrlässig Baumaßnahmen ausführt oder veranlasst, die gegen die Abschnitte 1 und 2 die- ser örtlichen Bauvorschrift verstoßen. Die Ordnungswidrigkeiten können gemäß § 80 (5) NBauO mit einer Geldbuße bis zu € 500.000 geahndet werden.

VERFAHRENSVERMERKE Planunterlage Kartengrundlage: Liegenschaftskarte Maßstab 1:1000 Gemarkung Bendestorf, Flur 2 (L4-603/2016) Quelle: Auszug aus den Geobasisdaten der Niedersächsischen Vermessungs- und Katasterverwaltung ,

 2016 Herausgeber: Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Niedersachsen (LGLN) - Regionaldirektion Lüneburg - Katasteramt (Luhe) -

Angaben und Präsentationen des amtlichen Vermessungswesens sind durch das Niedersächsische Gesetz über das amtliche Vermessungswesen (NvermG) sowie durch das Gesetz über Urheberrecht und verwandte Schutzrechte (Urheberrechtsgesetz) gesetzlich geschützt. Die Verwendung für nichteigene oder für wirtschaftliche Zwecke und die öffentliche Wiedergabe von Angaben des amtlichen Ver- messungswesens und von Standardpräsentationen ist nur mit Erlaubnis der zuständigen Vermessungs- und Katasterbehörde zulässig. Keiner Erlaubnis bedarf 1. die Verwendung von Angaben des amtlichen Vermessungswesens und von Standardpräsentationen für Aufgaben des übertragenen Wirkungskreises durch kommunale Körperschaften, 2. die öffentliche Wiedergabe von Angaben des amtlichen Vermessungswesens und von Standardpräsentationen durch kommunale Körperschaften, soweit diese im Rahmen ihrer Aufgabenerfüllung eigene Informationen für Dritte bereit- stellen… (Auszug aus § 5 Absatz 3 NvermG) Die Planunterlage entspricht dem Inhalt des Liegenschaftskatasters und weist die städtebaulich bedeutsamen baulichen Anlagen sowie Straßen, Wege und Plätze vollständig nach (Stand vom 11.11.2016). Sie ist hinsichtlich der Darstellung der Grenzen und der baulichen Anlagen geometrisch einwandfrei. Die Übertragbarkeit der neu zu bildenden Grenzen in die Örtlichkeit ist einwandfrei möglich.

Winsen (Luhe), den

LGLN – Regionaldirektion Lüneburg - Katasteramt Winsen (Luhe) Planverfasser Der Entwurf des Bebauungsplans wurde ausgearbeitet von

DIPL.-ING. RALF PETERSEN Mitglied der Ingenieurkammer Niedersachsen

STADTPLANER BERATENDER INGENIEUR Mitglied der Architektenkammer Niedersachsen

BÜRO FÜR STÄDTEBAULICHE PLANUNGEN -Wittenberg, den

Planverfasser

GEMEINDE BENDESTORF Bebauungsplan „Arbecksweg - Nord“ Seite 9

Aufstellungsbeschluss Der Rat der Gemeinde hat in seiner Sitzung am die Aufstellung des Bebau- ungsplans und der Örtlichen Bauvorschrift beschlossen. Der Aufstellungsbeschluss wurde gemäß § 2 Abs. 1 BauGB am ortsüblich bekanntgemacht.

Öffentliche Auslegung Der Rat der Gemeinde hat in seiner Sitzung am dem Entwurf des Bebau- ungsplans, der Örtlichen Bauvorschrift und der zugehörigen Begründungen zuge- stimmt und die öffentliche Auslegung gemäß § 3 Abs. 2 BauGB beschlossen. Ort und Dauer der öffentlichen Auslegung wurden am ortsüblich bekanntge- macht. Der Entwurf des Bebauungsplans, der Örtlichen Bauvorschrift und der zuge- hörigen Begründungen haben vom bis gemäß § 3 Abs. 2 BBauG öffentlich ausgelegen.

Satzungsbeschluss Der Rat der Gemeinde hat den Bebauungsplan und die Örtliche Bauvorschrift nach Prüfung der Anregungen gemäß § 3 Abs. 2 BauGB in seiner Sitzung am als Satzung (§ 10 BauGB) sowie die Begründungen beschlossen.

Bendestorf, den Bürgermeister

Inkrafttreten Der Beschluss des Bebauungsplans und der Örtlichen Bauvorschrift ist gemäß § 10 (3) BauGB am im Amtsblatt für den Landkreis Nr. bekannt- gemacht worden. Der Bebauungsplan und die Örtliche Bauvorschrift sind damit am rechtsverbindlich geworden.

Bendestorf, den Bürgermeister

Verletzung von Vorschriften Innerhalb eines Jahres nach Inkrafttreten des Bebauungsplans sind die Verletzung von Verfahrens- und Formvorschriften und der Vorschriften über das Verhältnis des Bebauungsplans und des Flächennutzungsplans sowie Mängel der Abwägung beim Zustandekommen des Bebauungsplans nicht geltend gemacht worden.

Bendestorf, den Bürgermeister