Frauenorte Niedersachsen Paula Modersohn-Becker
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Tourist Information für Worpswede und das Teufelsmoor frauenORTE Niedersachsen ist eine Initiative des Landes‑ frauenrates Niedersachsen e.V., die Leben und Wirken Sie haben Lust bekommen, sich auf Paulas Spuren zu be‑ bedeutender historischer Frauenpersönlichkeiten lebendig geben und möchten das Künstlerdorf Worpswede werden lässt und in der breiten Öffentlichkeit bekannt macht. besuchen? Nehmen Sie Kontakt zu uns auf! Wir beraten Die Initiative will auch dazu beitragen, dass Frauengeschichte Sie gern zu kulturellen Angeboten, Veranstaltungen und und Frauenkultur einen festen Platz im Spektrum kultur‑ Ortsführungen, Übernachtungen und Gastronomie, touristischer Angebote erhalten. Tickets und Arrangements und helfen Ihnen bei der Buchung. Besuchen Sie uns in der Tourist‑Information Näheres unter: www.frauenorte-niedersachsen.de Worpswede. Informationen und Buchungen: Bergstraße 13, 27726 Worpswede Tel. 04792‑935820 info@worpswede‑touristik.de Veranstalter: Fax:04792‑935823 www.worpswede‑touristik.de Öffnungszeiten: April – Oktober Mo – Sa 10.00 –17.00 Uhr www.gemeinde‑worpswede.de So 10.00 –15.00 Uhr November – März Mo – So 10.00 –15.00 Uhr Herausgeberinnen: Redaktionelle Mitarbeit: Heike Grotheer Cornelia Hagenah Öffnungszeiten an Feiertagen: Gleichstellungsbeauftragte Birgit Nachtwey www.worpswede-touristik.de/oeffnungszeiten/ der Gemeinde Worpswede Bauernreihe 1, 27726 Worpswede Grafische Gestaltung: Ueli Heer Klaudia Krohn www.bauer‑heer.de Museum am Modersohn-Haus Kulturbeauftragte www.museum-modersohn.de der Gemeinde Worpswede Bergstraße 1, 27726 Worpswede 2021 Februar Stand: Die Worpsweder Museen www.worpsweder-museen.de Wir bedanken uns bei unseren Förder*innen: Galerie Altes Rathaus www.galerie-altes-rathaus-worpswede.de Gästeführer sowie allen weiteren Unterstützer*innen WORPSWEDE-TEUFELSMOOR e.V. www.worpswede-fuehrung.de Titelfotos: Paula Paula Modersohn-Becker, Selbstbildnis mit Hand am Kinn, 1906, Modersohn-Becker WV Nr. 676, Foto © Landesmuseum Hannover 1876 – 1907 Detail-Foto © Archiv des Otto-Modersohn-Museums, Fischerhude „ ... daß ich mich verheirate, Die Ehe mit Otto Modersohn ist nicht ohne Spannungen. Eine gleichberechtigte Künstlerehe ist angesichts der soll kein Grund sein, herrschenden Konventionen kaum möglich. Der innere Drang, etwas aus sich zu machen und als Künstlerin daß ich nichts werde.“ Anerkennung zu finden, wird immer größer. Gegen das Unverständnis der Männerwelt, den Widerstand der Paula Becker, Brief an die Mutter, 3.11.1900 Familie und den Spott der Kunstkritik malt Paula Moder‑ sohn‑Becker unbeirrt ihre Bilder. 1906 plant sie einen längeren Aufenthalt in Paris und Paula Modersohn-Becker, Alte Scheune im Abendlicht, um 1900, WV 84, Worpsweder Kunsthalle, © Rüdiger Lubricht/Worpsweder Musemsverbund beschließt, sich von ihrem Mann zu trennen. Als wirtschaft‑ liche Sorgen den Traum der Eigenständigkeit überschatten, Während eines England‑Aufenthaltes erhält sie ersten gibt sie diesen Gedanken auf und kehrt nach glücklicher Zeichenunterricht, später nimmt sie Malunterricht im Verein Versöhnung in ihr früheres Leben nach Worpswede zurück. der Berliner Künstlerinnen und Kunstfreundinnen. In dieser Zeit entstehen bahnbrechende Werke. Mit ihrer Schwangerschaft erfüllt sich ein langersehnter Wunsch. Im Sommer 1897 hält sie sich erstmals in Worpswede auf. Doch wenige Tage nach der Geburt ihrer Tochter Mathilde Sie knüpft Kontakt zum Maler Fritz Mackensen, der als stirbt Paula Modersohn‑Becker mit nur 31 Jahren – Entdecker der Künstlerkolonie gilt. Er wird ihr Lehrer, als sie am 20. November 1907 – an einer Embolie. im Herbst 1898 ins Künstlerdorf übersiedelt. 1901 heiratet sie den Landschaftsmaler Otto Modersohn, dessen erste Ehefrau Posthum tritt ein immens ein Jahr zuvor verstorben war. Entgegen der gesellschaftlichen großes Schaffenswerk Konvention, sich nach der Hochzeit ausschließlich dem zutage. Bäuerliche Frauen Haushalt und der Kindererziehung zu widmen, behält sie ihr und Kinder, Selbstbildnisse – Atelier und setzt die künstlerische Arbeit fort. sie ist die erste Frau, die sich als Akt selbst malt – und Familie Modersohn, um 1901, © Archiv des Otto-Modersohn-Museums, Fischerhude Von 1900 bis 1907 reist Paula Stillleben bestimmen ihre Modersohn‑Becker wiederholt Motivwahl. Ausgehend Paula Modersohn‑Becker (1876‑1907) ist heute eine inter‑ – ohne ihren Mann – nach Paris vom Naturlyrismus der national anerkannte Künstlerin. Zu Lebzeiten bleibt ihr dieser und studiert während der Jahrhundertwende erreicht Ruhm verwehrt. Als „Malweib“ belächelt und kritisiert, lebt mehrmonatigen Aufenthalte die Malerin in ihren Bildern Paula Modersohn‑Becker in einer Zeit, in der Frauen als an der Akademie Colarossi eine künstlerische Hand‑ eigenständige Künstlerinnen nicht wahrgenommen werden. und an der École des Beaux‑ schrift, die sie zu einer Paula Modersohn-Becker, Bäuerin mit Allein durch ihren unbeirrten Willen und ihren Mut, selbst Arts. Paris bietet bessere Kopf tuch und erhobener Hand, um 1905, Wegbereiterin des deut‑ persönliche Einschränkungen hinzunehmen, gelingt es ihr, Ausbildungsmöglichkeiten WV 555, Museum am Modersohn-Haus, schen Expressionismus © Eike Knopf die eigenen Ziele zu verfolgen und kontinuierlich an ihrem für Frauen und Museen wie macht. Neben ihrer Kunst künstlerischen Ausdruck zu arbeiten. Galerien animieren zur Aus‑ stellen Briefe und Tagebücher bedeutende Dokumente einandersetzung mit den ihres inneren Kampfes als Frau und Künstlerin dar. Paula Modersohn-Becker, Elsbeth mit blauer Am 8. Februar 1876 wird Paula Becker in Dresden geboren. Schleife im Haar, um 1902, WV 267, großen Meistern und der Die gutbürgerliche Familie zieht 1888 nach Bremen. Früh Museum am Modersohn-Haus, © Eike Knopf künstlerischen Avantgarde. 1927 wird in Bremen in der Böttcherstraße weltweit das zeigt sich Paula Beckers Interesse an Kunst; auf Drängen der Intensiven Einfluss haben Werke von Cézanne und Gauguin, erste Museum, das einzig einer Künstlerin gewidmet ist, Eltern besucht sie nach der Schulausbildung zunächst ein deren große Bedeutung Paula Modersohn‑Becker als eine der eröffnet. Dauerhaft werden hier heute Meisterwerke seiner Lehrerinnenseminar. ersten unter den Künstler*innen in Deutschland erkennt. Namensgeberin Paula Modersohn‑Becker präsentiert. AUF PAULAS SPUREN IN WORPSWEDE „ Dies ist für mich die liebste Stube aus meinem ganzen Leben.“ Paula Modersohn-Becker, Brief an Rainer Maria Rilke, 5. 4.1907 e ß © Klaudia Krohn © Klaudia a tr S U „Und ist das Hiersein wundervoll! ... m r b te ec d kw e und dazwischen zwitschert unser kleines eg st Weyerdeelen Im Brünjeshof hat Paula Modersohn‑Becker einn e v Mädchen und lacht und lacht.” 3 Atelier angemietet, dass sie auch nach ihrere Hoch‑ M zeit beibehält. Es dient als ihre Arbeitsstätte und privates Paula Becker, Brief an Marie Hill, 23. 3.1901 Refugium zugleich. Die Wände, unten ultramarin und Schlußdorfer Straße oben türkis gestrichen, getrennt durch ein rotbraunes Band, bilden für zahlreiche Werke den Hintergrund. Besuche empfängt sie selten. In Anspielung auf das Mit der Heirat im Mai 1901 zieht Paula Modersohn‑ Muster eines Wandbehangs, spricht der Dichter‑Freund 1 Becker in das kleine holzverkleidete Haus Otto „Heute zeichnete ich ein zehnjähriges Rainer Maria Rilke poetisch vom „Lilienatelier“. In das Modersohns, der hier mit seiner Tochter Elsbeth lebt. Mägdlein aus dem Armenhaus.“ Reetdach lässt Otto Modersohn ein Oberlicht einbauen, Euphorisch gestaltet Paula das neue Heim und auch den Birkenweg eg das von der Straßenseite heute noch gut zu erkennen ist. -W nen Garten. Hier ist fortan das Familienleben verortet; ein Paula Becker, Tagebuch, 18.10.1898-Vin C arl Hausmädchen unterstützt die Hausherrin im Alltag. Im Luck 1913 wird das Haus an den Maler Carl Emil Uphoff Im Nach dem frühen Tod Paula Modersohn‑Beckers, verkauft Otto- W Modersohn- verkauft, dessen Nachfahren das einstige Atelier derzeit Weg Otto Modersohn das Haus. Er verlässt Worpswede und r o c als Ferienwohnung vermieten. k zieht nach Fischerhude. Zwischenzeitlich sogar als Polizei‑ m In direkter Nachbarschaft zum Wohnhaus befindetKunstcentrum In de Wischen o nde o 2 Alte Molkerei Station genutzt, wird das Haus 1997 für die Öffentlich‑m Bra r sich zu Lebzeiten von Paula ModersohnNeu-Oster- ‑Becker das I Richard- weder Straße keit zugänglich. Als privates Museum mit eigener Worpsweder Armenhaus.Oelze-Ring Für die Künstlerin bieten sich die Bernhard- Osterweder Straße Neu Sammlung an Worpsweder Kunst, werden über 20 Werke Bewohner des Hauses, jung oderHuys-Ring alt, als willkommene und Helgoland der Künstlerin gezeigt. zudem kostengünstige Modelle an. Anfangs entstehen Im Hans-am-Ende-Weg großformatige Zeichnungen, W später farbkräftige Gemälde, Vor Weyerdeelen ie se Worpswede die ihre Entwicklung spiegeln.ng ru Bahnhofstraße nd Auf der Dohnhorst Elze Peter Brandt,©Karl Bildarchiv Sophie-Bötjer-Weg Heute hat hierK dieatte nkommunalepad „GalerieGartenweg Altes Rathaus“ © Birgit Nachtwey ihren Sitz. Sie bietet den ortsansässigen Künstler*innenAuf der Dohnhorst eine Plattform für Ausstellungen. Die Kunstschule Im Rusch Im Schluh „PAULA ‑ lebendiger Galerieraum“ mit ihren Kreativ‑ Wilhelm-Scharrelmann-Weg angebotenSophie-Scholl-Weg ist hier ebenfalls zuhause. Hammeweg Galerie Altes Rathaus, Bergstraße 1 Brünjeshof, Ostendorfer Straße 25 (privat) Hem be Museum am Museum am Modersohn-Haus, Hembergerstraße 19 rgs Modersohn-Haus tra ße 1 FindorffstraßeZions- Bergstraße olzer Straße 5 kirche 2 erh Fritz-Overbeck-Weg st 6 Galerie O Altes Rathaus Fritz-Mackensen-Weg Bernhard- Hoetger-Weg