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SWR2 Musikstunde

Im Rosengarten Von klingenden, swingenden, singenden Rosen (5)

Von Ulla Zierau

Sendung: Freitag, 28. November 2014 9.05 – 10.00 Uhr Redaktion: Ulla Zierau

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Freitag, 28.11.2014 16‘45

Im Rosengarten Von klingenden, swingenden, singenden Rosen (5)

Signet

Mit Ulla Zierau - Die Rose als letzter Gruß am offenen Grab, als Zeichen der Verehrung, der Verbundenheit und der Wertschätzung – willkommen zu unserem letzten Gang durch einen Rosengarten, in dem schwarze Rosen blühen, Rosen der Trauer und des Todes. (0’18)

Titelmusik

Schon in altägyptischen Pharaonengräbern hat man getrocknete Rosen gefunden als Geschenk für den König oder die Königin. Zum Totenkult der Ägypter gehörte auch, dass die Körper der Toten mit Rosenwasser gewaschen wurden. Rosenschmuck auf Gräbern gab es schon in der griechischen und orientalischen Kultur. Rosen als Seelengruß an die Verstorben. Das erloschene Leben leuchtet in den Blumen nach. Die Rose spannt einen Bogen vom Jetzt in die Ewigkeit. Sie wird zu einem zeitlosen Symbol.

Waren Sie schon mal auf dem Père-Lachaise in Paris oder auf dem Wiener Zentralfriedhof zu einem Besuch der Ehrengräber. Da liegen oft einzelne oder mehrere Rosen, manche mit einer Schleife gebunden. Ich hatte dort auch schon eine Rose in der Hand, um einem geschätzten Komponisten die Ehre zu erweisen. Chopin, Bizet, Beethoven, Schubert, Brahms, oder – der Goethes Gedicht vertont an: 3

Anakreons Grab: Wo die Rose hier blüht, wo Reben um Lorbeer sich schlingen, /Wo das Turtelchen lockt, wo sich das Grillchen ergötzt: / Welch ein Grab ist hier, das alle Götter mit Leben / Schön bepflanzt und geziert? /Es ist Anakreons Ruh'. (1’22)

Musik 1 Hugo Wolf: Anakreons Grab Matthias Goerne Königliches Concertgebouw Orchester / Riccardo Chailly M0012988 004, 3’23

Matthias Goerne und das Königliche Concertgebouw Orchester unter der Leitung von Riccardo Chailly mit der Goethevertonung Anakreons Grab von Hugo Wolf.

Eine weiße Rose als Zeichen der Trauer, als Verneigung vor einem Toten oder gar eine schwarze Rose, die es nur selten gibt. Jean Sibelius hat schwarze Rosen in Musik gesetzt, ein Gedicht des schwedisches Schriftstellers Ernst Josephson – es geht um ein trauerndes, unruhiges lyrisches Ich. In der zweiten Strophe heißt es:

Hier im Herzen, da wuchert ein Rosengerank. Das niemals, niemals die Ruhe mir schenkt, Auf den Stängeln da spreizen sich Dorn an Dorn, / Und die quälen mich fort mit brennendem Sporn. Denn Trauer trägt nachtschwarze Rosen. Höhepunkt der dritten und letzten Strophe die Zeilen:

„Bald röter als Blut, bald so bleich wie der Tod. Das wuchert und wuchert. Ich galub, ich vergeh. Ich vergeh‘ an Herzmarkes wurzeln, da zerrt es so weh.“ Hochdramatisches bringt Sibelius diesen Schmerz zum Ausdruck. 4

(1‘15)

Musik 2 Jean Sibelius: Schwarze Rosen, op.36 Nr. 1 Anne Sofie von Otter / Bengt Forsberg M0340994 005, Bis; 1‘34

Anne Sofie von Otter und Bengt Forsberg mit dem schwedischen Lied „svartar rosor“, schwarze Rosen von Jean Sibelius. Röter als Blut und so bleich wie der Tod sind die Rosen in Sibelius Lied, blasse Rosen beschriebt auch Heinrich Heine, sie sind ihm ein deutliches Zeichen des Todes. Warum sind denn die Rosen so blaß, / Warum singt denn mit so kläglichem Laut / Die Lerche in der Luft? / Warum steigt denn aus dem Balsamkraut / Hervor ein Leichenduft? Aribert Reimann hat dieses Liedfragment von Felix Mendelssohn mit acht anderen Mendelssohn-Liedern für Singstimme und Streichquartett bearbeitetet und sie mit sechs Intermezzi verbunden. Es klingt kalt, fahl, fragend. Titel des Gesamtwerks „...oder soll es Tod bedeuten?“ Hier das 6. Intermezzo und das Lied „Warum sind denn die Rosen so blass“ nach einem Gedicht von Heinrich Heine. (0’55)

Musik 3 Felix Mendelssohn / Aribert Reimann Warum sind denn die Rosen so blass Christine Schäfer / Petersen Quartett M0267698 015 + 016, Capriccio 71090, 2‘27

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Christine Schäfer und das Petersen Quartett mit dem Mendelssohn Lied „Warum sind denn die Rosen so blass“ in einer Bearbeitung und einem hinzugedichteten Intermezzo von Aribert Reimann. „Ich habe so mit Rosen / Dich zugesteckt, / Es blieb, dass du gestorben, /Mir unentdeckt“. Hier verdrängt jemand den Tod, verdeckt ihn unter Rosen und erkennt erst in den letzten Zeilen die bittere Wahrheit: „Doch wenn der Wind die Decke / Der Rosen hebt, / Entdeck' ich, und / erschrecke, / Dass du gelebt.“ So heißt es in einem der Kindertotenlieder von Friedrich Rückert. Der Dichter verlor innerhalb von drei Wochen seine beiden jüngsten Kinder an Scharlach. Die vierjährige Tochter Luise starb an Silvester 1833. Nach dem Tod der Tochter teilte Rückert seinem Vater die inständige Bitte mit: „Gott verschone uns mit mehr Leid“ – mitnichten. Zwei Wochen später erlag auch der Sohn Ernst den Folgen dieser Krankheit, mit nur fünf Jahren. Trost will Rückert nicht, er sucht das Leid. „Über alle Gräber wächst zuletzt das Gras / alle Wunden heilt die Zeit, ein Trost ist das / wohl der schlechteste, den man dir kann erteilen / Armes Herz, du willst nicht, dass die Wunden heilen / Etwas hast du, solang es schmerzlich brennt / Das verschmerzte nur ist todt und abgetrennt.“ (1’25)

Musik 4 : Nachtwache, bearbeitet Streichsextett Wiener Streichsextett M0016042 009, SAS 510127, 2‘25

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„Nachtwache“, ein Rückert-Lied von Johannes Brahms, das Wiener Streichsextett spielte diese Bearbeitung.

Innerhalb weniger Wochen hat Friedrich Rückert zwei Kinder an Scharlach verloren, mit Rosen hat er sie zugesteckt, zum Schutzengel sind sie den beiden Kindern nicht geworden – anders in dem romantischen Kunstmärchen „Der Rose Pilgerfahrt“, ein Liederzyklus von auf einen Text von Heinrich Moritz Horn. Ein Fest zur Zeit der Sommersonnwende. Die Tochter der Elfenkönigin möchte ein Menschenmädchen werden und in der ihr fremden Welt Freundschaft, Liebe, Schmerz, eben Gefühle kennenlernen. Schweren Herzens lässt die Elfenkönigin die Tochter ziehen, gibt ihr aber als Totem, als Schutzengel eine Rose mit, auf die soll sie gut achten, sie immer an der Brust tragen, wenn sie nämlich verloren gehe, müsse das Mädchen, sterben und ins Elfenreich zurückkehren. Hören wir den Rat, den die Mutter, der Tochter mit auf den Weg gibt (1’00)

Musik 5 Robert Schumann: Der Rose Pilgerfahrt; Ausschnitt „Die Rose sollst du tragen“ Claudia Schubert, Mezzo, Chorus Musicus Köln, Das Neue Orchester, Christoph Spering M0043824.004, OPS 30-190, 2‘42

Ein Ausschnitt aus Robert Schumanns Liederzyklus „Der Rose Pilgerfahrt“ mit Claudia Schubert, Mezzosopran, dem Chorus Musicus Köln und dem Neuen Orchester unter der Leitung von Christoph Spering. Eine Rose als schützende Hand hat das Mädchen von seiner Mutter mit auf seine Pilgerreise zu den Menschen bekommen. Dort nennt es sich 7 fortan Rose. Nach einigen unerfreulichen und abweisenden Begegnungen in der Menschenwelt, lernt Rose einen Totengräber kennen, der sich herzensgut um sie kümmert und ihr die Geschichte von der armen Müllerstochter erzählt, die aus Liebeskummer gestorben sei. Der Totengräber führt Rose zu den Müllersleuten, wo sie liebevoll wie eine Tochter aufgenommen wird. Rose lernte einen jungen Jäger kennen, verliebt sich – die beiden heiraten und Rose bekommt ein Kind. In dieser freundvollen Zeit lernt sie Herzenswärme, Liebe und Treue kennen. Die einstige Elfentochter erlebt alles irdische Glück. Als Dank schenkt sie ihrem Kind ihr Totem, die Rose, damit verliert sie selbst ihre menschliche Existenz. Sie opfert ihr Leben für das ihres Kindes. Ohne ihre schützende Rose muss die Elfentochter sterben, aber sie ist glücklich: „weil ich im Glück von hinnen geh, das ist kein bleicher schwarzer Tod, das ist ein Tod voll Morgenrot“. Rose kehrt jedoch nicht zurück zu den Elfen, sondern wird wie eine menschliche Seele erlöst und kommt in das Reich der Engel. Ans Ende des Werkes setzt Schumann eine romantisch verklärte Apotheose. (1’45)

Musik 6 Robert Schumann: Der Rose Pilgerfahrt; Finale Christiane Iven Sopran, Lothar Odinius, Erzähler, SWR Vocalensemble, Andras Schiff, Klavier / Leitung: M0052173.041, Chorkonzert Ittingen 19.7. 2006, 5‘53

Finale aus Robert Schumanns „Der Rose Pilgerfahrt“ in der Klavier- fassung, mit Christiane Iven Sopran, Lothar Odinius als Erzähler, dem SWR Vocalensemble, Andras Schiff am Klavier und das Ganze unter der 8

Leitung von Heinz Holliger, ein live Mitschnitt vom Chorkonzert Ittingen im Juli 2006. "Sie sagte, sie würde mit mir tanzen, wenn ich ihr rote Rosen brächte, rief der junge Student, aber in meinem ganzen Garten ist keine rote Rose. In ihrem Nest auf dem Eichbaum hörte ihn die Nachtigall, guckte durch das Laub und wunderte sich“. So beginnt Oscar Wildes Märchen „Die Rose und die Nachtigall“. In der persischen Dichtung sind die beiden ein Liebespaar. Die Nachtigall ist in die Rose verliebt und singt ihr jede Nacht die schönsten Lieder. Die Rose steht für die Frau, die Nachtigall für den Mann. Im weiteren Sinne ist der Mann, der mystische Gottsuchende oder der Dichter, auf dem Weg zur nie erfüllten Liebe. Unzählige Lieder kreisen um diese beiden Metaphern, Rose und Nachtigall, mal hoffnungsfroh, voller Leben, mal tieftraurig, kurz vor dem Tod. Camille Saint Saens, lässt die Nachtigall in den höchsten Tönen singen. Vocalisen für die Sopranistin, Nathalie Dessay. (1’16)

Musik 7 Camille Saint-Saëns: Le rossignol et la rose für Sopran und Orchester Nathalie Dessay, Berliner Sinfonie-Orchester, Michael Schønwandt M0011758 003, Emi Classics 556565-2, 3‘36

Le rossignol et la rose – Die Nachtigall und die Rose, Lied von Camille Saint-Saëns. Nathalie Dessay und das Berliner Sinfonie-Orchester unter der Leitung von Michael Schønwandt. In der Geschichte von Oscar Wilde sucht der verliebte Student in einem Garten nach einer Rose für die Tochter des Professors. Die Nachtigall 9 will ihm helfen und fragt den erfrorenen Rosenstrauch um Hilfe. Der kennt nur eine einzige Möglichkeit, wie man eine rote Rose aus seinen dürren Zweigen gewinnen kann. Die Nachtigall müsse die einzelne Blüte bei Mondlicht aus ihren Liedern bilden und mit ihrem Lebensblut färben. Der Vogel ist bereit, sein Leben zu opfern. Da heißt es bei Oscar Wilde: „Und so drückte die Nachtigall sich fester gegen den Dorn, und der Dorn berührte ihr Herz, und ein heftiger Schmerz durchzuckte sie. Bitter, bitter war der Schmerz und wilder, wilder wurde das Lied, denn sie sang nun von der Liebe, die auch im Grabe nicht stirbt. Und die wundervolle Rose färbte sich rot wie die Rose des östlichen Himmels. Rot war der Gürtel ihrer Blätter, und rot wie ein Rubin war ihr Herz. Aber die Stimme der Nachtigall wurde schwächer, und ihre kleinen Flügel begannen zu flattern, und ein leichter Schleier kam über ihre Augen. Schwächer und schwächer wurde ihr Lied, und sie fühlte etwas in der Kehle. Dann schluchzte sie noch einmal auf in letzten Tönen. (…) Die rote Rose hörte es und zitterte ganz vor Wonne und öffnete ihre Blätter dem kühlen Morgenwind. „Sieh, sieh“ rief der Rosenstrauch, „nun ist die Rose fertig“; aber die Nachtigall gab keine Antwort, denn sie lag tot im hohen Gras, mit dem Dorn im Herzen.“ Gefesselt von der Rose, singt die Nachtigall, die Rose hört ihr Lied und schweigt“ heißt es in einem Lied von Nikolaj Rimskij-Korsakow. (2’00)

Musik 8 Nikolaj Rimskij-Korsakow: „Gefesselt von der Rose, singt die Nachtigall“, orientalische Romanze Anna Netrebko, Sopran Daniel Barenboim, Klavier M0262433 008, DG 4778867, 3‘05

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„Gefesselt von der Rose, singt die Nachtigall“, orientalische Romanze von Nikolaj Rimskij-Korsakow – traurig klingt das Lied der Nachtigall. Mit letzter Kraft schenkt sie der Rose ihren Lebenssaft. Und was sagt das Mädchen, als der Student ihr die Rose bringt und sie bittet sie, die Blüte am Abend zum Tanz zu tragen. Wir kennen Oscar Wilde und rechnen mit dem Schlimmsten. „Aber das Mädchen verzog den Mund. „Ich fürchte sie passt nicht zu meinem Kleid.“ sprach sie „und dann hat mir auch der Neffe des Kammerherrn echte Juwelen geschickt, und das weiß doch jeder, dass Juwelen mehr wert sind als Blumen. „Wahrhaftig, Ihr seid sehr undankbar“ rief der Student gereizt und warf die Rose auf die Straße, wo sie in die Gosse fiel, und ein Wagenrad ging darüber.“ Und die Moral von der Geschichte, wir brauchen sie nicht zu erläutern. Hector Berlioz lässt uns noch einen Hoffnungsschimmer: In seinem Lied „Le spectre de la Rose“ kehrt zumindest der Geist der Rose nach einer Nacht auf dem Ball wieder: „dieser Duft ist meine Seele, ich komme aus dem Paradies – denn auf deiner Brust ist mein Grab,“ sagt die Rose (1’15)

Musik 9 Hector Berlioz: „Le spectre de la Rose“ Véronique Gens, Orchestre du Théâtre National de l'Opéra de Lyon, Louis Langrée M0374542 002, Virgin classics 545422-2, 5’41

Veronique Gens sang „Le spectre de la Rose“, „der Geist der Rose“ aus Nuits d’été von Hector Berlioz. Louis Langrée leitete das Orchester der 11

Staatsoper Lyon. Die letzten Rosen, die wir in dieser SWR2 Musikstunden-Woche pflücken werden, wachsen in den Gedanken von Iwan Turgenjew. – Was werde ich denken, heißt eine seiner Erzählungen. Was werde ich denken, wenn ich im Sterben liege, fragt er sich. Ob mir der Gedanke kommen wird, dass ich das Leben schlecht ausgenutzt, es verschlafen und seine Gaben nicht genügend genossen habe- Werde ich der Vergangenheit gedenken, bei den wenigen lichten Augenblicken und bei den Gesichtern meiner Lieben verweilen. Da erinnert sich der Erzähler an ein Gedicht, von dem ihm nur die erste Zeile in Erinnerung geblieben ist. „Wie frisch wie herrlich waren jene Rosen…“

Die Geschichte spielt mitten im frostigen Winter, der Erzähler verkriecht sich in einem dunklen Zimmer, es brennt nur eine Kerze und immer wieder kreisen die Gedanken um diese eine Gedichtzeile. „Wie frisch, wie herrlich waren jene Rosen“. Und er erinnert sich an einen Sommerabend in einem russischen Landhaus, an ein junges Mädchen, an ihre Lippen. Im Zimmer wird es dunkler, die Kerze wird kleiner und da sind wieder Erinnerungen an die Familie im ländlichen Heim, an ein Lachen, vertraute Hände, junge Stimmen, junge Hände über den Tasten eines Klaviers. Und die letzten Zeilen Turgenjews. Die Kerze wird dunkler und erlischt … Wer hustet dort so heiser und dumpf? Mein alter Hund hat sich zu meinen Füßen zusammengerollt. Er zittert der Hund, mein einziger Kamerad … Mir ist es … kalt … ich friere … Sie sind alle gestorben … gestorben… „Wie frisch wie herrlich waren jene Rosen“ (2’00)

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Musik 10 Hugo Wolf: „Sterb ich“ aus dem Italienischen Liederbuch Christian Gerhaher / Gerold Huber M0283177 033, RCA, 7727202. 2’28

"Sterb' ich, so hüllt in Blumen meine Glieder; ich wünsche nicht, dass ihr ein Grab mir grabt." Aus dem Italienischen Liederbuch von Hugo Wolf. Christian Gerhaher und Gerold Huber.

Mögen es weiße oder schwarze Rosen sein, mit diesem Wunsch geht unser langer Spaziergang durch einen Rosengarten zu Ende. Wenn Sie das ein oder andere noch einmal nachhören oder nachlesen möchten, die Musikstunden stehen eine Woche lang auf unserer Internetseite SWR2/Musikstunde für Sie bereit. Dort finden Sie auch das Manuskript und alle Angaben zur Musik. Einen Mitschnitt der Sendungen auf CD bekommen Sie bei der SWR Media GmbH unter der Service-Nummer: 07221/929-26030.

Ich möchte Sie jetzt aber nicht allein mit den Rosen der Trauer in das erste Adventswochenende entlassen. Bei einem Rundgang durch einen Rosengarten kommt man am Ende am Anfang wieder an. Bei der Rose als Königin der Blumen. Schon die griechische Dichterin Sappho von Lesbos war sich um 600 v. Chr. sicher: Wie ein jungfräulich Erröten / zieht es durch die Lauben hin: / Oh, die Rose! - Ach, die Rose / ist der Blumen Königin.“

Um das jungfräuliche Erröten geht es auch in der Kantate: „Die Rose bleibt der Blumen Königin“ von Gottfried Heinrich Stölzel. Da singt Rosimene ganz euphorisch von der Farbe und vom Duft der Rosen, als 13 sie dann aber ein Kompliment bekommt, von wegen der Rosen, die so wunderschön auf ihren zarten Wangen stehn, da errötet Rosimene so heftig, dass selbst die purpurnen Rosen neben ihr verblassen.

Dorothee Mields singt die Arie „Die Rose bleibt der Blumen Königin“ aus der gleichnamigen Kantate von Gottfried Heinrich Stölzel. Ludger Rémy leitet Les Amis de Philippe. Damit verabschiede ich mich und wünsche Ihnen rosige Zeiten. Ihre Ulla Zierau (2’10)

Musik 11 Gottfried Heinrich Stölzel: Arie aus der Kantate: Die Rose bleibt der Blumen Königin Dorothee Mields / Les Amis de Philippe / Ludger Rémy M0073002 014, 3’32 und M0286605.026 0‘50