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TOP 8 Windpark in Birkenwerder?

TOP 8 Windpark in Birkenwerder?

GEMEINDE

Der Bürgermeister

TOP 8

Windpark in Birkenwerder?

Bereich: BUSO

Sitzung am: 16.09.2014

öffentlicher Sitzungsteil nicht öffentlicher Sitzungsteil

Gremium: Sozialausschuss Finanzausschuss Hauptausschuss Ortsentwicklungsausschuss Gemeindevertretung

Vorstellung des Sachstands

Windpark in der Gemeinde Birkenwerder? Ein informeller Plan der Regionalen Planungsgemeinschaft Prignitz- sieht ein ca. 1278 ha großes Eignungsgebiet für Windenergienutzung auf den Flächen der Gemeinde Birkenwerder, der Stadt und vor.

Am 25.07.2014 erhielten alle Gemeindevertreter sowie sachkundige Einwohner nach Kenntnisnahme der Verwaltung umgehend per E-Mail die „Vorabinformation der Verwaltung für den OEA am 16.09.2014“, welche auf die auf die aktuelle Situation aufmerksam machen sollte.

Die Regionalversammlung hat im April 2012 die Aufstellung des Regionalplans „Freiraum und Windenergie“ beschlossen.

Am 28.08.2013 wurde die Gemeinde Birkenwerder am Entwurf des Regionalplans „Freiraum und Windenergienutzung“ – Abstimmung der Siedlungsflächen durch die Regionale Planungsgemeinschaft Prignitz-Oberhavel beteiligt. Die Gemeinde Birkenwerder war in diesem Entwurf von einem Windeignungsgebiet nicht betroffen.

Am 10.07.2014 forderte die Regionale Planungsgemeinschaft Prignitz-Oberhavel von der Verwaltung der Gemeinde Birkenwerder Unterlagen (Landschaftsplan und Biotopkartierungen) für ein Gebiet nördlich der Gemeinde Birkenwerder an.

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GEMEINDE BIRKENWERDER

Der Bürgermeister

Im Ergebnis kann konstatiert werden, dass die Regionale Planungsgemeinschaft Prignitz- Oberhavel in Vorplanung eine Fläche mit einer Größe von ca. 130 ha für die Windenergienutzung in der Gemeinde Birkenwerder untersucht. Eigentümerin der Flächen in der Flur 14, Flurstücke 45 und 46 in der Gemarkung Birkenwerder ist die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben. Von der Vorprüfung sind auch die Städte Hohen Neuendorf und Oranienburg betroffen. Die Gesamtflächengröße des Windeignungsgebietes beträgt ca. 1278 ha wovon eine Flächengröße von ca. 130 ha in der Gemarkung der Gemeinde Birkenwerder geplant ist (siehe Anlage 1). Der Anlage 2 kann entnommen werden, dass östlich und westlich des Windeignungsgebietes Flächen (rot markiert) entfallen werden, sodass ein Abstand von 1000 m zu den Siedlungen eingehalten wird. Die Flächengröße des in Vorplanung befindlichen Windeignungsgebietes von insgesamt ca. 1278 ha ist das größte im gesamten Planungssuchraum der Region Prignitz-Oberhavel. Der Vorentwurf der Regionalen Planungsgemeinschaft Prignitz-Oberhavel ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt ein informeller Plan. Ob die Fläche für die Windenergienutzung geeignet ist, ist Gegenstand der derzeit durchgeführten Prüfung. Ziel der Regionalen Planungsgemeinschaft Prignitz-Oberhavel ist es, einen Regionalplan „Freiraum und Windenergienutzung“ durch die Regionalversammlung als Satzung beschließen und durch das entsprechende Ministerium genehmigen zu lassen.

Anlagen

1 Karte 1 Darstellung des Windeignungsgebiets und Vorranggebiet Freiraum 2 Karte 2 Darstellung des Windeignungsgebiets und entfallende Flächen 3 Karte mit Landschaftsbezügen 4 Karte mit erlebbaren Bezügen zur Landschaft 5 Karte mit Tabukriterien 6 Präsentationsfolien (Regionale Planungsgemeinschaft) vom 11.06.2014 7 Protokoll Kommunalgespräch vom 11.06.2014

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Neuruppin

Liebenwalde Fehrbellin Löwenberger Land

Kremmen

Oranienburg

Leegebruch

Birkenwerder Oberkrämer Ü Legende :

Hohen Neuendorf Mühlenbecker Land Festlegungen :

Vorranggebiet Freiraum (Z 1.1)

7 Vorbehaltsgebiet historisch bedeutsame Kulturlandschaft (G 2.1)

36 Eignungsgebiet Windenergienutzung (Z 3.1)

Grenze des Planungsgebietes :

Regionsgrenze Prignitz - Oberhavel Glienicke / Nordbahn

Ergänzende Darstellung zur Verbesserung der Lesbarkeit der Festlegungskarte

Eignungsgebiet Windenergienutzung zu Schönwalde / Glien Grundlagen >! Windenergieanlagen - Bestand / baugenehmigt Rüthnick Neuruppin

Liebenwalde Fehrbellin Löwenberger Land

Kremmen

Oranienburg

Leegebruch

Birkenwerder Oberkrämer

Velten Hohen Neuendorf Mühlenbecker Land Ü Legende : Hennigsdorf Eignungsgebiete Vorentwurf 13.05.2014 Glienicke / Nordbahn 36 Eignungsgebiet Windenergienutzung (Z 3.1) Eignungsgebiete bei 1000m - Abstand

wird entfallen

bleibt bestehen zu Schönwalde / Glien

Regionsgrenze Prignitz - Oberhavel Rüthnick Neuruppin

Liebenwalde Fehrbellin Löwenberger Land

Kremmen

Oranienburg

Leegebruch

Birkenwerder Oberkrämer

Velten

Hohen Neuendorf Mühlenbecker Land ¬ Erläuterung 1

Legende : Hennigsdorf Glienicke / Nordbahn Wald Gewässer Landschaftsprägende Hangkanten und Bergkuppen + 500m-Abstand Gebiet mit hochwertigem Landschaftsbild gemäß LaPro zu Schönwalde / Glien Raum mit besonders wertvollen Landschaftsstrukturen Gemeinden Neuruppin

Liebenwalde Fehrbellin Löwenberger Land

Neuruppin

Kremmen

Oranienburg

Leegebruch

Birkenwerder Oberkrämer ¬ Velten Erläuterung 2

Mühlenbecker Land Hohen Neuendorf Legende : Gewässer

! Ort mit besonderer kulturhistorischer Bedeutung Hennigsdorf Glienicke / Nordbahn!

Ort mit erlebbaren Bezügen zur Landschaft

zu Schönwalde / Glien Raum mit besonderer kulturhistorischer Prägung Gemeinden Rüthnick Neuruppin

Löwenberger Land Liebenwalde Fehrbellin

Kremmen

Oranienburg

Leegebruch

Birkenwerder Oberkrämer

Velten Hohen Neuendorf Mühlenbecker Land ¬ Erläuterung 3

Legende : Hennigsdorf Glienicke / Nordbahn ! Windenergieanlage * Tabu hart Tabu weich Restriktion Eignungsgebiet Windenergienutzung zu Schönwalde / Glien Gemeinden REGIONALPLAN „FREIRAUM UND WINDENERGIE“ – KOMMUNALGESPRÄCHE JUNI 2014

Gliederung / 6 Fragen zur Einleitung

1. Warum ein neuer Regionalplan?

2. Warum drei Planelemente in dem neuen Regionalplan?

3. Welches Verfahren wird angewendet und welche Mitwirkungsmöglichkeiten haben die Kommunen?

4. Welche Methoden und Kriterien werden bei den drei Planelementen angewendet?

5. Wie sieht aktuell das räumliche Gesamtkonzept aus?

6. Welche konkreten Planungsüberlegungen existieren in den jeweiligen Teilräumen?

REGIONALPLAN „FREIRAUM UND WINDENERGIE“ – KOMMUNALGESPRÄCHE JUNI 2014

1. Warum ein neuer Regionalplan?

o Gemeinsame Bearbeitung der „Streitfragen“ aus den drei Normenkontroll- verfahren zu dem Regionalplan 2003 (Verabredung zwischen der RPG und den Klagekommunen) o Aktualisierung und damit Vergrößerung des Immissionsschutzabstandes zwischen der Windenergie und der Wohnnutzung (gemäß ReP 2003 sind dies 500 Meter) o Berücksichtigung der aktuellen (und ggü. 2003 deutlich umfangreicheren) Informationen zum Artenschutz o Berücksichtigung der aktuellen Rechtsprechung und Genehmigungspraxis in (OVG-Urteile 2010/2011; Nicht-Genehmigung des Kapitels Windenergie in dem Regionalplan 2012) o Berücksichtigung der gesetzlichen Pflicht (RegBkPlG), nach spätestens zehn Jahren die Regionalplanung anzupassen (ReP 2003)

o Oberziel: Konzentration der Windenergie auf geeignete Standorte und Ausschluss der Windenergie an Standorten außerhalb der Eignungsgebiete

REGIONALPLAN „FREIRAUM UND WINDENERGIE“ – KOMMUNALGESPRÄCHE JUNI 2014

2. Warum drei Planelemente in dem neuen Regionalplan?

o Gesamträumliche Betrachtung der unterschiedlichen Qualitäten im Freiraum der Planungsregion Prignitz-Oberhavel mit einer o Identifizierung der ökologischen Qualitäten (Vorranggebiet Freiraum) o Identifizierung der denkmalpflegerischen und landschaftsprägenden Qualitäten (Vorbehaltsgebiet historisch bedeutsame Kulturlandschaften) o Identifizierung der Eignungsgebiete für die Windenergie unter Berück- sichtigung der Anforderungen der GL und des OVG -Brandenburg

o Entscheidung der Regionalversammlung 1/2012 sich insbesondere auf die Steuerung der Windenergie zu konzentrieren und weitere Planthemen (z.B. Verkehr, Energie, Siedlungsentwicklung) erst nachrangig zu bearbeiten

REGIONALPLAN „FREIRAUM UND WINDENERGIE“ – KOMMUNALGESPRÄCHE JUNI 2014

3. Welches Verfahren und welche Mitwirkungsmöglichkeiten bestehen?

• Aufstellungsbeschluss durch die Regionalversammlung (April 2012) Phase 1: • Entwicklung und Abstimmung des Kriterienkatalogs • Methodenbeschluss durch die Regionalversammlung (Dezember 2012) Vorarbeit • Aktualisierung der Planungsgrundlagen und Raumanalyse • Information der Ämter und Gemeinden (Jan./Feb. und April/Mai 2013)

• Scoping - Festlegung des Untersuchungsrahmens und der Phase 2: Untersuchungstiefe für die Umweltprüfung (Juni - August 2013) • Auswertung des Scopings und weiterer Hinweise Entwurf • Erarbeitung des Regionalplan-Entwurfs und des Umweltberichts • Billigung des Regionalplan-Entwurfs (Mai 2014)

• Öffentliche Auslegung des Regionalplanentwurfs (ab September 2014) Phase 3: • Möglichkeit der schriftlichen Stellungnahme (3 Monate) • Auswertung und Abwägung der Stellungnahmen Beteiligung • Überarbeitung des Regionalplan-Entwurfs • Billigung der Abwägung und ggf. erneute Beteiligung

• Erarbeitung der zusammenfassenden Erklärung Phase 4: • Beschluss des Regionalplanes als Satzung • Genehmigung und Bekanntmachung des Regionalplanes Satzung • Inkrafttreten des Regionalplanes • Überwachung der Umweltauswirkungen REGIONALPLAN „FREIRAUM UND WINDENERGIE“ – KOMMUNALGESPRÄCHE JUNI 2014

3. Welches Verfahren wird angewendet und welche Mitwirkungsmöglich- keiten haben die Kommunen?

o Frühzeitige Abstimmung (Phase 1): Informations- und Abstimmungsgespräche im Rahmen der Vorbereitung des Scoping im 1. Halbjahr 2013 mit den Kommunen, die von Festlegungen der Windenergie betroffen sein könnten

o Abstimmung zum Entwurf (Phase 2): Informations- u. Abstimmungsgespräche im Juni 2014

o Formelle Abstimmung (Phase 3): Beteiligung der Kommunen und Abwägung der entsprechenden Stellungnahmen durch die Regionalversammlung

o Informelle Abstimmung (prozessbegleitend in den Phasen 1-4): bei Bedarf Abstimmungsgespräche zwischen der RPG und einzelnen Kommunen REGIONALPLAN „FREIRAUM UND WINDENERGIE“ – KOMMUNALGESPRÄCHE JUNI 2014

4. Welche Methoden und Kriterien werden bei den drei Planelementen angewendet?

o Umsetzung des Beschlusses 9/2012 zu Methoden und Kriterien: o Vorranggebiet Freiraum: Konkretisierung des Freiraumverbundes der Landesplanung (Z 5.2 LEP B-B); die offene Schraffur-Darstellung des LEP im Maßstab 1 : 250.000 wird in eine flächenhafte Darstellung im regionalen Maßstab 1 : 100.000 überführt

o Vorbehaltsgebiet historisch bedeutsame Kulturlandschaft: Identifizierung der Räume anhand der Überlagerung der Ergebnisse aus den vier Raumanalysen: o Räumen mit besonders wertvollen Landschaftsstrukturen o Orten mit erlebbaren Bezügen zur Landschaft o Orten mit besonders kulturhistorisch geprägten Siedlungsstrukturen o Räumen mit besonderer kulturhistorischer Prägung

o Eignungsgebiete Windenergie (siehe Methodenschema nächste Folie) REGIONALPLAN „FREIRAUM UND WINDENERGIE“ – KOMMUNALGESPRÄCHE JUNI 2014

4. Methoden und Kriterien – Windenergie

Methodik Planungsraum 1. „Harte“ Tabubereiche – pauschaler Abzug (rechtliche/tatsächliche Ausschlussbereiche) Potenzialfläche 2. „Weiche“ Tabukriterien – pauschaler Abzug (regionale definierte Ausschlussbereiche) Änderung der 3. Restriktionen /Abwägungsbelange Kriterien • Regionalplanerische Leitlinien • Restriktionen (negative Abwägungsbelange) • positive Abwägungsbelange Eignungsgebiete 4. Nachweis des substanziellen Raumes ja nein

Festsetzung REGIONALPLAN „FREIRAUM UND WINDENERGIE“ – KOMMUNALGESPRÄCHE JUNI 2014

5. Wie sieht aktuell das räumliche Gesamtkonzept aus?

8 REGIONALPLAN „FREIRAUM UND WINDENERGIE“ – KOMMUNALGESPRÄCHE JUNI 2014

6. Welche konkreten Planungsüberlegungen existieren in den jeweiligen Teilräumen?

o Teilraumkarte zu möglichen Festlegungen der drei Planelemente o Teilraumkarten zu Ergebnissen der Raumanalyse „Kulturlandschaften“ o Teilraumkarten zu Ergebnissen der Methodenanwendung „Windenergie“ (Harte/weiche Tabuzonen; Restriktionen; Entwurfsgebiete)

Regionale Planungsgemeinschaft Prignitz-Oberhavel

Kurzprotokoll zum Kommunalgespräch Regionalplan "Freiraum und Windenergie" (Vorentwurf)

Datum: 11.06.2014 Uhrzeit: 13.30 - 15.10 Uhr Ort: Oranienburg, Stadtplanungsamt Teilnehmer: Herr Kielczynski (Oranienburg), Herr Raiser (Oranienburg), Herr Hein (Oranienburg), Herr John (Hohen Neuendorf), Herr Berger-Karin (Regionale Planungsstelle), Herr Bauer (Regionale Planungsstelle)

Einführung

Präsentation der Inhalte und des Anlasses für die Aufstellung des Regionalplanentwurfes "Freiraum und Windenergie" durch Herrn Berger-Karin die Ämter und Gemeinden wurden bereits im Januar/Februar und April/Mai sowie im Rahmen des Scoping zum Regionalplan "Freiraum und Windenergie" über die Planungsabsichten informiert; ferner wurden die Siedlungsflächen mit den Ämtern und Gemeinden gesondert abgestimmt nach Auswertung des Scoping wurde der Vorentwurf zum Regionalplan "Freiraum und Windenergie" erarbeitet und der Regionalversammlung am 13.05.2014 zur Billigung vorgelegt die Regionalversammlung hat keinen Beschluss zur Billigung des Regionalplan Entwurfs gefasst; es soll zunächst der vollständige Umweltbericht vorliegen Beschlüsse wurden zu einzelnen Kriterien gefasst; der Abstand von Windeignungsgebieten zu Wohnnutzungen und weiteren schützenswerten Nutzungen soll weiterhin pauschal 1.000 m betragen; die Reduzierung des Abstandes für Wohnplätze im Außenbereich wurde abgelehnt; bei der Umschließung von Ortslagen sollen bestehende Windenergieanlagen auch außerhalb der künftigen Windeignungsgebiete berücksichtigt bzw. angerechnet werden hieraus ergibt sich der Bedarf einer geänderten Gebietskulisse auch das Eignungsgebiet Nr. 36 (Ehemaliger Standortübungsplatz Lehnitz) ist hiervon betroffen

Hinweise und Fragestellungen

Siedlungsabstand mit Blick auf andere Regionen/Länder und abweichende Regelungen zu Siedlungsabständen wird die Begründung des pauschalen Abstandes von 1.000 m hinterfragt; diese müsse einer gerichtlichen Prüfung standhalten; richtig ist, dass es in Brandenburg keine verbindlichen/einheitlichen Vorgaben zu Siedlungsabständen gibt; die Verwaltungsvorschrift des MIL/MUGV hat deklaratorischen Charakter; insofern gibt es zwischen den Regionen in Brandenburg deutliche Unterschiede; die 1.000 m Siedlungsabstand werden insbesondere unter Berücksichtigung immissionsschutzrechtlicher Belange (TA Lärm) sowie des Vorsorgeprinzips begründet; visuelle Belange wie die optische Bedrängung sind weitere Belange, die zu berücksichtigen sind; die pauschale Anwendung des 1.000 m Siedlungsabstandes führt jedoch dazu, dass mehr als die Hälfte der Anlagen künftig nicht mehr Bestandteil von Eignungsgebieten sind; hierdurch wächst der Druck neue Flächen finden zu müssen gibt es Überlegungen höhenabhängige Abstandswerte festzusetzen?; nein, auf Ebene der Regionalplanung werden Eignungsgebiete ausgewiesen, die grundsätzlich für die Windenergienutzung in Frage kommen; Festsetzungen zu Art und Maß der baulichen Nutzung sind klassische Aufgabe der kommunalen Bauleitplanung; es gibt jedoch einen Grundsatz zur Minimierung von Auswirkungen von Windkraftanlagen (bauartähnliche Anlagen, Signalkennzeichnung etc.), dieser ist bei der Aufstellung von Bauleitplänen zu berücksichtigen, während er im anlagenbezogenen Genehmigungsverfahren keine Wirkung entfaltet, weil dort keine Abwägung stattfindet

Regionale Planungsgemeinschaft Prignitz-Oberhavel Methodik/Alternativflächen sind alle nach Anwendung der Kriterien identifizierten Flächen als Windeignungsgebiete darzustellen?; nein, es findet immer eine Abwägung im Einzelfall statt, dabei können auch Belange Berücksichtigung finden, die nicht Bestandteil des Kriterienkatalogs sind; die im Katalog benannten Restriktionen sind nicht abschließend warum wurde die "gelbe" Fläche östlich von Friedrichsthal nicht als Windeignungsgebiet dargestellt?, die "gelbe" Farbe signalisiert, dass hier Belange bekannt sind, welche einen Konflikt gegenüber der Windenergienutzung begründen; im vorliegenden Fall sind dies Belange des besonderen Artenschutzes warum wurde im Bereich des Flugplatzes (Weißfläche in Hohen Neuendorf) kein Windeignungsgebiet dargestellt; die Fläche ist aufgrund der sehr geringen Größe ungeeignet als Eignungsgebiet für die Windenergienutzung; die Größe der Eignungsgebiete ist zwar kein generelles Ausschlusskriterium, aber innerhalb der Eignungsgebiete sollte die Windenergienutzung dennoch in gewissen Umfang möglich sein, gleichzeitig wird den Gemeinden die Möglichkeit gegeben, innerhalb der Eignungsgebiete zu steuern, ohne das Windeignungsgebiet als Ganzes in Frage zu stellen

Windeignungsgebiet Nr. 36 (Ehemaliger Standortübungsplatz Lehnitz) wird das Windeignungsgebiet noch reduziert?; ja, in der jetzigen Form ist das Windeignungsgebiet als Suchraum zu verstehen, es überschreitet das Kriterium "Maximalgröße" deutlich; im weitern Verfahren ist das Gebiet zu konkretisieren; so liegt im Bereich des Truppenübungsplatzes noch keine vollständigen Waldfunktionskartierung vor; insofern ist realistisch, dass wertvollere Waldbereiche ausgeschieden werden in Hohen Neuendorf ist im Mai ein neuer Landschaftsplan in Kraft getreten, der Teile des Waldes bewertet; teilweise gibt es dort auch monostrukturierte Bereiche; teilweise ist der Bereich als Flächenpool ausgewiesen; der Landschaftsplan soll der Regionalen Planungsgemeinschaft zur Verfügung gestellt werden; gegenwärtig sind nur Ökopool-Flächen mit landesweiter Bedeutung bekannt/berücksichtigt; kleinräumige Ökopool-Flächen können bei der Konkretisierung des Gebietes natürlich berücksichtigt werden; sie bieten die Möglichkeit Ausgleichsmaßnahmen im Zusammenhang mit der Windenergienutzung vor Ort nutzbar zu machen; zu diesem Zweck sollten auch Abstimmungen mit den Flächeneigentümern durchgeführt werden Voraussetzung für die Darstellung als Windeignungsgebiet ist die Zustimmung/positive Beurteilung durch den Verordnungsgeber, da das Gebiete im Landschaftsschutzgebiet liegt; die Windenergienutzung stellt jedoch eine konkrete Möglichkeit dar, Bereiche nach Aufgabe der militärischen Nutzung wieder aufzuwerten

Steuerungsmöglichkeiten im Rahmen der kommunalen Bauleitplanung welche Steuerungsmöglichkeiten hat die Stadt/Gemeinde nach Inkrafttreten des Regionalplans? auf Ebene der kommunalen Bauleitplanung können die Eignungsgebiete konkretisiert werden; dies meint in erster Linie die Festsetzung von Baufenstern und die Steuerung der Anlagenhöhe; die Reduzierung der Eignungsgebiete in der Fläche ist jedoch nur eingeschränkt möglich, da bereits auf Ebene der Regionalplanung zahlreiche Belange abgeprüft und abgewogen wurden außerhalb der Eignungsgebiete ist die Festsetzung von Flächen, welche die Errichtung raumbedeutsamer Windenergieanlagen vorbereiten, regelmäßig nicht mehr möglich

Windenergieanlagen in Industrie- und Gewerbegebieten sind Windenergieanlagen in Industrie- und Gewerbegebieten ggf. als Nebenanlagen genehmigungsfähig? der Regionalplan steuert grundsätzlich raumbedeutsame Windenergieanlagen als privilegierte Nutzung im unbeplanten Außenbereich; die Raumbedeutsamkeit ist im Einzelfall festzustellen; die wird in der Regel ab einer Bauhöhe von 35 m in Industrie- und Gewerbegebieten ab 65 m angenommen sofern ein Bebauungsplan vorliegt, richtet sich die Genehmigungsfähigkeit von Windenergieanlagen nach den Festsetzungen im Bebauungsplan, die Ausschlusswirkung des Regionalplans schlägt in diesem Fall nicht durch; insofern ist es möglich, dass Windenergieanlagen auch außerhalb der Eignungsgebiete errichtet werden; die Änderung des Bebauungsplanes zur Vorbereitung einer solchen Regionale Planungsgemeinschaft Prignitz-Oberhavel raumbedeutsamen Windenergienutzung (z. B. durch Aufhebung von Höhenbeschränkungen) ist jedoch nicht vereinbar mit den Festsetzungen des Regionalplans • die Genehmigungsfähigkeit von Windenergieanlagen als Nebenanlagen ist allein durch die Genehmigungsbehörde zu beantworten; die regionalplanerischen Steuerung greift in diesem Fall nicht

TOP 9

Bildung einer Arbeitsgruppe / Planwerkstatt für den Ortsentwicklungsausschuss

Vorschlag: Herr Torsten Werner – Vorsitzender des OEA

Sitzung am: 16.09.2014

öffentlicher Sitzungsteil nicht öffentlicher Sitzungsteil

Gremium: Sozialausschuss Finanzausschuss Hauptausschuss Ortsentwicklungsausschuss Gemeindevertretung

Begründung

Herr Torsten Werner empfiehlt die Bildung einer Arbeitsgruppe/Planwerkstatt, die dem OEA projektbezogen zur Seite steht. Diese Plattform von interessierten Bürgern, Fachplanern und möglichen Betroffenen, soll vor den politischen Entscheidungen mögliche Empfehlungen vorbereiten. Hierdurch soll eine frühzeitige und breite Einbeziehung der Öffentlichkeit zu anstehenden Projekten und Planungen gewährleistet werden.

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