SWR2 Forum Buch Vom 30.11.2014

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SWR2 Forum Buch Vom 30.11.2014 SWR2 MANUSKRIPT ESSAYS FEATURES KOMMENTARE VORTRÄGE SWR2 Lesenswert Magazin Bücher über die 68er Sendung: Sonntag, 08. April 2018 Redaktion: Alexander Wasner Produktion: SWR 2018 Anne Wiazemsky: Paris, Mai ' 68 Aus dem Französischen von Jan Rhein Wagenbach, 168 Seiten, 18 Euro Rezension: Klaus Theweleit Bitte beachten Sie: Das Manuskript ist ausschließlich zum persönlichen, privaten Gebrauch bestimmt. Jede weitere Vervielfältigung und Verbreitung bedarf der ausdrücklichen Genehmigung des Urhebers bzw. des SWR. Paris, Mai ‘68 – steht auf dem Cover. Und darunter, auf der Titelseite: Ein Erinnerungsroman. Beides führt in die Irre. Weder ist das Buch ein »Roman«, noch ist die Studentenrebellion des Pariser Mai ‘68 sein Hauptthema. Wiazemskys Buch, publiziert 2015, versucht vielmehr, das zweite Jahr ihrer Ehe mit dem Filmemacher Jean-Luc Godard in ihren Erinnerungshaushalt einzuarbeiten. Das Buch handelt ausschließlich von ihrer Beziehung mit Godard in den Jahren 1968/69. Alle anderen Personen und Ereignisse dieses Zeitraums kommen nur vor in Bezug auf diese beiden; darunter auch – sehr ausführlich – der „Pariser Mai 1968“; eben weil Godard ein aktivistischer Teil davon war. Das Buch im Original heißt anders; heißt schlicht: »Ein Jahr danach« - »Un an après«. Gemeint: das Jahr nach ihrer Heirat; wie es mit ihrer Ehe da weitergeht; bzw. nicht recht weitergeht; es gibt eine Menge Konflikte. Wer sich für die Konflikte dieses Paars aus weltberühmtem Filmemacher, Alter 38 und junger Schauspielerin, Alter 21, interessiert – „berühmt“ auch sie als Enkelin des französischen Literaturnobelpreisträgers François Mauriac – wird Interessantes finden auf diesen 1 160 Seiten; plus etlichen Klatsch vom „Pariser Leben“ und seinen Prominenten, Dany le Rouge, Deleuze, Gato Barbieri, Jean-Pierre Léaud etc. Dass man beim Lesen manchmal das Gefühl hat, die Autorin beziehe sich auf früher vorgefallene Dinge, die man aber nicht kennt, ist kein falscher Eindruck. Dieses ist nämlich eine Art Fortsetzungsbuch. Es hat einen Vorläufer aus dem Jahr 2012. Dort hat Wiazemsky die Erinnerungen an die Arbeit mit Robert Bresson festgehalten, den Regisseur ihres ersten großen Films Au hazard Balthasar, in dem sie das „Mädchen Marie“ verkörpert. Bresson arbeitete gern mit Laienschauspielern; genau das war sie. Sie lernt während dieser Zeit Jean-Luc Godard kennen, der viele seiner großen Filme schon hinter sich hat, darunter Le Mèpris und Pierrot le Fou. In Godards Filmen als Schauspielerin taucht sie auf mit La Chinoise, 1967, danach in Weekend. Von diesem Vorläufer-Buch von 2012, Titel: Une année studieuse (Ein Jahr des Lernens) leitet sich der Titel des hier besprochenen Buchs her: Un an après. Ein Jahr danach. Dieser Zusammenhang bleibt dem deutschen Leser verborgen; einmal, weil Wiazemskys Buch von 2012 auf Deutsch nicht vorliegt. Zweitens, weil der deutsche Verlag, Wagenbach, nicht darüber informiert. Der deutsche Titel – Paris. Mai ’68 – ist also ein bisschen ein Etikettenschwindel. Gewählt offensichtlich, weil sich im Jahr 2018 das Jahr 1968 zum 50. Male jährt und der „Pariser Mai“ eine Hauptrolle darin spielt. Ihr Buch, erschienen 2015, hat diesen Bezug im Titel nicht. Aber: wer in Deutschland kennt Anne Wiazemsky; ich habe etwas herumgefragt; selbst bei Menschen, die Godards Filme kennen, klingelt beim Namen „Wiazemsky“ eher nichts. Beim Stichwort „Paris Mai 68“ aber Etliches. Das Buch setzt ein mit dem Umzug des Paars Wiazemsky/Godard ins Pariser Quartier Latin Anfang 1968. In den Monaten davor waren die beiden durch die USA gereist, eingeladen mit ihrem Film La Chinoise, der eine hellsichtige Darstellung des studentischen Linksterrorismus zeigt, wie er in Frankreich, Italien, Deutschland und den USA Ende der 60er aufkam. Godard „seiner Zeit voraus“ – wie in so vielen seiner Filme. Die zugehörigen politischen Diskussionen in den USA langweilten sie bald, schreibt Anne Wiazemsky. Das schlägt ein Hauptthema ihres Erinnerungsbuchs an. Während der Dreharbeiten zu One plus One mit den Rolling Stones 1968 notiert sie: Gemeinsam einzuschlafen, in den Armen des anderen, machte uns glücklich. Wenn er filmte, etwas schuf, gefiel mir Jean-Luc am besten. Ich flüsterte ihm zu, dass ich in einen Filmemacher verliebt sei, nicht in einen Aktivisten, das Abbild eines Politoffiziers. »Wovon redest du?«, fragte er noch mit letzter Kraft, bevor er in Schlaf fiel. (101) Während Jean.Luc dabei ist, »das Kino« aufgeben zu wollen; »Politoffizier« zu werden; ein paar (mehr oder weniger infantilen) maoistischen Studenten zu Liebe – zum Entsetzen seiner gesamten übrigen Umgebung. Die – selbst erst 20-jährige – Wiazemsky findet, die Begeisterung für die Jugendlichen bei der Generation der älteren Filmemacher, Godard, Truffaut, Rivette »grenze schon an Götzendienst«. Sie selbst findet die Älteren viel toller. Die Pariser Aktionen im Buch setzen ein im Februar 1968 mit der vom Kulturminister André Malraux angeordneten Schließung der Pariser Cinémathèque und Entlassung 2 ihres Leiters Henri Langlois, der zu den Heiligen der Pariser Filmszene gehört. Die Demonstrationen dagegen, an denen sich viele Studenten beteiligen, sind erfolgreich. Die Cinémathèque darf weiter machen (und ist heute immer noch dort, am Place du Trocadéro). Für die Person Langlois selber hat Wiazemsky keine Sympathien. Sie fand ihn »schmutzig« und verabscheute seine »laute Art«; die Aktionen selber liebt sie. Man kann sich fragen, wozu solche Zuschreibungen gut sind. Es gibt sehr viele davon und ähnlichen Gossip aus dem Pariser Leben. Wer mit wem zu Abend speist und in welchem Restaurant. Und wer sich dabei schlecht benimmt. Und wer gut. Und wer oder was Anlass gibt zu den ständig köchelnden Eifersüchteleien. Die zu Zerwürfnissen führen; die wieder gekittet werden durch Eingriff der Freunde in einem der Lokale beim Essen, die man alle kennenlernt im Laufe dieses Beziehungsberichts; eingefasst von den Straßenkämpfen zwischen Polizei und Studenten; Bericht, der im deutschen die Bezeichnung „Roman“ trägt. Von eigenen Dreharbeiten mit Godard handelt ein Abschnitt über ihre Rolle als Eve Democracy in One plus One und die Episode mit den Rolling Stones aus dem gleichen Film: Mick Jagger ist beeindruckend, macht die Kontakte; Keith Richards nimmt keine Notiz von den Franzosen; hängt an seiner Gitarre bzw. Bass; Brian Jones sieht man seine bevorstehende Abkehr von den Stones an. Godard hat Schienen in Form einer Acht auf dem Studioboden verlegen lassen, auf denen die Kamera ohne Halt ihre Fahrten um die Musiker herum machen kann. So stoppt sie hier und da und fährt dann weiter – ohne Schnitt im Material. Wiazemsky bestätigt damit die Wahrnehmung aufmerksamer Zuschauer, dass Alles in diesem Film in jeweils zehnminütigen sog. Plansequenzen gedreht wurde; im absoluten Gegensatz zu Godards sonstiger elaborierter Schnitt- und Montagetechnik. Solche Passagen machen das Buch interessant für Alle, die sich primär fürs Kino interessieren. Ebenso, dass im Kern der Entfremdung, die sich im Lauf des Jahres zwischen ihnen auftut, Wiazemskys Einwilligung in die Angebote anderer Regisseure liegt – Pasolini, Bertolucci, Ferreri u.a. – in deren Filmen sie Rollen annimmt. Godard hält das nicht aus und beginnt – auf dem Weg der Selbst-Distanzierung vom bisherigen eigenen Kino – jene zu beschimpfen, ja niederzumachen. Diese Beziehungslage – Godards heftige, aber unbegründete Eifersucht auf die Kollegen – führt schließlich – so sagt sie – zu einem Suizidversuch Godards in einem römischen Hotel im Mai 1969. Er habe eine Handvoll ihrer Schlaftabletten geschluckt, kommt aber durch. Anne Wiazemsky, auf der letzten Seite des Buchs: Ich war so entkräftet, dass ich ihn nur verständnislos und wütend anstarren konnte. Mir war eine Gewalt angetan worden, die ich noch lange nicht würde akzeptieren können. Es war uns in diesem Moment noch nicht bewusst, doch ab jetzt gäbe es ein Davor und ein Danach dieses furchtbaren freien Wochenendes im Mai 1969. Nachdem unsere beruflichen Wege schon begonnen hatten, auseinanderzulaufen, kam langsam eine unterschiedliche Auffassung von Leben, Liebe und Tod hinzu. Unsere allmähliche Trennung dauerte insgesamt mehr als ein Jahr, fast zwei. 3 Formell verheiratet blieben die beiden bis 1979. Aber hier – schreibt Wiazemsky – endete ihre Position als „privilegierte Zeitzeugin“. Anfang eines neuen Lebens. »Ich werde nicht davon schreiben«. So der letzte Satz des Buchs. Warum genau sie dieses geschrieben hat – im Alter von 68 Jahren – wird dadurch nicht klarer. Fragen kann man sie nicht mehr; sie verstarb 2017, 70 Jahre alt. Ein Jahr, bevor das Pariser Mai-Jubiläum jetzt über uns hereinbricht. Jean-Luc Godard lebt noch. Ob er sich äußern wird dazu? Ich vermute eher: Nein. 4 .
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