Silverline Movie Channel“
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Zulassungsantrag der Silverline Television AG für das Fernsehspartenprogramm „Silverline Movie Channel“ Aktenzeichen: KEK 677-1 Beschluss In der Rundfunkangelegenheit der Silverline Television AG, vertreten durch ihren Vorstand Axel Münch, Münchner Straße 42, 82008 Unterhaching, – Antragstellerin – w e g e n Verlängerung der Zulassung zur bundesweiten Veranstaltung des Fernsehspartenpro- gramms „Silverline Movie Channel“ hat die Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) auf Vorlage der Sächsischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (SLM) vom 26.09.2011 in der Sitzung am 13.12.2011 unter Mitwirkung ihrer Mitglieder Dr. Lübbert (stv. Vorsitzender), Dr. Bauer, Dr. Brautmeier, Prof. Dr. Dörr, Fuchs, Prof. Dr. Gounalakis, Dr. Hege, Dr. Hornauer, Prof. Dr. Mailänder, Prof. Dr. Müller-Terpitz, Prof. Dr. Schwarz und Prof. Thaenert entschieden: Der von der Silverline Television AG mit Schreiben vom 05.09.2011 bei der Säch- sischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (SLM) beantrag- ten Verlängerung der Zulassung für das bundesweit verbreitete Fernsehsparten- programm Silverline Movie Channel stehen Gründe der Sicherung der Mei- nungsvielfalt im Fernsehen nicht entgegen. 2 Begründung I Sachverhalt 1 Zulassungsantrag Die Silverline Television AG („Silverline Television“) hat mit Schreiben vom 05.09.2011 bei der SLM die Verlängerung ihrer Lizenz für das bundesweite Fernseh- spartenprogramm Silverline Movie Channel für einen Zeitraum von zehn Jahren be- antragt (Az.: KEK 677-1). Die derzeit geltende Lizenz endet zum 31.12.2011. Mit Schreiben vom 26.09.2011 hat die SLM der KEK die Anträge zur medienkonzentra- tionsrechtlichen Prüfung vorgelegt. Mit Schreiben vom 05.09.2011 hat Silverline Television zugleich die Zulassung für das weitere bundesweite Fernsehspartenprogramm Silverline HD beantragt (Az.: KEK 677-2). Das Programm soll exklusiv von der Sky Deutschland Fernsehen GmbH & Co. KG („Sky Deutschland“) verbreitet werden. Da jedoch noch kein Plattformver- trag mit Sky Deutschland – auch nicht in einer Entwurfsfassung – vorliegt, ist dieser Zulassungsantrag noch nicht entscheidungsreif (vgl. KEK-Mitteilung zur Vorlage- pflicht von Plattformverträgen 3/07). 2 Programmstruktur und -verbreitung 2.1 Silverline Movie Channel ist ein ganztägiges bundesweites Pay-TV- Spartenprogramm, das ausschließlich aus Spielfilmen der Genres Action, Thriller, Horror, Science Fiction und Martial Arts (Kampfkunst) besteht. XXX... Das Programm wird u. a. in den Kabelnetzen der Kabel Deutschland Vertrieb und Service GmbH & Co. KG („Kabel Deutschland“), der Unitymedia NRW GmbH und der Unitymedia Hes- sen GmbH & Co. KG (zusammen „Unitymedia“), der Kabel Baden-Württemberg GmbH & Co. KG („Kabel BW“), der PrimaCom AG, der Tele Columbus GmbH sowie im Angebot Kabelkiosk der Eutelsat visAvision GmbH („Eutelsat“) verbreitet. Die Verbreitung erfolgt derzeit in Standard-Definition (SD). XXX... 2.2 Plattformverträge 2.2.1 XXX ... 3 3 Antragstellerin und Beteiligte 3.1 Unternehmensgegenstand von Silverline Television ist die Schaffung und der Un- terhalt eines digitalen Bezahlfernsehkanals zur primären Verbreitung über das Ka- belnetz oder andere bekannte oder neu entwickelte Übertragungsformen in Deutschland und im deutschsprachigen Europa XXX ... Das Grundkapital der Ge- sellschaft beträgt 50.000,00 €, eingeteilt in ebenso viele auf den Namen lautende Stückaktien XXX ... Inhaber der Aktien sind je zur Hälfte die Unternehmensgründer Axel Münch und Andreas Brandl. Alleiniger Vorstand ist Axel Münch. XXX ... 3.2 Die Aktionäre Münch und Brandl halten auch jeweils 50 % der Anteile an der TV 3.0 GmbH, die eine Zulassung der SLM vom 07.07.2008 zur Veranstaltung des bun- desweiten Fernsehspartenprogramms Silverfakes-TV hält (vgl. Beschluss der KEK vom 10.06.2008 i. S. Silverfakes-TV, Az.: KEK 477). Das Programm ist bislang nicht auf Sendung. Seine Beteiligung an der Silverline Entertainment, Inc., einer Filmpro- duktions- und -vertriebsfirma mit Sitz in Woodland Hills, Kalifornien/USA, hat Axel Münch nach eigenen Angaben veräußert. Über sonstige Beteiligungen im Medien- bereich verfügen die Gesellschafter Münch und Brandl demnach nicht. 50 50 Axel Münch 50 50 Andreas Brandl Silverline Movie Silverfakes-TV Channel Silverline HD (V) TV 3.0 GmbH Silverline Television AG Stand: 12/2011 Programmveranstalter V: vorbehaltlich medienkonzentrationsrechtlicher Genehmigung (Az.: KEK 677-2) II Verfahren Die Vollständigkeitserklärung der Antragstellerin liegt vor. Der SLM wurde Gelegen- heit zur Stellungnahme gegeben. 4 III Medienkonzentrationsrechtliche Beurteilung 1 Bestätigungsvorbehalt der KEK Nach § 20 Abs. 1 Satz 1 RStV bedürfen private Rundfunkveranstalter einer Zulas- sung. Fragestellungen der Sicherung der Meinungsvielfalt werden von der KEK nach Vorlage durch die zuständige Landesmedienanstalt gemäß § 37 Abs. 1 RStV beurteilt. 2 Zurechnung von Programmen 2.1 Das Programm Silverline Movie Channel wird der Antragstellerin sowie ihren Ge- sellschaftern Axel Münch und Andreas Brandl zugerechnet (§ 28 Abs. 1 Satz 1 RStV). Ihnen ist darüber hinaus gemäß § 28 Abs. 1 Satz 1 RStV das noch nicht ver- anstaltete bundesweite Fernsehspartenprogramm Silverfakes-TV zuzurechnen (vgl. Beschluss der KEK i. S. Silverfakes-TV, Az.: KEK 477). Weitere bundesweite Fern- sehprogramme sind ihnen derzeit nicht zuzurechnen. 2.2 Zurechnung zu Plattformbetreibern 2.2.1 Nach § 28 Abs. 2 Satz 1 RStV steht es einer die Zurechnung begründenden Beteili- gung nach § 28 Abs. 1 RStV gleich, wenn ein Unternehmen allein oder gemeinsam mit anderen auf einen Veranstalter einen vergleichbaren Einfluss ausüben kann. Als vergleichbarer Einfluss gilt gemäß § 28 Abs. 2 Satz 2 Nr. 2 RStV auch, wenn das Unternehmen aufgrund vertraglicher Vereinbarungen eine Stellung innehat, die we- sentliche Entscheidungen des Veranstalters über die Programmgestaltung von sei- ner Zustimmung abhängig macht. 2.2.2 Bislang hat die KEK mehrere auf Pay-TV-Plattformen von Dritten veranstaltete Pro- gramme gemäß § 28 Abs. 2 Satz 2 Nr. 2 RStV dem Plattformbetreiber zugerechnet, weil der jeweilige Plattformvertrag dem Veranstalter wesentliche Abweichungen des Programms von einem vertraglich vereinbarten Sendekonzept ohne Zustimmung des Plattformbetreibers untersagt und der Plattformbetreiber damit Einfluss auf das Rundfunkprogramm erhält (vgl. Beschluss i. S. Kinowelt TV, Az.: KEK 204, III 2.2, und i. S. Just Four Music, Az.: KEK 411, III 2.5, m. w. N.). 2.2.3 Sofern dagegen der Plattformvertrag keinen solchen Zustimmungsvorbehalt vorsieht und keine inhaltlichen Vorgaben für die Programmgestaltung enthält, die über eine 5 allgemein gehaltene Bezeichnung des Genres, ggf. die Pflicht des Veranstalters zur Qualitätssicherung und gewisse quantitative Mindestanforderungen hinausgehen (insbesondere: weder ein vertraglich vereinbartes Sendeschema, das den zeitlichen Ablauf des Programms vorgibt, noch sonstige konkrete Regelungen zu Inhalt und Ablauf des Programms), wird das Drittprogramm dem Plattformbetreiber nicht zuge- rechnet (vgl. Beschluss i. S. Kinowelt TV, III 2.2, und i. S. MTV Entertainment, Az.: KEK 449, III 2.2.4, m. w. N.). 2.2.4 Die Regelungen des Plattformvertrags mit Kabel Deutschland begründen noch keine Zurechnung nach § 28 Abs. 2 Satz 2 RStV. XXX ... Die Vorgaben hinsichtlich der quantitativen und qualitativen Zusammensetzung des Programms gehen somit nicht über das Maß von Mindestanforderungen zur Qualitätssicherung hinaus. 2.2.5 Die Plattformverträge mit den übrigen Plattformbetreibern enthalten nur allgemein gehaltene Angaben zum Programminhalt und Vorgaben, die auf quantitative Min- destanforderungen zur Qualitätssicherung ausgerichtet sind. Eine wesentlicher Ein- fluss auf die Programmgestaltung i. S. d. § 28 Abs. 2 Satz 2 Nr. 2 RStV wird dem jeweiligen Plattformbetreiber hierdurch nicht gewährt. 3 Vorherrschende Meinungsmacht 3.1 Zuschaueranteile 3.1.1 Nach Angaben der Antragstellerin verfügt das Programm Silverline Movie Channel zum Ende des 3. Quartals 2011 über eine Million Abonnenten. Zuschaueranteile lie- gen nicht vor. In der Referenzperiode von September 2010 bis August 2011 erreichten die von der AGF/GfK-Fernsehforschung veröffentlichten Zuschaueranteile der Fernsehsender ARD einschließlich ihrer Dritten Programme, ZDF, 3sat, arte, KI.KA und Phoenix sowie Sat.1, ProSieben, kabel eins, 9Live, sixx, RTL Television, RTL II, Super RTL, Vox, n-tv, Anixe, Das Vierte, DMAX, Eurosport, MTV, N24, Nickelodeon/Comedy Central, SPORT1, Tele 5 und VIVA einen Zuschaueranteil von insgesamt etwa 95,4 %. Der restliche Zuschaueranteil von ungefähr 4,6 % bezieht sich auf die Pro- gramme der Sky-Plattform (im Referenzzeitraum rund 1,5 %) sowie auf eine Viel- zahl von Programmen, wie z. B. Astro TV, Teleshoppingkanäle, privates Regional- fernsehen, Offene Kanäle, fremdsprachige Programme und weitere digitale Pay-TV- 6 Programmpakete. Folglich kann davon ausgegangen werden, dass auf das Pro- gramm Silverline Movie Channel nur ein Bruchteil des nicht näher ausgewiesenen TV-Restes und damit ein Zuschaueranteil von deutlich weniger als 3,1 % entfällt. Das Programm Silverfakes-TV hat mangels Ausstrahlung keine Zuschaueranteile. 3.2 Abschließende Feststellung Nach dem dargelegten Sachverhalt gibt es keine Anhaltspunkte für die Entstehung vorherrschender Meinungsmacht. Der Zulassungsverlängerung für das Programm Silverline Movie Channel stehen daher Gründe der Sicherung der Meinungsvielfalt nicht entgegen. (gez.) Lübbert Bauer Brautmeier Dörr Fuchs Gounalakis Hege Hornauer Mailänder Müller-Terpitz Schwarz Thaenert .