„…Herzlichen Dank Für Alles, Was Sie Unserem Konrad an Güte Und Liebe Geben“ ‚Kindereuthanasie‘ Im Nationalsozialismus

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„…Herzlichen Dank Für Alles, Was Sie Unserem Konrad an Güte Und Liebe Geben“ ‚Kindereuthanasie‘ Im Nationalsozialismus „…herzlichen Dank für Alles, was Sie unserem Konrad an Güte und Liebe geben“ ‚Kindereuthanasie‘ im Nationalsozialismus Diplomarbeit zur Erlangung des akademischen Grades eines Magisters der Philosophie an der Karl-Franzens-Universität Graz vorgelegt von Lukas HOSCHER am Institut für Geschichte Begutachter: O. Univ.-Prof. Dr. phil. Dr. h.c. Helmut Konrad Eidesstattliche Erklärung Ich versichere, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig verfasst, andere als die angegebenen Quellen nicht benutzt und mich auch sonst keiner unerlaubten Hilfe bedient habe. ________________________ ________________________ Datum Unterschrift Danksagung An dieser Stelle möchte ich mich bei all denjenigen bedanken, die mich während der Anfertigung dieser Diplomarbeit unterstützt und motiviert haben. Zuerst gebührt mein Dank Herrn Dr. Helmut Konrad, der meine Diplomarbeit nicht nur betreut und begutachtet hat, sondern mir auch mit hilfreichen Anregungen und konstruktiver Kritik geholfen hat. Ebenfalls möchte ich mich bei meiner Freundin, Sophie, bedanken, welche mich immer unterstützt und motiviert hat. Ein ganz besonderer Dank gilt der Familie Viertler, allen voran Pater Koloman, welcher mir zahlreiche Informationen über seinen Bruder, Konrad Viertler, zur Verfügung gestellt hat. Vielen Dank auch an meine Geschwister, Verena und Georg, die großes Interesse an dem Fortschritt der Diplomarbeit hatten und mir bei Problemen mit der Formulierung immer zur Seite standen. Abschließend möchte ich mich bei meinen Eltern, Monika und Franz, bedanken, die mich nicht nur finanziell, sondern auch moralisch immer unterstützt und mir den Rücken gestärkt haben. Ohne sie wäre das Studium nie möglich gewesen. Inhaltsverzeichnis I. Einleitung .............................................................................................................. 6 1.1. Warum dieses Thema? ................................................................................ 6 1.2. Kurzüberblick ............................................................................................. 6 1.3. Quellenlage ................................................................................................. 7 1.4. Aktueller Forschungsstand ......................................................................... 8 II. Der Begriff ‚Euthanasie‘ .................................................................................... 9 2.1. Erstmalige Erwähnung ................................................................................ 9 2.2. Verschiedene Bedeutungsebenen ............................................................. 10 2.3. ‚Euthanasie‘-Verständnis vom 16. Jahrhundert bis zur ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ........................................................................................ 12 2.4. ‚Euthanasie‘-Verständnis in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ..... 16 2.4.1. Sozialdarwinismus und Rassenhygiene ............................................. 17 2.4.2. Alfred Ploetz´ Auffassung von Rassenhygiene .................................. 19 2.5. ‚Vernichtung lebensunwerten Lebens‘ ..................................................... 21 III. Die Entwicklung und Durchführung der ‚Kindereuthanasie‘ im Nationalsozialismus ............................................................................................... 25 3.1. Verschmelzung von rassenhygienischen Konzepten mit der NS-Ideologie ............................................................................................. 25 3.2. Nationalsozialistische Propaganda ........................................................... 26 3.3. ‚Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses‘ .................................. 28 3.5. Der ‚Fall Leipzig‘ als Anstoß zur ‚Kindereuthanasie‘ ............................. 31 3.6. Planung der ‚Kindereuthanasie‘................................................................ 35 3.7. Umsetzung der ‚Kindereuthanasie‘ .......................................................... 37 3.7.1. Tötungsmethoden ............................................................................... 42 3.7.2. Opferzahlen ........................................................................................ 45 IV. Die ‚Kinderfachabteilungen‘ im Dritten Reich ............................................ 46 4.1. Errichtung der ersten ‚Fachabteilung‘ in Brandenburg-Görden ............... 46 4.2. Weitere Errichtungen solcher ‚Fachabteilungen‘ ..................................... 48 V. Das ‚alltägliche Morden‘ am Beispiel der Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren-Irsee ................................................................................................... 52 5.1. Von der Gründung bis zur NS-Zeit .......................................................... 52 5.1.1. Vom Reichsstift bis zur Kreis-Irrenanstalt ......................................... 52 5.1.2. Therapie und Heim ............................................................................. 53 5.2. Psychiatrie im Dienst der Selektion und Ausmerzung ............................. 54 5.3. ‚E-Kost‘ ..................................................................................................... 57 5.4. Tbc-Versuche in der ‚Kinderfachabteilung‘ ............................................. 60 5.5. Beteiligtes Personal ................................................................................... 65 5.6. Letzte ‚Ruhestätten‘ .................................................................................. 68 5.7. Ende der NS-‚Euthanasie‘ ........................................................................ 70 5.8. Opferzahlen ............................................................................................... 71 5.9. Dem Gedenken verpflichtet ...................................................................... 71 VI. Die Leidensgeschichte des Konrad Viertler ................................................. 74 6.1. Geburt und die ersten Jahre in der Familie ............................................... 74 6.2. Verlegung nach Mils ................................................................................. 75 6.3. Verlegung nach Kaufbeuren ..................................................................... 77 6.4. Briefe und Diagnosen ............................................................................... 79 VII. Schlusswort .................................................................................................... 85 VIII. Bibliographie ................................................................................................ 87 8.1. Quellenverzeichnis .................................................................................... 87 8.2. Literaturverzeichnis .................................................................................. 88 8.3. Darstellungsverzeichnis ............................................................................ 92 I. Einleitung 1.1. Warum dieses Thema? Der Haupttitel meiner Diplomarbeit ‚...herzlichen Dank für Alles, was Sie unserem Konrad an Güte und Liebe geben‘ wäre ohne den Untertitel ‚‚Kindereuthanasie‘ im Nationalsozialismus‘ nur schwer zu begreifen. Das Zitat stammt aus einem Brief meiner Urgroßeltern an den Direktor der Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren-Irsee. Ihr Sohn und somit mein Großonkel, Konrad Viertler, wurde in dieser bayerischen Anstalt im Zuge der NS-‚Kindereuthanasie‘ getötet. Dieser Brief und weitere vorhandene Dokumente waren schließlich ausschlaggebend dafür, dass ich mich für diese Diplomarbeit entschieden habe. Dies zu lesen war aus emotionaler Sicht zwar nicht einfach, nichtsdestotrotz wollte ich es für mich, aber auch für meine Verwandten mütterlicherseits, umfassend aufbereiten. Außerdem bin ich der Meinung, dass nur durch eine Auseinandersetzung eine Verarbeitung solcher Gräueltaten geschehen kann. 1.2. Kurzüberblick Durch vorliegende Arbeit soll die NS-‚Kindereuthanasie‘ am Beispiel der Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren-Irsee und der Leidensgeschichte von Konrad Viertler verdeutlicht und erklärt werden. Vorab werden historische und begriffliche Grundlagen zur NS-‚Kindereuthanasie‘, welche zum Teil aus der Antike und der Neuzeit stammen, geklärt. Ebenfalls wird die Verschmelzung dieser historischen Grundlagen mit der NS-‚Euthanasie‘ beschrieben. Angefangen bei den Vorstufen, wie der nationalsozialistischen Propaganda, dem Gesetz zur Verhütung und dem ‚Fall Leipzig‘, werden im Laufe der Arbeit die tatsächliche Planung und Umsetzung der NS-‚Kindereuthanasie‘ erklärt. Nachdem die verschiedenen Tötungsmethoden der ‚Kindereuthanasie‘ und die damit verursachten Opferzahlen dargelegt wurden, wird ein Überblick über die beteiligten ‚Kinderfachabteilungen‘ im Dritten Reich gegeben. Dabei wird eine genauere Beschreibung der Geschichte der Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren-Irsee zur Zeit des Nationalsozialismus geboten. Durch die nähere Betrachtung der Anstalt wird gezeigt, welche menschenunwürdigen Maßnahmen, wie etwa die Umstellung der 6 Mahlzeiten auf eine ‚Hungerkost‘ oder die Experimente an Kindern, ergriffen wurden, um dem NS-Staat einen ‚Dienst zu erweisen‘. Weiteres veranschaulicht die vorliegende Arbeit, wie sehr die NS-‚Euthanasie‘ mit dem angestellten Personal, den ÄrztInnen und den PflegerInnen verbunden war. Zudem soll eine möglichst genaue Zahl an Opfern der ‚Euthanasie‘ allgemein, sowie der ‚Kindereuthanasie‘ genannt und ermittelt werden. Als letzter Teil wird schließlich die Leidensgeschichte Konrad Viertlers dargelegt, welche in der ‚Kinderfachabteilung‘ Kaufbeuren-Irsee sein Ende fand. Es wird
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