Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Stadt Lennestadt Der Schatz im

Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept

Stadt Lennestadt

Bearbeitungszeitraum: Dezember 2017 – November 2018

Auftraggeber:

Stadt Lennestadt Thomas-Morus-Platz 1 57368 Lennestadt Tel.: 02723 608 - 0

Auftragnehmer: Arbeitsgemeinschaft

Arbeitsgruppe Stadt MSP ImpulsProjekt Sickingenstraße 10 Zum alten Hohlweg 1 34117 Kassel 58339 Breckerfeld Tel.: 0561 778357 Tel.: 02338 545381

Bearbeiter: Dr. Jürgen Schewe Dipl. Ing. M.Sc. Nicolai Sieber

Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER)

Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete

Gefördert wird die Ausarbeitung / Aktualisierung von Plänen zur Entwicklung ländlicher Gemeinden (M 7.1) im Rahmen des NRW-Programms Ländlicher Raum 2014-2020 unter Beteiligung des Landes Nordrhein-Westfalen und der Bundesrepublik Deutschland im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK)

I

Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Stadt Lennestadt Der Schatz im Sauerland

Inhalt

1 IKEK Lennestadt - Zielsetzung und Vorgehensweise ...... 1 1.1 Einordnung und Grundlagen ...... 1 1.2 Methodik und Verlauf der Konzeptentwicklung ...... 1 1.2.1 Grundansatz der Bearbeitung...... 1 1.2.2 Bestandsanalyse ...... 3 1.2.3 Leitbild, Ziele und Projektideen...... 9 1.2.4 Umsetzungsstrategie, Leit- und Startprojekte, Verstetigung ...... 11 1.2.5 Abgrenzung von Ortskernen / Fördergebieten ...... 11 1.3 Übersicht relevanter Pläne und Konzepte ...... 13 2 Gesamtkommunale Bestandsanalyse und -bewertung ...... 14 2.1 Grundstrukturen und Rahmenbedingungen ...... 14 2.1.1 Lage, Stadtstruktur und Verkehrsanbindung ...... 14 2.1.2 Bevölkerung, Demographischer Wandel ...... 18 2.2 Städtebauliche Entwicklung, Verkehr und technische Infrastruktur ...... 23 2.2.1 Siedlungsstruktur, Ortsbild und Dorfökologie ...... 23 2.2.2 Plätze/Treffpunkte und Grüngestaltung ...... 27 2.2.3 Bauliche Entwicklung, Wohnungsangebot ...... 29 2.2.4 Verkehr, Wegenetz ...... 35 2.2.5 ÖPNV, Mobilitätsangebot ...... 40 2.2.6 Technische Infrastruktur ...... 44 2.3 Soziale Infrastruktur, Bürgerschaftliches Engagement und Bildung ...... 46 2.3.1 Gemeinbedarfseinrichtungen ...... 46 2.3.2 Familienfreundlichkeit ...... 48 2.3.3 Betreuungs-/Pflegeangebot für Senioren ...... 53 2.3.4 Gesundheit und ärztliche Versorgung ...... 55 2.3.5 Bürgerschaftliches Engagement ...... 56 2.3.6 Bildung ...... 58 2.4 Wirtschaft, Versorgung und Energie ...... 62 2.4.1 Wirtschaft ...... 62 2.4.2 Klimaschutz und nachhaltige Energieerzeugung/-versorgung ...... 67 2.5 Landschaft, Tourismus, Kultur und Freizeit ...... 69 2.5.1 Landschaft / Landschaftspflege ...... 69 2.5.2 Tourismus ...... 72 2.5.3 Kultur, Brauchtum und Freizeit ...... 76 3 Betrachtung und Analyse auf Stadtteilebene ...... 80

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3.1 Erläuterungen ...... 80 3.1.1 Aufbau der Stadtteilprofile ...... 80 3.1.2 Ansatz zur Bewertung der Zukunftsfähigkeit ...... 81 3.2 Elspe, Oedingen und Oberelspe ...... 83 3.2.1 Elspe ...... 83 3.2.2 Oedingen ...... 88 3.2.3 Oberelspe ...... 94 3.3 Grevenbrück ...... 99 3.4 Meggen, Maumke und Halberbracht ...... 105 3.4.1 Meggen ...... 105 3.4.2 Maumke ...... 110 3.4.3 Halberbracht ...... 114 3.5 Saalhausen, Langenei und Kickenbach ...... 119 3.5.1 Saalhausen ...... 119 3.5.2 Langenei ...... 124 3.5.3 Kickenbach ...... 128 3.6 Altenhundem ...... 132 3.7 Bilstein und Kirchveischede ...... 138 3.7.1 Bilstein ...... 138 3.7.2 Kirchveischede...... 144 3.8 Kleinere Stadtteile ...... 149 3.8.1 Stadtteile im Tal der Elspe ...... 149 3.8.2 Stadtteile im Tal der ...... 166 3.8.3 Stadtteile im Tal der Veischede ...... 176 4 Leitbild, Handlungsfelder und Entwicklungsziele ...... 182 4.1 Vorbemerkungen / Aufbau ...... 182 4.2 Leitbild und Handlungsfelder ...... 183 4.3 Entwicklungsziele ...... 186 5 Umsetzungsstrategie...... 188 5.1 Vorgehensweise und Grundlagen ...... 188 5.2 Kategorisierung der Projektideen und Prioritätenbildung ...... 188 5.3 Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten ...... 190 5.4 Projektbeschreibungen, Projektskizzen ...... 192 5.4.1 Gesamtübersicht der Leit- und Startprojekte ...... 193 5.4.2 Handlungsfeld 1 ...... 194 5.4.3 Handlungsfeld 2 ...... 214 5.4.4 Handlungsfeld 3 ...... 224 III

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5.4.5 Handlungsfeld 4 ...... 228 5.4.6 Handlungsfeld 5 ...... 243 5.5 Verstetigung ...... 252 5.5.1 Verstetigung des Prozesses ...... 252 5.5.2 Umsetzung der IKEK-Projekte ...... 253 5.5.3 Evaluierung und Monitoring ...... 254 Anhang: Ideenpool ...... 255 Handlungsfeld 1 ...... 255 Handlungsfeld 2 ...... 256 Handlungsfeld 3 ...... 257 Handlungsfeld 4 ...... 257 Handlungsfeld 5 ...... 258 Weitere Ideen/Hinweise: ...... 259

IV

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1 IKEK Lennestadt - Zielsetzung und Vorgehensweise

1.1 Einordnung und Grundlagen Nordrhein-Westfalen hat zur Stärkung der ländlich geprägten Regionen Handlungsprioritäten im Rah- men des NRW-Programms »Ländlicher Raum 2014–2020« definiert und einen Schwerpunkt auf die „Förderung der lokalen Entwicklung in ländlichen Gebieten“ gelegt. Die Stadt Lennestadt hat sich angesichts der fortschreitenden Transformation des ländlichen Raums sowie der aktuellen und prognostizierten demographischen Entwicklungen in den 43 Stadtteilen ent- schieden, ein »Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept« (IKEK) für das gesamte Stadtgebiet aufzustellen, welches eine wichtige Grundlage für die zukünftige Förderung von öffentlichen und privaten Maßnahmen darstellt. Das im Zusammenwirken von Bürgerschaft, Stadtverwaltung und kommunalen Gremien entstandene IKEK soll sowohl stadtteilbezogen als auch gesamtkommunal die Basis für nachhaltige und zukunftsfä- hige Projekte und Maßnahmen im Gebiet der Stadt bilden. Das NRW-Programm Ländlicher Raum 2014- 2020 stellt die Fördergrundlage für zukünftig umzusetzende Projekte und Maßnahmen dar. Die Förderrichtlinie zur Integrierten Ländlichen Entwicklung (RL ILE 2014-2020) des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen (MKUNLV NRW) sowie das vom Land NRW veröffentlichte Papier „Mindestanforderungen, Empfehlun- gen für Methodik und Inhalte (IKEK NRW) Stand 08. September 2015“ sind maßgebliche Vorgaben bezüglich Zielstellung, Erstellung und Umfang des IKEK. Die Erarbeitung des Entwicklungskonzeptes erfolgte durch eine Arbeitsgemeinschaft bestehend aus den beiden Planungsbüros MSP ImpulsProjekt aus Breckerfeld, vertreten durch Herrn Dr. Schewe und Arbeitsgruppe Stadt aus Kassel, vertreten durch Herrn Sieber. Das vorliegende integrierte kommunale Entwicklungskonzept für die Stadt Lennestadt zeigt langfristig angestrebte und mit Bürgerschaft und Verwaltung entwickelte und abgestimmte Entwicklungsziele auf und dient als Entscheidungsgrundlage für zukünftige Entwicklungen. Als Planungsinstrument im Be- reich der Konzeptplanung hat das IKEK keine Rechtsverbindlichkeit wie beispielsweise ein Bebauungs- oder Flächennutzungsplan. Für die Förderung von (privaten) Maßnahmen zum Erhalt ländlicher Bau- substanz wurden in den größeren Stadtteilen (mehr als 30 Einwohner) die historischen Ortskerne als Fördergebiet abgegrenzt. Die Stadt Lennestadt setzt sich aus dem Verwaltungszentrum Altenhundem und 42 weiteren Stadtteilen unterschiedlichster Größe zusammen. Ende 2017 hatten die kleinsten Ortschaften unter 5 Einwohner, während in den größeren Stadtteile Einwohnerzahlen von über 2.000 erreicht wurden.

1.2 Methodik und Verlauf der Konzeptentwicklung

1.2.1 Grundansatz der Bearbeitung Der Fokus der Erstellung des vorliegenden Integrierten Kommunalen Entwicklungskonzeptes (IKEK) wurde bewusst auf die Situation und die Zukunftsperspektiven in den 43 Ortschaften gerichtet. Der Ansatz der Erarbeitung einer integrierten Gesamtstrategie für die Stadtteile und Ortschaften geht über die zumeist gestalterischen Maßnahmen der bisherigen Dorferneuerungsplanung hinaus. Der stra- tegische Ansatz des IKEK bindet wirtschaftliche, soziale, ökologische sowie bildungs- und arbeitsmarkt- politische Belange in die Konzeptentwicklung mit ein. Die übergeordneten Querschnittsthemen Klima- schutz, Flächen sparen und Innenentwicklung, demografische Entwicklung und Teilhabe (Integration, Barrierefreiheit, Inklusion) wurden bei allen Bearbeitungsschritten berücksichtigt.

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Vor dem Hintergrund dieser umfassenden Herangehensweise wurde eine Bestandsaufnahme sowie daraus abgeleitet eine Analyse von Stärken und Schwächen, Chancen und Risiken auf der räumlichen Ebene der einzelnen Stadtteile und Ortschaften sowie gesamtkommunal durchgeführt. Über eine Online-Befragung, Stadtteilrundgänge mit anschließenden Workshops und öffentliche Forumsveranstaltungen wurde die Bürgerschaft sowohl in die Bestandsanalyse vor Ort als auch in die Konzept- und Projektentwicklung umfassend eingebunden. Folgende aus den Analyse- und Beteiligungsergebnissen abgeleiteten strategischen Handlungsfelder sind als Ergebnis des Dialogs zwischen Bürgerschaft, lokaler Interessengruppen, Stadtverwaltung und Planern für die Ebene der Gesamtstadt und die einzelnen Stadtteile/Ortschaften erarbeitet worden: • Gestaltung und Aufenthaltsqualität in den Stadtteilen • Bedarfsgerechte und sichere Straßen, Wege und Plätze • Gemeinschaft, Begegnung und Betreuung • Familienfreundlichkeit und Freizeitangebot • Tourismusentwicklung. Diese Handlungsfelder bildeten in Verbindung mit der Leitbildformulierung den inhaltlichen Rahmen der IKEK-Erarbeitung. Im Zusammenwirken von Bürgerschaft, Stadtverwaltung und kommunalen Gre- mien und unter Anleitung der beiden Planungsbüros wurden für die fünf Handlungsfelder Anpassungs- strategien für die gesamte Kommune entwickelt. Ziel ist es, einen dauerhaften Prozess in Gang zu bringen, welcher auch nach der IKEK-Erstellung und dem Abschluss der Planungsphase bestehen blei- ben soll und durch die beteiligten Akteure aktiv fortgeführt wird, um selbständig gegenwärtige und zu- künftige Entwicklungen bewerkstelligen zu können. Am Ende des bürgerschaftlichen Beteiligungsprozesses wurden insgesamt 77 Projektskizzen ausge- arbeitet, von denen 8 als Leitprojekt und insgesamt 11 als Startprojekt identifiziert wurden. Nach fina- ler inhaltlicher Abstimmung legte die Arbeitsgemeinschaft bestehend aus den Büros MSP ImpulsProjekt und Arbeitsgruppe Stadt den Bericht des IKEK im November 2017 vor. Die Erarbeitung des IKEK gliederte sich in drei Arbeitsphasen und erfolgte in den Monaten Februar 2018 bis November 2018: • Phase 1: Bestandsanalyse • Phase 2: Leitbild, Ziele und Projektideen • Phase 3: Umsetzungsstrategie, Leit- und Startprojekte, Verstetigung. Kurzfristig nach Arbeitsbeginn wurde eine Steuerungsgruppe aus Vertretern der Verwaltung und Poli- tik gebildet, die den Gesamtprozess begleitete und in der Umsetzungsphase weitere wichtige Aufgaben übernimmt.

Mitglieder der Steuerungsgruppe Verwaltung Stefan Hundt Bürgermeister Karsten Schürheck Beigeordneter Martin Steinberg Bereichsleiter Öffentlichkeitsarbeit, Kultur Thomas Meier Fachbereichsleiter Schulen und Soziales Luisa Möser TAG Lennestadt & Sabine Hengstebeck Stadtplanung und Bauordnung Michael Trilling Stadtplanung und Bauordnung Ratsvertreter Gregor Schnütgen Fraktionsvorsitzender (CDU) Hermann Dörnemann SPD-Fraktion Christa Orth-Sauer Fraktionsvorsitzende (Bündnis 90/Die Grünen) Kerstin Bauer Fraktionsvorsitzende (Unabhängige Wählergemeinschaft - UWG)

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Planungs- Dr. Jürgen Schewe MSP ImpulsProjekt büros Nicolai Sieber AG Stadt

1.2.2 Bestandsanalyse Die Bestandsanalyse stützte sich auf drei Säulen: 1. Auswertung vorhandener Datengrundlagen und sonstiger Unterlagen (vorliegende Konzepte und Planungen) 2. Online-Befragung 3. Öffentlicher Beteiligungsprozess (Auftaktveranstaltung, Stadtteilrundgänge/-workshops, Forum 1).

Auswertung vorhandener Grundlagen

Die Arbeiten der Bestandserhebung, die sich auf verfügbare Datengrundlagen stützen, wurden frühzei- tig begonnen und parallel zum Beginn des öffentlichen Beteiligungsprozesses weitergeführt. Berück- sichtigt wurden sämtliche nachfolgend benannten Themenfelder. Diese wurden bezogen auf zwei Be- trachtungsebenen (lokal und gesamtkommunal) bewertet.

Thema Themendetails „Städtebauliche Entwick- ▪ Siedlungsflächenentwicklung (Flächennutzungen, Baufertigstellungen, keine lung und Leerstand“ konkurrierenden Baugebiete) ▪ Innenentwicklung: Leerstand bei Wohn-/Geschäfts-/ Wirtschaftsgebäuden (aktu-

elle und potenzielle Leerstände), Baulücken, Rückbau, Umbau ▪ Gestaltung von allgemein zugänglichen Freiflächen (z. B. Dorf-/Stadtteilplätze, Treffpunkte im Freien, Spielplätze) ▪ Ortsbild und Baukultur (u. a. bau- und kulturgeschichtliches Erbe) „Soziale ▪ Gemeinbedarfseinrichtungen (z. B. überörtliche Nutzungskonzepte, Auslastung, Infrastruktur“ Angebote für verschiedene Zielgruppen, Sanierungsstand) ▪ Kindergärten (u. a. Auslastung, Erreichbarkeit) ▪ Gesundheit und ärztliche Versorgung ▪ Pflege (z. B. ambulante Pflege und stationäre Einrichtungen, Pflegemix) ▪ neue Wohnformen für verschiedene Zielgruppen (u. a. betreutes Wohnen, An- gebote für jüngere Menschen/Familien) ▪ Erreichbarkeit der Einrichtungen der sozialen Infrastruktur (s. auch Thema „Ver- kehr“) „Bürgerschaft- ▪ bürgerschaftliches Mitwirken und Engagement (z. B. mobile Versorgung, Hol- liches Engagement“ und Bringdienste, Nachbarschaftshilfen, soziale und kulturelle Angebote) ▪ Angebote für Familien und Kinder, Senior/innen sowie Generationen übergrei- fende Angebote ▪ Integration von Menschen mit Migrationshintergrund, Einbindung von Neubür- gerinnen und Neubürgern „Bildung“ ▪ schulische Bildung (ggf. Reaktionen auf rückläufige Schülerzahlen) ▪ außerschulische Bildung für unterschiedliche Altersgruppen „Wirtschaft und Touris- ▪ Handwerk und Gewerbe mus“ ▪ Nahversorgung (Ladenlokale, mobile Versorgung) ▪ Direktvermarktung ▪ Land- und Forstwirtschaft ▪ touristische Infrastrukturen (z. B. Ausschilderung, Übernachtungen, Gastrono- mie, Organisation) ▪ Erlebbarkeit des Naturraums (z. B. Naturpark) ▪ Angebote für unterschiedliche Zielgruppen ▪ Service, Qualität „Verkehr“ ▪ Verkehrswege (u. a. Unterhaltung, Rückbau, Verkehrsberuhigung, etc.) ▪ ÖPNV, Bürgerbus, Schülerverkehr, etc. ▪ Elektromobilität ▪ Erreichbarkeiten ohne eigenes Auto

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„Energie/Klima/ Ressour- ▪ Klimaschutz und Energieeffizienz censchutz“ ▪ energetische Sanierung ▪ Erneuerbare Energien (Wind, Solar, Biomasse, Wasser) ▪ Fernwärme, Gas „Technische ▪ DSL/ Breitband Infrastruktur“ ▪ Wasserversorgung, Abwasserentsorgung ▪ kommunale Liegenschaften (z. B. Bauhöfe, Feuerwehr) „Dorfökologie und Land- ▪ Dorfgerechte Grüngestaltung in den Orten / an den Ortsrändern schaft“ ▪ Landschaft erleben für Naherholung und Tourismus (z. B. landschaftlicher Strukturreichtum, Biotope) ▪ Landschaftspflege „Kultur/Brauchtum/ ▪ kulturelle Angebote und Feste Freizeit“ ▪ Brauchtum und Traditionen (Erhalt und Weiterentwicklung) ▪ Freizeiteinrichtungen und Treffpunkte im Freien (Sportplätze, Schwimmbad, …) ▪ Freizeitangebote Querschnittsaspekte bei ▪ Klimaschutz allen Themen: ▪ Flächen sparen ▪ demografische Entwicklung ▪ Teilhabe (Integration, Barrierefreiheit, Inklusion,…).

Da die zukünftige Entwicklung in starkem Maße mit Fragen der Bevölkerungsentwicklung in Zusam- menhang steht, wurden unmittelbar zu Beginn Aussagen zur Bevölkerungsstruktur auf gesamtkommu- naler Ebene und für die Ortschaften (bisherige Entwicklung und Prognose der Bevölkerungszahlen, Änderungen in der Altersstruktur) zusammengestellt und interpretiert. Die IKEK-Erarbeitung erforderte eine umfassende Kommunikation mit den Bürgerinnen und Bürgern. Mit dem Ziel einer möglichst straffen und auf die Ortschaften fokussierten Ansprache der Bevölkerung wurde in dieser Arbeitsphase großer Wert auf einen intensiven Austausch »vor Ort« gelegt.

Online-Befragung

In diesem Sinne wurde unmittelbar zu Prozessbeginn eine Online-Befragung durchgeführt. Diese ge- währleistete eine beschleunigte und breit gefächerte Informationsaufnahme zu allen relevanten The- menfeldern. Gleichzeitig dienen die Ergebnisse zur Vorbereitung auf die nachfolgenden Stadtteilrund- gänge mit anschließenden Arbeitstreffen. Durch das Instrument des Online-Fragebogens wurden auch Personen und Personenkreise erreicht, welche mutmaßlich nur in geringem Maße oder gar nicht an den öffentlichen Veranstaltungen im Rah- men der IKEK-Erarbeitung teilnehmen. An der Online-Befragung beteiligten sich im Zeitraum März / April 2018 insgesamt 1.150 Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Lennestadt. Es beteiligten sich Bürgerinnen und Bürger aus allen Altersklassen, wobei die Gruppen der über 30jährigen bis unter 60jährigen überwiegen. Ebenso fällt auf, dass die männliche Bevölkerung in diesen Gruppen deutlich stärker an der Befragung teilgenommen hat. Rund 56 % der Befragten leben in einem Mehrpersonenhaushalt mit Kind/Kindern. 33,4 % gaben an, in einem Mehrpersonenhaushalt ohne Kinder zu leben und 9,7 % in einem Einpersonenhaushalt. Die weit überwiegende Zahl der Befragten (920) ist berufstätig, von denen in 519 Fällen Lennestadt auch als Arbeitsort angegeben wurde (176x keine Angabe).

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Anzahl Fragebögen nach Ortsteilen 0 20 40 60 80 100 120 140 160 Altenhundem 76 Altenvalbert 11 Bilstein 112 Bonzel 10 Brenschede 6 Burbecke 25 Elspe 44 Germaniahütte 4 Gleierbrück 2 Grevenbrück 67 Hachen 1 Halberbracht 45 Haus Hilmecke 2 Hespecke 2 Kickenbach 25 Kirchveischede 158 Langenei 40 Maumke 34 Meggen 55 Milchenbach 79 Neukamp 1 Oberelspe 58 Obervalbert 5 Oedingen 124 Oedingerberg 2 Saalhausen 117 Schmellenberg 1 Sporke 15 Stöppel 4 Störmecke 2 Theten 16 Trockenbrück 7

Abbildung 2: Wohnort der Teilnehmer an der Online-Befragung

Anzahl der Fragebögen nach Alter 300 255 250 237 215

200 175

150 129

100 68 38 50 22 8 3 0 unter 16 16-20 20-29 30-39 40-49 50-59 60-69 70-79 80 und keine älter Angabe

Abbildung 1: Alter der Teilnehmer an der Online-Befragung

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1.119 Befragte (97,3%) gaben an, im Haushalt über ein privates Kraftfahrzeug zu verfügen. 1.007 Befragte sind Mitglied in mindestens einem Verein/einer Organisation; die überwiegende Zahl (544) ist allerdings Mitglied in mehr als zwei Vereinen.

Der Hauptteil des Fragebogens bestand aus Fragen zu vier Themenblöcken, die für die zukünftige Entwicklung der Stadt Lennestadt von Bedeutung sind: • Städtebauliche Entwicklung / Verkehr / Technische Infrastruktur • Soziale Infrastruktur / Bürgerschaftliches Engagement / Bildung • Energie / Wirtschaft / Versorgung • Landschaft / Tourismus / Freizeit / Kultur.

Die Ergebnisse der Online-Befragung ermöglichten zu einem frühen Zeitpunkt des Erarbeitungspro- zesses die Stärken (Potenziale) und Schwächen (Defizite, Probleme) aus Sicht der Bürgerinnen und Bürger systematisch für alle Stadtteile und die Gesamtstadt zu erfassen. Darüber hinaus wurde die Möglichkeit gegeben, erste Projektvorschläge bzw. –ideen zu äußern, auf welche dann im Rahmen der Termine vor Ort gezielt eingegangen worden konnte. Einzelergebnisse der Befragung fließen an unterschiedlichen Stellen in die Darstellung der Ausgangs- situation (Kapitel 2) und die Konzeptentwicklung ein. Die große Zahl an Einzelhinweisen und Vorschlä- gen für Maßnahmen wurden gesondert in Tabellenform aufgearbeitet und an die Verwaltung übergeben. Unabhängig vom weiteren Fortgang der IKEK-Erarbeitung konnte damit für jeden Stadtteil bzw. jede Ortschaft ein differenziertes Meinungsbild zu allen Einzelthemen bereitgestellt werden. Für die Bearbeitung der Bestandsanalyse trugen die Hinweise maßgeblich dazu bei, Stärken und Schwächen zu identifizieren, sowie Handlungsbedarfe und Zielsetzungen zu formulieren.

Öffentlicher Beteiligungsprozess

Im Rahmen von insgesamt sieben Stadtteilrundgängen mit anschließenden Arbeitstreffen (Work- shops) in den größeren Stadtteilen wurde den Bürgerinnen und Bürgern nochmals die Möglichkeit er- öffnet, unmittelbar vor Ort vertiefend auf Probleme aufmerksam zu machen oder konkrete Projektvor- schläge einzubringen.

Tag Stadtteil Zugeordnete Stadtteile 19.04.2018 Bilstein Kirchveischede 07.05.2018 Altenhundem Langenei, Kickenbach 09.05.2018 Grevenbrück Sporke, Hespecke 15.05.2018 Elspe Halberbracht 17.05.2018 Meggen Maumke 22.05.2018 Oedingen Oberelspe 23.05.2018 Saalhausen Gleierbrück, Milchenbach

24.04.2018 Rundfahrt Melbecke, Trockenbrück, Theten, Germaniahütte, Bonzel 29.05.2018 Rundfahrt Brenschede, Burbecke, Altenvalbert, Obervalbert

Die Rundgänge wurden anhand von Fotos seitens des Auftragnehmers dokumentiert.

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Oedingen Langenei Halberbracht

Kickenbach Elspe Oberelspe

Grevenbrück Hachen Maumke

Meggen Milchenbach Kirchveischede

Abbildung 3: Fotodokumentation der verschiedenen Stadtteilrundgänge (Beispiele)

Im Rahmen der Workshops wurden die bis zu diesem Zeitpunkt vorliegenden Informationen zu funkti- onalen und gestalterischen Defiziten sowie Entwicklungsperspektiven weiter vertieft. Durch das aktuelle „Stimmungsbild“ der lokalen Bevölkerung wurden, ergänzend zur Online-Befragung, lokale Besonder- heiten und Schwerpunktthemen nochmals deutlich erkennbar. Ebenso mögliche Beiträge zur Ent- wicklung der Gesamtgemeinde sowie zur Zusammenarbeit der Ortsteile und zur gegenseitigen Ergän- zung. Die Teilnehmerzahl betrug jeweils zwischen ca. 10 und 45 Personen. Bei den Workshops wurde neben dem umfassenden Engagement der Bürgerinnen und Bürgern auch die tragende Rolle der Vereine

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und örtlichen Interessensgruppen deutlich, bezogen auf die Kommunikation innerhalb der Ortschaften, das Entstehen und Umsetzen von bürgerschaftlichem Engagement und selbstorganisierten Veranstaltungen, Aktionen und Maßnahmen. Die Ergebnisse aus den Workshops (Stärken/Schwächen, erste Projektideen) wurden in tabellarischen Übersichten zusammengestellt. In Verbindung mit den Erkenntnissen aus den Rundgängen, der Onlinebefragung sowie den weiteren Rechercheergebnissen entstand eine fundierte Basis für • die Ausarbeitung von Stadtteilprofilen • Bewertung von Stärken/Schwächen und Zukunftsfähigkeit • Identifizierung des Handlungsbedarfs.

Nach Diskussion der Ergebnisse und Festlegung der Schwerpunkt Themen des IKEKs in der ersten Sitzung der Lenkungsgruppe wurde das erste IKEK-Forum genutzt, um allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern der lokalen Veranstaltungen sowie weiteren Interessierten den Zwischenstand bekannt zu machen. Das Forum fand am 1. August 2018 in der Schützenhalle Halberbracht statt; es trugen sich 86 Personen in die Teilnehmerliste ein. Inhalte der Veranstaltung waren eine Zusammenfassung der Ergebnisse der Bestandsaufnahmen (Online-Befragung, Ergebnisse der Ortsteilrundgänge und –workshops) sowie die Darstellung von ge- samtkommunalen Stärken und Schwächen, welche durch Beispiele aus den Stadtteilen hinterlegt wur- den. Hierzu erfolgte jeweils eine Zusammenfassung in Form eines Gesamtfazits, sowie die Nennung einzugrenzender Maßnahmenbereiche und ggf. bereits vorliegender Projektansätze.

Abbildung 4: 1. IKEK Forum der Stadt Lennestadt am 1. August 2018

Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wurde im Verlauf der Veranstaltung die Möglichkeit gegeben, die Bedeutung der Maßnahmenbereiche (je Themenblock) zu bewerten. Mit dieser Prioritätenbildung seitens der Bürgerschaft wurde eine erste Grundlage zur Gewichtung der Maßnahmenbereiche und der späteren Festlegung von Leit- und Startprojekten geschaffen.

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Ab dem ersten Forum wurde den Bürgerinnen und Bürgern der Stadtteile Lennestadts die Möglichkeit gegeben, bereits vorhandene Ideen und Vorüberlegungen zu möglichen IKEK-Projekten in einem stan- dardisierten Projektskizzen-Formular darzustellen und der Verwaltung bzw. den Planungsbüros vor- zulegen. Das Projektskizzen–Formular wurde allen Bürgerinnen und Bürgern über die Homepage der Stadt Len- nestadt frei zugänglich gemacht. Mit Abschluss der ersten Arbeitsphase lagen folgende Zwischenergebnisse vor: Output der Phase 1 Strukturierte Sammlung Themenbezogene Aufbereitung und Darstellung zu allen zu berücksichtigenden von Daten/Informationen Themenfeldern: Stärken-Schwächen-Analyse (SWOT), die Bewertung von Ent- wicklungstrends Stadtteilprofile Auf Grundlage aller erhobenen Daten und Informationen zu den relevanten The- menfeldern wurden Profile der Stadtteile zusammengestellt und einheitlich gestal- tet. Gesamtstädtische Stär- Die im Verlauf der Bestandsbewertungen und in den Stadtteilprofilen herausge- ken-Schwächen-Analyse stellten Stärken und Schwächen wurden in einer gesamtstädtischen Betrachtung zusammengefasst. Dabei fanden sämtliche vorgegebenen Themenfelder Berück- sichtigung. Handlungsbedarf/Hand- Die Ergebnisse der Diskussion des Handlungsbedarfs und der Festlegung von lungsfelder Schwerpunktsetzungen (Bündelung der Themen) innerhalb der Handlungsfelder im Rahmen des ersten IKEK-Forums wurden strukturiert zusammengefasst.

1.2.3 Leitbild, Ziele und Projektideen In der zweiten Arbeitsphase wurde eine Vision und Perspektive für die zukünftige Entwicklung der Stadt Lennestadt aufgestellt (Leitbild) und mit konkreten Zielformulierungen hinterlegt. In einem weite- ren Schritt wurden dann die aus der ersten Phase hervorgegangenen lokalen und gesamtkommunalen Projektideen den Zielen zugeordnet und vertieft.

Abbildung 5: Funktion und Aufbau von Leitbild, Entwicklungszielen und Projektideen (eigene Darstellung)

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Grundlagen für die Formulierung des gesamtstädtischen Leitbildes waren: • Vorhandene Profilierung der Stadt Lennestadt • Anknüpfungspunkte aus der gesamtkommunalen Stärken-Schwächen Analyse • Anknüpfungspunkte aus der Online-Befragung den Workshops und Gesprächen vor Ort • im Rahmen des IKEK-Prozesses identifizierte Ansatzpunkte für die Festlegung von Entwick- lungszielen. Wie in der schematischen Grafik dargestellt, wurden zu jedem Handlungsfeld Entwicklungsziele for- muliert. Die Entwicklungsziele entsprechen dabei Maßnahmengruppen, welche die konkreten Vor- schläge aus der Bürgerbeteiligung inhaltlich zusammenfassen. Zentrale Kriterien für die Aufnahme von Zielen in das IKEK waren zeitliche Realisierbarkeit und Messbarkeit. Die gesammelten Projektideen wurden den Entwicklungszielen zugeordnet. Als Defizit bzw. Problem beschriebene Situationen in den Stadtteilen oder »unscharf« formulierte Projektideen wurden unter fachlichen Gesichtspunkten ausformuliert/präzisiert. In einigen Fällen konnten aus identifizierten Defizi- ten und Einzelideen gesamtkommunale Projekte entwickelt werden. Leitbild und Entwicklungsziele wurden in der zweiten Steuerungsgruppen-Sitzung diskutiert und da- mit die Leitlinien der angestrebten Entwicklung in den Stadtteilen Lennestadts für die nächsten (ca.) 10 Jahre umrissen. Im Rahmen der zweiten Forumsveranstaltung wurden das Leitbild (Zukunftsvision) und die fünf Hand- lungsfelder mit den zugehörigen Entwicklungszielen öffentlich vorgestellt. Den teilnehmenden Bürgerin- nen und Bürgern wurden zu jedem Entwicklungsziel die von Ihnen vorgenommene Bewertung (aus dem 1. Forum) sowie die zugeordneten Projektskizzen präsentiert. Zu jeder Projektskizze wurden Problem- stellung, Projektziel, Projektbeschreibung zusammengefasst und eine Zuordnung des Bearbeitungs- standes (Projektidee, erstes Konzept umsetzungsreif vorbereitet) getroffen. Das Forum fand am 04.10.2018 in der Schützenhalle Halberbracht statt; es trugen sich 43 Personen in die Teilnehmerliste ein.

Abbildung 6: 2. IKEK Forum der Stadt Lennestadt am 04. Oktober 2018

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Mit Abschluss der Arbeitsphase 2 lag folgender Zwischenstand vor: Output der Phase 2 Leitbild Abgestimmtes Leitbild (Zukunftsvision) zur Entwicklung der Stadt Lennestadt Entwicklungsziele Gesamtübersicht der Handlungsfelder und Entwicklungsziele mit Angabe zu welchen Zielen/Teilzielen gesamtkommunale und/oder lokale Projekte formuliert wurden und wie jeweils der Arbeitsstand und die Bedeutung einzuschätzen sind. (= Grundlage für die Prioritätenbildung und Zeitplanung).

1.2.4 Umsetzungsstrategie, Leit- und Startprojekte, Verstetigung Mit den seitens der Bürgerinnen und Bürgern sowie der Verwaltung ausgearbeiteten Projektskizzen wurde eine standardisierte Grundlage für die Diskussion der Projektideen und Festlegung von Leit- und Startprojekten geschaffen. Im Ergebnis entstand ein klares Bild, welchen Projektansätzen seitens der Bürgerinnen und Bürger eine besondere Priorität eingeräumt wird und wo bereits Ansprechpartner und konkrete Überlegungen vor- handen sind. Auf dieser Grundlage wurde eine Umsetzungsstrategie mit folgenden Inhalten erarbeitet: • Prioritätenliste für die Projekte • Ansprechpartner/innen (Projektverantwortliche) • Darstellung erforderlicher Strukturen und Handlungsschritte für die Umsetzung und Verstetigung • Hinweise zu geeigneten Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten für die Umsetzung. Zu den Leit- und Startprojekten wurde der aktuelle Stand der Ideenentwicklung/Planung in Projekt- steckbriefen zusammengefasst. Diese beinhalten (soweit bereits verfügbar) folgende Angaben: • Projekttitel • Stadtteil/Lage • Projektziel • Projektbeschreibung • Planungsstatus • Projektverantwortlicher („Kümmerer“) • Ansprechpartner • Projektpartner • Projektkosten • Projektfinanzierung • Zeitplanung • Anlagen (Pläne, Fotos, Beispiele etc.) Die Kernpunkte der erarbeiteten Umsetzungsstrategie wurden in einer weiteren Sitzung der Steue- rungsgruppe vorgestellt und diskutiert. Hinweise zu Ergänzungen bzw. Änderungen seitens der Steue- rungsgruppe wurden im Rahmen der Endbearbeitung des IKEK berücksichtigt. Nach Endbearbeitung aller Teile des Konzeptes wurde das IKEK dem Rat der Stadt Lennestadt am 13.02.2019 zum Beschluss vorgelegt.

1.2.5 Abgrenzung von Ortskernen / Fördergebieten Für die spätere Förderung von privaten Maßnahmen zum Erhalt ländlicher Bausubstanz war für alle Stadtteile ein Fördergebiet (Ortskern) zeichnerisch abzugrenzen. Eine Förderung der Umnutzung ehe- mals landwirtschaftlich genutzter Gebäude bleibt dabei aber ausdrücklich unberührt. Zur Festlegung der Fördergebietsgrenze für private Maßnahmen wurde historisches Kartenmaterial aus dem Jahre 1936-1945, welches die Bebauung vor dem zweiten Weltkrieg zeigt, mit Kartenmaterial aus dem Jahre 1955 sowie aktuellem Kartenmaterial verglichen bzw. überlagert. Dadurch ist eine Identifi- zierung der historischen Kernbereiche der Dörfer möglich. Auf dieser Basis erfolgte eine Grenzziehung, welche vor Ort nochmals überprüft und anschließend der Stadtverwaltung vorgelegt wurde. Die abgegrenzten Bereiche zeigen damit die Ausdehnung des historischen Ortskerns um ca. 1950. Umbaumaßnahmen an historischen Gebäuden innerhalb dieser Bereiche sind, nach erfolgter Prüfung und Förderbewilligung durch die Bezirksregierung, förderfähig.

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Innerhalb der abgegrenzten Bereiche finden sich auch Gebäude jüngeren Baujahrs (Nachkriegsbebau- ung) welche als Ersatzbauten historischer Gebäude oder als Neubauten im Ortskernbereich errichtet wurden. Diese sind nicht förderfähig.

Historische TK-25 DGK 5 Überlagerung 1936-1945 aktueller Stand „historisch und aktuell“

Darstellung der bebauten Bereiche Darstellung der aktuell bebauten Identifizierung des historischen im Zeitraum 1936-1945 Bereiche Ortskernbereiches

Fördergebietsabgrenzung

Geobasisdaten der Kommunen und des Landes NRW © Geobasis NRW - Keine amtliche Standardausgabe

Abbildung 7: Beispiele historischer Gebäude unterschiedlicher Erhaltungszustände aus Altenhundem, Langenei und Elspe

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1.3 Übersicht relevanter Pläne und Konzepte Das IKEK der Stadt Lennestadt sowie die spätere Umsetzung hat eine Vielzahl an Vorgaben und exis- tierender Pläne und Konzepte zu berücksichtigen, darunter u.a.:

Bereich Plan / Konzept

Landes-/Regional- ▪ Kulturlandschaftlicher Fachbeitrag zur Landesplanung in Nordrhein-Westfalen (2009) planung ▪ Machbarkeitsstudie: Potentiale Erneuerbarer Energien im (2011)

▪ Landesentwicklungsplan Nordrhein-Westfalen 2017

▪ Regionalplan Arnsberg, Räumlicher Teilplan Märkischer Kreis, Kreis und Kreis -Wittgenstein (2017) Kreis Olpe ▪ Landschaftsplan Nr. 3: - Heggen – Helden (2006)

▪ Wirtschaftspolitisches Rahmenkonzept für den Kreis Olpe (2011)

▪ Integriertes Klimaschutzkonzept für den Kreis Olpe (2012) ▪ „Zusammenkommen und Verstehen“- Förderkonzeption zur Soforthilfe zur Förderung der Integration von Flüchtlingen in den Kommunen (2015)

▪ Tourismusstrategie Kreis Olpe (2015)

Stadt Lennestadt ▪ Einzelhandelsgutachten: Einzelhandel in Lennestadt (2011)

▪ Einzelhandelsgutachten GFK: Einzelhandel in Lennestadt - Status quo Analyse und Perspektiven für den Einzelhandel (2014)

▪ Integriertes Klimaschutzkonzept für die Stadt Lennestadt (2017)

▪ Lärmaktionsplan (2017)

▪ Stadtgeographisches Gutachten zur Standortproblematik und Standortentwicklung des Grundzentrums Meggen ▪ Lennestadt 2030 – Strategische Stadtentwicklung und Bürgerdialog ▪ Flächennutzungsplan und Bebauungspläne der Stadt Lennestadt

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2 Gesamtkommunale Bestandsanalyse und -bewertung Mit dem IKEK wird eine Gesamtstrategie für die zukünftige Entwicklung der Stadt Lennestadt und ihrer 43 Stadtteile entwickelt. Dies setzt eine differenzierte Analyse und Bewertung der Ausgangssituation in allen relevanten Bereichen voraus. Im ersten Schritt erfolgt hierzu eine gesamtkommunale Darstellung, bevor dann der Blick auf die einzelnen Stadtteile und Siedlungsbereiche gerichtet wird (Kapitel 3).

2.1 Grundstrukturen und Rahmenbedingungen

2.1.1 Lage, Stadtstruktur und Verkehrsanbindung Die Stadt Lennestadt liegt im Sauerland im nordöstlichen Teil des Kreises Olpe. Nachbarkommunen sind , Attendorn, Olpe und Kirchhundem (Kreis Olpe) sowie , Schmallernberg (Hoch- sauerlandkreis) und (Kreis Siegen-Wittgenstein). Die Stadt wurde am 1. Juli 1969 im Rahmen der kommunalen Neugliederung des Kreises Olpe gegrün- det. Sieben Gemeinden bzw. Gemeindeteile aus vier Ämtern gingen in der neuen Stadt auf: Elspe, Grevenbrück, Kirchveischede (alle Bilstein), Kirchhundem tlw. (Amt Kirchhundem), Saalhausen (Amt Kirchhundem), Oedingen tlw. (Amt Serkenrode), Helden tlw. (Amt Attendorn); am 1. Januar 1975 kam dann noch Milchenbach hinzu. Seit 1984 ist der Verwaltungssitz der Stadtverwaltung in Altenhun- dem. Lennestadt wird dem Gemeindetyp »Kleine Mittelstadt« zugeordnet; im Landesentwicklungsplan ist die Stadt als Mittelzentrum ausgewiesen.

Abbildung 8: Stadtgebiet im Luftbild; Quelle: www.tim-online.nrw.de

Die Stadt ist durch die Natur- und Kulturlandschaften des Rothaargebirges geprägt. Während im südli- chen Teil des Stadtgebietes große Waldflächen und topographisch bewegte Landschaft dominieren, finden sich im nördlichen Teil mehr Wiesen- und Weideflächen. Insgesamt dominiert aber außerhalb der Siedlungsbereiche die Waldnutzung. Mit Blick auf die Topographie und Siedlungsstruktur lässt sich das Stadtgebiet in drei Talbereiche gliedern: das Elspetal (im Norden), das Lennetal (im Südosten) und

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das Veischedetal (im Südwesten). Die einzelnen Siedlungskörper der Stadt befinden sich hauptsächlich an den Bundesstraßen, welche die Täler durchlaufen. Das bauliche Erscheinungsbild der Stadtteile ist stark von deren Größe abhängig. Die kleinsten Sied- lungen (bis 50 Einwohner) bestehen nur aus wenigen Gebäuden, welche landwirtschaftlich oder forst- wirtschaftlich genutzt werden oder wurden. In Stadtteilen mit einer Größe von bis zu 1.000 Einwohnern findet sich historische Bausubstanz in den Kernbereichen. Der Anteil der ortsbildprägenden historischen Bausubstanz ist zwischen den einzelnen Stadtteilen unterschiedlich. Anschließend an die Ausgangspunkte der Siedlungstätigkeit in den Kernbe- reichen finden sich jüngere Siedlungserweiterungen, in denen das Einfamilienhaus mit umgebendem privatem Freiraum dominiert. Größere Stadtteile, vor allem Grevenbrück und Altenhundem haben in ihren Zentren eher urbanen Cha- rakter. In Altenhundem ist das Umfeld des Marktplatzes als Fußgängerbereich mit einer Vielzahl an Einkaufsmöglichkeiten, Gastronomie- und Dienstleistungsanbietern gestaltet. Hier finden sich auch Wohnformen wie Mehrfamilienhäuser. In der Fläche dominiert jedoch auch hier das Einfamilienhaus. Aufgrund der Tallagen sind viele Stadtteile als eher lineare Siedlungskörper ausgebildet. Die zum Teil steil ansteigenden Hänge lassen oftmals keine Siedlungstätigkeit zu. Die einwohnerstärksten Siedlungsbereiche befinden sich entlang der Bundesstraße 236 und der Lenne in den Ortschaften Altenhundem, Grevenbrück, Meggen und Maumke, sowie in Elspe, Saalhausen, Oedingen, Bilstein und Halberbracht. Die Gesamterstreckung des Stadtgebietes beträgt in Nord-Süd- Richtung rund 15 km und in Ost-West-Richtung rund 20 km.

Abbildung 9: Bevölkerungsverteilung, eigene Darstellung

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Abbildung 10: Durch Tallage bedingte lineare Siedlungsstruktur im Bereich Altenhundem, Kickenbach, Langenei., Quelle: www.tim-online.nrw.de

Dörflicher Charakter in Kickenbach Topographisch Urbane Gestaltung im Bereich des Altenhun- bewegte Landschaft demer Marktplatzes am Beispiel Langenei

Abbildung 11: Vielfalt der Siedlungstypologien innerhalb der Stadt Lennestadt

Flächennutzung

Lennestadt weist mit 13,0% Siedlungs- und Verkehrsfläche einen leicht unter dem Kreisdurchschnitt (14,8%) liegenden Wert auf. Die landwirtschaftlichen Flächen und Waldflächen addieren sich zu 85,7%, wobei der mit 65,8% hohe Anteil an Waldflächen dominiert. Der Anteil landwirtschaftlicher Nutzfläche ist im Vergleich zum Kreis, Regierungsbezirk und Bundesland deutlich unterdurchschnittlich, was mit der topographisch bewegten und waldreichen Landschaft des Sauerlandes zu erklären ist, welche viel- fach keine landwirtschaftliche Nutzung zulässt.

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Fläche am 31.12.2015 nach Nutzungsarten1 Kreis Reg-Bez. Nutzungsart Lennestadt Land NRW Olpe Arnsberg ha % % % % Fläche insgesamt 13.559 100 100 100 100 Siedlungs- und Verkehrsfläche 1.768 13,0 14,8 20,6 22,9 Gebäude- und Freifläche, 881 6,5 6,8 11,9 13,4 Betriebsfläche Erholungsfläche, Friedhofsfläche 90 0,7 0,9 1,7 2,3 Verkehrsfläche 798 5,9 7,1 7,0 7,2 Freifläche außerhalb der 11.790 87,0 85,2 79,4 77,1 Siedlungs- und Verkehrsfläche Landwirtschaftsfläche 2.698 19,9 23,7 35,3 48,1 Waldfläche 8.918 65,8 59,5 42,3 26,0 Wasserfläche 97 0,7 1,8 1,3 1,9 Moor, Heide, Unland 39 0,3 0,1 0,2 0,4 Abbauland 36 0,3 0,1 0,3 0,6 Flächen anderer Nutzung 1 0 0 0 0,1

Veränderung der Fläche nach Nutzungsarten 2004 - 2015

Nutzungsart 2004 2008 2012 2015

Fläche insgesamt 100 100,0 100,3 100,3 Siedlungs- und Verkehrsfläche 100 113,7 113,2 133,2 Gebäude- und Freifläche, 100 103,2 100,7 100,8 Betriebsfläche Erholungsfläche, Friedhofsfläche 100 152,9 148,3 149,7 Verkehrsfläche 100 124,7 127,1 126,8 Freifläche außerhalb der 100 98,2 98,6 98,6 Siedlungs- und Verkehrsfläche Landwirtschaftsfläche 100 96,9 96,9 96,8 Waldfläche 100 99,2 99,6 99,6 Sonstige Flächen 100 70,0 83,3 83,7

Die Siedlungs- und Verkehrsfläche nahm zwischen 2004 und 2015 um insgesamt 33,2% zu bei einem leichten Rückgang des Anteils der Landwirtschaftsfläche. Auffällig ist die deutliche Zunahme der Erho- lungsfläche um knapp 50%.

Verkehrsanbindung

Lennestadt zeichnet sich durch eine gute Verkehrsanbindung zu Zielen im Nahbereich aus. Das Auto- bahnnetz ist jedoch erst nach einer Fahrt von ca. 26 km bis zur Anschlussstelle Olpe (A45) erreichbar. Die verkehrliche Lage ist somit gekennzeichnet durch: • Anbindung an Olpe und Meschede über die Bundesstraße 55 • Anbindung an die BAB 45 über die AS 18 Olpe • Bahnhöfe in den Ortsteilen Altenhundem (mit ZOB), Grevenbrück und Meggen

1 Kommunalprofil IT.NRW (Stand: 31.05.2017), Lennestadt

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• Flughafen Siegerland (ca. 80 km entfernt) • Flughafen Köln-Bonn (ca. 100 km entfernt). Die nächstgelegene Großstadt Siegen ist über die B 517 mit dem Auto in ca. 45 Minuten zu erreichen, ca. eine Stunde ist es in Richtung und 75 Minuten nach Köln.

2.1.2 Bevölkerung, Demographischer Wandel Die Entwicklung der Bevölkerungszahl und Veränderung der Bevölkerungsstruktur bildet eine der zent- ralen Rahmenbedingungen für die zukünftige Entwicklung der Stadt und der einzelnen Stadtteile Len- nestadts. Stand 31.12.2017 leben 26.107 Menschen in Lennestadt. Der Ausländeranteil liegt mit 8,7% auf Niveau des Kreises Olpe (8,9%) und unter den Werten des (11,4%) und des Landes NRW (11,8%). Mit knapp 193 EW/km² liegt die Bevölkerungsdichte ziemlich genau auf dem Niveau des Krei- ses Olpe und deutlich unter dem Wert des Reg.-Bez. (449/km²) oder des Landes NRW (523,7/km²).

Bevölkerungsentwicklung Lennestadt 28.500

28.000

27.500

27.000

26.500

26.000

25.500

25.000 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2017

Abbildung 12: Bevölkerungsentwicklung Lennestadt. Quelle: IT.NRW Kommunalprofile

Die Bevölkerungsentwicklung in Lennestadt zeigt in den letzten gut 30 Jahren eine zweigeteilte Ent- wicklung. Von 1985 bis 2000 stieg die Bevölkerungszahl von 26.022 auf 28.026 und damit um fast 8%. Von 2000 bis 2017 hingegen schrumpfte die Bevölkerung stetig in etwa wieder auf das Niveau von 1985. Seit 2015 ist in Verbindung mit dem Zuzug von Flüchtlingen wieder ein leichter Anstieg zu ver- zeichnen. Die Abbildung auf der folgenden Seite zeigt die Tendenz der Bevölkerungsentwicklung in den Stadtteilen ab 50 Einwohner von 1997 bis 2017. Lediglich vier kleinere Stadtteile konnten demnach in diesem Zeitraum einen Zugewinn verzeichnen. In allen anderen Stadtteilen verringerte sich die Bevölkerungszahl zum Teil deutlich. Es ist jedoch festzu- stellen, dass sich – bei der allgemeinen Erhöhung der Wohnfläche pro Kopf – die keine gravierende Leerstandsproblematik entwickelt hat. Weitere Details zur Bevölkerungsentwicklung werden in den Stadtteilprofilen (Kapitel 3) dargestellt.

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Abbildung 13: Bevölkerungsentwicklung 1997 – 2017 der Stadteile ab 50 Einwohner

Für die Gesamtstadt prognostiziert die Bertelsmann-Stiftung bis 2030 eine Abnahme auf 23.740 Ein- wohner, was bezogen auf das Jahr 2017 einen Rückgang um 9% darstellen würde. Zudem wird prognostiziert, dass das Durchschnittsalter von 43,1 Jahre im Jahr 2012 auf 47,9 Jahre 2030 steigen wird. Des Weiteren wird der Anteil der 65- bis 79-jährigen von 13,7% 2012 auf 20,4% 2030 steigen. Der Anteil der über 80-jährigen von 5,1% 2012 auf 8,1% 2030.

2012 2020 2025 2030 Bevölkerung gesamt 26.130 25.070 24.410 23.740 Wanderungssaldo -4 / 1000 EW -1,7 / 1000 EW -0,9 / 1000 EW +-0 / 1000 EW Durchschnittsalter 43,1 Jahre 45,5 Jahre 46,8 Jahre 47,9 Jahre Altenquotient 31,0 36,9 43,2 51,9 Jugendquotient 32,2 28,7 29,1 30,1

Abbildung 14: Demografische Entwicklung (Bertelsmann)

Aufgrund jüngerer Entwicklungen (Anstieg der Geburtenraten, Zuwachs durch anerkannte Flüchtlinge) sind diese Prognosen allerdings zumindest teilweise zu relativieren.

Die Bevölkerungszahl entwickelte sich in den vergangenen 20 Jahren von 26.022 (1985) über 28.026 (2000) auf 26.073 im Jahr 2015. Damit war über diesen Gesamtzeitraum ein Plus von 0,2% zu ver- zeichnen. Mit dem Höhepunkt der Zuwanderungswelle stieg die Bevölkerungszahl dann bis zum 31.12.2016 auf 26.678. Die weiteren Zahlen klammern das Jahr 2016 aus, da die Daten für dieses Jahr noch nicht im Kommunalprofil (IT.NRW) enthalten sind.

Aus weiteren Daten des Kommunalprofils zur Bevölkerungsbewegung (IT.NRW) geht hervor, dass in den Jahren 2009 - 2015 durchgängig ein „Überschuss der Gestorbenen“ zu verzeichnen war, zudem bis 2014 z.T. deutliche Wanderungsverluste. 2015 erfolgte dann eine Umkehrung hin zu einem deutli- chen Wanderungsgewinn, bedingt durch den starken Zuzug von Flüchtlingen.

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Bevölkerungsstand und -bewegung 2008 - 2015 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Bevölkerung am 31.12 27.238 27.115 26.348 26.139 25.908 25.800 26.073 Nichtdeutsche 2.698 2.681 1.695 1.664 1.718 1.798 2.262 Überschuss der Geborenen - 73 - 45 - 109 - 78 - 105 - 88 - 100 (+) bzw. der Gestorbenen (-) Nichtdeutsche + 6 - 5 + 3 + 8 + 6 + 9 + 18 Überschuss der Zu- (+) bzw. - 81 - 78 - 120 - 142 - 128 - 35 + 372 Fortgezogenen (-) Nichtdeutsche + 19 + 25 + 66 - 9 + 68 + 93 + 474 Gesamtsaldo - 154 - 123 - 767 + 209 - 231 - 108 + 273 Nichtdeutsche - 34 - 17 - 986 - 31 + 54 + 80 + 464 Je 1.000 Einwohner - 5,7 - 4,5 - 29,1 - 8,0 - 8,9 - 4,2 + 10,5

Insgesamt wird deutlich, dass die Entwicklung der Bevölkerung im Betrachtungszeitraum stark beein- flusst war von der Zuwanderung „Nichtdeutscher“. Weitere Daten zur Bevölkerungsstruktur verdeutlichen, dass Lennestadt im Vergleich zur Region wie auch zum Land NRW ähnliche Werte der Altersstrukturen „6 bis unter 18“ und „60 bis unter 65“ sowie „65 und mehr“ aufweist.

Bevölkerungsstruktur am 31.12.2015 nach Altersgruppen Stadt Kreis Reg.-Bez. Land

Lennestadt Olpe Arnsberg NRW Anzahl % % % Anzahl Bevölkerung gesamt 26.073 100 100 100 100 Davon im Alter von … Jahren Unter 6 1.328 5,1 5,3 5,0 5,3 6 bis unter 18 3.105 11,9 12,4 11,1 11,3 18 bis unter 25 2.162 8,3 8,2 8,3 8,3 25 bis unter 30 1.560 6,0 5,9 6,3 6,4 30 bis unter 40 2.918 11,2 11,5 11,5 11,9 40 bis unter 50 3.767 14,4 14,5 14,0 14,2 50 bis unter 60 4.223 16,2 16,6 15,9 15,8 60 bis unter 65 1.699 6,5 6,2 6,4 6,2 65 und mehr 5.311 20,4 19,3 21,3 20,6 Nichtdeutsche 2.262 8,7 8,9 11,4 11,8 Quelle: IT.NRW – Kommunalprofil

Bei aller Vorsicht, die derzeit den Prognosen (auf Basis der Werte aus 2014) beizumessen ist, muss die für Lennestadt abgeleitete Tendenz bei strategischen Überlegungen und Planungen zur Entwicklung der Stadt Berücksichtigung finden. Hier liefert die Gemeindemodellrechnung weitere Hinweise.

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Gemeindemodellrechnung 1.1.2014 – 1.1.2040 nach Altersgruppen und Geschlecht Stadt Lennestadt NRW

2014 2025 2040 2025 2040 Bevölkerung gesamt 25.908 24.178 93,3 21.123 81,5 100,9 99,5 Davon im Alter von … Jahren Unter 6 1.282 1.256 98,0 957 74,6 103,3 90,5 6 bis unter 18 3.193 2.622 82,1 2.333 73,1 92,5 90,8 18 bis unter 25 2.145 1.578 73,6 1.390 64,8 86,2 83,1 25 bis unter 30 1.483 1.258 84,8 935 63,0 101,1 86,7 30 bis unter 40 2.817 2.958 105,0 2.070 73,5 115,0 98,3 40 bis unter 50 4.082 2.919 71,5 2.816 69,0 78,8 87,2 50 bis unter 60 4.076 3.765 92,4 2.862 70,2 96,5 84,9 60 bis unter 65 1.625 2.087 128,4 1.347 82,9 131,1 92,5 65 und mehr 5.205 5.735 110,2 6.413 123,2 114,0 140,1 18 bis unter 65 16.228 14.565 89,8 11.420 70,4 98,0 88,6 Quelle: IT.NRW – Kommunalprofil

Von Bedeutung sind hier vorrangig folgende Prognosewerte: 1. Rückgang der Gesamtbevölkerung um 18,5% bis 2040 2. Starker Rückgang der jüngeren Bevölkerung (unter 30 Jahre) von insgesamt 8.103 auf 5.515, d.h. um rund 32 % 3. Starker Zuwachs der Altersgruppe „65 und mehr“ um 23,2 %. Mit den drei Punkten ist die bekannte Grundproblematik des »demographischen Wandels« umrissen. Aus einer anderen Prognose (Bertelsmann-Stiftung) der Entwicklung des „Jugendquotienten“ (unter 20- Jährige je 100 Pers. der AG 20-64) und „Altenquotienten“ (ab 65-Jährige je 100 Pers. der AG 20-64) lassen sich für Lennestadt weitere wichtige Aussagen herauslesen. Die Auswertung dieser Prognosen ergibt, dass in Lennestadt der Prozess der „Alterung“ der Bevölke- rung bis 2030 deutlich wird, und im Vergleich zum Kreis Olpe und zum Land NRW für Lennestadt er- höhte Werte prognostiziert werden. 2015 2030 Indikatoren Stadt Kreis Land Stadt Kreis Land Lennestadt Olpe NRW Lennestadt Olpe NRW Jugendquotient 32,1 33,2 31,2 30,1 31,3 31,8 Altenquotient 33,8 31,9 34,0 51,9 49,4 47,5 Quelle: Bertelsmann Stiftung; wegweiser-kommune.de

Die in der nachstehenden Tabelle aufgeführten Indikatoren zum demographischen Wandel machen (nochmals) deutlich, dass die Wanderungsbewegungen in Lennestadt überdurchschnittlich stark sind.

Stadt Kreis Land Indikatoren Demographischer Wandel 2015 Lennestadt Olpe NRW Zuzüge (je 1.000 Ew.) 42,6 (37,7) 35,3 25,5 Fortzüge (je 1.000 Ew.) 42,0 (41,7) 32,9 18,7 Wanderungssaldo (je 1.000 Ew.) 0,6 (-4,1) 2,4 6,7 Familienwanderung (je 1.000 Ew.) 4,2 (-1,8) 6,8 8,3

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Bildungswanderung (je 1.000 Ew.) - 13,6 (-26,6) - 16,5 22,5 Wanderung zu Beginn der 2. Lebenshälfte (je 1.000 Ew.) - 1,7 (-2,8) - 0,8 0,3 Alterswanderung (je 1.000 Ew.) 2,0 (1,2) - 0,1 -1,2 Quelle: Bertelsmann Stiftung; wegweiser-kommune.de

Für Lennestadt werden in Klammern ergänzend noch die Werte für 2014 angegeben, wodurch die der- zeit vorherrschende starke Gesamtdynamik nochmals zusätzlich deutlich wird. Die Zuwanderung von Flüchtlingen überlagert damit die in den Vorjahren prognostizierten langfristigen Entwicklungen. Festzuhalten ist dennoch, dass Lennestadt im Vergleich zu Kreis und NRW folgende Auffälligkeiten aufweist: • Wanderungssaldo unter dem Durchschnitt, Bereich der „Familienwanderung“ starke Veränderung • deutlich unterdurchschnittliche Werte (Land NRW) im Bereich der Bildungswanderung • Positivwert im Bereich Alterswanderung. Bei Ausblendung der Zuwanderung von Flüchtlingen würden sich voraussichtlich deutlich negative Werte im Bereich der Bildungswanderung ergeben. Die Attraktivität für Familien scheint aber unab- hängig von den jüngsten Entwicklungen grundsätzlich zu gelten. Statistische Daten zu den verfügbaren Einkommen belegen, dass Lennestadt innerhalb des Kreises Olpe unter dem Durchschnitt liegt, im Vergleich zu den Werten des Regierungsbezirkes und des Landes NRW leicht über dem Durchschnitt liegt. Im Vergleich aller Gemeinden in NRW (2014) liegt Lennestadt hinsichtlich des verfügbaren Haushaltseinkommens auf Rangplatz 136 von 396.

Primäreinkommen und verfügbares Einkommen der privaten Haushalte 2014

Stadt Kreis Reg.-Bez. Land

Lennestadt Olpe Arnsberg NRW Primäreinkommen Insgesamt (Mill. EUR) 666 4.352 88.231 450.268

EUR je Einwohner 25.748 32.272 24.821 25.576 Verfügbares Einkommen der privaten Haushalte Insgesamt (Mill. EUR) 574 3.658 75.533 373.355 EUR je Einwohner 22.202 27.125 21.249 21.207 Quelle: IT.NRW – Kommunalprofil

Stärken und Schwächen Bevölkerungsentwicklung (gesamtkommunal)

Stärken • Bevölkerungszahl liegt (noch) wieder auf dem Niveau von 1985 • Aktuell keine deutlich negativen Abweichungen in der Altersstruktur gegen- über Kreis/Bezirk/NRW • Familienfreundlichkeit; Zuwanderung von Familien • durchschnittlich verfügbares Einkommen der privaten Haushalte

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Schwächen • Prognose 2040 (unter Vorbehalt): deutlicher Rückgang der jüngeren Bevölke- rung, starker Zuwachs der Altersgruppe „65 und mehr“ • Starke Dynamik im Bereich der Wanderungen • Negative Ausprägung der Bildungswanderung Herausforderungen / Handlungsbedarf Im Sinne einer positiven Zukunftsentwicklung ergeben sich aus der Analyse vorrangig folgende ge- nerelle Anforderungen: • Bereitstellung guter Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten für junge Erwachsene • Erhalt der Lebensqualität in den Stadtteilen, Ausbau der sozialen Infrastruktur • Erhalt und weitere Steigerung der Attraktivität der Stadt für Familien • Ausbau der Wohn- und Betreuungsangebotes für Senioren.

Mit Blick auf konkrete Maßnahmen zum Erhalt der Zukunftsfähigkeit der einzelnen Stadtteile ist die jeweilige Bevölkerungsentwicklung sowie die Stadtteil- bzw. Ortsgröße genauer zu betrachten; vgl. hierzu Daten und Bewertungen in den Ortsteilprofilen (Kapitel 3).

2.2 Städtebauliche Entwicklung, Verkehr und technische Infrastruktur

2.2.1 Siedlungsstruktur, Ortsbild und Dorfökologie Die Siedlungsstruktur der Stadt Lennestadt wurde und wird durch die bergige Landschaft des Sauer- landes geprägt. Die im Verhältnis zum Landesdurchschnitt dünn besiedelte Region zeichnet sich durch einen hohen Anteil an Waldflächen aus, welcher sich auf Siedlungsstruktur und Ortsbild auswirkt. Das Stadtgebiet kann in drei Täler aufgeteilt werde: das Elspetal (im Norden) und das Veischedetal (im Südwesten) deren Gewässer dem Lennetal (im Südosten) zufließen. Diese drei Gewässerläufe sowie untergeordnete Fließgewässer definierten in vielen Fällen die Entste- hungsbereiche der Ortschaften. Diese befinden sich hauptsächlich im Bereich der Verkehrswege, wel- che die Täler durchlaufen. Im weiteren Verlauf der Siedlungsentwicklung wuchsen die besiedelten Be- reiche in die umliegende Landschaft, wobei sich, bedingt durch die Tallagen, meist eine lineare Sied- lungsstruktur im Talbereich bildete, die steileren Hanglagen bleiben überwiegend unbebaut und bewal- det.

Siedlungsentwicklung

Erste Siedlungsspuren innerhalb des Stadtgebietes reichen bis in die Eiszeit zurück und wurden in den Höhlen des Massenkalks bei Grevenbrück gefunden. Die nächsten belegbaren archäologischen Zeug- nisse einer Siedlungstätigkeit im heutigen Stadtgebiet stellen frühmittelalterliche Gräber des 8. Jahr- hunderts dar, die vor etwa 90 Jahren bei Sporke, am Rand des Elsper Kalkplateaus entdeckt worden sind. Der Stadtteil Elspe wurde erstmals im Jahre 1000 in einer Urkunde erwähnt, im 12. Jahrhundert sind die Edelherren von Gevore als Besitzer der Peperburg bei Grevenbrück genannt. Im Jahre 1445 gliederte der Kölner Erzbischof Dietrich von Moers das Bilsteiner Land nach kriegeri- schen Auseinandersetzungen in das Herzogtum Westfalen ein. Die Eröffnung der ersten Eisenbahnstrecke im Sauerland im Jahre 1861, der sog. -Sieg-Strecke von Hagen über Altenhundem nach Siegen brachte einen durchgreifenden Strukturwandel und einen nachhaltigen wirtschaftlichen Aufstieg der Region verbunden mit einem entsprechenden Bevölkerungs-

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und Siedlungsflächenwachstum. Im Stadtgebiet Lennestadts entwickelten sich viele Arbeitsplätze des eisen-/stahl- und metallverarbeitenden Gewerbes sowie im Stahl- und Maschinenbau. Im Umfeld der Ortschaften Meggen und Halberbracht wurde der Bergbau (Schwefelkies) ebenfalls durch die Transportmöglichkeiten der Ruhr-Sieg Bahn weiter ausgebaut, wodurch es in den Folgejahren zu stetigen Erweiterungen der Siedlungsflächen in diesem Bereich kam.2

Abbildung 15: Topographische Karte um 1955; 1:25.000 Blatt 4814 Altenhundem Quelle: Geographical Section, General Staff No. 4414 (AMS M 48), Published by War Office 1955, Edition 4

Der Kartenausschnitt zeigt beispielhaft die Siedlungsstruktur im Bereich zwischen Maumke und Lan- genei um 1955. Die Konzentration der Bebauung im Bereich der Tallagen sowie die Struktur des Stra- ßendorfes (Beispiel Langenei und Kickenbach) werden dadurch unmittelbar deutlich.

Ortsbild und Baukultur

Aufgrund der hohen Anzahl von 43 Stadtteilen zeigen sich, je nach Einwohnerstärke der Stadtteile, unterschiedlichste Ortsbilder und Siedlungsformen. Diese reichen von Einzelgebäuden bzw. Siedlungs- stellen, welche sich aus einer geringen Anzahl von Höfen zusammensetzen, über noch heute erkenn- bare historische Ortskernstrukturen mit angrenzenden neuzeitlicheren Erweiterungen bis zu größeren Stadtteilen mit Zentrumscharakter und entsprechend urbaner Gestaltung. Historische Bausubstanz und ortsbildprägende historische Gebäude finden sich in allen größeren Stadt- teilen. Die Dichte an ortsbildprägenden Gebäuden ist unterschiedlich. Stadtteile wie zum Beispiel Mil- chenbach bestehen nahezu komplett aus historischen Gebäuden, während sich diese z.B. in Greven- brück oder Kickenbach im Bereich der Ortsdurchfahrten befinden, die weiteren Siedlungsbereiche je- doch mit neuzeitlicher Bebauung, hauptsächlich Einfamilienhäusern bestanden sind. Sobald die Einwohnerzahl ca. 100 Personen übersteigt ist für die besiedelten Bereiche eine Fläche notwendig, welche sich aufgrund der bewegten Landschaft des Sauerlandes entlang der Talsohlen er- streckt und somit meist lineare Siedlungskörper ausbildet. Die zum Teil steil ansteigenden Hänge las- sen, wie bereits beschrieben, oftmals keine Siedlungstätigkeit zu. Größere Stadtteile, vor allem Greven- brück und Altenhundem verfügen über städtisch ausgeprägte Zentrumsbereiche.

2 vergleiche https://www.lennestadt.de/lebenswert/Geschichte (Zugriff 18.10.2018)

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Trotz einer deutlichen Veränderung im Bereich der landwirtschaftlichen Erwerbsstruktur, dem Wegfall des regional ehemals stark vertretenen Bergbaus und der damit verbundenen Entwicklung vieler Stadt- teile hin zu Wohnstandorten hat sich das Ortsbild, zumindest in den Kernbereichen, oft nur in geringem Maße verändert. In allen Stadtteilen finden sich in den Kernbereichen ortsbildprägende historische Gebäude in Fach- werk-Bauweise des 18. und 19. Jahrhunderts, als Putz- und Ziegelbauten, meist unter Verwendung des lokaltypischen grauen Schiefers als Verblendung von Fassadenteilen, der gesamten Fassade und zur Dacheindeckung. Das sichtbare Fachwerk ist an einzelnen Gebäudeteilen, der straßenzugewandten Fassade oder am gesamten Gebäude vorhanden. Die Sockelbereiche der Gebäude wurden als verputzte Flächen ohne Fachwerkstruktur oder teilweise aus Bruchsteinmauerwerk erstellt. Teilweise ist die Fachwerkbauweise im gesamten Bereich der Fassade, ohne Ausbildung eines Sockelbereichs zu erkennen. Charakteris- tisch sind die orthogonal verlaufenden, kleinteiligen Gefache im Bereich der Giebel, welche teils als Fensteröffnungen mit Sprossenfenstern ausgeprägt sind. Die unter dem Dachaufbau befindlichen Wohngeschosse sind durch ein weitläufigeres Maß der Gefache und meist symmetrisch im Bereich der Gebäudeecken angeordneten Diagonalverbindungen gekennzeichnet. Im Bereich landwirtschaftlicher Gebäude und Nebengebäude existieren ebenfalls in Fachwerkbauweise errichtete Scheunen oder Stal- lungen, wobei die Wohngebäude und Haupthäuser sich durch die aufwändigere Gestaltung und Schmuck- und Zierelemente im Fassadenbereich von den Nutzgebäuden unterscheiden. Die historischen Gebäude stehen sowohl giebel- als auch traufständig zur Straße und schaffen durch ihre einheitliche Farbigkeit und Materialität in Stadtteilen wie Milchenbach oder Kirchveischede Ensem- ble, welche das Ortsbild definieren.

Kirchveischede Oberelspe Langenei

Altenhundem Sporke Bonzel

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Burbecke Gleierbrück Grevenbrück

Störmecke Halberbracht Kirchveischede

Abbildung 16: Beispiele ortsbildprägender Gebäude in Fachwerkbauweise

Stärken und Schwächen Siedlungsentwicklung / Ortsbild

Stärken • gepflegte Ortsbilder • gut erhaltene, identitätsstiftende historische Bebauung, teilweise Ensemble • Vielfältige Wege- und Sichtverbindungen zu den angrenzenden attraktiven Kultur- und Naturlandschaften Schwächen • Hoher Flächenverbrauch durch 1-Familienhaus Bebauung in den Siedlungs- randbereichen • In Teilen leerstehende/sanierungsbedürftige historische Bausubstanz

Herausforderungen / Handlungsbedarf In einzelnen Stadtteilen Lennestadts finden sich gut erhaltene und durch historische Bebauung ge- prägte Ortsbilder. Die Ortsdurchfahrten befinden sich meist in gutem Zustand und sind größtenteils ansprechend gestaltet. Dorfplätze, Parks und Freiräume sind vorhanden, werden aber relativ wenig genutzt. Leerstand und sanierungsbedürftige Bausubstanz sind in geringem Maße zu finden. Vor dem Hintergrund des Strukturwandels der vergangenen Jahrzehnte ist es von großer Bedeutung, die historischen Gebäudebestände zu sichern und heutigen Bedürfnissen entsprechend zu ertüchti- gen bzw. weiterzuentwickeln, um die Identität der Stadtteile zu bewahren und Leerständen in diesen Bereichen vorzubeugen. Maßnahmen in diesem Bereich wirken sich zugleich positiv auf die Wohn- qualität und das Wohnumfeld aus.

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2.2.2 Plätze/Treffpunkte und Grüngestaltung Dorfplätze und Treffpunkte im Freien stellen für die Bevölkerung grundsätzlich einen zentralen Iden- tifikationspunkt mit dem eigenen Wohnort dar. Zentrale Plätze (oft Dorfplatz genannt) sind, wie die Er- gebnisse der Online Befragung zeigen, innerhalb der meisten Orte vorhanden bzw. der Bürgerschaft bekannt. Diese öffentlichen Flächen gehen meist nicht auf die Entstehungszeit der umliegenden Be- bauung zurück, sondern wurden im Zuge von Gestaltungs- und Dorferneuerungsmaßnahmen ergänzt.

Dorfpark oder parkähnliche Grünflächen? 0 20 40 60 80 100 120 140 160

Altenhundem Altenvalbert Bilstein Burbecke Elspe Grevenbrück Halberbracht Kickenbach Kirchveischede Langenei Maumke Meggen Milchenbach Oberelspe Oedingen Saalhausen Sporke Theten

ja nein weiß nicht keine Angabe

Abbildung 17: „Dorfpark“ oder parkähnliche Grünflächen im Stadtteil (Ergebnis der Online-Befragung)

Obwohl die Bürgerschaft der einzelnen Stadtteile im Vorfeld von Gestaltungsmaßnahmen stets umfas- send eingebunden wurde, um eine möglichst hohe Akzeptanz, Identifikation und Bedarfsgerechtigkeit zu erzielen, bleibt die reale Nutzung und Auslastung von Dorfplätzen und öffentlichen Räumen hinter den Erwartungen zurück. Vielfach dienen diese eher repräsentativen Zwecken bzw. werden lediglich als Veranstaltungsort für Festlichkeiten genutzt. Allmählich zuwachsende Wegeverbindungen und be- mooste Sitzbänke lassen in einigen Stadtteilen auf die kaum stattfindende Alltagsnutzung zurückschlie- ßen, eine ehrenamtliche Pflege bzw. Instandhaltung findet vielfach nicht statt. Der hohe Anteil privater Freiräume im Umfeld der Einfamilienhausbebauung mag ein möglicher Grund dafür sein. Teilweise be- finden sich auf Privatgrundstücken umfangreiche Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten für Kinder, so dass öffentliche Angebote weniger genutzt werden. Kinderspielplätze bzw. Angebote für Spiel und Bewegung in Form von einzelnen Spielgeräten sind in den größeren Stadtteilen stets vorhanden. Auf den demographischen Wandel abgestimmte Angebote im Sinne von "Seniorenspielplätzen" bzw. Bewegungs- und Betätigungsmöglichkeiten für unterschied- liche Altersgruppen fehlen in den meisten Stadtteilen. Die Ausstattung der Stadtteile mit öffentlichen Plätzen und Treffpunkten wird durch die Ergebnisse der Online-Befragung aus Sicht der Bürgerschaft wiedergegeben. Die in einigen Stadtteilen überwiegende Anzahl der „nein“ Antworten auf die Frage des Vorhandenseins einer öffentlichen Grünfläche lässt den Schluss zu, dass diese Einrichtungen dort nicht vorhanden sind, Teilen der Ortsbevölkerung nicht be- kannt sind oder aufgrund ihrer Gestaltung nicht als Aufenthaltsort wahrgenommen werden.

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Die Bevölkerung sieht dennoch einen Handlungsbedarf im Bereich der öffentlichen Plätze und Treff- punkte. Vielfach wurden im Rahmen der Online-Befragung Aufwertungsmaßnahmen gewünscht. Durch fehlendes, veraltetes oder defektes Mobiliar, teilweise mangelnde Gestaltung oder nicht ausreichende Grünpflege besitzen die öffentlichen Plätze den Angaben der Bürgerinnen und Bürger zufolge oft eine geringe Aufenthaltsqualität.

Kickenbach Langenei Elspe

Elspe Oberelspe Altenhundem

Abbildung 18: Beispiele für Plätze, Treffpunkte und Grüngestaltung: Ausbleibende Nutzung in Kickenbach und Lan- genei, Akzeptanz und Pflege durch umfangreiche Einbindung und Gestaltungsbeteiligung der Bürgerschaft in Elspe und Oberelspe, urbane Gestaltung mit Wasserelementen und Spielmöglichkeiten in Altenhundem

Stärken und Schwächen Plätze / Treffpunkte, Grüngestaltung

Stärken • Freiräume und zentrale Plätze in allen größeren Stadtteilen vorhanden • Einbindung der Bürgerschaft bei Gestaltungsfragen • Angebote für Spiel und Sport vorhanden Schwächen • Geringe Nutzung der öffentlichen Plätze: diese besitzen hauptsächlich repräsentativen Charakter, eine Nutzung erfolgt vorrangig bei Dorffes- ten oder anderen Feierlichkeiten • Nach Altersgruppen differenzierte Bewegungs- und Betätigungsmög- lichkeiten fehlen, keine Angebote für Senioren

Herausforderungen / Handlungsbedarf Plätze, Treffpunkte und Grüngestaltung sind sowohl für die Bevölkerung der Stadtteile Lennestadts relevant als auch für Besucher, Gäste und Touristen sowie für Radreisende als Rastmöglichkeit. Mit Blick auf die “alternde Bevölkerung“, die Gesellschaft und Unterhaltung sucht und für Spaziergänge nicht ohne weiteres die freie Landschaft aufsuchen kann, ist die Bedeutung attraktiver Treffpunkte und Grünbereiche innerhalb der Stadtteile nicht hoch genug einzuschätzen. Hier besteht in Teilen Nachholbedarf im Bereich der Aufwertung/Ergänzung und besseren Pflege der öffentlichen Grünflä- chen. Bei zukünftigen Gestaltungsmaßnahmen sollte, möglichst unter Einbindung eines Fachbüros, sehr genau auf die tatsächlichen Bedürfnisse der Ortsbevölkerung und die daraus abzuleitenden

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räumlichen Anforderungen eingegangen werden, um Aufenthaltsqualität und multifunktionale Nutz- barkeit zu gewährleisten. Bei der Farb- und Materialwahl ist eine Orientierung an lokalen Materialien und Farben sinnvoll, wie sie z.B. auch an ortsbildprägenden Gebäuden zu finden sind, eine „histori- sierende Gestaltung“ ist jedoch zu vermeiden.

2.2.3 Bauliche Entwicklung, Wohnungsangebot Ein wichtiger Aspekt der städtebaulichen Entwicklung liegt im Bereich der Bereitstellung von Bauland bzw. geeignetem Wohnraum für unterschiedliche Gruppen. Unter der Maßgabe der Reduzierung der Flächeninanspruchnahme sind dabei unbedingt die vorhandenen Potenziale der Innenentwicklung zu nutzen.

Baufertigstellungen und Baulandpotenzial

Die Zahl der Baufertigstellungen ist in Lennestadt erreichte im Beobachtungszeitraum 1987 – 2017 ei- nen deutlichen und zeitlich begrenzten Höchststand im Jahr 1999 mit 182 Gebäuden. In den Folgejah- ren ist die Zahl der Baufertigstellungen auf zuletzt nur noch 33 Gebäude im Jahr 2017 zurückgegangen, wobei in den letzten 7 Jahren eine relativ konstante Entwicklung zu beobachten ist.

Baufertigstellungen in Lennestadt 500 450 400 350 300 250 200 150 100 50 0

Gebäude (Wohn- u. Nichtwohngebäude) Wohnungen (Wohn- u. Nichtwohngebäude)

Abbildung 19: Baufertigstellungen; Quelle: Landesdatenbank

Eine Ursache für diesen signifikanten Rückgang unter das Niveau der 1990er Jahre ist in der momentan nur sehr begrenzten Verfügbarkeit von Wohnbaugrundstücken zu sehen. Auf der Homepage der Stadt Lennestadt werden aktuell (Stand November 2018) 11 Baugebiete mit Restgrundstücken genannt:

Stadtteil Name des Baugebietes Freie Grundstücke Größe der freien Grundstücke in m² "Schnettmecke" und "Fürsten- Bilstein 2 807, 524 bergstraße" Bonzel "Rehnert II" 3 483, 467, 515 Halberbracht "Am Steimel" und "Am Schacht" 2 499, 479 Langenei, Kickenbach "Maria-Theresia-Straße" 2 469, 469

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1 512, 750, 680, 610 Milchenbach "Puttelwiehe" (Unterteilung möglich) "In der Sillwecke" und "Ober der Oedingen 3 631, 379, 487 Kirche" Kirchveischede "Wißbergstraße" 2 543, 513 1 Gleierbrück "Saalhauser Straße" 1.515, 1.520, 1.675 (Unterteilung möglich) Quelle: Homepage der Stadt Lennestadt: www.lennestadt.de/innovativ/Wirtschaftsf%C3%B6rderung/Baugrundst%C3%BCcke/Zu-verkaufen (Zugriff: 06.11.2018)

Bei den oben genannten Grundstücken bestehen teilweise Beeinträchtigungen durch die Erschlie- ßungssituation, Zuschnitt, nahegelegene Bundesstraßen oder Gewerbebetriebe. Für die neuen Bauge- biete aus Grevenbrück, Halberbracht und Saalhausen liegen bereits zahlreiche Interessebekundungen vor. Bei den Baugebieten in Altenhundem und Elspe ist der Zeitpunkt der Umsetzung noch offen. Des Weiteren werden die bereits bestehenden Baugebiete in Kirchveischede und Maumke durch weitere Bauabschnitte ergänzt. Für die zukünftige bauliche Entwicklung und Schaffung neuen Wohnraums sind somit, wie auch vom Gesetzgeber vorgesehen, die Potenziale der Innenentwicklung stärker zu nutzen bzw. soweit möglich und genehmigungsfähig neue Baugebiete zu erschließen.

Innenentwicklung

Unter Bezug auf die Novelle des Baugesetzbuches (vgl. Kasten) kommt der Nutzung von Potenzialen der Innenentwicklung große Bedeutung zu.

Hintergrund: Novelle des Baugesetzbuches zur Stärkung der Innenentwicklung in den Städten und Gemeinden (§§ 1 Abs. 5 und 1a Abs. 2 BauGB) Am 3. Mai 2013 hat die vom Bundestag verabschiedete BauGB-Novelle (Gesetz zur Stärkung der Innenent- wicklung in den Städten und Gemeinden und weiteren Fortentwicklung des Städtebaurechts – Drucksache 17/11468) den Bundesrat passiert. Gesetzgeberisches Ziel der BauGB-Novelle ist die Stärkung der Innentwicklung in den Städten und Gemein- den. Dabei geht es zum einen darum, die Neuinanspruchnahme von Flächen auf der „Grünen Wiese“ zu reduzieren. Zum anderen zielt die Novelle darauf ab, die Urbanität und Attraktivität von Städten und Ge- meinden durch Maßnahmen der Innenentwicklung zu wahren und zu stärken. Um das Ziel der Reduzierung der Flächenneuinanspruchnahme zu unterstützen, werden die im Baugesetzbuch festgehaltenen Planungs- grundsätze um folgende Sätze ergänzt: „Hierzu soll die städtebauliche Entwicklung vorrangig durch Maßnahmen der Innenentwicklung erfolgen.“ „Die Notwendigkeit der Umwandlung landwirtschaftlich oder als Wald genutzter Flächen soll begründet wer- den; dabei sollen Ermittlungen zu den Möglichkeiten der Innenentwicklung zugrunde gelegt werden, zu de- nen insbesondere Brachflächen, Gebäudeleerstand, Baulücken und andere Nachverdichtungsmöglichkei- ten zählen können.“

In diesem Sinne ist es erforderlich, einen Überblick zu folgenden Punkten zu gewinnen: • Leerstand bei Wohn-/Geschäfts-/Wirtschaftsgebäuden (aktuelle und potenzielle Leerstände) • Baulücken • Nachverdichtungsmaßnahmen.

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Die Leerstandsituation in den Stadtteilen ist auf Grundlage der Ortsbegehungen und der Online-Be- fragung wie folgt zu kennzeichnen. Der Leerstand im Bereich der Wohnbebauung stellt bislang insge- samt keine gravierende Problematik dar, wirkt aber in den Fällen störend, wo ortsbildprägende Gebäude betroffen sind.

Veränderung des Leerstands in den letzten 5 Jahren 0 20 40 60 80 100 120 140 160 Altenhundem Altenvalbert Bilstein Burbecke Elspe Grevenbrück Halberbracht Kickenbach Kirchveischede Langenei Maumke Meggen Milchenbach Oberelspe Oedingen Saalhausen Sporke Theten

stark abgenommen abgenommen gleich geblieben zugenommen stark zugenommen weiß nicht keine Angabe

Abbildung 20: Veränderung des Leerstands in den letzten 5 Jahren (Ergebnis der Online-Befragung)

Insgesamt lässt sich festhalten, dass in mehreren der größeren Stadtteile Leerstände von Wohngebäu- den und landwirtschaftlichen Gebäuden bzw. Gebäudeteilen vorhanden sind, die Entwicklung in den letzten Jahren aber eher nur leicht zugenommen hat oder auf gleichem Niveau geblieben ist

Leerstehendes Wohngebäude in Oedingen Leerstehendes historisches Fachwerkgebäude in Langenei Abbildung 21: Leerstandgebäude

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Neben den bestehenden Leerständen, spielt der perspektivisch zu erwartende Leerstand eine große Rolle. Aufgrund geänderter Familiensituationen und der bereits beschriebenen Bevölkerungsentwick- lung, welche für den Großteil der Stadtteile einen deutlichen Bevölkerungsrückgang darstellt, werden zunehmend großflächige, teilweise sanierungsbedürftige Wohngebäude von alleinstehenden Perso- nen/Senioren bewohnt. Ziel muss es daher sein, zukünftig den vorhandenen Bedarf nochmals stärker auf die „Übernahme“ dieser Gebäude durch die jüngere Bevölkerung zu lenken. Als weiteres Potenzial sind vorhandene Baulücken zu sehen. Im Rahmen der Ortsbegehungen wurden in nahezu allen Stadtteilen unbebaute Grundstücke erkennbar, welche theoretisch für Nachverdich- tungs- und Innenentwicklungsmaßnahmen in Frage kommen würden.

Abbildung 22: Beispiel einer potentiellen innerörtlichen Baufläche im Ortsteil Oberelspe

Der größte Anteil der unbebauten Grundstücke befindet sich im Inneren der Siedlungsgebiete und könnte somit einen Beitrag zur Nachverdichtung und Innenentwicklung der bestehenden Wohnge- biete leisten. Jedoch bestehen seitens der Besitzerinnen und Besitzer zu großen Teilen Vorbehalte hinsichtlich eines Verkaufs ihres Grundstücks mit anschließender Bebauung. Wenn eine Veräußerung aus wirtschaftlichen Gründen nicht notwendig ist, wird diese meist nicht vorgenommen. Unbebaute Grundstücke werden als Garten- oder Lagerfläche, zum Abstellen von Fahrzeugen o.Ä. genutzt. Der dadurch gewonnene Abstand zur Nachbarbebauung sowie Vorteile bei der Einsehbarkeit und Belich- tung der eigenen Wohnräume werden als Qualitäten angesehen, welche persönlich stärker gewichtet werden als der durch den Verkauf entstehende monetäre Vorteil. Vielfach werden Grundstücke für eine spätere Bebauung durch direkte Familienangehörige bereitgehalten, auch wenn deren Bauwille bzw. die Bereitschaft der Rückkehr nach Lennestadt nicht immer gegeben ist. Aus diesen Gründen sind bis- lang Maßnahmen der Innenentwicklung auf privatem Baugrund selten und meist nur durch Familienan- gehörige getätigt worden.

Nachverdichtungsmaßnahmen innerhalb der bestehenden Bebauung erbringen jedoch ökonomisch wie ökologisch positive Effekte: Die komplette Infrastruktur ist bereits vorhanden, Erschließungskosten für den Bau weiterer Ver- und Entsorgungsleitungen sowie für Straßenbau entfallen. Bei der Nachbar- schaft handelt es sich um gewachsene Ortschaften, keine typischen Neubaugebiete. Eine durchgängige Bebauung erzeugt ein städtebaulich geschlossenes Bild und trägt somit zur positiven Gesamterschei- nung der Dörfer bei, da Raumkanten von Gebäuden definiert und gehalten werden und der

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Siedlungskörper nicht „ausfranst“ und Einblicke auf Gebäuderückseiten, Erschließungsbereiche und private Gartenflächen freigibt. Für mobilitätseingeschränkte Personen ergeben sich durch Neubaumaßnahmen im Bereich der beste- henden Ortskerne Vorteile durch kurze Wege zu Versorgungs- und Infrastruktureinrichtungen. Nach- verdichtungsmaßnahmen innerhalb der Stadtteile Lennestadts würden die Ausweisung neuer Bauge- biete und damit die Zersiedelung der attraktiven Mittelgebirgslandschaft des Sauerlandes verringern und somit einen Beitrag zum Klimaschutz und zur innerörtlichen Verkehrsverringerung leisten sowie zur Belebung der Stadtteile beitragen.

Abbildung 23: Beispiel einer potentiellen innerörtlichen Baufläche im Ortsteil Halberbracht

Stärken und Schwächen Bautätigkeit / Innenentwicklungspotential

Stärken • Relativ geringer Anteil leerstehender Wohngebäude • Potenziale im Bereich zu reaktivierender Flächen und Nachverdichtung

Schwächen • Neubauflächen sind nur begrenzt vorhanden • Vorhandene Innenentwicklungspotenziale werden seitens der Grundstücks- eigentümerInnen zurückgehalten • Vereinzelter Leerstand, schlechter Zustand und z.T. drohender Verfall orts- bildprägender Gebäude Herausforderungen / Handlungsbedarf Da sich leerstehende Gebäude meist in Privatbesitz befinden, ist von öffentlicher Seite nur geringe Einflussnahme möglich. Eine Bestandsaufnahme aller vorhandenen Leerstände, welche auch die "perspektivischen Leerstände" berücksichtigt, würde einen aktuellen Gesamtüberblick der Situation ermöglichen, welcher aus weiteren Handlungsansätzen bzw. Handlungsbereichen abzuleiten wäre. Durch das Instrument einer Anreizfinanzierung und die ergänzende Dokumentation und Veröffentli- chung von "best practice Beispielen" werden sowohl bauliche Möglichkeiten einer Sanierung als auch mögliche Förderungen kommuniziert, und ggf. weitere Eigentümer/Interessenten motiviert. Geltende Denkmalschutzbestimmungen sind bei allen zukünftigen Handlungen stets ausschlaggebend. Ggf. empfiehlt es sich, diese in Abstimmung mit der zuständigen Behörde so auszulegen, das sich für denkmalgeschützte leerstehende Objekte realistische Handlungs- und Kaufoptionen ergeben, welche einen zeitgemäßen und zugleich baukulturell vertretbaren Umbau erlauben und die Objekte somit für potentielle Käufer attraktiver machen.

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Bei der Veräußerung innerörtlicher Baulandpotentiale, welche sich in Privatbesitz befinden, können Erfolge ebenfalls nur über Kommunikation und Aufklärung erzielt werden. Die geänderten gesetzli- chen Rahmenbedingungen sind bei der Bevölkerung vielfach nicht bekannt, was durch die immer wiederkehrende Forderung nach der Erschließung neuer Baugebiete im Außenbereich deutlich wird.

Wohnungsangebot, Wohnqualität und neue Wohnformen Gebäudetypologisch finden sich in der Stadt Lennestadt vorwiegend Einfamilienhäuser auf Privat- grundstücken. In den Dorfkernen bestehen, wie bereits beschrieben, historische Gebäude unterschied- lichen Baualters und Größenordnung. Im Vergleich zum Einfamilienhaus, ist der Mietwohnungsbau nur selten vorzufinden. Lediglich in den zentralen Bereichen der größeren Stadtteile ist diese Wohnform vorhanden. Teilweise finden sich in den Bereichen der Siedlungserweiterungen Einliegerwohnungen oder Ähnliches. Aufgrund des geringen Anteils an Mietwohnungen, besteht für Personengruppen wie beispielsweise junge Erwachsene bzw. Singles, welche sich aus finanziellen oder beruflichen Gründen nicht an Wohneigentum binden können oder wollen, momentan nur eine geringere Auswahl auf dem lokalen Immobilienmarkt.

Abbildung 24: Beispiele ortstypischer Einfamilienhausbebauung in den Ortsrandlagen von Saalhausen und Kirchveischede, Bildquelle: www.tim-online.nrw.de © LAND NRW (2018)

Aufgrund der vielfältigen Zugänge zur attraktiven, umgebenden Natur- und Kulturlandschaft und die Einbindung in ein dichtes Netz aus Fahrrad- und Wanderwegen, welches auch von touristischer Rele- vanz ist, besteht innerhalb der Stadtteile Lennestadts eine hohe Wohnqualität. Einschränkungen sind lediglich durch die oft zentral durch die Siedlungskörper verlaufenden Ortsdurchfahrten gegeben, wel- che aufgrund der Topographie meist nicht als Ortsumgehung verlegt werden können und für die an- grenzenden Häuser und Grundstücke Einschränkungen aufgrund der (temporären) Verkehrsbelastung mit sich bringen. Angebote im Bereich „Betreutes Wohnen“ für Senioren befinden sich in den Stadtteilen Altenhundem; Maumke, Grevenbrück und Elspe. Die Senioreneinrichtung „Josefinum“ und der vom Sozialwerk St. Georg betriebene Kastanienhof definieren das Angebot im größten Stadtteil. Erweitert wird das gesamt- städtische Angebot durch das Richard-Winkel-Seniorenzentrum in Maumke und das St. Franziskus Se- niorenhaus im Stadtteil Elspe und die Wohnresidenz „An den Eichen" in Grevenbrück. Nähere Informationen zu den Wohnangeboten für Seniorinnen und Senioren sind dem Kapitel 2.3.3 Betreuungs- / Pflegeangebote für Senioren zu entnehmen.

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Stärken und Schwächen Wohnungsangebot

Stärken • Attraktive Wohnlagen in ländlicher, landschaftlich reizvoller Umgebung • Angebote im Bereich „Betreutes Wohnen“ in drei großen Stadtteilen

Schwächen • Verkehrsbelastung der Wohnbereiche an den Ortsdurchfahrten • Defizite im Bereich bedarfsgerechter Mietwohnungen

Herausforderungen / Handlungsbedarf Bedarf an Wohnungen für unterschiedliche Zielgruppen besteht innerhalb der Stadt Lennestadt hauptsächlich in den größeren Stadtteilen über 2000 Einwohner. Ziel muss es sein, bezahlbaren, unterschiedlichen Größenbedarfen entsprechenden Wohnraum zu schaffen, um über ein vielfältiges Wohnungsangebot potentielle Neubürger gewinnen zu können. Weiterhin besteht eine zentrale Aufgabe darin, die in den meisten Stadtteilen vorhandenen histori- schen Bausubstanz soweit möglich als Wohnraum entsprechend der heutigen Anforderungen weiter- zuentwickeln, um innerhalb dieser baukulturell besonders bedeutenden Gebäudebestände Leerstand und den damit verbundenen Abwertungserscheinungen entgegenzuwirken.

2.2.4 Verkehr, Wegenetz Die Stadt Lennestadt ist zuständig für die Unterhaltung von ca. 190 km Gemeindestraßen (tlw. mit ein- oder beidseitigen Gehwegen, Fahrradwegen, Grünstreifen o.ä.). Dazu kommt die Unterhaltung von ca. 70 km innerörtlichen Gehwegen an Kreis-, Land- oder Bundesstraßen.

Abbildung 25: Straßen mit unterschiedlichen Ausbaustand, Beispielbilder aus Halberbracht, Oedingen und Elspe

Verkehrsbelastung

Die an den Bundesstraßen 55, 236 und 517 liegenden Stadtteile Lennestadts, sind vor allem in den Morgen- und Abendstunden durch ein erhöhtes Verkehrsaufkommen belastet. Die lokale Holzindustrie nutzt die Straßen ebenfalls zu Transportzwecken, so dass neben Berufspendlern auch ein nicht uner- heblicher Anteil an LKWs die Stadtteile durchfährt. Aus den betroffenen Stadtteilen wurden seitens der Bevölkerung vielfach verkehrsberuhigenden Maßnahmen wie innerörtliche Tempo-30-Zonen, verkehrs- beruhigende Gestaltung der Ortseingänge oder Durchfahrtsverbote /-einschränkungen für LKW ange- sprochen. Die beschriebenen Bundesstraßen liegen meist in Tallage und dienen der Erschließung der Nachbar- kommunen oder weiter entfernten Zielen. Eine Reduzierung des Durchgangsverkehrs durch

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Ortsumgehungen oder vergleichbare Maßnahmen ist topographisch bedingt meist nicht umsetzbar. Straßenbaulastträger ist nicht die Kommune, sondern, je nach Klassifizierung, Bund und Land. Über die allgemeine Bewertung hinaus wurden seitens der Befragten vielfach konkrete Angaben zu gewünschten verkehrsberuhigenden Maßnahmen gemacht. Diese z.T. sehr detaillierten Hinweise kön- nen an dieser Stelle nicht im Einzelnen benannt werden, liegen aber der Verwaltung als Auszug aus der Auswertung der Befragung in Tabellenform vor.

Gefahrenpunkte an Durchfahrtsstraßen 0 20 40 60 80 100 120 140 160 Altenhundem Altenvalbert Bilstein Burbecke Elspe Grevenbrück Halberbracht Kickenbach Kirchveischede Langenei Maumke Meggen Milchenbach Oberelspe Oedingen Saalhausen Sporke Theten

ja nein weiß nicht keine Angabe

Abbildung 26: Gefahrenpunkte an den Durchgangsstraßen (Ergebnis der Online-Befragung)

Abbildung 27: innerörtlicher Schwerlastverkehr in Oedingen und erhöhtes Verkehrsaufkommen in Altenhundem

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Rad- und Fußwege

Die im Stadtgebiet verlaufenden Radwege binden die Stadt an die übergeordneten Radwege des Ra- dewegenetzes NRW an. Richtung Norden können die Gemeindegebiete von Finnentrop und Eslohe mit dem Rad erreicht werden. In Richtung Süden bestehen Verbindungen nach Kirchhundem und Olpe. Die Region östlich von Lennestadt kann über und Bad Berleburg erschlossen werden und über die Stadtteile im westlichen Bereich des Stadtgebietes bestehen Radwege nach Attendorn. Die bestehenden Ausschilderungen entlang der Radwege ermöglichen die Orientierung.

Elspe: Innerörtliche barrierefreie Fußwege mit Que- Kickenbach: Straßenbe- Oberelspe: Rad-/Fußweg rungshilfe, Leitstreifen und Aufmerksamkeitsfeldern. gleitender Rad-/Fußweg im Bereich des Ortsein- Weiterführung des Radweges Richtung Oberelspe Richtung Altenhundem gangs

Oedingen: Radweg Richtung Oberelspe und dessen Fortführung innerorts als Angebotsstreifen, Innerörtliche Fußwegeverbindung in schlechtem Zustand

Halberbracht: Fehlende Saalhausen: Unbefestigter Rad-/Fußweg, Oberflächenschä- Burbecke: Trampel- Barrierefreiheit zentra- den im Bereich der Lenne-Brücke pfad statt befestig- ler Wegeverbindung tem Gehweg

Abbildung 28: Beispiele zu Rad- und Fußwegen

Der Ausbaustand der Radwege ist in deren Verlauf unterschiedlich, teilweise jedoch lückenhaft bzw. als Angebotsstreifen auf durch PKW und LKW befahrene Straßen gekennzeichnet. Hieraus ergibt sich an Engstellen und Kreuzungssituationen eine erhöhte Gefährdung der Radfahrer wie auch Fußgänger. Innerhalb des Stadtgebietes verlaufen insgesamt fünf ausgeschilderte Radrouten. Dazu zählen die Len- neroute, die Oenetal-Tour, der Sauerland Radweg, die Radtour Rund ums Veischedetal sowie die die Hohe Bracht-Tour. Weiterhin ist festzustellen, dass die Fußwege innerhalb der Ortschaften teilweise pflege- bzw. erneue- rungsbedürftig sind. In einigen Stadtteilen wurden im Zuge von Umgestaltungsmaßnahmen der Bun- desstraßen erhebliche Verbesserungen im Bereich der Barrierefreiheit erzielt (z.B. Elspe), während

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andernorts (z.B. Halberbracht) zentrale Einrichtungen über nicht barrierefreie Wege mit öffentlichen Freiräumen verknüpft sind. Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels ist ein intaktes, siche- res und barrierefrei zu begehendes innerörtliches Wegenetz eine zentrale Grundvoraussetzung der Stadtteile, um für alle Altersgruppen als Wohnstandort attraktiv und nutzbar zu sein. Die vorhandenen Defizite werden auch durch die Online-Befragung bestätigt. So gab über ein Drittel der Befragten an, dass aus ihrer Sicht attraktive, gut ausgebaute Wegeverbindungen fehlen.

Fehlen attraktive, gut ausgebaute Wegeverbindungen für Fußgänger und Radfahrer? 0 20 40 60 80 100 120 140 160 Altenhundem Altenvalbert Bilstein Bonzel Burbecke Elspe Grevenbrück Halberbracht Kickenbach Kirchveischede Langenei Maumke Meggen Milchenbach Oberelspe Oedingen Saalhausen Sporke Theten

ja nein weiß nicht keine Angabe

Abbildung 29: Fehlende attraktive und gut ausgebaute Wegeverbindungen (Ergebnis der Online-Befragung)

Bezogen auf den Bedarf barrierefrei gestalteter Wege- bzw. Wegeabschnitte zeigen sich unterschiedli- che Ergebnisse. Während sich im Rahmen der Online-Befragung insgesamt 183 Bürgerinnen und Bür- ger eine barrierefreie Umgestaltung von innerörtlichen Wegen wünschen, sehen fast doppelt so viele (362) keinen unmittelbaren Bedarf. Die hohe Zahl bei der Angabe „weiß nicht“ (508) zeigt, dass viele Befragungsteilnehmer (noch) nicht auf eine barrierefreie Umgestaltung des öffentlichen Raums ange- wiesen sind. Vor dem Hintergrund einer alternden Bevölkerung stellt eine entsprechende Umgestaltung jedoch eine generelle Zukunftsaufgabe dar.

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Auf Stadtteilebene betrachtet zeigt sich, dass der Bedarf in Stadtteilen, in denen in jüngster Vergangen- heit umfangreiche Umgestaltungsmaßnahmen erfolgt sind (z.B. Elspe), deutlich unter dem Durchschnitt liegt.

Gibt es Wege/-abschnitte, die dringend barrierefrei gestaltet werden sollten? 0 20 40 60 80 100 120 140 160 Altenhundem Altenvalbert Bilstein Bonzel Burbecke Elspe Grevenbrück Halberbracht Kickenbach Kirchveischede Langenei Maumke Meggen Milchenbach Oberelspe Oedingen Saalhausen Sporke Theten

ja nein weiß nicht keine Angabe

Abbildung 30: Bedarf barrierefreier Gestaltung von Wegen / Wegeabschnitten (Ergebnis der Online-Befragung)

Stärken und Schwächen Verkehr, Wegenetz

Stärken • Einbindung der Stadtteile in das Radwegenetz NRW sowie weitere Themen- routen, wie zum Beispiel Lenneroute oder Sauerland Radring • Naheliegende, attraktive Landschaftsräume werden über Fuß-, Rad- und Spa- zierwege angebunden • größtenteils durchgehende straßenbegleitende Radwege entlang der Bundes- straßen Schwächen • Verkehrsbehinderungen und Stau an Engstellen zu Hauptverkehrszeiten • Belastungen und Gefährdungen durch innerörtlicher Schwerlastverkehr in mehreren Stadtteilen • teilweise unbefriedigende Parksituationen innerhalb der größeren Stadtteile • Gefahrenpunkte für Radfahrer und Fußgänger entlang der Ortsdurchfahrt (teil- weise keine separate Wegeführung vorhanden)

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Herausforderungen / Handlungsbedarf Trotz der Lage im ländlichen Raum sind einige Stadtteile im Bereich der Durchfahrtsstraßen von einer hohen Verkehrsbelastung betroffen. Die bewegte Landschaft des Sauerlands lässt vielfach keine alter- native Wegeführung zu, wodurch der Verkehr sich im Tal konzentriert. Zukünftig gilt es in betroffenen Stadtteilen die innerörtliche Verkehrsbelastung nach Möglichkeit zu mi- nimieren und die Möglichkeiten der Einbauten von Verkehrsberuhigungsmaßnahmen und Querungs- hilfen zu prüfen (Entsprechend der Klassifizierung als Bundes-, Landes-, oder Gemeindestraße sind unterschiedliche Maßnahmen möglich/nicht möglich). Ziel ist die Erhöhung der Sicherheit von Fußgän- gern (insbesondere Schulkindern) Radfahrern und älteren Menschen. Darüber hinaus ist die Optimierung der innerörtlichen Wegeverbindungen und deren Wegequalität durch Sanierung der Oberflächen, Herstellung von Barrierefreiheit und Ergänzung fehlender Teilstücke eine zentrale zukünftige Herausforderung. Öffentliche Einrichtungen und Plätze sollten für Alle Bürge- rinnen und Bürger aus dem gesamten Stadtteil sicher und möglichst barrierefrei bzw. barrierearm zu Fuß erreichbar sein.

2.2.5 ÖPNV, Mobilitätsangebot

Regionale Bahnanbindung

Die Stadt Lennestadt verfügt insgesamt über drei Bahnhöfe bzw. Zustiegsmöglichkeiten/Haltepunkte im gesamten Stadtgebiet. Die Bahnlinie verläuft, von Süden aus Richtung Siegen kommend, durch Len- nestadt. Mit Altenhundem, Meggen und Grevenbrück sind die drei größten Stadtteile an das Schienen- netz angebunden. Die übrigen Stadtteile und Ortschaften haben keinen direkten Zugang zum Schie- nennetz. Alle Bahnhöfe besitzen ein Park & Ride-Angebot. Die Bahnhöfe in Altenhundem und Grevenbrück bie- ten zusätzlich eine Bike & Ride-Möglichkeit. Nach Angaben des Zweckverbandes Personenverkehr Westfalen Süd ZWS besteht folgendes Aufkom- men im Bereich Personenverkehr (Ein- und Aussteiger pro Tag): Fahrgastaufkommen Bahnhof / Haltepunkt Montag bis Donnerstag Freitag Samstag Sonntag Altenhundem 1198 1347 648 426 Grevenbrück 669 720 330 236 Meggen 151 158 95 45 Die obenstehenden Zahlen verdeutlichen, dass die Bahnhöfe wichtige Knotenpunkte für die Vernetzung der Stadteile und den Pendelverkehr in die Nachbarstädte sind, das Fahrgastaufkommen ist im größten Stadtteil Altenhundem am höchsten.

Informationen zu den Bahnhöfen Bahnhof / Linien - Busanknüpfung Taxi Park & Ride Bike & Haltepunkt bahnhof Ride Altenhundem RE 16, RB 91 ja ja ja ja ja Grevenbrück RE 16, RB 91 ja ja ja ja ja Meggen RB 91 nein ja nein ja nein

Die Stadt Lennestadt ist durch den Ruhr-Sieg-Express RE 16 und die Ruhr-Sieg-Bahn RB 91 mit den Bahnhöfen der Region verknüpft.

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Verbindungsinformationen Verbindung Verbindungen (Übersicht) Ruhr-Sieg-Express RE 16: Richtung Siegen Richtung Essen Essen - Lennestadt - Sie- zwischen 06:02 und 21:14 von 05:37 und 19:41 mind. Werktags gen eine Verbindung stündlich eine Verbindung stündlich Samstags stündlich ab 05:37 bis 19:41 stündlich ab 07:11 bis 21:14 Sonn-/Feiertage stündlich ab 06:41 bis 19:41 Ruhr-Sieg-Bahn RB 91 Richtung Siegen Richtung Hagen Hagen - Lennestadt - Sie- von 04:05 bis 00:11 mind. 04:36, stündlich ab 06:17 bis Werktags gen eine Verbindung stündlich 23:47 01:23; stündlich ab 08:35 bis 01:45 bis Finnentrop; stünd- Samstags 00:11 lich ab 08:17 bis 23:47 01:23; zweistündlich ab 01:45 bis Finnentrop; zwei- Sonn-/Feiertage 09:35 bis 19:35; stündlich ab stündlich ab 09:17 bis 19:18; 22:11 bis 00:11 stündlich ab 20:45 bis 23:47

Innerhalb des Stadtgebietes Lennestadts existieren aktuell die folgenden Busverbindungen:

Linie Angebotstyp Streckenverlauf SB3 Schnellbus Olpe – Bilstein – Altenhundem SB9 Schnellbus Altenhundem – Saalhausen – Schmallenberg R90 Regionalbus Olpe – Neuenkleusheim – Kirchhundem – Altenhundem R92 Regionalbus Altenhundem – Kirchhundem – Brachthausen – Hilchenbach R93 Regionalbus Altenhundem – Kirchhundem – Würdinghausen – Heinsberg R94 Regionalbus Finnentrop – Grevenbrück – Altenhundem R98 Regionalbus Petersburg – Attendorn – Finnentrop L511 Lokalbus Altenhundem – Meggen – Halberbracht – Oedingen L512 Lokalbus Grevenbrück – Elspe – Oedingen – Halberbracht L513 Lokalbus Kirchveischede – Bilstein - Grevenbrück sowie Schulbuslinie A514

Details zu den Betriebszeiten und Taktungen sind dem Nahverkehrsplan zu entnehmen.

Abbildung 31: Liniennetzgrafik des Nahverkehrsplanes

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Gesamtbewertung der Erreichbarkeiten ohne eigenes Auto Zusammenfassend ist festzuhalten, dass alle größeren Stadtteile Lennestadts an das ÖPNV Netz an- gebunden sind. Die Busse oder Bahnen verkehren hier mehrmals täglich – am Wochenende und in den Abendstunden bestehen jedoch wenige bis keine Busverbindung, teilweise besteht jedoch die Möglich- keit der Nutzung eines Anruf-Taxi-Busses. In den kleineren Stadtteilen ist die Taktung in den meisten Fällen geringer, Stadtteile unter 100 EW verfügen meist über keine Anbindung an den ÖPNV. Die Be- wohnerinnen und Bewohner dieser Orte, von denen sich über 20 im gesamten Stadtgebiet finden, sind umso mehr auf individuelle Formen der Mobilität angewiesen, das eigene Auto ist zum jetzigen Zeitpunkt in diesen Orten nahezu konkurrenzlos und im Alltag unverzichtbar. Im Rahmen der Ortsteilrundgänge sowie den öffentlichen Veranstaltungen wurden mehrfach die Aus- sagen getroffen, dass die Busse zu selten bis gar nicht fahren oder dass die Anbindung an die Umge- bung durch zu wenige Fahrten nicht ausreichend gegeben ist. Durch die topographisch bewegte Landschaft und teilweise weiten Entfernungen zwischen den einzel- nen Stadtteilen bzw. zu Zielen der näheren Umgebung ist der Privat-PKW für viele Bürgerinnen und Bürger unverzichtbar. Die geringe Taktung der Busse entspricht vielfach nicht den individuell unter- schiedlichen Bedürfnissen und zeitlichen Verpflichtungen und resultiert somit in einer geringen Auslas- tung des ÖPNVs. Viele Bürgerinnen und Bürger nutzen daher den Privat-PKW als tägliches Fortbewe- gungsmittel.

Bewertung des ÖPNV-Angebots 0 20 40 60 80 100 120 140 160 Altenhundem Altenvalbert Bilstein Burbecke Elspe Grevenbrück Halberbracht Kickenbach Kirchveischede Langenei Maumke Meggen Milchenbach Oberelspe Oedingen Saalhausen Sporke Theten

sehr gut gut befriedigend schlecht sehr schlecht weiß nicht keine Angabe

Abbildung 32: Bewertung des ÖPNV-Angebotes (Ergebnis der Online-Befragung)

Die Ergebnisse der Online-Befragung der Bevölkerung zeigen, nach Stadtteilen differenziert sowohl relative Zufriedenheit als auch Unzufriedenheit mit dem aktuellen ÖPNV Angebot innerhalb des Stadt- gebietes Lennestadts.

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Während die Ergebnisse in den größeren Stadtteilen (Altenhundem, Grevenbrück, Meggen und Maumke) überwiegend positiv ausfallen, wurden aus kleinen Stadtteilen wie zum Beispiel Burbecke, welche mit 88 Einwohnerinnen und Einwohner nicht an das ÖPNV-Netz angebunden sind, erwartungs- gemäß entsprechend negative Bewertungen abgegeben. Aus über 2/3 der Ortsteile überwiegen die Bewertungen „befriedigend“ bzw. „schlecht“ und „sehr schlecht“ bezogen auf die Bewertung des ÖPNV-Angebotes. An dieser Stelle sei jedoch angemerkt, dass Lennestadt im Vergleich zu anderen ländlich geprägten Städten und Gemeinden keineswegs über eine schlechte ÖPNV-Anbindung verfügt. Die Verbindungsdichte ist als „typisch für den ländlichen Raum“ zu bezeichnen. Eine wesentliche Erhöhung der Verbindungsdichte wäre für die zuständigen Beförderungsbetriebe nicht zuletzt wegen der hohen Anzahl an Klein- und Kleinstsiedlungen wirtschaft- lich nicht möglich, zumal das Angebot bereits jetzt (abgesehen vom Schülerverkehr) relativ gering nach- gefragt wird und die Nutzung des Privat-PKW deutlich überwiegt.

Elektromobilität Das Thema Elektromobilität gewinnt im Zuge des 2017 veröffentlichten Klimaschutzkonzeptes innerhalb Lennestadts einen erhöhten Stellenwert. Mit klar definierten Handlungsfeldern strebt die Stadt eine um- weltbewusste Mobilität innerhalb des Stadtgebietes an. Dazu zählt unter anderem die Ergänzung des kommunalen Fuhrparks mit neuen Elektro-Fahrzeugen. Die Stadtverwaltung nimmt bereits jetzt durch die Benutzung bestehender Elektro-Fahrzeug eine Vorbildfunktion ein. Mit dem weiteren schrittweisen Umstieg auf kommunale Elektromobilität soll das Umweltbewusstsein der Bevölkerung gestärkt und die positive Außenwirkung gehalten werden. Zusätzlich wird im Klimaschutzkonzept der Ausbau eines Ladesystems für Elektro-Fahrzeuge gefordert. Mit dem Ausbau unterschiedlicher Ladestationen (PKW, Fahrrad, etc.) soll die Attraktivität und ortge- bundene Nutzungsmöglichkeiten der Elektrofahrzeuge gesteigert werden. Mit der Zunahme an Elektro- fahrzeugen ginge zukünftig auch die Reduzierung verkehrsbedingter Emissionen einher. Handlungs- feldübergreifend wird geplant, dass die Ladestationen zukünftig mit Ökostrom versorgt werden.3

Stärken und Schwächen ÖPNV, Mobilitätsangebot

Stärken • ÖPNV im Großteil des Stadtgebietes vorhanden und insgesamt positiv be- wertet • Handlungsfelder und Maßnahmen zur Stärkung alternativer Mobilitätsformen im Klimaschutzkonzept vorhanden Schwächen • geringe Taktung des ÖPNVs in Klein- und Kleinstsiedlungen (teilweise kein Anschluss) • Privat-PKW dominieren Herausforderungen / Handlungsbedarf Aufgrund der Lage im dünn besiedelten ländlichen Raum und die geringe Nachfrage ist ein weiterer Ausbau der bestehenden ÖPNV Verbindungen aus Sicht der Anbieter unwirtschaftlich und daher nicht zu erwarten. Besonders im Hinblick auf den demographischen Wandel und die Zukunftsfähigkeit der kleinen- und Kleinstsiedlungen ergeben sich im Bereich der Mobilität Anforderung, Alternativen für diejenigen zu schaffen, die aus Altersgründen und hinsichtlich des Umweltschutzes nicht (mehr) selbstständig mit dem Privat-PKW mobil sein können/wollen.

3 Vgl. Integriertes Klimaschutzkonzept der Stadt Lennestadt - Maßnahmenkatalog des Klimaschutzkonzeptes

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2.2.6 Technische Infrastruktur

DSL/ Breitband

Eine leistungsfähige Breitbandversorgung bildet inzwischen einen wichtigen Standortfaktor für die Ent- wicklung von Regionen, Kommunen, Stadtteilen und Wohngebieten. Das Vorhandensein von leitungs- gebundenen Internetdaten in einer zuverlässig stabilen und zeitgemäßen Übertragungsrate stellt für Wirtschaftsunternehmen und Neubürger ein entscheidendes Kriterium bei der Standort- bzw. Wohnort- frage dar und hat somit direkten Einfluss auf die Vermarktbarkeit einzelner Grundstücke. Die Möglichkeit selbständig im eigenen Haus oder für den Arbeitgeber im Homeoffice zu arbeiten, er- leichtert es gerade jungen Familien, Wohnen, Leben und Arbeiten in den Stadtteilen Lennestadts zu kombinieren. Der Kreis Olpe erhielt für den Breitbandausbau vom Bund den Bescheid über eine Fördersumme von etwa 4,45 Mio. Euro und eine Fördersumme von 3,89 Mio. Euro vom Land Nordrhein-Westfalen. Zu- sätzlich steuern die Städte und Gemeinde des Kreises rund 565.000 Euro dazu. Lennestadt trägt einen Eigenanteil von über 100.000 Euro. Nach Abschluss der Ausbauarbeiten werden 98% der Haushalte einen Anschluss von mindestens 50Mbit/s erhalten, die übrigen 2% erhalten mindestens 30Mbit/s und in Gewerbegebieten werden mindestens 100Mbit/s erreicht. Mit dem Ausbau des Glasfasernetzes im Kreis Olpe werden bis Ende 2019, etwa 166 Kilometer Glas- faserleitungen verlegt und rund 120 neue Verteiler aufgestellt. Damit werden über 12.800 Haushalte im Kreis an das Hochgeschwindigkeitsnetz angeschlossen. Zusätzlich werden 27 Gewerbegebiete im ge- samten Kreis mit einem Glasfaseranschluss ausgestattet. Im Rahmen der Online-Befragung wurden aus den einzelnen Ortsteilen folgende Angaben zur Daten- übertragungsrate gemacht:

Breitband-Übertragungsraten 0 20 40 60 80 100 120 140 160 Altenhundem Altenvalbert Bilstein Burbecke Elspe Grevenbrück Halberbracht Kickenbach Kirchveischede Langenei Maumke Meggen Milchenbach Oberelspe Oedingen Saalhausen Sporke Theten

< 2 Mbit/s 2 - < 8 Mbit/s 8 - < 18 Mbit/s 18 - < 25 Mbit/s 25 - < 50 Mbit/s 50 - < 100 Mbit/s 100 Mbit/s und mehr weiß nicht keine Angabe

Abbildung 33: Situation des Breitband-Internets (Ergebnis der Online-Befragung)

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Wasserversorgung, Abwasserentsorgung

Die Wasserversorgung der Stadt Lennestadt erfolgt zum größten Teil über die Kreiswerke Olpe – Be- triebszweig Wasserversorgung. In den Ortschaften Milchenbach, Burbecke, Brenschede und Sporke- Hespecke existieren Wasserbeschaffungsverbände; in Saalhausen erfolgt die Wasserversorgung durch die Stadt Lennestadt über eigene Quellen. Mit insgesamt vier Aufbereitungsanlagen, versorgen die Kreiswerke insgesamt 73% der Bevölkerung des Kreises. Innerhalb der Stadt Lennestadt wird die Wasserversorgung durch die Aufbereitungsanlage des Was- serwerkes Elspetal, sowie acht, im Stadtgebiet verteilte Hochbehälter und mehrere Pumpstationen ge- regelt. Die Entsorgung der im Stadtgebiet anfallenden Abwässer erfolgt über die Kläranlage in Maumke und eine weitere Anlage in der Nähe von Grevenbrück (jedoch außerhalb des Stadtgebietes gelegen).

Stärken und Schwächen Technische Infrastruktur

Stärken • Der überwiegende Anteil der Haushalte und Firmen verfügt über eine Inter- netversorgung • weiteres Ausbauvorhaben der Bandbreiten (50 Mbit/s bei 98 % der Haus- halte) beschlossen • Wasserver- und entsorgung (acht Hochbehälter, zwei Kläranlagen)

Schwächen • Aktuell noch schwache Internet-Übertragungsraten in einzelnen Stadtteilen • Kleinstsiedlungen sind nicht an das Ver- und Entsorgungsnetz angeschlos- sen

Herausforderungen / Handlungsbedarf Damit man im Wettbewerb um Neubürger und Neuansiedlungen von Industrie, Handwerk und Gewerbe weiterhin erfolgreich sein kann und um bestehende Abwanderungstendenzen abzuschwächen, gilt es die im Bereich Breitband noch unterversorgten Bereiche zeitnah auf den aktuellen Stand der Technik zu bringen. Vielerlei Problemstellungen des dünn besiedelten, ländlichen Raums lassen sich im Zuge der allge- meinen »Digitalisierung« und der ständigen Weiterentwicklung von Kommunikationstechnologien zu- künftig einfacher und bedarfsgerechter lösen.

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2.3 Soziale Infrastruktur, Bürgerschaftliches Engagement und Bildung

2.3.1 Gemeinbedarfseinrichtungen Innerhalb der Schützenhallen, Vereinsheimen und Sportanlagen Lennestadts besteht ein reges Ver- einsleben, welches das soziale Miteinander und den Zusammenhalt der Bürgerinnen und Bürger fördert und eine wichtige Kommunikationsmöglichkeit darstellt. Die Schützenhallen, Sport- und Vereinsheime sind im Eigentum der Vereine oder langfristig von der Stadt gepachtet. Die Gebäude stellen somit keine durchgehend öffentlich zugänglichen Räume dar, Säle und Vereinsgaststätten können jedoch von den Bürgerinnen und Bürgern für private Veranstaltungen und Feierlichkeiten genutzt werden. Stadtteil Gemeinschaftseinrichtung Altenhundem Schützenhalle Bilstein Schützenhalle, Pavillon Elspe Schützenhalle Grevenbrück KulturBahnhof Halberbracht Schützenhalle Kirchveischede Schützenhalle, Alte Volksschule Langenei-Kickenbach Schützenhalle Maumke Schützenhalle, Alte Schule Meggen Schützenhalle, Pfarrheim Milchenbach Schützenhalle Oberelspe Schützenhalle Oedingen Schützenhalle Sporke Schützenhalle Saalhausen Kur- und Bürgerhaus

Gemeinbedarfseinrichtungen finden sich somit größtenteils in Trägerschaft der Vereine. Dem mittler- weile in vielen Stadtteilen zu beklagenden Mangel an gastronomischen Angeboten ist es geschuldet, dass es zur Aufrechterhaltung von sozialem Leben, Kommunikation und „Miteinander“ durch Vereine und Bürgerschaft organisierter Angebote bedarf, welche meist in der Schützenhalle, ehemaligen Schu- len oder Pfarrheimen stattfinden. Teilweise wurde beklagt, dass die Schützenhallen über keine Räum- lichkeiten für Zusammenkünfte im kleinen Kreis verfügen. Die großen Saalbauten eignen sich teilweise weniger für den alltäglichen Betrieb, vor allem in den Wintermonaten fallen hohe Heizkosten an.

Abbildung 34: Schützenhallen in Halberbracht, Elspe und Oberelspe

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Die Kirchengemeinden bieten ein ergänzendes Programm sowie teilweise auch Räumlichkeiten für Be- gegnung, Andacht und kirchliches Programm wie zum Beispiel das evangelische Gemeindehaus En- Nest in Altenhundem. Im Stadtgebiet können 13 schulische Sporthallen nachmittags und abends von der Bevölkerung bzw. den Sportvereinen genutzt werden. In Halberbracht besteht eine Sporthalle ohne Schulnutzung, welche ausschließlich von den Vereinen genutzt wird.

Abbildung 35: Sporthalle in Halberbracht, Geräteraum mit umfangreicher Ausstattung an Sportgeräten (hier Spinning Fahrräder)

Im Rahmen der Online-Befragung wurde u. a. die Frage nach der Nutzungshäufigkeit der Gemein- schaftseinrichtungen gestellt. Das Ergebnis zeigt, dass sich häufige und regelmäßige Nutzung mit un- regelmäßiger und komplett ausbleibender Nutzung die Waage halten. Dies ist wohl am ehesten mit der an Vereine gebundenen Nutzung zu erklären. Personen, welche keine Mitglieder örtlicher Vereine sind, haben keine/kaum Möglichkeiten die Gemeinschaftseinrichtungen zu nutzen.

Nutzung der Gemeinschaftseinrichtung

0 20 40 60 80 100 120 140 160 Altenhundem Altenvalbert Bilstein Burbecke Elspe Grevenbrück Halberbracht Kickenbach Kirchveischede Langenei Maumke Meggen Milchenbach Oberelspe Oedingen Saalhausen Sporke Theten

häufig (mehrmals wöchentlich) regelmäßig (mehrmals im Monat) unregelmäßig/selten (wenige Male im Jahr) nie keine Angabe

Abbildung 36: Häufigkeit der Nutzung von Gemeinschaftseinrichtungen (Ergebnis der Online-Befragung)

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Stärken und Schwächen Gemeinbedarfseinrichtungen

Stärken • Umfangreiches Angebot an Schützenhallen und weiteren Gebäuden als Ver- anstaltungsorte und Gemeinschaftseinrichtungen vorhanden

Schwächen • Defizite in den Bereichen Barrierefreiheit, Größe der Einrichtung und öffentli- che Zugänglichkeit • Teilweise relativ geringe Auslastung der Einrichtungen

Herausforderungen / Handlungsbedarf Die vorhandenen Gemeinschaftseinrichtungen (hauptsächlich Schützenhallen) sind in einem guten Zustand und werden von der Bevölkerung bzw. den Vereinen gepflegt und instandgehalten. Zum Teil ist eine Anpassung der Ausstattung an die z.B. durch den demographischen Wandel veränderten Anforderungen notwendig. Mit Blick auf die „alternde Bevölkerung“ wird eine barrierefreie bzw. barri- erearme Umgestaltung der Räumlichkeiten/Gebäude notwendig. Im Rahmen der Digitalisierung wäre eine Versorgung der Einrichtungen mit W-LAN Technologie zu begrüßen, wodurch sich neue Nut- zungsmöglichkeiten und Nutzergruppen erschließen könnten. Um das Gemeinschaftsleben und den sozialen Austausch innerhalb der einzelnen Stadtteile Lenne- stadts zu erhalten und zu stärken, werden darüber hinaus gezielte und bedarfsgerechte Maßnahmen zur Aufwertung, Modernisierung und Weiterentwicklung der Einrichtungen angestrebt.

2.3.2 Familienfreundlichkeit Der Rat der Stadt Lennestadt hat im Dezember 2006 beschlossen, Familienfreundlichkeit zu einer Kern- aufgabe für Rat und Verwaltung zu machen (Vorlagen-Nr. 2026/2006). Um nachhaltig einen offenen Diskussions- und Entwicklungsprozess anzustoßen und Schwerpunkte zu setzen, sollen sowohl der Ist-Zustand als auch eine Schwachstellenanalyse in Kooperation mit interes- sierten Gruppen und Bürgern der Stadt erarbeitet werden, um zukunftsfähige Konzepte zu entwickeln. Im Rahmen dieser Entscheidung ist im Mai 2008 das Lennestädter Bündnis für Familie gegründet wor- den, das mittlerweile viele gute Projekte und Ideen ins Leben gerufen hat, die als „Gute-Praxis-Bei- spiele“ auch auf Landes- und Bundesebene Beachtung finden. Hier haben sich über 60 Akteure aus Verwaltung, Politik, Einrichtungen, Organisationen und Unterneh- men zusammengetan, um „die Situation der Familien generationsübergreifend, von der Kinderphase bis ins Alter, in den Mittelpunkt des politischen und gesellschaftlichen Interesses rücken.“ Gemeinsames Bestreben ist ein gesellschaftliches Klima, in dem sich Familien wohl fühlen und sowohl Kinder als auch Senioren willkommen sind. Seit 2015 ist die Stadt Lennestadt darüber hinaus als „Familiengerechte Kommune“ zertifiziert und be- findet sich gerade in einem Bilanzierungsaudit zur Rezertifizierung. Hier sollen bis Frühjahr 2019 neue Ziele und Maßnahmen in verschieden Handlungsfeldern durch den Rat der Stadt Lennestadt beschlos- sen werden. Derzeit läuft die Beteiligungsphase, in der in mehreren Workshops diese Ziele und Maß- nahmen erarbeitet werden. Die Handlungsfelder sind: • HF 1 – Steuerung, Vernetzung, Nachhaltigkeit • HF 2 – Familie und Arbeitswelt, Betreuung • HF 3 – Bildung und Erziehung • HF 4 – Beratung und Unterstützung • HF 5 – Wohnumfeld und Lebensqualität • HF 6 – Senioren und Generationen • HF 7 - Integration

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Durch das Lennestädter Bündnis für Familie ist 2008 das HANAH-Servicebüro für Familien und Seni- oren im Pavillon am Rathaus eingerichtet worden. In Verbindung mit allen aktiven Bündnisakteuren sowie weiteren interessierten Institutionen und Personen ist hier eine niedrigschwellige Kontaktstelle entstanden, die Familien bei allen Fragestellungen um das alltägliche Leben für Erstkontakte zur Ver- fügung steht. Diese Stelle soll zuhören, vermitteln und begleiten und somit zu einem familienfreundli- chen Lebensumfeld in Lennestadt beitragen. Nachfragen von Familien, die die Themen Betreuung, Beratung und Erziehung beinhalten, werden an die entsprechenden Fachstellen weitergegeben. Personen, die ein familienunterstützendes oder haushaltsnahes Hilfsangebot suchen, können sich an das HANAH-Servicebüro für Familien und Senioren , und dort Art und Umfang der Dienstleis- tung mitteilen. Die Mitarbeiterin wird dann die vorhandenen Angebote der registrierten Institutionen und Dienstleister durchsehen, einen Kontakt herstellen und die Vermittlung beratend begleiten.

Mittlerweile ist das HANAH-Servicebüro auch eine feste Anlaufstelle für die Menschen mit Flüchtlings- hintergrund in Lennestadt. Durch den Einsatz von Mitarbeiter/innen, die auch arabisch sprechen, kön- nen hier vielfältige Unterstützungen und Hilfestellungen angeboten werden. Darüber hinaus koordiniert das HANAH-Servicebüro für Familien und Senioren die unterschiedlichen Angebote, die im Rahmen des Lennestädter Bündnisses für Familie entstanden sind. Dazu gehören u.a. der Ferienspaß, die Ferienbetreuung für Schulkinder aber auch die Seniorenfrühstücke und das Treff-Café für allein lebende Frauen und Männer. Eine weitere Besonderheit ist das Lennestädter Kinderzimmer im Rathaus der Stadt Lennestadt. Hier können Eltern ihre Kinder zwischen einem und acht Jahren an drei Tagen in der Woche gegen einen kleinen Beitrag (2,50 €/Std.) von Fachpersonal betreuen lassen. Beide Einrichtungen, das HANAH-Servicebüro für Familien und Senioren als auch das Lennestädter Kinderzimmer, sind Alleinstellungsmerkmale für die Stadt Lennestadt.

Kindergärten, Familienzentren, Pflegekinderdienst

In der Stadt Lennestadt gibt es 17 Kindertageseinrichtungen (16 Kindergärten, 1 Kinderhort), die alle in kirchlicher Trägerschaft bzw. als Elterninitiative betrieben werden. In allen Kindergärten wird auch U3- Betreuung angeboten. Vier Kindergärten sind als Familienzentren zertifiziert, die neben der Kinderbetreuung auch weitere Un- terstützung für Eltern anbieten: • Familienzentrum St. Marien, Altenhundem • Familienzentrum Schatzkiste, Altenhundem • Familienzentrum St. Bartholomäus, Meggen • Familienzentrum „Die Arche“, Elspe Im Rahmen des Lennestädter Bündnisses für Familie sind die Familienzentren durch eine Lenkungs- gruppe vernetzt, um gemeinsam mit den Kooperationspartnern das Unterstützungsangebot für Eltern zu koordinieren und weiterzuentwickeln. Die Einrichtungen der Kinderbetreuung verteilen sich über das gesamte Stadtgebiet: Eine Konzent- ration existiert in den Bereichen entlang der großen Hauptverkehrsstraßen. Die Einwohner der kleineren Ortschaften wie z.B. Obervalbert, Melbecke, Bonzelerhammer, Stöppel oder Milchenbach besitzen keine Einrichtungen müssen somit auf die Betreuungseinrichtungen der benachbarten Stadtteile zu- rückgreifen.

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Abbildung 37: Darstellung der Lage der Kindergärten (grüne Kreise) im Stadtgebiet Lennestadt; eigene Darstellung

Spielplatzangebot

Im Stadtgebiet Lennestadts bestehen 66 Spielplätze, von denen 9 den Schulen zuzuordnen und öffent- lich zugänglich sind. Weiterhin gibt es einen Mountainbike-Parcours in Saalhausen, eine Skateranlage am Schulzentrum „Auf’m Ohl“ in Meggen sowie ein Beach-Volleyballfeld in Kirchveischede. Geplant sind ein weiteres Beach-Volleyballfeld neben dem Kleinspielfeld „Auf’m Ohl“ und ein Dirtbike-Trai- ningsparcours im Hofwiesental zwischen Bilstein und Kirchveischede. Im Rahmen der Online-Befragung ergab sich ein überwiegend positives Bild bei der Bewertung des Spielplatzangebotes: In nahezu fast allen Stadtteilen überwiegen die Bewertungskriterien „sehr gut“, „gut“ und „befriedigend“. Nur in vereinzelten Fällen, wie Maumke, Meggen, Grevenbrück und Altenhun- dem kam es vermehrt zu negativen Rückmeldungen. Die negativen Bewertungen beziehen sich dabei auf Spielplätze mit einem starken Sanierungsbedarf, einer ungünstigen Lage oder auf das Fehlen von bestimmten Angeboten innerhalb des Stadtteils.

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Halberbracht Oberelspe Oedingen

Abbildung 39: Spielplätze in Lennestadt

Spielplatzangebot im Ortsteil 0 20 40 60 80 100 120 140 160 Altenhundem Altenvalbert Bilstein Burbecke Elspe Grevenbrück Halberbracht Kickenbach Kirchveischede Langenei Maumke Meggen Milchenbach Oberelspe Oedingen Saalhausen Sporke Theten

sehr gut gut befriedigend eher schlecht sehr schlecht weiß nicht keine Angabe

Abbildung 38: Bewertung des Spielplatzangebotes (Ergebnis der Online-Befragung)

Auch wenn die Bewertungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Online-Befragung ein positives Bild bezogen auf das Spielplatzangebot zeigt, ist die Situation differenzierter zu betrachten. Beim Orts- teilrundgang in Altenhundem wurde seitens der Teilnehmer angemerkt, dass es im Innenstadtbereich nicht ausreichend Spielmöglichkeiten für Kinder gibt. Im benachbarten Kickenbach ist der Spielplatz im Ortszentrum mit wenig Erlebniswert für Kinder gestaltet und wird entsprechend kaum genutzt. Oedingen hat mit der „bespielbaren Landschaft Fabris Wiese“ einen besonderen Spielplatz, der von den Nutze- rinnen und Nutzer Fantasie erfordert, da keine „gewöhnlichen“ Spielgeräte verbaut wurden. Teilweise wurden von der Ortsbevölkerung Ergänzungswünsche angeregt.

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Betreuungs-/Freizeitangebote für Jugendliche

Die Angebote der Betreuung und Freizeitgestaltung für Kinder und Jugendliche wird zum großen Teil von privaten Trägerschaften, wie zum Beispiel der Begegnungsstätte und Jugendzentrum Offenen Tür Grevenbrück oder dem Jugendcafé NewKOMMA in Altenhundem, getragen. Das vielfältige Angebot steht der Jugend aller Stadtteile zur Verfügung. Neben den zwei großen Einrichtungen wird das Angebot durch kirchliche Einrichtungen und öffentliche, durch ehrenamtliches Engagement gestützte Treffpunkte ergänzt. Das Jugendzentrum OT Grevenbrück ist montags bis freitags ab 14.00 geöffnet und bietet ein Ange- bot zur Freizeitgestaltung, Bildungsarbeit und Eltern-Kind-Arbeit an. Neben den offenen Angeboten und begrenzten Kursangeboten, bieten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine unterstützende und bera- tende Einzelhilfestellung an. Darüber hinaus wird im Rahmen des Vereins ein selbstorganisiertes An- gebot für Seniorinnen und Senioren sowie ein Samstagscafé von 14.00 bis 18.00 angeboten. Im Jugendcafé NewKOMMA in Altenhundem, wird ein umfangreiches Angebot der offenen Kinder- und Jugendarbeit und zielgruppenorientierte Kurse angeboten. Das Jugendcafé und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen den Kindern und Jugendlichen aller Stadtteile zur Verfügung. Neben dem Café und dem offenen Treffpunkt, werden in der Einrichtung Kurse mit Voranmeldung, wie zum Beispiel ver- schiedene Workshops aus den Bereichen Musik und Tanz angeboten. Mit dem Angebot „Hilfen, wenn’s brennt“ bieten die ausgebildeten Fachkräfte den Kindern und Jugendlichen in Notsituationen einen An- laufpunkt an. Darüber hinaus arbeitet das Jugendcafé mit den Schulen der Stadt und der Stadtverwal- tung eng zusammen und bietet eine Ferienbetreuung für Kinder und Jugendliche sowie einen Treffpunkt für Seniorinnen und Senioren an. Das Jugendparlament Lennestadts stellt eine Schnittstelle zwischen der Stadtverwaltung und der jüngeren Bevölkerung Lennestadts dar. Ziel des Parlaments ist, die Beteiligung der Kinder und Jugend- lichen am öffentlichen Leben und stadtpolitischen Entscheidungen weiter zu stärken und sie in Pla- nungsprozesse mit einzubinden. Mit dem im September 2018 gestarteten Projekt „Raise your voice – Sei TEIL, mach mit“ soll die Zielgruppe der Jugendlichen und die Institution des Jugendparlaments ge- zielt in den Vordergrund gerückt werden. Das HANAH-Servicebüro ist für das Lennestädter Bündnis für Familie als niedrigschwellige Kontakt- stelle errichtet worden. Es steht Familien in allen Lebenslagen aber auch alleinlebenden Menschen als trägerunabhängiger und kostenloser Erstkontakt zur Verfügung. Durch zuhören, vermitteln und beglei- ten leistet das HANAH-Servicebüro einen wichtigen Beitrag zur Familienfreundlichkeit Lennestadts. Nachfragen, zu Betreuung, Beratung und Erziehung werden von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Servicebüros aufgenommen und an die entsprechenden Fachstellen weitergegeben.

Stärken und Schwächen Familienfreundlichkeit

Stärken • Familiengerechtigkeit: seit 2008 besteht das Lennestädter Bündnis für Fami- lie, seit 2015 ist die Stadt zertifiziert als „Familiengerechte Kommune“ • HANAH-Servicebüro für Familien und Senioren • Lennestädter Kinderzimmer • flächendeckendes Kindertageseinrichtungsangebot, vier Familienzentren • gutes Netzwerk der Akteure im Bereich der Kinder- und Jugendangebote (Kitas, Schulen, Jugendeinrichtungen) • Busfahrt für Schülerinnen und Schüler (VWGS-Schüler-Ticket) im Kreis Olpe und Siegen-Wittgenstein kostenfrei

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Schwächen • fehlende offene Angebote für die Altersgruppe der 12 – 15-Jährigen • kostenfreie Fahrt, aber unzureichender ÖPNV (insbesondere abends und an Wochenenden) • dezentrale Angebote scheitern manchmal an personellen Ressourcen Herausforderungen / Handlungsbedarf Die Stadt Lennestadt zeigt ein umfassendes und beispielhaftes Engagement im Bereich Familien- freundlichkeit. Spielplätze stellen eine unmittelbare, lokale und täglich genutzte Komponente des Ober- begriffs Familienfreundlichkeit dar. Obwohl in einigen Stadtteilen innovative Ansätze bestehen, besteht in der Fläche Handlungsbedarf hinsichtlich der Aufwertung und Qualifizierung der Spielplätze zu Orten mit Erlebniswert, Lerneffekt und Möglichkeit zu kreativem Spiel. Die Betreuungsangebote verteilen sich in der Fläche und sind somit allen Bürgerinnen und Bürgern innerhalb des weitläufigen Stadtgebiets gleichermaßen zugänglich. Der Erhalt, die Modernisierung und ggf. der bedarfsgerechte Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen ist notwendig um die Stadt Len- nestadt auch zukünftig für junge Familien attraktiv zu halten. Durch flexibel nutzbarer Betreuungszeiten und eine Anpassung der Kinderbetreuung an die Erfordernisse der modernen Arbeitswelt kann sich Lennestadt auch zukünftig als Stadt mit attraktiven Angeboten für junge Familien profilieren. Einrichtungen für Jugendliche mit regelmäßigem Angebot/Programm finden sich in Grevenbrück und Altenhundem. Ergänzt werden diese durch Jugendräume und Jugendtreffs in den einzelnen Stadttei- len. Zukünftig wäre sicherzustellen, dass auch Jugendliche aus den Randgebieten des Stadtgebietes sowie aus kleinen und kleinsten Ortschaften von diesen Angeboten profitieren können.

2.3.3 Betreuungs-/Pflegeangebot für Senioren Betreute Wohn- und Pflegeeinrichtungen für Seniorinnen und Senioren befinden sich im Hauptort Al- tenhundem und im Stadtteil Elspe. Ergänzend bestehen in den restlichen Bereichen der Stadt Lenne- stadt Angebote der mobilen Pflege und der Tagespflege.

Stadtteil Einrichtung Altenhundem Senioreneinrichtung „Josefinum" Kastanienhof Elspe St. Franziskus Seniorenhaus Maumke Richard-Winkel-Seniorenzentrum Grevenbrück Wohnresidenz „An den Eichen“ Das Richard-Winkel-Seniorenzentrum wird durch die Arbeiterwohlfahrt Bezirk Westliches Westfalen e.V. betrieben und bietet mit 42 Einzel- und 14 Doppelzimmern Platz für 70 Seniorinnen und Senioren. Neben der Pflege und der Betreuung versteht sich das Seniorenzentrum mit dem „Lenne-Café“ auch als Ort der Begegnung. Die Pflegeeinrichtung „Josefinum“ der katholischen Hospitalgesellschaft Südwestfalen gGmbH, ver- fügt über 40 Einzel- und 10 Doppelzimmer. Neben der vollstationären Pflege betreut die Einrichtung eine Wohngemeinschaft mit acht Plätzen, sowie 15 Wohneinheiten. Im Kastanienhof werden Wohngruppen für insgesamt 24 Personen angeboten. In drei Wohngruppen, für je vier Personen, und zwei Wohngruppen, für jeweils sechs Personen, werden Menschen mit psy- chischer Erkrankung und / oder Behinderung betreut. Die Einrichtung verfügt über gemeinsam genutzte Räume wie Wohnzimmer, Küche oder Gemeinschaftsraum sowie einen großflächigen Außenbereich. Das St. Franziskus Seniorenhaus in Elspe wird vom Caritasverband des Kreis Olpe e.V. betrieben. Mit 77 Einzel- und 11 Doppelzimmer bietet es Platz für 99 Personen und ist damit die größte Einrichtung der Stadt Lennestadt. Das Haus ist in insgesamt vier Wohnbereiche aufgeteilt, wovon zwei Wohnberei- che speziell auf die Pflege und Betreuung von demenzerkranken Gästen ausgelegt ist.

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Derzeit befindet sich aufgrund der hohen Nachfrage eine weitere Einrichtung mit Angeboten zu selbst versorgtem Seniorenwohnen, falls erforderlich auch mit Inanspruchnahme von Unterstützungsleistun- gen, betreutem Senioren-Gemeinschaftswohnen mit und ohne Pflegedienstleistungen sowie räumlich zugeordnet ca. 30 Pflegeplätzen in Planung. Seitens der Stadt Lennestadt und sonstigen Einrichtungen werden folgende Aktivitäten, kulturelle An- gebote und Begegnungsmöglichkeiten für Seniorinnen und Senioren angeboten: • „Ausflüge in die Umgebung (z.B. innerhalb des Sauerlandes) • Beschäftigungsangebote (basteln, malen, singen, kochen, werken etc.) • Messen & Gottesdienste • Seniorentheater • Seniorenkreis • Seniorencafé • Begleitung bei Arztbesuchen und Behördengängen

Stärken und Schwächen Betreuung und Pflege

Stärken • Betreuung und Pflege von Senioren durch Wohnheime, Pflegeange- bote und ambulante Pflegedienste gegeben • Aktivitäten, kulturellen Angebote und Begegnungsmöglichkeiten für Se- niorinnen und Senioren vorhanden Schwächen • Perspektivisch weiterer Bedarf an seniorengerechtem Wohnraum im Stadtgebiet sowie Pflege- und Betreuungsdienstleistungen Herausforderungen / Handlungsbedarf Entwicklungs- und Ausbaubedarf bezieht sich vorrangig auf den Bereich "betreutes Wohnen". Seitens der Kommune bestehen hier nur geringe Einflussmöglichkeiten, jedoch ist Im Sinne einer systemati- schen Bedarfs- und Angebotsplanung in den kommenden Jahren ein differenzierter Überblick über bestehende und geplante altersgerechte Wohn- und Versorgungsangebote zu gewinnen. Ziel ist die kleinräumige Erfassung von Bedarfslücken im gesamten Stadtgebiet und Bereitstellung günstiger Rah- menbedingungen für die Weiterentwicklung des Angebotes durch Identifizierung und Bereitstellung (Planungsrecht) geeigneter Grundstücke für die Entwicklung von Wohnprojekten. Neben Möglichkeiten zur Verwirklichung weiterer Seniorenzentren und Pflegeeinrichtungen sind für kleinere und peripher gelegene Stadtteile alternative und kleinteiligere Wohn- und Betreuungsformen (betreutes Wohnen, gemeinschaftliches Wohnen, barrierefreie Wohnungen, Pflegewohngemeinschaf- ten etc.) als Entwicklungsperspektive zu untersuchen. Entsprechend besteht Bedarf in der Verbesserung der Vernetzung und Kooperation folgender Akteure: Wohnungswirtschaft, Architekten, Banken, Wohlfahrtspflege, Handwerk, Seniorenselbsthilfe-Gruppen etc. Denkbar ist die Durchführung und Moderation von Veranstaltungen, auch unter Einbeziehung aller zuständigen Ämter der Stadt Lennestadt. Aufgrund der großen Stadtfläche mit zahlreichen Stadtteilen und kleinen Siedlungsbereichen besteht eine enge Verknüpfung zwischen den Themenfeldern seniorenbezogener Dienstleistungen und Mobi- lität. In kleineren Stadtteilen gilt es Alternativen für diejenigen zu schaffen, die aus Altersgründen nicht mehr selbstständig mit dem Privat-PKW mobil sein können/wollen um sicherzustellen, dass alle Seni- oren des Stadtgebietes von zentral stattfindenden Angeboten profitieren können.

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Ein weiterer möglicher Maßnahmenbereich ergibt sich in der Erweiterung des Angebotes und der Or- ganisation regelmäßiger Aktivitäten und Unterstützung von Senioren, die noch im häuslichen Umfeld leben sowie der allgemeinen Beratung/Information der älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger.

2.3.4 Gesundheit und ärztliche Versorgung Die Homepage der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe listet für das Stadtgebiet Lennestadt 39 Medizinerinnen und Mediziner auf (Stand 09.11.2018). Der Großteil davon, (20 Niederlassungen von Medizinerinnen und Medizinern) konzentriert sich im Hauptort Altenhundem, weitere 19 Medizinerinnen und Mediziner verteilen sich auf die Ortschaften Maumke, Meggen, Bilstein, Grevenbrück, Elspe, Oe- dingen und Saalhausen. Die kleineren und kleinsten Stadtteile besitzen somit keine medizinische Versorgung vor Ort. Vor allem für die ältere Bevölkerung aus diesen Stadtteilen sind Arztbesuche somit zeitaufwendig, umso mehr, wenn die Patienten auf den ÖPNV angewiesen sind. Im Stadtgebiet Lennestadt, Stadtteil Altenhundem, ist das St. Josefs-Hospital der katholischen Hospi- talgesellschaft Südwestfalen gGmbH ansässig. Das Hospital ist in sechs Fachabteilungen aufgeteilt und besitzt insgesamt 187 Betten. Im Jahr 2016 wurden insgesamt 6.847 Patienten vollstationär und 11.170 Patienten ambulant behandelt.4 Im Stadtgebiet sind drei Tierärzte (zwei in Altenhundem und einer in Grevenbrück) ansässig. Wie in der Abbildung zu erkennen, ergab die Online Befragung, dass der überwiegende Teil der Bürge- rinnen und Bürger sehr zufrieden oder zufrieden mit dem ärztlichen Angebot / Gesundheitsangebot (insgesamt) in Lennestadt ist.

Bewertung des ärztlichen Angebots/Gesundheitsangebots 0 20 40 60 80 100 120 140 160 Altenhundem Altenvalbert Bilstein Burbecke Elspe Grevenbrück Halberbracht Kickenbach Kirchveischede Langenei Maumke Meggen Milchenbach Oberelspe Oedingen Saalhausen Sporke Theten

sehr zufrieden zufrieden unzufrieden sehr unzufrieden weiß nicht keine Angabe

Abbildung 40: Ärztliches Angebot / Gesundheitsangebot (Ergebnis der Online-Befragung)

4 Vgl. Strukturierter Qualitätsbericht für das Berichtsjahr 2016 des St. Josefs-Hospital Lennestadt

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Auch die Frage nach der Erreichbarkeit des Angebotes wurde im Rahmen der Online-Befragung über- wiegend positiv bewertet. Mit einer Mehrheit (rund 72%) an Stimmen aus den Kategorien „sehr gut“ und „gut“, äußerten sich weit über die Hälfte der Teilnehmerinnen und Teilnehmer positiv auf die Erreichbar- keit. Vereinzelt wurde darauf hingewiesen, dass für einen Besuch bei Fachärzten Nachbarkommunen wie Olpe oder Siegen aufgesucht werden müssen, was aber aufgrund der räumlichen Nähe zu Lenne- stadt und der generellen höheren Fachärztedichte in städtischen Ballungsräumen und Zentren als ver- tretbar gewertet werden muss.

Stärken und Schwächen Gesundheitsversorgung

Stärken • "Zufriedenstellendes" ärztliches Angebot / Gesundheitsangebot (Gesamtstadt) • Städtisches Hospital mit sechs unterschiedlichen Fachabteilungen Schwächen • Konzentration des Angebotes in den größeren Stadtteilen • Perspektive im Bereich Hausärzte (Alter, Eintritt in den Ruhestand, unklare Nachfolge); z.T. bereits aktuell Mangel an Allgemeinmedizinern • Unterversorgung im Bereich Fachärzte; teilweise weite Wege bis in die größe- ren Nachbarstädte notwendig Herausforderungen / Handlungsbedarf Die für den Bereich „ärztliche Versorgung“ in der Befragung benannten Defizite beziehen sich vorrangig auf einen Mangel an Fachärzten sowie Befürchtungen hinsichtlich möglicher zukünftiger Probleme auf- grund des hohen Durchschnittsalters der Hausärzte. Die Ansiedlung von Ärzten und Apotheken kann allerdings nicht unmittelbar beeinflusst werden.

2.3.5 Bürgerschaftliches Engagement Das gesellschaftliche Leben und der soziale Zusammenhalt werden in den Lennestädter Stadtteilen in starkem Maße von den Vereinen getragen, vor allem die Schützenvereine spielen traditionell eine zent- rale Rolle im gesellschaftlichen Leben der Stadtteile: Bis zu einem Drittel der Stadtteilbevölkerung ist Mitglied im lokalen Schützenverein. Die Schützenhallen stellen somit zentrale Anlaufstellen der Stadtteilbevölkerung dar, welche teilweise auch für regelmäßige Veranstaltungen außerhalb des Schützenwesens (Musik, Sport, Kultur, etc.) ge- nutzt werden. Die Gebäude wurden meist mit einem hohen Anteil an Eigenleistung gebaut und noch heute mit viel Engagement gepflegt, betrieben und instandgehalten. Die Hallen können in den meisten Fällen auch für private Feierlichkeiten, Firmenfeiern etc. angemietet werden. Die regelmäßig stattfindenden Schützenfeste zählen zu den gesellschaftlichen Höhepunkten innerhalb der Stadtteile und werden von Personen aus dem gesamten Stadtgebiet und darüber hinaus besucht. Neben dem sozialen Leben innerhalb der Vereine besteht, vor allem in den kleineren Ortsteilen, eine umfassende Bereitschaft zur Nachbarschaftshilfe und der gegenseitigen Unterstützung. Die Bürgerin- nen und Bürger kennen sich untereinander und stehen im engen Austausch, was vor allem bei den Ortsrundgängen und Workshops deutlich wurde. In einzelnen, vor allem kleineren Stadtteilen werden zentrale Bereiche der Ortschaften, eigentlich in städtischem Besitz, von engagierten Bürgerinnen und Bürgern gepflegt und bepflanzt, um somit das Ortsbild aufzuwerten. In Kirchveischede, Bilstein, Grevenbrück, Meggen, Elspe, Oberelspe und Oedingen haben sich mehrere Vereine zu AGs/ARGEn/Dorfgemeinschaften zusammengeschlossen, welche maßgeblich zum gesell- schaftlichen und kulturellen Leben in den Orten beitragen, das Ortsbild pflegen und „Wahrung der Hei- matpflege sowie Erhaltung und Aufarbeitung der Dorfgeschichte“ unterstützen.

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Vereinsangebot

Die Vielfalt der Vereine ist groß, wie die offizielle Vereinsliste der Stadt zeigt. Die Vereine in den Stadtteilen der Stadt Lennestadt sind von denselben Problemen betroffen wie Ver- eine in vielen anderen Kommunen auch (Mitgliederschwund, Überalterung, Nachwuchsprobleme). Ab- zumildern ist dieser Trend nicht durch Maßnahmen von außen. Es braucht – soweit möglich – eine Orientierung/Hinwendung auf Themen und Angebote für Jüngere, wie dies in einigen Äußerungen aus der Online-Befragung auch angeregt wurde. Vielfach wurde im Rahmen der Veranstaltungen vor Ort und der Online-Befragung von einer Unter- scheidung in „Alt- und Neubürger“ gesprochen. Hiermit ist gemeint, dass das bürgerschaftliche Enga- gement sehr viel stärker von den Bevölkerungsteilen ausgeht, welche bereits seit Jahrzehnten bzw. Generationen im Stadtteil wohnen und „Neubürger“, welche in den Neubaugebieten am Ortsrand wohn- haft sind, sich tendenziell weniger engagieren und am sozialen Leben beteiligen.

Stärken und Schwächen Bürgerschaftliches Engagement

Stärken • Zentrale Rolle der Vereine als Träger des gesellschaftlichen und sozialen Lebens in den Stadtteilen • Das soziale Leben in den (kleineren) Stadtteilen wird von Gemeinschaft und Zusammenhalt geprägt • Bereitschaft zu Engagement und Eigenleistung Schwächen • Nachfolgeproblematik einzelner Vereine • Bürgerschaftliches Engagement wird nicht von der gesamten Stadtteilbevöl- kerung gleichermaßen getragen Herausforderungen / Handlungsbedarf Die Unterstützung der Arbeit der Vereine und Honorierung des ehrenamtlichen Engagements ist ein wichtiger Bestandteil des sozialen und gesellschaftlichen Lebens innerhalb der Stadtteile Lennestadts. Durch die Instandhaltung und ggf. bedarfsgerechte Weiterentwicklung der Schützenhallen als öffentliche Treffpunkte und Räumlichkeiten, welche von Vereinen und Bürgerschaft für Zusammenkünfte genutzt werden, kann Gemeinschaft und bürgerschaftliches Engagement gesichert werden. Durch die Online-Befragung wurde die stellenweise bestehende Unzufriedenheit mit dem Sportangebot der Vereine deutlich, welches sich zu großen Teilen auf traditionellen Vereinssport wie Fußball und Radsport konzentriert und aktuellen Entwicklungen und dem Wunsch nach Individualsportarten nur un- zureichend gerecht wird. Die Ermöglichung bzw. Beibehaltung von günstigen Rahmenbedingungen für die Vereinsarbeit und bür- gerschaftliches Engagement sollte auch zukünftig durch kommunale Unterstützung in der Instandhal- tung und bedarfsgerechten Weiterentwicklung bestehender Räumlichkeiten erfolgen. Jedoch ist diese stets gesamtkommunal zu betrachtet und sollte unter Einbeziehung bereits bestehender Räumlichkeiten und Möglichkeiten erfolgen. Die Integration von Neubürgern ist zu verbessern, um den hohen Anteil an bürgerschaftlichem Engage- ment und die damit verbundene Vitalität des Gemeinschaftslebens in den Stadtteilen auch für kom- mende Generationen aufrechtzuerhalten.

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2.3.6 Bildung Das Themenfeld Bildung ist nach schulischer und außerschulischer Bildung zu unterscheiden. Die Frage nach der Zufriedenheit mit dem Schulangebot in Lennestadt wurde im Rahmen der Online-Be- fragung von 66,5% der Teilnehmerinnen und Teilnehmer positiv beantwortet (152x mit „sehr zufrieden“ und 581x mit „zufrieden“).

Schulische Bildung

Aktuell verfügt die Stadt Lennestadt über fünf Grundschulen, mit insgesamt acht Standorten, sowie über acht weiterführende Schulen:

Schultyp Name der Schule / Hinweise Grundschulen ▪ St. Jakobus-Schule Elspe ▪ Marienschule Saalhausen ▪ Franziskus-Schule (Hauptstandort Meggen) ▪ Franziskus-Schule (Teilstandort Maumke) ▪ St. Agatha-Schule (Hauptstandort Altenhundem) ▪ St. Agatha-Schule (Teilstandort Bilstein) ▪ St. Nikolaus-Schule (Hauptstandort Grevenbrück) ▪ St. Nikolaus-Schule (Teilstandort Oedingen) Weiterführenden ▪ Anne-Frank Schule Meggen () Schulen ▪ St. Barbara-Schule Meggen (Realschule) ▪ Lessing-Schule Grevenbrück (Realschule) ▪ der Stadt Lennestadt ▪ Sekundarschule -Lenne ▪ Privates Gymnasium Maria Königin ▪ Janusz-Korczak-Schule Grevenbrück (Förderschule) ▪ Berufskolleg des Kreises Olpe

Die Schülerzahlen haben sich in den vergangenen Jahren wie folgt entwickelt:

Veränderung Schultyp 2013 2014 2015 2016 2017 in % Grundschulen St. Agatha-Schule 232 245 232 230 221 - 4,74 % St. Nikolaus-Schule 239 253 238 238 234 - 2,09 % Franziskus-Schule 214 197 202 202 203 - 5,14 % St. Jakobus-Schule 153 161 159 155 162 + 5,88 % Marienschule 114 110 98 94 91 - 20,18 % Grundschulen insgesamt 952 966 929 919 892 - 6,30 %

Weiterführenden Schulen Anne-Frank Schule 272 219 176 134 80 - 70,59 % St. Barbara-Schule 660 544 423 316 212 - 67,88 % Lessing-Schule 302 288 322 301 305 + 0,99 % Städtisches Gymnasium 787 778 788 740 705 - 10,42 % Sekundarschule Hundem-Lenne - 162 315 497 633 + 290,74 % priv. Gymnasium Maria Königin - 865 860 854 832 - 3,82 % Janusz-Korczak-Schule - - 96 94 103 + 7,29% Berufskolleg des Kreises Olpe keine Daten vorhanden Weiterführende Schulen insgesamt 2.021 2.856 2.980 2.936 2.870 - 3,69 %

Schulen Lennestadt insgesamt 2.973 3.822 3.909 3.855 3.762 - 3,76 %

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Die oben dargestellten Schülerzahlen sind im Falle der Sekundarschule Hundem-Lenne, der Janusz- Korczak-Schule und des privaten Gymnasiums Maria Königin für den dargestellten Betrachtungszeit- raum unvollständig. Für den Lennestädter Standort des Berufskollegs Olpe liegen keine Angaben zu Schülerzahlen vor. Die Veränderung der Schülerzahlen für die Weiterführenden Schulen insgesamt und die Schulen Len- nestadt insgesamt wird daher aus den Werten der Jahre 2015 bis 2017 ermittelt, um vergleichbare Ergebnisse zu erhalten. Im Bereich der Grundschulen zeigen sich überwiegend rückläufige Entwicklungen der Schülerzahlen, am stärksten fallen diese mit gut -20% bei der Marienschule im Stadtteil Saalhausen aus. Lediglich die St. Jakobus Schule in Elspe hat im Vergleich 2013 – 2017 steigende Schülerzahlen zu vermelden. Die Gesamtbetrachtung aller Grundschulen Lennestadts zeigt für den Betrachtungszeitraum einen Rück- gang um 6,3%. Die ausgeprägten Schwankungen der Schülerzahlen der weiterführenden Schulen lassen sich auf Zu- sammenlegungen bzw. Schulschließungen zurückführen: in der Anne-Frank Schule und die St. Bar- bara-Schule werden keine neuen Schülerinnen und Schüler mehr eingeschult, diese beiden Schulstand- orte laufen somit aus, während die Sekundarschule neu zur Lennestädter Schullandschaft hinzugekom- men ist. Aufgrund der unvollständigen Datenlage lässt sich keine eindeutige Aussage zur Gesamtent- wicklung treffen, in der Tendenz ist jedoch auch hier ein Rückgang zu beobachten, wenn auch in gerin- gerem Maße als bei den Grundschulen. Im Zuge der Schulentwicklungsplanung im Primärbereich, wurden die Schülerzahlen der Grundschulen Lennestadts bis zum Jahr 2023 prognostiziert. Grundlage für die Berechnung der einzelnen Standorte sind unter anderem die aktuellen Geburtenzahlen (bis zum 30.09.2016) sowie die Prämisse, dass die Eltern ihre Kinder an der nächstgelegenen Grundschule anmelden. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung sowie die prozentuale Veränderung der acht Grundschulstandort Lennestadts:

Veränderung Schultyp 2018/19 2019/20 2020/21 2021/22 2022/23 in % St. Agatha-Schule (Altenhundem) 37 37 34 37 32 - 13,5 St. Agatha-Schule (Bilstein) 13 13 25 19 10 - 23,1 St. Nikolaus-Schule (Grevenbrück) 34 34 38 41 26 - 23,5 St. Nikolaus-Schule (Oedingen) 24 18 21 13 22 - 8,3 Franziskus-Schule (Meggen) 21 34 30 20 22 + 4,8 Franziskus-Schule (Maumke) 19 19 25 32 20 + 5,3 St. Jakobus-Schule (Elspe) 42 54 38 36 34 - 19,0 Marienschule (Saalhausen) 23 29 28 33 31 + 34,8 insgesamt 213 238 239 231 197 - 7,5

Die Vorausberechnung zeigt für die Grundschulstandorte Lennestadts unterschiedliche Ergebnisse: Während in Grevenbrück und Bilstein (Teilstandort) Rückgänge von über 23% zu erwarten sind, steigt die Schülerzahl in den Grundschulen Meggen und Maumke um ca. 5%. Für Saalhausen wird ein Anstieg um knapp 35% prognostiziert. In der Gesamtbetrachtung wird bis 2023 ein Rückgang der Grundschul- kinder um 7,5% prognostiziert. Aus mehreren Stadtteilen wurde im Rahmen der Onlinebefragung auf Bedürfnisse bezüglich einer „Pla- nungssicherheit bezogen auf bestehende Schulstandorte“ hingewiesen. Eine solche Schulentwick- lungsplanung findet auf Stadtebene oder übergeordnet statt und beruht auf langfristigen Überlegungen. Über eine Prognose der zukünftigen Schülerzahlentwicklungen werden notwendige Investitionen und organisatorische Maßnahmen frühzeitig, langfristig und meist unwiderruflich festgelegt. Eine vielfach gewünschte „Wiedereröffnung“ bereits geschlossener Schulstandorte ist somit höchst unrealistisch.

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Darüber hinaus wurde vielfach eine Neugestaltung bzw. Aufwertung von Klassenräumen oder gesam- ten Schulgebäuden gewünscht, die Verbesserung der Ausstattung der schulischen Büchereien wurde ebenfalls angemerkt.

Betreuungsangebote

Die Franziskus-Schule in Meggen und die Agatha-Schule in Altenhundem bieten neben dem Schulbe- trieb auch ein ganztägiges Betreuungsangebot an. Das Angebot richtet sich an alle grundschulpflichti- gen Kinder, sollte nach Anmeldung jedoch verpflichtend wahrgenommen werden, um Planung und Ko- ordination für die Grundschulen zu vereinfachen. Zum Ganztagsangebot an den beiden Standorten gehören Hausaufgabenbetreuung und -hilfe, teilweise auch Nachhilfe (Schüler helfen Schülern) sowie die Mittagsverpflegung. Dazu werden ergänzend krea- tive, sportliche und musikalische Aktivitäten angeboten. Die Betreuungsangebote werden von der Arbeiterwohlfahrt Siegen-Wittgenstein/Olpe, am Standort Me- ggen, und des katholischen Jugendwerks Olpe e.V., am Standort Altenhundem getragen. Der Eltern- beitrag ist auf 450,00€ pro Schuljahr festgelegt, eine Ermäßigung in Form eines Geschwisterrabattes ist in Höhe von 25% möglich. Einkommensschwache Familien, die das Betreuungsangebot wahrneh- men möchten, werden vom Elternbeitrag befreit. Die Kosten für die Mittagsverpflegung betragen 3,00€ pro Mahlzeit und sind nicht im Elternbeitrag enthalten. Im Rahmen der Online Befragung wurde aus mehreren Stadtteilen der Wunsch nach einem Ausbau der Nachmittagsbetreuung bzw. einer besseren Unterstützung der bestehenden Betreuungsangebote ge- fordert.

Weiterbildung / musikalische Bildung

Die Weiterbildung der Bürgerinnen und Bürger wird vorrangig durch die Volkshochschule (VHS) des Kreises Olpe gewährleistet. Im Rahmen der Online-Befragung wurden für diesen Bereich vielfach und aus nahezu allen Stadtteilen Anmerkungen bezüglich einer Ergänzung des bestehenden Angebots ge- troffen. Mehrfach genannt wurden Fremdsprachenkurse (hauptsächlich Englisch) und EDV Kurse mit dem Schwerpunkt Computer und Smartphone. Vielfach wurde angemerkt, dass in beiden Bereichen speziell auf die Bedürfnisse von Senioren zugeschnittene Angebote erforderlich seien. Darüber hinaus besteht laut der BefragungsteilnehmerInnen ein Bedarf an Kursen aus dem Bereich Musik, Theater, Handarbeit und Handwerk. Die aus dem Stadtteil Kickenbach getroffene Aussage „Für gute Weiterbil- dungsangebote muss bis ins Siegerland gefahren werden“ wird an dieser Stelle stellvertretend für viele ähnlich lautende Eintragungen zitiert. Die Frage „Gibt es bedarfsgerechte außerschulische Bildungsangebote (der VHS, der Gemeinde oder von Vereinen) in Lennestadt?“ wurde wie folgt beantwortet:

Außerschulisches Bildungsangebot Anzahl % Sehr gutes Angebot 19 1,7 Gutes Angebot 210 18,3 Hinreichendes Angebot 324 28,2 Unzureichendes Angebot 114 9,9 Weiß nicht 414 36 Kein Angabe 69 6

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Stärken und Schwächen Bildung

Stärken • fünf Grundschulen, mit insgesamt acht Standorten vorhanden • eine Hauptschule (auslaufend) , zwei Realschulen (eine auslaufend), zwei Gymnasien (städtisches und privates), eine Sekundarschule und eine Förderschule im Stadtgebiet • Weiterbildungsangebote der VHS Olpe • Ganztägiges Betreuungsangebot an zwei Grundschulen

Schwächen • Einzelwünsche zur Ergänzung des außerschulischen Bildungsangebo- tes • Einzelwünsche nach einer Ausweitung der Nachmittagsbetreuung für Schulkinder

Herausforderungen / Handlungsbedarf Nach Möglichkeit und soweit beeinflussbar sollte das bestehende, flächig verteilte Schulangebot be- stehen bleiben. Die Angebote an Nachmittagsbetreuung sind bedarfsgerecht auszubauen und mög- lichst für alle Schülerinnen und Schüler gleichermaßen zu gewährleisten, um für die Elternteile eine höhere Flexibilität in der Berufsausübung zu ermöglichen und somit die bestehende Familienfreund- lichkeit Lennestadts beizubehalten bzw. weiter auszubauen.

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2.4 Wirtschaft, Versorgung und Energie

2.4.1 Wirtschaft Die Eröffnung der Ruhr-Sieg-Bahnstrecke zwischen Hagen über Altenhundem nach Siegen im Jahr 1861 hatte große Auswirkungen auf den Wirtschaftsstandort Lennestadt, der einen tiefgreifenden Struk- turwandel erfuhr. Das produzierende und verarbeitenden Gewerbe, vor allem aus der Metallindustrie, konnte sich im heutigen Stadtgebiet etablieren, auch der Bergbau profitierte von der Infrastruktur. Das produzierende Gewerbe hat nach wie vor einen hohen Stellenwert. Heute ist die Unternehmerlandschaft geprägt von KMU, darunter namhafte Zulieferer der Automobilindustrie, der Elektroindustrie, Maschi- nenbauunternehmen und andere metallverarbeitende Betriebe.

Beschäftigtenentwicklung Lennestadt 10.600 10.400 10.200 10.000 9.800 9.600 9.400 9.200 9.000 8.800 8.600 8.400 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

Abbildung 41: Beschäftigtenentwicklung Lennestadt. Quelle: IT.NRW Kommunalprofile

Seit der Finanzkrise steigt die Zahl der Beschäftigten in Lennestadt langsam aber stieg bis auf 10.317 an. Einem allgemeinen Trend folgend, ist in Lennestadt dabei auch die Zahl der Teilzeitbeschäftigten stark angestiegen. 1995 waren nur 977 und damit ca. 11% der Beschäftigten in Teilzeit tätig, 2015

Beschäftigte nach Wirtschaftszweigen 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

Lennestadt

Kreis Olpe

Reg.Bez. Arnsberg

NRW

Land- und Forstwirtschaft, Fischerei Prod. Gewerbe Handel, Gastgewerbe, Verkehr und Lagerei Sonst. Dienstleistungen

Abbildung 42: Beschäftigte nach Wirtschaftszweigen. Quelle: IT.NRW Kommunalprofile

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waren es bereits 1.976 und somit 21%. Dabei ist der Anteil an Frauen bei den Teilzeitbeschäftigten deutlich höher als der der Männer. Die Anzahl der Beschäftigten in den einzelnen Wirtschaftszweigen bewegen sich in allen Bereich sehr nah an dem Niveau des Kreises Olpe. Der Anteil im produzierenden Gewerbe ist leicht geringer, der in den sonst. Dienstleistungen dafür leicht höher. Gegenüber dem Reg.-Bezirk bzw. dem Land NRW wer- den jedoch große Unterschiede deutlich. Insgesamt ist ersichtlich, dass das produzierende Gewerbe in Lennestadt nach wie vor eine bedeutende Rolle spielt, der Dienstleistungssektor hingegen im Vergleich zum gesamten Land NRW deutlich geringer vertreten ist. Von insgesamt 44 Betrieben mit mehr als 20 Beschäftigten in Lennestadt sind 20 (mit insgesamt fast 2.400 Beschäftigten) dem Wirtschaftszweig „Herstellung von Metallerzeugnissen“ zuzuordnen. Weitere vier (mit 921 Beschäftigten) dem Maschinenbau. Mit 4.536 Ein- und 5.113 Auspendlern hat Lennestadt ein negatives Pendlersaldo von 577. Lennestadt verfügt verteilt im Stadtgebiet über verkehrstechnisch gut angebundene Gewerbegebiete in Altenhundem, Meggen/Maumke, Germaniahütte, Grevenbrück, Trockenbrück, Kirchveischede, Elspe, Oedingen, Langenei und Saalhausen. Trotz dieses umfangreichen Angebotes war es aufgrund anhaltender Nachfrage erforderlich, 2016 ins- gesamt 7 ha neue Gewerbeflächen in drei Ortsteilen zu erschließen. Die Besonderheit: Es handelt sich in allen Fällen um die Reaktivierung von zwei zuvor bereits gewerblich genutzten Flächen (Sägewerks- gelände in Germaniahütte und Maumke) und eines Kasernengeländes (Oedingen).

Abbildung 43: Beispiele für die Nutzung des Potenzials von Gewerbebrachen

Landwirtschaft

Das Stadtgebiet von Lennestadt weist in weiten Teilen nach wie vor eine landwirtschaftliche Prägung auf. Im Jahr 2016 gab es noch 75 landwirtschaftliche Betriebe mit einer genutzten Fläche von insgesamt 2.332 ha. Die Verteilung nach Betriebsgrößen (genutzte Fläche) stellt sich wie folgt dar: Fläche in ha 200 und unter 5 5 – 10 10 - 20 20 – 50 50 – 100 100- 200 mehr 3 11 16 29 15 1 0

Quelle: Statistische Berichte - Agrarstrukturerhebung in Nordrhein-Westfalen 2016

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Hinsichtlich der Ausrichtung der landwirtschaftlichen Betriebe ist festzuhalten, dass der deutliche Schwerpunkt mit 64 Betriebe in der Viehhaltung liegt und hier wiederum in der Rinderhaltung mit 51 Betrieben. Entsprechend entfallen 1852 ha der Betriebsfläche auf Dauergrünland. Sieben Betriebe sind auf Ackerbau spezialisiert, wobei der Großteil der 405 ha Ackerland für Mais- und Weizenanbau genutzt wird. 13 Landwirte betreiben ökologischem Landbau auf insgesamt 438 ha.

Handel/Einzelhandel

Lennestadt ist Mittelzentrum und stellt die Grundversorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs sicher. Haupteinkaufsstandorte sind Altenhundem, Elspe, Grevenbrück und Meggen. Daneben existieren wei- tere Nahversorgungsangebote in Bilstein und Saalhausen. Auch im a-periodischen Segment existiert ein breit gefächertes Angebot (Bekleidung/Schuhe, Sportbe- kleidung, Sport- und Freizeitbedarf, Haushaltswaren/Glas/Porzellan, Elektrotechnik/Unterhaltungselekt- ronik, Möbel/Teppiche, Eisenwaren/Heimwerker- und Gartenbedarf). Der eindeutige Schwerpunkt liegt hier in Altenhundem. Das nächste Oberzentrum ist die Stadt Siegen, ca. 35 km von Lennestadt entfernt. Aufgrund der relativ guten Erreichbarkeit werden von der Lennestädter Bevölkerung aber auch Dortmund und Köln aufge- sucht. Die Situation und die Perspektiven des Einzelhandels wurden in zwei Gutachten untersucht: • Einzelhandelsgutachten (Planquadrat Dortmund, 2010) • Einzelhandel in Lennestadt: Status quo Analyse und Perspektiven für den Einzelhandel (GfK, 2014). Aus der Analyse der Gfk gehen u.a. folgende Strukturdaten hervor: Verkaufsfläche Gesamtumsatz / Jahr Alle Betriebe (217) rd. 60.120 m² rd. 131 Mio. Euro Periodischer Bedarf rd. 16.270 m² (27,1%) 66,1 Mio. Euro Aperiodischer Bedarf rd. 43.850 m² (72,9 %) rd. 64,9 Mio. Euro Lennestadt verfügt insgesamt über „eine sehr gute, signifikant überdurchschnittliche Pro-Kopf-Verkaufs- flächenausstattung“.5 Der weit überwiegende Teil der Geschäfte (85,7 %) ist dem inhabergeführten Handel zuzurechnen; wobei allerdings die Filialisten (14,3 %) 43,3 % der Fläche auf sich vereinigen. Insgesamt existiert in Lennestadt eine hohe Selbstbindung. Aus der GfK-Untersuchung geht hervor, dass fast drei Viertel (73,1 % bzw. rd. 102,7 Mio. Euro) des vorhandenen Nachfragevolumens vom örtlichen Einzelhandel gebunden werden bzw. rd. 38 Mio. Euro (26,9 %) nicht dem städtischen Einzel- handel zu Gute kommen. Im periodischen Bedarf ist die Abschöpfungsleistung mit 84,3 % als sehr gut zu bewerten. Dies bestätigen auch die Ergebnisse der Online-Befragung. 85% der Befragten gaben an, dass sie ihre Lebensmittel vorrangig in Lennestadt kaufen. Nur in Milchenbach und Oedingen zeigten sich deutliche Tendenzen, die Einkäufe auch außerhalb des Stadtgebiets (vorwiegend in Schmallen- berg, Eslohe oder Finnentrop) zu erledigen. Die Abschöpfungsquote ist im aperiodischen Bedarf zwar geringer, stellt aber mit 69,5 % für ein Mittelzentrum der Größe und Siedlungsstruktur Lennestadts einen guten Wert dar. Auch aktuelle Zahlen zu Kaufkraft- und Umsatzkennziffern sowie Einzelhandelszentralität belegen, dass Lennestadt innerhalb des Kreises Olpe und auch im IHK-Bezirk eine überdurchschnittliche Bedeutung als Einkaufsort aufweist. Die Kaufkraft liegt dagegen allerdings unter dem Durchschnitt.

5 GfK: Einzelhandel in Lennestadt, S. 11

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Kaufkraftindex Umsatzkennziffer Zentralitätskennziffer Lennestadt 96,3 103,5 107,5 Kreis Olpe 101,9 89,5 87,8 IHK-Bezirk 100,5 101,6 101,2 NRW 99,7 100,9 101,3

Abbildung 44: Kaufkraft- und Umsatzkennziffern sowie Einzelhandelszentralität 2018; Quelle: IHK Siegen

Bei den Untersuchungen der GfK (2014) wurden insgesamt 34 leerstehende Ladenlokale erfasst; vor- rangig in den Haupteinkaufsorten (Altenhundem, Elspe, Grevenbrück und Meggen). Dies entsprach ei- ner Leerstandsquote von 6,5 %. Unter Berücksichtigung der Gesamtverkaufsfläche sind die Stadtteile Elspe, Grevenbrück und Meggen besonders betroffen. Es wird empfohlen, aufgrund der hohen Ver- kehrsbelastung, mangelnden Aufenthaltsqualität und Synergieeffekten perspektivisch, auch aus städ- tebaulicher Sicht, über andere Nutzen (Wohnen, Freizeit) nachzudenken. Ein besonderer Fokus lag hier in den letzten Jahren auf der Entwicklung des Nahversorgungszentrums Meggen. Der Ortsteil Meggen war lange Zeit geprägt vom Bergbau und musste nach Schließung des Bergbaubetriebs 1992 starke Bevölkerungsverluste hinnehmen. Hiervon blieb die Entwicklung im Orts- kern nicht unberührt; es kam zu deutlich wahrnehmbaren trading-down-Prozessen. Das im Jahr 2011 als Fördervoraussetzung im Zuge der Regionale 2013 aufgestellte „Integrierte Entwicklungskonzept Lennestadt Meggen“ (ISEK) bildet hier die Grundlage für umfangreiche, dringend notwendige städte- bauliche Veränderungen. Aufgrund der Verteilung der Versorgungsstandorte (Lebensmittel) im Stadtgebiet liegen die erforderli- chen Wegstrecken überwiegend unter 2 km (vgl. Grafik).

Entfernung zur nächsten Einkaufsmöglichkeit 0 20 40 60 80 100 120 140 160 Altenhundem Altenvalbert Bilstein Burbecke Elspe Grevenbrück Halberbracht Kickenbach Kirchveischede Langenei Maumke Meggen Milchenbach Oberelspe Oedingen Saalhausen Sporke Theten

< 500 m 500 m - < 1 km 1 km - < 2 km 2 km - < 5 km 5 km - < 10 km 10 km oder mehr keine Angabe

Abbildung 45: Entfernung zur nächsten Einkaufsmöglichkeit

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Obwohl die Gesamtsituation positiv zu bewerten ist, ist insbesondere die ältere Bevölkerung in den kleineren Ortsteilen ohne eigene Versorgung auf Unterstützung von Verwandten oder Nachbarn ange- wiesen, zumal die Wege hier weiter sind (siehe z.B. Angaben zu Burbecke, Milchenbach, Oedingen, Sporke oder Theten). Von Bedeutung sind in diesem Zusammenhang mobile Versorgungsangebote. Bislang liegt der Schwerpunkt des Angebotes im Bereich der Backwaren. Hier bestehen für die Zukunft Ausbaubedarf. Eine weitere Ergänzung zum Lebensmitteleinkauf in den Supermärkten stellt die landwirtschaftliche Di- rektvermarktung z.B. in Hofläden dar. Dieser Bereich ist in Lennestadt aufgrund der vorhandenen land- wirtschaftlichen Struktur (s.o.) allerdings nicht ausgeprägt. Zu erwähnen ist allerdings der Almhof in Elspe. Auf den Feldern werden bis zu 35 verschiedene Gemüsesorten angebaut, und zwar in Form einer solidarischen Landwirtschaft. „Ziel ist es, Menschen mit vitalen, gesunden und natürlichen Nah- rungsmitteln zu versorgen und die Erde verantwortungsvoll zu bewirtschaften. Dazu hat sich eine Gruppe von Verbraucherinnen mit dem Almhof zusammengeschlossen, die sich sowohl Kosten und Risiko als auch die Ernte teilen. Der Ertrag wird dann wöchentlich an die Mitglieder in Ernteanteilen herausgegeben.“6

Stärken und Schwächen Wirtschaft

Stärken • Hohe Bedeutung des produzierenden Gewerbes • Positive Beschäftigtenentwicklung • Nutzung des Potenzials von Gewerbebrachen zur Ausweisung neuer Flächen • Hohe Zentralitätskennziffer und hohe Verkaufsflächenausstattung • Grundlegend gute Nahversorgung über das gesamte Stadtgebiet • Hoher Anteil inhabergeführter Fachgeschäfte

Schwächen • Vereinzelt weite Wege in der Nahversorgung • Geschäftsleerstände in Altenhundem, Elspe, Grevenbrück und Meggen • Bislang nur schwach entwickeltes mobiles Versorgungsangebot

Herausforderungen / Handlungsbedarf Lennestadt ist als Wirtschaftsstandort grundsätzlich gut aufgestellt. Die stetigen Bemühungen, das Po- tenzial von Gewerbebrachen zur Ausweisung neuer Flächen zu nutzen ist wichtig und sollte beibehalten werden. Hinsichtlich der Versorgung der Bevölkerung muss es darum gehen, die vorhandenen Nahversorgungs- strukturen in den einwohnerstarken Ortsteilen (Altenhundem, Elspe, Grevenbrück und Meggen) zu si- chern. Hierzu bedarf es dringend auch weiterer unterstützender städtebaulicher Maßnahmen (Steige- rung der Aufenthaltsqualität, verkehrsberuhigende Maßnahmen entlang der Hauptstraßen). Für die ältere Bevölkerung in kleineren Ortsteilen, in denen die Wege zur nächsten Einkaufsmöglichkeit teilweise umständlich sind, könnte ein Lösungsansatz darin liegen, das mobile Versorgungsangebot auszubauen und neben Brot- und Backwaren auch ein Basissortiment an Lebensmitteln anzubieten.

6 Quelle: https://www.naturpark-sauerland-rothaargebirge.de/Media/Attraktionen/Almhof

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2.4.2 Klimaschutz und nachhaltige Energieerzeugung/-versorgung Im Jahr 2017 hatte Lennestadt laut Angaben des Energieatlas NRW einen Stromverbrauch von 206 GWh. Der Anteil der erneuerbaren Energien zur Deckung des Stromverbrauchs liegt dabei bislang nur bei etwa 15,9% und teilt sich wie folgt auf die einzelnen Energieträger auf:

Strommenge (GWh/a) Anteil Biomasse 12 5,3% Windkraft 11 5,2% Photovoltaik 5 2,5% Klärgas 1 0,4% Wasserkraft 1 0,3%

Während der Ertrag im Bereich Biomasse und Windenergie seit Jahren konstant ist, steigt der Ertrag aus PV-Anlagen stetig. 2007 lag der Ertrag erst bei 0,8 GWh, mittlerweile bei ca. 5 GWh. Das dürfte in engem Zusammenhang stehen mit den Bemühungen der Stadt, die Errichtung von PV-Anlagen auf privaten Dachflächen zu unterstützen. Die Stadt hat ein Solarpotenzialkataster7 erstellt und ist sehr präsent und aktiv in der Beratung für private Interessenten einer PV-Anlage. Betrachtet man den Endenergieverbrauch nach Sektoren, so trägt die Wirtschaft mit ca. 40% dabei den größten Anteil. Weiter entfallen ca. 32% auf den Verkehr, 27% auf die Haushalte und 1% auf die Kom- mune. Eine in etwa gleiche Verteilung ergibt sich beim Blick auf die CO2-Emissionen nach Sektoren. Mit einem CO2-Ausstoß von 9,3 t/a pro Einwohner lag die Stadt Lennestadt 2015 unter dem bundes- weiten Durchschnitt von 10 t/a. 2009 beschloss der Rat der Stadt die Lokale Agenda, die als Leitbild für die Zukunft vorsieht: „Lenne- stadt handelt nachhaltig“. Mit Blick auf Energie und Klimaschutz sind darin Leitlinien formuliert, die Maß- stab für weitere Planungen, Entscheidungen und Maßnahmen darstellen. Diese Agenda ist auch die Basis für das Verfahren zum Qualitätswettbewerb „European Energy Award“. Der Beitrag Lennestadts ist dort noch in der Bearbeitung. Im Mai 2017 wurde ein kommunales Klimaschutzkonzept fertiggestellt. In dem Klimaschutzkonzept hat die Stadt wichtige qualitative und quantitative Ziele festgelegt: • Reduktion der CO2-Emissionen um 45% bis 2030 und um 80% bis 2050 bezogen auf das Jahr 2015 • Reduktion der CO2-Emissionen pro Einwohner auf 5 t/a bis 2030 und auf 2 t/a bis 2050 • Senkung des gesamten Endenergiebedarfes der Stadt um 40% bis 2050 bezogen auf das Jahr 2015 • Verstärkung der Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Klimaschutz • Sensibilisierung der örtlichen Unternehmen für die Bereiche Klimaschutz und Energieeffizienz • Fortführung von vorbildlichen Sanierungen von kommunalen Gebäuden und Anlagen • Stärkung von umweltverträglichen Verkehrsmitteln. Zur Zielerreichung werden in dem Konzept sechs Handlungsfelder mit insgesamt 31 Maßnahmen fest- gesetzt. Die Handlungsfelder lauten: • Vorbildfunktion der Stadtverwaltung • Planen, Bauen, Sanieren • Energieeffizienz der Unternehmen

7 http://www.solare-stadt.de/lennestadt/Solarpotenzialkataster

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• Öffentlichkeitsarbeit, Tourismus und regionale Wertschöpfung • Einsatz erneuerbarer Energien • Verkehr und Mobilität.

Die CO2-Emissionen der städtischen Gebäude, Infrastruktur und Fahrzeuge in Lennestadt konnten in den letzten Jahren bereits durch verschiedene energetische Maßnahmen bereits um über 40% gesenkt werden. Im Rahmen der Onlinebefragung wurde auch die Frage gestellt, ob die Bürgerinnen und Bürger in Len- nestadt der Meinung sind, dass die Möglichkeiten im Bereich erneuerbarer Energien in ihrem Stadtteil ausreichend genutzt werden. Knapp die Hälfte konnte oder wollte diese Frage nicht beantworten. Von den 567 Befragten, die sich zu diesem Thema äußerten finden 334, dass die Möglichkeiten nicht aus- reichend genutzt werden. Über alle Stadtteile hinweg wird dabei weiteres Potenzial im Bereich PV-An- lagen auf Dachflächen gesehen. Ambivalent stehen die Bürgerinnen und Bürger dem Thema Windener- gie gegenüber. Manche sehen in weiteren Windrädern ein noch nicht genutztes Potenzial, andere leh- nen den Bau weiterer Windräder ab. Hingewiesen wird auch auf die Biogasanlage in Grevenbrück, die zwar Strom erzeugt, das Potenzial zur Fernwärmeerzeugung jedoch bleibe allerdings ungenutzt.

Stärken und Schwächen Klimaschutz und nachhaltige Energieerzeugung/-versorgung

Stärken • Integriertes Klimaschutzkonzept mit insgesamt 31 Maßnahmen • Bereits durchgeführte Maßnahmen zur CO2-Reduktion im Bereich städtischer Gebäude, Infrastruktur und Fahrzeuge

Schwächen • Geringer Anteil erneuerbarer Energien am Stromverbrauch; noch ungenutzte Potenziale

Herausforderungen / Handlungsbedarf Mit dem Klimaschutzkonzept sind erst in jüngster Zeit Ziele und konkrete Maßnahmen definiert worden. Damit existiert ein Handlungsrahmen, der nicht nochmals über das IKEK vertieft oder ergänzt werden müsste.

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2.5 Landschaft, Tourismus, Kultur und Freizeit

2.5.1 Landschaft / Landschaftspflege Lennestadt liegt im Naturpark Sauerland-Rothaargebirge und zeichnet sich durch einen überdurch- schnittlich hohen Waldanteil (knapp 66 %) aus. Entsprechend gering bleibt mit knapp 20 % die Land- wirtschaftsfläche.

Fläche nach Nutzungsarten

Lennestadt

Kreis Olpe

Reg.-Bez. Arnsberg

NRW

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

Gebäude- und Freifläche, Betriebsfläche Verkehrsfläche Waldfläche Landwirtschaftsfläche Sonst. Fläche

Abbildung 46: Flächennutzung; Quelle: IT.NRW, Kommunalprofil Lennestadt

Die Lenne, ein Nebenfluss der Ruhr, durchfließt Lennestadt von Osten bis Altenhundem und ändert dort die Richtung nach Nordwesten. Entlang dieses Haupttals hat sich ein in weiten Teilen durchgängiges Siedlungsband entwickelt. Weiterhin charakteristisch sind die weiteren Tallagen der Zuläufe zur Lenne Veischede, Elspe und Hundem.

Abbildung 47: Lenne bei Meggen (Foto: Franziska Husung);

Hohe Bracht; Quelle: www.lennestadt-kirchhundem.de

Die Bergzüge im Stadtgebiet erreichen Höhen bis weit über 600 m, vor allem in den Saalhauser Bergen mit dem Himberg (689 m) als höchster Erhebung. Größere Bekanntheit hat allerdings die „Hohe Bracht“

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(zwischen Altenhundem und Bilstein) mit dem dortigen Aussichtsturm auf 588 m Höhe. Hier befindet sich auch ein Naturerlebnispfad, wo an ausgewählten Punkten Schautafeln natur- und kulturgeschicht- liche Besonderheiten erläutert werden. Die Hohe Bracht wurde auch im Rahmen der Online-Befragung sehr häufig als landschaftliche Beson- derheit benannt. Weitere Nennungen waren hier vorrangig: • Naturschutzgebiete (s. Tabelle) • Wallburgturm in Elspe • Mälo-Felsen in Langenei • Rinsleyfelsen in Saalhausen • TalVITAL in Saalhausen • Flusslauf der Lenne • Burg Bilstein. Aktuell gibt es insgesamt zehn Naturschutzgebiete im Stadtgebiet:

Name des Naturschutzgebietes Größe Buchen- und Bruchwälder bei Einsiedelei und Apollmicke 295,9 ha Breiter Hagen 9,8 ha Melbecke und Rübenkamp 95 ha Wunderwäldchen 0,31 ha Wilhelmshöhe 9,11 ha Rennacken 6,4 ha Bärenloch 20,7 ha Härdler 22,5 ha Rümperholz 56,1 ha Bilstein/Rosenberg 136 ha

Lennestadt schreibt alle drei Jahre den „Lennestädter Umweltpreis“ aus. „Der Umweltpreis wird verlie- hen für Leistungen zur Erhaltung natürlicher oder zur Verbesserung ungünstiger Umweltbedingungen. Er soll dabei motivieren und belohnen: motivieren, auf den richtigen Wegen weiter zu gehen und die vielfältigen Umweltaspekte zu berücksichtigen. Belohnen, indem Leistungen anerkannt werden, Maß- nahmen unterstützt werden und umweltbewusstes Verhalten ausgezeichnet wird.“, heißt es auf der Homepage der Stadt. 2016 war die letzte Preisverleihung, für die 12 Bewerbungen eingingen. Preisträger waren verschiedene Schulen und Kindergärten, aber auch ein Jugendtreff und der Almhof Elspe. Die Projekte waren beispielsweise das Pflanzen von Bäumen, „solidarische Landwirtschaft“ oder das Anlegen einer Streuobstwiese.

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Ein wichtiger Aspekt im Themenfeld „Landschaft“ ist in Lennestadt der Hochwasserschutz.

Abbildung 48: Risikogewässer; Quelle: Hochwasserrisikomanagementplanung NRW (Bezirks- regierung Arnsberg), Kommunensteckbrief Lennestadt, Dezember 2015

Aufgrund der existierenden Problematik wurde kürzlich ein Konzept zum Schutz vor Hochwasser am Veischedebach erarbeitet, das die vorhandenen Möglichkeiten zum Hochwasserrückhalt aufzeigt, sie nach hydraulischen, ökonomischen sowie ökologischen Aspekten bewertet und ein optimiertes Maß- nahmenpaket vorschlägt.

Stärken und Schwächen Landschaft

Stärken • Vielfältige Zugänge zur umgebenden, attraktiven Kulturlandschaft • Sehr hoher Waldanteil • Flusslauf der Lenne und Nebentäler mit Veischede und Elspe • Attraktives Naherholungsangebot • Zehn Naturschutzgebiete Schwächen • Hochwasserrisiko in den Tallagen

Herausforderungen Der Landschaftsraum bildet das Kapital der Stadt (s. auch Kap. 2.5.2). Besonders die vielen Wälder bieten die Grundlage für die Naherholung und Freizeitaktivitäten der Einwohnerinnen und Einwohner und sind gleichsam auch die Basis für den wichtigen Tourismussektor. Hier gilt es, die landschaftliche Attraktivität und die Besonderheiten zu bewahren und zu erklären. Eine weitere Zukunftsaufgabe liegt – wie für das Veischedetal begonnen – im Hochwasserschutz.

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2.5.2 Tourismus Die touristische Attraktivität der Gemeinde ergibt sich vor allem aus der Lage im Naturpark Sauerland- Rothaargebirge mit seiner in weiten Teilen ursprünglichen Natur. Die waldreiche, bergige Landschaft bietet vor allem für den Wandertourismus gute Voraussetzungen, u.a. auch Zugänge zum Premium- wanderweg „”. Der insgesamt 154 km lange Rothaarsteig gehört zu den 14 „top trails of germany“. Die Urlaubsregion Lennestadt & Kirchhundem gehört zu den »Sauerland-Wanderdörfern«, der Top- Wanderregion im Sauerland und der 1. Qualitätsregion »Wanderbares Deutschland«. „Bei uns erwartet Sie auf herrlichen Wandertouren ein wanderfreundliches Wegenetz mit gut markierten und verständlich beschilderten Wanderwegen und vielen Informationspunkten“, wird das Wandererlebnis auf der Home- page der Urlaubsregion Lennestadt/Kirchhundem beschrieben. Auch im Kontext der Onlinebefragung wurden aus allen Ortsteilen die Wanderwege in und um Lennestadt als ein herausragendes touristi- sches Angebot gesehen. In der folgenden Tabelle einige wichtige Wanderrouten genauer vorgestellt. Wanderrouten in Lennestadt (Auswahl)

Name Route Kurzbeschreibung Veischeder 37 km langer Rundweg durch Merkmale des Weges durch das sauerländische Veischedetal Sonnenpfad das Veischedetal; führt u.a. sind vor allem die Blicke auf die Fachwerkstädtchen, sowie durch Bonzel, Bilstein und weite Felder und Wälder. Auch die Burg Bilstein und der Aus- Oberveischede sichtsturm Hohe Bracht liegen am Weg. Seit 2013 trägt der „Veischeder Sonnenpfad“ das Gütesiegel „Qualitätsweg Wan- derbares Deutschland“. Lenne-Weg 77 km langer Rundweg mit Der Lenne-Weg ist geprägt durch herrliche Bergwelten, unter- Startpunkt Lennestadt Alten- wegs stehen zudem alte Burg- und Wallanlagen sowie sehens- hundem werte Kapellen. Der Rundweg lässt sich auch in verschiedene Etappen mit den Etappenorten Altenhundem, Milchenbach, O- edingen und Bonzel unterteilen. Halberbracht: 8,1 km lange Rundtour rund Startpunkt ist der Stadtteil Halberbracht. Schöne Waldpassa- Rund um die um die Kuhhelle gen und mehrere Aussichtsstellen mit Panoramablicken kenn- Kuhhelle zeichnen diesen Rundweg rund um die Kuhhelle. Gold-Dorf- 10,4 km langer Rundweg Vom idyllischen Lennetal führt diese Tour durch Wälder und Tour Milchen- über Saalhausen und Mil- Windbruchareale bergan und offeriert grandiose Ausblicke. bach chenbach Startpunkt ist Saalhausen, nach etwa 7 km erreicht man Mil- chenbach. Unterwegs bieten Aussichtspunkte einen Panora- mablick über Saalhausen oder das Lennetal. Rund um 12,5 km langer Rundweg um Rundweg über die Berge bei Elspe mit tollen Ausblicken durch Elspe Elspe artenreichen Wald. Viele Aussichts- und Rastpunkte laden zum Verweilen und Fernsehen ein. Grevenbrück - 14,8 km langer Rundweg von Startpunkt ist Grevenbrück. Von dort aus geht es fast 15 km Bilstein und nach Grevenbrück über durch abwechslungsreichen Nadel- und Laubwald. Die Burg Bilstein Bilstein bei Kilometer 6,6 ist der kulturelle Höhepunkt dieser Tour. Saalhauser 10,1 km von und nach Gleier- Ein abwechslungs- und lehrreicher Weg mit unmittelbarer Na- Abendteuer- brück über Saalhausen turerfahrung; bei Saalhausen Abzweig auf den Walderlebnis- runde pfad und bei Kilometer 4,1 Aufstieg auf die Rinsleyfelsen. Quelle: Lennestadt-Kirchhundem.de

Das Stadtgebiet ist aber – speziell mit dem SauerlandRadring und der Lenneroute – auch für Radfah- rer sehr gut erschlossen. Durch das aus den Niederlanden bekannte „Knotenpunktsystem“ können

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Radtouren leicht geplant, nachvollzogen und unterwegs beliebig geändert werden. Für Nutzer von E- Bikes befinden sich im Stadtgebiet 14 E-Bike-Ladestationen sowie vier Verleih-Stationen. Bei Höhenlagen um und über 600m finden sich in Lennestadt auch Wintersport-Angebote: Skigebiet Lennestadt-Halberbracht mit Skilift, Rodelhang und Loipe und Skigebiet Hohe Bracht mit Lift, Skihang und verschiedenen Loipen. Neben dem Wander- und Radtourismus gibt es in Lennestadt weitere touristische Angebote, die zum Teil von überregionaler Bekanntheit sind, so wie das »Elspe-Festival« als einem der größten und meist- besuchten Show- und Festivalparks Europas. Seit über 60 Jahren sind hier jährlich die Karl-May-Fest- spiele zu sehen, die rund 180.000 Besucher anziehen. Darüber hinaus finden über das gesamte Jahr vielfältige Konzerte und Veranstaltungen statt.

Abbildung 49: Karl-May-Festspiele; Quelle: festspielbrief.de

Der Galileo Park in den Sauerland-Pyramiden ist schon allein aufgrund seines äußeren Erschei- nungsbildes eine Attraktion. Neben dem Galileo- Park befinden sich am Standort der Sauerland- Pyramiden noch ein Unternehmen und eine Aka- demie aus dem Bereich Bioresonanz-Technik. Der Galileo-Park nutzt insgesamt vier der sieben Pyramiden mit seinem „Wissens- und Rätsel- park“. In diesem Rahmen finden in den Pyrami- den verschiedene Ausstellungen statt, die wis- senschaftlich aber auch spielerisch Wissen ver- mitteln. Aktuelle Ausstellungen befassen sich bei- spielsweise mit der Kriminaltechnik, der Ge- schichte der Mathematik und Astronomie, sowie dem Künstler Leonardo Da Vinci. Die Ausstellun- gen sind so konzipiert, dass sie alle Altersgruppen ansprechen. Auch Schulklassen aus der Umge- bung besuchen die Ausstellungen. Abbildung 50: Galileo-Park. Quelle: Galileo-Park.de Des Weiteren besteht die Möglichkeit, die Pyrami- den für Veranstaltungen oder Kongresse zu mieten. Unmittelbar neben dem Galileo-Park befindet sich das Bergbaumuseum Siciliaschacht. Das Megge- ner Bergwerk gehörte lange zu den großen Schwefelkies-, Zinkerz- und Schwerspatgruben der Welt. Das ist in der ehemaligen Schachtanlage "Sicilia" untergebracht und informiert mit zahlreichen Exponaten, verständlichen Texten und einem Film über die Abbauverfahren, die Aufbereitung der Erze und Weiterverarbeitung der Konzentrate.8

8 https://www.bergbaumuseum-siciliaschacht.de/

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Ein beliebtes Ausflugsziel aus Nah und Fern ist die Burg Bilstein, eines der Wahrzeichen Lennestadts. Die Burg Bilstein ist eine Spornburg auf einem Ausläufer des angrenzenden Rosenbergs. Die Optik der Burg wird beherrscht von den beiden Rundtürmen, die jeweils einen Durchmesser von etwa acht Metern haben: Kapellenturm im Nordwesten und Hohnekampturm im Südosten. Seit 1927 dient die Burg als Jugendherberge, ist also nicht nur eine Attraktion, sondern gleichsam auch noch Beherbergungsbetrieb. Eine umfangreiche Aufwertung hat in den vergangenen Jahren der Luftkurort Saalhausen erfahren. Hier ist mit dem Bewegungspark „TalVITAL“ als Weiterentwicklung des ehemaligen Kurparks ein her- ausragendes Angebot entstanden mit Kneipp- und Kureinrichtungen, Bereichen für Ruhe und Medita- tion (u.a. Panorama-Waldschaukel, Hängematten), besonderen Plätzen, Sport- und Spieleinrichtungen. Neben den Angeboten des Kur- und Bewegungsparks gibt es in Saalhausen ein umfassendes touristi- sches Basisangebot (Beherbergungsbetriebe, Gastronomie) sowie regelmäßige Veranstaltungen.

Abbildung 51: TalVITAL; links Lenneroute, rechts Wasserlabyrinth. Fotos: Franziska Husung

Ohne Anspruch auf Vollständigkeit sind neben den bereits genannten noch einige weitere touristisch relevante Angebote bzw. Anlaufpunkte anzuführen: • Lenne-Therme, Naturbad Bilstein und Naturerlebnisbad Saalhausen • KulturBahnhof Grevenbrück, Museum der Stadt Lennestadt • Burgruine Peperburg • Wallburgturm (Elspe) • Laki Ranch: Alpakas und Lamas • Minigolfanlage Elspe.

Beherbergungsangebot Die Homepage der „Urlaubsregion Lennestadt Kirchhundem“ führt insgesamt 65 Beherbergungsbe- triebe auf Lennestädter Stadtgebiet, wobei alle Arten vertreten sind: Eine Jugendherberge, Zwei Feri- enhäuser, 33 Ferienwohnungen, sechs Bauernhöfe, zwei Pensionen, ein Gästehaus, 17 Hotels/Land- häuser (1 Bett&Bike zertifiziertes, 4 „Qualitätsgastgeber wanderbares Deutschland“), sowie drei Ju- gend- und ein Wanderheim(e) (1 Bett&Bike zertifiziert). Die Beherbergungsbetriebe sind dabei relativ gleichmäßig über das Stadtgebiet verteilt, so dass auch in kleineren Stadtteilen wie Bonzel, Burbecke oder Kickenbach Betriebe vorhanden sind.

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Daten der Übernachtungsstatistik

Geöffnete Beherber- Durchschnittliche Ankünfte Übernachtungen gungsbetriebe* Aufenthaltsdauer 2017 36 69.976 188.356 2,7 2016 35 69.107 181.925 2,6 2015 36 70.108 176.133 2,5 2014 36 65.608 166.430 2,5 2013 37 58.490 136.234 2,0 2012 36 62.835 152.281 2,3 2011 36 63.109 154.307 2,4 2010 39 64.164 151.079 2,4 2009 41 60.305 149.732 2,5 2008 42 64.461 153.402 2,4 2007 42 64.473 156.286 2,4 2006 42 62.324 154.611 2,5 2005 43 58.829 155.433 2,6 2004 45 58.181 153.939 2,6 2003 45 58.580 156.135 2,7 2002 46 65.588 166.464 2,5 2001 46 64.580 169.447 2,6 2000 46 61.170 162.955 2,7 Zahlen: Landesdatenbank NRW. *Bis 2011 Beherbergungsbetriebe mit 9 und mehr Schlafgelegenheiten sowie ab 2004 Campingplätze mit 3 und mehr Stellplätzen. Ab 2012 Beherbergungsbetriebe mit 10 und mehr Schlafgele- genheiten sowie Campingplätze mit 10 und mehr Stellplätzen.

Die Zahl der Übernachtungen war in Lennestadt 2017 mit 188.356 auf dem höchsten Stand der letzten 17 Jahre. Während die Entwicklung bis 2013 eher schwankend war, stiegen die Zahlen hier seit 2014 wieder deutlich an. Ähnlich sieht es bei den Gästeankünften aus. Auch hier war 2017 mit 69.976 An- künften ein gutes, aber nicht das beste Jahr für den Tourismus in Lennestadt. Der Rekord liegt hier bei 70.108 Ankünften im Jahr 2015. Ein starker Anstieg der Übernachtungen, aber ein nicht in gleichem Maße starker Anstieg der Ankünfte bedeutet auch, dass die Aufenthaltsdauer der Gäste zunimmt. Mit 2,7 Tagen durchschnittlicher Aufenthaltsdauer blieben die Gäste 2017 so lange in Lennestadt wie schon seit 2003 nicht mehr. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer ist in den letzten Jahren wieder stark an- gestiegen – von 2,0 im Jahr 2013 auf 2,7 im Jahr 2017.

Ankünfte/EW Übernachtungen/EW Durchschn. Aufenthaltsdauer Land NRW 1,3 2,9 2,2 Reg. Bez. Arnsberg 1,2 3,1 2,6 Kreis Olpe 1,9 4,3 2,3 Lennestadt 2,7 7,2 2,7 Abbildung 52: Vergleich touristischer Kennzahlen: Quelle: Landesdatenbank NRW

Verglichen mit dem Bundesland NRW, dem Regierungsbezirk sowie dem Kreis Olpe weist Lennestadt die mit teils deutlichem Abstand höchste Zahl an Ankünften und Übernachtungen pro Einwohner auf. Auch die durchschnittliche Aufenthaltsdauer ist mit 2,7 Tagen die höchste in diesem Vergleich. Im Kreis

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Olpe verzeichnet Lennestadt 2017 von allen Städten die höchste durchschnittliche Aufenthaltsdauer. Diese Zahlen verdeutlichen die hohe Tourismusintensität und damit den hohen Stellenwert des Touris- mussektors in Lennestadt.

Stärken und Schwächen Tourismus

Stärken • Attraktive Naturlandschaft im Naturpark Sauerland-Rothaargebirge • Herausragendes Wandergebiet mit vielen Wanderwegen • SauerlandRadring und Lenneroute • Attraktionen Elspe-Festival, Galileo-Park, Bergbaumuseum Siciliaschacht, Burg Bilstein • Luftkurort Saalhausen, TalVITAL mit Kur- und Bewegungspark • Wintersportgebiete • Steigende Übernachtungszahlen; hohe Tourismusintensität Schwächen • Defizite in der Präsentation lokaler Besonderheiten (Geschichte, Baukultur, Naturphänomene etc.) • Teilweise fehlende Wegeverbindungen/Vernetzungen • Zum Teil fehlende Infrastruktur für Radtouristen • Erhaltungszustand/Ausstattung einiger touristischer Einrichtungen

Herausforderungen Grundsätzlich verfügt Lennestadt über ein sehr vielseitiges Tourismusangebot und auch die Kenn- zahlen zeigen, dass der Tourismus hier aktuell und perspektivisch eine wichtige Rolle spielt. Insofern besteht die Herausforderung darin, die Attraktivität für Touristen weiter aufrecht zu erhalten und Schritt für Schritt gezielt ausbauen. Mit der starken Ausrichtung auf Wandertourismus und der Entwicklung des Bewegungsparks »TalVI- TAL« besteht eine Weichenstellung, die einen weiteren Ausbau in Richtung eines naturorientierten »Nachhaltigen Tourismus« nahelegt. Hier sind konzeptionelle Überlegungen anzustellen, um daraus nachfragegerechte Angebote zu entwickeln. Die Marke „Schatz im Sauerland“ kann hier ideal genutzt und eingebunden werden.

2.5.3 Kultur, Brauchtum und Freizeit Die Freizeitangebote in Lennestadt decken sich größtenteils mit denen, die auch als relevant für den Tourismus angesehen werden, so dass die verschiedenen Angebote sowohl für den Tourismus, als auch zur Naherholung für die Einheimischen genutzt werden. Für die einheimische Bevölkerung spielt zudem das Angebot an Sportstätten eine große Rolle, die sich wie folgt verteilen:

Kategorie Ortsteile Sportplatz Kirchveischede, Bonzel, Elspe, Grevenbrück, Halberbracht, Langenei, Maumke, Meggen, Oberelspe, Oedingen, Saalhausen und Trockenbrück Sporthalle Grundschulen in Altenhundem, Bilstein, Grevenbrück, Maumke, Meggen, Oedingen, Saal- hausen, Gymnasien Altenhundem (I und II); Hauptschule Elspe; Ohlsporthalle Meggen; Re- alschulen Grevenbrück und Meggen Tennisplatz Altenhundem, Bilstein, Grevenbrück, Langenei, Maumke, Oedingen, Saalhausen

Schwimm- und Lenne-Therme Meggen, Naturbad Bilstein, Naturerlebnisbad Saalhausen Freibäder

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Im Rahmen der Onlinebefragung haben die Bürgerinnen und Bürger Lennestadts das Sport- und Frei- zeitangebot insgesamt überwiegend positiv bewertet. Rund 44% aller Befragten bewerten das Sport- und Freizeitangebot als „sehr gut“ oder „gut“, weitere 31% als „befriedigend“. Die Grafik verdeutlicht die selbstverständlich bestehenden Unterschiede zwischen den einzelnen Ortsteilen:

Bewertung des Sport- und Freizeitangebots 0 20 40 60 80 100 120 140 160

Altenhundem Altenvalbert Bilstein Burbecke Elspe Grevenbrück Halberbracht Kickenbach Kirchveischede Langenei Maumke Meggen Milchenbach Oberelspe Oedingen Saalhausen Sporke Theten

sehr gut gut befriedigend eher schlecht sehr schlecht weiß nicht keine Angabe

Abbildung 53: Bewertung des Sport- und Freizeitangebots (Stadtteile in denen mindestens 10 Antworten gegeben wurden)

Überdurchschnittlich positiv wird das Sport- und Freizeitangebot gesehen in: Altenhundem, Bilstein, Grevenbrück, Langenei, Halberbracht, Oedingen und vor allem Saalhausen. Die gute Bewertung für Saalhausen lässt sich vor allem durch die Angebote rund um den bereits erwähnten Kur- und Bewe- gungspark erklären. Teil der Onlinebefragung war es auch, negativen Bewertungen genauer auf den Grund zu gehen und zu erfragen, welche Kritikpunkte die Bewohnerinnen und Bewohner in den einzelnen Ortsteilen bezüg- lich des Sport- und Freizeitangebots haben. Zu vernachlässigen sind hier die Hinweise auf das Fehlen von Angeboten in den kleinen Stadtteilen. Interessanter sind die Hinweise aus größeren Stadtteilen, aus denen deutlich wird, dass allgemein ein breiteres Angebot gewünscht wird, speziell auch im Bereich moderner Trendsportarten. Im einen oder anderen Fall wurde seitens der Befragten der Zustand von Sportstätten bemängelt. Hier handelt es sich augenscheinlich eher um Ausnahmen, die keinen besonderen Handlungsbedarf begrün- den.

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Vereinsangebot Das Vereinsangebot in Lennestadt wird grundsätzlich sehr positiv bewertet. 74% der 1.150 Befragten gaben an, das Vereinsangebot sei „sehr gut“ oder „gut“, nur 4,2% bewerten das Angebot „eher schlecht“ oder „sehr schlecht“.

Bewertung des Vereinsangebots

0 20 40 60 80 100 120 140 160

Altenhundem Altenvalbert Bilstein Burbecke Elspe Grevenbrück Halberbracht Kickenbach Kirchveischede Langenei Maumke Meggen Milchenbach Oberelspe Oedingen Saalhausen Sporke Theten

sehr gut gut befriedigend eher schlecht sehr schlecht weiß nicht; nehme keine Angebote aktiv wahr

Abbildung 54: Bewertung des Vereinsangebots

Anteilsmäßig etwas schlechter wird das Vereinsangebot in Burbecke und Maumke bewertet. Auch in den kleinsten, grafisch nicht aufgeführten Stadtteilen wird das Angebot überwiegend als gut bis befrie- digend angesehen. Das Vereinsleben wird ausnahmslos als aktiv beschrieben, die Vereine leisten einen wichtigen Beitrag zur Gemeinschaft und sind untereinander teils gut vernetzt. Wichtig für den Erhalt und die Pflege von Brauchtum und Tradition sind vor allem die Schützenvereine, die in vielen Stadtteilen vorhanden sind. Ein teilweise benannter Kritikpunkt war, dass es schwer sei, sich als Zugezogene(r) in einem Verein zu integrieren. Damit einher geht auch eine gewisse Überalterung der Vereine. Knapp die Hälfte der Be- fragten ist der Meinung, dass eine Überalterung zu verzeichnen ist.

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Stärken und Schwächen Kultur, Brauchtum und Freizeit

Stärken • Überwiegend gutes Sport-, Freizeit- und Vereinsangebot in den größeren Ortsteilen • Hohe Anzahl an Sportstätten • Lenne-Therme, Naturerlebnisbad und Naturbad • Gutes und aktives Vereinsleben Schwächen • Teilweise Überalterung der Vereine • Sportstätten teilweise renovierungsbedürftig • Wenig diversifiziertes Sportangebot • Teilweise begrenze Ausstattung/Kapazität von Sport-/Freizeitinfrastruktur

Herausforderungen / Handlungsbedarf Nur in Maumke und in einem kleineren Stadtteil wird das Sport- und Freizeitangebot im Vergleich eher schlecht bewertet. Hier gilt es sicherzustellen, dass die Angebote in den benachbarten größeren Ortsteilen wahrgenommen werden können. Dazu ist eventuell ein Ausbau oder eine bessere Abstim- mung dieser Angebote sowie eine bessere Erreichbarkeit notwendig. Die Vereine nehmen in den einzelnen Stadtteilen eine wichtige Funktion ein. Diese könnte jedoch dadurch in Gefahr geraten, dass die Vereine zunehmend überaltern. Dem könnte bzw. müsste durch eine Öffnung, „Modernisierung“ oder auch durch gezielte Ansprache junger Menschen und bessere Vernetzung (ggf. bis zum Zusammenschluss von Vereinen) vorgebeugt werden.

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3 Betrachtung und Analyse auf Stadtteilebene

3.1 Erläuterungen Die Stadt Lennestadt setzt sich aus 43 Stadtteilen in Alleinlage zusammen und kann somit als dörfli- chen/ländlich geprägte Siedlungsstruktur bezeichnet werden. Im Stadtteil Altenhundem (4.399) wohnen rund 17% der Bevölkerung. Von der Größe folgt der Stadtteil Grevenbrück mit 3.626 Einwohnern (rund 14%) sowie drei Stadtteile mit Einwohnern zwischen 2.000 und 3.000 Einwohnern: Meggen, Elspe und Maumke. Die vier Stadtteile Saalhausen, Oedingen, Bilstein und Halberbracht liegen mit ihren Einwoh- nerzahlen zwischen 1.000 bis 2.000. Darauf folgen die Stadtteile Kirchveischede, Langenei, Oberelspe und Kickenbach mit einer Einwohnerzahl zwischen 500 bis 1.000. Die weiteren 30 Stadtteile werden aufgrund ihrer Größe (unter 500 Einwohner) im nachfolgenden Kapitel nur in gekürzter Form betrachtet. Zu den kleinsten Stadtteilen zählen teilweise einzelne Höfe mit weniger als 10 Einwohner. Zwischen den Siedlungsflächen befinden sich landwirtschaftlich genutzte Flächen, der Rand des Stadtgebietes ist mit großflächigen Wald- und Forstflächen bestanden. Altenhundem (Hauptort) ist Verwaltungssitz und eines der Versorgungszentren des Stadtgebietes. Der Stadtteil bietet Einkaufsmöglichkeiten, Gastronomie und Dienstleistungen in größerem Umfang. Weitere Versorgungszentren sind Meggen, Elspe und Grevenbrück Zwischen den einzelnen Stadtteilen sind in Bezug auf Struktur, Ausstattung und landschaftliche Umge- bung/Einbindung Unterschiede sichtbar. Allen gemeinsam ist, dass es zum dauerhaften Erhalt der Zu- kunftsfähigkeit zunehmend wichtiger wird, gezielt Maßnahmen zur Verbesserung der Wohn- und Le- bensqualität durchzuführen. Einige der Stadtteile sind für die Bevölkerung weit überwiegend ausschließlich Wohnstandort, von dem aus zur Arbeit und zur Versorgung gefahren werden muss. Diese Tatsache ist vom Grundsatz akzeptiert und wird kaum mehr negativ angesehen. Es wurde vielfach darauf hingewiesen, dass ältere, nicht mehr mobile Mitbürger bei der Versorgung und für weitere erforderliche Fahrten Unterstützung durch den Familienkreis bzw. aus der Nachbarschaft erfahren.

3.1.1 Aufbau der Stadtteilprofile Als Grundlage für die Beurteilung der Zukunftsperspektiven der einzelnen Stadtteile und des Hand- lungsbedarfs wird die Bestandsanalyse für jeden Stadtteil vertieft. Die Darstellung ist wie folgt strukturiert: • Kartographische Übersicht: aktuell (2017) sowie Gebäudebestand/Struktur in den 1950er Jah- ren • Einwohnerentwicklung (Einwohnerstatistik der Stadt) • Kurz-Charakterisierung: Größe, Struktur, Historie, Besonderheiten • Öffentliche Infrastruktur, Gemeinschaftseinrichtungen sowie weitere Einrichtungen und Ange- bote (Schulen, Kindergärten, Einkaufsmöglichkeiten, Dienstleistungsangebote, Sportplätze, Bolz- und Spielplätze, Freizeitangebot, Vereine) • Touristisches Angebot: Sehenswürdigkeiten/Baukultur, Wanderrouten, Naturerlebnis, Beherber- gungsangebot • Stärken und Schwächen • Zukunftsfähigkeit • Lokaler Handlungsbedarf • Beitrag zur gesamtkommunalen Entwicklung • Ortskernabgrenzung (Fördergebiet für Privatmaßnahmen).

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Hinter der Frage nach der Zukunftsperspektive bzw. der »Zukunftsfähigkeit« der Stadtteile steht vor allem die zentrale Herausforderung der kommenden Jahrzehnte: die Bewältigung des demographi- schen Wandels. Auch wenn die derzeit existierenden Prognosen der Bevölkerungsentwicklung (vgl. Kapitel 2.2) evtl. nicht in der erwarteten Dimension eintreffen sollten, wird der Anteil der älteren Men- schen steigen. Die Entwicklung der Bevölkerungszahl und Bevölkerungsstruktur bestimmen somit die Zukunftsper- spektiven der Stadtteile der Stadt Lennestadt. Diese Entwicklung ist jedoch weder hinreichend exakt zu prognostizieren noch direkt zu beeinflussen, sondern vielmehr abhängig von vielfältigen Faktoren, die die Attraktivität der Stadtteile bestimmen.9

3.1.2 Ansatz zur Bewertung der Zukunftsfähigkeit Das in den vergangenen Jahren von der „Stiftung Schloss Ettersburg“ entwickelte Verfahren zur Bewertung der Zukunftsfähigkeit von Dörfern/Stadtteilen (Nutzwertanalyse) greift für die Erarbeitung eines IKEK sehr weit. Entsprechende Erhebungen und Berechnungen wären nur mit hohem Aufwand durchzuführen. Dennoch sind die identifizierten Kriterien auch für eine vereinfachte Bewertung heran- zuziehen. Zu den wichtigsten Kriterien zur Bewertung der Zukunftsfähigkeit von Dörfern bzw. Stadttei- len in ländlichen Regionen zählen10:

• Arbeitsplatznähe • Breitbandversorgung • Einwohnerentwicklung der vergangenen Jahre • Kindergarten/Kindertages- • Auswirkungen der aktuellen Altersstruktur stätte • Landschaftliche Attraktivität der Umgebung • Vereinsleben • Fahrtzeit zum nächsten Zentrum • Nahversorgung/Dorfladen • Anteilige Straßendorfsituation • Gaststätte (→ Belastungen durch Verkehr) • Schule • Allgemeiner baulicher Zustand und Leerstand • Kleinheit des Dorfes

Anstelle von Berechnungen und umfassenden Befragungen wird für das IKEK auf die Ergebnisse der Online-Befragung sowie der Stadtteilrundgänge und -workshops zurückgegriffen. Hier waren die Teil- nehmerInnen aufgefordert, „Positives“ (Stärken) wie „Negatives“ (Schwächen) zu wesentlichen Themen zu benennen, die entweder identisch mit den genannten Kriterien sind oder in enger Verbindung stehen. Auch wenn hier keine Vollständigkeit gegeben und auch eine gewisse „Subjektivität“ zu unterstellen ist, lassen sich – in Verbindung mit weiteren verfügbaren Daten/Informationen und einer gutachterlichen Einschätzung – Kurzbewertungen der Zukunftsfähigkeit ableiten. Für die Darstellung der Stärken und Schwächen werden einige der o.g. Kriterien zusammengefasst: • Bevölkerung: Bevölkerungszahl und -struktur • Ortsbild und -struktur: Zustand, Einbindung, Belastungen • Anbindung: Arbeitsplätze, Zentren • Versorgungsangebot/Infrastruktur: Nahversorgung, Bildung und Betreuung, Breitband • Vereinsleben: Vitalität des lokalen bürgerschaftlichen Lebens („Gemeinschaft innerhalb des Stadtteils“). Die Zukunftsfähigkeit der Stadtteile wird aus der Stärken-Schwächen-Analyse unter Berücksichti- gung der genannten Kriterien zusammenfassend bewertet.

9 Vgl. Stiftung Schloss Ettersburg (Hrsg.): Bestimmung der Zukunftsfähigkeit ländlicher Siedlungsstrukturen – Methodischer Leitfaden. Ettersburg 2014. S. 5 10 ebd. S.11

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Die Zusammenstellung der Stadtteilprofile orientiert sich an den zur Bearbeitung gebildeten Ortsgrup- pen, anhand derer die stadtteilbezogenen Bestandsaufnahmen unter Einbindung der Bürgerschaft strukturiert wurde. Hierfür wurden Stadtteile zusammengefast, welche in einem räumlichen und funkti- onalen Zusammenhang stehen. Insgesamt wurden sechs Bereiche definiert:

Ortsgruppen 1 Elspe, Oedingen und Oberelspe 2 Grevenbrück 3 Meggen, Maumke und Halberbracht 4 Saalhausen, Langenei und Kickenbach 5 Altenhundem 6 Bilstein und Kirchveischede

Abbildung 55: Übersichtskarte der Ortsgruppen

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3.2 Elspe, Oedingen und Oberelspe

3.2.1 Elspe

Übersichtskarte des Stadtteils ohne Maßstab Gebäudebestand/Struktur um 1955 Kartengrundlage © LAND NRW (2017) www.tim-online.nrw.de (Kernbereich des Ortsteils) TK25 Blatt 4814 Altenhundem

Einwohner-entwick- 2000 2005 2010 2017 lung (Einwohnersta- 3.081 3.070 2.995 2.897 tistik der Stadtverwal- ▪ Veränderung 2000 – 2017 (absolut) -184 tung) ▪ Veränderung 2000 – 2017 (in %) -5,97% ▪ Veränderung 2010 – 2017 (in %) -3,27%

Der Stadtteil Elspe wurde im Jahr 1000 das erste Mal urkundlich erwähnt, wodurch er zusammen mit Oedingen der älteste Ort des Kreises Olpe ist. Nach einem Großbrand im Jahre 1805 wurde das bishe- rige Runddorf Elspe als Straßendorf mit größeren Gebäudeabständen wiederaufgebaut. Elspe befindet sich im nördlichen Teil des Stadtgebietes und liegt im Tal des namensgebenden Flusses. Durch den Stadtteil verläuft die Bundesstraße 55, die landschaftliche Umgebung ist durch bis zu 550m hohe Berge auf dem Kalkriff der Attendorn-Elsper Doppelmulde gekennzeichnet. Mit den jährlich statt- findenden Karl-May-Festspielen erlangte Elspe eine überregionale Bekanntheit. Elspe zählt mit aktuell 2.930 Einwohnern zu einem der größten Stadtteile Lennestadts und gilt wegen dem im Ortskern und den Randbereichen befindlichen Angebot an Einkaufsmöglichkeiten und Dienstleistern als Versor- gungszentrum für die umliegenden, kleineren Stadtteile.

Dorfplatz „Gellestatt“ Ortsdurchfahrtsstraße B55, Bielefelder Straße, Blick Richtung Südosten

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Ortsdurchfahrtsstraße B55, Bielefelder Straße, Blick Ortsbildprägendes Fachwerkhaus in der Gasse Richtung Nordwesten

Elspe verfügt über eine eigne Dorfwebseite (www.elspe.com) auf der über die Geschichte des Dorfes, Vereine, öffentliche Einrichtungen, Veranstaltungen etc. informiert wird.

Einrichtungen / Angebote in Elspe: Gemeinschaftseinrichtungen ▪ Schützenhalle ▪ Baudenkmal Vituskapelle Elspe ▪ Dorfplatz „Gellestatt“ ▪ Pfarrheim ▪ Baudenkmal Kath. Kirche „St. Jakobus der Ältere“ Schulen und Kindergarten ▪ St. Jakobus-Schule Elspe (Grundschule) ▪ Kath. Kindergarten und Familienzentrum „Die Ar- che“ ▪ Kindergarten „Lummerland“

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Ärzte, Apotheken Pflegedienste und -einrichtungen ▪ Facharzt der Allgemeinmedizin ▪ St. Franziskus Seniorenhaus ▪ Augenarzt ▪ Krankengymnastik Praxis ▪ Internist ▪ zwei Zahnärzte ▪ Jakobus-Apotheke Einkaufsmöglichkeiten, Dienstleistung und Gastronomie ▪ Lebensmittel/Supermarkt/Discounter (Penny, ▪ Gastronomisches Angebot REWE, kaufpark) ▪ Großes Modehaus mit Braut- und Festmoden ▪ Möbelhaus ▪ Ergänzendes Angebot Einzelhandel und Dienst- leistung Sportplätze und Turnhallen Sonstige Freizeitangebote ▪ Turnhalle auf dem Gelände der ehem. Haupt- ▪ Miniaturgolf im Ort schule ▪ Sportplatz des SSV Elspe (mit Tennisplätzen) Bolzplätze Spielplätze ▪ Bolzplatz am westlichen Ortsausgang ▪ 4 Spielplätze im Ort vorhanden (Am Sportplatz, Karl-May-Straße, GS Elspe Maarweg, Melbecker Berg) ▪ 3 Kleinspielfelder im Ort vorhanden (Am Sportplatz, Grundschule, ehemalige Hauptschule) Vereinsangebot (Auszug) ▪ SSV-Elspe 1911 e.V. ▪ Musikcorps 1880 e.V. Elspe ▪ Sauerländer Volksbühne Elspe e.V. ▪ MGV "Eintracht" 1855 Gemischter Chor e.V. ▪ SGV-Abteilung Elspe e.V. ▪ Karnevalsgesellschaft „Klein Elka“ ▪ Schützenverein "St. Jakobus" Elspe

Jakobus-Apotheke im Ortskernbereich Einkaufsmöglichkeit nördlich des Ortskerns

Schützenhalle Leerstand im Ortsinnenbereich

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Touristisches Angebot:

Sehenswürdigkeiten / Baukultur ▪ Elspe-Festival: Freilichtbühne und Karl-May- ▪ Wallburgturm und Wallanlage Weilenscheid Festspiele ▪ Doppelkreuz nördlich von Elspe, in der Nähe der ▪ 7 Baudenkmäler (Wohnhaus, Kirche, Kapelle, Ortschaft Obermelbecke Mauern und Kruzifixe) ▪ Baudenkmal Vituskapelle Elspe ▪ Historischer Ortskern mit erhaltenswerter Bau- ▪ Naturschutzgebiet Rübenkamp mit Wacholderheide substanz Wanderrouten, Naturerlebnis ▪ Vielzahl regionaler Wanderwege und Themen- routen im Umfeld des Ortes ▪ Die Lenneroute und der Sauerland Radring tan- gieren Elspe am westlichen Ortsausgang Beherbergungsangebot ▪ Ferienhof ▪ Ferienwohnungen ▪ 2 Pensionen

Stärken, Schwächen, Zukunftsfähigkeit

Kriterien Stärken Schwächen Bevölkerung ▪ Die Altersstruktur entspricht relativ ▪ Bevölkerungsrückgang um knapp 6% seit exakt dem Durchschnitt der Gesamt- 2000 stadt und liegt damit etwa im Landes- ▪ Der Anteil der Jugendlichen unter 20 Jahre ist durchschnitt. in Elspe leicht unterdurchschnittlich, während die Altersgruppe ab 60 Jahren leicht über dem Durchschnitt der Gesamtstadt liegt Ortsbild und - ▪ Gebäude im Ortskernbereich wirken ▪ Der Platz des Ehrendenkmals verwaist zu- struktur überwiegend gepflegt nehmend und hat Gestaltungsdefizite ▪ Der Dorfplatz (Gellestatt) ist Anzie- ▪ Vereinzelte Leerstände von Geschäftsräumen hungspunkt für die Bevölkerung. und Wohngebäuden Durch hohen Anteil an Eigenleistung ▪ Innerörtliche Grünflächen befinden sich teil- auch große Identifikation mit der Ge- weise in einem schlechten Zustand. (z.B. am staltung. Wasserfall) ▪ Neugestaltete Ortsdurchfahrt mit barri- ▪ Es fehlt an Treffpunkten für Kinder und Ju- erefreien Querungsmöglichkeiten gendliche. Anbindung ▪ durch die Bundesstraße 55 gute An- ▪ Durch die Bundesstraße 55 kommt es zu ei- bindung an Ziele im Nahbereich und nem hohen Verkehrsaufkommen mit entspre- das überregionale Verkehrswegenetz chenden Gefahrenpotential und Lärm im ▪ Gewerbegebiete am östlichen und Ortskernbereich westlichen Ortsrand, jeweils südlich der Bielefelder Straße ▪ Gute Erreichbarkeit der Gewerbege- biete im benachbarten Grevenbrück und Meggen sowie in der Nachbarge- meinde Finnentrop Versorgung/ ▪ Der Ort stellt eines der vier Versor- ▪ Investitionsstau in der Grundschule Infrastruktur gungszentren der Stadt Lennestadt ▪ In Teilbereichen des Ortes Einschränkungen dar: (Einzelhandelsgutachten GfK, beim Internetempfang 2014) ▪ Medizinische Versorgung im Ort vor- handen ▪ Einkaufsmöglichkeiten im Ort und am Ortsrand vorhanden ▪ Grundschul- und Kindergartenstandort ▪ Gastronomie und Übernachtungsan- gebot im Ort vorhanden Vereinsleben ▪ Gutes Vereinsangebot ▪ Turnhalle der ehemaligen Hauptschule sanie- ▪ ARGE Elspe ist sehr aktiv und enga- rungsbedürftig giert ▪ Drohende Überalterung in den Vereinen

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Grünfläche „am Wasserfall“, Wasserspiele funktionieren Leerstehendes Wohnhaus im Ortskern nicht mehr

Zukunftsfähigkeit Aufgrund der umfangreichen Ausstattung Elspes im Bereich Versorgung/Infrastruktur und dem er- heblichen Engagement der lokalen Bevölkerung ist die Zukunftsfähigkeit des Ortes als durchaus ge- geben zu bezeichnen. Um den Bevölkerungsrückgang (knapp 6% seit 2000) entgegenzuwirken, sind aufeinander abgestimmte Maßnahmen zum Erhalt und der Steigerung der Lebensqualität aller Ge- nerationen notwendig. Lokaler Handlungsbedarf • Entwicklung von Nachnutzungskonzepten für Gebäude und Grundstück der Hauptschule • Entwicklung von neuen Nutzungsmöglichkeiten, Pflegekonzepten etc. für die Grünfläche im Bereich des Wasserfalls und der Sankt Jakobus Straße • Konzeptentwicklung für innerörtliches Seniorenwohnen • Rückbau bzw. Sanierung langfristig leerstehender Wohngebäude im Innenbereich mit negati- ven Auswirkungen auf das benachbarte Wohnumfeld • Verbesserungen im Bereich des Internetempfangs für unterversorgte Teilbereiche im Ort • Erneuerung der Minigolfanlage Beitrag zur gesamtkommunalen Entwicklung Als Einzelhandelsstandort, Niederlassungsort mehrerer Ärzte und Grundschulstandort dient Elspe den umliegenden kleineren Ortschaften als Versorgungszentrum. In den Gewerbegebieten Elspes befinden sich Betriebe mit einem umfangreichen Arbeitsplatzangebot.

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Ortskernabgrenzung Elspe

Abgrenzung des Ortskerns als Fördergebiet für private Sanierungsmaßnahmen an historischen, ortsbild- prägenden Gebäuden; Hinweis: Öffentliche IKEK-Maßnahmen sind nicht an diese Abgrenzung gebunden. Ortskernabgrenzung (rote Linie) und denkmalgeschützte Gebäude (grüne Fläche) Darstellung ohne Maßstab, Stand Oktober 2018 © Geobasis NRWGeobasisdaten der Kommunen und des Landes NRW Kartengrundlage: ALKIS

3.2.2 Oedingen

Übersichtskarte des Stadtteils ohne Maßstab Gebäudebestand/Struktur um 1955 Kartengrundlage © LAND NRW (2017) www.tim-online.nrw.de (Kernbereich des Ortsteils) TK25 Blatt 4814 Altenhundem Einwohnerentwick- 2000 2005 2010 2017 lung (Einwohnersta- 1.402 1.228 1.194 1.098 tistik der Stadtverwal- ▪ Veränderung 2000 – 2017 (absolut) -304 tung) ▪ Veränderung 2000 – 2017 (in %) -21,68% ▪ Veränderung 2010 – 2017 (in %) -8,04%

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Der Stadtteil Oedingen befindet sich im am nördlichen Rand des Stadtgebietes und zählt mit etwa 1.100 Einwohnern zu den mittelgroßen Stadtteilen Lennestadts. Die erste urkundliche Erwähnung Oedingens stammt aus dem Jahr 1000, wodurch Oedingen zusammen mit Elspe der älteste Ort des Kreises Olpe ist. Die Ortschaft gehört seit der kommunalen Neugliederung im Jahr 1969 zur Stadt Lennestadt. Oe- dingen befindet sich in einer Tallage und ist von großzügigen Waldflächen gesäumt. Über die Bundes- straße 55 ist Oedingen mit den benachbarten Stadtteilen verbunden. Im Osten befindet sich der deutlich kleinere Stadtteil Oedingerberg.

Katholische Pfarrkirche St. Burchard und umliegende Spielplatz Kastanienweg historische Bebauung im Ortsinnenbereich

Bebauung im Ortsinnenbereich durch historische Ge- Lintloe-Brunnen in der Ortsmitte am Kastanienweg bäude geprägt

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Oedingen verfügt über eine eigne Website (www.oedingen.de) auf der über die Geschichte des Ortes, Vereine, öffentliche Einrichtungen, Veranstaltungen etc. informiert wird.

Einrichtungen / Angebote in Oedingen: Gemeinschaftseinrichtungen ▪ Schützenhalle Oedingen ▪ Pfarrheim Oedingen Schulen und Kindergarten ▪ St. Jakobus-Schule (seit dem Schuljahr 2018/19 ▪ Kath. Kindergarten Oedingen Teilstandort der Grundschule in Elspe) Ärzte, Apotheken Pflegedienste und -einrichtungen ▪ Facharzt der Allgemeinmedizin Einkaufsmöglichkeiten, Dienstleistung und Gastronomie ▪ Bäckerei Tröster (mit mobilem Versorgungsangeb.) ▪ Gasthaus Mester (mit Ferienwohnung) ▪ Gemeinsamer Geldautomat der Sparkasse und ▪ Friseur Volksbank Sportplätze und Turnhallen Sonstige Freizeitangebote ▪ Sportplatz des Blau-Weiß Oedingen im Nordwes- ▪ Kneippanlage am Ortsrand ten des Ortes ▪ Beachvolleyball und weitere Freizeitangebote auf ▪ Tennisplatz am westlichen Ortseingang Fabris Wiese ▪ Turnhalle in der Grundschule Bolzplätze Spielplätze ▪ - ▪ Bespielbare Landschaft Fabris Wiese, Spielplätze im Rotdornweg, am Kastanienweg und Rosenweg Vereinsangebot (Auszug) ▪ ARGE Oedingen e.V. ▪ Frauenchor „Chorisma ▪ SV Blau-Weiss Oedingen e.V. ▪ Malteser Hilfsdienst e.V. ▪ Tennis-Club Oedingen e.V. ▪ Wander- , Kultur- und Karnevalsverein Oedingen ▪ Schützenbruderschaft St. Burchard 1844 e.V. ▪ Motorsportclub MSC-Oenetal e.V. ▪ Musikzug Oedingen der Freiwilligen Feuerwehr ▪ Freiwillige Feuerwehr Löschgruppe Oedingen Lennestadt

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Leerstand im Ortsinnenbereich Schwerlastverkehr im Bereich der Ortsdurchfahrt

Leerstand, Brachflächen, sanierungsbedürftige Bau- Fußwegeverbindung mit deutlichen Oberflächenschä- substanz und Potential zur städtebaulichen Neuord- den nung im Ortsinnenbereich (Privatbesitz)

Touristisches Angebot: Sehenswürdigkeiten / Baukultur ▪ Altes Schloss Burgruine Herrensitz Oedingen ▪ Zeitbrunnen am Aufgang zur Kirche ▪ Waldklassenzimmer (Nähe Grundschule) ▪ Kreuzweg zum Kapellenberg Wanderrouten, Naturerlebnis ▪ 9 km langer Wanderweg um das Dorf mit 15 Stati- ▪ Weitere regionaler Wanderwege und Themenrou- onen mit Hinweistafeln ten im Umfeld des Ortes Beherbergungsangebot ▪ Gasthaus Mester (mit Ferienwohnung)

Stärken, Schwächen, Zukunftsfähigkeit

Kriterien Stärken Schwächen Bevölkerung ▪ Leicht höherer Anteil an Jugendlichen ▪ Erheblicher Bevölkerungsrückgang, seit 2000 unter 20 Jahren, leicht geringerer An- über 300 Personen (-21,68%) teil an Personen über 70 Jahren im ▪ Bevölkerungsrückgang ist bedingt durch die Vergleich zum Durchschnitt der Ge- Schließung der Sauerlandkaserne und samtstadt dadurch bedingten Wegzügen in den Folge- jahren. Ortsbild und - ▪ Ortsmitte im Bereich des Lidloe Brun- ▪ Ortskernbereich ist fragmentiert: Besitzver- struktur nens ansprechend gestaltet hältnisse stehen einer einheitlichen Gestal- ▪ Historische Bebauung im Ortskern tung entgegen. Es bestehen mehrere Teilbe- ▪ Treppenanlage zur Kirche neu gestal- reiche ohne gestalterischen Zusammenhang tet

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▪ Fabris Wiese stellt qualitätvolle Freiflä- ▪ Leerstand hat in den letzten Jahren tendenzi- che dar ell zugenommen. ▪ vernachlässigte, vermüllte und verwahrloste Grundstücke und Gebäude im Kernbereich. ▪ Negative Auswirkungen der Brachfläche der alten Schützenhalle und alle Post auf das Ortsbild aus Anbindung ▪ Arbeitsplätze im nördlich des Ortes ▪ Zunehmender LKW-Verkehr innerhalb des gelegenen Industriegebiet vorhanden Ortes ▪ Gute Erreichbarkeit der Gewerbege- ▪ Im Bereich der Ortseinfahrten sind Verkehrs- biete in den Nachbarortsteilen Elspe, beruhigungsmaßnahmen (bereits in Aussicht Grevenbrück und Meggen sowie in der gestellt) notwendig. Nachbargemeinde Finnentrop ▪ Innerörtliche Wegeverbindungen in schlech- tem Zustand, vor allem bei Regen kaum be- gehbar ▪ Fußgängerbrücke im Mühlenuntergraben z.Z. gesperrt, dadurch ist eine wichtige innerörtli- che Fußwegeverbindung nicht nutzbar Versorgung/ ▪ Bäckerei vorhanden ▪ Versorgungswege des täglichen Bedarfs lie- Infrastruktur ▪ Mobiler Verkauf von Brot- und Back- gen zwischen 2 bis 10 km. waren durch die örtliche Bäckerei ▪ Kindergarten weißt Mängel in der Größe und ▪ Kindergarten und Schule im Stadtteil Gestaltung des Außenbereichs auf. vorhanden. ▪ Spielplätze teilweise in Randlage und mit ver- ▪ Gastronomie und Unterkünfte im Ort alteten Geräten. vorhanden ▪ Breitbandversorgung wurde unter-durch- ▪ Angebot eines Jugendtreffs im Pfarr- schnittlich bewertet. heim. Vereinsleben ▪ Aktives Vereinsleben und ehrenamtli- ▪ Vereine stehen vor der Problematik der Über- ches Engagement der Bürgerschaft alterung. ▪ Gemeinschaftseinrichtungen sind in ▪ Pfarrheim: nicht durchgehend barrierefrei Form vom Pfarrheim und Schützen- nutzbar (Toilettenanlage im Keller) halle vorhanden. ▪ Zusammenarbeit der Vereine ▪ vielfältige Feste und Veranstaltungen

Zukunftsfähigkeit Der Ort Oedingen verfügt über 1.000 Einwohner, diese Größenordnung allein sichert die Zukunftsfä- higkeit für die kommenden Jahre. Viele BewohnerInnen bringen sich aktiv und ehrenamtlich in die Entwicklung ihres Ortes ein (ARGE Oedingen e.V.), jedoch ist deren Handlungsspielraum, z.B. für gestalterische Aufwertungen im Ortskernbereich, durch bestehende Besitzverhältnisse und teilweise fehlende Kooperationsbereitschaft eingeschränkt. Der erhebliche Einwohnerrückgang von über 21% seit dem Jahr 2000 stellt jedoch ein ernstzuneh- mendes und auch zukünftiges Problem dar. Zwar ist dieser auch durch die Schließung der Sauer- landkaserne im Jahr 2002 bedingt, jedoch bestehen bereits jetzt innerorts defizitäre Bereiche und leerstehende Bausubstanz. Neubürger sind, auch aufgrund der wenig zentralen Lage, nur in gerin- gem Umfang zu erwarten. Lokaler Handlungsbedarf • Gewährleistung barrierefreier und sicher zu begehender innerörtlicher Wegeverbindungen für Fußgänger und Radfahrer • Entwicklung von Lösungen zur Gestaltung des Ortskerns im Bereich Kastanienweg, Rosen- weg: Einbeziehung der beteiligten Privateigentümer, Entschärfung bestehender Konflikte • Entwicklung von Konzepten/Lösungen zur Neugestaltung/Bebauung der zentralen Fläche zwi- schen Bundesstraße und Gladiolenweg

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• Weiterentwicklung von Fabris Wiese, Steigerung der Nutzungsvielfalt und ggf. Anpassung der Ausstattung an die Bedarfe der Nutzer • Sicherstellen der Versorgung der älter werdenden, nicht mehr mobilen Bevölkerung, z.B. über mobile Verkaufsangebote oder Liefer-/Bestellmöglichkeiten • Verbesserungen im Bereich des Internet- und Mobilfunkempfangs Beitrag zur gesamtkommunalen Entwicklung Oedingen dient der Stadt Lennestadt vorrangig als ländlich geprägter Wohnstandort in attraktiver landschaftlicher Umgebung. Der Rundwanderweg um den Ort und Fabris Wiese und die dort stattfin- denden Veranstaltungen werden auch über den Stadtteil hinweg besucht/genutzt. Ortskernabgrenzung Oedingen

Abgrenzung des Ortskerns als Fördergebiet für private Sanierungsmaßnahmen an historischen, ortsbild- prägenden Gebäuden; Hinweis: Öffentliche IKEK-Maßnahmen sind nicht an diese Abgrenzung gebunden. Ortskernabgrenzung (rote Linie) und denkmalgeschützte Gebäude (grüne Fläche) Darstellung ohne Maßstab, Stand Oktober 2018 © Geobasis NRWGeobasisdaten der Kommunen und des Landes NRW Kartengrundlage: ALKIS

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3.2.3 Oberelspe

Übersichtskarte des Stadtteils ohne Maßstab Gebäudebestand/Struktur um 1955 Kartengrundlage © LAND NRW (2017) www.tim-online.nrw.de (Kernbereich des Ortsteils) TK25 Blatt 4814 Altenhundem

Einwohner-entwick- 2000 2005 2010 2017 lung (Einwohnersta- 872 854 830 759 tistik der Stadtverwal- ▪ Veränderung 2000 – 2017 (absolut) -113 tung) ▪ Veränderung 2000 – 2017 (in %) -12,96% ▪ Veränderung 2010 – 2017 (in %) -8,55%

Der Stadtteil Oberelspe wurde 1279 erstmals schriftlich erwähnt. Der ländlich geprägte Ort im nördlichen Stadtgebiet liegt zentral im Elspetal mit vielfältigen Bezügen zur umgebenden Kultur- und Naturland- schaft. Oberelspe liegt zwischen den Stadtteilen Elspe, Altenvalbert und Oedingen und zählt mit seinen 763 Einwohnern zu den mittelgroßen Stadtteilen der Stadt Lennestadt. Die durch den Stadtteil verlau- fende Bundesstraße 55 verbindet Oberelspe mit den Nachbarstadtteilen und wird seit Juli 2017 saniert, verkehrsberuhigende Maßnahmen und Einbauten zur Fußgängersicherung und Herstellung von Barri- erefreiheit werden umgesetzt.

Historisches Gebäude im Ortsinnenbereich Ortsdurchfahrtsstraße mit laufenden Sanierungsmaßnahmen

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Lorenplatz: Durch Bürgerschaft gestalteter Aufent- Kinderspielplatz mit Schützenhalle im Hintergrund halts- und Spielbereich im Ortskern

Kindergarten Regenbogenland Sportplatz des SV Oberelspe 1949 e.V.

Einrichtungen / Angebote in Oberelspe: Gemeinschaftseinrichtungen ▪ Schützenhalle des Schützenvereins St. Quirinus ▪ Pfarrheim Oberelspe (mit Jugendtreff und Senio- rennachmittag) Schulen und Kindergarten ▪ Kindergarten „Regenbogenland“ Ärzte, Apotheken Pflegedienste und -einrichtungen ▪ - ▪ - Einkaufsmöglichkeiten, Dienstleistung und Gastronomie ▪ Bäckerei Brinker ▪ Imbiss „Westfalen Grill“ ▪ Restaurant „Zur Alten Schmiede“ ▪ SGV-Wanderheim “Im Tiefensiepen” ▪ Gasthof Emil Müller ▪ Sportplätze und Turnhallen Sonstige Freizeitangebote ▪ Sportplatz des SV Oberelspe 1949 e.V. (Kunstra- ▪ Wanderhütte senanlage) Bolzplätze Spielplätze ▪ - ▪ Spielgeräte im Bereich Lorenplatz ▪ Spielplatz im Umfeld Schützenhalle Vereinsangebot (Auszug) ▪ AG 725-Jahre Oberelspe ▪ Kinder- und Jugendchor Young Voices ▪ Schützenverein St. Quirinus

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▪ Kindergarten Regenbogenland Elternverein ▪ Sauerländer Gebirgsverein e.V. – Abteilung Oberelspe e.V. Oberelspe ▪ Freiwillige Feuerwehr Löschgruppe Oberelspe ▪ Sportverein SV Oberelspe 1949 e.V. ▪ Gesangverein „Harmonie“ 1893 Oberelspe ▪ Tambourcorps Oberelspe 1921 ▪ JugendTreff Oberelspe ▪ Kapellenverein Altenvalbert e.V.

Schützenhalle Oberelspe: Zentrale Gemeinschafts- Altenvalberter Straße: Zuwegung zum Kindergarten, einrichtung, stellenweise Sanierungsbedarf stellenweise fehlende Gehwege, geringe Straßen- breite

Touristisches Angebot:

Sehenswürdigkeiten / Baukultur ▪ Im Ort befinden sich mehrere, gut erhaltene bzw. sanierte historische Fachwerkgebäude Wanderrouten, Naturerlebnis ▪ Vielzahl regionaler Wanderwege und Themenrou- ▪ Die Lenneroute tangiert den Nachbarort Elspe am ten im Umfeld des Ortes westlichen Ortsausgang (ca. 5km Fußweg-Entfer- nung) Beherbergungsangebot ▪ Landhotel Hanfland ▪ zwei Ferienwohnungen und eine Pension

Stärken, Schwächen, Zukunftsfähigkeit

Kriterien Stärken Schwächen Bevölkerung ▪ ▪ Bevölkerungsrückgang um knapp 13% seit 2000 ▪ Anteil der Altersgruppen 10-19 und 20-29 liegt unter dem Durchschnitt der Gesamtstadt Ortsbild und - ▪ Meist guter Zustand der ortbildprägen- ▪ Vereinzelte gestalterische Problembereiche struktur den Gebäude wie z.B. im Bereich hinter der Bushaltestelle ▪ Hoher Anteil an öffentlichen und priva- ▪ Gefahrenbereiche durch fehlende sichere ten Freiräumen, vielfältige Beziehun- Fußwegeverbindungen, z.B. im Umfeld des gen zur umgebenden Kultur- und Na- Kindergartens turlandschaft mit angrenzenden ▪ Naturschutzgebieten und Wäldern. ▪ Lorenplatz als zentraler, von der Bür- gerschaft geschaffener Treffpunkt

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Anbindung ▪ Sanierung der Bundesstraße 55 läuft ▪ Hohes Verkehrsaufkommen entlang der Bun- seit Mitte 2017 (inklusive Verkehrs-be- desstraße 55. ruhigungsmaßnahmen) ▪ ÖPNV-Verbindung wurde sehr negativ bewer- ▪ Arbeitsplätze in den Nachbarorten tet, vor allem an den Abendstunden und am Elspe und Oedingen vorhanden Wochenende ▪ Gute Erreichbarkeit der Gewerbege- ▪ kaum Arbeitsplätze im Ort vorhanden biete in den Ortsteilen Grevenbrück und Meggen sowie in der Nachbarge- meinde Finnentrop Versorgung/ ▪ Kindergarten „Regenbogenland“ im ▪ Kaum Einkaufsmöglichkeiten im Ort vorhan- Infrastruktur Stadtteil vorhanden den ▪ Bäckerei (mit mobilem Versorgungs- ▪ Rückgang der örtlichen Gastronomie („Knei- angebot) und gastronomisches Ange- pensterben“) bot vorhanden ▪ Fehlende Treffpunkte und Räumlichkeiten für ▪ Gastronomie und Unterkünfte im Ort Jugendliche und Senioren vorhanden ▪ Kindergarten weist Defizite im Außengelände ▪ Gemeinschaftseinrichtung in Form der und in der Zuwegung auf Schützenhalle vorhanden ▪ Sanierungsbedarf beim Boden der Schützen- ▪ halle ▪ Keine öffentlichen Räumlichkeiten für kleinere Feste oder Veranstaltungen im Ort vorhanden ▪ Einschränkungen im Bereich des Internet- und Mobilfunkempfangs Vereinsleben ▪ Ehrenamtliche Grünflächenpflege ▪ Überalterung der Vereine durch die Bewohnerschaft ▪ Sportangebot ist auf Fußball beschränkt ▪ Aktives Vereinsleben mit gutem Zu- sammenhalt

Zukunftsfähigkeit Oberelspe zeichnet sich (ebenso wie der Nachbarort Oedingen) durch eine engagierte Bevölkerung aus. Zentrale Bereiche wie die Bushaltestelle oder der Lorenplatz werden ehrenamtlich gepflegt und weiterentwickelt, was zu hoher Akzeptanz und Steigerung der Aufenthaltsqualität führt. Gastwirt- schaften und Beherbergungsbetriebe im Ort haben Bedeutung für den Tourismus. Freizeit- und Sporteinrichtungen sind vorhanden und überwiegend in gutem Zustand, Arbeitsplätze und Einkaufs- möglichkeiten befinden sich im benachbarten Elspe. Die Zukunftsfähigkeit des Ortes ist somit durchaus als gegeben zu beschreiben, jedoch zeigt der erhebliche Bevölkerungsrückgang von knapp 13% seit dem Jahr 2000 die zukünftige Notwendigkeit von zielgerichteten Maßnahmen zum Erhalt und zur Steigerung der Lebensqualität für aller Genera- tionen, um einem weiteren Bevölkerungsrückgang möglichst entgegenzuwirken. Lokaler Handlungsbedarf • Gewährleistung barrierefreier und sicher zu begehender innerörtlicher Wegeverbindungen für Fußgänger und Radfahrer • Beseitigung von Gefahrenstellen im Umfeld des Kindergartens, lückenloser Ausbau der Fuß- wegeverbindungen in diesem Bereich • Bedarfsgerechte Weiterentwicklung der Gemeinschaftseinrichtung (Schützenhalle) um eine multifunktionale Nutzung für alle Generationen auch zukünftig gewährleisten zu können • Bekanntmachung des lokalen Angebotes für Jugendliche, bedarfsgerechte Weiterentwicklung in Absprache mit den NutzerInnen • Sicherstellen der Versorgung der älter werdenden, nicht mehr mobilen Bevölkerung, z.B. über mobile Verkaufsangebote oder Liefer-/Bestellmöglichkeiten • Verbesserungen im Bereich des Internet- und Mobilfunkempfangs

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Beitrag zur gesamtkommunalen Entwicklung Oberelspe dient der Stadt Lennestadt vorrangig als ländlich geprägter Wohnstandort in attraktiver landschaftlicher Umgebung. Durch die im Ort vorhandene Gastronomie und das Übernachtungsan- gebot trägt Oberelspe mit zur touristischen Profilierung der Stadt Lennestadt bei. Ortskernabgrenzung Oberelspe

Abgrenzung des Ortskerns als Fördergebiet für private Sanierungsmaßnahmen an historischen, ortsbild- prägenden Gebäuden; Hinweis: Öffentliche IKEK-Maßnahmen sind nicht an diese Abgrenzung gebunden. Ortskernabgrenzung (rote Linie) und denkmalgeschützte Gebäude (grüne Fläche) Darstellung ohne Maßstab, Stand Oktober 2018 © Geobasis NRWGeobasisdaten der Kommunen und des Landes NRW Kartengrundlage: ALKIS

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3.3 Grevenbrück

Übersichtskarte des Stadtteils ohne Maßstab Gebäudebestand/Struktur um Kartengrundlage © LAND NRW (2017) www.tim-online.nrw.de 1955 (Kernbereich des Ortsteils) TK25 Blatt 4814 Altenhundem

Einwohnerentwick- 2000 2005 2010 2017 lung (Einwohnersta- 3.075 3.875 3.820 3.612 tistik der Stadtverwal- ▪ Veränderung 2000 – 2017 (absolut) + 537 tung) ▪ Veränderung 2000 – 2017 (in %) + 17,46% ▪ Veränderung 2010 – 2017 (in %) - 5,45% Das heutige Grevenbrück ist aus den früheren Orten Förde und Grevenbrück entstanden. Historisch bedeutend ist die nur noch als Ruine existierende Peperburg (12. Jhrd.) der Edelherren von Gevore. Förde lag um die katholische Kirche St. Nikolaus an der Veischede; heute erinnert daran noch der För- der Platz. Grevenbrück lag gut 1 km weiter nördlich am Bahnhof in der Nähe der Lenne. Grevenbrück verdankt seinen Namen der „Grafenbrücke“, einem wichtigen Lenneübergang, an dem sich die alten Fernwege „Römerweg“ und „Heidenstraße“ kreuzten. Eine erste hölzerne Brücke über die Lenne ist seit 1395 nachweisbar. (Homepage der Stadt Lennestadt). Die Siedlungsentwicklung des Stadtteils vollzog sich vorrangig in Nord-Süd-Richtung entlang der heu- tigen B55 bzw. des Veischeder Baches. Grevenbrück war zwischen 1939 und 1969 Sitz des Amtes Bilstein. Das ehemalige Amtshaus wurde bis 1983 noch von der Stadtverwaltung Lennestadt genutzt und dient heute als Museum. Bereits seit 1879 ist Grevenbrück auch Standort eines Amtsgerichtes, seit 1969 ´Amtsgericht Lennestadt´. Darüber hinaus bildet der Ort eines der vier Versorgungszentren der Stadt Lennestadt (Einzelhandels- gutachten GfK, 2014).

Baudenkmäler ▪ Wohnhaus Kölner Str. 80 ▪ Altes Amtshaus Kölner Str. 57 ▪ Pfarrkirche St. Nikolaus, Baujahr 1887 ▪ Bahnhofsempfangsgebäude und Bahnsteigüber- ▪ Fachwerkhausensemble Kölner Str. 20 dachung ▪ Kriegerehrenmal „Mälo“ Kölner Straße ▪ Kreuzberg Kapelle ▪ Hofhaus Arenshof 2 (Bittmannshof), Bauj. 1711 ▪ Wohnhaus Kölner Str. 81, Baujahr 1913 ▪ Fachwerkhaus Twiene 2 ▪ Hl. Nepomuk-Figur ▪ Hofhaus Twiene 29 ▪ Evangelischer Friedhof „Auf der Hardt“

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Kulturbahnhof Historische Bebauung im Bereich „Twiene“

Ehemaliges Amtshaus: Museum Veischede im Bereich „Twiene“

Ehrenmal Wiesenfläche gegenüber dem Ehrenmal (an der Vei- schede); mögl. Standort für Fest-/ Veranstal-tungsort

Einrichtungen / Angebote in Grevenbrück: Gemeinschaftseinrichtungen ▪ KulturBahnhof (mit Trauzimmer) ▪ Gemeindehaus der ev Kirche ▪ Kath.Kirche ▪ OT Grevenbrück Jugendzentrum ▪ Pfarrheim Edith Stein ▪ Museum der Stadt Lennestadt ▪ Köv Bücherei Heimatmuseum ▪ Evangel. Kirche

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Schulen und Kindergarten ▪ Grundschule: St. Nikolaus-Schule ▪ Kindergarten St. Nikolaus Grevenbrück ▪ Lessing-Realschule ▪ Kindergarten Ratz & Rübe ▪ Förderschule: Janusz-Korczak-Schule Greven- ▪ Kinderhort der OT Grevenbrück brück, Förderschule Lernen und emotionale und soziale Entwicklung Ärzte, Apotheken Pflegedienste und -einrichtungen ▪ 3 Ärzte für Allgemeinmedizin ▪ Caritas Wohnhaus“ Focus“ , Lehmbergstraße ▪ 2 Zahnarzt-Praxen mit 5 Zahnärzten ▪ Pflegedienst Pflegeprofis (ab 2019) ▪ 1 Ärztin für Psychiatrie ▪ 1 Facharzt für Orthopädie ▪ 1 Praxis für Physiotherapie ▪ 1 Praxis für Logopädie ▪ 2 Apotheken Einkaufsmöglichkeiten, Dienstleistung und Gastronomie ▪ 1 Supermarkt (Vollsortiment) ▪ Gastronomie im EssBahnhof, ▪ 2 Lebensmittel-Discounter ▪ Gaststätte Born, ▪ 1 Bioladen ▪ China Restaurant, ▪ Div. Fach- u. Spezialgeschäfte (Elektro, Brillen, ▪ Pizzeria Rimini, Schmuck, Friseure, Möbel, Geschenkartikel ▪ Banken u Versicherungsbüros Wohnaccessoires, Telekommunikation, Schreibwa- ▪ Rechtsanwalt- und Notarkanzleien ren/Lotto, Tankstellen, Sportgeschäft) ▪ Schlüsseldienst ▪ 1 Metzgerei ▪ KFZ Werkstätten ▪ 1 Raiffeisen-Markt ▪ div. Handwerksbetriebe ▪ 2 Bäckereien Sportplätze und Turnhallen Sonstige Freizeitangebote ▪ Sportplatz ´An der Habuche´, Hohler Weg 25 ▪ Tennisplätze ´An der Habuche´, Hohler Weg 25 ▪ Sporthalle Realschule ▪ Schwimmbad im Schulzentrum ▪ Sportplatz/Kleinspielfeld an der Realschule ▪ Fitnessstudio ▪ Turnhalle Grundschule ▪ KulturBahnhof, EssBahnhof und MuseumsBahnhof Bolzplätze / Spielplätze ▪ Spielplatz Bahnhof / Spiel-LOK (aufgestellt 2014) ▪ Spielplatz Dörmecke ▪ Spielplatz Beethovenstraße ▪ Spielplatz Hangstraße / Hans-Mieles-Weg / Real- ▪ Spielplatz Börger's Wäldchen / Prof.-Albert-Boer- schule (Neubau 2012) ger-Str. ▪ Spielplatz Johannesstraße ▪ Spielplatz an der Kippel-Kapelle ▪ Spielplatz Realschule Grevenbrück, Lehmbergstr. Vereinsangebot (Auszug) ▪ Karnevals-Club, ▪ Feuerwehr ▪ Sportverein RWL (Fußball), ▪ HeimatvereinTV Grevenbrück e.V. ▪ Musikverein ▪ T. C. Grevenbrück 1975 e.V. ▪ Kolpingsfamilie Grevenbrück ▪ MGC Concordia Förde ▪ Schützenverein Grevenbrück ▪ MGV Grevenbrück ▪ Spielmannszug

Einkaufszentrum Freifläche an der Kölner Straße; mangelnde Gestal- tung

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Touristisches Angebot: Sehenswürdigkeiten / Baukultur ▪ Heimatmuseum / Museum der Stadt Lennestadt ▪ Kulturbahnhof („Essbahnhof“) ▪ Pepperburg ▪ Feuerwehrturm (mit Ausstellung) ▪ Mälo-Denkmal ▪ Denkmäler am Kulturweg Wanderrouten, Naturerlebnis ▪ Veischeder Sonnenpfad, ▪ Sauerland-Radring, Lennroute ▪ Wanderwege (SGV) ▪ Kulturweg (teilweise barrierefrei) Beherbergungsangebot ▪ 1 Anbieter Ferienwohnung ▪ 1 Anbieter Urlaub auf dem Bauernhof

Stärken, Schwächen, Zukunftsfähigkeit

Kriterien Stärken Schwächen Bevölkerung ▪ Nach deutlichem Bevölkerungs-zuwachs zwischen 2000 und 2005 nahm die Bevöl- kerung seither ab; per Saldo bleibt aber über den Gesamtzeitraum ab 2000 ein Wert von + 17,46 %. ▪ Im Durchschnitt geringfügig jüngere Al- tersstruktur im Vergleich zum übrigen Stadtgebiet. Ortsbild und - ▪ Förder Platz ▪ Es hat sich kein eindeutiger Ortskern her- struktur ▪ Bahnhof und Bahnhofsumfeld ausgebildet, an dem sich Versorgung und ▪ Altes Amtshaus (Museum) Gemeinschaftsleben konzentrieren. Bahn- hof, Nahversorgung, Schützenhalle und Förder Platz liegen weit voneinander ent- fernt. ▪ Leerstand von Läden / Geschäftsgebäu- den ▪ Defizite in der Grüngestaltung ▪ Gefahrenpunkte an der Kölner Straße (B55) Anbindung ▪ Verkehrsgünstige Lage mit guter Erreich- barkeit von Arbeitsplätzen und Versor- gungsangeboten im Stadtteil sowie in un- mittelbar angrenzenden Stadtteilen (z.B. Trockenbrück, Germaniahütte, Maumke/Meggen); ▪ Darüber hinaus gut erreichbar sind Finnentrop (10 Min.), Attendorn (15 Min.) und Olpe einschl. A45 (25 Min.) Richtung Frankfurt und Dortmund bzw. A4 Richtung Köln über die B55 sowie Altenhundem über die B 236 in ca. 15 Minuten ▪ Bahnhof; Lage an der Ruhr-Sieg-Bahn- strecke von Siegen nach Hagen ▪ ÖPNV Richtung Olpe, Altenhundem, Finnentrop, Meschede ▪ Überwiegend gute Internet-Anbindung Versorgung/ ▪ Kulturbahnhof („Essbahnhof“) ▪ Pfarrheim nicht barrierefrei Infrastruktur ▪ Offene Tür „Grevenbrück“ (Angebot für ▪ Schützenhalle renovierungsbedürftig (An- Jugendliche) strich, Boden) ▪ Angebot im Bereich der Grundversorgung ▪ Angebot an Kindergartenplätzen; St. Niko- ▪ Gutes Sport- und Freizeitangebot laus Kindergarten renovierungsbedürftig Vereinsleben ▪ Guter Zusammenhalt, gut organisierte Veranstaltungen, Pflege des Brauchtums durch Heimat- und Schützenverein, KCG ▪ Sport- und Gesangsangebot ▪ Grevenbrück aktiv (Dachverein)

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Leerstand Leerstand an der Kölner Straße

Straßensituation/Platz vor der Schützenhalle; funktio- Förder Platz; Neugestaltung geplant nal-gestalterische Mängel Zukunftsfähigkeit Grevenbrück verfügt als zweitgrößter Stadtteil über ein gutes Versorgungsangebot sowie eine der Größe angemessene Infrastruktur. Da zudem eine sehr gute Verkehrsanbindung existiert, ist der Stadtteil als uneingeschränkt zukunftsfähig einzustufen. Die im Vergleich jüngere Altersstruktur ist in diesem Zusammenhang als weiterer Positivfaktor anzusprechen. Lokaler Handlungsbedarf Die Defizite Grevenbrücks liegen vorrangig im städtebaulich-gestalterischen Bereich (Leerstand, Grüngestaltung), im Bereich der Verkehrsbelastung sowie in der Ausstattung mit Treffpunkten/ Ver- anstaltungsflächen. Konkret anzusprechen sind u.a.: • Gestaltungsmaßnahmen im Bereich des Förder Platzes • Einrichtung eines Fest-/Veranstaltungsplatzes bzw. Mehrgenerationenplatzes; ggf. gegenüber dem Ehrenmal im Veischedetal • Grüngestaltung, Attraktivierung sowie Erhöhung der Fußgängersicherheit im Bereich der Kölner Straße. Beitrag zur gesamtkommunalen Entwicklung Grevenbrück übernimmt innerhalb der Gesamtstadt wichtige Funktionen als Versorgungsstandort (Grundversorgung, medizinische Versorgung), Arbeitsplatzstandort sowie Schul- und Kindergarten- standort.

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Ortskernabgrenzung Grevenbrück

Abgrenzung des Ortskerns als Fördergebiet für private Sanierungsmaßnahmen an historischen, ortsbild- prägenden Gebäuden; Hinweis: Öffentliche IKEK-Maßnahmen sind nicht an diese Abgrenzung gebunden. Ortskernabgrenzung (rote Linie) und denkmalgeschützte Gebäude (grüne Fläche) Darstellung ohne Maßstab, Stand Oktober 2018 © Geobasis NRWGeobasisdaten der Kommunen und des Landes NRW Kartengrundlage: ALKIS

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3.4 Meggen, Maumke und Halberbracht

3.4.1 Meggen

Gebäudebestand/Struktur um 1955 Übersichtskarte des Stadtteils ohne Maßstab Kartengrundlage © LAND NRW (2017) www.tim-online.nrw.de (Kernbereich des Ortsteils) TK25 Blatt 4814 Altenhundem

Einwohner- 2000 2005 2010 2017 entwicklung 3.322 3.287 3.056 2.951 (Statistik der Stadt- Veränderung 2000 – 2017 (absolut) - 371 verwaltung) Veränderung 2000 – 2017 (in %) - 11,2 % Veränderung 2010 – 2017 (in %) - 3,4 % Die Entwicklung Meggens war lange Zeit stark vom Bergbau beeinflusst. Der Abbau von Schwefelkies in der Gegend des Ortes begann in den 1850er-Jahren. Begünstigt wurde die Entwicklung ab 1861 durch den Anschluss von Meggen an die Lennetalbahn von Hagen nach Siegen und die damit verbun- dene Verbesserung der Transportmöglichkeiten. Im Jahr 1951 entstand mit dem Siciliaschacht eine moderne, zentrale Förderanlage. Die Aufwärtsentwicklung erreichte im Jahr 1955 ihren Höhepunkt – die Einwohnerzahl von Meggen wuchs auf rd. 4.600 an. Zeitweise war der Grubenbetreiber (Sachtleben AG) der größte Zinkförderer in Europa. Veränderte Weltmarktbedingungen und Umweltanforderungen machten mit der Zeit den weiteren Abbau von Schwefelkies unrentabel, so dass der Förderbetrieb im Jahr 1992 eingestellt wurde. (Homepage der Stadt Lennestadt). Ausdruck eines positiven Strukturwan- dels sind vor allem die auf dem ehemaligen Bergbaugelände errichteten Sauerlandpyramiden, bei de- nen es sich um ein Produktions-, Informations- und Schulungszentrum im Bereich der Naturheilkunde handelt. Der Siedlungskern (s. Karte 1955) erstreckt sich entlang der Meggener Straße und der Bahnlinie. Hinzu traten die Gruben im Norden und Nordosten mit angeschlossenen Siedlungen. In der Zeit nach 1955 entwickelte sich Meggen vorrangig in Richtung Westen und wuchs mit Maumke zusammen. Mit derzeit 2.951 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2017) ist Meggen nach Altenhundem und Greven- brück der drittgrößte Ortsteil von Lennestadt. Der Ort bildet eines der vier Versorgungszentren der Stadt (Einzelhandelsgutachten GfK, 2014). Baudenkmäler ▪ Kath. Pfarrkirche St. Bartholomäus, Baujahr ▪ Arbeitersiedlung In der Wolbecke 1895/96 ▪ Umspannwerk, Meggener Str. 12 ▪ Pfarrhaus Bartholomäusweg 3, Baujahr 1915 ▪ Schachtanlage Sicilia ▪ Hofhaus Im Hof 7, Baujahr 1765 ▪ Heiligenhäuschen ▪ Kriegerehrenmal Baujahr 1933 ▪ Barbara Statue ▪ Stollnmundloch Wolbecke 21 ▪ Grabdenkmal für französische Kriegsgefangene ▪ Ehem. Kraftzentrale, Meggener Str. 7b

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Ehrenmal Grubenstr. / St. Barbara-Statue

Lenne, Barbaraufer Grubenstr. / Wegekreuz

Einrichtungen / Angebote in Meggen: Gemeinschaftseinrichtungen ▪ Schützenhalle ▪ Pfarrheim Schulen und Kindergarten ▪ Grundschule: Franziskus-Schule (Hauptstandort) ▪ Kindergarten/Familienzentrum St. Bartholomäus ▪ Hauptschule: Anne-Frank-Schule ▪ Realschule: St. Barbara-Schule ▪ Sekundarschule Hundem-Lenne Ärzte, Apotheken Pflegedienste und -einrichtungen ▪ 1 Facharzt für Chirurgie, Allgem. Mediziner ▪ 1 Pflegedienst (mobil) ▪ 1 Zahnarzt ▪ 1 Apotheke Einkaufsmöglichkeiten, Dienstleistung und Gastronomie ▪ 1 Supermarkt (Vollsortiment) ▪ Gaststätten ▪ 1 Bäckerei ▪ 1 Grillrestaurant Sportplätze und Turnhallen Sonstige Freizeitangebote ▪ Sportplatz Kölner Straße 126 ▪ Lenne-Therme ▪ Sporthalle Grundschule ▪ Haldengarten ▪ Ohlsporthalle ▪ Theater der Stadt Lennestadt / Pädagogisches ▪ Sporthalle Realschule Zentrum (Kulturgemeinde Hundem-Lenne e.V.) Bolzplätze / Spielplätze ▪ Bolzplatz Eiling ▪ Spielplatz Auf´m Ohl

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▪ Bolzplatz Heinrich-Heine-Straße ▪ Spielplatz Wolbecke ▪ Spielplatz Schniers Wiese ▪ Spielplatz Grundschule Meggen (Johannes-Dosch- ▪ Spielplatz Heinrich-Heine-Straße Str.) ▪ Spielplatz Grüne ▪ Skateranlage am Schulzentrum Vereinsangebot (Auszug) ▪ Heimatverein Meggen ▪ LSV Luftsportverein Lennestadt ▪ Meggener Knappenkapelle 1883 e.V. ▪ MGV Meggen ▪ Musikverein Tambourcorps Meggen ▪ Schützenverein Meggen ▪ Kolpingfamilie Meggen

Franziskus-Schule Schulplatz / Johannes-Dosch-Straße

Touristisches Angebot: Sehenswürdigkeiten / Baukultur ▪ Sauerland-Pyramiden (Galileopark, Rayonex Bio- ▪ Kulturfest, Lenne lebt medical) ▪ Sicilia Schacht, Bergbaumuseum Wanderrouten, Naturerlebnis ▪ Wanderrouten ▪ Lenneroute ▪ SGV-Hütte Beherbergungsangebot ▪ 1 Ferienwohnung

Stärken, Schwächen, Zukunftsfähigkeit

Kriterien Stärken Schwächen Bevölkerung ▪ Die Altersstruktur entspricht von ge- ▪ Starker Bevölkerungsrückgang seit 2000 ringfügigen Ausnahmen abgesehen (11,2 %) auf derzeit rund 2.950 von ursprüng- (geringerer Wert in den Altersgruppe lich 4.600 50-59) dem Durchschnitt der Gesamt- stadt und damit etwa im Landesdurch- schnitt. Ortsbild und - ▪ Platz am Ehrenmal ▪ Bahnhofsgebäude und Bahnhofsumfeld, Un- struktur ▪ Neubau der modernen Moschee terführung ▪ Renaturiertes Lenneufer ▪ Leerstand von Geschäftsgebäuden ▪ Sauerland-Pyramiden, Siciliaschacht, ▪ Grundschul-Schulhof Haldengarten ▪ Gefahrenpunkte an der Ortsdurchfahrt ▪ Fehlender attraktiver Wohnraum für Ältere Anbindung ▪ Verkehrsgünstige Lage mit guter Er- ▪ reichbarkeit von Arbeitsplätzen; er- reichbar sind z.B. Altenhundem (5

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Min.), Finnentrop (15 Min.) und Olpe einschl. A45 (30 Min.) ▪ Gute ÖPNV-Anbindung ▪ Gute Breitband-Anbindung Versorgung/ ▪ Grundversorgungsangebot im Ort so- ▪ Rückgang des Einzelhandel- und Dienstleis- Infrastruktur wie gut erreichbare weitere Angebote tungsangebotes ▪ Schul-/Kindergartenstandort ▪ Ausstattung von Spielplätzen ▪ Freizeit-/Sportangebot Vereinsleben ▪ Vitales Vereinsleben ▪

Bahnhofsgebäude Unterführung am Bahnhofsgebäude

Leerstand Geschäfts-Leerstand

Zukunftsfähigkeit Meggen verdankte seine ehemals positive Entwicklung dem Bergbau und war in der Folge nach Be- endigung des Abbaus in erheblichem Maße von Bevölkerungs- und Funktionsverlust betroffen. Ins- gesamt verringerte sich die Bevölkerungszahl bis heute um rund 2.000. Daher besteht die zentrale Aufgabe darin, die Attraktivität des Ortskerns und die Wohnqualität in Meggen aufrecht zu erhalten und gezielt zu stärken. In dieser Hinsicht sind bereits Maßnahmen ergriffen worden und weitere ge- plant. Grundsätzlich bestehen damit trotz der Negativentwicklung vergangener Jahre gute Perspek- tiven, die Abwärtsentwicklung zu stoppen.

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Lokaler Handlungsbedarf Die zentralen Ansatzpunkte zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität und der Funktion des Ortskerns sind als „Schwäche“ unter dem Punkt Ortsbild/- struktur benannt. Für die Bereiche Bahnhofsgebäude/-umfeld und Grund- schul-Schulhof sind bereits Maßnahmen geplant bzw. in Vorbereitung (u.a. Workshop zur Ortsentwicklung Meggen im Januar 2018). Ein Problem stellt die Situation im Bereich der Meggener Straße dar. So- wohl der Leerstand von Geschäftsgebäuden als auch die Verkehrssituation (Gefahrenpunkte) bedürfen einer Lösung.

Beitrag zur gesamtkommunalen Entwicklung Meggen liegt zentral im Stadtgebiet und übernimmt folgerichtig auch zentrale Funktionen als wichtiger Schul- und Kindergartenstandort sowie Standort der Lenne-Therme und des Theaters der Stadt Len- nestadt / Pädagogischen Zentrums. Ortskernabgrenzung Meggen

Abgrenzung des Ortskerns als Fördergebiet für private Sanierungsmaßnahmen an historischen, ortsbild- prägenden Gebäuden; Hinweis: Öffentliche IKEK-Maßnahmen sind nicht an diese Abgrenzung gebunden. Ortskernabgrenzung (rote Linie) und denkmalgeschützte Gebäude (grüne Fläche) Darstellung ohne Maßstab, Stand Oktober 2018 © Geobasis NRWGeobasisdaten der Kommunen und des Landes NRW Kartengrundlage: ALKIS

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3.4.2 Maumke

Gebäudebestand/Struktur um 1955 Übersichtskarte des Stadtteils ohne Maßstab Kartengrundlage © LAND NRW (2017) www.tim-online.nrw.de (Kernbereich des Ortsteils) TK25 Blatt 4814 Altenhundem

Einwohner- 2000 2005 2010 2017 entwicklung 2.328 2.314 2.201 2.147 (Statistik der Stadt- Veränderung 2000 – 2017 (absolut) - 181 verwaltung) Veränderung 2000 – 2017 (in %) - 7,77% Veränderung 2010 – 2017 (in %) - 2,45% Eine ständige Besiedlung des Talkessels um Maumke ist ab dem 9. Jahrhundert anzunehmen. Die Anzahl der als Lehen bewirtschafteten Höfe erreichte die Zahl 11, welche jahrhundertelang nicht über- schritten wurde. Die Siedlung trug den Namen Motenbeke, aus dem sich später die Ortsbezeichnung Maumke entwickelte. Zeitweise konnten sich in Maumke die Eisenbearbeitung und das Hüttenwesen etablieren. Es begann um 1750 mit dem „Maumker Hammer“ und endete mit der Schließung des „Walz- werks Christinenhütte“im Jahr 1929. Aufgrund der unmittelbaren Nachbarschaft des Bergdorfes Meg- gen profitierte Maumke von dem dort beginnenden Bergbau, der einherging mit der Eröffnung der Bahn- linie Ruhr-Sieg-Strecke im Jahr 1861. Der Bergbau kam allerdings im Jahr 1992 zum Erliegen. Noch um 1955 (s. Karte) war Maumke als sehr offene, sehr weit auseinandergezogene Siedlung zu charakterisieren. Seither wurde der Siedlungsbereich in Teilen verdichtet und um neue Baugebiete an den Rändern ergänzt. Ein historischer „Kern“ im engeren Sinne existiert daher nicht. Als „zentraler Be- reich“ ist aber der östliche Teil der Agathastraße von der Kirche bis zur Fleischerei Völmicke (Am Rott) anzusprechen.

Alte Schule Kirche St. Agatha

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Jugendhütte (innen) Spielplatz hinter der Kirche

Baudenkmäler ▪ Sowjetischer Ehrenfriedhof

Einrichtungen / Angebote in Maumke: Gemeinschaftseinrichtungen ▪ Alte Schule (Agathastraße) Schulen und Kindergarten ▪ Grundschule: Franziskus-Schule (Teilstandort) ▪ Katholischer Kindergarten Maumke Ärzte, Apotheken Pflegedienste und -einrichtungen ▪ 1 Facharztpraxis für Allgemeinmedizin, Sportmedi- ▪ Richard-Winkel-Seniorenzentrum zin, Chirotherapie ▪ 1 Apotheke Einkaufsmöglichkeiten, Dienstleistung und Gastronomie ▪ 1 Fleischerei ▪ 1 Bäckerei Sportplätze und Turnhallen Sonstige Freizeitangebote ▪ Sportplatz Hallenweg ▪ Tennisplätze Am Bauken ▪ Sporthalle Grundschule Bolzplätze / Spielplätze Spielplätze ▪ Bolzplatz Grundschule Maumke (Neubau 2012) ▪ Spielplatz Hasenpfad ▪ Spielplatz Alte Schule / Hofaue ▪ Spielplatz Grundschule Maumke (Neubau 2012) ▪ Spielplatz Am Kindergarten Vereinsangebot (Auszug) ▪ Kath. Frauengemeinschaft ▪ TC Maumke e.V. ▪ Sportverein Maumke ▪ Männerchor ▪ Schützenverein Maumke e.V. ▪ Frauenchor

Apotheke / Fleischerei Platz Agathastr. /Am Rott

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Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Stadt Lennestadt Der Schatz im Sauerland

Touristisches Angebot: Sehenswürdigkeiten / Baukultur etc. ▪ Kein relevantes Angebot

Stärken, Schwächen, Zukunftsfähigkeit

Kriterien Stärken Schwächen Bevölkerung ▪ Die im Durchschnitt jüngere Alters- ▪ Die Bevölkerungszahl ist seit 2000 um ca. 7,8 struktur im Maumke weist auf einen im % zurückgegangen Vergleich zum übrigen Stadtgebiet hö- heren Anteil junger Familien hin. Ortsbild und - ▪ Sehr offene, durchgrünte Struktur mit ▪ Kein ausgeprägter historischer Kern struktur großen Grundstücken und Freiflächen ▪ Kein zentraler Dorfplatz/Treffpunkt ▪ Gefahrenpunkte: Dinselstr., Bilsteinerweg, Parksituation (vor allem KiGa und Schule) ▪ Fehlende Wegeverbindungen bzw. fehlende Beleuchtung (Schützenhalle – Bauken) sowie fehlende Bänke Anbindung ▪ Verkehrsgünstige Lage mit guter Er- reichbarkeit von Arbeitsplätzen und Versorgungsangeboten; erreichbar sind z.B. Altenhundem (8 Min.), Finnentrop (15 Min.) und Olpe einschl. A45 (30 Min.) ▪ Gute ÖPNV-Anbindung Versorgung/ ▪ „Alte Schule“ (Gemeinschafts-einrich- ▪ Zustand und Ausstattung der „Alten Schule“ Infrastruktur tung) ▪ Sanierungsbedarf Schützenhalle (u.a. sani- ▪ Seniorenzentrum täre Anlagen) ▪ Grundschule ▪ Kindergarten sanierungsbedürftig ▪ Jugendhütte ▪ Fehlende U6-Spielangebote ▪ Fleischerei und Bäckerei vor Ort ▪ Angebot an Dienstleistungen hat abgenom- men Vereinsleben ▪ Gutes/befriedigendes Vereinsangebot

Kindergarten Dinselstraße

Zukunftsfähigkeit Der Stadtteil Maumke ist im Hinblick auf Wohnqualität und Infrastrukturausstattung weit überwiegend sehr positiv einzuschätzen. Dies belegt auch die im Vergleich jüngere Altersstruktur. Die im Ort feh- lende Lebensmittelversorgung schlägt dabei kaum zu Buche, da diese Angebote in Meggen bzw.

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Altenhundem gut erreichbar sind. Maumke ist daher trotz des leichte Bevölkerungsrückgangs als zu- kunftsfähig einzustufen. Lokaler Handlungsbedarf In Maumke sind vorrangig die nachfolgend benannten Punkte zu benennen: • Zustand und Ausstattung der „Alten Schule“ • Verkehrssituation "Dinsel" (Gefahr für Schulkinder) • Wege/Beleuchtung: Baukentreppe Agathastraße, Verbindungsweg Sportplatz – Tennisplatz. Beitrag zur gesamtkommunalen Entwicklung Maumke bildet innerhalb des Stadtgebietes einen attraktiven Wohnstandort, der darüber hinaus keine wichtigen Funktionen für Lennestadt insgesamt übernimmt. Ortskernabgrenzung Maumke

Abgrenzung des Ortskerns als Fördergebiet für private Sanierungsmaßnahmen an historischen, ortsbild- prägenden Gebäuden; Hinweis: Öffentliche IKEK-Maßnahmen sind nicht an diese Abgrenzung gebunden. Ortskernabgrenzung (rote Linie) und denkmalgeschützte Gebäude (grüne Fläche) Darstellung ohne Maßstab, Stand Oktober 2018 © Geobasis NRWGeobasisdaten der Kommunen und des Landes NRW Kartengrundlage: ALKIS

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3.4.3 Halberbracht

Übersichtskarte des Stadtteils ohne Maßstab Gebäudebestand/Struktur um 1955 Kartengrundlage © LAND NRW (2017) www.tim-online.nrw.de (Kernbereich des Ortsteils) TK25 Blatt 4814 Altenhundem

Einwohnerentwick- 2000 2005 2010 2017 lung (Einwohnersta- 1.153 1.128 1.085 1.021 tistik der Stadtverwal- ▪ Veränderung 2000 – 2017 (absolut) -132 tung) ▪ Veränderung 2000 – 2017 (in %) -11,45% ▪ Veränderung 2010 – 2017 (in %) -5,90% Der Stadtteil Halberbracht liegt zentral im Stadtgebiet zwischen dem Elspe- und dem Lennetal im Land- schaftsbereich des Homert- und Rothaargebirges. Das ehemalige Bergbaudorf wurde 1279 erstmals urkundlich erwähnt und zählt heute, mit 1.013 Einwohnern zu den mittelgroßen Stadtteilen. Nach jahr- hundertelanger Bergbautätigkeit ist die Produktion der letzten Grube 1992 eingestellt worden, im Schachtgebäude wurde das Bergbaumuseum Siciliaschacht eingerichtet. Halberbracht liegt zwischen den Bundesstraßen 55 und 236, welche beide über die zentrale Ortsdurch- fahrtsstraße erreicht werden können. An den höchstgelegenen Stadtteil Lennestadts grenzen große Wald- und Wiesenflächen an, es bestehen vielfältige Wege- und Blickverbindungen zur umgebenden Landschaft, in der kalten Jahreszeit ist Wintersport möglich.

HJE Fest- und Schützenhalle Historische Fachwerkgebäude im Ortskernbereich

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Vielfältiges Freizeitangebot Spielplatzanlage mit Sitzmöglichkeiten

leerstehende Erdgeschosszone Umnutzung der Alten Schule: Feuerwehrgerätehaus mit Wohnungen im Obergeschoss

Halberbracht verfügt über eine eigne Website (www.Halberbracht.net) auf der über die Geschichte des Ortes, Vereine, öffentliche Einrichtungen, Veranstaltungen etc. informiert wird.

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Einrichtungen / Angebote in Halberbracht: Gemeinschaftseinrichtungen ▪ HJE Fest- und Schützenhalle ▪ „Alte Hütte“ und „Clubheim“ des TUS Haberbracht ▪ Pfarrheim St. Peter und Paul Halberbracht ▪ Skihütte Halberbracht ▪ Sportplatz des TUS Halberbracht Schulen und Kindergarten ▪ Kath. Kindergarten Halberbracht Ärzte, Apotheken Pflegedienste und -einrichtungen ▪ - ▪ - Einkaufsmöglichkeiten, Dienstleistung und Gastronomie ▪ Metzgerei Eickhoff ▪ Restaurant Püttmanns Hof ▪ Skihütte Halberbracht ▪ Eickhoffs Landgasthof Sportplätze und Turnhallen Sonstige Freizeitangebote ▪ - ▪ - Bolzplätze Spielplätze ▪ - ▪ - Vereinsangebot (Auszug) ▪ MGV „St. Johannes“ 1800 Halberbracht ▪ TUS Halberbracht 1924 e.V. ▪ Schützenverein Halberbracht ▪ Freiwillige Feuerwehr Halberbracht ▪ Tamboucorps Halberbracht ▪ Förderverein Kindergarten

Sporthalle Soccer-Anlage im Außenbereich der Sporthalle

Touristisches Angebot:

Sehenswürdigkeiten / Baukultur ▪ Bergbaumuseum Siciliaschacht Wanderrouten, Naturerlebnis ▪ Vielzahl regionaler Wanderwege und Themenrouten ▪ Die Lenneroute führt durch das benachbarte im Umfeld des Ortes Meggen und tangiert den Nachbarortsteil Elspe am westlichen Ortsausgang Beherbergungsangebot ▪ Ferienwohnung Ingrid Alfes ▪ ▪ Landgasthof Eickhoff

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Stärken, Schwächen, Zukunftsfähigkeit

Kriterien Stärken Schwächen Bevölkerung ▪ Bevölkerungsrückgang um 11,45% seit 2000 ▪ Der Anteil der Jugendlichen zwischen 20 und 29 Jahren liegt in Halberbracht unter dem Durchschnittswert der Gesamtstadt Ortsbild und - ▪ Die Gebäude im Ortskernbereich sind ▪ Pflege der öffentlichen Grünanlagen verbes- struktur überwiegend in gutem Zustand serungsfähig, Verschmutzung durch Müll und Hundekot ▪ Geringe Aufenthaltsqualität im Bereich der Freiflächen südlich der Schützenhalle, kaum Nutzungsmöglichkeiten ▪ geringer Anteil an ortsbildprägender, histori- scher Bausubstanz Anbindung ▪ Gute Erreichbarkeit der Gewerbe-ge- ▪ Starker LKW-Verkehr belastet den Stadtteil biete in den Nachbarortsteilen Elspe, ▪ Gefahr durch fehlende geschwindigkeits- Grevenbrück und Meggen sowie in der hemmende Gestaltung der Ortsein- und – Nachbargemeinde Finnentrop ausfahrten, ▪ Parksituation entlang der Halberbrachter Straße mangelhaft. ▪ Gefahrenpunkt durch fehlende Querungs- möglichekeit am Kindergarten und der Bus- haltestelle. ▪ Aufgrund der Hanglage sind Bewohner größ- tenteils auf den Privat-PKW angewiesen Versorgung/ ▪ Gastronomie und Übernachtungsan- ▪ Nach Schließung des Dorfladens keine Ver- Infrastruktur gebot im Ort vorhanden sorgungsmöglichkeit in Halberbracht mehr ▪ Sporthalle und Socceranlage im Ort vorhanden vorhanden ▪ Durch die Schließung der Grundschule ist die ▪ Im Pfarrheim wird die Möglichkeit ei- Anfahrt für die Schüler deutlich länger und nes Kinder- und Jugendtreffs angebo- weiter geworden. Es existiert keine Schulbus- ten linie in Richtung Elspe ▪ Die Schützenhalle/ Gemeinschafts- ▪ In Teilbereichen des Ortes Einschränkungen einrichtung genügt allen Anforderun- beim Internetempfang gen ▪ Einkaufsmöglichkeiten im Nachba- rortsteil Elspe Vereinsleben ▪ Aktives Vereinsleben und ehrenamtli- ▪ Vereine stehen vor der Problematik der Über- ches Engagement der Bürgerschaft alterung. ▪ vielfältige Feste und Veranstaltungen

Zukunftsfähigkeit Halberbracht zeichnet sich durch seine aktive Bevölkerung aus, denen eine Vielzahl von öffentlichen Einrichtungen im Bereich Sport- und Freizeit zur Verfügung steht. Schützenhalle, Sporthalle, Soccer- Anlage und Spielplätze mit Aufenthaltsmöglichkeiten für Erwachsene finden sich im Ort. Trotz dieser guten Grundvoraussetzungen ist ein Bevölkerungsrückgang von knapp 11,5% seit 2000 zu beobach- ten, welcher sich allerdings seit dem Jahr 2010 auf knapp 6% abgeschwächt hat. Mit aktuell knapp über 1.000 Einwohnern ist die Zukunftsfähigkeit als Wohnstandort mit vielfältigen Beziehungen zur umgebenden Landschaft durchaus gegeben, für die alternde Bevölkerung sollten Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Lebensqualität und Selbstständigkeit bedarfsgerecht umge- setzt werden. Lokaler Handlungsbedarf • Aufwertung der zentralen Freiflächen/Grünanlagen: Herstellung von durchgehender Barriere- freiheit, Steigerung der Nutzungsmöglichkeiten, gestalterische Aufwertung • Verkehrsberuhigung der Ortsdurchfahrt, Entschärfung von Gefahrensituationen für Fußgänger

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• Sicherstellen der Versorgung der älter werdenden, nicht mehr mobilen Bevölkerung, z.B. über mobile Verkaufsangebote oder Liefer-/Bestellmöglichkeiten • Verbesserungen im Bereich des Internetempfangs für unterversorgte Teilbereiche im Ort Beitrag zur gesamtkommunalen Entwicklung Halberbracht dient der Stadt Lennestadt vorrangig als ländlich geprägter Wohnstandort in attraktiver landschaftlicher Umgebung. Die Wintersportanlage mit Skilift und Skihütte am westlichen Ortsrand werden auch über den Stadtteil hinweg besucht/genutzt. Ortskernabgrenzung Halberbracht

Abgrenzung des Ortskerns als Fördergebiet für private Sanierungsmaßnahmen an historischen, ortsbild- prägenden Gebäuden; Hinweis: Öffentliche IKEK-Maßnahmen sind nicht an diese Abgrenzung gebunden. Ortskernabgrenzung (rote Linie) und denkmalgeschützte Gebäude (grüne Fläche) Darstellung ohne Maßstab Stand Oktober 2018 © Geobasis NRWGeobasisdaten der Kommunen und des Landes NRW Kartengrundlage: ALKIS

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3.5 Saalhausen, Langenei und Kickenbach

3.5.1 Saalhausen

Gebäudebestand/Struktur um 1955 (Kernbereich des Ortsteils) TK25 Blatt 4814 Altenhundem - 4815_Schmallenberg

Übersichtskarte des Stadtteils ohne Maßstab Kartengrundlage © LAND NRW (2017) www.tim-online.nrw.de

Einwohnerentwicklung 2000 2005 2010 2017 (Einwohnerstatistik der 1.889 1.979 1.926 1.799 Stadtverwaltung) Veränderung 2000 – 2017 (absolut) - 90 Veränderung 2000 – 2017 (in %) - 4,76% Veränderung 2010 – 2017 (in %) - 6,59% Der Name des Dorfes wird in dem Güterverzeichnis des Grafen Ludwig von Arnsberg (1281–1313) erstmals erwähnt. Der Ursprung des Namens "Saalhausen" wurde vermutlich aber von dem Wort "Saal" abgeleitet. "Saal" wurden früher die Sitze des Kleinadels genannt (vgl. Saalburg). Diesen Adelssitz gab es auch in Saalhausen vermutlich auf dem Schulten Hof. Im Jahr 1660 kam es zum Ausbruch der Pest in der Umgebung von Saalhausen. Am 14. Mai 1848 brach ein Feuer in dem Dorf aus und zerstörte 33 Gebäude. Ab 1843 bildete das Kirchspiel Saalhausen eine eigene politische Gemeinde. Zur ehemaligen Gemeinde Saalhausen gehörten die Ortschaften Saalhausen, Störmecke, Hilmeke und Gleierbrück. Am 1. Juli 1969 ging durch die Kommunalreform die Gemeinde in der Stadt Lennestadt auf. Der ursprüngliche Siedlungskern mit einer großen Zahl an denkmalgeschützten Fachwerkgebäuden ist in der Karte von 1955 gut erkennbar. Im Zuge eines deutlichen Bevölkerungszu- wachses in den 1970er/80er Jahren er- weiterte sich der Siedlungsbereich vor- rangig Richtung Westen sowie - losge- löst vom historischen Kern - im Nordos- ten. Seit 1973 ist Saalhausen Luftkurort und verfügt über ausgedehnte Kuranlagen, die mit Realisierung des Bewegungs- parks TalVITAL umfassend attraktiviert wurden. Zur umfassenden Information über den Ort, das Freizeit- und Touris- musangebot sowie Veranstaltungen un- terhält der Verkehrs- und Kneippverein Saalhausen e.V. eine sehr gut gestal- tete Webseite: www.saalhausen.de.

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Baudenkmäler ▪ Fachwerkhaus Auf der Stenn 2, Baujahr 1725 ▪ Wohnhaus Winterberger Str. 53 ▪ Fachwerkhaus Auf der Stenn 4, Baujahr 1719 ▪ Fachwerkhaus Amselstr. 1, Baujahr 1705 ▪ Fachwerkhaus Winterberger Str. 23 ▪ Hofanlage Auf der Jenseite 10 ▪ Fachwerkhaus Winterberger Str. 30 ▪ Hofhaus In den Peilen 7, Baujahr 1848 ▪ Fachwerkhaus Winterberger Str. 35 ▪ Pfarrkirche St. Jodokus ▪ Fachwerkhaus Winterberger Str. 41 ▪ Schulgebäude, Fasanenweg 5 ▪ Fachwerkhaus Winterberger Str. 45 ▪ Trigonometrischer Punkt TP-Nr. 4814, Rädmerig ▪ Hofhaus Winterberger Str. 46 ▪ Trigonometrischer Punkt TP-Nr. 4815, Lümberg ▪ Fachwerkhaus Winterberger Str. 51

Historische Fachwerkgebäude (Baudenkmal) Kur- und Bürgerhaus, Tourist-Information

Gestaltung an der Lenne Lenneroute

Blick über die Lenne zur St. Jodokus Kirche Gastronomie an der Lenne

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Einrichtungen / Angebote in Saalhausen: Gemeinschaftseinrichtungen ▪ Kur- und Bürgerhaus Schulen und Kindergarten ▪ Grundschule: Marienschule ▪ Kindergarten Saalhausen Ärzte, Apotheken Pflegedienste und -einrichtungen ▪ 2 Ärzte für Allgemeinmedizin ▪ Seniorenheim (in Planung) ▪ 1 Fachärztin für Neurologie | Psychotherapie ▪ 1 Zahnarzt Einkaufsmöglichkeiten, Dienstleistung und Gastronomie ▪ 1 Lebensmittelladen ▪ 4 Cafés ▪ Dorfladen Saalhausen Metzgerei & Bäckerei ▪ 5 Restaurants ▪ Liesel´s kleiner Laden ▪ Handwerksbetriebe ▪ 1 Getränkemarkt Sportplätze und Turnhallen Sonstige Freizeitangebote ▪ Sportplatz Fasanenweg ▪ Naturerlebnisbad Saalhausen ▪ Tennisplätze Fasanenweg Bolzplätze / Spielplätze Spielplätze ▪ Bolzplatz Fasanenweg ▪ Spielplatz Winterberger Str. ▪ Spielplatz Adlerstraße ▪ Spielplatz GS Saalhausen / Fasanenweg / Sport- ▪ Spielplatz Am Sportplatz (Seilzirkus) platz ▪ Spielplatz Böddes ▪ Mountainbike-Parcours Vereinsangebot (Auszug) ▪ Verkehrsverein Saalhausen e. V. ▪ Musikverein Saalhausen e.V. ▪ TSV Saalhausen e.V. ▪ TC Saalhausen Lennestadt e.V. ▪ Förderverein Naturbad Saalhausen e.V. ▪ TSV Saalhausen 1910 e.V. ▪ Karnevalsgesellschaft Rote Funken e.V. ▪ Verein Freizeitzentrum e.V. ▪ Heimatstube Saalhausen ▪ Förderkreis für Gesundheit und Freizeitgestaltung ▪ Schützenverein e.V.

Spielplatz Hinweisschilder zu vielfältigen Angeboten

Touristisches Angebot: Sehenswürdigkeiten / Baukultur ▪ TalVITAL ▪ Fachwerkhäuser / Fachwerkhöfe ▪ Naturerlebnisbad ▪ Veranstaltungen: Stark im Park, Oldtimer-Treff, Bike-Festival, Karneval Wanderrouten, Naturerlebnis ▪ Wanderwege, geführte Wanderungen ▪ Planwagenfahrten ▪ Lenneroute ▪ Bike Arena

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Beherbergungsangebot, Gastronomie ▪ 5 Hotels ▪ Gasthöfe, Cafe's ▪ 10 Anbieter Ferienhäuser/-wohnungen

Infotafel TalVITAL TalVITAL

Wassertret-Anlage (Kneipp) Pavillon

Stärken, Schwächen, Zukunftsfähigkeit

Kriterien Stärken Schwächen Bevölkerung ▪ Altersstruktur im Durchschnitt der Ge- ▪ Nach leichtem Bevölkerungszuwachs zwi- samtstadt, Altersgruppe der 20-29jäh- schen 2000 und 2005 nahm die Bevölkerung rigen leicht unterdurchschnittlich be- danach wiederum ab, so dass sich von 2000 setzt – 2017 insgesamt ein Verlust von rund 4,8% ergibt. Ortsbild und - ▪ Sehr gepflegter historischer Ortskern ▪ Verkehrssituation und Gestaltung vom Gefah- struktur mit denkmalgeschützten Fachwerkge- renpunkt Brücke bis zum Kur- und Bürger- bäuden (überwiegend guter Zustand) haus und Naturerlebnisbad ▪ Sehr geringer Leerstand ▪ Parkplatzsituation (Tagestourismus) ▪ Kurpark / TalVITAL ▪ Zustand des alten Bahnweges Anbindung ▪ Verkehrsgünstige Lage mit guter Er- ▪ Schlechte Breitband-Anbindung reichbarkeit von Arbeitsplätzen und Versorgungsangeboten; erreichbar sind z.B. Altenhundem (12 Min.), Schmallenberg (13 Min.) und Olpe ein- schl. A45 (38 Min.) ▪ Gute ÖPNV-Anbindung

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Versorgung/ ▪ Grundversorgung (aktuell noch) vor ▪ Sanitäranlagen und Beleuchtung im Kur- und Infrastruktur Ort Bürgerhaus ▪ Kur- und Bürgerhaus ▪ Gutes Kindergartenangebot; Jugend- treff ▪ Gutes Freizeit-/Sportangebot Vereinsleben ▪ Sehr gutes Vereinsangebot und gute ▪ Zunehmende Überalterung der Vereine Zusammenarbeit der Vereine Zukunftsfähigkeit Saalhausen ist als durchgängig „vitaler“ Stadtteil anzusprechen, der als Luftkurort mit einem umfang- reichen touristischen Angebot große Nachfrage weckt. Da auch Ortsbild und -struktur sowie Infra- struktur- und Versorgungsangebot - abgesehen vom Internet - kaum Defizite aufweisen, kann Saal- hausen als uneingeschränkt zukunftsfähig gelten. Lokaler Handlungsbedarf Der Handlungsbedarf in Saalhausen bezieht sich vorrangig auf Maßnahmen zur weiteren Aufwertung und Attraktivierung: • Verkehrssituation und Gestaltung vom Gefahrenpunkt Brücke bis zum Kur- und Bürgerhaus und Naturerlebnisbad • Neugestaltung Verbindungsweg Naturerlebnisbad Stelenplatz entlang des Baches • Neugestaltung (-ordnung) des Stelenplatzes an der Lenne • Attraktivierung des Naturerlebnisbades • Neugestaltung des Barfußpfades im TalVITAL • Bike-O-Drom: Erweiterung mit Geschicklichkeitsparcours • Neugestaltung bzw. Attraktivierung Walderlebnispfad. Beitrag zur gesamtkommunalen Entwicklung Saalhausen bildet mit dem TalVITAL einen deutenden touristischen Anziehungspunkt in Lennestadt und prägt damit entscheidend die Außenwahrnehmung und Gesamtattraktivität. Ortskernabgrenzung Saalhausen

Abgrenzung des Ortskerns als Fördergebiet für private Sanierungsmaßnahmen an historischen, ortsbild- prägenden Gebäuden; Hinweis: Öffentliche IKEK-Maßnahmen sind nicht an diese Abgrenzung gebunden. Ortskernabgrenzung (rote Linie) und denkmalgeschützte Gebäude (grüne Fläche) Darstellung ohne Maßstab, Stand Oktober 2018 © Geobasis NRWGeobasisdaten der Kommunen und des Landes NRW Kartengrundlage: ALKIS

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3.5.2 Langenei

Übersichtskarte des Stadtteils ohne Maßstab Gebäudebestand/Struktur um 1955 Kartengrundlage © LAND NRW (2017) www.tim-online.nrw.de (Kernbereich des Ortsteils) TK25 Blatt 4814 Altenhundem

Einwohnerentwick- 2000 2005 2010 2017 lung (Einwohnersta- 906 878 844 761 tistik der Stadtverwal- ▪ Veränderung 2000 – 2017 (absolut) -145 tung) ▪ Veränderung 2000 – 2017 (in %) -16% ▪ Veränderung 2010 – 2017 (in %) -9,83%

Mit 764 Einwohnern zählt Langenei zu den mittelgroßen Stadtteilen Lennestadts. Urkundlich erwähnt wurde der Ort erstmals im Jahr 1344, der Ortsname kann als Begriff für „lange Flußaue“ gedeutet wer- den, was geographisch der landschaftlichen Umgebung der Ortschaft entspricht. Langenei befindet sich östlich von Altenhundem, die Bundesstraße 236 verbindet Langenei über Kickenbach mit dem Verwal- tungssitz der Stadt Lennestadt. Kickenbach und Langenei bilden als Straßendörfer mittlerweile eine bauliche Einheit ohne deutlich erkennbare Grenze.

Historische Gebäude im Ortskern, vielfältige Beziehun- Grundversorgung im Ort: Fleischerei und Bäckerei gen zur umgebenden Landschaft

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Kiosk Langenei: Sport- und Freizeitangebot im Ort

Einrichtungen / Angebote in Langenei:

Gemeinschaftseinrichtungen ▪ Schützenhalle (gemeinsame Nutzung mit dem ▪ Sportheim Nachbarort Kickenbach) ▪ Pfarrheim St. Johannes Baptist ▪ Reinhard Quint Hütte nördlich des Ortes Schulen und Kindergarten ▪ Kindergarten Zauberwald Ärzte, Apotheken Pflegedienste und -einrichtungen ▪ - ▪ - Einkaufsmöglichkeiten, Dienstleistung und Gastronomie ▪ Kiosk Langenei: Print und Tabakwaren, Eis und Kaffee, Süßwaren und Brötchenservice, Postan- nahmestelle und Annahme der Reinigung Sportplätze und Turnhallen Sonstige Freizeitangebote ▪ Sportplatz (Fußballplatz, Kunstrasen) und Tennis- ▪ - plätze am südöstlichen Ortsrand Bolzplätze Spielplätze ▪ - ▪ Spielplatz im Bereich der Ortsmitte, gegenüber des Spielplatzes Vereinsangebot (Auszug) ▪ SGV Langenei e.V. ▪ Musikverein Langenei e.V. 1898 ▪ FC 1919 Langenei-Kickenbach e.V. ▪ Schützenverein Langenei-Kickenbach e.V. ▪ Männerchor Langenei-Kickenbach ▪ TC Langenei 1976 e.V. ▪ Turnverein TV La-Ki ▪ Tanzgarde TV Langenei

Spielplatz mit Angeboten für mehrere Generationen im Fehlende Aufenthaltsqualität am Spielplatz/Ortsmittel- Ortszentrum punkt

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Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Stadt Lennestadt Der Schatz im Sauerland

Touristisches Angebot: Sehenswürdigkeiten / Baukultur ▪ Im Ort befinden sich mehrere, gut erhaltene bzw. sanierte historische Fachwerkgebäude Wanderrouten, Naturerlebnis ▪ Vielzahl regionaler Wanderwege und Themen- ▪ Der Sauerland Radring verläuft durch den Ort routen im Umfeld des Ortes ▪ Es besteht ein Zubringerweg zum 11,5 km entfernten ▪ Die Lenneroute verläuft durch den Ort Rothaarsteig Beherbergungsangebot ▪ Hotel Schweinsberg ▪ Ferienwohnung Abendsonne ▪ Haus Sonnenschein

Stärken, Schwächen, Zukunftsfähigkeit

Kriterien Stärken Schwächen Bevölkerung ▪ Bevölkerungsrückgang um 16% seit dem Jahr 2000 ▪ Alterungstendenzen: Der Anteil der Bevölke- rungsgruppen von 0-39 Jahren an der Stadt- teilbevölkerung liegt in Langenei unter dem Vergleichswert der Gesamtstadt, die Bevölke- rungsgruppe von 70 bis 79 Jahren ist über- durchschnittlich stark vertreten. Ortsbild und - ▪ Straßendorfstruktur mit einigen Fach- ▪ Gestaltungsdefizite im Bereich der zentralen struktur werkgebäuden im Ortskern, meist gu- Grünfläche: fehlende Aufenthaltsqualität, ter Erhaltungszustand der historischen große Teile als Rasenfläche ohne Nutzungs- Bebauung möglichkeit gestaltet, zunehmend bewach- ▪ Zentraler Grünfläche im Ortskern süd- sene Wegeoberfläche lässt Rückschluss auf lich der Ortsdurchfahrt mit Aufenthalts- ausbleibende Nutzung zu. bereichen und Spiel- und Bewegungs- angeboten für Jung und Alt Anbindung ▪ Lenneroute verläuft durch den Ort, ▪ teilweise vielbefahrene Bundesstraße verläuft dadurch durchgehende Radwegever- nahe des Spielplatzes bindung über Kickenbach zum ▪ Durch Tallage keine Ausweichmöglichkeit für Hauptort Altenhundem den Verkehr auf der Ortsdurchfahrt ▪ Arbeitsplatzangebot im Gewerbege- ▪ Lebensqualität entlang der Ortsdurchfahrt biet am östlichen Ortsrand (Zunahme des Schwerlast- und Autover- ▪ Gewerbegebiete und Arbeitsplätze der kehrs) stark beeinträchtigt Stadtteile im Lennetal sind über die B236/B517 gut zu erreichen Versorgung/ ▪ Gastronomie und Übernachtungsan- ▪ Einschränkungen im Bereich des Internet- Infrastruktur gebot im Ort vorhanden und Mobilfunkempfangs ▪ Fleischerei und Bäckerei im Ort vor- handen ▪ Kiosk in der Ortsmitte übernimmt in Teilen die Versorgungsfunktion und dient als Treffpunkt ▪ Kindergarten im Ort vorhanden Vereinsleben ▪ Aktive Vereine im Ort vorhanden ▪ Angebot beschränkt sich auf Fußball und ▪ Vielzahl ortsübergreifender Vereine Tennis und Turnverein TV La-Ki mit dem Nachbarort Kickenbach ▪ Überalterung der Vereine ▪ Großes Engagement des SGV – Ab- teilung Langenei, Reinhard Quint Hütte wurde ausschließlich in Eigen- leistung der Vereinsmitglieder erstellt.

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Zukunftsfähigkeit Trotz der hohen Lagegunst und guten Grundvoraussetzungen im Bereich Versorgung und Anbindung ist in Langenei ein Bevölkerungsrückgang von 16% seit 2000 zu beobachten, welcher sich allerdings seit dem Jahr 2010 auf knapp 10% abgeschwächt hat. Die Zukunftsfähigkeit ist zwar grundsätzlich gegeben, jedoch sollten Maßnahmen ergriffen werden, um den Ort langfristig und für zukünftige Ge- nerationen attraktiv und lebenswert zu erhalten. Lokaler Handlungsbedarf • Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit von Radfahrern und Fußgängern sowie Lärmredu- zierungsmaßnahmen entlang der Ortsdurchfahrtsstraße • Aufwertungsmaßnahmen im Bereich des Spielplatzes und Kioskes: Schaffen von Aufenthalts- qualität, Angebote für Jugendliche, deutliche und sichere Abtrennung der Bundesstraße • Verbesserungen im Bereich des Internet- und Mobilfunkempfangs Beitrag zur gesamtkommunalen Entwicklung Langenei dient der Stadt Lennestadt vorrangig als ländlich geprägter Wohnstandort in attraktiver land- schaftlicher Umgebung. Die Hütte des SGV nördlich des Ortes wird auch über den Stadtteil hinweg besucht/genutzt. Durch die Lage direkt an der Lenneroute und dem Sauerland Radring trägt Langenei zur touristischen Profilierung Lennestadts im Bereich des Fahrradtourismus bei. Ortskernabgrenzung Langenei

Abgrenzung des Ortskerns als Fördergebiet für private Sanierungsmaßnahmen an historischen, ortsbild- prägenden Gebäuden; Hinweis: Öffentliche IKEK-Maßnahmen sind nicht an diese Abgrenzung gebunden. Ortskernabgrenzung (rote Linie) und denkmalgeschützte Gebäude (grüne Fläche) Darstellung ohne Maßstab, Stand Oktober 2018 © Geobasis NRWGeobasisdaten der Kommunen und des Landes NRW Kartengrundlage: ALKIS

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3.5.3 Kickenbach

Übersichtskarte des Stadtteils ohne Maßstab Gebäudebestand/Struktur um 1955 Kartengrundlage © LAND NRW (2017) www.tim-online.nrw.de (Kernbereich des Ortsteils) TK25 Blatt 4814 Altenhundem

Einwohnerentwick- 2000 2005 2010 2017 lung (Einwohnersta- 550 580 564 510 tistik der Stadtverwal- ▪ Veränderung 2000 – 2017 (absolut) -40 tung) ▪ Veränderung 2000 – 2017 (in %) -7,27% ▪ Veränderung 2010 – 2017 (in %) -9,57% Kickenbach wurde im Jahre 1279 erstmals urkundlich erwähnt. Der als Straßendorf beidseitig der B236 strukturierte Ort liegt unmittelbar östlich des Verwaltungssitzes Altenhundem und ist baulich mit dem weiter östlich liegendem Langenei verbunden. Die landschaftliche Umgebung ist durch den Talverlauf der Lenne mit ausgedehnten Wiesenflächen im Talgrund und großen Waldflächen in den höheren La- gen gekennzeichnet. Die Einwohnerzahl liegt z.Z. bei 512 Personen.

Lage in attraktiver Kultur- und Naturlandschaft Ortskern mit historischer Bebauung

Durchgehende Radwegeverbindung entlang der Ortsdurchfahrt / zum Hauptort Altenhundem (2km Entfernung)

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Platzgestaltung im Ortsmittelpunkt: Geringe Aufent- Vielfältige Wandermöglichkeiten im Umfeld des Ortes haltsqualität, ausbleibende Nutzung

Einrichtungen / Angebote in Kickenbach: Gemeinschaftseinrichtungen ▪ Schützenhalle (gemeinsame Nutzung mit dem ▪ - Nachbarort Langenei) Schulen und Kindergarten ▪ - Ärzte, Apotheken Pflegedienste und -einrichtungen ▪ - ▪ - Einkaufsmöglichkeiten, Dienstleistung und Gastronomie ▪ Heinemann’s Hof ▪ Landhaus “Im Grund” Sportplätze und Turnhallen Sonstige Freizeitangebote ▪ - ▪ - Bolzplätze Spielplätze ▪ Bolzplatz südlich des Ortes im Bereich Kickenba- ▪ Spielgeräte im Bereich des Dorfplatzes cher Hammer Vereinsangebot (Auszug) ▪ FC 1919 Langenei-Kickenbach e.V. ▪ Schützenverein Langenei-Kickenbach e.V. ▪ Männerchor Langenei-Kickenbach

Historische Wassermühle, Ehrenmal und Bolzplatz am südlichen Ortsrand; vielfältige Zugänge zur umgebenden Natur- und Kulturlandschaft

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Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Stadt Lennestadt Der Schatz im Sauerland

Touristisches Angebot: Sehenswürdigkeiten / Baukultur ▪ Im Ort befinden sich mehrere, gut erhaltene bzw. ▪ Historische Mühle südlich des Ortes sanierte historische Fachwerkgebäude Wanderrouten, Naturerlebnis ▪ Vielzahl regionaler Wanderwege und Themenrou- ▪ Der Sauerland Radring verläuft durch den Ort ten im Umfeld des Ortes ▪ Es besteht ein Zubringerweg zum Rothaarsteig ▪ Die Lenneroute verläuft durch den Ort Beherbergungsangebot ▪ Heinemann’s Hof ▪ Landhaus “Im Grund”

Stärken, Schwächen, Zukunftsfähigkeit

Kriterien Stärken Schwächen Bevölkerung ▪ Bevölkerungsrückgang von knapp 9,6%. Im Zeitraum 2010-2017 ▪ Beginnende Alterungstendenzen: Der Anteil der Bevölkerungsgruppen von 0-49 Jahren an der Stadtteilbevölkerung liegt in Kickenbach unter dem Vergleichswert der Gesamtstadt, die Bevölkerungsgruppe von 50 bis 59 ist überdurchschnittlich stark vertreten. Ortsbild und - ▪ Straßendorfstruktur mit einigen Fach- ▪ Gestaltungsdefizite im Bereich der zentralen struktur werkgebäuden im Ortskern, meist gu- Grünfläche: fehlende Aufenthaltsqualität, ter Erhaltungszustand der historischen große Teile als Rasenfläche ohne Nutzungs- Bebauung möglichkeit gestaltet, Spielgeräte ohne Erleb- ▪ Zentraler Grünfläche im Ortskern süd- niswert und Möglichkeiten zum kreativen lich der Ortsdurchfahrt mit Aufenthalts- Spiel, zunehmend bewachsene Wegeoberflä- bereich und Spielgeräten che lässt Rückschluss auf ausbleibende Nut- zung zu. Anbindung ▪ Lenneroute verläuft durch den Ort, ▪ Durch Tallage keine Ausweichmöglichkeit für dadurch durchgehende Radwegever- den Verkehr auf der Ortsdurchfahrt bindung zum Hauptort Altenhundem ▪ Gefährdung des Radverkehrs auf dem Fahr- ▪ Arbeitsplatzangebot im Gewerbege- radweg Richtung Altenhundem durch stre- biet am östlichen Ortsrand Langeneis ckenweise parallelen Verlauf von Bundes- vorhanden straße und Radweg ohne Trennung ▪ Gewerbegebiete und Arbeitsplätze der ▪ Stadtteile im Lennetal sind über die B236/B517 gut zu erreichen Versorgung/ ▪ Versorgungszentrum Altenhundem un- ▪ Einschränkungen im Bereich des Internet- Infrastruktur mittelbar westlich gelegen und Mobilfunkempfangs Vereinsleben ▪ Vielzahl ortsübergreifender Vereine ▪ Überalterung der Vereine mit dem Nachbarort Kickenbach ▪ Aktives Vereinsleben im Ort

Zukunftsfähigkeit Kickenbach liegt in unmittelbare Nähe zum Hauptort, Verwaltungssitz und Versorgungszentrum Al- tenhundem, welches bequem mit dem Rad erreicht werden kann. Trotzdem zeichnet sich der Ort durch seine ruhige Lage im landschaftlich attraktiven Lennetal aus. Durch die Lagegunst ist die Zu- kunftsfähigkeit gegeben, wenngleich die Bevölkerungsentwicklung deutliche Bevölkerungsrückgänge zeigt. Seit 2000 ging die Bevölkerung um knapp 7,3% zurück, im Zeitraum 2010-2017 steigerte sich dieser Wert nochmals auf knapp 9,6%.

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Lokaler Handlungsbedarf • Gestaltung der zentralen Grünfläche unter Einbeziehung der Bürgerschaft und qualifizierter Fachplaner. Erhöhung der Nutzbarkeit, Schaffen von generationsübergreifenden Angeboten, ggf. Einbeziehung der Lenneroute im Sinne einer Raststation für den Radverkehr • Verkehrsberuhigung im Bereich des Ortseingangs • Verbesserungen im Bereich des Internet- und Mobilfunkempfangs Beitrag zur gesamtkommunalen Entwicklung Kickenbach dient der Stadt Lennestadt vorrangig als ländlich geprägter Wohnstandort in attraktiver landschaftlicher Umgebung mit unmittelbarer Nähe zum Hauptort Altenhundem Durch die Lage direkt an der Lenneroute und dem Sauerland Radring trägt Kickenbach zur touristi- schen Profilierung Lennestadts im Bereich des Fahrradtourismus bei. Ortskernabgrenzung Kickenbach

Abgrenzung des Ortskerns als Fördergebiet für private Sanierungsmaßnahmen an historischen, ortsbild- prägenden Gebäuden; Hinweis: Öffentliche IKEK-Maßnahmen sind nicht an diese Abgrenzung gebunden. Ortskernabgrenzung (rote Linie) und denkmalgeschützte Gebäude (grüne Fläche) Darstellung ohne Maßstab, Stand Oktober 2018 © Geobasis NRWGeobasisdaten der Kommunen und des Landes NRW Kartengrundlage: ALKIS

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3.6 Altenhundem

Übersichtskarte des Stadtteils ohne Maßstab Gebäudebestand/Struktur um 1955 Kartengrundlage © LAND NRW (2017) www.tim-online.nrw.de (Kernbereich des Ortsteils) TK25 Blatt 4814 und 4914

Einwohner-entwick- 2000 2005 2010 2017 lung (Einwohnersta- 4.452 4.478 4.603 4.381 tistik der Stadtverwal- ▪ Veränderung 2000 – 2017 (absolut) -71 tung) ▪ Veränderung 2000 – 2017 (in %) -1,59% ▪ Veränderung 2010 – 2017 (in %) -4,82% Altenhundem ist der Verwaltungssitz der Stadt Lennestadt, der größte Stadtteil und gemeinsam mit Meggen, Elspe und Grevenbrück Versorgungszentrum für die Umgebung. Der Ort wurde erstmals im Jahre 1379 in einer Urkunde erwähnt und liegt im Bereich des Zusammenflusses von Lenne und Hundem. Unmittelbar nordwestlich an das Stadtzentrum angrenzend befindet sich der Kreuzungspunkt der beiden Bundesstraßen B517 und B236, welche Altenhundem mit den weiteren Stadtteilen der Stadt Lennestadt verbindt und an überregionale Ziele und Verkehrs- wege anknüpfen. Der Stadtteil verfügt über einen Bahnanschluss an die im Lennetal verlaufende Trasse, welche die Stadt mit im Süden und Hagen im Norden verbindet, von wo aus weitere überregionale Ziele erreicht werden können. Der Kernbereich des Ortes befindet sich zwischen Sauerlandhalle, dem Hundem-Lenne-Center (südlich des Bahn- hofs) und der B236. Hier befindet sich auch der Marktplatz, welcher in jüngster Vergangenheit aufwendig umge- staltet wurde und sich mit vielfältigen Aufenthalts- und Sitzmöglichkeiten sowie Wasserspielen als hochwertige urbane Platzfläche mit darunterliegender Tiefgarage präsentiert (im Rahmen des Projekts LenneSchiene gefördert). Weitere Umgestaltungsarbeiten im Bereich „in den Höfen“ wurden aktuell abgeschlossen. Der Markt ist über Wege- verbindungen und Passagen mit den umliegenden Stadtbereichen verknüpft, hier findet sich ein vielfältiges Ein- kaufsangebot, welches durch großflächige Angebote in den Randbereichen Altenhundems und im Umfeld des Bahnhofs ergänzt wird.

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katholische Kirche Sankt Agatha östlich des Marktplat- Der neugestaltete Marktplatz mit Wasserspielen und zes vielfältigen Aufenthaltsmöglichkeiten

Historisches Gebäude am Rand des Stadtzentrums, Gastronomie in historischem Gebäude Blickbeziehungen zur umgebenden Landschaft

Lademöglichkeit für Elektrofahrzeuge In den Höfen: Neugestalteter Stadtraum mit Aufent- haltsqualität

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Renaturierung der Lenne nördlich des Stadtzentrums Durch Bürgerschaft geschaffener und gepflegter Auf- enthaltsbereich im Umfeld der Schützenhalle

Schützenhalle des Schützenvereins Altenhundem Einkaufsmöglichkeit gegenüber der Schützenhalle e.V.: zentrale Gemeinschaftseinrichtung und Veran- staltungsort Schützenverein, Tambourkorps, Imkerverein und Grundschule verfügt über eigne Websites auf denen umfangreich über Veranstaltungen im Ort informiert und berichtet wird.

Einrichtungen / Angebote in Altenhundem: Gemeinschaftseinrichtungen ▪ Schützenhalle Schützenverein Altenhundem e.V. ▪ Jugendtreff „New Komma“ ▪ kath. Und ev. Gemeindezentren ▪ Jugendhof Palottihaus im ehemaligen Kloster Schulen und Kindergarten ▪ St. Agatha-Schule (Hauptstandort) ▪ Kath. Kindergarten und Familienzentrum St. Ma- ▪ Gymnasium der Stadt Lennestadt rien ▪ Privates Gymnasium Maria Königin ▪ Kindergarten Schatzkiste Elternverein Altenhun- ▪ Berufskolleg des Kreises Olpe dem e.V. Ärzte, Apotheken Pflegedienste und -einrichtungen ▪ St.Josefs-Hospital Lennestadt ▪ jeweils ein Facharzt der Neurologie; der Augenheil- ▪ vier Fachärzte der Allgemeinmedizin kunde; der Haut- und Geschlechtskrankheiten; der ▪ vier Zahnärzte Urologie ▪ zwei Fachärzte der Orthopädie ▪ staatlich geprüfter Augenoptiker ▪ zwei Fachärzte der Gynäkologie und Frauenheil- ▪ Bahnhof-Apotheke kunde ▪ Alte-Apotheke ▪ Hals-Nasen-Ohren-Arzt ▪ farma-plus Apotheke ▪ Tierarztpraxis für Kleintiere und Pferde Einkaufsmöglichkeiten, Dienstleistung und Gastronomie ▪ Vielfältiges Angebot unterschiedlichster Größen- ▪ Im Ort befindet sich ein vielfältiges Angebot an Ca- ordnung: Inhabergeführte Geschäfte und Fachge- fés, Kneipen, Restaurants und Imbissen schäfte sowie Dienstleistungsanbieter im Zentrum, Handelsketten und Hundem-Lenne-Center in den Randbereichen

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Sportplätze und Turnhallen Sonstige Freizeitangebote ▪ Sportplatz des FC Lennestadt e.V. im Süden des ▪ Das Skigebiet Hohe Bracht befindet sich oberhalb Ortes der Ortsteile Bilstein und Altenhundem, auf ca. 600 ▪ Tennisplatz des TC Altenhundem m ü. NN. Der Skiclub Lennestadt e.V. unterhält hier Loipen und ein alpines Skigebiet ▪ Lichtspielhaus Lennestadt Bolzplätze Spielplätze ▪ - ▪ Im Stadtzentrum sowie den umliegenden Wohnge- bieten verteilen sich mehrere Spielplätze. Vereinsangebot (Auszug) ▪ Schützenverein 1861 e.V. Altenhundem ▪ Kolpingsfamilie Altenhundem ▪ FC Lennestadt e.V. ▪ Tambourkorps des Schützenvereins Altenhundem ▪ TC Altenhundem 1951 e. V. ▪ Aktionsring Lennestadt-Altenhundem ▪ Freiwillige Feuerwehr Löschgruppe Altenhundem

Innerörtliche Verkehrsbelastung durch PKW und LKW am Beispiel der B517

Beispiele vernachlässigter Grünpflege im Bereich öffentlicher Plätze und Flächen

Touristisches Angebot: Die Tourist-Information Lennestadt & Kirchhundem ist im Bahnhofsgebäude (Hundemstraße 18) untergebracht. Sehenswürdigkeiten / Baukultur ▪ Im Ort befinden sich mehrere, gut erhaltene bzw. ▪ Aussichtsturm auf der Hohen Bracht sanierte historische Fachwerkgebäude Wanderrouten, Naturerlebnis ▪ Vielzahl regionaler Wanderwege und Themenrou- ten im Umfeld des Ortes ▪ Lenneroute und Sauerland Radring Beherbergungsangebot ▪ Hotel Cordial ▪ Ferienwohnung Mause

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Stärken, Schwächen, Zukunftsfähigkeit

Kriterien Stärken Schwächen Bevölkerung ▪ Im Vergleich zu den übrigen Stadttei- ▪ Steigerung des Bevölkerungsrückgangs: - len relativ geringer Rückgang der Be- 1,59% im Gesamtzeitraum 2000 bis 2017, je- völkerungszahlen doch -4,82% im Zeitraum 2010 bis 2017 ▪ Die Altersstruktur der Bevölkerung entspricht weitestgehend dem gesamt- städtischen Durchschnittswert Ortsbild und - ▪ Aufwertung zentraler Stadtbereiche ▪ Heterogene Bebauung im Zentrum mit Ge- struktur wie z.B. Marktplatz und In den Höfen bäuden unterschiedlichster Baualter, Bauform ▪ Umnutzung von Teilen des Bahnare- und Ausrichtung, teilweise ohne gestalteri- als zu Einzelhandelsflächen schen Zusammenhang ▪ Kaum Beziehung zu den beiden Flußläufen ▪ Ungenutzte Bahnanlagen westlich des Zent- rums ▪ Verkehr konzentriert sich im Tal, keine Mög- lichkeiten einer alternativen, entlastenden Verkehrsführung ▪ Vernachlässigung der Pflege öffentlicher Grünflächen Anbindung ▪ Der Ort liegt verkehrstechnisch güns- ▪ Hohe Verkehrsbalastung auf den beiden Bun- tig im Kreuzungsbereich des Tals der desstraßen und im Kreisverkehr Hundem und dem Lennetal ▪ Große Entfernung zur nächsten Autobahn ▪ Bahnanbindung im Ort vorhanden ▪ Gewerbe- und Insustrieflächen im Nor- den und Süden des Ortes Versorgung/ ▪ Der Ort stellt eines der vier Versor- ▪ Zunehmender Rückgang von inhabergeführ- Infrastruktur gungszentren der Stadt Lennestadt ten Fachgeschäften dar (Einzelhandelsgutachten GfK, ▪ Mangel an außerschulischen Bildungsange- 2014): Umfangreiches Angebot an boten Waren des täglichen Bedarfs. ▪ Infrastruktur für Elektromobilität vor- handen ▪ Zeitgemäße Breitbandanbindung ei- nes Großteils der Haushalte Vereinsleben ▪ Im Vergleich zu anderen Stadtteilen sehr schwaches Vereinsleben ▪ Starker Rückgang der Anzahl der Vereine

Zukunftsfähigkeit Als größter Ort der Stadt Lennestadt, Versorgungs- und Verwaltungszentrum mit einem umfangrei- chen Angebot an Arbeitsplätzen ist die Zukunftsfähigkeit Altenhundems uneingeschränkt gegeben. Um den Anforderungen die sich aus dem demographischen Wandel ergeben gerecht zu werden, bedarf es zukünftig verstärkt barrierefreie und seniorengerechte Wohnangebote. Lokaler Handlungsbedarf • Herstellen von Barrierefreiheit in allen zentralen Bereichen des Stadtteils • Entschärfung von Gefahrenpunkten an den Durchfahrtsstraßen durch sicher zu begehende Querungen für Fußgänger • Verbesserung der Pflege öffentlicher Grünflächen, Verstärkte Entsiegelung und Grüngestal- tung • Schaffen von zukunftsfähigen und bedarfsgerechten Wohnformen wie senioren-/behinderten- gerechten Wohnungen und Mehrgenerationenwohnen

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• Maßnahmen zur Beseitigung und Prävention von Leerständen im Ortskern (Leerstandsma- nagement) • Verbesserung der Gestaltung und Ausstattung der Spielplätze, Schaffen von Angeboten für alle Altersgruppen • Weiterentwicklung ungenutzter Bahnflächen • Fortführung der Renaturierung der Lenne und Verknüpfung des Flusses mit dem Stadtraum • Aufwertung der Radwegeverbindungen (z.B. Radweg in Richtung Süden nach Kirchhundem) Beitrag zur gesamtkommunalen Entwicklung Altenhundem stellt das Versorgungszentrum für die Gesamtstadt dar. Ortskernabgrenzung Altenhundem

Abgrenzung des Ortskerns als Fördergebiet für private Sanierungsmaßnahmen an historischen, ortsbild- prägenden Gebäuden; Hinweis: Öffentliche IKEK-Maßnahmen sind nicht an diese Abgrenzung gebunden. Ortskernabgrenzung (rote Linie) und denkmalgeschützte Gebäude (grüne Fläche) Darstellung ohne Maßstab, Stand Oktober 2018 © Geobasis NRWGeobasisdaten der Kommunen und des Landes NRW Kartengrundlage: ALKIS

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3.7 Bilstein und Kirchveischede

3.7.1 Bilstein

Gebäudebestand/Struktur um 1955 (Kernbereich des Ortsteils) TK25 Blatt 4814 Altenhundem Übersichtskarte des Stadtteils ohne Maßstab Kartengrundlage © LAND NRW (2017) www.tim-online.nrw.de

Einwohner- 2000 2005 2010 2017 entwicklung 1.232 1.255 1.185 1.087 (Statistik der Stadt- Veränderung 2000 – 2017 (absolut) - 145 verwaltung) Veränderung 2000 – 2017 (in %) - 11,77% Veränderung 2010 – 2017 (in %) - 8,27% Bilstein ist vor allem bekannt durch seine von 1202 bis 1225 errichtete Burg Bilstein der Edelherren von Bilstein. Die Entstehung der Ansiedlung datieren Experten um das Jahr 1190. In diesem Jahr wurde ein Hof erwähnt, die so genannte Freiheit Bilstein. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts konnte sich für einen längeren Zeitraum die Tabak- und Zigarrenindustrie in Bilstein und Kirchveischede entwickeln. Bilstein kann als ehemalige Keimzelle der touristischen Entwicklung im Stadtgebiet gelten und bildet auch heute mit der Burg, dem harmonischen Ortsbild sowie den Wanderangeboten und der „Erlebnis- welt Veischedetal“ einen attraktiven Anziehungspunkt für Gäste. Die Dorfgemeinschaft „Freiheit“ Bilstein e.V. unterhält eine eigene Webseite (http://bilstein-online.de), auf der Informationen über aktuelle Aktivitäten und Veranstaltungen, die Geschichte des Ortes und Be- sonderheiten sowie zum Freizeit-/Tourismusangebot bereitgestellt werden.

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Baudenkmäler ▪ Wohnhaus Freiheit 39 ▪ Fachwerkhaus Freiheit 43 ▪ Wohnhaus, Knickweg 5 ▪ Fachwerkhaus Freiheit 45, Baujahr 1827 ▪ Wohnhaus Bilsteiner Markt 1, Baujahr 1783 ▪ Ehem. Hofhaus Freiheit 56 ▪ Wohnhaus Freiheit 54, Baujahr 1903 ▪ Gedenkstein Hohe-Bracht-Straße, Baujahr 1928 ▪ Hofhaus Freiheit 41, Baujahr um 1830 ▪ Burg Bilstein ▪ Kriegerehrenmal Am Krähenberg ▪ Fachwerkhaus Freiheit 50, Baujahr um 1820 ▪ Haustür des Hauses Freiheit 10 ▪ Aussichtsturm Hohe Bracht, Baujahr 1930

Blick auf die Burg Parkanlage „Brill´s Garten“

Hofwiesental mit Bolz- und Beachvolleyballplatz, Ver- Amtshausplatz bindung nach Kirchveichede

Crossgolf Kahnteich

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Brücke am Bilsteiner Markt Kirchplatz

Einrichtungen / Angebote in Bilstein: Gemeinschaftseinrichtungen ▪ Pavillon im "Brill´s Garten" (bis 100 Personen), Grill- ▪ Freiheit Bilstein Halle (Schützenhalle); Bestuhlung platz bis 800 Personen ▪ Pfarrheim (max. 200 Personen) mit kath. Öffentli- cher Bücherei Schulen und Kindergarten ▪ Grundschule: St. Agatha-Schule ▪ St. Agatha Kindergarten Bilstein Ärzte, Apotheken Pflegedienste und -einrichtungen ▪ 1 Arzt (Allgemeinmedizin) ▪ - ▪ 1 Zahnarztpraxis Einkaufsmöglichkeiten, Dienstleistung und Gastronomie ▪ 1 Frischemarkt ▪ Durak´s ▪ 2 Bäckereien ▪ Burgkeller Sportplätze und Turnhallen Sonstige Freizeitangebote ▪ Sporthalle Grundschule ▪ "Aqua Fun" Naturbad Veischedetal ▪ Tennisplätze Freiheit 25 ▪ „Erlebniswelt Veischedetal“: Crossgolf, Kahnteich, Spielgeräte Bolzplätze / Spielplätze ▪ Bolzplatz Hofwiesental ▪ Spielplatz Hofwiesental ▪ Spielplatz Hohe-Bracht-Straße (2017 erneuert) ▪ Spielplatz Grundschule Bilstein, Fürstenbergstr. Vereinsangebot (Auszug) ▪ Dorfgemeinschaft Freiheit Bilstein e.V. ▪ Karnevalsgesellschaft Bilstein ▪ Chorgemeinschaft Veischedetal ▪ Schützenverein Bilstein ▪ TUS 08 Bilstein e.V.

Pavillon (1985 gebaut) Innenraum Pavillon, Neue Theke

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Touristisches Angebot: Sehenswürdigkeiten / Baukultur ▪ Burg Bilstein ▪ Erlebniswelt Veischedetal ▪ Denkmalgeschützte Fachwerkhäuser ▪ Crossgolf, Skigebiet Hohe Bracht Wanderrouten, Naturerlebnis ▪ Veischeder Sonnenpfad ▪ Naturbad ▪ Hohe Bracht ▪ NSG Bilstein/Rosenberg Beherbergungsangebot ▪ Hotel Bilstein ▪ 1 Anbieter Ferienwohnung ▪ Pension Allebrodt ▪ Jugendherberge Burg Bilstein ▪ Schützenhalle: Vermietung für Ferienlager

Hotel (ca. 170 Betten) Wanderkarte

Stärken, Schwächen, Zukunftsfähigkeit

Kriterien Stärken Schwächen Bevölkerung ▪ Die Bevölkerung nahm in den letzten Jahren (2010 bis 2017) 11,77 % ab. ▪ Über dem Durchschnitt der Stadt liegende Anteile der Altersgruppen 50-59 und 70-79, unterdurchschnittliche Werte für die Gruppen bis 29 Jahre Ortsbild und - ▪ Gepflegtes Ortsbild mit denkmalge- ▪ Amtshausplatz gestaltungs-/sanierungs-be- struktur schützten Fachwerkhäusern, Parkan- dürftig lage ▪ Kirchplatz gestaltungs-/sanierungsbedürftig ▪ Burg Bilstein ▪ Leerstand des ehemaligen Altenheims ▪ Veischedetal: Freizeitangebote (Natur- ▪ Verkehrsbelastung durch die B55 (ca. 12.000 freibad, Tennis, Crossgolf, Kahnteich) Fahrzeuge am Tag) Anbindung ▪ Verkehrsgünstige Lage mit guter Er- ▪ Eingeschränkte ÖPNV-Verbindung in den reichbarkeit von Arbeitsplätzen und Abendstunden / am Wochenende Versorgungsangeboten; erreichbar sind Grevenbrück (8 Min.), Finnentrop (17 Min.) und Olpe einschl. A45 (20 Min.) über die B55 sowie Altenhundem über die L 715 in ca. 10 Minuten Versorgung/ ▪ Einkaufsmöglichkeit (Grundversor- Infrastruktur gung) ▪ Pavillon in Brill´s Garten als zentral gelegener Treffpunkt (keine Dorf- kneipe mehr vorhanden) ▪ Gutes Spielplatzangebot

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▪ Angebot für Jugendliche im nahen Kirchveischede ▪ Überwiegend gute Breitband-Anbin- dung Vereinsleben ▪ Ehrenamtliche Pflege des Ortsbildes Die Dorfgemeinschaft führte im Zuge der IKEK-Erarbeitung eigene Veranstaltungen durch, um Ideen zu sammeln und weiterzuentwickeln.

Zukunftsfähigkeit Trotz zu verzeichnender Bevölkerungsverluste in den letzten Jahren besteht aufgrund vieler Positiv- faktoren kein Zweifel an der Zukunftsfähigkeit des Stadtteils. Hervorzuheben sind hier die aktive Dorf- gemeinschaft, die gute Anbindung sowie das vorhandene Versorgungs- und Infrastrukturangebot. Lokaler Handlungsbedarf Von Seiten der Dorfgemeinschaft wurde die IKEK-Erarbeitung intensiv vorbereitet und durch eigene Sitzungen begleitet. Als Ergebnis der Überlegungen und Beratungen wurde eine Auflistung der Hand- lungsansätze und konkreten Maßnahmenvorschläge vorgelegt. Besondere Bedeutung wird der Stär- kung der Erlebniswelt Veischedetal, der Schaffung von Begegnungsräumen für Jung & Alt, der För- derung des Tourismus sowie der Steigerung der „gefühlten Sicherheit“ beigemessen. Als konkrete Maßnahmen wurden (in der Reihenfolge der Bedeutung) benannt. 1. Leuchtendes Hofwiesental 2. Integration des Kahnteiches 3. Boccia-Bahn 4. Weiterentwicklung Cross-Golf 5. Begegnungsort Pavillon: Renovierung/Modernisierung des Dorfpavillons (winterfest ma- chen, barrierefrei gestalten); Restauration der alten Burgmauer 6. Neugestaltung des „Amtshausplatzes“ 7. Neue Brücke am Bilsteiner Markt Ergänzend hierzu wurden weiterer Handlungsbedarf benannt, der sich u.a. auf Gefahrenpunkte an der Ortseinfahrten und Durchgangsstraße sowie den Leerstand des ehem. Altenheim richten.

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Beitrag zur gesamtkommunalen Entwicklung Bilstein bildet innerhalb der Gesamtstadt einen verkehrsgünstig gelegenen Wohnstandort mit einem guten Freizeit- und Erholungsangebot sowie in Teilen auch Versorgungsangebot, das auch von an- deren Stadteilen aus genutzt wird. Ortskernabgrenzung Bilstein

Abgrenzung des Ortskerns als Fördergebiet für private Sanierungsmaßnahmen an historischen, ortsbild- prägenden Gebäuden; Hinweis: Öffentliche IKEK-Maßnahmen sind nicht an diese Abgrenzung gebunden. Ortskernabgrenzung (rote Linie) und denkmalgeschützte Gebäude (grüne Fläche) Darstellung ohne Maßstab, Stand September 2018 © Geobasis NRWGeobasisdaten der Kommunen und des Landes NRW Kartengrundlage: ALKIS

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3.7.2 Kirchveischede

Gebäudebestand/Struktur um 1955 (Kernbereich des Ortsteils) TK25 Blatt 4814 Altenhundem

Übersichtskarte des Stadtteils ohne Maßstab Kartengrundlage © LAND NRW (2017) www.tim-online.nrw.de

Einwohner- 2000 2005 2010 2017 entwicklung 1.060 1.075 1.003 903 (Statistik der Stadt- Veränderung 2000 – 2017 (absolut) - 157 verwaltung) Veränderung 2000 – 2017 (in %) - 14,81% Veränderung 2010 – 2017 (in %) - 9,97% Erstmals erwähnt wurde der Ort im Jahre 1019 in einer Urkunde, die bezeugt, dass der Abtei Deutz ein Gut in dem Dorf „Viesche“ überlassen wird. "Im alten Hof" und im Bereich der "Tittmecke" gab es ver- mutlich ebenfalls Hofstätten, die allerdings im Laufe der Jahre verödeten. Neben der Viehwirtschaft etablierte sich zwischen dem 12. und 14. Jahrhundert ein weiterer Wirtschaftszweig: das Eisengewerbe. Schlackehalden und Verhüttungsstellen deuten auf den Abbau von Eisenerz, Verhüttung und Handel mit etwa daumendicken Vierkantstäben hin. Kirchveischede lag im günstigen Verschneidungsbereich wichtiger Handelsstraßen. Noch im 17. und 18. Jahrhundert lebten die meisten Familien in Kirchveischede von der Landwirtschaft. (Kichvei- schede.de). In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts konnte sich für einen längeren Zeitraum die Tabak- und Zigarrenindustrie in Bilstein und Kirchveischede entwickeln. Kirchveischede zeichnet sich heute aus durch sein historisches Ortsbild sowie die attraktive Landschaft in der Umgebung mit vielfältigen Wandermöglichkeiten.

Baudenkmäler ▪ Pfarrkirche St. Servatius ▪ Fachwerkhaus Westfälische Str. 43, Haus Schlün- ▪ Fachwerkhaus Am Radenberg 1, Haus Drüeke germann, Baujahr um 1880 (Geers), Baujahr 1787 ▪ Fachwerkhaus Westfälische Str. 48, Haus Nolting ▪ Fachwerkhaus Röthe 1, Haus Hardenacke (Hans), (Schauerte), Baujahr 1785 Baujahr 1785 ▪ Fachwerkhaus Westfälische Straße 50, Haus Hein ▪ Fachwerkhaus Röthe 4, Baujahr 1785 (Irles), Baujahr 1784 ▪ Fachwerkhaus Röthe 6, Haus Sondermann (Ger- ▪ Pfarrhaus Zum Kellenberg 1, Baujahr 1784 ken), Baujahr: 1784 ▪ Fachwerkhaus Zum Kellenberg 2, Haus Epe (Bus), ▪ Fachwerkhaus Westfälische Str. 41, Haus Nolting Baujahr 1784 (Duwenhögger), Baujahr 1784

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Pfarrkirche St. Servatius Fachwerkhäuser Röthe (unter Denkmalschutz)

Kirchpark Grünanlage vor der Kirche

Blick auf Kirchveischede Schützenhalle

Einrichtungen / Angebote in Kirchveischede: Gemeinschaftseinrichtungen ▪ Alte Volksschule: „Kommunikationszentrum“ (u.a. ▪ Schützenhalle Singekreis, Krabbelgruppe, Jugendtreff, Pfarrzent- rum)

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Schulen und Kindergarten ▪ Kindergarten „Flohkiste“ Ärzte, Apotheken Pflegedienste und -einrichtungen ▪ - ▪ - Einkaufsmöglichkeiten, Dienstleistung und Gastronomie ▪ 4 Restaurants / Gasthöfe Sportplätze und Turnhallen Sonstige Freizeitangebote ▪ Sportplatz Hofwiese ▪ Bikepark (geplant) ▪ Tennisplätze Bolzplätze / Spielplätze ▪ Bolzplatz Am Sportplatz ▪ Spielplatz Am Garten / Lannermecke / Sauborn ▪ Beachvolleyballfeld ▪ Spielplatz Wissbergstraße Vereinsangebot (Auszug) ▪ Dorf- und Heimatverein Kirchveischede ▪ Kath. Frauengemeinschaft ▪ MGV Kirchveischede ▪ SSV Kirchveischede 1927 e.V. Tennisabt. ▪ Elternverein Kirchveischede e.V. ▪ Tambourcorps ▪ SSV Kirchveischede 1927 e.V. ▪ St. Hubertus Schützenverein

Alte Schule Kindergarten / Jugendtreff

Touristisches Angebot: Sehenswürdigkeiten / Baukultur ▪ Fachwerkhäuser im historischen Ortskern (s. Bau- ▪ Pfarrkirche St. Servatius denkmäler) Wanderrouten, Naturerlebnis ▪ "Veischeder Sonnenpfad" ▪ Wildschweinweg ▪ Anbindung an Veischedetal-Radweg ▪ Weitere Wanderwege Beherbergungsangebot ▪ Landhotel Laarmann

Stärken, Schwächen, Zukunftsfähigkeit

Kriterien Stärken Schwächen Bevölkerung ▪ Die Altersstruktur entspricht von ge- ▪ Bevölkerungsverlust seit 2000 um 14,81% ringfügigen Ausnahmen abgesehen (erhöhter Wert in den Altersgruppen 60-69, geringere Werte für die Gruppe 0-9 und 70-79) dem Durchschnitt der Gesamtstadt und damit etwa im Lan- desdurchschnitt.

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Ortsbild und - ▪ Ansprechendes, überwiegend harmo- ▪ Fehlende „Dorfmitte“: zentral gelegener ge- struktur nisch gestaltetes Ortsbild stalteter Platz ▪ Attraktives Fachwerkensemble im ▪ Leerstandsgebäude im Ortskern sowie stö- Ortskern („Röthe“) rendes Gebäude innerhalb des Fachwerken- sembles ▪ Gestaltung des Kirchparks ▪ Gefahrenpunkte an der B 55 Anbindung ▪ Verkehrsgünstige Lage mit guter Er- reichbarkeit von Arbeitsplätzen und Versorgungsangeboten; erreichbar sind Grevenbrück (10 Min.), Finnentrop (20 Min.) und Olpe einschl. A45 (20 Min.) über die B55 sowie Al- tenhundem in ca. 12 Minuten ▪ Gute Internetverbindung Versorgung/ ▪ Gemeinschaftseinrichtung „Alte ▪ Renovierungsbedarf in der „Alten Schule“ Infrastruktur Schule“ ▪ Fehlendes Versorgungsangebot; Schließung der letzten Bäckerei Vereinsleben ▪ Gutes Vereinsangebot ▪ Großes Engagement im Bereich Pflege des Brauchtums und Dorfge- staltung

Fehlender Radweg an der B55 Leerstandsgebäude im Ortskern

Störendes Gebäude im Kernbereich Ehemalige Bäckerei

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Zukunftsfähigkeit Kirchveischede verzeichnete in den vergangenen Jahren einen deutlichen Bevölkerungsverlust. Es existiert allerdings bislang - von Ausnahmen abgesehen - keine gravierende Leerstandsproblematik. Der Stadtteil ist - vom fehlenden Versorgungsangebot abgesehen - als beliebter Wohnort in verkehrs- günstiger Lage und landschaftlich attraktiver Umgebung als zukunftsfähig einzustufen, zumal eine engagierte Dorfgemeinschaft für den Erhalt des Gemeinschaftslebens sorgt. Lokaler Handlungsbedarf In Kirchveischede sind insbesondere Maßnahmen zum Erhalt bzw. weiteren Aufwertung des attrak- tiven Ortsbildes, zur Entwicklung von Freiflächen/Treffpunkten und Beseitigung von Gefahrenpunkten an der B55 erforderlich: • Pflege des Denkmalbestandes; (ggf.) Beseitigung der Störung des Denkmalensembles Röthe • Gestaltung des Kirchparks • Entwicklung eines Treffpunktes in der Dorfmitte • Instandsetzung und Verbesserung der Nutzbarkeit der Alten Schule • Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit von Fußgängern und Radfahrern an der B 55 Beitrag zur gesamtkommunalen Entwicklung Kirchveischede ist vorrangig attraktiver Wohnstandort, übernimmt aber auch eine wichtige Rolle als Tourismusort in Lennestadt. Ortskernabgrenzung Kirchveischede

Abgrenzung des Ortskerns als Fördergebiet für private Sanierungsmaßnahmen an historischen, ortsbild- prägenden Gebäuden; Hinweis: Öffentliche IKEK-Maßnahmen sind nicht an diese Abgrenzung gebunden. Ortskernabgrenzung (rote Linie) und denkmalgeschützte Gebäude (grüne Fläche) Darstellung ohne Maßstab, Stand Oktober 2018 © Geobasis NRWGeobasisdaten der Kommunen und des Landes NRW Kartengrundlage: ALKIS

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3.8 Kleinere Stadtteile Die kleineren Stadtteile und die hier festzustellenden Stärken/Schwächen und Handlungserfordernisse werden in einer verkürzten Form dargestellt, da diese keine Versorgungsfunktionen übernehmen oder über gesamtkommunal bedeutende Infrastruktur verfügen. Die Einwohnerzahlen stammen (soweit ver- fügbar) aus einer Statistik der Stadtverwaltung. Sofern es sich um Ortschaften mit einem weitgehend geschlos- senen historischen Kern handelt, wurde hierfür analog zu den größeren Stadtteilen ein Ortskern als Fördergebiet für Privat- förderung abgegrenzt. Für alle übrigen kleineren Ortschaften / Wohnplätze erfolgte keine solche Abgrenzung. Die Aufarbeitung wird in die drei Talbereiche Elspetal, Lennetal und Veischedetal gegliedert.

3.8.1 Stadtteile im Tal der Elspe Im Tal der Elspe bzw. in den der Elspe zulaufenden Bachtälern befinden sich folgende kleinere Stadt- teile bzw. Ortschaften: Obervalbert, Haus Valbert, Oedingerberg, Oedingermühle, Altenvalbert, Elsper- husen, Brenschede, Burbecke, Habecke, Ernestus, Weißenstein, Hachen, Melbecke, Obermelbecke und Trockenbrück.

Obervalbert

Gebäudebestand/Struktur um 1955 ohne Maßstab (Kernbereich des Ortsteils) TK25 Blatt 4814 Altenhundem

Übersichtskarte des Stadtteils ohne Maßstab Kartengrundlage © LAND NRW (2017) www.tim-online.nrw.d

Obervalbert wird bereits im Jahr 1439 in einem beurkundeten Brief erwähnt. Die Ursprünge des Ortes dürften aber früher anzunehmen sein. Die Ursprünge dürften aber nochmals deutlich älter sind. Mittel- punkt des kleinen Ortes ist die Kapelle St. Agatha. Nahe des Dorfes liegt ein ehemaliges Kasernengelände (ca. 16 ha), auf dem ein Solarpark entstehen soll.

Einwohner- 2000 2005 2010 2017 entwicklung 53 50 49 59 Veränderung 2000 – 2017 + 6

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Straße Zum Buchhagen Kapelle und „Dorfhalle“ Stärken Schwächen ▪ Ruhige Lage ▪ Gestaltung/Pflege Grünanlage ▪ Kinderfreundlichkeit ▪ Zustand der Ortsdurchfahrt ▪ Kein Leerstand ▪ Fehlende Wegeverbindung Obervalbert - ▪ Kapelle/Kapellenplatz Oedingermühle entlang der L737 ▪ ÖPNV-Anbindung ▪ Mäßige Breitbandanbindung ▪ Kein Gemeinschaftshaus ▪ Kein Spielplatz Baudenkmäler ▪ keine Lokaler Handlungsbedarf ▪ Renovierungsarbeiten an der Kapelle ▪ Gestaltung eines Dorfplatzes und Spielplatzes ▪ Busverbindung für Schüler/Kindergartenkinder Ortskernabgrenzung

Blick von Süden

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Haus Valbert

Übersichtskarte des Stadtteils ohne Maßstab Gebäudebestand/Struktur um 1955 ohne Maßstab Kartengrundlage © LAND NRW (2017) www.tim-online.nrw.de (Kernbereich des Ortsteils) TK25 Blatt 4814 Altenhundem Die Hofanlage im Bereich des ehemaligen Rittergutes »Haus Valbert« liegt an der L737 zwischen Oe- dingen und Obervalbert.

Einwohner- 2000 2005 2010 2017 entwicklung 10 10 10 4 Veränderung 2000 – 2017 - 6 Stärken Schwächen ▪ - ▪ - Baudenkmäler ▪ keine Lokaler Handlungsbedarf ▪ -

Oedingerberg

Übersichtskarte des Stadtteils ohne Maßstab Gebäudebestand/Struktur um 1955 ohne Maßstab Kartengrundlage © LAND NRW (2017) www.tim-online.nrw.de (Kernbereich des Ortsteils) TK25 Blatt 4814 Altenhundem

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Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) der Stadt Lennestadt Der Schatz im Sauerland

Oedingerberg schließt nahezu unmittelbar östlich an Oedingen an. Bereits im 9. bis 10. Jahrhundert befand sich auf dem Oedinger Berg eine karolingisch-ottonische Befestigungsanlage zur Kontrolle der in der Nähe vorbeiführenden Fernwege Heidenstraße und Kriegerweg. Im Jahr 1716 wurde eine neue Kapelle gebaut. Die Zahl der heutigen 43 Einwohner des ländlich geprägten Ortes hat sich gegenüber Aufzeichnungen aus dem Jahr 1779 kaum verändert. Einwohner- 2000 2005 2010 2017 entwicklung 55 56 48 43 Veränderung 2000 – 2017 - 12 Stärken Schwächen ▪ Landschaftliche Einbindung ▪ Mangelnde Attraktivität des Spielplatzangebotes ▪ Keine Leerstände ▪ Zustand Sumpfteich ▪ Gefahrenpunkt L737 (Geschwindigkeit); fehlender Weg für Fußgänger Baudenkmäler ▪ Kapelle St. Johannes, Hofhaus Oedingerberg 3 Lokaler Handlungsbedarf ▪ Sicherheit für Fußgänger an der L737 Ortskernabgrenzung

Kapelle (Quelle: www.oedingen.de)

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Oedingermühle

Übersichtskarte des Stadtteils ohne Maßstab Gebäudebestand/Struktur um 1955 ohne Maßstab Kartengrundlage © LAND NRW (2017) www.tim-online.nrw.de (Kernbereich des Ortsteils) TK25 Blatt 4814 Altenhundem Der kleine Stadtteil Oedingermühle liegt direkt am Abzweig der L737 von der B55. Neben einigen älteren Gebäuden existiert ein kleines Gewerbegebiet mit Betrieben aus den Bereichen in den Bereichen La- ckiertechnik, Schankanlagenbau, Metallbau und Holzbearbeitung. Einwohner- 2000 2005 2010 2017 entwicklung 38 43 45 31 Veränderung 2000 – 2017 - 7 Stärken Schwächen ▪ Verkehrsgünstige Lage ▪ - ▪ Gewerbeansiedlung Baudenkmäler ▪ keine Lokaler Handlungsbedarf ▪ -

Altenvalbert

Gebäu- Übersichtskarte des Stadtteils ohne Maßstab debestand/Struktur um 1955 ohne Maßstab Kartengrundlage © LAND NRW (2017) www.tim-online.nrw.de (Kernbereich des Ortsteils) TK25 Blatt 4814 Altenhundem Die früheste Erwähnung des Dorfes Altenvalbert befindet sich in einem beurkundeten Brief aus dem Jahr 1439, in dem Arnt Rump zu Obervalbert einen Gulden Geldes oder entsprechend Korn als Rente

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aus dem Zehnten zu Altenvalbert der Kirche zu Elspe vermacht. Die Entstehung des Ortes ist aber wesentlich früher anzunehmen. Altenvalbert ist bis heute stark landwirtschaftlich geprägt (noch 3 Voll- erwerbsbetriebe). Für die jüngere Bevölkerung stehen nach wie vor innerhalb der Familien Baugrund- stücke zur Verfügung. Einwohner- 2000 2005 2010 2017 entwicklung 125 127 116 105 Veränderung 2000 – 2017 - 20

Kapelle Fachwerkhaus Stärken Schwächen ▪ Kapelle; Kapellenverein gestaltet das Dorfleben ▪ Letzte Dorfkneipe bereitsvor ca. 25 Jahren ge- ▪ Dorfversammlungsraum „Heimatabend“ schlossen ▪ nur 1 Leerstandsgebäude ▪ Spielplatz Oberelsper Straße Baudenkmäler ▪ keine Lokaler Handlungsbedarf ▪ Turm der Kapelle „windschief“, müsste gesichert werden Ortskernabgrenzung

Ortskern

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Elsperhusen

Übersichtskarte des Stadtteils ohne Maßstab Gebäudebestand/Struktur um 1955 ohne Maßstab Kartengrundlage © LAND NRW (2017) www.tim-online.nrw.de (Kernbereich des Ortsteils) TK25 Blatt 4814 Altenhundem Elsperhusen liegt in einem engen Seitental des Bremkerbaches nordöstlich von Oberelspe und Alten- valbert. Einzige Gebäude sind eine Hofanalge und ein „Backes“. Einwohner- 2000 2005 2010 2017 entwicklung 7 4 4 6 Veränderung 2000 – 2017 - 1 Stärken Schwächen ▪ - ▪ - Baudenkmäler ▪ keine Lokaler Handlungsbedarf ▪ -

Brenschede

Übersichtskarte des Stadtteils ohne Maßstab Gebäudebestand/Struktur um 1955 ohne Maßstab (Kernbereich des Ortsteils) Kartengrundlage © LAND NRW (2017) www.tim-online.nrw.de TK25 Blatt 4814 Altenhundem Brenschede liegt am östlichen Rand des Stadtgebietes, südöstlich von Oedingen. In einem Güterver- zeichnis aus dem Jahre 1313 wird der Ort Brenschede erstmals genannt. Der Ortsname Brenschede (im 16. Jahrhundert u. a. auch „Bremscheidt“ und „Bremschede“) enthält das Grundwort „-schede“, das als etwas von der „Umgebung geschiedenes“ (z. B. von einem größeren Gebiet abgegrenztes Stück Land) gedeutet werden kann. Unter Berücksichtigung der örtlichen Lage von Brenschede und des

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Bestimmungswortes „-bred“ (bzw. später „-bren“) kann man zu der Namensdeutung „breiter Talein- schnitt“ kommen. Der Ort blieb in den vergangenen Jahrzehnten in seiner Ausdehnung nahezu unver- ändert. Einwohner- 2000 2005 2010 2017 entwicklung 79 73 72 69 Veränderung 2000 – 2017 -10

Hofanlage Backhaus (DGH) Stärken Schwächen ▪ Dörflicher Charakter, geschlossene Form ▪ - ▪ Dorfgemeinschaftsraum im Backhaus Baudenkmäler ▪ Kapelle St. Martin Lokaler Handlungsbedarf ▪ - Ortskernabgrenzung

Kapelle

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Burbecke

Übersichtskarte des Stadtteils ohne Maßstab Gebäudebestand/Struktur um 1955 ohne Maßstab Kartengrundlage © LAND NRW (2017) www.tim-online.nrw.de (Kernbereich des Ortsteils) TK25 Blatt 4814 Altenhundem Der Name Burbecke erscheint bereits im 13. Jahrhundert. Bis heute ist Burbecke ein bäuerlich gepräg- tes Dorf mit Betrieben insbesondere der Wald- und Milchwirtschaft sowie zwei Landhotels. Einwohner- 2000 2005 2010 2017 entwicklung 105 106 111 89 Veränderung 2000 – 2017 -16

Klaukenhof Spielplatz Stärken Schwächen ▪ Kapelle (a. d. 13. Jh.), von außen saniert ▪ Zustand der Radwege ▪ Hoher Erholungswert ▪ Sanierungsbedarf (innen) der Kapelle ▪ Landhotel Klaukenhof ▪ Fehlender Feuerlöschteich ▪ Landhotel Gödecke ▪ Fehlender Sonnenschutz am Spielplatz ▪ Dorffestplatz und Skulpturenpark ▪ Ortsdurchfahrt: schmal, Geschwindigkeitsüber- ▪ Spielplatz Hammecketal schreitung ▪ Wegeverbindung nach Oberelspe ▪ Kein ÖPNV ▪ Breitbandanbindung Baudenkmäler ▪ Kapelle St. Antonius

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Lokaler Handlungsbedarf ▪ Fehlender Feuerlöschteich; möglicher Ansatz: „Dorfplatz“ mit Kleinem Park und Teich“ (Grundstück ist verfügbar) ▪ Sanierung der Kapelle ▪ Instandsetzung/Ausbau des Fahrradweges Richtung Oberelspe ▪ Bürgerbus, Kindergarten-/Schulbus ▪ Ergänzung der Spielplatz-Ausstattung: Sonnensegel, Nest- schaukel ▪ Zaun an der Antoniusstraße müsste erneuert werden

Schäden in der Kapelle Ortskernabgrenzung

Möglicher Standort Teich/Dorfplatz

Habecke

Über- sichtskarte des Stadtteils ohne Maßstab Gebäudebestand/Struktur um 1955 ohne Maßstab Kartengrundlage © LAND NRW (2017) www.tim-online.nrw.de (Kernbereich des Ortsteils) TK25 Blatt 4814 Altenhundem

Habecke liegt unmittelbar südöstlich von Oberelspe in Richtung Burbecke und besteht überwiegend aus jüngerer Bebauung.

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Einwohner- nicht bekannt nicht bekannt nicht bekannt nicht bekannt entwicklung Veränderung 2000 – 2017 Stärken ▪ Landschaftliche Einbindung ▪ Spielplatz Habecke

Baudenkmäler ▪ keine

Lokaler Handlungsbedarf ▪ -

Ernestus

Übersichtskarte des Stadtteils ohne Maßstab Gebäudebestand/Struktur um 1955 ohne Maßstab Kartengrundlage © LAND NRW (2017) www.tim-online.nrw.de (Kernbereich des Ortsteils) TK25 Blatt 4814 Altenhundem Ernestus liegt östlich des Stadtteils Halberbracht. Die Enstehung steht in Verbindung mit der Erschlie- ßung des Bergwerksfeldes Ernestus Mitte des 19. Jahrhunderts. Abgebaut wurde hier Eisenerz und Schwefelkies. In Ernestus begann mit dem Abbau "unter Tage" eine neue Entwicklungsstufe im Bergbau in der Region. Mit Einstellung des Bergbaus (1992) verringerte sich die Bevölkerungszahl auf heute 14; 1939 waren es noch 39. Einwohner- 2000 2005 2010 2017 entwicklung 15 14 12 14 Veränderung 2000 – 2017 - 1 Stärken Schwächen ▪ - ▪ Bedeutungs- und Bevölkerungsverlust seit Ende der Bergbautätigkeit Baudenkmäler ▪ keine Lokaler Handlungsbedarf ▪ -

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Weißenstein

Gebäude- Übersichtskarte des Stadtteils ohne Maßstab bestand/Struktur um 1955 ohne Maßstab Kartengrundlage © LAND NRW (2017) www.tim-online.nrw.de (Kernbereich des Ortsteils) TK25 Blatt 4814 Altenhundem Weißenstein entstand - wie Ernestus – in Verbindung mit der Bergbautätigkeit in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts östlich von Halberbracht. Ebenso wie in Ernestus schwand hier die Bevölkerung nach dem Ende des Abbaus. Einwohner- 2000 2005 2010 2017 entwicklung 15 15 15 16 Veränderung 2000 – 2017 + 1 Stärken Schwächen ▪ - ▪ Bedeutungs- und Bevölkerungsverlust seit Ende der Bergbautätigkeit Baudenkmäler ▪ - Lokaler Handlungsbedarf ▪ -

Hachen

Übersichtskarte des Stadtteils ohne Maßstab Gebäudebestand/Struktur um 1955 ohne Maßstab Kartengrundlage © LAND NRW (2017) www.tim-online.nrw.de (Kernbereich des Ortsteils) TK25 Blatt 4814 Altenhundem Bis zum 30. Juni 1969 gehörte Hachen zur Gemeinde Elspe, wurde dann zum 1. Juli 1969 in die neu gegründete Stadt Lennestadt eingegliedert. Hachen ist über die Jahrhunderte ein kleines Dorf mit heute 24 Einwohnern geblieben. Das äußere Bild wird überwiegend geprägt durch gut erhaltene landwirt- schaftliche Fachwerkhäuser mit Gemüse- und Obstgärten. Das dörfliche Gewerbe umfasst außer

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landwirtschaftlichen Betrieben (Nebenerwerb) ein forstwirtschaftliches Unternehmen, eine größere Schreinerei, einen Reiterhof und eine Hufschmiede. Die aktive Dorfgemeinschaft Hachen nimmt regelmäßig erfolgreich an Dorfwettbewerben teil. Einwohner- 2000 2005 2010 2017 entwicklung 23 23 22 24 Veränderung 2000 – 2017 + 1

Hofgebäude Reitanlage Stärken Schwächen ▪ Fachwerkgebäude ▪ Ortsdurchfahrt: Zustand, überhöhte Geschwindigkeit ▪ Ferienwohnungen ▪ Kein Abhol-/Bringdienst für Kinder ▪ Reitanlage ▪ Wanderwege Baudenkmäler ▪ keine Lokaler Handlungsbedarf ▪ Neuanlage eines Schwimmteiches, zugleich Feuerlöschteich ▪ Verkehrsberuhigende Maßnahmen in der Ortsdurchfahrt ▪ Kletter- bzw. Überquerungshilfen für Amphibien an der Wasserauffangrinne entlang des Schlammteiches ▪ Anschluss an Kindergarten- und Schulbus ▪ Öffnung des Weges um den Schlammteich; Entwicklung der Oberfläche der Schlamm-Deponie als naturna- hes Biotop ▪ Errichtung einer naturnahen öffentlichen Kneippanlage (Tretstelle, Armbecken) ▪ Gestaltung der Parkplätze an den Ortseingängen (Bänke, Papierkörbe, Infotafeln zum Bergbau etc.) Ortskernabgrenzung

Blick von Norden in den Ort

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Melbecke

Übersichtskarte des Stadtteils ohne Maßstab Gebäudebestand/Struktur um 1955 ohne Maßstab Kartengrundlage © LAND NRW (2017) www.tim-online.nrw.de (Kernbereich des Ortsteils) TK25 Blatt 4814 Altenhundem Als Filialort der Pfarrei Elspe tritt Melbecke bereits in einem Güterverzeichnis aus dem Jahr 1313 in Erscheinung. Eine frühe urkundliche Erwähnung von Melbecke, in der von der Verpfändung von Grund- besitz zur Absicherung einer Schuld die Rede ist, stammt ferner aus dem Jahr 1382. Der Ortsname Melbecke (1313: Melbike, 1543: Melmicke) beruht auf dem Grundwort „-beke“ und bezieht sich auf die „Melbecke“, einem rechten Nebenfluss des Elspebaches. Der bäuerliche Ursprung des Ortes ist bis heute weitgehend erhalten geblieben. Einwohner- 2000 2005 2010 2017 entwicklung 62 81 97 87 Veränderung 2000 – 2017 + 25

Quinkenhof Quinkenhof (Innenbereich) Stärken Schwächen ▪ Quinkenhof: Vollbewirtschafteter Hof (Pferde, ▪ - Schafe), Ferien auf dem Bauernhof, Feier- scheune Baudenkmäler ▪ Kapelle St. Katharina Lokaler Handlungsbedarf ▪ - Ortskernabgrenzung

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Kapelle und Hofanlage

Obermelbecke

Übersichtskarte des Stadtteils ohne Maßstab Gebäudebestand/Struktur um 1955 ohne Maßstab (Kernbereich des Ortsteils) Kartengrundlage © LAND NRW (2017) www.tim-online.nrw.de TK25 Blatt 4814 Altenhundem Der Ortsteil Obermelbecke liegt im nördlichen Bereich der Stadt nordöstlich von Melbecke in direkter Nachbarschaft zur Gemeinde Finnentrop. Durch den Ort fließt die Melbecke, ein rechter Nebenfluss des Elspebaches. Östlich liegt der 508 m hohe Hemberg. Einwohner- 2000 2005 2010 2017 entwicklung 14 12 nicht bekannt nicht bekannt Veränderung 2000 – 2017

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Obermelbecke Reitplatz Stärken Schwächen ▪ Pensionspferdehaltung Falkenegg, Pfer- ▪ - deaufzucht, Reitschule Baudenkmäler ▪ keine Lokaler Handlungsbedarf ▪ -

Trockenbrück

Ge- Übersichtskarte des Stadtteils ohne Maßstab bäudebestand/Struktur um 1955 ohne Maßstab Kartengrundlage © LAND NRW (2017) www.tim-online.nrw.de (Kernbereich des Ortsteils) TK25 Blatt 4814 Altenhundem

Der Ortsname Trockenbrück ist erst nach 1820 für die neu entstandene Siedlung oberhalb der Gräfen- mühle im Elspetal entstanden. Im Bereich der Siedlung befand sich demnach eine Holzbrücke über den Melbeckebach, der zeitweilig trockenfiel. Der Ort hat sich im Laufe der Zeit vor allem entlang der Bun- desstraße B55 (Grevenbrück – Elspe) entwickelt und ist durch Industrie/Gewerbe (Blech-Metallverar- beitung, Autozubehör, Fast-Food etc.) geprägt. Einwohner- 2000 2005 2010 2017 entwicklung 305 296 286 263 Veränderung 2000 – 2017 - 42

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Blick von Nordwesten Spielplatz Stärken Schwächen ▪ Clubhaus des Sportvereins als Veranstaltungsraum ▪ Teilung durch die B55; hohes Verkehrsaufkommen ▪ Gute Dorfgemeinschaft ▪ Zustand des Weges zum Sportplatz ▪ Sportplatz Bielefelder Straße 101 ▪ Tlw. Leerstand, marode Gebäude ▪ Spielplatz mit Bolzplatz Melbecker Str. Baudenkmäler ▪ keine Lokaler Handlungsbedarf ▪ Nicht mehr genutzten Bolzplatz zu einem Dorfplatz umgestalten ▪ Fußgängerüberquerung B55 ▪ Wegeverbindung zum Bhf. Grevenbrück ▪ Mehrgenerationenhaus Ortskernabgrenzung

Gebäude im Südwesten

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3.8.2 Stadtteile im Tal der Lenne Im Tal der Lenne und im Bereich der kleineren Zuläufe befinden sich die Stadtteile bzw. Ortschaften Milchenbach, Störmecke, Haus Hilmeke, Gleierbrück, Stöppel, Germaniahütte, Theten, Neukamp, Sporke und Hespecke.

Milchenbach

Übersichtskarte des Stadtteils ohne Maßstab Gebäudebestand/Struktur um 1953 ohne Maßstab Kartengrundlage © LAND NRW (2017) www.tim-online.nrw.de (Kernbereich des Ortsteils) TK25 Blatt 4815 Schmallenberg In einer Urkunde des Hauses Bamenohl wurde Milchenbach am 13. Dezember 1297 erstmals erwähnt. Der Ort gehörte zum Kirchspiel Lenne. Im Jahr 1685 wohnten 20 Familien in dem Dorf; um 1830 waren es insgesamt 175 Einwohner, nahezu exakt dem heutigen Stand entsprechend. 1823 wurde die Mil- chenbacher Schule errichtet; diese wurde 1969 geschlossen. Der Ort gehörte bis Ende 1974 zur Gemeinde Lenne und wurde vom Amt Kirchhundem verwaltet. Am 1. Januar 1975 erfolgte im Zuge der kommunalen Neugliederung die Trennung von Lenne und die Ein- gliederung in die Stadt Lennestadt. Der landwirtschaftlich geprägte Ort verfügt über eine intakte Dorfgemeinschaft mit vielfältigen Aktivitäten in den Vereinen. Milchenbach nahm regelmäßig erfolgreich an Dorfwettbewerben teil. Einwohner- 2000 2005 2010 2017 entwicklung 211 192 236 178 Veränderung 2000 – 2017 - 33

Blick über den Friedhof auf MIlchenbach Schützenhalle

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Stärken Schwächen ▪ Fachwerkhäuser in gutem Erhaltungszustand; Ge- ▪ Situation am Ortseingang (Lagerhalle) staltungssatzung ▪ Schützenhalle: Sanitäre Anlagen, Heizung, Dach ▪ Ruhiger, gepflegter Ort ▪ Zustand einiger Bruchsteinmauern ▪ Sehr geringer Leerstand ▪ Busanbindung ▪ Nikolauskapelle ▪ Breitbandanbindung (derzeit noch) ▪ „Alte Schule“: Treffpunkt mit festem Thekendienst ▪ Schützenhalle ▪ Spielplatz Teichweg ▪ Bolzplatz Schützenhalle ▪ Eigeninitiative der Dorfgemeinschaft Baudenkmäler ▪ keine Lokaler Handlungsbedarf ▪ Barrierefreier Zugang zur Kapelle und zur Alten Schule Milchenbach ▪ Umgestaltung des Ortseingangs (einschl. Parkplatz) → Umgestaltung läuft ▪ Erhalt und Pflege der Bruchsteinmauern ▪ Zeltplatz im Bereich der Schützenhalle, Verbesserung der sanitären Anlagen in der Schützenhalle ▪ Radweg nach Schmallenberg ▪ Sonnenschutz (Segel) am neuen Spielplatz Ortskernabgrenzung

Störmecke

Übersichtskarte des Stadtteils ohne Maßstab Gebäudebestand/Struktur um 1955 ohne Maßstab Kartengrundlage © LAND NRW (2017) www.tim-online.nrw.de (Kernbereich des Ortsteils) TK25 Blatt 4815 Schmallenberg

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Störmecke liegt am östlichen Rand des Stadtgebietes an der B 236 Richtung Schmallenberg. Die Sied- lung gehörte bis zur Kommunalreform 1969 zur ehemaligen Gemeinde Saalhausen. Einwohner- 2000 2005 2010 2017 entwicklung 30 32 31 24

Veränderung 2000 – 2017 - 6 Stärken ▪ -

Baudenkmäler keine

Lokaler Handlungsbedarf ▪

Haus Hilmeke

Ge- Übersichtskarte des Stadtteils ohne Maßstab bäudebestand/Struktur um 1953 ohne Maßstab Kartengrundlage © LAND NRW (2017) www.tim-online.nrw.de (Kernbereich des Ortsteils) TK25 Blatt 4815 Schmallenberg Haus Hilmeke liegt östlich von Saalhausen, unmittelbar nördlich der B236. Die Ortschaft ist gleichbe- deutend mit dem dort ansässigen Ferienhotel und Café. Einwohner- 2000 2005 2010 2017 entwicklung 8 8 7 6 Veränderung 2000 – 2017 - 2

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Stärken ▪ Ferienhotel / Café in idyllischer Südlage direkt am Wald, Wellnessangebot

Baudenkmäler ▪ keine Lokaler Handlungsbedarf ▪ -

Gleierbrück

Übersichtskarte des Stadtteils ohne Maßstab Gebäudebestand/Struktur um 1955 ohne Maßstab Kartengrundlage © LAND NRW (2017) www.tim-online.nrw.de (Kernbereich des Ortsteils) TK25 Blatt 4814 Altenhundem Gleierbrück liegt im Tal der Lenne an der B236, östlich von Altenhundem. Die Ortschaft wir geprägt durch Fischteiche (insbesondere Forellenzucht) und einen “Anglerpark“ Einwohner- 2000 2005 2010 2017 entwicklung 195 188 189 156 Veränderung 2000 – 2017 - 39

Fischzucht Fachwerkgebäude an der B236

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Stärken Schwächen ▪ Lage an Lenneroute und SauerlandRadring ▪ Starker Durchgangsverkehr; Gefahr durch zu hohe ▪ Spielplatz Josefa-Berens-Straße Geschwindigkeit ▪ Fehlendes Angebot für Kinder/Jugendliche Baudenkmäler ▪ Wohnhaus Zum Eulensiepen 2 (ehem. Femhof) ▪ Wohnhaus Saalhauser Str. 10 Lokaler Handlungsbedarf ▪ Rad-/Gehweg Richtung Saalhausen auf Niveau Bundesstraße Ortskernabgrenzung

Ortskern

Stöppel

Übersichtskarte des Stadtteils ohne Maßstab Gebäudebestand/Struktur um 1955 ohne Maßstab (Kernbereich des Ortsteils) Kartengrundlage © LAND NRW (2017) www.tim-online.nrw.de TK25 Blatt 4814 Altenhundem Stöppel liegt an einer schmalen Straße, die von Langenei nach Halberbracht führt. Die Belege mit frühe- ren Hinweisen auf den Ort reichen zurück bis in das 15. Jahrhundert. Der kleine Ort ist landwirtschaftlich geprägt und liegt in einer waldreichen Gegend an einer Anhöhe. Einwohner- 2000 2005 2010 2017 entwicklung 16 15 9 15 Veränderung 2000 – 2017 - 1 Stärken Schwächen ▪ Großer landwirtschaftlicher Betrieb; Wind- ▪ - energienutzung Baudenkmäler ▪ keine Lokaler Handlungsbedarf ▪ -

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Germaniahütte

Gebäudebestand/Struktur um 1955 ohne Maßstab Übersichtskarte des Stadtteils (Kernbereich des Ortsteils) ohne Maßstab TK25 Blatt 4814 Altenhundem Kartengrundlage © LAND NRW (2017) www.tim-on- line.nrw.de Die Besiedlung des heutigen Gebiets von Germaniahütte setzt erst Mitte des 19. Jahrhunderts ein und ist wesentlich geprägt durch Industrieansiedlungen. Die Germaniahütte entwickelte sich zu einem für die damalige Zeit hochmodernen Hüttenwerk, dem 1885 auch ein Stahlwerk angegliedert wurde. Das Ende für die Germaniahütte wurde für 1909 beschlossen. Auf dem früheren Hüttengelände sowie an- grenzendem Gelände befinden sich seither andere Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe. Einwohner- 2000 2005 2010 2017 entwicklung 68 61 53 42 Veränderung 2000 – 2017 -26 Stärken Schwächen ▪ Gewerbe/Arbeitsplätze ▪ „Straßendorf“ mit stark befahrener B236 ▪ Anbindung an Lenneradweg ▪ Brücke am Kalkwerk Baudenkmäler ▪ keine Lokaler Handlungsbedarf ▪ Fußgängerampel Bushaltestelle

Theten

Gebäu- Übersichtskarte des Stadtteils ohne Maßstab debestand/Struktur um 1955 ohne Maßstab Kartengrundlage © LAND NRW (2017) www.tim-online.nrw.de (Kernbereich des Ortsteils) TK25 Blatt 4814 Altenhundem

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Theten liegt östlich der B 55 im Lennetal zwischen Maumke und Grevenbrück. Der ländlich geprägte Ort wurde als „Tatena“ bereits im Jahre 1072 erstmals urkundlich erwähnt, 1101–1131 hieß er „Tetin“ und von 1281 bis 1313 „Theten“, 1433 "Tetene". Die Aktive Dorfgemeinschaft nimmt regelmäßig an Dorfwettbewerben teil. Einwohner- 2000 2005 2010 2017 entwicklung 221 232 237 240 Veränderung 2000 – 2017 19

Dorfschänke Dorfplatz Stärken Schwächen ▪ Ruhige Lage, gepflegtes Ortsbild ▪ Störendes Leerstandsgebäude an der Dorfstr. ▪ Dorffestplatz und Skulpturenpark ▪ Zustand des Bushäuschens ▪ Kapelle ▪ Busanbindung ▪ Bräuche und Feste (Osterfeuer, Klappstern, Son- ▪ Tlw. schlechte Breitbandanbindung nenvogel) ▪ Spielplatz Hachener Straße ▪ Bolzplatz Hachener Str. Baudenkmäler ▪ Kapelle St. Lorenz und Vinzenz Lokaler Handlungsbedarf ▪ Aufwertung des Spielplatzes in Theten + Trampolin ▪ Boulebahn ▪ Willkommensschild ▪ Umfeldgestaltung im Bereich der Kapelle Ortskernabgrenzung

Kapelle

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Neukamp

Gebäu- Übersichtskarte des Stadtteils ohne Maßstab debestand/Struktur um 1953 ohne Maßstab Kartengrundlage © LAND NRW (2017) www.tim-online.nrw.de (Kernbereich des Ortsteils) TK25 Blatt 4814 Altenhundem Neukamp liegt am nördlichen Rand des Stadtgebietes an der Grenze zu Finnentrop-Bamenohl. Einwohner- 2000 2005 2010 2017 entwicklung 17 17 11 15 Veränderung 2000 – 2017 - 2 Stärken ▪ -

Baudenkmäler ▪ Einlaufbauwerk Wasserkraftwerk Bamenohl

Lokaler Handlungsbedarf ▪ Wegeverbindung nach Grevenbrück

Sporke

Übersichtskarte des Stadtteils ohne Maßstab Gebäudebestand/Struktur um 1955 ohne Maßstab Kartengrundlage © LAND NRW (2017) www.tim-online.nrw.de (Kernbereich des Ortsteils) TK25 Blatt 4814 Altenhundem Sporkey wird erstmals 1281 in einem Güterregister der Pfarrei Elspe erwähnt. Ein weiterer früher Hin- weis auf die Existenz von Sporke befindet sich in einer Vereinbarung aus dem Jahr 1393 über eine Grundstücksveräußerung. Vermutlich ist Sporke etwa mit dem Begriff „Trocken“ gleichzusetzen und

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damit Sporke ein trockener Ort gemeint. Dem entspricht, dass die Sporker einen eigenen Wasserver- band gegründet haben. Nach Vornahme einer Tiefenbohrung im Jahr 1983 und dem Bau eines Hoch- behälters ist die Versorgung des Ortes mit Wasser nun sichergestellt. Sporke ist im Kern landwirtschaftlich geprägt mit Hofhäusern und großen Bauerngärten. Der Ort verfügt aber auch über ein Neubaugebiet, in dem noch fünf Grundstücke verfügbar sind. Mit dem Neubaugebiet stieg der Anteil junger Familien erfreulich an. Die aktive Dorfgemeinschaft Sporke/Hespecke nimmt regelmäßig erfolgreich an Dorfwettbewerben teil. Einwohner- 2000 2005 2010 2017 entwicklung 196 192 198 189 Veränderung 2000 – 2017 - 7

Hofhaus mit Bauerngarten „Spritzenhaus“ (langjährig Jugendtreff) Stärken Schwächen ▪ Schön gestalteter, ruhiger Ortskern ▪ Keine Bürgersteige an der Ortsdurchfahrt ▪ Historische Hofhäuser ▪ Busanbindung ▪ Schützenhalle (Dorfgemeinschaftsraum) ▪ Schützenhalle nicht barrierefrei ▪ Gute Dorfgemeinschaft ▪ Schlechter Zustand des Bolzplatzes ▪ Jugendtreff „Spritzenhaus“ ▪ Spielplatz Am Schüerken ▪ Bolzplatz Mondscheinstraße Baudenkmäler ▪ Hofhaus Mondscheinstr. 38 ▪ Hofhaus und Scheune Mondscheinstr. 35 Lokaler Handlungsbedarf ▪ Barrierefreiheit der Schützenhalle ▪ Rad- und Wanderweg von Neukamp Richtung Hespecke Ortskernabgrenzung

Ortskernbereich

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Hespecke

Übersichtskarte des Stadtteils ohne Maßstab Gebäudebestand/Struktur um 1955 ohne Maßstab Kartengrundlage © LAND NRW (2017) www.tim-online.nrw.de (Kernbereich des Ortsteils) TK25 Blatt 4814 Altenhundem Hespecke liegt ca. 2,5 km westlich von Elspe und ist landwirtschaftlich geprägt. Oberhalb des Orts verläuft die alte „Bergstraße“ von Trockenbrück über Ostentrop nach Arnsberg, die neben der „Heiden- straße“ und dem „Römerweg“ als eine bedeutende Verbindung anzusehen ist. Einwohner- 2000 2005 2010 2017 entwicklung 46 43 39 39 Veränderung 2000 – 2017 - 7 Stärken Schwächen ▪ Alter Ortskern mit Hofhaus und alter Linde ▪ Fehlende Busanbindung ▪ Wenig Verkehr ▪ Schlechte Straßenbeleuchtung ▪ Wanderwege Baudenkmäler ▪ Hofhaus Hespecke 18 Lokaler Handlungsbedarf ▪ Parkplatz für Wanderer Ortskernabgrenzung

Ortseingang von Westen

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3.8.3 Stadtteile im Tal der Veischede Im Tal der Veischede und im Bereich der kleineren Zuläufe befinden sich die Stadtteile bzw. Ortschaften Schmellenberg, Einsiedelei, Bruchhausen, Hengstebeck, Bonzelerhammer und Bonzel

Schmellenberg

Übersichtskarte des Stadtteils ohne Maßstab Gebäudebestand/Struktur um 1953 ohne Maßstab Kartengrundlage © LAND NRW (2017) www.tim-online.nrw.de (Kernbereich des Ortsteils) TK25 Blatt 4913 Olpe Schmellenberg liegt südlich des Veischedetales in einer Quellmulde des Schmellenberger Bachs. In diesem Bereich finden sich Relikte des obertägigen Abbaus von Eisenerz und früher Eisenverhüttung.

Einwohner- 2000 2005 2010 2017 entwicklung 11 16 17 16 Veränderung 2000 – 2017 + 5 Stärken ▪ Lage zwischen Wiesen und Wäldern ▪ Wanderwege Baudenkmäler ▪ ▪ keine

Lokaler Handlungsbedarf ▪ -

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Einsiedelei

Übersichtskarte des Stadtteils ohne Maßstab Gebäudebestand/Struktur um 1953 ohne Maßstab Kartengrundlage © LAND NRW (2017) www.tim-online.nrw.de (Kernbereich des Ortsteils) TK25 Blatt 4913 Olpe Einsiedelei liegt im Südwesten Lennestadts in einem Waldgebiet. Hier lebten im 18. und beginnenden 19. Jahrhundert Eremiten. Einwohner- 2000 2005 2010 2017 entwicklung 6 6 5 5 Veränderung 2000 – 2017 -1 Stärken Schwächen ▪ - ▪ - Baudenkmäler ▪ keine Lokaler Handlungsbedarf ▪ -

Bruchhausen

Übersichtskarte des Stadtteils ohne Maßstab Gebäudebestand/Struktur um 1953 ohne Maßstab (Kernbereich des Ortsteils) Kartengrundlage © LAND NRW (2017) www.tim-online.nrw.de TK25 Blatt 4913 Olpe

Bruchhausen liegt im Veischedetal unmittelbar an der B55 zwischen Oberveischede und Kirchvei- schede. Einwohner- 2000 2005 2010 2017 entwicklung 31 33 32 31 Veränderung 2000 – 2017 0

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Stärken ▪ Konstante Bevölkerungszahl Baudenkmäler ▪ keine Ortskernabgrenzung

Hengstebeck

Übersichtskarte des Stadtteils ohne Maßstab Gebäudebestand/Struktur um 1955 ohne Maßstab Kartengrundlage © LAND NRW (2017) www.tim-online.nrw.de (Kernbereich des Ortsteils) TK25 Blatt 4813 Attendorn

Hengstebeck liegt nördlich von Kirchveischede an der Grenze zu Attendorn. Einwohner- 2000 2005 2010 2017 entwicklung n. bekannt n. bekannt n. bekannt n. bekannt Veränderung 2000 – 2017 Stärken ▪ Baudenkmäler ▪ keine Lokaler Handlungsbedarf ▪ -

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Bonzelerhammer

Übersichtskarte des Stadtteils ohne Maßstab Gebäudebestand/Struktur um 1955 Kartengrundlage © LAND NRW (2017) www.tim-online.nrw.de (Kernbereich des Ortsteils) TK25 Blatt 4814 Altenhundem Bonzelerhammer liegt zwischen Bilstein und Bonzel, direkt an der B55 und besteht aus wenigen Wohn- gebäuden und einem Betrieb der Metallverarbeitung. Einwohner- 2000 2005 2010 2017 entwicklung 27 24 18 16 Veränderung 2000 – 2017 -11 Stärken ▪ Gewerbebetrieb (s. Foto)

Baudenkmäler ▪ keine

Lokaler Handlungsbedarf ▪ -

Bonzel

Übersichtskarte des Stadtteils ohne Maßstab Gebäudebestand/Struktur um 1955 Kartengrundlage © LAND NRW (2017) www.tim-online.nrw.de ohne Maßstab (Kernbereich des Ortsteils) TK25 Blatt 4814 Altenhundem

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Bonzel wird 1279, also vor mehr als 730 Jahren, erstmals urkundlich erwähnt. Der Ort ist aber zweifellos wesentlich älter: seine Anfänge liegen wohl etwa Mitte des 11. Jahrhunderts. Die Ableitung des Namens ist unklar. Der Name bedeutet entweder „die Schlucht, in der Bonzo wohnt“ oder auch „das Tal, in dem Bohnen wachsen“. Fast 300 Jahre lang, bis etwa 1350, muss Bonzel eine kleine bäuerliche Ansiedlung mit kaum mehr als drei Höfen gewesen sein. Ab Beginn des 19. Jahrhunderts entwickelte sich das Dorf entlang der dama- ligen Dorfstraße, der heutigen B55. In jüngerer Zeit hat sich Bonzel durch die Erschließung neuer Bau- gebiete erheblich ausgedehnt. Die aktive Dorfgemeinschaft hat in der Vergangenheit regelmäßig an Dorfwettbewerben teilgenommen. Einwohner- 2000 2005 2010 2017 entwicklung 416 398 420 397 Veränderung 2000 – 2017 - 19

Bonzeler Str. B 55 Stärken Schwächen ▪ Platz mit Brunnen ▪ Fehlender Dorfplatz ▪ Kapelle und Fachwerkhöfe ▪ Überhöhte Geschwindigkeit auf der B 55 ▪ Sportplatzanlage und 2 Spielplätze ▪ Holzbrücke zwischen Sportplatz und Dorf ist bei ▪ Veischeder Sonnenpfad Nässe sehr glatt ▪ ÖPNV am Wochenende und Abend ▪ Vereinsheim des SF DJK Bonzel modernisierungs- bedürftig Baudenkmäler ▪ Hofhaus Mindener Str. 5 ▪ Hofhaus Am Wasser 1 Lokaler Handlungsbedarf ▪ Einrichtung eines Dorfplatzes ▪ Beleuchtung des Rad- und Verbindungsweges zwischen Bonzel und Grevenbrück ▪ Verkehrsberuhigung/Verengung an den Ortseinfahrten ▪ Mehrgenerationenhaus im DJK Clubhaus ▪ Freizeit-/Erholungsangebote: Outdoor-Fitness, Kneipp-Becken, Barfußpfad

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Ortskernabgrenzung

Kapelle und Fachwerkbau im Ortskern

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4 Leitbild, Handlungsfelder und Entwicklungsziele

4.1 Vorbemerkungen / Aufbau Als Ergebnis der »Gesamtkommunalen Bestandsanalyse und -bewertung« (Kapitel 2) und der »Be- trachtung und Analyse auf Stadtteilebene« (Kapitel 3) liegt eine umfassende Darstellung der Ausgangs- situation und des Handlungsbedarfs vor. Es wurde weiterhin festgehalten, wenn sich gesamtkommu- nal oder lokal Positiv- oder Negativentwicklungen (Entwicklungstrends) abzeichnen. Diese differenzierte Bestandsaufnahme und Bewertung bildet die Grundlage für die Formulierung eines strategischen Rahmens für die Zukunftsentwicklung der Stadtteile Lennestadts. Dabei findet Berück- sichtigung, dass die Stadt Lennestadt bereits in vielen relevanten Maßnahmenbereichen sehr aktiv ist. Als Beispiel sei hier »Tourismus und Fremdenverkehr«, »Familienfreundlichkeit« oder aber der Bereich »Gemeinschaftseinrichtungen (Schützenhallen)« angeführt. Diese auch in Zukunft wichtigen Themen finden aufgrund ihrer Bedeutung in den Zielformulierungen dennoch Berücksichtigung. Mit dem Leitbild wird die Vision, der Rahmen bzw. die Grundphilosophie für die Zukunftsentwicklung der Stadt Lennestadt umrissen. Die Konkretisierung erfolgt dann in der Formulierung von fünf Hand- lungsfeldern mit insgesamt 21 Entwicklungszielen. Im Kapitel 5 werden unter den einzelnen Entwick- lungszielen die dazugehörigen Projektskizzen und Projektvorschläge vorgestellt.

Der zentrale Ansatz für die Ausformulierung der Strategie lässt sich kurz wie folgt zusammenfassen: Potenziale (noch) besser nutzen; Defizite - soweit möglich – beseitigen.

Auf eine Wiederholung aller in Kapitel 2 und 3 herausgearbeiteten Stärken/Schwächen und Bewertun- gen des gesamtkommunalen bzw. lokalen Handlungsbedarfs bezogen auf die Einzelziele wird verzich- tet. Vorab werden mit Blick auf die Formulierung des Leitbildes aber noch einmal die zentralen Stär- ken/Potenziale und Schwächen/Defizite benannt, die die Grundausrichtung, d.h. die »Kernsätze« des Leitbildes und damit den strategischen Ansatz prägen.

Abbildung 56: Beispielhafte Darstellung – Grundaufbau: Leitbild, Handlungsfelder, Entwicklungsziele, Leit- und Startprojekte und Projektskizzen

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4.2 Leitbild und Handlungsfelder Als Basis für die Formulierung eines integrierten Ansatzes zur Entwicklung von Strategie und konkreten Maßnahmen sind die folgenden Stärken und Schwächen der Situation/Perspektiven in den Stadtteilen und Ortschaften Lennestadts zusammenzufassen:

Lennestadt heute: Was ist prägend? • Gepflegte Ortsbilder mit historischen Fachwerkgebäuden, überwiegend erhaltenem dörflichen Charakter; insgesamt geringe Leerstandsproblematik. • Im gesamten Stadtgebiet sind gut ausgestattete Schützenhallen, Bürgerhäuser, DGH oder kirchliche Gemeinschaftseinrichtungen vorhanden. • Lennestadt ist seit 2015 familiengerechte Kommune mit 17 Einrichtungen der Kinderbetreuung, einem guten Schulangebot, Spielplatzangebot, Jugendtreff/Jugendräumen. Den Familien wird - vor- rangig über das HANAH-Servicebüro für Familien und Senioren und ehrenamtliche Angebote - Beratung, Unterstützung und Hilfestellung in allen wichtigen Fragen geboten, dieses ist eines der Angebote des Lennestädter Bündnisses für Familie. • Der Einzelhandel wird der mittelzentralen Versorgungsfunktion gerecht, ausgeprägte mittelständi- sche Einzelhandelsstruktur • Die Stadt verfügt insgesamt über ein gutes Betreuungs-/ Pflegeangebot für Senioren sowie (ak- tuell) auch ein gutes medizinisches Angebot. • Das gute Freizeit-, Kultur- und Sportangebot wird in Lennestadt durch eine Vielzahl an Vereinen getragen. Stadtteilübergreifend trägt die "Erlebniswelt Veischedetal" zu einer positiven Weiter- entwicklung bei. • Lennestadt ist ein beliebtes Tourismusziel mit hoher landschaftlicher Attraktivität, herausragen- den Ankerangeboten (Elspe Festival, TalVITAL, Galileo-Park), Lenne-Therme, Naturbädern sowie Lage an Rothaarsteig und SauerlandRadring/Lenneroute. • Alle Schulformen sind im Stadtgebiet vorhanden.

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Lennestadt heute: Was ist (dringend) zu verbessern? • In den meisten Ortskernen fehlen Dorfplätze/Treffpunkte und attraktiv gestaltete Grünanlagen. Das vorhandene Mobiliar (Bänke, Tische, etc.) befindet sich z.T. in schlechtem Zustand. • Einige Ortsbilder sind gestört durch leerstehende, sanierungsbedürftige/abbruchreife Gebäude. Weiterhin kam es in der Vergangenheit zu Um-/Anbauten, die das ursprüngliche Ortsbild z.T. er- heblich stören. • In den z.T. beengten Tallagen existieren an den Ortsdurchfahrten und einigen als Abkürzung ge- nutzten Strecken Verkehrsbelastungen und Gefahrenpunkte. Wichtige innerörtliche Fußwege- verbindungen sind in einigen Stadtteilen in schlechtem Zustand und/oder nicht barrierefrei. • Einige Gemeinschaftseinrichtungen weisen Mängel in der Ausstattung auf oder es sind aufgrund veränderter Anforderungen Umbau-/Erweiterungen erforderlich. • In den meisten Stadteilen fehlen Wohnangebote für Senioren, so dass im höheren Alter ein Ver- bleib im Heimatort nicht immer gewährleistet ist. • Das Versorgungsangebot hat in kleineren Stadtteilen in den letzten Jahren sukzessive abge- nommen, so dass z.T. weite Wege zu den zentral gelegenen Standorten erforderlich sind. • Die vorhandene Sport-/Freizeitinfrastruktur ist teilweise sanierungsbedürftig bzw. in Ausstattung / Kapazität begrenzt.

Diese positiven wie negativen Ansatzpunkte definieren die wesentlichen Elemente des Handlungsbe- darfs. Als nochmals „übergreifende Klammer“ wird vorab aber eine »Vision« formuliert, die die Wün- sche der Bürgerinnen und Bürger aus den IKEK-Veranstaltungen und der Online-Befragung treffend zusammenfasst.

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Als Leitbild wurde der bestehende und etablierte Slogan »Lennestadt - Der Schatz im Sauerland« aufgegriffen und über die Formulierung von 8 Kernsätzen konkretisiert, die dem Prinzip Potenziale (noch) besser nutzen / Defizite - soweit möglich – beseitigen folgen. Die Leitbildformulierung wurde der Bürgerschaft im Rahmen des 2. IKEK Forums am 4. Oktober 2018 vorgestellt. 8 Kernsätze:

Potenziale (noch) besser nutzen • Familienfreundlichkeit wird in Lennestadt als dauerhafte Zukunftsaufgabe gesehen. Das Angebot an Infrastruktur, Betreuungs- und Beratungsangeboten wird erhalten und gezielt ausgebaut. Da eine gute Breitbandversorgung als wichtiger Faktor der Wohn-/Lebensqualität an Bedeutung gewonnen hat, wird die Versorgung kontinuierlich den Anforderungen angepasst. • Die günstige Ausgangssituation und das qualitativ hochwertige touristische Angebot bietet gute Voraussetzungen für eine positive Weiterentwicklung des Tourismus als wichtigem Wirtschaftszweig. Vor diesem Hintergrund wird die Infrastruktur in hoher Qualität erhalten und gezielt ausgebaut (z.B. Wohnmobilstellplätze, Wanderparkplätze, Rast-/Informationsstationen für Wanderer und Radwanderer etc.). Die digitale Bereitstellung von Informationen wird ebenfalls weiter ausgebaut. • Das Sport-/Freizeitangebot wird - in Teilen eng verknüpft mit dem weiteren Ausbau der touristischen Infrastruktur - dem sich wandelnden Freizeitverhalten und Interessen der Bevölkerung angepasst.

Defizite – soweit möglich – beseitigen • Die Aufenthaltsqualität in den Ortskernbereichen wird nachhaltig verbessert durch Aufwertung zentraler Plätze ("Dorfplätze") / öffentlicher Räume sowie Anlegen / Neugestaltung und Pflegen von innerörtlichen Grünflächen. Im Umfeld der Siedlungsbereiche wird die Attraktivität durch Maßnahmen zur Renaturierung bzw. ökologischen Aufwertung erhöht. • Die in einigen Ortskernen bestehenden Missstände / Gestaltungsdefizite werden aktiv angegangen, indem die Eigentümer über Instandsetzungs-, Gestaltungsmaßnahmen sowie Fördermöglichkeiten informiert und aufkommender Leerstand eingedämmt wird. • Zur Erhöhung der Sicherheit für Fußgänger und Verbesserung der Situation für Gehbehinderte werden weitere Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung durchgeführt; Fuß- /Radwegeverbindungen, Bürgersteige, Fußgängerüberwege und Brücken werden ausgebaut/instandgesetzt und - soweit möglich - barrierefrei gestaltet. • Die Gemeinschaftseinrichtungen in den Stadtteilen werden bedarfsgerecht instandgesetzt und ausgestattet. • Das Wohnungs-, Betreuungs-/Hilfsangebot, die Nahversorgung sowie die medizinische Versorgung werden auch auf die weiter zunehmende Zahl der älteren Bevölkerung ausgerichtet.

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Die genannten Ansatzpunkte (Kernsätze) wurden in fünf Handlungsfeldern gebündelt. Innerhalb der Handlungsfelder wurden dann 21 Entwicklungsziele ausformuliert:

Handlungsfeld Entwicklungsziele

1 Gestaltung und Aufenthaltsqualität in den Stadtteilen • 4 Entwicklungsziele

Bedarfsgerechte und sichere Straßen, Wege und 2 • 4 Entwicklungsziele Plätze

3 Gemeinschaft, Begegnung und Betreuung • 4 Entwicklungsziele

4 Familienfreundlichkeit und Freizeitangebot • 4 Entwicklungsziele

5 Tourismusentwicklung • 5 Entwicklungsziele

4.3 Entwicklungsziele Auf Grundlage der Bewertungsergebnisse (Bedeutung) der Maßnahmenbereiche aus dem ersten Fo- rum in Form von Punktzahlen zwischen 1 (sehr geringe Bedeutung) und 10 (sehr hohe Bedeutung) wurden im weiteren IKEK-Prozess Entwicklungsziele formuliert und den übergeordneten Handlungsfel- dern zugewiesen.

Entwicklungsziele im Handlungsfeld 1

»Gestaltung und Aufenthaltsqualität in den Stadtteilen« Aufwertung zentraler Plätze ("Dorfplätze") / öffentlicher Räume, Steigerung der Ziel 1.1 8,83 Aufenthaltsqualität sowie der Barrierefreiheit Sanierung und Erhalt historischer Gebäude, Erhöhung des Bewusstseins für die Ziel 1.2 7,47 Baukultur sowie aktive Unterstützung der Pflege der Baukultur Städtebauliche Gestaltung in den Ortskernen: Abriss / Umnutzung von leerste- Ziel 1.3 7,01 henden Gebäuden, Beseitigung von Missständen / Gestaltungsdefiziten Ergänzung / Aufwertung von Grünflächen sowie Renaturierungsmaßnahmen und 7,43 / Ziel 1.4 ökologische Aufwertungen im Umfeld der Siedlungen 6,52

Entwicklungsziele im Handlungsfeld 2

»Bedarfsgerechte und sichere Wegeverbindungen« Verkehrsberuhigung und Erhöhung der Sicherheit; Maßnahmen zur Verbesse- Ziel 2.1 7,71 rung / Neuordnung der Parkplatzsituation Instandsetzung und Neugestaltung von Fußwegen, Bürgersteigen, Fußgänger- 7,38 / Ziel 2.2 überwegen und Brücken (Erhöhung der Sicherheit für Fußgänger, Barrierefrei- 5,65 heit, Ergänzung von Bänken / Sitzgelegenheiten) Ziel 2.3 Instandsetzung / Ausbau von Radwegeverbindungen 6,51

Ziel 2.4 Sanierung schadhafter Straßenbeläge 5,65

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Entwicklungsziele im Handlungsfeld 3

»Gemeinschaft, Begegnung und Betreuung«

Instandsetzung und bedarfsgerechte Erweiterung von Gemeinschaftseinrichtun- Ziel 3.1 6,22 gen Erweiterung des Wohn- und Betreuungsangebotes für die "alternde Bevölke- 8,01 / Ziel 3.2 rung": Neue Wohnformen (Betreutes Wohnen, Mehrgenerationenwohnen) und 7,36 Ausbau des Angebotes im Bereich Tages- und Kurzzeitpflege Digitale Bereitstellung von Informationen über Veranstaltungen, Hilfen und Bera- Ziel 3.3 7,47 tungsangebote etc. Unterstützung / Förderung der Bereitstellung mobiler Versorgungsangebote so- 7,17 / Ziel 3.4 wie alternativer Formen der Gesundheitsversorgung 5,77

Entwicklungsziele im Handlungsfeld 4

»Familienfreundlichkeit und Freizeitangebot«

Kontinuierlicher Ausbau der Breitband- und Mobilfunkversorgung (jeweils neues- Ziel 4.1 8,56 ter Stand der Technik) Weiterentwicklung und Ergänzung von Sportanlagen und Freizeitinfrastruktur zur Ziel 4.2 7,57 Verbesserung der Attraktivität für alle Altersgruppen Verbesserung der Kinderbetreuungssituation (einschließlich Fahrdienste), At- 7,15 / Ziel 4.3 traktivierung des Spielplatzangebotes (differenziert nach Altersstufen) und Er- 5,64 gänzung von Treffpunkten und Freizeitangeboten für Jugendliche Entwicklung von Lösungsansätzen für die Bereitstellung von Bauplätzen und Ziel 4.4 nachfragegerechter Wohnungen: Schaffung von Wohn-/Baumöglichkeiten für 6,52 Jüngere

Entwicklungsziele im Handlungsfeld 5 »Tourismusentwicklung«

»Tourismusentwicklung« Zielgruppenorientierte Ergänzung von Infrastruktur-, Informations- und Service- 6,75 / Ziel 5.1 angeboten 5,67 Präsentation lokaler Besonderheiten der Geschichte, Baukultur und Landschaft: 7,27 / Ziel 5.2 Erklärung von Naturphänomenen, Dorfspazierwege etc. 5,23 Optimierung der Wegeverbindungen zwischen den Ortskernen und touristischen Ziel 5.3 6,67 Attraktionen, Themenrouten, freier Landschaft

Ziel 5.4 Instandsetzung / Ergänzung von Angeboten für Kurgäste / Erholungssuchende 4,19

Ziel 5.5 Gezielter Ausbau des Segments „Nachhaltiger Tourismus“

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5 Umsetzungsstrategie

5.1 Vorgehensweise und Grundlagen Aus den Stadtteilrundgängen und -workshops sowie den nachfolgenden IKEK-Foren und Diskussionen in der Lenkungsgruppe ging eine Vielzahl an Projektideen bzw. Beschreibungen konkreter Defizite her- vor, für die von Seiten der Bevölkerung Maßnahmen gewünscht werden. Bereits im ersten Forum wurde darauf hingearbeitet, die Handlungsansätze inhaltlich zu strukturieren und über eine Bewertungsmatrix Schwerpunktsetzungen zu identifizieren/festzulegen (vgl. Kapitel 1.2.1 und 4.3). Die Bewertungen der Bürgerinnen und Bürger flossen dann unmittelbar ein in die abschlie- ßende Formulierung von Zielen/Teilzielen und die Prioritätenbildung. Sämtliche Projektideen/Maßnahmenvorschläge wurden den definierten Handlungsfeldern und Entwick- lungszielen zugeordnet. Insgesamt 77 Maßnahmen wurden von Seiten der Bevölkerung oder der Ver- waltung in Projektskizzen ausführlicher dargestellt.

Handlungsfeld Anzahl Projektskizzen

1 Gestaltung und Aufenthaltsqualität in den Stadtteilen • 18 Projektskizzen

2 Bedarfsgerechte und sichere Straßen, Wege und Plätze • 18 Projektskizzen

3 Gemeinschaft, Begegnung und Betreuung • 6 Projektskizzen

4 Familienfreundlichkeit und Freizeitangebot • 20 Projektskizzen

5 Tourismusentwicklung • 15 Projektskizzen

Die Ergebnisse der Bewertungen aus dem 1. Forum sowie die eingereichten Projektskizzen wurden in der zweiten Sitzung der Steuerungsgruppe vorgestellt. Hierzu wurden die Bewertungen der Bedeutung von Maßnahmenbereichen in ein Punktsystem über- führt, so dass unmittelbar erkennbar wurde, welche Maßnahmenbereiche eine besondere Priorität be- sitzen Auf dieser Grundlage und weiterer Bewertungen der Bedeutung und Umsetzungsreife wurde dann in einer weiteren Sitzung über die Einstufung einzelner – mit Skizzen hinterlegten Ansätze als Leit- oder Startprojekt diskutiert.

5.2 Kategorisierung der Projektideen und Prioritätenbildung Grundvoraussetzung für die Einstufung von Projekten als Leit- oder Startprojekt war, dass • eine Projektskizze vorliegt (einschließlich Nennung von Ansprechpartnern) • ein erstes Konzept für die Umsetzung erarbeitet oder (im Idealfall) bereits „Umsetzungsreife“ anzu- nehmen ist. Auf Grundlage der eingereichten Projektskizzen konnte dann festgestellt werden, ob die nachfolgend benannten Voraussetzungen/Anforderungen erfüllt sind:

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Leitprojekte (L) • besitzen eine herausragende Bedeutung für die Erreichung der definierten Ziele; im Idealfall als Verknüpfung mehrerer Zielsetzungen • zeigen idealtypische, zukunftsweisende Lösungen auf • bilden die Grundlage für die Planung/Umsetzung weiterer Einzelprojekt

Startprojekte (S) • können aufgrund vorliegender Vorarbeiten, günstiger Rahmenbedingungen und geklärter bzw. zu erwartender Kofinanzierung zeitnah in die Realisierung gehen • beziehen sich auf wichtige Zielsetzungen des IKEK; im günstigsten Fall auf mehrere.

Projektidee (P) Ein Teil der Projekte, für die Projektskizzen eingereicht wurden, konnte noch nicht als „Startprojekt“ eingestuft werden. Da allerdings bereits eine erste Kurzbeschreibung existiert und Ansprechpartner vor- handen sind, besteht die Möglichkeit diese Projekte kurzfristig weiter zu qualifizieren und zur Umset- zungsreife zu bringen

Ideenpool (I) Sammlung aller geäußerten/eingereichten Projektvorschläge; zeitnahe Weiterentwicklung möglich, in der Priorität aber nachrangig.

Der Umsetzung von Leit- und Startprojekten wird eine besondere Priorität eingeräumt. Grundsätzlich wird angestrebt, mit der Realisierung der Leit- und Startprojekte innerhalb der kommenden zwei bis drei Jahre (bis 2021) zu beginnen bzw. die Umsetzung vorzubereiten. Für alle weiteren Projektideen wird vorerst eine Umsetzung ab 2021 angenommen. Innerhalb der Leit- und Startprojekte wurde keine weitergehende Priorisierung vorgenommen. Diese bleibt späteren Beratungen in Ausschüssen und Rat der Stadt Lennestadt vorbehalten. Die Projektliste und Prioritätenbildung sollten daher in regelmäßigen Abständen fortgeführt werden. Pro- jekte, für die eine vertiefende Ausarbeitung und Weiterqualifizierung bis zur Umsetzungsreife erfolgt, können dann auch eine höhere Priorität erhalten. Ebenso können Projektideen, die bislang noch in der Kategorie „P“ oder „I“ geführt werden, in die Prioritätenliste aufgenommen werden. Auch ist es möglich, neue Projekte zu entwickeln: Die Zielformulierungen sind auf einen längeren Zeit- horizont von 5 bis 10 Jahren angelegt und erlauben auch in den kommenden Jahren die Entwicklung und Realisierung weiterer Projektansätze. Auf der anderen Seite können Projekte, die sich nach Prüfung als nicht förderfähig und/oder nicht aus Mitteln des Haushaltes der Stadt Lennestadt bzw. auf anderem Wege finanzierbar erweisen, aus der Projektliste herausfallen. Der Steuerungsgruppe fällt die Aufgabe zu, regelmäßig den Status der Projektansätze zu überprüfen und die Projektliste sowie die Prioritätensetzung fortzuführen (vgl. auch Kapitel Verstetigung).

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5.3 Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten Für einen größeren Teil der Projektideen liegt bislang noch keine Aussagen zur Finanzierung bzw. – bei möglicher Förderung - Aufbringung des Eigenanteils vor. Diese sind nach Kostenkalkulation unmit- telbar in den nächsten Schritten festzulegen. Die in den Projektskizzen beschriebenen Maßnahmen könnten aller Voraussicht nach vorrangig aus Mitteln der Dorferneuerung gefördert werden, die vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung (MHKBG) bereitgestellt und bei der zuständigen Bezirksregierung Arnsberg zu beantra- gen sind. Zur Detailklärung der Fördermöglichkeiten und Modalitäten ist Kontakt mit der Bezirksregierung aufzu- nehmen (Förderung der ländlichen Entwicklung). Die nachstehende Tabelle gibt einen Überblick zu den wichtigsten Festlegungen im Dorferneuerungs- programm 2018. Es ist (unter Vorbehalt) davon auszugehen, dass die Fördergegenstände und -bedin- gungen auch in den folgenden Jahren gelten.

Dorferneuerungsprogramm 2018

Maßnahme Erläuterung Höhe der Förderung Dorfgemäße Gemeinbedarfseinrichtungen wie Begegnungsstätten, Nach- Bei Städten, Gemeinden und Gemeinschafts- barschaftstreffs und Dorfgemeinschaftshäuser, die das Tref- Gemeindeverbände: einrichtungen fen, den sozialen Austausch, das Gemeinschaftserlebnis und ▪ 65 % der Kosten den Aufenthalt in Gesellschaft ermöglichen. Vorrangig sollen ▪ Maximal 250.000 € Einrichtungen gefördert werden, die in ehrenamtlicher Trä- ▪ Bagatellgrenze 12.500 € Zu- schuss gerschaft betrieben werden. ▪ Es besteht die Möglichkeit Wer wird gefördert? der Weiterleitung an Dritte Städte, Gemeinden, Gemeindeverbände sowie natürliche und juristische Personen des Privatrechts Bei natürlichen und juristischen Was wird gefördert? Personen des Privatrechts: Maßnahmen zur Änderung/Umnutzung oder Errichtung von ▪ 35 % der Kosten dorfgemäßen Gemeinschaftseinrichtungen ▪ Maximal 50.000 € Die baulichen Anlagen und Einrichtungen müssen öffentli- ▪ Bagatellgrenze 5.000 € Zu- chen Zwecken dienen und die soziale, kulturelle oder allge- schuss meine Grundversorgung der Dorfbewohner gewährleisten. Öffentlicher Dorfplätze als zentrale Orte der Dorferneuerung, des Aus- Bei Städten, Gemeinden und Raum tauschs der Bewohnerinnen und Bewohner aller Generatio- Gemeindeverbände: nen, der Veranstaltung von Märkten zur Versorgung der Be- ▪ 65 % der Kosten völkerung und von örtlichen Feierlichkeiten. ▪ Maximal 250.000 € Wer wird gefördert? ▪ Bagatellgrenze 12.500 € Zu- schuss Städte, Gemeinden, Gemeindeverbände

Was wird gefördert? Herstellung oder Änderung und Einrichtung dörflicher Plätze, Straßen und Wege zur dorfgemäßen Gestaltung des Ortsbil- des und zur Schaffung neuer Kommunikationszentren Herstellung oder Änderungen von Grünanlagen, sofern diese ähnliche soziale Funktionen erfüllen, wie oben genannte Plätze. Private Maß- Private Maßnahmen zur Erhaltung und Verbesserung des ▪ 35 % der Kosten nahmen Dorferscheinungsbildes ▪ Maximal 50.000 € Wer wird gefördert? ▪ Bagatellgrenze 5.000 € Zu- schuss Natürliche und juristische Personen des Privatrechts

Was wird gefördert?

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Erhaltung und Gestaltung ortsbildprägender Gebäude und der dazugehörigen Hof-, Garten- und Grünflächen. Voraussetzung: Ursprüngliche Architektur des Gebäudes ist überwiegend er- halten bzw. soll wiederhergestellt werden. Abriss Abriss von Bausubstanz im Innenbereich unter Maßgabe be- Bei Städten, Gemeinden und sonderer siedlungsstruktureller oder entwicklungsplaneri- Gemeindeverbänden: scher Gründe. ▪ 65 % der Kosten Wer wird gefördert? ▪ Maximal 250.000 € ▪ Bagatellgrenze 12.500 € Zu- Städte, Gemeinden, Gemeindeverbände sowie natürliche schuss und juristische Personen des Privatrechts Es besteht die Möglichkeit der Was wird gefördert? Weiterleitung an Dritte Der Abriss leerstehender, nicht erhaltenswerter Gebäude mit Bei natürlichen und juristischen anschließender Nutzung des Grundstücks im Sinne der Dorf- Personen des Privatrechts: entwicklung (z. B. Schaffung neuer Baumöglichkeiten, An- ▪ 35 % der Kosten lage dauerhafter Grünflächen) ▪ Maximal 50.000 € Ziel ist es, städtebauliche Missstände zu bewältigen und eine ▪ Bagatellgrenze 5.000 € Zu- geordnete städtebauliche Innenentwicklung zu schaffen, ins- schuss besondere an exponierten, ortsbildprägenden Lagen in den Ortskernen Quelle: https://www.bezreg-arnsberg.nrw.de/themen/f/foerderung_integrierte_laendliche_entwicklung/index.php

Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung (MHKBG) eröffnet seit Mitte des Jahres 2018 darüber hinaus weitere Fördermöglichkeiten aus dem Programm „Heimat. Zukunft. Nord- rhein-Westfalen – Wir fördern was Menschen verbindet“. Schwerpunkt ist hier der Erhalt des kulturellen Erbes. Die Fördergegenstände werden in der nachstehenden Tabelle kurz zusammengefasst:

„Heimat. Zukunft. Nordrhein-Westfalen – Wir fördern was Menschen verbindet“

Maßnahme Erläuterung Heimat-Scheck Zur unbürokratischen Förderung von Projekten lokaler Vereine und Initiativen, die sich mit Heimat beschäftigen, werden jährlich 1.000 Heimat-Schecks à 2.000 Euro mit einem wech- selnden inhaltlichen Schwerpunkt bereitgestellt werden. Heimat-Preis: Für innovative Heimatprojekte wird ein Preis ausgelobt, der die konkrete Arbeit belohnen und zugleich nachahmenswerte Praxisbeispiele liefern soll. Kleinere Gemeinden sollen ein Preisgeld von 5.000 Euro vergeben können, Kreise von 10.000 Euro, größeren Kommunen werden 15.000 Euro zur Verfügung gestellt, sofern sie sich per Rats- oder Kreistagsbe- schluss zu einer Teilnahme entscheiden. Heimat-Werkstatt Ideen zum Thema Heimat sollen in „Werkstätten“ entwickelt und verwirklicht werden, damit eine inhaltliche Auseinandersetzung in Gang gesetzt werden kann. …. Der Diskurs in der Heimat-Werkstatt soll Gemeinsamkeiten herausarbeiten und das lokale Gemeinschaftsge- fühl stärken. Zugleich wird mit der Gestaltung der öffentliche Raum aufgewertet. ….. Der aufwändige Prozess wird je Projekt mit bis zu 40.000 Euro gefördert. Empfänger können Kommunen sein, die Dritte beteiligen dürfen. Heimat-Fonds Initiativen, die ein Heimat-Projekt verwirklichen wollen, sollen durch den Heimat-Fonds un- terstützt werden: Für jeden eingeworbenen Euro soll es je einen Euro dazugeben (bis ma- ximal 40.000 Euro), so dass sich Gutes verdoppelt – auf ein Projektbudget von bis zu 80.000 Euro, über das vor Ort verfügt werden kann. Die Verwaltung des „Heimat-Fonds“ soll vor Ort über die kreisfreien Städte oder die Kreise erfolgen.

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Heimat-Zeugnis Bezugspunkt lokaler Identifikation sind nicht selten die lokale und regionale Geschichte oder besondere und prägende Bauwerke, Gebäude oder entsprechender Orte in der freien Natur. Das Wissen um lokale, identitätsstiftende Besonderheiten gehört zur Bildung aller Genera- tionen und ermöglicht Erfahrungen an besonderen öffentlichen Orten, die dadurch auch zu „Lern-Orten“ werden. Mindestvolumen: 100.000 Euro Details zu den Förderbestimmungen sind auf der Webseite des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen abrufbar (https://www.mhkbg.nrw/heimat/Hei- matfoerderprogramm/index.php). Je nach Ausrichtung der einzelnen Maßnahmen sind auch weitere Fördermöglichkeiten in Betracht zu ziehen, so z.B. • Förderung von Maßnahmen des Wasserbaus und der naturnahen Gewässerentwicklung: Umset- zung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL) • Förderprogramme der NRW.Bank • Landessportbund; Sportstättenbauförderung des Landes NRW bzw. Programm zur Sanierung von Sportstätten (ab 2019). Zu Klärung der Voraussetzungen und Anforderungen ist frühzeitig vor Antragstellung Kontakt mit der Bezirksregierung aufzunehmen.

5.4 Projektbeschreibungen, Projektskizzen In den nachfolgenden Gesamtübersichten werden die vier Projektkategorien wie folgt gekennzeichnet:

L Leitprojekt

S Startprojekt

P Projektidee (z.T. ohne Formulierung einer vertiefenden Darstellung)

I Ideenpool

Beispiel:

S Umgestaltung des Förder Platzes Kategorie Projekttitel

Die Projekte (L, S, P), für die Projektskizzen vorliegen, werden stichwortartig skizziert und im Anschluss in Projektdossiers genauer erläutert. Sofern ein Projekt der Kategorie (L, S, P) gleichzeitig auch positiv zur Realisierung anderer Ziele/Teil- ziele beiträgt, wird dies gesondert vermerkt. Die Projektideen der Kategorie „I“ (Ideenpool) werden nachfolgend nicht aufgeführt. Sie sind gesammelt dem Anhang „Ideenpool“ zu entnehmen.

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5.4.1 Gesamtübersicht der Leit- und Startprojekte Die Überprüfung der vorliegenden Projektskizzen/-ideen und Diskussion in der Steuerungsgruppe ergab eine Prioritätenbildung mit insgesamt 9 Leitprojekten und 11 Startprojekten.

Anzahl der Projekte

1. Gestaltung und Aufenthaltsqualität in den Stadtteilen

2. Bedarfsgerechte und sichere Wegeverbindungen

3. Gemeinschaft, Begegnung und Betreuung

4. Familienfreundlichkeit und Freizeitangebot

5. Tourismusentwicklung

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26

Leitprojekt Startprojekt Projektidee

Abbildung 57: Anzahl der Projekte nach Handlungsfeldern und Kategorien

Die nachstehende Zusammenstellung liefert einen Gesamtüberblick der Leit- und Startprojekte. Die Darstellung ist gegliedert nach Kategorien und Handlungsfeldern. Ein Teil der Leitprojekte sind zugleich auch Startprojekt oder beinhalten unmittelbar auch Startprojekte.

Handlungsfeld Kategorie L HF 1 Gestaltung und Aufenthaltsquali- Gesamtkommunal: Information zur lokalen Baukultur und tät in den Stadtteilen S zu Sanierungsmöglichkeiten historischer Gebäude

Gesamtkommunal: Neugestaltung von Grünanlagen (Dorfparks) mit Teichanlage → mit zwei ausformulierten Projektansätzen Burbecke: Neuanlage Dorftpark/-teich Hachen: Neuanlage eines Schwimmteiches

Veischedetal: Gestaltung/Aufwertung und Vernetzung im Veische- detal → mit zwei Startprojekten

S Veischedetal: Übergreifende Konzeptentwicklung

Bilstein: Integration des Kahnteichs in die Erlebnis-Welt S Veischede-Tal HF 2 Bedarfsgerechte und sichere Gesamtkommunal: Ausbau der Barrierefreiheit: Beispielprojekte Wegeverbindungen Gehwege und Zugänge zu öffentlichen Gebäuden HF 3 Gemeinschaft, Begegnung und Bonzel: DJK Clubhaus / Mehrgenerationenhaus Betreuung S Gesamtkommunal: Netzwerk der Vereine HF 4 Familienfreundlichkeit und Frei- Gesamtkommunal: Entwicklung generationenübergreifender, öf- zeitangebot fentlich zugänglicher Freizeitangebote → mit zwei Startprojekten

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Oedingen: Weiterentwicklung der "Bespielbaren Land- S schaft Fabris Wiese"

Elspe: Erneuerung und zukunftsweisende Ausrichtung S der Minigolfanlage HF5 Tourismusentwicklung Gesamtkommunal: Fahrradmitnahme im ÖPNV -besonders Bus-

Gesamtkommunal: Konzeptentwicklung; Prüfung, Darstellung der Potenziale und Ansatzpunkte für Einzelmaßnahmen zur Weiter- entwicklung des nachhaltigen Tourismus

Fünf Startprojekte sind keinem Leitprojekt zugeordnet: S HF 1 Gestaltung und Aufenthaltsquali- Grevenbrück: Umgestaltung des Förder Platzes tät in den Stadtteilen Oberelspe: Gestaltung der "Lorewiese" als Dorfmittelpunkt

Gesamtkommunal: Quartiersberatung für Fachwerkhaus Eigentü- mer: fachgerechte energetische Sanierung

Kirchveischede: 360 Grad Denkmalpanorama HF 4 Familienfreundlichkeit und Frei- Hachen: Neuverlegung der Telefon-/Datenleitung zeitangebot Die Projektideen werden in der Zusammenstellung nicht mit aufgeführt, werden jedoch in den folgenden Kapiteln 5.4.2 bis 5.4.6 aufgeführt und erläutert.

5.4.2 Handlungsfeld 1 Zum Handlungsfeld 1 „Gestaltung und Aufenthaltsqualität in den Stadtteilen“ wurden im Verlauf der IKEK-Erarbeitung 26 Projekte/Ideen (davon 3 Leit- und 7 Startprojekte) aufgenommen. Weitere Pro- jektansätze befinden sich im Ideenpool (s. Anhang).

Projekte zum Aufwertung zentraler Plätze ("Dorfplätze") / öffentlicher Räume, Entwicklungsziel 1.1 Steigerung der Aufenthaltsqualität sowie der Barrierefreiheit

S Umgestaltung des Förder Platzes IKEK-Ziel 1.1 Aufwertung zentraler Plätze ("Dorfplätze") / öffentlicher Räume, Steigerung der Aufent- haltsqualität sowie Barrierefreiheit Stadtteil / Lage Lennestadt - Grevenbrück / Förder Platz Aktuelle Situation / Der Förder-Park ist eins von mehreren Zentren in Grevenbrück. Er ist durch seine his- Problemstellung torische Bedeutung Bestandteil des neuen Grevenbrücker Kulturpfads und wird von den Menschen zur Rast bei Spaziergängen, als Bewegungsfläche für die Kolpingfamilie sowie Feste - wie z. B. das Brunnenfest und den Sonntagsfrühschoppen beim Schüt- zenfest - genutzt. Aktuell müssen der Brunnen und die Sitzgelegenheiten dringend saniert werden und der Park hat durch die Bepflanzung viele nicht nutzbare Bereiche. Zudem sieht er nicht sehr einladend aus. Projektziel Durch die geplanten Maßnahmen soll der Förder-Park einladender gestaltet werden und neben den Vereinen vermehrt von Spaziergängern, Familien mit kleinen Kindern (mit Kinderwagen & Laufrädern), Wanderern und z. B. von Menschen in der Mittags- pause genutzt werden. Durch die neu geschaffenen Sitzgelegenheiten ergeben sich

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alltägliche Begegnungen zwischen den unterschiedlichen Alters- und Bevölkerungs- gruppen. Der Platz soll zusätzlich besser für Menschen mit Bewegungseinschränkun- gen, Rollatoren und Rollstühle zugänglich werden. Darüber hinaus soll der Platz besser als kultureller Raum nutzbar, wobei zusätzliche Events oder Feiern nicht im Fokus ste- hen - hierfür gibt es in Grevenbrück geeignetere Orte, sein. Projektbeschreibung ▪ Aufwertung des Förder Parks als Begegnungsstätte von Menschen aller Alters- und Bevölkerungsgruppen ▪ Umbau des Brunnens ▪ Umgestaltung der Bepflanzung (Hecken, Bäume etc.) ▪ Erneuerung der Sitzgelegenheiten ▪ Einbau einer Beleuchtung ▪ Einbau von Bewegungsspielen (z. B. Federwippen) ▪ Neuordnung der Beschilderung & Aushangmöglichkeiten ▪ Bessere Barrierefreiheit & Wegfall von Stolpergefahren Projektträger/in Grevenbrück aktiv e.V. Ansprechpartner/in Georg Asseburg Projektpartner/in Heimatverein Grevenbrück e.V., Dr. Klaus Skrodolies, Kolpingsfamilie Grevenbrück, Theresa Brinkschulte Projektkosten Kosten: ca. 50.000 €; Finanzierung Eigenanteil: Eigenleistung der beteiligten Vereine, Spenden, öffentliche Mittel Anlagen (Pläne, Skizzen Frau Hengstebeck, ergänzt mit weiteren Vorschlägen der Projektbeteiligten. Fotos, Beispiele etc.)

Anmerkungen Die Pflege des Förder-Parks erfolgt - weiterhin wie bisher - durch den Heimatverein Grevenbrück e.V. Förderfähigkeit Dorferneuerung: Herstellung/Änderung und Einrichtung dörflicher Plätze, Straßen und Wege

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S Gestaltung der "Lorewiese" als Dorfmittelpunkt IKEK-Ziel 1.1 Aufwertung zentraler Plätze ("Dorfplätze") / öffentlicher Räume, Steigerung der Aufent- haltsqualität sowie Barrierefreiheit Stadtteil / Lage Lennestadt - Oberelspe, Burbecker Straße Aktuelle Situation / Wiese mit Lore und Bankgruppe (städt. Eigentum) Problemstellung Projektziel Umgestaltung zu einem Platz / Dorfmitte, als Ruheplatz zum Wohlfühlen Projektbeschreibung ▪ Aufstellen von Stelen: Vorstellung der örtlichen Vereine ▪ neue Bankgruppe ▪ Anbringen eines kleinen Brunnens / Aufstellen der Lore ▪ Stelen und Schautafeln sollen über einen geschotterten Weg auch bei schlechtem Wetter erreichbar sein. Projektträger/in AG 725 Jahre Oberelspe Ansprechpartner/in Alois Eickhoff (1. Vorsitzender der AG) Projektkosten Bereits angefallene Kosten 1.127,50 € Geschätzte weitere Kosten 4.000,00 €

Anlagen (Pläne, Fotos, Beispiele etc.)

Lageplan

Förderfähigkeit Betrag liegt unter Bagatellgrenze des Dorferneuerungsprogramms; ggf. „Heimat- Scheck“

P Neu-Gestaltung des Amtshausplatzes IKEK-Ziel 1.1 Aufwertung zentraler Plätze ("Dorfplätze") / öffentlicher Räume, Steigerung der Aufent- haltsqualität sowie Barrierefreiheit Stadtteil / Lage Lennestadt - Bilstein (Dorfmitte) Aktuelle Situation / 2018 wurde durch die Bäckerei Sangermann ein Café am Amtshausplatz eröffnet. So Problemstellung ist der Bereich zu einem viel frequentierten Anlaufplatz geworden. Des Weiteren befin- den sich dort mehrere Parkplätze, eine wichtige Bushaltestelle für den lokalen Nahver- kehr und die Informationstafel für das Dorf Bilstein. Das Wartehäuschen der Bushaltestelle wurde 2017 durch die Dorfgemeinschaft Frei- heit Bilstein und die Dorfjugend in Eigenregie durch den Rückgriff auf private Spenden gestrichen. Der Straßenbelag ist veraltet und die Grünflächen sind nicht ansprechend. Projektziel ▪ Steigerung der Attraktivität des Amtshausplatzes ▪ Steigerung der Verkehrssicherheit

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▪ Optische Verbindung zwischen Amtshausplatz und der gegenüberliegenden Park- anlage Projektbeschreibung ▪ Austausch Bodenbelag der Parkplätze durch Pflaster ▪ Ansprechende Begrünung des Amtshausplatzes Projektträger/in Stadt Lennestadt

Anlagen (Pläne, Bestandsfotos: Fotos, Beispiele etc.)

Förderfähigkeit Dorferneuerung: Herstellung/Änderung und Einrichtung dörflicher Plätze, Straßen und Wege

P Gestaltung des Dorfmittelpunktes IKEK-Ziel 1.1 Aufwertung zentraler Plätze ("Dorfplätze") / öffentlicher Räume, Steigerung der Aufent- haltsqualität sowie Barrierefreiheit Stadtteil / Lage Lennestadt - Kirchveischede (bei der Kirche) Aktuelle Situation / Der in den 70er Jahren durch den Heimat- und Verkehrsverein angelegte "kleine Park" Problemstellung in der Nähe der Kirche ist „in die Jahre gekommen". Eine Grünfläche wird von einem kleinen geschotterten Rundweg eingefasst, am Veischedebach hindert ein Grünstreifen Sicht und Zugang zum Wasser. Am westlichen Ende befindet sich ein Brunnen. Der "Park" wird schlecht angenommen, da er für alle Altersgruppen keine besondere Auf- enthaltsqualität darstellt. Projektziel Der Park soll aufgewertet werden als "Ort am Wasser". Hier gibt es bereits zwischen Stadtplanungsabteilung und örtlichem Dorf- und Heimatverein ausgearbeitete Planun- gen, die auch bereits in die Liste "Orte am Wasser" aufgenommen und ausgezeichnet wurden. Dieses Projekt nimmt den Gedanken der "Erlebniswelt Veischedetal" auf und erweitert die Umsetzung durch einen wichtigen Baustein in Kirchveischede, dem Ort, der den Namen des Flusses trägt. Projektbeschreibung Es existieren Vorplanungen des städtischen Planungsamtes (Frau Hengstebeck) zur Steigerung der Attraktivität des Parks. Das Vorhandensein eines Abwasserkanals macht eine teilweise Überplanung erforderlich. Projektträger/in Dorf- und Heimatverein, verschiedene Gruppierungen des Ortes, einzelne Bürger Ansprechpartner/in ▪ Dorf- und Heimatverein, Marlies Heer ▪ Stadt Lennestadt Frau Hengstebeck (Planungsamt) Projektpartner/in Kath. Kirchengemeinde St. Servatius Kirchveischede (Eigentümer der Fläche), Stadt Lennestadt: Stadtwerke (wg. Kanalsituation) Planungsabteilung: (Parkfläche, Parkplat- zerweiterung), Dorf- und Heimatverein (Standort Weihnachtsbaum) Projektkosten nicht ermittelt

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Anlagen (Pläne, Fotos, Beispiele etc.)

Bestandsfotos

Förderfähigkeit Dorferneuerung: Herstellung/Änderung und Einrichtung dörflicher Plätze, Straßen und Wege bzw. Grünanlagen

P Dorfplatz (Neugestaltung Spielplatz Tiefenhagen) IKEK-Ziel 1.1 Aufwertung zentraler Plätze ("Dorfplätze") / öffentlicher Räume, Steigerung der Aufent- haltsqualität sowie Barrierefreiheit Stadtteil / Lage Lennestadt - Bonzel Aktuelle Situation / Fehlender Dorfplatz oder Dorfmittelpunkt für örtliche Veranstaltungen oder als Treff- Problemstellung punkt für alle Altersschichten. Das Dorffest muss in der Bonzeler Str. durchgeführt wer- den. Weiterhin sind keine behindertengerechten Toiletten zugänglich. Projektziel ▪ Umgestaltung in einen "Dorfspielplatz" / Begegnungsstätte für Jung und Alt. ▪ Spielplatz mit Dorfplatzcharakter als Treffpunkt für alle Altersschichten und zur Durchführung örtlicher Veranstaltungen. Projektbeschreibung ▪ Erweiterung der vorhandenen Hütte durch einen Schuppen für die Lagerung von Bänken, Tischen und Geräten. ▪ Errichtung eines Grillplatzes mit Sitzgelegenheiten. ▪ Erstellung von Versorgungsleitungen für Strom und Wasser. ▪ (Anschlüsse für Stromversorgung sowie Wasser/Abwasser sind direkt in der Nähe zum Spielplatz vorhanden.) ▪ Anschaffung einer mobilen Toilettenanlage. ▪ Möglichkeit der Außen-Toilettenbenutzung des Clubhauses der DJK wäre gege- ben, evtl. Umbau zur behindertengerechten Toilette ▪ Speziell für die Jugend einen freien WLAN Zugang ermöglichen. ▪ Bei dieser Umgestaltung werden nur die noch vorhandenen Freiflächen genutzt, ohne dass die Sicherheitszonen um die Spielgeräte beeinträchtigt werden. Es müs- sen keine Spielgeräte versetzt werden. Projektträger/in DJK Bonzel, Tennisverein Bonzel, Heimatverein / Dorfgemeinschaft Ansprechpartner/in Brigitta Allebrodt; Heimatverein Bonzel: Peter Hochschied Förderfähigkeit Dorferneuerung: Herstellung/Änderung und Einrichtung dörflicher Plätze, Straßen und Wege

P E-Bike Ladestation und Starkstromanschluss auf dem Dorfplatz IKEK-Ziel 1.1 Aufwertung zentraler Plätze ("Dorfplätze") / öffentlicher Räume, Steigerung der Aufent- haltsqualität sowie Barrierefreiheit Stadtteil / Lage Lennestadt – Theten, Dorffestplatz Aktuelle Situation / Es gibt keine E-Bike-Ladestation in Theten Problemstellung

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Projektziel Errichtung einer solchen Station am Dorffestfestplatz in Theten Projektbeschreibung Errichtung einer solchen Station am Dorffestfestplatz in Theten mit gleichzeitigem An- schluss eines 380-Volt-Anschlusses. Über diese Anschlüsse müsste mit EW Sieger- land verhandelt werden, dürfte aber kein Problem darstellen. Der 380 Volt Anschluss wäre eine sehr große Hilfe bei der Durchführung des Dorffestes und anderer Feiern auf dem Dorffest Platz. Projektträger/in Verein für dörfliche Belange Theten-Germaniahütte

Ansprechpartner/in Meinolf Heimes Förderfähigkeit Dorferneuerung: Herstellung/Änderung und Einrichtung dörflicher Plätze, Straßen und Wege

Sanierung und Erhalt historischer Gebäude, Erhöhung des Be- Projekte zum wusstseins für die Baukultur sowie aktive Unterstützung der Pflege Entwicklungsziel 1.2 der Baukultur

Information zur lokalen Baukultur und zu Sanierungsmöglichkeiten his- L S torischer Gebäude IKEK-Ziel 1.2 Sanierung und Erhalt historischer Gebäude, Erhöhung des Bewusstseins für die Bau- kultur sowie aktive Unterstützung der Pflege der Baukultur Stadtteil / Lage gesamtkommunal Aktuelle Situation / Historische Gebäude finden sich in allen Stadtteilen Lennestadts, vielfach leisten diese Problemstellung einen positiven Beitrag zum Ortsbild der Kernbereiche. Jedoch sind auch sanierungs- bedürftige historische Gebäude vorhanden, deren aktueller Zustand sich bei ausblei- benden fachgerechten Sanierungs- und Unterhaltungsmaßnahmen stetig verschlech- tern wird. Um Eigentümer oder potentielle Käufer zu informieren müssen Fachinformationen zur Bedeutung historischer Gebäude und zu deren Sanierungsmöglichkeiten sowie den Anpassungsmöglichkeiten an aktuelle Wohnbedürfnisse und -ansprüche vermittelt wer- den. Projektziel Aufklärung/Information über die Bedeutung des Erhalts ortsbildprägender Bauten und beispiel-gebender Nutzungs-/Gestaltungsmöglichkeiten über Druckerzeugnisse und ggf. digitale Veröffentlichungen und lokale Veranstaltungen. Projektbeschreibung Das Projekt zielt vorrangig darauf ab, Aufklärung/Information über die Bedeutung des Erhalts ortsbildprägender Bauten zu vermitteln. Hierfür ist ein online-Auftritt oder eine Veröffentlichung in Form eines Flyers/Infoblattes oder einer kleinen Broschüre denkbar. Es gilt den Begriff Baukultur für den regionalen Rahmen des Sauerlandes zu definieren und innerhalb der Bevölkerung ein Bewusstsein und Wertschätzung zu entwickeln. Dies ist am ehesten über konkrete Beispiele möglich, dementsprechend sollten Aufklä- rung und Information anhand von beispielhaften Bauten innerhalb Lennestadts erfol- gen. Wichtiger Projektbestandteil ist der Erkenntnisgewinn darüber, dass im Falle der Sa- nierung eines historischen Gebäudes Fachwissen und spezieller Materialeinsatz not- wendig ist. Eine "selbstständige Sanierung mit Baumarktmaterialien" kann bei einem teilweise weit über 100 Jahre alten Gebäude langfristige Folgeschäden nach sich zie- hen, da sie den besonderen Ansprüchen historischer Bausubstanz nicht entspricht. Des Weiteren gilt es im Sinne der Denkmalpflege und der Bewahrung des äußeren Erscheinungsbildes historischer Gebäude zu vermitteln, welche Eingriffe, Anbauten, Veränderungen des Baukörpers vertretbar sind. Hier gilt es zwischen heutigen, zeitge- mäßen Nutzungs-Ansprüchen an ein Wohngebäude und dem Erhalt des ortsbildprä- genden, historischen Äußeren zu vermitteln und abzuwägen. Über Best-Practice

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Beispiele kann zum Beispiel gezeigt werden, wie ein KFZ-Stellplatz oder Carport so zu gestalten ist, dass dieser in unmittelbarer Nähe zu einem historischen Gebäude um- setzbar wäre ohne sich negativ auf das Gesamtensemble auszuwirken. Um die lokale Verankerung des Themas zu stärken sind Veranstaltungen wie z.B. ein Tag der Baukultur Lennestadts oder die regelmäßige Prämierung positiv umgesetzter Sanierungs- oder Umbaumaßnahmen im Stadtgebiet denkbar. Projektträger/in Stadt Lennestadt Ansprechpartner/in Frau Hengstebeck Projektpartner/in Für Denkmalpflege und Baukultur zuständige Stellen des Kreises Olpe und des Regie- rungsbezirks Arnsberg. Projektkosten ca. 35.000 € Förderfähigkeit

Quartiersberatung für Fachwerkhaus Eigentümer: fachgerechte energe- S tische Sanierung IKEK-Ziel 1.2 Sanierung und Erhalt historischer Gebäude, Erhöhung des Bewusstseins für die Bau- kultur sowie aktive Unterstützung der Pflege der Baukultur Stadtteil / Lage Stadt Lennestadt Aktuelle Situation / Beratungsbedarf bei der fachgerechten energetischen Sanierung von historischen Problemstellung Fachwerkhäusern, Eigentümer und zum Teil auch Planer kennen den richtigen Umgang mit Fachwerkhäusern nicht. Um Schäden an den Gebäuden zu verhindern, müssen wichtige Regeln eingehalten werden. Projektziel Information der Bauherren über fachgerechte Sanierung und mögliche finanzielle För- derung. Projektbeschreibung Quartiersberatung für Fachwerkhaus-Eigentümer mit den Schwerpunkten: ▪ Energetische Sanierung ▪ Barriere reduzierter Umbau ▪ Klimafolgeanpassung bei Sanierungsvorhaben ▪ finanzielle Förderung / Bezuschussung Projektträger/in Stadt Lennestadt, der Klimamanager, Herr Martin Rabe Ansprechpartner/in Energieberater der Verbraucherzentrale, Experte Fachwerkhaus z.B. über Energiever- ein Siegen, Klimamanager Projektpartner/in Stadt Lennestadt, Verkehrsunternehmen, Zweckverband Nahverkehr, Touristische Be- triebe Projektkosten Stadt Lennestadt, Verbraucherzentrale, Dorferneuerungsmittel, Heimat-Programm Förderfähigkeit

Projekte zum Städtebauliche Gestaltung in den Ortskernen: Abriss / Umnutzung von leerstehenden Gebäuden, Beseitigung von Missständen / Ge- Entwicklungsziel 1.3 staltungsdefiziten

S 360 Grad Denkmalpanorama IKEK-Ziel 1.3 Städtebauliche Gestaltung in den Ortskernen: Abriss / Umnutzung von leerstehenden Gebäuden, Beseitigung von Missständen / Gestaltungsdefiziten Stadtteil / Lage Lennestadt - Kirchveischede, Röthe Aktuelle Situation / Im Bereich der Röthe stehen mehrere historische ortsbildprägende Gebäude im Umfeld Problemstellung der Kirche, die zum größten Teil in den Jahren 1784 und 1785 nach einem Brand erbaut wurden.

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An der Einmündung BSS/Röthe steht ein kleines Nebengebäude direkt am Veischede- bach, das früher einmal als Ladengeschäft (Metzgerei/Bäckerei) genutzt wurde. Dieses Gebäude verstellt den freien Blick (Rundumsicht) auf ein Ensemble von Fachwerkhäu- sern, das in dieser Vielfalt sicher ein Alleinstellungsmerkmal für ein Sauerländer Kirch- dorf ist. Ein Abbruch dieses Gebäudes würde dem Betrachter einen 360 Grad Rund- umblick ermöglichen, wo er 7 unter Denkmalschutz stehende Fachwerkhäuser sowie die ebenfalls historische St. Servatius Pfarrkirche im Blick hat. Die Aufenthaltsqualität des dann zur Verfügung stehenden Platzes direkt am Veische- debach könnte sicher durch einfache Maßnahmen aufgewertet und gesteigert werden. (Zugang zum Veischede- und Ermkebach im Bereich der ehem. Viehtränke schaffen, evtl. Vergrößerung der Außengastronomie, Sitzgelegenheiten, Grünflächengestaltung Infotafeln zur Gebäudestruktur etc.) Projektziel Schaffung eines neuen Platzes in der historischen Ortsmitte des 1000-jährigen Kirch- veischede. Fachwerkhäuser rundum steigern die Wohn- und Aufenthaltsqualität. Ziel: Realisierung zur 1000-Jahrfeier (2019) Projektbeschreibung Kauf und Abriss des bestehenden Nebengebäudes beim Haus Drüeke. Überplanung des Grundstückes. Bauliche Maßnahmen: Zugang zum Veischede- und Ermkebach, Sitzgelegenheit etc. Projektträger/in Dorf- und Heimatverein Kirchveischede Projektpartner/in Stadt Lennestadt, evtl. Amt für Denkmalpflege Projektkosten nicht ermittelt Anlagen (Pläne, Fotos, Beispiele etc.)

Panoramaansichten

Fassadenansicht Nebengebäude:

Förderfähigkeit Dorferneuerung: Abriss leerstehender, nicht erhaltenswerter Gebäude mit anschließen- der Nutzung des Grundstücks im Sinne der Dorfentwicklung

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P Schaffung einer Freifläche im Einmündungsbereich B55 / am Radenberg IKEK-Ziel 1.3 Städtebauliche Gestaltung in den Ortskernen: Abriss / Umnutzung von leerstehenden Gebäuden, Beseitigung von Missständen / Gestaltungsdefiziten Stadtteil / Lage Lennestadt - Kirchveischede (Radenberg/B55) Aktuelle Situation / An dieser Stelle steht ein Mehrfamilienhaus aus den 60er Jahren. Dieses Gebäude wird Problemstellung als Schandfleck gesehen, da es baulich und optisch immer mehr verfällt. Die Außenan- lagen direkt an der B55 werden so gut wie nicht gepflegt. Das Gebäude sollte abgeris- sen, der Platz einer anderen Nutzung zugeführt werden. Projektziel An dieser Stelle im Kurvenbereich der B55 sollte der Schandfleck beseitigt werden und eine Freifläche entstehen. Freie Sicht auf unteren Radenberg mit ortsbildprägendem Gebäude (F. Drüeke) incl. "Backes". Eine Verlegung des Bürgersteiges, der im Schei- telpunkt der B55 nur durch ein Tiefbord von der stark befahrenen Straße getrennt ist, würde die Sicherheit der Fußgänger, in diesem Bereich (auch Schulweg) stark erhöhen. Projektbeschreibung 1. Kauf und Abriss des Gebäudes 2. Planung der Freifläche (abgestimmt auf den durchgeführten Ausbau der Straße "am Radenberg" und "Lannermecke“ 3. Mögliche Maßnahmen: a) Schaffung von Parkplätzen für Gäste (zum Beispiel Haus Linneweber) b) evtl. Anlegen eines Busparkplatzes c) tlw. Renaturierung des Lannermecke-Siepens d) gefahrlose Führung des Schulweges über das Grundstück abseits der B55 Projektträger/in Dorf- und Heimatverein Kirchveischede Projektpartner/in Stadt Lennestadt Projektkosten nicht ermittelt Anlagen (Pläne, Fotos, Beispiele etc.)

Bestandsfotos

Förderfähigkeit Dorferneuerung: Abriss leerstehender, nicht erhaltenswerter Gebäude mit anschließen- der Nutzung des Grundstücks im Sinne der Dorfentwicklung

Erneuerung der Natursteinmauer zum ehemaligen Schulhof der kath. P Volksschule Kirchveischede (inkl. barrierefreie Bushaltestelle) IKEK-Ziel 1.3 Städtebauliche Gestaltung in den Ortskernen: Abriss / Umnutzung von leerstehenden Gebäuden, Beseitigung von Missständen / Gestaltungsdefiziten Stadtteil / Lage Lennestadt - Kirchveischede, Westf. Straße, Bereich der Bushaltestelle (ehem. Schule) Aktuelle Situation / Die Natursteinmauer am ehem. Schulhof der Kirchveischeder Volksschule wurde ca. Problemstellung im Jahre 1908 erbaut und grenzt den eingezäunten ehem. Schulhof von der B55 ab. Diese Mauer ist in einem schlechten Zustand und müsste erneuert werden. Der ehem. Schulhof wird inzwischen u.a. durch den Kindergarten (Elternverein), die kath. Pfarrkir- che (Pfarrheim) und den Jugendtreff Kirchveischede genutzt. Außerdem befinden sich hier neben Altglascontainern noch Parkflächen für Bewohner, Beschäftigte und Gäste. Zahlreiche großkronige und hochstämmige Kastanien- und Eichenbäume säumen den Platz. Projektziel Die Natursteinmauer wird auf der kompletten Länge saniert. Projektbeschreibung Es sollten hier 2 Dinge sinnvoll miteinander kombiniert werden:

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▪ Sanierung der Natursteinmauer und des Buswartehäuschens ▪ Umbau der Bushaltestelle zu einer behindertengerechten Haltestelle durch Anhe- ben der Stellfläche Projektträger/in Stadt Lennestadt Ansprechpartner/in Dorf- und Heimatverein Kirchveischede Ratsvertreter aus Kirchveischede. : Rita Balve-Epe, Gregor Schnütgen Projektpartner/in Stadtwerke Lennestadt (H. Pohl, H. Quinke) ÖPNV-Vertr./Kindergarten Flohkiste/ Pfarrgemeinderat St. Serv. Kirchveischede./ Jugendtreff Kirchveischede Projektkosten

Anlagen (Pläne, Fotos, Beispiele etc.):

Bestandsfotos

Förderfähigkeit Dorferneuerung: Erhaltung und Gestaltung ortsbildprägender Gebäude und der dazu- gehörigen Hof-, Garten- und Grünflächen Möglicher ergänzender/alternativer Ansatz: Bushaltestellenumbau

Projekte zum Ergänzung / Aufwertung von Grünflächen sowie Renaturierungs- maßnahmen und ökologische Aufwertungen im Umfeld der Sied- Entwicklungsziel 1.4 lungen

L Neugestaltung von Grünanlagen (Dorfparks) mit Teichanlage IKEK-Ziel 1.4 Ergänzung / Aufwertung von Grünflächen sowie Renaturierungsmaßnahmen und öko- logische Aufwertungen im Umfeld der Siedlungen Stadtteil / Lage Stadtgebiet; zunächst Burbecke und Hachen Projektziel In zwei Stadtteilen wurden Ideen entwickelt, bei denen dörfliche Grüngestaltung mit praktischem Nutzen (Brandschutz) verbunden werden soll. Diese Ideen können als in- novativ, zukunftsweisend und Beispiel gebend gelten. Daher werden die beiden Ideen als Teilmaßnahme des Leitprojektes aufgenommen: L (1) Neuanlage Dorfpark/-teich Burbecke L (2) Neuanlage Schwimmteich Hachen. Projektbeschreibung Für die zwei Projektideen sind weitere Planungsschritte erforderlich sind. In beiden Fäl- len geht es um die Anlage von Teichanlagen, die mehrere Funktionen übernehmen

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→ s. auch nachfol- sollen. Nach erfolgreicher Umsetzung ist zu prüfen, ob eine Realisierung ähnlicher Pro- gende Skizzen jekte in anderen Stadtteilen sinnvoll sein könnte. Die Projekte werden nachstehend anhand der eingereichten Projektskizzen darge- stellt.

Neuanlage Dorfpark/-teich L (Teilmaßnahme) Teil des Leitprojektes „Neugestaltung von Grünanlagen (Dorfparks) mit Teichanlage“ IKEK-Ziel Ergänzung / Aufwertung von Grünflächen sowie Renaturierungsmaßnahmen und öko- 1.4 logische Aufwertungen im Umfeld der Siedlungen Stadtteil / Lage Lennestadt - Burbecke Aktuelle Situation / ▪ Fehlende Begegnungsstätte für Dorfbewohner Problemstellung ▪ Wasserreserven im Brandfall nicht ausreichend Projektziel Errichtung eines naturbelassenen Feuerlöschteiches mit angrenzendem Begegnungs- bereich für Dorfbewohner und Feriengäste Projektbeschreibung ▪ Durchführung von Detailplanungen ▪ Erschließung des vorhandenen Grundstücks ▪ Bauausführung, Gestaltung Projektträger/in Stadt Lennestadt Ansprechpartner/in Stadt Lennestadt, Ansprechpartner vor Ort: Hotel Klaukenhof, Andrea Remmel Projektpartner/in Projektkosten ca. 100.000 € Anlagen (Pläne, Katasterauszug mit Informationen zum betreffenden Flurstück liegt vor. Fotos, Beispiele etc.) Luftbild:

Musterbeispiel Teich Ommertalhof:

„An die 100m2 große Wasserfläche grenzt ein Strand aus feinstem Quarzsand. Ein Holzdeck mit Steg lädt zum Relaxen ein. Direkt am Steg befindet sich noch ein kleiner Sandplatz mit Feuerschale.“ Förderfähigkeit Dorferneuerung: Herstellung oder Änderungen von Grünanlagen;

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Alternativ/ergänzend: Brandschutz

Neuanlage eines Schwimmteiches L (Teilmaßnahme) Teil des Leitprojektes „Neugestaltung von Grünanlagen (Dorfparks) mit Teichanlage“ IKEK-Ziel 1.4 Ergänzung / Aufwertung von Grünflächen sowie Renaturierungsmaßnahmen und öko- logische Aufwertungen im Umfeld der Siedlungen Stadtteil / Lage Lennestadt - Hachen und Umgebung Aktuelle Situation / Schwimmteich: Für ältere Kinder und für Jugendliche gibt es in Hachen z. Zt. kein Frei- Problemstellung zeitangebot. Ein Schwimmteich wäre für sie und für die Gäste der drei Ferienwohnun- gen eine große Bereicherung. Löschteich: Im Brandfall kann der Bedarf an Löschwasser zurzeit nur über Hydranten gedeckt werden. Die Wassermengen aus dem Hachener Bach und kleineren Quellen sind nicht ausreichend. Projektziel Errichtung eines Schwimmteiches der zugleich die Funktion als Löschteich (Sicherung des Brandschutzes) übernimmt. Projektbeschreibung Auswahl eines geeigneten Standorts, Ausschacht- und Befestigungsarbeiten, Bepflan- zung Projektträger/in Dorfgemeinschaft Hachen Ansprechpartner/in Dorfgemeinschaft Hachen: Dominik Kremer, Andreas Bieker Projektpartner/in freiwillige Feuerwehr, Stadt Lennestadt Förderfähigkeit Dorferneuerung: Herstellung oder Änderungen von Grünanlagen; Alternativ/ergänzend: Brandschutz

L Gestaltung/Aufwertung und Vernetzung im Veischedetal IKEK-Ziel 1.4 Ergänzung / Aufwertung von Grünflächen sowie Renaturierungsmaßnahmen und öko- logische Aufwertungen im Umfeld der Siedlungen Stadtteil / Lage Lennestadt - Veischedetal Projektziel Für das Veischedetal wurden mehrere Projektskizzen eingereicht und weitere Ideen geäußert, die insgesamt auf eine Aufwertung sowie Erhöhung der Aufenthalts- und Freizeitqualität abzielen. Eine enge Verbindung besteht dabei zu Maßnahmen des Hochwasserschutzes. Aufgrund der Bedeutung und des Beispielcharakters für eine in- tegrierte, vernetzende Herangehensweise werden sämtliche Einzelideen in einem Leit- projekt zusammengeführt. Projektbeschreibung Zum Beginn wird als „Startprojekt“ eine (ergänzende) konzeptionelle Phase vorgese- hen, um ggf. weitere Maßnahmen zu entwickeln. Unabhängig davon sind die weiteren Projektideen Bestandteil des Leitprojektes: S Übergreifende Konzeptentwicklung „Veischedetal“ S Integration des Kahnteichs in die Erlebnis-Welt Veischede-Tal P Bau eines Hochwasserrückhaltebeckens (Hochwasserschutzkonzept Vei- schedetal) P Umfeldgestaltung/Aufwertung des Landschaftsbildes (nach Durchführung der Hochwasserschutzmaßnahmen) P Beleuchtung des Rad- und Verbindungsweges zwischen Bonzel und Greven- brück P Leuchtendes Hofwiesental P LED-Beleuchtung "Unter´m Lomker Berg" P Wiesenmeliorationen im Veischedetal – historische Bewässerungssysteme. Die vorgeschlagenen Maßnahmen werden nachfolgend anhand der eingereichten Pro- jektskizzen erläutert.

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Übergreifende Konzeptentwicklung „Veischedetal“ S Teil des Leitprojektes „Gestaltung/Aufwertung und Vernetzung im Veischedetal“ IKEK-Ziel 1.4 Ergänzung / Aufwertung von Grünflächen sowie Renaturierungsmaßnahmen und öko- logische Aufwertungen im Umfeld der Siedlungen Stadtteil / Lage Veischedetal Projektziel Als Einstieg in das Leitprojekt »Gestaltung/Aufwertung und Vernetzung im Veischede- tal« soll – unter Berücksichtigung bereits geplanter Hochwasserschutzmaßnahmen so- wie vorliegender Ideen zur Aufwertung sowie Erhöhung der Aufenthalts- und Freizeit- qualität ein Gesamtkonzept für das Veischedetal erarbeitet werden, das den Gesamt- verlauf im Stadtgebiet Lennestadt betrachtet. Ziel ist es, weitere Ansatzpunkte zur Optimierung der Gestaltung, zur Aufwertung und Vernetzung zu identifizieren und Maßnahmen auszuarbeiten bzw. vorzubereiten. Projektbeschreibung Erarbeitung eines Gesamtkonzeptes für die Gestaltung/Aufwertung und Vernetzung im gesamten Veischedetal. Die Anforderungen sind noch im Detail auszuarbeiten Projektträger/in Stadt Lennestadt Projektkosten noch offen Förderfähigkeit Förderung „Gewässerrenaturierung und Hochwasserschutz“

Integration des Kahnteichs in die Erlebnis-Welt Veischede-Tal S Teil des Leitprojektes „Gestaltung/Aufwertung und Vernetzung im Veischedetal“ IKEK-Ziel 1.4 Ergänzung / Aufwertung von Grünflächen sowie Renaturierungsmaßnahmen und öko- logische Aufwertungen im Umfeld der Siedlungen Stadtteil / Lage Lennestadt - Bilstein (Freibad/Cross-Golf) Aktuelle Situation / Der Kahnteich grenzt unmittelbar an das Freibad und die neu gestaltete Cross-Golf- Problemstellung Anlage an. Der Damm zum vorbeifließenden Veischedebach ist undicht und lässt nur einen sehr niedrigen Wasserstand zu. Der Fischbestand ist dadurch stark gefährdet. Aktuell kann der Kahnteich nur durch ein flaches Kanu genutzt werden. Optisch ist der Bereich nicht ansprechend und tourismusfördernd. Projektziel Vollständige Einbindung des Kahnteichs in die Erlebnis-Welt Veischede-Tal zur Abrun- dung des Gesamtkonzepts. Projektbeschreibung ▪ Rückgriff auf vorhandene Planungsergebnisse der Stadt ▪ Abdichtung des Kahnteichs ▪ Erneuerung und Vergrößerung des Stegs ▪ barrierefreier Rundweg ▪ Installation von Sitzgelegenheiten (Sitzstufen, Waldsofas, Bänke, ...) ▪ Einbindung in die Cross-Golf-Anlage Das Projekt ist umsetzungsreif vorbereitet. Projektträger/in Stadt Lennestadt und Dorfgemeinschaft Freiheit Bilstein Ansprechpartner/in Marese Heermann Projektkosten Kostenaufstellung eines Planungsbüros liegt der Stadtverwaltung bereits vor. Anlagen (Pläne, Fotos, Beispiele etc.)

Bestandsfotos

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Anmerkungen Der Plan der Dorfgemeinschaft Freiheit Bilstein soll Berücksichtigung finden. Förderfähigkeit Dorferneuerung: Herstellung oder Änderungen von Grünanlagen

Bau eines Hochwasserrückhaltebeckens (Hochwasserschutzkonzept P Veischedetal) Teil des Leitprojektes „Gestaltung/Aufwertung und Vernetzung im Veischedetal“ IKEK-Ziel 1.4 Ergänzung / Aufwertung von Grünflächen sowie Renaturierungsmaßnahmen und öko- logische Aufwertungen im Umfeld der Siedlungen Stadtteil / Lage Lennestadt - Kirchveischede Aktuelle Situation / In der Vergangenheit sind aufgrund von Starkregenereignissen vermehrt Hochwasser- Problemstellung schäden aufgetreten, die die Bevölkerung beunruhigen und für die Anlieger an der Vei- schede zu einem erhöhten Unterhaltungsaufwand führen. Es wurden u. a. im Ortsteil Kirchveischede zusätzliche Hochwasserschutzmaßnahmen gefordert. Projektziel Hochwasserschutzkonzept (ortsübergreifend) soll die Ortschaften im Veischedetal si- cher vor Hochwasser schützen. Projektbeschreibung Favorisiert ist zunächst die Errichtung eines Hochwasserrückhaltebeckens mit zwei Vorkaskaden vor der Ortschaft Kirchveischede, um so viel Wasser, wie möglich zum frühesten Zeitpunkt oberhalb der Ortslage zurück zu halten. Projektträger/in Stadt Lennestadt Ansprechpartner/in Stadt Lennestadt, Bereich 23 Projektkosten Anlagen (Pläne, (Präsentations-Vorlage zur Bürgerversammlung am 15.11 2018) Fotos, Beispiele etc.) Anmerkungen Zur Aufwertung, bzw. Erhaltung des Landschaftsbildes sollten die geplanten Bauwerke optisch in das Landschaftsbild eingepflegt werden. Förderfähigkeit Förderung „Gewässerrenaturierung und Hochwasserschutz“

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Umfeldgestaltung / Aufwertung des Landschaftsbildes (nach Durchfüh- P rung der Hochwasserschutzmaßnahmen) Teil des Leitprojektes „Gestaltung/Aufwertung und Vernetzung im Veischedetal“ IKEK-Ziel 1.4 Ergänzung / Aufwertung von Grünflächen sowie Renaturierungsmaßnahmen und öko- logische Aufwertungen im Umfeld der Siedlungen Stadtteil / Lage Veischedetal

Aktuelle Situation / Für das Veischedetal wurde ein Hochwasserschutzkonzept erarbeitet, dass sich am Problemstellung 100-jährigen Hochwasserereignis orientiert. Die vorgeschlagenen Schutzmaßnahmen betreffen vorrangig die Ortslagen von Kirchveischede, Bilstein und Grevenbrück. Vor- gesehen sind künstliche Einbauten (Wehre, Sohlschwellen) sowie bis zu 9 Regenrück- haltebecken. Die ersten zwei Becken mit einem Stauvolumen von ca. 44.000 cbm sind im Oberlauf der Veischede, westlich von Kirchveischede, geplant. Projektziel Nach Realisierung der Schutzbauwerke sollen Gestaltungsmaßnahmen geplant und durchgeführt werden, um das attraktive Landschaftsbild wiederherzustellen bzw. neue Qualitäten (Erholungs-/Begegnungsorte und Freizeitangebote) zu schaffen. Projektbeschreibung ▪ Detailplanung durch Fachbüros (Vorgaben sind noch zu erarbeiten) ▪ Realisierung erster Maßnahmen im Umfeld von Kirchveischede ▪ Folgemaßnahmen jeweils nach Umsetzung weiterer Hochwasserschutzmaßnah- men Projektträger/in Stadt Lennestadt Projektkosten noch offen Förderfähigkeit Dorferneuerung: Herstellung oder Änderungen von Grünanlagen; Ggf. in Teilen aus Förderung „Gewässerrenaturierung und Hochwasserschutz“

Beleuchtung des Rad- und Verbindungsweges zwischen Bonzel und Gre- P venbrück Teil des Leitprojektes „Gestaltung/Aufwertung und Vernetzung im Veischedetal“ IKEK-Ziel 1.4 Ergänzung / Aufwertung von Grünflächen sowie Renaturierungsmaßnahmen und öko- logische Aufwertungen im Umfeld der Siedlungen 2.2 Instandsetzung und Neugestaltung von Fußwegen … Stadtteil / Lage Lennestadt - Bonzel Aktuelle Situation / Der sehr viel genutzte Rad- und Verbindungsweg zwischen Bonzel und Grevenbrück Problemstellung wird, neben der Nutzung als Radweg, auch sehr viel von Bonzeler und Grevenbrücker Bürger als Spazier- und Verbindungsweg zwischen den beiden Stadtteilen benutzt. In Bonzel ist der Radweg einer der wenigen Wege, der ohne Steigung ist und daher sehr viel auch von älteren Bürgern als Spazierweg genutzt wird. Die Nutzung bei Dunkelheit nimmt rapide ab, da man nichts sieht und der Weg somit unsicher erscheint. Projektziel Den Rad- und Verbindungsweg zwischen Bonzel und Grevenbrück beleuchten, um so- mit die Nutzung als Fuß-, Spazier- und Verbindungsweg auch bei Dunkelheit für alle Altersgruppen sicher zu gewährleisten. Projektbeschreibung Aufstellen von Laternenmasten von der Straße "Zu den Eichen" in Bonzel bis Ortsein- gang Grevenbrück. Gegebenenfalls kann die Maßnahme auch in zwei Teilabschnitten durchgeführt werden: a) von der Straße "Zu den Eichen" bis Sportplatz Bonzel b) von dem Sportplatz Bonzel bis Ortseingang Grevenbrück Projektträger/in Dorfgemeinschaft Bonzel Ansprechpartner/in Joachim Bieke Anmerkungen Die Bundesstraße 55 wird sehr ungern von Fußgängern als Verbindungsweg zwischen Grevenbrück und Bonzel genutzt, da dies zu gefährlich ist.

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Durch diese Maßnahme wird der Radweg als Fuß- und Verbindungsweg auch bei Dun- kelheit sehr attraktiv und könnte speziell im Winter einer der wenigen gefahrlosen Spa- zierwege in Bonzel werden. Förderfähigkeit Ggf. Dorferneuerung: Herstellung oder Änderung und Einrichtung dörflicher Plätze, Straßen und Wege

Leuchtendes Hofwiesental P Teil des Leitprojektes „Gestaltung/Aufwertung und Vernetzung im Veischedetal“ IKEK-Ziel 1.4 Ergänzung / Aufwertung von Grünflächen sowie Renaturierungsmaßnahmen und öko- logische Aufwertungen im Umfeld der Siedlungen 2.2 Instandsetzung und Neugestaltung von Fußwegen … Stadtteil / Lage Lennestadt - Bilstein (Park Richtung Kirchveischede) Aktuelle Situation / Das Hofwiesental wurde in 2017/2018 durch eine Rodung des Baumbestands deutlich Problemstellung aufgewertet. Durch den Park führen zentrale Rad- & Wanderwege, so dass der Park regelmäßig durch viele Besucher frequentiert wird. Zudem wird der Bolzplatz regelmä- ßig durch Gäste der Burg Bilstein bespielt. Nachts ist der Park nicht beleuchtet und suggeriert so ein persönliches Sicherheitsrisiko (wenn auch objektiv nicht belegbar). In 2018/2019 soll zusätzlich zu den Spielstationen und dem Bolzplatz eine Dirt-Bike- Anlage errichtet werden. Projektziel ▪ Steigerung der gestalterischen Qualität des Hofwiesentals ▪ Steigerung der Attraktivität von Bilstein & Kirchveischede ▪ Stärkere Zusammenführung von Bilstein & Kirchveischede ▪ Steigerung des Sicherheitsgefühls im Park ▪ Weiterentwicklung der Erlebniswelt Veischedetal ▪ Stärkerer gegenseitiger Besuch von Speiselokalen/Geschäften in den jeweiligen Orten ▪ Attraktiverer, sicherer Weg zum Messebesuch Projektbeschreibung Ideen, grobe Konzepte: ▪ Beleuchtung des Fußwegs im Park ▪ Indirekte/künstlerische Beleuchtung der Bäume ▪ Bau einer Drainage am Bolzplatz ▪ Austausch des Bodenbelags am Bolzplatz (optional) ▪ Einzäunung des Bolzplatzes (optional) als separates Projekt? Projektträger/in Stadt Lennestadt in Abstimmung mit der Dorfgemeinschaft Freiheit Bilstein und dem Heimatverein Kirchveischede Ansprechpartner/in Marese Heermann Projektpartner/in tbd Projektkosten Kostenschätzung durch Planungsbüro erforderlich Anlagen (Pläne, Fotos, Beispiele etc.)

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Förderfähigkeit Ggf. Dorferneuerung: Herstellung oder Änderung und Einrichtung dörflicher Plätze, Straßen und Wege

LED-Beleuchtung "Unterm Lomker Berg" P Teil des Leitprojektes „Gestaltung/Aufwertung und Vernetzung im Veischedetal“ IKEK-Ziel 1.4 Ergänzung / Aufwertung von Grünflächen sowie Renaturierungsmaßnahmen und öko- logische Aufwertungen im Umfeld der Siedlungen 2.2 Instandsetzung und Neugestaltung von Fußwegen … Stadtteil / Lage Lennestadt - Grevenbrück - Von der Lomke, Unterführung K7 zur Twiene Aktuelle Situation / Der 500m lange Fuß- und Radweg "Unter´m Lomker Berg" ist die einzige Möglichkeit Problemstellung verkehrsfrei im Tal spazieren zu gehen bzw. Rad zu fahren. Er ist zudem Bestandteil des gerade erst eröffneten Kulturweges in Grevenbrück. Er dient weiterhin als ausge- wiesener Radweg durch das Veischedetal. Gerade in der dunklen Jahreszeit und Spät- abends liegt der Weg, obwohl mitten in Grevenbrück gelegen, in absoluter Dunkelheit und wird daher speziell von Frauen und Kindern gemieden. Projektziel Eine durchgehende Beleuchtung macht den, ansonsten in völliger Dunkelheit liegenden Weg erheblich besser nutzbar und sicherer. Der Weg gewinnt durch die Beleuchtung deutlich an Attraktivität. Er verbindet zudem zwei weitere IKEK-Projekte; namentlich den "Förder-Park" mit dem "Mehrgenerationen- Park im Planken". Projektbeschreibung Errichtung einer durchgehenden Beleuchtung mittels stromsparender LED-Leuchtmas- ten. Hierzu muss eine Stromversorgung mittels Erdkabel erfolgen, Fundamente für die entsprechenden Lichtmasten gegossen werden und anschließend die Leuchten instal- liert werden. Zuvor sollte durch ein Fachunternehmen ein exakter Beleuchtungsplan erstellt werden. Auch gibt es heute die Möglichkeit mittels Bewegungsmeldern die Lampen zu steuern, so dass diese bei Nichtgebrauch stromsparend abgeschaltet werden. Projektträger/in Grevenbrück aktiv Projektpartner/in Stadt Lennestadt Projektkosten Erdarbeiten für Kabelverlegung 10.000 € Fundamente 3.400 € LED Leuchtmasten 25.500 € Kosten bezogen auf eine Lampe zu 750 € alle 15 m. Anlagen (Pläne, Der Projektskizze liegt eine Informationsbroschüre des Anbieters licht.wissen.de zum Fotos, Beispiele etc.) Thema Beleuchtung öffentlicher Räume bei. Eine Lageskizze steht noch aus. Anmerkungen Die Streckenbeleuchtung "Unter´m Lomker Berg" könnte in ein ortsübergreifendes Pro- jekt eingebunden werden, welches die Beleuchtungsprojekte des Ortes Bonzel und Kirchveischede / Bilstein mit einbezieht; unter dem Motto bzw. Projektziel "Beleuchteter Rad-/Wanderweg Veischedetal".

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Förderfähigkeit

Wiesenmeliorationen im Veischedetal – historische P Bewässerungssysteme Teil des Leitprojektes „Gestaltung/Aufwertung und Vernetzung im Veischedetal“ IKEK-Ziel 1.4 Ergänzung / Aufwertung von Grünflächen sowie Renaturierungsmaßnahmen und öko- logische Aufwertungen im Umfeld der Siedlungen Stadtteil / Lage Lennestadt (mehrere Standorte entlang des Veischedebaches) Beisp.: Kirchveischede (Brücke zum Kattengericht, direkt am Wanderparkplatz) Aktuelle Situation / Entlang des Veischedebaches gab es zahleiche in den 1920er Jahren erbaute Stau- Problemstellung wehre („Schlachten“). Diese Stauwehre dienten der Wiesenbewässerung der unterlie- genden Talwiesen. In den 1960er Jahren wurden im Rahmen von Gewässerausbau- maßnahmen diese Schlachten abgerissen. Die Standorte, die Funktion und das Aus- sehen dieser gewaltigen, aus Eichenstämmen gezimmerten Wehranlagen geraten in Vergessenheit. Projektziel Im Rahmen des Leitprojektes Veischedetal sollte an die Schlachten erinnert werden. An einem alten Standort oder in Höhe der alten Standorte könnten evtl. Tafeln, Be- schreibungen, Fotos oder Pläne aufgestellt werden. Ob es die Möglichkeit gibt, eine solche Schlacht im Original oder als Modell zu errichten, müsste im weiteren Verlauf geklärt werden. Projektbeschreibung Wiesenmeliorationen im Veischedetal – historische Bewässerungssysteme Projektträger/in Stadt Lennestadt – Dorf- und Heimatvereine im Veischedetal Projektkosten nicht ermittelt Anmerkungen Zu diesem Projekt wurde beim Kreisarchiv Olpe und beim Landesamt für Denkmal- pflege in Münster angefragt, ob es evtl. verwertbare Unterlagen gibt. Förderfähigkeit Ggf. aus Förderung „Gewässerrenaturierung und Hochwasserschutz“

P Umgestaltung Grünflächen im Wohngebiet IKEK-Ziel 1.4 Ergänzung / Aufwertung von Grünflächen sowie Renaturierungsmaßnahmen und öko- logische Aufwertungen im Umfeld der Siedlungen Stadtteil / Lage Lennestadt - Altenhundem – Pfarrgasse – Flur 252, 250 Aktuelle Situation / Grünfläche der Stadt wird kaum gepflegt. Der Bauhof schneidet lediglich alle Pflanzen Problemstellung einmal im Jahr herunter, sodass sie nicht zu hoch wachsen. Es gibt kein angelegtes Beet, sodass einfach ein Wildwuchs entstanden ist. Dieses Stück wird häufig als Hun- deklo benutzt oder als öffentliches Urinal an Tagen des Warenkorbes. Projektziel Umgestaltung der Grünfläche mit einer Sitzecke für die Anwohner der Straße, Besucher auf dem Weg zur Kirche (ältere und kranke Menschen müssen häufiger an der Stelle verweilen, nach dem kurzen Anstieg), Eltern mit Kindern nach dem Kindergarten- oder Büchereibesuch. Projektbeschreibung ▪ Entfernen aller alten Pflanzen ▪ minimales Auskoffern, um auf Straßenniveau zu kommen ▪ Stützmauer sanieren oder erneuern (direkt in Kombination mit Sitzmöglichkeiten?) ▪ Bereich Sitzgruppe pflastern – Rasengittersteine, Kopfsteinpflaster oder Schotter ▪ Erstellung Sitzgruppe ▪ Aufstellen geschlossener Mülleimer ▪ Erstellung neues Beet mit pflegeleichten Zierpflanzen und einem Sichtschutz auf Wohnhaus 14 (Hecke, Büsche, etc.) ▪ neu Positionierung der Findlinge ▪ Beete mit Rindenmulch mind. 10cm hoch auffüllen ▪ Aufstellen Schild mit Verhaltensregeln

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Eigentümer der Grünfläche = Stadt Lennestadt Projektpartner/in Stadtverwaltung Lennestadt und Anwohner der Pfarrgasse Projektkosten Schätzung: 4.000 – 8.000€ Förderfähigkeit Ggf. „Heimat-Scheck“

P Ehrenmal - Grünanlagen Dorfmitte / Denkmalpflege IKEK-Ziel 1.4 Ergänzung / Aufwertung von Grünflächen sowie Renaturierungsmaßnahmen und öko- logische Aufwertungen im Umfeld der Siedlungen Stadtteil / Lage Lennestadt – Halberbracht, Ortsmitte Aktuelle Situation / Büsche, Bäume etc. bedürfen eines starken Rückschnitts oder der Erneuerung Problemstellung Projektziel Neugestaltung der Grünfläche und Wege mit den anschließenden Grünflächen Projektbeschreibung Die Neugestaltung betrifft vorrangig die Fläche Kreuzung "An den Birken" und "Haster- bergstaße" sowie die Grünfläche und Hecke am Maibaum. Erneuerung des Kupferschriftzuges und Kreuzes am Ehrenmal. Projektkosten Förderfähigkeit Ggf. „Heimat-Scheck“

P Belebung und attraktivere Gestaltung des Parks in der Kickenbachstraße IKEK-Ziel 1.4 Ergänzung / Aufwertung von Grünflächen sowie Renaturierungsmaßnahmen und öko- logische Aufwertungen im Umfeld der Siedlungen Stadtteil / Lage Lennestadt - Kickenbach, Kickenbachstraße Aktuelle Situation / Park wird in jetziger Form nicht gut angenommen. Die Anordnung der Sitzbänke er- Problemstellung möglicht keine Kommunikation. Es fehlt ein generationenübergreifender Treffpunkt und attraktiver Spielplatz im Ort. Projektziel Kommunikative Gestaltung eines generationenübergreifenden Treffpunktes. Schaffung von attraktiven Spielmöglichkeiten auch für Kleinkinder. Projektbeschreibung Bau einer kommunikativen Sitzecke mit Bänken und Tischen einschließlich Wetter- schutz (z.B. Überdachung, Pavillon oder ähnlich). Gestaltung eines Spielbereiches auch für Kleinkinder mit Wasser- und Matsch Elemen- ten (z.B. flaches Becken mit Schwengelpumpe). Projektträger/in Örtliche Vereine Langenei-Kickenbach Ansprechpartner/in Oliver Weber (Sprecher der örtlichen Vereine) Projektpartner/in Stadt Lennestadt Projektkosten ca. 20.000 € Anlagen (Pläne, Fotos, Beispiele etc.)

Bestandsfotos

Förderfähigkeit Dorferneuerung: Herstellung oder Änderungen von Grünanlagen

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Kletter- bzw. Überquerungshilfen für Amphibien an der Wasserauf- P fangrinne entlang des Schlammteiches IKEK-Ziel 1.4 Ergänzung / Aufwertung von Grünflächen sowie Renaturierungsmaßnahmen und öko- logische Aufwertungen im Umfeld der Siedlungen Stadtteil / Lage Lennestadt - Hachen Aktuelle Situation / Die Rinne Regenrinne entlang der Straße von Hachen in Richtung Theten bildet ein Problemstellung unüberwindliches Hindernis für Amphibien, die den Schlammteich aufsuchen, um dort zu laichen. Steilheit und Tiefe der Rinne lassen den Tieren keine Chance heraus und herüber zukommen. Die früher sehr umfangreichen Populationen sind seit dem Bau der Rinne extrem zurückgegangen. Projektziel Bau von Kletter- bzw. Überquerungshilfen für Amphibien und andere Lebewesen, die sonst in der Rinne verenden Projektbeschreibung Umbau der Rinne mit Kletter- bzw. Überquerungshilfen (z. B. Treppenelementen) damit die Tiere die Möglichkeit haben wieder nach oben zu klettern. Projektträger/in Dorfgemeinschaft Hachen, Sachtleben Bergbau, Stadt Lennestadt (Bauhof) Ansprechpartner/in Dorfgemeinschaft Hachen: Dominik Kremer, Andreas Bieker Projektpartner/in Sachtleben Bergbau, Stadt Lennestadt, Naturschutzbund Projektkosten Anlagen (Pläne, Fotos, Beispiele etc.)

Verortung

Förderfähigkeit Ggf. „Heimat-Scheck“

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5.4.3 Handlungsfeld 2 Zum Handlungsfeld 2 „Bedarfsgerechte und sichere Straßen, Wege und Plätze“ wurden im Verlauf der IKEK-Erarbeitung 15 Projekte/Ideen (davon 1 Leitprojekt mit zwei Teilprojekten) aufgenommen. Weitere Projektansätze befinden sich im Ideenpool (s. Anhang).

Projekte zum Verkehrsberuhigung und Erhöhung der Sicherheit; Maßnahmen Entwicklungsziel 2.1 zur Verbesserung / Neuordnung der Parkplatzsituation

P Querungshilfe auf der B55 „zwischen den Kurven“ IKEK-Ziel 2.1 Verkehrsberuhigung und Erhöhung der Sicherheit; Maßnahmen zur Verbesserung / Neuordnung der Parkplatzsituation Stadtteil / Lage Lennestadt - Kirchveischede, Ortsmittelpunkt Aktuelle Situation / Der Verkehr auf der B55 nimmt in den letzten Jahren ständig zu. Die Bewohner von Problemstellung Kirchveischede beschweren sich zunehmend über die Verkehrszunahme sowohl beim PKW- als auch verstärkt beim LKW-Verkehr. Die kurze Gerade der B55 im Ortszentrum zwischen den beiden Kurven stellt innerhalb der OD-Kirchveischede den am stärksten betroffenen Teil von Querungsnotwendigkeiten für Bürger dar. Ob es der Weg zur Kir- che, zum Friedhof, zu den Gasthäusern oder zur Schützenhalle ist, das größte Que- rungsbedürfnis besteht in diesem Bereich. Ortsinformationstafel und Briefkasten beför- dern dies noch. Durch die hohen Geschwindigkeiten des fließenden Verkehrs ist es gerade älteren Personen oder Kindern, Personen mit Kinderwagen oder Rollstuhlfah- rern beinahe unmöglich, die B55 in diesem Bereich gefahrlos zu queren. Projektziel Schaffung einer Querungshilfe auf der B55: Der Ort zwischen den beiden Kurven muss sorgsam gewählt werden, da sowohl Sichtbeziehungen (Fußgänger/PKW-LKW) als auch Grundstückseinfahrten beachtet werden müssen. Hier sollte auf einen behinder- tengerechten Ausbau Wert gelegt werden. Projektbeschreibung Notwendigkeit durch Verkehrskommission feststellen und Lösungsvorschläge erarbei- ten und umsetzen. Projektträger/in Stadt Lennestadt, Verkehrskommission des Kreises Olpe Ansprechpartner/in Dorf- und Heimatverein Kirchveischede, Ratsvertr. aus Kirchveischede: Rita Balve-Epe und Gregor Schnütgen Projektpartner/in Stadt, Kommission, Anlieger Projektkosten nicht ermittelt Anlagen (Pläne, Fotos, Beispiele etc.)

Bestandsfotos

Förderfähigkeit

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P Verbesserung Verkehrssituation "Dinsel" IKEK-Ziel 2.1 Verkehrsberuhigung und Erhöhung der Sicherheit; Maßnahmen zur Verbesserung / Neuordnung der Parkplatzsituation Stadtteil / Lage Lennestadt - Maumke, Straße "Dinsel" Aktuelle Situation / ▪ Straße wird als Durchgangsstraße (auch zum Teil mit Schwerverkehr) genutzt Problemstellung ▪ Kein Gehweg vorhanden ▪ beengte Verhältnisse, gerade auch bei Begegnungsverkehr Projektziel ▪ grundsätzliche Verbesserung der verkehrlichen Situation ▪ Schaffung von sicheren Fußwegeverbindungen (Schulweg) ▪ Minimierung des Durchgangsverkehrs Projektbeschreibung Lösung ist noch zu erarbeiten Projektträger/in Stadt Lennestadt Projektkosten Förderfähigkeit

P Neugestaltung Umfeld Kur- und Bürgerhaus, sowie Naturerlebnisbad IKEK-Ziel 2.1 Verkehrsberuhigung und Erhöhung der Sicherheit; Maßnahmen zur Verbesserung / Neuordnung der Parkplatzsituation Stadtteil / Lage Lennestadt - Saalhausen Aktuelle Situation / Im Umfeld des Kur- und Bürgerhauses und den Naturerlebnisbades besteht ein enor- Problemstellung mer Parkdruck. Dies zum einen, weil Parkplatzflächen ungeordnet und zum Teil nicht hergestellt sind, zum anderen herrscht ein hoher Bedarf an Stellplätzen durch die Nut- zungen und TalVITAL. Es besteht ein größerer Bedarf an Wohnmobilstellplätzen. Diese parken derzeit irgendwo im Gelände (ohne Ver- und Entsorgung). Es besteht Bedarf an Lagermöglichkeiten für die Vereinsnutzung (Verkehrsverein/Naturerlebnisbad) Projektziel ▪ Ordnung der Parkplätze und Zufahrt, gleichzeitig dorfverträgliche Gestaltung. ▪ Schaffung von 8-10 Wohnmobilstellplätzen inkl. Versorgung. Projektbeschreibung Ausbau und Befestigung der vorhandenen Parkplatzflächen. Integration von Wohnmo- bilstellplätzen in kleineren Einheiten. Gestaltung "dorfverträglich" unter Einbeziehung der Anforderungen für Vereinsnutzungen wie Schützenfest oder Bikefestival. Im Bereich des Naturerlebnisbades könnte zudem dringend benötigter Lagerraum durch die Entfernung einer Böschung geschaffen werden. Im Gegenzug könnte eine alte Fertiggarage abgebrochen werden. Das Umfeld des Bades könnte aufgewertet werden (u.a. Abbau alte Wärmetauscher). Im Bereich des Schulhofes ist die Zufahrtssituation für die Feuerwehr zu verbessern. Projektträger/in Stadt Lennestadt (Parkplätze), Verkehrs- und Kneippverein, Naturerlebnisbad Ansprechpartner/in Stadt Lennestadt für Parkplätze Vereine Projektpartner/in diverse Saalhauser Vereine u.a. Freizeitzentrum, TSV Saalhausen, Shark-Attak (Bike) Projektkosten noch nicht ermittelt Finanzierung: Mischung aus städtischen Mitteln, Eigenleistung der Vereine Anlagen (Pläne, Aktuell wird eine Vermessung des Bereiches erstellt; nachfolgend erste Planungsan- Fotos, Beispiele etc.) sätze Förderfähigkeit Für erste Teilmaßnahmen im Umfeld des Kur-Und Bürgerhauses: ggf. „Heimat-Scheck“

P Verkehrsberuhigende Maßnahmen Hachen IKEK-Ziel 2.1 Verkehrsberuhigung und Erhöhung der Sicherheit; Maßnahmen zur Verbesserung / Neuordnung der Parkplatzsituation

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Stadtteil / Lage Lennestadt - Hachen Aktuelle Situation / Die meisten Verkehrsteilnehmer halten die Geschwindigkeitsbegrenzung von 30km/h Problemstellung in der Ortsdurchfahrt nicht ein. Projektziel Mehr Sicherheit für die spielende Kinder (z. Zt. leben in Hachen 5 Kinder unter 6 Jah- ren), Fußgänger (darunter viele Spaziergänger) und Autofahrer. Projektbeschreibung Errichtung einer Verkehrsverschränkung (z. B. Buchten) innerhalb des Ortes. Mit Rück- sichtnahme auf den landwirtschaftlichen Verkehr müssten sie so angelegt werden, dass Traktoren mit Anhänger bei der Durchfahrt keine Probleme haben. Projektträger/in Dorfgemeinschaft Hachen Ansprechpartner/in Dorfgemeinschaft Hachen: Dominik Kremer, Andreas Bieker Projektpartner/in Stadt Lennestadt, Bauhof der Stadt Lennestadt Projektkosten Kosten: geringer dreistelliger Betrag, Finanzierung: Stadt Lennestadt Förderfähigkeit

Instandsetzung und Neugestaltung von Fußwegen, Bürgersteigen, Projekte zum Fußgängerüberwegen und Brücken (Erhöhung der Sicherheit für Entwicklungsziel 2.2 Fußgänger, Barrierefreiheit, Ergänzung von Bänken / Sitzgelegen- heiten)

Ausbau der Barrierefreiheit: Beispielprojekte Gehwege und Zugänge zu L öffentlichen Gebäuden IKEK-Ziel 2.2 Instandsetzung und Neugestaltung von Fußwegen, Bürgersteigen, Fußgängerüberwe- gen und Brücken (Erhöhung der Sicherheit für Fußgänger, Barrierefreiheit, Ergänzung von Bänken / Sitzgelegenheiten) Stadtteil / Lage Projektziel L (1) Barrierefreier Zugang zur Kapelle und zur Alten Schule L (2) Anpassung der Gehwege im Kernbereich Altenhundem Projektbeschreibung → s. auch nachfol- gende Skizzen

Barrierefreier Zugang zur Kapelle und zur Alten Schule Milchenbach L (Teilmaßnahme) Teil des Leitprojektes „Ausbau der Barrierefreiheit: Beispielprojekte Gehwege und Zu- gänge zu öffentlichen Gebäuden“ IKEK-Ziel 2.2 Instandsetzung und Neugestaltung von Fußwegen, Bürgersteigen, Fußgängerüberwe- gen und Brücken (Erhöhung der Sicherheit für Fußgänger, Barrierefreiheit, Ergänzung von Bänken / Sitzgelegenheiten) Stadtteil / Lage Lennestadt - Milchenbach Aktuelle Situation / Die Kapelle in MIlchenbach ist derzeit nur über eine Treppenanlage zu erreichen, glei- Problemstellung ches gilt für die Alte Schule. Beide Gebäude liegen direkt nebeneinander und sind die wichtigsten Treffpunkte im Ort. Um die Erreichbarkeit gerade für die Senioren zu ver- bessern, suchen wir nach einer praktikablen Lösung, beide Gebäude mit Rollator, Roll- stuhl und Kinderwagen zu erreichen. Projektziel Barrierefreier Zugang zur Kapelle und Alten Schule in Milchenbach, Platzgestaltung hinter der Alten Schule neben der Kapelle

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Projektbeschreibung Ein barrierefreier Zugang könnte durch die ehemalige Feuerwehrgarage auf die Fläche hinter der Alten Schule führen. Eine Umgestaltung dieser Fläche könnte derart erfolgen, dass beide Gebäude durch eine Rampe erreicht werden könnten. Projektträger/in Kappellenverein Milchenbach, Gesangverein Milchenbach Ansprechpartner/in Karl-Heinz Winkelmann Projektpartner/in Projektkosten Anlagen (Pläne, Fotos, Beispiele etc.)

Lageplan

Förderfähigkeit Dorferneuerung: Änderung/Umnutzung oder Errichtung von dorfgemäßen Gemein- schaftseinrichtungen

Instandsetzung und Neugestaltung von Fußwegen, Bürgersteigen, Fuß- gängerüberwegen und Brücken L (Teilmaßnahme) Teil des Leitprojektes „Ausbau der Barrierefreiheit: Beispielprojekte Gehwege und Zu- gänge zu öffentlichen Gebäuden“ IKEK-Ziel 2.2 Instandsetzung und Neugestaltung von Fußwegen, Bürgersteigen, Fußgängerüberwe- gen und Brücken (Erhöhung der Sicherheit für Fußgänger, Barrierefreiheit, Ergänzung von Bänken / Sitzgelegenheiten) Stadtteil / Lage Gesamtstadt Aktuelle Situation / Im Gesamten Stadtgebiet, insbesondere im Umfeld des Rathauses sind im Bereich der Problemstellung Gehwege breiten Pflasterfugen, verschiedene Materialien, Absenkungen vorhanden. Für Rollstühle, Rollatoren bzw. bewegungssensible Menschen stellt dies eine Proble- matik dar. Die Verwaltung wurde durch die politischen Gremien beauftragt, hierzu mit der Erstel- lung eines entsprechenden Strategiepapiers unter Beteiligung des Sachverständigen für den Bereich Menschen mit Behinderungen, Jürgen Dolle, besonders im Hinblick auf die problematischen Stellen und Örtlichkeiten, Lösungen aufzuzeigen. Projektziel Erhöhung der Verkehrssicherheit für Fußgänger Projektbeschreibung Das Gesamtprojekt wird durch eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen umgesetzt. Es stellt eine Daueraufgabe der Stadt dar. Projektträger/in Stadt Lennestadt Ansprechpartner/in Stadtwerke Projektpartner/in Behindertenverbände, ÖUK Projektkosten offen Förderfähigkeit Ggf. z.T. Dorferneuerung: Herstellung oder Änderung und Einrichtung dörflicher Plätze, Straßen und Wege

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P Neue Brücke am Bilsteiner Markt IKEK-Ziel 2.2 Instandsetzung und Neugestaltung von Fußwegen, Bürgersteigen, Fußgängerüberwe- gen und Brücken (Erhöhung der Sicherheit für Fußgänger, Barrierefreiheit, Ergänzung von Bänken / Sitzgelegenheiten) Stadtteil / Lage Lennestadt - Bilstein (Bilsteiner Markt) Aktuelle Situation / Die Brücke ist marode und stellt insbesondere bei Hochwasser eine Gefahr zur Über- Problemstellung flutung der angrenzenden Gebäude dar. Projektziel ▪ Reduzierung des Überlaufrisikos bei Hochwasser ▪ Reduzierung des möglichen finanziellen Schadens der Anwohner Projektbeschreibung ▪ Rückbau der aktuellen Brücke ▪ Bau einer neuen, leichteren Brücke ▪ Höheres Freiboard der Brücke Projektträger/in Stadt Lennestadt Projektkosten Anlagen (Pläne, Fotos, Beispiele etc.)

Bestandsfotos

Förderfähigkeit

P Neugestaltung (-ordnung) des Stelenplatzes an der Lenne IKEK-Ziel 2.2 Instandsetzung und Neugestaltung von Fußwegen, Bürgersteigen, Fußgängerüberwe- gen und Brücken (Erhöhung der Sicherheit für Fußgänger, Barrierefreiheit, Ergänzung von Bänken / Sitzgelegenheiten) Stadtteil / Lage Lennestadt - Saalhausen Aktuelle Situation / Im Bereich des Stelenplatzes wird die Lenneroute/Sauerlandradring und der Fußgän- Problemstellung gerverkehr auf einem engen gemeinsamen Weg geführt. Hier ist es zu gefährlichen Situationen gekommen. Projektziel Nach Möglichkeit sollte der Fußgänger- und Fahrradverkehr entzerrt werden. Projektbeschreibung Aufgrund der beengten Verhältnisse soll nach Möglichkeiten gesucht werden, die Ver- kehre für beide Parteien sicherer zu machen. Projektträger/in Stadt Lennestadt, Verkehrs- und Kneippverein Ansprechpartner/in Stadt Lennestadt (Tourismus), Verkehrs- und Kneippverein Projektkosten noch nicht ermittelt

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Anlagen (Pläne, Fotos, Beispiele etc.)

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Förderfähigkeit Ggf. Dorferneuerung: Herstellung oder Änderung und Einrichtung dörflicher Plätze, Straßen und Wege

P Ausleuchtung Verbindungsweg Sportplatz Richtung Tennisplatz IKEK-Ziel 2.2 Instandsetzung und Neugestaltung von Fußwegen, Bürgersteigen, Fußgängerüberwe- gen und Brücken (Erhöhung der Sicherheit für Fußgänger, Barrierefreiheit, Ergänzung von Bänken / Sitzgelegenheiten) Stadtteil / Lage Lennestadt - Maumke, Bereich Sportplatz / Tennisplatz Aktuelle Situation / gut frequentierter Fußweg, derzeit unbeleuchtet und bei anbrechender Dunkelheit nicht Problemstellung sicher zu begehen Projektziel Erhöhung der Sicherheit Projektbeschreibung Verbesserung der Wegeverbindung vom Unterdorf Richtung Neubaugebiet "Am Bau- ken" durch Ausleuchtung des stark frequentierten Fußweges entlang des Sportplatzes in Richtung Tennisplatz Projektträger/in Stadt Lennestadt Projektkosten Förderfähigkeit Dorferneuerung: Herstellung oder Änderung und Einrichtung dörflicher Plätze, Straßen und Wege

P Baukentreppe Maumke IKEK-Ziel 2.2 Instandsetzung und Neugestaltung von Fußwegen, Bürgersteigen, Fußgängerüberwe- gen und Brücken (Erhöhung der Sicherheit für Fußgänger, Barrierefreiheit, Ergänzung von Bänken / Sitzgelegenheiten) Stadtteil / Lage Lennestadt - Maumke, bei Agathastraße 19 Aktuelle Situation / Verbindungstreppe von Agathastraße zur Straße „Am Bauken“ und zum Ehrenmal am Problemstellung Bauken im Besitz der Kirchengemeinde. Die Treppe ist baulich in einem maroden, un- benutzbaren Zustande, daher vor Jahren aus Sicherheitsgründen durch den Kirchen- vorstand St. Agatha Maumke für den Verkehr gesperrt worden Projektziel Erneuerung einer fußläufigen Anbindung des Wohn- und Neubaugebiets Am Bauken an den Ortskern, ohne Beeinträchtigungen durch Straßenverkehr Projektbeschreibung Wiederherstellung einer sicheren Treppenverbindung, eventuell komplette Neuerrich- tung nötig Projektträger/in vorläufig Kath. Kirchengemeinde St. Agatha Maumke im Verbund mit interessierten Einzelpersonen Ansprechpartner/in Matthias Gräff

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Projektpartner/in Stadt Lennestadt Projektkosten Förderfähigkeit Dorferneuerung: Herstellung oder Änderung und Einrichtung dörflicher Plätze, Straßen und Wege

Instandsetzung des Weges entlang des Oenebaches zwischen Kasta- P nienweg und Hunold-Rump-Str. IKEK-Ziel 2.2 Instandsetzung und Neugestaltung von Fußwegen, Bürgersteigen, Fußgängerüberwe- gen und Brücken (Erhöhung der Sicherheit für Fußgänger, Barrierefreiheit, Ergänzung von Bänken / Sitzgelegenheiten) Stadtteil / Lage Lennestadt - Oedingen Aktuelle Situation / Der Zustand des Weges und des Umfeldes ist sehr schlecht. Der Belag ist kaputt, über- Problemstellung sät mit Schlaglöchern und Stolperkanten. Der Bewuchs zum Oenebach hin ist unge- pflegt und unattraktiv. Die Sitzgelegenheit ist nicht mehr nutzbar. Projektziel Dieser viel genutzte und im Eigentum der Stadt befindliche Verbindungsweg muss tech- nisch und optisch wieder in einen annehmbaren Zustand versetzt werden. Projektbeschreibung Bauliche Reparatur von Unterbau und Oberfläche Frage der Beleuchtung ist zu klären Bewuchs zum Bach hin planen und anlegen. Instandsetzung der Sitzmöglichkeit Projektträger/in ARGE Oedingen e.V. Ansprechpartner/in Marcus Arens Projektpartner/in Stadt Lennestadt Projektkosten Je nach Ausführung noch zu ermitteln, Finanzierung: Stadt Lennestadt, IKEK Anlagen (Pläne, Fotos, Beispiele etc.)

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Projekte zum Instandsetzung / Ausbau von Radwegeverbindungen Entwicklungsziel 2.3

Verlegung und Optimierung des Radweges westlich der Einmündung P Röthe bis Einmündung „am Kattengericht" – „Gewerbegebiet Wieseng- rund" IKEK-Ziel 2.3 Instandsetzung und Ausbau von Radwegeverbindungen Stadtteil / Lage Lennestadt - Kirchveischede Aktuelle Situation / Der Radwege-Abschnitt ist Teil des Radwegenetzes im Veischedetal und des Kreises Problemstellung Olpe. Ab der Einmündung "Röthe" bis zur Bushaltestelle "Haus Wegermann" ist dieser Radweg de facto unterbrochen. Es klafft eine Lücke von ca. 300 Metern. Die Radfahrer teilen sich mit Fußgängern (u.a. Schulweg) und dort parkenden Autos sowie haltenden Linienbussen einen schmalen Bürgersteig entlang der stark befahrenen B55 bis zum Kundenparkplatz der Firma Alfred Schnüttgen. Projektziel Der Radweg sollte zwischen Einmündung „Röthe" und Einmündung „Gewerbegebiet Wiesengrund" über eine neue Trasse geführt werden, die südlich der B55 verläuft und im Bereich des Wendehammers im Gewerbegebiet mittels einer Brücke über die Vei- schede auf die vorhandene Straße „Wiesengrund" und dann auf den vorhandenen Rad- weg an der B55 (Einmündung Gewerbegebiet) führt. Mit dieser Alternativtrasse würde zudem eine interessante Fußwegeverbindung entlang der Veischede in westliche Rich- tung für Einheimische, Gäste aber auch für Mitarbeiter der Betriebe im Gewerbegebiet geschaffen. Im Bereich der Veischedebrücke „am Kattengericht" befindet sich ein öf- fentlicher Parkplatz. Besucher dieses Platzes sowie Gäste und Einheimische hätten durch die Alternativtrasse eine bisher nicht vorhandene sichere Alternative für eine Wanderung in die historische Ortsmitte oder von dort in die freie Natur mit Anbindung an das vorhandene Wanderwegenetz. Projektbeschreibung 1. Grundstücksverhandlung für neue Trasse (mehrere Alternativen denkbar) 2. Veischedebrücke (Fußgänger/Radfahrer) in Höhe des Wendehammers „Gewer- begebiet Wiesengrund“ 3. Ausschilderung der Radwegetrasse; ggf. Ruhebank am Bach Diese Projektidee wurde bereits beim Ausbau der B55 zwischen Kirchveischede und Bruchhausen (vor ca. 20 Jahren) geprüft und für sinnvoll erachtet. Eine Umsetzung scheiterte damals an den Grundstücksverhandlungen. Durch neue Alternativtrassen (zum Beispiel: Langscheid – Gewerbegebiet) könnte eine Umsetzung evtl. gelingen. Projektträger/in Dorf- und Heimatverein Kirchveischede Ansprechpartner/in Stadt Lennestadt; Landesbetrieb Straßen NRW Projektkosten

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Anlagen (Pläne, Fotos, Beispiele etc.)

Anmerkungen Neben der neuen Alternativtrasse, die in Teilen direkt am Veischedebach entlangführt, bieten sich zahlreiche Möglichkeiten, die Flusslandschaft des Veischedebaches zu er- leben. Ein solch direkter Kontakt zum Bachlauf lädt geradezu ein, Flora und Fauna am Bach kennen zu lernen. Der Abschnitt entlang der Straße „Wiesengrund“ mit dem Ne- benbach Stöppelmicke ist etwas Besonderes. Hier war früher der Standort einer „Schlacht“, die im Zuge der Melioration der „Pastoratswiesen“ in den 1920er Jahren erbaut wurde und in den 60er Jahren abgerissen wurde. Solche Wehranlagen zur Wie- senbewässerung fand man früher überall an der Veischede und an anderen Bachläu- fen. Dieses Projekt passt in den Rahmen „Erlebniswelt Veischedetal“. Förderfähigkeit

P Erneuerung des Geländers entlang der Veischede IKEK-Ziel 2.3 Instandsetzung und Ausbau von Radwegeverbindungen Stadtteil / Lage Lennestadt - Bonzel Aktuelle Situation / Sämtliche bestehenden Geländer entlang der Veischede sind in die Jahre gekommen, Problemstellung entsprechend marode und bieten keinen Schutz mehr. Projektziel Neue moderne Geländer entlang der Veischede errichten und so die Veischede absi- chern. Projektbeschreibung Neue Geländer entlang der Veischede im Tiefenhagen, Unter den Eichen, Mindener Str. und entlang des Sportplatzes errichten. Projektträger/in DJK Bonzel, Tennisverein Bonzel Ansprechpartner/in Brigitta Allebrodt

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Projektkosten Förderfähigkeit

P Rad- und Wanderweg von Neukamp Richtung Hespecke IKEK-Ziel 2.3 Instandsetzung und Ausbau von Radwegeverbindungen Stadtteil / Lage Lennestadt – Sporke / Hespecke Aktuelle Situation / Die überörtlichen Rad- und Wanderwege rundum Sporke-Hespecke sowie aus Rich- Problemstellung tung Melbecke kommend sind lediglich über die Autostraße Neukamp mit dem Rad- /Wanderweg entlang der L236 verbunden. Da kein ausreichender Seitenstreifen vor- handen ist kommt es, regelmäßig zu gefährlichen Situationen, unter Beteiligung von Wanderern und Fahrradfahrern. Projektziel Wander- und Radwege führen aus Richtung Sporke-Hespecke bzw. Melbecke kom- mend neben der derzeitigen Straße bis an die L236, wo zukünftige auch ein neuer Rad- weg entlang der Lenne in Richtung Gevenbrück entstehen wird und sind an diesen überörtlichen Verbund angeschlossen. Der neue Weg parallel zur Straße wird die Nutzung von Fahrrädern und E-Bikes durch Bewohner von Sporke-Hespecke z.B. auf ihrem Weg zur Arbeitsstelle in Grevenbrück nicht nur sicherer machen, sondern auch erhöhen. Das Projekt wirkt sich positiv auf die E-Mobilität und den damit verbundenen Klimaschutz aus. Der Einmündungsbereich aus dem Steinbruch von Lhoist wird sicherer, da sich schwä- chere Verkehrsteilnehmer neben der eigentlichen Fahrstraße aufhalten und bewegen. Projektbeschreibung Entwicklung eines geschotterten Rad- und Wanderweges parallel zur Straße Neukamp zwischen der L236 und Hespecke. Projektträger/in Verein für dörfliche Belange Sporke-Hespecke Ansprechpartner/in Brigit Voucko und Tobias Puspas Projektpartner/in ▪ Sauerländischer Gebirgsverein e.V. (Robert-Kolb-Weg) ▪ Sauerland-Tourismus e.V. ▪ Tourist-Information Lennestadt & Kirchhundem Projektkosten Grunderwerb, Buschwerk abholzen, Rad-/Gehweg planieren, Untergrund. vorbereiten und schottern (Kosten nur durch Fachleute zu schätzen) Finanzierung: Städtische Mittel, Mittel aus Förderprogrammen des Landes NRW, pri- vate Spenden / Crowdfunding Förderfähigkeit

Projekte zum Sanierung schadhafter Straßenbeläge Entwicklungsziel 2.4

Mit diesem Entwicklungsziel wird die Bedeutung einer Daueraufgabe zum Ausdruck gebracht. Für 2019 sind bereits konkrete Maßnahmen geplant und in den Haushalt eingestellt.

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5.4.4 Handlungsfeld 3 Zum Handlungsfeld 3 „Gemeinschaft, Begegnung und Betreuung“ wurden im Verlauf der IKEK-Er- arbeitung 5 Projekte/Ideen (davon 2 Leitprojekte von denen 1 zugleich Startprojekt ist) aufgenommen. Weitere Projekt-ansätze befinden sich im Ideenpool (s. Anhang).

Projekte zum Instandsetzung und bedarfsgerechte Erweiterung von Gemein- Entwicklungsziel 3.1 schaftseinrichtungen

L DJK Clubhaus / Mehrgenerationenhaus IKEK-Ziel 3.1 Instandsetzung und bedarfsgerechte Erweiterung von Gemeinschaftseinrichtungen Stadtteil / Lage Lennestadt - Bonzel Aktuelle Situation / Das Clubhaus ist derzeit die einzige Möglichkeit, sich unverbindlich zu treffen. Es wird Problemstellung genutzt von den Sportvereinsmitgliedern, aber auch durch die Bevölkerung, u.a. für Karneval, Weihnachtsfeiern und Schulfeste. Allerdings ist eine regelmäßige Nutzung u.a. für Jugendliche bisher nicht möglich, da die Räumlichkeiten oft vermietet werden, um die Kosten des Gebäudes zu finanzieren. ▪ alter Baubestand 1986 ▪ sanitäre Anlagen (Duschanlagen) und Umkleidemöglichkeiten müssen modernisiert werden; fehlende behindertengerechte Toiletten ▪ Küchenausstattung muss modernisiert und neues Inventar angeschafft werden ▪ Sanierungsbedarf der Begegnungsräume und Flure Projektziel Renovierung und Umgestaltung des sanierungsbedürftigen Clubhauses in ein Mehrge- nerationenhaus incl. Sportlerheim. Projektbeschreibung ▪ Sanierung im Innen- und Außenbereich mit Möglichkeit der behindertengerechten Nutzung ▪ Zukunftsorientierte Ausstattung, um eine vielfältige und regelmäßige Nutzungs- möglichkeit in einem kleinen Ort zu gewährleisten (Jugendtreff, Seniorentreff, Tanzgruppen, Babytreff, Rückenschule, usw.) ▪ Öffentliches WLAN im Gebäude sowie auf der Sportanlage. Projektträger/in Dorfgemeinschaft Bonzel Ansprechpartner/in Brigitta Allebrodt Projektpartner/in DJK Bonzel Projektkosten Förderfähigkeit Dorferneuerung: Dorfgemäße Gemeinschaftseinrichtung

P Begegnungsort Brills Pavillon IKEK-Ziel 3.1 Instandsetzung und bedarfsgerechte Erweiterung von Gemeinschaftseinrichtungen Stadtteil / Lage Lennestadt - Bilstein (Dorfmitte) Aktuelle Situation / Der Pavillon wird bereits heute intensiv durch alle Vereine des Dorfes als Begegnungs- Problemstellung ort und Gesellschaftsraum genutzt (z.B. Schützenfest, Kinderschützenfest, Freitags- treff, Osterball, Rosenmontagball, Weihnachtsmarkt,...). Darüber hinaus wird der Pavillon für Feierlichkeiten aller Art an Privatpersonen und juristische Personen vermietet (ca. 15 p.a.) und dient somit als wichtige Einnahme- quelle für die Dorfgemeinschaft Freiheit Bilstein. Die Ausstattung des Pavillons ist ver- altet und die Nutzbarkeit im Winter ist nur eingeschränkt möglich. Darüber hinaus wer- den alle Räumlichkeiten nicht im vollen Umfang genutzt. Projektziel ▪ Steigerung der Attraktivität des Pavillons ▪ Umfangreichere Nutzung des Pavillons ▪ Verbesserung der Nutzbarkeit im Herbst/Winter

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=> Zusätzliche Einnahmen (+ 30%) für die Dorfgemeinschaft Freiheit Bilstein als Grund- lage zur Finanzierung weiterer Initiativen für die Bewohner und Gäste Bilsteins! Projektbeschreibung Bereits in fortgeschrittener Planung/Umsetzung: ▪ Renovierung des gesamten Thekenbereichs ▪ Errichtung eines Windfangs zwischen Theke u. Eingang ▪ Installation Elektro-Antriebe zum Öffnen/Schließen der beiden Außentore In Vorplanung: ▪ Nutzbarkeit im Winter (Fußboden, Dämmung, …) ▪ Ansprechendere und weiterhin barrierefreie Toiletten ▪ Renovierung und bessere Ausstattung der Küche ▪ Direkter Zugang zum Obergeschoss ▪ Einrichtung eines Dorfarchivs / im Obergeschoss Projektträger/in Dorfgemeinschaft Freiheit Bilstein Ansprechpartner/in Marese Heermann Projektkosten Renovierung Thekenbereich & Windfang = 13.000 € (Angebote liegen vor) Elektroantriebe der Tore = 1.500 € (Kostenvoranschlag) Alle weiteren Maßnahmen = ca. 50.000 € (Schätzung) Thekenbereich, Windfang und Elektroantriebe in Eigenfinanzierung durch die Dorfge- meinschaft Bilstein Anlagen (Pläne, Pläne des Thekenbereichs liegen der Dorfgemeinschaft vor. Fotos, Beispiele etc.)

Bestandsfotos

Förderfähigkeit Dorferneuerung: Dorfgemäße Gemeinschaftseinrichtung

P Restauration der alten Burgmauer IKEK-Ziel 3.1 Instandsetzung und bedarfsgerechte Erweiterung von Gemeinschaftseinrichtungen Stadtteil / Lage Lennestadt - Bilstein (Dorfmitte)

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Aktuelle Situation / Eine der früheren Außenmauern der Burg Bilstein ist heute als Außen-/Grenzmauer Problemstellung des Pavillons an der westlichen Grenze zum Grundstück "Uli Rauchheld" ein optisches Highlight des Pavillons und steigert den rustikalen Charakter des Pavillons. Da es sich um eine Natursteinmauer handelt, ist die Erhaltung sehr aufwändig und die Mauer verfällt zunehmend. Dieses Projekt ist als Unterprojekt zum Projekt "Begegnungsort Brills Pavillon" zu be- trachten. Projektziel ▪ Steigerung der Attraktivität des Pavillons durch Informationen zur Geschichte der Mauer und der Burg Bilstein ▪ Bauliche Erhaltung des Pavillons ▪ Verbesserung der Nutzbarkeit im Herbst/Winter (weniger Zugluft/Auskühlung durch die Mauer) => Wirtschaftliche Effekte siehe Projekt "Begegnungsort Brills Pavillon" Projektbeschreibung siehe Projekt "Begegnungsort Brills Pavillon" In Vorplanung in Bezug auf die Mauer: ▪ Grobe Ideen zur Instandsetzung ▪ Sichtung und Identifikation der Problemstellen Erste Ideen zu den Inhalten und Darstellungen auf der Informationstafel Projektträger/in Dorfgemeinschaft Freiheit Bilstein Ansprechpartner/in Marese Heermann Projektkosten ▪ Restauration der Mauer = ca. 20.000 € (Schätzung) ▪ Informationstafel = ca. 3.000 € (Schätzung) Anlagen (Pläne, Pläne und Ideen liegen Hr. Peter Allebrodt und Hr. Ulrich Rauchheld vor. Fotos, Beispiele etc.) Förderfähigkeit

Nachrichtlich Förderprogramm Schützenhallen IKEK-Ziel 3.1 Instandsetzung und bedarfsgerechte Erweiterung von Gemeinschaftseinrichtungen Stadtteil / Lage Gesamtstadt Aktuelle Situation / Im Stadtgebiet Lennestadt stehen 13 vereinseigene Schützenhallen sowie das Kur- und Problemstellung Bürgerhaus in Saalhausen. Schützenhallen stehen in folgenden Orten: Altenhundem, Bilstein, Elspe, Grevenbrück, Halberbracht, Kirchveischede, Langenei-Kickenbach, Maumke, Meggen, Milchenbach, Oberelspe, Oedingen und Sporke. Die Schützenhal- len sind Kommunikationsorte, Kommunikationszentren in den jeweiligen Orten. Die Schützenvereine stellen die Hallen für die eigenen Festen (insbesondere Schützen- feste), sowie für eine Vielzahl von kulturellen, örtlichen, überörtlichen und privaten Ver- anstaltungen zur Verfügung. Insbesondere die örtlichen Vereine (Musikvereine, Tam- bourcorps, Gesangvereine, Sportvereine, Theatervereine, etc.) und letztendlich der ganze Ort profitieren von diesem Angebot. Dieser hohe Stand an kultureller Selbstor- ganisation durch Vereine und ehrenamtlich Engagierte prägt die Stadt Lennestadt. Die Stadtverwaltung nutzt die Schützenhallen zur Durchführung von Bürgerversammlun- gen, und sonstigen Veranstaltungen (Informationsabende, z.B. der Freiwilligen Feuer- wehr, Stadtseniorentag, Ehrenamtstag, usw.). Projektziel Förderung investiver Maßnahmen an Schützenhallen und am Kur- und Bürgerhaus im Stadtgebiet Lennestadt (freiwillige Leistung der Stadt) Der Rat der Stadt Lennestadt hat am 07.02.2018 ein Förderprogramm für investive Maßnahmen an Schützenhallen im Stadtgebiet Lennestadt und am Kur- und Bürger- haus Saalhausen verabschiedet. Das Förderprogramm ist zunächst auf 10 Jahre ausgerichtet. Im Zeitraum von 2018 – 2027 können Schützenvereine im Stadtgebiet Lennestadt und der Trägerverein des

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Kur- und Bürgerhauses Saalhausen Anträge zur Förderung von Bau- und Renovie- rungsmaßnahmen formlos an die Stadt richten. Projektbeschreibung Fördergegenstand sind Investitionen in die bestehenden, vereinseigenen Immobilien (Schützenhallen, Kur- und Bürgerhaus), inklusive der Schützenplätze. Die Schützen- vereine im Stadtgebiet Lennestadt können in einem Zeitraum von 10 Jahren (gilt zu- nächst für die Jahre 2018 bis 2027) – nach Vorgaben der hierzu aufgestellten Richtlinie - einen Antrag auf Förderung stellen. Der förderfähige Betrag wird auf maximal 200.000,- € pro Verein begrenzt. Die Förderhöhe der förderungsfähigen Kosten beträgt 10 % (somit maximal 20.000,- €). Im Laufe des vorstehenden Zeitraumes von 10 Jahren können auch mehrere kleinere Maßnahmen und Teilmaßnahmen nach Antragsstellung gefördert werden.

Erweiterung des Wohn- und Betreuungsangebotes für die "alternde Projekte zum Bevölkerung": Neue Wohnformen (Betreutes Wohnen, Mehrgene- Entwicklungsziel 3.2 rationenwohnen) und Ausbau des Angebotes im Bereich Tages- und Kurzzeitpflege

Nachrichtlich Bauprojekte „Seniorengerechtes Wohnen / Betreutes Wohnen“ IKEK-Ziel 3.1 Erweiterung des Wohn- und Betreuungsangebotes für die "alternde Bevölkerung": Neue Wohnformen (Betreutes Wohnen, Mehrgenerationenwohnen) und Ausbau des Angebotes im Bereich Tages- und Kurzzeitpflege Stadtteil / Lage gesamtkommunal Aktuelle Situation / Die ältere Bevölkerung in den Stadtteilen nimmt weiter stetig zu. Hier ist zu Problemstellung erwarten, dass immer mehr Ältere allein in Häusern oder großen Wohnungen leben und auf Dauer überfordert sind bzw. sich Haus / Wohnung nicht mehr leisten können. Projektziel Fortführung der vorhandenen Aktivitäten zur Realisierung von Bauprojekten für „Seniorengerechtes Wohnen“ und „Betreutes Wohnen“. Projektbeschreibung Zum Zeitpunkt der Erarbeitung des IKEK waren in Lennestadt vier Bauprojekte in Pla- nung. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels verfolgen Verwaltung und Rat das Ziel, fortlaufend die planerischen Voraussetzungen zu schaffen für die Reali- sierung weitere Bauprojekte und seniorengerechter Wohnangebote.

Projekte zum Digitale Bereitstellung von Informationen über Veranstaltungen, Entwicklungsziel 3.3 Hilfen und Beratungsangebote etc.

L S Netzwerk der Vereine IKEK-Ziel 3.3 Digitale Bereitstellung von Informationen, Hilfen und Beratungsangebote etc. Stadtteil / Lage gesamtkommunal Aktuelle Situation / In Zukunft wird eine noch stärkere Zusammenarbeit der einzelnen Orte untereinander Problemstellung notwendig. Im Nachgang zum ersten Forum wurde der Wunsch nach einem Austausch der Vereine über Stärken, Schwächen oder erfolgreich durchgeführte Aktionen in den einzelnen Orten vorgetragen. Projektziel Schaffung einer entsprechenden Plattform, über die sich die Vereine austauschen kön- nen. Jährliches Treffen (ohne große Formalien) an wechselnden Orten. Zusätzlich On- line-Angebot (u.a. Forum, Vereinskalender usw.)

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Projektbeschreibung Aufbau einer entsprechenden Online-Plattform (ggfls. mit Moderation). Hierüber kön- nen auch Treffen (auch talweise) organisiert werden. Gleichzeitig könnte hier ein Kalender der größeren Vereinsveranstaltungen hinterlegt werden. Angebot entsprechender Kommunikationsmöglichkeiten (E-Mailverteiler o.ä.). Projektträger/in Stadt Lennestadt, ARGEN Ansprechpartner/in Stadt Lennestadt Projektpartner/in ARGEN, Dorfgemeinschaften, sonstige Vereine Projektkosten Förderfähigkeit

Projekte zum Unterstützung / Förderung der Bereitstellung mobiler Versorgungs- Entwicklungsziel 3.4 angebote sowie alternativer Formen der Gesundheitsversorgung

Mit diesem Projektziel werden einige in der Bestandsanalyse identifizierte Herausforderungen aufge- griffen, für die in den kommenden Jahren Lösungen entwickelt werden müssen. Es wird erwartet, dass mobile Versorgung an Bedeutung gewinnen wird. Ebenso wird die medizinische Versorgung im ländli- chen Raum in Teilen neu organisiert werden, u.a. unter Nutzung digitaler Lösungen (Telemedizin). In diesem Bereich bestehen voraussichtlich enge Verknüpfungen zu Projekten/Maßnahmen, die aus den Beratungen zu »Lennestadt 2030« oder aber im Zuge der »Regionale 2025« entwickelt werden.

5.4.5 Handlungsfeld 4 Zum Handlungsfeld 4 „Familienfreundlichkeit und Freizeitangebot“ wurden im Verlauf der IKEK- Erarbeitung 19 Projekte/Ideen (davon 2 Leitprojekte, die zugleich Startprojekte sind und 1 weiteres Startprojekt) aufgenommen. Weitere Projektansätze befinden sich im Ideenpool (s. Anhang).

Projekte zum Kontinuierlicher Ausbau der Breitband- und Mobilfunkversorgung Entwicklungsziel 4.1 (jeweils neuester Stand der Technik)

S Neuverlegung der Telefon-/Datenleitung IKEK-Ziel 4.1 Kontinuierlicher Ausbau der Breitband- und Mobilfunkversorgung Stadtteil / Lage Lennestadt - Hachen Aktuelle Situation / Schlechter bis kein Mobilfunkempfang, langsame Internetverbindung mit 3-4 Mbit/s Problemstellung Projektziel Verbesserung der Telefon- u. Internetverbindungen für Bewohner, Betriebe u. Touris- ten, Steigerung auf aktuell 100 Mbit/s Projektbeschreibung Verlegung eines Glasfaserkabels von Hachen bis Elspe-Schönscheid mit Eigenleistung der Dorfgemeinschaft zur Verbesserung des Internetanschlusses in Kooperation mit der Deutschen Telekom AG (Leistung des Anschlusses z Zt. bei circa 3-4 Mbit/s im gesamten Dorf; Steigerung auf aktuell 100 Mbit/s möglich mit Reserven für die Zukunft). Siehe Vergleiche im Münsterland (= https://www.glasfaser-eifel.de/2017/12/22/land- wirte-verlegen-im-muensterland-leerrohre-fuer-glasfaser/) Projektträger/in Dorfgemeinschaft Hachen Ansprechpartner/in Dorfgemeinschaft Hachen, Dominik Kremer

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Projektpartner/in Stadt Lennestadt, Telekom Projektkosten Förderfähigkeit

Verbesserung der Kinderbetreuungssituation (einschließlich Fahr- Projekte zum dienste), Attraktivierung des Spielplatzangebotes (differenziert Entwicklungsziel 4.2 nach Altersstufen) und Ergänzung von Treffpunkten und Freizeit- angeboten für Jugendliche

P Anschluss an Kindergarten- und Schulbus IKEK-Ziel 4.2 Verbesserung der Kinderbetreuungssituation (einschließlich Fahrdienste), Attraktivie- rung des Spielplatzangebotes (differenziert nach Altersstufen) und Ergänzung von Treffpunkten und Freizeitangeboten für Jugendliche Stadtteil / Lage Lennestadt - Hachen Aktuelle Situation / Hachen ist nicht an den öffentlichen Nahverkehr angeschlossen. Problemstellung Die Kinder müssen per PKW zum Kindergarten und in die Schule gebracht werden. Aktuell: 3 Schüler/-innen, 3 Kindergartenkinder, 2 Säuglinge Projektziel Einrichtung einer Busanbindung bzw. eines Taxidienstes für die Kindergartenkinder und Schüler Projektbeschreibung Busanbindung bzw. Taxi-Bus für die Kinder im Ort: a) Weiterführung der Buslinie, die bereits jetzt bis zum Hof Steinhof in Theten fährt. Eine Weiterfahrt bis Hachen wäre möglich, ein Wendeplatz für Busse ist im Ort vorhan- den. b) Öffentlich geförderter Taxidienst für die Kindergartenkinder, wie er bis vor einigen Jahren bestand. Projektträger/in Dorfgemeinschaft Hachen Ansprechpartner/in Dorfgemeinschaft Hachen: Dominik Kremer, Andreas Bieker Projektpartner/in VGWS, Stadt Lennestadt, Busunternehmen, Taxiunternehmen Projektkosten Kosten: geringer dreistelliger Betrag pro Monat, Finanzierung: Stadt Lennestadt Förderfähigkeit

P Attraktivierung des Spielplatzes Lannermecke IKEK-Ziel 4.2 Verbesserung der Kinderbetreuungssituation (einschließlich Fahrdienste), Attraktivie- rung des Spielplatzangebotes (differenziert nach Altersstufen) und Ergänzung von Treffpunkten und Freizeitangeboten für Jugendliche Stadtteil / Lage Lennestadt - Kirchveischede Aktuelle Situation / Der Spielplatz "Lannermecke“ im Ortsmittelpunkt bietet Platz für eine Attraktivierung. Problemstellung Die Zahl der Kinder steigt in den letzten Jahren. Der Platz liegt direkt am "Lannermecke- Siepen (abseits von Straßen und ist von mehreren Ortsteilen (Saal, Laiwen, Raden- berg, Lannermecke, Westfälische Straße...) fußläufig gut erreichbar. Außerdem stellt der Weg über den Spielplatz eine gefahrlose Schulwegverbindung zur Bushaltestelle/Kindergarten dar. Projektziel Attraktivere Gestaltung des Spielplatzes im Orstmittelpunkt Projektbeschreibung ▪ attraktive Spielgeräte für Kleinst-, Kindergarten-, Schulkinder installieren ▪ zusätzliche Anreize könnten sein: Klettermöglichkeiten, Niederseilgarten ▪ Wasserspielmöglichkeiten durch Nutzen des angrenzenden Siepens ▪ evtl. Tischtennis-Platte ▪ Sitzgelegenheiten erweitern

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Projektträger/in Dorf- und Heimatverein Kirchveischede Projektpartner/in Stadt Lennestadt, Anwohner, betr. Eltern Projektkosten

Anlagen (Pläne, Fotos, Beispiele etc.)

Bestandsfotos

Förderfähigkeit Dorferneuerung: Herstellung/Änderung und Einrichtung dörflicher Plätze, Stra- ßen und Wege; Herstellung oder Änderungen von Grünanlagen

P Aufwertung des Spielplatzes / Trampolin in Theten IKEK-Ziel 4.2 Verbesserung der Kinderbetreuungssituation (einschließlich Fahrdienste), Attraktivie- rung des Spielplatzangebotes (differenziert nach Altersstufen) und Ergänzung von Treffpunkten und Freizeitangeboten für Jugendliche Stadtteil / Lage Lennestadt - Theten, Ortsmitte Aktuelle Situation / Der Spielplatz entspricht nicht mehr aktuellen Anforderungen. Problemstellung Projektziel Um-/Neugestaltung des Spielplatzes / Treffpunktes Projektbeschreibung ▪ Ausstattung des Platzes mit neuen, moderneren Spielgeräte ▪ Sonnensegel über dem „neuen“ Sandkasten und über einigen Bänken ▪ Trampolin (nach Vorbild Saalhausen, neben dem Sportplatz) Projektträger/in Verein für dörfliche Belange Theten-Germaniahütte Ansprechpartner/in Meinolf Heimes Projektkosten Förderfähigkeit Dorferneuerung: Herstellung/Änderung und Einrichtung dörflicher Plätze, Straßen und Wege; Herstellung oder Änderungen von Grünanlagen

Nachrichtlich Maßnahmen "Familiengerechte Kommune" IKEK-Ziel 4.2 Verbesserung der Kinderbetreuungssituation (einschließlich Fahrdienste), Attraktivie- rung des Spielplatzangebotes (differenziert nach Altersstufen) und Ergänzung von Treffpunkten und Freizeitangeboten für Jugendliche Stadtteil / Lage Gesamtstadt Aktuelle Situation / Seit 2015 ist die Stadt Lennestadt als „Familiengerechte Kommune“ zertifiziert und be- Problemstellung findet sich (bis Frühjahr 2019) in einem Bilanzierungsaudit zur Rezertifizierung. Projektziel Nach Abschluss der laufenden Beteiligungsphase werden neue Ziele und Maßnahmen durch den Rat der Stadt beschlossen. Projektbeschreibung Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen ab dem 2. Quartal 2019

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Projekte zum Entwicklung von Lösungsansätzen für die Bereitstellung von Bau- plätzen und nachfragegerechter Wohnungen: Schaffung von Entwicklungsziel 4.3 Wohn-/ Baumöglichkeiten für Jüngere

Mit diesem Entwicklungsziel wird reagiert auf Herausforderung, die Attraktivität Lennestadts für die jün- gere Bevölkerung zu erhalten und möglichst zu steigern. Es muss vorrangig darum gehen, die planeri- schen Voraussetzungen zu schaffen für bedarfsgerechten Wohnraum und Bauplatzangebote für Jün- gere / junge Familien. Hierzu sind in den kommenden Jahren konkrete Ansätze und Maßnahmen zu entwickeln.

Projekte zum Weiterentwicklung und Ergänzung von Sportanlagen und Frei- zeitinfrastruktur zur Verbesserung der Attraktivität für alle Alters- Entwicklungsziel 4.4 gruppen

L S Erneuerung und zukunftsweisende Ausrichtung der Minigolfanlage IKEK-Ziele 4.2 Verbesserung der Kinderbetreuungssituation (einschließlich Fahrdienste), Attraktivie- rung des Spielplatzangebotes (differenziert nach Altersstufen) und Ergänzung von Treffpunkten und Freizeitangeboten für Jugendliche 4.4 Weiterentwicklung und Ergänzung von Sportanlagen und Freizeitinfrastruktur zur Ver- besserung der Attraktivität für alle Altersgruppen Stadtteil / Lage Lennestadt - Elspe Aktuelle Situation / Der seit den 1970er Jahren bestehende Minigolfplatz Elspe, Jahrzehnte getragen durch Problemstellung den Verkehrsverein, wurde vor fünf Jahren von der Arbeitsgemeinschaft für dörfliche Belange (ARGE) Elspe e.V. übernommen. Die 18-Bahn-Anlage ist die letzte ihrer Art in Lennestadt. Der Spielbetrieb liegt seit drei Jahren in den Händen von zwei jungen Män- nern, die die Anlage mit großem Engagement und Erfolg betreiben ("Jungunterneh- mer"). Projektziel Der Minigolfplatz ist keine auf den Ort Elspe beschränkte Spielanlage, sondern eine mit Ausstrahlung auf die ganze Umgebung betriebene Freizeiteinrichtung; somit Bestand- teil der touristischen Infrastruktur im Ostteil des Kreises Olpe. Diese gilt es zu dauerhaft zu erhalten. Es ist daher an der Zeit die Anlage zu erneuern, zeitgemäß auszustatten und zukunftsweisend und damit imagefördernd zu attraktiveren. Projektbeschreibung Die 18 Bahnen sind in die Jahre gekommen. Wiederholt mussten Platten ausgebessert oder sogar ausgewechselt sowie die Aufbauten erneuert werden. Hier wäre ein kom- pletter Relaunch angebracht. Außer dem vorhandenen Freiluft-Schach besteht bspw. der Wunsch nach einer Boulebahn sowie witterungsbeständiger Bestückung der Au- ßen-Gastronomie, da die zentral im Ort, unmittelbar an der B 55 gelegene Anlage für vielfältige Aktivitäten genutzt wird (Moonshine-Golfen, Chor-Auftritte, Kinder- und an- dere Geburtstage etc.). Dringend sanierungsbedürftig ist auch der historische Pavillon im Eingang, der als Kas- senhäuschen und Verkaufsstand dient. Denkbar wäre auch die Errichtung eines sog. "Escape-Rooms". Projektträger/in ARGE Elspe e.V., vertreten durch den Vorsitzenden Stefan Schneider Ansprechpartner/in Stefan Schneider Projektpartner/in Silas Klein und Jonas Vogt (Betreiber), Moritz Klein Projektkosten 30.000 € incl. Pavillon Förderfähigkeit

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P Workout Lennestadt IKEK-Ziel 4.4 Weiterentwicklung und Ergänzung von Sportanlagen und Freizeitinfrastruktur zur Ver- besserung der Attraktivität für alle Altersgruppen Stadtteil / Lage Lennestadt - Altenhundem/Meggen Wigey Aktuelle Situation / Ein Trainer aus dem Jugendbereich des FC Lennestadt weist darauf hin, dass vielen Problemstellung Spielern eine gewisse gute Grundmuskulatur fehlt. Viele Jugendliche klagen frühzeitig über Rückenschmerzen da sie viel Zeit vor ihren Konsolen verbringen. Auch viele Äl- tere, die in ihrem Alltag nicht genug Bewegung haben, erkranken früher und klagen frühzeitig über Rückenprobleme, durch nicht ausreichende Muskulatur und Bewegung. Projektziel Die Menschen aus der Region sollen zu mehr Bewegung motiviert werden, um die Ju- gendlichen von den Konsolen zu befreien, die Krankenstände zu reduzieren, Kraft und Ausdauer zu fördern. Projektbeschreibung In der Nähe von Sportplatz (FC Lennestadt), Sekundarschule (Skaterplatz) und Hallen- bad (am Spazierweg Wigey) soll eine Workout-Bereich errichtet werden, wo diverse Kraftübungen gemacht werden können z.B.: Klimmzüge, Liegestütze, Bauchtraining und Rückenübungen, etc. So können Mannschaften des FC Lennestadt, Schule, Spaziergänger und Hobby-Läu- fer den Workoutbereich nutzen. Es kann im Trainingsbetrieb und im Schulsport genutzt werden aber auch privat. Projektträger/in Vereine, Schulen; Einbeziehung von Spenden regionaler Firmen Ansprechpartner/in Christian Lillpopp Projektpartner/in noch offen Projektkosten

Anlagen (Pläne, Fotos, Beispiele etc.)

Referenzbild

Förderfähigkeit Landessportbund; Sportstättenbauförderung des Landes NRW; Ggf. Dorferneuerung: Herstellung oder Änderungen von Grünanlagen, die soziale Funktionen erfüllen

P Weiterentwicklung Cross-Golf Bilstein IKEK-Ziel 4.4 Weiterentwicklung und Ergänzung von Sportanlagen und Freizeitinfrastruktur zur Ver- besserung der Attraktivität für alle Altersgruppen Stadtteil / Lage Lennestadt - Bilstein (Cross-Golf-Anlage) Aktuelle Situation / Die Cross-Golf-Anlage ist in 2016/2017 durch ein sehr gut funktionierendes Public-Pri- Problemstellung vat-Partnership aufgebaut worden. In 2017 und 2018 entwickelt sich die Cross-Golf- Anlage zu einer wichtigen Einnahmequelle für die Dorfgemeinschaft Freiheit Bilstein. Gleichwohl würden kleinere Maßnahmen die Qualität der Anlage nochmals deutlich aufwerten und so das Bild abrunden. Projektziel ▪ Weitere Steigerung der Attraktivität der Cross-Golf-Anlage ▪ Steigerung der Anzahl an Cross-Golf-Spielern ▪ Steigerung der Einnahmen für die Dorfgemeinschaft Freiheit Bilstein zur Finanzie- rung weiterer Initiativen für die Bürger und Gäste Bilsteins

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Projektbeschreibung ▪ Instandsetzung der Wege, neue Bodenbeläge ▪ Weitere Rodung von Bäumen (Nähe Bogenplatz) ▪ Hochwertigerer Bodenbelag bei den Spielgeräten (Hängebahn & Schaukel) ▪ Lösung des Hundekot-Problems (mehr Mülleimer, Hinweis-Schilder) Projektträger/in Dorfgemeinschaft Freiheit Bilstein Ansprechpartner/in Marese Heermann Projektkosten Kostenschätzung durch Planungsbüro ist notwendig Anlagen (Pläne, Fotos, Beispiele etc.)

Bestandsfotos

Förderfähigkeit Ggf. Dorferneuerung: Herstellung oder Änderungen von Grünanlagen, die sozi- ale Funktionen erfüllen

P Outdoor-Fitness-Geräte IKEK-Ziel 4.4 Weiterentwicklung und Ergänzung von Sportanlagen und Freizeitinfrastruktur zur Ver- besserung der Attraktivität für alle Altersgruppen Stadtteil / Lage Lennestadt - Bonzel Aktuelle Situation / In Bonzel steht nur ein sehr einseitiges Sportangebot zur Verfügung. Problemstellung Brachliegende Fläche wird nicht sinnvoll genutzt. Wildblumenwiese schadet aufgrund der Samen den Sportplatz. Projektziel Abwechslungsreichere Sportmöglichkeiten für Jung und Alt anbieten. Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung fördern. Nicht genutzte Fläche sinnvoll gestalten. Den Radweg entlang der Veischede und den Veischeder-Sonnenpfad attraktiver ge- stalten. Projektbeschreibung Unterhalb des Sportplatzes bzw. auf Höhe des Tennisplatzes verschiedene Fitnessge- räte und Ruhebänke aufstellen, incl. Begrünung und Gestaltung der Fläche. Mindestens ein Gerät für Menschen im Rollstuhl zugänglich machen. Projektträger/in DJK Bonzel, Tennisverein Bonzel Ansprechpartner/in Brigitta Allebrodt Projektkosten

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Anlagen (Pläne, Fotos, Beispiele etc.)

Förderfähigkeit Landessportbund; Sportstättenbauförderung des Landes NRW; Ggf. Dorferneuerung: Herstellung oder Änderungen von Grünanlagen, die soziale Funktionen erfüllen

P Erstellung eines Klein-Mehrzweckspielfeldes IKEK-Ziel 4.4 Weiterentwicklung und Ergänzung von Sportanlagen und Freizeitinfrastruktur zur Ver- besserung der Attraktivität für alle Altersgruppen Stadtteil / Lage Lennestadt - Grevenbrück/ Hohler Weg 25 + Tennisplatz Aktuelle Situation / Der Tennisplatz wird nicht mehr genutzt und "gammelt" vor sich hin. Problemstellung Der Fußballverein sucht eine geschlossene Fläche, um mit den kleinsten Kindern (3-7/ Kindergartenkinder, G+F+E-Jugend) ungestört und Weglaufsicher zu trainieren. Hierzu bietet sich der freie Tennisplatz an; dieser verfügt über einen eigenen Eingang und kann durch einige Veränderungen spielbar gemacht werden. Projektziel Umwandlung eines Tennisplatzes in ein Kleinspielfeld Projektbeschreibung ▪ Umwandlung des Platzes, ▪ Abbau des Tennisnetzes nebst Zubehör ▪ Entfernung des Bewuchses/Unkraut ▪ Errichtung eines Ballfangzaunes ▪ Erneuerung der Spielfläche eventuell durch Kunstrasen ▪ Installation Tore Projektträger/in Sportverein Rot-Weiß Lennestadt eV Ansprechpartner/in Karl Gilsbach, Franz-Josef Loch, Udo Schulte Projektpartner/in TC Grevenbrück eV Projektkosten Kosten: ca. TE 10 Finanzierung: Spenden, Eigenkapital, Eigenleistung

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Anlagen (Pläne, Referenzbeispiel (Die Broschüre eines Fotos, Beispiele etc.) Herstellers liegt vor)

Luftbilder zur Verortung:

Förderfähigkeit Landessportbund; Sportstättenbauförderung des Landes NRW bzw. Programm zur Sa- nierung von Sportstätten (ab 2019).

P Fa. Schauerte-Gesundheitspfad IKEK-Ziel 4.4 Weiterentwicklung und Ergänzung von Sportanlagen und Freizeitinfrastruktur zur Ver- besserung der Attraktivität für alle Altersgruppen Stadtteil / Lage Lennestadt - Grevenbrück, Orchideen-Koch Aktuelle Situation / Grundidee ist die Entwicklung eines Gesundheitspfades Problemstellung Projektziel Rundstrecke mit 6-10 Gräten Projektbeschreibung ▪ Klärung grundlegender Fragen: o Art der Geräte (TÜV?), Abstände der Geräte o Mögliche Standorte: an welchen Abschnitten der Wege dürfen Gräte aufge- stellt werden? o Human Ressources o Haftung ▪ Realisierung der Rundstrecke Projektträger/in Grevenbrück aktiv e.V. Ansprechpartner/in S. Schauerte, K.H. Gilsbach Projektpartner/in GFO Projektkosten siehe Anhang Anlagen (Pläne, Produktbroschüre und Preisliste eines Geräteherstellers liegen vor Fotos, Beispiele etc.) Förderfähigkeit Landessportbund; Sportstättenbauförderung des Landes NRW;

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Ggf. Dorferneuerung: Herstellung oder Änderungen von Grünanlagen, die soziale Funktionen erfüllen

P Bike-Park Hofwiesental IKEK-Ziel 4.4 Weiterentwicklung und Ergänzung von Sportanlagen und Freizeitinfrastruktur zur Ver- besserung der Attraktivität für alle Altersgruppen Stadtteil / Lage Lennestadt - Hofwiese zwischen Kirchveischede und Bilstein Aktuelle Situation / Im Rahmen des Projektes Erlebniswelt Veischedetal soll als Erweiterung der bestehen- Problemstellung den Sportanlagen im Hofwiesental ein Bike-Park entstehen. Zudem schließen wir uns dem Wunsch des Heimatvereins Bilstein nach einer Beleuchtung des Hofwiesentales an. Projektziel Steigerung der Attraktivität des Hofwiesentales, Erweiterung des Sportangebotes: Ne- ben Kunstrasenplatz, Bolzplatz, Beachvolleyballfeld und Tennisplätzen soll eine wei- tere Sportanlage direkt unterhalb der Tennisplätze in Höhe des bestehenden Spielplat- zes geschaffen werden. Projektbeschreibung Erste Überlegungen für den Bike-Park wurden bereits durch die Stadt (Frau Hengste- beck) vor einem Jahr mit einem Planungsbüro angestellt. In diesem Zusammenhang wurde auch auf die Erneuerung der Veischede-Holzbrücke zwischen Bilstein und Kirch- veischede hingewiesen. Diese sehr gut frequentierte Brücke musste vor einiger Zeit wegen Baufälligkeit gesperrt werden. Ein Neubau im Zuge der Realisierung der Erleb- niswelt Veischedetal ist unbedingt erforderlich. Der Auftrag zum Bau des Bike-Parks ist durch die Stadt Lennestadt vergeben. Planun- gen ergänzender Maßnahmen und Brücke stehen noch aus. Projektträger/in Stadt Lennestadt Ansprechpartner/in Stadt Lennestadt (Frau Hengstebeck), Stadtwerke (H. Pohl) und Firmen König/Knoche/Trippe (Ausbau der Lannermecke) Projektpartner/in Jugendtreff Kirchveischede, Sportverein SSV Kirchveischede, Dorf- und Heimatverein, "Erlebniswelt Veischedetal 11 Projektkosten

Anlagen (Pläne, Fotos, Beispiele etc.)

Bestandsfotos

Anmerkungen Zusammenhang: Ausbau Lannermecke (ab August 2018); erste Skizzen des Planungs- teams liegen der Stadt vor. Förderfähigkeit Landessportbund; Sportstättenbauförderung des Landes NRW

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P Errichtung Gerätehaus (Sportplatz) IKEK-Ziel 4.4 Weiterentwicklung und Ergänzung von Sportanlagen und Freizeitinfrastruktur zur Ver- besserung der Attraktivität für alle Altersgruppen Stadtteil / Lage Lennestadt - Oberelspe Aktuelle Situation / Die aktuellen räumlichen Gegebenheiten auf dem Sportgelände in Oberelspe, bieten Problemstellung keine Möglichkeit zur Unterbringung des Traktors (Sportplatzpflege) der Sitzgarnituren, Absperrgitter und größeren Werkzeuge. Eine z.Zt. genutzte, ca. 30 Jahre alte Blechgarage ist marode. Projektziel ▪ Errichtung eines Holz-Gerätehauses mit einer Grundfläche von ca. 6x4m ▪ Kooperative Nutzung des Gerätehauses mit dem benachbarten Schützenverein Oberelspe, der nur über begrenzte Lagerflächen (für Trennwänden/-palisaden, Fahnenstangen und Werkzeuge) verfügt. Projektbeschreibung ▪ Eigenleistung: Aushub einer Grundfläche (ca. 35m²) und Pflasterarbeiten (2018) ▪ Anschaffung eines Holz-Gerätehauses (ca. 6x4m.); Aufbau in Eigenleistung. ▪ Anbringung von Dachrinnen (durch externe Firma). Projektträger/in Sportverein Oberelspe Ansprechpartner/in Fabian Hoppe Projektpartner/in Schützenverein St. Quirinus Oberelspe Projektkosten Kosten Holz-Gerätehaus: ca. 1.700€ Kosten für die Dachrinnen inkl. Arbeitslohn: ca. 300€

Anlagen (Pläne, Fotos, Beispiele etc.)

Bestandsfoto

marode Blechhütte

Förderfähigkeit Ggf. „Heimat-Scheck“

P Bike-O-Drom Erweiterung mit Geschicklichkeitsparcours IKEK-Ziel 4.4 Weiterentwicklung und Ergänzung von Sportanlagen und Freizeitinfrastruktur zur Ver- besserung der Attraktivität für alle Altersgruppen Stadtteil / Lage Lennestadt - Saalhausen Sportanlagen Aktuelle Situation / Der Bike-Parcours führt rund um den Sportplatz. Somit muss der Radweg zweimal Problemstellung überquert werden, wodurch die Unfallgefahr recht hoch ist. Die Oberfläche der Strecke ist mittlerweile uneben und es kommen dicke Steine hervor, was eine weitere Gefahr für die Nutzer darstellt. Außerdem ist die Pflege der Anlage recht intensiv. Projektziel Durch die Maßnahmen soll das queren des Radwegs vermieden werden. Trainings- fahrten können abseits des Radwegs stattfinden. Durch die Sanierung der Wegeoberfläche wird die Unfallgefahr weiter reduziert. Die Pflege der Anlage soll auf ein Minimum reduziert werden. Der Großteil kann maschinell gepflegt werden. Projektbeschreibung ▪ Einrichtung neuer Wege, durch Zäune, Pflanzen, Steine, etc. eingefasst. ▪ Sanierung der Oberfläche mit Schotter und Brechsand ▪ Rückbau der alten Strecke; Technische Hindernisse der alten Streckenführung können mit verbaut werden Projektträger/in TSV Saalhausen - Radsportabteilung Ansprechpartner/in Thorsten Kathol

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Projektpartner/in Noch offen, ggf. Tiefbauunternehmen, Privatpersonen, Touristinformation Projektkosten Kosten: ca. 10.000,-€ Finanzierung: Rücklagen (Deckung eines Teils der Kosten) Zuschuss, da die Anlage auch touristisch stark genutzt wird

Anlagen (Pläne, Fotos, Beispiele etc.)

Skizze des Vorhabens

Anmerkungen Der rechte Teil im Plan mit dem gelbmarkierten Streckenverlauf befindet sich derzeit noch in Privatbesitz und würde zum Verkauf stehen. Eine Ausweitung des Parcours, wie es viele andere Kommunen, in Form eines Bike- parks vorbildlich vormachen, wäre sicher wünschenswert und gut realisierbar. Förderfähigkeit Ggf. Landessportbund; Sportstättenbauförderung des Landes NRW

P Boulebahn auf dem Dorffestplatz in Theten IKEK-Ziel 4.4 Weiterentwicklung und Ergänzung von Sportanlagen und Freizeitinfrastruktur zur Ver- besserung der Attraktivität für alle Altersgruppen Stadtteil / Lage Lennestadt – Theten, Dorffestplatz Aktuelle Situation / Wunsch mehrerer Bewohner, eine Boulebahn zu errichten. Problemstellung Projektbeschreibung ▪ Errichtung der Boulebahn in Eigenleistung durch den Dorfverein ▪ Bereitstellung des Materials (Randsteine, Split, Schotter und Sand) durch den Bau- hof Projektträger/in Verein für dörfliche Belange Theten-Germaniahütte Ansprechpartner/in Meinolf Heimes Projektkosten Förderfähigkeit

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Projekte, die mehrere Ziele verbinden

Die nachfolgenden vier Projekte werden sowohl dem Entwicklungsziel 4.2, als auch dem Entwicklungs- ziel 4.4 zugeordnet. Das übergeordnete Leitprojekt „Entwicklung generationsübergreifender, öffentlich zugänglicher Freizeitangebote“ bündelt diese Projekte.

Entwicklung generationenübergreifender, öffentlich zugänglicher Frei- L zeitangebote IKEK-Ziele 4.2 Verbesserung der Kinderbetreuungssituation (einschließlich Fahrdienste), Attraktivie- rung des Spielplatzangebotes (differenziert nach Altersstufen) und Ergänzung von Treffpunkten und Freizeitangeboten für Jugendliche 4.4 Weiterentwicklung und Ergänzung von Sportanlagen und Freizeitinfrastruktur zur Ver- besserung der Attraktivität für alle Altersgruppen Stadtteil / Lage Stadtgebiet, zunächst Oedingen, Elspe, Langenei und Grevenbrück Projektbeschreibung Ein mehreren Stadtteilen wurden Ideen entwickelt, die im Kern auf die Entwicklung oder Weiterentwicklung von generationenübergreifender, öffentlich zugänglichen Freizeitan- geboten abzielen. Die Umsetzung der entwickelten, nachfolgend benannten Projek- tideen können als Beispiel/Anregung für weitere Stadtteile dienen. S Weiterentwicklung der "Bespielbaren Landschaft Fabris Wiese" P Umgestaltung und Erweiterung des Spielplatzes in einen generationenüber- greifenden Treffpunkt P Mehrgenerationenpark am Ehrenmal „im Planken“ Die vorgeschlagenen Maßnahmen werden nachfolgend anhand der eingereichten Pro- jektskizzen erläutert.

L S Weiterentwicklung der "Bespielbaren Landschaft Fabris Wiese" IKEK-Ziele 4.2 Verbesserung der Kinderbetreuungssituation (einschließlich Fahrdienste), Attraktivie- rung des Spielplatzangebotes (differenziert nach Altersstufen) und Ergänzung von Treffpunkten und Freizeitangeboten für Jugendliche 4.4 Weiterentwicklung und Ergänzung von Sportanlagen und Freizeitinfrastruktur zur Ver- besserung der Attraktivität für alle Altersgruppen Stadtteil / Lage Lennestadt - Oedingen Aktuelle Situation / Ein Teilprojekt des von der ARGE Oedingen initiierten und ab 2008 umgesetzten Dorf- Problemstellung entwicklungsplanes war die bürgernahe Gestaltung der zentral im Dorf gelegenen Wiese. Hierzu wurden in Kindergarten, Schule und Jugendtreff unter Anleitung einer Landschaftsarchitektin Workshops durchgeführt, in denen Ideen und Wünsche der Be- teiligten abgefragt und dokumentiert wurden. Daraus entstand die "Bespielbare Land- schaft". Im Laufe der Zeit haben sich die Bedürfnisse der Zielgruppen verändert. Es bedarf einer Überarbeitung der Konzeption und der Angebote. Inzwischen hat sich "Fabris Wiese" zu einem Dorfplatz entwickelt, der nicht nur zum Treffpunkt für Familien mit Kindern, sondern auch ein Treffpunkt für die "ältere" Gene- ration geworden ist. Letzteres sollte bei der Überarbeitung der Konzeption insbeson- dere im Hinblick auf Ruhebänke usw. bedacht werden. Auch wird "Fabris Wiese" für kulturelle Veranstaltungen (z. Beispiel OpenAir Konzerte oder OpenAir Theaterstücke) genutzt, die im Ort sonst nicht möglich wären. Dies aber immer mit Blick darauf, dass der Charakter der "Bespielbare Landschaft" erhalten bleibt. "Fabris Wiese" ist zur „kulturellen OpenAir Fläche“ für Oedingen geworden, die gene- rationsübergreifend genutzt werden soll und auch wird. Projektziel Durch die Erweiterung des Angebotes an Spielmöglichkeiten und Ruhezonen soll die Attraktivität der "Bespielbaren Landschaft" gesteigert und die Aufenthaltsqualität erhöht werden. Im Rahmen der Planungen ist mit dem Eigentümer über eine vorzeitige Ver- längerung des Pachtvertrages (derzeitiges Ende in 2025) zu verhandeln.

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Projektbeschreibung a) Schaffung und Ausstattung von Ruhebereichen mit Sitzmöbeln (Bänken) und Ti- schen und entsprechenden Pflanzen. b) Anschaffung und Installation von mindestens zwei Spielmöglichkeiten/-geräten, die dem ursprünglichen Charakter der Anlage entsprechen, aber gleichzeitig die Zielgruppen stark ansprechen. Stärkere Nutzung des vorhandenen kleinen Bachlaufes für Aktivitäten und Spiele (z.B. "Matschecke") Projektträger/in ARGE Oedingen e.V. Ansprechpartner/in Marcus Arens Projektpartner/in Landschaftsplaner Projektkosten Spielgeräte 8.000 €, Mobiliar 2.000 €, Erdarbeiten/Pflanzen 10.000 € Anlagen (Pläne, Fotos, Beispiele etc.)

Bestandsfotos

Förderfähigkeit Dorferneuerung: Herstellung/Änderung und Einrichtung dörflicher Plätze, Straßen und Wege bzw. Grünanlagen

Umgestaltung und Erweiterung des Spielplatzes in einen generationen- L übergreifenden Treffpunkt IKEK-Ziel 4.2 Verbesserung der Kinderbetreuungssituation (einschließlich Fahrdienste), Attraktivie- rung des Spielplatzangebotes (differenziert nach Altersstufen) und Ergänzung von Treffpunkten und Freizeitangeboten für Jugendliche 4.4 Weiterentwicklung und Ergänzung von Sportanlagen und Freizeitinfrastruktur zur Ver- besserung der Attraktivität für alle Altersgruppen Stadtteil / Lage Lennestadt - Langenei, an der B 236 Aktuelle Situation / Bisherige Sitzecke als kommunikativer Ort unbrauchbar; wird daher nicht angenom- Problemstellung men. Es fehlt ein generationenübergreifender Treffpunkt im Ort. Der Spielplatz, der für Kleinkinder wenig attraktiv ist, wird nur bedingt angenommen. Im Ortskern direkt am Spielplatz ist (direkt am stark frequentierten Sauerland Radring) eine E-Bike Ladestation unterzubringen. Projektziel ▪ Schaffung eines generationenübergreifenden Treffpunktes ▪ Attraktivere Gestaltung des Spielplatzes ▪ Attraktivitätssteigerung des Ortes durch eine E-Bike Ladestation Projektbeschreibung ▪ Gestaltung einer Sitzecke mit Tisch und Bänken, die Kommunikation ermöglicht, ergänzt durch Wetterschutz (Überdachung, Holzpavillion o.ä.) als Treffpunkt für alle Generationen, insbesondere auch für Jugendliche sowie als Ruhemöglichkeit für Nutzer des Sauerland Radringes, z.B. für E-Biker während des Ladevorganges. ▪ Erweiterung des Spielplatzes um Wasser- und Matschelemente ▪ Verbesserung des Spielgeräteangebotes für Kleinkinder. Projektträger/in Örtliche Vereine Langenei-Kickenbach Ansprechpartner/in Oliver Weber (Sprecher der örtlichen Vereine) Projektpartner/in Stadt Lennestadt Projektkosten ca. € 25.000

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Anlagen (Pläne, Fotos, Beispiele etc.)

Bestandsfotos

Anmerkungen Projektidee Wasserspielplatz stammt von Eltern mit Kleinkindern. Das Projekt wurde mit Vertretern der örtlichen Vereine am 04.09.2018 abgestimmt. Förderfähigkeit Dorferneuerung: Herstellung/Änderung und Einrichtung dörflicher Plätze, Straßen und Wege bzw. Grünanlagen

L Mehrgenerationenpark am Ehrenmal im Planken IKEK-Ziel 4.2 Verbesserung der Kinderbetreuungssituation (einschließlich Fahrdienste), Attraktivie- rung des Spielplatzangebotes (differenziert nach Altersstufen) und Ergänzung von Treffpunkten und Freizeitangeboten für Jugendliche 4.4 Weiterentwicklung und Ergänzung von Sportanlagen und Freizeitinfrastruktur zur Ver- besserung der Attraktivität für alle Altersgruppen Stadtteil / Lage Lennestadt - Grevenbrück, Ortsmitte Aktuelle Situation / Es gibt in Grevenbrück keinen zentralen Treffpunkt für Jung und Alt, der für alle Alters- Problemstellung gruppen ein attraktives Angebot bietet. Das Angebot an Spielplätzen sowie Freizeitein- richtungen für Jugendliche ist in Grevenbrück nicht ausreichend. Gleichermaßen fehlt eine Begegnungsstätte für alle Altersgruppen. Die Fläche am Ehrenmal im Planken ist sehr zentral in Grevenbrück gelegen und liegt seit Jahren mehr oder weniger ungenutzt brach. Projektziel Mit dem Park sollen die Möglichkeiten der generationsübergreifenden Kontakte erwei- tert werden. Es soll eine ansprechende Begegnungsstätte mit attraktiven Angeboten für Jung und Alt geschaffen werden. Durch das vielfältige Angebot und die anspre- chende Gestaltung der Parkanlage soll dies ein Anlaufpunkt für Einwohner, Touristen und Gäste werden. Das Angebot soll Kreativität, Aktivität, Kommunikation, Naturver- bundenheit und soziale Teilhabe fördern. Die Auslegung der Parkanlage soll die Mög- lichkeit bieten, dass bei größeren Veranstaltungen genügend Platz für den Aufbau von Eventinfrastruktur bleibt. Die Nutzung der Parkanlage durch die ortsansässigen Vereine soll das Vereinsleben stärken. Projektbeschreibung Im Bereich um das Ehrenmal herum wird eine Parkanlage angelegt, welche eine Viel- zahl von Freizeiteinrichtungen beinhaltet, die durch befestigte, barrierefreie Wege mit- einander verbunden sind. Durch eine ansprechende landschaftsgärtnerische Gestal- tung werden die einzelnen Einrichtungen miteinander in Einklang gebracht. Im Zentrum befindet sich eine Begegnungsstätte mit verschiedenen Sitzgelegenheiten wie Wald- sofas, seniorengerechten Bänken und Picknicktischen. Der zentrale Anlaufpunkt ist umgeben von Einrichtungen wie: ▪ Kinderspielplatz (mit U3 Bereich) ▪ Multisportfeld (Fußball, Hockey, Volleyball, Badminton, Basketball, Shuffleboard) ▪ Bouleplatz ▪ Tischtennistisch ▪ wetterfester Kicker Die Parkanlage umfasst weitere infrastrukturelle Einrichtungen wie: ▪ öffentliches WLAN ▪ Fahrradständer

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▪ E-Bike Ladestation ▪ Beleuchtung der Wege und der zentralen Fläche ▪ Wasser, Abwasser und Strom ▪ Schutzhütte mit Tisch und Bank ▪ Abstellmöglichkeit für Pflegegeräte Die Fläche des Bouleplatzes kann zusätzlich bei besonderen Veranstaltungen als Bo- den für ein entsprechend großes Partyzelt genutzt werden. Das Ehrenmal wird, seiner Funktion entsprechend, würdig in die Gestaltung mit einbezogen. Projektträger/in Grevenbrück Aktiv e.V. Ansprechpartner/in Grevenbrück Aktiv, Projektgruppe "Im Planken", Georg Asseburg Projektpartner/in ▪ OT-Grevenbrück/ Hort ▪ Kindergärten St. Nikolaus/ Ratz und Rübe ▪ Turnverein Grevenbrück ▪ Schützenverein ▪ Stadt Lennestadt ▪ Rot Weiß Lennestadt ▪ Grevenbrück Aktiv ▪ Historische Feuerwehr Projektkosten ca. 300.000 € (ohne Eigenleistung); Hinweis: In der eingereichten Projektskizze befin- det sich eine differenzierte Kostenabschätzung. Finanzierung: öffentliche Mittel, Fördergelder, Spenden sowie Eigenleistung Anlagen (Pläne, ▪ Eine Bildsammlung mit 14 Beispielbildern und Gestaltungsbeispielen liegt vor. Fotos, Beispiele etc.) ▪ Beschreibung Multisportfeld (Am Beispiel: Müller Spielgeräte) liegt vor.

Entwurf Lageplan

Anmerkungen Die Besitz- und Nutzungsrechte der in Frage kommenden Flächen müssen geklärt wer- den. Die Errichtung eines attraktiven Spielplatzes im Bereich Ehrenmal wurde z.B. im Bebauungsplan Nr. 123 der Stadt Lennestadt als Alternative zu einem lokalen Spiel- platz vorgeschlagen. Weitere Details, wie Möglichkeiten der Eigenleistung und entspre- chende Aufgabenverteilungen sind bereits angestoßen bzw. in Planung. Förderfähigkeit Dorferneuerung: Herstellung/Änderung und Einrichtung dörflicher Plätze, Straßen und Wege bzw. Grünanlagen

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5.4.6 Handlungsfeld 5 Zum Handlungsfeld 4 „Tourismusentwicklung“ wurden im Verlauf der IKEK-Erarbeitung 15 Pro- jekte/Ideen (davon 2 Leitprojekte) aufgenommen. Weitere Projektansätze befinden sich im Ideenpool (s. Anhang).

Präsentation lokaler Besonderheiten der Geschichte, Baukultur Projekte zum und Landschaft: Erklärung von Naturphänomenen, Dorfspazier- wege etc. sowie Optimierung der Wegeverbindungen zwischen den Entwicklungsziel 5.1 Ortskernen und touristischen Attraktionen, Themenrouten, freier Landschaft

Ausbau und Attraktivierung des "Historischen Wanderweges" P in Oedingen IKEK-Ziel 5.1 Präsentation lokaler Besonderheiten der Geschichte, Baukultur und Landschaft: Erklärung von Naturphänomenen, Dorfspazierwege etc. sowie Optimierung der Wege- verbindungen zwischen den Ortskernen und touristischen Attraktionen, Themenrouten, freier Landschaft Stadtteil / Lage Lennestadt - Oedingen Aktuelle Situation / Der Slogan "Oedingen „Ein Dorf mit Geschichte(n)“ hat den WKKV e.V. und die ARGE Problemstellung Oedingen e.V. veranlasst, einen Wanderweg in und um Oedingen herum anzulegen, der Gästen und Wanderern die Geschichte und die Geschichten von Oedingen näher bringt. Der Weg ist ca. 9 km lang und verläuft auf Höhen von 380-460 m. Die reine Gehzeit beträgt ca. 2-2,5 Stunden. Die ersten Meter im Ort führt der Weg über Asphalt- straße, sonst über gut begehbare Waldwege mit schönen Aussichten. Gekennzeichnet ist er durch einen „weißen Kreis auf schwarzem Hintergrund mit einem innenliegenden weißen großen Buchstaben „O“. Anhand kleiner Hinweistafeln bei den jeweiligen „Sta- tionen“ (insgesamt 15) erhält der Wanderer auf der Strecke zahlreiche Informationen zu Sehenswürdigkeiten und örtlichen Einrichtungen. Außerdem erfährt er auch etwas über die Geschichte des Ortes Oedingen, der am 18. Mai 1000 erstmalig in einer von Kaiser Otto III. ausgestellten Urkunde erwähnt wurde. Projektziel Durch bauliche und organisatorische Maßnahmen soll die Infrastruktur dieses Wander- weges verbessert und die Aufenthaltsqualität gesteigert werden. Projektbeschreibung a) Die Beschilderung des Weges ist zu überarbeiten. Es muss ein eindeutiger Start- und Zielpunkt dieses Rundweges definiert werden. b) Die einzelnen Stationen/Standorte müssen hinsichtlich ihrer Aufenthaltsqualität und der Nutzung zu touristischen Zwecken überarbeitet werden c) Bauliche bzw. landschaftsgestalterische Maßnahmen im Wegeverlauf verbessern die Nutzungsmöglichkeiten. d) Es muss ein Vermarktungspaket für diesen sehr schönen Wanderweg entwickelt werden. e) Die nachhaltige Unterhaltung und Pflege muss organisiert und gewährleistet sein. Projektträger/in ARGE Oedingen e.V. Ansprechpartner/in Dietmar Haite, Im Weingarten in 57368 Lennestadt, [email protected] Projektpartner/in WKKV Oedingen e.V. (Wander-, Kultur- und Karnevalsverein) Projektkosten 20.000€, Finanzierungsvorschlag: ARGE/WKKV 2.000€, Eigenleistungen 3.000€, Stadt Lennestadt 5.000€; wenn realisierbar 10.000€ Förderung

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Anlagen (Pläne, Es liegt eine ausführliche Wegbeschreibung vor, die unter https://www.sauer- Fotos, Beispiele etc.) land.com/Media/Touren/Oedingen-Historischer-Weg-Oedingen abrufbar ist.

Plandarstellung und Höhenprofil

Förderfähigkeit

Neugestaltung Verbindungsweg Naturerlebnisbad Stelenplatz entlang P des Baches IKEK-Ziel 5.1 Präsentation lokaler Besonderheiten der Geschichte, Baukultur und Landschaft: Erklä- rung von Naturphänomenen, Dorfspazierwege etc. sowie Optimierung der Wegever- bindungen zwischen den Ortskernen und touristischen Attraktionen, Themenrouten, freier Landschaft Stadtteil / Lage Lennestadt - Saalhausen Aktuelle Situation / Der bestehende Pfad ist in die Jahre gekommen. Infotafeln und sonstige Ausstattungen Problemstellung müssen erneuert werden. Die Wegeführung kann bestehen bleiben Projektziel Herstellung eines Walderlebnispfades, der den heutigen Anforderungen entspricht. Ein- bindung TalVITAL Projektbeschreibung Aufwertung einzelner Stationen, Austausch Infotafeln, Nutzung neuer Medien u.a. Projektträger/in Stadt Lennestadt, Verkehrs- und Kneippverein Ansprechpartner/in Stadt Lennestadt (Tourismus), Verkehrs- und Kneippverein Projektpartner/in Stadt Lennestadt Projektkosten noch nicht ermittelt Förderfähigkeit

P Öffnung des Weges um den Schlammteich IKEK-Ziel 5.1 Optimierung der Wegeverbindungen zwischen den Ortskernen und touristischen At- traktionen, Themenrouten, freier Landschaft sowie Optimierung der Wegeverbindun- gen zwischen den Ortskernen und touristischen Attraktionen, Themenrouten, freier Landschaft Stadtteil / Lage Lennestadt - Hachen Aktuelle Situation / 2017, nach über 40 Jahren Deponiebetrieb, wurde das Gelände des Schlammteiches Problemstellung zum ersten Mal eingezäunt und abgesperrt, sodass die insbesondere bei älteren und gehbehinderten Menschen beliebte ebene "Teichrunde" nicht mehr begehbar ist. Immer wieder müssen Rehe befreit werden, die sich trotz Umzäunung auf dem Gelände verirren.

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Projektziel Attraktivitätssteigerung für Wanderer, insbesondere ältere u. gehbehinderte Menschen, Tierschutz. Projektbeschreibung ▪ Entfernen des Zauns bzw. Schaffung eines Durchgangs. ▪ Auszeichnung u. Herstellung des Weges. ▪ Aufstellen von Infotafeln zur Bergbaugeschichte u. zur Deponie. Projektträger/in Dorfgemeinschaft Hachen Ansprechpartner/in Dorfgemeinschaft Hachen: Dominik Kremer, Andreas Bieker Projektpartner/in Stadt Lennestadt, Sachtleben Bergbau, Förderverein Bergbaudenkmäler Meggen, SGV Projektkosten Förderfähigkeit

P Neugestaltung bzw. Attraktivierung Walderlebnispfades IKEK-Ziel 5.1 Optimierung der Wegeverbindungen zwischen den Ortskernen und touristischen At- traktionen, Themenrouten, freier Landschaft sowie Optimierung der Wegeverbindun- gen zwischen den Ortskernen und touristischen Attraktionen, Themenrouten, freier Landschaft Stadtteil / Lage Lennestadt - Saalhausen Aktuelle Situation / Der bestehende Pfad ist in die Jahre gekommen. Infotafeln und sonstige Ausstattungen Problemstellung müssen erneuert werden. Die Wegeführung kann bestehen bleiben Projektziel ▪ Herstellung eines Walderlebnispfades, der den heutigen Anforderungen entspricht. ▪ Einbindung TalVITAL Projektbeschreibung Aufwertung einzelner Stationen, Austausch Infotafeln, Nutzung neuer Medien u.a. Projektträger/in Verkehrs- und Kneippverein Ansprechpartner/in Stadt Lennestadt (Tourismus), Verkehrs- und Kneippverein Projektpartner/in Stadt Lennestadt Projektkosten Förderfähigkeit Ggf. „Heimat-Scheck“

Projekte zum Zielgruppenorientierte Ergänzung von Infrastruktur-, Informations- Entwicklungsziel 5.2 und Serviceangeboten

L Fahrradmitnahme im ÖPNV -besonders Bus- IKEK-Ziel 5.2 Zielgruppenorientierte Ergänzung von Infrastruktur-, Informations- und Serviceangebo- ten Stadtteil / Lage gesamtkommunal Aktuelle Situation / Im HSK werden für Fahrradfahrer spezielle Busse mit Anhänger eingesetzt, die eine Problemstellung Fahrradmitnahme ermöglichen. Hierdurch wird der Tourismus nicht unerheblich ge- stärkt. Projektziel Einführung eines solchen bzw. ähnlichen Systems in der Stadt Lennestadt bzw. entlang des Radringes Projektbeschreibung s. Projektziel Projektträger/in Stadt Lennestadt Ansprechpartner/in Stadt Lennestadt (Tourismus 02723/608807) Projektpartner/in Stadt Lennestadt, Verkehrsunternehmen, Zweckverband Nahverkehr, Touristische Be- triebe Projektkosten noch nicht ermittelt

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Förderfähigkeit

P Neugestaltung von Wanderparkplätzen an den Ortseingängen IKEK-Ziel 5.2 Zielgruppenorientierte Ergänzung von Infrastruktur-, Informations- und Serviceangebo- ten Stadtteil / Lage Lennestadt - Hachen Aktuelle Situation / Es gibt keinen ausgewiesenen öffentlichen Parkraum für die Spaziergänger, Wanderer Problemstellung und für die Besucher des Wallburgturms. Z.Zt. werden deshalb vielfach die Privatgrund- stücke zum Parken genutzt. Außerdem fehlen Infotafeln zu Wanderwegen, Bänke und Abfalleimer Projektziel Verbesserung der Parksituation im Dorf, Attraktivierung des Ortes für Wanderer Projektbeschreibung Neugestaltung der vorhandenen Plätze, Aufstellen von Wandertafeln, Bänken, Abfall- eimern Projektträger/in Dorfgemeinschaft Hachen Ansprechpartner/in Dorfgemeinschaft Hachen: Dominik Kremer, Andreas Bieker Projektpartner/in TAG Lennestadt – Kirchhundem; SGV Projektkosten Anlagen (Pläne, Fotos, Beispiele etc.)

Verortung

Förderfähigkeit

P Ortseingangs-Schilder (Begrüßung) IKEK-Ziel 5.2 Zielgruppenorientierte Ergänzung von Infrastruktur-, Informations- und Serviceangebo- ten Stadtteil / Lage Lennestadt - Halberbracht Aktuelle Situation / ▪ Bei der Einfahrt in unser Dorf sieht man immer einige Werbebanner aufgestellt Problemstellung bzw. aufgehängt. ▪ Eine "Begrüßung" von Besuchern ist nicht gegeben. Projektziel An den Ortseingängen/-einfahrten in unser Dorf möchten wir Präsentations-Schilder aufstellen, mit denen wir 1.) eine Begrüßung aussprechen können. 2.) Informationen über örtliche Veranstaltungen und Aktionen geben können. 3.) Hinweise auf örtliche Angebote geben können. Projektbeschreibung Geplant ist der Aufbau von Dorf-Eingangsschildern aus beiden Haupt-Zufahrtsrichtun- gen (d.h. Orteingänge von Meggen und Elspe) in Form eines "H", mit integrierten Werbe- und Hinweisflächen. Projektträger/in Gemeinschaft der örtlichen Vereine. Ansprechpartner/in Bernd Winkelmann Projektpartner/in Vorstände der örtlichen Vereine; Projektgremium Projektkosten Kosten: 7.500,- €, unter Berücksichtigung von viel Eigenleistung

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Finanzierung: örtliche Vereine in Halberbracht, evtl. mit Unterstützung der örtlichen Gastronomie und Gewerbetreibenden Förderfähigkeit

P Willkommensschild in Theten IKEK-Ziel 5.2 Zielgruppenorientierte Ergänzung von Infrastruktur-, Informations- und Serviceangebo- ten Stadtteil / Lage Lennestadt - Theten, Ortseingang Kalkwerkstraße Aktuelle Situation / Mehrere Bürger aus Theten haben den Antrag gestellt, neben dem normalen Ortsschild Problemstellung ein solches "Willkommensschild" aufzusetzen Projektziel Aufstellen eines zusätzlichen Ortsschildes Projektbeschreibung Schild aus einer Metall-Holz-Kombination Projektträger/in Verein für dörfliche Belange Theten-Germaniahütte Ansprechpartner/in Meinolf Heimes Projektkosten Förderfähigkeit

Errichtung eines Zeltplatzes an der Schützenhalle Milchenbach und Ver- P besserung der Sanitären Anlagen in der Schützenhalle IKEK-Ziel 5.2 Zielgruppenorientierte Ergänzung von Infrastruktur-, Informations- und Serviceangebo- ten Stadtteil / Lage Lennestadt - Milchenbach Aktuelle Situation / Der Schützenverein Milchenbach vermietet die Schützenhalle für Veranstaltungen und Problemstellung für Ferienlager. Die Einnahmen aus der Vermietung sind sehr wichtig für die Gebäudeunterhaltung, da wir ein sehr kleiner Schützenverein sind. Die Anfragen für einen Zeltplatz bei der Schüt- zenhalle wurden immer häufiger, die Halle wurde in den Sommerferien in den letzten Jahren seltener gebucht. Die Sanitärräume entsprechen nicht mehr dem aktuellen Standard. Projektziel Errichtung eines Zeltplatzes für Ferienlager bis ca. 80 Personen unterhalb des Bolz- platzes. Verbesserung der Sanitärräume in der Schützenhalle, alternativ: Anschaffung eines Sanitärcontainers und Aufstellung im rückwärtigen Raum der Schützenhalle. Projektbeschreibung Hinter der Schützenhalle Milchenbach liegt der städtische Bolzplatz, unterhalb dieses Platzes liegt eine Grünlandfläche. Beides zusammen bildet das städtische Flurstück Nr. 47, Flur 4 in der Gemarkung Milchenbach. Von dieser Grünlandfläche von insgesamt 981 m² könnten ca. 500 m² als Zeltplatz genutzt werden. Die Zuwegung könnte entlang der Kopfseite des Bolzplatzes zur Schützenhalle führen. Projektträger/in Schützenverein Milchenbach Ansprechpartner/in Schützenverein Milchenbach, Ralf Wortmann (1. Vorsitzender), Christoph Pohl Projektkosten

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Anlagen (Pläne, Fotos, Beispiele etc.)

Lageplan

Förderfähigkeit

Projekte zum Instandsetzung / Ergänzung von Angeboten für Kurgäste / Erho- Entwicklungsziel 5.3 lungssuchende

P Bocciabahn IKEK-Ziel 5.3 Instandsetzung / Ergänzung von Angeboten für Kurgäste / Erholungssuchende Stadtteil / Lage Lennestadt - Bilstein (Ortmitte Nähe Dorfbrunnen) Aktuelle Situation / Die Parkanlage liegt zentral im Ort Bilstein. Im Park befinden sich mehrere Sitzmöglich- Problemstellung keiten, ein Brunnen und das Kriegerdenkmal. Der Park wird durch Gäste und Einheimi- sche sehr gut genutzt. Projektziel Schaffung einer Bocciabahn in der Dorfmitte für Einheimische und Gäste. Bedarf ist vorhanden, da schon häufiger Gäste provisorisch dort Boccia gespielt haben. Projektbeschreibung ▪ Fläche von ca. 5 x 12 m ▪ Untergrund aus Schotter, darauf eine wassergebundene Decke ▪ Eingefasst mit Kanthölzern ca. 10 x 10 cm ▪ Im Außenbereich Betonplatten ca. 50 x 50 cm ▪ Sitzbereich für Zuschauer ▪ Übersichtstafel zu Sehenswürdigkeiten in Bilstein Projektträger/in Dorfgemeinschaft Bilstein Ansprechpartner/in Projektpartner/in Hotel Bilstein als vermutlicher Hauptnutzer Projektkosten mit Betonplatten € 6.000,- mit Naturkopfsteinpflaster € 8.000,- Anlagen (Pläne, ▪ Pläne liegen der Stadt Lennestadt vor Fotos, Beispiele etc.) ▪ Mehrere Begehungen haben bereits stattgefunden Förderfähigkeit

P Kneipp-Becken und Barfußpfad IKEK-Ziel 5.3 Instandsetzung / Ergänzung von Angeboten für Kurgäste / Erholungssuchende Stadtteil / Lage Lennestadt - Bonzel

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Aktuelle Situation / Es gibt keine gesundheitsfördernden Angebote in Bonzel. Die brach liegende Fläche Problemstellung beim Clubhaus verwahrlost immer mehr. Projektziel Förderung der Gesundheit und Fitness. Projektbeschreibung ▪ Anlegen eines Barfußpfades im Bereich oberhalb des Bolzplatzes ▪ Aufstellung von Ruhebänken ▪ Einbeziehung der daneben fließenden Veischede: mit Handlauf begehbar machen Projektträger/in DJK Bonzel, Tennisverein Bonzel Ansprechpartner/in Brigitta Allebrodt Projektkosten Anlagen (Pläne, Fotos, Beispiele etc.)

Förderfähigkeit Dorferneuerung: Herstellung/Änderung von Grünanlagen

P Neugestaltung des Barfußpfades im TalVITAL IKEK-Ziel 5.3 Instandsetzung / Ergänzung von Angeboten für Kurgäste / Erholungssuchende Stadtteil / Lage Lennestadt - Saalhausen Aktuelle Situation / Der Barfußpfad im TalVITAL ist derzeit nur eingeschränkt nutzbar. Die Materialien ver- Problemstellung teilen sich im Gelände, fehlende Einfassungen, Aufbau und Anordnung nicht in Ord- nung.

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Projektziel Anlage eines neuen Pfades bzw. Aufwertung des vorhandenen. Einbindung Gesund- heitstourismus bzw. Kneipp. Projektbeschreibung Planung und Anlage eines neuen Pfades und Einbindung in das Tourismuskonzept. Projektträger/in Verkehrs- und Kneippverein Ansprechpartner/in Verkehrs- und Kneippverein Projektpartner/in Stadt Lennestadt Projektkosten Noch nicht ermittelt, Eigenleistung des Vereins Anlagen (Pläne, Fotos, Beispiele etc.)

Bestandsfotos (Auswahl)

Förderfähigkeit Dorferneuerung: Herstellung/Änderung von Grünanlagen; Ggf. „Heimat-Scheck“

P Attraktivierung des Naturerlebnisbades Saalhausen IKEK-Ziel 5.3 Instandsetzung / Ergänzung von Angeboten für Kurgäste / Erholungssuchende Stadtteil / Lage Lennestadt - Saalhausen Aktuelle Situation / Das Naturerlebnisbad Saalhausen wird durch einen Verein betrieben, der das Bad von Problemstellung der Stadt gepachtet hat. Mittlerweile zeigt sich, dass eine Aktaktivierung erforderlich ist. Projektziel Attraktivierung des Naturerlebnisbades Projektbeschreibung Das Bad soll durch zeitgemäße Spielgeräte und Bereiche für Familien (z.B. Sonnense- gel) attraktiv gehalten werden. Außerdem ist der Übergang zum TalVITAL neu zu ge- stalten und Stauraum zu schaffen. Die Infrastruktur (Umkleide, Kiosk, Becken) muss ebenfalls erneuert bzw. umgestaltet werden. Projektträger/in Naturerlebnisbad Saalhausen e.V. Ansprechpartner/in Naturerlebnisbad Saalhausen e.V.; Zweiter Vorsitzender Manfred Lück, Schatzmeister Michael Trilling Projektpartner/in Stadt Lennestadt Projektkosten Kosten: noch offen Finanzierung: Eigenmittel, Zuschuss Stadt, Förderung Förderfähigkeit

Errichtung einer naturnahen öffentlichen Kneippanlage (Tretstelle, Arm- P becken) IKEK-Ziel 5.3 Instandsetzung / Ergänzung von Angeboten für Kurgäste / Erholungssuchende Stadtteil / Lage Lennestadt - Hachen Aktuelle Situation / Wasseranwendungen nach der Gesundheitslehre von Sebastian Kneipp sind ein aner- Problemstellung kanntes Mittel der Gesundheitsprävention. In Hachen könnten sie den Spaziergängern und Bewohnern in attraktiver, naturnaher Form zur Verfügung gestellt werden.

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Projektziel Errichtung einer naturnahen öffentlichen Kneippanlage (Tretstelle, Armbecken) als Ge- sundheitsangebot für Bewohner und Gäste. Projektbeschreibung Anlage einer Tretstelle im Hachener Bach (kein gemauertes Becken) und Errichtung eines Armbeckens mit Zufluss aus dem Hachener Bach Projektträger/in Dorfgemeinschaft Hachen Ansprechpartner/in Dorfgemeinschaft Hachen, Susanne Falk Projektpartner/in TAG Lennestadt Kirchhundem Projektkosten Förderfähigkeit Dorferneuerung: Herstellung/Änderung von Grünanlagen

Projekte zum Gezielter Ausbau des Segments "Nachhaltiger Tourismus" Entwicklungsziel 5.4

Konzeptentwicklung: Prüfung, Darstellung der Potenziale und Ansatz- L punkte für Einzelmaßnahmen zur Weiterentwicklung des nachhaltigen Tourismus IKEK-Ziel 5.4 Gezielter Ausbau des Segments "Nachhaltiger Tourismus" Stadtteil / Lage Gesamtstadt Aktuelle Situation / Lennestadt ist eingebunden in die touristische Entwicklung und Vermarktung des Problemstellung Sauerlandes und auch des Naturparks Sauerland-Rothaargebirge. Naturerlebnis-Angebote und naturbezogene Aktivitäten spielen hier traditionell eine große Rolle, werden aber in den vergangenen Jahren zunehmend auf ein höheres Qua- litätsniveau gehoben. Dabei erhalten auch Aspekte und konkrete Anforderungen im Be- reich „Nachhaltigkeit“ eine steigende Bedeutung. Mit der starken Ausrichtung auf Wandertourismus und der Entwicklung des Bewe- gungsparks »TalVITAL« besteht in Lennestadt eine Grundausrichtung, die einen wei- teren Ausbau in Richtung eines naturorientierten »Nachhaltigen Tourismus« nahelegt. Projektziel Mehr und mehr Gäste fühlen sich von Angeboten mit dem Qualitätsmerkmal „nachhal- tig“ angesprochen und buchen diese ggf. nur deshalb. Die möglichen Aspekte und An- satzpunkte sind hier sehr vielfältig und werden in Teilen in Lennestadt in wichtigen Be- reichen bereits bedient (z.B. TalVITAL). Es wird davon ausgegangen, dass mit weiteren auf Nachhaltigkeit ausgerichteten An- geboten bzw. weiteren Maßnahmen zur Steigerung der Qualität zusätzliche Gäste auf Lennestadt aufmerksam gemacht und Aufenthalte/Übernachtungen generiert werden können. Ein weiterer Effekt kann darüber hinaus in der Erhöhung der Kundenzufrieden- heit liegen und zu einer verbesserten Weiterempfehlungsbereitschaft führen. Zu beachten und zu prüfen sind u.a. folgende Themenfelder/Ansatzpunkte: ▪ Naturerlebnis / Entschleunigung, Wachsende Märkte: Wandern-, Rad-, Gesund- heitstourismus, Umweltbildung für Kinder- und Jugendliche. ▪ Regionale Produkte in der Gastronomie, regionale Baumaterialien und Handwerk in der Infrastruktur, vernetzte Angebote von Stadt und Region ▪ Inwertsetzung des kulturellen Erbes: Bewahrung und Belebung, Storytelling, Au- thentizität, Brauchtum, regionales Handwerk, gelebte und bauliche Kultur ▪ Barrierefreiheit: Lösung für Aktivitäts- und Mobilitätseinschränkungen, „Tourismus für Alle“, Nutzung dieser wachsenden Zielgruppe ▪ Sanfte Mobilität: Elektroautos, E-Bikes, E-Taxis, Segways, Parkleitsystem, Mobili- tätszentrale, Bahnhof-Shuttle, „Fahrtziel-Natur“, Gästekarten mit „mobil-all-inclu- sive“-Lösungen. Projektbeschreibung 1. Konzeptentwicklung: ▪ Potenzial-, Markt- und Wettbewerbsanalyse

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▪ Prüfung, Darstellung möglicher Ansatzpunkte für Einzelmaßnahmen zur Weiter- entwicklung des nachhaltigen Tourismus ▪ Strategie- und Maßnahmenerarbeitung 2. Konkrete Planung und Durchführung von Aktivitäten/Maßnahmen Projektträger/in Stadt Lennestadt; Tourist-Information Lennestadt-Kirchhundem Projektpartner/in Sauerland-Tourismus, Naturpark Sauerland-Rothaargebirge Projektkosten Förderfähigkeit

5.5 Verstetigung

5.5.1 Verstetigung des Prozesses In der Erstellungsphase des IKEKs wurde den Bürgerinnen und Bürgern das IKEK als Instrument der gesamtkommunalen Entwicklung vorgestellt und Informationen über Ziele, Abläufe und Beteiligungs- möglichkeiten vermittelt. Durch die aktive Bürgerbeteiligung haben sich in den Stadtteilen verantwortli- che Personen und Personengruppen als Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner herausgestellt, die den Prozess aktiv mitgestalten. Diese im IKEK-Prozess engagierten Personen, Personengruppen und Vereine stellen das Bindeglied zwischen der Stadtteilbevölkerung und der Verwaltung dar. Im Laufe des IKEK-Prozesses wurde durch rege Bürgerbeteiligung eine umfangreiche Projekt-/Ideen- sammlung zusammengestellt. Diese reicht in Bezug auf den Grad der Ausarbeitung von einmalig geäu- ßerten Projektideen bis hin zu bereits umsetzungsreif vorbereiteten Projekten. Hierzu wurden Verant- wortliche benannt und Entwicklungsziele festgelegt. Diese Projektsammlung wurde in den IKEK-Foren vorgestellt, diskutiert, übergeordneten Zielen zugeordnet, priorisiert und von der Steuerungsgruppe ge- prüft und bewertet. Ergebnis dieses Prozesses ist eine gesamtkommunale Projektsammlung, die in die Gesamtentwick- lungsstrategie des IKEKs eingebunden ist und ein Umsetzen der definierten Entwicklungsziele ermög- licht. In Absprache mit der Steuerungsgruppe wurden Leit- und Startprojekte definiert. Zu diesen liegen be- reits erste Gestaltungs- und Umsetzungsideen aus der Bürgerschaft bzw. der Verwaltung vor. Leitprojekte haben sowohl innerhalb der jeweiligen Stadtteile einen hohen Stellenwert für die Bevölke- rung als auch eine gesamtkommunale Relevanz. Kriterium für diese Auswahl war eine beispielhafte Herangehensweise bzw. Gestaltung, welche auf andere Stadtteile übertragbar wäre, einen positiven Einfluss auf mehrere Handlungsfelder oder eine starke gesamtkommunale Komponente. So können zum Beispiel durch bauliche Interventionen/Verbesserungen im Ort öffentliche Orte der Kommunikation geschaffen werden, welche weitere Entwicklungen in den anderen Handlungsfeldern begünstigen. Über die weitere Prozesslaufzeit soll die Arbeit der IKEK-Teams (Arbeitsgruppen) weiter fortgesetzt und die Entwicklungsziele weiterverfolgt werden. Das hohe Maß an Mitwirkung durch die Bürgerschaft bleibt dabei erhalten, wodurch sichergestellt wird, dass Fördergelder für die Projekte verausgabt werden, die von Seiten der Bürgerinnen und Bürger vorgeschlagen und entwickelt worden sind. Es ist vor allem Aufgabe der Steuerungsgruppe, den Prozess „am Laufen zu halten“. Hierfür werden zweimal jährliche Sitzungen der Steuerungsgruppe empfohlen, um die Entwicklungen zu steuern und den aktuellen Rahmenbedingungen anzupassen.

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Der IKEK Prozess ist nicht als statisch zu betrachten, Entwicklungsziele, Projektideen und Verantwort- lichkeiten können bei der jährlichen Antragstellung geänderten Rahmenbedingungen angepasst wer- den.

Abbildung 58: Aufgaben der Steuerungsgruppe

5.5.2 Umsetzung der IKEK-Projekte Um „erste sichtbare Ergebnisse“ zu erhalten, ist ein früher Einstieg in den Umsetzungsprozess notwen- dig. Hierfür wurden Startprojekte identifiziert, die bereits weit ausgearbeitet sind und deren Umsetzung keine bereits absehbaren Schwierigkeiten im Weg stehen sollten. Diese können nach einer zeitnahen Umsetzung als „erste sichtbare Ergebnisse“ für eine positive Bewertung und eine Verstetigung des IKEK-Prozesses sorgen. Es ist Aufgabe der Steuerungsgruppe, aus der vorhandenen Projektsammlung jährlich Projekte im Sinne der Gesamtentwicklungsstrategie zu beantragen. Die Antragstellung erfolgt bei der zuständigen Bezirksregierung. Die Projekte werden vom Fördermittelgeber geprüft. Im Falle einer Bewilligung stehen die entsprechenden Mittel zur Verfügung.

Mit ausschlaggebend für die Umsetzung von vorgeschlagenen Projekten ist die Dringlichkeit der Maß- nahme sowie deren gesamtkommunale Relevanz. Projekte mit Synergieeffekten, von denen mehrere Stadtteile/Ortschaften bzw. die Gesamtstadt profitieren sowie am Gemeinwesen orientierte Projekte o- der Projekte, welche mehrere Handlungsfelder übergreifen werden im Sinne der integrierten kommuna- len Entwicklungsplanung seitens der Bezirksregierung vorrangig behandelt.

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Abbildung 59: Umsetzung der IKEK-Projekte

5.5.3 Evaluierung und Monitoring Die jährliche Fördermittel-Antragstellung durch die Verwaltung dient ebenfalls der Evaluierung und Kon- trolle des Prozesses. Dem vorausgehend treffen sich die IKEK-Teams bzw. die auf Stadtteilebene am IKEK-Prozess beteiligten Akteure, Interessensgruppen oder Vereine möglichst halbjährlich oder jähr- lich, um dialogorientiert über lokale aktuelle Entwicklungen zu beraten, die angedachten Projekte zu priorisieren, weiter auszuarbeiten, zu ergänzen und deren Einbindung in die Gesamtentwicklungsstra- tegie der Stadt Lennestadt zu prüfen.

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Anhang: Ideenpool

Handlungsfeld 1

HF 1 Gestaltung und Aufenthaltsqualität in den Stadtteilen Aufwertung zentraler Plätze ("Dorfplätze") / öffentlicher Räume, Steigerung der Auf- 1.1 enthaltsqualität sowie der Barrierefreiheit Elspe Gestaltung / Aufwertung Schützenplatz Grevenbrück Grüngestaltung im Bereich Kölner Straße Halberbracht Eingrünung der Altglas- und Altpapiersammelstelle direkt am Rande der Grünfläche (Ehren- mal) Kickenbach Gestaltung des Aufenthaltsplatzes der Kapelle Kirchveischede Gestaltung des Kirchparks; Entwicklung eines Treffpunktes in der Dorfmitte Oberelspe Gestaltung des Dorfeingangs / Umgestaltung des Platzes Bushaltestelle als Dorfmittelpunkt Oedingen Aufwertung des Kirchvorplatzes Oberelspe Gestalterische Aufwertung im Bereich der Wertstoffsammelcontainer hinter der Bushaltestelle Obervalbert Gestaltung eines Dorfplatzes und Spielplatzes Trockenbrück Nicht mehr genutzten Bolzplatz zu einem Dorfplatz umgestalten Sanierung und Erhalt historischer Gebäude, Erhöhung des Bewusstseins für die Bau- 1.2 kultur sowie aktive Unterstützung der Pflege der Baukultur Altenvalbert Turm der Kapelle „windschief“, müsste gesichert werden Burbecke Sanierung der Kapelle Milchenbach Erhalt und Pflege der Bruchsteinmauern Obervalbert Renovierungsarbeiten an der Kapelle Städtebauliche Gestaltung in den Ortskernen: Abriss / Umnutzung von leerstehenden 1.3 Gebäuden, Beseitigung von Missständen / Gestaltungsdefiziten Altenhundem Einrichten von Vereinszentren in leerstehenden Gebäuden Bilstein Abriss Altenheim und Schaffung von Bauplätzen Elspe Nachnutzung der Kaiser-Otto-Hauptschule Langenei Umwandlung von Brachflächen in Grünflächen, Verbesserung der Pflege und Aufwertung des Stadtmobiliars Oedingen Entwicklung der Brachfläche alte Schützenhalle (neues Feuerwehrhaus) Theten Umfeldgestaltung im Bereich der Kapelle Ergänzung / Aufwertung von Grünflächen sowie Renaturierungsmaßnahmen und öko- 1.4 logische Aufwertungen im Umfeld der Siedlungen Altenhundem Stärkere Renaturierung der Lenne Aufwertung / Gestaltung / verstärket Pflegemaßnahmen für öffentliche Grünflächen im ge- samten Innenstadtbereich / Park in den Lennewiesen Bilstein Renaturierung der Veischede Elspe Aufwertung / Attraktivierung der Grünfläche hinter der Schützenhalle Halberbracht Verbesserung der Pflege der öffentlichen Grünflächen im Stadtteil Kickenbach Aufwertung / Attraktivierung des Bereiches an der Lenne (in Richtung Abenteuer / Event mit Grill, Biken, Floss, etc.) Oedingen Verbesserung der Grüngestaltung und Pflege der bestehenden Flächen Oberelspe Sanierung der Schlammteiche

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Handlungsfeld 2

HF 2 Bedarfsgerechte und sichere Straßen, Wege und Plätze

Verkehrsberuhigung und Erhöhung der Sicherheit; Maßnahmen zur Verbesserung / 2.1 Neuordnung der Parkplatzsituation Altenhundem Änderung der Ampelschaltung zur Vermeidung von Rückstau Bilstein Weniger Lärmbelästigung durch Schwerlastverkehr; Geschwindigkeitsbegrenzung Bilsteiner Markt Elspe Gestaltung / Aufwertung Parkplatz Ortsmitte (gegenüber Marktplatz) Germaniahütte Fußgängerampel Bushaltestelle Grevenbrück Erhöhung der Verkehrssicherheit im Bereich der Kölner Straße Halberbracht Erhöhung der Sicherheit im südlichen Kreuzungsbereich der Christine Koch Straße durch re- gelmäßigen Heckenschnitt zur Steigerung der Einsehbarkeit des Straßenraums Langenei Befestigung der Parkplätze im Bereich der Tennisplätze und Beleuchtung des gesamten Be- reichs Meggen Erhöhung der Fußgängersicherheit an der Meggener Straße Oedingen Parkplätze mit E-Ladestationen in der Dorfmitte Oedingerberg Sicherheit für Fußgänger an der L737 Saalhausen Verbesserung der Verkehrssituation und Gestaltung vom Gefahrenpunkt Brücke bis zum Kur- und Bürgerhaus und Naturerlebnisbad Trockenbrück Fußgängerüberquerung B55

Gesamtkomm. Verkehrsberuhigung entlang der Ortszentren (Temporeduzierung, Durchfahrverbote, etc.) Instandsetzung und Neugestaltung von Fußwegen, Bürgersteigen, Fußgängerüberwe- 2.2 gen und Brücken Austausch schadhafter Oberflächen, Erhöhung der Sicherheit für NutzerInnen von Rollstuhl Altenhundem und Rollator Bonzel Holzbrücke zwischen Sportplatz und Dorf (bei Nässe sehr glatt)

Instandsetzung und Aufwertung des Weges hinter der Schützenhalle (Auf der Humpolle) mit Elspe Ufergestaltung und Erneuerung des Geländers Kickenbach Behindertengerechte Straßenübergänge mit Ampelsensoren Erhöhung der Sicherheit auf dem Radweg Richtung Altenhundem durch trennendes Element zwischen Radweg und Fahrbahn Neukamp Wegeverbindung nach Grevenbrück Sicherheit für Fußgänger im Umfeld des Kindergartens: Ergänzung von Bürgersteigen im süd- Oberelspe lichen Bereich der Altenvalberter Straße Trockenbrück Wegeverbindung zum Bhf. Grevenbrück

2.3 Instandsetzung / Ausbau von Radwegeverbindungen

Burbecke Instandsetzung/Ausbau des Fahrradweges Richtung Oberelspe Gleierbrück Rad-/Gehweg Richtung Saalhausen auf Niveau Bundesstraße Milchenbach Radweg nach Schmallenberg

2.4 Sanierung schadhafter Straßenbeläge

Altenhundem Erneuerung der Teerdecke im Umfeld der Schützenhalle

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Handlungsfeld 3

HF 3 Gemeinschaft, Begegnung und Betreuung

3.1 Instandsetzung und bedarfsgerechte Erweiterung von Gemeinschaftseinrichtungen

Altenhundem Cafe International / Sozialcafe Integration des Warenkorbes in ein Mehrgenerationenprojekt Sanierung des Pfarrheims Halberbracht Umgestaltung des Alten Dorfladens (Treffpunkt, Bücherei) Sanierung der Schützenhalle durch Lärmschutzmaßnahmen Kickenbach Anlegen eines Treffpunktes für Jugendliche im Bereich des Bolzplatzes Kirchveischede Instandsetzung und Verbesserung der Nutzbarkeit der Alten Schule Maumke Renovierung / Verbesserung der Ausstatung der „Alten Schule“ Oberelspe Erneuerung des Hallenbodens, sowie der Saulen- und Wandverkleidung der Schützenhalle, Verbesserung der Elektrifizierung und Wasserversorgung des Saals Oedingen Sanierung Bühne in der Schützenhalle Sporke Barrierefreiheit der Schützenhalle

Erweiterung des Wohn- und Betreuungsangebotes für die "alternde Bevölkerung": 3.2 Neue Wohnformen (Betreutes Wohnen, Mehrgenerationenwohnen) und Ausbau des Angebotes im Bereich Tages- und Kurzzeitpflege Altenhundem Wohnprojekte und Wohnungsbauförderung im Bereich Mehrgenerationen- und Seniorenwoh- nungen Elspe Errichtung eines Mehrgenerationenhauses (bspw. Gelände der ehemaligen Hauptschule) Oedingen Errichtung eines Seniorenheimes/betreutes Wohnen Oberelspe weitere Altenheime/Seniorenzentren mit Tagespflegeangebote und Seniorentreff Trockenbrück Mehrgenerationenhaus Digitale Bereitstellung von Informationen über Veranstaltungen, Hilfen und Bera- 3.3 tungsangebote etc. Elspe Erweiterung der VHS-Kurse vor Ort (bspw. Englisch, Smartphone- und PC-Kurse) Unterstützung / Förderung der Bereitstellung mobiler Versorgungsangebote sowie al- 3.4 ternativer Formen der Gesundheitsversorgung Burbecke Bürgerbus, Kindergarten-/Schulbus

Halberbracht Seniorentaxi zur Verbesserung der Erreichbarkeit des medizinischen Angebotes Oedingen Telefonische Bestellungen von Lebensmitteln ermöglichen, Lieferdienst über örtliche Be- triebe, die schon einen Lieferservice -auch fremde Produkte- anbieten bzw. betreiben Gesamtkomm. Verbesserung der Abstimmung einzelner Fahrpläne sowie das Aufstellen von Mitfahrbänken

Handlungsfeld 4

HF 4 Familienfreundlichkeit und Freizeitangebot

Kontinuierlicher Ausbau der Breitband- und Mobilfunkversorgung (jeweils neuester 4.1 Stand der Technik) Altenhundem Anbindung der einzelnen Schulen an ein modernes Internetnetz WLAN-Hotspots im Stadtzentrum

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Oberelspe Freies WLAN an zentralen Orten und Treffpunkten Gesamtkomm. Ausbau des Internet- und Handyempfangs Weiterentwicklung und Ergänzung von Sportanlagen und Freizeitinfrastruktur zur Ver- 4.2 besserung der Attraktivität für alle Altersgruppen Altenhundem Bau eines Fahrradtrails im Wald Altenhundem Schwimmbad erneuern / sanieren Elspe Erhalt und Modernisierung der Turnhalle Langenei Bau einer Turnhalle, Einrichten eines Volleyballfeldes Erhöhung der Anzahl von Erwachsenen-/ Seniorenspielgeräten auf dem Spielplatz Oedingen „Fußballliga“ mit allen weiterführenden Schulen in Lennestadt Oberelspe Gemeinschaftsküche für Seniorentreff Skaterbahn, BMX-Bahn Verbesserung der Kinderbetreuungssituation (einschließlich Fahrdienste), Attraktivie- 4.3 rung des Spielplatzangebotes (differenziert nach Altersstufen) und Ergänzung von Treffpunkten und Freizeitangeboten für Jugendliche Burbecke Ergänzung der Spielplatz-Ausstattung: Sonnensegel, Nestschaukel Elspe Schaffung einer Möglichkeit für die Reaktivierung des Jugendtreffs Schaffen von Spielmöglichkeiten und Angeboten für U3 Kinder auf bestehenden Spielplätzen Halberbracht Einrichten eines Schulbusverkehrs zur Grundschule Elspe Halberbracht Schaffen von Spielmöglichkeiten und Angeboten für U3 Kinder auf bestehenden Spielplätzen Kickenbach Außenanlage für Jugendliche mit Grünfläche Umgestaltung des Kickenbacher Parks, z.B. zu einem zentralen Spielplatz Stärkere Trennung von Spielplatz und Park von der Hauptstraße (z.B. mit Hecken) Langenei „Jugendpavillion“ im Park mit Freizeitangeboten und Internetanschluss Oedingen Ergänzung von Spielgeräten auf Fabris Wiese, Anlegen eines Bolzplatzes, Berücksichtigung der Wünsche des Kindergartens Oedingen Erweiterung des Kindergartens, Ermöglichung der U2 Betreuung Gesamtkomm. Modernisierung und barrierefreie Gestaltung bestehender / neuer Spielplätze Entwicklung von Lösungsansätzen für die Bereitstellung von Bauplätzen und nachfra- 4.4 gegerechter Wohnungen: Schaffung von Wohn-/Baumöglichkeiten für Jüngere Oedingen Schaffung von Bauplätzen

Handlungsfeld 5

HF 5 Tourismusentwicklung

Präsentation lokaler Besonderheiten der Geschichte, Baukultur und Landschaft: Er- klärung von Naturphänomenen, Dorfspazierwege etc. sowie Optimierung der Wege- 5.1 verbindungen zwischen den Ortskernen und touristischen Attraktionen, Themenrou- ten, freier Landschaft Altenhundem Stadtgeschichte über Infotafeln im Stadtteil präsentieren Bilstein Info-Wand zur alten Mühle Elspe Wallburgturm als Landmarke ausbauen Halberbracht Anschaffung markanter Ortseingangsschilder Halberbracht Errichtung eines Waldlehrpfades „Skywalk“ als Aussichtspunkt auf der Kuhhelle ausbauen Kickenbach Bereiche entlang der Lenne attraktiver und touristischer gestalten

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Langenei Ruhebänke für Wanderer entlang der Wanderwege aufstellen Anlegen eines Rundwanderweges an beiden Uferseiten der Lenne Historische Tafel über den Ort errichten Attraktivere Gestaltung der Mälo Felsen, z.B. durch ein neues Standbild Oedingen Die gute Beschilderung der Wege muss aufrechterhalten, gepflegt und ausgebaut werden Oberelspe Bessere Ausweisung der Zufahrtsrouten zum Sauerlandradring Zielgruppenorientierte Ergänzung von Infrastruktur-, Informations- und Serviceange- 5.2 boten Elspe Mehr Übernachtungsmöglichkeiten Hachen Gestaltung der Parkplätze an den Ortseingängen (Bänke, Papierkörbe, Infotafeln zum Berg- bau etc.) Halberbracht Skilift für den Tourismus in Betrieb nehmen Hespecke Parkplatz für Wanderer Oberelspe Attraktives Karten- und Infomaterial

5.3 Instandsetzung / Ergänzung von Angeboten für Kurgäste / Erholungssuchende

5.4 Gezielter Ausbau des Segments "Nachhaltiger Tourismus"

Weitere Ideen/Hinweise:

Altenhundem Anbieten von Ferienjobs/Tag der offenen Tür/Praktika speziell in Lennestädter Firmen/Un- ternehmen Schüler helfen Senioren Wasserkraft am Mühlengraben PV-Anlagen auf öffentlichen Gebäuden E-Bike-Verleih am Bahnhof Elspe Ausstattung des ehem. Schlammteichs Hachen mit Photovoltaik Anreiz durch Förderung im Ort mehr Photovoltaik und kleine Windanlagen auf Häusern zu errichten. Öffentliche Gebäude mit Solaranlagen ausstatten Sicherung des bröckelnden Hangs südlich der Kaiser-Otto Straße Oedingen Pendlerverkehr mit kleinen Shuttlebus Oberelspe E-Bikes und Car-Sharing Gesamtkomm. Förderung von Landärzten Bürgerbus und Mitfahrerbänke

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