Der Schwarze Berg Das Partheland ist mit 172 m ü. NHN die höchste Erhebung der Die Parthe entspringt im Colditzer Forst bei eiszeitlichen Moränenkuppenlandschaft bei Taucha. und mündet schon nach 56 Kilometern mitten in Leipzig in Dort findet in zahlreichen Gruben der Kiesabbau statt. die weiße Elster. Die Parthe ist klein, fast nur ein Bach. Dabei kommen zahlreiche eiszeitliche Ablagerungen, Dennoch prägt sie auf ihrer ganzen Länge den Fossilien und Versteinerungen ans Tageslicht. Landschaftsraum, welchen sie durchfließt. Was ist das Besondere daran und warum bedarf es einer besonderen Geologie Eine geologische Besonderheit stellen Rasen- Aufmerksamkeit? eisenerzschichten dar. Diese haben sich durch im Partheland eisenhaltiges alluviales Überschwemmungswasser der Es ist Aufgabe des Kulturlandschaftsmanagements die Parthe in den Nasswiesen um Zweenfurth gebildet. Mitte Besonderheit und den Wert dieser Kulturlandschaft zu des 19. bis Anfang des 20. Jh. wurde der erhalten, zu vermitteln und nachhaltig zu entwickeln. Raseneisenstein als Bau- oder Hüttenmaterial „aus dem Feld gegraben“. Nur wenn wir die Eigenart und Schönheit dieser Kulturlandschaft erkennen, können wir Veränderungen Im Elster-Pleiße-Auwald durchfließt die Parthe auf ihren sinnvoll beeinflussen und steuern. So können wir unseren letzten Kilometern ebenfalls alluviale Aulehme, die nachfolgenden Generationen eine bewusst gestaltete und vielerorts zur Ziegel- oder Stampflehmherstellung zukunftsfähige Kulturlandschaft übergeben. abgebaut wurden.

Schwarzer Berg Taucha Versteinerungen Herausgeber / Kontakt: Naturschutzstation Partheland In Trägerschaft des: Zweckverbandes Parthenaue Sommerfelder Straße 71 04316 Leipzig Tel.: 0341 5500949-0 E-Mail: [email protected] www.partheland.info

In Zusammenarbeit mit B. Hoffmann

2020 Raseneisenstein Kombinierte Ziegel- Lehmbauweise Besuchen Sie uns auch auf Titelbild: Die Bergkirche Beucha Facebook: Foto: Christopher Bischof I Fotografie Gesteine erzählen die Erdgeschichte ie Tongrube Crade- Geologie Dfeld öffnet geradezu Das Quellgebiet der Parthe, der Colditzer Forst, erhebt ein geologisches Fenster: im Partheland sich 235 m ü. NN und ist zugleich Wasserscheide für die Von der 280 Mio. Jahre Mulde-, Pleiße- und Elsterzuflüsse. Das Gestein unter alten Rotliegendzeit (Por- as Partheland teilt sich in zwei geologische dem Colditzer Forst besteht aus Rochlitzer phyr), über das vor 15 bis DUrsprungsgebiete: Quarzporphyrtuff, der vor 280 Mio. Jahren während der 65 Mio. Jahren währende Rotliegendzeit an die Oberfläche drang. Dieser Rochlitzer Tertiär (Kaolin, Meereston, Zum einen in die durch Vulkanismus hervor gegangene Quarzporphyrtuff wie auch verschiedene Quarzporphyre Braun- kohle) und den Hügellandschaft des Oberlaufes, zum anderen in die anderer Steinbrüche wurden und werden u.a. als Eiszeiten vor 300 bzw. 150 eiszeitlich geformte Urstromtal- und Naturstein abgebaut. So bilden diese Porphyre zum Tausend Jahren (nord- Moränenlandschaft des Mittel- und Unterlaufes der Beispiel die Grundlage des Großbardauer Kirchberges. ische Geschiebe) bis hin Parthe. zur heutigen Ackerkrume Der Beuchaer Kirchberg (Quartär) sind Ablagerung- Von Leipzig-West über die Deditzhöhe bei bis (siehe Titelbild) besteht en zu erleben. Eine Info- zum Oschatzer Collm ziehen sich Teile dieses ältesten hingegen aus Pyroxen- tafel am Westeingang der europäischen Gebirges. Bei Otterwisch kommt dieses granitporphyr. Dieser und Grube sowie Fundmaterial ordovizische Grundgebirge mit 450 Mio. Jahre alten weitere Aufschlüsse bilde- informieren über die geolo- Grauwacken zu Tage. Diese bilden feinkörnige bis ten die Grundlage für den gische Entstehung. konglomeratische Sandsteine oder glimmerige wirtschaftlichen Auf- Tonschiefer aus. Die wenigen Steinbrüche dort sind heute schwung der kleinen Während der fast 100.000 aufgelassen oder verfüllt. Gemeinde als Steinarbeiter- Jahre dauernden - dorf. Dessen Höhepunkt kaltzeit, deren Südgrenze war die Materialbereit- die Tauchaer Endmoräne stellung für das 1913 darstellt, bildete die Mulde fertiggestellte Leipziger ein breites Urstromtal, in Links: Vereinfachte Völkerschlachtdenkmal. ► dem sich die Kiese aus Schematische Darstellung dem Erzgebirge ablager- eines Vulkans Reste eines Steinbruchs mit Pyroxenquarzporphyr bei Taucha ten. Der Moritzsee bei (heute nicht mehr so zu sehen, da der Bruch verfüllt wurde) Naunhof war einer der Unten: Glaziale Serie und Abbauorte. Heute ist er eiszeitliche Land- schaftsbildung (Quelle: beliebter Badesee der www.geocoaching.com) Region. Hier können Achate gefunden werden.

Oben: Kaolingrube Taucha Mitte: Funde von Amethyst bei Taucha Unten: Moritzsee bei Naunhof mit Muldeschottern