Unternehmenspräsentation Wir stellen uns vor

1912-2012 100 Jahre Landeswasserversorgung

Landeswasserversorgung Trinkwasser für Baden-Württemberg Landeswasserversorgung Wir stellen uns vor

Die Landeswasserversorgung ist eine der größten und traditionsreichsten Fernwasserversorgungen Deutschlands. Das Unternehmen wurde im Jahr 1912 gegründet, die ersten Anlagen gingen bereits 1917 in Betrieb. Zu den derzeit 106 Verbandsmitgliedern (Stand: 1. Januar 2015) zählen Städte, Gemeinden, Verbände und Versorgungsunternehmen in Baden- Württemberg und Bayern. Heute steht die Landeswasserversorgung für die zuverlässige und sichere Trinkwasserversorgung von rund 250 Städten und Gemeinden – darunter die Städte , Ellwangen, Esslingen, Göppingen, Ludwigsburg, Schwäbisch Gmünd, Stuttgart und – mit einer jährlichen Abgabe von rund 90 Millionen Kubikmetern Trinkwasser bester Qualität.

Ellwangen

Ludwigsburg Aalen BH Schön- Schwäbisch SBH bühl Gmünd Osterbuch Stuttgart BH Breech BH Rotenberg BH Thomas- hardt GöppingenBH Rechberg Heidenheim SBH Aufhausen Esslingen BH Probst

BH Egart BH Schopflen- Egau-Wasserwerk Kirchheim berg Geislingen BH Hahnweide BH Boller Wittislingen BH Nonnenbrunnen Sattel BH SBH Wolf- VPW Burgberg scherre WW BH Brucken Mühl- LW-Leitung hausen Gundelfingen Fremdleitung BH Asch BH Langenau VPW Niederstotzingen WW Wasserwerk Horn WW Langenau VPW Vorpumpwerk SBH Heuberg VPW Schotthof RWP Rohwasserpumpwerk BH/SBH Behälter/Scheitelbehälter Stromgewinnungsanlage RWP Landesgrenze Leipheim Ulm 0 5 10 15 km

Übersichtslageplan der Anlagen der Landeswasserversorgung

Aus den beiden Wasserwerken in Langenau und Dischingen werden über ein rund 775 Kilometer langes Fernleitungsnetz etwa drei Millionen Einwoh- ner versorgt. Dabei können bis zu 450 000 Kubikmeter pro Tag gefördert werden. Dies entspricht einer Menge von immerhin 5 200 Litern pro Sekunde. Als zusätzlichen Service stellt die Landeswasserversorgung ihren Ver- bandsmitgliedern Dienstleistungen, wie Betriebsführungen, Ingenieur-Dienst- leistungen, Laborleistungen und das Wasserzählerwesen, zur Verfügung.

Leitbild des Unternehmens

Die Landeswasserversorgung ist als attraktives Fernwasserversorgungs- unternehmen und als kompetentes Dienstleistungsunternehmen in der Wasserversorgung ein zukunftsfähiger Partner bei der Erfüllung kommunaler Aufgaben. Unternehmenspräsentation Inhalt

Lebenselement Trinkwasser

4 ... Wasser - Quelle des Lebens

7 ... Trinkwasserversorgung in Baden-Württemberg

Wassergewinnung und Wasseraufbereitung

9 ... Grundwassergewinnung im Donauried

12 ... Donauwasseraufbereitung im Wasserwerk Langenau

15 ... Karstquellwasser aus dem Egauwasserwerk

18 ... Das Wasserwerk Burgberg

20 ... Entcarbonisierung von Grundwasser

Wasserverteilung und Wasserabgabe

22 ... Fernleitungsnetz und Wasserbehälter

26 ... Automatisierung und Fernsteuerung des Betriebes

28 ... Versorgungsgebiet und Wasserabgabe

Aus Grundwasser wird Trinkwasser

29 ... Grundwassererkundung und Grundwasserüberwachung

32 ... Grundwasser - ein Schatz will gehütet sein

34 ... Trinkwasserqualität auf höchstem Niveau

Informationen zum Unternehmen

37 ... Unternehmensform kommunaler Zweckverband

38 ... Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter - unser wichtigstes Kapital

39 ... Dienstleistungen rund ums Trinkwasser

40 ... Die wesentlichen Fakten im Überblick

41 ... Die Verbandsmitglieder

Kurzporträt

42 ... Drinking Water for Baden-Württemberg

42 ... Eau potable pour Bade-Wurtemberg 4 Unternehmenspräsentation Lebenselement Trinkwasser

Wasser - Quelle des Lebens

„. . . an deinen Quellen, Natur, erfrischten sie sich, ach! an den heiligen Freuden, die geheimnisvoll aus deiner Tiefe quillen und den Geist erneun . . .“ aus Hyperion von Friedrich Hölderlin (1770 –1843)

Wasserdargebot – die Ressource Wasser Ohne Wasser gäbe es kein Leben auf unserer Erde – keine P& anzen, keine Tiere, keine Menschen. Der menschliche Körper besteht zu rund 65 Prozent aus Wasser, ohne Wasser kann der Mensch nur wenige Tage Der blaue Planet Erde überleben. Jederzeit und in ausreichender Menge verfügbares, sauberes Trinkwasser dient dem Menschen nicht nur als wichtigstes Lebensmittel, sondern es ist auch ein wichtiger Bestandteil der Vorsorge gegenüber Krankheiten und Epidemien. Auf unserem blauen Planeten gibt es mehr Wasser als Land. 71 Prozent der Erdober& äche werden durch Meere bedeckt, nur 29 Prozent durch Land- & ächen. Der gesamte Wasservorrat der Erde beträgt rund 1 386 000 000 Milliarden Kubikmeter. Dies entspricht ca. 28 Millionen Mal dem Inhalt des Bodensees. 96,5 Prozent davon sind salziges Meerwasser und somit für den Menschen ungenießbar. Allerdings stehen nur etwa 0,77 Prozent des gesamten Wasserdargebotes als Süßwasser für die Trinkwasserversorgung zur Verfügung.

Alles bewegt sich – der Wasserkreislauf Im hydrologischen Kreislauf wird Wasser als Dampf, Flüssigkeit oder Eis transportiert. Dabei geht kein Tropfen verloren. Alles Wasser & ießt nach seiner Nutzung in den natürlichen Kreislauf zurück.

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Der Kreislauf des Wassers

Die Bundesrepublik Deutschland und Baden-Württemberg sind im internationalen Vergleich wasserreich. Durchschnittlich liefert der Wasser- kreislauf Baden-Württemberg jährlich rund 69 Milliarden Kubikmeter Wasser aus Niederschlägen (ca. 55 Prozent) und oberirdischen und unter- irdischen Zu& üssen (ca. 45 Prozent) über die Grenzen hinweg. Durch Ver- dunstung werden etwa 55 Prozent des Niederschlages auf direktem Weg in den Kreislauf zurückgeführt. Das durch die öffentliche Wasserversor- gung zur Verfügung gestellte Trinkwasser entstammt zu rund 70 Prozent den Grundwasservorkommen und wird zu rund 30 Prozent aus aufberei- tetem Ober& ächenwasser gewonnen. 5

Gesamtwassereinnahme: 1935 mm / Jahr =^ 69 Milliarden m³ / Jahr (Fläche Baden-Württemberg: 35.750 km²) Verdunstung1) Zustrom an den Grenzpegeln4) Abfließende Wassermenge³) mittlerer Jahresniederschlag1) an den Grenzpegeln 555 mm

885 mm 1050 mm 1380 mm mm 1380 333 mm 162 mm2) Abwasser Kraftwerke 128 mm2) Gesamtwasserbedarf für 2001: 162 mm 162 mm =^ 5,8 Milliarden m3 / Jahr öffentliche Wasserverbraucher: Wasserversorgung 19 mm2) Kraftwerke, Industrie und öffentliche Wasserversorgung Wasser- (Haushalte, Gewerbe, Landwirtschaft) Industrie, Gewerbe, nutzung Landwirtschaft 15 mm2) Anteil Wasserversorgung 19 mm / Jahr Wasserbilanz 1) Wasser- und Bodenatlas 2004 2) Statistisches Landesamt 2001 3) Gewässerkundliches Jahrbuch 4) Differenzberechnung von Baden-Württemberg

Wasser – im Alltag unverzichtbar Nur rund 12 Prozent des jährlichen Wasserdargebotes in Baden-Würt- temberg, eine Menge von immerhin 5,8 Milliarden Kubikmeter Wasser, wird durch die Kraftwerke (79 Prozent), die Industrie, das Gewerbe und die Landwirtschaft (9 Prozent) und durch die öffentliche Wasserversorgung (12 Prozent) genutzt. Diese nutzt also nur ein Prozent des Vorrates bezo- gen auf die insgesamt zur Verfügung stehende Wassermenge. Täglich rund 120 Liter Trinkwasser, dies entspricht einer Badewannen- füllung, nutzt heute durchschnittlich jeder Einwohner in Deutschland. Zum Kochen und Trinken sind es drei bis sieben Liter, der weitaus größere Anteil wird für die Hygiene (Baden, Duschen, Körperp& ege, Toiletten- spülung, Wäschewaschen etc.) genutzt. Bereits seit einigen Jahren ist der Wasserbedarf der Haushalte rückläu* g, weil aus einer Vielzahl von Gründen bewusster und sparsamer mit dem kostbaren Nass umgegangen wird. Bei einer Einwohnerzahl Deutschlands von 80,3 Millionen ergibt dies eine tägliche Trinkwassernutzung von 9,6 Millionen Kubikmetern. Dies entspricht einem Würfel mit einer Kantenlänge von rund 213 Metern bzw. einem Tankwagen-Güterzug mit einer Länge von knapp 1 900 Kilometern, der Entfernung von Stuttgart nach Madrid.

Sparsame Haushaltsgeräte lassen den Wassergebrauch sinken. © Blue Sky Images / fotolia 6 Unternehmenspräsentation Lebenselement Trinkwasser

Trinken + Kochen Geschirrspülen 5 Liter (4%) 8 Liter (6%) Wohnungsreinigung + Autowäsche 6 Liter (5%) Garten- bewässerung 5 Liter (4%)

WC Wäsche waschen 20 Liter (16%) 35 Liter (30%) Baden + Duschen Körperpflege 41 Liter (35%)

Wasserverwendung im Haushalt pro Person und Tag täglich genutzte Wassermenge: 120 Liter

Vergleicht man das Nutzungsverhalten in Deutschland mit dem in an- deren Ländern der Welt, so ist zu berücksichtigen, dass nicht nur die zur Verfügung stehende Wassermenge, sondern auch der Wasserpreis einen spürbaren Ein& uss auf den Trinkwassergebrauch hat. Während beispiels- weise in Island fast 300 Liter pro Einwohner und Tag benötigt werden, reicht diese Menge einem Einwohner Litauens fünf Tage lang.

Liter pro Einwohner und Tag 300 279

250 241 Trinkwasser - kostbares Gut 214 200

153 151 150 142 132 120 115 101 99 99 100 88 85 79 71 66 52 50

0 Polen Malta Island Zypern Ungarn Belgien Litauen Spanien Portugal Kroatien Republik Bulgarien Schweden Rumänien Slowenien Norwegen Niederlande Deutschland Trinkwasserverwendung - Tschechische internationaler Vergleich Quelle: EUROSTAT 2011, BDEW 2012 7

Trinkwasserversorgung in Baden-Württemberg

Wassermangel, Wasserüberschuss – eine Frage des Standortes Baden-Württemberg ist aufgrund der Niederschlagsverteilung und der hydrogeologischen Gegebenheiten in weiten Landesteilen ein wasserarmes Land. Die Hoch& äche der Schwäbischen Alb, auf welcher der Niederschlag rasch in große Tiefen versickert, und der mittlere Neckarraum sind hier zu nennen. Den wasserarmen Gebieten stehen die so genannten Wasserüber- schussgebiete, insbesondere am Bodensee, im Rhein-, Iller- und Donautal gegenüber.

Wassermangel auf der Schwäbischen Alb

Wasserüberschuss- gebiete Bayern Wassermangel- N gebiete Hessen Wasserarme Gebiete Tauber- bischofsheim Bad Mergentheim Rheinland-Pfalz Heidel- berg

Heilbronn Schwäb. Karlsruhe Hall Crailsheim

Im Donautal und im württem- Pforzheim bergischen Donauried bei Ulm Frankreich Aalen gibt es reichlich Wasser. Baden- Stuttgart Baden

Freuden- Tübingen stadt Offen- Reutlingen burg Ulm

Bayern Rottweil

Biberach Freiburg Tuttlingen Ravensburg Singen

Lörrach Friedrichshafen Konstanz Wasserüberschuss- und Schweiz Wassermangelgebiete in 0 20 40 60 km Baden-Württemberg Österreich 8 Unternehmenspräsentation Lebenselement Trinkwasser

Ausgleich durch Überleitung von Trinkwasser Bereits um die Wende vom 19. in das 20. Jahrhundert war zu erkennen, dass bei einer fortschreitenden Industrialisierung und der damit verbunde- nen, rasant anwachsenden Bevölkerung im mittleren Neckarraum die ört- lichen Wasservorkommen, vor allem in der Residenzstadt Stuttgart und in den Gemeinden im Fils- und im Remstal, mittelfristig nicht mehr ausreichen würden, den rasch steigenden Wasserbedarf zu Landeswasserversorgung decken. Bodensee-Wasserversorgung

Wasserversorgung Da die betroffenen Gemeinden das Problem Nordostwürttemberg der Wasserknappheit nicht aus eigener Kraft Wasserversorgung Kleine Kinzig lösen konnten, ersuchten sie den Staat um Hilfe. Bayern Ein für die damalige Zeit außerordentlich weit- sichtiger Plan wurde entwickelt. Er sah vor, Trink- Bad Hessen Mergentheim wasser über eine Fernleitung aus dem Donautal bei Ulm in den mittleren Neckarraum zu leiten. Damit war der Grundstein für das erste Fernwas- Rheinland-Pfalz Heidel- berg serversorgungsunternehmen in Deutschland, die Landeswasserversorgung, gelegt. Schwäb. Karlsruhe Hall Trinkwasserversorgung heute Frankreich Pforzheim Aalen Heute gründet sich die Trinkwasserversor- Stuttgart Dischingen gung in Baden-Württemberg auf drei Versor- gungsebenen, die kommunale Trinkwasserver- Offen- Tübingen sorgung der Städte und Gemeinden, die Grup- burg Langenau Reutlingen Ulm Freuden- penwasserversorgungen als Zusammenschluss stadt mehrerer Gemeinden und die überregionalen Fernwasserversorgungen. Diese Struktur hat sich Rottweil Bayern Biberach über viele Jahrzehnte hinweg bestens be- währt. Sie ist die Grundlage für die hohe Ver- Freiburg sorgungssicherheit im Land. Neben der Landes-

Singen Sipplingen wasserversorgung, die den mittleren Neckar- raum und den Nordosten von Baden-Württem- Lörrach Friedrichshafen berg mit Trinkwasser versorgt, gibt es als wei- Konstanz tere Fernwasserversorgungsunternehmen die Schweiz Bodensee-Wasserversorgung, den Zweckverband Österreich 0 20 40 60 km Wasserversorgung Nordostwürttemberg und den Zweckverband Wasserversorgung Kleine Fernwasserversorgung Kinzig. in Baden-Württemberg

Trinkwasser ist eine gesunde Erfrischung. Wassergewinnung und Wasseraufbereitung 9

Grundwassergewinnung im Donauried

Karstgrundwasser von der Schwäbischen Alb Das Grundwasservorkommen im württembergischen Donauried hat ein rund 315 Quadratkilometer großes Einzugsgebiet auf der nordwestlich des Riedes gelegenen Hoch& äche der Schwäbischen Alb. Die mittlere Grund- wasserneubildungsrate beträgt in diesem Gebiet 8,8 Liter pro Sekunde und Quadratkilometer. Dies ergibt einen ergiebigen Karstgrundwasserzu- strom von insgesamt rund 2 770 Litern pro Sekunde oder durchschnittlich 87 Millionen Kubikmetern jährlich.

  

     

         

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Der auf der Schwäbischen Alb versickernde Niederschlag strömt in weit- verzweigten unterirdischen Klüften und Spalten der 150 Millionen Jahre alten Weißjura-Formation dem Donauried zu. Die Fließzeiten und die Fließwege sind abhängig von den über das Jahr hinweg sehr unterschied- lichen hydrologischen Verhältnissen und den gebietsweise sehr inhomo- genen hydrogeologischen Gegebenheiten. Vereinzelt tritt das Karstgrund- wasser in Tallagen in Form von Quellaufbrüchen mit zum Teil sehr starken Schüttungen zutage. Dazu zählen der Blautopf, der Brenztopf, die Lone-, die Hürbe- und die Nauquellen. 10 Unternehmenspräsentation Wassergewinnung und Wasseraufbereitung

Fließweg des Karstgrundwassers Richtung Ellwangen im Einzugsgebiet der Richtung LW-Gewinnungsanlagen Stuttgart Aalen

Geislingen Richtung Kirchheim Brenztopf

b l A e Heiden- Lonequelle h c heim s i b ä w h Buchbrunnenquelle

Blautopf c S Langenau Blaubeuren Nau- Legende quelle Linie gleichen Karst- F3 F5 580 grundwasserstands F1 F4 Karstgrundwasserscheide F2 F6

Einzugsbereich Ulm

F1 Fassung 1 Dillingen Gru e 0 1 2 3 4 5 km ndwasserentnahm Donaurie d

Ein besonderes Phänomen stellen die so genannten Hungerbrunnen dar, welche normalerweise sehr lange trockenfallen und nur in Zeiten mit besonders hohen Grundwasserständen anspringen bzw. überlaufen. Die mittlere Fließzeit, das heißt das mittlere Alter, des Karstgrundwas- sers im Donauried liegt bei ca. 12 Jahren. Dies erklärt die deutliche zeitli- che Verzögerung des Auftretens und Abklingens von Schadstoffbelastun- gen an den Fassungsanlagen. Man spricht in diesem Zusammenhang vom „langen Gedächtnis“ des Grundwassers.

Bau und Betrieb der Fassungsanlagen Bereits im Jahr 1912 wurde mit dem Bau der Wasserfassung 1 bei Nie- derstotzingen begonnen. Bis zum Sommer 1917 war die Anlage betriebs- Brunnenbau im Donauried im Jahr 1910 bereit. Aus den ursprünglich 49 in Reihe geschalteten Filterbrunnen, die mit einer durchschnittlichen Tiefe von 10 Metern den quartären Kiesgrund- wasserleiter erschließen, kann bestes Trinkwasser in einer Menge von bis zu 750 Litern pro Sekunde gewonnen werden. Nur drei Jahre später ging die Fassung 2 mit 47 Brunnen in Betrieb. We- gen des stetigen Anstiegs des Wasserbedarfs wurde in den Jahren bis 1927 im westlichen Donauried eine dritte Fassungsanlage mit 36 Einzelbrunnen gebaut. Bis zum Jahr 1936 wurde im östlichen Donauried die Fassung 6 bei Sontheim mit 57 Brunnen ausgestattet. Im Jahr 1951 ging die im zentralen Ried gelegene Fassung 4 mit einer Kapazität von 160 Litern pro Sekunde in Betrieb. Der Ausbau der Kiesgrundwasser-Gewinnungsanlagen im Donauried fand durch die Inbetriebnahme der im westlichen Donauried gelegenen Fassung 5 im Jahr 1955 seinen vorläu* gen Abschluss. Die neuen Brunnen der Fassung 1 werden mit Edelstahl-Filterrohren Die Fassung 1 wurde in den Jahren von 2011 bis 2013 vollständig er- ausgestattet. neuert und das Förderkonzept energietechnisch optimiert. Es stehen nun 43 Brunnen, drei neue Heberleitungen und zusätzlich zwei neue energie- ef* ziente Pumpen für die Grundwassergewinnung zur Verfügung.

Sammelschacht der Fassung 5 im Donauried 11

Umfangreiche Grundwassererkundungsmaß- nahmen im Zeitraum zwischen 1986 und 1997 führten Humus dazu, dass seit dem Jahr 2002 aus zwei Tiefbrunnen an Äußeres der Fassung 5 Karstgrundwasser gefördert wird. Beobachtungsrohr Mit 204 Vertikal* lterbrunnen in sechs Fassungs- Inneres 1.50m Beobachtungsrohr anlagen und einer Spitzenentnahme von 2 500 Litern Lehm Heberleitung pro Sekunde bzw. einer maximalen jährlichen Ent- nahmemenge von 52 Millionen Kubikmetern sind die Wassergewinnungsanlagen im Donauried bis heute das wichtigste Standbein für die Versorgung der Gegenfilter Sande Verbandsmitglieder der Landeswasserversorgung mit Aufsatzrohre Trinkwasser. DN 400

Nachhaltigkeit und Interessenausgleich stehen im Vordergrund

Um eine nachhaltige Bewirtschaftung der Grund- Kiesgrund- wasserleiter Steinzeug- wasservorräte im Donauried zu gewährleisten, wird Rippenfilter Mächtigkeit DN 400 die Grundwassergewinnung aus den Fassungsbrunnen im Mittel 6 m abhängig vom Grundwasserdargebot, das heißt der aus den Niederschlägen zur Verfügung stehenden Grundwassermenge, gesteuert. Filterkies Die Landeswasserversorgung hat das Ziel, die Saugrohr DN 200 St wasserwirtschaftlichen Belange im Zuge der Grund- Molasse Sumpfrohr DN 400 wasserentnahme mit den vielfältigen landwirtschaft- Bohrdurchmesser lichen und ökologischen Interessen im Donauried in 1.00 m Einklang zu bringen. Kiesgrundwasser-Fassungsbrunnen

Neue Filteranlage entfernt Schadstoffe aus dem Grundwasser Normalerweise hat das von der Landeswasserversorgung im Donauried gewonnene Grundwasser Trinkwasserqualität – es muss also nicht aufbe- reitet werden. Unfälle oder Spuren von Mikroverunreinigungen können die Nutzung des Grundwassers für die öffentliche Trinkwasserversorgung jedoch stark einschränken. Um zu jeder Zeit auf mögliche Szenarien gut vorbereitet zu sein, hat die Landeswasserversorgung im Wasserwerk Langenau eine Grundwasser-Filteranlage mit einer Auf- bereitungskapazität von 1 500 Liter je Sekunde gebaut. Die Grundwasser-Filteranlage besteht aus sieben einzelnen Filterbecken mit einer Filter& äche von jeweils 50 Quadratmetern. Im Fall einer Verunreinigung wird das Grundwasser in der ersten Reinigungsstufe über eine Quarzsand- und Hydroanthrazitschicht geleitet. In dieser werden die größeren Schadstoffteilchen zurück- gehalten und zum Teil biologisch abgebaut. In den nachgeschalteten Aktivkohle* ltern können organische Spurenstoffe, wie beispielsweise Reste von Spritz- mitteln aus der Landwirtschaft, Öle und Lösungsmittel, aus dem Wasser entfernt werden.

Die neue Grundwasser* lteranlage ging im März 2014 im Wasserwerk Langenau in Betrieb. © Südwestpresse Ulm 12 Unternehmenspräsentation Wassergewinnung und Wasseraufbereitung

Donauwasseraufbereitung im Wasserwerk Langenau

Ein neues Wasserwerk entsteht Wie in den Jahrzehnten zuvor war auch um das Jahr 1965 ein weiterer deutlicher Anstieg der Wasserabgabe zu erwarten. Neue Möglichkeiten zur Bereitstellung von Trinkwasser mussten erkundet werden. Da im östlichen Landesteil von Baden-Württemberg der weiteren Gewinnung von Grund- und Quellwasser enge Grenzen gesetzt waren, wurde der Be- schluss gefasst, der Donau Wasser zu entnehmen und zu qualitativ hoch- wertigem Trinkwasser aufzubereiten.

Das Wasserwerk auf dem „Spitzigen Berg“ am Rand des Donauriedes

In einer Bauzeit von nur fünf Jahren wurde das Wasserwerk Langenau auf dem „Spitzigen Berg“ am nördlichen Rand des Donauriedes errichtet. Im Jahr 1973 ging es in Betrieb.

2 1 3 Anlagenteile: 4 Donau-Roh- 1 Physikalische Entsäuerung wasserleitung 5 von Leipheim 2 Flockungssedimentation 1/ Donauwasser Entcarbonisierung entcarbonisiertes 6 7 Grundwasser 3 hochreines Kalkwasser 4 Eisenlagerung 5 Chemikalienlagerung 8 6 Flockungssedimentation 2/ Grundwasserfiltration 7 Entcarbonisierung 9 Grundwasser- überleitung Sekundäranlagen 8 Ozonung Filtratleitung 9 Donauwasserfiltration 10 10 Spülwasserabsetzbecken 11 Schieberhaus 11.1 Filtratbehälter 11.1 12 Druckleitung 2 11.2 Reinwasserbehälter zum Behälter 12 Betriebsgebäude Osterbuch 11 Druckleitung 3 zum 13 Betriebs- und Forschungslabor Behälter Amstetten 14 14 Förderwerk 11.2 Verbindungsleitung 13 vom Vorpumpwerk 15 Werkstattgebäude / Zentrallager Schotthof 16 110/20-kV-Umspannung Verbindungsleitung 15 vom Vorpumpwerk 17 Schlammentwässerung Saugleitung Niederstotzingen zum Förderwerk 18 Garagen 16 17

Das Wasserwerk bei Langenau - 18 Hauptförderwerk der LW 13

Der Wasserwerksbetrieb - ein umfassendes Aufgabenspektrum In einem mehrstu* gen Verfahren wird das bei Leipheim aus der Donau entnommene Flusswasser zu Trinkwasser aufbereitet. Das Grundwasser aus dem Donauried und aus den Tiefbrunnen bei Burgberg kann auf- grund seiner guten Qualität direkt als Trinkwasser abgegeben werden, nur ein Teilstrom wird in einer Entcarbonisierungsanlage enthärtet.

Das im Wasserwerk Langenau bereitgestellte Trinkwasser wird in die Pumpenlaufrad auf der Hoch& äche der Schwäbischen Alb gelegenen Scheitelbehälter Amstetten, Heuberg und Osterbuch gepumpt. Von dort & ießt es ohne weiteren Energieeinsatz über das Fils- bzw. das Remstal bis in den mittle- ren Neckarraum und in den Kirchheimer Raum. Pumpen im Förderwerk des Wasserwerkes Langenau

Mit einer Jahresabgabe von ca. 70 Millionen OBDI8àS[CVSH Kubikmetern Trinkwasser deckt das Wasserwerk )FSCSFDIUJOHFO / Langenau rund 75 Prozent des Bedarfs der Ver- 3JDIUVOH bandsmitglieder der Landeswasserversorgung. "BMFO4UVUUHBSU )àSCFO )FSNBSJOHFO %FUUJOHFO " #VSHCFSH ( &3 # . & 5 7PSQVNQXFSL 5 3 #VSHCFSH Ã 8  / 4POUIFJN &  %  /JFEFS "  TUPU[JOHFO # 4FU[JOHFO 7PSQVNQXFSL 'BTTVOH /FSFOTUFUUFO 3BNNJOHFO 7PSQVNQXFSL "TTFMmOHFO /JFEFSTUPU[JOHFO 3JDIUVOH 8BTTFSXFSL (ÚQQJOHFO -BOHFOBV 'BTTVOH 4UVUUHBSU

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7PSQVNQXFSL OBDI4UVUUHBSU 'BTTVOH " (àO[CVSH %POBVXBTTFS FOUOBINF -FJQIFJN OBDI6MN -FJQIFJN Zentraler Knotenpunkt - OBDI,FNQUFO OBDI.àODIFO     LN das Wasserwerk Langenau 14 Unternehmenspräsentation Wassergewinnung und Wasseraufbereitung

Wie wird aus Donauwasser reinstes Trinkwasser? Die Anlagen zur Gewinnung von Trinkwasser aus dem Flusswasser der Donau bestehen im Einzelnen aus einem Rohwasserpumpwerk, welches das Wasser direkt dem Fluss entnimmt, einer Druckleitung vom Pumpwerk zum Wasserwerk Langenau und den Aufbereitungsanlagen im Wasser- werk. In Spitzenzeiten können bis zu 2 300 Liter Donauwasser pro Sekun- de zu Trinkwasser aufbereitet werden. Das Verfahren zur Trinkwassergewinnung aus der Donau wurde in langjährigen Versuchen erforscht und optimiert. Es besteht im Wesentli- Das Rohwasserpumpwerk chen aus den folgenden Verfahrensschritten: bei Leipheim an der Donau 1. Vorreinigung mittels Flockungssedimentation zur Reduzierung von unerwünschten Wasserinhaltsstoffen, wie beispielsweise Trüb- oder Huminstoffen, aber auch Spurenstoffen im Rohwasser 2. Ozonung zur oxidativen Entfernung von organischen und anorgani- schen Substanzen und zur Desinfektion des Wassers 3. Flockungs* ltration über Mehrschicht* lter zur Entfernung der ver- bliebenen Schwebstoffe 4. Aktivkohle* ltration zur Entfernung von organischen Schadstoffen in geringsten Konzentrationen 5. UV-Desinfektion als Sicherheitsbarriere zur Inaktivierung von Mikro- organismen 6. Zugabe von Chlordioxid zum Schutz des Trinkwassers gegenüber mikrobiologischen Ein& üssen auf dem Weg zum Kunden

Spülwasser- vorratsbecken

Flockungssedimentation Kalkwasser- bereitung Donauwasser- Kalk- Filtration Flockungs- milch Flockungshilfsmittel Flockungs- mittel mittel (Fe+++) Ozonung (Fe+++) Reinwasser- Hydro- behälter Förderwerk Quarzsand anthrazit Filtratbehälter Amstetten Ortho- Kontaktschlamm Ozon Aktivkohle phosphat UV- Desin- Osterbuch fektion Donau Chlor- Grundwasser Rohwasser- dioxid förderung Leipheim Spülwasser- absetzbecken

Kalkmilch

Eindicker Schlammpresse Schlammbehandlung

Verfahrensschema der Trinkwasser- aufbereitung aus Donauwasser Da der Standort des Rohwasserpumpwerkes in Bayern liegt, war für die Entnahme von Donauwasser ein Staatsvertrag zwischen Baden-Württem- berg und Bayern erforderlich. In diesem sind alle Einzelheiten zur Wasser- entnahme und zu den Ausgleichsleistungen geregelt. Mit einer Jahres- menge von ca. 35 Millionen Kubikmetern, dies entspricht einer kontinuier- lichen Entnahme von rund 1 100 Litern pro Sekunde, liegt der Anteil von aufbereitetem Donauwasser an der Gesamtabgabe bei ca. 40 Prozent. 15

Karstquellwasser aus dem Egauwasserwerk

Erschließung neuer Wasservorkommen Die Landeswasserversorgung war immer schon bestrebt, dem steigen- den Wasserbedarf durch den frühzeitigen Ausbau der Fassungsanlagen zu entsprechen. Die Entwicklung der Wasserabgabe ließ sehr früh den Zeitpunkt erkennen, zu dem das Grundwasservorkommen im Donauried allein den wachsenden Ansprüchen der Abnehmer nicht mehr gerecht werden konnte.

Buchmühle am Quellsee des Buchbrunnens im Jahr 1952

Fassungsbauwerk der Buchbrunnenquelle © Marc Steinmetz

In weiser Voraussicht hatte die Landeswasserversorgung schon im Jahr 1929 eine große Karstquelle, die Buchbrunnenquelle, im Egautal bei Dischingen auf der östlichen Schwäbischen Alb erworben. Dieser Quell- aufbruch hat auf dem „Härtsfeld“ ein Einzugsgebiet von rund 280 Quadrat- kilometer.

Eine Quelle von außergewöhnlichem Charakter Die Schüttung der Buchbrunnenquelle liegt zwischen 600 und 1 400 Litern pro Sekunde und bildet den Hauptzu& uss des bei Neresheim entspringenden Flüsschens Egau.

Durchmesser: 28 m Auffüllung Egau Der Höhlenkrebs Niphargus enslinii - Anmooriger Boden ein Indikator für die ausgezeichnete Wasserqualität der Quelle Hangschutt Schotter

Karstgrundwasseraufstieg Weißjurakalk

Geologischer Schnitt durch die Quellfassung des Buchbrunnens 16 Unternehmenspräsentation Wassergewinnung und Wasseraufbereitung

Das Schüttungsverhältnis der Buchbrunnenquelle, das Verhältnis von minimalem zu maximalem Ab& uss, liegt folglich bei ca. 1 : 2 und ist im Ver- gleich zu dem des Blautopfes bei Blaubeuren von 1 : 70 sehr ausgeglichen. Dies ist für die Nutzung der Quelle zur Trinkwasserversorgung außeror- dentlich günstig. Zum einen ist damit die für eine sichere Trinkwasserver- sorgung erforderliche Mindestentnahmemenge jederzeit gewährleistet. Zum anderen bewegen sich die Qualitätsveränderungen des Karstgrund- wassers als Folge davon in sehr engen Grenzen. Nur nach lang anhaltend starken Niederschlägen und während der Schneeschmelze kommt es zu mineralischen Trübungen des Quellwassers.

Das Härtsfeld - Einzugsgebiet der Buchbrunnenquelle Richtung Ellwangen Eger- quelle Wachtel- Aalen brunnen Wald- 580 570 Quelle hausen 560 Sieben- Nördlingen Weißer 550 brunnenquelle N Kocher Br. Röhrbachmühle Mittlerer 540 Neckarraum Stollen Osterbuch 530 Quellfassung Quelle Ederheim Glashütte 550 520 Scheitel- Elchingen behälter Dorfmerkingen Osterbuch 510 Quellen beim Christgarten 540 500

Großkuchen Neresheim Egau- 490 quelle Legende: Schutzgebiets- grenze (Zone III) 480 Schutzgebiets- Scheitel- behälter grenze (Zone II) Aufhausen 490 470 unterirdisches Einzugsgebiet Dischingen Heidenheim 460 Albtrauf

500 Gallengehren- 550 Karstgrundwasser- 490 quelle gleichen (4.12.1995) Egau- wasserwerk Buchbrunnen- Grundwasser- quelle Datten- fliessrichtung von hausen Langenau 0 1 2 3 4 km

Bau und Betrieb des Egauwasserwerkes Nach umfangreichen Erkundungsmaßnahmen beschloss die Landes- wasserversorgung im Jahr 1952, die Buchbrunnenquelle für die öffentliche Trinkwasserversorgung zu nutzen. Auf der Grundlage eines Staatsvertra- ges zwischen Baden-Württemberg und Bayern wurde das Entnahmerecht abhängig von der Egauwasserführung mit bis zu 800 Litern pro Sekunde festgelegt. Das Egauwasserwerk ging nach einer Bauzeit von vier Jahren im Jahr 1957 in Betrieb.

Biber besiedeln die Egau beim Wasserwerk © Gerhard Schwab

Das Egauwasserwerk bei Dischingen 17

Trinkwasser- aufbereitung Rohwasser-Verteilrinne Buchbrunnenquelle Rohwasser- pumpwerk Egau Ozonkontakt- Ozonkontakt- kammer 1 kammer 2

Ozonerzeugung Messgerinne Rohwasser Verteilrinne 1

Zweischicht- Zweischicht- Sauerstoff- Filter 1 und 3 Flockungs- Flockungs- Filter 2 und 4 versorgung mittel mittel (Fe+++) (Fe+++)

Verteilrinne 2

Aktivkohlefilter Aktivkohlefilter 1 und 3 2 und 4

Auslaufbauwerk Reinwasser- Förder- behälter werk Mess- gerinne Reinwasser Trinkwasser Phosphat Chlordioxid Filterspülwasser Spülwasserbehandlung Spülwasser- Ultrafiltrationsanlage absetzbecken Schlammpresse zu enthärtendes Wasser Filtrat Entcarbonisierung enthärtetes Wasser Dünnschlamm- Calciumoxid enthärtetes Wasser speicherung

Kalkwasserbereitung Entcarbonisierung Kalkschlamm- vermahlung Flockungs- Flockungs- hilfsmittel hilfsmittel

Entwässerung (Zentrifuge) Calciumcarbonat- schlamm

Verladung Kalkmilch- bereitung Slurry- speicherung

Verfahrensschema zur Trinkwasser- Mit dem Bau der Bundesautobahn A7 durch das Wasserschutzgebiet aufbereitung im Egauwasserwerk der Buchbrunnenquelle mussten in den Jahren von 1982 bis 1984 die Auf- bereitungsanlagen zur vorbeugenden Sicherung der Trinkwasserqualität erweitert werden. Die vorhandene Sand* ltration wurde durch eine leistungsfähigere Flockungs* ltration über Zweischicht-Sand* lter mit vor- geschalteter Oxidationsstufe mittels Ozon ersetzt. Nachgeschaltet erfolgt eine Aktivkohle* ltration und aus Sicherheitsgründen eine Desinfektion des Trinkwassers.

Um den Kunden der Landeswasserversorgung weicheres Trinkwasser anbieten zu können, wurde nach den positiven Erfahrungen im Wasser- werk Langenau auch im Egauwasserwerk in den Jahren von 1993 bis 1995 eine Entcarbonisierungsanlage gebaut. Diese hat die Aufgabe, das wegen der natürlichen Gegebenheiten mit 18,5°dH harte Karstquellwasser auf 13,0°dH zu enthärten. Der beim Entcarbonisierungsprozess anfallende Ozonung des Rohwassers hochreine Kalk wird als wertvoller Rohstoff an die Papierindustrie ver- kauft. Durch eine verfahrenstechnische Umstellung werden zukünftig Kalkpellets erzeugt. Sie können an Unternehmen der Glas-, Papier- oder Chemieindustrie verkauft werden.

Entcarbonisierungsanlage im Egauwasserwerk 18 Unternehmenspräsentation Wassergewinnung und Wasseraufbereitung

Das Wasserwerk Burgberg

Erhöhung der Versorgungssicherheit Bereits um das Jahr 1959 wurde deutlich, dass der rasant ansteigende Wasserbedarf in dem sich ausweitenden Versorgungsgebiet der Landes- wasserversorgung trotz der vorhandenen Wassergewinnungsanlagen im Donauried und im Egautal auf Dauer nicht sicher gedeckt werden konnte. Besonders in Zeiten mit hohem Wasserverbrauch, wie in den heißen Sommermonaten, zeichneten sich vor allem im Nordosten von Baden- Württemberg Engpässe ab. Weitergehende Grundwassererkundungsmaß- nahmen in Form von Pegel- und Brunnenbohrungen und in Form von Pumpversuchen wurden daher erforderlich.

Das Wasserwerk Burgberg

Die Erkundungen ergaben im Hürbetal bei Giengen-Burgberg ein ergiebiges und für die Trinkwasserversorgung bestens geeignetes Grund- wasservorkommen. In den Jahren von 1964 bis 1966 wurde das Wasser- werk Burgberg gebaut.

Brunnenkopf eines Tiefbrunnens 19

Grundwasser aus der Tiefe Aus zwei rund 40 m tiefen Brunnen werden seit dem Jahr 1967 kon- stant 300 Liter pro Sekunde Karstgrundwasser entnommen und in das Leitungsnetz eingespeist. Seit 1993 besteht die Möglichkeit, das Grund- wasser aus Burgberg im Falle von Verunreinigungen in das Wasserwerk nach Langenau zu leiten, um es dort aufzubereiten. Nach umfangreichen hydrogeologischen Untersuchungen besteht für die Landeswasserversor- gung seit dem Jahr 1990 die Möglichkeit, in Spitzenbedarfszeiten aus den insgesamt drei Brunnen des Wasserwerkes bis zu 500 Liter pro Sekunde Karstgrundwasser zu gewinnen.

455.50

Beobachtungs- rohre

452.56

Hangschutt

Aufsatzrohr 449.34 Gegenfilter Ø 500 mm

Steine und Lehm aus Pumpsteig- verwittertem Weissjura-Kalk rohre DN 250 Schlitzbrücken- Filterkies Filterrohr Ø 500 mm 437.24

432.91 Massenkalk, schwach klüftig Wasser- 431.80 Zwischenrohr eintritt in Ø 500 mm die Tauch- 430.94 pumpe

430.00 Massenkalk, teils mit offenen Klüften und lehmgefüllten Spalten Schlitzbrücken- Filterrohr 424.64 Ø 500 mm Massenkalk, wie oben nur 39.50 schwach klüftig Sumpfrohr 500 mm 418.81

Kiesschüttung 416.00 Wasserwerk Burgberg - Fassungsbrunnen

Unterwasseraufnahme einer Karstbohrung 20 Unternehmenspräsentation Wassergewinnung und Wasseraufbereitung

Entcarbonisierung von Grundwasser

Mineralstoffe – natürliche Bestandteile des Grundwassers

%PMJOF Die von der Landeswasserversorgung genutzten Grund- und Quellwas-

,MVGU servorkommen werden aus dem verkarsteten Weißen Jura der Schwäbi- schen Alb gespeist. Aufgrund der langen Aufenthaltszeit des Wassers im (SVOEXBTTFS IPSJ[POU Untergrund nimmt das versickernde Niederschlagswasser auf seinem Weg viele Mineralstoffe, insbesondere Kalk, auf. Man bezeichnet es als „hartes“ Grundwasser.

Verkarstung im Jura Ist ein Grundwasservorkommen mineralstoffreich, so zeichnet es sich der Schwäbischen Alb durch einen feinen Geschmack aus. Das im Donauried geförderte Grund- wasser weist natürlicherweise eine Gesamthärte von durchschnittlich 22 Grad deutscher Härte und Spitzenwerte von bis zu 28 Grad deutscher Härte auf, die Werte im Egauwasserwerk liegen im Durchschnitt bei 18,5 Grad deutscher Härte.

Kalkfelsen im Eselsburger Tal bei Herbrechtingen

Reduzierung der Wasserhärte Ein großer Teil des abgegebenen Trinkwassers wird nicht als Lebensmit- tel, sondern als Brauchwasser für die verschiedensten Zwecke verwendet. Dabei spielt die Wasserhärte bei der Erwärmung des Wassers wegen der zumeist unerwünschten Ablagerungsprozesse oder bei der Dosierung von Waschmitteln eine große Rolle.

Entstehung der Wasserhärte

H2O + CO2 + CaCO3 Ca(HCO3)2 Niederschlag/ Kohlendioxid Kalkstein, Calciumhydrogen- Regen aus der Luft Dolomit o. ä. (fest) carbonat = Carbonathärte Reduzierung der Wasserhärte

CO2 + Ca(OH)2 CaCO3 + H2O Kohlendioxid Calciumhy- Calciumcarbonat Wasser aus der Luft droxid in Form (Ausfallprodukt) von Kalkmilch

Ca(HCO3)2 + Ca(OH)2 2CaCO3 + 2H2O im Wasser gelöstes Calciumhy- Calciumcarbonat Wasser Entcarbonisierung - ein sanftes Calciumhydrogen- droxid in Form (Ausfallprodukt) Verfahren zur Reduzierung der carbonat von Kalkmilch Wasserhärte 21

Dieses Nutzerverhalten und die wirtschaftlichen und ökologischen Vor- Bereich Kennzeichnung Grad deutscher teile einer zentralen Trinkwasserenthärtung gegenüber den vielen kleinen Calciumcarbonat Härte (°dH) pro Liter (mmol) privaten Enthärtungsanlagen haben zu dem Entschluss geführt, sowohl im Wasserwerk Langenau als auch im Egauwasserwerk eine zentrale Entcar- bonisierungsanlage zu bauen. Die Anlagen wurden in Langenau im Jahr weich weniger als 1,5 kleiner 8,4 1989 und im Egauwasserwerk im Jahr 1995 in Betrieb genommen.

mittel 1,5 bis 2,5 8,4 bis 14 Verfahren zur Entcarbonisierung – sanft, ökologisch und kostengünstig Das von der Landeswasserversorgung entwickelte Verfahren zur Trink- hart mehr als 2,5 größer 14 wasserenthärtung zeichnet sich dadurch aus, dass ein Teil des härtebil- Härtestufen des Trinkwassers denden Kalkes Ca(HCO3)2 durch die Zugabe von gelöschtem Kalk Ca(OH)2 ausge& ockt, abgesetzt und dann entfernt wird. Damit ist gewährleistet, dass die durch den Kalk bedingte Wasserhärte (Carbonathärte) reduziert wird, die natürliche Zusammensetzung der vielen anderen Wasserinhalts- stoffe jedoch nicht beein& usst wird. Dank der beiden Anlagen ist es möglich, das im Donauried entnomme- ne Grundwasser um 8,5 Grad deutscher Härte und das im Egauwasserwerk entnommene Quellwasser um 5 Grad deutscher Härte zu enthärten und als Trinkwasser mit jeweils 13,0 Grad deutscher Härte an die Kunden abzu- geben. Dadurch ist es möglich, im gesamten Versorgungsgebiet Trinkwas- ser im mittleren Härtebereich bereitzustellen. Gewinnung von hochreinem Bei der Grundwasserenthärtung fallen täglich ca. 55 Tonnen Kalk an. Kalk-Schlamm Der gewonnene Kalk ist hochrein. Er wird zum überwiegenden Teil als wertvoller Rohstoff an die Papierindustrie verkauft. Der Verkaufserlös deckt in etwa die Betriebskosten. Die Landeswasserversorgung arbeitet derzeit an einer verfahrenstech- nischen Umstellung, sodass zukünftig Kalkpellets erzeugt und verkauft werden. Kalkpellets können in verschiedenen Industriezweigen, wie der Glas-, Papier- oder Chemieindustrie, verwendet werden.

Entcarbonisierungsverfahren mit Schnellentcarbonisierung im Wasserwerk Langenau

Spülwasser- vorratsbecken Physikalische Entsäuerung

Zulauf hartes Grundwasser CO2 Zulauf hartes Luftabsaugung Grundwasser Ventilatoren Luft zufuhr Schnellentcarbonisierung Filter Flockungs- +++ Grundwasser- Profilbahn- mittel (Fe ) Filtration belüfter Ablauf weiches Grundwasser Reinwasser- Hydroanthrazit behälter Förderwerk Quarzsand Amstetten Ortho- phosphat Grundwasser- Aktivkohle entnahme Osterbuch Chlordioxid Desinfektion Zulauf aufbereitetes Donauwasser entcarbonisiertes Grundwasser Pellet- speicherung Löschwasser Spülwasser- absetzbecken Kalksilo Silos Filter

Sichter hochreines Förderschnecke Kalkwasser Ladestation Kontaktschlamm abgetrennte Lagerung und Löschung des Stoffe Dosierung von Calciumoxids zu Calciumoxid Calciumhydroxid Kugelmühle Pulververladung Kalkmilchbereitung Kalkwasserbereitung Pulverspeicherung 22 Unternehmenspräsentation Wasserverteilung und Wasserabgabe

Fernleitungsnetz und Wasserbehälter

Das Leitungsnetz – Rückgrat einer Wasserversorgung Die Verbandsmitglieder der Landeswasserversorgung werden über ein rund 775 Kilometer langes Leitungsnetz mit Trinkwasser versorgt. Das Fern- leitungsnetz gliedert sich in vier Hauptleitungen, die einen Durchmesser von bis zu 1,50 Meter aufweisen und in zahlreiche Zubringerleitungen, welche einen Durchmesser von bis zu 0,70 Meter haben. Das Leitungsnetz ermöglicht eine maximale Förderleistung von rund 5 200 Litern pro Sekunde bzw. von ca. 450 000 Kubikmetern pro Tag.

Fernleitungsnetz der Landeswasserversorgung Ellwangen

Ludwigsburg Aalen BH Schön- Schwäbisch SBH bühl Gmünd Osterbuch Stuttgart BH Breech BH Rotenberg BH Thomas- hardt GöppingenBH Rechberg Heidenheim SBH Aufhausen Esslingen BH Probst

BH Egart BH Schopflen- Egau-Wasserwerk Kirchheim berg Geislingen BH Hahnweide BH Boller Wittislingen BH Nonnenbrunnen Sattel BH SBH Amstetten Wolf- VPW Burgberg scherre WW BH Brucken Mühl- LW-Leitung hausen Gundelfingen Fremdleitung BH Asch BH Langenau VPW Niederstotzingen WW Wasserwerk Horn WW Langenau VPW Vorpumpwerk SBH Heuberg VPW Schotthof RWP Rohwasserpumpwerk BH/SBH Behälter/Scheitelbehälter Stromgewinnungsanlage Blaubeuren RWP Landesgrenze Leipheim Ulm 0 5 10 15 km

Die Wasserbehälter – Speicherraum für die Deckung von Bedarfsspitzen Ein wichtiger Bestandteil des Fernleitungsnetzes sind die 33 Wasser- behälter mit einem Speichervolumen von ca. 400 000 Kubikmetern. Sie dienen in erster Linie der Versorgungs- und Betriebssicherheit, da sie Ab- gabeschwankungen ausgleichen, einen wirtschaftlichen Anlagenbetrieb ermöglichen und damit die Leistungsfähigkeit der Trinkwasserversorgung im Gebiet der Landeswasserversorgung steigern.

Trinkwasserbehälter - Speicherraum für das kostbare Nass 23

Trinkwasserzulauf im Scheitelbehälter Amstetten

Der Leitungsbetrieb im Kirchheimer Raum Zur Gewährleistung einer sicheren Trinkwasserversorgung war in der Region südöstlich von Kirchheim/Teck im Jahr 1955 der „Zweckverband Blau-Lauter-Gruppe“ gegründet worden. Der Zweckverband versorgte seine Mitglieder aus drei Tiefbrunnen bei Blaubeuren. Die „Blau-Lauter- Gruppe“ fusionierte am 1. Januar 1994 mit der Landeswasserversorgung. Nachdem die Landeswasserversorgung im Oktober 2008 die neue Zu- bringerleitung „Laichinger Alb“ in Betrieb genommen hat, erhalten die Verbandsmitglieder auch in dieser Region das weichere Trinkwasser aus dem Wasserwerk Langenau.

Das LW-Versorgungsgebiet erstreckt sich im Südwesten bis nach Neuffen. © Landesmedienzentrum Stuttgart 24 Unternehmenspräsentation Wasserverteilung und Wasserabgabe

Optimierung des Energieeinsatzes Die Wasserförderung aus den Gewinnungsanlagen zu den Scheitelbe- hältern und die Trinkwasseraufbereitung in den Wasserwerken erfordern einen Energieeinsatz von rund 64 Millionen Kilowattstunden jährlich. Aus Gründen des Umweltschutzes und der Kostenersparnis wird der LW-Anla- genbetrieb fortlaufend optimiert. Die in den Fallleitungsabschnitten überschüssige potenzielle Energie des Trinkwassers wird durch eine Reihe von Stromgewinnungsanlagen, das heißt größeren und kleineren Turbinen, in elektrische Energie umge- wandelt und in LW-Anlagen genutzt oder in das öffentliche Stromnetz eingespeist. Ungefähr ein Drittel der in den Pumpen der Wasserwerke eingesetzten Energie kann auf diesem Weg zurückgewonnen werden.

Groß- und Kleinturbinen im Behälter Schönbühl - ein Teil der Förderenergie wird zurückgewonnen

Neue Wege für eine ef* ziente Energieversorgung Steigende Energiepreise und reduzierte Erlöse beim Verkauf von Strom, der durch 39 Trinkwasserturbinen im Leitungsnetz selbst erzeugt wird, haben bei der Landeswasserversorgung zu der Entscheidung ge- führt, die drei großen Stromgewinnungsanlagen bei Weinstadt, Börtlin- gen und Geislingen durch ein knapp 80 Kilometer langes 30kV-Energie- kabel mit den Förderpumpen im Wasserwerk Langenau zu verbinden. Rund 8,3 Millionen Kilowattstunden Strom werden ab Herbst 2015 jähr- lich Richtung Langenau & ießen. Mit der Verlegung eines Energiekabels von der Stromgewinnungsanlage Aufhausen bei Heidenheim zum Egau- wasserwerk bei Dischingen wurde bereits vor zehn Jahren ein vergleichba- res Projekt in einem etwas kleineren Maßstab erfolgreich verwirklicht. Mit einem seit dem Jahr 2012 regelmäßig durchgeführten Zerti* zie- rungsaudit wird der Nachweis erbracht, dass die Landeswasserversorgung Mit dem Energietransportkabel kann mit Erfolg ein Energiemanagementsystem nach DIN EN ISO 50001 anwen- der selbst erzeugte Strom in den Wasserwerken der LW genutzt det. Das eingeführte System verfolgt das Ziel, in allen Prozessen energie- werden. ef* zient und somit umweltfreundlich und wirtschaftlich zu handeln. 25

Der Anlagenbetrieb – drei Stufen führen zum Ziel Aufgrund der geogra* schen Randbedingungen ist der Anlagenbetrieb der Landeswasserversorgung in drei Stufen gegliedert. Stufe 1: Wassergewinnungsbetrieb, bestehend aus der Wasserentnah- me und der Trinkwasseraufbereitung in den Wasserwerken. Stufe 2: Druckleitungsbetrieb zwischen den Wasserwerken und den Hochbehältern auf dem Scheitelpunkt der Schwäbischen Alb, also zwischen dem Wasserwerk Langenau und den Scheitelbe- hältern Amstetten, Osterbuch und Heuberg und zwischen dem Egauwasserwerk und dem Scheitelbehälter Osterbuch. Stufe 3: Fallleitungsbetrieb von den drei Scheitelbehältern bis hin zu den Endpunkten des Netzes. Hier erfolgt die Übergabe des Trinkwassers in die Wasserbehälter der Verbandsmitglieder.

Druckleitungs- Der dreistu* ge Anlagenbetrieb Wassergewinnungsbetrieb betrieb Fallleitungsbetrieb müNN 550 Energielinie Scheitelbehälter

Energielinie wenn keine Zwischen- behälter angeordnet sind

Druck- zurückgewinnbare Energiehöhe leitung Zwischenbehälter 500 Energielinie mit Wasser- Vorlage- Förder- Zwischenbehälter aufbereitung behälter werk Fallleitung

Zwischenbehälter Fassungs- Stromgewinnungs- brunnen Vorpumpwerk anlage 450 Endbehälter

zum Abnehmer

Die Brunnen im Donauried sind Teil der ersten Stufe im Anlagenbetrieb. 26 Unternehmenspräsentation Wasserverteilung und Wasserabgabe

Automatisierung und Fernsteuerung des Betriebes

Die ersten Betriebsjahre – geprägt von manueller Arbeit Zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme der Anlagen der Landeswasser- versorgung im Jahr 1917 bestand die elektrotechnische Ausrüstung nur aus den elektrisch betriebenen Pumpen im Wasserwerk Niederstotzingen. Im Jahr 1936 konnte zum ersten Mal eine Fassungsanlage ferngesteuert bedient werden. Seit dieser Zeit war man kontinuierlich bestrebt, den Anlagenbetrieb mit Hilfe von Fernüberwachungs- und Fernsprecheinrich- tungen und durch den Einsatz von Fernmeldekabeln und elektrischen Mess- und Steuereinrichtungen zu erleichtern. Das Förderwerk Niederstotzingen im Jahr 1917 Inbetriebnahme einer zentralen Anlagensteuerung Im Jahr 1984 nahm das erste zentrale Leitsystem im Wasserwerk Lange- nau seinen Betrieb auf. Jetzt war es möglich, von der Zentralwarte aus die Wassergewinnung, die Wasseraufbereitung, die Wasserförderung und die Wasserverteilung zu überwachen und fernzusteuern. Heute kann der gesamte Anlagenbetrieb von nur zwei verantwort- lichen Mitarbeitern in der Zentralwarte überwacht und gesteuert werden. Durch den Einsatz von automatischen Systemen, die selbstständig Regel-, Steuerungs- und Überwachungsaufgaben übernehmen, konnte das Betriebspersonal spürbar entlastet werden.

Fernüberwachung der Betriebsanlagen durch das Leitsystem 27

Vollautomatisierung des Betriebsgeschehens Mit der fortlaufend modernisierten Zentralsteuerung sind heute alle Anlagen im Leitungsnetz der Landeswasserversorgung, von den Gewin- nungsanlagen bis zu den Endbehältern, automatisiert. Die eingesetzten Automatisierungsgeräte steuern, regeln und überwachen die Prozesse in den Anlagen und übertragen permanent ca. 3 500 Messwerte und die Betriebszustände von rund 5 000 Pumpen, Verschlussorganen und Ein- richtungen des gesamten Trinkwassergewinnungs-, Aufbereitungs- und Verteilungsbetriebes an die Zentralwarte im Wasserwerk Langenau sowie an die fünf im Versorgungsnetz verteilten Bereichswarten. Dieses hochkomplexe Steuerungssystem mit seinen nahezu 300 Auto- matisierungsgeräten gehört zu den größten und modernsten Leitsyste- men deutscher Wasserversorgungsunternehmen. 28 Unternehmenspräsentation Wasserverteilung und Wasserabgabe

Versorgungsgebiet und Wasserabgabe

Trinkwasser für Baden-Württemberg Bayern Leitungsnetz Das Versorgungsgebiet der Landes-

der LW Hessen Tauber- N bischofsheim wasserversorgung erstreckt sich über weite Versorgungs- Bad bereich der LW Mergentheim Bereiche im nordöstlichen Landesteil von Heidel- Baden-Württemberg und über Teile von berg Bayern. In diesem Gebiet werden ca. drei Rheinland-Pfalz Millionen Einwohner in rund 250 Städten Heilbronn Schwäb. und Gemeinden mit Trinkwasser versorgt. Karlsruhe Hall Crailsheim Große Teile des Nordostens von Baden-

BH Württemberg erhalten Trinkwasser der Frankreich Pforzheim Schönbühl Aalen Stuttgart SBH Osterbuch Landeswasserversorgung durch den Baden- SBH Aufhausen Baden „Zweckverband Wasserversorgung Nord- Egau- SBH Wasserwerk Amstetten ostwürttemberg“. Die an das Fernleitungs- VPW Burgberg Freuden- Tübingen VPW netz angeschlossenen Städte, Gemeinden stadt Niederstotzingen Offen- WW Langenau burg Ulm und Wasserversorgungsunternehmen Reutlingen RWP Leipheim verteilen das Wasser nach der Übernahme Bayern im Hochbehälter in ihren Ortsnetzen an Rottweil die einzelnen Haushalte weiter. Abhängig Biberach von den wasserwirtschaftlichen Gegeben- Freiburg heiten der Verbandsmitglieder * ndet die

Ravensburg Trinkwasserversorgung durch die Landes- Singen wasserversorgung in der jeweiligen Region Lörrach Friedrichshafen vollständig oder in Ergänzung zum eigenen Konstanz Wasser anteilig statt. Durchschnittlich liegt der Versorgungsanteil der Fernwasserver- Schweiz Österreich sorgung im Verbandsgebiet bei rund 70 0 20 40 60 km Prozent.

Das Versorgungsgebiet der Landeswasserversorgung Entwicklung der Wasserabgabe Die jährliche Wasserabgabe hat sich von rund 12 Millionen Kubikme- tern im Jahr 1917 auf ca. 90 Millionen Kubikmeter im Jahr 2014 erhöht. Seit 1980 ist die Wasserabgabe weitgehend konstant geblieben. Es ist jedoch damit zu rechnen, dass in bedarfsreichen Jahren die Wasserabgabe 100 Millionen Kubikmeter und mehr erreichen kann. Die Verteilung der Bereitstellung auf die einzelnen Wasserge- winnungsanlagen ist in der Gra* k ablesbar.

Millionen m³/Jahr Da die Landeswasserversorgung ihr 110 Trinkwasser aus verschiedenen, räumlich 100 weit voneinander entfernt liegenden 90 Anlagen und vier voneinander unabhängi- 80 gen Ressourcen gewinnt und dieses Wasser aufbereitetes 70 Donauwasser über vier Hauptleitungen den Abnehmern 60 zugeleitet wird, ist im gesamten Verbands- Grundwasser 50 Burgberg gebiet dauerhaft eine hohe Versorgungs- 40 Quellwasser Egauwasserwerk sicherheit gewährleistet. 30

20 Grundwasser Donauried 10 Entwicklung der Wasserabgabe der LW von 1917 bis 2014 und die Wasser- 0 Wasserbezug abgabe aus den einzelnen Gewinnungs- 1920 1930 1940 1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010 2020 anlagen im Jahr 2014 Aus Grundwasser wird Trinkwasser 29

Grundwassererkundung und Grundwasserüberwachung

Aufgaben und Ziele Rund 65 Prozent des von der Landeswasserversorgung gelieferten Trinkwassers entstammt den Grundwasservorkommen der Schwäbischen Alb. Daraus ist die Bedeutung einer umfassenden Erkundung und Über- wachung dieser Ressource abzulesen. Das Hauptaugenmerk der Grund- wassererkundung und -überwachung ruht auf der Bestimmung des Grund- wasserdargebotes, also der Menge, und der Grundwasserqualität. Ziel aller Untersuchungen ist der vorbeugende Grundwasserschutz zur Sicher- stellung einer nachhaltigen Nutzung auf einem hohen Qualitätsniveau. Eine wichtige Voraussetzung für die Bearbeitung der häu* g sehr komplexen Fragestellungen im Zusammenhang mit der Wassergewinnung ist die Erfassung verschiedenster Messdaten. Aus diesem Grund betreibt die Landeswasserversorgung seit dem Jahr 1912 ein sehr umfangreiches hydrologisches Messnetz. Erste Messdaten der hydrogeologischen Erkun- dungen im Donauried liegen bereits aus dem Jahr 1900 vor.

Regelmäßig wird die Grundwasser- qualität beprobt.

Auch aus den Ober& ächengewässern im Gewinnungsgebiet entnimmt die LW Proben.

List und Tücke der Grundwasser- überwachung im Donauried 30 Unternehmenspräsentation Aus Grundwasser wird Trinkwasser

Klimastation auf dem Gelände des Wasserwerks Langenau

Das Messnetz – der Natur den Puls gefühlt Die Landeswasserversorgung betreibt ein Messnetz mit rund 800 Mess- stellen. Dazu zählen Grundwassermessstellen und Ab& ussmessstellen zur Registrierung des Ober& ächenab& usses in Gräben, Bächen oder Flüssen in den Wassergewinnungsgebieten der LW. Insbesondere zur Erfassung des Niederschlagsgeschehens betreibt die Landeswasserversorgung drei Wetterstationen. Zehn Lysimeteranlagen im Donauried dienen der Bestim- mung der Grundwasserneubildungsrate und der Sickerwasserqualität. Durch den Einsatz moderner, EDV-gestützter Modellierungsverfahren hat sich der Messaufwand in den letzten Jahren stark reduziert.

mm/Monat 200 160 Niederschlag 120 80 40 0 40 80 Sickerung 120 160 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014

Grundwasserstand in (m+NN) 465 464 463 462 Niederschlag und Sickerung am Lysimeter 1 im Donauried sowie 461 Karstgrundwasserstand am Pegel 460 Langenau-Simontal 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 31

Die Qualität lässt sich immer besser messen Trinkwasser wird aus Grund- und Ober& ächenwasser gewonnen, die vielfältigen Umweltein& üssen unterliegen. Für die Landeswasserver- sorgung ist es wichtig zu wissen, mit welchen Verunreinigungen sie zu rechnen hat und was zu tun ist, um die Trinkwasserqualität dauerhaft zu sichern. Neben Unfällen und diffusen Einträgen aus Industrie, Gewerbe und Landwirtschaft spielen häusliche Aktivitäten, Abfälle und Abwässer beim Schadstoffeintrag in die Gewässer eine nicht zu unterschätzende Rolle. Während durch die landwirtschaftliche Bodennutzung Dünger und

P& anzenschutzmittel ins Grundwasser eingetragen werden, können aus Vereinzelt sind P& anzenschutzmittel industriellen und gewerblichen Tätigkeiten Stoffe aus deren Produktion in im Grundwasser nachweisbar. die Umwelt gelangen. Im Bereich kommunaler Abwässer sind Arzneimittel und Röntgenkontrastmittel von Bedeutung. Die Landeswasserversorgung setzt in ihrem Betriebs- und Forschungs- labor im Wasserwerk Langenau bereits seit vielen Jahren die bewährten Messverfahren ein. Gleichzeitig werden neue Analyseverfahren entwickelt, um möglichst umfassend alle im Grundwasser und Donauwasser ent- haltenen Spurenstoffe zu identi* zieren und deren Wirkung auf biolo- gische Testsysteme abzuschätzen. Dabei ist der Nachweis von Stoffen bis zu einer Konzentration von einem milliardstel Gramm je Liter möglich. So ist die Landeswasserversorgung in der Lage, Abwehrstrategien zu ent- wickeln und bei Bedarf Aufbereitungsanlagen einzusetzen, die die Trink- wasserqualität auf dem hohen Niveau der Trinkwasserverordnung sicher- stellen. Sorge bereitet der Landeswasserversorgung die im Wasserschutzgebiet „Donauried-Hürbe“ anhaltend hohen bzw. weiter steigenden Nitratwerte im Grundwasser. Grund dafür ist überwiegend die intensive landwirt- schaftliche Nutzung der Flächen. Die LW ist zu diesem Thema bereits seit langem in einem Dialog mit der Landwirtschaft. Im Frühjahr 2015 wurde eine Vereinbarung zwischen dem Land Baden-Württemberg und der Landeswasserversorgung geschlossen. Sie sieht Maßnahmen vor, um den Stickstoffüberschuss auf den landwirtschaftlichen Flächen im LW-Wasser- schutzgebiet zu reduzieren. In 15 Jahren soll so eine Nitratkonzentration von 30 Milligramm je Liter im Donauried erreicht werden.

Grenzwert nach Trinkwasserverordnung Nitrat (mg/l) 50

„Buchbrunnen“ Egauwasserwerk Fassung 1 im östlichen Donauried 40 Fassung 3 im westlichen Donauried Tiefbrunnen Burgberg

30

20

10

0 Entwicklung der Nitratkonzentration 1930 1940 1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010 des von der Landeswasserversorgung Jahre genutzten Grundwassers 32 Unternehmenspräsentation Aus Grundwasser wird Trinkwasser

Grundwasser – ein Schatz will gehütet sein

Grundwasserschutz – eine anspruchsvolle Aufgabe Der Schutz des Grundwassers beinhaltet im Wesentlichen zwei Aspekte, einen quantitativen und einen qualitativen. Ein nachhaltiger, also zu- kunftsorientierter Grundwasserschutz hat zu berücksichtigen, dass der zunehmenden Bodenversiegelung und damit verbunden dem raschen ober& ächigen Ab& uss des Niederschlages entgegengewirkt wird und dass der Eintrag von Schadstoffen in das Grundwasser, dauerhaft oder zeitlich begrenzt, groß- oder kleinräumig, reduziert bzw. möglichst ganz vermie- den wird.

Wasserschutzgebiete – der Schlüssel zum Erfolg Nachhaltigkeit im Grundwasser- schutz - heute eine Aufgabe für zukünftige Generationen Zum Schutz der Grundwasservorkommen werden die Einzugsgebiete der Fassungsanlagen als Wasserschutzgebiete ausgewiesen. Dabei werden die Schutzgebiete in drei Zonen unterteilt: die „weitere Wasserschutz- zone“, die „engere Wasserschutzzone“ und den „Fassungsbereich“. Die weitere Schutzzone soll das gesamte Einzugsgebiet der Trinkwasserbrun- nen erfassen. Vom Rand der engeren Schutzzone soll die Fließzeit zu den Brunnen mindestens 50 Tage betragen, um das Trinkwasser vor bakteri- ellen Verunreinigungen zu schützen. Der Fassungsbereich begrenzt das direkte Umfeld der Gewinnungsanlagen.

Einteilung eines Wasserschutz- gebietes in Schutzzonen Brunnen I Fassungsbereich II engere Schutzzone III weitere Schutzzone Linie gleichen

440 Grundwasserstandes 438 442

444

446 Zone I Bitte helfen Sie mit Grundwasser vor 448 Umweltgefahren Grundwasser- zu schützen! fließrichtung Zone II Zone III

450

Gefährdungspotenziale in Wasserschutzgebieten Für die einzelnen Schutzzonen gelten unterschiedliche rechtliche Auf- lagen und Bedingungen hinsichtlich baulicher, landwirtschaftlicher und sonstiger Nutzungsformen. Während in der weiteren Wasserschutzzone die meisten Nutzungen mit gewissen Einschränkungen möglich sind, ist in der engeren Schutzzone beispielsweise eine Bebauung nicht gestattet. Die landwirtschaftliche Bodennutzung ist hier nur mit strengen Au& agen erlaubt. In der Regel ist jegliche Nutzung des Fassungsbereiches ausge- schlossen. Kennzeichnung eines Hierzu werden so genannte Rechtsverordnungen erlassen. Darüber Wasserschutzgebietes hinausgehend gelten weitere landesrechtliche Bestimmungen, wie 33

beispielsweise die Schutzgebiets- und Ausgleichsverordnung (SchALVO) zum Schutz des Grundwassers gegenüber nachteiligen Ein& üssen aus der landwirtschaftlichen Nutzung. Zur Kontrolle der Einhaltung der verschie- denen Au& agen werden die Wasserschutzgebiete hinsichtlich der Vielzahl möglicher Gefährdungspotenziale regelmäßig überwacht.

Luftverschmutzung Gefahrenquellen für das Grundwasser Kraftwerke, CO , NO, 2 Industrie, SO Landwirtschaft 4 Verkehr

N2O Baumaßnahmen

Nitrat Wasserhaltung

Gewerbe und privater Bereich Öle, Schmierstoffe Industrie Bauen im Grundwasser

Wassergefährdende Stoffe, Abfall- und Abwasserbeseitigung Lagerung, Altlasten/Altstandorte Schadstoffeintrag Umgang, Deponien Abfall, Abwasserversickerung, Transport schadhafte Kanäle

Grundwasserschutz auf der Schwäbischen Alb Aufgrund der besonderen geologischen Verhältnisse im Gebiet der Schwäbischen Alb, des stark verkarsteten Untergrundes und der daraus resultierenden zeit- und bereichsweise sehr hohen Fließgeschwindigkei- ten, sind weite Bereiche der Hoch& äche der Schwäbischen Alb als Wasser- schutzgebiet ausgewiesen. Die Schutzgebiete für die Gewinnungsanlagen der Landeswasserversorgung, die Wasserwerke bei Langenau, bei Dischin- gen und bei Burgberg, gehören mit einer Gesamt& äche von rund 800 Quadratkilometern zu den größten zusammenhängenden Wasserschutz- gebieten in Deutschland. Allein die engere Wasserschutzzone im Donau- ried weist eine Fläche von ca. 54 Quadratkilometern auf.

Ellwangen

Ludwigsburg Grünlandnutzung Aalen BH Schön- Schwäbisch SBH im Fassungsbereich bühl Gmünd Osterbuch Stuttgart BH Breech BH Rotenberg BH Thomas- hardt Göppingen BH Rechberg Heidenheim SBH Aufhausen Esslingen BH Probst

BH Egart BH Schopflen- Egau-Wasserwerk Kirchheim berg Geislingen BH Hahnweide BH Boller Wittislingen BH Nonnenbrunnen Sattel BH SBH Amstetten LW-Leitung Wolf- VPW Burgberg scherre WW Fremdleitung BH Brucken Mühl- WW Wasserwerk hausen Gundelfingen VPW Vorpumpwerk BH Asch BH Langenau VPW Niederstotzingen RWP Rohwasserpumpwerk Horn WW Langenau BH/SBH Behälter/Scheitelbehälter SBH Heuberg VPW Schotthof Stromgewinnungsanlage Wasserschutzgebiete RWP Landesgrenze Blaubeuren Leipheim Ulm 0 5 10 15 km Die Wasserschutzgebiete der Landeswasserversorgung 34 Unternehmenspräsentation Aus Grundwasser wird Trinkwasser

Trinkwasserqualität auf höchstem Niveau

Hohe Anforderungen sichern die Trinkwasserqualität Die Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser unterliegt den sehr strengen Bestimmungen der deutschen Trinkwasserverordnung. In dieser Verordnung ist detailliert festgelegt, welchen Anforderungen das Trink- wasser in bakteriologischer und in chemisch-physikalischer Hinsicht ent- sprechen muss, wie dies zu kontrollieren ist und wie dies von den zustän- digen Aufsichtsbehörden, den Gesundheitsämtern, zu überwachen ist.

Sichtprüfung im Rahmen der chemisch-physikalischen Trinkwaseranalyse im Labor

8BTTFSTUPGGBUPNF Trinkwasser – Lebensmittel Nummer 1 )) )0) ) 0 0  Das Trinkwasser gehört wegen der aufwendigen und regelmäßigen Überwachung zu den am besten kontrollierten Lebensmitteln überhaupt. Im Rahmen der Trinkwasseranalyse werden alle trinkwasserrelevanten Parameter, das sind mehr als 100 Einzelparameter, untersucht. Alle Anforderungen zur Beschaffenheit von Trinkwasser sind so fest- 4BVFSTUPGGBUPN 8BTTFSNPMFLàM  gelegt, dass bei einem lebenslangen Genuss von täglich 5 Litern, dies entspricht der für das Trinken und Kochen benötigten Wassermenge, alle Wasser ist mehr als H2O Belange einer umfassenden Gesundheitsvorsorge zuverlässig berücksich- tigt sind. Wie die langjährigen Analyseergebnisse zeigen, wird das von der Landeswasserversorgung abgegebene Trinkwasser allen Anforderungen der Trinkwasserverordnung in hohem Maße gerecht. 35

Das LW-Labor im Wasserwerk Langenau

Das Betriebs- und Forschungslabor Zusätzlich zur Standardanalytik der Trinkwasserversorgung steht im Betriebs- und Forschungslabor der LW für die Spurenstoffanalytik eine Vielzahl aufwendiger und komplexer chemisch-physikalischer und biolo- gischer Verfahren zur Verfügung. Massenspektrometrische Analysever- fahren und biologische Testsysteme mit Hilfe von Leuchtbakterien, Enzy- men oder gentechnisch modi* zierten Hefezellen spiegeln den neuesten Entwicklungsstand wider. Die Qualitätssicherung der Landeswasserversorgung mit ihren rund 400 000 Einzelanalysen jährlich, einer Vielzahl von Online-Messungen im gesamten Versorgungsnetz und einem umfangreichen Sicherheitskonzept ermöglicht zu jeder Zeit detaillierte Aussagen zur Trinkwasserqualität. Rund 40 hochquali* zierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen für diese Aufgaben bereit und sind an weiteren Verfahrensentwicklungen im Rahmen verschiedener Forschungsprojekte beteiligt.

Trinkwasser - eines der am besten kontrollierten Lebensmittel 36 Unternehmenspräsentation Aus Grundwasser wird Trinkwasser

Qualität wird groß geschrieben Die Analyse der wesentlichen Parameter des von der Landeswasser- versorgung abgegebenen Trinkwassers weist für das Jahr 2014 im Durch- schnitt aller Einzelergebnisse und differenziert nach den verschiedenen Versorgungsbereichen die nachfolgend beschriebenen Werte auf. Diese variieren von Jahr zu Jahr nur in einem sehr geringen Umfang. Sie sind den Grenzwerten der Trinkwasserverordnung gegenübergestellt.

Messgröße Dimen- Grenzwert Versorgungsbereiche - VB sion nach Trinkwasser- VB1 VB2 VB3 Verordnung Escherichia coli Anz./100mL 0 0 0 0 Coliforme Bakterien Anz./100mL 0 0 0 0 Fluorid mg/L 1,5 0,06 0,07 0,07 Nitrat mg/L 50 21,6 29,3 4,2 P& anzenschutzmittel mg/L 0,00010 < 0,0001 < 0,0001 < 0,00005 und Biozidprodukte je Einzelsubstanz Summe Einzelsubstanzen mg/L 0,00050 < 0,0001 < 0,0001 < 0,0001 Blei mg/L 0,010 < 0,001 < 0,001 < 0,0005 Polycycl. arom. mg/L 0,00010 < 0,0001 < 0,0001 < 0,0001 Kohlenwasserstoffe Chlorid mg/L 250 30,8 18,7 7,3 Eisen mg/L 0,200 < 0,01 < 0,01 < 0,0075 Koloniezahl bei 22 ºC Anz./mL 20 < 1 < 1 n.n. Natrium mg/L 200 11,3 6,0 5,4 Sulfat mg/L 250 26,0 13,3 33,0 pH-Wert - ≥ 6,5 7,54 bei 7,51 bei 8,00 bei und ≤ 9,5 11,1 ºC 10,0 ºC 9 ºC Carbonathärte ºdH 9,4 9,5 7,10 Calcium mg/L 72 73 48 Magnesium mg/L 11,0 8,4 8,1 Gesamthärte ºdH 12,7 12,2 9,0 Härtebereich - mittel mittel mittel Chlordioxid mg/L 0,2 0,09 0,13 -

Ellwangen

Ludwigsburg VB 1

Aalen BH Schön- Schwäbisch SBH bühl Gmünd Osterbuch BH Breech Stuttgart BH Rotenberg BH Thomas- hardt BH Rechberg Göppingen SBH Aufhausen Esslingen BH Probst Heidenheim VB 2

BH Schopflen- Egau- Kirchheim berg Geislingen wasserwerk BH Hahnweide BH Boller Wittislingen Sattel BH Nonnenbrunnen VB 1 BH SBH Amstetten VB 3 Wolf- VPW Burgberg scherre WW BH Brucken Mühl- LW-Leitung hausen Gundelfingen BH Asch Langenau VPW Niederstotzingen Fremdleitung BH WW Wasserwerk Horn WW Langenau VPW Vorpumpwerk SBH Heuberg VPW Schotthof RWP Rohwasserpumpwerk BH/SBH Behälter/Scheitelbehälter Landesgrenze Blaubeuren RWP Leipheim VB Versorgungsbereich Ulm Versorgungsbereiche 0 5 10 15 km im Verbandsgebiet der LW Informationen zum Unternehmen 37

Unternehmensform kommunaler Zweckverband

Die Gründungsurkunde der Landeswasserversorgung

Als staatliches Unternehmen gegründet Zur Umsetzung des zukunftsweisenden Planes des „Königlichen Bauamtes für das öffentliche Wasserversorgungswesen“ aus dem Jahr 1909 für eine erste großräumige Trinkwasserversorgung in Württemberg gründete König Wilhelm II. von Württemberg im Jahr 1912 die Staatliche Landeswasserversorgung. Sie wurde 53 Jahre lang als landeseigenes Un- ternehmen betrieben.

Seit 40 Jahren ein kommunaler Zweckverband Erst im Jahr 1965 wurde der schon im Gründungsgesetz erteilte Auf- trag erfüllt; die Landeswasserversorgung wurde in einen selbstständigen kommunalen Zweckverband überführt. Seit dieser Zeit sind die Verbands- mitglieder der Landeswasserversorgung nicht nur Kunden, sondern auch Eigentümer des Wasserversorgungsunternehmens. Angesichts der Verknüpfung von Nutzern und Kapitalgebern versteht es sich von selbst, dass das wirtschaftliche Ziel des Zweckverbandes nicht die Gewinnerzielung ist, da die Gewinne über den Wasserpreis von den- selben Kommunen bezahlt werden würden, in deren Kassen sie zum Jahresabschluss wieder abgeführt werden müssten. Aus diesem Grund Die Verbandsversammlung - werden die Umlagen, also die Wasserpreise, der Landeswasserversorgung das beschlussfassende Gremium auf der Basis der Selbstkosten ganz ohne Gewinnerzielung kalkuliert. Dies der Landeswasserversorgung wirkt sich für den Kunden als Preisvorteil aus. 38 Unternehmenspräsentation Informationen zum Unternehmen

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – unser wichtigstes Kapital

Bei der Landeswasserversorgung arbeiten etwa 270 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an sechs Standorten. In der Hauptverwaltung Stuttgart, den Wasserwerken in Langenau und Dischingen sowie in den drei Be- triebsstellen in Kernen, Kirchheim und Essingen sorgen sie dafür, dass etwa drei Millionen Menschen in Baden-Württemberg und Bayern jeder- zeit zuverlässig mit Trinkwasser bester Qualität versorgt werden. Daneben sind die LW-Mitarbeiterinnen und LW-Mitarbeiter im Rahmen von Dienst- leistungsaufträgen für zahlreiche Kommunen in der Trinkwasserversor- gung tätig. Das Ausbildungsspektrum reicht vom Facharbeiter in den Wasserwer- Ausbildung als Kauffrau für Büro- management bei der LW ken und im Leitungsbetrieb bis zu hochquali* zierten Ingenieuren und Verwaltungsangestellten. Im Jahr 2014 arbeiteten 49 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Teilzeit – überwiegend um Familie und Beruf miteinan- der vereinbaren zu können.

Ausbildung in der Trinkwasserversorgung – Berufe mit Zukunft Seit vielen Jahren bildet die LW junge Leute in verschiedenen Ausbil- dungsberufen aus. Schwerpunkte sind technische Berufe und Laborberu- fe, aber auch kaufmännische Ausbildungen. Immer wieder kommen neue Ausbildungsberufe hinzu. So begann in der Elektrowerkstatt des Wasser- werks Langenau im Jahr 2011 erstmals die Ausbildung eines Elektronikers der Fachrichtung Betriebstechnik. Im Betriebs- und Forschungslabor wird seit 2005 eine dreijährige Ausbildung zum Chemielaboranten bzw. zur Chemielaborantin angeboten. Die Hauptverwaltung in Stuttgart bietet regelmäßig einen Ausbildungsplatz für Kau& eute für Büromanagement an. In Kooperation mit Fachhochschulen und Universitäten arbeiten Studierende im Rahmen von Praktika oder Studienarbeiten bei der LW.

Wir sind ein Team. 39

Dienstleistungen rund ums Trinkwasser

Fachwissen und Erfahrung aus erster Hand Die Landeswasserversorgung verfügt aufgrund ihrer mehr als 100-jäh- rigen Betriebserfahrung über ein umfangreiches Wissen zu allen The- men der Trinkwasserversorgung, angefangen bei der Wassergewinnung, weiter über die Wasseraufbereitung bis hin zur Wasserverteilung. Dieses Wissen stellt das Unternehmen seinen Verbandsmitgliedern und weite- ren Kunden bei Fragen zur eigenen Trinkwasserversorgung in Form von Dienstleistungen zur Verfügung.

Das Dienstleistungsangebot

Ingenieur-Dienstleistungen • zur Planung und Durchführung von Baumaßnahmen (z. B. Wasserwerke, Rohrleitungen, Wasserbehälter) • zur Elektro- und Maschinentechnik (Pumpen- und Förderanlagen, Mess-, Steuer- und Regeltechnik, Leitrechner und Datenfernüber- tragungssysteme, Energieversorgungs- und Energierückgewinnungs- anlagen) • zu wasserwirtschaftlichen Aufgaben (Grundwassererkundung, Grundwassererschließung, Überwachung von Wasserschutz- gebieten)

Technische Betriebsführung und Betriebsbetreuung von Wasserver- Technische Betriebsführung von Wasserversorgungsanlagen sorgungsanlagen • Wasserwerke • Wasserbehälter • Rohrnetze • Bereitschaftsdienst

Trinkwasseranalyse – Labordienstleistungen • Entnahme von Wasserproben • Untersuchung von Ober& ächen-, Grund- und Trinkwasser, sowie von Bade-, Mineral- und Tafelwasser (chemisch-physikalische Analyse nach Trinkwasserverordnung, Sonderanalytik, mikro- biologische Untersuchungen)

• Dokumentation und Bewertung der Ergebnisse sowie Beratung Labormitarbeiterin bei der Probenvorbereitung Wasserzähler-Prüfwesen • Prüfung von Wasserzählern • Reparatur von Wasserzählern • Allgemeine Beratung zum Einsatz von Wasserzählern • Verkauf von Wasserzählern und Zubehör für den Einbau der Zähler

Kaufmännische Aufgaben

Öffentlichkeitsarbeit 40 Unternehmenspräsentation Informationen zum Unternehmen

Die wesentlichen Fakten im Überblick (Jahreswerte 2014)

Hydrologische Verhältnisse mittlere Quellschüttung Egauwasserwerk l/s 886 mittlerer Donauab& uss bei Neu-Ulm m3/s 103 Wasserbereitstellung Donauried Mio. m3 29,2 Egauwasserwerk Mio. m3 15,1 Wasserwerk Burgberg Mio. m3 6,3 Donauwasser Mio. m3 35,8 Wasserbezug Mio. m3 3,5 Jahresmenge Mio. m3 89,9 mittlere Tagesmenge m3/d 246.301 maximale Tagesmenge m3/d 327.364 Wasserrechte (maximal) Donauried - Grundwasser Mio. mX/Jahr 52,0 Donauried - Grundwasser l/s 2.500 Donau - Flusswasser l/s 4.000 Egauwasserwerk - Quellwasser l/s 800 Burgberg - Grundwasser l/s 500 Bezug von anderen Unternehmen l/s 450 Wasserabgabe Jahresabgabe nach Wasserzählern Mio. m3 87,8 Versorgung von Mio. Einwohner 3,0 Wasser- und Pumpwerke installierte Leistung MW 49,5 Stromverbrauch Mio. kWh 62,9 Stromgewinnungsanlagen installierte Leistung MW 6,3 Stromgewinnung Mio. kWh 15,4 Rohrleitungsnetz Hauptleitungen km 332,0 Zubringerleitungen km 359,4 Anschlussleitungen km 16,1 Leitungen in den Fassungsgemeinden km 67,3 Freispiegelstollen km 1,9 Behälterinhalte Werke m3 31.220 Fernleitungsnetz m3 358.775 Bezugsrechte Fassungsgemeinden l/s unbeschränkt übrige Verbandsmitglieder l/s 6.257,5 Vertragsabnehmer l/s 1,0 Summe l/s 6.258,5 Umsatz Gesamterträge Mio. € 54,0 (Jahreswerte 2013) Erlöse aus Wasserabgabe Mio. € 42,9 durchschnittliche Umlage bei 46% bzw. 43% Auslastung Ct/m3 49,3 Personal insgesamt Mitarbeiter 276 davon Vollzeit Mitarbeiter 227 davon Teilzeit Mitarbeiter 49 41

Die Verbandsmitglieder

Zum 31. Dezember 2014 hatte die Landeswasserversorgung insgesamt 106 Städte, Gemeinden und kommunale Zweckverbände als Verbandsmitglieder, die entsprechend der Höhe ihres Bezugsrechtes drei Gruppen zugeordnet sind.

Verbandsmitglied Bezugsrechte Verbandsmitglied Bezugsrechte Verbandsmitglied Bezugsrechte in l/s in l/s in l/s

Gruppe I Birenbach 7 Plüderhausen-Urbach, Neckarwerke Bissingen an der Teck 10 Gemeindeverwaltungsverb. 56 Stuttgart GmbH 1.702 Blaubeuren, Rainau 4,5 Technische Werke GmbH 1 Rechberghausen 5 Summe Gruppe I 1.702 Böbingen an der Rems 5 Reichenbach an der Fils 23 Börtlingen 4 Remshalden 20,5 Deggingen 4,5 Steinheim an der Murr 15 Gruppe II Deizisau 35 Wäschenbeuren 9 Dettingen unter Teck 13 Aalen, StW GmbH 105 Waldstetten 15 Dischingen u. B. Ellwangen/J., StW GmbH 39,5 Wangen 11 Donzdorf 6 Energieversorgung Filstal Weilheim an der Teck 12 Ebersbach an der Fils 36 GmbH & Co. KG 323 Wendlingen am Neckar 30 Elchingen 14 Esslingen a. N., Wernau 34 Erdmannhausen 13 StW GmbH & Co. KG 420 Winterbach 16 Essingen 17 Fellbach, StW GmbH 127,5 Wittislingen 6 Frickenhausen 27 Giengen a.d. Brenz, Ziertheim 3 Gingen an der Fils 4,5 StW GmbH u. B.* Großbottwar 10,5 Zweckverbände: Heidenheim, StW AG 7,5 Herbrechtingen, Albwasservers. Gr. II 18 Kirchheim unter Teck 137 Technische Werke GmbH 0,5 Albwasservers. Gr. III 2 Ludwigsburg-Kornwestheim, Heubach 13 Albwasservers. Gr. VIII/IX 3 StW GmbH 390 Hochdorf 14 Albwasservers. Gr. XI 4,5** Remseck am Neckar 38,5 Holzmaden 5 Kornbergwasser- Schorndorf, StW GmbH Hülben 9 Versorgungsgruppe 53,5 Versorgungsbetriebe 110 Hüttlingen 15,5 Eislinger WV-Gruppe 51 Schwäbisch Gmünd, Kernen im Remstal 49,5 Härtsfeld-Albuch-WV 0,5 StW GmbH 215 Köngen 29 Mutlanger WV-Gruppe 46 Ulm/Neu-Ulm, StW GmbH 85 Korb 4,5 Rieswasserversorgung 17 Waiblingen, StW GmbH 200 Kuchen 10 Rombachgruppe 32 Weinstadt 74 Langenau u. B. Strohgäu WV-Gruppe 70 Zweckverbände: Lenningen 20 Uhinger WV-Gruppe 130,5 Nordostwürttemberg 727 Lichtenwald 6 WV Berglen-Wieslauf 50 Lorch 33 WV Egaugruppe u. B. Summe Gruppe II 2.999 Marbach am Neckar 30 WV Rehgebirge 35,5 Mögglingen 15 WV Ostalb 15 Mühlhausen im Täle 5 Gruppe III WV Untere Brenzgruppe 20 Murr 8,5 Summe Gruppe III 1.556,5 Adelberg 5 Nattheim 30,5 Affalterbach 13 Neidlingen 4 Gesamt 6.257,5 Aichelberg 2 Neuffen 6 Aichwald 20 Neuler 3 Altbach 14 Niederstotzingen u. B. Asperg 25 Notzingen 7 Assel* ngen u. B. Oberkochen, StW GmbH 26,5 Bad Ditzenbach 5 Oberstenfeld 17 u.B. = unbeschränktes Bezugsrecht Baltmannsweiler 16 Ohmden 4 * für die Gemarkungen Burgberg und Beilstein 6 Hürben Owen 8 ** zzgl. unbeschänktes Bezugsrecht der Beuren 12 Plochingen 49 Gemeinde 42 Unternehmenspräsentation Kurzporträt

Drinking Water for Baden-Württemberg

The ”Landeswasserversorgung“ – a water-supply company which is rich in tradition and today one of the largest in . Founded in the year 1912, the enterprise began operating its * rst installations in 1917. Numbered among the current 106 members of the company are cities, communities and other water companies in Baden-Württemberg and Bavaria. Today the Landeswasserversorgung is the guarantor of a safe and reliable drinking-water supply for over 250 cities and communities, including the cities of Aalen, Ellwangen, Esslingen, Göppingen, Ludwigs- burg, Schwäbisch Gmünd, Stuttgart and Ulm, to name but a few. The annual output is about 90 Million cubic metres drinking water of the highest quality. Through a mains system with a total length of about 775 km, the Landeswasserversorgung provides drinking water from the two water- works in Langenau and Dischingen to its approximately 3 Million customers. The amount supplied can reach 450,000 cubic metres per day, in other words 5,200 litres per second. Some years ago, the Landeswasserversorgung expanded the number of services offered to its company members to encompass the entire range needed in the drinking-water-sector. In particular, these includes management, engineering and laboratory as well as water-meter services. About 270 employees work for the Landeswasserversorgung in six locations.

Eau potable pour Bade-Wurtemberg

Le „Landeswasserversorgung“ est une association riche en tradition, qui compte parmi les plus grandes sources d’alimentation à distance en eau potable de la République Fédérale d’Allemagne. Il a été fondé en 1912, et ses premieres installations ont été mises en service en 1917. Il comprend 106 membres parmi lesquels: des villes, des communes et d’autres associations du Bade-Wurtemberg ainsi que de la Bavière. Aujourd’hui, le LW assure avec * abilité et assurance l’approvisionnement en eau potable d’environ 250 villes et communes parmi lesquelles: Aalen, Ellwangen, Esslingen, Göppingen, Ludwigsburg, Schwäbisch Gmünd, Stuttgart et Ulm. Sa production annuel s’élève à plus de 90 millions Kubikmeter d’eau de qualité excellente. Grâce à un système de conduites de plus de 775 km de long, le LW deserre environ 3 millions d’habitants à partir de ses deux stations de Langenau et Dischingen. Le débit journalier est de 450 000 m3 soit 5 200 l/sec. En outre, le LW offre depuis quelques années de l’assistance technique à ses communes membres. Il s’agit entre autre de l’assistance en gestion des stations de traitement, ingénierie, laboratoire et compteurs d’eau. Environ 270 employés travaillent au Landeswasserversorgung sur six sites différents. Floor plan of the LW-installations Ellwangen

LW mains system Ludwigsburg WW/VPW/RWP Waterworks Aalen BH Schön- Schwäbisch SBH BH/SBH Tanks bühl Gmünd Osterbuch Stuttgart power generation BH Breech BH Rotenberg BH Thomas- hardt GöppingenBH Rechberg Heidenheim SBH Aufhausen Esslingen BH Probst

BH Egart BH Schopflen- Egau-Wasserwerk Kirchheim berg Geislingen BH Hahnweide BH Boller Wittislingen BH Nonnenbrunnen Sattel BH SBH Amstetten Wolf- VPW Burgberg Plan des installations du LW scherre WW BH Brucken Mühl- hausen Gundelfingen BH Asch BH Langenau VPW Niederstotzingen Horn WW Langenau SBH Heuberg VPW Schotthof LW-conduites WW/VPW/RWP stations d’eau Blaubeuren RWP 0 5 10 15 km Leipheim BH/SBH reservoirs d’eau Ulm installations pour le captage de courant électrique

Herausgeber: Zweckverband Landeswasserversorgung

Postanschrift: 70048 Stuttgart, Postfach 10 55 52

Hausanschrift: 70182 Stuttgart, Schützenstraße 4

Telefon 0711 2175-0 Telefax 0711 2175-1202

Internet: www.lw-online.de E-Mail: [email protected]

Gestaltung: Tandem, Stuttgart

Druck: frechdruck GmbH, Stuttgart www.frechdruck.de Landeswasserversorgung

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