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Zulassungsantrag der ProSiebenSat.1 TV Deutschland GmbH für die Fernsehvollprogramme Sat.1, und ProSieben sowie für das Fernsehspartenprogramm

Aktenzeichen: KEK 699-1 bis -4

Beschluss

In der Rundfunkangelegenheit

der ProSiebenSat.1 TV Deutschland GmbH, vertreten durch die Geschäftsführer Jür- gen Hörner, Zeljko Karajica und Dr. Gunnar Wiedenfels, Medienallee 7, 85774 Unter- föhring - Antragstellerin - w e g e n

Zulassung zur bundesweiten Veranstaltung der Fernsehvollprogramme Sat.1, kabel eins und ProSieben sowie des Fernsehspartenprogramms sixx hat die Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) auf Vorlagen der Medienanstalt Hamburg / Schleswig-Holstein (MA HSH) und der Bremischen Landesme- dienanstalt (brema) vom 12.04.2012, der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) vom 13.04.2012 und der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) vom 16.04.2012 in der Sitzung am 12.06.2012 unter Mitwirkung ihrer Mitglieder Prof. Dr. Sjurts (Vorsitzende), Prof. Dr. Müller-Terpitz (stv. Vorsitzender), Dr. Brautmeier, Prof. Dr. Dörr, Fuchs, Dr. Grüning, Dr. Hornauer, Dr. Lübbert, Prof. Dr. Mailänder, Prof. Dr. Schwarz und Prof. Thae- nert entschieden:

Den von der ProSiebenSat.1 TV Deutschland GmbH mit Schreiben vom 02.04.2012 bei der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM), der Me- dienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb), der Medienanstalt Hamburg / Schles- wig-Holstein (MA HSH) und der Bremischen Landesmedienanstalt (brema) be- antragten Zulassungen zur Veranstaltung der bundesweiten Fernsehvollpro- gramme Sat.1, kabel eins und ProSieben sowie des bundesweiten Fernsehspar- tenprogramms sixx stehen Gründe der Sicherung der Meinungsvielfalt im Fern- sehen nicht entgegen. 2

Begründung

I Sachverhalt

1 Zulassungsanträge

1.1 Die Antragstellerin plant, die derzeit von ihren Tochtergesellschaften gehaltenen Zulassungen für die Programme Sat.1, kabel eins und ProSieben sowie die von ei- ner direkten Tochtergesellschaft der ProSiebenSat.1 Media AG gehaltene Zulas- sung für das Programm sixx unmittelbar bei ihr zu bündeln und selbst als Veranstal- terin dieser Programme aufzutreten. Mit Schreiben vom 02.04.2012 hat sie vor die- sem Hintergrund die nachfolgenden Zulassungsanträge gestellt. Dabei wurden die Zulassungen jeweils für „den nach dem Rundfunkstaatsvertrag maximal möglichen Zeitraum“ mit Wirksamkeit ab dem 01.01.2013 beantragt. Die jeweils längstmögliche Geltungsdauer von Zulassungen bestimmt sich nach Landesrecht, der Rundfunk- staatsvertrag enthält hierzu keine Vorgaben.

1.2 Zulassungsantrag für das Programm Sat.1 (Az.: KEK 699-1)

Die Antragstellerin hat bei der MA HSH die Zulassung des bundesweiten Fernseh- vollprogramms Sat.1 beantragt. Nach § 17 Abs. 1 Satz 3 des Staatsvertrags über das Medienrecht in Hamburg und Schleswig-Holstein beträgt der längstmögliche Zu- lassungszeitraum zehn Jahre. Die MA HSH hat der KEK den Antrag mit Schreiben vom 12.04.2012 zur medienkonzentrationsrechtlichen Prüfung vorgelegt.

1.3 Zulassungsantrag für das Programm sixx (Az.: KEK 699-2)

Bei der brema hat die Antragstellerin die Zulassung des bundesweiten Fernsehspar- tenprogramms sixx beantragt. Nach § 6 Abs. 1 des Bremischen Landesmedienge- setzes kann die Zulassung höchstens für zehn Jahre erteilt werden. Die brema hat der KEK den Antrag mit Schreiben vom 12.04.2012 zur medienkonzentrationsrecht- lichen Prüfung vorgelegt.

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1.4 Zulassungsantrag für das Programm kabel eins (Az.: KEK 699-3)

Die Antragstellerin hat bei der BLM die Zulassung des bundesweiten Fernsehvoll- programms kabel eins beantragt. Gemäß § 26 Abs. 1 Satz 2 des Gesetzes über die Entwicklung, Förderung und Veranstaltung privater Rundfunkangebote und anderer Telemedien in Bayern wird die Zulassung „in der Regel“ für acht Jahre erteilt. Die BLM hat der KEK den Antrag mit Schreiben vom 13.04.2012 zur medienkonzentra- tionsrechtlichen Prüfung vorgelegt.

1.5 Zulassungsantrag für das Programm ProSieben (Az.: KEK 699-4)

Die Zulassung des bundesweiten Fernsehvollprogramms ProSieben hat die Antrag- stellerin bei der mabb beantragt. Der maximal mögliche Zulassungszeitraum beträgt gemäß § 28 Abs. 4 Satz 1 des Staatsvertrags über die Zusammenarbeit zwischen Berlin und Brandenburg im Bereich des Rundfunks sieben Jahre. Die mabb hat der KEK den Antrag mit Schreiben vom 16.04.2012 zur medienkonzentrationsrechtli- chen Prüfung vorgelegt.

1.6 Werbefenster für die Schweiz und Österreich

Die beantragten Programme sollen wie bisher bundesweit verbreitet werden. Die Anträge umfassen darüber hinaus auch die Berechtigung zur Verbreitung der Pro- gramme mit der jeweiligen Einfügung von Fernsehwerbung für Zuschauer in der Schweiz und Österreich.

2 Programmstruktur und Verbreitung

2.1 Programmstruktur

2.1.1 Sat.1

Sat. 1 ist ein bundesweites ganztägiges Fernsehvollprogramm mit dem Schwer- punkt auf Unterhaltungsformaten und Informationssendungen. Das Programm wird gegenwärtig auf Grundlage einer bis zum 31.05.2020 befristeten Zulassung der Landeszentrale für Medien und Kommunikation Rheinland-Pfalz (LMK) veranstaltet.

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2.1.2 sixx

Das Programm sixx ist ein ganztägiges Fernsehspartenprogramm, das sich an das weibliche Publikum richtet. Inhaltlich greift das Programm Themen wie Mode, Life- style, Beauty, Food und Gesundheit auf. Neben Eigenproduktionen werden ver- schiedene US-Serien, Spielfilme und Talkshows ausgestrahlt. Die Programmveran- staltung erfolgt auf Grundlage einer bis zum 04.02.2016 befristeten Zulassung der mabb.

2.1.3 kabel eins

kabel eins ist ein unterhaltungsorientiertes Fernsehvollprogramm. Es besteht schwerpunktmäßig aus Spielfilmen, Fernsehserien, Shows, Nachrichtensendungen, Reportagemagazinen und Dokumentationssendungen. Die aktuelle Zulassung er- teilte die BLM befristet bis zum 29.02.2020.

2.1.4 ProSieben

ProSieben ist ein Fernsehvollprogramm, das Unterhaltungsformate sowie Informa- tions- und Dokumentationssendungen enthält. Der programmliche Schwerpunkt liegt auf Spielfilmen, Serien, Comedy- und Show-Formaten sowie Infotainment- Magazinen. Das Programm wird auf Grundlage einer bis zum 04.02.2016 befristeten Zulassung der mabb veranstaltet.

2.2 Verbreitung

Die Programme Sat.1, sixx, kabel eins und ProSieben werden jeweils frei empfang- bar über Satellit (Astra), über Kabel in den Netzen der Kabel Deutschland Vertrieb und Service GmbH, der Kabel Baden-Württemberg GmbH & Co. KG, der Unityme- dia NRW GmbH und der Unitymedia Hessen GmbH & Co. KG, der PrimaCom AG, der Tele Columbus GmbH, im Kabelkiosk-Angebot der Eutelsat visAvision GmbH und als IPTV über die Plattformen der Deutsche Telekom AG, der Telefonica Ger- many GmbH & Co. OHG und der Vodafone D2 GmbH verbreitet. Zudem sind die Programme terrestrisch (DVB-T) zu empfangen. Hochauflösende Versionen der Programme werden über Satellit (HD+/Astra) ausgestrahlt. Über die Internetpräsen- zen der Programme können ausgewählte Inhalte als Videos abgerufen werden (Streaming). Hinsichtlich der zur Programmverbreitung geschlossenen Plattformver- 5

träge wird auf die Ausführungen in den Beschlüssen der KEK i. S. ProSiebenSat.1, Az.: KEK 464/465/467, I 4, und i. S. , Az.: KEK 643, I 2.3, verwiesen.

3 Antragstellerin und Beteiligte

3.1 ProSiebenSat.1 TV Deutschland GmbH

3.1.1 Gesellschaftszweck der Antragstellerin ist die Veranstaltung und Verbreitung von Fernsehsendungen, der Erwerb, das Halten und die Verwaltung von Beteiligungen an Unternehmen, die im Bereich des deutschsprachigen, frei empfangbaren Fern- sehens, insbesondere als Veranstalter von Fernsehsendungen, sowie im Bereich des deutschsprachigen Rundfunks tätig sind, die Verwaltung sonstigen eigenen Vermögens, die Beschaffung, Herstellung und Veräußerung von Film- und Fernseh- produktionen und der Erwerb und die Vergabe von Rechten aller Art sowie das Mer- chandising- und Multimedia-Geschäft. XXX …

Gegenwärtig sind die Sat.1 SatellitenFernsehen GmbH, die ProSieben Television GmbH und die kabel eins Fernsehen GmbH, welche die Programme Sat.1, ProSie- ben und kabel eins veranstalten, 100%ige Tochtergesellschaften der Antragstellerin.

3.1.2 Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag

Zwischen der ProSiebenSat.1 TV Deutschland GmbH und ihrer Muttergesellschaft, der ProSiebenSat.1 Media AG, besteht ein Beherrschungs- und Gewinnabführungs- vertrag. XXX …

3.2 ProSiebenSat.1 Media AG

3.2.1 Sämtliche Anteile der Antragstellerin hält die ProSiebenSat.1 Media AG. Diese ist zudem 100%ige Muttergesellschaft der Veranstalterin der Pay-TV-Programme Sat.1 emotions , ProSieben FUN und , der SevenSenses GmbH, sowie der ProSiebenSat.1 Erste Verwaltungs GmbH, welche Zulassungen für das Programm sixx sowie vier weitere digitale, bislang jedoch noch nicht auf Sendung gegangene Free-TV-Programme (ProSiebenSat.1 Family , ProSiebenSat.1 Fic- tion, ProSiebenSat.1 Favorites und ProSiebenSat.1 Facts ) hält (vgl. Beschluss i. S. SevenSenses, Az.: KEK 291, und i. S. ProSiebenSat.1 Erste Verwaltungsge- sellschaft, Az.: KEK 352).

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3.2.2 Die ProSiebenSat.1 Media AG ist eine an der Frankfurter Börse notierte Aktienge- sellschaft. Gegenstand des Unternehmens ist nach Vorliegen der gegebenenfalls erforderlichen medienrechtlichen Genehmigungen die Veranstaltung und Verbrei- tung von Fernsehsendungen sowie die Beschaffung, Herstellung und Veräußerung von Film- und Fernsehproduktionen und der Erwerb und die Vergabe von Rechten aller Art sowie das Merchandising- und Multimedia-Geschäft (§ 2 Abs. 1 der Sat- zung, abrufbar im Internet unter www.prosiebensat1.com). Das Grundkapital beträgt 218.797.200 €, eingeteilt in 109.398.600 auf den Namen lautende stimmberechtigte Stammaktien und ebenso viele auf den Inhaber lautende stimmrechtslose Vorzugs- aktien (§ 4 Abs. 1 und 2). Die Namensaktien sind nur mit Zustimmung des Vor- stands übertragbar, die zu erteilen ist, soweit dadurch keine Beteiligung an der Ge- sellschaft begründet wird, die medienrechtlich vorgegebene Grenzen überschreitet (§ 5 Abs. 4). Beschlüsse der Hauptversammlung bedürfen grundsätzlich als Stim- menmehrheit der einfachen Mehrheit der abgegebenen Stimmen und als Kapital- mehrheit der einfachen Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grund- kapitals; jede Stückaktie (mit Ausnahme der Vorzugsaktien ohne Stimmrecht) ge- währt eine Stimme (§ 16 Abs. 2 und 3, § 19 Abs. 3). Der Aufsichtsrat von ProSie- benSat.1 besteht aus neun Mitgliedern (§ 8 Abs. 1). Derzeit gehören ihm jeweils drei Vertreter von Permira und KKR, ein Vertreter der Telegraaf Media Groep N.V. sowie zwei weitere Mitglieder an (vgl. Angaben unter www.prosiebensat1.com).

3.2.3 Kerngeschäftsfeld von ProSiebenSat.1 ist das werbefinanzierte Fernsehen; Kern- markt der Sendergruppe ist Deutschland. Ferner ist ProSiebenSat.1 in den Berei- chen TV-Produktion (Red Arrow Entertainment GmbH, SevenPictures Film GmbH), Merchandising, Multimedia, Musiklabel und Künstlervermarktung (Starwatch Enter- tainment GmbH) sowie Dienstleistungen rund um die Film- und Fernsehproduktion tätig. Zu den Online-Aktivitäten von ProSiebenSat.1 gehören u. a. die Internet- Angebote Sat1.de, ProSieben.de, kabeleins.de, sixx.de, wetter.com, fem.com, loka- listen.de, webnews.de und autoplenum.de sowie das Video-on-Demand-Portal Maxdome und die Video-Community MyVideo. ProSiebenSat.1 zählt sich zu den führenden Medienunternehmen in Europa und betreibt über Deutschland hinaus TV- Sender in acht weiteren Ländern und Radiostationen in sechs weiteren Ländern.

3.2.4 Die Lavena 1 S.A.R.L. hält über eine Kette von 100%igen Tochtergesellschaften 88 % der Stammaktien und 18,03 % der Vorzugsaktien der ProSiebenSat.1 Media AG (vgl. hierzu im Einzelnen Beschluss der KEK vom 11.10.2011, Az.: KEK 675). XXX … 7

Jeweils 50 % der Anteile an der Lavena 1 S.A.R.L. halten Fonds der Permira- Gruppe und der Kohlberg Kravis Roberts-Gruppe.

3.2.4.1 Die Permira Holdings Limited („ Permira “) mit Sitz in Guernsey/Kanalinseln ist die Holdinggesellschaft der Permira-Gruppe. Permira ist ein seit 1985 auf europäischer Ebene tätiges Private-Equity-Beteiligungsberatungs- und Managementunternehmen und managt Fonds in einem Gesamtvolumen von derzeit ca. 20 Mrd. €. Das Vermö- gen der Permira-Fonds resultiert aus Anlagen von mehr als 180 zumeist internatio- nal agierenden Investoren, darunter Pensionskassen, Stiftungen, Banken, Wohl- fahrtsverbände, staatliche Entwicklungsbehörden oder Lebensversicherungen (vgl. Angaben unter www.permira.de). In Deutschland ist Permira durch die Permira Be- teiligungsberatung GmbH, Frankfurt, vertreten, die die an der Lavena 1 S.A.R.L. be- teiligten Fondsgesellschaften berät. XXX … Zur Beteiligungsstruktur von Permira im Einzelnen vgl. Beschluss der KEK vom 06.02.2007, Az.: KEK 390, I 3.4.

Eine von Permira kontrollierte Investorengesellschaft ist Mehrheitsanteilseignerin der All3Media Group, dem nach eigener Darstellung größten unabhängigen Fern- sehproduktionsunternehmen Großbritanniens. Die All3Media-Gruppe ist in Deutsch- land mit ihrer Tochtergesellschaft MME Moviement (filmpool Film- und Fernsehpro- duktion GmbH, MME GmbH, white balance GmbH) in der Film- und Fernsehproduk- tion tätig. Ferner sind von Permira kontrollierte Fondsgesellschaften im Medienbe- reich u. a. an der NDS Group beteiligt, die Verschlüsselungstechniken für die Fern- sehübertragung anbietet (der Verkauf dieser Beteiligung ist für die zweite Hälfte des Jahres 2012 vorgesehen).

3.2.4.2 Das Private-Equity-Unternehmen Kohlberg Kravis Roberts & Co. („ KKR “) wurde 1976 in New York/USA gegründet und unterhält weltweit 14 Standorte. Die KKR & Co. L.P. ist die Holdinggesellschaft für das weltweite Asset-Management von KKR. Sie kontrolliert mittelbar die KKR Fund Holdings L.P., die Dachgesellschaft der an der Lavena 1 S.A.R.L. beteiligten KKR-Gesellschaften. Die KKR & Co. L.P. ist seit Juli 2010 an der New York Stock Exchange notiert. Ihr General Partner ist die KKR Management LLC, an der ausschließlich leitende Angestellte von KKR beteiligt sind. XXX … Zur Beteiligungsstruktur von KKR im Einzelnen vgl. Beschluss der KEK vom 11.01.2011, Az.: KEK 651/654 (-1 bis -6), I 1.1.

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Neben der mittelbaren Beteiligung an der ProSiebenSat.1 Media AG halten von KKR kontrollierte Fondsgesellschaften zudem die Anteilsmehrheit an der BMG Rights Management (Musikrechte), einem Gemeinschaftsunternehmen mit der Ber- telsmann AG, sowie Beteiligungen an The Nielsen Company B.V. (ACNielsen (Mar- ketinginformation), Nielsen Media Research (Medieninformation)) und an der austra- lischen Seven West Media Group, zu der das führende australische Free-TV- Netzwerk Seven Network, der Zeitschriftenverlag Pacific Magazines und das Enter- tainment-Portal Yahoo!7 (ein Gemeinschaftsunternehmen der Seven West Media Group und der Yahoo! Inc.) gehören.

3.2.5 12 % der Stammaktien von ProSiebenSat.1 hält mittelbar die Telegraaf Media Groep N.V. („ TMG “), Amsterdam/Niederlande. Die TMG ist eine börsennotierte Akti- engesellschaft nach niederländischem Recht.

3.2.6 Von den restlichen 82 % der Vorzugsaktien (s. o. I 3.2.2) hielt ProSiebenSat.1 zum 31.12.2011 insgesamt 7,03 % in Eigenbesitz; 74,94 % der Vorzugsaktien befinden sich in Streubesitz (vgl. Angaben unter www.prosiebensat1.de/de/investor- relations/aktie/aktienrueckkauf).

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3.3 Beteiligungsübersicht

von Permira beratene Fonds von Kohlberg Kravis Roberts (KKR) beratene Fonds Permira IV L.P.2 (39,27 %) P4 Sub L.P.1 (9,72 %) KKR Glory (KPE) Limited (12,44 %) Permira Investments Limited (0,79 %) KKR Glory (2006) Limited (5,80 %) P4 Co-investments L.P. (0,22 %) KKR Glory (European II) Limited (31,76 %) 50 50 Inhaber von Familie Van andere Hinterlegungs- Puijenbroek Anteilseigner scheinen Lavena 1 S.A.R.L. 100 32,5 4,1 63,4 Lavena 2 S.A.R.L. 100 Telegraaf Media Groep Lavena 3 S.A.R.L. N.V. 100 100 Lavena Holding 1 GmbH

Telegraaf Media (18,03 Vorzugsaktien) 88 (Stammaktien) International B.V. ProSiebenSat.1 Media AG 12 (Stammaktien (Z)) (Vorzugsaktien: 7,03 % Eigenbesitz; Streubesitz 74,94 %)

100 100 100

ProSieben FUN Sat.1 ProSiebenSat.1 Family* kabel eins classics ProSieben ProSiebenSat.1 Fiction* Sat.1 emotions kabel eins ProSiebenSat.1 Favorites* sixx ProSiebenSat.1 Facts* SevenSenses GmbH ProSiebenSat.1 ProSiebenSat.1 Erste TV Deutschland GmbH Verwaltungs GmbH

*: zurzeit noch nicht auf Sendung Veranstalter, dessen Programm der ProSiebenSat.1 Media AG, Stand: 05/2012 Z: Zwischengesellschaften ausge- KKR und Permira zuzurechnen ist klammert

II Verfahren

1 Die Vollständigkeitserklärung der Veranstalterin liegt vor. Die Kommission hat der MA HSH, der brema, der BLM und der mabb Gelegenheit zur Stellungnahme gege- ben.

2 Die ZAK hat in ihrer Sitzung am 22.05.2012 Zulassungen für die Programme Pro- Sieben, kabel eins und sixx unter dem Vorbehalt der medienkonzentrationsrechtli- chen Prüfung durch die KEK jeweils ab 01.01.2013 erteilt. Die bestehenden Lizen- zen müssen zuvor zurückgegeben werden. Über die beantragte Zulassung für das Programm Sat.1 wurde aufgrund von noch zu klärenden Fragen im Zusammenhang 10

mit der Verpflichtung zur Ausstrahlung von Regionalfenstern und Drittsendezeiten zunächst nicht entschieden.

III Medienkonzentrationsrechtliche Beurteilung

1 Bestätigungsvorbehalt der KEK

Nach § 20 Abs. 1 Satz 1 RStV bedürfen private Veranstalter einer Zulassung. Fra- gestellungen der Sicherung der Meinungsvielfalt werden von der KEK nach Vorlage durch die zuständige Landesmedienanstalt beurteilt.

2 Zurechnung von Programmen

2.1 Der Antragstellerin werden die Programme Sat.1, kabel eins und ProSieben bislang gemäß § 28 Abs. 1 Satz 1, 2. Alt. RStV sowie die übrigen der ProSiebenSat.1 Media AG zuzurechnenden Programme aus dem Umkehrschluss zu § 28 Abs. 1 Satz 3 und § 29 Satz 2 RStV zugerechnet. Nach der Übernahme der Veranstaltertätigkeit durch die Antragstellerin werden dieser die Programme Sat.1, sixx, kabel eins und ProSieben künftig gemäß § 28 Abs. 1 Satz 1, 1. Alt. RStV zugerechnet. Darüber hinaus werden ihr ebenfalls weiterhin die übrigen der ProSiebenSat.1 Media AG zu- zurechnenden Programme zugerechnet (arg. e § 28 Abs. 1 Satz 3 und § 29 Satz 2 RStV).

2.2 Der ProSiebenSat.1 Media AG werden gemäß §§ 28 Abs. 1 Satz 1, 2. Alt. und Satz 2 RStV i. V. m. § 15 ff. AktG die Programme Sat.1, ProSieben, kabel eins, sixx, Sat.1 emotions, ProSieben FUN und kabel eins classics sowie die nicht auf Sen- dung befindlichen Programme ProSiebenSat.1 Family , ProSiebenSat.1 Fiction , ProSiebenSat.1 Favorites und ProSiebenSat.1 Facts zugerechnet (vgl. Beschluss der KEK vom 11.01.2011 i. S. ProSiebenSat.1, Az.: KEK 651/654, III 2.2).

2.3 Die der ProSiebenSat.1 Media AG zuzurechnenden Programme werden auch deren Obergesellschaften bis hin zur Lavena 1 S.A.R.L. zugerechnet, § 28 Abs. 1 Satz 2 RStV i. V. m. § 16 Abs. 1, § 17 Abs. 2 AktG. Sie sind darüber hinaus Permira und KKR aufgrund der gemeinsamen Beherrschung der Lavena 1 S.A.R.L. zuzurech- nen, § 28 Abs. 1 Satz 2 und 4 RStV (vgl. Beschluss der KEK vom 06.02.2007, Az.: KEK 390, III 2.1.3). Weitere Programme im bundesweiten privaten Fernsehen sind ihnen nicht zuzurechnen. 11

3 Vorherrschende Meinungsmacht

Ein Unternehmen darf eine unbegrenzte Anzahl von bundesweiten Fernsehpro- grammen veranstalten, sofern es dadurch keine vorherrschende Meinungsmacht er- langt (§ 26 Abs. 1 RStV).

3.1 Zuschaueranteile

Die Antragstellerin teilte mit Schreiben vom 02.04.2012 die Zuschaueranteile (Zu- schauer ab 3 Jahren) für die der ProSiebenSat.1 Media AG zuzurechnenden Pro- gramme mit. Die Zuschaueranteile betragen in der maßgeblichen Referenzperiode von April 2011 bis März 2012 insgesamt 20,7 %.

Zuschaueranteile in % April 2011 bis März 2012 Sat.1 10,1 ProSieben 6,3 kabel eins 4,0 sixx 0,3 9Live 0,0 (Sendebetrieb eingestellt am 09.08.2011) kabel eins classics* 0,0 Sat.1 Comedy* 0,0 (ProSieben FUN ab 03.05.2012) ∑∑∑ ProSiebenSat.1 Media AG 20,7 * Pay-TV-Sender, kein Ausweis durch die AGF Quelle: Schreiben der Antragstellerin vom 02.04.2012, dort angegebene Quelle: AGF/GfK-Fern- sehforschung, TV Scope, Fernsehpanel D+EU

Das Programm Sat.1 emotions (ehemals Movie Channel) ist seit dem 03.05.2012 auf Sendung, Zuschaueranteile liegen noch nicht vor. Die Programme ProSieben- Sat.1 Family, ProSiebenSat.1 Fiction, ProSiebenSat.1 Favorites und ProSieben- Sat.1 Facts haben mangels Ausstrahlung keine Zuschaueranteile.

Der zunehmend mögliche Abruf von linear sowie zeitversetzt angebotenen Pro- gramminhalten im Internet findet gegenwärtig noch keine Berücksichtigung in den von der AGF/GfK-Fernsehforschung ausgewiesenen Zuschaueranteilen.

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3.2 Verpflichtung zur Aufnahme von Regional- und Drittfenstern im Programm Sat.1

3.2.1 Für das Programm Sat.1 ergibt sich für den Referenzzeitraum von April 2011 bis März 2012 ein durchschnittlicher Zuschaueranteil in Höhe von 10,1 % (s. oben unter III 3.1). Die Veranstalterin des Programms Sat.1 ist daher gemäß § 26 Abs. 5 Satz 1 RStV verpflichtet, Sendezeit für unabhängige Dritte als Fensterprogramme nach nä- herer Maßgabe des § 31 RStV einzuräumen. 2007 hat die LMK der News and Pic- tures Fernsehen GmbH & Co. KG („News and Pictures“), Mainz, und der DCTP Entwicklungsgesellschaft für TV Programm GmbH („DCTP“), Düsseldorf, die Zulas- sung zur Veranstaltung eines Fensterprogramms im Hauptprogramm Sat.1 erteilt (vgl. Beschlüsse der KEK, Az.: KEK 383-3 und -4). Diese Zulassungen gelten noch bis zum 31.05.2013. In ihrer Sitzung am 16.04.2012 hat die Versammlung der LMK die erneute Zulassung von News and Pictures sowie DCTP als Drittsendezeitveran- stalter beschlossen (vgl. dazu Beschlüsse der KEK, Az.: KEK 660-3 und -4).

3.2.2 Zudem ist das Programm Sat.1 neben RTL (Zuschaueranteil in diesem Zeitraum: 13,8 %) eines der beiden zuschaueranteilsstärksten bundesweiten privaten Vollpro- gramme. Daher ist die Veranstalterin des Programms Sat.1 gemäß § 25 Abs. 4 Satz 1 RStV darüber hinaus verpflichtet, regionale Fensterprogramme nach näherer Maßgabe des § 25 Abs. 4 RStV aufzunehmen. Aufgrund dieser Verpflichtung wer- den derzeit im Rahmen des Hauptprogramms Sat.1 in der Zeit montags bis freitags zwischen 17:30 und 18:00 Uhr in den Ländern Nordrhein-Westfalen, Bayern, Rhein- land-Pfalz/Hessen, Niedersachsen/Bremen sowie Hamburg/Schleswig-Holstein Re- gionalfensterprogramme gesendet. Zusätzlich wird in Bayern ein weiteres Regional- fensterprogramm („17:30 Sat.1 Bayern“) in der Zeit samstags von 17:30 bis 18:30 Uhr ausgestrahlt (vgl. zuletzt den Beschluss der KEK i. S. Sat.1 Norddeutschland, Az.: KEK 661).

3.2.3 Die im Programm Sat.1 veranstalteten Regional- und Drittfensterprogramme genü- gen gegenwärtig den Anforderungen des RStV (zur Erfüllung der jeweiligen rund- funkstaatsvertraglichen Voraussetzungen vgl. die Beschlüsse der KEK i. S. Sat.1 Norddeutschland, Az.: KEK 661, und i. S. Sendezeiten für unabhängige Dritte im Programm von Sat.1, Az.: KEK 383-3 und -4 sowie Az.: 660-1). Von dem Gesamt- zuschaueranteil der ProSiebenSat.1 Media AG können daher im Rahmen der Ver- mutungsregelungen des § 26 Abs. 2 Satz 2 RStV sowie – in Anlehnung an § 26 Abs. 2 Satz 3 RStV – bei einer Gesamtwürdigung nach § 26 Abs. 1 RStV 5 % Bo- 13

nuspunkte in Abzug gebracht werden.

Die Frage, ob der Wechsel der Veranstalterin des Programms Sat.1 und die damit notwendig werdende neue Zulassungserteilung Auswirkungen auf die weiteren Zu- lassungen der bisherigen Fensterprogrammveranstalter hat oder nicht, bedarf ge- genwärtig keiner Entscheidung und ist losgelöst vom Zulassungsbegehren der An- tragstellerin zu bewerten, zumal da es vorliegend nicht auf einen Abzug von Bonus- punkten ankommt (s. dazu nachfolgend unter III 3.3.3).

3.3 § 26 RStV

Bei der Prüfung, ob vorherrschende Meinungsmacht nach Maßgabe des § 26 RStV besteht oder entsteht, bildet § 26 Abs. 1 RStV den Grundtatbestand. Zur Konkreti- sierung des Merkmals der vorherrschenden Meinungsmacht verweist § 26 Abs. 1 RStV auf die „nachfolgenden Bestimmungen“, d. h. vor allem auf die Vermutungs- tatbestände des § 26 Abs. 2 RStV. Greift keine der Vermutungsregeln, kann bei Vorliegen gewichtiger Gründe auf den Grundgedanken einer Verhinderung vorherr- schender Meinungsmacht in § 26 Abs. 1 RStV zurückgegriffen werden (vgl. Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom 24.11.2010 i. S. Axel Springer AG ./. BLM, BVerwG 6 C 16.09, 2. Leitsatz und S. 14 Rn. 31; zur Bedeutung des § 26 Abs. 1 RStV als Grundtatbestand und der Leitbildfunktion des § 26 Abs. 2 RStV für seine Auslegung vgl. ausführlich Beschluss i. S. ProSiebenSat.1, Az.: KEK 293, III 3 bis 5).

3.3.1 Vorherrschende Meinungsmacht wird gemäß § 26 Abs. 2 Satz 1 RStV vermutet, wenn die einem Unternehmen zurechenbaren Programme im Durchschnitt eines Jahres einen Zuschaueranteil von 30 % erreichen. Diese Schwelle wird von den der ProSiebenSat.1 Media AG zurechenbaren Programmen im Referenzzeitraum nicht erreicht.

3.3.2 Diese Vermutung gilt gemäß § 26 Abs. 2 Satz 2 RStV ferner bei Erreichen eines Zuschaueranteils von 25 %, sofern das Unternehmen auf einem medienrelevanten verwandten Markt eine marktbeherrschende Stellung hat oder eine Gesamtbeurtei- lung seiner Aktivitäten im Fernsehen und auf medienrelevanten verwandten Märkten ergibt, dass der dadurch erzielte Meinungseinfluss dem eines Unternehmens mit ei- nem Zuschaueranteil von 30 vom Hundert entspricht. Auch der Schwellenwert von einem Zuschaueranteil in Höhe von 25 % wird von den der ProSiebenSat.1 Media AG zurechenbaren Programmen im Referenzzeitraum nicht erreicht. 14

3.3.3 Eine vertiefende Prüfung des Grundtatbestands des § 26 Abs. 1 RStV ist darüber hinaus nicht geboten. Zunächst sind die sich aus der Prüfung der Vermutungsregeln des § 26 Abs. 2 RStV ergebenden Wertungen als Leitbilder für die Auslegung des Grundtatbestands in § 26 Abs. 1 RStV zu berücksichtigen (BVerwG vom 24.11.2010 – BVerwG 6 C 16.09. Tz. 33 und 44). Die Vermutungsregeln sind, wie vorstehend unter 3.3.1 und 3.3.2 gezeigt, aufgrund der Unterschreitung der Zuschaueranteils- Schwellenwerte nicht anwendbar. Eine Einbeziehung der Aktivitäten auf medienre- levanten verwandten Märkten in die medienkonzentrationsrechtliche Prüfung ist damit zunächst versperrt. Dieses Ergebnis ist als die vom Gesetzgeber getroffene Wertung zu beachten und hinzunehmen, solange sich nicht der Einzelfall auf Grund individueller Besonderheiten vom Normalfall so deutlich abhebt, dass ein Festhalten an der regelmäßig vorgesehenen Rechtsfolge, dass keine vorherrschende Mei- nungsmacht anzunehmen ist, unangemessen erscheint (BVerwG vom 24.11.2010 – BVerwG 6 C 16.09. Tz. 44).

Solche gewichtigen Sonderumstände, die es unangemessen erscheinen lassen, der ProSiebenSat.1 Media AG die Veranstaltung der vier beantragten, bislang bereits von anderen Konzerngesellschaften veranstalteten Programme zu gestatten, weil dadurch vorherrschende Meinungsmacht entstehen könnte, sind nicht erkennbar. Der der ProSiebenSat.1 Media AG zuzurechnende Gesamtzuschaueranteil lag im Referenzzeitraum bei 20,7 %. Weder die ProSiebenSat.1 Media AG noch deren Gesellschaften oder Gesellschafter betreiben in Deutschland über die Veranstaltung der vorbenannten Fernsehprogramme (s. unter III 2) hinaus keine weiteren gewich- tigen medienrelevanten Aktivitäten. Im Onlinebereich beschränken sich die wesent- lichen medienrelevanten Aktivitäten der Gruppe auf die programmbegleitenden In- ternetauftritte (Sat1.de, ProSieben.de, kabeleins.de, sixx.de; zusammen 98.094.920 Visits im April 2012), das Video-on-Demand-Portal Maxdome (2.480.210 Visits im April 2012) sowie die Video-Community MyVideo (34.855.702 Visits im April 2012). Die von der IVW - Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. gelisteten 1.136 Angebote erzielten im April 2012 zusammen 5.027.904.561 Visits, wovon 135.430.832 Visits, mithin 2,69 %, auf die vorbenann- ten Angebote der ProSiebenSat.1 Media AG entfielen (hinsichtlich der Aussagekraft der IVW-Zahlen, der unzureichenden Erfassung des Onlinebereichs und den Über- legungen zur Gewichtung des Meinungseinflusses von Onlineangeboten wird auf die Ausführungen im Beschluss der KEK vom 22.02.2012 und 17.04.2012 i. S. RTL Crime, RTL Living, RTL Highlights, Az.: KEK 683, III 3.2.1.3.4, verwiesen). Nach Be- 15

rücksichtigung der aufgrund der unzureichenden Transparenz über den Gesamt- markt und des Defizits bei der Nutzungsabbildung meinungsrelevanter Onlineange- bote von der KEK zugrunde gelegten Fiktion, dass in den Erhebungen nur etwa 50 % aller Seitenaufrufe der werberelevanten oder redaktionell gestalteten Webseiten ausgewiesen werden (vgl. Beschlüsse der KEK vom 10.01.2006 i. S. Springer, Az.: KEK 293, IV 3.2.5, und vom 08.05.2006 i. S. n-tv, Az.: KEK 309, I 2.3.3) und ohne Festlegung auf einen konkreten unveränderten oder festgeschriebenen Umrech- nungsfaktor für die Bewertung des Meinungseinflusses von Onlineaktivitäten kann jedenfalls festgehalten werden, dass der sich aus den Fernsehaktivitäten ergebende Meinungseinfluss der ProSiebenSat.1 Media AG auch bei einer Einbeziehung von deren Onlineaktivitäten nicht derart verstärkt wird, dass er einem Zuschaueranteil von 30 % oder mehr entspricht. Vor diesem Hintergrund ist mangels weiterer den Meinungseinfluss der ProSiebenSat.1 Media AG signifikant verstärkenden (Sonder) Umstände keine vorherrschende Meinungsmacht zu befürchten.

3.4 Abschließende Feststellung

3.4.1 Anhaltspunkte dafür, dass durch die beantragten Zulassungen vorherrschende Mei- nungsmacht der Antragstellerin oder ihrer Gesellschafter entstehen könnte, beste- hen nicht. Demnach stehen den Zulassungen für die Programme Sat.1, sixx, kabel eins und ProSieben Gründe der Sicherung der Meinungsvielfalt nicht entgegen.

3.4.2 Die Werbefenster für die Schweiz und Österreich in den Programmen der Antrag- stellerin betreffen keine Angelegenheit zur Beurteilung von Fragestellungen der Si- cherung der Meinungsvielfalt im Zusammenhang mit der bundesweiten Veranstal- tung von Fernsehprogrammen.

(gez.) Sjurts Müller-Terpitz Brautmeier Dörr Fuchs Grüning Hornauer Lübbert Mailänder Schwarz Thaenert