Hier Und Wringe Ren Zusammenkünften Jeglicher Um Uns Herum Verwandelt, Ohne Mir Jeden Satz Einzeln Aus Dem Art
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SAISON: 2020 / 2021 INSTAGRAM: @BRSORCHESTRA FACEBOOK: @BRSO TWITTER: @BRSO YOUTUBE BRSO.DE 1 INHALT SYMPHONIEORCHESTER DES ABONNEMENTS UND EDUCATION UND INFORMATION BAYERISCHEN RUNDFUNKS KONZERTREIHEN NACHWUCHSFÖRDERUNG 4 Editorial 78 Abonnement A 96 Über BRSO Education 124 BRSO digital 8 Essay von Florian Zinnecker 80 Abonnement B 106 Öffentliche Veranstaltungen 126 Management 14 Besetzung BRSO 81 Abonnement C 108 Für Schüler*innen, 127 Freunde des BRSO 22 Das BRSO unter seinem 82 Abonnement D Lehrkräfte und Studierende 132 BR-KLASSIK Chefdirigenten Mariss Jansons 83 Abonnement S 112 Bayernweite Aktivitäten 138 Abonnement- und von 2003 bis 2019 84 Kammerkonzerte in Schulen Einzelkartenpreise 42 Artist in Residence 2020 / 2021: 86 Kammerorchester 114 Für junge Musiker*innen 139 Saalpläne Igor Levit, Klavier 90 Chor-Abo 116 Kooperationen und 144 Veranstaltungsorte 92 musica viva Partnerschaften 145 Abo-Vorteile 117 Informationen / Kontakt 146 Abonnementservice CHRONOLOGIE 2020 / 2021 118 Akademie des BRSO 148 Vorverkauf für Einzelkarten / Vorverkaufsbedingungen 46 Konzerte in München 150 Impressum / Kontakt und Bayern 70 Konzertreisen 2 3 EDITORIAL Der Satz, den Sie gleich lesen wer- einer Menschengruppe in der Größen- wollen wir ehren – und haben von Mariss Jansons, das Konzerthaus den, sollte in einer Vorschau auf das ordnung eines Symphonieorchesters dazu alle Programme, die Mariss München, verwirklicht werden soll – ist Programm der nächsten Monate ei- auf normal dimensionierten Bühnen Jansons in 16 Jahren als Chefdi- als Reverenz an unseren verstorbe- gentlich auf keinen Fall stehen. Wir wieder gestatten… rigent mit dem Symphonieorches- nen Chefdirigenten ebenso zu verste- wollen aber nicht lange drum herum- Diese Situation ist für uns alle ter des Bayerischen Rundfunks hen wie als hoffnungsvoller Blick in reden: Wir wissen noch nicht so ge- ungewohnt, besonders aber für aufführte, in dieser Broschüre eine blühende Zukunft. nau, wie die nächste Saison aussehen die Musikerinnen und Musiker aufgelistet. Was auch immer uns Für gewöhnlich funktionieren un- wird. Wir wissen nur: So wie auf den unseres Orchesters. Für ein Or- bevorstehen mag: Diese Konzer- sere Saisonprogramme wie eine folgenden Seiten wird sie mit leider chester ist Unsicherheit ohnehin te nimmt uns allen niemand mehr. Partitur. Sie ist mit Hingabe und recht großer Wahrscheinlichkeit nicht ein heikles Gefühl: Denn Unsi- Eine Zeit des (in diesem Fall ungewoll- einer genauen Klangvorstellung aussehen können. cherheit klingt nie besonders ten) Innehaltens gibt auch Gelegen- im Kopf komponiert, verschiede- Wir wissen natürlich, was wir ge- überzeugend. Und jetzt? heit, über Erlebtes zu reflektieren, ne Stimmungen, Farben und plant haben. Über 80 Konzerte Ja, sehr gute Frage. Sie beschäftigt uns sich Gedanken über die eigene Beru- Tonartwechsel sind darin ange- mit großartigen Dirigentinnen und in dieser Zeit so sehr, dass wir den Au- fung zu machen und Träume zu for- legt, sie ist ein Auftrag an uns Dirigenten bzw. Solistinnen und tor und Musikjournalisten Florian Zinne- mulieren. Wir haben die Mitglieder des selbst und wird genau einmal Solisten, 9 Abonnement-Serien, cker gebeten haben, sie sich einmal Orchesters in den Wochen vor Druck- aufgeführt, möglichst genau so ein umfangreiches Education- von allen Seiten anzuschauen – den legung dieser Publikation (während wie notiert. Programm, eine vielfältige Resi- Essay, der dabei entstanden ist, finden des sogenannten »Lockdown«) gebe- denz mit dem Pianisten Igor Levit, Sie ab Seite 8. ten, einschlägige Fragen zu beantwor- Diesmal müssen wir improvisieren. Und einen kleinen Schwerpunkt mit Wir versuchen aber nicht nur ten. Über die Broschüre verteilt finden wir laden Sie herzlich ein, dabei zu sein. Symphonien von Anton Bruckner nach vorn zu schauen, wir schau- Sie eine Auswahl der eingegangenen Denn wir wissen selbst nicht, was mög- (der in den letzten Saisonen des en auch zurück. Am 1. Dezember Antworten, in denen Leidenschaft, lich sein wird und was nicht, aber be- Orchesters wenig präsent war) 2019 ist unser Chefdirigent Ma- Begeisterung, Staunen, Nachdenk- kanntlich gibt es in der Musikgeschichte und vieles weitere mehr. riss Jansons verstorben, die lichkeit, Sehnsucht und andere große mehr Beispiele für geglückte Improvi- Dies alles steht aber leider – noch – im Musikerinnen und Musiker unse- Gefühle zum Ausdruck gebracht wer- sation als wir auf den folgenden Seiten Konjunktiv. Aus Gründen, die Ihnen res Orchesters – und wohl auch den. Dass wir sie den Mikrokosmen auflisten könnten. Auf die Saison, die natürlich allzu bekannt sind, können wir das Publikum in München und gegenüberstellen, die der Fotograf uns bevorsteht, sind wir so neugierig im Moment nicht absehen, wann die weltweit – hüten die Erinnerung Martin Fengel am Gelände des Werks- wie Sie. Und wir werden alles dazu tun, Vorschriften zur Eindämmung der Co- an die Konzerte mit ihm wie ei- viertel-Mitte eingefangen hat – also dass sie – trotz allem – in guter Erinne- rona-Pandemie die Zusammenkunft nen Schatz. Diese Erinnerung jenem Ort, an dem der große Traum rung bleiben wird. 4 5 PRECIOUS WELCHES KONZERT IST, GANZ PERSÖNLICH, IHRE WERTVOLLSTE ERINNERUNG? Ganz ehrlich, ich kann nicht ein einzelnes Konzert als »wertvollste Erinnerung« hervorheben. Zu den bereicherndsten Momenten in meinem 40-jährigen Berufsleben gehören die Konzerte mit Leonard Bernstein und Wagners »Tristan und Isolde« und unbedingt die letzen Konzerte mit Mariss Jansons in Wien, Hamburg, Paris und New York mit der 10. Symphonie von Schostakowitsch. Die Intensität, Emotionalität und Tiefe dieser Konzerte sind für mich unerreicht. HANSJÖRG PROFANTER SOLO-POSAUNE KLASSIK IN DER ZUKUNFT Abgesehen von einer/einem herausragenden neuen Chefdirigent*in: Welcher Traum soll sich für das Orchester in der Zukunft erfüllen? 1. Nach 16 Jahren Kampf für ein eigenes Zuhause, herben Rück- schlägen, neuen Anläufen, wieder enttäuschten Hoffnungen und zuletzt mit dem Ziel des Konzerthauses im Werksviertel vor Augen, hoffe ich sehr, dass trotz der Corona-Krise dieser Traum doch bald Realität werden kann. TOBIAS VOGELMANN / OBOE / ENGLISCHHORN 2. Da werden sicher die meisten von uns, und darin schließe ich mich natürlich an, antworten: ein neuer Konzertsaal! Ich wünsche mir aber auch, dass wir nie stehen bleiben, un- ser großartiges Potenzial immer weiter ausarbeiten, dass die- ses kreative Potenzial und unsere künstlerische Energie auch wirklich realisiert werden, dass wir so kammermusikalisch wie möglich zusammenspielen und so gemeinsam wie möglich at- men, dass jede*r individuell, aber doch alle gemeinsam gestal- ten, dass wir so tief wie möglich in die Musik eintauchen, un- sere Stärken nutzen, aber auch stetig an unseren Schwächen arbeiten, dass wir niemals »satt« werden, sondern immer wei- ter suchen, und dass wir auch in schwierigen Momenten im- mer in der Freude an der Musik vereint sind. MAGDALENA HOFFMANN / SOLO-HARFE ESSAY Als der Bayerische Rundfunk vor vie- und »echter Freund« dürfen auf der Und wenn eines Tages wieder Konzer- sie fahren auf Sicht? Wie in unsicheren len Monaten anfragte, ob ich einen Text Liste auf keinen Fall fehlen. Die Per- te stattfinden, ist drittens nicht restlos Zeiten gesicherte Aussagen treffen? für die Saisonbroschüre schreiben mag, son, deren Einfluss für den musikali- klar, welche Konzertsäle dafür noch, Selbst an der Musik gehen all die- die Sie gerade in der Hand halten, habe schen Kurs des Orchesters entschei- schon, ab wann und wie lange zur Ver- se Unwägbarkeiten nicht spurlos ich gern zugesagt. Der Text sollte von dend gewesen wäre, fehlt nun also. fügung stehen (dazu später mehr). vorbei. Die Musik hat in den Wo- der einmaligen Lage handeln, in der sich Das Orchester ist gerade dabei zu Das ist sie also, die paradoxe Ge- chen, in denen dieser Text ent- das Orchester zurzeit befindet – ein überlegen, wer ein Nachfolger sein genwart: Ein Orchester, das nicht steht, in München und auf der Ensemble, das vor Kraft und Freude könnte; natürlich gibt es schon den musiziert, obwohl es könnte. Ein ganzen Welt, einen neuen Aggre- strotzt und zu den besten und renom- einen oder anderen Kandidaten, einst- Publikum, das nicht zuhört, ob- gatzustand angenommen. Einen miertesten Symphonieorchestern der weilen aber ist alles offen. wohl es wollte. Konzerte, die nicht Zustand, für den der Soziologe Welt gehört. Was sollte da schiefge- Zweitens: Wenige Monate nach stattfinden, obwohl sie sollten. Hartmut Rosa einen eindrückli- hen? Um die Gegenwart sollte es ge- Jansons’ Tod verstummte nicht Musik, die nicht erklingt, obwohl chen Begriff gefunden hat. »Er- hen, vor allem aber um die nahe Zu- nur in München, sondern auf der sie dringend gebraucht wird. innern Sie sich noch an den ers- kunft. Alles klar, dachte ich, das sollte ganzen Welt die Musik. Verursacht Und was die Zukunft angeht, gibt es ten Schneefall in einem Spät- ja wohl möglich sein. Ich kenne das durch ein Virus, dessen Ausbrei- zurzeit vor allem eine Frage, sie ist bri- herbst oder Winter Ihrer Kind- Orchester gut und einige der Musiker tung mit weitreichenden Mitteln sant und aktuell und leider ein paar heit?«, schreibt Rosa. »Es war schon lange, auch die Texte der vergan- eingedämmt werden soll – unter Nummern zu groß, als dass sie sich wie der Einbruch einer anderen genen drei Saisonbroschüren stammten anderem mit einem kompletten, mit ein paar klugen, munteren Sätzen Realität. Etwas Scheues, Selte- von mir, ich hielt das also für eine gute, zeitlich nur bedingt absehbaren naht- und mühelos beantworten