Stadtarchiv Zürich VII. 84.

Mathilde Wesendonck (1828 – 1902) Nachlass

Verzeichnis

1. Übersicht 2. Detailverzeichnis 3. Detailverzeichnis zu I: Originalbriefe an

1. ÜBERSICHT

I. Originalbriefe an Mathilde Wesendonck 2 Schachteln (alphabetisch geordnet; s. dazu Kap. 3)

II. Literarische Arbeiten von M. Wesendonck 2 Schachteln Manuskripte und Drucke

III. Abschriften von -Briefen und Originalbriefe an Wagner

IV. Verschiedenes / Drucksachen 2 Schachteln

V. 28 Original-Briefe von Mathilde, Myrrha 1 Schachtel und Karl Wesendonck an Eliza Imer (Ablieferung Michelle Imer, Pully)

VI. Microfiche Edition (IDC Publishers), 2002: 1 Schachtel 1 Mikrofichen-Kassette mit 145 Titeln zum Thema Richard Wagner der Zentralbibliothek und des Stadtarchivs Zürich 1 Diskette der Titel im MARC21 Katalogformat Korrespondenz Stadtarchiv / IDC Publishers, Leiden (NL)

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2. DETAILVERZEICHNIS

I. Originalbriefe an Mathilde Wesendonck (alphabetisch geordnet; detaillierte Inhaltsangaben siehe Kap. III)

Schachtel 1 (A-L):

Verf.: d'Albert, Eugen Benndorf, Otto Billroth, Theodor Bode, Wilhelm Brandt, Marianne Bülow, Paula von Bunsen, Georg von Chamberlain, Houston Stewart Cornelius, Peter Dühring, Eugen Ettmüller, Ludwig Gonzenbach, Karl August von Griesinger, Wilhelm Helmholtz, Anna von Hess, Emil Hettner, Hermann Hübner, Julius Kaulbach, Friedrich Kinkel, Gottfried Kirchner, Theodor Koppel-Ellfeld, Franz Lehmann, Lilly Lenbach, Franz von Lessmann, Otto Liechtenstein, Hedwig Prinzessin von Liszt, Franz Lübke, Wilhelm

Schachtel 2 (M-Z):

Verf.: Meissner, Alfred Menzel, Adolph Meyer, Adolf Bernhard Meyer, Conrad Ferdinand Meyerheim, Paul Mihalovich, Oedön von Mottl, Felix Müller, Friedrich Max Murad, Efendi (=Franz von Werner) Olfers, Hedwig von Osborn, Max

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Oettingen, Wolfgang von Platen-Hallermund, Julius Graf von Prokesch-Osten, Friederike Gräfin von Rath, Anna vom Rochat, Alfred Sanctis, Francesco de Sayn-Wittgenstein, Carolyne Fürstin von Scherr, Johannes Schrötter, Leopold Seebach, Marie Semper, Gottfried Solms-Sonnenwalde, Eberhard Graf zu Spitta Bey, Wilhelm Steiner-Schweizer, Adolf Sulzer, Johann Jakob Tappert, Wilhelm Thode, Henry Tschudi, Hugo von Uhl, Friedrich Vischer, Friedrich Theodor Voss, Richard Wagner, , Richard Weingartner, Felix Wesendonk, Familie Wildenbruch, Ernst von Wille, Eliza Wille, François Wille, Ulrich Wüllner, Franz Wyss, Moritz von Zabel, Eugen

Nachtrag:

Andreae, Fritz Baechtold, Jakob Bancroft, George Becker, Reinhold Bernstorff, Jeanne (geb. Luckemeyer) Brahms, Johannes Bülow, Paula von Bürkli, Fritz Bursian, Conrad Cornelius, Peter Criegern, Fritz von Dönhoff, Karl Graf von Dönhoff, Marie Gräfin von Franckenstein, Karl Freiherr von Gablenz-Eskeles, Helene von Krockow, Elisabeth Gräfin von

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Meschtschersky, Fürstin Meyer, Conrad Ferdinand Meyer, Julius Oriola, Gräfin Maximiliane Sanctis, Francesco de Schnitzler, Marie Schubert, Georg Spitta Bey, Wilhelm Taxis, Prinz zu Thornton, Godfrey H. Voegeli-Bodmer, Arnold Nachtrag: (Fortsetzung)

Wedel, Graf Erhard von Wichmann Woermann, Karl Wolzogen, Hans Paul Wulkow, E. Diverses

II. Literarische Arbeiten von Mathilde Wesendonck: Manuskripte und Drucke

A.Manuskripte:

Ceremonie bei der Leichen-Verbrennung Der Baldur-Mythos Neue Lieder 1876/77 Der König Natur-Mythen, Mai 1865 Der Freischütz, für's Puppen-Theater eingerichtet Dem Fürsten Bismarck 1880 Brüderchen und Schwesterchen (nach Grimm). Schauspiel in 6 Verwandlungen, 1880 Hans; Uns im Tode entrissen, 28. Februar 1882 Die Jungfrau am Traun-See, 1884 Buddha Genovefa Zeitgedichte von 1870, von Mathilde Wesendonck (Autograph, aus der Ablieferung von M. Imer, Pully) Nausikaa, 3. Akt Notizen zur Edith Schwanenhals (Schlacht bei Hastings) Uebersetzungen aus dem Italienischen Hero und Leander Geschichtsquellen und einzelne Blätter

B.Gedruckte Werke:

Gudrun; Schauspiel in 5 Akten. Zürich 1868 Genovefa (aus der Ablieferung von M. Imer, Pully)

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Märchen und Märchenspiele. Neuauflage 1900 Deutsches Kinderbuch in Wort und Bild. Mit Holzschnitten nach Zeichnungen von Ernst Schweinfurth. Stuttgart 1869 Alkestis; Schauspiel in vier Aufzügen. 1898 Friedrich der Grosse; Dramatische Bilder nach Franz Kugler. Berlin 1871 Edith oder die Schlacht bei Hastings; Ein Trauerspiel. Stuttgart 1872 Gedichte, Volkslieder, Legenden, Sagen. Zürich, o.J. Kalypso; Ein Vorspiel. O.O., o.J. Natur-Mythen, Mai 1865 (aus der Ablieferung von M. Imer, Pully) Heil dir, Friedrich, Deutscher Kaiser,.... (Gedicht, 27.3.1888) Der Baldur-Mythos. 27.3.1875

III. Abschriften von Wagner-Briefen und Originalbriefe an Wagner

1. Abschriften der Briefe und Tagebuchblätter von Richard Wagner an Mathilde Wesendonck

2. Originalbriefe von Mathilde Wesendonck an Richard Wagner

3. 1 ungebundenes, unvollständiges Exemplar von "Richard Wagner und Mathilde Wesendonck, Tagebuchblätter und Briefe 1853-1871", hg. Wolfgang Golther, Berlin 1904

4. Fotografie der Villa Wesendonck in Zürich-Enge (Fünfziger Jahre)

5. Briefe an Karl v. Wesendonck bezüglich der Veröffentlichung des Briefwechsels Wagner-Wesendonck, div. Briefe und Artikel

IV. Drucksachen und Verschiedenes

Original-Brief von M. Wesendonck an den Präsidenten des Verwaltungsrats der Tonhalle Zürich, 17.4.1868 (Kauf Stadtarchiv Juni 1994)

Theater- und Musikprogramme, Nekrologe, Fotografien, Zeitungsausschnitte und weitere Drucksachen

Breig, Werner: Zur Überlieferung des Briefwechsels zwischen Richard Wagner und Mathilde Wesendonck. Separat aus: Die Musikforschung 51(1998) (Geschenk des Autors, 6.4.1998)

13.2.1991/Anna Pia Maissen

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3. Detailverzeichnis der Originalbriefe an Mathilde Wesendonck (zu Punkt I)

Verfasser/in: Zum Bestand: d’Albert, Eugen 3 datierte Briefe aus den Jahren 1884/85 10.4.1864 Glasgow - 3.3.1932 Riga 1 undatiertes Billet Pianist und Komponist Benndorf, Otto 44 datierte oder datierbare Briefe aus den Jahren 1870- 13.9.1838 Greiz - 2.1.1907 Wien 1896 Archäologe und klassischer Philologe 6 undatierte Briefe resp. Billets Professor an den Universitäten Zürich (1869-1871), 1 Brief seiner Schwester Marie Benndorf vom München (1871/72), Prag (1872-1877),Wien (seit 20.11.1873 1877) 1 Brief seiner Frau Sophie Benndorf vom 1898 Direktor des Archäologischen Instituts Wien 17.4.1890 Lit.: Biogr. Jahrb. und Deutscher Nekrolog vol. XII, 8 Briefe seines Sohnes Hans Benndorf bis 1893 S. 27-36 Briefe von allgemeiner Bedeutung: April 1871 (vor dem 22. geschrieben) über sein Verhältnis zur Schweiz 22.4.1871 zu demselben Thema 28.4.1872 über Nietzsche: „Bei seinem Werke ist es so, dass der Verfasser sich im Rausch, der Leser im Traum zu befinden scheint. Sonderbarer Schwärmer, dieser Wagner Richard Wagners.“ 28.2.1873 in verschiedener Hinsicht 12.12.1847 Kritik an Gedichten von Mathilde Wesendonck 1874 oder 1875 (undatiert) über die Veröffentlichung dieser Gedichte 10.1.1878 über 28.2.1881 über Theodor Billroth u.a. 11.3.1872 über den preussischen Adel, Theodor Mommsen, die Professorenkarriere u.a. 28.4.1872 Bericht aus Prag und über Eliza Wille als Schriftstellerin

Billroth, Theodor 12 Briefe aus den Jahren 1865-71 26.4.1829 Bergen auf Rügen - 6.2.1894 Abbazia (Opatija). Briefe von allgemeinerer Bedeutung: Mediziner, bedeutendster deutscher Chirurg der 2. 19.3.1867 ablehnend über den Text zu Wagners Hälfte des 19. Jahrhunderts. „Walküre“ 1860-1867 Ordinarius für Chirurgie Univ. Zürich 4.8.1967 über sein Verhältnis zur Schweiz: seit 1867 in Wien „... nur die Jugend unter den Schweizern ist Freund von Brahms und Hanslick erträglich, das heisst wohl so viel: der Schweizer ist Lit.: ADB vol. 46 pag.548-555 nur erträglich, solange er noch kein rechter Arnold Huber: „Prof. Dr. Theodor Billroth in Zürich Schweizer ist. Sonderbar! Dieser Gegensatz unter 1860-67“ Zürcher Diss. 1923, darin pag. 143 sqq. den deutschen Volksstämmen!“

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über Billroths Privatleben 6.12.1867 aus Wien über Kinkel, Lübke, Hanslick, “Die Universität Zürich 1833-1933“ pag. 559 mit Speidl, Nottebohm, Brahms, Rubinstein, Joachim, Bild Helmesberger u.a. „Briefe von Billroth“ 1896. 7. Aufl. Hannover 1906 21.8.1869 über die Meistersinger u.a. 9.2.1869 über den Verkehr mit Dichtern und Künstlern und über seine Tätigkeit als Arzt und Wissenschafter 21.3.1871 über das Zeitgeschehen (besonders interessant und aufschlussreich !): „Dass die Zürcher und die Schweizer überhaupt in einiger Bangigkeit um ihr kleines Staatswesen sind, ist begreiflich; man wird ihnen nichts tun, doch die Idee der Nationalität, der Raçe ist nun einmal das natürliche System des Menschen-geschlechts, und das grosse starke Deutschland ein Magnet, der immer mächtiger anziehen wird ...“

Bode, Wilhelm 2 Briefe aus den Jahren 1892 und 1898 10.12.1845 Calvörde - 1.3.1929 Berlin 1 undatierter, jedoch datierbarer Brief (1888) Kunstgelehrter und - kenner von Weltruf 1890-1905 Direktor der Berliner Gemäldegalerie, Ohne besondere Bedeutung. Der Brief vom 1905-20 Generaldirektor der Preussischen Museen, 28.11.1892 ist an Otto Wesendonck gerichtet und Begründer des Kaiser-Friedrich-Museums enthält die Bitte um einen Beitrag zum Ankauf einer Sammlung altdeutscher Holzskulpturen.

Bülow,Paula von 1 (miserables) Gedicht auf den Tod (Persönlichkeit und Lebensdaten sind dem Verfasser von Kaiser Friedrich 1888 unbekannt)

Brandt, Marianne 5 datierte Briefe aus den Jahren 1887-93 (Bürgerlicher Name: Marie Bischof) Inhalt belanglos 12.09.1842 Wien - 9.07.1921 Wien Opernsängerin (Altistin ) 1868-1886 Hofoper Berlin 1882 „Kundry“ in Bayreuth seit 1890 Gesanglehrerin in Wien

Bunsen, Georg von 1 Billet und 1 Brief vom April 1888 7.11.1824 Rom - 22.12.1896 London Ohne allgemeinere Bedeutung deutscher liberaler Politiker und Philanthrop Lit.: Biogr.Jb. u. Dt. Nekrolog vol. 1 pag. 34-35

Chamberlain, Houston Stewart 5 Briefe aus den Jahren 1896/97,alle datiert. 9.09.1855 Portsmouth-9.01.1927 Bayreuth Schriftsteller (Hauptwerk: „Die Grundlagen des Chamberlain veröffentlichte sein Werk „Richard 19.Jahrhunderts“1899), in 2.Ehe 1908 Wagner“ Anfang 1896 in deutscher Sprache. Mit einem Schwiegersohn von Richard Wagner Schreiben vom 13.01.1896 beschwerte sich Mathilde Alldeutscher,Vorläufer und Wegbereiter des Wesendonk bei ihm über die schnöde Darstellung des Nationalsozialismus. Zürcher Freundeskreises von Wagner in seinem Buch. Sowohl ihr Brief als auch die Antwort Chamberlains vom 20.01.1896, deren Original hier vorliegt, sind veröffentlicht in „Cosima Wagner und Houston Stewart Chamberlain im Briefwechsel“, hgg.v.Paul Pretzsch, 1934,pag.431-435. Ausser dem erwähnten Brief beansprucht jener vom

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26.01.1896 einige Beachtung. Chamberlain stellt darin eine „Erweiterung“ von Wagners Leben im „Asyl“ in einer zweiten Auflage seines Buches in Aussicht,vielleicht auch eine „teilweise Berichtigung“. Cornelius, Peter 1 Gedicht „Auf der Wanderschaft“, von Cornelius 24.12.1824 Mainz - 26.10.1874 ebendort 1862 aus Genf an Wesendonks gesandt. Er hatte sie Musiker, Komponist, Freund von Richard Wagner vorher in Zürich aufgesucht.Von diesem Besuch handelt das Gedicht. Dühring, Eugen 2 Briefe vom 25.und 30.11.1876 12.01.1833 Berlin - 21.09.1921 Nowawes bei Berlin Philosoph und Oekonom Beide Briefe behandeln die angeblich betrügerischen 1863-1877 Privatdozent Univ. Berlin. Machenschaften eines gewissen Göring, gegen den 1877 Entzug der venia legendi. Danach freier der zweite Brief eine donnernde Philippika enthält. Schriftsteller (theoretischer Vorläufer des Die Briefe sind charakteristisch für Dührings Nationalsozialismus) Verbitterung und masslose Polemik.

Ettmüller,Ludwig 26 Briefe aus den Jahen 1862-1876 5.10.1802 Gersdorf - 14.04.1877 Zürich Germanist. Beilagen: Gedichte, 1 Brief von Gustav Schwab an 1833 Privatdozent,1856 Extraordinarius,1863 Ettmüller v.10.08.1840, 1 französischer Brief von Ordinarius für deutsche Sprache und Literatur an der Swanhild Ettmüller an M. W. v.13.10.1873. Universität Zürich, Richard Wagners „Eddamüller“, Die Briefe sind teilweise für die Biographie von widmete Mathilde Wesendonk seine dreibändige Ettmüller aufschlussreich,entbehren aber im populäre Geschichte der älteren deutschen Literatur allgemeinen ein weiterreichendes Interesse. „Herbstabende und Winternächte“ in Dialogform Ausnahmen: 1865-1867 20.08.1864 über die Verhältnisse an der ETH, über die Lit. u.a.: ADB vol.6 pag.398-400 Wiederbesetzung der philosophischen Professur an der Universität (cf. hierzu „Die Universität Zürich 1833-1933“ pag.531 Fussnote) 30.11.1866 über Gil Blas von Le Sage, über Gefallen und Missfallen am eigenen Werk u.a. 12.10.1873 über C.F.Meyer 10.-12.07.1875 über eine Eisenbahn auf den Uetliberg („Schwindel über Schwindel!“) und über Pfarrer Weber in Höngg 3.-29.11.1875 hübscher, historisch fundierter Bericht von einer Reise im Thurgau und im angrenzenden Baden 20.09.-20.11.1876 Reisebericht in 8 Fortsetzungen (Hohentwiel, Schaffhausen, Rheinfelden) und über die ersten Bayreuther Festspiele. Gonzenbach,Karl August 19 Briefe und Billets aus den Jahren 1896-1902 30.10.1841 - 16.11.1906 Die Briefe sind z.T. amüsant, witzig und boshaft, ohne Ingenieur, Besitzer des Schlossgutes in Buonas/Zug; allgemeinere Bedeutung zu besitzen. seine Tochter Vera heiratete 1896 den preussischen Zu nennen sind immerhin : Kammerherrn Ewald von Kleist; cf. Schweiz. 12.05.1898 über Paris und Frankreich Geschlechterbuch 3/1910 pag.174 21.03.1899 sehr boshaft über J.V.Widmann, Hegar u.a. 18.07. und 24.08.1901 über Zürich 26.12.1901 über den Empfang von Chamberlain durch Wilhelm II.

Griesinger, Wilhelm 11 datierte Briefe aus den Jahren 1864-69 29.07.1817 Stuttgart - 26.10.1868 Berlin Mediziner 1 undatiertes Billet (1866) 1860-64 Ordinarius für Pathologie, Therapie und 2 Briefe seiner Frau an M.W. 1866 und 1868 medizinische Klinik an der Universität Zürich, seit Briefe von allgemeiner Bedeutung: 1865 in Berlin. 16.12.1866 über die Schweiz und über die Berliner Oper: Lit.: ADB vol.9 pag.669-670 „Seit ich wieder aus der Schweiz zurück bin, vergeht

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„Die Universität Zürich 1833-1933“ pag.556 sqq. kein Tag, wo ich nicht an dieses Götterland denke u.a. und die beneide, die dort sein können.“ Griesinger, Wilhelm (Fortsetzung) 22.03.1867 über Berlin als Zentrum des deutschen Geistes . Den Briefen beigefügt ist eine biographische Skizze von C.A.Wunderlich:“Wilhelm Griesinger“,1869 (gedruckt), sowie 2 weitere Gedenkschriften. Helmholtz,Anna 3 Briefe vom Januar 1879 19.09.1834 Tübingen - 01.12.1899 Volosca Tochter 1 Brief v.6.04.1888 des Staatsrechtslehrers Robert von Mohl, Gattin des 1 Brief ihres Sohnes Robert Julius (1862-89) Physikers und Physiologen Hermann von v.14.04.1888 Helmholtz(1821-1894). Inhalt ohne Belang Lit.: „Anna von Helmholtz; ein Lebensbild in Briefen“, hgg. von ihrer Tochter Ellen von Siemens, 2 vol., Berlin 1929. Hess, Emil 13 datierte Briefe aus den Jahren 1889-1901 Musiker, insbes. Pianist, wohnte in Gmunden 5 undatierte Briefe, davon einer aus dem Jahre 1892 gegenüber von Wesendonks Villa Traunblick und Von einigem Interesse ist der Inhalt folgender Briefe: musizierte dort. Lebensdaten unbekannt. 9.09.1893 über Joseph Joachim und ein „Musikantendiner“ mit Brahms, Goldmark u.a. 27.06.1894 über Wagner-Vorstellungen in München ?.05.1897 über „Undank und Hochmut“ des Hauses 12.10.(?) 1900 über das Prinzregententheater in München, dem er Fortschritt wünscht, da es dem Volk diene und nicht nur dem Nutzen einer Familie wie Bayreuth. Hettner, Hermann 6 datierte Briefe an Mathilde Wesendonk aus den Jahren 12.03.1821 Nieder-Leisersdorf in Schlesien - 1872-81, inhaltlich ohne allgemeines Interesse; 29.05.1882 Dresden 1 Brief v. 9.10.1876 an Otto Wesendonk mit politisch Literatur- und Kunsthistoriker, seit 1855 Professor an interessanten Ausführungen (Kritik an der der Akademie der bildenden Künste in Dresden und politischen Haltung der Dresdner Zeitung, über die Direktor des Museums für Gipsabgüsse und der serbisch-türkische Frage u.a.): „Ich meinerseits stehe Antikensammlung daselbst. durchaus auf türkischer Seite; nicht aus Vorliebe für Freund von Gottfried Keller. die Türken, ...sondern aus der klaren Erkenntnis, Lit.: ADB vol. 55 pag.776-782 dass eine Gefahr für Europa und insbessondere für Deutschland nicht in den Türken liegt, sondern in den Russen. ... Und zweitens hat die Dresdner Zeitung mehrere Artikel zur Verteidigung des Gründerthums gebracht, die mich aufs tiefste empört haben.“

Hübner, Julius 1 „Sonntags-Abschiedsgruss“ in Reimen aus dem Jahr 27.01.1806 Oels - 7.11.1882 Loschwitz bei Dresden 1881, ohne Bedeutung. Historienmaler, einer der Begründer der Düsseldorfer Schule, 1871-1882 Direktor der Dresdner Gemäldegalerie. Lit.: ADB vol.50 pag 774 Kaulbach, Friedrich 1 Brief v.18.03.1879, inhaltlich ohne Belang. 8.07.1822 Arolsen - 5.09.1903 Hannover Maler, seit 1855 Hofmaler in Hannover, Porträtist der dortigen Aristokratie. Kinkel, Gottfried 23 datierte Briefe aus den Jahren 1867-1870 11.08.1815 Oberkassel bei Bonn -13.09.1882 Zürich 1 undatierter, jedoch datierbarer Brief mit interessanten

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Gelehrter, Schriftsteller und Politiker, bekannt als Ausführungen politischer Natur im Hinblick auf das Revolutionär von 1848, seit 1868 Professor für polnische Museum in Rapperswil. Die datierten Archäologie und Kunstgeschichte an der ETH, 1875 Briefe sind zum grösseren Teil von Interesse, sei es Bürger von Zürich. für die Biographie Kinkels, sei es infolge seiner Lit.: ADB vol. 55 pag. 515-528; HBLS vol. 4 Ausführungen über Zeitgenossen und Zeitgeschichte, pag.492 insbes. die folgenden: 13.07.1867, 2.03.1868, 30.04., 12.05., 28.06., 30.09. und 7.11.1869, 7.06., 31.10. und 16.11.1870. Kirchner, Theodor 20 datierte Briefe aus den Jahren 1862-68 10.12.1823 Neukirchen bei Chemnitz - 18.09.1903 19 undatierte, teilweise datierbare Briefe und Billets Hamburg 3 Visitenkarten im Umschlag Organist, Pianist und Komponist 2 Konzertprogramme 1843-1862 in Winterthur, 1862-1872 Organist an 1 Manuskript (von M.W. selbst ?) : Beginn einer St.Peter in Zürich. Dirigent der Autobiographie von Kirchner. Es sind typische Abonnementskonzerte und des von ihm gegründeten Musikerbriefe, bekenntnishaft und persönlich, ja Gemischten Chors Zürich. teilweise höchst persönlich (z.B. jener vom 6.07.1867 und ein undatierter, vermutlich vom Juli 1867 nach St. Moritz adressierter Brief). Von allgemeinerer Bedeutung sind die häufig vorkommenden Berichte und Bemerkungen über das zeitgenössische Musikleben (so 3 Briefe April -Mai 1868 über Konzerte mit Julius Stockhausen in der Westschweiz)

Koppel-Ellfeld, Franz 109 datierte oder datierbare Briefe und Billets aus den 7.12.1838 Eltville - 16.01.1920 Dresden Jahren 1875-1884 ursprünglich Jurist, Verfasser von Romanen, 22 undatierte Briefe und Billets Novellen, Humoresken, Schauspielen (Lustspiele in 2 Visitenkarten ohne Datum. Gemeinschaft mit Franz von Schönthan), 1877-1890 Briefe von allgemeinerem Interesse: Feuilleton-Redaktor der Dresdner Zeitung, 1890- 27.07.1877 über eine Schweizerreise 1896 Dramaturg am Schauspielhaus Dresden. 16.01.1878 über „das Ewig-Priesterliche, Orakulöse, Mystische in Wagner“ 1.12.1880 gegen Mommsen („einer der grössten Egoisten, die leben“), zur Judenfrage, für Treitschke. 18.12.1880 über Gutzkow-Feier, Marie Seebach, Pfaffenmachwerk und Presseunholde (sehr amüsant) 4.01.1881 zur Zeitgeschichte 15.08.1882 gegen die Dresdner Zeitung („stark angejüdeltes Blatt zweiten Ranges“) 14.02.1883 zum Tod von Richard Wagner Lehmann, Lilly 3 Briefe vom 29.01.1891, 30.11.1897 und 14.12.1897, 24.11.1848 Würzburg - 17.05.1929 Berlin Gefeierte ohne grösseres Interesse. Im ersten dieser Briefe eine dramatische Sängerin Bemerkung über Cosina Wagner („Von meinem 1870-1886 Hofoper Berlin, 1886-“1890 in Amerika, Charakter weiss Frau Cosima leider nur sehr seit 1892 in Berlin. wenig“), im zweiten Ausführungen zur Tierschutzfrage. Lenbach, Franz 6 datierte Briefe aus den Jahren 1892 und 1893 an Otto 13.12.1836 Schrobenhausen in Oberbayern - Wesendonk 6.05.1904 München. Maler,besonders bekannt als 1 Quittung über 5000 Mark vom 19.06.1900 dafür, „dass Porträtist („ein Maler der Grossen“) er seinerzeit unfähig war, eine der interessantesten Lit.: Biogr. Jahrb.u. Dt. Nekrolog vol. 9, pag.260- Frau der Zeit, des Jahrhunderts, entsprechend der 266 schönen Aufgabe zu verewigen“. Der Brief vom 7.03.1893 enthält die Erklärung zu dem

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Text der Quittung: Lenbach schildert die Schicksale eines angefangenen Bildes von Mathilde Wesendonk “in dem schwarzen Mantel gegen roten Grund“; es sei ihm nicht recht gelungen, dann gestohlen worden und schliesslich als Bild der Königin von England bei einem Kunsthändler wieder aufgetaucht. Die übrigen Briefe sind inhaltlich ohne Belang. Lessmann, Otto 23 datierte Briefe aus den Jahren 1874-1902 (davon 20 30.01.1844 Rüdersdorf bei Berlin - 27.04.1918 Jena aus den Jahren 1896-1902) Musiklehrer, Musikkritiker und Komponist, 1881- Briefe von allgemeinerem Interesse: 1907 Herausgeber und Redaktor der „Allgemeinen Die Briefe vom 30.05. und 20.06.1892 beziehen sich auf Musik-Zeitung“ das 1885 in englischer Sprache erschienene Buch von Ferdinand Praeger: “Wagner as I knew him“, das 1892 in deutscher Uebersetzung veröffentlicht wurde. Frau Wesendonk scheint Befürchtungen darüber gehegt zu haben, in welcher Weise Praeger die Beziehungen Wagners zu ihrem Hause dargestellt habe, und beauftragte Lessmann, sich bei einer Reise nach England darüber zu orientieren. Im zweiten, in Lessmann, Otto (Fortsetzung) London geschriebenen Brief berichtet Lessmann, er habe bei Lord Dysart, der die Kosten des Buches von Praeger bestritten habe, darin Einblick genommen, und legt Frau Wesendonk den englischen Wortlaut der beiden Stellen vor, an denen von ihr und ihrer Familie die Rede ist; sie „könnten nicht den leisesten Schatten“ auf den Namen Wesendonk werfen. Er fragt M.W. immerhin, ob sie im Hinblick auf die bevorstehende deutsche Ausgabe Wünsche in Bezug auf die beiden Textstellen habe. Die Briefe vom 7. und 8.01.,10.02. und 13.03.1896 beziehen sich auf folgende zwei in der „Allgemeinen Musik-Zeitung“ erschiene, von Albert Heintz verfasste, jedoch von Mathilde Wesendonk veranlasste und dokumentierte, gegen das Wagner- Buch von H. St. Chamberlain gerichtete Artikel: „Eine Verwahrung“ in Nr. 3 vom 17.01.1896 und „Richard Wagner in Zürich“ in Nr. 7 vom 14.02.1896 und beleuchten in interessanter Weise deren Vorgeschichte und Begleitumstände. Weitere Briefe von einigem Interesse: 31.12.1896 über den Abdruck von Briefen Ludwigs II. von Bayern an Richard Wagner 6.02.1897 über den Abdruck von Briefen Richard Wagners 17.04.1897 über Bayreuth 17.01.1898 über Wagner 19.02.1898 Erinnerungen an Wagners Beisetzung in Bayreuth 1883 und Dank für die Ueberlassung des Gedichtes von Mathilde Wesendonk zur Erinnerung an Wagners Beisetzung, abgedruckt in Nr. 7 der „Allgemeinen Musik-Zeitung“ vom 18.02.1898 (mit „Milderungen“ des Textes!) 23.08.1899 über die Bayreuther Festspiele 1.01 1900 Betrachtungen zur Jahrhundertwende und über die Zukunft der Musik

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19.01.1900 über die Veröffentlichung eines Briefes von Wagner 15.06.1901 über die Bayreuther Festspiele

Liechtenstein, Prinzessin Hedwig von und zu, geb. 3 datierte Briefe aus den Jahren 1889 und 1890 Stein 1 undatierter Brief. in (morganatischer) Ehe seit 1877 verheiratet mit Von einigem Interesse ist höchstens der Brief vom Rudolf Prinz von und zu Liechtenstein (1833-1888) 15.03.1890 aus Meran mit Schilderungen von Lebensdaten unbekannt (cf. Gothaischer Besuchen und Erlebnissen in Wien, München und Genealogischer Hofkalender 1912, pag.41) anderen Orten, wobei Lenbach, Heyse, Wilbrand und andere Persönlichkeiten Erwähnung finden. Liszt, Franz 1 undatierter Dankbrief für ein Geschenk 22.10.1811 Doborjan in Ungarn - 31.07.1886 1 undatierte Visitenkarte mit französischen Text in Bayreuth führender Musiker des 19. Jahrhunderts Umschlag mit unleserlichem Poststempel Bayreuth 1 gedruckte Vermählungsanzeige vom 18.08.1857 seiner Tochter Cosima mit Hans von Bülow Lübke, Wlhelm 21 datierte oder leicht datierbare Briefe aus den Jahren 17.01.1826 Dortmund - 5.04.1893 Karlsruhe 1863-1867 Kunstgelehrter, zu seiner Zeit einer der 11 undatierte, jedoch zumeist datierbare Briefe und meistgelesenen Kunstschriftsteller. Billets aus den gleichen Jahren. Die Briefe sind 1860-1866 Professor an der ETH, 1866-1885 teilweise für die Biographie von Lübke von Professor an der Technischen Hochschule Stuttgart, Bedeutung. seit 1885 Direktor der Grossherzoglichen Briefe von allgemeinerem Interesse: Sammlungen in Karlsruhe 7.03.1866über die Ouvertüre zu Byrons Manfred von Veröffentlichte 1891 Lebenserinnerungen. Lit.: ADB vol.52 pag 106-111 12.07.1866 über die Landschaft am Oberengadin, über das Kunstleben in der deutschsprachigen Schweiz und über die „jammervollen Verhältnisse“ in Deutschland: .„Gutes sehe ich nirgends, nur eine Verstärkung fürstlicher Macht und der Militärstaaten. Zur Einheit wird Deutschland so wenig kommen wie zur Freiheit; denn an den Fürsten wird es doch nicht lassen.“ 17.08.1866 über den Wert und Unwert des Erlernens der altgriechischen „Sprache der Monumente“, über Lessing, Goethe und Jean Paul. „Mit Goethe fängt das Getändel dann doch schon an, und Jean Paul... war mir stets als Gipfelpunkt weibischen Getändels... antipathisch“. Meissner, Afred 16 datierte Briefe aus den Jahren 1870-1874 15.10.1822 Töplitz - 29.05.1885 Bregenz 7 undatierte, zumeist datierbare Briefe, vermutlich aus ursprünglich Arzt, dann Schriftsteller und Dichter, zu den gleichen Jahren. Meissner war zeitweilig seiner Zeit als Epiker und Lyriker bekannt und Mathilde Wesendonks Mentor in literarischen Fragen geschätzt, seit 1869 in Bregenz ansässig, schrieb und beriet sie in Verlagsangelegehheiten; in den 1884 „Geschichte meines Lebens“ in 2 Bänden. Briefen vom 9.12.1870 und 20.07.1871 unterzog er Meissner, Alfred (Fortsetzung) ihre Dichtungen „Gudrun“ und „Edith“ einer eingehenden und scharfen Kritik. Von einiger Bedeutung sind seine Briefe vom 12.01. und 17.02.1871 über ein eigenes politisches Gedicht und dessen Schicksale. Ferner 15.10.1874 über Zürich und die Veränderung der „Enge“. Menzel, Adolph 3 datierte kurze Briefe aus den Jahren 1885-1886. Der

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8.12.1815 Breslau - 9.02.1905 Berlin, berühmter Inhalt ist bedeutungslos, jedoch ist der Brief vom Maler und Graphiker 11.03.1885 visuell sehr eindrucksvoll - eben malerisch - und darum zu Ausstellungszwecken gut geeignet.

Meyer, Adolf Bernhard 1 dreiseitiger Brief vom 6.02.1881, um Mathilde 11.10.1840 Hamburg - 5.02.1911 Dresden. Wesendonk für die Einladung zu einem häuslichen Anthropologe und Zoologe Kammermusik-Zykllus zu danken. 1874-1905 Direktor des Naturhistorischen Museums in Dresden. Meyer, Conrad Ferdinand 39 datierte Briefe und Billets aus den Jahren 1869-1880 11.10.1825 Zürich - 28.11.1898 Kilchberg. 1 Visitenkarte aus Ajaccio mit Glückwunsch zu Kommentar überflüssig. Weihnachten 1875 1 undatierter Brief Fast alle Briefe, mögen sie noch so kurz und inhaltlich ohne Bedeutung sein, sind durch ungewöhnliche Form und charakteristische Ausdruckweise bemerkenswert. Besondere Bedeutung kommt den folgenden zu: 17.05.1870 über sein eigenes Schaffen: „Gerade jetzt wäre es mir doppelt wichtig, eine fremde Gestaltungskraft auf mich wirken zu lassen, da ich mit der letzteren unzufrieden bin und dies zu überwinden suche“. 23.05.1870 Bemerkungen zur Poetik 21.09.1870 zur Zeitgeschichte im Zusammenhang mit einem Gedicht „Das deutsche Herz“ von Mathilde Wesendonk: “Da mir trotz entschiedener und grundsätzlicher Parteinahme für Deutschland die so vollständige Demütigung und Beschämung Frankreichs und des französischen Genius nahe ging, hat mich dieser edle, reine Ton in besonderer Weise berührt.“ Weihnachten 1870 :ein Sonett als Festgruss (veröffentlicht?) 23.01.1871 über das „leidige literarische Marktgedräng“, über sein eigenes Schaffen, insbes. „Huttens letzte Tage“ u.a. Dieser Brief ist sehr bedeutend. 26.01.1871 enthält eine Vergleich von Byrons Manfred mit Goethes Faust. Manfred übertreffe Faust in zwei Punkten : „in der Autonomie, mit welcher er in der Sterbestunde die anklagenden Geister zurückweist und in der einzigen Scene mit Astarte, die, so skizzenhaft sie erscheint, denn doch ein andres Wesen voraussetzt, als das arme Gretchen. Uebrigens scheint mir Faust zu wenig und Manfred zu viel Qual und Reue zu fühlen. Gerade dieses zu Wenig und dies Zuviel macht sie aber poetisch“. 10.03.1871: die taktlose und provokatorische Siegesfeier der deutschen Kolonie hatte am Vortag zu heftigen Gegenkundgebungen geführt. Meyer versichert M.W., wie tief ihn „die gestrigen Schändlichkeiten“ empört hätten, bezeichnet sie als „Ausbrüche der Bestialität“ und betont seine „Mitleidenschaft mit

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den um ihrer Vaterlandsliebe willen vom Pöbel beschimpften Deutschen“. 6.07.1871 aus Davos-Wolfgang mit schöner Schilderung der Landschaft und über „Huttens letzte Tage“; er sei Meyer, Conrad Ferdinand (Fortsetzung) zufrieden, mit diesem Werk Partei ergriffen zu haben. “Wird mir das unverdiente Glück zuteil, was ich glühend wünsche, aber kaum zu hoffen wage, etwas Tüchtiges in der deutschen Literatur zu leisten, so war dieses der erste Schritt dazu“. 27.11.1871 aus Verona: Bericht über München, Clara Ziegler, Laube, die Pinakothek, Schack und über Verona. Die 50 Gulden oder Taler, die er vom Verleger für „Huttens letzte Tage“ erhalten habe, habe er dem reichsdeutschen Invalidenfonds zugewiesen. 4.01.1872 aus Venedig über Lessing - Kant - Schleiermacher (freie Wissenschaft verbunden mit religiöser Innigkeit), gegen den „zweideutigen“ Wilhelm Rüstow. 23.03.1872: M. gedenkt der Vorgänge im Vorjahr und wiederholt, dass sie ihn „im innersten empört und halb krank gemacht“ hätten. Meyerheim, Paul 2 Briefe aus dem Jahre 1899, die Ausstellung von 13.07.1842 Berlin - 14.09.1915 Berlin. Maler, Lenbach-Porträts betreffend. bekannt insbes.als Tiermaler Lit.: BJuDN vol. I, pag. 151-153 Mihalovich, Ödön von 22 datierte Briefe aus den Jahren 1889-97 13.09.1842 Fericsancze in Slavonien -22.04.1929 26 undatierte oder unvollständig datierte, jedoch zumeist Budapest. datierbare Briefe Pianist und Komponist, Schüler von Hans von 1 sechsseitiges Facsimile-Notenblatt: „Zwei Motive aus Bülow, 1887-1919 Direktor der Hochschule für der Oper ‘Toldis Liebe’ für Frau Mathilde Müsik in Budapest. Wesendonk in dankbarer Verehrung ausgeschrieben vom Componisten“. Von einigem Interesse sind die folgenden Briefe: 1.12.1890 über die Oper „Asrael“ von Alberto Franchetti (vernichtend und stark antisemtisch) 3.04.1891 über Gustav Mahler, den man „in der perfidesten Weise verdrängt“ habe (aus Budapest), weil er ein „deutscher Künstler jüdischer Abstammung und von ausserordentlicher Begabung“ sei; „diese drei Eigenschaften genügten, um ihn hier unmöglich zu machen“ 11.05.1892 über die Marter der Klavierprüfungen an der Hochschule 20.09. und 22.12.1892 über Mascagni 6.08.1897 Kritik an den Bayreuther Festspielen 21.12.1897 über Chamberlains Wagner-Buch und über Felix Weingartner 5.03.1897 über die beiden Veröffentlichungen zur Berichtigung der Darstellung Chamberlains in der „Allgemeinen Musik-Zeitung“ (cf.den Abschnitt Mihalovich, Ödön von (Fortsetzung) Otto Lessmann dieses Berichts); es sei „gut, dass die Welt erfahre, wer die eigentlichen Freunde und Wohltäter Richard Wagners waren“. 29.12.1897 über Engelbert Humperdinck und sein „läppisches Märchenspiel“ (Hänsel und Gretel), das

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ein „Ukas von Bayreuth“ zum bedeutendsten musikdramatischen Werk nach Wagner erkläre. Mottl, Felix 5 datierte Briefe aus den Jahren 1884-1887 24.08.1856 Unter-St.Veit bei Wien - 2.07.1911. 1 beschriebene Visitenkarte vom 17.12.1886 München Briefe von einiger Bedeutung: Orchesterdirigent 1881-1903, Hofkapellmeister (seit 9.09.1885 über seine Berufung nach Bayreuth: „Sie 1893 Generalmusikdirektor) in Karlsruhe, 1886 können mitempfinden, was in mir vorging, als ich Hauptdirigent der Festspiele in Bayreuth. die Einladung, in Bayreuth, unserer Mottl, Felix (Fortsetzung) Reichshauptstadt, zu dirigieren erhielt.“ 17.02.1887 über seinen Verzicht auf eine Berufung an die Hofoper Berlin. Müller, Friedrich Max 1 Brief vom 29.11.1876 aus Dresden, worin Müller um 6.12.1823 Dessau - 28.10.1900 Oxford bedeutender die „Geschichte des Materialismus“ von Friedrich Sprachforscher, Religionshistoriker und Philosoph, Albert Lange bittet, um festzustellen, ob dieser den in Fachkreisen besonders bekannt als Herausgeber Philosophen Hobbes zu den Materialisten rechnet der Rigweda (1849-1874), seit 1846 in London, seit 1 undatierter Brief ohne Bedeutung. 1850 an der Universität Oxford, 1854 als Professor für neue Sprachen und vergleichende Linguistik; „Collected Works“ in 20 vol., 1900. Murad, Efendi (= Franz von Werner) 2 Briefe vom 18.01. und 27.01.1877, inhaltlich ohne 30.05.1836 Wien -12.09.1881 Den Haag, Belang. Schriftsteller und Dichter, seit 1854 als Diplomat in türkischen Diensten und als solcher zeitweilig in Dresden Lit.: ADB vol.42 pag 44-48 Olfers, Hedwig 1 undatierter Brief aus dem Jahr 1888 zum Tod von 11.05.1800 Berlin - 11.12.1891 Berlin Kaiser Friedrich mit einem (jämmerlichen) Gedicht. Tochter des prussischen Staatsrates und Dichters Friedrich August von Stägemann, seit 1823 mit dem Diplomaten Ignaz von Olfers verheiratet, der 1839 zum Generaldirektor der Königl. Museen ernannt wurde; ihr Haus zählte zu den „grossen Häusern“ der Berliner Gesellschaft Lit.: Hedwig Abeken: „Hedwig von Olfers geb.von Stägemann“, 2 vol. 1908-1914.

Osborn, Max 1 Brief vom 10.02.1899 mit der Bitte, die 10.02.1870 Köln - 24.09.1946 New York, Gemäldesammlung von Wesendonks besichtigen zu Kunstschriftsteller und Kritiker, zunächst beim dürfen. „Berliner Lokal-Anzeiger“, später viele Jahre bis zu seiner Emigration 1933 bei Ullstein.

Oettingen, Wolfgang 2 Briefe vom 27.11.1897 und 13.01.1898 mit gedruckten 25.03.1859 Dorpat - nach 1933 (?) Bestätigungen der Akademie zum Dank für die Kunst- und Literaturwissenschafter, 1897-1905 leihweise Überlassung von 3 Gemälden von Arnold Erster ständiger Sekretär der Preussischen Akademie Böcklin zu Ausstellungszwecken. der Künste. Platen-Hallermund, Julius Graf 2 Briefe vom 27.02. und 6.03.1872 (nur die Unterschrift 26.12.1816 (?) -1.09.1889. Dresden von eigener Hand) betr. Prüfung und Ablehnung des 1867 Generaldirektor der Königlich Sächsischen Dramas „Edith“ von Mathilde Wesendonk. musikalischen Kapelle und des Hoftheaters zu Dresden.

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Prokesch-Osten, Friederike Gräfin von (seit 25 datierte Briefe, Billets und Karten aus den Jahren 1861),geb.Gossmann 1883-1901 23.03.1838 Würzburg - 14.08.1906 Gmunden, 11 ungenau oder undatierte Briefe und Billets Schauspielerin (bis 1867) 3 Briefe des Grafen von Prokesch-Osten aus den Jahren Lit.: BJuDN vol.9 pag.128-134; 1882,1883 und 1901. Heinrich Laube: „Geschichte des Burgtheaters“ Der Inhalt ist ohne allgemeinere Bedeutung. 1868. Rath, Anna vom, geb.Jung 1 undatierter Brief, gänzlich belanglos geb ? Köln-gest ? Berlin Gattin des Bankdirektors Adolf vom Rath, „grosses Haus“ der Berliner Gesellschaft. Rochat, Alfred 2 undatierte Briefe in französischer Sprache, annähernd 17.04.1833 Vevey-13.03.1910 Bex, Romanist,1856- datierbar.Ein Brief enthält Bemerkugen von einigem 72 Privatdozent für französische Sprache und Interesse zum Rolandslied (mit Literaturangaben). Literatur an der Universität Zürich; cf.“Die Universität Zürich 1833-1933“ pag. 491 u.719 Sanctis, Francesco de 1 Brief vom 28.10.1858 in französischer Sprache (Inhalt 28.03.1817 Morra Irpino (Avellino) -19.12.1883 belanglos) Neape 5 undatierte französische Briefe, davon 2 nach 1860 (in Politiker (Anhänger Garibaldis), Literarhistoriker, einem wird Pareto erwähnt) Kritiker und Uebersetzer, 1856-1860 Professor für 2 undatierte italienische Briefe, davon einer grösseren Aesthetik und italienische Literatur an der ETH Umfangs und nicht uninteressant (aus Neapel). Zürich, 1860 Unterrichtsminister im Königreich Es wäre noch zu ermitteln, ob diese Briefe z.T. in den Neapel, später mehrfach Minister im Königreich „Lettere da Zurigo“ 1913 oder in anderen Italien, ab 1871 Professor an der Universität Neapel; Briefpublikationen veröffentlicht sind. gab Mathilde Wesendonk zeitweise Stunden.

Sayn-Wittgenstein, Carolyne Fürstin, geb. von 7 datierte Briefe aus den Jahren 1856-1859 Iwanowska 4 undatierte Billets 8.02.1819 Monasterzyska im Gouv.Kiew - 1 Brief (in Umschlag) an Rudolf Lehmann. 8.03.1887 Rom Die Briefe sind inhaltlich ohne allgemeiner Bedeutung. Freundin von , in späteren Jahren katholische kirchenpolitische Schriftstellerin. Scherr, Johannes 13 datierte, zumeist längere Briefe aus den Jahren 1867- 3.10.1817 Hohenrechberg bei Schwäbisch-Gmünd - 1875 21.11.1886 Zürich 3 undatierte, jedoch vermutlich datierbare Briefe. Politiker und Kulturhistoriker Die Briefe sind für ihren Verfasser charakteristisch und 1848 Führer der Demokratischen Partei in aufschlussreich; sie sind vor allem für seine eigene Württemberg, 1850-1852 Privatdozent für Biographie wertvoll. Kulturgeschichte an der Universität Zürich, 1860- Briefe von allgemeinerer Bedeutung: 1886 Professor an der ETH, fruchtbarer Publizist 31.05.1873 über die Schweiz, die er aufrichtig liebe, „von schneidender Schärfe und gelegentlich obschon sein deutscher Patriotismus ihm „ganz kernigster Grobheit“. wütende Feindseligkeiten von Seiten des schweizerischen Pressepöbels“ eingetragen habe 14.10.1873 über Goethe-Biographie, die „Gartenlaube“ und die Bildungshöhe der Frauen 7.11.1873 über exakte Naturwissenschaften, Materialismus, das „Wiederanschwellen der Pfaffenmacht“ und (abfällig) über David Friedrich Strauss 26.12.1873 über die „Menge von Gesindel“ in der Schweiz, so dass alle Gegenden „verjudet im verjudetsten Sinn des Wortes“ seien (!) ; es sei zwei undankbar, wenn er das behaupte, weil er in Israel mehr als nur einen seiner besten Freunde habe; ferner

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über die „Steppe unseres zeitgenössischen Realismus“. 7.12.1875 über „Soldaterei und Nationalservilismus“ in Berlin und über den „Handel“ Bismarck / Arnim, der zeige, dass „etwas faul ist im Staate Deutschland“: „Die Eckigkeit und Steifleinenheit des preussischen Korporalismus liessen sich noch ertragen. Aber dieser Liberalismus und Patriotismus mit allerhöchster Bewilligung - dieser geheimrätliche Dünkel bei so viel innerer Hohlheit.“

Schrötter, Leopold 1 Brief vom 13.02.1891 an Otto Wesendonk, ohne 5.02.1837 Graz - 22.04.1908 Wien, Arzt, seit 1870 Belang. Spitaldirektor in Wien, seit 1890 Ordinarius für Pathologie und Therapie an der Universität Wien. Seebach, Marie 1 undatiertes Billet aus dem Jahre 1888 zum Dank für 24.02.1829 Riga - 3.08.1897 St.Moritz, berühmte Mathilde Wesendonks Gedicht auf Kaiser Friedrich. Schauspielerin Sseit 1859 mit dem Opernsänger Albert Niemann verheiratet. Semper, Gottfried 10 datierte Briefe aus den Jahren 1858-73 29.11.1803 Hamburg - 15.05.1879 Rom 6 undatierte Briefe . Architekt und Kunsttheoretiker, der bedeutendste Die Briefe sind überwiegend kurz und ohne Bedeutung. deutsche Baumeister seiner Zeit Eine Ausnahme bildet höchstens der Brief vom 1855-1871 Professor an der ETH, seit 1871 in Wien; 28.05.1866; Semper bittet darin um die genaue Erbauer des neuen Gebäudes der ETH 1860-1863, Adrese von Richard Wagner, der ein „Landhaus in der Eidgen. Sternwarte 1862-1864, des Stadthauses der Umgebung von Luzern“ ( !) bewohnen Winterthur 1866-1869; 1861 Ehrenbürger von solle und der in Zürich gewesen sei, ohne sich bei Affoltern am Albis. Semper zu melden, „obschon er weiss, dass ich Semper, Gottfried (Fortsetzung) Angelegentliches mit ihm zu besprechen habe“, nämlich die „nunmehrfertigen Pläne einer Festhalle nebst dahin führender Brücke und neuer Strassenanlage“ für München, eine Sache, der er „über ein ganzes Jahr geopfert“ habe. Solms - Sonnenwalde, Eberhard Graf zu 1 Brief vom 4.02.1877 ohne Bedeutung. 2.07.1825 Kottitz bei Bautzen - gest ? Diplomat, 1873-78 Gesandter des Deutschen Reiches beim sächsischen Hof in Dresden. Spitta Bey, Wilhelm 1 Brief vom 7.04.1882; Abschieds- und Kondolenzbrief geb. ? - gest ? vor der Abreise von Mathilde und Otto Wesendonk, Sprachforscher,Verfasser einer „Grammatik des die den Winter 1881 / 82 in Kairo verbrachten und arabischen Vulgärdialektes von Aegypten“ 1880, dort Spitta kennengelernten hatten. lebte bis 1882 viele Jahre in Kairo und war Direktor der dortigen Vizeköniglichen Bibliothek. Steiner - Schweizer, Adolf 1 Brief vom 24.06.1900 mit Photographie seiner 13.10.1843 (?) - 5.04.1930 Kilchberg verstorbenen Frau Lisel, enthält u.a. Dank für die Dr. phil., langjähriger Musikreferent der „Neuen mehrfache Sendung von Exemplaren der „Wagner- Zürcher Zeitung“, Verfasser der Schrift: „Richard Briefe“ (es können nur die 1896 veröffentlichten Wagner in Zürich“, in: Neujahrsblätter der Briefe Wagners an Otto Wesendonk gemeint sein) Allgemeinen Musik-Gesellschaft in Zürich 1901- und Bemerkungen über die bauliche Entwicklung 1903. von Zürich.

Sulzer, Johann Jakob 3 Briefe vom 6.09.1882, ?.08.1887 und 12.04.1888 23.12.1821 Winterthur - 27.06.1897 Winterthur 1 Gedicht auf den Tod von Kaiser Friedrich 1888.

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Dr.phil.h.c., schweizerischer Staatsmann, Haupt der Von den Briefen kommt insbes. dem umfangreichen vom Demokratischen Partei des Kantons Zürich, der August 1887 erhebliche Bedeutung zu. Sulzer grosse Gegenspieler von Alfred Escher, Freund von beantwortet die Frage von Mathilde W.nach einer Richard Wagner, 1847 Statsschreiber, 1852-1857 Veröffentlichung seiner Erinnerungen an Wagner Regierungsrat, 1858-1873 Stadtpräsident von verneinend und führt aus : „Wohl war und bin ich Winterthur, 1866-1869 und 1879-1890 Nationalrat, mir bewusst, der einzige zu sein, der über die 1869-1878 Ständerat (dessen Präsident 1876), 1868- historisch-psychologische Genesis der seit 1848 von 1869 Präsident des Zürcher Verfassungsrates W. geschaffenen Werke - mit Ausschluss Hans Lit.: Hans Sträuli: „Stadtpräsident Dr.Joh.Jakob Sachs’ - Aufschluss erteilen könnte, und ich habe Sulzer 1821 bis 1897, ein Lebensbild“, Winterhur auch mehr als einmal überlegt, ob ich nicht die Feder 1930. zu einem solchen Essay wetzen solle. Die Gründe dieser Unterlassung lassen sich nur andeuten, nicht construiren - Sie werden mich, wie ich hoffe, doch verstehen. Wagner war eine extrem subjektive Natur, er kannte die Welt einzig und allein und wollte sie allein kennen nach dem unwillkürlichen Reflex, den er von ihr in seinem Bewusstsein trug. Zu einem Versuch objektiver Controle gelangte er nie. So hoch er Arthur Schopenhauer schätzte, nahm er doch von dessen Erkenntnisphilosophie nie ein Coma in sich auf. Demgemäss war seine Intuition zwar immer phantasiereich , aber häufig logischer Construction entbehrend; Ideen-Associationen statt .../1 unleserliches Wort/. Aus dieser Wurzel entspringt das Orakelhafte und Symbolische der höheren Poesie: es ist die Aufgabe der Kritik, Orakel und Symbol zu deuten - nicht selten zur Ueberraschung des Autos selbst. Mit der Darlegung der psychologischen Genesis ist wenigen gedient, am wenigsten dem Autor - darum habe ich sie Sulzer, Johann Jakob (Fortsetzung) unterlassen.“ In demselben Brief kommt Sulzer auf B. L. Spyri zu sprechen, der „nicht immer mit Takt und gutem Geschmack“ für Wagner geworben habe, und berichtet, bei einem Besuch in Tribschen habe er von Wagner ein Exempar seiner Autobiograhie mit der Bitte um streng vertrauliche Behandlung erhalten; nach wenigen Tagen aber sei ein Billet mit dem Ersuchen um Rückgabe eingetroffen, „was ich damals der Intervention seiner Frau /scil. Cosima/ zuschrieb“. Sulzer schliesst Betrachtungen über die Autobiographie und die Wünschbarkeit ihrer Veröffentlichung an und schreibt: „Niemand hat sein eignes Bild richtig im Spiegel, niemand kann seine eignen Motive, die in ewigem Fluss begriffen sind, scharf objektivieren...“ Der Brief vom 12.04.1888 enthält kluge Bemerkungen über das alte und neue Berlin. Tappert, Wilhelm 1 Brief vom 14.04.1877, worin Tappert Mathilde 19.02.1830 Ober-Thomas-Waldau bei Bunzlau - Wesendonk um die Erlaubnis bittet, die ihr 27.10.1907 Berlin gewidmete Klaviersonate in A-dur von Richard Musiklehrer und -Schriftsteller, Freund und Wagner abschreiben zu dürfen. „Seit langem schon treuheriger Vorkämpfer von Richard Wagner. bin ich bemüht, alles zu sammeln,was sich auf Rich. Wagner bezieht, alle Schriften über ihn, natürlich auch alles, was er selbst geschrieben hat. ... Mich leitet bei alledem nur die Wissbegier des Musikers

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dem keine Note des grossen Meisters uninteressant ist! Selbstverständlich liegt der Gedanke an eine profane Verwertung des Gewonnenen gänzlich ausser dem Bereiche der Möglichkeit. Ich habe mit vorgenommen, weder Briefe noch mündliche Aeusserungen je zu publizieren. Wagner nennt mich scherzend seinen Archivar!“ Thode, Henry 1 Brief vom 24.03.1898 mit der Bitte, die Reproduktion 13.01.1857 Dresden - 9.11.1920 Kopenhagen des im Besitz von Mathilde Wesendonk befindlichen Kunstgelehrter, 1894-1911 Professor für Bildes „Das Schweigen im Walde“ von Arnold Kunstgeschichte an der Universität Heidelberg, Böcklin für ein Sammelwerk über das „Deutsche Schwiegersohn von Cosima Wagner durch seine Ehe Volkstum“ zu gestatten, nebst einem Schreiben des mit Daniela von Bülow. Bibliographischen Instituts in Leipzig vom 14.03.1898 mit dem gleichen Ansuchen. Thode bezeichnet das Bild als das „am meisten deutsche Werk“ von Böcklin.

Tschudi, Hugo von 2 Briefe vom 19.10.und 3.12.1897, inhaltlich belanglos. 7.02.1851 Jakobshof in Nieder-Oesterreich - 1 Visitenkarte aus dem Jahre 1888 23.11.1911 Stuttgart Kunstgelehrter,1884 Direktorialassistent am Kaiser- Friedrich-Museum in Berlin, 1896 Direktor der dortigen Nationalgalerie. Uhl, Friedrich 1 Gedicht an Mathilde Wesendonk vom 2.05.1888 14.05.1825 Teschen - 20.01.1906 Mondsee in Ober- Oesterreich Erzähler und Reiseschriftsteller, seit 1872 Chefredaktor der „Wiener Zeitung“. Vischer, Friedrich Theodor 1 undatierter Brief aus den Jahren 1866-1868 zum Dank 30.06.1807 Ludwigsburg - 14.09.1887 Gmunden für die Zusendung des Dramas „Genoveva“ von Philosoph, insbes. Aesthetiker, satirischer Mathilde Wesendonk (dreiseitig, als Schriftprobe Schriftsteller und Dichter, 1855-1866 Professor an von Interesse). der ETH Zürich, 1866-1868 an der Universität Tübingen und der Technischen Hochschule Stuttgart, seit 1869 nur noch an letzterer Lit.: ADB vol.40, pag. 31-64. Voss, Richard 1 undatierter, jedoch annähernd datierbarer Brief, 2.09.1851 Neu-Grape bei Pyritz - 10.06.1918 inhaltlich ohne Bedeutung. Berchtesgaden Dramatiker und Erzähler (Autobiographie: „Aus einem phantastischen Leben“, 1920). Wagner, Cosima 1 eigenhändiges Schreiben vom 14.01.1878, ungemein 24.12.1837 Como - 1.04.1930 Bayreuth Tochter von charakteristisch für Stil und „Politik“ seiner Franz Liszt, seit 1871 Gattin von Richard Wagner. Verfasserin. Wagner, Richard 1 gedruckte Einladung vom 12.02.1853 zu einer 22.05.1813 Leipzig -13.02.1883 Venedig Vorlesung aus „meiner kürzlich vollendeten dramatischen Dichtung ‘’ an 4 aufeinander-folgenden Abenden im unteren Saal des Dépendance-Gebäudes des Hotels de Baur“ mit handschriftlichen Zusätzen von Richard Wagner 1 eigenhändiger Programm-Entwurf zu einem Hauskonzert bei Wesendonks am 31.03.1858 nebst mehreren danach gedruckten Programmen sowie gedruckten Einladungskarten zu diesem Konzert 1 Telegramm von Richard Wagner vom 31.03.1858 aus

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Luzern: „ Der getreue Kapellmeister kann leider heute das Konzert nicht dirigieren. Der heilige Gotthard hat Zoll genommen und ihm dafür einen starkgläubigen gediegenen Katarrh beschert.“ 1 von Otto Wesendonk eigenhändig geschriebene, von Richard Wagner unterschriebene, von Quittung vom 8.09.1859 über Fr.12000.- für die Partituren von Rheingold und Walküre. 1 von Richard Wagner eigenhändig geschriebene und unterzeichnete Quittung vom 7.11.1859 aus Paris über Fr. 6000.- „für die im Laufe des Jahres 1860 zu vollendende Partitur des’’“. 1 von Richard Wagner eigenhändig geschriebene und unterzeichnete Quittung vom 1.02.1860 aus Paris über Fr.6000.- „für das 4. Stück meines Bühnenfestspiels ‘Der Ring des Nibelungen : Siegfrieds Tod’ ... und bekenne mich dagegen Wagner, Richard (Fortsetzung) verpflichtet, die Composition dieses Werkes sobald als möglich auszuführen“. Eigenhändiger Zusatz von Otto Wesendonk, Zürich, 23.11.1860 : „Gegen obige Quittung habe ich das nächste Stück des Rings des Nibelungen freigegeben, welches Richard Wagner an Schott in Mainz verkauft hat.“

Weingartner, Felix 3 Briefe aus den Jahren 1898-1899 2.06.1863 Zara (Zadar) in Dalmatien - 1942 Von einiger Bedeutung ist höchstens der Brief vom Winterthur 13.04.1898 aus Mannheim, worin W. über das Orchesterdirigent, Komponist und griechische Altertum, den mangelhaften Unterricht in Musikschriftsteller, seit 1891 Kapellmeister an der den klassischen Sprachen am Gymnasiums in Graz Hofoper Berlin und Leiter der Symphoniekonzerte und über Ulrich von Wilamowitz-Möllendorf der dortigen Königlichen Kapelle. schreibt. Wesendonk, Familie 11 Briefe verschiedener Mitglieder der Familie aus den Jahren 1882-1901 6 Briefe von Mathilde Wesendonk an Sophie la Tour 1 handgeschriebene Ahnentafel..

Wildenbruch, Ernst 5 Briefe und 1 Billet (mit Vierzeiler) aus den Jahren 3.02.1845 Beirut in Syrien - 15.01.1909 Berlin 1884-1891 Der nationale Dramatiker von Preussen im 1 Brief von Maria von Wildenbruch vom 1.09.1887. wilhelminischen Zeitalter. Der Inhalt ist ohne allgemeinere Bedeutung. Wille, Eliza geb.Sloman 19 datierte, zum Teil umfang- und inhaltreiche Briefe aus 9.03.1809 Ithehoe - 22.12.1893 Meilen den Jahren 1867-1889 Seit 1845 Gattin von Dr. François Wille, 1 undatierter, jedoch datierbarer Brief. belletristische Schriftstellerin. Lit.:ADB vol.43 pag. 255; Carl Helbling Die Briefe sind für die Geschichte des Kreises von :“Mariafeld; aus der Geschichte eines Hauses“, Mariafeld teilweise von Bedeutung. Zürich 1951. Briefe von besonderem Interesse : 5.12.1883 über Richard Wagner und seine Zürcher Zei 9.03.1887 über die Veröffentlichung der Briefe von Richard Wagner an sie und ihre Vehandlungen mit Cosima Wagner.

17.10.07 / 20 / Dr. Anna Pia Maissen © Stadtarchiv Zürich VII. 84. Nachlass M. Wesendonck Seite 21

Wille, Francois 8 datierte Briefe aus den Jahren 1865 - 71, ohne 20.02.1811 Hamburg - 7.01.1896 Meilen allgemeinere Bedeutung ursprünglich Politiker und Journalist, seit 1851 2 undatierte, jedoch datierbare Briefe. Besitzer des Gutes Mariafeld bei Meilen. Lit.:ADB vol.43 pag.256 sowie Carl Helbling, siehe oben unter Eliza Wille. Wille, Ulrich 5 Briefe und 1 Billet, sämtlich datiert, aus den Jahren 5.04.1848 Hamburg - 31.01.1925 Meilen 1871 - 99, inhaltlich ohne Bedeutung. ursprünglich Jurist,seit 1871 Berufsoffizier, 1914 General der schweizerischen Armee (Sohn von Eliza und François Wille). Wüllner, Franz 23 datierte Briefe und Billets aus den Jahren 1879-99. 28.01.1832 Münster in Westfalen - 7.09.1902 Die Briefe sind für die Biographie Wüllners und Braunfels an der Lahn seines Sohnes wertvoll, entbehren aber allgemeinerer Pianist, Musiklehrer und Dirigent, 1869-1877 als Bedeutung. Nachfolger Hans von Bülows Dirigent der Hofoper und der Akademiekonzerte in München, 1877-1882 als Nachfolger von Julius Rietz Hofkapellmeister und artistischer Direktor des Konservatoriums in Dresden, seit 1884 Nachfolger von Ferdinand Hiller als Leiter des Konservatoriums und der Gürzenich - Konzerte in Köln, Vater des Sängers und Schauspielers Ludwig Wüllner. Wyss, Moritz 1 ausführlicher Bericht vom 15.05.1885 über die 12.08.1827 (?) - 23.01.1903 Zürich Dirigententätigkeit von Richard Wagner in Zürich Jurist, 1876-97 Oberrichter in Zürich, 1874 Dr .iur. 1851-55 nebst Verzeichnis der von ihm dirigierten h.c., Musikfreund und -förderer, verfasste u.a. die Orchester- und Bühnenwerke sowie einem Festschrift „Der Gemischte Chor Zürich“ 1888. gedruckten Programm zu einem Konzert der Allgemeinen Musikgesellschaft vom 11.03.1879, welches den wörtlichen Abdruck eines von Wagner für drei Konzerte im Mai 1853 verfassten Programms darstellt.

Zabel, Eugen 17 datierte Briefe aus den Jahren 1896 - 1902, inhaltlich 23.12.1851 Königsberg in Preussen - 26.02.1924 ohne allgemeinere Bedeutung. Berlin Journalist und Schriftsteller, schrieb über Kultur- und Literaturgeschichte von Russland, ferner Theaterkritiken, Novellen und Romane, darunter den Wagner-Roman „Der Meister“ 1914.

17.10.07 / 21 / Dr. Anna Pia Maissen © Stadtarchiv Zürich VII. 84. Nachlass M. Wesendonck Seite 22

Dr. Franz W. Beidler/16. November 1952

17.10.07 / 22 / Dr. Anna Pia Maissen © Stadtarchiv Zürich VII. 84. Nachlass M. Wesendonck Seite 23

Nachtrag

Andreae, Fritz 1 Brief vom 8.08.1891, ohne allgemeinere Bedeutung. 21.02.1873 Frankfurt a.M.- 30.01.1950 Zürich Inhaber des Bankhauses Hardy & Co. in Berlin, Aufsichtsrats-Vorsitzender der Dresdner Bank, Schwager von Walter Rathenau; die in Zürich lebende Pianistin Bärbel Andreae ist eine Tochter von ihm. Baechtold, Jakob 1 Brief vom 3.01.1891. Der Brief ist trotz seiner Kürze 27.01.1848 Schleitheim - 8.08.1897 Zürich für dieVorarbeiten von Baechtold zur Keller- Literaturhistoriker, seit 1887 Professor an der Biographie von Bedeutung. Er schreibt u.a..: „Alles, Univerität Zürich, Biograph von Gottfried Keller, was irgendwie Unfrieden erregen könnte, soll Verfasser einer “Geschichte der deutschen Literatur unterdrückt werden. Keller war ein abgesagter Feind in der Schweiz“ 1892. alles literarischen Klatsches, und so ist überhaupt nach dieser Hinsicht nichts zu befürchten. Eher sind hier und dort Derbheiten und Ausbrüche seines Grimms zu vertuschen“. Bancroft, George 1 undatierer Dankbrief mit Dante-Zitat, inhaltlich 3.10.1800 Worcester/Mass. - 17.01.1891 belanglos. Washington Diplomat und Historiker der USA, Verfasser der zehnbändigen „History of the United States“ 1834- 1874, 1867-1874 Gesandter der USA in Berlin. Lit.: Dictionary of American Biography vol.1 pag. 564-570, New York 1928; M.A De Wolfe Howe : „The Life and Letters of George Bancroft“ 2 vol. 1908. Becker, Reinhold 1 kurzer Dankbrief ohne Jahresangabe. 11.08.1842 Adorf/Sachsen - 7.12.1924 Dresden, Komponist, Chorleiter und Musiklehrer, 1884-1894 Leiter der Dresdener Liedertafel. Bernstorff, Jeanne Gräfin, geb.Luckemeyer 1 Brief vom 5.01.1890 aus Konstantinopel, inhaltlich 13.12.1867 New York - ? ohne jeden Belang. Tochter von Eduard Luckemeyer, eines Bruders von Mathilde Wesendonck, seit 14.11.1887 vermählt mit dem deutschen Diplomaten Johann Heinrich Graf Bernstorff (1862-1939), 1890 deutscher Botschafter in Konstantinopel; cf. seine „Erinnerungen und Briefe“, Zürich 1939, pag.18.

Brahms, Johannes 1 Brief vom 01.1869, der zusammen nit anderen Briefen 7.05.1833 Hamburg 3.04.1897 Wien von Brahms an Mathilde Wesendonck in folgender Komponist. Publikation veröffentlicht wurde: Erich Hermann Müller von Asow: „Johannes Brams und Mathilde Wesendonck, ein Briefwechsel“, Wien 1943 (Zü,Z: CP 6691). Dazu 23 Blätter Fotokopien von 5 Briefen von Mathilde Brahms, Johannes (Forsetzung) Wesendonk an Brahms aus den Jahren 1867-1874 Ferner Abschriften der 5 Briefe von Brahms an Mathilde Wesendonk und 1 Schreiben von Müller von Asow an Feiherrn von Bissing vom 25.03.1943. Nachtrag vom 4.03.1956: 4 Briefe (Sept.1868,Nov. 1868, Aug.1869, 1871)

17.10.07 / 23 / Dr. Anna Pia Maissen © Stadtarchiv Zürich VII. 84. Nachlass M. Wesendonck Seite 24

Bülow, Paula von geb.Gräfin von Linden 4 undatierte Briefe ohne Interesse. 30.09.1833 Berlin - 7.06.1920 Dresden, 1858 1 Gedicht auf den Tod des deutschen Kaisers Friedrich verheiratet mit dem mecklenburg-schwerinschen 1888, cf. pag. 3 dieses Verzeichnisses. Kammerherrn Bernhard von Bülow 1820-1864 und dadurch Tante des Reichskanzlers Bernhard v. Bülow; cf.dessen „Denkwürdigkeiten“, vol. 4, pag.14 Berlin 1931; schrieb Lebenserinnerungen. „Aus verklungenen Zeiten“, hg. v. Johannes Werner, Leipzig 1924 (Zü, M: G 9833). Bürkli, Fritz 1 undatierter Brief, enthaltend ein in Verse gefasstes 14.07.1818 - 20.10.1896 Urteil über das Trauerspiel „Genovefa“ von Mathilde Orientalist und 1852-1877 Herausgeber und Wesendonk, das Bürkli in seiner Druckerei gedruckt Redaktor der „Freitagszeitung“ in Zürich. hatte. Bursian, Conrad 1 Brief vom 31.12.1873 aus Jena als Dank für die 14.11.1830 Mutzschen - 21.09.1883 München Zusendung von Dichtungen Mathilde Wesendonks. Klassischer Philologe und Altertumsforscher, Ordinarius in Zürich 1864-1869, Heidelberg 1869- 1874 und seit 1874 in München. Lit.: ADB vol.47 pag. 401-406. Cornelius, Peter Von dem Gedicht „Auf der Wanderschaft“ ist ausser dem cf.pag. 3 dieses Verzeichnisses. Original eine Photokopie vorhanden. Criegern, Fritz 1 Brief vom 19.12.1882: Dank für eine Photographie des (Personal- und Lebensdaten sind dem Verfasser im gleichen Jahre verstorbenen Hans Wesendonk. unbekannt). Offenbar ein Freund des Sohnes Hans von Mathilde Wesendonk.

Dönhoff, Karl Graf 4 datierte Briefe aus den Jahren 1880-1883 27.07.1833 Berlin - 29.06.1906 Dresden 3 undatierte Briefe resp.Billets. Inhalt durchwegs deutscher Diplomat, langjähriger kaiserlicher konventionell und ohne Interesse. Gesandter beim Sächsischen Hof. Dönhoff, Marie Gräfin, geb.Beccadelli di Bologna, 1 Brief vom 1.01.1880 Principessa di Camporeale 6 undatierte Briefe. Inhalt ohne Interesse. 6.02.1848 Neapel - 20.01.1929 Rom 1867-1884 verheiratet mit dem Vorigen, seit 1886 mit dem späteren deutschen Reichskanzler Bernhard Fürst von Bülow. Lit.: BJuDN 1929 pag. 67, sowie insbes. die „Denkwürdigkeiten“ von Bernhard Fürst von Bülow. Franckenstein, Karl Freiherr 1 Brief vom 27.06.1879, inhaltlich ohne Bedeutung. 22.01.1831 Frankfurt a.M. - 2.02.1898 Wien österreichischer Kammerherr und Diplomat (cf. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser, Jg.1926, pag. 206). Gablenz - Eskeles, Helene Freifrau von 1 Brief vom 13.04.1888 über den deutschen Kaiser 30.05.1837 - 23.02.1899 Wien Friedrich. 1853-1874 verheiratet mit Ludwig Freiherrn von Gablenz-Eskeles, gest.30.01.1874 in Zürich. Krockow, Elisabeth, Gräfin geb. Rowland 1 nicht genau datierter Brief in englischer Sprache, 9.03.1810 London - 12.10.1882 Lüben inhaltlich ohne Belang. Erste Frau von Karl von der Wickerau, Grafen von Krockow (1825-1901). (cf. Gothaisches Genealog. Taschenbuch der Gräflichen Häuser, Jg. 1926, pag.317) Wird erwähnt in Marie von Mouchanoff-Kalergis „Briefe an ihre Tochter“, hg.v. La Mara, Leipzig

17.10.07 / 24 / Dr. Anna Pia Maissen © Stadtarchiv Zürich VII. 84. Nachlass M. Wesendonck Seite 25

1907, pag.270 u. 279 (Zü, Z : BP 6395). Meschtschersky,Fürstin 1 Brief vom 22.03.1874 vermutlich Angehörige des russischen 4 undatierte Briefe, davon einer in französischer Sprache. Uradelsgeschlechtes dieses Namens; Personal- und Inhalt ohne allgemeinere Bedeutung. Lebensdaten waren nicht zu ermitteln. Meyer,Conrad Ferdinand Die im Nachlass vorhandenen Briefe sind veröffentlicht cf.pag.11-12 dieses Verzeichnisses. in: Friedrich Wilhelm Freiherr von Bissing: „Mathilde Wesendonck, die Frau und die Dichterin“, Kaiser-Wilhelm-Institut für Kulturwissenschaft im Palazzo Zuccari Rom, Erste Reihe: Vorträge, Heft 32/33, Wien (Anton Schroll) 1942, pag.55-87 (Zü, M:in K 8292).

Meyer, Julius 1 Brief vom 12.04.1888 über Mathilde Wesendonks 26.05.1830 Aachen - 16.12.1893 München, Gedicht auf Kaiser Friedrich, das er mit Ernst von Kunsthistoriker, 1872-1890 Direktor der Berliner Wildenbruch gelesen habe. Gemäldegalerie. Oriola, Gräfin Maximiliane 1 Brief vom 8.04.1888 über M.W s Gedicht auf Kaiser 23.10.1818 Bärwalde - 31.12.1894 Berlin Friedrich. Tochter von Bettina von Arnim, 1853 verheiratet mit Eduard Ernst Graf Oriola, preussischer Generalleutnant (1809-62). Sanctis,Francesco de Die im Nachlass vorhandenen Briefe sind zusammen mit cf.pag.15 dieses Verzeichnisses. Briefen von Mathilde Wesendonk an de Sanctis publiziert, kommentiert und datiert in: Francesco de Sanctis: Lettere dall’Esilio (1853-1860), raccolte e annotate da Benedetto Croce, Bari (Laterza) 1938, pag.232-252 (Zü, M: B 3102). Schnitzler, Marie 1 Kartenbrief vom 8.04.1888 als Dank für Mathilde Personal - und Lebensdaten bisher nicht ermittelt. Wesendonks Gedicht auf Kaiser Friedrich. Schubert, Georg 1 Brief vom 28.07.1897 aus Oberstdorf über Geld- und Rechtsanwalt und Notar in Dresden, Nachlassfragen. Testamentsvollstrecker von Otto Wesendonk. Spitta Bey, Wihelm cf.pag. 17 dieses Verzeichnisses; Nachtrag der 14.06.1853 Wittingen - 6.09.1883 Lippspringe. Lebensdaten. Lit.: Nachruf von Eduard Meyer in „Centralblatt für Bibliothekswesen“ vol.1/1884, pag.105-112; (Mitteilung von Direktor Dr.Ludwig Forrer).

Taxis, Prinz 1 belangloses Biller vom 13.05.1880. (vermutlich Prinz Franz zu Thurn und Taxis) Thornton, Godfrey H. 1 Brief vom 2.03.1886 aus München in englischer Personal- und Lebensdaten bisher nicht ermittelt. Sprache, inhaltlich ohne Bedeutung. Voegeli-Bodmer, Arnold 1 Brief vom 10.11.1900 aus Zürich über den Unterhalt 27.10.1826 Zürich - 4.06.1915 Zürich der Grabstätte von Guido Otto Wesendonk auf der Ingenieur, Offizier und Kommunalpolitiker, seit Hohen Promenade. 1864 wieder in Zürich, Stadtrat und Bauherr 1865- 1869, Oberstdivisionär 1875, Präsident der Schweiz. Landesausstellung 1883. Wedel, Graf Erhard 1 Brief vom 29.01.1883 aus Göttingen zum Dank für 2.01.1861 Philippsburg - ? eine Photographie des verstorbenen Hans Dr. iur., Corpsbruder von Hans Wesendonk, des Wesendonk. jüngsten Sohnes von Mathilde Wesendonk,der 1882 in Alter von 20 Jahren starb. von Wichmann 1 Brief vom 11.08.1889 ohne Belang.

17.10.07 / 25 / Dr. Anna Pia Maissen © Stadtarchiv Zürich VII. 84. Nachlass M. Wesendonck Seite 26

Personaldaten nicht ermittelt. Woermann, Karl 3 Briefe aus den Jahren 1898 und 1899 über die 4.07.1844 Hamburg - 4.02.1933 Dresden leihweise Ueberlassung von Gemälden aus der Kunsthistoriker,1882-1910 Direktor der Sammlung Wesendonk zu Ausstellungszwecken Gemäldegalerie Dresden (die Briefe sind sämtlich der Brief vom 2.02.1899 mit 3 Beilagen über die Lukas- unterschrieben: Geheimer Hofrath Prof. Dr. Karl Cranach- Ausstellung 1899 in Dresden. Woermann...!). Wolzogen, Hans Paul Freiherr von 1 Brief vom 13.07 1907 an Karl von Wesendonk über 13.11.1848 Potsdam - 2.06.1938 Bayreuth, den Abdruck eines Briefes von Otto Wesendonk in Wagnerschriftsteller, Redaktor der „Bayreuther den „Bayreuther Blättern“. Blätter“. Wulkow, E. 1 Brief aus dem Jahre 1870 an die Redaktion der Pfarrer in der Uckermark, Lebensdaten nicht Zeitschrift „Ueber Land und Meer“ mit einer ermittelt. Vertonung des Gedichtes „Das deutsche Herz“ von Mathilde Wesendonk Richard-Wagner Stipendienstiftung Bayreuth 2 Dankschreiben aus den Jahren 1898 und 1899 für Spenden, gez. Max Gross resp.Adolf von Gross. Verein Berliner Künstler 3 Schreiben aus dem Jahre 1899 über die Ueberlassung von Gemälden aus der Sammlung Wesendonk zu Ausstellungszwecken.

1 Sammelcouvert, enthaltend 5 Gelegenheits-Gedichte an Mathilde Wesendonk (Verfasser unbekannt), 4 „Zusendungen über mein Gedicht an Kaiser Friedrich“ in besonderem Umschlag, 2 Briefe von Eduard an Karl von Wesendonk, 1 Brief von Alex Széchényi, 1 unleserlicher Brief und 1 Umschlag mit Bleistiftnotizen.

Schlussbemerkung zu Teil I : In der erwähnten Schrift des Freiherrn Friedrich Wilhelm von Bissing über seine Grossmutter (cf. pag.27 dieses Verzeichnisses unter Conrad Ferdinand Meyer) ist ein „Verzeichnis der im Nachlass befindlichen Briefe an Mathilde Wesendonck“ enthalten. In diesem Verzeichnis, das übrigens neben unzähligen Schreibfehlern viele irrtümliche Angaben aufweist, sind 95 Briefe von Mrs. Burrel, der Sammlerin von Wagnerdokumenten, einschliesslich jener ihres Mannes und ihrer Tochter sowie 27 Briefe eines Freiherrn von Türke und seiner Familie aufgeführt, die sich in dem gegenwärtig im Stadtarchiv Zürich befindlichen Nachlass nicht vorfinden. Von den in Bissings Verzeichnis genannten 5 Briefe von Johannes Brahms ist nur einer vorhanden.

(Anmerkung A.P. Maissen: Dr. Franz W. Beidler gehört zu der sogenannten „Zürcher Linie“ der Familie Wagner)

17.10.07 / 26 / Dr. Anna Pia Maissen © Stadtarchiv Zürich VII. 84. Nachlass M. Wesendonck Seite 27

Abschrift: Halina Pichit/Anna Pia Maissen/Januar 1999

17.10.07 / 27 / Dr. Anna Pia Maissen © Stadtarchiv Zürich VII. 84. Nachlass M. Wesendonck Seite 28

V. 28 Original-Briefe von Mathilde Wesendonck und ihrer Kinder Myrrha und Karl Wesendonck an Eliza Imer (1868-1869) (Ablieferung Michelle Imer, Pully)

1. Briefe von Mathilde Wesendonck: aus Düsseldorf nach Zürich 28. Okt. 1868 ? nach Zürich 02. Nov. 1868 aus Berlin nach Zürich 25. Nov. 1868 aus Berlin nach Zürich 30. Nov. 1868 aus Dresden nach Zürich 13. Dez. 1868 aus Berlin nach Zürich 20. Dez. 1868

2. Briefe von Myrrha Wesendonck: aus Düsseldorf nach Zürich 25. Okt. 1868 aus Düsseldorf nach Zürich 31. Okt. 1868 aus Dresden nach Zürich 07. Nov. 1868 aus Dresden nach Zürich 13. Nov. 1868 aus Dresden (an Karl) nach Zürich 16. Nov. 1868 aus Dresden nach Zürich 20. Nov. 1868 aus Dresden nach Zürich 28. Dez. 1868 aus Dresden nach La Neuveville 24. Jan. 1869 aus Dresden nach La Neuveville 02. März 1869 aus Dresden nach La Neuveville 24. März 1869 aus Dresden nach La Neuveville 06. April 1869 aus Dresden nach La Neuveville 08. Mai 1869 aus Dresden nach La Neuveville 14. Juni 1869 aus Dresden nach La Neuveville 04 Juli 1869 aus Dresden nach La Neuveville 12. Juli 1869 aus Greiffenberg/Schlesien nach La Neuveville 27. Aug. 1869 aus Dresden nach La Neuveville 19. Sept. 1969 aus Dresden nach La Neuveville 17. Nov. 1969

3. Brief von Karl Wesendonck aus Zürich nach La Neuveville (?) 1868 (?)

4. Brief von Myrrha an Mathilde Wesendonck: aus Dresden nach Berlin 30. Nov. 1868

Bemerkung zu Kap. V.: Eliza Imer arbeitete für ungefähr vier Jahre als Gouvernante bei Mathilde Wesendonck in Zürich. Danach kehrte sie nach Lausanne zurück, um die Kinder ihres Bruders zu betreuen. Sie blieb jedoch auch nach der Auflösung des Dienstverhältnisses mit den Wesendoncks in Verbindung. Eliza Imer war die Grosstante (Schwester des Grossvaters) von Frau Michelle Imer, einer Kunsthistorikerin aus Pully, welche dem Stadtarchiv die Briefe und drei Werke von Mathilde Wesendonck über Barbara Lembacher, Jona, übergeben hat.

Anna Pia Maissen/März 2000

17.10.07 / 28 / Dr. Anna Pia Maissen © Stadtarchiv Zürich