Dorfentwicklungsplanung des Landes Niedersachsen

– Dorfregion Rhede ()–

Borsum | Brual mit Brual-Siedlung | Neurhede | Rhede (Ems)

Impressum Auftraggeberin: Gemeinde Rhede (Ems) Gerhardyweg 1 26899 Rhede (Ems)

Auftragnehmer: pro-t-in GmbH Schwedenschanze 50 49809 Lingen

Büro für Landschaftsplanung – Dipl.-Ing. R. Gertken Raddeweg 8 49757 Werlte

Stand: Februar 2021

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Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis Abbildungsverzeichnis ...... 5 Tabellenverzeichnis ...... 6 Abkürzungsverzeichnis ...... 7 Quellenverzeichnis ...... 8 1 Einleitende Worte und Zusammenfassung ...... 9 2 Räumliche Abgrenzung und Kurzbeschreibung der Region ...... 11 3 Ausgangslage ...... 12 3.1 Übergeordnete und regionale Planungen und Strukturen ...... 12 3.2 Bevölkerungsstruktur und demografische Entwicklung ...... 14 3.3 Versorgung, Infra- und Siedlungsstruktur ...... 14 3.4 Wirtschaft und Arbeitsmarkt...... 19 3.5 Umwelt, Natur und Klimaschutz ...... 20 3.6 Tourismus und Kultur ...... 21 3.7 Baulich-gestalterischer Handlungsrahmen ...... 22 4 Stärken- und Schwächen-Analyse ...... 29 4.1 Freizeit- und Gemeinschaftsinfrastrukturen ...... 29 4.2 Dorfinfrastrukturen und Dorfgemeinschaft ...... 30 4.3 Klima- und Naturschutz ...... 31 4.4 Mobilität und Verkehrsinfrastruktur ...... 31 4.5 Jugend (-beteiligung) ...... 32 4.6 (Land-) Wirtschaft und Versorgung ...... 32 5 Leitbild Dorfentwicklung Dorfregion Rhede ...... 34 5.1 Kinder- und Jugendbeteiligung ...... 34 5.2 Herleitung der Handlungsfelder ...... 37

5.3 Leitbild #SOVIELLEBEN ...... 38 5.4 Beschreibung der gewählten Strategie ...... 39 5.5 Landesthemen in der Dorfentwicklung ...... 40 5.6 Bestehende Planungen und Abstimmungsverfahren ...... 41 6 Umsetzungsstrategie ...... 44 6.1 Freizeit- und Gemeinschaftsinfrastrukturen ...... 44 6.2 Dorfinfrastrukturen und Dorfgemeinschaft ...... 45 6.3 Klima- und Naturschutz ...... 47 6.4 Mobilität und Verkehrsinfrastruktur ...... 48 6.5 Jugend (-beteiligung) ...... 49 6.6 (Land-)Wirtschaft und Versorgung ...... 50

3 Inhaltsverzeichnis

6.7 Rahmenbedingungen für die Planung und Umsetzung von Maßnahmen ...... 51 7 Planungs- und Partizipationsprozess ...... 51 7.1 Aufbau und Grundlagen des Planungs- und Partizipationsprozesses ...... 51 7.2 Planungs- und Partizipationsprozess Dorfregion Rhede (Ems) ...... 52 7.3 Kommunikation und Transparenz ...... 55 8 Selbstevaluierung ...... 55 9 Projektauswahl- und Prioritätskriterien ...... 56 10 Prioritäre Projektsteckbriefe ...... 58 Anhang ...... 85

4 Abbildungsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Übersichtskarte Dorfregion Rhede...... 11 Abbildung 2: Einwohner*innen nach Ortsteilen ...... 14 Abbildung 3: Altersstrukturen in der Dorfregion Rhede (Ems) ...... 15 Abbildung 4: Auslastung Baugebiet "Nördlich Spiekweg" ...... 18 Abbildung 5: Auslastung Baugebiet "Nätheberg" ...... 18 Abbildung 6: Auslastung Baugebiet "Nördlich Pollertstraße" ...... 18 Abbildung 8: Beschäftigte nach Wirtschaftsbereichen in % ...... 19 Abbildung 7: Arbeitslosenquote ...... 20 Abbildung 9: Beispiele für Gulfhäuser bzw. für Gebäudeformen (Sudende) und (Borsum Dorfstraße) ...... 23 Abbildung 10: Beispiel für ein Satteldach (Kirchstraße) und für ein Walmdach (Schulstraße) ...... 23 Abbildung 11: Beispiele für typische Dachabschlüsse (Dorfstraße) und (Emsstraße) ...... 24 Abbildung 12: Skizzen für Dachaufbauten (Giebel- und Schleppgaube) ...... 24 Abbildung 13: Beispiele für typische Gebäudefassaden mit Klinkermauerwerk und Verzierungen (Borsum Dorfstraße) und (Kirchstraße) ...... 25 Abbildung 14: Beispiel für gleichmäßige Fensteraufteilung (Hauptstraße) ...... 25 Abbildung 16: Typische Stallfensterformen und –aufteilungen ...... 26 Abbildung 15: Ortstypische Fenster (Emsstraße) und (Sudende) ...... 26 Abbildung 17: Beispiele für klassische Hauseingangstüren (Dorfstraße) und (Emsstraße). . 27 Abbildung 18: Zwei Beispiele für Stalltore jeweils an der Borsum Dorfstraße und der Dorfstraße ...... 27 Abbildung 19: Beispiele für typische Hofraumeinfassungen (dorftypische Hecke - Brahe) und (Klinkermauer - Dorfstraße) ...... 28 Abbildung 20: Auszug Kinder- und Jugendbeteiligung I ...... 34 Abbildung 21: Auszug Kinder- und Jugendbeteiligung II ...... 35 Abbildung 22: Ergebnis Jugendworkshop I...... 36 Abbildung 23: Ergebnis Jugendworkshop II...... 36 Abbildung 24: Ergebnis Jugendworkshop III...... 37 Abbildung 25: Ergebnis Jugendworkshop IV ...... 37 Abbildung 26: Landesthemen in der Dorfregion Rhede (Ems) ...... 40 Abbildung 27: Zielsystem Dorfregion Rhede (Ems) ...... 44 Abbildung 28: Partizipationsprozess Dorfregion Rhede (Ems) ...... 51

5 Tabellenverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Einrichtungen der Daseinsvorsorge in der Dorfregion Rhede (Ems) ...... 16 Tabelle 2: Übersicht Beherbergungsstruktur Dorfregion Rhede (Ems) ...... 21 Tabelle 3: Projektbewertung nach Vorgaben Land Niedersachsen ...... 57

6 Abkürzungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

A 31 31 ANNET Agiles Netzwerk Nördliches Emstal ArL Amt für regionale Landesentwicklung BauGB Baugesetzbuch EDR Ems-Dollart-Region FFH-Gebiet Fauna-Flora-Habitat Gebiet FNP Flächennutzungsplan FSJ Freiwilliges Soziales Jahr FW Ferienwohnung GmbH Gesellschaft mit beschränkter Haftung Gesellschaft mit beschränkter Haftung & Compagnie Kommanditgesell- GmbH & Co. KG schaft K 142 Kreisstraße 142 km² Quadratkilometer L 52 Landesstraße 52 Liaison entre actions de développement de l'économie rurale (Deutsch: LEADER Verbindung von Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft) LK Landkreis LROP Landesraumordnungsprogramm LSG Landschaftsschutzgebiet LSN Landesamt für Statistik Niedersachsen LVP Ländlicher Veränderungsprozess m Meter Mbit/s Megabyte pro Sekunde Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Ver- ML braucherschutz NLG Niedersächsische Landgesellschaft mbH NLStbV Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und NLWKN Naturschutz Nr. Nummer ÖPNV Öffentlicher Personennahverkehr REK Regionales Entwicklungskonzept RROP Regionales Raumordnungsprogramm

7 Quellenverzeichnis

SVB Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte Tsd. Tausend vgl. vergleiche Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur integrierten länd- ZILE-RL lichen Entwicklung ZW Zielwert

Quellenverzeichnis

Gemeinde Rhede (Ems) (2019): Einheitsgemeinde Rhede (Ems). http://www.rhede- ems.de/einheitsgemeinde-26899-rhede-ems/einheitsgemeinde-rhede-ems-im-detail (Letzter Zugriff: 08.01.2020).

Gemeinde Rhede (Ems) (2019): Einheitsgemeinde Rhede (Ems). http://www.rhede- ems.de/einheitsgemeinde-26899-rhede-ems/einheitsgemeinde-rhede-ems-im-detail (Letzter Zugriff: 08.01.2020).

Korff, Hans C. (2002): Witterung und Klima. In: Der Landkreis Emsland - Geografie, Ge- schichte, Gegenwart. Eine Kreisbeschreibung, S. 117 - 126.

NLWKN (2010): Naturräumliche Regionen in Niedersachsen. https://www.umwelt.niedersach- sen.de/startseite/service/umweltkarten/natur_amp_landschaft/naturraumliche_regio- nen/naturraeumliche-regionen-in-niedersachsen-8639.html (Letzter Zugriff: 08.01.2020).

Breitbandkompetenzzentrum Niedersachsen (2019): Breitbandatlas. https://niedersachsen- breitbandatlas.de/mapbender3/application/Breitbandatlas_Nds (Letzter Zugriff: 08.01.2020).

NLWK (o.J.): Landschaftsschutzgebiet. https://www.nlwkn.niedersachsen.de/naturschutz/na- tura_2000/schutzgebiete_zur_umsetzung_von_natura_2000/landschaftsschutzgebiet- natura-2000-emsauen-von-salzbergen-bis-papenburg-147411.html (Letzter Zugriff: 08.01.2020).

8 Einleitende Worte und Zusammenfassung

1 Einleitende Worte und Zusammenfassung

Borsum, Brual, Neurhede und Rhede Dorfregion Rhede (Ems): Die vier Ort- (Ems) wurden im Jahr 2018 als Dorfregion schaften der Gemeinde Rhede (Ems) bil- in das Dorfentwicklungsprogramm des den die Dorfregion der Dorfentwicklung. Landes Niedersachsen aufgenommen. Mit Hier leben 4.595 Einwohner*innen auf einer dem Dorfentwicklungsprogramm stand der Fläche von 74,99 km². Die Dorfregion liegt Gemeinde Rhede (Ems) nun die Möglich- im Landkreis Emsland und grenzt im Wes- keit zur Verfügung, einzelörtliche Beteili- ten an die niederländische Provinz Gronin- gungs- und Planungsprozesse in einem gen. Im Norden schließt sich der Landkreis ganzheitlichen Konzept zusammenzufas- Leer an. sen und eine zukunftsgerichtete Strategie Die Kapitel 2 und 3 geben einen detaillier- für die Dorfregion zu entwickeln. Um die- ten Überblick über die aktuelle Situation der sem Ziel gerecht zu werden, wurden beste- Dorfregion. Insbesondere die demografi- hende Ergebnisse der einzelörtlichen Pla- sche Entwicklung, die wirtschaftliche Situa- nungsprozesse eingebunden und gemein- tion sowie die naturräumlichen Gegeben- sam mit interessierten Einwohner*innen im heiten werden anhand von Daten darge- Rahmen eines Partizipationsprozesses ak- stellt. Darüber hinaus wird der Ist-Zustand tualisiert und ergänzt. Dieser Prozess im soziokulturellen und kulturellen Bereich nahm im August 2019 seinen Anfang. Auf erläutert. Diese Bestandsaufnahme stellt einer Bürgerversammlung wurden Interes- die Grundlage für die Stärken-Schwächen- sierte über die Chancen der Dorfentwick- Analyse dar. lung und das methodische Vorgehen infor- miert. Daran schlossen örtliche Arbeits- Stärken-Schwächen-Analyse: Gemein- kreisrunden, eine intensive Beteiligung der sam mit den Einwohner*innen wurden auf Kinder und Jugendlichen sowie ein regio- Grundlage der Bestandsaufnahme die lo- naler Arbeitskreis mit Botschafter*innen al- kalen und regionalen Stärken und Schwä- ler Ortsteile an. chen identifiziert. Die Darstellung dieser subjektiven Einschätzungen folgt im Kapitel Der Prozess hat gezeigt, dass das Engage- 4 der Struktur der regionalen Handlungsfel- ment und die Bedürfnisse in der Dorfregion der. Insbesondere im Impulsworkshop so- Rhede (Ems) sehr lebendig sind. Dies wie in den lokalen Arbeitskreisrunden führte letztlich zu dem Leitbild, das als zent- wurde auf diese Analyse ein Fokus gelegt, rale strategische Richtschnur für die Zu- um möglichst jeden Ortsteil realitätsgetreu kunft stehen soll: abbilden zu können. #SoVielLeben Leitbild und Entwicklungsstrategie: Aus- Dieses Leitbild gilt es in Zukunft mit Inhal- gehend von der Bestandsanalyse und der ten zu füllen und die dahinterstehenden Stärken-Schwächen-Analyse sowie der Ziele im Kontext öffentlicher wie privater Kinder- und Jugendbeteiligung wurde ge- Vorhaben zu erreichen. meinsam mit dem Arbeitskreis Dorfregion die Entwicklungsstrategie erarbeitet (vgl. Kapitel 5). Diese setzt sich aus dem Leit- bild, den Handlungsfeldern und den jeweili- gen Leitsätzen zusammen. Sie beschrei- ben die strategische Zielrichtung der

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Einleitende Worte und Zusammenfassung

Dorfregion Rhede (Ems). Insgesamt wur- bündelt und für die spätere Bearbeitung den sechs Handlungsfelder definiert: festhält. • „Dorfinfrastrukturen und Dorfge- meinschaft“ • „Klima- und Naturschutz“ • „Freizeit- und Gemeinschaftsinfra- strukturen“ • „(Land-) Wirtschaft und Versor- gung“ • „Mobilität und Verkehrsinfrastruk- tur“ • „Jugend (-beteiligung)“. Umsetzungsstrategie: Die Handlungsfel- der wurden im Rahmen der Umsetzungs- strategie im Kapitel 6 näher erläutert. Hier- für wurden den sechs Themen Entwick- lungsziele zugeordnet und beschrieben, die die jeweilige Zielrichtung vorgeben. Sie sind mit Wirkungsindikatoren hinterlegt, um eine fortlaufende Evaluation der Zielerrei- chung zu ermöglichen. Selbstevaluierung: Der Dorfentwicklungs- plan ist ein dynamisches Instrument. Die definierten Ziele sind stets auf ihre Aktuali- tät und Zielerreichung zu überprüfen. Im jährlichen Turnus werden Schwerpunkte der Dorfentwicklung gesetzt, die anhand der Evaluation zu begründen sind (vgl. Ka- pitel 8). Prioritäten und Projekte: Das Zusammen- spiel zwischen der Entwicklungs- und Um- setzungsstrategie gibt der Dorfregion Rhede (Ems) für die zukünftige Entwick- lung den Raum für Maßnahmen. Im Rah- men der Projektumsetzung sind für die öf- fentlichen Maßnahmen im Konsens mit den Akteuren vor Ort Prioritäten zu setzen, die sich aus der Selbstevaluierung ergeben. Hierfür ist das Prioritätenprofil des Landes Niedersachsen anzuwenden (vgl. Kapitel 9). Im Rahmen des Beteiligungsprozesses wurden erste prioritäre Projekte identifi- ziert, die im Rahmen der Arbeitskreise dif- ferenzierter geplant wurden (vgl. Kapitel 10). Im Anhang ist zudem ein Projektpool hinterlegt, der alle Ideen der Beteiligung

10 Räumliche Abgrenzung und Kurzbeschreibung der Region

2 Räumliche Abgrenzung Norden an die Gemeinde Bunde und die Stadt Weener. Westlich grenzt die Dorfre- und Kurzbeschreibung gion an die niederländischen Gemeinden der Region Bellingwedde sowie Vlagtwedde der Pro- vinz Groningen. Außerdem durchquert die Die Ortschaften Rhede (Ems), Borsum, Bundesautobahn A 31 die Dorfregion in Brual mit Brual-Siedlung und Neurhede bil- Nord-Süd-Richtung, welche im Volksmund den gemeinsam die Dorfregion Rhede auch „Ostfriesenspieß“ oder „Emslandauto- (Ems). Im Jahr 2018 wurde diese in das bahn“ genannt wird. An dieser befindet sich Dorfentwicklungsprogramm des Landes in Fahrtrichtung der Windpark Niedersachsen aufgenommen. Rhede (Ems). Direkt durch den Hauptort Rhede (Ems) verläuft die Landesstraße L Insgesamt umfasst die Fläche der Dorfre- 30 (vgl. Gemeinde Rhede (Ems), 2019). gion 74,99 km². Mit einer Einwohnerzahl

Abbildung 1: Übersichtskarte Dorfregion Rhede (Ems) (Quelle LGLN, 2016). von 4.595 (Stand: 01.01.2020) ergibt sich Aus dieser Lage zwischen der niederländi- daraus eine Einwohnerdichte von 61,27 schen Grenze, der Landkreisgrenze und Einwohner pro km2. Die Dorfregion liegt im der vergleichsweise peripheren Lage im Landkreis Emsland im Nordwesten Nieder- Landkreis Emsland ergibt sich ein Allein- sachsens. Im Osten grenzt die Dorfregion stellungsmerkmal für die Dorfregion. Die Rhede (Ems) an die Stadt Papenburg, im Dorfgemeinschaft wie auch die wirtschaftli- Süden an die Samtgemeinde Dörpen, im

11 Ausgangslage chen Beziehungen sind von unterschiedli- Klimatische Gegebenheiten chen Einflüssen geprägt, was das Leben in Der Landkreis Emsland kann der klimati- der Dorfregion besonders macht. schen Klassifikation nach Köppen zu der Zone der gemäßigt warmen Klimate zuge- ordnet werden. Diese Zuordnung erfolgt Geschichte der Gemeinde aufgrund der Mitteltemperatur des kältes- Erstmalig urkundlich erwähnt wurde Rhede ten Monats zwischen -3 °C und +18 °C und (Ems) im Jahr 829. Die Ortschaft Borsum des wärmsten Monats über +10°C. Spezifi- findet sich wenig später im Jahr 853 und scher liegt das Emsland, und damit auch Brual erst im 10. Jahrhundert in Urkunden die Dorfregion Rhede (Ems) im Bereich der wieder. Borsum war jedoch aufgrund der „feuchttemperierten Klimate mit warmen Lage an der Ems von Bedeutung. Zu Zeiten Sommern“ (vgl. Korff, 2002) des Nationalsozialismus befand sich ein Straflager in Rhede/Brual-Siedlung (vgl. Gemeinde Rhede (Ems), 2019). 3 Ausgangslage Die frühere Samtgemeinde Rhede (Ems) wurde 1972 in eine Einheitsgemeinde um- gewandelt. Die derzeitigen Mitgliedsge- 3.1 Übergeordnete und regionale meinden sind auch die Ortschaften der Planungen und Strukturen Dorfregion: Borsum, Brual, Neurhede und Rhede (Ems) (vgl. Gemeinde Rhede (Ems), 2019). In dem regionalen Raumordnungspro- gramm (RROP) des Landkreises Emsland aus dem Jahr 2010 werden die Grundsätze Naturräumliche Gliederung sowie Ziele der Raumordnung zur allgemei- Die Dorfregion Rhede (Ems) im Nordwes- nen Entwicklung des Landkreises Emsland ten des Landkreises Emsland liegt am beschrieben. Am 24. Juni 2013 hat der westlichen Ufer der Ems. Im Norden grenzt Kreistag beschlossen, den sachlichen Teil- sie an den ostfriesischen Landkreis Leer, abschnitt Energie dahingehend zu ändern, im Osten an die Stadt Papenburg, im Sü- dass das Vorranggebiet für Windenergie- den an die Samtgemeinde Dörpen und im nutzung erweitert wird. Im Jahr 2015 wurde Westen an die niederländische Provinz dieses Ziel als Satzung beschlossen und Groningen. Damit gehört die Dorfregion 2016 vom Amt für regionale Landesent- zum Naturraum Ostfriesisch-Oldenburgi- wicklung genehmigt. Seit dem 15.02.2016 sche Geest, welcher sich durch ein weitest- ist diese rechtskräftig. Damit sind in der gehend ebenes Tiefland auszeichnet (vgl. Dorfregion zwei Vorranggebiete für Wind- NLWKN, 2010). Zudem weist die Dorfre- energie vorzufinden, das Gebiet Nr. 1 gion eine Vielzahl an unterschiedlichen be- „Rhede-Brual“ und Nr. 4 „Borsum“. Das Ge- deutenden Biotopen und Landschaftsstruk- biet Nr. 1 befindet sich im Nordwesten von turen im Niederungsbereich der Ems auf. Rhede (Ems). Auf dieser Fläche werden 23 Beginnend bei der Ems und den Niede- Windenergieanlagen mit einer Höhe von rungsbereichen erstrecken sich bis hin zu 133 und 178 Metern betrieben. Südlich der den eingestreuten Dünen- und Waldberei- Ortschaft Borsum ist das zweite Vorrangge- chen verschiedene Schutzgebiete (vgl. Ka- biet Nr. 4 für Windenergie zu finden. Hier pitel 3.5). sind derzeit 13 Windenergieanlagen instal- liert.

Das Landesraumordnungsprogramm

(LROP) mit der Neubekanntmachung aus

12 Ausgangslage dem Jahr 2017 weist für die Gemeinde Zuständig für die Flächennutzungsplanung, Rhede (Ems) ein Vorranggebiet Biotopver- folglich FNP (vorbereitende Bauleitpla- bund mit dem Rheder Ems-Altarm, ein Vor- nung) ist die Gemeinde Rhede (Ems). Der ranggebiet Natura 2000 sowie ein Vorrang- derzeitige FNP ist in seiner Fassung am 15. gebiet Biotopverbund Ems aus. Darüber November 1977 genehmigt worden. Die hinaus sind Vorranggebiete für Autobahn bisher 36. Änderung des FNP ist seit dem (A 31) sowie Schifffahrt (Ems) definiert. Im 30. August 2019 rechtskräftig. Somit ent- Westen der Dorfregion liegen des Weiteren spricht die Darstellung des FNP dem der- Vorranggebiete Torferhaltung zeitigen Entwicklungsstand und Entwick- lungsabsichten der Gemeinde Rhede Die Ziele des LROP finden Berücksichti- (Ems). Des Weiteren spielt die Innenent- gung im Regionalen Raumordnungspro- wicklung eine Rolle. gramm. Mit Blick auf die Wohnungsmarktentwick- Im RROP ist die Gemeinde Rhede (Ems) lung wird deutlich, dass auch die Dorfregion als Standort zur Sicherung und Entwicklung Rhede (Ems) vor den Herausforderungen von Arbeitsstätten und als Standort für die des demografischen Wandels steht. Im Sicherung und Entwicklung von Wohnstät- Wohnraumversorgungskonzept der be- ten ausgewiesen. Außerdem ist der nachbarten Stadt Papenburg wird deutlich, Hauptort Rhede (Ems) als Standort mit der dass Rhede (Ems) mehr Abwanderungen besonderen Entwicklungsaufgabe Erho- als Zuwanderungen hat (vgl. GEWOS, lung vorgesehen. Die Gemeinde Rhede 2017). Daraus können neue Aufgaben für (Ems), als Grundzentrum klassifiziert, muss die aktuelle Entwicklung des Wohnungs- zentralörtliche Funktionen für den allgemei- marktes und dementsprechend für die kom- nen und täglichen Bedarf aufweisen (vgl. munale Ortsplanung sowie Wohnungspoli- RROP Landkreis Emsland 2010). tik formuliert werden. Die Gemeinde Rhede (Ems) und somit auch die Ortschaften der Dorfregion waren in der Förderperiode 2007 bis 2014 Teil der LEADER-Region „W.E.R.O.-Deutschland“. Dieser regionale Zusammenschluss der Städte, Gemeinden bzw. Samtgemeinden Bingum, Bunde, Jemgum, Weener, Papen- burg, Dörpen, Haren und Lathen hat im Jahr 2014 eine Fortschreibung des Regio- nalen Entwicklungskonzeptes (REK) vor- genommen. Für den Förderzeitraum 2014- 2020 wurde die Region jedoch nicht als LEADER-Region anerkannt. Dennoch bie- tet das REK Ansätze und Ideen zur Weiter- entwicklung der Dorfregion. Im Jahr 2017 haben die emsländischen Kommunen der W.E.R.O.-Region sich erfolgreich als nörd- liches Emstal im niedersächsichen Modell- vorhaben „Ländlicher Veränderungspro- zess“ beworben, der auf die Etablierung als erfolgreiche Willkommensregion abzielt und Aspekte des REK aufgreift.

13 Ausgangslage

3.2 Bevölkerungsstruktur und demo- grafische Entwicklung Die Bevölkerungsentwicklung (2009-2019) innerhalb der Gesamtgemeinde Rhede (Ems) weist eine stabile Bevölkerungsent- In der Dorfregion Rhede (Ems) leben 4.595 wicklung auf. In den letzten zehn Jahren Einwohner*innen (Stand: 01.01.2020). Von sind 31 Personen dazugekommen Im diesen sind 2.384 männlich und 2.211 Hauptort Rhede (Ems) ist sogar ein Wachs- 1 weiblich . Bei einer Fläche von insgesamt tum von 5 % zu verzeichnen. In den drei 74,99 km² entspricht das einer Einwohner- Ortsteilen Borsum, Brual und Neurhede ist 2 dichte von 61,27 Einwohnern pro km . Der ebenfalls eine stabile Bevölkerungsent- Ausländeranteil bei den männlichen Ein- wicklung zu erkennen. wohnern beträgt 386 und bei den weibli- chen 241. Der Hauptort Rhede (Ems) hat Im Landkreis Emsland ist grundsätzlich ein mit Abstand die meisten Einwohner*innen. Anstieg der absoluten Bevölkerungszahlen Darauf folgen Brual, Neurhede und Bor- zu erkennen, jedoch sinken dabei auch die sum. Zahlen der Neugeborenen, während die Zahlen der 60- bis 65-Jährigen sowie die der 65- bis 70-Jährigen steigen (vgl. LSN- Bei der Betrachtung der Altersstruktur der Online, 2019). Gemeinde Rhede (Ems) wird deutlich, dass auch hier der demografische Wandel aktu- ell erkennbar und mit einer immer älter wer- 3.3 Versorgung, Infra- und Sied- denden Bevölkerung zu rechnen ist. Die lungsstruktur Bevölkerungszahlen aus 2019 sind bei den

über 66-Jährigen deutlich höher als die der 0-18-Jährigen. In den folgenden Abbildun- Ver- und Entsorgung gen wird die Altersstruktur der einzelnen Die Versorgung der Dorfregion mit Strom- Orte der Dorfregion Rhede (Ems) darge- und Gasenergie sowie mit Wasser und der stellt. Bei allen vier Orten ist eine vergleich- Telekommunikation ist flächendeckend bare Struktur erkennbar. vorhanden. Die Energieversorgung ist über

Einwohner*innen nach Ortsteilen (Stand 01.01.2020) 3500 3000 2500 2000 1500 1000 500 0 Rhede Borsum Brual Neurhede

gesamt männlich weiblich

Abbildung 2: Einwohner*innen nach Ortsteilen (Quelle: eigene Darstellung nach Gemeinde Rhede, 2020).

1 Die statistischen Grundlagen weisen keine An- gaben Personen des Geschlechts „divers“ aus.

14 Ausgangslage

Abbildung 3: Altersstrukturen in der Dorfregion Rhede (Ems) (Quelle: Eigene Darstellung nach LSN online, 2019). ein örtliches Netz geregelt. Außerdem ist die Dorfregion hinsichtlich regenerativer Einrichtungen der Daseinsvorsorge, so- Energien gut aufgestellt, denn zwei Wind- ziokulturelle Infrastruktur parks versorgen die Region mit erneuerba- rer Energie. Des Weiteren werden Photo- Das Bürgerbüro sowie die Verwaltung der voltaikanlagen sowohl von Privatpersonen Dorfregion befinden sich im Rathaus im als auch landwirtschaftlichen Betrieben zur Hauptort Rhede (Ems). Die Grundversor- Stromerzeugung sowie Solaranlagen bzw. gung mit Gütern des täglichen Bedarfs ist Wärmepumpen zur Wasseraufbereitung innerhalb der Ortschaften der Dorfregion auf geeigneten Dachflächen betrieben. unterschiedlich verteilt. Insgesamt befinden sich 25 Betriebe des Ladeneinzelhandels Die Wasserversorgung erfolgt über den und des Ladenhandwerks innerhalb der Wasserverband Hümmling mit Hauptsitz in Gemeinde, diese sind vor allem in der Orts- Werlte. Über die gemeindeeigene Kläran- lage Rhede (Ems) angesiedelt. Einzelne lage wird die Abwasserentsorgung gewähr- Höfe bieten saisonale Produkte im Direkt- leistet. Der Wasserverband Hümmling verkauf an. rechnet für die Gemeinde Rhede (Ems) die Abwasserkosten mit den Bürger*innen ab. Die Trinkwassergewinnung erfolgt eben- In Bezug auf die medizinische Versorgung falls über den Wasserverband Hümmling. befinden sich zwei Praxen von Allgemein- Für die Müllentsorgung ist der Abfallwirt- medizinern sowie eine Zahnarztpraxis, eine schaftsbetrieb des Landkreises Emsland Kleintier- und eine Tierarztpraxis in der verantwortlich. Dorfregion. Ergänzt werden diese durch eine Apotheke, eine Ergotherapie- sowie

eine Massagepraxis. Pflegeeinrichtungen

15 Ausgangslage

Tabelle 1: Einrichtungen der Daseinsvorsorge in der Dorfregion Rhede (Ems) (Quelle: Gemeinde Rhede (Ems), 2020). für die ältere Bevölkerung sind ebenfalls vorhanden, diese bieten sowohl eine Ta- Breitbandversorgung ges- als auch eine Langzeitpflege an. Die Internet-Breitbandversorgung im Land- Die Dorfregion ist mit ihren dazugehörigen kreis Emsland bedarf vielerorts eines Aus- Ortschaften durch zahlreiche Vereine ge- baus, vor allem in den ländlichen Regionen. prägt. Das Vereinsleben ist hier essenziel Der Breitbandausbau innerhalb der Dorfre- wichtig für die Dorfgemeinschaft, denn die gion wird seitens der Gemeinde Rhede Identifikation mit den Orten erfolgt weitest- (Ems) in Zusammenarbeit mit dem Land- gehend über die Vereine. kreis Emsland weiter ausgebaut. Derzeit Die Tabelle 1 gibt einen Überblick über Ein- haben 95 % der Bürger*innen einen Breit- richtungen der Daseinsvorsorge, Bildungs- bandanschluss ab 30 Mbit/s, 5 % der Bür- und Betreuungseinrichtungen sowie sozio- ger*innen haben weniger als 30 Mbit/s oder kulturelle Infrastrukturen der Dorfregion. kein DSL. Besonders in den Randberei- Die Dorfregion verfügt zwar im Hauptort chen und außerhalb des Hauptortes Rhede Rhede (Ems) über eine solide Ausstattung (Ems) ist die Breitbandversorgung unzu- an Einrichtungen der Daseinsgrundversor- reichend, stellenweise liegt diese unter 16 gung sowie soziokulturellen Infrastruktu- Mbit/s. Der Ortskern ist stellenweise mit ren, jedoch mangelt es in den drei anderen 400 Mbit/s bis 1.000 Mbit/s versorgt (vgl. Orten der Dorfregion an diesen. Breitbandkompetenzzentrum Niedersach- sen, 2019). Im Hauptort Rhede (Ems) liegt die Ludge- rus-Schule, die für die Dorfregion die Grund- und Oberschule bietet. Darüber hin- Verkehrsinfrastruktur aus gibt es in der Gemeinde Rhede (Ems) zwei Einrichtungen zur Kinderbetreuung Die Dorfregion Rhede (Ems) ist gut an das mit dem Kindergarten St. Nikolaus sowie Straßennetz angebunden. Es besteht eine dem Kindergarten Westeresch. direkte Anbindung an die Bundesautobahn A 31 vom Hauptort Rhede (Ems). Mit den

16 Ausgangslage

Landesstraßen L 52, L 31, L 50 sowie den chenkataster erarbeitet, welches konse- Kreisstraßen K 142, K 102, K 155 und K quent weitergeführt und regelmäßig aktua- 166 ist die Dorfregion für den Individualver- lisiert wird. Der Rat wird über die Inhalte kehr gut ausgebaut. Der nächstgelegene des Leerstands- und Baulückenkatasters Bahnhof liegt in dem vom Hauptort Rhede fortlaufend informiert. Aus diesem Kataster (Ems) fünf Kilometer entfernten Aschen- heraus hat die Gemeinde ein Baulückenka- dorf. Somit ist zwar kein direkter Anschluss taster nach § 200 Abs. 3 BauGB erarbeitet an die Bahn in der Dorfregion vorhanden, und auf der Homepage veröffentlicht. Der- jedoch ist dieser in erreichbarer Nähe. zeit sind circa 70 Baulücken aufgeführt. Durch die Nutzung von Baulücken kann Das ÖPNV-Angebot bezieht sich vor allem eine Baulandentwicklung im Bestand reali- auf die Schülerbeförderung. Die Schulbus- siert werden. linien stehen allen Bürger*innen zur Verfü- gung. Zu nennen sind hier die Linie 611 - 965 (Neudersum - Dersum - Heede - Neu- rhede - Brual - Aschendorf - Papenburg) als überregionale Verbindung sowie die Linie 611 - 966 (Neurhede - Borsum - Rhede - Brual-Siedlung - Brual) auf lokaler Ebene für die Gemeinde Rhede (Ems).

Siedlungsstruktur und Baugebiete In den Ortschaften Rhede (Ems), Neurhede und Brual wird derzeit jeweils ein Baugebiet vermarktet. Das Baugebiet „Nördlich Spiek- weg“ in Rhede (Ems) hat aktuell fünf freie Grundstücke (siehe Abb. 4). Zwei freie, sechs verkaufte sowie vier reservierte Grundstücke weist das Baugebiet „Näthe- berg“ in Neurhede auf (siehe Abb. 5). In Brual ist das Baugebiet „Sandpoh“ vollstän- dig veräußert. Aktuell liegt das Baugebiet „Nördlich Pollerstraße“ vor (vgl. Abb. 6). Die Wohngebiete werden in der Dorfregion je nach Bedarf ausgewiesen. In jedem Ort stehen Bauplätze zur Verfügung. Hinzu kommt die Familienförderkomponente, die für jedes kindergeldberechtigte Kind einen Nachlass von 1.000 € auf den Kaufpreis gibt, insofern das Kind beim Abschluss des Kaufvertrags oder innerhalb der drei Jahre nach Vertragsabschluss im Haushalt des Grundstückkäufers lebt. Innerhalb des Ge- werbegebietes sind noch drei freie Plätze vorhanden. Die Gemeinde Rhede (Ems) hat ein Grund- konzept für ein Leerstands- und Freiflä-

17 Ausgangslage

Ortsteil Rhede: Ortsteil Brual: Baugebiet "Nördlich Spiekweg" Baugebiet "Nördlich Pollertstraße“

Abbildung 4: Auslastung Baugebiet "Nördlich Spiek- weg" (Quelle: Gemeinde Rhede (Ems)). ▪ 5 Grundstücke frei ▪ Alle weiteren Grundstücke reser- viert Abbildung 6: Auslastung Baugebiet "Nördlich Pol- lertstraße" (Quelle: Gemeinde Rhede (Ems)).

▪ Das Baugebiet „Nördlich Poller- Ortsteil Neurhede: straße“ ist ein privates Gelände, so- Baugebiet "Nätheberg" 1. Bauabschnitt dass aktuell keine Aussagen zur Belegung getroffen werden können. Die Gemeinde Rhede (Ems) führt ein Leer- stands- und Freiflächenkataster. Mit Datum vom 10. Juni 2016 liegen in allen vier Orts- teil 42 Brachflächen vor, die für Wohnbe- bauung nutzbar wären. Diese lassen sich zum Teil in mehrere Baugrundstücke teilen, liegen allerdings vornehmlich in privatem Eigentum. Darüber hinaus bestehen im gewerblichen Bereich 12 Leerstände in den vier Ortstei- len vor (Stand Juni 2016). Im privaten Ge- Abbildung 5: Auslastung Baugebiet "Nätheberg" bäudebestand gibt es rund 150 Leerstände (Quelle: Gemeinde Rhede (Ems)). (Stand Juni 2016). ▪ 2 Grundstücke frei Detaillierte Angaben bzw. kartographische ▪ 4 Grundstücke reserviert Angaben können aus Datenschutzgründen nicht gegeben werden. ▪ 6 Grundstücke verkauft

18 Ausgangslage

3.4 Wirtschaft und Arbeitsmarkt samt befinden sich etwa 50 landwirtschaft- liche Betriebe im Haupterwerb. Im Bereich Der Wirtschaftsstandort Rhede (Ems) ver- des produzierenden Gewerbes gibt es in zeichnet insgesamt 1.533 sozialversiche- der Gemeinde Rhede (Ems) rund 13 Be- rungspflichtig Beschäftigte (Stichtag: triebe, im Handel, Handwerk und Gewerbe 30.06.2018), die in unterschiedlichen Wirt- sind es etwa 55 Unternehmen. Der Dienst- schaftssektoren aktiv sind (vgl. Abb. 8). leistungssektor mit Tourismus, Gastrono- Den größten Wirtschaftsbereich bildet das mie und Beherbergung weist etwa 39 Be- produzierende Gewerbe, bei dem 69 % der triebe aus. Als besonders prägende Unter- sozialversicherungspflichtig Beschäftigten nehmen in der Dorfregion können das Bau- (SVB) angestellt sind. Dies ist im Vergleich unternehmen und Planungsbüro Günter zum Landkreis Emsland mit insgesamt 53 Terfehr Bautechniker GmbH & Co. KG in % SVB im produzierenden Gewerbe über- Rhede (Ems) und die Hans Wittrock Land- durchschnittlich. Deutlich kleiner, aber den- technik GmbH in Brual benannt werden. noch als zweitgrößter Wirtschaftsbereich Prägende Landwirtschaftsbetriebe finden ist Handel, Gastgewerbe, Verkehr mit 15 % sich in Borsum mit der Familie Schulte-Loh- aufgeführt, was im Gegensatz zum Land- möller und in Rhede (Ems) mit der Familie kreis relativ wenig ist, da im gesamten Specker-Dünhoft. Landkreis Emsland 34,5 % SVB in diesem Ein weiterer wichtiger Wirtschaftsindikator Wirtschaftsbereich arbeiten. In dem Be- ist das Pendlersaldo, welches sich aus der reich Dienstleistungen sind die Zahlen in Differenz der SVB am Arbeitsort im Ver- Rhede (Ems) deckungsgleich mit denen gleich zu denen am Wohnort ergibt. In der des Landkreises, bei beiden sind es circa Dorfregion pendeln mehr Personen in die 10 %. Die wenigsten SVB sind im Wirt- Region ein als aus. Von den 1.533 SVB schaftsbereich Land- und Forstwirtschaft pendeln 1.205 Arbeitnehmer*innen zum Ar- vorzufinden. In Rhede (Ems) liegt der Anteil beiten in die Region und 1.169 zu Arbeits- der SVB im primären Sektor mit 6 % über zwecken aus der Region. Somit ergibt sich dem Durchschnitt des Landkreis Emsland ein positiver Pendlersaldo von 36 (vgl. LSN mit nur 2,6 % (LSN-Online 2020). Insge- Online, 2020).

Beschäftigte nach Wirtschaftsbereichen in %

10 6

15 Land- und Forstwirtschaft Produzierendes Gewerbe

Handel, Gastgewerbe, Verkehr

Dienstleistungen

69

Abbildung 7: Beschäftigte nach Wirtschaftsbereichen in % (Quelle: Eigene Darstellung nach LSN Online, 2020).

19 Ausgangslage

Zu diesem Schutzgebiet gehören auch das 545 Hektar große Landschaftsschutzgebiet Borsum-Heede-Schukenbrock und das 357 Hektar große Landschaftsschutzgebiet Rhede-Flaar. Das Emstal soll die Vielfalt, Eigenart sowie das Landschaftsbild erhal- ten und eine Erholungsfunktion bieten. Na- tura 2000 Emsauen von Salzbergen bis Pa- penburg ist ein weiteres Schutzgebiet, zu dem Teile der Dorfregion gehören. Das Schutzgebiet weist eine Gesamtgröße von 6.946 Hektar auf. Es umfasst mit der Ems einen ökologisch durchgängigen Flusslauf, Abbildung 8: Arbeitslosenquote (Quelle: Landkreis Ems- welcher eine gut entwickelte Wasservege- land 2020). tation und teilweise naturnahe Ufer auf- Der Arbeitslosenanteil in der Gemeinde zeigt. Das Gebiet ist ein wichtiger Lebens- Rhede (Ems) beträgt 2,3 %, das entspricht raum für bedrohte Brut- und Rastvögel (vgl. 41 arbeitslos gemeldeten Einwohner*innen NLWKN o.J.). (Stand September 2019). Betrachtet man Des Weiteren sind zwei Naturschutzge- die Arbeitslosenquote des Landkreises biete in der Dorfregion vorzufinden und Emsland so fällt auch hier auf, dass die Ar- zwar die Emsauen zwischen Herbrum und beitslosenquote in den letzten Jahren ge- Vellage und der Brualer Hammrich. Letzte- sunken ist (vgl. LSN Online, 2020). Die Ab- res ist Teil des EU-Vogelschutzgebietes bildung 7 zeigt die Veränderungen der Ar- V16 und somit ebenfalls Bestandteil des beitslosenquote ab September 2018 bis Schutzgebietes Natura 2000. Das Natur- September 2019 zum einen für die Ge- schutzgebiet Emsauen zwischen Herbrum meinde Rhede (Ems) und zum anderen für und Vellage ist ebenfalls dem EU-Vogel- den Landkreis Emsland. Bei beiden Kurven schutzgebiet V16 zugehörig, zusätzlich ist ein Rückgang der Arbeitslosenquote zu zählt es zum FFH-Gebiet 013 „Ems“, erkennen. wodurch die Emsaue Teil des gemein- schaftsweiten ökologischen Netzwerkes Natura 2000 ist (vgl. NLWKN o.J.). Das Na- 3.5 Umwelt, Natur und Klimaschutz turdenkmal Borsumer Spiek befindet sich ebenfalls in der Dorfregion Rhede (Ems). Innerhalb der Dorfregion befinden sich ver- Die Stadt Papenburg sowie die Gemeinden schiedene Natur- und Landschaftsschutz- Dörpen und Rhede (Ems) haben ein ge- gebiete sowie Biotope, die im Folgenden meinsames Klimaschutzkonzept aufge- überblicksartig ohne Anspruch auf Voll- stellt. Zur Umsetzung der definierten Ziele ständigkeit beschrieben werden. Insge- wurde ein gemeinsames Klimaschutzma- samt sind fünf Landschaftsschutzgebiete in nagement installiert, das durch die Kommu- der Dorfregion Rhede (Ems) ausgewiesen. nalrichtlinie Klimaschutz gefördert wird. Die Das Landschaftsschutzgebiet Tunxdorf- erste Förderperiode läuft noch bis Mai Nenndorf-Rhede/Brook ist circa 618 Hektar 2020, anschließend soll ein weiteres Klima- groß und gehört zum EU-Vogelschutzge- schutzmanagement ausgeschrieben wer- biet V 16 Emstal, welches sich entlang der den. Ein Energiebericht für das Rathaus Ems von Lathen bis nach Papenburg er- wurde mittels eines externen Büros ausge- streckt. Darüber hinaus zählt es zum euro- arbeitet. Bei allen Baumaßnahmen (öffent- paweiten Schutzgebietsnetz Natura 2000.

20 Ausgangslage liche Gebäude und Straßen) werden Kom- ab 2020 geplant. Die Strecken sind außer- pensationsanpflanzungen zwecks Aus- dem mit Schutzhütten für die Radfahrer gleich hergerichtet. ausgestattet. Die Wanderinfrastruktur wurde mit der Route Rund um den Flaarsee weiter aus- 3.6 Tourismus und Kultur gebaut. Hierbei handelt es sich um einen Der Tourismus innerhalb der Dorfregion 7,1 Kilometer langen leicht zu bezwingen- Rhede (Ems) hat seine Hauptsaison von den Wanderweg, der unter anderem den Mai bis Oktober. Die durchschnittliche Auf- Flaarsee, Wälder und sanfte Hügel mitein- enthaltsdauer beträgt innerhalb dieser Zeit bindet. Außerdem bietet die Vogelbe- drei bis vier Tage (LSN online, 2020). Mo- obachtungsstation am Flaarsee Vogellieb- mentan sind neun Gastgeber in der Region habern einen Blick auf zahlreiche heimi- ansässig. Die Tabelle 2 gibt eine Übersicht sche sowie Gast-Vogelarten. über das vorhandene Übernachtungsange- Insgesamt bietet die Dorfregion Rhede bot sowie die Anzahl an Betten und Über- (Ems) ein attraktives Umfeld. So verfügt sie nachtungen (Stand 2018).

Tabelle 2: Übersicht Beherbergungsstruktur Dorfregion Rhede (Ems) (Quelle: LSN online, 2019). Die Gemeinde Rhede (Ems) liegt im nördli- über vier ausgewiesene Badeseen. Dazu chen Emsland und bietet damit gute Vo- zählen der Spieksee im Ort Rhede, der Ba- raussetzungen für Radtouren. Die Radwe- desee Neurhede, der Badesee an der Bor- geinfrastruktur reicht hier von örtlichen sumer Straße (Sudfelde) sowie der Bade- (Rhede – Dörpen) bis zu regionalen Rad- see in Brual. wanderrouten (Emsland-Route, United Kulturelle Highlights bieten unter anderem Countries Tour, Ems-Radweg, Rad-Route die jährlichen Schützenfeste und der Weih- Dortmund-Ems-Kanal). Viele der Radrou- nachtsmarkt, welcher jährlich am ersten ten führen über die Landesgrenze und er- Advent stattfindet. Außerdem ist der Rhe- möglichen es, die Nachbarn in den Nieder- der Markt, der jährlich am dritten Wochen- landen kennenzulernen. Um den Komfort ende im September veranstaltet wird, ein für länderübergreifende Touren zu erhö- kulturelles Highlight in der Region und weit hen, ist eine Einführung des Knotenpunkt- darüber hinaus. Die säkularisierte spätgoti- systems aus den Niederlanden im Emsland sche Alte Rheder Kirche ist ein baukulturel-

21 Ausgangslage les Highlight und seit 1991 die „Gedächtnis- Anteil der Gebäude in öffentlicher Hand be- kirche" des Landkreises Emsland für die findet. Aus Datenschutzgründen werden im „Opfer der Weltkriege und der nationalsozi- Dorfentwicklungsplan jedoch keine priva- alistischen Gewaltherrschaft". In der Alten ten Maßnahmen aufgeführt, sondern ledig- Rheder Kirche finden neben Ausstellungen lich Gestaltungshinweise bezüglich der und Gedenkveranstaltungen unter ande- Durchführung privater Dorfentwicklungs- rem Orgel- und Chor-Konzerte an der itali- maßnahmen gegeben, die als Leitfaden enischen Orgel aus dem 18. Jahrhundert dienen sollen. In der Vergangenheit sind an statt. Zusätzlich werden Chor-Konzerte vielen Gebäuden Erneuerungs- oder Er- auch in der St. Nikolaus-Pfarrkirche aufge- gänzungsmaßnahmen durchgeführt wor- führt. den, wie beispielsweise die Neueinde- ckung von Dächern und Fassadenerneue- Das Landwirtschaftsmuseum im Hauptort rungen oder der Austausch von Fenstern Rhede (Ems) bietet Interessierten die Mög- und Türen, ohne gestalterische Ortsbildbe- lichkeit, sich über technische Veränderun- lange zu berücksichtigen. Die Materialwahl gen in der Landwirtschaft zu informieren. basierte dabei häufig auf den Gesichts- Es ist ein beliebtes Ausflugsziel für Grup- punkten leichter Pflege und geringer Kos- pen, Vereine und Schulklassen. Der Heller- ten. Die Verträglichkeit mit den typischen Bernd-Platz dient als Marktplatz und zählt Merkmalen der alten und älteren Häuser ebenfalls zu den kulturellen Highlights der wurde jedoch oft vernachlässigt. Die Dorf- Dorfregion. entwicklung bietet hier eine wichtige Chance zum (Nach-)Justieren. 3.7 Baulich-gestalterischer Hand- Wie man zeitlos baut, lässt sich sehr gut an lungsrahmen ursprünglicher Bausubstanz und den alten Gulfhäusern in der Dorfregion verdeutli- Das bauliche Gestaltungskonzept ergibt chen, die oftmals unter dem sparsamen sich aus ortstypischen Gestaltungselemen- Einsatz bewährter und örtlich verfügbarer ten der örtlichen bzw. landschaftstypischen Materialien realisiert wurden. Dieses Prin- Gebäude und ist ein wichtiger Bestandteil zip war kostengünstig und der begrenzten der Dorfentwicklungsplanung. lokalen Verfügbarkeit von Waren geschul- Aus diesem Grunde hängt der Erfolg einer det. Wo Bauteile ausgewechselt werden Dorfentwicklungsregion ganz zentral davon mussten, konnte sich das Neue am Alten ab, inwieweit künftig die ortstypischen Ge- orientieren und sich somit nahtlos in den staltungselemente bei Sanierungs- und Bestand einfügen. Neubaumaßnahmen von den Privatperso- Die ursprünglichen Gebäudetypen in der nen oder auch öffentlichen Maßnahmen Dorfregion Rhede (Ems) sind durch nach- berücksichtigt werden. folgend aufgeführte Formen, Materialien Der Gemeinde Rhede (Ems) ist es möglich, und Gebäudedetails geprägt. Diese wer- bei öffentlichen Gebäuden Maßnahmen den für zukünftige Baumaßnahmen als Ge- durchzuführen und auch die Gestaltung der staltungshinweise empfohlen und dienen öffentlichen Freiräume zu verbessern. Bei dem Amt für regionale Landesentwicklung der Gestaltung der Vorgärten, einschließ- bei der Genehmigung und Förderung priva- lich Einfriedungen und der sonstigen priva- ter Dorfentwicklungsmaßnahmen als ten Grünflächen ist jedoch die Mitarbeit al- Grundlage. ler Dorfbewohnerinnen und -bewohner ge- fragt. In noch größerem Maße sind die Pri- vatpersonen bei der Gebäudegestaltung gefordert, weil sich nur ein sehr geringer

22 Ausgangslage

I) Gebäudeformen: II) Dächer: • ein- oder selten zweigeschossige Ge- • Sattel-, Walm- und Krüppelwalmdä- bäude cher • große ununterbrochene Dachflächen bei landwirtschaftlichen Gebäuden • Dacheindeckung in der Regel mit na- • langgestreckte Baukörper bei Gulfhäu- turroten Tondachziegen mit nichtglän- sern, mit Versatz zwischen Wohn- und zender Oberfläche, ausnahmsweise Wirtschaftsteil anthrazit • Verhältnis Wand zu Dachfläche bei landwirtschaftlichen Gebäuden: ca. 1:2

• Bei landwirtschaftlichen Gebäuden ist der Giebel des Wirtschaftsteiles asym- metrisch (Gulfhaus) aufgebaut. • Anbauten in der Regel untergeordnet

Abbildung 9: Beispiele für Gulfhäuser bzw. für Ge- Abbildung 10: Beispiel für ein Satteldach (Kirch- bäudeformen (Sudende) und (Borsum Dorfstraße) straße) und für ein Walmdach (Schulstraße) (Quelle: Büro für Landschaftsplanung, 2020). (Quelle: Büro für Landschaftsplanung, 2020).

23 Ausgangslage

• Ursprünglich keine Dachaufbauten bei landwirtschaftlichen Gebäuden; wenn, dann nur einen untergeordneten Anteil der Dachfläche einnehmend; Ausfüh- rung bei Dachgauben als Schleppgau- ben (mit senkrechten Seitenwänden) oder als Giebelgauben • Länge der Dachgauben beträgt maxi- mal ein Drittel der Dachlänge bei Wohn- gebäuden • Zwerchgiebel max. ein Drittel der Dach- länge bei Wohngebäuden

Abbildung 11: Beispiele für typische Dachabschlüsse (Dorfstraße) und (Emsstraße) (Quelle: Büro für Landschaftsplanung, 2020).

• kurze Dachüberstände (Traufe und Giebel) • Ortgangziegel über Holzstirnbrett oder Putzgesimse als Dachabschluss an den Giebelseiten • Dachflächenfenster können unterge- ordnet berücksichtigt werden, sind aber harmonisch in die Dachfläche ein- zubauen.

Abbildung 12: Skizzen für Dachaufbauten (Giebel- und Schleppgaube) (Quelle: Büro für Landschaftsplanung, 2020).

24 Ausgangslage

III) Gebäudefassaden: Fenster: Mauerwerk: • Fenster in den Gebäuden möglichst • Rotbuntes, nicht künstlich strukturier- symmetrisch / gleichmäßig angeordnet tes (genarbtes), nicht besandetes, ge- branntes Klinkermauerwerk mit heller Fuge, zum Teil mit Ziegelornamenten (häufig dunkel verfugt) • Putzelemente in der Fassadengestal- tung

Abbildung 14: Beispiel für gleichmäßige Fensteraufteilung (Hauptstraße) (Quelle: Büro für Landschaftsplanung, 2020).

• Stehende Fensterformate in Wohnge- bäuden mit senkrechter und horizonta-

ler Unterteilung (Material: Holz, Farbe: weiß) • Teilweise Zierputzgesimse bzw. Sand- steinumrandungen

Abbildung 13: Beispiele für typische Gebäudefassa- den mit Klinkermauerwerk und Verzierungen (Bor- sum Dorfstraße) und (Kirchstraße) (Quelle: Büro für Landschaftsplanung, 2020).

25 Ausgangslage

• Rechteckige Fenster oder Fenster mit Bögen in Stallgebäuden mit Untertei- lungen (Material: Holz, Beton oder Gusseisen in Ausnahmefällen Kunst- stoff; Farbe: weiß)

Türen: • Hölzerne Hauseingangstüren mit Un- terteilungen (teilweise mit Lichtaus- schnitten), häufig mit darüber angeord- netem Lichtband (Oberlicht) • Haustüren in der Regel ein-/ zweiflüge- lig (Farbe der Türen: verschiedenartig: ein- bis mehrfarbig)

Abbildung 16: Ortstypische Fenster (Emsstraße) und (Sudende) (Quelle: Büro für Landschaftsplanung, 2020).

Abbildung 15: Typische Stallfensterformen und –aufteilungen (Quelle: Büro für Landschaftsplanung, 2020).

26 Ausgangslage

Abbildung 17: Beispiele für klassische Hausein- Abbildung 18: Zwei Beispiele für Stalltore jeweils an gangstüren (Dorfstraße) und (Emsstraße) der Borsum Dorfstraße und der Dorfstraße (Quelle: Büro für Landschaftsplanung, 2020). (Quelle: Büro für Landschaftsplanung, 2020).

• Hölzerne Stalltore mit vorwiegend grü- IV) Hofraum: nem Anstrich, teilweise mit weiß abge- setzten Lichtausschnitten • Tore mit einem Bogen als oberen Ab- Pflastermaterial: schluss oder mit einem weißen Holz- • Pflasterungen nur im Bereich der Tü- balken ren und Tore bis an die Hauswände verlegt • Nur Bereiche, die auch tatsächlich häufig befahren oder betreten werden, sind befestigt • Klinker, Betongestaltungssteine, Natur- stein und wasserundurchlässige Mate- rialien (im Rahmen der Dorfentwick-

27 Ausgangslage

lung können für großflächige Hofpflas- terungen aus Kostengründen auch Be- tonsteine gefördert werden) Einfriedungen: • Geschnittene oder freiwachsende He- cken (potentiell natürliche oder dorfty- pische Gehölze) • Backsteinmauern mit Abdeckung aus Klinkern bzw. Beton

Abbildung 19: Beispiele für typische Hofraumeinfas- sungen (dorftypische Hecke - Brahe) und (Klinker- mauer - Dorfstraße) (Quelle: Büro für Landschaftsplanung, 2020).

28 Stärken- und Schwächen-Analyse

4 Stärken- und Schwä- Im Folgenden werden die herausgearbeite- ten Stärken und Schwächen den Hand- chen-Analyse lungsfeldern entsprechend zugeordnet zu- sammenfassend dargestellt. Bei der Stärken- und Schwächen-Analyse handelt es sich um die Basis der Entwick- lungsstrategie für die Dorfregion Rhede 4.1 Freizeit- und Gemeinschaftsinf- (Ems). Innerhalb eines Impulsworkshops, rastrukturen welcher auf regionaler Ebene stattfand, wurden die Einwohner*innen beteiligt. Im Als klare Stärke werden in diesem Hand- Zuge dieser Veranstaltung wurden sie dazu lungsfeld der Spieksee sowie andere Na- aufgefordert die Stärken und Herausforde- turbadeseen gesehen. Die Badeseen bie- rungen ihrer Region herauszuarbeiten. Als ten in den Sommermonaten Erholung und Grundlage hierfür diente eine Be- sind zu dieser Zeit ein generationenüber- standsanalyse, bei der soziokulturelle, wirt- greifender Treffpunkt. Jedoch gilt dies nicht schaftliche, infrastrukturelle, ökologische in den anderen Jahreszeiten. Daher wird sowie baukulturelle Aspekte einbezogen die Notwendigkeit von Bademöglichkeiten wurden. Diese sind dem Antrag zur Auf- außerhalb der Badeseen gesehen, um nahme in die Dorfentwicklung entnommen auch Sportschwimmern die Möglichkeit zu worden und konnten von den lokalen Akt- geben, außerhalb der Sommermonate zu euren diskutiert und ergänzt werden. Die trainieren und Reha-Sport- Maßnahmen im Stärken- und Schwächen-Analyse ist daher Wasser anbieten zu können. keine objektive wissenschaftlich fundierte Ein kulturelles Highlight stellt das Landwirt- Untersuchung, sondern das Ergebnis eines schaftsmuseum dar, das nicht nur den Ein- Bürgerbeteiligungsprozesses auf lokaler wohnern*innen der Dorfregion einen Ein- Ebene, basierend auf dem Wissen der Ein- blick in die historische Entwicklung der wohner*innen. Landwirtschaft bietet. Es birgt ebenso wie Die Stärken- und Schwächen-Analyse be- die Naturbadeseen touristisch nutzbares trachtet die gesamte Dorfregion Rhede Potenzial. (Ems). Dabei werden die soziokulturellen, Die Dorfregion Rhede (Ems) weist einen wirtschaftlichen, infrastrukturellen, ökologi- Mangel an nicht vereinsgebundenen Frei- schen und baukulturellen Aspekte, sowie zeitaktivitäten auf. Vor allem spiegelt sich die Aussagen zur Ausgangslage und die diese Schwäche in der Ausgestaltung der Diskussionsergebnisse des Impuls- Freizeitangebote für Kinder und Jugendli- workshops und der örtlichen Arbeitskreise che wider. Mit dem Jugendtreff in Rhede berücksichtigt. Gegliedert ist die Stärken- (Ems) und den verschiedenen (Land-)Ju- und Schwächen-Analyse in die Handlungs- gendräumen in den Ortsteilen kann die jün- felder gere Generation auf verschiedene Infra- • „Freizeit- und Gemeinschaftsinfra- strukturen und Angebote zurückgreifen. Al- strukturen“ lerdings wird zunehmend deutlich, dass es diesen an Vielfalt mangelt. Hinzu kommen • „Dorfinfrastrukturen und Dorfge- nicht vereinsgebundene Treffpunkte spezi- meinschaft“ ell für Jugendliche. Gerade die aktuelle Si- • „Klima- und Naturschutz“ tuation des Jugendtreffs in Rhede (Ems) im • „Mobilität und Verkehrsinfrastruk- Keller des Pfarrheims entspricht nicht den tur“ gewünschten Nutzungsbedingungen. • „Jugend (-beteiligung)“ • „(Land-) Wirtschaft und Versor- Die Einwohner*innen sehen jedoch auch, gung“. dass Treffpunkte im Allgemeinen für alle

29 Stärken- und Schwächen-Analyse

Generationen innerhalb der Dorfregion Für eine positive Entwicklung der Bevölke- nicht oder nur kaum vorhanden sind. So- rungsstruktur innerhalb der Dorfregion sor- wohl Vereinsmitglieder als auch Nicht-Ver- gen der Zuzug von jungen Familien und die einsmitglieder beklagen diese Tatsache. steigende Geburtenrate. Die gewonnenen Denn eine Gemeinschaftsanlage ist für den Neubürger*innen gilt es besser in das Dorf- Erhalt der Vereinskultur und der Dorfge- leben zu integrieren. Da die Dorfgemein- meinschaft wichtig. Aktuell wird die Mehr- schaft und das bürgerschaftliche Engage- zweckhalle Rhede (Ems) umfassend sa- ment ein Teil der vielfältigen Vereinsarbeit niert, sodass dort zielgruppenspezifische sind, erfolgt auch die Identifikation mit der und multifunktionale Räumlichkeiten ent- Dorfregion häufig über die Vereine. Glei- stehen werden. Mit der Mehrzweckhalle ches gilt für die Integration von Geflüchte- wird ein weiterer wichtiger Baustein in den ten. Beide Bevölkerungsgruppen sollten in Gemeinschaftsinfrastrukturen gelegt, der in die Dorfgemeinschaft und bestehende Tra- den Ortsteilen beispielsweise durch das ditionen miteingebunden werden, damit Gemeindehaus Neurhede oder das sanie- diese in Zukunft weiterhin bestehen blei- rungsbedürftige Dorfgemeinschaftshaus ben. Brual ergänzt wird. Damit allen Orten der Dorfregion zukünftig ein gleichmäßiges Wachstum möglich ist, sollte die Nachfrage nach Wohnbauland in 4.2 Dorfinfrastrukturen und Dorfge- allen Ortsteilen bedient werden. So wird meinschaft zum Beispiel die Verteilung der Bauplätze Von besonderer Bedeutung für die Dorfre- innerhalb der Dorfregion von den Einwoh- gion Rhede (Ems) sind die Traditionen, das ner*innen bemängelt. Diese und auch an- Ehrenamt sowie die Vereinsarbeit. Diese dere Themen führen zu einer Art Konkur- werden vor allem aufrechterhalten, da die renz zwischen den Ortsteilen, welche die Identifikation der Einwohner*innen mit ih- Dorfregion vor die Herausforderung stellt, rem Heimatort sehr groß ist. Die daraus re- sich als eine Einheit zu verstehen. Zwar fin- sultierende Dorfgemeinschaft sorgt dafür, det innerhalb der Orte eine gute Koopera- dass Projekte angepackt und umgesetzt tion und Zusammenarbeit statt, diese muss werden. Darüber hinaus drückt sich das auch zwischen den Orten ausgebaut wer- große bürgerschaftliche Engagement in der den. Organisation von traditionellen Veranstal- Zahlreiche Kooperationen prägen das Le- tungen und Feiern aus, welche von der Be- ben vor Ort – sogar über die Gemeinde- völkerung mitgetragen werden. Das gute grenze hinaus. Unter anderem besteht eine Vereinsleben und die Vereinskultur gera- internationale Kooperation bereits seit ten jedoch aufgrund mangelndem Nach- 1979 mit der niederländischen Gemeinde wuchs, vor allem in den Vorstandspositio- Bellingwedde und seit 2012 mit der polni- nen, ins Wanken. Dieses Problem kann schen Gemeinde Lidzbark Warminski. Ein auch durch die demografische Entwick- gutes Kooperationsbeispiel ist auch das lung in der Dorfregion bedingt sein, denn Zusammenspiel von Gemeinde und trotz einer positiven Bevölkerungsentwick- Schule. Die Zusammenarbeit zwischen bei- lung in dem Hauptort Rhede (Ems) ist in den Institutionen verläuft weitestgehend den drei weiteren Orten tendenziell ein Be- reibungslos, was sich positiv auf die Bil- völkerungsrückgang zu erkennen. Außer- dungs- und Jugendarbeit vor Ort auswirkt. dem erweist es sich als besonders schwie- rig, Jugendliche in Verantwortung zu brin- Aus Sicht der engagierten Einwohner*in- gen und dementsprechend leitende Verein- nen trägt jedoch das Ortsbild nicht zu ei- spositionen zu übernehmen.

30 Stärken- und Schwächen-Analyse nem attraktiven Wohnumfeld bei. Der Ver- von Gütern genutzt. Heute ist er ein ge- lust ortsbildprägender Bausubstanz sowie schütztes Gebiet, das jedoch erhebliches vermehrte Leerstände sorgen nicht nur für Potenzial bietet – wie erste Initiativen mit ei- ein unattraktives Ortsbild, sondern wirken nem Drachenbootrennen gezeigt haben. auch der Innenentwicklung entgegen. Da- Die Einwohner*innen erkennen, dass her hat die Gemeinde ein Leerstands- und Klima- und Naturschutz wichtige Themen entwickelt, welches Freiflächenkataster sind. Sie sehen, dass sie in diesem Hand- fortlaufend aktualisiert wird. Ein weiteres lungsfeld aktiv werden müssen. Das Inte- Thema der Innenentwicklung ist der barrie- grierte Klimaschutzkonzept für die Klima- refreie Zugang zu öffentlichen Gebäuden, schutzregion Papenburg-Dörpen-Rhede welcher laut der Einwohner*innen noch (Ems) 2015 soll sich daher in dem Dorfent- nicht ausreichend an allen Einrichtungen wicklungsverfahren wiederfinden. Das Kli- installiert ist. maschutzmanagement berät Kommunen Den Einwohner*innen ist die Erreichbar- wie Private bei der Realisierung von Maß- keit des Rathauses sehr wichtig. Dieser nahmen und steht damit als Ansprechpart- Aspekt hat bereits Umsetzung gefunden. ner in der Dorfregion zur Verfügung. Von Über eine digitale Plattform, die über die den Einwohner*innen wurden Themen wie Homepage der Gemeinde Rhede (Ems) zu- Nachhaltigkeit, Vermarktung regionaler gänglich ist, ist es möglich, online die Aus- Produkte und Umweltschutz angeführt. So stellung von Urkunden, Bescheinigungen konnte zum Beispiel beobachtet werden, etc. zu beantragen. dass der Energieverbrauch sowohl im öf- fentlichen, als auch im privaten Sektor sehr

hoch ist. Um diesen einzudämmen, sind 4.3 Klima- und Naturschutz Sanierungsmaßnahmen notwendig. Da- Durch die besondere geografische Nähe mit regionale Produkte vermarktet werden zum westlichen Ufer der Ems ist die Dorfre- können, muss die Landwirtschaft vor Ort eingebunden werden. Kleine Maßnahmen gion Rhede (Ems) geprägt von vielfältigen zum Thema Umweltschutz können eben- Biotopen, Landschaftsstrukturen und falls in Zusammenarbeit mit der Landwirt- Schutzgebieten. Diese befinden sich vor allem in den Niederungsbereichen der schaft umgesetzt werden, wenn es um die Anlage von Blühstreifen geht. Ems. Hinzu kommen zahlreiche FFH-Ge- biete. Von besonderer Bedeutung ist der Vogelschutz in der Dorfregion. Doch auch darüber hinaus bieten die unterschiedli- 4.4 Mobilität und Verkehrsinfrastruk- chen Schutzgebiete einer Vielzahl an Lebe- tur wesen einen geschützten Lebensraum. Je- Die Verkehrsinfrastruktur ist mit Blick auf doch bestehen Spannungen zwischen dem die direkte Anbindung an die Autobahn 31 Naturschutz und der Landwirtschaft, insbe- und die geographische Nähe zur niederlän- sondere in Bezug auf die Schutzgebietsan- dischen Grenze sowie nach Papenburg als forderungen im Niederungsbereich der insgesamt gut zu bewerten. Mängel zeigen Ems. Hier mangelt es an gegenseitiger sich erst bei der Betrachtung des öffentli- Rücksichtnahme, Aufklärung sowie Inan- chen Personennahverkehrs, der in erster spruchnahme von Fördermöglichkeiten. Linie zur Schülerbeförderung ausgebaut Ein prägendes Element in der Dorfregion ist. Von den Einwohner*innen wird dies als Rhede (Ems) ist der Emsaltarm im zentrale Herausforderung gesehen. Abge- Hauptort. Dieser wurde in der Vergangen- sehen von den Schulbuslinien sind lokale heit für die Schifffahrt und den Transport Verbindungen innerhalb der Gemeinde

31 Stärken- und Schwächen-Analyse

Rhede (Ems) und überregionale Verbin- Kinder- und Jugendarbeit vom Kindergar- dungen über Neurhede, Brual, Aschendorf ten bis zur Schule, in Vereinen und kirchli- bis nach Papenburg vorhanden. Diese Ver- chen Gruppen unter einem Dach gefördert bindungen sind jedoch nicht bedarfsge- sowie begleitet werden. Träger des Projek- recht ausgebaut. tes ist der Förderverein der Ludgerus- schule. Gefördert wird das Projekt mit Mit- An das Schienennetz ist die Dorfregion teln des Bistums Osnabrück und der Ge- ebenfalls nicht direkt angeschlossen. Der meinde Rhede (Ems). Darüber hinaus in- nächste Bahnhof befindet sich im Nachba- formiert die Homepage der Jugendarbeit rort Aschendorf. Dieser gewährleistet einen Rhede (Ems) über aktuelle Neuigkeiten, Anschluss an die Bahnstrecke Emden – Themen und Aktionen der Jugendarbeit. Münster. Zur nachhaltigen Etablierung der Jugend- Ähnlich gut wie die Verkehrsinfrastruktur für arbeit in der Dorfregion wurde im Sommer den Individualverkehr ist auch die Radwe- 2020 eine feste Stelle für die kommunale geinfrastruktur ausgebaut. Das Radwan- Jugendarbeit und Schulsozialarbeit einge- derwegenetz reicht von 13 Kilometer kur- richtet. Darüber hinaus wird ein Schwer- zen bis hin zu 65 Kilometer langen ausge- punkt im Bereich Ehrenamt und Demogra- wiesenen Radrouten. Dabei führen diese fie liegen. Ziel ist es, Netzwerke aufzu- an kulturellen Highlights der Region ent- bauen und Jugendliche an das Ehrenamt lang. Das Landwirtschaftsmuseum, die Ge- heranzuführen. dächtniskirche und das Besucherzentrum der Meyer-Werft sind nur wenige Beispiele. Trotz des großen Engagements für die Ju- Eine Besonderheit der Radwanderrouten gend stellen sich die Einwohner*innen die ist, dass sie teilweise die Landesgrenze Frage, wie sie diese Zielgruppe noch bes- überqueren und unter anderem an dem nie- ser erreichen und einbinden können. Ju- derländischen Museum De Oude Wolden gendliche sollen schon früh in die Dorfge- vorbeiführen. meinschaft integriert und für ehrenamtliche Tätigkeiten gewonnen werden, um das Neben der Radwegeinfrastruktur ist aller- Überleben der Vereine zu gewährleisten. dings die Verkehrssicherheit für Fußgän- ger*innen sowie die Wegebeschaffenheit von großer Bedeutung. Hier zeigt sich vor allem in den Kernbereichen erhebliche 4.6 (Land-) Wirtschaft und Versor- Mängel in der Wegeführung und -beschaf- gung fenheit. Die Bereitstellung bedarfsgerech- Die Dorfregion Rhede (Ems) zeichnet sich ter und barrierefreier Wege stellt eine Her- durch eine starke Wirtschaft vor Ort aus. ausforderung dar. Begünstigt wird dieser Faktor durch die di- rekte Nähe der Gewerbegebiete zur Auto- bahn 31. Die örtlichen drei Gewerbegebiete 4.5 Jugend (-beteiligung) haben zu einer positiven Entwicklung der Das Engagement der Einwohner*innen Wirtschaft beigetragen und teilweise Erwei- zeigt sich auch in der Jugendarbeit und terungen von lokalen Betrieben ermöglicht. dem Wunsch zur Jugendbeteiligung. Das Neben der Landwirtschaft finden sich vor Projekt „Präventionshaus der Jugendar- allem mittelständische Handwerks- und beit“ wird unter dem Titel „Jugendarbeit in Gewerbebetriebe sowie traditionelle der Einheitsgemeinde Rhede“ weiterge- Dienstleistungseinrichtungen in den örtli- führt und noch bis zum 31. August 2020 chen Gewerbegebieten wieder. Die Land- verlängert. Anhand des Projektes kann die wirtschaft nimmt eine tragende Rolle ein,

32 Stärken- und Schwächen-Analyse da sie zur Sicherung der Arbeitsplätze in- jektes „Ohne-Arzt-Modell“. Mithilfe des Pro- nerhalb der Dorfregion einen großen Bei- jekts sollen Delegationsansätze die medizi- trag leistet. Jedoch wird der Konkurrenz- nische Versorgung verbessern. So wäre druck zwischen den Landwirten immer grö- die Übertragung von Aufgaben der Ärzte an ßer und schränkt damit die wirtschaftliche ausgebildete PAs (Physician Assistants) Entwicklung der einzelnen Betriebe ein. Au- oder auch ein Praxis-Sharing Modell denk- ßerdem leidet die Landwirtschaft unter dem bar. Strukturwandel und einer mangelnden Die Dorfregion Rhede (Ems) befindet sich Wertschätzung, da unter anderem der Kon- im Grenzbereich zu Ostfriesland und den takt zwischen den Bürgern und der Land- Niederlanden und wird durch die Ems ab- wirtschaft fehlt. Die Einwohner*innen se- geschnitten. Diese geografische Lage wird hen dieses Problem selbst und zeigen auch trotz der guten Wirtschaftsstrukturen als hier wiederum Engagement. Dieses zeigt isolierend und nicht förderlich für die Wei- sich in Bezug auf die Zusammenarbeit mit terentwicklung der Dorfregion empfunden. weiteren Wirtschaftsakteuren. Zwischen Darüber hinaus werden die touristischen diesen, den Vereinen, der Gemeinde und Potenziale in der Region nicht ausreichend der Schule besteht nicht nur eine gute Zu- genutzt. Zu diesen zählen unter anderem sammenarbeit, sondern auch ein guter Zu- die Badeseen, die Radwanderrouten und sammenhalt. Dieser spiegelt sich auch in das Landwirtschaftsmuseum. dem lokalen Verantwortungsbewusstsein der Wirtschafts- und Sozialpartner wider. Trotz der sich gut entwickelnden Wirtschaft zeigen sich dennoch Defizite in Bezug auf die Nah- und Grundversorgung. In dem Hauptort Rhede (Ems) ist dies weniger ein Problem als in den Ortschaften Borsum, Brual und Neurhede. Hier sind weder ein Dorfladen, eine Kneipe oder ein Café vor- handen. Die Versorgung der Einwohner*in- nen wird demnach über den Hauptort Rhede (Ems) sichergestellt. Ähnlich verhält es sich mit der medizinische Versorgung. Während es im Hauptort Rhede (Ems) so- wohl zwei Hausarztpraxen und einen Zahn- sowie Tierarzt gibt, findet sich in den umlie- genden Dörfern keine medizinische Versor- gung. Daneben gibt es eine Apotheke so- wie Massage-, Physio- und Ergothera- piepraxen im Hauptort. Fachärzte gibt es vor Ort jedoch nicht und auch keinen Kin- derarzt. Hierfür ist die Fahrt nach Papen- burg notwendig, die aber aufgrund des sehr eingeschränkten ÖPNV eine große Her- ausforderung gerade für ältere und immo- bile Menschen darstellt. Die Gemeinde Rhede (Ems) befindet sich aktuell in der Vorbereitung eines interkommunalen Pro-

33 Leitbild Dorfentwicklung Dorfregion Rhede

5 Leitbild Dorfentwicklung in die Planungsphase des Dorfentwick- lungsprozesses eingebunden. Gemeinsam Dorfregion Rhede mit den Schulsozialarbeiter*innen wurde ein individuell gestalteter Fragebogen erar- 5.1 Kinder- und Jugendbeteiligung beitet, welcher die Bedürfnisse und Her- Kinder und Jugendliche haben ihre ganz ausforderungen der Kinder und Jugendli- spezielle Sicht auf die Themen der Dorfent- chen in den Ortsteilen erfassen sollte. wicklung. Da sie bei Arbeitskreisen und Die Kinder der Klassen 5 bis 10 der Ludge- Einwohnerversammlungen nur selten ver- russchule wurden klassenweise von den treten sind, wurden für den Planungspro- FSJler*innen und Schulsozialarbeiter*in- zess in der Dorfregion Rhede (Ems) spezi- nen mittels eines ausgedruckten Fragebo- elle Beteiligungsformate entwickelt. gens befragt. Alle anderen Kinder und Ju- Zunächst erfolgte eine Befragung der Kin- gendlichen in der Dorfregion wurden mittels der und Jugendlichen zwischen 10 und 20 einer online-basierten Befragung über be- Jahren – online und analog in der Ludge- stehende Kommunikationsstrukturen ange- rus-Schule. Die Antworten von 330 Teilneh- sprochen, u.a. Youtube, Facebook, Insta- mer*innen konnten ausgewertet werden gram, App und Website. und in den weiteren Prozess einfließen. Um die Ergebnisse der Befragung mit den Kin- Der Großteil der Kinder und Jugendlichen dern und Jugendlichen zu besprechen, findet die Dorfregion Rhede (Ems) super fand ein Nachmittagsworkshop in den Räu- und fühlt sich dort wohl (siehe Abb. 20). Sie men der Ludgerus-Schule unter Einbezie- bemängeln jedoch, dass ihre Altersgruppe hung der FSJler*innen und der Schulsozi- in der Region nicht viel machen kann. alarbeiterin statt.

Teil I: Online-Befragung (3 Wochen Lauf- zeit) Die Kinder und Jugendlichen wünschen sich vor allem mehr Freizeitmöglichkeiten, Die Kinder und Jugendlichen im Alter von mehr Treffpunkte und Veranstaltungen für 10 bis 20 Jahren in den Ortsteilen Borsum, ihre Altersgruppe (siehe Abb. 21). Brual, Neurhede und Rhede (Ems) wurden mittels einer breit aufgestellten Befragung

Abbildung 20: Auszug Kinder- und Jugendbeteiligung I (Quelle: Eigene Darstellung, 2019).

34 Leitbild Dorfentwicklung Dorfregion Rhede

Eigene Anregungen für die Dorfentwick- über die Ergebnisse der Befragung mitei- lung konnten von den Kindern und Jugend- nander ins Gespräch zu kommen und aus lichen jeweils für die vier Ortsteile Borsum, Sicht der Kinder und Jugendlichen realisti- Brual, Neurhede und Rhede (Ems) bei zwei sche, umsetzbare Maßnahmen zu erarbei- Fragen benannt werden: ten, die in den Dorfentwicklungsprozess eingebracht werden können. Dabei sollten ▪ Hast du konkrete Vorschläge, was sowohl langfristige als auch kurzfristige in diesen Bereichen getan werden Ideen entwickelt werden. In die Moderation sollte? wurde die Schulsozialarbeit einbezogen. ▪ Wenn du in Borsum, Brual, Neu- rhede oder Rhede (Ems) etwas ver- Die Ergebnisse der (Online-)Befragung ändern oder neu anschaffen könn- wurden im Vorfeld des Workshops drei ver- test, was würde das sein? schiedenen Handlungsfeldern zugeordnet: Bei diesen offenen Fragen wurden zahlrei- ▪ Jugendtreff che verschiedene Vorschläge eingereicht ▪ Offene Sport- und Freizeitangebote (eine komplette Übersicht siehe Anhang). ▪ Umwelt- und Klimaschutz. Die Vielfalt, aber auch die zahlreichen Die 27 Teilnehmer*innen erhielten die Auf- Mehrfachnennungen zeigen wichtige gabe, anhand der Projektliste eine Priori- Handlungsfelder auf, die in die Dorfentwick- sierung in einer Jetzt-Bald-Später-Matrix lungsplanung mit einfließen. vorzunehmen: Was soll jetzt, was soll bald und was soll später bearbeitet werden? In fünf Kleingruppen diskutierten die Teilneh- Teil II: Workshop Kinder und Jugendli- mer*innen die vorhandenen Projektideen, che dokumentierten ihre Ergebnisse auf vorbe- Die Ergebnisse der Online-Befragung wur- reiteten Plakaten und stellten die Einschät- den den Kindern und Jugendlichen auf ei- zungen der Gruppe den anderen Teilneh- ner eigenen Veranstaltung präsentiert. mer*innen vor (siehe Abb. 22). Dazu wurden die Ergebnisse der Online- Befragung ausgewertet und anschaulich in einer Präsentation aufbereitet. Ziel des Workshops in der Ludgerusschule war es,

Abbildung 21: Auszug Kinder- und Jugendbeteiligung II (Quelle: Eigene Darstellung, 2019).

35 Leitbild Dorfentwicklung Dorfregion Rhede

Abbildung 22: Ergebnis Jugendworkshop I (Quelle: pro-t-in GmbH). Abbildung 23: Ergebnis Jugendworkshop II Nach der Bearbeitung der Vorschläge aus (Quelle: pro-t-in GmbH). der Online-Umfrage durften alle Nach dieser Arbeitsphase und einer kleinen Teilnehmer*innen jeweils einen Punkt Pause ging es darum, sich gemeinsam auf vergeben, um das für sie wichtigste fünf Projektideen aus den „Jetzt-Feldern“ Themenfeld zu benennen. Hinzugefügt zu verständigen, die konkret weiter ausge- wurde auf Wunsch der Jugendlichen das arbeitet und dann in den Planungsprozess Oberthema „Jugendbüro“. Mit 15 Punkten überführt werden sollten. Die anwesenden wurde eindeutig das Thema „Offene Sport- Kinder und Jugendlichen entschieden sich und Freizeitangebote“ als wichtigstes für die Projekte Spieksee/Badeseen, Ju- Handlungsfeld bewertet (siehe Abb. 23). gendbüro/Ausflüge/Aktivitäten, Jugend- treff, Müllaktionen/Mülleimer und Kiosk/Dö- ner (siehe Abb. 24).

36 Leitbild Dorfentwicklung Dorfregion Rhede

den Mitarbeiter*innen der Schulsozialar- beit.

Abbildung 24: Ergebnis Jugendworkshop III (Quelle: pro-t-in GmbH). In jeweils einer kleinen Arbeitsgruppe wur- den die fünf Projekte in einem Projektsteck- Abbildung 25: Ergebnis Jugendworkshop IV brief bearbeitet. Als Hilfestellung dienten (Quelle: pro-t-in GmbH). vier Leitfragen:

▪ Was ist das Ziel? ▪ Welche Arbeitsschritte müssen da- 5.2 Herleitung der Handlungsfelder für gegangen werden? Ausgehend von einer Analyse der Stärken ▪ Wer muss mit einbezogen werden? und Schwächen sowie der Ausgangssitua- ▪ Und sonst? tion bezüglich der wesentlichen Faktoren der Dorfentwicklung wurden gemeinsam mit den Botschafter*innen und Akteuren Die Ergebnisse der Beratungen wurden am des Arbeitskreises Dorfregion Handlungs- Ende der Arbeitsphase den anderen Teil- felder definiert. Diese Handlungsfelder lei- nehmer*innen vorgestellt und weitere Anre- ten sich aus den Ergebnissen des Impuls- gungen zu den Projekten abgefragt. Jede/r workshops, der örtlichen Arbeitsgruppen Teilnehmer*in durfte anschließend durch sowie der Kinder- und Jugendbeteiligung die eigene Unterschrift auf den Projektpla- ab. In einer gemeinsamen Arbeitsphase im katen die eigene Mitarbeit an der Umset- Rahmen des Arbeitskreises Dorfregion, zu zung der Projektidee ankündigen (siehe dem auch Vertreter*innen der Jugend ka- Abb. 25). Um die Interessen der Kinder und men, wurde die Vielzahl der Ergebnisse ge- Jugendlichen im weiteren Beteiligungspro- sichtet und geclustert. Auf Grundlage der zess der Dorfentwicklungsplanung optimal Clusterung wurden die zentralen Hand- zu platzieren, wurden aus dem Kreis der lungsfelder der Dorfregion Rhede (Ems) Teilnehmer*innen eine Botschafterin und definiert und mit den Akteuren vor Ort ab- ein Botschafter gewählt und in die Gremien gestimmt. Die Berücksichtigung der lan- entsendet. Unterstützt wurden diese von desweiten Themen der Dorfentwicklung

37 Leitbild Dorfentwicklung Dorfregion Rhede

(vgl. Kapitel 5.5) erfolgte hierbei als Quer- stehende Vielfalt im infrastrukturellen, ge- schnittsansatz. In erster Linie wurden die werblichen wie soziokulturellen Bereich zu- örtlichen Bedarfe in den Fokus gerückt und rückgegriffen wird. Gleichzeitig werden die in die Definition der Handlungsfelder einbe- unterschiedlichen Lebensbereiche der Ein- zogen. Die Landesthemen finden sich wohner*innen in den Blick genommen, um dadurch in vielfältiger Weise wieder. allen Bedarfen vor Ort gerecht zu werden.

Für die Dorfentwicklung Rhede (Ems) sind SOVIEL: Das Engagement ist vielfältig in demnach folgende sechs Handlungsfelder der Dorfregion. Neben den vielen Vereinen definiert: und Verbänden, in denen sich Jung und Alt mit ihren Ideen einbringen, sind es vor al- ▪ Dorfinfrastrukturen und Dorfge- lem das soziale Leben, die Betriebe und die meinschaft Nachbarschaften, in denen die Vielfalt ge- ▪ Klima- und Naturschutz lebt wird. Gleichzeitig finden sich in der ▪ Freizeit- und Gemeinschaftsinfra- Dorfregion viele unterschiedliche Lebens-, strukturen Wirtschafts- und Naturbereiche, die mitei- ▪ (Land-)Wirtschaft und Versorgung nander harmonisch in Einklang gebracht ▪ Mobilität und Verkehrsinfrastruktur werden sollen. Diese Vielfalt der Dörfer und ▪ Jugend(-beteiligung) der Infrastrukturen sowie die beeindrucken- den Kompetenzen und Talente der Einwoh- ner*innen zeichnen die Dorfregion aus und 5.3 Leitbild #SOVIELLEBEN sollen im Sinne dieses Leitbildes gesichert Für die Dorfregion Rhede (Ems) lag zum werden. Zeitpunkt des Planungsprozesses noch kein gemeinsames, mit den Einwohner*in- LEBEN: Mittelpunkt des Leitmottos ist das nen entwickeltes Leitbild vor. In der Ver- LEBEN in der Dorfregion Rhede (Ems) mit gangenheit gab es allerdings bereits vielfäl- all seinen Facetten. Der LEBENsraum der tige Beteiligungs- und Planungsformate in Dorfregion verändert sich beständig im Hin- der Dorfregion Rhede. Angefangen vom blick auf die Dorfinfrastrukturen wie Ge- Dorferneuerungsplan aus dem Jahr 1988 bäude, Plätze und Wege sowie den Anfor- über verschiedene Ortsentwicklungskon- derungen aus Klima- und Naturschutz. Aus zepte bis hin zum EmslandDorfPlan für die der Vielfalt der Dorfgemeinschaft ergeben Ortschaften Neurhede und Brual hat sich sich unterschiedliche Bedürfnisse der Ein- immer wieder eines bewahrheitet: Das En- wohner*innen, die in der LEBENswelt mit gagement der Einwohner*innen trägt zur bedarfsgerechten Freizeit- und Gemein- Gestaltung der dörflichen Strukturen und schaftsinfrastrukturen sowie der (Land-) des Gemeinschaftslebens bei. Aus diesem Wirtschaft und Versorgung bedient werden Grund greift die Dorfentwicklung für die müssen. Um die LEBENskraft der Dorfre- Dorfregion Rhede (Ems) das im Rahmen gion für alle Altersgruppen und Menschen der Imagekampagne entwickelte Motto vital zu erhalten, bedarf es einer zielgrup- penspezifischen Mobilität und Verkehrsinf- #SOVIELLEBEN rastruktur, vernetzten Kultur- und Bildungs- für das Leitbild auf. Dieses Leitmotto ist da- angeboten sowie der Einbindung der Ju- bei sowohl auf die Vergangenheit und Ge- gend und damit verbunden die Berücksich- genwart wie auch auf die zukünftige Ent- tigung der Ansprüche der jungen Genera- wicklung der vier Ortschaften zu beziehen. tion. Im Sinne des Leitbildes soll eine lebens- werte und vielfältige Dorfregion erhalten und entwickelt werden, indem auf die be-

38 Leitbild Dorfentwicklung Dorfregion Rhede

LEBENsraum: Dorfinfrastrukturen und 5.4 Beschreibung der gewählten Dorfgemeinschaft Strategie Die Dorfregion Rhede (Ems) strebt eine Die Gemeinde Rhede (Ems) hat sich für die Weiterentwicklung der dörflichen Ge- Dorfregion für einen Strategiemix entschie- meinschaft und Attraktivität unter Beibe- den. Die Entscheidung fiel unter anderem haltung ortsbildprägender Bausubstanz unter Berücksichtigung der zurückliegen- an. den Bevölkerungsentwicklung und der wirt- LEBENsraum: Klima- und Naturschutz schaftlichen Ausgangssituation (z.B. ange- siedelte mittelständische Unternehmen). Die Dorfregion Rhede (Ems) handelt re- Für die zukünftige Entwicklung ist ein star- gional und nachhaltig, fördert verantwor- ker zentraler Ort zur Sicherung der Da- tungsvolles Bauen, fördert und erhält seinsvorsorge ein wichtiger Faktor. Für den Natur(schutz)räume und schafft ein Be- Hauptort Rhede (Ems) wird daher die Ent- wusstsein für Klima und Umwelt. wicklungsstrategie gewählt, um die bisheri- LEBENswelt: Freizeit- und Gemein- gen Bestrebungen im Zusammenhang mit schaftsinfrastrukturen der Ortsentwicklung weiterhin nachhaltig zu stützen und voranzutreiben. Neben der Die Dorfregion Rhede (Ems) bietet ein Sicherung der gewerblichen Entwicklung aktives Gemeinschaftsleben in Kommu- (Ausweisung von Gewerbegebieten) ist nikationszentren, durch ortsteilübergrei- eine maßvolle Ausweisung von Wohnge- fende gemeinsame Veranstaltungen und bieten unter Berücksichtigung einer konse- attraktive Freizeitangebote und Freizeit- quenten Innenentwicklung vorgesehen. Im tourismus. Weiteren dient diese Strategie der Siche- LEBENswelt: (Land-)Wirtschaft und rung der Daseinsvorsorge, insbesondere Versorgung Ärzte und Einzelhandel, und kann dazu bei- Die Dorfregion Rhede (Ems) unterstützt tragen, die vorhandene Kaufkraft zu stär- Kleinstunternehmen zur Verbesserung ken und mit einem größeren Anteil an die der Grund- und Nahversorgung, schafft Dorfregion zu binden. ein attraktives Umfeld für die benötigten Für die Dörfer Neurhede und Brual wird die Fachkräfte und unterstützt Bildung und Stabilisierungsstrategie gewählt, um die Ausbildung. Bevölkerungsentwicklung auf dem beste- LEBENskraft: Mobilität und Verkehrsin- henden Stand zu halten und den dort ange- frastruktur siedelten mittelständischen Unternehmen Entwicklungsperspektiven und -potenziale Die Dorfregion Rhede (Ems) bietet allen aufzuzeigen. Verkehrsteilnehmer*innen gleichberech- tigte und bedarfsgerechte Mobilitäts- In Borsum ist der Bevölkerungsrückgang und Infrastrukturmöglichkeiten an. bereits erkennbar. Für Borsum wird die An- passungsstrategie gewählt, um die vorhan- LEBENskraft: Jugend (-beteiligung) denen örtlichen Strukturen den zukünftig Die Dorfregion Rhede (Ems) etabliert notwendig werdenden Aufgaben entspre- ein Jugendbüro und schafft Strukturen, chend anzupassen. damit sich Jugendliche für Demokratie Die aktuellen Bevölkerungsdaten weisen einsetzen und für die Gemeinschaft en- eine noch recht ausgewogene Altersstruk- gagieren können. Die Jugend in Rhede tur in den vier Dörfern auf. Ziel des gewähl- fühlt sich ernstgenommen, wertge- ten Strategie-Mix ist der Erhalt dieser Be- schätzt und identifiziert sich mit der Ge- völkerungszusammensetzung. Es ist je- meinde. doch in den nächsten Jahren von einer

39 Leitbild Dorfentwicklung Dorfregion Rhede deutlichen Zunahme der über 65-jährigen den unterschiedlichen Handlungsfeldern auszugehen. Die Dorfregion ist auch vor wird daher ein wesentliches Aufgabenfeld diesem Hintergrund als attraktiver Sied- in der Zukunftsplanung der Dorfentwick- lungsbereich bedarfsgerecht zu erhalten lung sein. Zum 1. Mai 2017 wurde für die und zu entwickeln. Zielsetzung der Dorfent- Klimaschutzregion ein Klimaschutzma- wicklung ist es, unter Berücksichtigung der nagement installiert, um diese Aufgaben zu individuellen Ausgangslage der Dörfer betreuen. Strategien zur Sicherung der Bevölke- Ergänzend wird das Integrierte Entwick- rungszahlen zu erarbeiten. Eine Überfüh- lungs- und Handlungskonzept der öffentli- rung bestehender Bausubstanz in neue chen und privaten Daseinsvorsorge (NLG Nutzungen – unter Berücksichtigung der 2016) im Rahmen des Städtebauförderpro- Wohnbedürfnisse der älter werdenden Be- gramms „Kleinere Städte und Gemeinden – völkerung – ist zu etablieren und die Innen- überörtliche Zusammenarbeit und Netz- entwicklung zur Vermeidung der Flächenin- werke“ berücksichtigt. anspruchnahme auch mit Blick auf den Flä- chenbedarf für die Landwirtschaft voranzu- treiben. Dabei sollen weitere Nutzer*innen 5.5 Landesthemen in der Dorfent- und Rahmenbedingungen („Masterplan wicklung Ems 2050“, Auflagen / Einschränkungen durch großflächige Schutzgebiete, Bereit- Die Dorfregion Rhede (Ems) und das im stellung von Spülflächen zur Aufbringung Rahmen des Partizipationsprozesses defi- von Schlick aus dem Hafen Papenburg und nierte Leitbild mit den Entwicklungszielen aus der Ems, Nutzung regenerativer Ener- stehen in unmittelbarem Zusammenhang gien, Ausbau von Leitungstrassen etc.) be- mit den vom Land Niedersachsen gesetz- rücksichtigt werden. ten Themenbereichen und strategischen Zielen. Für das Dorfentwicklungsprogramm Ein weiteres besonderes Ziel ist die Einbin- des Landes Niedersachsen, betreut durch dung des Klimaschutzes unter Berücksich- das Niedersächsische Ministerium für Er- tigung des „Integrierten Klimaschutzkon- nährung, Landwirtschaft und Verbraucher- zeptes für die Klimaschutzregion Papen- schutz, wurden die drei Kernthemen „De- burg-Dörpen-Rhede (Ems)“ in das Dorfent- mografie“, „Klimaschutz und Klimafolgen- wicklungsverfahren durch das Aufzeigen anpassung“ sowie „Reduzierung der Flä- von Lösungen und Handlungsoptionen. Die cheninanspruchnahme/Innenentwicklung“ Vernetzung und Nutzung der vor Ort beste- definiert. henden Potenziale und die Entwicklung von gemeinschaftlichen Perspektiven sowie die Der Partizipationsprozess zur Dorfentwick- Erarbeitung von Strategien zum Klima- lung Rhede (Ems) verdeutlichte, dass die schutz und das Aufzeigen von Teilzielen in Landesthemen nicht isoliert betrachtet wer-

Abbildung 26: Landesthemen in der Dorfregion Rhede (Ems) (Quelle: Eigene Darstellung, 2020).

40 Leitbild Dorfentwicklung Dorfregion Rhede den können. Vielmehr sind diese als Quer- Themas steht der Dorfregion mit dem Kli- schnittsansätze zu verstehen, die unmittel- maschutzmanagement eine wichtige Koor- baren Einfluss auf die Entwicklung der Ort- dinierungs- und Beratungsstelle zur Seite. schaften haben. Aus diesem Grund wurde bei der Herleitung der Handlungsfelder (vgl. Kapitel 5.2) auf eindeutige Bereiche der 5.6 Bestehende Planungen und Ab- Landesthemen verzichtet. Vielmehr finden stimmungsverfahren sich Ansätze aller drei Bereiche in den Die Ems Dollart Region (EDR) ist die nörd- sechs Handlungsfeldern der Dorfentwick- lichste europäische Grenzregion entlang lung, wie Abbildung 15 verdeutlicht. der deutsch-niederländischen Grenze. Sie Der Themenbereich Demografie verknüpft wurde 1977 gegründet. Die Geschäftsstelle sich mit nahezu allen Handlungsfeldern der der EDR ist im niederländischen Bad Nieu- Dorfentwicklung Rhede (Ems). Die Anpas- weschans angesiedelt. Seit ihrer Gründung sung und Entwicklung der Ortschaften für zeigt die EDR an beiden Seiten der Grenze gemeinsame Interessen auf, insbesondere alle Generationen und die Herstellung glei- in den Bereichen Raumordnung, Infrastruk- cher Chancen bezieht sich dabei sowohl tur, regionale Wirtschaftsförderung und auf den wirtschaftlichen wie privaten Be- Kultur. Vor allem aber will sie die Kontakte reich. Ziel der Dorfentwicklung ist es, den zwischen der Bevölkerung beiderseits der attraktiven Wohn- und Wirtschaftsstandort Grenze verstärken und intensivieren. zu erhalten und für alle Generationen und Schwerpunkte bei der Förderung werden in Bevölkerungsgruppen bedarfsgerechte Vo- den Bereichen Wirtschaft, Technologie und raussetzungen zu schaffen. Um dies zu er- Innovation, nachhaltige regionale Entwick- reichen, wurden die Bedürfnisse der Kinder lung sowie Integration und Gesellschaft ge- und Jugendlichen in einem expliziten Hand- setzt. lungsfeld definiert. Die Gemeinde Rhede (Ems) ist in das me- Die Dorfregion Rhede (Ems) ist landwirt- thodische Modellprojekt „Ländlicher Verän- schaftlich geprägt. Gleichzeitig herrscht derungsprozess“ (LVP) eingebunden. Un- eine hohe Nachfrage nach Wohn- und Ge- ter dem Motto „Wir – das nördliche Emstal werbebauland. In diesem Spannungsfeld – sind eine starke Region. Wir wollen noch bewegt sich die Dorfentwicklung. Ziel ist es, stärker werden durch gemeinsame Ent- mit Blick auf die Innenentwicklung und Re- wicklungsprozesse und entschlossenes vitalisierung bestehender Bausubstanzen Handeln“ werden neue Wege beschritten, um gesellschaftliche Veränderungspro- Freizeit-, Wohn- und Gewerbeentwicklung zesse noch besser zu gestalten. Als Refe- voranzutreiben und dabei für die Natur- und renzprojekt dient die Integration von Ge- Kulturlandschaft entsprechende Flächen flüchteten in die dörfliche Gemeinschaft, zu erhalten. insbesondere auch durch die Integration in Das Landesthema „Klimaschutz und Klima- den Arbeitsmarkt. Aus dem Modellvorha- folgenanpassung“ findet sich explizit im ben ist das Projekt „Agiles Netzwerk Nörd- Handlungsfeld Klima- und Naturschutz. liches Emstal (ANNET)“ entstanden, das ei- Gleichzeitig haben jedoch auch weitere nen Fokus auf die digitalisierte Netzwerkar- beit und den Strukturaufbau zur Integration Themenbereiche unmittelbaren Einfluss Zugezogener auf dörflicher Ebene legt. auf dieses zentrale Thema. So sollen etwa der Rad- und der öffentliche Personennah- Der Klimaschutz ist ein zentrales Hand- verkehr im Sinne der CO²-Reduktion ge- lungsfeld und Querschnittsansatz im Rah- stärkt oder die Versiegelung von Flächen men der Dorfentwicklung. Die bestehenden verringert werden, um die Ziele zu errei- Netzwerke und Erfahrungen aus dem „Inte- chen. Bei der Umsetzung des landesweiten grierten Klimaschutzkonzept für die Klima- schutzregion Papenburg – Dörpen – Rhede

41 Leitbild Dorfentwicklung Dorfregion Rhede

(Ems)“ sollen genutzt und bedarfsgerecht Herbrum, Rhede (Ems) und Lehe. Im Rah- auf die Ebene der Dorfregion übertragen men des Städtebauförderprogramms „Klei- werden. Zum 1. Mai 2017 wurde ein Klima- nere Städte und Gemeinden – überörtliche schutzmanagement eingestellt, um diese Zusammenarbeit und Netzwerke“ wurden Aufgaben zu betreuen. in der Dorfregion Planungsbereiche defi- niert, die zur Verbesserung der dörflichen Eine wesentliche bestehende Planung Infrastrukturen beitragen sollen. Eine erste ergibt sich aus der Neuausweisung des Maßnahme ist beispielsweise die Mehr- Landschaftsschutzgebietes (LSG) „Natura zweckhalle Rhede. Weitere Maßnahmen 2000 Emsauen von Salzbergen bis Papen- sind in der vorbereitenden Planung und ha- burg“ sowie den Planungen zum „Master- ben unmittelbaren Einfluss auf die Zielerrei- plan Ems 2050“, hier insbesondere mit ei- chung der Dorfentwicklungsplanung. nem direkten Bezug zum Niederungsbe- reich der Ems. Neben den positiven Wir- kungen für Flora und Fauna sowie dem Landschaftsbild sind die Landnutzer in die Berücksichtigung der regionalen Hand- weiteren Planungen einzubeziehen, um ge- lungsstrategie Weser-Ems meinsam eine für alle verträgliche und Die regionale Handlungsstrategie Weser- nachvollziehbare nachhaltige Entwicklung Ems wurde gemeinsam mit Akteuren aus zu initiieren. Die im „Masterplan Ems 2050“ der Regionalplanung, Kommunen und festgelegten Ziele sollen drei Effekte erzie- Partner*innen aus Wirtschaft, Politik und len: Die ökonomische Infrastruktur des Gesellschaft aufgestellt. Sie bietet für die Ems-Raums sichern, eine lebendige Ems Region eine Leitlinie, wie die endogenen schaffen, die Tieren und Pflanzen mit einer Stärken gestärkt und den Herausforderun- erheblich verbesserten Gewässergüte und wiedergewonnenen Biotopen an den Rän- gen mit Lösungsansätzen begegnet wer- dern wieder einen Lebensraum bietet und den kann. Die regionale Handlungsstrate- ein Vertragsverletzungsverfahren durch die gie definiert zwölf strategische Ziele, die EU mit unabsehbaren finanziellen Folgen fortlaufend aktualisiert und um neue Her- vermeiden. Konkrete Ziele sind die Lösung ausforderungen ergänzt werden. Viele die- des Schlickproblems und die Verbesserung ser strategischen Ziele berühren die Ent- der Gewässergüte, die Schaffung und Auf- wicklung auf kleinräumiger Ebene – die wertung ästuartypischer Lebensräume, die Dorfentwicklung. Die regionale Handlungs- Verbesserung der Lebensbedingungen für strategie definiert Kriterien zur Bewertung Pflanzen und Tiere, der Schutz der Vögel der regionalfachlichen Komponente und und ihrer Lebensräume, der Erhalt der Ems ordnet damit vor allem öffentliche Maßnah- als leistungsfähige Bundeswasserstraße men in die Gesamtentwicklung der Region und die Sicherung der wirtschaftlichen Ent- Weser-Ems ein. wicklung der Region. Durch die Einbindung des Amtes für regio- Im Zusammenhang mit der Schlickproble- nale Landesentwicklung Weser-Ems in den matik (im Besonderen aus dem Papenbur- Planungs- und Partizipationsprozess ger Hafen und der Ems außerhalb der wurde sichergestellt, dass die Belange der Dorfregion sowie anteilig aus dem Bereich regionalen Handlungsstrategie berücksich- beidseitig der Schleuse am Sportboothafen durch Tide und Deichvorland) steigt der Be- tigt wurden. Aufgrund ihrer Ausrichtung darf an geeigneten Flächen, um den sind nicht alle zwölf strategischen Ziele für Schlick im Zuge bodenverbessernder Maß- die Dorfregion Rhede (Ems) von Belang. In nahmen aufzuspülen. den relevanten Fällen wurde und wird die regionale Zielsetzung bei der Umsetzung Neben der Dorfentwicklungsplanung gab von Maßnahmen beachtet. Im Rahmen des es bereits ein Integriertes Entwicklungs- Umsetzungsprozesses soll bei der Bewer- und Handlungskonzept für Aschendorf, tung öffentlicher Maßnahmen durch die

42 Leitbild Dorfentwicklung Dorfregion Rhede

Umsetzungsbegleitung eine Prüfung auf wieder. Die Integration von Neubürgerin- Zielkonformität mit der regionalen Hand- nen und Neubürgern sowie von Migrantin- lungsstrategie Weser-Ems vorgenommen nen und Migranten spielt eine entschei- werden. dende Rolle bei der Ausgestaltung einzel- ner Handlungsfelder.

Barrierefreiheit, Gender-Mainstreaming und Antidiskriminierung Beteiligung der Träger öffentlicher Be- lange und der Öffentlichkeit Die Entwicklungsstrategie des Dorfentwick- lungsplans basiert auf einer breiten Bürger- Mit Abschluss des Partizipationsprozesses beteiligung. Dabei wurde stets darauf Wert in der Planungsphase wurde eine Beteili- gelegt, öffentliche Belange zu berücksichti- gung der Träger öffentlicher Belange sowie gen, die in diesem Kontext folgenden Be- der Öffentlichkeit initiiert. Vom 05. Novem- reichen zugeordnet sind: ber 2020 bis 04. Dezember 2020 konnten die relevanten Träger öffentlicher Belange • Barrierefreiheit, zum Vorentwurf des Dorfentwicklungspla- • das Prinzip des Gender nes Stellung beziehen. Hierfür wurde der Mainstreaming sowie Vorentwurf den Akteuren in digitaler Form • der Grundsatz der Antidiskriminie- zur Verfügung gestellt. Insgesamt sind 21 rung. Stellungnahmen eingegangen. Diese wer- Im Rahmen einer Einwohnerversammlung den entsprechend der Abwägungsvor- wurden die relevanten Zielgruppen in den schläge im Anhang berücksichtigt. Die Öf- Gesamtprozess integriert. Diese öffentliche fentlichkeit konnte im oben genannten Zeit- Veranstaltung war mit der Zusammenkunft raum den Dorfentwicklungsplan zu den Öff- aller gesellschaftlichen Gruppen der nungszeiten der Gemeindeverwaltung ein- Grundstein einer breiten Beteiligung. Be- sehen. Zusätzlich wurde der Vorentwurf auf reits hier wurde auf die folgenden Sitzun- der Internetseite der Gemeinde Rhede gen vor Ort hingewiesen, auf denen die (Ems) zur Einsicht bereitgestellt. Stärken und Schwächen sowie die zukünf- tigen Herausforderungen der Dorfregion er- arbeitet wurden. Die Vor-Ort-Veranstaltun- gen standen allen Einwohner*innen offen und wurden explizit in jedem Ortsteil durch- geführt, um möglichst kurze Wege und eine niedrigschwellige Teilnahme zu ermögli- chen. Diese Vorgehensweise ermöglicht, dass alle gesellschaftlichen Gruppen ihre Belange und Interessen in die Strategie einbringen konnten. In der gesamten Bür- gerbeteiligung lag ein ausgeglichenes Ver- hältnis von Frauen und Männern vor, so- dass der Aspekt des Gender Mainstreaming berücksichtigt und die Inte- ressen und Ansprüche von allen gleicher- maßen in die Entwicklungsstrategie imple- mentiert wurden. Die Berücksichtigung der öffentlichen Belange wird bei der Ausge- staltung der Entwicklungsstrategie in unter- schiedlichem Ausmaß deutlich. So finden sich vor allem Ziele zur Erreichung der Bar- rierefreiheit und der Antidiskriminierung

43 Umsetzungsstrategie

6 Umsetzungsstrategie 6.1 Freizeit- und Gemeinschaftsinf- rastrukturen Die Entwicklungsstrategie mit dem Leitbild LEBENswelt: Freizeit- und Gemein- O IEL EBEN gibt die grundsätzliche Vi- #S V L schaftsinfrastrukturen sion wieder. Sie beschreibt mit den sechs Die Dorfregion Rhede (Ems) bietet Handlungsfeldern die gemeinsame Ent- ein aktives Gemeinschaftsleben in wicklungsperspektive für Rhede (Ems), Kommunikationszentren, durch Borsum, Brual sowie Neurhede. ortsteilübergreifende gemeinsame Das Leitbild steht für die strategische Vision Veranstaltungen und attraktive Frei- für die Dorfregion Rhede (Ems). Die Um- zeitangebote und Freizeittourismus setzungsperspektive konkretisiert das Ziel- system zur Dorfentwicklung, das sich aus den Erkenntnissen der Arbeitskreise auf Gemeinschaftseinrichtungen erweitern örtlicher wie regionaler Ebene sowie der und schaffen Kinder- und Jugendbeteiligung ergeben. Dem soziokulturellen Leben in der Dorfre- Diese Ergebnisse wurden als Grundlage gion Rhede (Ems) werden bereits heute zur Formulierung der dorfregionsspezifi- vielfältige Möglichkeiten geboten. Vereins- schen Entwicklungsziele herangezogen. In eigene oder Gemeinschaftseinrichtungen diesem Kapitel werden für die sechs Hand- sind zentrale Ankerpunkte im alltäglichen lungsfelder die jeweiligen Entwicklungs- Leben vieler Einwohner*innen. Die demo- ziele formuliert. Sie bilden die Grundlage grafische Entwicklung und sich verän- für die spätere Umsetzungsphase und die- dernde Nutzungsansprüche der Menschen nen der Einordnung von Projekten in die vor Ort erfordern eine stetige Anpassung Entwicklungsstrategie. Die Reihenfolge der an neue Bedürfnisse. Aus diesem Grund Handlungsfelder sowie Entwicklungsziele sind bestehende Gemeinschaftseinrichtun- unterliegt keiner Priorisierung. gen im Hinblick auf barrierefreie Ausstat- Dem Zielsystem sind Wirkungsindikatoren tung sowie neuen, multifunktionalen Nut- und entsprechende Zielwerte (ZW) zuge- zungsmöglichkeiten zu erweitern. Darüber ordnet. Diese messbaren bzw. bewertba- hinaus sind offene Bedarfe zu ermitteln ren Kriterien sind für die Evaluation des und, wo erforderlich, neue Gemeinschafts- Entwicklungsprozesses (vgl. Kapitel 8) von einrichtungen zu schaffen, die das sozio- Bedeutung. kulturelle Leben vor Ort vielfältiger gestal- ten.

Abbildung 27: Zielsystem Dorfregion Rhede (Ems) (Quelle: Eigene Darstellung, 2020).

44 Umsetzungsstrategie

WIRKUNGSINDIKATOREN (ZIELWERTE): Bedürfnissen sind zusätzliche Infrastruktu- ren gemeinsam mit Akteuren vor Ort zu ent-  Anzahl der Maßnahmen zur Erwei- wickeln, um ein vielfältiges, öffentliches Ak- terung oder Schaffung von Gemein- tivitätsangebot ermöglichen zu können. schaftseinrichtungen (ZW 2) WIRKUNGSINDIKATOREN (ZIELWERTE):  Anzahl der vorbereitenden Maß- nahmen zur Stärkung von Gemein-  Anzahl der Maßnahmen zur Schaf- schaftseinrichtungen (ZW 3) fung neuer Aktivitätsinfrastrukturen (ZW 2)

 Anzahl der Maßnahmen zur Opti- Öffentliche Treffpunkte gestalten mierung vorhandener Aktivitätsinf- Die Kommunikation zwischen den Einwoh- rastrukturen (ZW 2) ner*innen, Besucher*innen der Dorfregion und zwischen den Generationen erfolgt in einem hohen Maße in der Öffentlichkeit. 6.2 Dorfinfrastrukturen und Dorfge- Diese öffentlichen Treffpunkte sind ein meinschaft zentraler Baustein für die Vielfalt des sozi- LEBENsraum: Dorfinfrastrukturen und okulturellen Lebens in den Ortschaften Bor- Dorfgemeinschaft sum, Brual, Neurhede und Rhede (Ems). Die Dorfregion Rhede (Ems) strebt eine Diese zentralen Treffpunkte werden von Weiterentwicklung der dörflichen Ge- unterschiedlichen Alters- und Bevölke- meinschaft und Attraktivität unter Bei- rungsgruppen nachgefragt und weisen da- behaltung ortsbildprägender Bausub- her individuelle Ansprüche auf. Diese sind stanz an. zu erheben und die öffentlichen Treffpunkte entsprechend ihrer Nutzergruppen zu ge- stalten, sodass die innerörtliche Kommuni- Ortstypisches Erscheinungsbild entwi- kation nachhaltig gestärkt wird. ckeln und erhalten WIRKUNGSINDIKATOR (ZIELWERTE): Die Dorfregion Rhede (Ems) zeichnet sich  Anzahl der Maßnahmen zur Gestal- durch seine vier Ortschaften mit den jeweils tung öffentlicher Treffpunkte (ZW 3) dörflichen Eigenarten aus. Vor allem die Freiflächen und grünen Inseln sind ein we-

sentlicher Bestandteil des ortstypischen Er- Aktivitätsinfrastrukturen entwickeln und scheinungsbildes. Darüber hinaus prägen erweitern die innerörtlichen öffentlichen Räume so- wie Straßenzüge das Erscheinungsbild der Die Einwohner*innen in der Dorfregion zeichnen sich durch ihre vielfältigen Aktivi- Dorfregion. Dieser ortstypische Charakter täten aus. Dazu zählt neben den Sport- und trägt zur Identifikation der Einwohner*innen Freizeitangeboten der Vereine vor allem mit ihren Ortschaften bei und ist daher im das aktive Erlebnis in der Natur. Die vor- Rahmen der Dorfentwicklung zu erhalten. handenen Infrastrukturen bilden bereits Dort, wo Potenziale bestehen, sind Weiter- eine gute Grundlage. Viele Einrichtungen entwicklungsmöglichkeiten im öffentlichen entsprechen allerdings nicht mehr heutigen Raum zu konkretisieren. Nutzungsansprüchen, sodass diese einer WIRKUNGSINDIKATOREN (ZIELWERTE): Weiterentwickelung bedürfen. Gleichzeitig gibt es gerade für die Einwohner*innen, die  Anzahl der Maßnahmen zum Erhalt nicht aktiv in Vereinen organisiert sind, nur der innerörtlichen Grünflächen (ZW geringfügige öffentliche Aktivitätsinfrastruk- 3) turen. Ausgehend von den dorfregionalen

45 Umsetzungsstrategie

 Anzahl der Maßnahmen zum Erhalt Potenziale aufzudecken, sind vor allem Lö- und zur Gestaltung ortstypischer sungen im Innenbereich der Ortschaften zu Merkmale (ZW 4) ermitteln und entsprechende Schritte ein- zuleiten.

Ortstypische Bausubstanz gestalten und erhalten WIRKUNGSINDIKATOREN (ZIELWERTE): Gulfhäuser und landwirtschaftliche Ge-  Anzahl der Konzeptionen und Vor- bäude prägen das typische Erscheinungs- planungen zum bedarfsgerechten bild in der Dorfregion Rhede. Gerade diese Wohnen (ZW 2) Bausubstanzen unterliegen jedoch einer  Anzahl der Maßnahmen zur Umset- hohen Leerstandsquote, sodass viele zu- zung von Konzepten und Vorpla- nehmend vom Verfall bedroht sind. Ziel der nungen zum bedarfsgerechten Dorfentwicklung ist es, die Vielfalt der orts- Wohnen (ZW 1) typischen Gebäudesubstanz sowohl im pri- vaten wie öffentlichen Bereich zu erhalten und wenn gegeben, eine neue Nutzung zu Dorfgemeinschaften stärken und unter- etablieren. Bei diesen Planungen sind we- stützen sentliche Aspekte der Barrierefreiheit sowie Neben den Dorfinfrastrukturen bilden die der energetischen Anpassung zu berück- Dorfgemeinschaften die zweite zentrale sichtigen. Säule der Identifikation. In vielen Vereinen, WIRKUNGSINDIKATOREN (ZIELWERTE): Initiativen und Gruppen engagieren sich die  Anzahl der Beratungen Privater Einwohner*innen und nehmen vielfältige zum Erhalt ortstypischer Bausub- Angebote wahr. Diesem soziokulturellen stanz (ZW 20) Leben sind Räume zur Entfaltung zu geben und entsprechende Unterstützungsleistun-  Anzahl der Maßnahmen zum Erhalt gen anzubieten. Ziel ist es, den Dorfge- oder Umnutzung ortstypischer Bau- meinschaften Angebote für die anstehen- substanz (ZW 15) den Herausforderungen im demografi- schen wie digitalen Bereich zu bieten. Rahmenbedingungen für bedarfsge- WIRKUNGSINDIKATOREN (ZIELWERTE): rechtes Wohnen schaffen  Anzahl der Qualifizierungsmaßnah- Rund 85 % der Gebäude in der Dorfregion men für Vereine und Dorfgemein- Rhede (Ems) sind Einfamilienhäuser. Die- schaften (ZW 3) ser hohe Anteil führt dazu, dass gerade für  Anzahl der Maßnahmen zur Stär- Alleinstehende der jüngeren und älteren kung der Gemeinschaft(-skommu- Generation bedarfsgerechter Wohnraum nikation) (ZW 2) fehlt. Vor allem Mietwohnungen sind auf- grund der hohen Einfamilienhausquote ver- hältnismäßig selten vertreten. Um der Be- völkerung und den Arbeitskräften jedoch Perspektiven für ein bedarfsgerechtes Wohnen zu bieten, sind entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen. Ziel ist es, der älteren Bevölkerung ein langes Le- ben in den bekannten räumlichen Zusam- menhängen zu ermöglichen. Um mögliche

46 Umsetzungsstrategie

6.3 Klima- und Naturschutz Weise wirkt sich das natürliche Umfeld der vier Ortschaften positiv auf die Entwicklung LEBENsraum: Klima- und Natur- aus. Um diesen wichtigen Standortfaktor zu schutz erhalten, bedarf es einer frühzeitig Sensibi- Die Dorfregion Rhede (Ems) han- lisierung der Einwohner*innen sowie der delt regional und nachhaltig, fördert Wirtschaft für den Klima- und Naturschutz. verantwortungsvolles Bauen, för- Darüber hinaus sind gemeinsame Kleinst- dert und erhält Natur(schutz)räume maßnahmen zu initiieren sowie beste- und schafft ein Bewusstsein für hende Initiativen fortzuführen, die auf nied- Klima und Umwelt. rigschwelliger Ebene einen Beitrag zum Er- halt der Natur und Sicherung des Klimas beitragen. Gewässerstruktur aufwerten WIRKUNGSINDIKATOREN (ZIELWERTE): Die Dorfregion Rhede (Ems) zeichnet sich durch eine vielfältige Gewässerstruktur  Anzahl der Sensibilisierungsmaß- aus. Vor allem die vier Badeseen sowie nahmen für den Klima- und Natur- weitere Naturseen prägen das Land- schutz (ZW 2) schafts- und Naturbild. Sie bilden einen  Anzahl der Kleinstmaßnahmen zum wichtigen Lebensraum für Flora und Fauna Schutz des Klimas und der Natur und dienen in vielen Fällen der naturnahen (ZW 2) Erholung der Einwohner*innen. Mit dem Emsaltarm verfügt die Dorfregion Rhede (Ems) darüber hinaus über ein ortsnahes Dorfgrün erhalten und gestalten Gewässer, das stärker in die Betrachtung Die typischen Ortsbilder der Dorfregion einbezogen werden soll. Bei der Aufwer- weisen vielfältige Grünflächen und Baum- tung der ortstypischen Gewässer sind As- bestände auf. Diese sind sowohl für den pekte des Natur- sowie Klimaschutzes wie Charakter der Ortschaften wie auch für den auch der naturnahen Erholung unter Einbe- Naturhaushalt von enormer Bedeutung. ziehung wesentlicher Akteursgruppen zu Ziel ist es, dieses Dorfgrün langfristig zu er- berücksichtigen. Die vielfältigen Bedürf- halten und im Sinne des Natur- und Klima- nisse sind miteinander in Einklang zu brin- schutzes zu gestalten. Dabei können multi- gen und wo notwendig Schwerpunkte zu funktionale Ansätze gewählt werden, in- setzen. dem Aspekte der Dorfgemeinschaften mit WIRKUNGSINDIKATOREN (ZIELWERTE): dem Dorfgrün verknüpft werden.

 Anzahl der Maßnahmen zur Ver- WIRKUNGSINDIKATOR: besserung der Gewässerstruktur  (ZW 1) Anzahl der Maßnahmen zum Erhalt und zur Gestaltung des Dorfgrüns  Anzahl der Maßnahmen zur natur- (ZW 2) nahen Zugänglichkeit der Gewäs- ser (ZW 1) Rahmenbedingungen für Klima- und Na- turschutz schaffen Sensibilisierung und Kleinstmaßnah- men für den Klima- und Naturschutz for- Neben der Sensibilisierung und Kleinst- cieren maßnahmen gibt es im Klima- und Natur- schutz erhebliches Potenzial, im privaten Die Landschaft und Natur sind wichtige wie öffentlichen Bereich weitreichende An- Merkmale für die Dorfregion. In vielfältiger passungen vorzunehmen. Hierzu sind Rah- menbedingungen in Form professioneller

47 Umsetzungsstrategie

Beratungen sowie Anreizsysteme zu entwi-  Anzahl der Maßnahmen zur Erhö- ckeln, um konsequente Umsetzungs- hung der Barrierefreiheit (ZW 3) schritte für den Klima- und Naturschutz zu initiieren. Gleichzeitig sind bei Maßnahmen an ortsbildprägenden Gebäuden die ge- Wegeinfrastruktur bedarfsgerecht ent- nannten Aspekte zu prüfen und gegebe- wickeln nenfalls zu berücksichtigen. Der Fuß- und Radverkehr nimmt in der WIRKUNGSINDIKATOREN: Dorfregion Rhede (Ems) einen großen An-  Anzahl der Beratungen zum Klima- teil ein. Gerade der innerörtliche Verkehr und Naturschutz (ZW 4) wird durch die Einwohner*innen in dieser Form wahrgenommen. Um den Menschen  Anzahl der Maßnahmen zum Klima- vor Ort barrierefreie Alltagswege zu ermög- und Naturschutz (ZW 2) lichen, bedarf es einer zielgruppengerech- ten Entwicklung der Wegeinfrastruktur. Hierbei sind einerseits wohnortnahe Ver- 6.4 Mobilität und Verkehrsinfrastruk- bindungen und andererseits regionale We- tur geinfrastrukturen in die Umsetzung einzu- LEBENskraft: Mobilität und Ver- beziehen. Diese Wegeinfrastrukturen kön- kehrsinfrastruktur nen dazu beitragen, den motorisierten Indi- Die Dorfregion Rhede (Ems) bietet vidualverkehr im Alltag zu verringern und allen Verkehrsteilnehmer*innen gleichzeitig ein attraktives Umfeld für Rad- gleichberechtigte und bedarfsge- fahrende und Naherholungssuchende zu rechte Mobilitäts- und Infrastruktur- schaffen. möglichkeiten an. WIRKUNGSINDIKATOREN (ZIELWERTE):  Anzahl der Maßnahmen zur Schaf- Verkehrssicherheit stärken fung und zum Erhalt bedarfsgerech- ter Wegeinfrastrukturen (ZW 2) Im öffentlichen Leben sind vielfältige Be- dürfnisse in Einklang zu bringen. Alle Ver-  Anzahl der Maßnahmen zur Opti- kehrsteilnehmer*innen in der Dorfregion mierung der wegebegleitenden Inf- rastrukturen (ZW 2) Rhede (Ems) weisen unterschiedliche An- sprüche an den Verkehr auf. Gerade im Hinblick auf den motorisierten Individual- Alternative Mobilitätsangebote schaffen verkehr innerhalb der Ortschaften und an Ortseingängen ist eine Optimierung der Die Dorfregion Rhede (Ems) ist derzeit auf- Verkehrssicherheit zu prüfen, um allen Ver- grund fehlender oder unattraktiver Alterna- kehrsteilnehmer*innen gerecht zu werden. tiven stark auf den motorisierten Individual- Dabei sind neben sensibilisierenden Maß- verkehr ausgerichtet. Dies führt dazu, dass nahmen ebenso baulich-gestalterische gerade die jüngere und ältere Generation, Veränderungen zu berücksichtigen. Dar- die noch nicht oder nicht mehr selbstbe- über hinaus sind Aspekte der Barrierefrei- stimmt fahren können, in ihrer Mobilität heit unter anderem im Sinne begradigter stark eingeschränkt sind. Um allen Einwoh- Wegeführungen und umfassender Be- ner*innen eine möglichst gleichberechtigte leuchtungskonzepte zu betrachten. Mobilität zu ermöglichen, sind alternative Mobilitätsangebote zu entwickeln. Diese WIRKUNGSINDIKATOREN (ZIELWERTE): können auf bestehende Strukturen zurück-  Anzahl der Maßnahmen zur Ver- greifen oder neue, individuelle Ansätze kehrsberuhigung (ZW 3) schaffen.

48 Umsetzungsstrategie

WIRKUNGSINDIKATOREN (ZIELWERTE): Der Dorfentwicklungsprozess hat jedoch verdeutlicht, dass die bestehenden Einrich-  Anzahl der Konzeptionen zu alter- nativen Mobilitätsangeboten (ZW 2) tungen zum Teil nicht mehr den Ansprü- chen der jüngeren Generation gerecht wer-  Anzahl der Maßnahmen zur Umset- den. Es mangelt an Mitgestaltungsmöglich- zung von Konzepten zu alternativen keiten und Raum für die Selbstentfaltung. Mobilitätsangeboten (ZW 1) Unter Beteiligung der Jugendlichen sind Treffpunkte zu entwickeln oder anzupas- sen, die den konkreten Bedürfnissen ent- 6.5 Jugend (-beteiligung) sprechen.

LEBENskraft: Jugend (-beteiligung) WIRKUNGSINDIKATOREN (ZIELWERTE): Die Dorfregion Rhede (Ems) etabliert ein  Anzahl der Maßnahmen zur Schaf- Jugendbüro und schafft Strukturen, damit fung neuer Jugendtreffpunkte (ZW sich Jugendliche für Demokratie einsetzen 3) und für die Gemeinschaft engagieren kön- nen. Die Jugend in Rhede (Ems) fühlt sich  Anzahl der Maßnahmen zur projekt- ernstgenommen, wertgeschätzt und identi- bezogenen Beteiligung der Kinder fiziert sich mit der Gemeinde. und Jugendlichen (ZW 3)

Jugendarbeit langfristig koordinieren Jugendbeteiligung etablieren Die Dorfregion Rhede (Ems) hat in der Ver- Kinder und Jugendliche an die Dorfregion gangenheit durch eine Kooperation ver- zu binden, ist wesentlich für die Zukunft der schiedener Institutionen eine erfolgreiche Dörfer. Viele junge Menschen aus den Ort- Jugendarbeit durchführen können. Gerade schaften sehen sich im Hinblick auf Ausbil- vor dem Hintergrund der demografischen dungsperspektiven gezwungen, die Heimat Entwicklung ist es wichtig, den Kindern und zu verlassen. Um die jüngere Generation Jugendlichen eine zentrale Anlaufstelle jedoch langfristig an die Dorfregion Rhede bieten zu können, die sowohl für die Ju- (Ems) zu binden, ist eine frühzeitige Mitwir- gendarbeit vor Ort wie auch für die Gestal- kung an relevanten Themen notwendig – tung von (Freizeit-)Angeboten verantwort- und dies auf verschiedenen Ebenen. Ein- lich ist. Die bestehenden Kooperationen bindung und Beteiligung steigert die Identi- der Jugendarbeit sind einzubeziehen und fikation mit den Heimatdörfern und bietet so eine langfristige Lösung zu entwickeln. ein höheres Potenzial, junge Menschen nach der Ausbildung wieder für die vier Ort- WIRKUNGSINDIKATOREN (ZIELWERTE): schaften zu gewinnen. Gerade vor dem  Anzahl der neugeschaffenen Ange- Hintergrund der Fachkräftesicherung ist bote für die oder in der Jugendarbeit dies ein wichtiger Faktor für die lokale Wirt- (ZW 4) schaft.

 Anzahl der Initiativen zur Stärkung WIRKUNGSINDIKATOR (ZIELWERTE): der Jugendarbeit (ZW 2)  Anzahl der Initiativen zur Etablie- rung von Jugendbeteiligung (ZW 1) Jugendtreffpunkte schaffen In der Dorfregion Rhede (Ems) gibt es be- reits einzelne Infrastrukturen, in denen sich Kinder und Jugendliche vereinsintern so- wie vereinsungebunden treffen können.

49 Umsetzungsstrategie

6.6 (Land-)Wirtschaft und Versor- die landwirtschaftlichen Strukturen fördern gung und eine zukunftsfähige Entwicklung der Bestandsbetriebe ermöglichen. Gleichzei- LEBENswelt: (Land-)Wirtschaft und Ver- tig sind bereits aufgegebene Betriebe in ih- sorgung rer Substanz zu erhalten und Umnutzungen Die Dorfregion Rhede (Ems) unterstützt zu fördern, um das ortstypische Erschei- Kleinstunternehmen zur Verbesserung der nungsbild der Dorfregion Rhede (Ems) zu Grund- und Nahversorgung, schafft ein at- erhalten. traktives Umfeld für die benötigten Fach- kräfte und unterstützt Bildung und Ausbil- WIRKUNGSINDIKATOREN (ZIELWERTE): dung.  Anzahl der Initiativen zur Stärkung der landwirtschaftlichen Rahmen- bedingungen (ZW 2) Nahversorgungsangebote erhalten und bedarfsgerecht entwickeln  Anzahl der Maßnahmen zur Siche- rung der Höfestruktur (ZW 3) Die Nahversorgung in der Dorfregion Rhede (Ems) ist differenziert zu betrachten. Die Angebote finden sich in zentraler Lage, Rahmenbedingungen für Wirtschaftsbe- in den Ortschaften sind dagegen keine triebe unterstützen Nahversorger angesiedelt. Dies führt dazu, dass gerade mobilitätseingeschränkte Ein- Die wirtschaftlichen Strukturen in der wohner*innen auf externe Unterstützung Dorfregion sind geprägt von kleinen und angewiesen sind. Aufgrund fehlender mittelständischen Betrieben. Diese bieten Nachfrage ist eine Ansiedlung zusätzlicher einer Vielzahl von Einwohner*innen einen Versorger in den einzelnen Dörfern nur Arbeitsplatz und tragen gleichzeitig zur Da- schwer realisierbar. Dennoch sind alterna- seinsvorsorge der Dorfregion bei. Im Rah- tive Nahversorgungsangebote in den um- men der Dorfentwicklung sind Rahmenbe- liegenden Lagen bedarfsgerecht zu entwi- dingungen für Wirtschaftsbetriebe zu unter- ckeln und lokale Akteure in die Konzeption stützen, die eine Diversifizierung der loka- einzubeziehen. len Wirtschaft ermöglichen. WIRKUNGSINDIKATOR (ZIELWERTE): WIRKUNGSINDIKATOREN (ZIELWERTE):   Anzahl der Konzeptionen und Vor- Anzahl der Konzepte und Initiativen planungen zu bedarfsgerechten zur Schaffung von wirtschafts- Nahversorgungsangeboten (ZW 2) freundlichen Rahmenbedingungen (ZW 2)  Anzahl der Maßnahmen zur Siche- rung der Nahversorgung (ZW 1)

Landwirtschaftliche Strukturen fördern Die Dorfregion Rhede (Ems) ist landwirt- schaftlich geprägt. Ein zunehmender land- wirtschaftlicher Strukturwandel ist jedoch auch in den vier Ortschaften zu erkennen. Eine steigende Zahl landwirtschaftlicher Betriebe gibt die aktive Bewirtschaftung auf. Um diesem Trend entgegenzuwirken, sind Rahmenbedingungen zu schaffen, die

50 Planungs- und Partizipationsprozess

6.7 Rahmenbedingungen für die Pla- 7 Planungs- und Partizipa- nung und Umsetzung von Maßnah- tionsprozess men Die Dorfentwicklung spricht sowohl private 7.1 Aufbau und Grundlagen des Pla- wie auch öffentliche Antragsteller*innen an. nungs- und Partizipationsprozesses Dabei haben alle die Möglichkeit, bauliche Der Dorfentwicklungsprozess in der Dorfre- und das Ortsbild betreffende Maßnahmen zu realisieren. Diese Maßnahmen sollen gion Rhede (Ems) hat sich am bottom-up- dabei den im Kapitel 3.7 definierten bau- Prinzip orientiert. Ausgehend von dem Wis- lich-gestalterischen Handlungsrahmen sen der Einwohner*innen wurden das Leit- bild, die Handlungsfelder sowie die Ent- zwingend berücksichtigen. Darüber hinaus wicklungsziele erarbeitet. Grundlage des ist der Denkmalschutz bei der Planung und Umsetzung von Maßnahmen an schutz- Dorfentwicklungsprozesses war das bishe- würdigen Bausubstanzen zu berücksichti- rige Engagement der Einwohner*innen in vergleichbaren Beteiligungsformen. Erfah- gen und die zuständige Denkmalschutzbe- rungen konnten beispielsweise im Rahmen hörde einzubinden. der Ortsentwicklungskonzepte für Borsum, Bei der Planung und Umsetzung von Maß- Brual und Neurhede, den EmslandDorfPlä- nahmen ist darüber hinaus im Einzelfall zu nen Brual und Neurhede sowie bei der Teil- prüfen, welche Träger öffentlicher Belange nahme am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zu- beteiligt werden müssen. kunft“ gesammelt werden. Die Ergebnisse der verschiedenen Entwicklungsprozesse wurden frühzeitig in den strategischen Rah- men eingebunden und finden sich sowohl als Entwicklungsziele wie auch als Projek- tideen wieder. Der Ansatz des Planungs- und Partizipati- onsprozesses verfolgte das Ziel, möglichst allen Einwohner*innen die Chance zur Par- tizipation zu geben. Aus diesem Grund

Abbildung 28: Partizipationsprozess Dorfregion Rhede (Ems) (Quelle: Eigene Darstellung, 2020).

51 Planungs- und Partizipationsprozess wurde ein mehrstufiges Vorgehen gewählt, wurden verschiedene Ebenen und Formate das die Einwohner*innen auf örtlicher angeboten, die im Folgenden erläutert wer- Ebene abgeholt hat. So konnten kurze den. Wege garantiert und möglichst viele

Hemmschwellen abgebaut werden. Die re- gionale Ebene wiederum bot die Möglich- Einwohner*innenversammlung keit, mit Akteuren aus allen Ortsteilen zu- Den öffentlichen Auftakt der Dorfentwick- sammenzukommen und Synergien zu ent- lungsplanung in Rhede (Ems) bildete eine wickeln. Einwohner*innenversammlung am 20. Au- Grundsätzlich war der Dorfentwicklungs- gust 2019. Über öffentliche Medien sowie prozess themenübergreifend konzipiert. die persönliche Ansprache von Vereinen Für die örtlichen wie lokalen Arbeitskreise und Multiplikatoren wurde die Veranstal- gab es keine thematischen Vorgaben. Viel- tung beworben. Insgesamt folgten der Ein- mehr wurde das Ziel verfolgt, eine inte- ladung rund 80 interessierte Personen aus grierte Strategie zu formulieren. Gleichzei- den vier Ortschaften. Das Amt für regionale tig konnten so Personen unterschiedlicher Landesentwicklung Weser-Ems, Ge- thematischer Vorkenntnisse in den Prozess schäftsstelle Meppen berichtete über die eingebunden werden und neue Gesprächs- Ziele und die grundsätzliche Struktur des leitfäden initiiert werden. Dorfentwicklungsprogramms des Landes Niedersachsen. Darüber hinaus wurde ein Neben den themenoffenen Arbeitskreisan- erster Einblick über die Fördermodalitäten geboten wurden offene Dialoge zu spezifi- gegeben. Im Anschluss stellten sich die schen, für die Dorfregion von besonderer Planungsbüros mit dem Planungs- und Bedeutung definierten Themenbereichen Partizipationsprozess vor und zeigten den angeboten. Diese Dialoge sollten in physi- Anwesenden auf, in welcher Form sie sich scher Form stattfinden. Aufgrund der im in den Prozess einbringen konnten. Im Jahresverlauf einschränkenden Situation Rahmen der Einwohner*innenversamm- durch die Covid-19-Pandemie wurden lung bestand zudem die Möglichkeit, sich dann digitale Beteiligungsformate gewählt. bereits in die Arbeitskreislisten einzutra- Neben den Arbeitskreisangeboten erfolgte gen, um an dem Impulsworkshop sowie darüber hinaus eine mediale Begleitung den örtlichen Arbeitskreisen teilzunehmen. des Planungsprozesses, um Inhalte mög- lichst transparent zu vermitteln (vgl. Kapitel 7.3). Impulsworkshop Der Impulsworkshop im Kontext eines Vor- bereitungs- und Informationsseminars fand 7.2 Planungs- und Partizipationspro- am 07. September 2019 statt. Gemeinsam zess Dorfregion Rhede (Ems) mit rund 35 Teilnehmer*innen wurden die Der Planungs- und Partizipationsprozess in Grundlagen für die anstehende Dorfent- der Dorfregion Rhede (Ems) wurde auf wicklungsplanung gelegt. Alle bis zu die- Grundlage der ortsspezifischen Besonder- sem Zeitpunkt interessierten Arbeitskreis- heiten konzipiert. Bestehende Kommunika- teilnehmer*innen konnten an dem Termin tionsstrukturen wurden ebenso berücksich- teilnehmen. Einführend wurde eine daten- tigt wie auch die verschiedenen dörflichen basierte Bestandsanalyse der Dorfregion Ausgangslagen. Ziel war es, allen interes- durch die Planungsbüros vorgestellt (vgl. sierten Einwohner*innen die Chance zu Kapitel 3). Auf dieser Grundlage ermittelten bieten, sich aktiv in den Dorfentwicklungs- die Teilnehmer*innen in Kleingruppen die prozess einzubringen. Aus diesem Grund Stärken und Herausforderungen der

52 Planungs- und Partizipationsprozess

Dorfregion und einzelner Ortschaften. Eine Kinder- und Jugendbeteiligung zweite Arbeitsphase beschäftigte sich mit Die klassischen Formen der Partizipation Ansätzen für Leitsätze, die sich im späteren erreichen häufig die jüngere Generation Prozess bei der Leitbildentwicklung wieder- nicht bzw. nur unzureichend. Aus diesem fanden. Grund wurde im Rahmen der Dorfentwick- Im Anschluss erfolgte eine inhaltliche Qua- lung für die Dorfregion Rhede (Ems) ein lifizierung zum Thema „Von der Idee zum zweistufiges Verfahren zur Beteiligung der Projekt“. Hier wurde den Teilnehmer*innen Kinder und Jugendlichen gewählt. Dabei Wissen über die Projektarbeit und die Auf- konnte auf vorhandene Strukturen durch bereitung von Ideen für zukünftige Förder- die Schulsozialarbeit und die Jugendarbeit anträge vermittelt. zurückgegriffen werden. In einem ersten Schritt wurden die Kinder und Jugendlichen über eine anonyme Be- Örtliche Arbeitskreise fragung in den Klassen der Ludgerusschule Die Dorfentwicklung in der Dorfregion sowie online zu verschiedenen Themen der Rhede (Ems) zielt auf eine gesamtregio- Dorfentwicklung befragt. Rund 330 Teil- nale Strategie ab. Damit alle Ortschaften nehmer*innen haben auf diesem Wege ihre gleichberechtigt berücksichtigt werden Interessen in den Prozess eingebracht. konnten, fanden zu Beginn des Planungs- Die Ergebnisse der Befragung wurden in ei- prozesses örtliche Arbeitskreissitzungen nem Workshop interessierten Kindern und statt. In jedem der vier Ortsteile fand je eine Jugendlichen vorgestellt und im Rahmen moderierte Sitzung statt, die offen für alle von Arbeitsphasen konkretisiert. Mit Unter- Einwohner*innen vor Ort war. Gemeinsam stützung der Schulsozialarbeit konnten so mit den Einwohner*innen wurden die örtli- für den weiteren Prozess jugendliche Bot- chen Bedarfe ermittelt und erste konkrete schafter*innen gewonnen werden, die die Ansatzpunkte zusammengetragen. In ei- Interessen der Jugend im regionalen Ar- nem weiteren Arbeitsschritt wurden lokale beitskreis vertreten haben. Durch dieses Prioritäten vergeben. Diese sollten später Engagement konnte der Schwerpunkt „Ju- als Anhaltspunkte für die Bewertung von gend“ in den Handlungsfeldern verankert Startprojekten der Dorfentwicklung Rhede werden. (Ems) herangezogen werden.

Die Interessen der jeweiligen Ortschaften wurden im Arbeitskreis Dorfregion von ört- Arbeitskreis Dorfregion lichen Botschafter*innen vertreten. Diese Der Arbeitskreis Dorfregion, der sich aus wurden von den anwesenden Arbeitskreis- den Botschafter*innen der örtlichen Ar- mitgliedern auf Ortsebene gewählt, wobei beitskreise sowie der Jugendbeteiligung, möglichst alle Interessensgruppen abgebil- den Ortsbürgermeister*innen bzw. -vorste- det werden sollten. her*innen, den Vertreter*innen der Verwal- Die Botschafter*innen haben je nach Be- tung und des ArL sowie den Planungsbüros darf in ihren Ortschaften weitere Abstim- zusammensetzt, beschäftigte sich schwer- mungsprozesse und Akteure genutzt, um punktmäßig mit der strategischen Ausrich- die Themen des Arbeitskreises Dorfregion tung der Dorfentwicklung. Auf Grundlage auf die lokale Ebene zurückzuspiegeln. der Erkenntnisse aus dem Impuls- workshop, den örtlichen Arbeitskreisen und der Kinder- und Jugendbeteiligung wurden zunächst Handlungsfelder definiert und diesen dann Leitsätze zugeordnet, die die

53 Planungs- und Partizipationsprozess

Vision für die Dorfregion Rhede (Ems) be- Dialog aufgegriffen und die verschiedenen schreiben. In weiteren Sitzungen wurden Akteure, Anrainer und Gesprächspartner die Start- und Leitprojekte für die Dorfent- zusammengebracht werden. wicklungsplanung definiert und konkreti- Dörferabend siert. Hierbei hat ein projektbezogener Aus- tausch mit der örtlichen Ebene stattgefun- Mit dem Dörferabend am 02. September den. 2020 fand der Partizipationsprozess zur Dorfentwicklungsplanung Rhede (Ems) Die Ergebnisse des Arbeitskreises Dorfre- seinen vorläufigen Abschluss. Allen inte- gion wurden im Nachgang allen Einwoh- ressierten Arbeitskreismitgliedern wurden ner*innen, die sich aktiv in die örtlichen Ar- hier einerseits die Start- und Leitprojekte beitskreise eingebracht haben, zur Verfü- sowie die Strategie vorgestellt. Anderer- gung gestellt und damit die Transparenz seits lag der Fokus auf dem baulich-gestal- zwischen den Gremien gewährleistet. terischen Handlungsrahmen, der als Richt- linie für die Umsetzung von Maßnahmen an ortsbildprägenden und landwirtschaftlichen Offene Dialoge Gebäuden dient. Die Anwesenden hatten Im Rahmen des Partizipationsprozesses hier die Möglichkeit weitere Inhalte in den wurde im Vorfeld die Option für offene Dia- Handlungsrahmen einzubringen und die- loge vorgesehen. Diese sollten zu spezifi- sen mit den Planungsbüros abzustimmen. schen Themen durchgeführt werden, um konkreter in eine Bearbeitung einzusteigen und verschiedene Akteure anzusprechen Lenkungsgruppe und zusammenzubringen. Der Prozess Der Partizipations- und Planungsprozess zeigte, dass zwei Themen diesem An- wurde auf organisatorischer Ebene von ei- spruch gerecht werden konnten. Das ner Lenkungsgruppe begleitet. Diese Thema „Badeseen“ spielte sowohl in der setzte sich zusammen aus Vertreter*innen Kinder- und Jugendbeteiligung wie auch des ArL, der Verwaltung, der Politik, den bei den Arbeitskreisen eine bedeutende Ortsbürgermeister*innen bzw. -vorste- Rolle und zeichnet die Dorfregion gleichzei- her*innen sowie den Planungsbüros. Im tig aus. Aufgrund der Covid-19-Pandemie Rahmen der Lenkungsgruppe wurden zu- konnte ein ursprünglich angesetztes Tref- rückliegende Veranstaltungen besprochen fen nicht durchgeführt werden. Als Alterna- und eine Bewertung der erreichten Ziel- tive wurde eine breit angelegte Online-Be- gruppen vorgenommen. Gemeinsam konn- fragung initiiert, um die Struktur der vier Ba- ten die Leitlinien für den Prozess festgelegt deseen sowie die Zukunftsaufgaben zu er- und weitere zur Aktivierung vorgesehene heben. So konnte die Grundlage für spä- Akteursgruppen identifiziert werden. Das tere Projektansätze gelegt werden. Gremium legte darüber hinaus organisato- Ein weiteres Thema bildet das Gesamt- rische Schritte wie die Planung der Termine areal des Emsaltarms mit dem Spieksee. und Fristen fest. Hier gibt es erhebliches Entwicklungspo- tenzial. Erste vorbereitende Gespräche konnten mit dem Landkreis Emsland ge- führt werden, um übergeordnete Bestim- mungen des Areals zu klären. Eine Weiter- führung des offenen Dialogs konnte auf- grund der zum Zeitpunkt des Prozesses geltenden Einschränkungen nicht erfolgen. Für die Umsetzungsphase soll der offene

54 Selbstevaluierung

7.3 Kommunikation und Transpa- 8 Selbstevaluierung renz Die Dorfentwicklungsplanung für die Der Dorfentwicklungsplan der Dorfregion Dorfregion Rhede (Ems) ist ein Prozess für Rhede (Ems) ist als dynamisches Regie- alle Einwohner*innen. Aus diesem Grund buch zu verstehen. Die definierten Hand- wurde bei der Bekanntmachung von Veran- lungsfelder und Entwicklungsziele dienen staltungen und Terminen sowohl auf ana- der Orientierung in der Umsetzung von loge wie digitale Medien gesetzt. Für die Maßnahmen. Gleichzeitig ist der beschrie- Aktivierung zu Beginn des Partizipations- bene Entwicklungsansatz ein Spiegelbild prozesses erfolgte explizit eine persönliche der aktuellen Herausforderungen und Situ- Ansprache von Multiplikatoren. Darüber ation vor Ort. Um gleichzeitig neue Heraus- hinaus wurden öffentliche Medien wie die forderungen frühzeitig zu erkennen und Ems-Zeitung oder der Gemeindebrief ge- neue Schwerpunkte der dörflichen Entwick- nutzt. Die Presse begleitete den Prozess lung setzen zu können, erfolgt eine jährli- fortlaufend. che Selbstevaluierung des Umsetzungs- prozesses. Auf der kommunalen Internetseite wurden zudem alle Veranstaltungen in den Kalen- Die Umsetzungsbegleitung sowie der Ar- der eingetragen und Informationen zur beitskreis Dorfregion bilden bei der Evalua- Dorfentwicklung und zum Prozess hinter- tion die zentralen Gremien. Auf Grundlage legt. Um eine Partizipation und Transpa- fest definierter Kriterien erfolgt sowohl eine renz auch für Einwohner*innen herzustel- quantitative wie qualitative Bewertung des len, die nicht physisch an den Treffen teil- Umsetzungsstands. Für die Selbstevaluie- nehmen konnten, wurden die Protokolle der rung wird ein zweistufiges Verfahren ge- einzelnen Sitzungen auf der Internetseite wählt, aus dem Empfehlungen für das je- zum Download hochgeladen. weils kommende Projektjahr abgeleitet werden. Im Rahmen der Kinder- und Jugendbeteili- gung erfolgte durch die Schulsozialarbeit eine starke Ansprache über die bestehen- Quantitative Bewertung des Umset- den Social-Media-Kanäle. Dabei wurde ne- zungsprozesses ben der reinen Informationsvermittlung Den Entwicklungszielen der Umsetzungs- auch über Videobeiträge zur Mitarbeit im strategie (vgl. Kapitel 6) sind spezifische Dorfentwicklungsprozess aufgerufen2. Wirkungsindikatoren und Zielwerte zuge- ordnet. Diese sind quantitativ messbar de- finiert worden, um verlässliche und ver- gleichbare Werte zu erheben. Die Umset- zungsbegleitung zieht diese Wirkungsindi- katoren im Rahmen der quantitativen Be- wertung heran und ermittelt so den Errei- chungsgrad des jeweiligen Entwicklungs- ziels. Dabei werden sowohl private wie auch öffentliche Vorhaben berücksichtigt, die im Rahmen der Dorfentwicklung wie weiteren ländlichen Entwicklungsprozes- sen im abgelaufenen Projektjahr realisiert

2 https://youtu.be/DrukPJxnJeE

55 Projektauswahl- und Prioritätskriterien werden konnten. Neben den zielspezifi- gende Projektjahr sowie eine kritische Be- schen Wirkungsindikatoren werden zusätz- trachtung der definierten Zielwerte. Dabei lich folgende Daten erhoben: sind sowohl investive wie auch nicht-inves- tive Ansätze im gemeinsamen Dialog fest- - Anzahl von Projekten und Maßnah- zulegen. men je Handlungsfeld - Gesamtinvestition sowie eingewor- bene Fördermittel 9 Projektauswahl- und Pri- - Investitionen und Fördermittel je oritätskriterien Handlungsfeld Die Ergebnisse der quantitativen Bewer- Im Rahmen der Dorfentwicklungsplanung tung werden durch die Umsetzungsbeglei- Rhede (Ems) wurde das Leitbild mit der tung im Arbeitskreis Dorfregion vorgetra- entsprechenden Umsetzungsstrategie ent- gen und in einem Kurzevaluationsbericht wickelt. Es beschreibt die Visionen und zusammengefasst. Auf dieser Basis erfolgt Zielperspektiven in einem integrierten An- die qualitative Bewertung durch die Mitglie- satz. Im Rahmen der Umsetzungsphase der des Arbeitskreises Dorfregion. sollen verschiedene Projekte realisiert wer- den, die zu dieser Zielerreichung beitragen. Dabei liegt der Fokus sowohl auf investi- Qualitative Bewertung des Umsetzungs- ven, über die ZILE-Richtlinie förderfähigen prozesses Maßnahmen als auch auf nicht-investiven Vorhaben. Gerade die nicht-investiven Vor- Die Dorfentwicklung im Land Niedersach- haben können über weiterführende Förder- sen legt traditionell einen Schwerpunkt in programme und Stiftungen sowie die Ei- investiven Projektansätzen. Die Entwick- geninitiative der Einwohner*innen angesto- lung hin zu einer prozessorientierten Dorf- ßen werden. Dabei unterstützt die Umset- entwicklung rückte den Bereich der nicht- zungsbegleitung bei der Recherche von ge- investiven Vorhaben stärker in den Fokus. eigneten Finanzierungsprogrammen. Im Rahmen jährlicher Evaluationen sind Öffentliche Vorhaben entstammen in der diese nicht-investiven Vorhaben nicht Regel den Ideen der örtlichen oder regiona- quantitativ messbar. Aus diesem Grund er- len Arbeitskreise. Im Rahmen des Pla- folgt die Bewertung durch eine qualitative nungsprozesses wurden bereits prioritäre Einschätzung der Mitglieder des Arbeits- öffentliche bzw. der Dorfgemeinschaft of- kreises Dorfregion. Dabei wird durch die fene Projekte bewertet und konkretisiert. Teilnehmer*innen die Bewertung des Die Arbeitsweisen der Planungsphase sol- Mehrwertes weicher, nicht-investiver Maß- len in die Umsetzung überführt werden. Da- nahmen für die Dorfregion Rhede (Ems), für sollen die Arbeitskreise auch auf Grund- die Einbindung der Bevölkerung sowie die lage des Projektpools aus der Planungs- sozialen Auswirkungen in den Fokus ge- phase Empfehlungen zur Projektanbah- nommen. Diese Bewertungen erfolgen im nung und -umsetzung aussprechen. Die Diskurs und moderiert durch die Umset- Initiierung und Realisierung von öffentli- zungsbegleitung der Dorfregion Rhede chen Vorhaben obliegt final der Gemeinde (Ems). Rhede (Ems) sowie dem Gemeinderat.

Die Beantragung privater Projekte ist Auf Grundlage der quantitativen wie auch grundsätzlich losgelöst von Empfehlungen qualitativen Bewertungen erfolgt eine Defi- aus den Arbeitskreisen und von kommuna- nition für die Schwerpunkte für das fol- len Entscheidungsträgern. Privatpersonen, örtliche und regionale Initiativen, Vereine

56 Projektauswahl- und Prioritätskriterien und Verbände können in ihrem Wirkungs- • Die Finanzierung des Projekts ist kreis Maßnahmen initiieren und, sofern för- gesichert oder basiert auf einem derfähig, über die ZILE-Richtlinie beantra- schlüssigen Konzept. gen. Die Umsetzungsbegleitung unterstützt • Mit der Maßnahme ist vor Antrag- bei der Beantragung und stellt die Verknüp- stellung noch nicht begonnen wor- fung zum Dorfentwicklungsplan her. den. Grundsätzlich liegt der Fokus der Entwick- • Die Maßnahme hat einen unmittel- lung auf regionalen bzw. mehrere Ortschaf- baren Bezug zum Dorfentwick- ten betreffenden Vorhaben. Diese sind da- lungsplan und dient der Erreichung her für die Dorfentwicklung besonders wert- eines oder mehrerer Entwicklungs- voll. Gleichzeitig können jedoch auch ein- ziele. zelörtliche Maßnahmen initiiert und reali- siert werden. In vielfacher Hinsicht können Im Rahmen der Dorfentwicklungsplanung diese ebenfalls positive Effekte auf die re- Rhede (Ems) wurden bereits Prioritäten für gionale Entwicklung haben. einzelne Projektansätze durch die Teilneh- mer*innen der Arbeitskreise vergeben (vgl. Im Hinblick auf die Förderfähigkeit über die Kapitel 7.2). Diese sind die Grundlage für ZILE-Richtlinie, die maßgebend für die die Einordnung in die Systematik zur Priori- Dorfentwicklung ist, sind gewisse Kriterien tätensetzung, die vom Land Niedersachsen sowohl für öffentliche wie auch private Vor- entwickelt und in die Bewertung der An- haben zu erfüllen. Insgesamt sind sechs träge nach der ZILE-Richtlinie herangezo- Vorgaben abzustimmen, um eine Förde- gen werden. rung im Sinne der ZILE-Richtlinie und ana- log hierzu weiterer Förderprogramme in Die Projekte, die in der Prioritätenliste „1“ Anspruch nehmen zu können: verortet werden, sind jeweils für den aktu- ellen Antragsstichtag bzw. das jeweilige • Die Projektidee bezieht sich auf die Projektjahr von größter Priorität. Entspre- Dorfregion Rhede (Ems) oder auf chend sollte die Antragstellung und Umset- eine bzw. mehrere Ortschaften. zung kurzfristig erfolgen. Aufgrund des re- • Die/der Projektträger*in wohnt in gionalen Ansatzes sind vor allem Projekte, der Dorfregion Rhede (Ems) oder die über die Dorfregion hinaus oder konkret ist aufgrund ihrer/seiner Funktion für die Dorfregion Rhede (Ems) Auswirkun- für die Region tätig. gen haben, bevorzugt zu betrachten. Bei der Bewertung und tatsächlichen Antrag- • Bei Projekten im Rahmen der ZILE- stellung und Umsetzung sollten auch kurz- Richtlinie werden Fördermodalitä- fristige, örtliche Projekte berücksichtigt ten wie Wertgrenzen beachtet. werden.

Tabelle 3: Projektbewertung nach Vorgaben Land Niedersachsen (Quelle: ML 2015).

57 Prioritäre Projektsteckbriefe

10 Prioritäre Projektsteck- • Badeseen in der Dorfregion am Beispiel Neurhede briefe • Offener Dialog Emsaltarm und Im Verlauf des Planungsprozesses konn- Spieksee ten die Einwohner*innen der Dorfregion Rhede (Ems) ihre Ideen und Anregungen in die Dorfentwicklung einbringen. Diese Pro- Private Dorfentwicklung jektansätze wurden einerseits durch die Im Rahmen der Dorfentwicklungspla- Teilnehmer*innen der örtlichen Arbeits- nung konnte bereits mit diversen priva- kreise priorisiert und als Empfehlung in den ten Gebäudeeigentümern als auch Arbeitskreis Dorfregion gegeben. Der Ar- Vereinen Kontakt hergestellt und auf- beitskreis Dorfregion als regionales Gre- genommen werden. Es ergaben sich mium hat eine ganzheitliche Priorisierung daraus erste Ansätze einer Privatför- vorgenommen. Die Mitglieder des Arbeits- derung in der Dorfregion Rhede (Ems). kreises (örtliche Botschafter) haben sich Zwei private Antragsteller haben be- dabei auf die örtliche Expertise zurückberu- reits vorab zum letzten Antragsstichtag fen. die Chance genutzt einen Sanierungs- antrag für ihr Gebäude zu stellen. Dies Prioritäre Projekte sind grundsätzlich öf- zeugt bereits aktuell auf eine spätere, fentliche Vorhaben bzw. Vorhaben, die ei- rege Nachfrage nach einer privaten nen Mehrwert für die Dorfgemeinschaften Förderung. bieten. Dementsprechend können auch im Einzelfall Projektansätze von Kirchen oder Es ist bereits heute in der Dorfregion Vereinen als prioritäre Projekte definiert absehbar, dass viele leer stehende werden. Die bewerteten Vorhaben dienen ortsbildprägende landwirtschaftliche einem kurzfristigen Einstieg in die Umset- Gebäude in der Dorfregion vorhanden zungsphase. Alle weiteren Ideen des Pro- sind (u.a. die großen ungenutzten Wirt- zesses sind im Anhang als Projektideen- schaftsteile in den Gulfhäusern, wie pool zusammengestellt. Dieser dient im z.B. in Borsum, Rhede (Ems) oder Umsetzungsprozess stets als Impulsgeber. Brual). Gerade für diese Gebäude gibt die Neuausrichtung der ZILE-Richtlinie Die definierten prioritären Vorhaben finden bzgl. der Umnutzung innerdörflicher sich als konkrete Projektsteckbriefe auf den Gebäude große finanzielle Möglichkei- folgenden Seiten wieder. Konkret handelt ten und eine Chance, diese umzunut- es sich um: zen. Aufgrund der nicht mehr oder • Kirchplatz Borsum kaum stattfindenden Nutzung sind • Dorfstraße Brual diese Gebäudeteile heute nicht mehr in einem einwandfreien Gebäudezu- • Dorfgemeinschaftshausumfeld stand. Brual

• Kirchplatz und Umfeld Neurhede

• Veranstaltungs- und Mehrzweck- halle „Anker“ Rhede • Straße Sudende Rhede • Straße Emsstraße Rhede • Jugendtreffpunkt Rhede

58 Prioritäre Projektsteckbriefe

Kirchplatz Borsum Einordnung in die Mobilität und Verkehrsinfrastruktur Handlungsfelder Dorfinfrastrukturen und Dorfgemeinschaft Freizeit- und Gemeinschaftsstrukturen Kurzbeschreibung des Der Ortskern von Borsum wird durch die Kath. Kirche sowie die Projekts gegenüberliegende Gaststätte Kassens mit dem privaten Spiel- platz definiert. Der Vorplatz der Kirche weist bzgl. seiner Aufent- haltsqualität Defizite auf. Auch die Verkehrsführung im Bereich der Kirche soll geändert werden. Im Zentrum von Borsum starten viele Boßelgruppen im Winter. Nach der Boßeltour steht häufig eine Einkehr in der benachbar- ten Gaststätte Kassens an. Als Versammlungsplatz und Treff- punkt für Boßeltouren wird die Ortsmitte in Borsum häufig ange- fahren. Der Kirchplatz in Borsum soll neu gestaltet werden. Dazu soll die Straße „Kirchweg“ in diesem Bereich für Autos gesperrt werden (Variante 1). Der Kirchplatz soll neu gepflastert und es soll hier ein Brunnenplatz entstehen. Die Dorfstraße wird bei der Variante verkehrsberuhigt gestaltet. Die Parkplätze an der Kirche werden von der Dorfstraße erschlossen, um einen vom Verkehr abge- schirmten Treffpunkt vor der Kirche am Brunnen zu erhalten. Bei der Variante 2 wird der Kirchweg um den Kirchplatz geführt, der hier von einer Baumreihe umrahmt wird. Auch bei dieser Va- riante bildet ein Brunnen vor der Kirche die zentrale Platzgestal- tung. Ein größerer Parkplatz für die Kirche sowie für die Gast- stätte Kassens ist südlich der Kirche auf einer Freifläche geplant. Hierfür ist noch Grunderwerb erforderlich. In diesem Zusammen- hang soll der privat gelegene Spielplatz sowie eine Außengast- ronomie für die Gaststätte Kassens erneuert werden (Variante 2). Schritte der Umset- - Abstimmung der konkreten Entwurfsvariante mit ggf. zung Grunderwerb - Konkretisierung der Planung und Abstimmung mit den An- liegern - Förderrahmenbedingungen abstecken und Anträge stellen - Ausschreibung nach erfolgreicher Bewilligung - Umsetzung in Abstimmung mit den Anliegern Ort der Umsetzung Borsum Projektverantwortliche Gemeinde Rhede (Ems) und -partner Pfarreiengemeinschaft Aschendorf-Rhede Gaststätte Kassens (bei Variante 2) Kostenschätzung ca. 120 Tsd. € Variante 1 ca. 245 Tsd. € Variante 2 Priorität B1

59

Prioritäre Projektsteckbriefe

Ausgangssituation:

Quellen: Büro für Landschaftsplanung, Werlte

Projektentwurf: Variante 1:

Quelle: Büro für Landschaftsplanung, Werlte

60 Prioritäre Projektsteckbriefe

Variante 2:

Quelle: Entwurf Hyco Verhaagen

61 Prioritäre Projektsteckbriefe

Dorfstraße Brual Einordnung in die Mobilität und Verkehrsinfrastruktur Handlungsfelder Dorfinfrastrukturen und Dorfgemeinschaft Klima- und Naturschutz Kurzbeschreibung des Das Land Niedersachsen plant die L 31 zu sanieren. In diesem Projekts Zusammenhang soll innerhalb der Ortsdurchfahrt Bruals eine Deckensanierung der Asphaltfahrbahn durchgeführt werden. Dies nimmt die Gemeinde Rhede (Ems) als Anlass die Neben- anlagen der Dorfstraße neu zu gestalten, die abgängig sind. Um die Verkehrssicherheit zu erhöhen, sollen zudem die Orts- eingänge der Dorfstraße mit Fahrbahnteilern (Querungshilfen) ausgestattet und hervorgehoben werden. Insgesamt sollen die Querungsmöglichkeiten in Brual verbessert werden. Im Bereich der Bushaltestellen sollen Überwege geschaffen werden. Zwischen dem südlichen Überweg und dem Fahr- bahnteiler am Ortseingang soll der Fuß- und Radweg verlängert werden, um das Neubaugebiet anzuschließen. Die Barrierefrei- heit soll im Zuge der Neugestaltung erstmalig hergestellt wer- den. Auf Höhe des Dorfgemeinschaftshauses soll der Kreuzungsbe- reich unter Einbezug des Kriegerehrenmals hervorgehoben wer- den. Ein Materialwechsel in der Fahrbahn soll zur Betonung der Ortsmitte beitragen. Die angrenzenden Plätze der Dorfstraße sollen insgesamt, wie z.B. der Platz am Sägewerk beim südli- chen Ortseingang oder der Aussichtsplatz am LSG „Brualer Hammrich“ aufgewertet und neu gestaltet werden. Schritte der Umset- - Planung mit der NLStbV, GS Lingen abstimmen zung - Förderantrag beim ArL stellen - Ausschreibung nach erfolgreicher Bewilligung - Umsetzung in Abstimmung mit den Anliegern und der Bau- maßnahme des Landes Niedersachsen Ort der Umsetzung Brual Projektverantwortliche Gemeinde Rhede (Ems) und -partner Nieders. Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr Anlieger Kostenschätzung 1.220 Tsd. € Priorität A1

62 Prioritäre Projektsteckbriefe

Ausgangssituation:

Quelle: Büro für Landschaftsplanung, Werlte

63 Prioritäre Projektsteckbriefe

Projektentwurf:

Quelle: Büro für Landschaftsplanung, Werlte

64 Prioritäre Projektsteckbriefe

Dorfgemeinschaftshausumfeld Brual Einordnung in die Freizeit- und Gemeinschaftsinfrastrukturen Handlungsfelder Dorfinfrastrukturen und Dorfgemeinschaft Jugend(-beteiligung) (Land-)Wirtschaft und Versorgung Kurzbeschreibung des Das Dorfgemeinschaftshaus wird im Rahmen der Fördermaß- Projekts nahme „Kleinere Städte und Gemeinden“ mit Städtebaumittel er- weitert und auch um einen Dorfladen ergänzt. Nach der Erwei- terung des Dorfgemeinschaftshauses soll der Platz um das Dorf- gemeinschaftshaus neu gestaltet werden. Auf dem Platz steht noch ein weiteres Gebäude, welches als Bücherei und von der Landjugend genutzt wird. Das Dorfgemeinschaftshaus ist für viele Vereine ein Anlaufpunkt und stärkt den Zusammenhalt in der Gemeinde. Zusammen mit dem Kriegerehrenmal und der Dorfstraße soll hier ein Dorfmit- telpunkt entwickelt werden. Dazu sollen neue Parkplätze und eine Terrasse entstehen. Der Kreuzungsbereich zwischen Dorfgemeinschaftshaus und Krie- gerehrendenkmal wird durch Material und Farbe hervorgeho- ben. Das Umfeld des Dorfgemeinschaftshauses wird zur Haupt- straße geöffnet und die Zufahrt verlegt. Das Buswartehäuschen als auch die Bushaltestelle bleiben bestehen. Schritte der Umset- - Realisierung der geplanten Hochbaumaßnahme zung - Konkretisierung der Planung mit der Dorfgemeinschaft und den hier ansässigen Einrichtungen - Förderrahmenbedingungen abstecken - Förderantrag beim ArL stellen - Ausschreibung nach erfolgreicher Bewilligung - Umsetzung in Abstimmung mit den Nutzern der Gebäude Ort der Umsetzung Brual Projektverantwortliche Gemeinde Rhede (Ems) und -partner Dorfgemeinschaft Brual Betreiber der ansässigen Einrichtungen Kostenschätzung ca. 160 Tsd. € Priorität B1

65 Prioritäre Projektsteckbriefe

Ausgangssituation:

Quelle: Büro für Landschaftsplanung, Werlte

66 Prioritäre Projektsteckbriefe

Projektentwurf:

Quelle: Büro für Landschaftsplanung, Werlte

67 Prioritäre Projektsteckbriefe

Kirchplatz und Umfeld Neurhede Einordnung in die Dorfinfrastrukturen und Dorfgemeinschaft Handlungsfelder Freizeit- und Gemeinschaftsinfrastrukturen Kurzbeschreibung des Die Neurheder Kirche bildet neben dem Gemeindehaus das Projekts Zentrum der Ortschaft. Das Umfeld der Kirche entspricht aller- dings nicht mehr heutigen Ansprüchen. Unter anderem das Er- scheinungsbild, die Funktionalität sowie vor allem die Barriere- freiheit sind im Bestand aktuell nicht gegeben. Sowohl für Be- sucher*innen als auch für Einwohner*innen ist dieser Bereich der Ortsmitte mittlerweile kein Aushängeschild mehr. Der heutige Platz ist geprägt von rotem Klinkerpflaster, das an einzelnen Stellen starke Unebenheiten aufweist. Eingefasst in Klinker sind Grünflächen mit prägendem Baumbestand. Ein Teil des Kirchenumfeldes bildet den Parkplatz ab, der in seiner jetzigen Form stark abgängig ist. Die Pflasterflächen weisen ei- nige Bodenwellen auf, in denen sich bei Regen tiefe Pfützen bilden. Zur Steigerung der Verkehrssicherheit und der Aufenthaltsqua- lität, soll der gesamte Bereich der Kirche in Neurhede umfas- send umgestaltet werden. Dabei ist ein multifunktionales Kir- chenumfeld vorgesehen, das einen Wohlfühlcharakter zum Verweilen bietet. Hierbei sind neben Sitzgelegenheiten auch neue Aspekte wie eine Überdachung für Freiluftveranstaltun- gen sowie die Berücksichtigung (bibelnaher) Grünanlagen vor- gesehen. Neben der Gestaltung soll eine durchgängige Barrierefreiheit geschaffen werden. Zur Steigerung der Mobilitätsangebote sol- len Fahrradunterstellmöglichkeiten und E-Ladesäulen berück- sichtigt werden. Schritte der Umset- - Gemeinsame Konkretisierung mit relevanten Akteuren zung - Ausarbeitung einer detaillierten Planung inkl. Öffentlich- keitsbeteiligung - Umsetzung des Projektes bei entsprechender Förde- rung und gesicherter Finanzierung

Ort der Umsetzung Neurhede Projektverantwortliche St. Joseph Kirchengemeinde Neurhede und -partner Gemeinde Rhede Kostenschätzung ca. 135 Tsd. € Priorität B2

68 Prioritäre Projektsteckbriefe

Ausgangssituation

Quelle: Büro für Landschaftsplanung, Werlte

69 Prioritäre Projektsteckbriefe

Veranstaltungs- und Mehrzweckfläche „Anker“ Rhede Einordnung in die Freizeit- und Gemeinschaftsinfrastrukturen Handlungsfelder Dorfinfrastruktur und Dorfgemeinschaft Mobilität und Verkehrsinfrastruktur Jugend(-beteiligung) Kurzbeschreibung des Der Vorplatz des „Ankers“ sowie die Zuwegung dorthin sollen Projekts saniert und entsprechend den künftigen Ansprüchen neu gestal- tet werden. An dem Platz sind neben dem Dorfgemeinschaftshaus (Anker) auch der Schützenverein, der Reitverein und mehrere Sportan- lagen ansässig. Zudem handelt es sich um einen ausgewiese- nen Wohnmobilstellplatz für Rhede. Auf dem Vorplatz soll ein Multifunktionsplatz entstehen, der die Ansprüche aller Vereine und Angebote für alle Bewohner der Ortschaft vorhält und den Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft stärken soll. Dafür sollen Sitzgelegenheiten, eine Boulebahn, ein Fitnessparcours mit Outdoorspielgeräten für alle Altersgruppen und Blumenarrangements die Attraktivität steigern. Zur Beruhigung des Zu- und Abverkehrs soll die Straße „Kold’n Hauk“ neu gestaltet werden. Der Fuß- und Radweg wird an bei- den Seiten der Fahrbahn zwei Meter breit ausgebaut und mit ortstypischen Materialien aufgewertet. Zur Verkehrsberuhigung und optischen Aufwertung werden Beete errichtet und dadurch die Fahrbahn teilweise von sechs auf vier Meter verengt. Die Fahrbahn muss für den Schwerlastverkehr bei den Veranstal- tungen auf dem Multifunktionsplatz weiterhin nutzbar bleiben. Im Bereich der Parkplätze am Vorplatz wird die Pflasterung er- neuert und neue Baumbeete erstellt bzw. bestehende Beete ver- größert. Dieser Multifunktionsplatz wird höhengleich und somit barrierefrei erstellt und soll Ver- und Entsorgungsanlagen für alle möglichen Veranstaltungen sowie für den Wohnmobilstellplatz erhalten. Schritte der Umset- - Konkretisierung der Planung mit den Vereinsvertretern und zung Anliegern - Förderrahmenbedingungen abstecken - Förderantrag beim ArL stellen - Ausschreibung nach erfolgreicher Bewilligung - Umsetzung in Abstimmung mit den Vereinen und dem Ver- anstaltungsplan auf dem Platz Ort der Umsetzung Rhede (Ems) Projektverantwortliche Gemeinde Rhede (Ems) und -partner Beteiligte Vereine Anlieger Kostenschätzung 1.033 Tsd. € Priorität A1

70 Prioritäre Projektsteckbriefe

Ausgangssituation

Quellen: Büro für Landschaftsplanung, Werlte

71 Prioritäre Projektsteckbriefe

Projektentwurf:

Quelle: Büro für Landschaftsplanung, Werlte

72 Prioritäre Projektsteckbriefe

Sudende Rhede Einordnung in die Mobilität und Verkehrsinfrastruktur Handlungsfelder Dorfinfrastrukturen und Dorfgemeinschaften Kurzbeschreibung des In der bebauten Ortslage Rhede (Ems) soll die Straße „Su- Projekts dende“ (Kreisstraße 101) saniert werden. Diese ist eine zentrale, innerörtliche Straße mit direkt angrenzender, ursprünglicher Bausubstanz, besonders auch für das altersgerechte Wohnen durch ein Altenpflegeheim als Anlieger. Der derzeitige Zustand ist gekennzeichnet durch die breite Fahr- bahn und den schmalen, nicht barrierefreien, unebenen Fuß- und Radwegen. Das Straßengrundstück nimmt lediglich eine Breite von etwa 9,0m auf. Im Zentrum wurde diese Straße be- reits von 6,00m auf 5,50m reduziert. Die Fahrbahn wird auf eine Breite von 5,50m reduziert und neu asphaltiert. Eine Seite wird als Fuß- und Radweg auf 2,50m Breite neu gepflastert und mit einem Rundbord an die Asphaltie- rung angeschlossen. Die andere Straßenseite wird mit einer 1,0m breiten Abstandsfläche versehen, ebenfalls mit dorftypi- schen Pflastermaterialien. Die Kreuzungsbereiche werden mit roten Pflastersteinen optisch hervorgehoben und sollen zur Ver- kehrsberuhigung beitragen. Der vorhandene Ausbau der anlie- genden Straßen soll an der Straße „Sudende“ angeschlossen werden. Im Bereich des Altenpflegeheims kann an beiden Seiten ein Fuß- und Radweg mit einer Breite von 2,50m eingerichtet wer- den. Die durchgängige Berücksichtigung eines 2,50m breiten Fuß- und Radwegs durch die gesamte Ortslage wird zur Ver- kehrssicherheit beitragen. Schritte der Umset- - Detailplanung in enger Abstimmung mit den Anliegern zung - Entwurfsplanung mit Straßenbaulastträger abstimmen - Förderantrag beim ArL stellen - Ausschreibung nach erfolgreicher Bewilligung - Umsetzung in Abstimmung mit den Anliegern Ort der Umsetzung Rhede Projektverantwortliche Gemeinde Rhede (Ems) und -partner Landkreis Emsland Anlieger Kostenschätzung ca. 523 Tsd. € Priorität B1

73 Prioritäre Projektsteckbriefe

Ausgangssituation:

Quellen: Büro für Landschaftsplanung, Werlte

74 Prioritäre Projektsteckbriefe

Projektentwurf:

Quellen: Büro für Landschaftsplanung, Werlte

75 Prioritäre Projektsteckbriefe

Emsstraße Rhede Einordnung in die Mobilität und Verkehrsinfrastruktur Handlungsfelder Dorfinfrastrukturen und Dorfgemeinschaften Klima- und Naturschutz Kurzbeschreibung des Die „Emsstraße“ ist in Rhede (Ems) eine wichtige innerörtliche Projekts Gemeindestraße, an der neben Einzelhandel und Wohnen auch ursprüngl. landwirtschaftliche Gebäude angrenzen. Aktuell füllt die breite Fahrbahn mit den Fußwegen das gesamte Flurstück aus. Grünstrukturen fehlen völlig. Die Fahrbahn wird von 6,50m auf 5,50m reduziert und in dorfty- pischer Pflasterbauweise erstellt. Auf beiden Seiten ist künftig ein 2,0m breiter Fußweg vorhanden. Fahrbahnverengungen von 5,50m auf 3,50m im Zuge von geplanten Grünstrukturen oder ausgewiesenen Stellplätzen sorgen für eine Verkehrsberuhi- gung im Bereich der gesamten Straße. Die Einmündungsbereiche der Straßen „Alte Stiege“ und „Kleine Stiege“ sollen farblich herausgehoben werden. Schritte der Umset- - Detailplanung in enger Abstimmung mit den Anliegern zung - Förderantrag beim ArL stellen - Ausschreibung nach erfolgreicher Bewilligung - Umsetzung in Abstimmung mit den Anliegern Ort der Umsetzung Rhede Projektverantwortliche Gemeinde Rhede (Ems) und -partner Angrenzende Geschäfts- und Dienstleistungsbetriebe Anlieger Kostenschätzung ca. 243 Tsd. € Priorität C1

76 Prioritäre Projektsteckbriefe

Ausgangssituation:

Quellen: Büro für Landschaftsplanung, Werlte Projektentwurf:

Quellen: Büro für Landschaftsplanung, Werlte

77 Prioritäre Projektsteckbriefe

Jugendtreffpunkt Einordnung in die Jugend (-beteiligung) Handlungsfelder Freizeit- und Gemeinschaftsstrukturen Dorfinfrastrukturen und Dorfgemeinschaft Kurzbeschreibung des Die Online-Umfrage hat ergeben, dass sich Kinder und Jugend- Projekts liche in der Dorfregion Rhede (Ems) wohlfühlen. Die Jugendar- beit ist attraktiv aufgestellt und wird durch die Bereitstellung von Schulsozialarbeiter und Jugendsozialarbeiterin auch personell unterstützt. Viele aktuelle Angebote finden im schulischen Be- reich statt. Dennoch wünschen sich die Kinder und Jugendlichen, dass für ihre Altersgruppe der 10-20-Jährigen mehr angeboten wird, mehr Veranstaltungen möglich sind oder geeignete Treffpunkte zur Verfügung stehen. Mit der Schaffung eines neuen Jugend- zentrums sollen verschiedene Gruppenräume angeboten wer- den, die gemäß den Anforderungen von speziellen Altersgrup- pierungen (10-13, 13-16, 16-18, etc.) ausgestattet sind. Im Jugendtreffpunkt sollen Kinder und Jugendliche zusammen etwas unternehmen können – jenseits von Schule, Musikschule, Sport oder anderen Vereinen. Es könnten Workshops über Po- litik oder Umwelt, aber auch Gestaltungsaktionen im Sinne der 72-Stunden-Aktion der Landjugend durchgeführt werden. Hier können Informationen an die Kinder und Jugendlichen weiterge- geben werden, wie z.B. Praktikums- oder Ferien-jobangebote. Viele Teilnehmer der Online-Umfrage wünschen sich auch mehr politische Beteiligung. Für die damit verbundene Willensbildung sind vertraute Räumlichkeiten wichtig. Für die Initiierung des Jugendtreffpunkts ist eine Beteiligung der Kinder und Jugendlichen vorgesehen, um die Bedürfnisse ein- zubeziehen und zielgruppengerechte Angebote zu schaffen. Schritte der Umset- - Erhebung möglicher Gebäude zung - Konkretisierung der Planung und Abstimmung mit den Pro- jektpartnern und Anliegern - Förderrahmenbedingungen abstecken - Erwerb oder Anmietung der Immobilie und Ausschreibung nach erfolgreicher Bewilligung - Umsetzung in Abstimmung mit den Anliegern, vor allem aber den Kindern und Jugendlichen Ort der Umsetzung Rhede Projektverantwortliche Gemeinde Rhede (Ems) und -partner Kostenschätzung ca. 150 Tsd. € bei Anmietung und Sanierung ca. 500 Tsd. € bei Ankauf und Sanierung Priorität A1

78 Prioritäre Projektsteckbriefe

Badeseen in der Dorfregion am Beispiel Neurhede Einordnung in die Freizeit- und Gemeinschaftsstrukturen Handlungsfelder Klima- und Naturschutz Dorfinfrastrukturen und Dorfgemeinschaft Kurzbeschreibung des Der Badesee in Neurhede fördert die Naherholung der Bürgerin- Projekts nen und Bürger vor Ort und bietet ihnen die Möglichkeit, sich sportlich zu betätigen. Der Badesee erhöht die Attraktivität von Neurhede als Wohnort. Der Badesee in Neurhede wird laut Online-Umfrage vorwiegend dazu genutzt, im Wasser Sport zu treiben oder sich in der Natur zu erholen. Die Besucher loben die ruhige Lage und die ge- pflegte Umgebung. Wichtig ist ihnen die Ausstattung durch ver- schiedene Nebenanlagen. Die Erreichbarkeit des Sees ist per Fahrrad, zu Fuß oder mit dem Auto gegeben. Die bestehende Anlage soll aufbereitet und attraktiver gestaltet werden – nicht nur für die Nutzung durch die Menschen, sondern auch im Hinblick auf die Qualität der ökolo- gischen Zonen. Die Strandfläche soll vergrößert werden. Es sollen mehr Müllei- mer aufgestellt werden. Durch verbesserte Sanitäranlagen und ein ausgefeiltes Beleuchtungskonzept soll die Nutzung der Frei- zeiteinrichtung gefördert werden. Zusätzliche Bäume sollen für Schattenzonen sorgen. Für die jungen Familien sollen attraktive Spielmöglichkeiten ein- gerichtet werden, so dass der See auch außerhalb der Badesai- son ein lohnendes Ausflugsziel ist. Schritte der Umset- - Bestandserhebung für das Gebiet zung - Konkretisierung der Planung und Abstimmung mit den Pro- jektpartnern und Anliegern - Förderrahmenbedingungen abstecken - Ausschreibung nach erfolgreicher Bewilligung - Umsetzung in Abstimmung mit den Anliegern

Ort der Umsetzung Neurhede Projektverantwortliche Gemeinde Rhede (Ems) und -partner Kostenschätzung ca. 80 Tsd. € je Badesee Priorität B2

79 Prioritäre Projektsteckbriefe

Im Rahmen einer Online-Umfrage wurden die Einwohner*innen zu den vier Badeseen in der Gemeinde Rhede (Ems) befragt. Insgesamt über 430 Personen haben sich daran beteiligt. Als Ergebnis konnten Steckbriefe gewonnen werden, die die aktuelle Situation vor Ort beschreiben und zukünftige Ansatzpunkte zur Aufwertung der Freizeitinfrastrukturen festhalten.

Steckbrief Badesee Neurhede Adresse Eichenstraße, 26899 Rhede (Ems) - mit dem Fahrrad - zu Fuß Erreichbarkeit - mit dem Auto - mit dem E-Bike - Inliner - Sport im Wasser (Schwimmen etc.) - Erholung in der Natur - Spaziergang - Sport am Strand Aktivitäten - Ausflug mit Kindern - mit Freunden grillen - Lagerfeuer - Angeln - Treffpunkt - der Sandstrand - Unterstand mit Schattenplätzen - gute Wasserqualität - ruhige Lage - gepflegte Umgebung Besonderheiten - die Natur - Beachvolleyballfeld - Umkleidekabine - Aufbau der Anlage durch Landjugend - toller Spielplatz - Sitzgelegenheiten - attraktivere Gestaltung des Strandes (u.a. Sauberkeit, Pflege) - mehr Strandfläche - Vergrößerung des Sees Verbesserungsvor- - Gestaltung für Mensch und Natur schläge - mehr Bäume - Aufbereitung der bestehenden Anlage - mehr Mülleimer - Sanitäranlagen - Beleuchtung - Erneuerung der Spielgeräte - Ehrenamt - Arbeitseinsatz speziell mit der KLJB Unterstützung durch: - Pflege der Anlage - finanzielle Unterstützung - Sachspenden - Bereitstellung von Material

80 Prioritäre Projektsteckbriefe

Steckbrief Spieksee Adresse Zum Spieksee, 26899 Rhede (Ems) - mit dem Fahrrad - zu Fuß Erreichbarkeit - mit dem Auto - mit dem E-Bike - mit dem Roller/Moped - Sport im Wasser (Schwimmen etc.) - Erholung in der Natur Aktivitäten - Spaziergang - Ausflug mit Kindern - Sport am Strand - Treffpunkt - große Strandfläche und Liegebereiche - Badebuchten - abgetrennte Einzelflächen - Sauberkeit, gepflegter Zustand - gute Wasserqualität Besonderheiten - Zugang zum Wasser - gute Erreichbarkeit, zentrale Lage - das Strandfeeling - Einbettung des Sees in die Landschaft - weitläufige Natur - Angeln erlaubt - Möglichkeiten für Hunde und Pferde zu schwimmen - Wege zum Strand, ein Steg zum Wasser - Wanderweg um den Strand - Vergrößerung und Säuberung des Sandstrandes - Entfernung der Algen und Wasserpflanzen in Schwimmbe- reichen Verbesserungsvor- - Zugänge zum Wasser erweitern schläge - Nichtschwimmerbereich mit Markierung - mehr Mülltonnen - Sanitäranlagen und Umkleidekabinen - Volleyballfeld / Möglichkeiten um ein Netz zu spannen - Spielgeräte für Kinder - Schatten- und Grünplätze - mehr Sitzbänke und Tische - Arbeitseinsatz - Pflege der Anlage Unterstützung durch: - finanzielle Unterstützung - Sachspenden - Bereitstellung von Material

81 Prioritäre Projektsteckbriefe

Steckbrief Badesee an der Borsumer Straße Adresse Borsumer Straße, 26899 Rhede (Ems) - mit dem Fahrrad - mit dem Auto - zu Fuß Erreichbarkeit - mit dem E-Bike - mit dem Roller - mit Inlinern - Skate-/Hoverboard - Sport im Wasser (Schwimmen etc.) - Erholung in der Natur - Ausflug mit Kindern Aktivitäten - Spaziergang - Sport am Strand - Treffpunkt - Angeln - familienfreundlich - Sandstrand mit viel Liegemöglichkeiten - gute Größe - Abgrenzung zum tiefen Wasser - gute Wasserqualität Besonderheiten - flaches Wasser bzw. flacher Einstieg - idyllische Lage, gut erreichbar - viel Platz, große Wiese, die Natur - Spielplatz für Kinder - Umkleidekabinen - Sitzflächen - Wasserqualität optimieren - Sauberkeit des Strandes - mehr Schwimmstellen - Grünfläche verbessern und im Außenbereich mehr Mög- Verbesserungsvor- lichkeiten schaffen schläge - Sanitäranlagen und Umkleidekabinen - neue Spielgeräte (Rutsche, Springturm, Seilbahn ins Was- ser etc.) - mehr Mülleimer - Imbiss-/Eiswagen ggf. auch als Automaten - Fahrradständer und Parkplätze - Arbeitseinsatz - Pflege der Anlage - finanzielle Unterstützung Unterstützung durch: - Sachspende - Pflege der Anlage - Coaching - Vereinsarbeit - eine Art „Rettungsschwimmer“

82 Prioritäre Projektsteckbriefe

Steckbrief Badesee in Brual Adresse Pollertstraße, 26899 Rhede (Ems) - mit dem Fahrrad - zu Fuß Erreichbarkeit - mit dem Auto - mit dem E-Bike - mit Inlinern - Sport im Wasser (Schwimmen etc.) - Erholung in der Natur - Ausflug mit Kindern - Spaziergang Aktivitäten - Sport am Strand - in der Sonne liegen - Treffpunkt - Angeln - Schlittschuhlaufen - Sandstrand mit Rasenwiese, großer Liegefläche und Schattenplätzen - flacher, großer Nichtschwimmerbereich - Badebereich für Kinder - Sauberkeit Besonderheiten - gute Lage - natürliche Umgebung - Sitzecke - Umkleidekabine - Feuerstelle - Arbeit der Landjugend in der 72h Aktion (Spielgeräte und Auffüllung des Sandes) - Säuberung des Sandstrandes - Wasserqualität verbessern - Badebereiche optimieren (Abgrenzung zwischen Schwim- mer-/Nichtschwimmerbereich, Rutsche ins Wasser) Verbesserungsvor- - mehr Pflege und Instandhaltung schläge - Sauberkeit von See und Spielplatz - Volleyballfeld - Stromanschluss - Licht im Unterstand - Sitzbänke und Mülleimer an allen Ecken - Arbeitseinsatz - finanzielle Unterstützung Unterstützung durch: - Pflege der Anlage - Sachspenden - Bereitstellung von Material - Verpflegung beim Arbeitseinsatz

83 Prioritäre Projektsteckbriefe

Offener Dialog Emsaltarm und Spieksee Einordnung in die Freizeit- und Gemeinschaftsstrukturen Handlungsfelder Klima- und Naturschutz Dorfinfrastrukturen und Dorfgemeinschaft Kurzbeschreibung des Der Emsaltarm in Rhede (Ems) ist Teil des Landschaftsschutz- Projekts gebietes Emstal. Gemäß der Verordnung vom 16. April 1981 dient der Schutzzweck dazu, „…die Leistungsfähigkeit des Na- turhaushaltes, die Vielfalt, Eigenart und Schönheit des Land- schaftsbildes und die Erholungsfunktion dieser Landschaft zu erhalten.“ Der benachbarte Spieksee lädt zum Schwimmen, Tauchen, Surfen und Segeln ein, daneben ist ein größeres Wohngebiet entstanden. In Form von offenen Dialogen sollen einzelne Projektansätze spezifischer untersucht werden. Gemeinsam mit relevanten Akt- euren und Anrainern wird in einem ersten Schritt eine Be- standsanalyse des jeweiligen Projektansatzes vorgenommen. Daran schließt eine zielgruppenübergreifende Konkretisierung des Projektes an. Der offene Dialog gibt hier zunächst einen Im- puls für die weitere Entwicklung. Auch Natur- und Umweltver- bände sollen in die Entwicklung des Gebiets einbezogen wer- den. Der Emsaltarm und der benachbarte Spieksee sollen die ruhige Erholung in der Landschaft und das Naturerlebnis durch ver- schiedene Maßnahmen fördern. Zu prüfen ist ein möglicher Zu- gang zum Wasser am Emsaltarm und die Wegeführung im kom- pletten Planungsbereich. Ein guter Ansatzpunkt könnte die his- torische Krananlage sein. Schritte der Umset- - Erfassung der vorhandenen Projektansätze für das Gebiet zung - Konkretisierung der Planung und Abstimmung mit den Pro- jektpartnern, Anliegern und naturschutzfachlichen Behör- den - Förderrahmenbedingungen abstecken - Ausschreibung nach erfolgreicher Bewilligung - Umsetzung in Abstimmung mit den Anliegern

Ort der Umsetzung Rhede (Ems) Projektverantwortliche Gemeinde Rhede (Ems) und -partner Kostenschätzung Kosten werden nach Erfassung und Konkretisierung der Projek- tansätze ermittelt. Priorität A1

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1) Liste denkmalgeschützter Objekte in der Dorfregion Rhede (Ems)

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2) Vereinsangebote in der Dorfregion Rhede (Ems)

• Altenpflegeheim-Besuchsdienst • Katholische Frauengemeinschaft • Angelsportverein Rhede (Ems) e.V. (KFD) Rhede (Ems) (gegründet (gegründet 1953, ca. 450 Mitglie- 1917, ca. 458 Mitglieder) der) • KLJB Borsum (gegründet 1974, ca. • Angelsportverein Borsum e.V. (ge- 50 Mitglieder) gründet 1996), ca. 100 Mitglieder • KLJB Brual • Ausschuss für Frieden und Freiheit • KLJB Neurhede (Organisator der Vredesweek (Frie- • LandFrauen Rhede (gegründet denswoche)) 1984, ca. 150 Mitglieder) • Bayern München – Fanclub „ Die • Landwirtschaftlicher Ortsverein Deichgrafen“, gegründet 1982, ca. Brual 70 Mitglieder • Landwirtschaftlicher Ortsverein • Blaskapelle Rhede (ca. 15 Mitglie- Brual-Siedlung der) • Landwirtschaftlicher Ortsverein • Bläsergruppe des Hegering Rhede Rhede-Borsum (ca. 20 Mitglieder) • Motor-Cross-Club Rhede (gegrün- • Chor Cäcilia (gegründet 1912, ca. det 1980) 50 Mitglieder) • Mutter-Kind-Gruppe Neurhede • Freiwillige Feuerwehr Rhede (ge- • Mutter-Kind-Gruppe Rhede gründet 1935), (ca. 60 Mitglieder • Neurheder Oldtimerkollegen und zzgl. Altersabteilung) Umgebung e.V. (gegründet 2001, • Freundeskreis Rhede / Kreuzbund ca. 214 Mitglieder) • Gruppenleiterrunde Rhede (Ems) – • Nikolaus – Interessengemeinschaft Kath. Jugend (gegründet 1953) • Hegering Rhede • Reit- und Fahrverein Rhede (Ems) • Heimatverein Rhede (Ems) e.V. e.V. (gegründet 1934), ca. 200 Mit- (gegründet 1980, ca. 220 Mitglie- glieder der) • Schützenverein Brual (gegründet • Hospizbewegung e. V. Papenburg 1936, ca. 282 Mitglieder) und Umgebung - Ortsgruppe • Schützenverein Neurhede e.V. (ge- Aschendorf / Rhede (gegründet gründet 1909, ca. 210 Mitglieder) 1996, ca. 140 Mitglieder) • Schützenverein Rhede (Ems) e.V. • Johannesverein Brual (gegründet (gegründet 1884) 1956, ca. 22 Mitglieder) • Singkreis Brual (gegründet 1995, • Jugendgruppenleiterrunde Rhede 17 Mitglieder) (Ems) - Mädchengruppen • Sozialdienst katholischer Frauen • Kolpingfamilie Rhede (gegründet und Männer, Papenburg e. V. 1932, ca. 144 Mitglieder) mit den (SKFM) Untergruppen Senioren, junge Er- • Sozialverband Deutschland, Orts- wachsene, Jungkolping, Kreis jun- gruppe Rhede (gegründet 1950, ger Familien ca. 400 Mitglieder) • Katholische Frauengemeinschaft • Spiel- und Sportgruppe für Men- (KFD) Brual (gegründet 1957) schen mit Behinderung (gegründet • Katholische Frauengemeinschaft 1991) (KFD) Neurhede (gegründet 1950, • Sportverein SUS Rhede (Ems) e.V. ca. 50 Mitglieder) (gegründet 1921, ca. 600 Mitglie-

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der) mit den Sparten Fußball, Ten- • Verein für Deutsche Schäferhunde nis, Leichtathletik, Gymnastik und e.V. – Ortsgruppe Rhede (gegrün- Volleyball det 1966) • Sportverein SV Eintracht Brual e.V. • Verein für Handel, Handwerk und (gegründet 1967, ca. 300 Mitglie- Gewerbe (gegründet 1980, ca. 90 der) mit den Sparten Fußball, Mitglieder) Tischtennis und Gymnastik • Volkstanzgruppe Rhede • Sportverein SV Neurhede e.V. (ge- • Wassersportclub Rhede (Ems) e.V. gründet 1959, ca. 200 Mitglieder) (gegründet 1981) • Theatergruppe Rhede (gegründet • Werder – Fanclub „Ems- 1981) Auen Rhede“ (gegründet 2003, ca. 48 Mitglieder)

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3) Auszug aus dem Regionalen Raumordnungsprogramm des Landkreises Emsland

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4) Beteiligung Träger öffentlicher Belange – Stellungnahmen und Abwägung Dorfentwicklung Dorfregion Rhede (Ems) Inhaltliche Zusammenfassung der Stellungnahmen Abwägungsvorschlag (TöB) 1. Forstamt Ankum 2. Gemeente Westerwolde 3. Gemeinde Bunde 4. LGLN Regionaldirektion Osnabrück – Meppen; Ka- tasteramt Papenburg 5. Ortsrat Neurhede 6. Ortsrat Brual Von den nebenstehenden 7. Ortsvorsteher Borsum Nachbarkommunen, Behör- 8. Samtgemeinde Dörpen den und sonstigen Trägern 9. Staatliches Baumanagement Osnabrück-Emsland öffentlicher Belange wur- 10. Staatliches Gewerbeaufsichtsamt Emden den keine Eingaben ge- 11. Bundesamt für Immobilienaufgaben, Hauptstelle macht. Portfoliomanagement 12. Flurbereinigungsverband Emsland / Grafschaft Bentheim 13. EmslandTel.Net GmbH & Co. KG 14. Geschäftsstelle der Vereinigung des Emsländi- schen Landvolkes e.V. 15. Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr […] durch die oben genannte und in den Unterlagen näher beschriebene Planung werden Belange der Der nebenstehende Hin- Bundeswehr berührt, jedoch nicht beeinträchtigt. weis wird zur Kenntnis ge- Vorbehaltlich einer gleichbleibenden Sach- und nommen. Rechtslage bestehen zu der Planung seitens der Bun- deswehr als Träger öffentlicher Belange keine Ein- wände. Das Plangebiet befindet sich gem. meiner Unterlagen in einem Jettiefflugkorridor. Es wird darauf hingewie- Der nebenstehende Hin- sen, dass Beschwerden und Ersatzansprüche, die sich weis wird zur Kenntnis ge- auf die vom Flugplatz/Flugbetrieb ausgehenden Emis- nommen. sionen wie Fluglärm etc. beziehen, nicht anerkannt werden.

Die L52 sowie A31 gehören zum Militärstraßengrund- netz. Solange am Baukörper und der Tragfähigkeit keine Änderungen vorgenommen werden, wird dem Die nebenstehenden Hin- Vorhaben zugestimmt. weise werden zur Kenntnis Zudem liegt es im Interessengebiet der Militärischen genommen. LV-Radaranlage Brockzetel.

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Dorfentwicklung Dorfregion Rhede (Ems) Inhaltliche Zusammenfassung der Stellungnahmen Abwägungsvorschlag (TöB) 16. Telekom Deutschland GmbH […] Im betroffenen Plangebiet sind Telekommunikati- onslinien der Telekom vorhanden. Es ist nicht ausge- schlossen, dass diese Telekommunikationslinien in ih- rem Bestand und in ihrem weiteren Betrieb gefährdet sind. Sollte der weitere Verfahrensverlauf ergeben, dass Belange der Telekom - z. B. das Eigentum der Tele- Der nebenstehende Hin- kom, die ungestörte Nutzung ihres Netzes sowie ihre weis wird zur Kenntnis ge- Vermögensinteressen - konkret berührt sind, behalten nommen und im Rahmen wir uns vor, unsere Interessen wahrzunehmen und der Umsetzungsphase bei entsprechend auf das Verfahren einzuwirken. Aus die- entsprechenden Maßnah- sem Grunde bitten wir Sie um Beteiligung bei den wei- men beachtet. teren Planungen. Über gegebenenfalls notwendige Maßnahmen zur Si- cherung, Veränderung oder Verlegung der Telekom- Der nebenstehende Hin- munikationslinien der Telekom können wir erst Anga- weis wird zur Kenntnis ge- ben machen, wenn uns die endgültigen Ausbaupläne nommen. mit entsprechender Erläuterung vorliegen. Im Untersuchungsgebiet sind von uns zurzeit keine Der nebenstehende Hin- Maßnahmen beabsichtigt oder eingeleitet, die für die weis wird zur Kenntnis ge- Sanierung bedeutsam sein können. nommen. 17. Nds. Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr; Geschäftsbereich Lingen […] die Niedersächsische Landesbehörde für Straßen- bau und Verkehr - Geschäftsbereich Lingen - ist im Gebiet des Landkreises Emsland zuständig für den Bau und die Unterhaltung der Bundes- und Landes- straßen. Die vom Geschäftsbereich Lingen wahrzunehmenden Belange werden berührt durch die innerhalb des Plan- gebietes verlaufende • Landesstraße 31 (Abschnitte 15 und 20) • Landesstraße 50 (Abschnitte 10 und 20) • Landesstraße 52 (Abschnitte 10, 20, 30, 52 und 58)

Im Zuge der L 31 wurde von Abs. 15 - Station ca. 3.390 m bis Abs. 20 - Station ca. 326 m eine anbau- rechtlichen Ortsdurchfahrt gern. § 4 Niedersächsi- sches Straßengesetz (OD Brual) festgesetzt. Zu den Planungen nehme ich wie folgt Stellung: Allgemein Der nebenstehende Hin- Alle Maßnahmen im Zuge der o.g. Landesstraßen be- weis wird zur Kenntnis ge- dürfen der Zustimmung des Straßenbaulastträgers. nommen.

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Dorfentwicklung Dorfregion Rhede (Ems) Inhaltliche Zusammenfassung der Stellungnahmen Abwägungsvorschlag (TöB) Entlang von Landesstraßen gelten außerhalb der Orts- durchfahrt die 20 m Bauverbotszone und die 40 m Baubeschränkungszone (gemessen vom äußeren Der nebenstehende Hin- Fahrbahnrand) nach § 24 Nieders. Straßengesetz weis wird zur Kenntnis ge- (NStrG). nommen und im Rahmen Bei geplanten Maßnahmen mit verkehrsrechtlichen der Umsetzungsphase bei Auswirkungen (z.B. Ortstafeln, Geschwindigkeitsbe- entsprechenden Maßnah- schränkungen, Verkehrsschilder, Markierung, Lichtsig- men beachtet. nalanlagen) wird eine Anordnung der Unteren Ver- kehrsbehörde (Landkreis) erforderlich. Ich bitte die Verkehrsbehörde bei entsprechenden Maßnahmen zu beteiligen. Die nebenstehenden Hin- Bei der weiteren Planung der Maßnahmen im Zuge weise werden zur Kenntnis der Landesstraßen ist die Nieders. Landesbehörde für genommen und im Rahmen Straßenbau und Verkehr rechtzeitig zu beteiligen. Zur der Umsetzungsphase bei Regelung der Baudurchführung, Kostentragung und entsprechenden Maßnah- der Unterhaltung wird vor Baubeginn der Abschluss men beachtet. von Vereinbarungen zwischen der Gemeinde und dem Land erforderlich. Dazu sind dem Geschäftsbereich Lingen in jedem Einzelfall vorab für die Aufstellung der Vereinbarungsentwürfe die Bauausführungsunterla- gen, incl. eines Sicherheitsaudit der Auditphase 3 Der nebenstehende Hin- „Ausführungsentwurf“ gem. den Richtlinien für das Si- weis wird zur Kenntnis ge- cherheitsaudit von Straßen -RSAS- einschl. einer Stel- nommen. lungnahme der Gemeinde zum Auditbericht, zur Prü- fung und Zustimmung vorzulegen. Eine Übernahme von Kosten durch das Land als Stra- ßenbaulastträger kann grundsätzlich nicht erfolgen. Die Unterhaltung der gepl. Maßnahmen ist von der Gemeinde zu übernehmen oder durch Zahlung einer Ablösesumme abzulösen. Die Regelungen erfolgen in den noch abzuschließenden Vereinbarungen.

Maßnahmen Dorfstraße Brual und Dorfgemeinschafts- Die nebenstehenden Hin- hausumfeld Brual weise werden zur Kenntnis • Querungshilfen, Fahrbahnteiler, Überwege genommen und im Rahmen Der Geschäftsbereich Lingen ist grundsätzlich mit dem der Umsetzungsphase mit Einbau von Querungshilfen einverstanden, sofern sie der Nds. Landesbehörde sich innerhalb der verkehrsrechtlichen Ortsdurchfahrt für Straßenbau und Ver- (Ortstafeln) befinden und an geeigneter Stelle für que- kehr abgestimmt. rende Radfahr- und Fußgängerverkehre platziert wer- den. Dem Einbau von reinen Fahrbahnteilern ohne Die nebenstehenden Hin- Querungsbedarf für Radfahrer und Fußgänger kann weise werden zur Kenntnis aus Gründen der Leichtigkeit des Verkehrs nicht zuge- genommen und im Rahmen stimmt werden. der Umsetzungsphase mit

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Dorfentwicklung Dorfregion Rhede (Ems) Inhaltliche Zusammenfassung der Stellungnahmen Abwägungsvorschlag (TöB) Planungsgrundlage für die noch aufzustellenden und der Nds. Landesbehörde mit mir abzustimmenden Planunterlagen sind die für Straßenbau und Ver- Richtlinien für die Anlage von Stadtstraßen -RASt 06-. kehr abgestimmt. Die Breite der durchgehenden Fahrstreifen neben der Insel muss hinsichtlich überbreiter landwirtschaftlicher Fahrzeuge (RASt 06, Tab. 8) sowie zur Aufrechterhal- Die nebenstehenden Hin- tung des Winterdienstes (Durchfahrt mit Räumschild) weise werden zur Kenntnis min. 3, 75 m betragen. Die Breite der mit Flachbord- genommen und im Rahmen steinen einzufassenden Querungshilfe ist mit min. 2,50 der Umsetzungsphase mit m vorzusehen. der Nds. Landesbehörde Eine etwaig seitens der Gemeinde einseitig vorgese- für Straßenbau und Ver- hene Fahrbahnverschwenkung wird von hier kritisch kehr abgestimmt. gesehen, da eine derart starke Umfahrung einer Que- rungshilfe erfahrungsgemäß nicht von allen Fahrzeug- führern akzeptiert wird. Diese passieren ggfls. über den Gegenfahrstreifen den Bereich der Mittelinsel. In Bezug auf die durchgehende Achse der L 31 sollte da- Der nebenstehende Hin- her die Aufteilung der Querungshilfe zumindest im weis wird zur Kenntnis ge- Verhältnis 1/3 zu 2/3 geplant werden. Bei davon ab- nommen. weichenden Planungen ist die Zustimmung der Ver- kehrssicherheitskommission einzuholen. Die Befahr- barkeit ist durch ein dynamisches Schleppkurvenpro- Der nebenstehende Hin- gramm für alle Verkehrsströme, auch unter Einbezie- weis wird zur Kenntnis ge- hung möglicher Zufahrten, nachzuweisen. Eine etwaig nommen. vorgesehene Bepflanzung der Querungshilfen mit Hochstämmen ist unzulässig. Alternativ ist auch eine Fußgängerdunkelampel denk- bar. • Materialwechsel in der Fahrbahn, Höhe Dorfgemein- schaftshaus/Kriegerehrenmal Aus Unterhaltungsgründen sowie aus Gründen der Die nebenstehenden Hin- Leichtigkeit des Verkehrs wird einem Fahrbahnmateri- weise werden zur Kenntnis alwechsel (z. B. Gestaltungspflaster) im Zuge der L 31 genommen. nicht zugestimmt. Die derzeitige Asphaltbauweise ist beizubehalten.

Sofern bei den in die L 31 einmündenden Straßen eine zur Asphaltbauweise abweichende Fahrbahnbefesti- gung vorgesehen wird, lehnen wir bei den Aufmün- Der nebenstehende Hin- dungsbereichen die dem Land nach § 35 NStrG Abs. 1 weis wird zur Kenntnis ge- i. V. m. § 1 StrKrVO obliegende Unterhaltungspflicht nommen und im Rahmen aufgrund des entstandenen erhöhten Unterhaltungs- der Umsetzungsphase mit aufwandes ab. In Bezug auf die einmündende K 143 der Nds. Landesbehörde ist in diesem Fall zwischen der Gemeinde und dem für Straßenbau und Ver- kehr abgestimmt.

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Dorfentwicklung Dorfregion Rhede (Ems) Inhaltliche Zusammenfassung der Stellungnahmen Abwägungsvorschlag (TöB) Landkreis Emsland eine gesonderte Regelung zu tref- fen. Der nebenstehende Hin- • Verlängerung Fuß- und Radweg bis zu den Neubau- weis wird zur Kenntnis ge- gebieten Nordkamp und Pollert nommen. Sollten im Rah- Gegen die Planungen bestehen keine grundsätzlichen men der Umsetzungsphase Bedenken. In Bezug auf etwaig zu berücksichtigende entsprechende Maßnah- Belange der Landesstraße 31 bitte ich bei der Planung men vorgesehen sein, wird um rechtzeitige weitere Beteiligung. eine gesonderte Abstim- mung und Beteiligung erfol- gen. • Fahrbahnerneuerung L 31 in den Abs. 15 und 20 Der Geschäftsbereich Lingen beabsichtigt im Jahr 2022 die Fahrbahn der L 31 in den Abschnitten 15 und 20 zu erneuern. In Bezug auf Ihre zuvor genannten Planungen bitte ich um einen Terminvorschlag hin- sichtlich eines Startgespräches zwecks Abstimmung der Gesamtplanung. 18. Vodafone GmbH / Vodafone Kabel Deutschland GmbH […] wir bedanken uns für Ihr Schreiben vom 29.10.2020. Der nebenstehende Hin- Wir teilen Ihnen mit, dass die Vodafone GmbH/ Voda- weis wird zur Kenntnis ge- fone Kabel Deutschland GmbH gegen die von Ihnen nommen. Sollten im Rah- geplante Maßnahme keine Einwände geltend macht. men der Umsetzungsphase In Ihrem Planbereich befinden sich Telekommunikati- entsprechende Maßnah- onsanlagen unseres Unternehmens. Bei objektkonkre- men vorgesehen sein, wird ten Bauvorhaben im Plangebiet werden wir dazu eine eine gesonderte Abstim- Stellungnahme mit entsprechender Auskunft über un- mung und Beteiligung erfol- seren vorhandenen Leitungsbestand abgeben. gen. 19. Handwerkskammer Osnabrück – Emsland – Graf- schaft Bentheim Der nebenstehende Hin- […] gegen das o.g. Dorfentwicklungskonzept bestehen weis wird zur Kenntnis ge- aus unserer Sicht keine Bedenken. nommen. 20. Unterhaltungsverband 104 „Ems IV“ […] gegen das Dorfentwicklungskonzept bestehen un- Der nebenstehende Hin- ter Berücksichtigung des aufgeführten Gesichtspunk- weis wird zur Kenntnis ge- tes grundsätzlich keine Bedenken: nommen. Sollten im Rah- Der Unterhaltungsverband 104 „Ems IV" ist hinsichtlich men der Umsetzungsphase der wasserrechtlichen Planungen am und im Emsalt- entsprechende Maßnah- arm Rhede zu informieren bzw. mit einzubeziehen. men vorgesehen sein, wird Um Übersendung einer Durchschrift der Genehmigung eine gesonderte Abstim- wird gebeten. mung und Beteiligung erfol-

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Dorfentwicklung Dorfregion Rhede (Ems) Inhaltliche Zusammenfassung der Stellungnahmen Abwägungsvorschlag (TöB) gen. Eine spätere wasser- rechtl. Genehmigung wird zugeschickt.

21. Stadt Weener Der nebenstehende Hin- […] seitens der Stadt Weener (Ems) bestehen gegen weis wird zur Kenntnis ge- das beabsichtigte Verfahren keine Bedenken. nommen. 22. EWE Netz GmbH […] Im Plangebiet bzw. in unmittelbarer Nähe zum Plangebiet befinden sich Versorgungsleitungen und/ oder Anlagen der EWE NETZ GmbH. Diese Leitungen und Anlagen sind in ihren Trassen (Lage) und Standorten (Bestand) grundsätzlich zu er- Der nebenstehende Hin- halten und dürfen weder beschädigt, überbaut, über- weis wird zur Kenntnis ge- pflanzt oder anderweitig gefährdet werden. Bitte stel- nommen. len Sie sicher, dass diese Leitungen und Anlagen durch Ihr Vorhaben weder technisch noch rechtlich be- einträchtigt werden. Das Erdgashochdrucknetz kann durch Näherung Ihrer Der nebenstehende Hin- Baumaßnahme beeinflusst werden. Hierfür setzen Sie weis wird zur Kenntnis ge- sich bitte per E-Mail mit unserer zuständigen Fachab- nommen. teilung "Netztechnik G / W“ Herrn Kinzel (markus.kin- [email protected]) in Verbindung. Sollte sich durch Ihr Vorhaben die Notwendigkeit einer Anpassung unserer Anlagen, wie z.B. Änderungen, Die nebenstehenden Hin- Beseitigung, Neuherstellung der Anlagen an anderem weise werden zur Kenntnis Ort (Versetzung) oder anderer Betriebsarbeiten erge- genommen und im Rahmen ben, sollen dafür die gesetzlichen Vorgaben und die der Umsetzungsphase bei anerkannten Regeln der Technik gelten. Gleiches gilt entsprechenden Maßnah- auch für die gegebenenfalls notwendige Erschließung men beachtet. des Plangebietes mit Versorgungsleitungen und Anla- gen durch EWE NETZ. Bitte planen Sie in diesem Fall Versorgungsstreifen bzw. -korridore gemäß DIN 1998 (von min. 2,2 m für die Erschließung mit Telekommuni- kationslinien, Elektrizitäts- und Gasversorgungsleitun- gen) sowie die Bereitstellung notwendiger Stations- stellplätze mit ein. Die Kosten der Anpassungen bzw. Betriebsarbeiten Der nebenstehende Hin- sind von dem Vorhabenträger vollständig zu tragen weis wird zur Kenntnis ge- und der EWE NETZ GmbH zu erstatten, es sei denn nommen. der Vorhabenträger und die EWE NETZ GmbH haben eine anderslautende Kostentragung vertraglich gere- gelt.

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Dorfentwicklung Dorfregion Rhede (Ems) Inhaltliche Zusammenfassung der Stellungnahmen Abwägungsvorschlag (TöB) Die EWE NETZ GmbH hat keine weiteren Bedenken Der nebenstehende Hin- oder Anregungen vorzubringen. weis wird zur Kenntnis ge- Wir bitten Sie, uns auch in die weiteren Planungen ein- nommen. zubeziehen und uns frühzeitig zu beteiligen. Dies gilt auch für den Fall der Erschließung des Plangebietes mit Versorgungsleitungen durch EWE NETZ, denn hierfür sind beispielsweise Lage und Nutzung der Ver- Der nebenstehende Hin- sorgungsleitung und die sich daraus ableitenden wirt- weis wird zur Kenntnis ge- schaftlichen Bedingungen wesentliche Faktoren. nommen. Sollten im Rah- Unsere Netze werden täglich weiterentwickelt und ver- men der Umsetzungsphase ändern sich dabei. Dies kann im betreffenden Planbe- entsprechende Maßnah- reich über die Laufzeit Ihres Verfahrens/Vorhabens zu men vorgesehen sein, wird Veränderungen im zu berücksichtigenden Leitungs- eine gesonderte Abstim- und Anlagenbestand führen. Wir freuen uns Ihnen eine mung und Beteiligung erfol- stets aktuelle Anlagenauskunft über unser modernes gen. Verfahren der Planauskunft zur Verfügung stellen zu können - damit es nicht zu Entscheidungen auf Grund- lage veralteten Planwerkes kommt. Bitte informieren Sie sich deshalb gern jederzeit über die genaue Art und Lage unserer zu berücksichtigenden Anlagen über unsere Internetseite: https://www.ewe-netz.de/geschaeftskunden/ser- vice/leitungsplaene-abrufen. 23. Avacon Netz GmbH/ Purena GmbH / WEVG GmbH & Co KG. […] Im Anfragebereich befinden sich keine Versor- gungsanlagen von Avacon Netz GmbH/ Purena GmbH Der nebenstehende Hin- / WEVG GmbH & Co KG. weis wird zur Kenntnis ge- Bitte beachten Sie, dass die Markierung dem Aus- nommen. kunftsbereich entspricht und dieser einzuhalten ist. 24. Gasunie Deutschland Transport Services GmbH […] wir bestätigen den Eingang Ihrer oben genannten Plananfrage. Von Ihrem Planungsvorhaben sind Anlagen der von Gasunie Deutschland vertretenen Unternehmen be- Der nebenstehende Hin- troffen. weis wird zur Kenntnis ge- Nach eingehender Prüfung erhalten Sie hierzu in nommen. Kürze eine Stellungnahme. Zu Ihrer Information teilen wir Ihnen schon heute mit, dass aus Sicherheitsgründen sämtliche Baumaßnah- Der nebenstehende Hin- men im Schutzstreifen der Erdgastransportleitun- weis wird zur Kenntnis ge- gen/Kabel in Anwesenheit eines Gasunie-Mitarbeiters nommen. durchzuführen sind. Bitte informieren Sie uns bereits über Arbeiten im Näherungsbereich ab ca. 50 m zur

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Dorfentwicklung Dorfregion Rhede (Ems) Inhaltliche Zusammenfassung der Stellungnahmen Abwägungsvorschlag (TöB) Erdgastransportleitung / Kabel, auf die in der Örtlich- keit durch Schilderpfähle hingewiesen wird.

[…] Von dem oben genannten Vorhaben sind Erd- gashochdruckleitungen/Kabel der von Gasunie Deutschland vertretenen Unternehmen betroffen. Der nebenstehende Hin- Sämtliche Maßnahmen im Schutzstreifen der Erdgas- weis wird zur Kenntnis ge- transportleitung bzw. der Kabel sind in Anwesenheit nommen. eines Gasunie-Mitarbeiters durchzuführen. Dabei ist der zuständige Leitungsbetrieb bereits über Arbeiten im Näherungsbereich ab ca. 50 m zur Erdgastrans- portleitung bzw. zum Kabel zu informieren. Ein Gasunie-Mitarbeiter wird die Lage des Schutzstrei- Der nebenstehende Hin- fens ermitteln, kennzeichnen und die vor Ort tätigen weis wird zur Kenntnis ge- Personen einweisen. Hierfür fallen keine Kosten an. nommen. Es ist jedoch unbedingt erforderlich, rechtzeitig, spä- testens 5 Werktage vor Beginn jeglicher Maßnahmen im Schutzstreifenbereich, Kontakt zu folgendem Lei- tungsbetrieb aufzunehmen: Gasunie Deutschland Transport Services GmbH Standort Folmhusen Holter Weg 35 26817 Rhauderfehn Tel.: 04952/92800-65

Die Stellungnahme inklusive Pläne und Schutzanwei- Der nebenstehende Hin- sung ist auf der Baustelle vorzuhalten. weis wird zur Kenntnis ge- Nachfolgende Auflagen sind zu beachten und unbe- nommen. dingt einzuhalten. Auflagen: Jeder Bauantrag bzw. jede Baumaßnahme in einem Die nebenstehenden Aufla- Sicherheitsstreifen von je 50 m beiderseits der Lei- gen werden zur Kenntnis tungsachse bzw. des Kabels ist Gasunie zur Prüfung genommen. Sollten im und Genehmigung einzureichen. Rahmen der Umsetzungs- Im Schutzstreifen der Erdgastransportleitung bzw. des phase entsprechende Maß- Kabels besteht ein grundsätzliches Bauverbot und ein nahmen vorgesehen sein, Verbot sonstiger leitungs- bzw. kabelgefährdender wird eine gesonderte Ab- Maßnahmen. Es muss gewährleistet sein, dass der stimmung und Beteiligung Schutzstreifen zur Vornahme von betrieblichen Über- erfolgen. wachungs- und Unterhaltsmaßnahmen sowie zur Durchführung von Instandsetzungsarbeiten jederzeit uneingeschränkt auch mit Baufahrzeugen zugänglich ist.

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Dorfentwicklung Dorfregion Rhede (Ems) Inhaltliche Zusammenfassung der Stellungnahmen Abwägungsvorschlag (TöB) Eine Bepflanzung des Schutzstreifens mit Bäumen, Sträuchern oder Hecken ist unzulässig. Außerhalb des Schutzstreifens stehende Bäume und Gehölze sollten daran gehindert werden, Wurzeln in den Schutzstrei- fen zu treiben. Im Störungsfall außerhalb der Dienstzeit wenden Sie sich bitte an die ständig besetzte Leitzentrale 0 800 / 69 666 96.

Kosten: Der nebenstehende Hin- Die Kosten für eventuelle Schutzmaßnahmen / Gut- weis wird zur Kenntnis ge- achten sind vom Verursacher zu tragen. nommen. Gasunie ist von allen Kosten, die in Folge der Bau- maßnahme entstehen könnten (z.B. in Gestalt nach- träglich erforderlicher Sicherungsmaßnahmen an un- seren Anlagen oder im Vergleich zum ursprünglichen Zustand erhöhter Aufwendungen bei Reparatur-, Un- terhaltungs- und Wartungsarbeiten) freizuhalten.

Aktuell betroffene Anlagen

Der nebenstehende Hin- weis wird zur Kenntnis ge-

Die Angaben in den Plänen zu Lage und Verlauf der nommen. Gasunie-Anlagen sind so lange als unverbindlich an- zusehen, bis sie in der Örtlichkeit durch einen Beauf- tragten der Gasunie Deutschland bestätigt werden. Suchschlitze und Querschläge sind vom Antragsteller unter Gasunie-Aufsicht durchzuführen. 25. Amprion GmbH […] 1. Geplante 380-kV-Höchstspannungsgleich- stromerdkabelverbindung Emden-Ost – Osterath (A- Nord), Bl. 7002 2. Geplante Kabelverbindung, Bl. 7003 (DolWin4) 3. Geplante Kabelverbindung, Bl. 7004 (BorWin4)

Die Amprion GmbH plant im vorgestellten Planungsbe- reich die im Betreff genannten Gleichstromverbin- dungskabel. Der nebenstehende Hin- Für das im Betreff unter 1. aufgeführte Leitungsprojekt weis wird zur Kenntnis ge- A-Nord (BBPlG Vorhaben Nr. 1) wurden die Unterla- nommen. gen nach § 8 Netzausbaubeschleunigungsgesetz (NABEG) am 30.04.2020 bei der Bundesnetzagentur in Bonn eingereicht und am 29.05.2020 für vollständig

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Dorfentwicklung Dorfregion Rhede (Ems) Inhaltliche Zusammenfassung der Stellungnahmen Abwägungsvorschlag (TöB) erklärt. Zum jetzigen Zeitpunkt und Planungsstand ha- ben wir zum Dorfentwicklungskonzept der Gemeinde Rhede (Ems) keine weiteren Anregungen vorzubrin- gen. Durch die anstehende Entscheidung der Bundesnetza- gentur zum Trassenkorridor gemäß § 12 NABEG wird sich der Raumbezug des Vorhabens A-Nord, insbe- sondere mit Blick auf das daran anschließende Plan- feststellungsverfahren konkretisieren. Bei der geplanten 380-kV-Höchstspannungsgleich- stromkabelverbindung Emden-Ost – Osterath (A-Nord) handelt es sich um das Vorhaben Nr. 1 des Bundesbe- Der nebenstehende Hin- darfsplangesetzes. Somit besteht für die Amprion weis wird zur Kenntnis ge- GmbH der gesetzliche Auftrag dieses Vorhaben umzu- nommen. setzen. Die Festsetzungen im Rahmen des Dorfent- wicklungskonzepts der Gemeinde Rhede (Ems) dürfen dem geplanten Erdkabel A-Nord innerhalb der Tras- senkorridore der Bundesfachplanung nicht entgegen- stehen und müssen eine durchsetzbare Trassierung innerhalb dieser ermöglichen. Des Weiteren weisen wir darauf hin, dass die Amprion GmbH im gleichen Trassenraum die Verlegung der im Der nebenstehende Hin- Betreff unter 2. und 3. aufgeführten Offshore-Netzan- weis wird zur Kenntnis ge- bindungssysteme DolWin4 und BorWin4 beabsichtigt. nommen. Auf diesen Stand des Verfahrens wurde bereits im Rahmen der kürzlich abgehaltenen Erörterungster- mine in Bunde hingewiesen. 26. Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, Geschäftsbereich Osnabrück […] Die Niedersächsische Landesbehörde für Stra- ßenbau und Verkehr - Geschäftsbereich Osnabrück - ist zuständig für den Bau und die Unterhaltung der Bundesautobahn 30 und der im Geltungsbereich des Landkreises Emsland. Die von hier betreuten Bundesautobahnen 30 und 31 Der nebenstehende Hin- sind von der Dorfentwicklung der Gemeinde Rhede weis wird zur Kenntnis ge- (Ems) nicht direkt betroffen, insofern werden gegen nommen. die Dorfentwicklungsplanung keine Einwände erho- ben. Ich bitte um weitere Beteiligung am Verfahren. 27. TenneT TSO GmbH […] in der Dorfregion Rhede (Ems) befinden sich fol- gende Versorgungsanlagen unserer Gesellschaft: Höchstspannungsfreileitungen • 380-kV-Leitung Diele – Dörpen/West (LH-14-312)

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Dorfentwicklung Dorfregion Rhede (Ems) Inhaltliche Zusammenfassung der Stellungnahmen Abwägungsvorschlag (TöB) Umspannwerke • UW-Rhede Offshore-Leitungen • 600-kV-DC Leitung DolWin alpha – Dörpen/West (DolWin1, LH-15-6002) • 600-kV-DC Leitung DolWin beta – Dörpen/West (Dol- Win2, LH-15-6003) • 600-kV-DC Leitung DolWin gamma – Dörpen/West (DolWin3, LH-15-6004)

Unsere Versorgungsanlagen finden wir in der zeichne- rischen Darstellung berücksichtigt. Zu Ihrer Information erhalten Sie von uns Bestandsun- Der nebenstehende Hin- terlagen im Maßstab 1 : 50 000 aus denen Sie den weis wird zur Kenntnis ge- Verlauf der Höchstspannungsfreileitung, die Mast- nommen. standorte, sowie den Standort des Umspannwerkes entnehmen können. Der Verlauf der Offshore-Leitun- gen ist ebenfalls abgebildet. Der nebenstehende Hin- Weiterhin erhalten Sie in einem Anhang Hinweise mit weis wird zur Kenntnis ge- der Bitte um Übernahme in das Dorfentwicklungskon- nommen. Die entsprechen- zept. den Anlagen werden dem Wir bitten Sie uns weiterhin am Verfahren zu beteili- Dorfentwicklungsplan bei- gen. gefügt. 28. Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie […] Boden Das Baugesetzbuch (BauGB) gibt einen sparsamen und schonenden Umgang mit dem Boden vor (§ 1a Abs. 2 BauGB). Im Sinne des sparsamen Umgangs mit der Ressource Boden befürworten wir die Verfol- Der nebenstehende Hin- gung des Ziels, bereits bebaute Flächen und Be- weis wird zur Kenntnis ge- standsimmobilien zu erhalten und an neue und künf- nommen. tige Ansprüche anzupassen. Daher begrüßen wir ver- tiefende Maßnahmen zur Ausnutzung des Innenent- wicklungspotenzials. Auch in Bezug auf die Risiken des Klimawandels ist ein flächensparsamer Umgang mit Grund und Boden Die nebenstehenden Hin- zu empfehlen. Versiegelte Flächen verhindern die Ver- weise werden zur Kenntnis sickerung des Niederschlags und führen so zu einem genommen und im Rahmen erhöhten Oberflächenabfluss und verminderter Grund- der Umsetzungsphase bei wasserneubildung. Wir empfehlen daher auch versie- entsprechenden Maßnah- gelungsarme Planungsaspekte in das Konzept aufzu- men beachtet. nehmen. In dem Plangebiet liegen kohlenstoffreiche Böden mit Bedeutung für den Klimaschutz. Böden mit hohen Kohlenstoffgehalten sollen entsprechend dem Nds.

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Dorfentwicklung Dorfregion Rhede (Ems) Inhaltliche Zusammenfassung der Stellungnahmen Abwägungsvorschlag (TöB) Landesraumordnungsprogramm (LROP 3.1.1, 05) in Der nebenstehende Hin- ihrer Funktion als natürliche Speicher für klimarele- weis wird zur Kenntnis ge- vante Stoffe erhalten werden. Die Daten können auf nommen. dem NIBIS Kartenserver eingesehen werden. Die Dorfregion kann mit dem Schutz dieser Böden einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Als Datenbasis zur Bearbeitung des Schutzgutes Bo- den empfehlen wir unsere Bodenkarte i.M. 1:50.000 (BK50) und ihre Vielzahl an Auswertungskarten – u.a. zu Suchräumen für schutzwürdige Böden und zu Emp- Der nebenstehende Hin- findlichkeiten der Böden. Sofern genauere Informatio- weis wird zur Kenntnis ge- nen zu den Böden im Gebiet vorliegen, sollten diese nommen. zusätzlich herangezogen werden. Im Plangebiet befinden sich laut den Daten des LBEG Suchräume für schutzwürdige Böden entsprechend Geo-Berichte 8 (Stand: 2019). Im Plangebiet handelt es sich um folgende Kategorien: Alte Waldstandorte Begrabene Podsole Der nebenstehende Hin- Mächtige Hochmoore weis wird zur Kenntnis ge- Plaggenesch nommen. Seltene Böden (statistisch) hohe - äußerst hohe Bodenfruchtbarkeit Die Karten können auf dem NIBIS Kartenserver einge- sehen werden. Gemäß dem Nds. Landesraumordnungsprogramm (LROP 3.1.1, 04) sind Böden, welche die natürlichen Bodenfunktionen und die Archivfunktion in besonde- rem Maße erfüllen, vor Maßnahmen der Siedlungs- Der nebenstehende Hin- und Infrastrukturentwicklung besonders zu schützen. weis wird zur Kenntnis ge- Gashochdruckleitungen, Rohrfernleitungen nommen. Durch das Plangebiet bzw. in unmittelbarer Nähe dazu verlaufen erdverlegte Hochdruckleitungen. Bei diesen Leitungen ist je ein Schutzstreifen zu beachten. Der Die nebenstehenden Hin- Schutzstreifen ist von jeglicher Bebauung und von tief- weise werden zur Kenntnis wurzelndem Pflanzenbewuchs frei zu halten. Bitte be- genommen. teiligen Sie die in der folgenden Tabelle genannten Unternehmen direkt am Verfahren, damit ggf. erforder- liche Abstimmungsmaßnahmen eingeleitet werden können.

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Dorfentwicklung Dorfregion Rhede (Ems) Inhaltliche Zusammenfassung der Stellungnahmen Abwägungsvorschlag (TöB)

Hinweise Sofern im Zuge des o.g. Vorhabens Baumaßnahmen erfolgen, verweisen wir für Hinweise und Informatio- nen zu den Baugrundverhältnissen am Standort auf Die nebenstehenden Hin- den NIBIS-Kartenserver. Die Hinweise zum Baugrund weise werden zur Kenntnis bzw. den Baugrundverhältnissen ersetzen keine geo- genommen. technische Erkundung und Untersuchung des Bau- grundes bzw. einen geotechnischen Bericht. Geotech- nische Baugrunderkundungen/-untersuchungen sowie die Erstellung des geotechnischen Berichts sollten ge- mäß der DIN EN 1997-1 und -2 in Verbindung mit der DIN 4020 in den jeweils gültigen Fassungen erfolgen.

In Bezug auf die durch das LBEG vertretenen Belange haben wir keine weiteren Hinweise oder Anregungen.

Die vorliegende Stellungnahme hat das Ziel, mögliche Konflikte gegenüber den raumplanerischen Belangen etc. ableiten und vorausschauend berücksichtigen zu können. Die Stellungnahme wurde auf Basis des aktu- Die nebenstehenden Hin- ellen Kenntnisstandes erstellt. Die verfügbare Daten- weise werden zur Kenntnis grundlage ist weder als parzellenscharf zu interpretie- genommen. ren noch erhebt sie Anspruch auf Vollständigkeit. Die Stellungnahme ersetzt nicht etwaige nach weiteren Rechtsvorschriften und Normen erforderliche Geneh- migungen, Erlaubnisse, Bewilligungen oder objektbe- zogene Untersuchungen. 29. Industrie - und Handelskammer Osnabrück – Ems- land – Grafschaft Bentheim […] Die Gemeinde Rhede (Ems) wurde mit der Dorfre- gion (Ortsteile Rhede (Ems), Borsum, Brual mit Brual- Siedlung und Neurhede) eine Förderung über das Dorfentwicklungsprogramm des Landes Niedersach- sen. Die Industrie- und Handelskammer Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim trägt im Hinblick auf die Dorfentwicklungsplanung keine Bedenken vor. Wir begrüßen insbesondere die Planungsziele zur Verbes- serung und Erweiterung der regionalen Freizeit- und

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Dorfentwicklung Dorfregion Rhede (Ems) Inhaltliche Zusammenfassung der Stellungnahmen Abwägungsvorschlag (TöB) Tourismusinfrastruktur, der Infrastruktur- und Nahver- Die nebenstehenden Hin- sorgung als auch für eine weitere, qualifizierte Wirt- weise werden zur Kenntnis schaftsentwicklung in der Dorfregion. genommen.

Im für die Gewährung von Fördermitteln nötigen aner- kannten Dorfentwicklungsplan werden die Rahmenbe- dingungen, Chancen und Risiken der Entwicklung der Dorfregion analysiert und daraus Empfehlungen für Handlungsmaßnahmen abgeleitet. Mit einem interdis- ziplinären Konzept auf der Basis einer Stabilisierung von bedarfsgerechter Siedlungsentwicklung, Stärkung der Infrastrukturversorgung und der Wirtschaft und des Die nebenstehenden Hin- Tourismus in den Ortsteilen will die Dorfregion dem weise werden zur Kenntnis demografischen und dem Strukturwandel in den länd- genommen. lich geprägten Räumen begegnen. Dabei kann die ak- tive Einbeziehung der ansässigen Bürger, Vereine bzw. Verbände und Unternehmen die Identifikation mit den Planungsmaßnahmen erhöhen und zu einem stär- keren Engagement führen. Der intensive Austausch- prozess zwischen allen beteiligten Akteuren und eine starke Präsenz der für Planung und Umsetzung Ver- antwortlichen vor Ort wird zum Erfolg der Maßnahmen beitragen können.

Aus Sicht der regionalen Wirtschaft sind besonders die Zielsetzungen und Strategien zur Verbesserung der Freizeit- und Tourismusinfrastruktur in den ländlichen Räumen, der Infrastruktur- und Nahversorgung, der Verkehrsmöglichkeiten sowie eine weitere, qualifizierte Wirtschaftsentwicklung, z. B. durch eine verträgliche und bedarfsgerechte Ausweisung von Gewerbegebie- ten, in der Dorfregion (siehe Nr. 6.4 und 6.6) von be- sonderer Relevanz. Die Dorfentwicklungsplanung zielt Die nebenstehenden Hin- u. a. auf die Erhaltung und Entwicklung der Versor- weise werden zur Kenntnis gungsstrukturen und der Rad- und Wanderwegeinfra- genommen. struktur ab. Flankierende Maßnahmen zur Verbesse- rung der Breitbandversorgung können diese Bestre- bungen unterstützen. Dies kann zur Stärkung der Dorfregion beitragen und eine geordnete städtebauli- che Entwicklung mit einem ausgewogenen Nutzungs- mix ermöglichen. Die nebenstehenden Aufla- Wir bitten um weitere Beteiligung im laufenden Verfah- gen werden zur Kenntnis ren. Wir wünschen allen weiteren Beteiligten für die genommen. Sollten im Umsetzung der Maßnahmen gutes Gelingen.

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Dorfentwicklung Dorfregion Rhede (Ems) Inhaltliche Zusammenfassung der Stellungnahmen Abwägungsvorschlag (TöB) Rahmen der Umsetzungs- phase entsprechende Maß- nahmen vorgesehen sein, wird eine gesonderte Ab- stimmung und Beteiligung erfolgen. 30. Bischöfliches Generalvikariat Osnabrück […] sowohl die örtlich betroffenen Kirchengemeinden als auch wir haben gegen die vorgeschlagenen Pla- nungen keine grundsätzlichen Bedenken einzuwenden oder Änderungsvorschläge abzugeben. Die nebenstehenden Aufla- Das Dorfentwicklungskonzept sieht u.a. Maßnahmen gen werden zur Kenntnis an den Kirchplätzen und Umfeld in Borsum und Neu- genommen. Sollten im rhede vor. Ob und in welchem Umfang eine Realisie- Rahmen der Umsetzungs- rung der Vorschläge im kirchlichen Bereich möglich er- phase entsprechende Maß- scheint, sollte zu gegebener Zeit in gemeinsamen Ge- nahmen konkret vorgese- sprächen mit dem Planungsbüro, der Gemeinde hen sein, wird eine geson- Rhede, der Kirchengemeinde und dem Bischöflichen derte Abstimmung und Be- Generalvikariat erörtert werden. Insofern bitten wir um teiligung erfolgen. eine weitere Beteiligung am Verfahren und Abstim- mung der geplanten Maßnahmen. 31. Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Bezirks- stelle Emsland […] Für das Dorfentwicklungsprogramm des ML Nie- dersachsen wurden drei Kernthemen definiert: • Demografie • Klimaschutz Klimafolgenanpassung • Reduzierung der Flächeninanspruchnahme/Innenent- Die nebenstehenden Hin- wicklung. weise werden zur Kenntnis Bei den entwickelten Handlungsfeldern wurde keine genommen. isolierte Zuordnung zu den drei Kernthemen vorge- nommen, sondern es wurden sechs Handlungsfelder hergeleitet: • Klima- und Naturschutz • Mobilität- und Verkehrsinfrastruktur • Jugend (-beteiligung) • Freizeit- und Gemeinschaftsinfrastrukturen • Dorfinfrastrukturen und Dorfgemeinschaft • (Land-)Wirtschaft und Versorgung In diesen Handlungsfeldern finden sich Ansätze aller drei Bereiche. Zur Umsetzung wurde ein Zielsystem entsprechend der sechs Handlungsfelder entwickelt.

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Dorfentwicklung Dorfregion Rhede (Ems) Inhaltliche Zusammenfassung der Stellungnahmen Abwägungsvorschlag (TöB) Die Landwirtschaft findet sich in den sechs Handlungs- feldern wieder. Neben der Erhaltung und Gestaltung des ländlichen Charakters und der Stabilisierung, Si- Die nebenstehenden Hin- cherung und Verbesserung der Lebensqualität unter weise werden zur Kenntnis besonderer Beachtung der demographischen Entwick- genommen. lung und der Reduzierung der Flächeninanspruch- nahme durch Innenentwicklung sollen Rahmenbedin- gungen geschaffen werden, die die landwirtschaftli- chen Strukturen fördern und eine zukunftsfähige Ent- wicklung der Bestandsbetriebe ermöglichen. Gleich- zeitig sollen aufgegebene Betriebe in ihrer Substanz erhalten werden und Umnutzungen gefördert werden um das ortstypische Erscheinungsbild zu erhalten. Im Rahmen der einzelnen Maßnahmen sind Fahr- Die nebenstehenden Hin- bahnteiler, Fahrbahnverengungen, weitere verkehrs- weise werden zur Kenntnis beruhigende Maßnahmen, Überwege zu den Bushal- genommen und im Rahmen testellen und neue Fuß- und Radwege geplant. Bei der Umsetzungsphase bei diesen Maßnahmen ist darauf zu achten, dass der Be- entsprechenden Maßnah- gegnungsverkehr mit großen Maschinen und Geräten men beachtet. an dieser Stelle reibungslos möglich sein muss.

Die genannten Ziele und Maßnahmen im Dorfentwick- Die nebenstehenden Hin- lungskonzept sind sehr zu begrüßen. Sie treffen insbe- weise werden zur Kenntnis sondere auch für die Familien zu, die auf den Höfen in genommen. den genannten Dörfern leben. Insofern ist die Land- wirtschaft und Forstwirtschaft auch Nutznießer. Be- denken gegen den Plan bestehen daher aus unserer Sicht nicht. Der nebenstehende Hin- Das Forstamt Weser-Ems äußert sich wie folgt: weis wird zur Kenntnis ge- Gegen das o. g. Vorhaben bestehen keine forstlichen nommen. Bedenken. 32. Wasserverband Hümmling […] gegen das o. g. Dorfentwicklungskonzept für die Der nebenstehende Hin- Dorfregion Rhede (Ems) bestehen seitens des Was- weis wird zur Kenntnis ge- serverbandes Hümmling keine grundsätzlichen Beden- nommen. ken. Im Rahmen der im Zusammenhang mit einigen priori- tären Vorhaben (Kapitel 10: Prioritäre Projektsteck- briefe) geplanten Oberflächenerneuerungen im Be- reich der Kirchen in Neurhede und Borsum sowie der Die nebenstehenden Hin- Straßenbaumaßnahmen in Brual (Dorfstraße L31) und weise werden zur Kenntnis Rhede (Straßen: Kold'n Hauk, Sudende und Ems- genommen und im Rahmen straße) wird auf die in den Planbereichen vorhande- der Umsetzungsphase bei

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Dorfentwicklung Dorfregion Rhede (Ems) Inhaltliche Zusammenfassung der Stellungnahmen Abwägungsvorschlag (TöB) nen Trinkwasserleitungen des Verbandsnetzes hinge- entsprechenden Maßnah- wiesen, die den auf beiliegender CD enthaltenen Plä- men beachtet. nen entnommen werden können. Die vorhandenen Trinkwasserleitungen (Versorgungs- leitungen und Hausanschlüsse) im Planbereich sind bei der Bauausführung zu berücksichtigen. Im Zuge der Baumaßnahme freigelegte Nebenanlagen wie Ein- baugarnituren und Straßenkappen vorhandener Trink- wasserhausanschlüsse sowie Schieber und Unter- flurhydranten des Trinkwasserleitungsnetzes sind fachgerecht zu sichern und im Zuge der Baumaßnah- men fachgerecht wieder einzufassen. Sollten im Zuge der Baumaßnahme Hydranten-, Schieber- und Haus- anschlusskappen an neue Höhenverhältnisse ange- Die nebenstehenden Hin- passt werden müssen, so ist der Wasserverband weise werden zur Kenntnis Hümmling zur Durchführung entsprechender Maßnah- genommen und im Rahmen men rechtzeitig zu benachrichtigen. der Umsetzungsphase bei Es wird auch darauf hingewiesen, dass die Leitungs- entsprechenden Maßnah- trassen gemäß DVGW-Arbeitsblatt GW125 von jegli- men beachtet. cher Bepflanzung, insbesondere Baumbepflanzung, frei zu halten sind. 33. Stadt Papenburg […] vielen Dank für die Gelegenheit zur Stellung- nahme zum Entwurf des Dorfentwicklungskonzeptes. Es wird begrüßt, dass aus dem Prozess heraus eine Der nebenstehende Hin- Sensibilität für Klima-, Naturschutz sowie Nachhaltig- weis wird zur Kenntnis ge- keit hervorgegangen ist und diese Themen im Rah- nommen. men der Dorfentwicklung in Verbindung mit der Um- setzung des Klimaschutzkonzeptes betrachtet werden. Durch die Verknüpfung beider Förderansätze können sinnvolle Synergien in der Umsetzung entstehen. Es wird darauf hingewiesen, dass der Zeitraum der ersten Förderperiode des Klimaschutzmanagements bis Juli Der nebenstehende Hin- 2021 läuft (Kapitel 3.5). Das Thema Klimaanpassung weis wird zur Kenntnis ge- wird derzeit im Konzept nur am Rande betrachtet, nommen. sollte aber im Rahmen der langfristigen Dorfentwick- lung, insbesondere im Rahmen der Umsetzung, auch mitgedacht werden. Es wird deshalb begrüßt, wenn einzelne Maßnahmen im Rahmen von Klimaschutz und Klimaanpassung im Austausch zwischen Ge- meinde, Klimaschutzmanagement und Landkreis kon- kretisiert werden. Der nebenstehende Hin- weis wird zur Kenntnis ge- nommen.

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Dorfentwicklung Dorfregion Rhede (Ems) Inhaltliche Zusammenfassung der Stellungnahmen Abwägungsvorschlag (TöB) Für weitere Fragen rund um das Thema Klimaschutz- management steht Ihnen Thomas Nienhaus als Klima- schutzmanager zur Verfügung (Kontakt: thomas.nien- [email protected], 04961-82 296). Zum vorgelegten Dorfentwicklungskonzept bestehen darüber hinaus keine Anmerkungen oder Bedenken. 34. Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, Betriebsstelle Meppen […] aus der Sicht des NLWKN als Träger Öffentlicher Belange (TÖB) wird zu dem Verfahren wie folgt Stel- lung genommen: - Grundwasser/Wasserwirtschaft Durch die Maßnahme sind Messstellen des Gewässer- Die nebenstehenden Hin- kundlichen Landesdienstes (GLD) betroffen. Die Lage weise werden zur Kenntnis ist der beiliegenden Karte zu entnehmen: genommen. ► Brual 1 - III, (244, 245, 246) ► Rhederfeld I - II (242, 243) ► Borsumer Berge I - II (247, 248) ► Neurhede (249) Gemäß § 31 (2) NWG ist „auf die Messstellen des Ge- wässerkundlichen Landesdienstes ... Rücksicht zu nehmen". Es dürfen keine Einwirkungen vorgenommen werden, die den Bestand oder Betrieb der Messstellen beein- trächtigen oder gefährden können. Die Messstellen müssen unversehrt, funktionstüchtig und weiterhin zu- Die nebenstehenden Hin- gänglich bleiben. Eine längerfristige Beeinträchtigung weise werden zur Kenntnis der Funktion landeseigener Messstellen, muss ausge- genommen. schlossen sein. Sofern die vorgestellten Maßnahmen mit dem Standort der Brunnen nicht vereinbar sind, muss der Maßnah- menträger, in Abstimmung mit dem NLWKN als Dienststelle des Gewässerkundlichen Landesdienstes, alle Kosten für die Errichtung von Ersatzmessstellen übernehmen.

Anmerkung: Die nebenstehenden Hin- Die Stellungnahme des NLWKN als TÖB ersetzt nicht weise werden zur Kenntnis die Stellungnahme des Gewässerkundlichen Landes- genommen. Sollten im dienstes (GLD) gemäß RdErl. des MU v. 6.3.2018 - Rahmen der Umsetzungs- 23-62018 - Gewässerkundlicher Landesdienst; Beteili- phase entsprechende Maß- gungserfordernis und Beratungspflicht. nahmen konkret vorgese- Der NLWKN ist als Dienststelle des GLD gemäß § 29 hen sein, wird eine geson- (3) NWG zu beteiligen ist, wenn wesentliche Auswir- derte Abstimmung und Be- kungen auf den Wasserhaushalt zu erwarten sind. teiligung erfolgen.

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Dorfentwicklung Dorfregion Rhede (Ems) Inhaltliche Zusammenfassung der Stellungnahmen Abwägungsvorschlag (TöB)

Hinweis: Für aktuelle Entwicklungsplanungen am Gewässer ist die Untere Wasserbehörde des zuständigen Landkrei- ses zu kontaktieren. Der nebenstehende Hin- weis wird zur Kenntnis ge- - Naturschutz nommen. Der NLWKN Brake-Oldenburg- Naturschutz (GB IV)- ist als TÖB nicht betroffen und Hinweise als Fachbe- hörde für Naturschutz (FfN) sind nicht erforderlich. 35. Landkreis Emsland Abfall und Bodenschutz In Bezug auf die „Schlickproblematik" wird darauf hin- gewiesen, dass der Auftrag auf landwirtschaftliche Flä- chen ein Verwertungskonzept voraussetzt, welches die Bodenverwertung im Sinne der Verbesserung der Nutzungsfunktionen des Bodens im Sinne des § 2 Abs. 2 Nr. 3c BBodSchG bestätigt. Im Rahmen der Vorsorgepflicht (§ 7 Bundesbodenschutzgesetz BBodSchG) sind bei der Verwertung des Aushubes auf als geeignet ermittelten Flächen (Angaben inkl. fachgutachterlicher Bewertung im Verwertungskon- zept) die Grundsätze der guten fachlichen Praxis (Er- Die nebenstehenden Hin- haltung/Verbesserung der Bodenstruktur, Vermeidung weise werden zur Kenntnis von Bodenverdichtungen und Sperrschichten) einzu- genommen und im Rahmen halten und die Oberbodenschicht so herzustellen, der Umsetzungsphase bei dass die ursprüngliche Nutzungsfunktion des Bodens entsprechenden Maßnah- als Standort für die landwirtschaftliche Nutzung wieder men beachtet. hergestellt wird. Im Rahmen einer bodenkundlichen Baubegleitung (Bauüberwachung) ist unter Einbindung eines geeigneten Sachverständigen mit Referenzen in der Bearbeitung abfall- und bodenschutzrechtlicher Fragestellungen, ggf. Referenzen vergleichbarer Pro- jekte sicher zu stellen, dass der Auftrag vom Bagger- gut im Spülverfahren fachgerecht gemäß den Vorga- ben des Verwertungskonzeptes erfolgt (Beleg durch Einbaudokumentation).

Naturschutz und Forsten Der nebenstehende Hin- Im Kap. 3 „Ausgangslage" des o. g. Konzeptes werden weis wird zur Kenntnis ge- unter Punkt 3.5 „Umwelt, Natur- und Klimaschutz" die nommen und entspre- naturschutzfachlich relevanten Schutzgebiete, Berei- chende Anpassungen im che, Flächen und Objekte aufgelistet und kurz be- Kap. 3 vorgenommen. schrieben. Die Auflistung und Kurzbeschreibung der

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Dorfentwicklung Dorfregion Rhede (Ems) Inhaltliche Zusammenfassung der Stellungnahmen Abwägungsvorschlag (TöB) Gebiete, Flächen und Bereiche ist nur bedingt als voll- ständig zu bezeichnen. Im Zusammenhang mit dem FFH-Gebiet „Ems" ist an- zumerken, dass innerhalb des FFH-Gebiets zahlreiche FFH-Lebensraumtypen vorkommen. Zu nennen sind hier insbesondere die Flächen im sog. Deichvorland Die nebenstehenden Hin- (Emsauen zwischen Herbrum und Vellage). weise werden zur Kenntnis Neben den zahlreichen Schutzgebieten, schutzwürdi- genommen. gen Bereichen, nach § 30 BNatSchG gesetzl. ge- schützten Biotopen etc. befinden sich auf dem Gebiet der Gemeinde Rhede (Ems) auch zahlreiche Kompen- sationsflächen nach dem BNatSchG. Anzuführen sind hier beispielhaft die Grünlandflächen im „Rheder Flaar". Zahlreiche Kompensationsflächen befinden sich auch im Deichvorland. Die Kompensationsflächen sind konkreten Vorhaben, die nach dem BNatSchG ei- nen Eingriff in Natur und Landschaft verursacht haben, zugeordnet. Viele Kompensationsflächen liegen im EU-Vogelschutzgebiet ,,Ems". Die EU-Vogelschutz- richtlinie beinhaltet zum einen den Schutz der sog. Wiesenvögel wie Kiebitz, Großer Brachvogel, Ufer- schnepfe etc. und zum anderen den Schutz von Rast- und Gastvögel wie nordischen Gänsen, Singschwänen etc. Dem EU-Vogelschutzgebiet bzw. den o. g. Flä- chen kommt demzufolge nahezu ganzjährig eine be- sondere Bedeutung als Brut- und Nahrungshabitat Der nebenstehende Hin- (Brut- und Setzzeit) für Wiesenvögel und als Rast- und weis wird zur Kenntnis ge- Schlafplätze für Rast- und Gastvögel zu. nommen. Gleiches gilt im gewissen Maße auch für den Schutz der Wallhecken, die im ganzen Gemeindegebiet in un- terschiedlicher Größe und Ausprägung (intakt, lücken- haft) anzutreffen sind. Die Wallhecken unterliegen gem. § 22 NAGBNatSchG einem gesetzlichen Schutz Die nebenstehenden Hin- und sind im Wallheckenkataster des Landkreises Ems- weise werden zur Kenntnis land erfasst. genommen. Die Gemeinde Rhede (Ems) gilt als waldarme Ge- meinde. Dennoch sind auf dem Gebiet der Gemeinde Waldflächen in unterschiedlicher Größe, Ausprägung, Struktur und Artenzusammensetzung auszumachen. Zu nennen sind hier insbesondere die Waldflächen in den sog. „Borsumer Bergen“. Kleinere Waldflächen sind zudem am „Pyrkensweg" zu finden. Den Waldflä- chen gilt auch vor dem Hintergrund des Klimawan- dels/Klimaschutzes ein besonderes Augenmerk.

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Dorfentwicklung Dorfregion Rhede (Ems) Inhaltliche Zusammenfassung der Stellungnahmen Abwägungsvorschlag (TöB) Das Kap. 4 „Stärken- und Schwächenanalyse" des Konzeptes beschäftigt sich unter Punkt 4.3 „Klima- Der nebenstehende Hin- und Naturschutz" mit der Bedeutung bzw. Wertigkeit weis wird zur Kenntnis ge- und den Beeinträchtigungen der gesetzl. geschützten nommen. und ungeschützten Grün- und Gehölzstrukturen. Konkret wird unter diesem Punkt das Ems-Altwasser (Altarm) im Hauptort genannt. Das Ems-Altwasser ist Teil des Landschaftsschutzgebietes (LSG) „Emstal“. An seinem südlichen Ende befindet sich ein nach § 30 BNatSchG gesetzlich geschützter Biotop (Verlan- Die nebenstehenden Hin- dungsbereich mit besonderen Pflanzengesellschaf- weise werden zur Kenntnis ten). Das Altwasser ist zahleichen Beeinträchtigungen genommen. ausgesetzt. Durch seine ortsnahe Lage wirken sich z. B. Lärm- und Schadstoffimmissionen auf das Gewäs- ser aus. Im Norden rückt ein Gewerbegebiet der Ge- meinde unmittelbar an das Gewässer heran. Weiter nördlich strahlen die Freizeitnutzungen am „Spieksee“ auf das Gewässer aus. Ganz im Norden erstreckt sich unmittelbar am Altwasser ein Wohnbaugebiet „Mariti- mes Wohnen“. Hinzu kommen insbesondere im Nor- den landwirtschaftliche Nutzungen, die z. T. bis an die Uferbereiche des Gewässers reichen. Nutzungen zu Freizeitzwecken wie das Veranstalten von Drachen- Die nebenstehenden Hin- bootrennen führen zu zusätzlichen Beunruhigungen weise werden zur Kenntnis und damit zu zusätzlichen Beeinträchtigungen. genommen. Weitere Beeinträchtigungen des Natur- und Arten- schutzes sowie der Landschaftspflege, die z. T. tem- porär, z. T. jedoch auch dauerhaft auftreten, ergeben sich z. B. aus der Erneuerung der Flutmuldenbrücke/ L 52, dem Repowering der Windkraftanlagen bzw. dem Errichten weit höherer Windkraftanlagen in den Wind- parks Rhede-Brual und Borsum, der Intensivierung der Landwirtschaft, dem Ausweisen weiterer Wohnbau- und Gewerbeflächen, der Verschlickung der Ems/Deichvorlandflächen, dem möglichen Erhöhen der Hauptdeiche oder dem Aufhöhen landwirtschaftli- cher Nutzflächen durch Emsschlick (Brual). Im Kap. 6 „Umsetzungsstrategie" geht es unter Punkt Die nebenstehenden Hin- 6.3. „Klima- und Naturschutz“ um die Erarbeitung und weise werden zur Kenntnis Umsetzung geeigneter Maßnahmen des Natur- und genommen. Artenschutzes sowie der Landschaftspflege. Die Umsetzungsstrategien nehmen vor allem die zahl- reichen Gewässer auf dem Gemeindegebiet in den Fokus. Die Art der Gewässer reicht dabei von naturna-

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Dorfentwicklung Dorfregion Rhede (Ems) Inhaltliche Zusammenfassung der Stellungnahmen Abwägungsvorschlag (TöB) hen Ems-Altwassern (z. B. Borsumer Laken) über ehe- malige Sandentnahmestellen (Spieksee, Flaarsee) und kleineren Stillgewässern (Rottsee, Kleines Meer) bis hin zu Badeseen. Hinzu kommt der Flusslauf der Ems, der auf dem Gebiet der Gemeinde Rhede (Ems) schiffbar und als Bundeswasserstraße ausgebaut ist (z. B. Uferverbau mit Steinpackungen). Im Kap. 10 „Prioritäre Steckbriefprojekte" wird das Die nebenstehenden Hin- Thema „Gewässer" noch einmal aufgegriffen und kon- weise werden zur Kenntnis kretisiert. Darüber hinaus werden auch andere Pro- genommen und im Rahmen jekte wie die Umgestaltung markanter Ortsberei- der Umsetzungsphase bei che/Ortspunkte angeführt. entsprechenden Maßnah- Aus naturschutzfachlicher, artenschutzrechtlicher und men beachtet. forstfachlicher Sicht bedürfen die Projektsteckbriefe ei- ner Ergänzung. Die nebenstehenden Hin- Zunächst gilt es, alle vorhandenen Grün- und Gehölz- weise werden zur Kenntnis strukturen (Waldflächen, Baumreihen, Einzelbäume, genommen und im Rahmen Röhrichte, Brachen, Ruderalflächen, Obstwiesen, Ge- der Umsetzungsphase bei wässer, lineare Gehölzstrukturen etc.) zu sichern, zu entsprechenden Maßnah- schützen und dauerhaft zu erhalten. men beachtet. Die o. g. Kompensationsflächen nach dem BNatSchG Die nebenstehenden Hin- und die auf den Flächen umgesetzten Kompensations- weise werden zur Kenntnis maßnahmen dürfen nicht beseitigt, verkleinert, umge- genommen und im Rahmen legt oder anderweitig verändert werden. der Umsetzungsphase bei entsprechenden Maßnah- men beachtet. Die Beseitigung, Zerstörung oder anderweitige Beein- trächtigung von Wallhecken oder anderen gesetzl. ge- schützten Bereichen ist unter Beachtung der jeweili- Die nebenstehenden Hin- gen Satzungen, Verordnungen etc. zu vermeiden. weise werden zur Kenntnis Die Richtlinien (z. B. FFH-Richtlinie) und Schutzge- genommen und im Rahmen bietsverordnungen zu den jeweiligen Gebieten (FFH, der Umsetzungsphase bei EU-VS, LSG, NSG) sind zu beachten. entsprechenden Maßnah- Die vorhandenen Waldflächen sind im Sinne des men beachtet. Der Ge- NWaldLG zu schützen, zu pflegen und zu erhalten. meinde Rhede ist es be- In weiteren Schritten sind vorhandene Grün- und Ge- kannt, dass sie als wald- hölzstrukturen im Sinne des Natur- und Artenschutzes arme Dorfregion grundsätz- zu optimieren, zu entwickeln und vor allem neue Grün- lich ihren Waldanteil in der und Gehölzstrukturen zu schaffen. Gemeinde erhöhen soll. Die Waldflächen sind ökologisch aufzuwerten und zu vitalen und klimafesten Beständen zu entwickeln. Na- Die nebenstehenden Hin- turschutzfachlich minderwertige Bestände (Nadelholz- weise werden zur Kenntnis plantagen) sind durch gezielte Maßnahmen (Waldum- genommen und im Rahmen bau) waldökologisch aufzuwerten. Insbesondere ist der Umsetzungsphase bei der Waldanteil der Gemeinde zu erhöhen.

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Dorfentwicklung Dorfregion Rhede (Ems) Inhaltliche Zusammenfassung der Stellungnahmen Abwägungsvorschlag (TöB) entsprechenden Maßnah- In den Ortsteilen Neurhede, Borsum und Brual sind im men beachtet. Bereich der landwirtschaftlichen Hofstellen noch sog. Brinke, größere Baumbestände, die vorwiegend aus Eichen bestehen, zu finden. Diese Brinke sind zu si- Die nebenstehenden Hin- chern, zu schützen und bei abgängigen Altbäumen weise werden zur Kenntnis durch Neupflanzungen zu verjüngen. genommen und im Rahmen Ein weiterer charakteristischer Biotoptyp innerhalb der der Umsetzungsphase bei dörflichen Strukturen ist die Streuobstwiese. Da Streu- entsprechenden Maßnah- obstwiesen in den letzten Jahrzehnten stark zurückge- men beachtet. gangen sind, ist es aus naturschutzfachlicher und ar- tenschutzrechtlicher Sicht von enormer Bedeutung, diesen Biotoptyp wieder aufleben zu lassen. Das Schaffen neuer Streuobstwiesen aus hochstämmigen Obstbäumen alter regionaler Sorten dient nicht nur dem Artenschutz (Bienenweide), sondern trägt auch Die nebenstehenden Hin- durch den Blühaspekt in einem erheblichen Maße zur weise werden zur Kenntnis Aufwertung des Ortsbildes bei. genommen und im Rahmen Das Schaffen von intakten und funktionstüchtigen der Umsetzungsphase bei Ortsdurchgrünungen ist ein weiterer wichtiger Baustein entsprechenden Maßnah- zur Verbesserung der Dorfökologie. men beachtet. Folgende Einzelmaßnahmen können dazu beitragen. Eine Aufnahme in die Projektsteckbriefe wird angera- ten. • heimische Baumarten an Straßen, Plätzen und Frei- flächen pflanzen • befestigte Grundflächen entsiegeln • innerhalb der jeweiligen Ortsteile kleine Ökoinseln gestalten • die öffentlichen Grünflächen extensiv pflegen • Blühstreifen aus Regio-Saatgutmischungen anlegen • Gewässerrandstreifen, Pufferzonen, Ruhezonen an Gewässern ausweisen • Uferbereiche an linearen und flächenhaften Gewäs- sern naturnah umgestalten • in den Vorgärten keine reinen Steinbeete zulassen • Kaltluftschneisen gegen das Aufheizen der innerörtli- chen Bereiche entwickeln • Nisthilfen für Meisen (Eichenprozessionsspinner) und andere Höhlenbrüter aufhängen • Fledermauskästen aufhängen Die nebenstehenden Hin- Wie dem Konzept zu entnehmen ist, liegt ein Hauptau- weise werden zur Kenntnis genmerk auf dem Ems-Altarm, der zu einem Großteil genommen und im Rahmen den östlichen Ortsrand der Gemeinde Rhede (Ems)

118 Anhang

Dorfentwicklung Dorfregion Rhede (Ems) Inhaltliche Zusammenfassung der Stellungnahmen Abwägungsvorschlag (TöB) bestimmt. Der Ems-Altarm ist, wie oben bereits ange- des vertiefenden offenen führt, zahleichen Beeinträchtigungen ausgesetzt. Auf- Dialogs beachtet. grund seines Schutzstatus (LSG, § 30 BNatSchG-Bio- top) und seiner Bedeutung für den Naturhaushalt sind aus naturschutzfachlicher Sicht Maßnahmen, die die Beeinträchtigungen beseitigen oder zumindest mini- mieren, erforderlich. • Funktionstüchtige Pufferzonen zu den unmittelbar angrenzenden Nutzungen (Gewerbegebiet, Landwirt- schaft, Wohnbebauung) schaffen. • Maßnahmen zur Verbesserung und Förderung der Lebensräume aquatisch, semiaquatisch, aber auch terrestrisch gebundener Tier- und Pflanzenarten erar- beiten und umsetzen. • Freizeitaktivitäten am Ems-Altarm einstellen und auf andere Gewässer (z. B. Badeseen, Spieksee) umlei- ten.

Ein weiteres Augenmerk liegt auf den Badeseen in Die nebenstehenden Hin- den jeweiligen Ortsteilen Neurhede, Rhede und Brual. weise werden zur Kenntnis Die Badeseen dienen zum einen der Ausübung von genommen und im Rahmen Frei-zeitaktivitäten, bieten zum anderen jedoch auch des vertiefenden offenen zahlreichen Tier- und Pflanzenarten Kleinlebens- Dialogs beachtet. räume, Rückzugsgebiete sowie Brut- und Nahrungs- habitate. Die nebenstehenden Hin- Die Badeseen sind vergleichsweise klein, sodass sich weise werden zur Kenntnis eine Trennung zwischen den Nutzungen „Freizeit" und genommen und im Rahmen „Naturschutz" schwierig gestaltet. Ziel sollte es den- des vertiefenden offenen noch sein, die jeweiligen Nutzungen so zu lenken und Dialogs beachtet. zu gestalten, dass sie möglichst konfliktfrei nebenei- nander bestehen können. Aus naturschutzfachlicher Sicht sind Ruhezonen und Rückzugsgebiete für die vorkommenden Tier- und Pflanzenarten auszuweisen und durch Beschilderun- Die nebenstehenden Hin- gen oder andere administrative Maßnahmen kenntlich weise werden zur Kenntnis zu machen. genommen und im Rahmen Die Ruhezonen und Rückzugsgebiete sind naturnah des vertiefenden offenen zu gestalten. Naturnahe Wasserlebensräume lassen Dialogs beachtet. sich durch das Ausschieben von Flachwasserzonen, das Gestalten wechselnder Böschungsneigungen, das Anlegen von Röhrichten, Schwimmblatt- und Unter- wasservegetationen etc. schaffen. Durch die Maßnah- men wird nicht nur die Attraktivität der Badeseen er- höht, sondern auch die Selbstreinigungskraft verbes- sert.

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Dorfentwicklung Dorfregion Rhede (Ems) Inhaltliche Zusammenfassung der Stellungnahmen Abwägungsvorschlag (TöB) Die zahlreichen und vielfältigen Freizeitnutzungen an Gewässern (baden, Boot fahren, angeln, Schlittschuh laufen etc.) sind i. d. R. das ganze Jahr zu beobach- ten. Im Zuge der Nutzungen sind daher Schwerpunkte zu setzen, indem einige Gewässer (Flaarsee, Ems-Alt- arm, Rottsee) von einer Freizeitnutzung ausgenom- men und andere Gewässer (Spieksee, Badeseen) im Sinne einer vertretbaren Freizeitnutzung gestaltet wer- den. Das Ausüben der Fischerei ist nach dem Fische- reirecht zulässig, sollte aber durch das Ausweisen von Angel- bzw. Angelverbotszonen reglementiert und ge- Die nebenstehenden Hin- lenkt werden. An Gewässern, die der Freizeitnutzung weise werden zur Kenntnis gewidmet werden sollen, sind die Besucherströme genommen und im Rahmen ebenfalls durch gezielte Maßnahmen zu lenken und zu der Umsetzungsphase bei kanalisieren. Ziel muss es ein, die Besucher so ge- entsprechenden Maßnah- schickt zu führen, dass sie sich auf die Freizeitareale men beachtet. (Strandbereiche, Spielflächen, Liegewiesen, Grillplätze etc.) beschränken und sich aus den naturnahen Berei- chen (Ruhezonen, Rückzugsgebiete) fernhalten. Ein Die angesprochene Proble- Zulassen von Maßnahmen, die die Funktion der Ge- matik wurde im Rahmen wässer als Lebensraum aquatisch, semiaquatisch und der umfangreichen Bürger- terrestrisch gebundener Tier- und Pflanzenarten be- beteiligung im Rahmen der einträchtigen, haben zu unterbleiben. Beispielhaft ist Dorfentwicklungsplanung hier das bereits in der Vergangenheit zu beobach- von den Bürgern nicht the- tende Schlagen von Sichtschneisen in den Gehölzgür- matisiert. Sie wurde daher tel an der Nordostseite des „Spieksees" zu nennen. auch nicht näher im Rah- Südlich der Rheder Brücke verläuft im Deichvorland men der Dorfentwicklungs- (Emsauen zwischen Herbrum und Vellage) die ,,Alte planung aufgearbeitet. Der Rheder Straße". Die „Alte Rheder Straße" ist mit einer entsprechende Hinweis gut befahrbaren Schwarzdecke befestigt. Die Straße bzw. die Anregungen wer- wird beidseitig von Kopfweiden in unterschiedlichen den zur Kenntnis genom- Größen und Entwicklungsstadien begleitet und besitzt men. verbunden mit den umliegenden Flächen (Auwald, Grünland etc.) sowohl aus ökologischer als auch aus touristischer Sicht eine hohe Attraktivität. Die Straße ist Teil des Radwanderwegenetzes des Landkreises Emsland und wird insbesondere in der Hauptsaison stark frequentiert. Als Beeinträchtigung der Attraktivität ist jedoch das Befahren mit Kraftfahrzeugen (PKW, Zweiräder, Quads) zu sehen. Ortskundige Personen nutzen die Verbindung immer wieder als Schleichweg oder Abkürzung zwischen den Ortschaften Rhede und Aschendorf (Stadt Papenburg) und zu Freizeitzwecken (Quad fahren, Motocross). Das Befahren mit motori- sierten Fahrzeugen kann nicht nur zu Konflikten mit

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Dorfentwicklung Dorfregion Rhede (Ems) Inhaltliche Zusammenfassung der Stellungnahmen Abwägungsvorschlag (TöB) den Radwanderern führen, sondern sich auch negativ auf die umliegenden Flächen auswirken (Schadstoff- und Lärmimmissionen). Um die Attraktivität des Radweges zu steigern, das Gefahrenpotential durch Kraftfahrzeuge zu minimieren und das Schutzgebiet (FFH-Gebiet, NSG, EU-VS) zu optimieren, wird aus naturschutzfachlicher Sicht eine Sperrung für den motorisierten Verkehr angeraten. An- liegern wie Landwirten ist eine entsprechende Ausnah- megenehmigung zu erteilen. Eine Sperrung für den motorisierten Verkehr ist auch aus Sicht des Straßen- verkehrs vertretbar, da nur wenige Meter nördlich die Die nebenstehenden Hin- gut ausgebaute Landesstraße L 52, die u. a. die Ort- weise werden zur Kenntnis schaften Rhede und Aschendorf verbindet, verläuft. genommen. Sollten im Die verkehrliche Verbindung bleibt auch während der Rahmen der Umsetzungs- Erneuerung der Flutmuldenbrücke/ L 52 (z. Zt. im Bau) phase entsprechende Maß- erhalten. nahmen vorgesehen sein, wird eine gesonderte Betei- Immissionsschutz ligung erfolgen. Gegen die Planung zur Dorfentwicklung in der Ge- meinde Rhede (Ems) bestehen aus immissionsschutz- rechtlicher Sicht grundsätzlich keine Bedenken. Die immissionsschutztechnischen Belange zu möglichen Einschränkungen sind in jeweiligen weiterführenden Bauleitplanverfahren zu untersuchen. Die nebenstehenden Hin- Straßenbau weise werden zur Kenntnis Folgende Maßnahmen tangieren Kreisstraßen: genommen. „Dorfstraße Brual“ In der Ortsmitte Brual ist der Einmündungsbereich der K 143 in die L 31 betroffen, dieser soll stärker betont werden, z. B. durch einen Materialwechsel der Fahr- bahn. Zudem sollen „Überwege" zu den Bushaltestel- len geschaffen werden. „Dorfgemeinschaftshausumfeld Brual“ Die Örtlichkeit liegt unmittelbar gegenüber der Ein- mündung der K 143 in die L 31. Es könnte also plane- risch in diesen Knotenpunkt hineinspielen, auch wenn die eigentliche Zuständigkeit bei der NLStbV GB Lin- gen liegt. „Kirchplatz und Umfeld Neurhede“ Die Örtlichkeit grenzt unmittelbar an die K 166 und an dieser Stelle ist eine Bushaltestelle vorhanden. „Badeseen in der Dorfregion am Beispiel Neurhede“

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Dorfentwicklung Dorfregion Rhede (Ems) Inhaltliche Zusammenfassung der Stellungnahmen Abwägungsvorschlag (TöB) Insgesamt gibt es vier Badeseen, die per Steckbrief Die nebenstehenden Hin- vorgestellt werden. Aber nur der Badesee Neurhede weise werden zur Kenntnis könnte direkte Auswirkungen auf eine Kreisstraße ha- genommen. Sollten im ben. Die als Zufahrt dienende Gemeindestraße „Ei- Rahmen der Umsetzungs- chenstraße" mündet bei ca. Km 6,360 in die K 166 ein, phase entsprechende Maß- hier handelt es sich um freie Strecke und der Radweg nahmen an Kreisstraßen entlang der Kreisstraße, der auch für Badegäste rele- vorgesehen sein, wird eine vant sein könnte, liegt gegenüber der Einmündung. gesonderte Beteiligung er- Dies führt zu zusätzlichen Kreuzungen der Kreis- folgen. straße. Fazit: Der nebenstehende Hin- Bei allen Projekten, die unmittelbar oder auch indirekt weis wird zur Kenntnis ge- Auswirkungen auf die Kreisstraßen haben oder haben nommen und im Projekt- könnten, ist frühzeitig eine Abstimmung mit dem Fach- steckbrief angepasst. bereich Straßenbau beim Landkreis Emsland erforder- lich. Die nebenstehenden Hin- weise werden zur Kenntnis Hinweis: genommen. Sollten im Im Rahmen des Projektes „Sudende Rhede“ ist die Rahmen der Umsetzungs- Benennung „Kreisstraße 101" veraltet, da es sich hier phase entsprechende Maß- schon seit längerem nach Abstufung um eine Gemein- nahmen vorgesehen sein, destraße handelt. wird eine gesonderte Betei- ligung der Verkehrsbehörde Straßenverkehr erfolgen. Die verkehrlichen Regelungen sowie ein Beschilde- rungs- und Markierungskonzept sind rechtzeitig mit der Verkehrsbehörde des Landkreises Emsland abzu- stimmen. Die nebenstehenden Hin- weise werden zur Kenntnis Brandschutz genommen. Sollten im Gegen die genannten Planungen bestehen in brand- Rahmen der Umsetzungs- schutztechnischer Hinsicht keine Bedenken, wenn die phase entsprechende Maß- erforderlichen Maßnahmen zur Sicherstellung des ab- nahmen vorgesehen sein, wehrenden Brandschutzes bei der Ausführung wie wird eine gesonderte Betei- folgt beachtet werden: ligung erfolgen. 1. Für sämtliche geplanten Maßnahmen ist die Lösch- wasserversorgung gemäß Arbeitsblatt W 405 zu be- achten. 2. Die Vorgaben der §§ 1 und 2 DVO-NBauO sind zu beachten und umzusetzen. 3. Der Abstand der einzelnen Hydranten von den Ge- bäuden darf 150 m nicht überschreiten. Die Standorte der einzelnen Hydranten bzw. Wasserentnahmestellen sind mit dem zuständigen Brandschutzprüfer festzule- gen.

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Dorfentwicklung Dorfregion Rhede (Ems) Inhaltliche Zusammenfassung der Stellungnahmen Abwägungsvorschlag (TöB) 4. Die erforderlichen Straßen sind vor Fertigstellung der Gebäude so herzustellen, dass Feuerwehr und Rettungsfahrzeuge ungehindert zu den einzelnen Ge- bäuden gelangen können.

Denkmalpflege Ich bitte um Beachtung folgender denkmalrechtlicher Hinweise: a) Baudenkmale Hinsichtlich der Baudenkmalpflege teile ich mit, dass Die nebenstehenden Hin- sich im Geltungsbereich des Dorfentwicklungsplans weise werden zur Kenntnis mehrere Baudenkmale i. S. d. Niedersächsischen genommen und im Rahmen Denkmalschutzgesetzes (NDSchG) befinden. Eine der Umsetzungsphase bei Liste der Baudenkmäler ist dieser Stellungnahme bei- entsprechenden Maßnah- gefügt (Anlage 1). An der Erhaltung und Wahrung des men beachtet. unbeeinträchtigten Erscheinungsbildes dieser Bau- denkmale besteht ein öffentliches Interesse. Zudem ist der sogenannte Umgebungsschutz der o. g. Denkmale zu berücksichtigen. Gemäß § 8 NDSchG dürfen Anla- gen in der Umgebung eines Baudenkmales nicht er- richtet, geändert oder beseitigt werden, wenn dadurch das Erscheinungsbild des Denkmales beeinträchtigt wird. Somit sind jegliche Baumaßnahmen an und im Nahbe- reich der o. g. Baudenkmäler gemäß § 10 NDSchG genehmigungspflichtig. Hier gilt generell, dass bereits die Planungen und später auch die Durchführung mit der Unteren Denkmalschutzbehörde (FB 40 - 404) ab- zustimmen und jeweils denkmalrechtliche Genehmi- gungen zu beantragen sind. b) Archäologische Fundstellen / Bodendenkmale In der Dorfregion Rhede (Rhede, Brual, Neurhede, Die nebenstehenden Hin- Borsum) befinden sich vermehrt archäologische Fund- weise werden zur Kenntnis stellen (u. a. Burgen, Moorwege, Fundstreuungen genommen und im Rahmen usw.). Inwieweit weitere archäologische Fundstücke/ der Umsetzungsphase bei Bodendenkmale im Boden verborgen sind, kann im entsprechenden Maßnah- Voraus jedoch nicht geklärt werden. Auf die gesetzli- men beachtet. chen Vorschriften zum Umgang mit etwaigen Boden- funden wird daher verwiesen. Bei einer Bebauung ist im konkreten Einzelfall ggf. eine archäologische Vor- untersuchung (Prospektion) erforderlich. Eine graphi- sche Darstellung der bereits vorliegenden Fundstü- cke/Bodendenkmale ist dieser Stellungnahme eben- falls beigefügt (Anlage 2; rot markiert)

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5) Beteiligung Öffentlichkeit – Stellungnahmen und Abwägung Dorfentwicklung Dorfregion Rhede (Ems) Inhaltliche Zusammenfassung der Stellungnahmen Abwägungsvorschlag (Öffentlichkeit) 1. Verein für Handel, Handwerk und Gewerbe Rhede, Brual, Neurhede und Borsum e.V. […] Vorstand und Beirat des HHG Rhede haben sich intensiv mehrfach mit der Dorfentwicklung Rhede be- Der nebenstehende Hin- schäftigt. Insbesondere in der Sitzung am 06.12.2019 weis wird zur Kenntnis ge- wurde eine Vielzahl von Vorschlägen zur Weiterent- nommen. wicklung des Ems-Altarmes erarbeitet. Hierzu wurde folgender Vermerk erstellt und der Ge- meindeverwaltung zur Verfügung gestellt:

„Dorfentwicklung Rhede“ - Teilprojekt „Ems-Altarm Rhede" Die Aufnahme der Gemeinde Rhede in das Dorfent- wicklungsprogramm des Landes Niedersachsen bietet für Bürger und Betriebe in Rhede, Borsum, Brual und Neurhede wie natürlich auch die politische Gemeinde selber eine Vielzahl von Chancen und Möglichkeiten. Durch eine aktive Beteiligung an den verschiedenen Arbeitskreisen, Workshops, usw. wie auch eine per- sönliche Kontaktaufnahme mit der Gemeinde, dem Planungsbüro pro-t-in aus Lingen, dass die Planungen Der nebenstehende Hin- begleitet sowie dem Amt für regionale Leistungen weis wird zur Kenntnis ge- (ARL) in Meppen können sowohl private wie öffentli- nommen. che Projekte vorbereitet und vorgeplant werden. Günter Terfehr weist auf die bereits mehrfach ange- sprochenen Möglichkeiten der Einbeziehung des Ems- Altarms Rhede in die Dorfentwicklung hin. In einem kurzen „Brainstorming" werden folgende Ideen geäu- ßert: - Errichtung eines Hafens mit Liegeplätzen für Boote am Ortseingang - Ersatz des Rahmendurchlasses am Altarm im Ver- Die nebenstehenden Hin- lauf der Bellingwolder Straße (L 52) durch z.B. eine weise werden zur Kenntnis Klappbrücke, damit der vordere Bereich des Altarms genommen und die Anre- problemlos erreicht werden kann gungen als Projektideen in - Entkoppelung der Wasserwege Ems-Altarm - Ent- den Projektpool bzw. beim wässerungsgräben Flaar - Entwässerungsgräben Fei- Startprojekt Ems-Altarm- lender Graben - Dortmund-Ems-Kanal Spieksee zur Dorfentwick- - Vorhalten eines ausreichenden Wasserstandes im lungsplanung aufgenom- Ems-Altarm men. - Zur Verbesserung der Wasserqualität und der Optik Verhinderung des Schlickeintrages aus dem Entwäs- serungsgebiet „Flaar"

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Dorfentwicklung Dorfregion Rhede (Ems) Inhaltliche Zusammenfassung der Stellungnahmen Abwägungsvorschlag (Öffentlichkeit) - Gemeinsame Nutzung von Ems-Altarm und Spieksee - Errichtung einer Wasserfontäne im Altarm - Veränderung der Farbe des Gewässers - Wanderweg um den Altarm - Begrünung des angrenzenden Bereiches - Verlegung des Wertstoffhofes - Errichtung eines Fitnesspfades - Errichtung eines Gesundheitspfades - Errichtung einer Steganlage mit Café - Kauf eines Schiffes und Nutzung als Restaurantschiff - Wiedererrichtung der historischen Hafenanlage - Einbeziehung der „Alten Molkerei" in die Planungen - Nutzung „Alte Molkerei" für Restauration, Jugendar- beit, Kommunikationszentrum - Einbeziehung „Landwirtschaftsmuseum" in die Pla- nungen - Verbesserung der Nutzungsmöglichkeiten des Ems- Altarmes für den Angelsportverein (ASV) Rhede - Verbesserung der Nutzungsmöglichkeiten des Ems- Altarmes für den Wassersportclub (WSC) Rhede - Durchführung des Drachenbootrennen - Errichtung eines Gebäude für WSC, ASV, sonstige, an der Alten Ems - Schaffung von Parkmöglichkeiten - Bau von Häusern/Wohnanlage mit Blick auf den Alt- arm" In der Dorfentwicklungspla- Unter Punkt 10, Seite 55 des Entwurfes für den Dorf- nung wurde dieses Thema entwicklungsplan der Dorfregion Rhede (Ems) sind pri- in seiner Bedeutung für die oritäre Projektsteckbriefe aufgezählt. Dorfregion erkannt und Leider ist die vom HHG Rhede gewünschte/angespro- auch als Leitthema heraus- chene Einbindung des Emsaltarmes nur im Zusam- kristallisiert. Eine weiterge- menhang mit dem Spieksee als letzter Punkt „aufge- hende Bearbeitung dieses taucht". Von einer Priorisierung kann leider auch nicht Themas mit den betroffe- gesprochen werden, da vom offenen Dialog geschrie- nen Akteuren als auch der ben wird. Bevölkerung war vorgese- Im Gegensatz zu den anderen Projekten taucht das hen. Wegen der Corona- Gefühl auf, dass an einer weiteren Betrachtung und Pandemie konnten diese "Anpacken" kein Interesse vorliegt. öffentlichkeitsstarken Betei- Das stößt auf Unverständnis! ligungsformen, die für April Gerne ist der HHG Rhede bereit an diesem Projekt 2020 geplant waren, nicht mitzuwirken, wenn es denn als Projekt angesehen so durchgeführt und auch wird. später nicht nachgeholt Nach Ansicht des HHG Rhede sollten auch die weite- werden. Daher wurde die- ren o.a. Vorschläge und Maßnahmen ausdrücklich im ses Thema erst einmal als

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Dorfentwicklung Dorfregion Rhede (Ems) Inhaltliche Zusammenfassung der Stellungnahmen Abwägungsvorschlag (Öffentlichkeit) Ortsentwicklungskonzept aufgeführt und benannt wer- offener Dialog behandelt den. und soll weitergehend und Der Spieksee ist ein im Zuge des Autobahnbaues in vertiefend im Rahmen der den 1980er Jahren künstlich angelegtes Gewässer, Dorfentwicklung bearbeitet wohingegen der Emsaltarm ein „uraltes" Gewässer ist. werden. Auf Grund der Funktion und Nutzung der beiden Gewässer unter- komplexen fachlichen The- scheiden sich deutlich. Zusätzlich sind aufgrund der matik kann dieses Projekt Lage des Emsaltarms im Landschaftsschutzgebiet und nur unter Hinzuziehung der der Funktion des Emsaltarmes u.a. als Entwässe- Fachbehörden und auch rungsgewässer viele der im bzw. am Altarm geplanten externer Fachleute ab- Maßnahmen deutlich mehr Einschränkungen und Ab- schließend behandelt wer- hängigkeiten unterworfen als der Spieksee mit seiner den. Der offene Dialog als Umgebung, der ausdrücklich als Erholungsbereich prioritäres Projekt sollte ausgewiesen ist. erstmal alle Projektideen im Aufgrund der stark unterschiedlichen Voraussetzun- angesprochenen Bereich gen sollten daher „Spieksee" und "Emsaltarm" als zwei betreffend bündeln und den einzelne "prioritäre Projekte" ausgewiesen werden und Sachstand in die Umset- grundsätzlich erst einmal für sich betrachtet werden. zungsphase überführen. In Aus Sicht des HHG wird durch diese Trennung die welcher Art Einzelprojekte Möglichkeit der Umsetzung einzelner Projekte für den aus dem Bereich Ems-Alt- Spieksee wie für den Altarm erleichtert. arm und Spieksee in die Die Planung von Projekten, die einen Gewinn für beide anschließende Förder- Gewässerbereiche darstellen, wird dadurch auch nicht phase weiter verfolgt wer- eingeschränkt. den, kann auch zu einem späteren Zeitpunkt festge- legt und herausgearbeitet werden sowie müssen zum aktuellen Stand nicht ab- schließend aufgeführt sein.

2. Angelsportverein Rhede (Ems) e.V. […] Der Angelsportverein Rhede (Ems) begrüßt die Erstellung des Dorfentwicklungskonzeptes und hat in Person des 2. Vorsitzenden des Vereins, Holger Der nebenstehende Hin- Kamphus, an verschiedenen Veranstaltungen, die im weis wird zur Kenntnis ge- Rahmen der Erstellung durchgeführt wurden, teilge- nommen. nommen.

I. Informationen zum Angelsportverein (ASV) Rhede (Ems) e.V. Vor der konkreten Benennung von Vorschläge zu Maßnahmen hier einige Angaben zum ASV Rhede. Zum ASV Rhede gehören inzwischen ca. 500 Mitglie- Die nebenstehenden Hin- der, darunter allein ca. 80 Mitglieder, die jünger als 25 weise werden zur Kenntnis genommen.

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Dorfentwicklung Dorfregion Rhede (Ems) Inhaltliche Zusammenfassung der Stellungnahmen Abwägungsvorschlag (Öffentlichkeit) Jahre sind, aus allen Gemeindeteilen der Einheitsge- meinde wie auch umliegenden Gemeinden. Ca. zwan- zig Vereinsmitglieder kommen von weiter her. z.B. aus dem Ruhrgebiet oder dem Sauerland zum Angeln nach Rhede angereist. Neben dem individuellen „Angeln gehen“ der Vereins- mitglieder gibt es eine Vielzahl von Aufgaben und Ver- einsaktivitäten wie z.B. - Durchführung von Umweltaktionen (z.B. Nistkästen, Bau, Anbringung, Pflege) - Umweltschutzmaßnahmen (z.B. Durchführung eige- ner Müllaktionen wie Beteiligung an den Müllsammel- aktionen der Gemeinde Rhede) - Gewässerunterhaltung (durch z.B. Arbeitseinsätze) - Gefahrenabwehr (z.B. Kontrollen und Maßnahmen bei Gewässerverschmutzung) - eigene Jugendarbeit (Nachtangeln, Gemeinschafts- angeln, überörtliche Veranstaltungen) - Unterstützung kommunaler Jugendarbeit (z.B. Feri- enpassaktion) - Ausbildung (z.B. Durchführung von Lehrgängen für die Fischerprüfung) - Ordnungsaufgaben (z.B. im Rahmen der Fischerei- aufsicht wie auch als Vollzugsbeamte aufgrund des § 50 des Niedersächsischen Gesetzes über die öffentli- che Sicherheit und Ordnung (Nds. SOG) für die Ge- meinde tätig - Erhaltung einer artenreichen Fischfauna (z.B. durch eigene Besatzmaßnahmen wie Beteiligung an Wieder- einbürgerungsmaßnahmen z.B. Lachsprogramm) - Durchführung sonstiger Vereinsveranstaltungen (z.B. Nachtangeln, Vereinsmeisterschaften, Anglerball, usw.) - grenzüberschreitende Veranstaltungen mit Angelver- einen aus den Niederlanden, u.a. aus der Partnerge- meinde Westerwolde - Beteiligung am internationalen Projekt „Grenzüber- schreitende ökologische Verbindungszone „Brualer Schloot/de Lethe"

II. Benennung von konkreten Maßnahmen, deren Durchführung im Rahmen der Ortsentwicklungskon- zeptes vorgeschlagen wird

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Dorfentwicklung Dorfregion Rhede (Ems) Inhaltliche Zusammenfassung der Stellungnahmen Abwägungsvorschlag (Öffentlichkeit) Einige Maßnahmen und Projekte wurden durch die Der nebenstehende Hin- Vertreter des ASV Rhede im Prozess der Erstellung weis wird zur Kenntnis ge- des Entwicklungskonzeptes auf den Veranstaltungen nommen. Eine vollständige oder im direkten Gespräch mit Vertretern der Ge- Auflistung aller öffentlichen meinde bereits vorgetragen. Leider finden sich diese und Projekte mit Auswir- nicht alle im Konzept wieder. Die benannten Punkte kungen auf die Dorfgemein- werden nachfolgend noch einmal als Stellungnahme schaften finden sich im Pro- zum vorliegenden Entwurf des Dorfentwicklungskon- jektpool, sofern sie nicht als zeptes zu drei Themenschwerpunkten zusammenge- prioritäre Projekte bewertet fasst: wurden.

1. Ems-Altarm Rhede - Wasserstand und Verschlam- mung In den verschiedenen Terminen und Besprechungen wird immer wieder als grundsätzliches Problem die Verschlickung des Altarmes im Bereich des Ortsein- Die nebenstehenden Hin- ganges und des Schöpfwerkes Rhede genannt. Neben weise werden zur Kenntnis der optischen Beeinträchtigung ist auch die Nutzung genommen und sind Teil des Gewässers als Angelgewässer in diesen Berei- der weitergehenden Bera- chen nur noch stark eingeschränkt gegeben. tungen im offenen Dialog Weiter wirkt sich der seit einigen Jahren sehr niedrige „Emsaltarm und Spieksee“. Wasserstand negativ auf die Nutzungsmöglichkeit als Angelgewässer aus. Durch die Verminderung des Wasserstandes in vielen Bereich die Flachwasserzone des Gewässers so vermindert worden bzw. nicht mehr vorhanden, dass Laichmöglichkeiten stark einge- schränkt sind. Wechselnde Wasserstände im Frühjahr haben dann zusätzlich negative Auswirkungen auf das Laichen der Fische (Laich fällt regelmäßig trocken) wie auf die Brutmöglichkeiten der Wasservögel. Eine Regulierung des Wasserstandes auf einem höhe- ren Niveau als er derzeit gegeben ist sowie die regel- mäßige Beseitigung des Schlickes, besser noch die Vermeidung von Schlickeintrag, ist anzustreben.

2. Vereinsheim am Emsaltarm Rhede Viele Aktivitäten des Angelverein Rhede finden in un- mittelbarer Nähe des Emsaltarmes statt. Um einen ge- Die nebenstehenden Hin- meinsamen Treffpunkt und Versammlungsort zu be- weise werden zur Kenntnis kommen, ist die Errichtung eines Vereinsheimes ge- genommen und sind Teil plant. Dieses sollte nach Möglichkeit am Ems-Altarm der weitergehenden Bera- an der Brualer Straße im Bereich zwischen dem Krei- tungen im offenen Dialog sel Burgstraße und der Kreuzung Bellingwolder „Emsalt-arm und Spiek- Straße/ Brualer Straße errichtet werden. see“.

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Dorfentwicklung Dorfregion Rhede (Ems) Inhaltliche Zusammenfassung der Stellungnahmen Abwägungsvorschlag (Öffentlichkeit) Das Gebäude soll dabei u.a. für folgende Aktionen/Ak- tivitäten genutzt werden: - Treffpunkt für Vereinsveranstaltungen (Vereinsan- geln, Arbeitseinsätze) - Durchführung von Schulungen, z.B. Fischerprüfung Durchführung von Angeboten im Ganztagsschulbe- reich z.B. Naturkunde, Gewässerkunde, Tierkunde - Lehrgänge z.B. Räuchern, Fischzubereitung, usw. - Durchführung von Veranstaltungen mit Natur - und Umweltbezug im Gebäude und Umgebung direkt am Altarm z.B. mit dem Landwirtschaftsmuseum, Heimat- verein, Hegering, Landwirtschaftliche Ortsvereine, usw. - Schaffung von Lagermöglichkeiten, z.B. Boot der Fi- schereiaufsicht, Materialien für Arbeitseinsätze, Netze, usw. - Unterstützung bei der Durchführung anderer Aktivitä- ten am Emsaltarm (z.B. Drachenbootrennen)

Diese Maßnahme sollte nach Möglichkeit konkret in das Dorfentwicklungskonzept aufgenommen werden.

3. Nutzung von Badegewässern als Angelgewässer In mehreren Projektsteckbriefen wird als Aktivität für die Badegewässer Eichenstraße in Neurhede, Pollert- Die nebenstehenden Hin- straße in Brual und Sudfelde in Rhede das Stichwort weise werden zur Kenntnis „Angeln" genannt. Diese Aktivitäten werden dort be- genommen und sind Teil reits ausgeübt, überwiegend von Kindern und Jugend- der weitergehenden Bera- lichen wie auch von ausländischen Arbeitnehmern. tungen im offenen Dialog Damit hier zukünftig auch rechtlich abgesichert gean- „Emsalt-arm und Spiek- gelt werden kann, bietet der Angelverein Rhede als see“. nach dem Fischereigesetz anerkannte Vereinigung von Sportfischern an, diese Gewässer zu pachten. Die Gewässer könnten dann wie die übrigen Vereinsge- wässer im Rahmen der Gewässerunterhaltung, Be- satzmaßnahmen, Vereinsangeln, usw. genutzt wer- den. Auch die Durchführung von ortsnahen Veranstal- tungen für Kinder und Jugendliche durch den Angel- verein wäre dann möglich. Gleichzeitig ist durch die Gewässeraufsicht auch die Nutzung durch berechtigte Angler gewährleistet.

III. Einbindung der o.a. Projekte in Entwicklungsstrate- gien des Dorfentwicklungskonzeptes

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Dorfentwicklung Dorfregion Rhede (Ems) Inhaltliche Zusammenfassung der Stellungnahmen Abwägungsvorschlag (Öffentlichkeit) Unter Berücksichtigung der Aufgaben und Vereinsakti- vitäten betreffen die vorstehend genannten Maßnah- men insgesamt oder in zum Teil folgende Strategien des Entwicklungskonzeptes (kurz zusammengefasst):

- Freizeit- und Gemeinschaftsinfrastruktur: Angelgewässer wie Vereinsgebäude bieten wie jede andere Freizeit- und Sportanlage Möglichkeiten kom- Die nebenstehenden Hin- munal- wie ortsteilübergreifender Veranstaltungen wie weise werden zur Kenntnis des Freizeittourismus. Je besser ein solches Angebot genommen. ist, sowohl was die Qualität wie die Anzahl betrifft, desto attraktiver ist es auch.

- Klima und Naturschutz: Aktivitäten des Angelvereins dienen sowohl im prakti- schem Handeln (Umweltschutzmaßnahmen, Besatz, usw.) wie in der Theorie (Lehrgänge, usw.) dem Ziel nachhaltigen Umgangs mit Klima und Umwelt.

- Landwirtschaft und Versorgung: Die Versorgung mit Nahrung aus dem Wasser ist zwar nur ein kleiner Aspekt dieses Zieles, aber Fisch ist ein wichtiges Lebensmittel.

- Jugend(-beteiligung ): Jugendarbeit ist seit vielen Jahrzehnten ein wichtiger Aspekt der Vereinsarbeit. Dieses gilt sowohl für die tat- sächliche Aktivität (Angeln, Veranstaltungen, usw.) wie auch die Schaffung und Förderung eines Bewusst- seins für den Umgang miteinander wie den Umgang mit Natur und Umwelt.

Der Angelsportverein Rhede (Ems) würde sich über eine Aufnahme der benannten Themen in das Dorfent- wicklungskonzept freuen und bittet um Unterstützung. 3. Verein zur Förderung des Schutzes des Rheder Bei der Durchführung des Ems-Altarms e.V. offenen Dialogs zum Spiek- […] bitte ich zu prüfen, ob es in der Sache nicht tref- see und Emsaltarm wird fender ist, den Spieksee als Gewässer dem Punkt „Ba- auf eine explizite Einzelbe- deseen in der Dorfregion“ zuzuordnen oder ihn als ge- trachtung geachtet. Ferner sonderten Punkt zu führen. Die Aufgabenstellung ist ist der Spieksee auch Be- nun mal deutlich verschieden. Auf die Problematik standteil des offenen Dialo- Wasserstand im Ems-Altarm wird hingewiesen. ges Badeseen. Das Thema Wasserstand im Emsaltarm wird bei der Durchführung

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Dorfentwicklung Dorfregion Rhede (Ems) Inhaltliche Zusammenfassung der Stellungnahmen Abwägungsvorschlag (Öffentlichkeit) des offenen Dialoges be- rücksichtigt und zusätzlich als separates Thema, los- gelöst von der Dorfentwick- lung behandelt.

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6) Projektideenpool Der Projektideenpool ist eine Sammlung aus dem Partizipationsprozess. Diese verschiedenen Ideen bieten die Grundlage für spätere öffentliche wie auch private Vorhaben. Im weiteren Umsetzungsprozess sind diese stets auf Aktualität zu prüfen und gegebenenfalls zu konkreti- sieren. Dorfinfrastrukturen und Dorfgemeinschaft Öffentliche Projekte: • Kold’n Hauk Parkplatz – Umgestal- tung • Friedhof Neugestaltung • Veränderung der Ortsbeleuchtung - • Blühstreifen – Seitenstreifenbe- dezentral pflanzungen • Rasenfläche zwischen Möhlen- Private Projekte: kamp und Sandmann besser nut- • Bauruinen entsorgen zen • Umbau von alten Häusern oder • Baumöglichkeiten im Ortskern Bor- Scheunen zu Mietwohnungen sum • Umnutzung Gulfhäuser • Dorfbild weiterentwickeln / Freundli- • Leerstände in der Ortsmitte Rhede cheres Dorferscheinungsbild • Gebäude erhalten und aufwerten – • Gestaltung Ortskern Borsum Dorfbild • Straßenbild / Ortskern (Kirchstraße) • Projekt mit Gruppe älterer Leute, verschönern die einander helfen und so lange • Attraktivität der Ortsmitte Neurhede selbstständig in der eigenen Woh- • Ein fester Platz für das Osterfeuer nung wohnen können • Weihnachtsbeleuchtung • Aufwertung des Badesees

Freizeit- und Gemeinschaftsinfrastrukturen Öffentliche Projekte: • Schränke und Gardinen für das Ge- meindehaus Neurhede • Platz vor der Kirche Borsum • Renovierung Skateranlage • Weitere Toiletten im Schützenhaus • Neurhede Erweiterung Ballsporthalle – Ver- kaufsraum inkl. Wasserzufuhr • Dorfgemeinschaftshaus Brual • Sportgeräte für Jedermann auf öf- • Umfeld Kirchenvorplatz Brual fentlichem Grund • Spielplatz erneuern / erweitern • Gestaltung Platz Gedächtniskirche • Orte für Dialog und Kommunikation Rhede • Trimm-Dich-Pfad beim Baggersee • Fitnesswege für Alt und Jung • Gestaltung Platz St. Bernhard Kir- • Weitere Bänke am Sägewerk che Brual • Modulares Schwimmstegsystem • Multifunktionsplatz Mehrzweckhalle • Boule-Platz neben der Mehrzweck- Private Projekte: halle • Fitnesscenter evtl. inkl. Wassertret- • Franziskushaus „reloaded“ becken • Digitale Kommunikation unter den • Kneipe / Treffpunkte Bürgern und Verwaltung und Kultur

132 Anhang

• Sanierung der Schießanlage im • Unterstützung der Vereine / Ver- Schützenhaus Neurhede einsmaßnahmen insgesamt Klima- und Naturschutz Öffentliche Projekte: • Baumordnung • • Müllaktionen / Mülleimer Geburten-Baum-Wald • • Streuobstwiese und Wildblüten- Moorkultur für Touristen – Informa- wiese hinter dem Multifunktions- tion / Sensibilisierung • platz Gewässer am Ortseingang / Sanie- • Aufwertung des Spieksees und des rung „braune“ Lake • Badesees Sudfelde Blühwiese mit Insektenhotel als Er- • Wanderweg an der Autobahn zwi- holungs- und Entspannungsbereich schen dem Knevelsweg und dem Private Projekte: Mühlenweg • Professionelle Beratung zu umwelt- • Eingezäunte Hundewiese freundlicher Gestaltung / Umgestal- • Historische Aufwertung des Emsalt- tung der Gärten armes • Förderung, Anreize ökologischer • Naturnahe Wanderwege / Spazier- Bauten wege

(Land-)Wirtschaft und Versorgung Öffentliche Projekte • Kioskautomat • • Landwirtschaftlichen Nebenerwerb Zigarettenautomat • fördern Kiosk / Döner • • Förderung von Kleinstunternehmen Café hiesiger Großbäcker • Café, Galerie evtl. in alter Stallung / Private Projekte: Scheune • „Sonntagsbäcker“ – mobile, nach- • Gastronomie sichern frageorientierte Lösung • Kleines Häuschen für Grundversor- • In zentraler Umgebung ein Lebens- gung mit Lebensmitteln – ähnlich mittelgeschäft als Tante-Emma-La- Melkhüsken den

Mobilität und Verkehrsinfrastruktur Öffentliche Projekte: • Anbindung der neuen Baugebiete an den Ortskern – Rad- und Fuß- • Ein gemeinsames Auto für die Ge- weg mit Unterführung meinde – Carsharing • Erhaltung der Wirtschaftswege • Fußläufige Anbindung der Bauge- • biete „Wiesengrund“ und „Näthe- Beschilderung / Aufgaben an Fahr- berg“ an die Dorfmitte radwegen • • Ausbau Fahrradroute Wege in den Borsumer Bergen be- fahrbar für Kinderwagen und Rolla- • Tempo 30 im Ortskern Rhede toren • Erweiterung Radweg Emsaltarm • Neuer Parkplatz / Sanierung des Richtung Deich inkl. Brücke / Parkplatzes bei der Kirche Neu- Schleuse / Schöpfwerk rhede

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• Fußwege begradigen für Kinderwa- • Pfad / Weg vom alten Baugebiet zur gen und Rollatoren Hauptstraße • 100 km/h von Rhede bis Neurhede • Verkehrsberuhigung im Ortskern auf 70 km/h reduzieren Borsum • Straßenschäden durch trockenen • Bürgersteig Norderkamp Sommer • Straßenbeleuchtung Richtung • Verlängerung Bürgersteig „An der Sande Lake“ • Sudende Straße und Wege • Ortseingänge / Ortseinfahrt Brual Private Projekte: verkehrsberuhigt • Weg fehlt zwischen Hauptstraße • Verbesserte Rufbereitschaft bei Ta- und Baugebieten xiunternehmen

Jugend(-beteiligung) Öffentliche Projekte: • Jugendbüro / Ausflüge / Aktivitäten • Jugendtreff

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7) Ergebnisse der Befragung „Kinder und Jugendliche“

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144 Anhang

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8) Anhang TenneT TSO GmbH

146 Anhang

147 Anhang

9) Auszüge Öffentlichkeitsarbeit

Quelle: Ems-Zeitung, 14.02.2019

148 Anhang

Quelle: Ems-Zeitung, 18.05.2019

149 Anhang

Quelle: Ems-Zeitung, 12.08.2019

Quelle: Ems-Zeitung, 22.08.2019

150 Anhang

Quelle: Ems-Zeitung 29.08.2019

Quelle: Ems-Zeitung, 16.09.2019

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