Weimar Und Die Republik.Pdf

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Weimar Und Die Republik.Pdf Wir bedanken uns bei den Autoren für die interessanten Texte und Doku- mente, Friedrich-Ebert-Stiftung, Landesbüro Thüringen, Archiv der Sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung, Stadtarchiv Weimar, Stadtmuseum Weimar und Hans-Jürgen Schneider für die Bereitstellung des Bildmaterials sowie der Thüringischen Landeszeitung für die freundliche Unterstützung W – Weimarer Verlagsgesellschaft Ltd. Michael Schultheiss / Julia Rossberg (Hg.) Weimar und die Republik Geburtsstunde eines demokratischen Deutschlands mit Beiträgen von: Bernd Buchner Henrik Hilbig Etienne François Stefan Gerber Gert Krumeich Hans Mommsen Walter Mühlhausen Wilhelm Ribhegge Julia Rossberg Michael Schultheiss Christian Welzbacher Michael Schultheiss / Julia Rossberg (Hg.) Weimar und die Republik Geburtsstunde eines demokratischen Deutschlands ISBN: 978-3-939964-45-2 Alle Rechte, auch die der Übersetzung, Vervielfältigung und Verbreitung (ganz oder teilweise) für alle Länder vorbehalten. © 2009 WV – Weimarer Verlagsgesellschaft Ltd. WV Weimarer Verlagsgesellschaft Eduard-Rosenthal-Str. 30, 99423 Weimar Tel.: +49 (0) 3643 49339 10 Fax: +49 (0) 3643 49339 19 [email protected] www.verlag-weimar.de Umschlaggestaltung: acdesign / Anja Carrà, Weimar Layout und Satz: Melanie Liebberger, Weimar Redaktion und Koordination: Julia Rossberg, Weimar Dieser Titel ist in «Walbaum» gesetzt als Reminiszenz an den be- deutenden Weimarer Drucker und Schriftsetzer Justus Walbaum. Die Umschlaggestaltung entstand unter Nutzung einer historischen Postkarte aus dem Jahr 1919. Gedruckt in der Gutenberg Druckerei Weimar / Thüringen Eingescannt mit OCR-Software ABBYY Fine Reader Inhalt Vorwort 9 Stefan Gerber 15 Weimar und die Nationalversammlung. Die Stadt Weimar und die Begründung der ersten Deutschen Demokratie. Wilhelm Ribhegge 39 Die Weimarer Nationalversammlung 1919 als Ort der Erinnerung. Walter Mühlhausen 71 Verpasste Chancen und verhinderte Katastrophen. Friedrich Ebert und die Grundsteinlegung der Weimarer Republik. Hans Mommsen 105 Ist die Weimarer Republik an Fehlkonstruktionen der Reichsverfas- sung gescheitert? Chancen und Scheitern der ersten deutschen Republik. Stefan Gerber 125 Aus «Versailles» 1919 lernen? Etienne François / Gerd Krumeich 137 Der Vertrag von Versailles und die deutsch-französischen Beziehun- gen. Ein Gespräch zu den Lehren aus der Vergangenheit. Bernd Buchner 161 Politische Symbolik in der Weimarer Republik – wo bleibt die demokratische Tradition? Henrik Hilbig 173 Das Reichsehrenmal bei Bad Berka – Ein Denkmalprojekt der Weimarer Republik? Christian Welzbacher 193 Die Republik als Kunstwerk. Der Reichskunstwart und die staatliche Kulturpolitik der Weimarer Republik. Autoren 215 Personenregister 221 Stadtrundgang 225 Vorwort Dieses Buch ist der vorläufige Niederschlag des politischen Bildungs-Pro- jektes «Weimar und die Republik», welches das Landesbüro Thüringen der Friedrich-Ebert-Stiftung 2006 in Weimar begann. 2009 erreicht das Pro- jekt mit dem 90. Jubiläum der Nationalversammlung einen gewissen Höhe- punkt und soll auch danach weitergeführt werden. Entsprechend möchte ich in dieser Vorrede erklären, wie das Projekt zustande kam und was es erreichen möchte. Diese Darstellung wird möglicherweise an manchen Stellen etwas subjektiv sein, schliesslich habe ich ein wenig Herzblut und Überzeugung hineingelegt. Im Jahr 2005 habe ich das Landesbüro der Friedrich-Ebert-Stiftung übernommen. Wenn man mit regionaler Zuständigkeit für Thüringen im Bereich Bildung und Kultur arbeitet, dann wird man sehr schnell auf die besondere Rolle Weimars aufmerksam. Mein Bereich ist vor allem die po- litische Bildung, und da denkt man natürlich zuerst daran, dass die Stadt Weimar dem ersten demokratischen Staat in Deutschland den Namen ge- geben hat; und dass beim Konstituieren dieses Staates durch die National- versammlung im Deutschen Nationaltheater 1919 der Namensgeber der Friedrich-Ebert-Stiftung eine nicht unwesentliche Rolle gespielt hat. Doch als ich mich etwas näher mit Weimar vertraut machte, merkte ich, dass dieser Teil der Geschichte der Stadt bei ihrer Selbstdefinition so gut wie keine Rolle spielte. Zu dieser Zeit war das Stadtmuseum geschlos- sen und so gab es in der Stadt nur einen Punkt, wo der Tourist, der sich fragte, was diese Stadt mit der «Weimarer Republik» zu tun hat, einen An- haltspunkt fand: Die von Walter Gropius gestaltete Bronzetafel an der Front des Nationaltheaters. Wenn man mit Weimarern sprach, hatte man gelegentlich den Eindruck, diese Tradition sei ihnen eher peinlich. Oder an- ders: Buchenwald hat man inzwischen in die Tradition eingefügt und damit ihre Dialektik anerkannt – damit sollte es mit der Politik aber auch genug sein. Dies ist aber nicht nur in Weimar so. Die Weimarer Republik geniesst keinen guten Ruf. Ist dieses ein immer noch andauernder Erfolg Hitlers, der mit raffinierter Geschichtspolitik sich Symbole aneignete? Den 9. Novem- ber der Revolution von 1918 hatte er genau fünf Jahre später mit seinem Putschversuch, seinem «Marsch auf die Feldherrenhalle» in München be- 9 setzt. Das Deutsche Nationaltheater hatte er umgewertet, indem er 1926 den ersten Reichsparteitag der NSDAP nach ihrem Verbot dort abhielt. Dass er es besonders auf Weimar abgesehen hatte, zeigt und erzählt jeder Stadtführer in Weimar. Nein, es wäre falsch und ungerecht, den Weimarern oder anderen Bürgern zu unterstellen, sie seien immer noch auf dem Leim dieses Ratten- fängers, und es geht natürlich auch nicht nur um Symbole. Ein anderer Ein- druck verstärkte sich bei vielen Gesprächen und den Diskussionen in den Veranstaltungen: Man sah keinen Anlass, die Weimarer Republik als eine Errungenschaft hinzustellen oder gar zu feiern. Das Image der Protagonis- ten der Nationalversammlung als Arbeiterverräter oder als Führer des Dolchstosses in den Rücken des Deutschen Heeres wirkt kräftig nach: Min- destens könne etwas, was so schlecht endete wie die WR selbst nichts Gu- tes sein. Die Nationalversammlung habe nur in Weimar stattgefunden, weil die Herren Politiker Angst hatten, sich in Berlin dem Volk zu stellen. Die hier produzierte Verfassung sei am bösen Ende schuld und in dieser Re- publik sei das Scheitern von Anfang an angelegt gewesen. – Niemand hat das so gesagt, aber mir schien es durchzuklingen. Und es ärgerte mich sehr, weil ich es für eine Fehleinschätzung der Geschichte hielt – nicht nur, weil Vortrag von Dr. Walter Mühlhausen über Friedrich Ebert im Stadtmuseum Weimar 2007. 10 ich den Namenspatron meines Arbeitgebers verteidigen musste. Mir scheint es unbestreitbar, dass die Männer um Friedrich Ebert – dazu ge- hörten auch die unabhängigen Sozialdemokraten, aber leider kaum Frauen – die Hungersnot und den Bürgerkrieg verhinderten, welche Russland so fürchterlich heimsuchten. Und der Staat, der dort errichtet wurde, den wollten auch nur eine verschwindende Minderheit der aufständischen deutschen Arbeiter und Soldaten. Die Revolution 1918/19 war nicht ge- scheitert, denn sie brachte erstmals in Deutschland breite demokratische und soziale Rechte, die heute selbstverständlich sind – vom Achtstunden- tag bis zum gleichen Wahlrecht für alle, auch für Frauen. Dass die in Wei- mar geschriebene Verfassung für das Scheitern der Republik ursächlich war und erlaubte, dass Hitler «legal» an die Macht kam, hat die Wissen- schaft längst widerlegt (siehe Hans Mommsen in diesem Buch). Keiner be- zweifelt, dass auch Fehler gemacht wurden, dass man tatsächlich auch stabilere Fundamente für das neue Staatswesen hätte errichten können. Aber die Zeit war knapp, bewaffnete Anti-Demokraten links und rechts warteten auf ihre Chance, Wirtschaft und «normales» Nachkriegsleben mussten wieder in Gang gebracht werden – und natürlich war die Sozial- demokratie auf die Macht nicht vorbereitet, weder Konzepte noch Erfah- rungen halfen ihr bei der Staatsbildung. Doch war es ein ehrliches und red- liches Bemühen, das, wie Walter Mühlhausen es sagt, zwar Chancen ver- passte, aber auch Katastrophen verhinderte. Was bedeutet das für die politische Bildung? Wir haben zu wenige Tra- ditionen der Demokratie in Deutschland, als dass wir auf diese eine ver- zichten könnten. Es geht nicht darum, die Männer und wenigen Frauen von 1918/19 zu feiern, aber sie und das Erreichte zu würdigen und dabei – was könnte sich beim Betrachten der Weimarer Republik klarer zeigen? Den mühsamen und ständig neu zu erkämpfenden Weg der Demokratie in Deutschland deutlich zu machen. Und das bot sich gerade in Weimar an, wo man den historischen Ort hatte und wo das Defizit gerade bei dieser Tradition deutlich war. Auch wenn es bei einem historischen Thema oft so scheint, dass Erinnern und Gedenken im Vordergrund stehen, will die po- litische Bildung doch mehr noch analysieren, diskutieren, kritisch abwä- gen, Beschäftigung anregen und Schlüsse ziehen. Weimar als Lernort der Demokratie wird von der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald schon er- folgreich praktiziert. Die Friedrich-Ebert-Stiftung wollte den bösen Erfah- rungen dabei auch mit Nachdruck ein paar gute hinzufügen. Das war die 11 Idee und das Ziel unseres Projektes, das wir im Februar 2006 erstmals der Öffentlichkeit vorstellten. Bereits 2005 hatten wir mit Abstimmungen und Partnersuche begon- nen, wir stiessen auf Wohlwollen und besonders bei der Stadt Weimar und ihren Institutionen auf aktive Unterstützung. Das war zunächst vor allem das Stadtarchiv mit ihrem Leiter Dr. Jens Biederer, später das Stadtmu- seum mit Dr. Alf Rössner, als es im September 2006 wieder eröffnet wurde. So gelang es uns im Laufe der folgenden Jahre, eine Serie
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