GERD KÜHR (*1952)

Revue instrumentale et électronique (2004/05) Raumkomposition für Instrumentalensemble und Zuspielungen

1 I Intro 2:59 2 II Trans 6:26 3 III Cuts 5:18 4 IV Inter 4:32 5 V Time Out 1:50 6 VI Finale (Virtual Dance) 10:39

TT: 31:46

Production of Electronics (IEM): Gerhard Nierhaus, Markus Noisternig, Peter Plessas, Seppo Gründler Spatialisation (IEM): Thomas Musil Mix and Master (IEM): Florian Hollerweger IEM - Institut für Elektronische Musik und Akustik der Universität für Musik und darstellende Kunst, Graz. Emilio Pomárico

Uraufführung/Worldpremiere: October 6, 2005, Helmut-List-Halle, Graz, Musikprotokoll, steirisc[:her:]bst

Coverphoto: © Heimo Binder

2 Klangforum Wien Wolfgang Zuser Flöte Heri Choi Oboe Bernhard Zachhuber Klarinette Tamara Joseph Fagott, Kontrafagott Gerald Preinfalk Saxophon Christoph Walder Horn Anders Nyqvist Trompete 1 Valentin Garvie Trompete 2 Andreas Eberle Posaune Hannes Haider Tuba Annette Bik Violine 1 Gunde Jäch-Micko Violine 2 Andrew Jezek Viola Andreas Lindenbaum Violoncello Uli Fussenegger Kontrabass Lukas Schiske Percussion 1 Björn Wilker Percussion 2 Berndt Thurner Percussion 3 Andreas Moser Percussion 4 Florian Müller Piano 1 Mathilde Hoursiangou Piano 2

3 Besetzung:

Gruppe im Zentrum der Bühne: Kontrafagott, Tuba, Klavier (vierhändig), Kontrabass

Schlagzeug-Gruppen (vier Spieler) in den Eckpunkten des Raumes verteilt

Vier Trios, ebenfalls im Raum verteilt: I Flöte (Altflöte), Trompete 1, Violine 1 II Oboe, Trompete 2, Violine 2 III Klarinette (Bassklarinette), Horn, Viola IV Sopransaxophon (Tenorsaxophon), Posaune, Violoncello

Instrumentation:

In the centre of the stage, the group: Contrabassoon, tuba, piano (four-handed), double-bass

Percussion groups (four musicians) distributed in the corners of the room

Four trios, also situated about the room: I Flute (alto flute), trumpet 1, violin 1 II Oboe, trumpet 2, violin 2 III Clarinet (bass clarinet), horn, viola IV Soprano saxophone (tenor saxophone), trombone, violoncello

4 5 Die Revue instrumentale et électronique von Gerd Kühr ist eine Raumkomposition für Instrumentalensemble und Zuspielungen. Entstanden ist das Werk für neun Instrumental-Gruppen als Auftragswerk des Festivals steirisc[:her:]bst in den Jahren 2004/05. Uraufführung mit dem En- semble Klangforum Wien unter der musikalischen Leitung von Emilio Pomárico im Rahmen des Musikprotokolls im steirisc[:her:]bst in Graz am 6. Oktober 2005 in der Helmut-List-Halle, einem akustisch idealen Raum für komplexe Kompo- sitionen.

The Revue instrumentale et électronique by Gerd Kühr is a spatial composition for an instrumental ensemble and recorded sound. The work was created for nine instrumental groups as a commissioned work for the steirisc[:her:]bst festival in 2004/2005. Worldpremiere with the ensem- ble Klangforum Wien conducted by Emilio Pomárico as part of Musikprotokoll of steirisc[:her:]bst festival in the Helmut List concert hall, Graz, October 6, 2005, an acoustically perfect space for complex compositions.

6 Revue als Form: vollkommen musikalisch Was aber ist diese Revue-Form in einer Musik, Wolfgang Hofer die sich stetig entwickelt? Prozessform im desul- torischen Aufbruch zur möglichen Eigentlichkeit I versteckter Geheimnisse? Lustig und launig werden sie zunächst aufgerufen Eigentlich geht man dabei stets weiter und durch- – all diese Klangfiguren einer Revue=Rêverie = aus heiter gestimmt mit. Auf die höheren Sinne Revelge. Mit wirbelnd-aufrüttelnden Trommel- horchend. Auch wenn zwischendurch irgend et- Signalen werden sie evoziert: all die musikalischen was irritiert und gleich nebenan ganz anders bil- Momente, die sich späterhin zu einer imaginären dert. Denn jeder musikalische Ansatz hebt hier Sound-Machine formen werden: Als wären zu- neu und fast immer ins Ungewisse hin an. Klingt letzt vorüberziehende Nyman-Gesten quasi mit anders und schürft zugleich im ganz anderen, im postmanieristischen Barock-Rhythmen panisch Besonderen. Revueform heißt hier auch: im Prin- addiert. Eine musikalische Revue also ereignet zip stetige Überblendung im stets wechselnden sich, worin alles im glitzernden Glissando des mu- und immer wieder ganz anderen (Vor)-Schein sikalischen Geschehens wie höheres Nebenbei einer kommenden Musik. Die sich eben immer passiert. wieder erst neu bildet. Im Gegenlicht des Chiaros- En passant. Im Zeitstrom einer changierenden curo, im Zwielicht des Zaubers. Chronik der diversen Gefühle. Aglommerierende Jeder Satz setzt neu ein und kocht anders und Aggregatszustände des Akustischen. Im wech- anderes. Zwischendurch irritiert etwas und gleich selnden Akut. Im Zeichen einer musikalischen nebenan biegt sich etwas von neuem um. Und Ausfahrt in geheime Labyrinthe, deren Moment- immer ist in den musikalischen Straßen, die sich Formen nichts anderes befördern als den Angriff hier insgeheim verzweigen, ein Sur-Realismus dieser musikalischen Gegenwart auf alle übrige zugegen, worin sich Reisen durch hohlgehende Zeit. Enigma. Zeiten zur Zukunft eröffnen. Denn das naive Be- wusstsein bleibt schwebend im Mythos, während das Sentimentalische sich zur Moderne hin wen- II det. Insofern ist diese Musik auch eine Revue sen- Das geht nicht ganz ohne Geduld. Und nicht ohne timentale. die Einsicht, dass gerade hier sich etwas auf das Genaueste ereignet, was auch sonst in den Wer- ken dieses Komponisten immer wieder verbindlich III stattfindet: musikalische Segmente und Sequen- Man läßt zuweilen etwas Revue passieren. Zwi- zen, Momente und Mouvements werden zu jenem schen Verinnerlichung und Entäußerung dämmert spezifischen Kühr-Klang, der sich immer wieder Vergangenes herauf. Erinnerungsbilder ziehen erst neu bildet. Hier als –: Revue. vorüber, manches formiert sich traumhaft, neu.

7 Die Inschrift im Titel aber suggeriert, revuehaft: schen allen Jagden und Formen. Auf der Suche Instrumentales und Elektronisches. Erscheint also nach der verlorenen Gegenwelt. Deren schwe- dieses als ästhetischer Vorbote jenes – vielleicht bende Ruhe dann, sphärisch. Wie gestundete Ho- ganz anderen – akustischen Geschehens? Gewiß, rizonte sich entbreitend über einem erloschenen aber es geht im Ganzen nicht nur um Technik und Klangvulkan. Dann: nur noch Punkte. Poetisches Verfahrensweisen. Die klingende Erscheinungs- Partikelgestöber vielleicht über verlorenem welt dieser musikalischen Revue verführt sogleich Grund. Zuletzt Trommels Traum, noch einmal und ganz woanders hin. Schon die Intrada des Trom- abermals, wie Reprise – und jetzt doch wie Zettels melwirbels kündigt es an. Spannungsverläufe im Traum zwischen Shakespeare und Arno Schmidt: ästhetischen Schein werden mit Momenten der inmitten einer kaleidoskopisch sich verlierenden Plötzlichkeit konfrontiert. Und eine klangvolle Erinnerung. Während zugleich eine befreite Musik Ausfahrt kündigt sich an. Als musikalische Fahrt ins Offene mündet. der Fülle samt prunkvoller Fracht, die im fröhlichen Das war auch ihr Ausgangspunkt. Anhaltspunkt Treiben immer wieder woanders anlegen wird. für eine Revue des Revenant mit permanentem Eben als Revue instrumentale et électronique. Dazwischen. Worin musikalische Marktplätze ohne lautes Geschrei aufgeschlagen werden, Umschlagplätze sich somit auftun für die fortwäh- IV rende Plötzlichkeit des ästhetischen Einschlags, Von der Perkussion her ruft sie auf zur großen ganz nebenbei. Ins Offene. Womit – anders ge- Passage. Vom verschollenen Hafen der Ausfahrt sagt – eine mirakulöse Manege nach der anderen also klingen sie noch deutlich herüber. Die musi- etabliert würde: mit Instrumentalvirtuosen unter kalischen Depeschen und Signale. Traum-Trom- der imaginären Zirkuskuppel, nie ratlos, sondern meln wirbeln. Dunkles Spiel des Klaviers eröffnet immer bestens versehen mit Klangzeichen einer sich zwischen piano und forte ins Weite. Bläser- jeweils spezifischen Besonderheit. Damit tritt sie Fanfaren entgrenzen die abenteuerliche Reise. (sich) selber mitten ins Geschehen, diese Musik: Dahinter das Niemandsland verhangener Klang- als Revue dessen, was man noch einmal und ganz wolken. Im Nebel: immaterielle Klangbilder der besonders sagen will. Mit dem Gestus des naiven Zukunft. Zwischen Stil und Idee: Expositionen „Paßt auf, jetzt will ich euch einmal etwas vorspie- eines anderen Poème électronique. Darüber Mini- len, wie ihr es noch nie gehört habt“. aturen von Zwitschermaschine. Man ist - mit Paul Ergo – noch einmal: Perpetuierter Trommelwirbel, Klee – an der Grenze des Fruchtlands. Dahinter danach fanfarenartige Attacken im Blech. Hinter der Traumton der Bläser im Streichergeflecht. Wie dem Vorhang fallender Glissandi eröffnen sich aus dem Gebüsch donnernd in Ingeborg Bach- dann Klangfelder von sphärischen Dimensionen. manns Gewitter der Rosen. Entbundener Klang. Schließlich Punkte, wie fliehende Figurationen. Revuehafte Musik mit fliegenden Teppichen zwi- Akzidentien über den ortlosen Feldern, worüber

8 die Streicher ihre Linien zogen. Der Rest ist eine Revue as Form: consummately musical Art gegenstandsloser Gegenwelt im Spiegel. Wolfgang Hofer Samt erhellendster Nachtmusik, die in freiere Re- gionen verweist. I They’re called up in an amusing and whimsical V fashion at the beginning - all these sound images Das macht: of a revue=revêrie =revelry. With swirling-rous- Diese Revue blickt unserer Zeit noch einmal tiefer ing drum signals they‘re evoked: all the musical in den (Ab)Grund und schlägt darüber eine ganz impulses which will subsequently form into an andere Tonart an, worin alle Uhren sich – schla- imaginary sound machine: as though transitory gend – umstellen müßten. Denn in den ent- Nyman gestures are added quasi in panic to post- scheidenden und wendenden Momenten dieses Mannerist Baroque rhythms. And so a musical revueartigen Zeitstroms ändert sich stets unver- Revue takes place, in which everything passes in merkt etwas Besonderes – hin zu einer Musik, die a glittering glissando of musical happening like an aufwecken will. Revelge. exalted by-the-by. Weshalb zuletzt noch einmal ein kleiner Ver- In passing: in the time stream of a changing chron- gleich zwischen Musik und Manege gewagt sei. icle of diverse feelings. Agglomerating aggregate Von Rastelli heißt es, dass er als Jongleur Luft states of the acoustic. Of variable acuteness. zu verzaubern vermochte. In genau diesem Sinn As the image of a musical excursion in a secret vermag sich Gerd Kühr selbst als Künstler zum labyrinth, the instantaneous form of which con- Verschwinden zu bringen, um darüber Klangland- veys nothing other than the assault of the musical schaften des Utopischen Erscheinung werden zu present on all other time. Enigma. lassen. Zuletzt in diesem Stück. Diese Revue in- strumentale et électronique verlautbart zumindest vorletzte Worte im Imaginären. In den schillernden II Übergängen dieser Klangwelten des Diversen nis- This can‘t happen without some patience. And not tet nämlich etwas von der geheimen Inschrift der without the insight, that precisely here something Wahrheit. Des Authentischen in der Ästhetik des is happening with the greatest exactness which Naiven als Botschaft – für eine Revue sentimen- also as a rule is obligatory in the work of this com- tale. Vollkommen musikalisch. poser: musical segments and sequences, impul- ses and movements become the specific Kühr sound, which repeatedly re-forms itself. Here as-: Revue.

9 But what is this Revue form in a music which con- an aesthetic harbinger of a - perhaps completely stantly develops? Processes in desultory awaken- different - acoustic happening? Certainly, this is in ing to a possible actuality of hidden secrets? Ac- its totality about more than technique and meth- tually one always goes along further and in bet- ods. The resonating physical world of this musi- ter humour. Listening to the higher senses. Even cal Revue entices to somewhere quite different when every now and then something irritates and straight away. The intrada of the roll of the drums forms itself right next door. Because every mu- already announces it. The flow of tension in aes- sical statement begins anew and almost always thetic shimmer is confronted with instants of sud- undecided. Sounds different and explores simul- denness. And a sonorous leave-taking announces taneously in completely other, in the exceptional. itself. As a musical journey of a profusion of gor- Revue form here also means: basically continual geous freight, which in joyful motion will always fade over in constantly changing and repeatedly touch land somewhere else. Precisely as a Revue completely different apparitions of music coming instrumentale et électronique. into being. Which also time and again forms itself anew. In the opposing light of chiaroscuro, in the twilight of the magician. IV Every phrase begins anew and seethes otherwise From the percussion comes the summons to a and otherwise. Meanwhile something irritates major passage. From the lost harbour of depar- and right beside it something buckles back to the ture they can still be heard clearly. The musical beginning. And always along the musical path- dispatch and signal. Dream drums roll. Sombre ways, which here branch out in secret, is surre- play of the keyboard discloses, between piano alism present, in which journeys through hollow and forte, the distances. Fanfare of trumpets de- running time open to the future. Since the naive mark borders of the fantastic journey. Behind consciousness remains suspended in myth, while the No-man‘s-land suspended sound clouds. In the sentimental turns toward the modern. To this mistiness: immaterial sound images of the future. extent this music is also a Revue sentimentale. Between style and concept: exposition of another Poème électronique. Beyond miniatures of twit- tering machines. One is - with Paul Klee on the III border of the fertile land. Behind the dream tone Sometimes one lets something like a revue simply of brass instruments in the mesh of the strings. As happen. Between introversion and externalisation if thundering out of the undergrowth of Ingeborg the past begins to dawn. Remembered images Bachmann‘s Gewitter der Rosen. Liberated sound. pass by, many composing themselves dreamlike, Revue-like music with flying carpets between all new. But the inscription in the title suggests, Re- that is pursued and formed. In the pursuit of the vue-like: instrumental and electronic. Is this then lost anti-world. Its floating calm then, spherical.

10 Like horizons broadened granting respite over an V expiring sound volcano. Then, only points. Poetic That makes: particle storm perhaps over lost ground. Ultimate- This Revue views our time once more and more ly drum dream, once and again and anew, like a deeply in the depths/abyss and strikes up over repeat performance - and yet also like Zettels it an entirely different pitch, in which all clocks - Traum between Shakespeare and Arno Schmidt. striking - must be adjusted. Because in the de- In the midst of a kaleidoscope of memories in dis- cisive and changing moments of the Revue-like solution. While at the same time a liberated music stream of time something special changes con- flows into the open. stantly without notice - to a music, which seeks to That was its point of departure. Reference point awaken. Revelry. for a review of a revenant with permanent inter- Which is why another small comparison between polations. In which musical market places strike music and the circus ring can be risked. Accord- ground without loud cries, places of rapid change ing to Rastelli, he was able as a juggler to put the open for the continuous suddenness of aesthetic air under a spell. In exactly this sense Gerd Kühr impact, quite incidentally. In the open. By which, is able to make himself disappear as an artist, and to say it differently - one miraculous circus ring thus allow sound landscapes of utopian vision after another is set up: with instrumental virtuosos to come into being. Ultimately in this piece. This under the circus dome, never helpless, but always Revue instrumentale et électronique divulges the optimally furnished with sound signals each of penultimate word in the imaginary. In the scintil- specific special character. And thus this music, lating transitions in this sound world of diversity itself steps into the centre of what is happening: nestles namely something of the secret script of As Revue of that, of what one wants again to say truth. The authentic in the aesthetic of the naive as and very specially. With the gestures of the naive, communication - for a Revue sentimentale. Con- „Watch out, now I want to play something for you summately musical. unlike anything you have ever heard.“ Ergo - once again. Perpetuation of drum roll, fol- lowed by fanfare style attacks in brass. Behind the curtain of descending glissandi sound fields of spherical dimension open. Finally points, like fleeing configurations. Accidentals over unplaced fields, over which the strings draw their lines. The remainder is a kind of abstract anti-world in re- flection. Inclusive the most illuminating serenade which directs to regions of freedom.

11 12 Gerd Kühr 2005 Uraufführung der Revue instrumentale et électronique (Auftragswerk des steirisc[:her:]bst). Geboren 1952. Kompositions- und Dirigierstudium 2006 recommended work beim „Rostrum of Com- am Mozarteum Salzburg, sowie Kompositionsstu- posers“. dium bei in Köln und Dirigier- Die meisten seiner Werke sind verlegt bei Éditions studium bei Sergiu Celibidache. Opernengage- Durand, Paris. ments in Köln und Graz, Dirigate im In- und Aus- land. 1992-1994 Gastprofessur für Komposition Born 1952. Studies in composition and conduct- am „Mozarteum“, seit 1995 Professur für Kom- ing at the Mozarteum Salzburg, further studies position und Musiktheorie an der Universität für in composition with Hans Werner Henze in Co- Musik und darstellende Kunst, Graz. logne, studies in conducting with Sergiu Celibi- Mehrere Preise und Auszeichnungen, u. a. För- dache. Opera engagements in Cologne and Graz, derpreis der Ernst von Siemens Stiftung, Öster- conducting engagements at home and abroad. reichischer Förderungspreis für Musik, Rolf- 1992-1994 guest professor for composition at the Liebermann-Stipendium für Opernkomponisten, Mozarteum, since 1995 professor for composition Ernst-Krenek-Preis der Stadt Wien. and music theory at the Graz Music University. Zahlreiche Auftragswerke bei internationalen Numerous prizes and awards, incl. scholarship Festivals (Orchester, Ensemble, Kammermusik, prize from the Ernst von Siemens Trust, Austrian Chor). Künstlerische Zusammenarbeit z. B. mit scholarship prize for music, Rolf Liebermann Ensemble Modern, Ensemble 20. Jahrhundert, grant for opera composition, Ernst Krenek prize Klangforum Wien, RSO Frankfurt, Sinfonieorches- from the City of Vienna. ter des Bayerischen Rundfunks, RSO Wien, Arnold Numerous commissioned works for international Schoenberg Chor, Chor des Bayerischen Rund- festivals (orchestra, ensemble, chamber music, funks, mit Ulf Schirmer, Emilio Pomárico, Friedrich choir). Artistic collaboration e.g. with Ensemble Cerha, Lothar Zagrosek, Oliver Knussen, sowie Modern, Ensemble 20. Jahrhundert, Klangforum Paul Meyer, Heinrich Schiff, Stefan Vladar, Markus Wien, RSO Frankfurt, Bavarian RSO, RSO Wien, Hinterhäuser, Patricia Kopatchinskaja u. v. m. Arnold Schoenberg Choir, Bavarian Broadcast- Uraufführung der Oper Stallerhof (Libretto von ing Corporation Choir, with Ulf Schirmer, Emilio Franz Xaver Kroetz) 1988 bei der 1. Münchener Pomárico, , Lothar Zagrosek, Biennale (weitere Inszenierungen in Deutschland, Oliver Knussen, as well as Paul Meyer, Heinrich Österreich und in der Schweiz) und der Oper Tod Schiff, Stefan Vladar, Markus Hinterhäuser, und Teufel (Libretto von Peter Turrini) am Opern- Patricia Kopatchinskaja etc. etc. haus Graz 1999. Bei den Salzburger Festspielen World premiere of the opera Stallerhof (libretto 2000 zwei Porträtkonzerte in der Reihe „Next Ge- by Franz Xaver Kroetz) 1988 at the Munich Bien- neration“, 2003 Personale beim Festival Styriarte. nale (further productions in Germany, Austria

13 and Switzerland) and the opera Tod und Teufel premiere of Revue instrumentale et électronique (libretto by Peter Turrini) at the Graz Opera 1999. (commissioned work for steirisc[:her:]bst), 2006 Two concerts in “Next Generation” series of the recommended work in “Rostrum of Composers.” Salzburg Festival 2000, featured composer of Sty- Most of his works are published by Éditions riarte Classical Music Festival 2003. 2005 world Durand, Paris.

14 15 Klangforum Wien Klangforum Wien was founded in 1985 by Beat Furrer as an ensemble of soloists for contem- 1985 von Beat Furrer als Solisten-Ensemble für porary music. The twenty four member ensem- zeitgenössische Musik gegründet. ble was founded around a central philosophy of Ein demokratisches Forum mit einem Kern von 24 democracy where co-operation between per- Mitgliedern. Mitspracherecht der Mitglieder bei al- formers, conductors and composers is both en- len wichtigen künstlerischen Entscheidungen. couraged and nurtured and replaces the more tra- Zentral für das Selbstverständnis der Musiker- ditional, hierarchical structure found in everyday Innen: die gleichberechtigte Zusammenarbeit musical practice. zwischen Interpreten, Dirigenten und Komponis- This approach to the music, combined with an ten, ein Miteinander-Arbeiten, das traditionell hier- understanding of the varying aesthetical facets archische Strukturen in der Musikpraxis ablöst. of contemporary works, allows the Klangforum to Intensive Auseinandersetzung mit unterschied- produce authentic performances of contemporary lichen ästhetischen Facetten des zeitgenössi- compositions. schen Komponierens. – Ein Forum authentischer Performances by the Klangforum Wien offer great Aufführungspraxis für die Werke der Moderne. stylistic variety, from the important works of the Große stilistische Vielfalt: Präsentation aller zen- classical modern, especially of the Second Vien- tralen Aspekte der Musik unseres Jahrhunderts na School, to the works of up and coming young – von den bedeutenden Werken der Klassischen composers, experimental jazz and free improvisa- Moderne, besonders der Zweiten Wiener Schule, tion. Further variety is provided by a number of über Werke junger, vielversprechender Kompo- regular composer’s workshops. nistInnen bis hin zu experimentellem Jazz und Concerts are held worldwide with more than freier Improvisation. eighty performances each season. Venues range Regelmäßig KomponistInnenworkshops und mu- from all over Europe, to the USA and Japan and sikdidaktische Aktivitäten. Jährlich programma- include a series of programmatically ambitious tisch ambitionierter Zyklus im Wiener Konzert- concerts held at the Wiener Konzerthaus. In ad- haus. dition, Klangforum Wien participates in numer- Weiters Musiktheater-, Film- und Fernsehpro- ous music theatre, film and TV productions. CDs duktionen sowie CD-Einspielungen bei Labels have also been released on labels such as accord, wie accord, cpo, durian, Grammont, Musikszene cpo, durian, Grammont, Musikszene Schweiz, pan Schweiz, pan classics, Wergo, . classics, Wergo and Kairos. Seit 1997 ist Sylvain Cambreling Erster Gastdiri- Sylvain Cambreling has held the position of First gent des Klangforum Wien. Guest Conductor of Klangforum Wien since 1997.

16 Emilio Pomárico Orchestra beim Edinburgh International Festival. Aufnahmen mit Emilio Pomárico erschienen bei Wurde als Sohn italienischer Eltern in Buenos Aires Dischi Ricordi, Audivis, Montaigne und Etcetera. geboren. Er studierte in Mailand und bildete sich Pomárico ist Professor für Dirigieren an der Civica bei Franco Ferrara (Siena 1979-1980) und Sergiu Scuola di Musica in Mailand. Celibidache (München 1981) weiter. Er debütierte 1982 mit einer erfolgreichen Konzertserie in Italien Was born in Buenos Aires from italian parents. He und Südamerika. Er arbeitete mit den wichtigsten completed his musical education in Milan, later at- italienischen Orchestern in Turin, Rom, Mailand, tending master-classes with Franco Ferrara (Ac- Padua, Veneto, Bozen, Palermo, Parma, Florenz cademia Musicale Chigiana, Siena 1979, 1980) und mit Theaterorchestern, wie dem Orchester and Sergiu Celibidache (Munich 1981). der Mailänder Scala. Auch in zahlreichen europä- In Italy he has been a guest of the main concert ischen Städten dirigierte Pomárico: Paris, Genf, and theatre institutions, such as: RAI, Radio Lissabon, Berlin, Basel, Frankfurt, Zürich, Glas- Symphony Orchestras of Milan, Turin and Rome, gow, Edinburgh etc. Orchestra Sinfonica Siciliana, Orchestra Region- Emilio Pomárico wurde zu zahlreichen internatio- ale Toscana, Orchestra da Camera di Padova e nalen Festivals wie Festival d’Automne Paris, La del Veneto, Teatro La Fenice di Venezia, Teatro Biennale Musica in Venedig, Settembre Musica dell’Opera di Roma, Teatro ‘G. Verdi’ di Trieste in Turin, Edinburgh International Festival eingela- and Teatro alla Scala (1987, 1988, a co-production den. with the Milan ‘Piccolo Teatro’). Ein Schwerpunkt von Pomárico ist die zeitge- In Europe he has been engaged in Paris, Glas- nössische Musik. Zusammen mit dem Ensemble gow, Edinburgh, Berlin, Frankfurt, Vienna, Zurich, Modern in Frankfurt, dem Freiburger Ensemble Basel, Geneva and Lisbon, leading, amongst oth- Recherche, dem Ensemble Contre-champs Genf ers, important orchestras such as the Orches- und dem Nieuw Ensemble Amsterdam erarbeitete tra Sinfonica Nazionale della RAI, the Frankfurt er dementsprechende Werke. Regelmäßige Zu- Opern- und Museumsorchester, the BBC Scot- sammenarbeit verbindet ihn auch mit dem Klang- tish Symphony Orchestra, the Gulbenkian Sym- forum Wien. phony Orchestra, the SWR Sinfonieorchester Einer seiner grössten Erfolge waren die Auffüh- Baden-Baden und Freiburg and the Orchestre de rung von Nonos Prometeo in Lissabon 1995, la Suisse Romande. He has guested at of some die Schweizer Erstaufführung der Ersten Sin- of the most important International Festivals (‘Fes- fonie von Alfred Schnittke im Januar 1996 mit tival d’Automne a Paris’, ‘Edinburgh International der basel sinfonietta und Luciano Berios Coro Festival’, the ‘Biennale Musica di Venezia’). in der Genfer Victoria Hall. Im August 1997 diri- In addition to a traditional orchestral repertoire gierte Pomárico das BBC Scottish Symphony from Bach to Webern, Emilio Pomárico regularly

17 conducts works by the major contemporary com- posers, often leading the main european ensem- bles for contemporary music, such as Ensemble Modern (Frankfurt), (Ge- neva), Nieuw Ensemble (Amsterdam), ensemble recherche (Freiburg), Klangforum Wien (Vienna). His most notable sucesses have been: of Luigi Nono’s Prometeo in Lisbon (1995), …No hay ca- minos, hay que caminar (Venice 1993), Canti di vita e d’amore, Intolleranza suite (both Edinburgh 1997) and the world première of the entire cycle of Cami- nantes… (Paris, 1999). He is professor for conducting at the Civica Scuola di Musica in Milan.

Sämtliche KünstlerInnen-Biographien unter www.kairos- music.com / All artist biographies at www.kairos-music.com

English translation: Joanna King

18 HANS ZENDER BEAT FURRER OLGA NEUWIRTH Shir Hashirim Begehren Lost Highway

Petra Hoffmann SWR-Vokalensemble Stuttgart Johann Leutgeb SWR Sinfonieorchester Vokalensemble NOVA Baden-Baden und Freiburg ensemble recherche Klangforum Wien Sylvain Cambreling Beat Furrer Johannes Kalitzke 0012612KAI 0012432KAI 0012542KAI

WOLFGANG MITTERER BERNHARD LANG CLAUDE VIVIER coloured noise Das Theater der Wiederholungen Orion Siddhartha Cinq chansons pour persussion

les jeunes solistes Christian Dierstein Klangforum Wien Klangforum Wien WDR Sinfonieorchester Köln Emilio Pomárico Johannes Kalitzke Peter Rundel 0012592KAI 0012532KAI 0012472KAI

BEAT FURRER GÉRARD GRISEY JOHANNES MARIA STAUD Begehren Les Espaces Acoustiques A map is not the territory Bewegungen Polygon. Petra Hoffmann Black Moon Johann Leutgeb Garth Knox Berenice. Vocalensemble NOVA Asko Ensemble ensemble recherche WDR Sinfonieorchester Köln Klangforum Wien Beat Furrer Stefan Asbury Radio Symphonieorchester Wien 0012432KAI 0012422KAI 0012392KAI

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