Melsungen Mit Druck, Leipzig Mit Rückenwind
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Melsungen mit Druck, Leipzig mit Rückenwind Am Donnerstag empfängt die MT Melsungen in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga den Tabellensechsten SC DHfK Leipzig in Kassel. Die am Sonntag erlittene Heimniederlage gegen Stuttgart kann eigentlich nur mit einem Sieg gegen die Sachsen wettgemacht werden. Die Würze dieses Duells liegt in den unterschiedlichen Ausgangssituationen beider Kontrahenten: Die Hausherren stehen unter Erfolgsdruck, die Gäste kommen mit Rückenwind. Anwurf in der Rothenbach-Halle ist um 19:00 Uhr. Sky startet die TV-Übertragung mit Vorberichten um 18:30 Uhr. “Wir müssen endlich mal unsere Sachen auf die Platte kriegen und aufhören so zu sein wie heute”, ließ Finn Lemke nach dem Abpfiff am Sonntag gegen Stuttgart im Sky-Interview seinem Frust freien Lauf. Und der MT-Kapitän gab sogleich als einzig logische Parole fürs kommende Spiel aus: “Wir müssen gegen Leipzig gewinnen!”. Zuvor hatte an gleicher Stelle auch Timo Kastening seine Enttäuschung nicht verbergen können: “Vielleicht sind wir doch nicht so stark, wie andere uns sehen”. Der Rechtsaußen selbst hatte im Spiel alles richtig gemacht und aus 10 Versuchen 10 Tore erzielt. Für das Kräftemessen gegen den SC DHfK heißt es für die MT nun also, die Flucht nach vorn anzutreten und alles auf Sieg zu setzen. Ob es am Ende reicht, wird sich zeigen. Dabei wird es vor allem darauf ankommen, die eigene Fehlerquote niedrig zu halten. Das war zuletzt ein Manko, das der MT auf der Zielgeraden das Genick gebrochen hat. In engen Spielen sind es nunmal Nuancen, die über Sieg und Niederlage entscheiden. Verliert man – wie geschehen – in der Crunchtime zweimal unglücklich den Ball, wird das vom Gegner auf dem Fuße bestraft. Auf solche Gelegenheiten freuen sich im Leipziger Team vor allem die Flügelflitzer Lukas Binder (LA), Patrick Wiesmach und Lucas Krzikalla (beide RA), die jede sich bietende Konterchance dankbar annehmen. Apropos Flügelflitzer: Auf den Außenpositionen muss die MT mit Tobias Reichmann und Michael Allendorf gleich auf zwei Stammkräfte verzichten. Während der Rechtsaußen aufgrund einer Meniskus-OP auch schon in den beiden Spielen gegen Essen und Stuttgart fehlte, erwischte es den Linksaußen in der zweiten Halbzeit im Stuttgart-Spiel an der Achillessehne. Mannschaftsarzt Dr. Rauch verordnetete nach erfolgter MRT- Untersuchung mit dem Ergebnis ”Anriss” dem Routinier eine Ruhephase von mindestens drei Wochen und das Tragen eines Spezialschuhs. Allendorf hatte sich gerade durch gute Trainingsleistungen und seine beiden Tore für weitere Einsätze empfohlen. Spannung verspricht auch das Duell der Rückraumshooter. Mit Julius Kühn und Philipp Weber treffen zwei Protagnisten aufeinander, die auch in der Nationalmannschaft zu den wichtigen Stützen zählen. In der Liga bringen es beide inzwischen auf 79, bzw. 71 Treffer und führen damit die jeweilige Torschützenliste ihres Clubs an. Weitere interessante Positionsvergleiche warten auf der Spielmacherposition zwischen Domagoj Pavlovic und Niclas Pieczkowski, im Tor mit den Gespannen Silvio Heinevetter / Nebojsa Simic und Joel Birlehm / Kristian Saeveraas sowie auf der Kreisläuferposition mit Marino Maric / Arnar Arnarsson und Maciej Gebala / Alan Milosevic. Kurz nachdem die Leipziger zuletzt in Wuppertal den dortigen Krimi gegen den Bergischen HC mit 30:29 zu ihren Gunsten entscheiden konnten, blickte Trainer André Haber bereits nach vorn: “Die MT Melsungen ist eine Mannschaft, die über eine große individuelle Qualität verfügt und sehr unangenehm verteidigt. Wir brauchen also gute Lösungen und müssen eine gute Abwehr spielen, um ihre Individualität in den Griff zu bekommen. Das wird eine richtig schwere Aufgabe, aber das ist jedem in unserer Mannschaft klar. Aufgrund unseres Sieges beim BHC fahren wir mit Rückenwind nach Kassel und freuen uns sehr auf dieses Auswärtsspiel“, so Leipzigs Cheftrainer André Haber im clubeigenen Vorbericht. Was die MT am Donnerstag in etwa erwartet, kann sie bei einem kurzen Blick zurück ganz gut einschätzen: Leipzig war nämlich im September schon mal in Kassel. Damals zum letzten Vorbereitungsspiel auf die wenig später beginnende neue Saison. Die MT verlor mit 25:28. Nach 20 Minuten, in denen die Gastgeber hinten wie vorne alles richtig gemacht hatten, schied Kai Häfner verletzungsbedingt aus – ab da war der Faden gerissen. Was es am Donnerstag im erneuten Aufeinandertreffen tunlichst zu vermeiden gilt. Schiedsrichter in Kassel: Martin Thöne (Lilienthal) / Marijo Zupanovic (Berlin); Spielaufsicht: DHB- Schiedsrichterwart Wolfgang Jamelle Bisherige Vergleiche MT – SC DHfK: 12 Spiele, davon 7 Siege MT, 4 Siege SC DHfK, 1 Remis TV-Berichterstattung: Sky startet mit der Konferenz um 18:30 Uhr, aus der Rothenbach-Halle kommentiert Jürgen Schmitz. Infos zum Gegner: www.scdhfk-handball.de.