2020

Der Abwasserverband Wörthersee West im Zeitensprung Ein Blick in die Vergangenheit und Zukunft

25 Jahre

erster wasserrechtlicher

Bescheid ARA

&

30 Jahre

Abwasserverband

Wörthersee West

Vorwort des Obmannes

Man könnte die zu feiernden Jubiläen fast als Wörthersee West und der in den Verbandssatzungen Meisterleistung betrachten, wenn man in die festgelegten Aufgaben, wie zum Beispiel den Vergangenheit der Kanalentwicklung im Wörthersee in seiner natürlichen Beschaffenheit als Versorgungsgebiet, mit all ihren Turbulenzen und Badesee zu erhalten, das Grundwasser sowie die Erfolgen, die im Laufe der Zeit zu verzeichnen waren, Drau und die sonstigen Gewässer jeglicher Art im zurückblickt. Dem ersten wasserrechtlichen Bescheid Verbandsbereich vor Verunreinigungen zu schützen, für die Abwasserreinigungsanlage Rosegg in entsprechend Rechnung getragen. Der Zukunft darf Frög/Breg im Jahre 1995 und der Gründung des daher positiv entgegengeblickt werden, da auch der Abwasserverbandes Geschäftsführer Gregor Wagner Neuerungen und Wörthersee West 1989, Innovationen bereits in den Verband einfließen ließ, ging nämlich eine große die zum Wohle der Natur und der Bevölkerung Vorarbeit voraus. dienen. Ihm sei der Dank dafür ausgesprochen, dass Nur dadurch konnte der er die Aufgabe übernommen hat, den Verband in die Verband in den Jahren Zukunft zu führen. 1995 bis 2012 mit So legte der Abwasserverband Wörthersee West einem Investitions- auch immer Wert auf die Offenheit und Transparenz Obmann volumen von rund 110 gegenüber der Bevölkerung, ob im Verbandsgebäude Walter Kupper Millionen Euro, in 40 in Frög oder auch über die Homepage – beides zu Bauabschnitten, eines 100 Prozent barrierefrei. Zur umwelt- und der größten Siedlungswasserbauprojekte in kostenbewussten Erledigung der zukünftigen Österreich realisieren. Aufgaben sei daher allen Beteiligten weiterhin viel Der von den Verbandsgemeinden Velden am Schaffenskraft und Erfolg gewünscht, um den Weg in Wörther See, , St. Jakob im Rosental und die Zukunft bestens voranzuschreiten. Rosegg beschlossene Baukostenzeitplan wurde dabei sehr gut eingehalten. Auch die Abwasserreinigungs- anlage konnte am 28. Dezember 1998 planmäßig Impressum ihren Betrieb aufnehmen. Das Projektziel wurde Festschrift herausgegeben vom Abwasserverband Wörthersee somit erreicht. West (AWVWW) zur 25 Jahr-Feier am 28. Februar 2020. Dabei sei vor allem die herausfordernde Arbeit der Kontakt AWVWW: Obmänner Ferdinand Vouk und ÖR Johann Lastin 9232 Rosegg, Frög, Wasserweg 1 hervorzuheben sowie die des provisorischen Telefon 04274 – 52547 Internet www.awvww.at Geschäftsführers Ernst Kofler. Sie konnten dies aber E-Mail [email protected]. nur dadurch erreichen, weil der Vorstand und die Text: Mitglieder des Abwasserverbandes Wörthersee West Andreas Kleewein, aufbauend auf der Festschrift von Peter Günzl mit seiner Belegschaft in all ihren Funktionen, die aus dem Jahr 2012. umfangreich beteiligten und involvierten Gemeinde- Für den fachlichen Inhalt verantwortlich: bediensteten und auch die Bevölkerung zusammen- Gregor Wagner, Geschäftsführer des AWVWW. gearbeitet haben. Ihnen allen sei daher ein großer Quellen: Dank ausgesprochen. Ein besonderer Dank gilt aber vorwiegend Veldner Zeitung 1980 bis 2009 sowie AWVWW und Verbandsgemeinden. dem Langzeit-Geschäftsführer Klaus Lassnig für sein Engagement. Die Bevölkerung war es letztendlich Fotos: Archiv Veldner Zeitung, Veldener Gemeindearchiv, Privat- auch, die bei allen Wasserrechtsverhandlungen und sammlung Kleewein, Atelier Bolesch und AWVWW. weiteren Anforderungen die auf sie zukam, durch ihr Grafik: Manfred Struckl Wohlwollen den Bauarbeiten zustimmten. Der Bedeutung eines umfassenden Gewässer- Druck: Druck.at schutzes in unserem unmittelbaren Lebensraum Auf die Anführung von akademischen Titeln und Standes- wurde durch die Gründung des Abwasserverbandes bezeichnungen wurde verzichtet. Geleitworte aus den Verbandsgemeinden Velden am Wörther See Wernberg

Wasser ist die Grundlage des Lebens. Wir sind daher Durch das Anwachsen der Ortschaften in der uns und unseren nachfolgenden Generationen Gemeinde Wernberg und die Verdichtung der gegenüber verpflichtet, die Qualität unseres Bodenflächen wurde schon bald die Problematik der Trinkwassers zu erhalten und zu schützen. Eine Abwasserentsorgung diskutiert, da im Großteil der ordnungsgemäße Abwasserentsorgung und Ab- Gemeinde keine sickerfähigen Böden und keine wasserreinigung ist die Basis dafür. Vorfluter vorhanden waren, die das vorgereinigte Die Marktgemeinde Velden startete am Wörthersee Abwasser aufnehmen konnten. Auch die Fließ- mit dem Bau der Ringkanalisation und einer gewässer waren teilweise bereits durch einge- Kläranlage. Aus heutiger Sicht waren die damaligen schwemmte Abwässer verunreinigt. So wurde auch Beschlüsse im Gemeinderat zukunftsorientiert und recht früh der Wunsch nach einer geordneten weitblickend für Velden. Doch auch für den Abwasserentsorgung aus Tourismus waren diese entscheidend, damit der Ort der Bevölkerung an die und der See weiterhin attraktiv für Urlauber blieb. Gemeindevertretung her- Die Erfolge dieser Pioniere ist die Trinkwasserqualität angetragen. des Wörthersees. Gemeinsam mit den Die ersten Gespräche der Bürgern hat der damalige vier Gemeinden – Velden, Gemeinderat Vorberei- Rosegg, Wernberg, St. tungen für eine Abwasser- Jakob – einen gemein- entsorgung über den samen Abwasserverband Bürgermeister Abwasserverband Wörther- Franz Zwölbar zu gründen, waren das see West getroffen. Bei Fundament auf das zahlreichen Bürgerinfor- Bürgermeister aufgebaut werden mationen und Projektbesprechungen wurden die Ferdinand Vouk konnte. Bis zur Realisie- Menschen über die notwendigen Maßnahmen rung war es jedoch ein aufgeklärt. dornenreicher Weg. Die Jeder von den sechs Bauabschnitten wurde unter Standortfrage wurde zur Kraftprobe und hätte dieses Beteiligung der Anrainer mit einer Spatenstichfeier wichtige Großprojekt beinahe scheitern lassen. begonnen. Alle Bewohner Wernbergs waren von Wenn man als erster Obmann des Verbandes Anfang an in das Baugeschehen eingebunden und zurückblickt, bereitet es Freude und es ist zudem bekamen dadurch einen positiven Bezug zum eine Ehre, die Anfänge mitgestaltet zu haben. Den Kanalbau und in weiterer Folge auch zur Abwasser- Gründervätern, die durch ihr vorausschauendes entsorgung. Handeln ein starkes Zeichen für eine erfolgreiche Heute ist es für jeden eine Selbstverständlichkeit, interkommunale Zusammenarbeit von vier „am Kanal zu hängen“ – besonders für jene, die sich Gemeinden gesetzt haben, sei der Dank dazu für einen Grundkauf in der Gemeinde Wernberg ausgesprochen. entscheiden. Denn eine geregelte Abwasser- Gedankt sei aber auch dem Vorstand und der entsorgung gehört ebenso wie die Wasser- Geschäftsführung mit Team für die gute versorgung, Stromversorgung und verkehrsmäßige Zusammenarbeit und das Engagement zum Wohle Aufschließung zu den unverzichtbaren Grundlagen der Bürger und der Umwelt im Verbandsgebiet. für die Bebauung eines Grundstückes. Das Ziel für alle Menschen muss auch weiterhin sein, Allen Beteiligten, besonders der Wernberger das anfallende Abwasser in den natürlichen Kreislauf Bevölkerung und der Wirtschaft für die gute einzubringen, um den Lebensraum „Gewässer“ nicht Zusammenarbeit und das Verständnis während der zu beeinträchtigen und für künftige Generationen zu Zeit des Kanalbaus sowie den Verantwortlichen des sichern. Abwasserverbandes Wörthersee West, sei für die reibungslosen Bauabwicklungen gedankt.

Sankt Jakob im Rosental Rosegg

Die Umsetzung des größten Umweltprojektes in der Unsere Umwelt muss auch für unsere Kinder noch Marktgemeinde St. Jakob im Rosental begann nach lebenswert sein – unter diesem Motto haben sich einem Grundsatzbeschluss des Gemeinderates über verantwortliche Menschen entschlossen, den den Beitritt zum Abwasserverband Wörthersee West. Abwasserverband Wörthersee West zu gründen und Seit diesem Zeitpunkt können die Interessen der damit einen Meilenstein für die Abwasserentsorgung Gemeinde im Rahmen der in den Verbandssatzungen in den betroffenen formulierten Zielsetzungen zum Wohle intakter Gemeinden gesetzt. Lebensbedingungen mitgestaltet werden. Obwohl schon bis zu Wissend, um die finan- diesem Zeitpunkt die ziellen Belastungen für Entsorgung der an- die Gemeindebürger, ist fallenden Abwässer einen es das oberste Ziel, dass sehr hohen Standard sich diese in einem erreicht hatte, wurde vertretbaren und Bürgermeister durch die Errichtung des leistbaren Rahmen Franz Richau Verbandes und der damit bewegen. Zur einheitlichen sowie auf Unterstützung der Ge- einem höchsten Standard durchgeführten Bürgermeister Heinrich Kattnig meindebürger wurde Entsorgung ein neuer Qualitätsstandard erreicht. daher die Einführung des Heute ist es selbstverständlich, dass alles so genannten „grünen automatisch entsorgt wird und sich darüber fast Sparbuches“ schon vor den eigentlichen keiner mehr Gedanken machen muss. Kanalbauarbeiten beschlossen und half nicht nur den Für die Marktgemeinde Rosegg ist es erfreulich, Menschen in der Gemeinde, sondern auch dem wenn bei vielen Gesprächen und Besuchen immer Voranschreiten der Arbeiten für den Kanalbau. wieder darauf hingewiesen werden kann, dass sich in Mit dem knapp 15 Jahre andauernden Kanalbau in St. unserer Gemeinde eine der österreichweit besten Jakob einhergegangen sind Verbesserungen der und auf dem neuesten technischen Standard örtlichen Infrastruktur durch Straßeninstand- befindlichen Anlagen befindet und bei der Planung setzungen und zusätzlicher Errichtung von und beim Bau der Anlagen auf die Sparsamkeit und Beleuchtungsanlagen. somit auch auf eine möglichst geringe Belastung der Die laufende Betriebsabwicklung erfolgt Dank des Bevölkerung der größte Wert gelegt wurde. hervorragend eingestellten, fachlich kompetenten Wenn auch manchmal die Arbeiten von großen und höchst motivierten Teams in Verwaltung und Problemen und viel Widerstand begleitet waren und Betrieb des Verbandes unter Obmann, Geschäfts- sind, so war und ist der korrekte, verständliche und führer und Betriebsleiter, kundenorientiert und unterstützende Umgang mit den betroffenen Bürgern problemlos. stets als Leitbild vorangestellt. Die Anlage und die Der Dank gilt allen, die an der Bewerkstelligung gesamten Erledigungen funktionieren nur so gut, wie dieser Umweltmaßnahme von der ersten Stunde an die Menschen, die dort arbeiten. Dem gesamten teilnahmen, den Entscheidungsträgern in Politik und Team sei daher ein besonderer Dank ausgesprochen. Verwaltung, den Fachleuten und der Bevölkerung für Der Abwasserverband Wörthersee West mit den das aufgebrachte Verständnis. Für die Zukunft sei Verantwortlichen der Vergangenheit und der allen Mitwirkenden für neue Innovationen und Zukunft, haben richtungsweisende Entscheidungen Herausforderungen alles Gute ausgesprochen, um zum Schutz unserer Umwelt getroffen und werden es den Abwasserverband Wörthersee West weiterhin so auch weiterhin tun. Danke an Alle, die zum Schutz wie in der Vergangenheit am richtigen Weg unserer Umwelt einen so wichtigen Beitrag leisten. voranschreiten zu lassen.

Zeittafel über das Kanalprojekt

Am Anfang stand der Wörthersee 1949

Die Probleme mit den Bächen hielten an. Der Lindner 1912 Bach mündet neben dem Schlossbad in den Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden erstmals See, und die Kurgäste Maßnahmen seitens der Gemeinde Velden gesetzt, klagten über das um die Bevölkerung aber auch die Gäste zumindest stinkende Schmutz- nicht geruchlich mit dem Abwasser zu belasten. Am wasser. 20. April 1912 sah sich der Veldener Gemeinderat Obermedizinalrat Glatz daher genötigt, den sogenannten Post- oder Lindner von der Prosektur Bach einzuwölben, und zwar zwischen der Villa Klagenfurt prüfte die Marianne (heutige Apotheke) entlang der Kaiser- Situation und Franz-Josef-Straße (Seecorso) bis zur Seeterrasse des beanstandete sanitäre Veldens Bürgermeister Schlosshotels. Den Auftrag um 6.700 Kronen erhielt Missstände, die Walter Pippan gilt als der Veldener Baumeister Lukas Schranz. Der Grund Veldens Gemeinderäte „Vater des Kanals“. für den enormen Aufwand waren die Beschwerden am 25. November 1949 der Sommerfrischler wegen des üblen Geruchs aus zu hören bekamen. Die Gemeinde wurde daher dem Bach, in dem trotz rigoroser Verbote Abwasser aufgefordert, diese zu beheben. aus Wohnhäusern und Betrieben eingeleitet wurden.

1933 Beschluss für die Ringkanalisation Zu Beginn des Jahres 1933 übergibt die Bezirkshauptmannschaft den Ufergemeinden des Wörthersees einen alarmierenden Bericht des 1962 Limnologen Ingo Findenegg zur Verunreinigung des Wörthersees durch die in den See geleiteten Aufgrund der Rotalgenplage beschloss der Veldener Abwässer. Darin führt er Folgendes an: „Durch die Gemeinderat schon im Juli 1962, nach Jahren der Verunreinigungen wird die Massenentwicklung von Planungen, die Errichtung einer Ringkanalisations- sogenannten Schwebepflanzen be- anlage – damals ein günstigt, die den üblen Geruch des Novum für eine „Fischelns“ bedingen, überdies die Landgemeinde. Sie Durchsichtigkeit des Wassers stark wurde 1962 - 1963 herabsetzen. Während vor Jahren die durch Hans Dirnböck Sichttiefe mit wenigstens 6 m projektiert. angenommen werden konnte, die im August bis zu 7 und 8 Metern stieg, hat sie sich im letzten Sommer dauernd unter 5 m gehalten. Wenn die Abfallstoffe weiterhin in den See Rotalgenteppich vor der Restauration geleitet werden sollten, wird dieser im des Schlosshotels Velden in den Laufe der Zeit den Charakter von 1960ern. Teichwasser annehmen“

1963 1965

Die Lage verschärfte Seitens des Amtes der Kärntner sich dramatisch: Landesregierung wurde ein Nach dem extrem Bescheid zur Errichtung einer kalten Winter mechanischen Kläranlage mit zwei 1962/1963 traten Emscherbrunnen erteilt. massenhaft Burgun- derblutalgen (Plank- tothrix rubescens) oder im Volksmund „Rotalgen“ genannt, Die erste Kläranlage auf. Die Namens- ging in Betrieb gebung erklärt sich durch das in der Alge 1967 vorhandene rote Am 11. Dezember 1964 erfolgte der Phycoerythrin, ein Spatenstich für Veldens Kanal beim künftigen Pigment, dass für die Pumpwerk durch Landeshauptmann Ferdinand Bis zum Jahr 1967 wurden die Photosynthese not- Wedenig (hinter dem Rednerpult), seinem Pumpstation, die Kläranlage mit wendig ist. Dadurch Stellvertreter Thomas Truppe (rechts) und den Emscherbrunnen, die Druck- kann die Alge auch in Veldens Bürgermeister Walter Pippan (links). und Fallleitung, die Kanalleitungen der Tiefe, wo nur von der Villa Martha und mehr ganz wenig Licht das Wasser durchdringt, Volksschule Velden zur Pumpstation und die diesen natürlichen Farbstoff zur Energiegewinnung Freispiegelkanäle errichtet. nutzen. Die „Rotalgen“ bedeckten große Teile des Wörthersees, vor allem aber die Veldener Bucht. Veldens Gemeinderat entsendete am 8. April eine Abordnung zum Landeshauptmann, mit der dringenden Bitte um Hilfe. Die Algen wurden herausgefischt und mit Güllewagen abtransportiert. Bald darauf griff die Presse das Thema auf und verkündete zum Schaden des Tourismus (erstes Ankünfte-Minus seit 1948), dass die Ufergemeinden ihr Abwasser in den See leiten.

Mit dem Schiff Loretto wurden die Leitungen 1964 der Ringkanalisation in die Veldener Bucht gezogen. Am 4. September wurde dem Veldener Gemeinderat der Kostenvoranschlag für die Kanalisation mitgeteilt. Die Kosten betrugen rund 27 Millionen Schilling und erhöhten sich bis 1967, dem Jahr des Probebetriebs, auf 40 Millionen Schilling. Am 11. Dezember setzten Landeshauptmann Ferdinand Wedenig und sein Stellvertreter Thomas Truppe sowie Veldens Bürgermeister Walter Pippan den ersten Spatenstich für das Kanalprojekt. Erst nachdem die Leitungen befüllt wurden,

sanken sie auf den Seegrund hinab.

Das Hotel im Zentrum Veldens und Teile Damtschacher- und Dueler-Bach, brachten nämlich des Schlosshotels, wurden als erstes an die noch immer ungeklärtes Wasser in den See. Kanalisation angeschlossen. Damit begann der Daher drängte das Wasserbauamt Klagenfurt die provisorische Betrieb. Die Gleichenfeier fand am 22. Veldener, die verschmutzten Abwässer in jenen Mai statt. Fast auf den Tag genau ein halbes Jahr Wörtherseezuflüssen zu beseitigen. Wie der später, am 23. November, musste der Bürgermeister Gemeinderat jedoch am 2. Juni erfuhr, weigerten sich dem Gemeinderat berichten, dass man bei dem etliche Anrainer ihre Liegenschaften an das Kanalnetz weiteren Ausbau auf Geldprobleme stößt. anzuschließen. Am 10. Juni besprach Veldens Gemeinderat den Finanzierungsplan für eine Ringkanalisation. An 1968 Kosten veranschlagte man 60 Millionen Schilling.

Die Veldener Kanalringleitung zeigte ein Jahr nach Inbetriebnahme noch keine Verbesserung für die 1970 Wasserqualität. Die ganzjährigen Wasserproben der wasserbiologischen Anstalt zeigten eine weitere Dem Gemeinderat wurde am 12. Februar berichtet, Verschlechterung des Wörthersee Wassers. Dies dass der Kanalisations-Bauteil III beendet und das teilte man am 15. Februar dem Gemeinderat mit. Der Wasserwerk Auen fertiggestellt wurde. Neue bedenklichste Zustand bestand bei Maria Wörth. Wasseruntersuchungen im See ergaben für die Bucht bessere Werte, da die Bäche geringe Mengen an Coli-Bakterien aufwiesen.

Die Wasserqualität des Wörthersees wurde ausgezeichnet

1972

Das Ergebnis der wasserbiologischen Am 28. Juni 1968 fand die feierliche Eröffnung der Untersuchung an mehreren Stellen der Kläranlage in Selpritsch statt. Veldener Bucht, ergab zu verschiedenen

Jahreszeiten eine ausgezeichnete Qualität. Am 28. Juni setzte Landeshauptmann Hans Sima die Veldens Kurdirektor Walter Hufsky rühmte den Kläranlage der Kanalisation Velden bei einem Festakt Kanalisationsbau in einem Artikel: „Alle reden vom in Selpritsch formell in Betrieb. Gewässerschutz, Velden hat ihn schon.“ Die Notwendigkeit des weiteren Ausbaus der Ringkanalisation rund um den gesamten Wörthersee 1969 kündigte man ebenfalls in diesem Jahr an und schätzte dabei die Kosten auf 600 Millionen Schilling. Am 13. Februar musste Veldens Gemeinderat die letzten Untersuchungsergebnisse der biologischen Versuchsanstalt Wien zur Kenntnis nehmen: Das Wasser in der Veldener Bucht wies noch immer nicht die Qualität auf, die eigentlich nach der bereits gebauten Ringleitung erwartet werden dürfte. Die Zuflüsse des Wörthersees, wie der Rajacher-, 1973 Am 4. Oktober 1978 beschloss Veldens Gemeinderat eine neue Wasserleitungs- und Kanalordnung, dazu Die Österreichische Draukraftwerke AG (ÖDK) baute jeweils die Versorgungsbereiche und die Gebühren. an einem Kraftwerk in Rosegg, dass am 16. Oktober Für die Gemeinden Velden, Wernberg, St. Jakob und 1974 eröffnet wurde und wofür sie den Großteil des Rosegg mit Teilbereichen von Villach, ließ das Land Drauwassers in einen separaten Kanal umleitete. Im Kärnten eine Rahmenstudie zur Abwasserbeseitigung alten Draubett floss nur noch Restwasser, dessen erstellen. Menge die ÖDK von 10 auf 5 Kubikmeter pro Sekunde verringern wollte. Diese Menge war aber zu wenig, um das Abwasser aus der Veldener Kläranlage aufzunehmen, das dort einmündete. Daher musste Ein Abwasserverband musste die ÖDK auf eigene Kosten einen 2.750 Meter langen Abwasserkanal bis unterhalb des neuen Kraftwerks gegründet werden errichten. Gleichfalls auf Kosten der ÖDK wurde eine biologische Kläranlage geplant, worüber der 1980 Gemeinderat am 19. Juni beriet.

Die Kanalgebühren wurden durch den Veldener 1974 Gemeinderat am 29. Dezember um acht Prozent erhöht. Damit wurde ein „Schwellenwert“ Am 21. November stimmte Veldens Gemeinderat überschritten, wodurch man auf den dem Vertrag mit der ÖDK über die Errichtung des Wasserwirtschaftsfonds hoffte, dem Voraus aber die Abwasserkanals von der Kläranlage Selpritsch zur Gründung eines Abwasserverbandes der Gemeinden Drau mit geringfügiger Änderung zu. Velden, Rosegg und St. Jakob gehen musste.

1975 1981

Die Nebenpumpstation I, die beim Bad Am 21. und 22. April des einstigen Posterholungsheimes verlegten Pioniere des errichtet wurde, ging in Betrieb. Die Bundesheeres vom Länge der See-Druckleitung beträgt Pionierbataillon 2 ein 1.000 Meter. Der bereits 1974 See-Steuerkabel mit beschlossene ÖDK-Kanal wurde 1975 einer Länge von 3.055 gebaut. Meter vom Strandpark bis zum einstigen

Hotel Auenhof, für die 1978 Am 21. und 22. April 1981 verlegten neu errichtete Neben- Pioniere des Bundesheeres ein See- pumpstation III in Steuerkabel mit einer Länge von 3.055 Die Nebenpumpstation II, welche sich Auen. Das Kabel war Meter vom Strandpark bis zum einstigen eine Sonderanferti- beim Areal des einstigen Seecamping Hotel Auenhof, für die neu errichtete Kofler befindet und deren See- Nebenpumpstation III in Auen. gung dessen Kosten Druckleitung eine Länge von 1.650 sich auf 480.000 Meter hat, ging in Betrieb. Jede dieser Schilling beliefen. Es Leitungen bestehend aus Polyethylen wurde in enthält 40 Adern und wiegt 8,5 Tonnen. Für das Klagenfurt in ihrer gesamten Länge zusammen- Abspulgerät des Kabels benutzten die Pioniere eine gebaut, von der Wörtherseeschifffahrt bis nach 25-Tonnen-Fähre als Plattform. Velden geschleppt und hier versenkt. 1982 schwach. Da auch die Kläranlage überfordert war, wollte man eine biologische Kläranlage in St. Egyden Die Hauptpumpstation wurde erweitert, wozu man beim Sportplatz errichten. Diese hätte 100 Millionen im Herbst auch die Pumpen erneuerte. Alle sechs Schilling gekostet. Dazu wäre ein Verband nötig Pumpen zusammen schafften es bei Höchstleistung, gewesen, doch Wernberg, Rosegg und St. Jakob 95 Liter pro Sekunde durch die 25-cm-Druckleitung sträubten sich aus Angst vor den Kanalkosten zu pumpen, was dagegen. für das kurze Spitzenaufkommen 1985 an Abwasser, etwa an einem August - Vormittag, gerade Im Mai wurde das Retentionsbecken für 830 Kubikmeter bei der Hauptpumpstation ausreichend war. Jedoch konnte z. B. neben dem Hotel Leopold fertig, dazu die ein Regenguss zu Räume für ein zweites Pumpwerk, vorerst noch ohne Installationen, und ein Teil der dieser Zeit die neuen Druckleitung. Veranschlagte Belastung ver- In der Hauptpumpstation wurden 1982 doppeln, wodurch die Pumpen erneuert. Trotzdem blieb Endkosten samt später zu montierenden der Kanal über- die Kapazität knapp. Pumpen, Druckleitung, Freispiegelkanal und Fernmeldekabel beliefen sich auf 23 gehen konnte und Abwässer in den See geronnen sind. Millionen Schilling. Eine Verbandsgründung rückte weiter in Ferne und die Kanalschulden belasteten immer mehr das 1986 Budget der Gemeinde Velden. Im Gemeinderat wurde am 30. Dezember verlautbart, dass Veldens Am 5. Februar trafen sich Vertreter der Gemeinden Bürgermeister Valentin Petritsch die Rückzahlung von Velden, Wernberg, Rosegg und St. Jakob bei Veldens Kanalbau-Darlehen an den Wasser- Landesrat Max Rauscher zu einem ersten Gespräch wirtschaftsfonds verweigerte. Der Rückstand betrug über die eventuelle Gründung eines Abwasser- bereits 8,6 Millionen Schilling, davon waren 1,6 verbandes „Wörthersee West“. Millionen überfällig. Die Begründung lautete, dass seit fünf Jahren der Gläubiger versprach, diese

Schulden zu erlassen oder zu stunden, jedoch dies bis zu dem Zeitpunkt nicht erfolgte. Die Beschlüsse zur Verbands- 1983 gründung folgten

Um die gefähr- 1987 lichen Belastungs- spitzen aufzufan- Als erste Gemeinde stellte Wernberg die gen, beschloss Weichen in Richtung Abwasserverband. Die Veldens Gemeinde- einstimmigen Gemeinderatsbeschlüsse fielen am rat am 29. März, 29. Mai mit einer Grundsatzerklärung und am ein Retentions- 18. August mit der Verbandsbildung. becken bei der

Pumpstation zu bauen. Die Pumpen Bau der Hauptpumpstation II, des und die Druck- Retentionsbeckens für 830 leitung blieben Kubikmeter Abwasser und aber weiterhin zu Maschinenraum 1984/85.

1988 1989

Der Abwasserverband stand endlich vor seiner Der Abwasserverband Wörthersee West Gründung. Das entscheidende Gespräch der konstituierte sich am 22. März in einer ersten Vertreter der vier Gemeinden fand am 1. Februar in Mitgliederversammlung. Die Bürgermeister Valentin der Bezirkshauptmannschaft Villach statt. Der Petritsch (Velden), Franz Pischelsberger (Rosegg), Standort für die Johann Arneitz biologische Klär- (Wernberg) und anlage um ge- Johann Greßl (St. schätzte 50 Mil- Jakob) besiegelten lionen Schilling an diesem Tag im wurde weiterhin Veldener Ge- beim Sportplatz St. meindeamt die Egyden ins Auge Gründung formell. gefasst. Der Bau Als erste Maß- hätte aber ein- nahme ließ der stimmig be- Am 22. März 1989 wurde der Abwasserverband Wörthersee Verband eine schlossen werden West gegründet. Ihm standen die Bürgermeister Johann Greßl Rahmenstudie zur müssen. (St. Jakob), Valentin Petritsch (Velden), Johann Arneitz Abwasserbeseiti- (Wernberg) und Franz Pischelsberger (Rosegg) sowie Günther Der Gemeinderat gung erstellen. Konrad vom Amt der Kärntner Landesregierung vor (von links). von St. Jakob Am 21. Juni beschloss am 24. betraute Veldens April den Beitritt zum Abwasserverband, wollte aber Gemeinderat das Vorstandsmitglied Ferdinand Vouk die Vorherrschaft Veldens im Verband zurückdrängen mit den Agenden Kanalplanung und -neubau. Vouk und die Statuten in diesem Sinn ändern. zieht als einer der drei Vertreter Veldens in den Seiner Nachbargemeinde folgte am 28. April auch der Abwasserverband (das alles oblag bisher Ernst Jakob, Gemeinderat von Rosegg mit einem Beschluss zum der sein Gemeinderatsmandat zurückgelegt hatte) Beitritt zum Abwasserverband und zusätzlichen und wurde am 6. Juli erster Obmann des Verbandes. Bedingungen. Als Termin der Einleitung fasste man Im Veldener Gemeinderat vom 18. Oktober, berich- den 1. Jänner 1993 ins Auge wobei bis dahin eine tete Bürgermeister Valentin Petritsch, dass nach 15 zinsenlose Vorfinanzierung von Roseggs Verbands- Jahren Tauziehen um die Kanalschulden der beiträgen durch das Land Kärnten erfolgen sollte. Wasserwirtschaftsfonds der Gemeinde Velden Ebenso wie St. Jakob, wollte auch Rosegg keine endlich eine „qualifizierte Stundung“ von 4,9 Vorherrschaft Veldens im Verband. Millionen Schilling gewährte und einen realistischen Zuletzt beschloss der Gemeinderat von Wernberg am Tilgungsplan in zehn Jahresraten zu 1,2 Millionen mit 16. Dezember die geänderten Statuten des nur 1 bis 2 Prozent Zinsen. Abwasserverbandes. Am 28. Dezember 1988 berichtete der Tiefbau- referent Ernst Jakob im Veldener Gemeinderat, dass sich die vier Gemeinden nach jahrelangem Disput auf die Statuten des Abwasserverbandes einigten. Dadurch wurden die Weichen für den weiteren Kanalbau gestellt.

Die Standortvarianten für die neue Am 30. November präsentierte der Verband der St. Abwasserreinigungsanlage Egydener Bevölkerung in einer Bürgerversammlung die neueste Standort-Variante „Drauschleife“, die

sich am Nordufer der alten Drau zwischen Latschach 1990 und Pulpitsch, gegenüber der schließlich gebauten Kläranlage, befunden hätte. Auch dazu gab es Der Veldener Gemeinderat verlieh am 1. März 1990 Proteste. Walter Pippan die Ehrenbürgerschaft. Er war Veldens Bürgermeister von 1964 bis 1973 und gilt als „Vater 1991 des Kanals“.

In einer weiteren Bürgerversammlung, die am 28. Als Ergänzung zur bereits erstellten Rahmenstudie, Jänner stattgefunden hatte, wurde verlautbart, dass wurden auch noch die Varianten der Standorte für wegen des erheblichen Drucks der Bürgerinitiative die Abwasserreinigungsanlage (ARA) ermittelt. die Politiker den Standort „Drauschleife“ aufgegeben

haben. Dafür wollte man weiter östlich am  Variante A: ARA-Standort nahe St. Egyden „Lukowitzbach“ die Anlage errichten, wobei man dort  Variante B: ARA-Standort nahe Lukowitzbach auf Proteste aus und Ludmannsdorf stieß.  Variante C1: eigene ARA für Wernberg – die Bei der Protestversammlung in Maria Elend, am 21. Gemeinden Velden, St. Jakob und Rosegg Februar, fanden sich 200 Teilnehmer ein und es sollen an eine ARA nahe St. Egyden konnten 220 Unterschriften gegen den neuen angeschlossen werden Standort gesammelt werden. Die Politik ließ nun  Variante C2: eigene ARA für Wernberg – die auch von diesem Standort ab. Gemeinden Velden, St. Jakob und Rosegg Durch die Gemeinderatswahl vom 15. Mai, bei der sollen an eine ARA nahe Lukowitzbach Johann Lastin zum ersten Vizebürgermeister wurde, angeschlossen werden  Variante D: ARA-Standort Längdorf  Variante E: ARA-Standort zwischen Latschach und Pulpitsch (Altarm Drau)

Der Abwasserverband präsentierte am 5. Juli die Rahmenstudie für die Kanal- anlage, erstellt von der Projekt- gemeinschaft Kronawetter/Schwarz. Die Anlage war ausgelegt für 53.000 Einwohnergleichwerte. Die Planer nannten vier mögliche Standorte für die Lokalaugenschein beim zukünftigen Standort Rosegg im Jahr Kläranlage wobei von ihnen St. Egyden 1992. Der Planer Inno Alber erläutert das Projekt dazu. favorisiert wurde. Es bildeten sich zwei Bürgerinitiativen, die sich gegen die fiel das Ressort Abwasseranlagen auf ihn und er Errichtung in St. Egyden einsetzten. Der Verband wurde am 4. Juli zum Obmann gewählt. kündigte die Standort-Entscheidung für den 31. Juli Zu Saisonbeginn wurde der Rückbau der Veldener an. Osteinfahrt vollendet. Vom Parkplatz Ost bis zur Die Gegner der geplanten Kläranlage veranstalteten Gemeindegrenze waren es zwei Kilometer die um 8 am 27. Juli in St. Egyden eine Protestkundgebung am Millionen Schilling umgebaut wurden. Dabei wurde Fußballplatz. Es wurden 350 Unterschriften gegen die Fahrbahn von 7,50 auf 6 Meter verschmälert, ein den Standort gesammelt. Der Abwasserverband Rad- und Gehweg angelegt sowie ein Grünstreifen verschob daraufhin die Standort-Entscheidung. gepflanzt. Im Zuge dessen wurden um 3 Millionen Schilling Kanalrohre verlegt und um 10 Millionen die Projekt ab, da es zu teuer war. Die Kosten wurden Wasserleitung. daher auf 185 Millionen Schilling reduziert. Bis zum Sommer 1991 legten die Planer zwei weitere Über den Sommer 1992 entstand eine Ergänzungen der Rahmenstudie vor, mit neuen Variantenuntersuchung folgender Kläranlagen- Varianten für Kläranlagen-Standorte: Standorte: St. Egyden, Kraftwerk Rosegg (Frög), Latschach ohne Sichtschutzdamm, Latschach mit  Variante F: ARA-Standort Selpritsch Sichtschutzdamm und altes Klärwerk Selpritsch.  Variante G: ARA-Standort Alt-ARA Velden Die Wasserbauabteilung der Landesregierung gab am 10. September grünes Licht für die Variante Der Abwasserverband präsentierte am 25. Oktober, „Kraftwerk Rosegg 1b“. Das Budget belief sich auf nach Widerstand der Nachbargemeinden gegen den 202,3 Millionen Schilling. Die Gemeinde Rosegg Kläranlagen-Standort „Lukowitzbach“, doch wieder bekam unter anderem eine „Bauerschwerniszulage“ die Variante „Drauschleife“, mit aufgeschütteten von 5 Millionen Schilling, die von der Gemeinde Erdwällen wodurch die Anlage von außen nicht Velden in zehn Jahresraten zu bezahlen war. Weitere ersichtlich gewesen wäre und mit finanziellen Vorteile waren die zukünftigen Arbeitsplätze und die Anreizen für die Bewohner von Latschach und Lohnsummensteuer. Dazu erfolgten einstimmige Pulpitsch. Dennoch unterschrieben 270 Personen Gemeinderatsbeschlüsse in Rosegg am 8. Oktober eine Protestresolution. und in Velden am 9. Oktober. Der nunmehrige Verbandsobmann Johann Lastin hat Die Mitgliederversammlung des Abwasserverbandes den neuen Planer Inno Alber hinzugezogen. Bei einer beschloss am 22. Oktober einstimmig den Standort Begehung aller sieben bisher vorgeschlagenen Kraftwerk Rosegg. Weiters musste der Verband Standort-Varianten am 28. und 29. November schlägt seinen Sitz und das Verwaltungsgebäude in Rosegg Alber eine neue vor: jenseits der Drau, nahe dem errichten. Die Anrainer bekamen eine Ermäßigung für Kraftwerk Rosegg, auf der unbewohnten Landzunge die Anschluss- und Benützungsgebühr für fünf Jahre, zwischen Kraftwerkskanal und der alten Drau. je nach Abstand In einer Bürgerversammlung am 12. Dezember 1991 zur Kläranlage in Latschach wurde der neue Kläranlagen-Standort (bis 1 km). nahe dem Draukraftwerk Rosegg präsentiert. Seit der Der Präsentation der ersten Variante im Jahr 1988 war Abwasserverban dies der achte vorgeschlagene Standort. d betraute am 9. Dezember den Tiefbauingenieur Ernst Kofler vom

Veldener Ge- Der endgültige Standort wird fixiert Der Tiefbauingenieur Ernst meindeamt mit Kofler war 1992/1993 der provisori- provisorischer Geschäfts- schen Geschäfts- 1992 führer des AWVWW. führung des Verbandes. Gegen den Kläranlagen-Standort Kraftwerk Rosegg formierte sich am 2. März eine Bürgerinitiative. Diese bestand aus Bewohnern von Mühlbach, St. Jakob und Frög und sammelte 340 Unterschriften gegen den neuen Standort. Daraufhin verschoben die Gemeinderäte von Rosegg und Velden die vorgesehenen Standortbeschlüsse bis auf weiteres. Der Abwasserverband reichte am 4. Mai ein abgespecktes Projekt für die Kläranlage Frög ein. Das Land Kärnten lehnte das 263 Millionen Schilling 1993 1994

Im gesamten Verbandsgebiet wurde die Zu Jahresbeginn, am 3. Jänner, verlegte der Abwasserbelastung ermittelt und ein erster Abwasserverband seinen Sitz nach Rosegg, wo er Baukostenzeitplan erstellt. zunächst mit zwei kleinen Räumen im Keller der In der Mitglieder- Raiffeisenbank auskommen musste und seine erste versammlung des Geschäftsstelle in Rosegg bezog. AWVWW vom 14. Am 20. Juli beschloss Veldens Gemeinderat den September wurde Entsorgungsbereich. Nur 28 Häuser lagen außerhalb Klaus Lassnig mit davon. Der Zustand der bestehenden Anlage wurde der Geschäfts- geprüft und in einem Kanal-Kataster festgehalten. führung des Die Gesamtbaukosten der Kanalisation lagen AWVWW betraut, voraussichtlich bei 2,5 Milliarden Schilling. mit Dienstbeginn am 1. Oktober.

Im Dezember 1993 Der Bau wird genehmigt vereinbarte die Klaus Lassnig hatte von

Gemeinde Wern- 1993 bis 2017 die berg mit einigen Geschäftsführung des 1995 Banken, ihren Bür- AWVWW inne. gern Kanalspar- Am 23. Februar genehmigte ein Wasserrechts- bücher anzubieten. Überdies bezahlte die Gemeinde bescheid des Amtes der Kärntner Landesregierung die Zinsertragssteuer. 1996 verwaltete allein die den Bau einer vollbiologischen Abwasserreinigungs- Raiffeisenbank Wernberg schon 217 solcher anlage bei Frög, für 62.000 Einwohnergleichwerte. Kanalsparbücher. Das Land Kärnten genehmigte am 7. Juli das Auch St. Jakob half seinen Bürgern beim Ansparen für Abwasser-Rahmenkonzept des Abwasserverbandes. den Kanalanschluss. Dazu beschloss der Gemeinderat am 20. Dezember zusammen mit den Banken ein „grünes Sparbuch“ aufzulegen. Zu jedem Betrag, den man dort einlegte, bekam man von der Gemeinde 3 Prozent dazu. In Velden und Rosegg entstand eine ähnliche Unterstützung für die Hausbesitzer, die für den bevorstehenden Kanalanschluss 50.000 Schilling pro Hausanschluss oder in Einzelfällen sogar noch mehr aufbringen mussten. Die Raiffeisenbank bot dazu ein Umwelt- Sparbuch und einen Umwelt-Kredit mit extra günstigen Zinsen an.

Der Spatenstich für die Kläranlage des Abwasserverbandes Wörthersee West in Frög erfolgte am 24. Mai 1996.

Am 2. Oktober begann der Abwasserverband mit September die Geschäftsstelle des Abwasser- seinem ersten Bauabschnitt: Göriach, Kranzlhofen verbandes in die Räumlichkeiten des vorherigen und Unterwinklern. Er umfasste 8,9 km Kanalstränge Gemeindeamts übersiedeln und hatte somit dort und 145 Hausanschlüsse und kostete 33 Millionen seine zweite Geschäftsstelle. Schilling. Der Abwasserverband beschloss am 16. Oktober den Bauabschnitt 02 um 12,4 Millionen Schilling. Die Rohre unter dem Seecorso mussten ausgetauscht werden. Der Baubeginn war am 2. November. Inbetriebnahme und Übergabe des Veldener Kanals an den Verband

1996 1998 Der Spatenstich für die Kläranlage des Abwasserverbandes Wörthersee West in Frög Der Veldener Gemeinderat besuchte am 14. Mai die erfolgte am 24. Mai. Die Anlage, zunächst für 31.000 Kläranlagen Baustelle und erfuhr dabei, dass der Einwohnergleichwerte (EGW), sollte vorerst 213 Terminplan für den Bau unterschritten war und die Millionen Schilling kosten und bis Ende 1998 fertig Anlage zu Jahresende in Betrieb gehen kann. Die sein. Tatsächlicher Baubeginn war der 28. Mai. Kosten beliefen sich nun auf 190 Millionen Schilling Aufgrund der Auswechslung der Kanalrohre im und somit brachte die Umplanung eine Einsparung Strandpark, mit Erhöhung des Durchmessers von 35 von 23 Millionen. auf 60 cm, wurde auch der Park neugestaltet, der Am 30. Juni 1998 wurde im Veldener Gemeinderat Anfang Juli großteils fertiggestellt war. Im Zuge berichtet, dass es trotz der intensiven Bemühungen dessen wurden auch die Wasserleitung, Strom- und seitens der Gemeinde Velden nicht ohne Telefonkabel neu verlegt und der Straßenverlauf Kanalanschlussergänzungsbeitrag für 800 Haushalte geändert, nämlich vom Schlosshotel weg. Am 13. Dezember 1996 wurde der Spatenstich für den Bauabschnitt 04 Föderlach – St. Lamprecht um 122 Millionen Schilling gesetzt. Es war bisher der größte Abschnitt und eigentlich der erste, denn die bisherigen betrafen nur Erneuerungen und Erweiterungen bzw. die Kläranlage.

1997

Ein neuer Bescheid des Landes zur Errichtung einer biologischen Kläranlage für 44.000 Einwohner- gleichwerte erging am 18. Februar. Der Grund dafür Die inoffizielle Eröffnung der Anlage fand am 30. Dezember 1998 statt. lag in der Optimierung der Planung des

Abwasserverbandes von Halb- auf Zweidrittelausbau. möglich wäre, in den Genuss von notwendigen Dabei konnten auch die Kosten um 33 Millionen Landesförderungen zu kommen. Schilling auf nur noch 180 Millionen gesenkt werden. Dem Verband entgingen dadurch aber finanzielle Nach der Gemeinderatswahl fand am 16. Juni die Mittel, weshalb es zu Verhandlungen mit dem Land Mitgliederversammlung des Abwasserverbandes in bezüglich eines Ausgleichs kam. Man hatte damit ihrer neuen Besetzung statt. Dabei wurde der Erfolg und das Land Kärnten gewährte eine Verbandsvorstand neu gewählt. Obmann wurde zusätzliche Förderung. Walter Kupper (Velden). Im November 1998 entschied eine Jury über den Aufgrund des Umzugs des Rosegger Gemeindeamts Wettbewerb für ein Kunstobjekt an der Einfahrt zur in die alte Rosegger Volksschule, konnte am 22. Kläranlage um 250.000 Schilling. Der Kärntner Bildhauer Max Gangl gewann mit einem vier Meter 1999 hohen Monolith aus Krastaler Marmor, in einem Teich stehend, welcher den Titel „Meilenstein“ trägt. Mit Jahresbeginn übernahm der Abwasserverband Wörthersee West die Veldener Anlage. Ab 1. Jänner galten im ganzen Verband die neuen Gebühren: 132 Euro pro Bewertungseinheit für die Bereitstellung und 1,30 Euro pro Kubikmeter für die Benützung. Im März genehmigte der Gemeinderat von Wernberg die genannten Kanalgebühren. Am 8. Oktober eröffnete Landeshauptmann- stellvertreter Herbert Schiller die Kläranlage in Frög offiziell. Bei der Eröffnung waren tausend Besucher anwesend und es gab Gratis-Kompost aus Klärschlamm. In der Bauzeit von September

1997 bis zur Fertigstellung im Dezember 1998 Einblick in die Baustelle in Frög im Jahr 1996. wurde 220.000 Kubikmeter Erdreich ausgehoben, 11.400 Kubikmeter Beton und Die Mitgliederversammlung des Abwasserverbandes 1.570 Tonnen Eisen verbaut. beschloss am 3. November die Gebühren: Bereitstellung 1.812,67 Schilling pro Bewertungseinheit und Benützung 17,88 Schilling pro Kubikmeter. Der Spatenstich für den Bauabschnitt 13 erfolgte am 27. November in Kaltschach. In diesen Abschnitt fallen die Entsorgung von Kletschach, Neudorf, Kaltschach und Oberwernberg. Im September erfolgte die Erweiterung des Gebietes auf das Wernberger Gewerbegebiet. In der Mitgliederversammlung des AWVWW vom 14. Dezember wurde die Übernahme des Abwasser- werkes der Marktgemeinde Velden sowie des dort Übergabe des Kanals durch Veldens beschäftigten Personals beschlossen. Bürgermeister Marinell an den Obmann Die Geschäftsstelle des Abwasserverbandes über- Walter Kupper (rechts). siedelte am 23. Dezember in die neuen Büro- Veldens Bürgermeister Werner Marinell und der räumlichkeiten der Kläranlage. Diese hatte ihre Verbandsobmann Walter Kupper unterschrieben am Funktionsfähigkeit erreicht und ging am selben Tag in 21. Dezember den Vertrag zur Übergabe des Betrieb. Veldener Kanals an den Verband.

Der formelle Betrieb erfolgte am 30. Dezember um 14 Uhr. Politiker, der Verbandsobmann und die 2000 Verbandsbürgermeister kurbelten die Zulaufschieber auf. Am 15. Juni feierte der Abwasserverband die

Betriebsaufnahme des Hauptpumpwerks Velden,

nachdem er es um 6,6 Millionen Schilling aufgerüstet

hatte. Damit konnten 250 Kubikmeter pro Sekunde

befördert werden und die Gefahr der Verunreinigung

des Wörthersees durch Fäkalien war nun gebannt.

Zu Jahresende waren von den projektierten 1,7 2006 Milliarden Schilling Gesamtkosten 700 Millionen verbaut. Abschnitte um weitere 400 Millionen waren Ab Jahresbeginn hob der Abwasserverband die in Bau oder kurz davor. Kanalgebühren und -beiträge direkt von den Bürgern ein und nicht mehr auf dem Umweg über die vier Gemeinden. Dies ersparte mindestens 70.000 Euro 2001 Verwaltungskosten sowie einiges an Kreditzinsen. Die tatsächliche Gesamtersparnis, laut Im Oktober prüfte der Rechnungshof den Gebarungsprüfung 2008, lag Abwasserverband. Knapp ein bei 80.000 Euro. Jahr später lag der Endbericht In Wernberg wurde am 19. vor, in dem keine nennenswerte April der Spatenstich für Kritik zu finden war, dafür den Abschnitt 34 gesetzt. ausdrückliches Lob. Dazu zählten die Ort- Mit Ende des Jahres riss die schaften Terlach, Trabenig Gemeinde Velden die nicht mehr und Ragain. benötigte alte Kläranlage in Selpritsch ab. 2007

2002 Der Spatenstich zum Bauabschnitt 32 erfolgte am Ab Herbst erreichte der Kanalbau Verlegung des Kanals durch die Anlage 23. Mai in Wernberg. Dies des Golfplatzes Köstenberg 2005. in Wernberg mit dem Abschnitt war auch der letzte für die 26 seine stärkste Intensität, denn Gemeinde Wernberg bei in sieben Ortschaften wurde gleichzeitig gearbeitet. dem die Ortschaften Umberg und Stallhofen Die Spatenstichfeiern erfolgten am 23. Oktober in angeschlossen wurden. Ende 2008 waren die Unterwernberg, am 7. November in Krottendorf und Arbeiten beendet, womit sämtliche Objekte im am 13. November in Goritschach. Pflicht-Entsorgungsbereich der Gemeinde Wernberg an den Kanal angeschlossen waren. 2003

Der Bauabschnitt 26 b, zu dem die Ortschaften Schleben, Gottestal, Dragnitz und Zettin gehörten, wurde am 13. Juni auf dem Gottestaler Pfarrplatz eröffnet. Begonnen hat auch der Abschnitt 22, der die Ortschaften Sand, Krottendorf, Lichtpold, Duel, Goritschach und Damtschach betraf. Eine Herausforderung für die Kanalbauer stellte die Querung der Südbahn-Eisenbahnlinie und des Autobahnzubringers Velden-West dar. Ende Juni erfolgte die Unterquerung der Eisenbahnlinie auf 18 Meter Länge und im September zwei Unter- querungen beim Autobahnzubringer auf 45 und 54 Meter Länge. Das Inliner-Verfahren.

Drei Dutzend Fachleute von Abwasserwerken in Kärnten, der Steiermark und Salzburg, reisten am 7. November nach Velden, um sich eine neuartige Technik, das „Inliner“-Verfahren, zur Dichtung alter 2013 Kanalrohre, anzusehen. Im Herbst 2007 und Frühling 2008 wurden vier Kilometer alte Rohre saniert, ohne Am 13. Juli 2013 feierte der Abwasserverband die die Straßen aufzugraben. Die Kosten beliefen sich auf Vollendung der 700.000 Euro. Anlage nach 17 Jahren Bauzeit mit einem Tag der 2009 offenen Tür. Im Zuge dessen entstand eine Die letzten eigentlichen Kanalbauabschnitte Broschüre mit dem begonnen am 1. März mit dem Bauabschnitt 35 um Titel „Vollbracht“, St. Martin in der Gemeinde Rosegg und am 1. welche die September der Bauabschnitt 36 um St. Peter in der Geschichte des Kanals Gemeinde St. Jakob. im Versorgungsgebiet Ein Benchmarking (Vergleichstest) durch den und des AWVWW Österreichischen Wasser- und Abfallwirtschafts- darstellte. Dieser verband urteilte günstig, nur bei den Schlamment- offizielle Pro- Die 2013 erschienene sorgungskosten gab es „Optimierungspotential“. jektabschluss bein- Broschüre. haltete 40 Bauab-

schnitte, die laut dem 1995 erstellten Bauzeitplan, im Jahr 2012 zeitgerecht Die letzten Kanalbauabschnitte abgeschlossen wurden. Ende Dezember wurde der Bauabschnitt 39.3 fertig. werden fertig Dieser betraf den Anschluss neu entstandener

Gebäude um 0,85 Millionen Euro. 2011 2014 Ende Juni wurden die letzten eigentlichen Kanalbauabschnitte Der Bauabschnitt 40.2 beinhaltete die fertig: Nr. 35 (St. Erneuerung der Schlammentwässerung und Martin) und 36 (St. den Schlammtransport der Abwasser- Peter), um 3,3 reinigungsanlage wofür am 16. Jänner ein Millionen Euro. Förderansuchen beim Land gestellt wurde. Zu Jahresende Beim Drau-Düker Frög – Latschach, welcher wurde der 40. den Bauabschnitt 40.3 bildete, plante man, Bauabschnitt ab- einen Wartungs- und Reinigungsschacht um geschlossen, somit 0,15 Millionen Euro zu errichten. Dieser Düker der letzte in der unterquert die Drau. Dafür erhielt man am 21. Planungsliste. Da- Mai die Nachricht über die positive Beurteilung bei erfolgte die der Förderung für die Maßnahme durch das Erneuerung der Land Kärnten. Technik in der Den Bauabschnitt 40.4 bildete in diesem Jahr Kläranlage und in die neue hochmoderne, auf Aktivkohle und UV- den älteren Pump- Einer der beiden letzten Bauab- Technologie basierende Filteranlage im werken um 1,4 schnitte bildete jener in St. Martin Hauptpumpwerk Mühlbach. Millionen Euro. im Jahr 2009. Am 27. März starteten die Prüfmaßnahmen,

Kamerabefahrungen und Berauchungen der Kanalanlagen im gesamten Versorgungsgebiet. Dieses Vorhaben sollte noch bis 2020 kontinuierlich Technische Nachrüstungen und weiter fortgesetzt werden. Neuerungen Für die Errichtung einer zweiten, zusätzlichen

Dükerleitung, parallel zum bestehenden Drau-Düker Frög – Latschach, wurde am 31. Juli der Antrag auf 2015 Erteilung der wasserrechtlichen Bewilligung beim Land Kärnten gestellt. Dazu, sowie zur Aufschließung Der Baubeginn für die zusätzliche Dükerleitung und Netzverdichtung in den Verbandsgemeinden des erfolgte am 19. Jänner. AWVWW, fanden die Bewilligungsverhandlungen, am Auf dem Gelände der Abwasserreinigungsanlage 11. September statt. Für beide Bauvorhaben erhielt plante man, eine Photovoltaikanlage zu errichten. der AWVWW am 24. September die wasser- Beim Schlammgebäude der Abwasserreinigungs- rechtlichen Bewilligungsbescheide. Die zusätzliche anlage erfolgten durch einen Umlaufbeschluss des Dükerleitung sollte 0,3 Millionen Euro kosten. Vorstandes vom 5. Februar, Lüftungs-, Heizungs-, Klima- und Sanitärarbeiten sowie Arbeiten an der Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik mit Elektroverkabelung und Heizungsanschlüssen für die Erneuerung der Be- und Entlüftungsanlage. Die Kosten beliefen sich auf 0,1 Millionen Euro. Planungen für die Sanierung des Kanals beim Trinkwasserschutzgebiet Schlossquellen, im Zuge der Sanierung der Landesstraße 52 - Rosegger Straße, erfolgten. Während der Baumaßnahmen musste die Wasserver- und Abwasserentsorgung weiter gewährleistet werden. Die förmliche Übernahme des Prozessleit- systems/Leittechnik der Abwasserreinigungsanlage erfolgte am 30. April. Die Beauftragung zur Errichtung des Schieber- schachts und des Plattenschiebers vor dem Haupt- pumpwerk Wudmath erfolgte am 24. November. Im Zuge dessen wurde auch die Nachrüstung und Bau der zusätzlichen Leitung des Draudükers. Erneuerung der Druckschlagdämpfungsanlage durch- geführt.

Für die Erneuerung der Schlammentwässerung und dessen Transport nahm man 0,4 Millionen Euro in die Hand und vergab die Leistungen am 16. Oktober.

Das Leitsystem der Kläranlage.

2016 In der Mitgliederversammlung vom 29. September wurde Gregor Wagner als stellvertretender Durch die Initiative „Denk KLObal, schütz den Kanal“ Geschäftsführer ab 1. Jänner 2017 eingesetzt. wurde ein entsprechendes Infoblatt in den Gemeindezeitungen der vier Verbandsgemeinden in 2017 der März-Ausgabe beigelegt. Eine Infokampagne dazu wurde schon am 2. Februar durchgeführt. Die Pumpdruck- Der Umbau der Bürobereiche, der Verwaltung leitung beim und des Betriebes, zur Erlangung der Barrierefreiheit, war zwingend notwendig. Nebenpumpwerk Kofler bildete einen Daher startete man zu Jahresbeginn mit den zu sanierenden Teil ersten konkreten Gesprächen für eine zukünftige Umsetzung. des Kanals, da die Leitung bereits zum Gregor Wagner wurde am 1. Juli zum Altbestand zählte. operativen Geschäftsführer ernannt. Er folgte dem seit 23 Jahren im AWVWW tätigen Der Antrag für die wasserrechtliche Geschäftsführer Klaus Lassnig, der mit 1. Jänner Bewilligung wurde 2018 offiziell seinen Ruhestand antrat. am 5. April gestellt. Bei der geplanten Sanierung sollte auch eine Wieder- instandsetzung eines Teilstückes Die Sanierung der Seedruckleitung der vom Neben- erfolgte 2018. pumpwerk Kofler wegführenden Pumpdruckleitung (Sanierung Seedruckleitung) durchgeführt werden. Der Bau- beginn erfolgte am 12. April. Ein Nachtrag sollte am 30. Mai erfolgen. Weitere 56 Meter Seedruckleitung mussten im See verlegt werden. Die Maßnahmen dienten dem späteren An- schluss einer neuen See- druckleitung vom Pumpen- schacht bis zum An- landungsschacht am Südufer und waren erforderlich, da die bisherige, diesbezügliche Vorkehrung beschädigt und überbaut war. Bei der zweiten Dükerleitung Durch den Umbau des Verwaltungsgebäudes erreichte man die von Frög nach Latschach Barrierefreiheit. erfolgte am 11. April die Steuerung und informations- technische Anbindung. 2018

Gespräche zur Ableitung der Tunnelwaschwässer des Karawankentunnels in die Abwasserreinigungsanlage nach Rosegg wurden geführt. Die Endüberprüfung zum Bauabschnitt 25 der Kanalisation Laas-Kerschdorf erfolgte am 25. Juli sowie auch die wasserrechtliche Endüberprüfung der Kanalisation Umberg, Stallhofen, Kaltschach und Kantnig, die den Bauabschnitt 32 bilden und der Kanalisation Ragain, Trabenig und Terlach, des Bauabschnitts 34.

Prototypenbau für dichtere Kanaldeckel.

Versuche einer umfassenden Kanaldeckeldichtung wurden ab dem 14. August durchgeführt. Dazu wurde ein Versuchsträger gebaut. Ziel ist es, die Oberflächenwässer vom Kanal fernzuhalten.

2020

Innenansicht des 2019 erneuerten Nebenpumpwerks Der Sanierungsabschnitt BA 27.3 im Kanalaltbestand Unterwernberg. des Abwasserverbandes Wörthersee West in Velden am Wörther See wird gestartet. Das Sanierungs- verfahren erfolgt hauptsächlich in nicht offener Bauweise. 2019

Das Nebenpumpwerk Unterwernberg musste ebenfalls erneuert werden und bildete den Bauabschnitt 39.7. Der Abschluss der Arbeiten erfolgte 2020. Man befasste sich mit der Thematik der Klärschlamm- trocknung. Die Planungen zur Anbindung des Karawankentunnels an den Kanal erfolgten, um die Tunnelwaschwässer ab 2020 entsprechend abzuführen.

Der Klärschlamm als Ressource der Zukunft?

Über die Zukunft des Verbandes und was sie bringen möge:

Der Abwasserverband Wörthersee West will und Aus nun bereits zwanzigjähriger Betriebserfahrung wird auch in Zukunft bemüht sein, seine wichtigen auf der Kläranlage Rosegg in Frög und mit dem und teuren Infrastruktureinrichtungen gemäß den Schmutzwasser/Kanalsystem, leitet der Abwasser- geltenden gesetzlichen Richtlinien zu betreiben und verband Wörthersee West natürlich Verbesserungs- entsprechend dieser instand zu halten. potenziale ab, welche z. B. in einer Komplettierung Der Ausbau und die der Notstromversorgung, in Planungen für eine Erweiterung der zukünftige Klärschlammentsorgungsstrategie und in Schmutzwasser/Kanal- einem Aktionsplan für die Minimierung von infrastruktur im Ver- Fremdwasseranteilen im Schmutzwasser-/ bandsgebiet muss mit Kanalisationssystem münden. der zukünftigen ört- Die Information der Verbandsbürger, sowie die lichen Entwicklung in Wissensvermittlung an die Kinder im Verbandsgebiet jeder einzelnen Ver- sind dem Abwasserverbandes Wörthersee West bandsgemeinde Hand ebenso wichtig, wie die Bereitstellung von Geschäftsführer in Hand passieren. Informationen für Unternehmen und Gewerbe- Gregor Wagner Dabei gelten immer treibende bezüglich des großen Themenkomplexes folgende Grundge- einer umfassenden und zukunftsorientierten danken, um eine planbare, gleichmäßige Entwicklung Abwasserentsorgung durch ein effizientes von Kosten und Gebühren (und Entgelten) über viele Schmutzwasser-/Kanalisationssystem. Jahre garantieren zu können: frühzeitige Planung und Die Verwaltung des Abwasserverbandes Wörthersee entsprechende Überlegungen, um auf zukünftige West mit dem dort integrierten Gebühren- und Herausforderungen vorbereitet zu sein sowie auch Beitragswesen rundet bereits das Dienstleistungs- laufende Investitionen in die Infrastruktur des angebot für die Verbandsbürger ab, alle Belange die Abwasserverbandes Wörthersee West. Der Abwasserentsorgung betreffend mit einem Planungshorizont reicht im Jahr 2020 bis ins Jahr Ansprechpartner abklären zu können. Es werden in 2049. diesem Bereich in den nächsten Jahren weitere Der Abwasserverband Wörthersee West sieht diese Anstrengungen unternommen, um den zukünftigen Langfristigkeit als unbedingt notwendig an, um den Ansprüchen nach einer modernen, digitalisierten, Ansprüchen dieses „Generationenprojektes“ gerecht effizient funktionierenden Verwaltungseinheit, zu werden. welche der Abwasserverband Wörthersee West Die systematische, durch ein Leitungs- heute ist, weiter gerecht werden zu können. informationssystem unterstützte, Reinigungs-, Eine kontinuierliche Weiterbildung der Verwaltungs- Inspektions- und Sanierungstätigkeit an der und Betriebsmitarbeiter sowie der Geschäftsführung Schmutzwasser-/Kanalinfrastruktur des Abwasser- ist für diese zukünftigen Entwicklungen ebenso eine verbandes Wörthersee West, soll einen Investitions- Voraussetzung, wie der Einsatz modernster rückstau auch zukünftig effektiv verhindern und ein Technologien und Software – Lösungen. größtmögliches Maß an Zuverlässigkeit, Betriebs- sicherheit und Umweltschutz garantieren. Ein verlässlicher Partner FÜR seine Verbands- Abwassertechnische Aufschließungen im gesamten gemeinden und IN seinen Verbandsgemeinden zu Verbandsgebiet und Planauskünfte für Widmungs- sein und zu bleiben, ist der Anspruch des bzw. Anschlusswerber stehen dabei ebenso an Abwasserverbandes Wörthersee West für seine oberster Stelle der bereitgestellten Dienstleistungen, Zukunft. wie auch das rasche Eingreifen des Bereitschafts- dienstes bei Fehlfunktionen oder Schäden im oder am Schmutzwasser-/ Kanalisationssystem.

Abwasserreinigungsanlage Erstinbetriebnahme 1998 2 Nachstabilisierungsbecken 700 m³ 2 Trommelsiebrechen 3 mm 1 Voreindicker 500 m³ 1 Flach-Feinsiebrechen 3 mm 1 Schlammstapel 500 m³ 1 Sandfang/Fettfang 210 m³/ 26 m³ 1 Dekanterzentrifuge 30 m³/h 2 Belebungsbecken 8.800 m³ 1 Fäkalspeicher 25 m³ 2 Nachklärbecken 3.560 m³ 2 Zwischenbelüftungsbecken 500 m³

Der Verband

Die Leistung 2019 Abwasseranfall 1,73 Mio. m³ Rechengut 111.000 kg Fett 24.000 kg Kanalräumgut/Sand 39.000 kg Klärschlamm 1.716.000 kg Die Eckdaten

1 Kläranlage 44.000 EGW hydr. Abwasseranfall: ca .1,7 Mio. m³/Jahr 4 Kleinkläranlagen 2 Draudüker 11 Hauptpumpwerke Hausanschlüsse: ca. 8.000 Stk. 511 km Kanal- u. Pumpdruckleitungen 13.000 Schächte Entsorgungsgrad: ca. 98 % 124 Nebenpumpwerke 91 Haushebeanlagen Verbandsbürger: ca. 20.000

… im Auftrag der Umwelt …

Der amtierende Vorstand des Abwasserverbandes Wörthersee West

Vorstandsmitglieder des Abwasserverbandes Wörthersee West und Datum der Wahl durch die Mitgliederversammlung Obmann Obmannstellvertreter Weitere Vorstandsmitglieder 06.07.1989 GV F. Vouk, V BM J. Arneitz, W GV H. Kattnig, J GR R. Liegl, R 04.07.1991 VBM J. Lastin, V BM J. Arneitz, W VBM H. Kattnig, J VBM F. Jerak, R 09.12.1992 Ernst Kofler wird mit der provisorischen Geschäftsführung des Verbandes betraut 15.10.1993 Klaus Lassnig wird zum Geschäftsführer bestellt 16.10.1995 Obmannstellvertreter BM J. Arneitz legt mit 30.9.1995 alle politischen Ämter zurück 18.12.1995 VBM J. Lastin, V VBM F. Zwölbar, W VBM H. Kattnig, J VBM F. Jerak, R 16.06.1997 GR W. Kupper, V BM K. Mitsche, R VBM H. Kattnig, J BM F. Zwölbar, W 03.07.2003 GR W. Kupper, V BM K. Mitsche, R VBM RR H. Kattnig, J BM F. Zwölbar, W 24.06.2009 GR W. Kupper, V VBM G. Trodt, R BM RR H. Kattnig, J BM F. Zwölbar; W 31.07.2015 GR W. Kupper, V BM F. Zwölbar, W BM RR H. Kattnig, J BM F. Richau, R 01.07.2017 Gregor Wagner wird zum Geschäftsführer bestellt BM = Bürgermeister, VBM = Vizebürgermeister GR = Gemeinderat, GV = Gemeindevorstand, RR = Regierungsrat J = St. Jakob, R = Rosegg, V = Velden, W = Wernberg