jäsSm . 11 ii i ii u i ii ni ii t'T n n iT i,r“ Generalsekretär ^ H fi S 6 ^ g 1 I 111 i 1 H 1 ^ H S n a i technischen Telles Dr. V. B e u m e r, H JL || I I g 8 IJABJJ i l l ■ J j 111 ®r--Jng. 0. Petersen, Geschäftsführer der M H f j t Ä A «Ss E l J I | I U stellvertr. Geschäftsführer Nordwestlichen Gruppe des Vereins deutscher des Vereins deutscher ______Eisen- und Stahl- 7 T I T C / '~ V L J D I T T " Eisenhüttenleute. industrieller. ZEITSCHRIFT FUR DAS DEUTSCHE El SEN HÜTTEN WESEIM.

Nr. 1. 7. Januar 1915. 35. Jahrgang.

Zum Jahreswechsel.

Tnter besonders ernsten Umständen treten wir in den 35. Jahrgang unserer Zeitschrift ein. Schon im sechsten Monat durchtobt Europa die Kriegs­ furie, alle Verhältnisse scheinen durch den Weltbrand aufs tiefste erschüttert. Fast 34 Jahre lang konnte sich mit unserer Nation unsere Zeitschrift eines machtvollen Friedens erfreuen, und ihr Inhalt spiegelt wohl, man kann es ohne Uebertreibung sagen, auf ihrem engeren Fachgebiet in erfreulichster Weise die kraftvolle und mächtige Entwicklung unserer Industrie wider. Neid und Miß­ gunst haben uns diese friedliche Entwicklung in Kultur und Technik mißgönnt; unser Volk hat zu den Waffen greifen müssen, um die Heimat zu schützen, um die Errungenschaften des letzten Jahrhunderts zu verteidigen und einer neuen Freiheit entgegenzuführen. Stolz gedenken wir der Leistungen unserer Volksgenossen draußen im Feld; stolz sind wir, daß so viele aus unseren Reihen mitkämpfen dürfen für unseres Volkes Ehre und Wohlfahrt; mit Trauer gedenken wir der Unsern, die für das Vaterland freudig schon in den Tod gegangen sind. Aber es gilt heute nicht zu klagen ; mit entschlossenem Ernst blicken wir in die Zukunft und mit vollem Vertrauen auf den weiteren Erfolg unserer Fahnen, die uns zum endlichen Sieg führen sollen. Unser, die wir hinter der Front haben bleiben müssen, harren wie in der letzten Vergangenheit so auch in der Zukunft ernste Aufgaben. Unsere Volks­ wirtschaft hat bewiesen, auf welch’ fester Grundlage sie steht, welche innere Widerstandsfähigkeit sie besitzt. Unsere Industrie hat nach anfänglichen kleinen Störungen sich mit bewundernswerter Anpassungskraft auf die geänderten Ver­ hältnisse eingestellt. Binnenhandel und Handwerk gehen fast durchweg in geordneten ruhigen Bahnen. Der Landwirtschaft gelingt es, ihrer schweren Aufgabe gerecht zu werden: kurz, es ist ein Bild so stolzer Geschlossenheit und Einmütigkeit in der deutschen Volkswirtschaft, wie es unsere Feinde sich nicht haben träumen lassen. i 2 Stahl und Eisen. 35. Jahrg. Nr. 1.

Wir werden und müssen festhalten an diesen Errungenschaften einer großen, ernsten Zeit; sie werden sich hoffentlich auch noch befruchtend erweisen, wenn wir uns wieder eines Friedens erfreuen dürfen, der unserem Einsatz an Blut und Gut in vollem Maße gerecht wird. In dieser Gesinnung wissen wir uns einig mit unseren Mitgliedern und den Lesern unserer Zeitschrift. Mit ihnen allen grüßen wir heute zum Beginn des neuen Jahres im Geiste unsere Brüder draußen im Felde; sie sollen wissen, daß, wie sie nach außen für Deutschlands Einheit und Bestand kämpfen, im Innern nichts versäumt wird, um zum gleichen Ziel zu streben. Für uns alle gilt heute mehr als je der stolze Hanseatenspruch, der die Eingangshalle des Stahlhofes zu Düsseldorf schmückt: Wo w i to Hoop hew stahn hat uns noch nürns wat dahn!

Verein deutscher Eisenhüttenleute Redaktion von „Stahl und Eisen“ Der Geschäftsführer: gez. Beniner. Betersen. gez. Schrödter.

Dritte Liste Im Kampf für Kaiser und Reich wurden durch das Eiserne Kreuz ausgezeichnet unsere Mitglieder:

Direktionsassistent Richard Arnberg, Schwerte. der Reserve im 1. Bayerischen Reservekorps, Fernsprechabteilung. ©ipl.^nfl- Rudolf Barth, Gleiwitz, der Landwehr. Geheimer Kommerzienrat Conrad von Borsig, Berlin - Tegel, Rittmeister der Reserve. Betriebsingenieur Theodor Brinkmann, Bobrek, O.-S., Leutnant im Reserve- Feld-Artillerie-Regiment 24. Fritz Claasen, Cöln, Oberleutnant der Landwehr-Kavallerie bei der Feld-Luft- schiffer-Abteilung 7. Fabrikbesitzer Otto Cr eil, Düsseldorf, der Reserve im Artillerie- Regiment 14. Erhielt außerdem den Bayerischen Militärverdienstorden mit Schwertern. D irektor Ernst A. Damm, Velbert, Unteroffizier der Feldflieger-Abteilung 9. D irektor Walter Eilender, Remscheid-Hasten, Leutnant der Landwehr und Adjutant im Landwehr-Infanterie-Regiment 10. Direktor W. Esser, Duisburg-Meiderich, Oberleutnant der Reserve im 3. Bayerischen Feld-Artilleric-Regiment. D irektor Richard Feldmann f, Hüsten, Hauptmann der Landwehr. 7. Januar 1915. Stahl und Eisen, 3

D r. ju r. Hans Fusbahn, Dahlhausen a. d. Ruhr, Leutnant der Reserve im Württem- bergischen Infanterie-Regiment 180. Erhielt außerdem die Württembergischo Verdienst-Medaille in Gold. Bergwerksbesitzer Hans Grün, Dillenburg, Leutnant der Reserve im Lothringischen Feld-Artillerie-Regiment 34. Generaldirektor Dr. jur. H aß lach er, Duisburg-Mciderich, Hauptmann der Reserve im Jiiger-Bataillon 20. 2)ipD.3ug. Paul H engstenberg, Aachen, Offizier-Stellvertreter in der 52. Reserve- Pi onier-Kömpagnie. Oberingenieur Paul Hopf er, Leipzig, Leutnant der Reserve. D irektor Aloys Klinkhammer, Werdohl, Oberleutnant der Reserve der Fcld- Batterie 46. Ingenieur Paul Kühn, Dortmund, Leutnant der Reserve im Reserve-Infanterie- Regiment 220. Zivilingenieur Alwin Lüdoritz, Cöln, Oberleutnant der Reserve und Führer der Etappen-Kraft,wagcn-Kolonne 51. Albert Mathöe, Aachen, Offizier-Stellvertreter im Infanterie-Regiment ICO. 2)c.»Sug. Ludwig Math es ins, Rombach, Leutnant der Reserve im Fuß-Artillerie- Regiment 9. Fabrikbesitzer Otto Mohr, Mannheim, Oberleutnant der Reserve im Reserve- Dragoner-Regiment 8. Stahlwerkschef Otto mar Mueller, Rendsburg, Oberleutnant der Reserve im Füsilier-Regiment 80. ®r.<$ng. Paul Müller, Großenbaum, Leutnant der Reserve der Festungs-Tele- graphenbau-Kompagnie 6. Betriebschef Hermann N arj es, Bochum, Leutnant der Reserve der Marine-Infanterie. F abrikant Otto Oehlerking, Dierscheid, Kriegsfreiwilliger, Vizefeldwebel im In­ fanterie-Regiment 218. D r. Fritz Otto, Bommern a. d. Ruhr, Ilauptmann der Reserve im Feld-Artillerie- Regiment 67. ®ip(.«Qtt0.Kurt Pfeifer, Düsseldorf, Leutnant der Reserve im Infanterie-Regiment 39. Betriebsingenieur Georg Pütz, Cöln-Mülheim, Leutnant der Reserve im 1. Pionier- Bataillon 21. Philipp Reinhardt, Mannheim, Vize-Wachtmeister im Stabe der 28. Infanterie- Division. Erhielt außerdem die Silberne Badische Verdienst-Medaille am Bande des militärischen Karl-Friedrieh-Ordens. Betriebschef Julius Riemer jr., Düsseldorf, Leutnant, der Reserve im 1. Bayerischen Pionier-Bataillon. Oberingenieur Sir.-jjng. Kurt Rummel, Dortmund, Führer der 5. Artillerie-Munitions- Kolonne im 13. Armeekorps. Betriebsingenieur SipHjjng. Friedrich Schilling f, Dortmund, Leutnant der Reserve im Garde - Füsilier -R egiment. Ingenieur Fritz Schmidt, Rheinhausen-Friemersheim, Vize-Wachtmeister der Reserve im Fuß - Artillerie-Regiment 7. F abrik ant Oskar Waldrich, Siegen, Kriegsfreiwilliger Unteroffizier im Feld- Artillcrie-Regiment Nr. 27. SiipDjjitg. Otto Wiegand, Neunkirclien-Saar, Oberleutnant der Landwehr im Reserve-Pionier-Regiment 25. 4 Stahl und Eisen. Der Energieverbrauch von ümkehrantricben. 35. Jahrg. Nr. 1.

Der Energieverbrauch von Umkehrantrieben. Von Dr. Georg Meyer in Charlottenburg. (Mitteilung aus der Walzwerkskommission des Vereins deutscher Eisenhüttenleute.)

nsere Kenntnisse vom Energieverbrauch der und den Antrieb. Der erstere wird hier kurzweg als Umkehrantriebe sind gering. Eine allen An­ m echanischer Teil bezeichnet. Er überträgt einen Uforderungen strenger Wissenschaftlichkeit genügendeTeil der ihm vom Antrieb zugeführten Arbeit als Messung liegt anscheinend überhaupt noch nicht reine Nutzarbeit auf das Werkstück. Den Best vor, und die Zahl derjenigen Messungen, die für die nehmen die Energieverluste im mechanischen Teil in Praxis ausreichende Annäherungswerte liefern, ist Anspruch. Das Verhältnis der abgegebenen reinen klein. Groß ist nur die Zahl der Schätzungen auf Nutzarbeit zu der vom Antrieb zugeführten Arbeit mehr oder minder zuverlässiger Grundlage. ist der „Wirkungsgrad des mechanischen Teils“. Die nachstehenden Ausführungen bringen kein Der Antrieb endlich nimmt Energie in Form von neues Material, sondern versuchen nur das bereits Dampf oder Elektrizität auf und führt einen Teil vorhandene übersichtlich zusammenzustellen und derselben als „N utzarbeit des A ntriebs“ in der kritisch zu würdigen. Vielleicht gelingt es auf diese Form mechanischer Arbeit an den mechanischen Weise, zur Klärung der viel umstrittenen Frage des Teil ab. Die Eigenverluste des Antriebes bilden den Energieverbrauchs beizutragen und Fingerzeige für Rest. F ür jede an den mechanischen T e il a b ­ die Weiterarbeit zu gewinnen. gegebene PSost wird vom Antrieb eine bestimmte Der Zusammenhang der Darstellung zwang dazu, Energiemenge verzehrt. Diese nennt man den spezi­ manche Lücken in unseren Kenntnissen durch An­ fischen Energieverbrauch des Antriebs; mit ihm nahmen zu überbrücken. Diese Annahmen wurden haben wir uns hier zu beschäftigen. ziemlich willkürlich nur unter dem Gesichtspunkt Zur Untersuchung dieses Energieverbrauchs be­ größter Deutlichkeit gemacht. Es ist daher geboten, darf es zunächst der Feststellung der an den mecha­ ausdrücklich hervorzuheben, daß sie den Wert be­ nischen Teil abgegebenen Arbeit, die sich aus der gründeter Schätzungen nicht beanspruchen. reinen Nutzarbeit und den Verlusten des mechani­ Die angestrebte Uebersiclitlichkoit erfordert Be­ schen Teils zusammensetzt. schränkung. Infolgedessen sollen hier nur die An­ triebe von Fördermaschinen und Umkehrstraßen 1. Die reine Nutzarbeit. behandelt werden. Diese beiden sind die wichtig­ Förderbetrieb. Bestimmend für die reine Nutz­ sten und auch typische Vertreter der Umkehr­ arbeit des Förderbetricbes ist die zu fördernde Nutz­ antriebe. Was für sie gilt, wird sinngemäß auch für last. Sie ist das Gegebene und Unveränderliche. die meisten anderen Umkehrantriebe Gültigkeit haben. Das (positive oder negative) Produkt aus Nutzlast Von den vielen Möglichkeiten der Ausbildung und Förderhub ist die leicht meßbare reine Nutz­ solcher Umkehrantriebe1) aber seien wiederum nur arbeit des Förderbetriebes. die beiden praktisch bedeutungsvollsten hier berück­ W alzbetrieb. Die reine Nutzarbeit des Um­ sichtigt, nämlich der Dampfbetrieb mittels Kolben­ kehrwalzbetriebes ist die Umbildungsarbeit des Walz­ maschine und der elektrische Betrieb mittels Ugner- gutes. Diese ist das Produkt aus der Material­ Leonard- Schaltung. spannung bei der Fließgrenze, dem von der Defor­ Um Mißverständnissen vorzubeugen, werden fol­ mation betroffenen Querschnitt und dem Weg, den gende Bezeichnungen einheitlich verwendet2): die umgelagerten Moleküle zurücklegen. Alle drei Unter der reinen Nutzarbeit des Umkehr- Größen sind heute noch wenig erforscht. Unter der betricbes wird diejenige Arbeit verstanden, welche vereinfachenden, aber kaum richtigen Annahme, daß ausschließlich zur Bearbeitung des „Werkstückes“ die ganze bei-jedem Stich entstehende Querschnitts­ dient. Bei den — in Keauleauxscher Bezeichnung — differenz des Walzgutes sich gleichmäßig verschiebt, „ortsändemden“ Fördermaschinen bildet die zu ist die Umbildungsarbeit hebende oder senkende Nutzlast das Werkstück, bei den A = const • V • ln n, „formänderndeii“ Umkehrstraßen das umzubildende worin V das unveränderliche Volumen des Walz­ Walzgut. Nur die Hubarbeit bei Förderbetrieben und gutes und n seine Verlängerung bedeutet. Trotz die Umbildungsarbeit bei Umkehrstraßen ist reme ihrer Einfachheit läßt sich leider die Formel zur Nutzarbeit des Umkehrantriebes. Errechnung der Nutzarbeit nicht verwenden, da die Die Umkehranlage zerfällt in den der Bearbei­ Konstante unbekannt ist. Sie hängt von vielerlei tung dienenden Teil, die „Werkzeugmaschine“, Einflüssen ab, besonders von Temperatur, Material­ x) Vgl. „Ueber Umkehrstraßenantriebe“, St. u. E. beschaffenheit, Walzendurchmesser usw., ja sogar 1913, 2. Jan., S. 12/8. der Antrieb hat Einfluß auf sie. Je schneFler 2) Etwas pedantische Aengstliehkeit erscheint hier durchaus am Platze, da gerado eine gewisse Nachlässigkeit gewalzt wird, um so wäunei bleibt das Walzgut, in den Bezeichnungen zu Meinungsverschiedenheiten mehr­ und um so geringer ist verhältnismäßig die Nutz­ fach Anlaß gegeben hat. arbeit. Direkte (Laboratoriums-) Messungen der 7. Januar 1915. Der Energieverbrauch von Umkehranlricben. Stahl und Eisen. 5

Konstanten bei den verschiedenen Temperaturen Heute pflegt man den Anlagenwirkungsgrad zu und Zusammensetzungen des Walzgutes sind bisher 8 5 % , also noch nicht gelungen. Somit blieb nur ein Weg zur R = 0,177 N annähernden Ermittlung der reinen Nutzarbeit des anzunehmen1). Für eine von Ruths näher unter­ 'Umkehrstraßenbetriebes, der nämlich, daß man die suchte Anlage errechnet sich aus diesen Formeln vom Antrieb aufgenommene Energie maß und von ihr die Reibungsarbeit: alle Verluste des Antriebes und mechanischen Teils nach Hrabak zu ...... 25,8 % abzog. Der Rest mußte die Umbildungsarbeit sein. nach Philippi z u 25,0 „ Man vergegenwärtige sich aber, wie schwierig es ist, nach der heute üblichen Rechnung zu . 17,7 „ nach v. Reiche z u ...... 10,4 „ die Verluste im treibenden Motor, im Vorgelege, in nach v. Hauer z u ...... 14,9 „ den Kammwalzen und in den Walzenzapfenlagem nach Ruths z u 9,7 „ genau zu messen, und beachte den großen Einfluß der reinen Nutzarbeit. Demnach ergeben sich aus der etwaiger Meßfehler, der dieser Methode eigentümlich ungenügenden Kenntnis der Reibungswiderstände bei ist. Werden die Verluste z. B. statt zu 50% zu der Beurteilung der im Förderbetrieb zu leistenden 60 % der Gesamtenergie, also nur um 10 % zu groß Arbeiten Differenzen bis zu 16% , und selbst zwischen gemessen, so ergibt sich die Umbildungsarbeit statt der heute üblichen Rechnung und der Messung von richtig zu 100% zu nur 80%, also um 20% zu Ruths besteht noch ein Unterschied von 8 %. klein. Berücksichtigt man weiter die großen Unter­ Ueber dio sogenannten zusätzlichen Rei­ schiede, dio durch die genannten Einflüsse in ver­ bungsverluste, um welche die Leerlaufsverluste schiedenen Anlagen herbeigeführt werden, so kann beim Arbeiten unter Last vermehrt werden, äußern es nicht wuudcrnehmen, daß die bisher veröffent­ sich die vorstehenden Formeln verschieden. Die drei lichten Zahlen über dio reine Nutzarbeit beim Um­ älteren Formeln führen die Belastung (S) als ein­ kehrstraßenbetrieb um etwa + 20 % schwanken. Für flußreich auf, während Ruths dio Seilbelastung ohne die vorliegende Untersuchung erscheint es keinesfalls Einfluß fand. Da alle Lager dauernd unter dem hohen berechtigt, engere Genauigkeitsgrenzen anzunehmen. Druck der Scilbelastung stehen, der durch Nutzlast Streng genommen müßte man bei der reinen und Massendruck nicht mehr wesentlich verstärkt Nutzarbeit des Förder- und Walzbetriebes auch noch wird, so können die zusätzlichen Reibungsverluste dio Arbeit berücksichtigen, die beim Beschleunigen wohl unbedenklich vernachlässigt werden. Dio oder Verzögern des Werkstückes geleistet wird. Man heute übliche Rechnung will mit ihren 18% Zu­ kann die Nutzlast bei der Förderung nicht heben schlag zur Nutzlast übrigens auch allen Reibungs­ und das Walzgut nicht auswalzen, ohne sie zu be­ verlusten Rechnung tragen. schleunigen und zu verzögern. Die hierfür nötige Wenn also die Zusammenstellung von Ruths in­ Arbeit ist jedoch so gering, daß sie hier unbedenklich zwischen nicht überholt ist, so setzen uns unsere vernachlässigt werden kann. heutigen Kenntnisse nur in den Stand, den Wir­ 2. Die Energieverluste des mechanischen kungsgrad des mechanischen Teils der Förderanlagen

T eils. als zwischen den Grenzen von i^Ö,oe\°ßs — 0.80 und Die Energieverluste des mechanischen Teils be­ = 0,91 liegend festzustellcn. stehen in Leerlaufsvcrlusten und zusätzlichen Rei­ 109,7 ’ ° bungsverlusten beim Arbeiten unter Last. Die Die Untersuchung elektrisch betriebener Förder­ außerdem noch beim Beschleunigen und Verzögern maschinen könnte hier leicht mehr Klarheit schaffen. der Massen entstehenden Verluste (Massenverlusto) Läßt man nämlich die Fördermaschine bei genau sollen der Einfachheit halber weiter unten gleich­ der gleichen Geschwindigkeit eine bestimmte Last mit zeitig mit den Massenverlusten des Antriebs erörtert dem Strom Jh heben und nachher mit dem Strom werden. Js senken, und ist der Leerlaufstrom des Motors bei Förderbetrieb. Nach einer Zusammenstellung derselben Geschwindigkeit J1} so ergibt sich: von ®r.'3ng. Johannes Ruths finden sich in der N + R = const (Jh — Ji) L iteratur bis 1909 über den R ei b u n gs wi d e r s t an d R N — R = const (Js + Jl) (in kg) einer Förderanlage folgende Formeln, in denen S (in kg) die Summe der Seilspannungen beider Trume, F (in qm) die Fläche beider Förder­ und der Wirkungsgrad der Anlage zu: schalen, N (in kg) die Nutzlast und v (in m/sek) N Jh -f-Js die Fördergeschwindigkeit bedeutet: 11 ~ N + R = 2 jJ h — Ji) Nach v. Hauer (1874) R — 0,04 S „ v. Reiche (1883) R = 0,04 S + 0,001 E v2 Eörderanlage des Gräflich Larisch-Mötmichschen Tiefbau­ „ Hrabak (18S6) R = 0,05 S + 0,3 E v2 schachtes in Karwin durchgeführt worden. Der Einfluß ,, Philipp! (1905) R = 0,25 N der Wettcrgeschwindigkeit wird der Einfachheit halber „ Ruths1) (1909) R = 0 , 3 5 E v 2 hier vernachlässigt, er ist aber bei großen Wettergeschwin­ digkeiten ziemlich bedeutend. *) Doktordissertation, Technische Hochschule Han­ J) Bei Entwürfen empfiehlt es sich aus Sicherheits­ nover. Berlin 1909. Die Messungen von Ruths sind mit gründen nur mit 85 % Wirkungsgrad zu rechnen, obwohl besonderer Genauigkeit an der elektrisch betriebenen in modernen Anlagen ein solcher von 90 % erreichbar ist. G Stalli und Eisen. Der Energicverbravxh von Umkehranlricben. 35. Jahrg. Nr. 1.

Der Wirkungsgrad kann so leicht für verschiedene Georgs-Marien-Hütte1), an der elektrisch betriebenen Geschwindigkeiten und Lasten ermittelt werden. Aus 750-mm-Blockstraßc Trzynietz2) und an einer mit Messungen an mehreren Anlagen gleichen Betriebs­ Dampf betriebenen llOÖ-nnn-Blockstraße der Dort­ zustandes könnten dann für die Praxis ausreichende munder Union (Versuche über Walzdrücke)3) und Durchschnittswerte des Wirkungsgrades gewonnen an derselben Straße (Versuche über Kraftbedarf4) werden, die jene Unterschiede ausschalten. gemessen worden, jedoch nur vereint mit den Leer­ Durch ungünstige Betriebszustände (krummer laufsverlusten des Antriebs. Mir steht außerdem Schacht, schlechte Führungen usw.) kamt der Wir­ eine Messung der Siemens-Schnckert-Werke an einer kungsgrad des mechanischen Teils natürlich noch elektrisch betriebenen 950 er Blockstraße zur Ver­ weit unter den rechnerischen Grenzwert von 80% fügung, bei der die Verluste im Antrieb sorgfältig sinken; Wirkungsgrade von nur etwa 60% sind in von denen des mechanischen Teils getrennt sind. der Praxis schon beobachtet worden. Unter der Annahme6), daß bei der geringen Leer­ Walzbetrieb. Die Verluste im Walz- und laufsbelastung der Wirkungsgrad des Antriebes nur Kammwalzgerüst von Umkehrstraßen liegen noch 50% sei, ist in Abb. 1 das Ergebnis der Pupp eschen sehr im Dunkel, in das nur einige Versuche, die Messungen und der Messung der SSW zusammenge­ (Sr.'Gng. J.P uppe im Aufträge der Kraftbedarfskom­ stellt. In allen vier Fällen wächst die Leerlaufsleistung mission anstellte1), ein wenig Licht bringen'-). annähernd proportional mit der Drehzahl. Also ist der Leerlaufswiderstand fast unab­ hängig von der Geschwindigkeit und konstant. Er beträgt im günstigsten Fall 1190, im ungün­ stigsten 2050 mkg. Man muß sich fast wundem, daß diese Messungen an vier verschiedenen Straßen nicht noch mehr von­ einander abweichen, wenn man den Einfluß bedenkt, den der Zu­ stand der Lager, des verwendeten Sehmiermaterials und insbeson­ dere das Anziehen der Lager­ schrauben auf den Leerlaufsver­ brauch hat. Fand doch H. Ort­ m ann6) den Leerlaufsverbrauch bei ciji und derselben 850-mm- Triostraße bei anscheinend glei­ chen Verhältnissen von 600 auf Abbildung 1. Leerlauf von Umkehrstraßen. 1320 PSi, also auf mehr als den doppelten Wert anwachsen. Beim Betrieb von Umkehrstraßen treten zwei In welchem Verhältnis nun die Leerlaufsarbeit Arten von Lcerlaufsverlusten ein, nämlich zur Nutzarbeit stellt, läßt sich angenähert aus den einesteils in den sogenannten Stichzeiten, während weiteren Messungen Puppes in jenen drei Anlagen der das Walzgut sich in den Walzen befindet, andern- ermitteln. Es betrug nämlich die Energieaufnahme teils infolge zu frühen Anfahrens und zu späten des Antriebs bei Leerlauf (PSist im Zylinder und Anhaltens der Walzen vor und nach dem Stich. KWst an den Motorklemmen): Der erste Teil der Verluste ist unvermeidlich. Zur in Georgs-Marien-Hütte im Mittel 10,8 % Bearbeitung des Walzgutes müssen die Walzen sich in Trzynietz „ „ 14,4 % drehen und dabei Lecrlaufsarbeit verzehren. Der in Union ,, ,, 9,7 % zweite Teil der Verluste ist mindestens theoretisch der Gesamtenergieaufnahme beim Walzen. Wird vermeidbar. Jener ist allgemein und auch hier wieder der Wirkungsgrad des Antriebes im Leerlauf gemeint, wenn einfach von Leerlaufsverlusten der zu 50% und der Wirkungsgrad des Antriebes und Straße die Rede ist; dieser wird später als sogenannter des mechanischen Teils beim Walzen im Mittel „Vor- und Nachlaufverlust“ getrennt erörtert werden. ebenfalls zu 50% angenommen7), so sind die vor­ Die Leerlaufsverluste nun sind von Puppe an der elektrisch betriebenen 900 er Blockstraße der ‘) und 2) Versuche zur Ermittlung des Kraftbedarfs in Walzwerken, Düsseldorf 1909, Verlag Stahleisen. QVgl. St. u. E. 1911,20. April, S. 026/36; 4. Mai,S.711 /29. 3) St. u. E. 1910, 20. Okt., S. 1823/35; 2. Nov., 2) Dio jüngst im Verlag Stahleisen erschienene ArbeitS. 1871/87. Puppes: „Untersuchungen über Walzdruck und Kraft­ J) Weitere Versuche zur Ermittlung des Kraftbedarfs bedarf beim Walzen von Knüppeln, Winkeln, U- und in Walzwerken, Düsseldorf 1910, Verlag Stahleisen. X -Eisen“ bezieht sich zwar nur auf durchlaufende Straßen, 5) Vgl. Einleitung. ihr Ergebnis befindet sich jedoch im wesentlichen in 6) St. u. E. 1909, 6. Jan., S. 1/27. Uebereinstimmung mit dem nachstehenden. ') Vgl. Einleitung. 7. Januar 1915. Der Energieverbrauch von Umhehrantrieben. Stahl und Eisen. 7 stehenden Zahlen einfach als verhältnismäßige Leer- der Gesamtenergiemenge anzunehmen, so beträgt laufsvcrlusto des mechanischen Teils — bezogen auf nach Puppe die zusätzliche Rcibungsarbeit 25,8% die reine Nutzarbeit (Umbildungsarbeit) — zu lesen. der Nutzarbeit. Dieser Wert ist — trotz der niedrig In Anbetracht der möglichen großen Aenderung der angenommenen Reibungsziffer — überraschend hoch Reibungswiderstände kann man hiernach die Lecr- und lehrt jedenfalls, daß Klarheit über die Reibungs­ laufsarbeit als in den Grenzen von etwa 8 bis 16 % ziffer geschaffen werden muß, um festzustellen, ob der reinen Nutzarbeit liegend schätzen. nicht Mittel zur Verminderung der Reibung der Die zusätzlichen Reibungsverluste, die, Walzenzapfen geboten sind. Angesichts unserer wie wir sahen, beim Förderbetrieb sehr gering sind, Unkenntnis der Walzdrücke und Reibungsziffern dürfen beim Walzbetrieb durchaus nicht vernach­ bleibt hier nichts übrig,* als die eine Puppesche lässigt werden. In dem Augenblick, in welchem das Schätzung zugrunde zu legen und ihr vielleicht einen Walzgut in die Walzen cintritt, treten starke Lager­ Genauigkeitsgrad von + 15 % zuzusprechen. Somit drücke im Walzgerüst auf, die zu entsprechen­ den zusätzlichen Rei­ bungsverlusten Anlaß geben. Um diese zu bestimmen, mußten wir den Walzdruck und die Reibungsziffern der Walzenzapfen kennen. Ueber den Walzdruck ^ bciUmkehrstraßen liegt 300 aber nur eine Messung ^ von Puppe1) an der 1100 er Blockstraße Union vor, und über die Rcibungsziffer der Walzenzapfen ist kem anderer Anhalt gegeben als eine Schätzung von Puppe1). Er nimmt die Reibungsziffer zu 0,075 an. Ob dies an­ gesichts der sicherlich ungewöhnlich hohen Be­ anspruchung der Lager- Abbildung 2. Reibungsverluste in ICamniwalzen. zapfen und ihrer un­ zureichenden Schmierung berechtigt ist, steht dahin. wäre vorläufig die zusätzliche Reibungsarbeit zu Man könnte die Rcibungsziffer wohl ohne Schwierig­ 22 bis 30% der Nutzarbeit anzunehmen. keit dadurch messen, daß man die Lagerschalcn der Ueber die Reibungsverluste im K am m ­ Ober- und Unterwalze mittels Preßkolben oder walzgerüst liegen schon etwas ausführlichere Schraubenspindeln unter Einschaltung von Meß­ Messungen vor, die ebenfalls im Aufträge der Kraft- dosen o. dgl. auseinander spreizt und feststellt, wie bedarfskommission von Puppe1) auf dem Prüffeld die Energieaufnahme des Leerlaufs mit wachsender der Siemens-Schlickert -Werke angestellt worden Spreizung ansteigt. DerSpreizdruck müßte dabei sind. An einem Kammwalzgeriist von 1068 mm natürlich in der Größe des beim Walzen selbst auf­ Länge und 711 mm Durchmesser hat Puppe die tretenden gehalten werden. Verluste bei vier verschiedenen Drehzahlen in Ab­ In dem einen untersuchten Fall ermittelte Puppe hängigkeit von der übertragenen Leistung gemessen also die zusätzliche Reibungsarbeit rechnerisch aus Abb. 2 stellt das in eine leicht verständliche Form den tatsächlich festgestellten Walzdrücken2) und der gebrachte Ergebnis der Versuche dar. Die Verluste angenommenen Rcibungsziffer von 0,075 und fand sind hier auf das dmch die Kammwalzen übertragene ihren Anteil zu im Mittel 12,9 % der Gesamtcncrgie- Drehmoment bezogen. Diese Darstellung zeigt, daß aufnahme (PSist) des Dampfantriebes. Gestatten die Verluste bei größeren Drehmomenten nahezu wir uns wieder, die reine Nutzarbeit zu 50 % proportional mit diesen anwachsen. Die Drehzahl selbst ist von verhältnismäßig geringem Einfluß, *) St. u. E. 1910, a. a. 0. ähnlich wie dies bei der Lagerreibung der Fall ist. 2) Streng genommen hätten von den Walzdrücken Dio in den vier Kurven dargestellten Verluste schwan- die Gewichtsdrücko der Walzen selbst in Abzug gebracht werden müssen; für die überschlägige Berechnung ist ») St. u. E. 1911, 20. April, S.626/39; 4. Mai, diese Vernachlässigung jedoch ohne Bedeutung. S. 711/29. 8 Stahl und Eisen. Der Energieverbrauch von Umkchrantricbcn. 35. Jahrg. Nr. 1.

ken bei größeren Drehmomenten zwischen etwa 6 Flankenreibungsarbeit der Nutzarbeit hinzureckncte. und 7,5% derselben. Bei kleinen Drehmomenten Sie ist nichts anderes als ein durch unsachgemäße steigen sie allerdings erheblich, bis zu etwa 25 % Handhabung des Betriebes entstandener Reibungsver­ an. Die Messungen sind im durchlaufenden Betrieb lust. Man kann an elektrisch betriebenen Blockstraßen, angestellt und konnten leider nur bis zu Leistungen wenn infolge eines falschen Stichplanes ein Kaliber von etwa 1200 PSe ausgedehnt werden. Bei dem unnötigerweise ganz vom Walzgut ausgefüllt wird, sehr gleichmäßigen Verlauf der Kurven ist jedoch Stromstärken beobachten, die 25 % und noch mehr wohl die Annahme1) gestattet, daß auch bei den über denjenigen liegen, die auf treten, wenn das erheblich größeren Leistungen der Umkehrstraßen der Walzgut sich ungehindert ausbreiten kann. Im charakteristische Verlauf der Kurven derselbe bleibt. gleichen Maß kann also unnötige Flankenreibung Puppe macht nun darauf aufmerksam, daß seine Verluste herbeiführen. Versuche einige unvermeidliche Meßfehler enthalten, Daß bei Förderanlagen nach unserer Kenntnis der daß ferner nach längerem Verlauf, wenn die Zähne Wirkungsgrad zwischen 80 und 91 % schwankt, sich etwas deformiert hatten, und ganz besonders nimmt nicht wunder. Die Erbauer der Anlagen bei Schrägstellung der Spindeln die Verluste an- pflegen mit einem Wirkungsgrad von 85 % zu rech­ steigen. Er beobachtete unter ungünstigen Verhält­ nen, sofern nicht besonders ungünstige Verhältnisse nissen doppelt so große Verluste als unter günstigen. vorliegeu. Deshalb sind Fehlschläge in der Bemessung Die Verluste hängen zudem im praktischen Betrieb der Leistungsfähigkeit des Antriebes kaum zu ver­ sicher wesentlich von dem Zustand der Ivammwalzen zeichnen, wenngleich sie sich hier und da auch ein­ und ihrer Lager ab. Anderseits scheint ein Abzug gestellt haben. von etwa 3% mit Rücksicht darauf angebracht, Daß aber bei Umkehrstraßen die erforderliche daß die Leerlaufsverluste der Kammwalzen ja schon Leistungsfähigkeit des Antriebes — ungerechnet der in den Leerlaufsvcrlusten des mechanischen Teils vermeidbaren Flankenreibung — nur mit 50 % Ge­ berücksichtigt sind. Nach alledem ist cs wohl be­ nauigkeit bekannt sein soll, wird vielfach überraschen rechtigt anzunchmen1), daß die tatsächlichen Ver­ und die Frage auslösen: Bestellt denn wirklich eine luste im Kammwalzgerüst sich zwischen 6 und 12 % Unsicherheit, die dem Besitzer oder Erbauer der der Nutzarbeit bewegen. Anlage ein so weitgehendes Risiko aufbürdet? Die Die Zusammenfassung aller vom Antrieb zu Antwort lautet: Die Unsicherheit besteht, und man leistenden Arbeitsmengen ergibt somit folgendes findet sich mit ihr nur dadurch ab, daß man den Bild: Walzantrieb möglichst reichlich ausführt. Man stützt Kleinster Größter W e rt W ert sich dabei auf die Erfahrung. Ein Antrieb, der sich o r o/ /o 7o in einer Anlage bewährt hat, wird in gleicher Leistungs­ Reine N utzarbeit...... 80 120 } d er durch- fähigkeit in eine zweite ähnliche Anlage eingebaut. Lccrlaufsverlusto 8 IG | adinitt- Ob er dort nicht zu groß ist, wird selten geprüft. Zusätzliche Reibungsverluste . 22 30 I Nut*? Kammwalzverluste 6 12 J arbeit Etwaigen Unterschieden im Walzprogramm sucht man durch Umrechnung der in der bekannten Anlage 1IG 17S gefundenen Werte Rechnung zu tragen. Trotzdem Hiernach kommt man zu dem Schluß, daß die wird dor bewährte Antrieb in der zweiten Anlage die dem mechanischen Teil zuzuführenden Energiemengen Produktion nicht bewältigen können, wenn das Walz­ in zwei anscheinend gleichen Walzanlagen bis zu gut nicht genügend vorgewärmt, unnötige Flanken­ 50 % voneinander verschieden sein können, und daß reibung nicht vermieden, die Kalibrierung unzweck­ der Wirkungsgrad des mechanischen Teils zwischen mäßig gewählt und die Betriebsführung (Stichplan, Hilfsantriebe, Schmierung usw.) unsachgemäß gehand- jg-g = 63 und = 74 % liegt. Ein Viertel bis habt wird. Einem übelwollenden oder unerfahrenen mehr als ein Drittel der zugeführten Energie geht also Walzwerksbesitzer gegenüber wird deshalb der Erbauer im mechanischen Teil durch Reibung nutzlos ver­ der Anlage schweren Stand haben, seine Garantien loren. Hierbei sind durchschnittliche Betriebszuständc nachzuweisen, und den Eingeweihten ist es nicht vorausgesetzt. In ungünstigen Fällen können die unbekannt, daß manchmal ein anscheinend zu Verluste leicht noch erheblich größer werden, beson­ schwacher Walzantrieb sich als völlig ausreichend ders wenn die unnötige Reibung des Walzgutes an erwies, nachdem die Betriebsführung entsprechend den Flanken der Kaliber nicht vermieden wird. Beim verbessert worden war. Profilwalzen läßt sich die Reibungsarbeit des „in­ direkten Druckes“ natürlich nicht umgehen und ist 3. D ie Energieverluste des Antriebs. als Teil der Nutzarbeit zu betrachten, der durch Vor Erörterung des Energieverbrauchs empfiehlt geeignete Kalibrierung sich allenfalls beschränken es sich, über die wesentlichsten Energieverluste im läßt. Beim Blocken aber kami die Flankenreibung in Antrieb1) Klarheit zu schaffen. der Regel ganz vermieden werden, und es würde zu 1) /um Antrieb werden in diesem Abschnitt nur der falschen Vorstellungen führen, wenn man unnötige treibende Elektromotor oder die Dampfmaschine ge­ rechnet, nicht aber die Hilfsmaschinen (Steuermaschinen 0 Vgl. Einleitung. usw.). 7. Januar 1915. Der Energieverbrauch von Umkehranlriebcn. Stahl und Eisen. 9

Die Leerlaufsverluste und zusätzlichen beträgt also in diesem Fall 11,5 % der Gesamtenergio- Reibungsverluste von Umkehrantrieben sind aufnahme oder rd. 23 % der remen Nutzarbeit. Massen selten beim elektrischen Betrieb und wohl noch nie und Drehzahlen der Anlage Trzynietz haben durchaus beim Dampfbetrieb gemessen worden. Man begnügt durchschnittliche Werte, wie sie auch bei Dampf­ sich mit Schätzungen, die sich auf dio Erfahrungen antrieben üblich sind. Es ist deshalb wohl zulässig, an durchlaufenden Antrieben gründen. Da der den eben gefundenen Wert zu verallgemeinern, jedoch mechanische Wirkungsgrad der durchlaufenden Mo­ nur für Blockstraßen, nicht für Fertigstraßen. toren und Dampfmaschinen etwa zwischen 85 und Ob und wieviel nun von der so ermittelten leben­ 90 % liegt, findet man ihn in den Veröffentlichungen digen Energie verloren geht, hängt etwas vom über Umkehrantriebe gewöhnlich in gleicher Höhe mechanischen Teil, hauptsächlich aber vom Antrieb angegeben. Ob dies berechtigt ist, steht dahin. Es ab. Wenn man z. B. in Förderanlagen, nur um Zeit ist zu vermuten, daß beim Anfahren, bei dem die zu sparen, die lebendige Energie bei jedem Zug größten Belastungen auftretcn, gleichzeitig auch die durch Bremsen vernichten muß, wie dies bei kurzen Reibungsziffern (der Ruhe) erheblich größer sind, Schächten mit vielen Zwischensohlen vorkommt, als bei der vollen Bewegung und so verhältnismäßig aus denen mit schweren Trommeln gefördert werden größere Verluste auftretcn, als im durchlaufenden muß, so fällt dieser Massenverlust eigentlich nur dem Betrieb. Wenn auch deswegen der Energiever­ mechanischen Teil zur Last, und man tut dem Antrieb brauch nicht sehr zunehmen wird, so wäre doch unrecht, wenn man den so begründeten Energie­ eine Klarstellung durch Versuche zu begrüßen. mehrverbrauch ihm anrechnet. Meist aber bedingt Die Massenverlustc bedürfen bei allen Um­ der Antrieb, d. h. dessen Steuerung, wieviel von der kehrantrieben besonderer Beachtung. Sie entstehen lebendigen Energie beim Auslaufen wiedergewonnen dadurch, daß die lebendige Energie der Massen beim wird. In dieser Hinsicht unterscheiden sich Dampf- Auslaufen nicht vollständig durch Nutzarbeit (lieben und elektrischer Betrieb wesentlich. Bei der Leonard­ der Nutzlast, Walzarbeit) wiedergewonnen wird1). schaltung bestimmt dio Lage des Steuerhebels die Bei Förderanlagen sind die gesamten umlau­ Geschwindigkeit, aber nicht das Drehmoment des fenden Massen je nach den besonderen Verhält­ Motors (eindeutige Steuerung). Unbekümmert um nissen (Köpcscheibe oder Trommel, kleine oder große die Steuerhcbellage nimmt dieser genau so viel Teufe usw.) das 10- bis löfaclie der Massen der Nutz­ Strom auf, wie seiner Belastung entspricht. Beschleu­ last. Bei den heute üblichen Fördcrgeschwindig- nigungen und Verzögerungen kommen bei fest­ keiten von 10 bis 20 m/sek ergibt sich deshalb: gehaltenem Steuerhebel praktisch nicht vor. Man kann demnach in Förderanlagen einen bestimmten Geschwindigkeitsverlauf unabhängig von der Last d. h. bei den am häufigsten vorkommenden Teufen einfach dadurch erzwingen, daß man jeder Stellung von 300 bis 900 m beträgt die in den Massen auf- der Förderschale im Schacht eine bestimmte Lage gespeicherte Energie ungefähr 15 bis 30 % der reinen des Steuerhebels zuordnet. Am einfachsten ge­ Nutzarbeit oder etwa 12 bis 25 % der Gesamtenergie­ schieht dies durch den von Schmiede und Koch1) aufnahme. durch Anlaufkurven verbesserten Teufcnzeiger des ln Walz an lagen ist die lebendige Energie in Verfassers2) (s. Abb. 4), der aus zahlreichen Aus­ ihrem Verhältnis zur Nutzarbeit oder zur Gesamt- führungen der Siemens-Schuckcrt Werke bekannt ge­ energieaufnahmc schwieriger zu ermitteln. Aus worden ist. Durch ihn kann man auch erzwingen, allen bisherigen Veröffentlichungen scheinen einzig daß der Steuerhebel am Hubende von gleicher För­ die beiden Puppeschen Diagramme über die Umkehr­ dergeschwindigkeit und gleicher Schalenstclluug aus straße Trzynietz hierfür geeignet. Diese enthalten stets in solcher Weise zurückgelegt wird, daß der genau die Leistungsaufnahme des Walzmotors, die Fördermotor nahezu stromlos bleibt. Die gesamte Drehzahlen und die Stichzeiten; ferner sind Träg­ Massenenergie wird dann zwangsweise und unab­ heitsmoment der umlaufenden Massen und Leer­ hängig von der Aufmerksamkeit des Maschinisten laufswiderstände angegeben. Die nähere Unter­ zum Heben der Nutzlast ausgenutzt. Anders beim suchung des einen hier wiedorgegebenen Diagramms Dampfbetrieb. Dort bestimmt die Lage des Steuer­ (s. Abb. 3) von 14 Blockstichen ergibt folgendes: hebels das zugefiihrtc Drehmoment und nicht die Trägheitsmoment J =5100 kgmsk- Geschwindigkeit (nicht eindeutige Steuerung). Bei festgehaltener Stcucrhebellage kann Beschleunigung Summe aller ” - am Ende der 14 Stiche = 1 GO/sk2 oder Verzögerung der Maschine, je nach deren Momentanbelastung, eintreten. Würde auch hier demnach = 817 000 kgm = 2 ,2 7 KWst, der Teufcnzeiger stets bei derselben Schalenstellung den Steuerhebel zurücklegen, so brauchte der Ge­ Anderseits wurden während der 14 Stiche vom Motor schwindigkeitszustand durchaus nicht gleichzeitig 19,67 KWst aufgenommen. Die lebendige Energie derart zu sein, daß die Massenenergie gerade der J) Es wird hier angenommen, daß dio durch Be­ noch zu leistenden Nutzarbeit gleicht. Entweder schleunigung und Verzögerung der Massen entstehenden Drücke keino nennenswerten zusätzlichen Reibungsver- ») D. R. P. 147 370. luste herbeiführen. -) I). R. P. 143 886, 145 407 und 170 159.

1-35 10 Stahl nnd Bien. Der Energieverbrauch von ümkehrantrieben. 35. Jahrg. Kr. 1.

Abbildung 3. Auswalzen eines Blockes von 1S52 kg Fertiggewicht würde dann die Fördermaschine vor Erreichung der Beim Walzbetrieb ist es praktisch noch schwie­ Hängebank stehenbleiben, und es müßte von neuem riger als beim Förderbetrieb, die gesamte Massen­ unter Zeit- und Energieverlust angefahren werden, energie beim Auslaufen wiederzugewinnen. Es ist oder die Massenenergie wäre zu groß, und ein Teil bisher nicht unternommen worden, den Maschinisten derselben müßte bei durch teufenzeigerartige Einrichtungen zum rich­ Erreichung derllän- tigen Steuern zu zwingen; ohne sie wird er aber gebank abgebremst kaum bei der Mehrzahl der Stiche erreichen, daß das werden. Da das zu Walzgut annähernd mit der Geschwindigkeit Null frühe Stehenbleiben die Walzen verläßt. Dabei stellt nicht nur die Er­ unbedingt vermie­ sparnis an Massenenergie, sondern auch der flotte den werden muß, Betrieb die Forderung, daß das Walzgut nicht weit so ist die selbsttäti­ ans den. Walzen herausgcschleudert wird. Dieser ent­ ge Steuerung eben spricht wie beim Fördeibetrieb am besten die ein­ nicht anwendbar. An deutige Steuerung (Leonardschaltung), und selbst bei ihre Stelle tritt die ihr bedarf man noch besonderer Mittel, um auch Aufmerksamkeit des beim raschen Steuern den Walzmotor augenblicklich Arasclnnisten, die na­ der Steuerhebellage folgen zu lassen. Sehr wirksam turgemäß Schwan­ ist in dieser Hinsicht die sogenannte Schnellerregung1). kungen unterwor­ Es ist interessant zu sehen, wie in Anlagen mit fen ist. Alan sucht Schnellerregung das Walzgut unmittelbar, nachdem zwar diesen Nachteil es die Walzen verlassen hat, dicht am Gerüst liegen des Dampfbetriebes bleibt. Bei Anlagen mit nicht eindeutiger Steuerung durch zusätzliche dagegen fliegt es oft mit beträchtlicher Geschwindig­ Steuerungen zu um­ keit- aus den Walzen heraus; die plötzlich entlasteten gehen. A[an geht Walzen beschleunigen sich und müssen künstlich ab­ so weit, ebenso wie gebremst werden. Bei den verbesserten Steuerungen man früher bei elek­ moderner Dampfantriebe und großer Aufmerksamkeit trisch betriebenen des Maschinisten tritt dieser Nachteil weniger in Er­ Fördermaschinen scheinung. Lmncrhin werden je nach der Steuerfähig­ mit Widerstands­ keit des Antriebs die Massenverluste verschieden sein. schaltung tun zu Die Massenverluste im mechanischen Teil müßten müssen glaubte, der streng genommen dem Wirkungsgrad des mecha­ Fördermaschine eine nischen Teils, die Massenverluste des Antriebs aber besondere Bremse dessen Energieverbrauch zur Last gelegt werden. zu geben, die ein­ Da die Verluste aber meistens durch den Antrieb greift, sobald die verursacht werden, rechnen wir sie in beiden Fällen Abbildung 4. Teufenzeiger der Geschwindigkeit der Einfachheit halber dem Antrieb zu. Dabei ver­ Siemens -Schlickert -"Werke für über diejenige an­ gegenwärtige man sich, daß bei Förderanlagen die Förderanlagen (naeli Meyer und steigt, welche der Hauptmassen im mechanischen Teil, bei Walz­ Schmiede-Koch). jeweiligen Steuer­ anlagen jedoch im Antrieb liegen. hebellage entspricht. Der verlorengehende Teil der lebendigen Energie Diese Lösung verbessert zwar die Steuerung und wird durch künstliche Bremsung oder bei Strom­ damit die Betriebssicherheit, verschlechtert aber den rückgabe in \ erlösten der elektrischen Maschinen Energieverbrauch. Auf alle Fälle ist die nicht ein­ oder bei Stau- und Gegendampf in Verlusten der deutige Steuerung (Dampfbetrieb) in bezug auf Aus­ Dampfanlage oder bei Walzwerken durch unnötigen nutzung der Afassenenergie der eindeutigen (elektri­ Leerlauf der Straße verzehrt. Ueber die Größe des scher Betrieb) unterlegen. Bei dieser sind die Afassen- \ erlustes bestehen nur sehr wenige Anhalte. verluste nur vom Teufenzeiger, bei jener aber von der Geschicklichkeit des Afaschinisten abhängig. 1) D. R. P. 170 154 u. a. 7. Januar 1915. Der Energieverbrauch von Umkehrantrieben. Stahl und Eisen. 11

Zahlontafel 1. Annahmen für Massonvcrlusto. wenig günstige Stiche ausgesucht worden. Ander­ seits wurde bei ihnen doch der Maschinist durch die dnnn geht von der von der Gesamtenergie ver­ Registrierung besonders zur Aufmerksamkeit an­ . leben­ loren geleitet. Deshalb werden die Diagramme von dem Es gehe verloren digen bei bei unkontrollierten Durchsclinittsbetrieb wohl nicht F ö rd er­ Energie Walz- anlagen anlftgen allzu ungünstige Bilder geben. Zum zahlenmäßigen % __ %__ % Vergleich reichen sie leider nicht aus. Hier muß wieder auf den in Abb. 4 wiedergegebenen Stichplan mit Toufcn- zoiger . . 10 1,2-2,5 — von Trzynietz zurückgegriffen werden. Es betrug dort ohne Teu- während der 14 Stiche: bei ein­ fonzeigor die Energieaufnahme im Vorlauf: 0,56 KWst mit Schnoll- „ „ im Nachlauf: 2,81 „ deutiger errogung . 30 3,5 ohne Tou- zus. 3,37 KWst, Steuerung fenzoigor ohne während die Gesamtenergieaufnahme 19,G7 KWst Schnoll- betrug. Rund 17 % der ganzen Energieaufnahme sind errogung . 70 — 8,0 also zum unnötigen Vor- und Nachlauf der Straße auf- gewendet worden. Freilich wurden 1,56 KWst vom bei nicht mit Teufen- ein­ zoigor . . 40 4,8-10,0 Motor beim Nachlauf wieder in das Netz zurück­ deutiger ohne Tou- geliefert, wodurch der tatsächliche Verlust sich auf Steuerung fonzeiger . 80 — 9,2 9,2 % ermäßigt. Es wäre aber natürlich besser ge­ wesen, wenn durch ideales Steuern der ganze Aufwand Im Fall Trzynietz ist die ganze Massenenergie ver­ von 3,37 KWst vermieden worden wäre, denn durch die Verluste im Schwungraduniformer wird die zu­ loren gegangen, da die Drehzahl am Stichende statt zu sinken, sogar noch zugenommen hat. Selbst geführte Energie von 19,67 KWst ja noch vermehrt und die zurückgelieferte von 1,56 KWst vermindert. wenn wir aber für durchschnittliche Verhältnisse Zu dem Verlust von 3,37—1,56 = 1,81 KWst folgende günstigen Annahmen1) machen (s. Zahlen­ tritt natürlich der schon erwähnte Verlust der ge­ tafel 1), so ergeben sich doch solch beträchtliche samten lebendigen Energie an den 14 Stichenden Massenverluste, daß deren eingehende Untersuchung in Höhe von 2,27 KWst, der zu nichts anderem unbedingt geboten scheint. gedient hat, als die Straße lecrlaufen zu lassen. Beim Walzbetrieb sind ferner die schon erwähnten Alles in allem betragen also Massen-, Vorlauf- und Vorlauf- und Nachlauf Verluste beachtenswert. Nachlaufverluste 4,08 KWst oder 20,7 % der Energie­ Der Maschinist ist nicht imstande, erst in dem aufnahme. Berücksichtigt man noch den Einfluß Augenblick, in dem das Walzgut in die Walzen des Schwungradumformers, so wird man den Gesamt­ eintritt, diese anzulassen und sie sofort stillzusetzen, verlust auf rd. 23 % schätzen dürfen. Mehr als ein wenn das Walzgut austritt. Im Vorlauf und im Fünftel der Energie geht also durch ungenügendes Nachlauf nimmt der Antrieb unnötig Energie auf. Steuern verloren. Auch hier ist kein Grund vorhan­ Dieser unnütze Verbrauch wird noch vermehrt, wenn den, der gegen dio Verallgemeinerung auf alle ein­ Antrieb und Walzen beim Austritt des Walzgutes eindeutig ohne Schnellerregung gesteuerten Straßen sich noch beschleunigen. Abb. 5 stellt aus den spricht. Aus Abb. 5 darf man schließen, daß bei Puppeschen Veröffentlichungen einen Stich der An­ nicht eindeutiger Steuerung die Verluste im all­ lage Union (nicht eindeutige Steuerung) einem gemeinen nicht kleiner, eher noch größer werden. Stich der Anlage Trzynietz (eindeutige Steuerung ohne Von der Schncllcrregung konnte leider keine der Schnellerregung) gegenüber. Man sieht, wie bei der Abb. 5 entsprechende Darstellung gegeben werden, besseren Steuerung der Drehzahlverlauf ruhiger, die weil bei ihr meist schon während des Stiches ver­ Vor- und Nachlaufverluste also geringer werden. zögert wird, so daß die allmählich sinkenden Strom- Freilich sind in beiden Fällen charakteristische, also und Drehzahlkurven das Ende des Stiches nicht er­ J) Vgl. Einleitung. kennen lassen. Gerade deshalb aber kann vermutet geleistet werden können (z. B. Blockstich und Fertig­ und Blockstich B. (z. können werden geleistet Umc/r/min Arbeitsdiagramme von ein und demselben Antrieb Antrieb demselben und ein von Arbeitsdiagramme verbrauch beeinflussen, zeigt Abb. Abb. zeigt beeinflussen, verbrauch Klärung zur würde Es sind. worden gemessen sich für der Dampfmaschine als Anfahrverluste zu bezeichnen. zu Anfahrverluste als Dampfmaschine der getrennt nicht noch die bisher bedingt, Wissens anlau­ meines Unzweifelhaft langsam Dampfverluste und freilich erhöhte werden. dadurch stillstchende werden eingelassen die Maschine fende in die gen, eonn werden. gewonnen beitragen, wenn man sich daran gewöhnen würde, würde, bei gewöhnen auch daran Elektromotor beim sich wie ebenso Y man diese erluste wenn beitragen, uh i Dampfmaschine. die auch em ulue wieder- Auslaufen beim Strom­ erhöhter — ständen auftretenden gleichzeitig be­ Teils mechanischen Sie bedarf zum Anfahren der größten Dampffüllun- Dampffüllun- größten der Anfahren zum bedarf Sie Elektromotor seine eigenen Massen und die des des die und Massen eigenen seine Elektromotor wie die Reibungsverluste Reibungsverluste die wie Ver­ erhöhte die stärken, Reibungswider­ erhöhten er bedarf soll, schleunigen nen natürlich ebensowenig ebensowenig natürlich nen die sind antriebe schicklichkeit des Maschinisten ausschalten, von der abhängt. der von des Energieverbrauchs ausschalten, Fünftel ein etwa allein Maschinisten des schicklichkeit luste (Wärmeverluste usw.) usw.) (Wärmeverluste luste den von abgesehen — dazu aufgetretenen Verluste kön­ Verluste aufgetretenen Ge­ große minder oder mehr die und einer unterstützen in Blockstiches eines während rehzahlverlauf D 5. Abbildung bedingen. Diese einmal einmal Diese bedingen. Straßen der Steuerung richtige die welche tungen, Dampfumkelirstrnßc und einer elektrisch betriebenen Umkelirstraße Umkelirstraße betriebenen elektrisch einer und Dampfumkelirstrnßc Zahlen für die Einführung teufenzeigerartiger Einrich- teufenzeigerartiger Einführung die für Zahlen nisse herbeiführt. Ganz besonders aber sprechen diese diese sprechen aber besonders Ganz Erspar­ erhebliche Straßen herabsetzt herbeiführt. nisse beschäftigten nennenswert flott bei Verluste die und sie daß werden, 2 th ud Eisen. und Stahl 12 i sh de eane Vrut dn Energie­ den Verluste genannten die sehr Wie Aehnlich verhält sich sich verhält Aehnlich o änihr eetn fr le Umkehr­ alle für Bedeutung ähnlicher Von mertno no. mertae Trzynietz. Umkehrstraße Union. Umkehrstrnßo Anfahrverluste. he Schnellerregung. ohne bidn 6 Enlß e Fr ds retdarms u dn spezifischen den nut Arbeitsdiagramms des Form der Einfluß 6. Abbildung e Eegeebac vn Umkchranlrieben. von Energieverbrauch Der 6 Wenn der der Wenn , deren beide beide deren , -70,Ssek- 7 Jl, . 1185/S. S. Juli, 17. bno i bi ucluedn nree,Blsug und Belastung Antrieben, den durchlaufenden bei wie ebenso Umkehrantriebes des Belastung veränderliche efht br äe s dn nrivrruh des Energieverbrauch den cs, wäre aber verfehlt gestellt wurde2) und beweisen sollte, daß die stark stark die daß sollte, beweisen und wurde2) gestellt Umkehrantriebes einfach dem Verbrauch ähnlicher ähnlicher Verbrauch dem einfach Umkehrantriebes cenn wre ie oooie euz — an­ — benutzt Lokomobile eine wurde scheinend Verbrauch von Umkehrantrieben Anlaß gibt. Ganz Ganz gibt. Anlaß Umkehrantrieben von Verbrauch ecwniki dn Verbrauch. den Geschwindigkeit an­ — durchlaufenden, Dampfmaschine einer an belasteten jüngst schwankend der aber beurteilen, zu ucluedr nree lihezn u wollen. zu gleichsetzen Antriebe durchlaufender messungon fehlen. Es darf nicht übersehen werden, daß daß werden, übersehen nicht darf Es fehlen. fast in messungon leider aber die heranziehen, Arbeitsdiagramme dieser Mangel zu manchen falschen Urteilen über den den über Urteilen falschen manchen zu Mangel dieser Verbrauchs­ über Veröffentlichungen bisherigen allen seiner Beurteilung eigentlich stets die Form der der Form die stets eigentlich Beurteilung seiner (Zeit). Der Einfachheit halber ist angenommen, daß daß Länge angenommen, die ist halber durch nur Einfachheit sich Der unterscheiden (Zeit). Sie stich). und Geschwindigkeiten 20 % der Antriebsnutzarbeit der % 20 Geschwindigkeiten und die Eigenverluste des Antriebs bei allen Belastungen Belastungen allen bei Antriebs des Eigenverluste die Hach diesem Gesichtspunkt ist auch der Versuch Versuch der auch ist Gesichtspunkt diesem Hach -) 1) Energieverbrauch. g. r.u. . ißlah S. . . 1913, E. u. St. Kießelbach: C. Sr..Qug. Vgl. Selbstverständlich beeinflussen außerdem noch, noch, außerdem beeinflussen Selbstverständlich feststehendes. Aus an. 0,52) = (r( 194% auf gar auf geht, verloren Massenenergic D er er D und aufzuwendende Anfahrverluste die die durch Arbeit steigt gramm oder 71 oder gar 53 % geworden1). geworden1). % 53 gar oder 71 oder ein also ist % 83 von Antriebes den Massenenergie ganzen der Verlust den Dia­ linken Im 0,71). ganze die = (?) % 141 wenn % 127 und auf 0,79), = die Arbeit (v; durch Anfahrverluste aufzuwendende wächst der Hinzufügen Diagramm rechten nree drhu nichts durchaus Antrieben durchlaufen­ des Wirkungsgrad dem v = = (vj Ukhwrugga“ o nr 79 nur von „Umkehrwirkungsgrad“ mernree it lo im also ist Umkehrantrieben eest z durchlaufenden zuGegensatz spezifische Verbrauchvon asnnri Antriebes Massenenergie Anfahrverlusle ierrut ds durchlaufenden des Eigenrerluste - j ,3 btae. Im betragen. 0,83) = Man müßte zu zu müßte Man 5 Jhg N. 1. Nr. Jahrg. 35.

7. Januar 1915. Der Energieverbrauch von ümkehrantricben. Stahl und Eison. 13

Dampfverbraucli nur wenig steigert. Tatsächlich 5760 kg bei einem Speisewasserverbrauch von wurde auch eine Steigerung des Verbrauchs um nur 26 030 kg, also 22 % . 9,G4% gemessen, obwohl die Belastung innerhalb Schnitze berichtet in seiner sehr lesenswerten je zwei Minuten fortgesetzt zwischen 23 und 123 % Studie: „Die Wirtschaftlichkeit des Maschinen­ der Normalleistung geändert wurde. Der Versuch betriebes einer oberschlesischen Steinkohlengrube“1): ist sicherlich interessant, weil er zeigt, daß schon die „Die Hauptursachen des hohen Dampfverbrauchs schwankende Belastung eine merkliche Steigerung dürften in undichten Kolben, Ventilen und Stopf­ des Dampfverbrauchs zur Folge hat. Er beweist büchsen zu finden sein. . . . Da auch an Förder­ aber wenig für den Verbiauch einer Umkehrdampf- maschinen ähnliche Beobachtungen gemacht wurden, maschino, da er weder Massen- und Anlaufverluste so müssen diese Verluste als typisch für den ganzen noch Vor- und Nachlaufverluste berücksichtigt, von Dampfmaschinonbetrieb angesprochen werden. Die Gegendampf ganz zu schweigen. Diese können den Untersuchungen lassen die Annahme berechtigt er­ Verbrauch, wie wir sahen, je nach der Betriebsart viel scheinen, daß diese Verluste einschließlich der durch stärker beeinflussen als die schwankende Belastung. schlecht arbeitende Kondenstöpfe verursachten, bei Will man volle Klarheit schaffen, so muß man einer nicht sehr sorgfältigen Bewartung die Ver­ den erwähnten Versuch weiter ausgestalten, indem brauche durchlaufender Kolbcnmaschinen um rd. man die Dampfmaschine nicht nur durch eine Dynamo 25 % verschlechtern können“. (In den weiteren schwankend belastet, sondern auch umstcuert. Man Ausführungen Schnitzes sind für Umkehrmaschinen muß dann die umlaufenden Massen dev Dynamo noch größere Verluste fcstgcstellt.) und der Dampfmaschine genau ermitteln und bei Auch Frantz2) klagt darüber, daß durch Ver­ jedem Versuch die Nutzleistung der Dynamo, die nachlässigung der Rohrleitungen, Kondenswasser- Geschwindigkeitsänderung und daraus die Massen­ abführungen usw. die Wirtschaftlichkeit an sich energie feststellen. So kann man alle Einzelverlusto guter Maschinenanlagen sehr beeinträchtigt werde. und den spezifischen Verbrauch einer Umkchrdampf- Aus den beiden Werten von 22 und 25% lassen maschino tatsächlich messen, und wenn im Laborato­ sich natürlich keine allgemeinen Schlüsse auf die rium derartige Versuche angestellt würden, so wäre Größe der Undichtigkeitsverluste, die übrigens mit daraus sicher viel fiir Wirtschaftlichkeitsrechnungen, den Kondensverlustcn nichts gemein haben, ziehen. vielleicht auch manches für den Bau von Umkehr­ Sie hängen ganz von den örtlichen Verhältnissen dampfmaschinen zu lernen. Selbstverständlich dürfte und der Möglichkeit einer sorgfältigen dauernden man keine Lokomobile verwenden, bei der die im Ueberwaeliung aller Teile der Anlage ab. Auf alle praktischen Umkelnbotricb so bedeutungsvollen Tem­ Fälle aber darf man sie bei wirtschaftlichen Be­ peraturunterschiede nicht voll zur Geltung gelangen. rechnungen nicht vernachlässigen. Beim Dampfbetrieb sind weiter noch die Un­ Schließlich verdienen dio Verluste im Vor­ dichtigkeitsverluste zu betrachten, die durch gelege, das etwa zwischen Antrieb und mechanischen Entweichen von Dampf aus undichten Kolben, Teil eingeschaltet ist, noch kurz Erwähnung. Es Ventilen, Stopfbüchsen, Kondcnstöpfen usw. ent­ besteht die Frage, ob das Vorgelege diesem oder stehen. Es ist bekannt, daß diese Verluste in schlecht jenem zuzurechnen ist. Ich meine, daß es dem gewarteten Anlagen eine bedenkliche Höhe erreichen Antrieb zuzurechnen ist. Der mechanische Teil können. Gerade die Konstrukteure der Dampf­ benötigt zu seniem zweckmäßigen Betrieb kein maschinen weisen mit Nachdruck darauf hin, daß Vorgelege, sondern dies wird nur eingeschaltet, um ihre besten Erfolge durch die Vernachlässigung der günstigere Verhältnisse für den Antrieb zu schaffen. Dichtungen zerstört werden können. So schreibt Gewinnt aber der Antrieb durch das Vorgelege, so W ipperm ann1) in seinem Bericht über diejenige müssen ihm auch dessen Nachteile zur Last gelegt Dampffördermaschinc, die den bisher geringsten ver­ werden. öffentlichten Tagesdampfverbrauch ergeben hat: Die Reibungsverluste des Vorgeleges hängen ganz „Zwischen der Messung des Speisewassers und von der Bauart desselben ab. Einfache Vorgelege des Kondensats besteht ein erheblicher Unterschied, mit unbearbeiteten oder wenig sorgfältig bear­ der in der Hauptsache darauf zurückzuführen ist, daß beiteten Zähnen oder mit falscher Achsenaufstellung, der Schieber des Bremszylinders undicht war, und schlechter Wartung und dergl. können leicht zu daß ständig Dampf durch dessen Auspuffrohr ins Verlusten von 20% und mehr der übertragenen Freie entwich, auch während der Stillstände der Arbeit führen. Die kostspieligeren, gut bearbeiteten Maschine. . . . Derartige Verluste sind charakte­ Vorgelege des modernen Maschinenbetriebes setzen ristisch für Dampfanlagen. . . . Die Unwirtschaft­ die Verluste auf 10 % und weniger herab. Die Ent­ lichkeit einer Dampfanlage wird oft zu Unrecht wicklung der letzten Jahre bringt uns sogar Vor­ allem der Maschine zur Last gelegt, während die gelege (Bauart Westinghouse, Citroen usw.), die Ursache in den Nebenanlagen, im besonderen an die Verluste auf nur 2 bis 5% beschränken. den Rohrleitungen zu suchen ist. . . . Meist wird (Fortsetzung folgt.) der Fehler erst nach ernstlicher Untersuchung der Anlage entdeckt.“ In dem von Wippermann unter­ •) ®ip[.-Qttg. Karl Schnitze: Doktordissertation, Kattowitz, Gebr. Böhm, 1913, S. 68. suchten Fall betrug der Dampfverlust in 24 st 2) Zeitschrift des Oberschlesischcn Berg- und Hütten­ *) Wippermann: Glückauf 1910, 8. Okt., S. 1626/30. männischen Vereins 1914, Febr., S. 47/53. 14 Stahl und Eisen. Bestimmung des Eisens in Thomasschlacken. 35. Jahrg. Nr. 1.

Bestimmung des Eisens in Thomasschlacken. Von Chefclicmiker L. Blum in Esch a. d. Alzette. (Mitteilung aus der Chemikerkommission des Vereins deutscher Eisenhüttenleute.)

ie Thomasschlackcn enthalten oft größere Da Zinnclilorür ebenfalls Vanadinsäure reduziert, Mengen Vanadinsäure, deren Gegenwart man so tritt bei Anwendung des Zinnchlorürverfahrens anD der blauen Farbe der Lösung erkennt, die bei zur Bestimmung des Eisens neben Vanadin derselbe der Bestimmung der Gesamtphosphorsäure nach der Fehler ein, nämlich der Eisengehalt wird auch in Verbaiulsmethode durch Aufschließen mit konzen­ diesem Falle zu hoch gefunden. Dasselbe trifft für trierter Schwefelsäure erhalten wird. Salzsaure das Verfahren von Reinhardt zu, da hierbei die Lösungen von vanadinhaltigen Thomasschlacken sind Reduktion des Eisens ebenfalls durch Zinnclilorür grünlich gefärbt, da die blaue Farbe des Vanadin- erfolgt. salzcs mit der gelben Farbe des Eisenchlorids als Das für die Bestimmung des Eisens in Puddel­ Mischfarbe Grün ergibt. schlacken Gesagte findet seine vollinhaltliche An­ Schon im Jahre 1900 habe ich an anderer Stelle1) wendung auch auf die Analyse der Thomasschlacken, auf eine Fehlerquelle aufmerksam gemacht, die den da es sich hierbei ebenfalls um die Bestimmung des beiden am häufigsten angewandten Titrationsver­ Eisens neben Vanadin, und zwar oft in größeren fahren der Eisenbestimmung — nämlich dem Per­ Mengen, handelt. Es werden demnach nach den manganat- sowie dem Zinnchlorürverfahren — an­ beiden üblichen Titrationsverfahren, und zwar bei haftet, wenn diese zur Bestimmung des Eisens in der Kaliumpermanganatmethode in allen Fällen und Puddelschlacken angewandt werden, und die auf bei der Zinnchlorürmethode dann, wenn das Vanadin einem fast nie fehlenden Vanadinsäuregehalt der­ als Vanadinsäure vorhanden ist, der Eisengehalt um selben beruht. Wegen der leichten Oxydierbarkeit den Betrag des vorhandenen Vanadins zu hoch ge­ des metallischen Vanadins findet sich fast der ganze funden. Vanadingehalt des Roheisens in den Puddelschlacken Aus diesen Ursachen können die erwähnten Ver­ angereichert wieder, so daß selbst beim Verpuddeln fahren zur Bestimmung des Eisens in Thomas­ schwach vanadinhaitigeh Eisens der Vanadinsäure­ schlacken nur dann angewandt werden, wenn auf gehalt der Schlacke je nach dem Abbrand nicht deren Vanadingehalt Rücksicht genommen wird. Es selten 0,5 bis 1 % betrögt. Wird nun diese Schlacke wäre z. B. in einer Schlackenprobe nach der Methode bei der Analyse nach vorherigem Schmelzen mit von Reinhardt Eisen und Vanadin zusammen und Natriumkaliumkarbonat oder auch durch direktes in einer anderen Probe das Vanadin durch Titration Behandeln mit Königswasser oder Bromsalzsäure in mit Kaliumpermanganat für sich zu bestimmen; Lösung gebracht, so finden wir deren Vanadingehalt der Gehalt an Eisen ergibt sich dann aus der Differenz. in den entsprechenden Verbindungen in der Lösung. Ferner können richtige Ergebnisse durch die Soll das Eisen dann nach der Margucriteschen Per­ Gewichtsbestimmung erzielt werden. Bei Thomas­ manganatmethode bestimmt werden, so muß die schlacken handelt es sich um die Trennung des Lösung, nachdem sie durch Abdampfen mit Schwefel­ Eisens von Mangan, Tonerde, Kalk, Magnesia, Phos­ säure in eine schwefelsaure übergeführt worden ist, phorsäure und Vanadinsäure. Zur quantitativen durch metallisches Zink reduziert werden. Hierdurch Trennung und Bestimmung dieser Elemente hat man wird neben dem Ferrisalz auch die Vanadinsäure dabei folgendermaßen zu verfahren: Die nach der reduziert und bildet die entsprechenden Vanad- Verbandsmethode zur Bestimmung der Gesamtphos­ oxydsalze2), die beim nachherigen Titrieren mit phorsäure von Kieselsäure und Kalziumsulfat ab- Kaliumpermanganat wieder in Vanadinsäure über­ filtricrte Lösung von 1 g Probe wird mit Chlor­ geführt werden. Es findet also ein Mehrverbrauch ammonium versetzt, mit Ammoniumkarbonat neu­ an Permanganatlösung statt, wodurch der Eisen­ tralisiert, mit Wasser verdünnt und kochend mit gehalt der Schlacke zu hoch gefunden wird. Bekannt­ Ammoniumazetat gefällt (Trennung des Eisens lich haben M anasse3) und L’H ô te4) auf diese in von Mangan, Kalk und Magnesia). Der mit heißem salzsaurer Lösung stattfindende Oxydation des Wasser ausgewaschene Niedersehlag wird in Salz­ Vanadoxvdes zu Vanadinsäure durch Kaliumperman­ säure gelüst, mit so viel Weinsäurelösung ver­ ganat ein maßanalytisches Verfahren zur Bestim­ setzt, daß auf Zusatz von Ammoniak kein Nieder­ mung des Vanadins gegründet schlag entsteht, mit Wasser verdünnt und mit G Zeitschrift für analytische Chemie 19C0, Bd. 39, Schwefelammonium im Ueberscluiß versetzt. Da S. 156. Schwefelvanadin in überschüssigem Schwefelammo­ 2) Zeitschrift für analytische Chemie 1864, Bd. 3, nium löslich ist, so bleibt ersteres neben der Phos­ K. 379. phorsäure und etwa vorhandenen kleinen Mengen 3) Zeitschrift für analytischo Chemie 1893, Bd. 32, S. 223. Tonerde und Kalk in Lösung. Das nach einiger 4) Zeitschrift für analytische Chemie 1893, Bd. 32, Zeit in gelinder Wärme abgeschiedene Schwcfeleiscn S. 232. wird auf ein geräumiges Filter abfiltriert und nach 7. Januar 1915. Bestimmung des Eisens in Thomasschlacken. Stahl und Eisen. 15 vollständigem Auswaschen mit schwefelammonium­ bei annähernd 60 0 mit Kaliumpermanganat titriert. haltigem Wasser in verdünnter Salzsäure gelüst, zum Es wurden die in Zahlentafel 2 wiedergegebenen Austreiben des Schwefelwasserstoffs gekocht, mit Zahlen gefunden. Salpetersäure oxydiert, die Lösung vom abgeschie­ Zahlontafel 2. A^ersuchsergebnisse. denen Schwefel abfiltriert, das Eisen mit Ammoniak als Hydroxyd gefällt, gekocht, filtriert, mit warmem entsprechend Schlackenprobe % V anadin % Vanadin- Wasser chlorfrei ausgewaschen und getrocknet. Das siiurc Filter wird für sich am Platindraht eingeäschert, der Niederschlag dann geglüht und als Eisenoxyd 1 ...... 0,85 1,5t 9 0,88 gewogen. Das Verfahren ist sehr zeitraubend und 1,57 3 ...... 0,88 1,57 umständlich, doch bleibt es bei Thomasschlacken, 4 ...... 0,91 1,02 bei denen es sich um eine Bestimmung des Eisens 5 ...... 0,85 1,51 neben Mangan und Vanadin handelt, das einzig 6 ...... 0,85 1,51 anwendbare, das die genaue Trennung dieser Körper Im M i t t e l ...... 0,87 1,55 vom Eisen gestattet. In Zahlentafel 1 sind die Ergebnisse gegenübergestellt, die nach dem Kalium­ Der mittlere Vanadingehalt von 0,87% deckt permanganatverfahren nach Beinhardt einerseits und sich gut mit der in Zahlentafel 1 festgestellten nach dem soeben beschriebenen Schwefclammonium- Differenz zwischen den Ergebnissen der Titrations­ verfahren anderseits erhalten wurden. und der Gewichtbestimmungsmethode. Wie schon erwähnt, läßt sich die Bestimmung Zahlontafel 1. Vorsuchsergebnisse. des Eisens in den Thomasschlacken auch so aus­ führen, daß man in einer Probe Eisen und Vanadin T itrie rt Gewichtsanalytisch Schlackenprobe m it Schwcfet- zusammen nach Reinhardt und in einer anderen nach Reinhardt am monium % Eisen % Eisen Probe das Vanadin allein bestimmt, wobei sich der Eisengehalt aus der Differenz ergibt. Die Zusammen­ 1 ...... 10,60 9,59 stellung in Zahlentafel 3 zeigt die auf diese Weise 9 10,24 9,46 3 ...... 10,24 9,29 gefundenen Eisenwerte. 4 ...... 10,64 9,39 Zahlontafel 3 5 ...... 10,60 9,80 Vorsuchsorgobnisse. 0 ...... 10,40 9,70 Permanganat- Schlak- Perm anga- Bleibt Per- Im Mittel 10,40 9,54 verbrauch filr raanganat- ken- Eisen und Vana­ natvcrbrauch verbraucli Eisen d in nach für Vanadin illr Eisen Die durch Titration mit Kaliumpermanganat nach probe R einhardt Reinhardt gefundenen Ergebnisse sind demnach ccm ccm ccm % gegenüber denen der Gewichtsbestimmung um 0,92 % 1 28,6 2,5 20,1 9,08 9 zu hoch. Das rührt daher, daß, wie wir oben gesehen 27,0 2,0 25,0 9,27 3 27,0 2,0 25,0 9,27 haben, bei der Reinhardtschen Methode das vor­ 4 28,7 2,7 26,0 9,04 handene Vanadin gleichfalls mittitriert wird. 5 28.0 2,5 26,1 9,08 In welchem Maße dies der Fall ist, wurde durch 0 28,2 2,5 ort 7 9,53 folgende Versuchsreihe festgestcllt. Zu diesem Im M ittel 9,51 Zwecke wurde in denselben Thoniassclilackenmehl- proben, die zu den obigen Versuchen dienten, die Der auf diese AVcisc gefundene Mittelwert von Bestimmung des Vanadins nach dem von Cam­ 9,51 % Eisen stimmt sehr gut mit dem in Zahlen­ pagne1) beschriebenen Verfahren ausgeführt. Da tafel 1 auf gewichtsanalytischem AVege gefundenen der Eisengehalt der Thomasschlacken nicht zu hoch AVerte von 9,54% Eisen überein. ist und ein nicht zu hoher Eisengehalt ohne merk­ Da es sich in diesem Falle um größere Mengen lichen Einfluß auf die nachhcrige Titration des von Vanadin handelt, die als Bestandteil der Thomas- Vanadins mit Kaliumpermanganat ist2), so wurde schlaeken einerseits störend in den Gang der Analyse von der Aethertrennnng des Eisens vom Vanadin eingreifen können, und da anderseits auch das Abstand genommen, sonst aber auf folgende Weise Ammoniumvanadat eine schwer lösliche Verbindung verfahren: Die von der Kieselsäure abfiltricrte, ist, so lag die Anregung nahe, zu untersuchen, ob alles Eisen als Chlorid enthaltende salzsaure Lösung der nach der A’erbandsmethode zur Bestimmung der von 2 g Schlacke wurde auf jedesmaligen Zusatz Gesamtphosphorsäure in Thomasschlacken erhaltene von Salzsäure dreimal abgeraucht, zur Zerstörung geglühte Niederschlag von Magnesiumpyrophosphat der Chloride mit 5 ccm Schwefelsäure versetzt, bis zum frei von Aranadinverbindungen ist. Zu diesem. Zwecke Auftreten der Schwefelsäuredänipfe erhitzt, nach dem wurden 13 geglühte Niederschläge in Salzsäure ge­ Erkalten mit Wasser auf etwa 700 cc verdünnt und löst, mit Kaliumpermanganat oxydiert, dreimal mit Salzsäure und dann mit Schwefelsäure abgeraucht, G Vgl. Ledebur-H cikc, Leitfaden für Eisenhütten­ verdünnt und, wie oben, titriert. Es wurden bis laboratorien, IX. Aufl., 1911, S. 57. 2) Vgl. W cg elin , Zeitschrift für analytischo Chemiezur Rötung 0,7 ccm Kaliumpermanganat verbraucht, 1914, Bd. 53, S. 93. die, wenn dieser Verbrauch vollständig zur Ueber- 16 Stahl und Eisen. Bestimmung des Eisens in Thomasschlaeken. 35. Jahrg. Nr. 1.

fuhrung von Vanadintetroxyd in Vanadinpentoxyd 1,55 % betrug, genommen werden muß. Zu diesem erforderlich gewesen wäre, 0,036% Vanadin oder Zwecke bestimmt man das Eisen entweder titri­ 0,064% Vanadinsäure entsprechen würden. Die metrisch nach Reinhardt mit dem Vanadin zu­ Gegenwart selbst größerer Mengen Vanadinsäure sammen und in einer anderen Probe, ebenfalls titri­ ist demnach auf die Ergebnisse der Phosphorsäure­ metrisch, das Vanadin für sich allein; der Eisengehalt bestimmung nach der Verbandsmethode ohne merk­ ergibt sich dann aus der Differenz. Oder man be­ lichen Einfluß. stimmt das Eisen direkt gewichtsanalytisch als Zusammenfassung. Eisenoxyd nach vorheriger Abscheidung als basisches Es wird dargestellt, daß bei der Bestimmung Azetat sowie als Sulfid durch Fällung mit Schwefel­ des Eisens in Thomasschlaeken Rücksicht auf deren ammonium aus einer ammoniakalisch-weinsauren Vanadingehalt, der im vorliegenden Falle im Mittel Lösung. * *

An den Bericht schloß sich folgendeBesprechung an: Reinhardt in der Lösung des abfiltrierten Schwefeleisens, H. König (Dasseldorf): Nach dem Bericht des so kann man die basische Azetatfällung unterlassen, da Herrn Blum ist es einleuchtend, daß bei der Eisenbestim- in diesem Falle keine Rücksicht auf das vorhandene mung in Thomasschlaeken auf die Vahadinsäure Rück­ Mangan zu nehmen ist. Man fällt also die ammoniakalisch- sicht genommen werden muß. Ich wüßte auch durch weinsteinsaure Lösung mit Schwefelammonium, filtriert Gewichts- oder Maßanalyse keinen anderen Ausweg als das abgeschiedene Schwefeleisen ab, wäscht mit schwefel­ den von dem Berichterstatter vorgeschlagenen. Vielleicht ammoniumhaltigem Wasser aus, löst den Niederschlag in würde aber die Elektrolyse hier sehr schnell zum Ziele verdünnter Salzsäure, kocht dio Lösung anhaltend bis führen, denn der Elektrolyt ist sozusagen fertig. Man zur vollständigen Austreibung des Schwefelwasserstoffes, braucht nach Abfiltrieren des Kalziumsulfats und der filtriert vom abgeschiedenen Schwefel ah und verfährt Kieselsäure nur noch mit Ammoniak zu neutralisieren dann weiter, wie bei der Titration des Eisens nach Rein­ und durch Zusatz von Ammoniumoxalat oder Zitronen­ hardt vorgeschrieben ist. säure die bekannten Eisenclektrolyte hcrzustcllen. Da Vorsitzender Professor Dr. E. Corlois (Essen): Ich cs sieh hier um Massenanalysen handelt, würde sieh dio möchte Herrn Blum fragen, ob bei der Titration des Anschaffung kleiner Platinelektroden empfehlen. Eisens einschließlich Vanadins nach Reinhardt keino Professor IV. Heike (Eroiberg): Ich möchte fragen, Schwierigkeiten auftroten, und ob niciit der Endpunkt ob dio Vanadinsäure durch Oxydation aus dem Eisen in der Titration schwer zu erkennen ist. dio Schlacke hineingekommen ist. L. B lum : Mir sind keino Schwierigkeiten aufgefallen. L. Blum: Bei der Ausarbeitung meines Berichtes Vorsitzender Professor Dr. E. Corlois: Während dio drängte sich mir selbstverständlich auch die Frage nach Oxydation des Vanadins in konzentrierter Lösung sehr der Herkunft der Vanadinsäure in den Thomasschlaeken rasch und glatt vonstatten geht, erfolgt sie nach meinen auf. Ich habe darüber sehr eingehende Untersuchungen Beobachtungen in verdünnter Lösung, wie dieses hei der angestellt. Dio verschiedenen Arten Kalk, die wir als Titration nach Reinhardt der Fall ist, nur sehr langsam, Zuschlag gebrauchen, sind frei von Vanadinsäure. Auch und der Endpunkt der Titration ist schwer genau fest­ in den Aschen des Hochofenkokses konnte ich dieso zustellen. In stark verdünnter Lösung erfolgt die Oxy­ nicht nachweisen. Wohl aber erwiesen sich alle ver­ dation so langsam, daß ich es für möglich halte, bei Inne­ hütteten Minetten als vanadinhaltig. Auf Grund dieser haltung besonderer Vorsichtsmaßregeln das Eisen neben Beobachtungen habe ich das Vorkommen des Vanadins Vanadin zu bestimmen, und zwar bis auf etwa 0,2 % in unserem Hüttenbetriebe und sein Verhalten während Genauigkeit, was für Betriebsanalysen im allgemeinen der verschiedenen Phasen der Eisendarstellung genauer genügen dürfte. Es wäre dieses eine ganz erhebliche Ver­ untersucht und das Ergebnis dieser Untersuchungen in einfachung, und ich möchte daher empfehlen, nach dieser einem Berichte nicdorgelogt, den zu veröffentlichen ich Richtung Versuche anzustellen. mir Vorbehalte. L. B lum : Dio Vermutung, ob es vielleicht möglich Dr. 0. Johannscn (Brebaeh): Wenn nur der Eisen­ sei, Eisen neben Vanadin mit Kaliumpermanganat zu gehalt bestimmt wird, ist also dio Azetatfällung entbehr­ titrieren, trifft in dem vorliegenden Falle nicht zu. Die lich, und es genügt wohl, mit Schwefelammonium zu fällen ? Oxydation der Vanadylvcrbindung zu Vanadinsäuro geht L. B lum : Ob es sich um dio Eisenbestimmung rasch und glatt mit derjenigen des Ferrosalzes zu Forri- allein oder um dio Gesamtanalyse handelt, so ist die salz vonstatten. Dio Versuche wurden genau nach den basische Azetatfällung vor der Fällung mit Schwefel­ Angaben von Reinhardt ausgeführt. Sobald Rötung ein­ ammonium immer erforderlich, wenn bei Gegenwart von trat, war gleiclizeitig mit dem E ren alles Vanadin mit­ Mangan das Eisen gewichtsanalytisch bestimmt werden oxydiert, wie aus Zahlentafel 1 und 3 meines Berichtes soll. Bestimmt man das Eisen jedoch titrimetrisch nach ersichtlich ist.

Im Anschluß an den obigen Bericht übersandte Chef- häufig, in Roheisen, welches aus vanadinhaltigen Erzen ehemiker L. Blum noch folgende Mitteilungen über das erblasen worden war. Bohnerze und manche Magnet­ Vorkommen des Vanadins in den Minetten und sein Ver­ eisenerze enthalten nicht selten Vanadin, daneben meistens Chrom, und von beiden Metallen geht dann beim redu­ halten bei der Eisendarstellung. zierenden Schmelzen im Hochofen leicht ein Teil in das Ueber das Vorkommen und das Verhalten des Vana­ erfolgende Roheisen über. Selten steigt jedoch der Gehalt dins im Hochofenbetriebe findet man in der Fachliteratur des Roheisens an Vanadin über 0,20 %; meistens ist er nur sehr dürftige Angaben. Nach Ledebur1) findet sich geringer, und bei der Untersuchung des Roheisens \rird „Vanadin mitunter, und zwar in kleinen Mengen ziemlich er leicht übersehen, wenn man nicht besonders darauf prüft“. G Handbuch der Eisenhüttenkunde 1906, 5. Aufl., Knapper noch drückt sich W edding1) darüber aus: S. 379. Vgl. auch A. L e d e b u r, Ueber den Kleingehalt des „Vanadium wurde von Sefström bei der Analyse des wohl- Eisens an verschiedenen Körpern, St. u. E. 1894, 15. Sept., S. S13. Ferner K. Helouis, Vanadinstahl, St. u. E. G Ausführliches Handbuch der Eisenhüttenkunde, 1896, 15. Aug., S. 615. I. Bd., 2. Aufl., S. 395. 7. Januar 1915. Bestimmung des Eisens in Thomasschlackcn. Stahl und Eisen. 17

bekannten Taberger Eisens entdeckt, welches übrigens Eine weitere Reihe von Thomasmchlproben ergaben: nach Berzelius die weichste aller schwedischen Eisensorten Entsprechend ist“; an anderer Stelle1): „Zinn, Chrom, Vanadium, D atum V anadin Vanadinsäurc Molybdän reduzieren sich je nach der angewendeten 1914 Temperatur und gehen metallisch in das Eisen über.“ % % Jüptncr2) erwähnt das Vanadin überhaupt nicht. 21. März 0,68 1,21 Ueber die Abscheidung des Vanadins aus dem Eisen “**■99 >> 0,72 1,28 spricht Ledebur (a. a. 0.) sich folgendermaßen aus: „Durch 25. „ 0,71 1,26 oxydierende Einflüsse werden beide in Bede stehenden 26. „ 0,67 1,19 Metalle (Vanadin und Chrom) aus dem Eisen abgeschieden . . . Ein von mir (Ledebur) untersuchtes Elußoisen, aus Im Mittel: 0,70 1,24 Eoheisen mit 0,072 % Vanadin erzeugt, enthielt noch 0,001 % Vanadin.“ Die in der ersten Zahlenreihe gefundenen Vanadin­ Das Vorkommen des Vanadins im luxemburgischen gehalte sind nicht unmerklich höher als jene der zweiten Hochofenbetriebe wurde von mir schon im Jahre 1900 Reihe. Die Ursache davon liegt darin, weil in der ersten nachgewiesen3). In der dünnen Schlackenhaut, die sich Betriebszeit Mischer- und Plannenschlackcn im Hoch­ auf dem warm crblasenen Weißeisen bildet und beim Er­ ofen mit vermöllert wurden, die, wie wir weiter sehen kalten abspringt, fand ich damals 2,56 % Vanadinsäure. werden, einen höheren Vanadingohalt haben und somit Mit der Inbetriebsetzung des hiesigen Stahlwerkes wurde geeignet sind, eine Anreicherung des Vanadingehaltes der ich in die Lago versetzt, meine damaligen Beobachtungen Thomasschlaoken zu bewirken. Die in der zweiten Zahlen­ über das Vorkommen von Vanadin zu vervollständigen, reihe angeführten Gehalte entsprechen dem Vanadin­ dessen Anwesenheit mir zuerst in den Thomasschlaoken gehalte des reinen Minettemöllers. auffiel. Die bläuliche Farbe der Lösung, die man bei der Wenn auch das Vorkommen von geringen Mengen Bestimmung der Gesamtphosphorsäure nach der Verbands­ Vanadinsäure in den Thomasschlaoken in der Literatur methode durch Aufschließen mit konzentrierter Schwefel­ vielfach erwähnt wird, so ist deren Auftreten in so großen säure erhielt, kann nur von gelösten Vanadylvcrbindungen Mengen wie in dem vorliegenden Falle doch überraschend herrühren. Diese Beobachtung gab mir Anlaß zu einem und bisher nur auf den Werken von Creusot beobachtet Berichte an die Chemikerkommission des Vereins deutscher worden. Witz und Osmond1) stellten in den dort or- Eisenhüttenleuto über die Bestimmung des Eisens in den blascncn Thomasschlackcn einen Gehalt von 1,92 % Thomasschlacken4), in dem ich nachwies, daß bei diesen Vanadinsäurc fest, für deren Gewinnung sie sogar ein Analysen Rücksicht auf den vorhandenen Vanadingehalt eigenes Verfahren ausgearbeitot haben. Nach diesem wor­ zu nehmen ist. Die in der vorliegenden Mitteilung ange­ den die Schlacken in grobzerkleinertem Zustande bei ge­ führten Vanadinbestimmungen wurden nach dom von wöhnlicher Temperatur mit Salzsäure behandelt, bis die Campagne beschriebenen Verfahren6) ausgeführt. Da Lösung etwa 36 bis 37° B enthält; diese Lösung wird neu­ -der Eisengehalt der dabei in Frage kommenden Schlacken tralisiert und mit Natriumphosphat versetzt, wobei das nicht sehr hoch ist und ein nicht zu hoher Eisengehalt ohne Vanadin neben anderen Phosphaten als Tetroxydphosphat merklichen Einfluß auf die nachherige Titration des ausfällt. Wiederholt man das Verfahren, so enthält der Vanadins mit Kaliumpermanganat ist“), so wurde von Niederschlag, vorausgesetzt, daß die Schlacke nicht der Aethertrennung des Eisens vom Vanadin Abstand ge­ weniger als 1,5 % Vanadinsäure enthält, etwa 20 % nommen, sonst aber auf folgende Weise verfahren: Die Vanadin. Will man dieses Phosphatpulvcr auf Ainmonium- von der Kieselsäure abfiltriertc, alles Eisen als Chlorid vanadat verarbeiten, so röstet man es bei Rotglut, extra­ enthaltende Lösung von 2 g Einwage wurde auf jedes­ hiert mit überschüssigem, wässerigem Ammoniak und maligen Zusatz von Salzsäure dreimal abgeraucht, zur fällt mittels Ammoniumchlorid; aus 56 kg Schlacke er­ Zerstörung der Chloride mit 5 ccm Schwefelsäure versetzt, hielten die Verfasser so 1 kg Ammoniumvanadat2). bis zum Auftreten der Schwcfelsäuredämpfc erhitzt, nach Es drängt sich nun von selbst die Frage auf, die Ur­ dem Erkalten mit Wasser auf etwa 700 ccm verdünnt und sache der Anreicherung des Vanadinsäuregehaltes der bei annähernd 00 bis 70° mit Kaliumpermanganat titriert. Thomasschlacken festzustellen. Gleichzeitig bezweckte Bei den Vanadinbestimmungen in Roheisen und Stahl ich dann auch, einen Einblick in das metallurgische Ver­ hingegen wurde bei einer Einwago von 20 g das Eisen halten des Vanadins zu gewinnen, über das sieh in der ■durch vorherige Actherbehandlung als Chlorid vom vor­ Fachliteratur nur sehr dürftige Angaben vorfinden. handenen Vanadin getrennt und dann mit der vanadin­ Die folgenden Untersuchungen erstrecken sich auf haltigen Lösung wie oben verfahren. die Darstellung von Thomaseisen mit einem reinen Minette­ Die Analyse der Thomasschlackcn ergab folgende möller unter Zuschlag von Poti-Erz. Letzteres sowie die Vanadingehalte als Mittel der dem nebenstehenden Datum Aschengehalte des vernichteten Kokses waren frei von ■entsprechenden täglichen Erzeugung: Vanadinsäure. Auch im Zuschlagskalk für den Thomas­ betrieb konnte keine Vanadinsäure nachgewiesen werden. Entsprechend Die in den Thomasschlackcn gefundenen hohen Vanadin- D atum V anadin Vunadinsäurc säuregehalte konnten demnach nur aus den Minetten her­ 1914 % % rühren, wie es sieh denn auch tatsächlich aus den in Zahlentafol 1 zusammongestellten Analysen ergibt. 19. Januar 0,85 1,51 Man ersieht aus diesen Analysen, daß das Vanadin, ; 2 1 . „ 0,88 1,57 ähnlich wie Mangan, Nickel und Chrom, als ziemlich gleich­ 2 2 . „ 0,88 1,57 mäßiger Begleiter des Eisengehaltes der Minetten auf- | 23. „ 0,91 1,62 tritt. Die fünf letzten Analysen, Nr. 7 bis 11, geben eine | 24. ,. 0,85 1,51 Anordnung der Schichten nach ihrem geologischen Alter, 26. 0,85 1,51 und zwar absteigend von dem jüngsten Lager, dem roten Im Mittel: 0,87 1,55 kiescligen, bis zum ältesten, dem schwarzen Lager. Es ist daraus ersichtlich, daß auch die geologische Lage der ’) Ebenda S. 1086. Schichten ohne Einfluß auf deren Vanadinsäuregehalt ist. -) Grundzüge der Siderologie 1900. Durch die Verhüttung dieser Minetten auf Thomas­ 3) St. u. E. 1900, 1. April, S. 393. eisen mit etwa 0,4 % Silizium, 1,2 % Mangan, 1,8 % ') Vorstehend S 14/6. 6) Vgl. L e d e b u r-H e ik e , Leitfaden für Eisenhütten­ ') Comptes rondus 95, S. 42. Vgl. Berg- und H ütten­ jaboratorien 1911, 9. Aufl., S. 57. männische Zeit ung 1893, 15. Dez., S. 444. 8) Vgl. W egelin, 2) Vgl. Muspratts theoretische, praktische und ana­ 1914, Bd. 53, S. 93. lytische Chemie 1905, 4. Aufl., Bd. ,8, S. 1723. 3 18 Stahl und Eisen. Umschau. 35. Jahrg. Kr. 1.

Gegenüber den Eeduktionsvorgängen im Hochofen Zahlentafel 1. Analvsen von Minetten. verhält das Vanadin sich demnach ähnlich wie das Mangan, Entspre-, indem je nach dem mehr oder weniger heißen Gange des chend 1 Hochofens ein mehr oder weniger großer Teil der im Eisen V anadin Y ana- Möller vorhandenen Vanadinsäure reduziert oder ver­ Xr. Herkunft der Minette din- säurc schlackt wird. 0/ Das einmal im Roheisen reduzierte Vanadin wird % % /O wieder äußerst leicht oxydiert und verschlackt. So ent­ 1 Grube Bouvenberg von Re- hielt die auf dem Wege vom Hochofen bis zum Roheisen­ d in g e n ...... 37,49 0,102 0,1S2 mischer in der Roheisenpfanne sich bildende Pfannen­ 2 Grube Vereinigte Hütten­ schlacke 1,19 % Vanadin, entsprechend 2,11 % Vanadin- ft werke von Belvaux . . 36,75 0,102 0,182 säure. Es sind also die während des Abstiches des Roh­ 3 Grube Victor in Hayingen 29,64 0,071 0,126 eisens durch den Luftsauerstoff erfolgten Oxydations­ 4 Grube Lallingerberg in Eich 25,63 0,095 0,169 produkte, Eisenoxydul, Manganoxydul, vielleicht auch 5 Gelbe Minette Grube Lan­ Kieselsäure, die auf das im Eisen gelöste Vanadin oxydie­ gengrund in Rümelingen 31,SO 0,102 0,182 rend einwirken und dessen Abscheidung als Vanadinsäure 6 Grube Brommeschberg in in der Pfannenschlacke verursachen. T e tin g e n ...... 29,41 0,088 0,156 Auch die auf dem Eisenmischer sich abscheidende 7 Esch-Hoehl, rotes kieseli- Mischerschlacke enthält ebenfalls noch eine Anreicherung ges L a g e r ...... 29,00 0,092 0,163 an Vanadinsäure. Das Mittel aus zwei Bestimmungen 8 Esch-Hoehl, rotes kalkiges darin ergab 0,370 % Vanadin, entsprechend 0,658 % Lager ...... 27,44 0,075 0,133 Vanadinsäure. Eine andere Probe als Durchschnitt der 9 Esch-Hoehl, graues Lager 30,52 0.06S 0,121 Miseherschlacke einer Wochenerzeugung ergab 0,508 % 10 Esch-Hoehl, braunes Lager 42,23 0.095 0,169 ! Vanadin, entsprechend 0,908 % Vanadinsäure. 11 Esch-Hoehl, schwarz. Lager 41,34 0,109 0,194 Nach diesen Verlusten durch Verschlackung auf dem Wege zum Mischer konnten im Mischerroheisen noch Phosphor und 0,06 % Schwefel vermittels einer Schlacke, folgende Vanadingehalte festgestellt werden (Proben von deren Kalk-Kieselsäure-Verhältnis annähernd bei 1,50 lag, drei verschiedenen Chargen): wurde die in den Erzen enthaltene Vanadinsäure teil­ Probe Vanadin weise reduziert, teilweise verschlackt. Das erblasene % Roheisen von verschiedenen Abstichen enthielt: I ...... 0,1-19 Probe Vanadin II ...... 0,176 % III ...... 0,149 I ...... 0,203 Im M ittel...... 0,158 II ...... 0,203 Im Konverter wird das im Roheisen verbleibende I I I ...... 0,155 Vanadin, wie auch Ledebur1) schon nachgewiesen hat, I V ...... 0,163 fast vollständig oxydiert und geht als Vanadinsäure in Im M itte l...... 0,181 die Thomasschlacke über. Das Flußeisen von zwei ver­ schiedenen Chargen ergab: „ . Vanadin Die dabei entfallene Schlacke dagegen enthielt: P robe I ...... 0,013 V anadin Entsprechend Probe Vanadinsäure II ...... 0,007 | % % Im M ittel...... 0,010 In der Thomasschlacke findet sich schließlich, wie i ...... 0,139 0.24S eingangs dieser Zeilen erwähnt, der ganze restliche Vanadin­ i i ...... 0,144 0,256 gehalt des Mischerroheisens als Vanadinsäure wieder. Das ! m ...... 0,105 0,187 Mittel aus sechs verschiedenen Tagesanalysen ergab i v ...... 0,107 0.191 1,55 % Vanadinsäure, entsprechend 0,S7 % Vanadin. v ...... 0,109 0,194 Ein anderes Mittel von vier verschiedenen Tagesanalvsen. ! V I ...... 0,120 0,214 ergab 1,24 % Vanadinsäure, entsprechend 0,70 % Vanadin- Im M ittel: 0,121 0,215 _ ...... J 5) St, u. E. 1894, 15. Sept., S. 814.

Umschau. Mechanische Kokslösch- und Verladeeinrichtungen. Ausführung folgende Aenderungen vorgeschlagen: die: Im „Glückauf“1) bringt Ingenieur A. Thau aus Maschine läuft nicht mehr auf einer Rampe vor den Llwynypia (England) zur Ergänzung seiner früheren Oefen, sondern auf einem UntergesteE a (siehe Abb. 1), Ausführungen5) eine weitere Abhandlung über mechanische so daß die Rampe ganz erspart wird. Die pflugschar- Koksbehandlung, in der England den Anfang, Deutschland ähnhehe Tür ist durch einen über dem Drehzapfen der aber in den letzten Jahren die größeren Fortschritte ge­ Scheibe b lose gelagerten Abstreicher c ersetzt, der beim macht hat. Aus der Fülle der Bauarten seien neben Drehen der Scheibe durch den Anschlag d festgehalten einigen bemerkenswerten Vorschlägen hier insbesondere wird und so den Koks über den Rost e auf die Verlade­ die praktisch ausgeführten Anlagen kurz beschrieben. rutsche f befördert. Die Goodall-Maschine’) ist inzwischen in Eng­ Die ursprünglich von Franz Brunek in Dortmund land dreizehnmal gebaut worden. Meguin hat für ihre herrührende, in England viel gebaute Verladevorrichtung der Xew-Braneepeth-Grube ist von Köppers für die *) Glückauf 1914, 28. Febr., S. 321 30; 7. März IV oodward Iron Co. in \Y oodward (Amerika) abgeändert S. 365/76. worden. Sie besteht heute in einem großen, auf einer 5) Glückauf 1911, 2. Sept., S. 1361/71; 9. Sept.,schmalen Rampe vor den Oefen laufenden Talbot-Wagen, S. 140S/14; 16. Sept., S. 1440/5; bearbeitet St. u. E. 1914, in dem der Koks durch eine einzige oberhalb der Oefen 19. März, S. 494/S. angebrachte kräftige Brause abgelöscht wird. Der Koks­ 3) St. u. E. 1914, 19. März, S. 497. kuchen wird durch Eisengitter bis auf den Wagen geführt; 7. Januar 1915. Umschau. Stahl und Eisen. 19

eine Löschliaubc ist nicht vorhanden. Der Wagen wird litoratur auch Einrichtungen von Müller & Droste während des Drückens und Löschens an den Oefen lang­ in Bochum und der Gewerkschaft Dorstfeld. sam durch eine Lokomotive, in England durch einen Zahlreicher sind die Einrichtungen für geneigte Scilzug, vorbeigefahren. Durch Oeffnon der seitlichen Koksrampen, deren Eignung für mechanische Verladung Bodenklappen fällt der Koks in die tieferstehenden Eisen- unter den ersten Franz Brunck erkannte. Abb. 2 bahn wagen. Löschhauben werden neuerdings trotz ihrer Vorteile für das Aussehen des Kokses nicht mehr angewandt, da die Betriebserschwerungen durch das bei ihnen er-

Abbildung 2. Koksverlader von Brunck.

Abbildung 3. Sieber und Verlader von Humboldt.

läßt die Arbeitsweise der Einrichtung ohne weiteres er­ kennen: Der Koks rutscht die Schräge a selbsttätig herunter, und die Becher b des Becherwerks c befördern ihn über die Rutsche d in die Eisenbahnwagen. Vereinfacht wird dio Erago der mechanischen Koks­ verladung, wenn durch Geländeverhältnisse oder aus anderen Gründen dio Oefen so hoch stehen, daß das

Abbildung 1. Aufriß und Grundriß der Lösch-, Sieb- und Verlademaschine von Goodail. forderliche langsame Drücken zu groß sind. Gewöhnliche Brausen oder von Hand bediente kurze Schläuche sind an ilire Stelle getreten, und dio Technik hat sich dafür mehr den Verladeeinrichtungen zugewandt. Hier wartet insbesondere dio mcchanisclio Verladung von einem ge­ wöhnlichen flachen Koksplatz aus noch der Lösung. Die Baglin-Vorladung und ähnliche Einrichtungen1) haben sieh auf die Dauer nicht bewährt. Dio neuen Vor­ schläge verwenden Aufnahmevorrichtungen mit Zinken (Krickhahn in Derne) oder Gabelwalzcn (Kickort in Wattenscheid), deren Brauchbarkeit die Praxis noch erweisen muß. Neuerdings finden sich in der Patent- Abbildung *1. Sieber und Verlader von MGguin auf der Kokerei de Wendel. 20 Stahl und Eisen. Umschiv. 35. Jahrg. Nr. 1.

vordere Ende der Rampe erheblich höher als die Eisen­ bahnwagen liegt. Dann ist eine Verladung möglich, wie in Abb. 3, S ieb- un d V e rla d e m a sc h in e von Hum boldt, dargestellt. Der Koks rutscht nach Oeffnen der Klappen a auf das Doppelkurbclsieb b, das ihn in die Eisenbahnwagen e befördert, während der Abfall aus dem Bunker d von Zeit zu Zeit abgezogen wird. Eine andere Aus­ führung hat Mcguin für die Kokerei de Wendel in Groß-Mo- ycuvre gebaut, wo ein Schwingsieb a (siehe Abb. 4) die Verladung besorgt, während bei der Maschine von G rö p p el (Bochum) ein Exzontcrrost aus einzelnen beweglichen Stäben dies tu t (siche Abb. 5). Gröppel hat auch für die Zeche Maximilian eine Ver- ladcmaschinc gebaut, die zwei aneinander- gegliederte Förder­ bänder hat. Bei der Kokereianlage liegt die Koksrampe tiefer als die Oberkante der Abbildung 5. Sieber und Verlader Eisenbahnwagen; das von Gröppel. erste Förderband, Abbildung 7. Koksverlader der Coppec-Co.

Abbildung (J. Koksvcrladcr von Fabrj.

gleichzeitig Lesehand, hat die Aufgabe, den Koks anstei­ in den Kokskübel b, der hochgehoben und auf das aus gend bis über Wagenhölle zu hoben, während das zweite Stäben gebildete Schüttelsieb c entleert wird. Der Ab­ die Beförderung in den Wagen besorgt. fall fällt in den Behälter d, während der Großkoks durch Eine dritte Gattung von Verladeanlagen kommt für die Rinne c wahlweise in zwei Gleisen zur Verladung ge­ Koksöfen in Frage, die fast zu ebener Erde stehen, so daß bracht werden kann. (Schluß folgt.) ihre Rampe nur wenig höher als das Verladegleis liegt. Bei solchen Oefen hat die Maschine die dreifache Aufgabe, Verfahren und Ergebnisse der Prüfung von Brennstoffen. den Koks zu heben, abzusieben und zu verladen. Dem­ Professor Dr. F. H. Hinrichson und Sipl.-Qng. entsprechend handelt es sich hier meistens um umfang­ S. Taczak bringen in den Mitteilungen aus dem reichere Einrichtungen. So zeigt Abb. 6 die Maschine Königl. Materialprüfungsamt zu Berlin-Lichterfeldo1) Er­ der Simplex Coke Oven Co. in Sheffield, B auart Fabry. gänzungen zu dom ersten Aufsatz1) unter dem gleichen Titel. Der wagerechte Teil des endlosen Kratzbandes a nimmt Der Wert der chemischen Prüfung von Brennstoffen ist den abgelöschtcn Koks von der Rampe auf; unter dem abhängig von der Probenahme, die mit Sachverständnis und aufsteigenden Teil b ist ein Behälter d für den Abfall, unter Vorsichtsmaßregeln von geübter Hand vorzunehmen der durch den hier als Stabsieb ausgebildetcn Boden des ist. Für die Probenahme selbst wird die von der Versuchs­ Kratzbandes hindurohfällt. Das Band kehrt über c zu­ anstalt in Karlsruhe herausgegebone Anleitung empfohlen, rück, nachdem es den Koks auf die Verladerutsche e die sich im wesentlichen mit derjenigen des Königl. abgegeben hat, die ihn in die Eisenbahnwagen leitet. Materialprüfungsamtes deckt. Besonders hervorgehoben Noch umfangreicher, aber für Oefen brauchbar, zu worden verdient der Satz: „Holzstücke, Kieselsteine deren Rampe sich unter Erdoberfläche befindet, ist der in Belgien mehrfach gebaute Verlader der Coppee- l ) 1014, 5. Heft, S. 273 ff. Co.,‘dessen neueste Bauart Abb. 7 zeigt. Der Koks ge­ =) 1912, 8. Heft, S. 443 ff.; vgl. St. u. E. 1913, 6. Nov., langt von der Rampe a nach Oeffnen der Ladeklappen S. 1808/70. 7. Januar 1915. Umschau. Stahl und Eisen. 21 und Körper, die dem zur Untersuchung stehenden Material Rückgang des Heizwertes die einzelnen Ivohlensorton beim nicht eigen sind, müssen entfernt werden; keinesfalls Lagern in großen Stapeln erleiden. Bis dahin ist trotz aber dürfen Schiefer oder andere Unreinigkeiten, die dem des Bestehens von Lieferungsverträgen anderer Ländor Material angehören, ausgelesen werden.“ Der erste Teil einer allgemeinen Einführung von Heizwertgarantien bei dieses Satzes bedarf wohl einer Einschränkung dahin, der Eigenart des deutschen Kohlenhandels nicht das Wort daß die dom Material sonst nicht eigenen Bestandteile, zu reden. wie Kieselsteine usw., aus der Probe zu entfernen sind, Bezüglich der Bestimmung der Feuchtigkeit wenn sio nur zufällig und nicht in größeren Mengen vor­ in Kohlen ist zunächst der Bericht des Unterausschusses handen sind, die den Wert des Materials wesentlich beein­ der Internationalen Analyscn-Kommission1) wiedergo- flussen können. geben. Da sieh die von dem Königl. Materialprüfungsamto „Ist der Wassergehalt maßgeblich, so ist die Probe ausgeführten Versuche vielfach mit denen der Inter­ sofort nach oder vor Feststellung des Gesamtgewichtes nationalen Analysen-Kommission decken, kann auf dio der Ladung zu entnehmen und luftdicht zu verpacken. ausführliche Mitteilung der letzteren wohl verzichtet Bei sehr hohen Wassergehalten empfiehlt es sich, die werden. Bei dem Königl. Materialprüfungsamto gelangten ganze erste Probe sofort genau zu wiegen, an trockener, folgende Verfahren zur Anwendung: reiner Stelle auszubreiten, bis sie trocken ist,dann zurück­ zuwiegen, die kleine Probe in angegebener Weise zu ziehen 1. Erhitzen bei etwa 105° im offenen, flachen Tiegel während einer Stunde. und bei Einsendung den ermittelten Wasserverlust an­ 2. Desgl. im bedeckten Tiegel. zugeben. Man vermeidet auf diese Weise, daß dio Probe während der Aufarbeitung Wasser verliert.“ 3. Desgl. in einer Kohlensäureatmosphärc (der ganze Trockenschrank ist mit Kohlensäure gefüllt) Die Fehler, die infolge der Verschiedenheit der 4. Wie 3 (der Tiegel befindet sich auf dem Boden eines mit Korngrößen der einzelnen in dio Durchschnittsprobe Kohlensäure gefüllten Bceherglases). gelangenden Anteile entstehen, können verkleinert worden, 5. Destillation mit Toluol. wenn das Material vorher durch einen Brecher geschickt wird. (i. Destillation mit Nylol. 7. Destillation mit Cumol. Nach den angeführten Versuchen kann cs als erwiesen gelten, daß cs auch bei großen Kohlenlieferungen möglich 8. Erhitzen im luftleeren Raum im offenen Tiegel. ist, trotz der geringen Menge der zur Untersuchung Bezüglich der Verfahren 5 bis 7 ist zu bemerken, selbst gelangenden Probe den Heizwert als Wertmesser daß die Versuchsanordnung die gleiche war, wie sie von für Brennstoffe mit hcranzuziehen. Bezüglich der Ent­ Marcusson2) zur Wasserbestimmung in Oclen, Fetten nahme von Sehiedsproben werden dio Vorschläge der usw. beschrieben worden ist. „Die zur Untersuchung Chemikerkommission des Vereins deutscher gelangende Probe, etwa 50 bis 100 g. je nach dem Wasser­ Eisenhiittenloute1) als zweckmäßig anerkannt. Die gehalte des Materials, wird in einem Erlenmeyerkolben Verpackung und Versendung der zur Untersuchung von 600 ccm Inhalt mit 150 bis 200 ccm Toluol (Siedepunkt bestimmten Proben ist in luftdicht verschlossenen Ge­ etwa 110°) nach Zusatz einiger Bimssteinstückchen zur fäßen erforderlich, um Aendcrungen des Feuchtigkeits­ Vermeidung des Siedeverzuges zum Sieden erhitzt. Das gehaltes infolge von Witterungs- und Temperaturein­ Toluol selbst war mit Wasser gesättigt, indem in einem flüssen während des Transportes zu vermeiden. großen Schüttcltrichter Toluol heftig mit destilliertem In der Frage der Heizwertgarantie stehen dio Wasser geschüttelt und über Nacht stehen gelassen wurde. Kohlcnvcrbraucher den Erzeugern bzw. zum Teil auch Am nächsten Tage wurde die untere wässerige Schicht den Händlern gegenüber. Der Heizwert allein kann für abgclassen und das zurüokbleibendo, wassergesättigte To­ dio Verwendbarkeit von Kohlen für bestimmte Zwecke luol zu den Versuchen verwendet. Die Erhitzung de3 naturgemäß nicht in Frage kommen, wenn es auch richtig Kolbens erfolgte in einem Sicherheitsölbade. Das über­ ist, daß die Heizwertbestimmungen derselben Kohle gehende Destillat wurde mittels eines kurzen Kühlers unter sich keine allzu großen Unterschiede aufweisen, verdichtet und in einem unten verengten Meßgefäß von selbst wenn dieselbe Kohlenprobe nach Ablauf eines etwa 100 ccm Inhalt aufgefangen. Der untere verengte Teil Jahres aus demselben luftdicht verschlossenen Gefäße wird vorteilhaft in l/2l) ccm eingeteilt, da bei der von zur Heizwertbestimmung genommen wird. Marcusson gewählten Einteilung von 1/l0 ccm bei Von großer Bedeutung für die Bestimmung des Kohleprüfungen der Ablesefehler zu groß wird.“ Aus den Heizwertes ist die Frage, ob dio Proben an der Erzeugungs- mitgeteilten Zahlen geht hervor, daß im allgemeinen Stelle oder am Verwendungsorte entnommen werden bei der Destillation mit Xylol (Siedepunkt etwa 140°) sollen. Abgesehen davon, daß die Kohle durch Witterungs- die höchsten Zahlen erhalten worden sind. Die Unter­ einflüsso Wasser aufnimmt, ist die Oxydation der Kohle schiede gegenüber der unmittelbaren Erhitzung im durch den Sauerstoff der Luft, die oft bis zur Selbst­ Tiegel sind in der Regel nicht bedeutend, nur im Falle entzündung der Kohle führt, von größter Bedeutung der Braunkohlen finden sich gelegentlich größere Ab­ für dio Bestimmung ihres Heizwertes. Die Verschlechte­ weichungen. Sonach bietet das umständliche Verfahren der rung vornehmlich frisch geförderter und staubhaltiger Destillation mit Xylol für die Praxis keinen Vorteil bei Kohle durch Oxydation ihrer ungesättigten Verbindungen der Bestimmung der Feuchtigkeit in Steinkohlen. Eino ist von so weittragender Bedeutung für den Erzeuger in der Quelle gegebene Zusammenstellung der Prüfungs­ wie für den Großhändler, daß ein allzu großer ausschlag­ ergebnisse von Brennstoffen bringt zunächst solche gebender Wert auf die Bestimmung des Heizwertes von Braunkohlen. Braunkohlenbriketts, Steinkohlen, nicht gelegt werden kann. Müssen doch z. B. in den Steinkohlenbriketts, Anthrazit, Koks und von flüssigen Verladehöfen oft so große Mengen Kohlen von den ver­ Brennstoffen. Die Zusammenstellung würde einen größeren schiedensten Zechen durcheinander gestapelt werden Wert haben, wenn die Herkunft nicht mir nach den ein­ und zudem oft jahrelang in den Lägern verbleiben, daß zelnen Ländern, sondern auch nach den einzelnen Gruben es gerechtfertigt erscheint, den Spielraum für die Heiz­ hätte angegeben werden können. wertgarantien in so weiten Grenzen zu halten, daß sio In einem Anhang sind noch einmal kurz die Vorzüge einen praktischen Wert haben ohne Schädigung der ein­ und Nachteile für den Kohlenverkauf auf Grund von zelnen Beteiligten. Lieferungsbedingungen zusammengestellt, wie sie von Die von den Verfassern warm befürwortete Einführung von Heizwertgarantien kann daher erst dann der Wirklich­ 1) Lcssing: Verhandlungen des VIII. Internatio­ keit nähergeführt werden, wenn ausgedehnte Unter­ nalen Kongresses für angewandte Chemie, New York suchungen besonders darüber angestellt werden, welchen 1912, Bd. 25, S. 41. '-) Mitteilungen aus dem Königl. Materialprüfungsamt, >) St. u. E. 1912, 11. Jan., S. 54. Berlin-Lichtcrfcldo 1904, S. 48. 22 Stahl und Eisen. Umschau. 35. Jahrg. Nr. I.

E. E. Somcrmeier in seinem kürzlich erschienenen Zahlentafel 1. Zusammensetzung der Drähte. Buche „Kohle, ihre Zusammensetzung, Analyse, Verwen­ Mn Si I> dung und Bewertung“1) dargestellt werden. Nachstehender Itczeichnuet; der Drähte C s Punkt ist hierbei besonders beachtenswert: „Die Be­ % % % % % dingungen für Asche, Schwefel und Heizwert sollten sich I SM 018 .... 0,12 0,61! 0,42 0,067 0,044 nach der Art der Kohlen richten, welche für den be­ II S O „ ...... 0,05 0,48 Spur 0,032 0,039 treffenden Zweck verwendbar sind. Sie sollten ferner IV Martinflußeisen genügend Spielraum lassen, um allen Händlern, die ent­ geglüht .... 0,04 0,36 „ 0,037 0,031 sprechende Arten von Kohle führen, Beteiligung an dem IV Martinflußeisen Aussehreiben zu ermöglichen.“ Bezüglich der weiteren nicht geglüht. . 0,08 0,35 „ 0,017 0,029 Punkte sowie der Lieferungsbedingungen von Brennstoffen V Thomasflußeisen für einige Länder, wie Vereinigte Staaten, Schweden, geglüht .... 0,04 0,16; „ 0,057 0,036 England, sei auf die Quelle verwiesen. Die Lieferungs­ V Thomasflußeisen bedingungen hinsichtlich des Bezuges von Kohlen durch nicht geglüht. . 0,05 0,23: „ 0,053 0,040 Vermittlung des Verbandes südwestdeutscher Indu­ III K upferdraht: 99,8 bis 99,9 % Cu, eisenhaltig strieller2) sind der Praxis besser angepaßt; nach diesen übernimmt der Lieferer auf Verlangen die Gewähr für die von ihm verkauften Kohlensorten nach deren Heiz­ wert sowie Asehogehalt, und zwar mit einem Spielraum von + 200 WE für den erstcren und von + 2 % für den Aschegehalt. In einem zweiten Anhang sind weiter Lieferungs­ bedingungen für Heizöle enthalten Von der Deutschen Tcerproduktenvereinigung sind im Einvernehmen mit den in Betracht kommenden Maschinenfabriken folgende Lieferungsbedingungen3) unter gleichzeitiger Festlegung der anzuwendenden TJntersuchungsverfahren aufgestellt worden: 1. Die Teeröle dürfen nicht mehr als 0,2 % feste, in Xylol unlösliche Bestandteile enthalten. Der Gehalt an unvcrbrennlichen Bestandteilen soll 0,05 % nicht übersteigen. 2. Der Wassergehalt darf nicht mehr als 1 % betragen. 3. Der Verkokungsrückstand darf sich höchstens auf 3 % belaufen. 4. Bei der Siedeanalysc müssen bis 300° mindestens 60 Volumprozente des Oelcs überdestillicren. 5. Der untere Heizwert soll nicht weniger als 8800 WE/kg betragen. 6. Der Flammpunkt darf nicht unter 65° liegen. 7. Das Oel muß bei 15° gut flüssig sein. Bei Abkühlung des Oelcs auf 8° und ruhiger Lagerung bei dieser Temperatur dürfen sich während einer halben Stunde keine Ausscheidungen bilden. K.

Einwirkung der Temperatur auf die Biegefähigkeit von Flußeisen- und Kupferdrähten. In seiner Dissertation1) bespricht August Lautz die bisher gebräuchlichen Apparate zur Bestimmung der Biegefähigkeit und beschreibt alsdann ausführlich 3. Die Höhepunkte treten bei nicht geglühten Drähten einen von ihm entworfenen und zu seinen Versuchen be­ zwar deutlich, aber nicht so ausgesprochen wie bei den nutzten Biegeapparat zur Bestimmung der Biege­ geglühten auf. fähigkeit von Drähten bei Temperaturen bis zu 320°. 4. Die Höhepunkte liegen bei nicht geglühten Drähten Die Versuche wurden mit sechs Eisendrähten und einem ungefähr 10 bis 20" höher als bei geglühten. Kupierdraht (Durchmesser der Drähte 4 mm) ausgeführt. 5. Der nicht geglühte Draht hält weniger Biegungen aus Die chemische Zusammensetzung der Drähte ergibt sich als der geglühte. aus Zahlentafel 1. 6. Wider Erwarten hält Kupfer bei Zimmertemperatur Die Vcrsuehsergebnisso sind in Abb. 1 graphisch wesentlich weniger Biegungen aus als Eisen. aufgetragen. Aus den Versuchen ergibt sich folgendes: 7. Die Biegezahl des Kupfers steigt ununterbrochen mit 1. Die Biegefähigkeit der untersuchten sechs Eisendrähte der Temperatur. steigt von Zimmer wärme bis etwa 120 bis 220" und 8. Bei einer Temperatur, bei der das Eisen gegen Zerreißen fällt dann wieder. die geringste Arbeitsreserve hat, ist es gegen Zerstörung 2. Bei den Höchstwerten halten die Drähte zum Teil das durch Biegen am unempfindlichsten. Doppelte, dagegen bis 320" zum Teil nur den fünften An Hand der gemachten Erfahrungen bringt der Teil der Biegezahl bei Zimmertemperatur aus. Verfasser schließlich noch den Entwurf für einen neuen Biegeapparat, der Versuche bei noch höheren und niedri­ ') New York, Me Graw Hill Book Company 1912. geren Temperaturen zuläßt. O. Bauer. ■) Wilhelm Haus: Rationeller Kohlencinkauf, Verlag Craz & Gerlach (Joli. Stettner), Freiberg i. Sa. Lange Hochofenschmelzreisen. 1913, S. 90. In dieser Zeitschrift wurde schon zu wiederholten 3) Rath und Rossenbeck: Das SteinkohlenteerölMalen auf lange Hochofenschmelzreisen hingewiesen, so und seine Verwendung für den Betrieb des Dieselmotors, u. a. auch im vorigen Jahrgang1). Die längste in Deutseli- Glückauf 1911, 13. Mai, S. 739. J) 2r.>3ug.-Dissertation, Berlin 1914. J) St. u. E. 1914. 16. Juli, S. 1277. 7. Januar 1915. Aus Fachvereinen. Stahl und Eisen. 23 land bekannt gewordene Schmelzreise wTar die des Hoch­ Hochofen-Kampagne, und es ist daher dieses in der ofens 3 der Borbecker Hütte; sie dauerte 17 Jahre 3% Geschichte der Hochöfen und der Eisenschmelzungen Monate.1) überhaupt gewiß sehr auffallend.“ Dazu kommt noch, Weniger bekannt dürfte cs sein, daß auch schon am daß nur notwendig gewordene Umbauten des Hütten­ Ende des IS. Jahrhunderts einzelne deutsche H ütten­ werkes die einzige Ursache für die Außerbetriebstellung werke recht bemerkenswerte Schmelzreisen aufzuweisen des Hochofens gewesen sind. „Bis zum letzten Absticli war hatten. Ich erwähne nur die Rothe Hütte im Harz. Der die Art der Schlacken und des Roheisens vortrefflich, ■dortige Hochofen wurde im Jahre 1790 von dem damaligen und nach der Beschaffenheit des Schachtes und des Oberhüttenfaktor Ulidc mit einem viereckigen Schacht Gestelles zu urteilen, hätte der Hochofen“, heißt es in dem und einer neuen Zustellung versehen und im Quartale erwähnten Bericht weiter, „noch ein paar Jahre fortgehen Reminiscere 1791 angeblasen. Er blieb bis zum Quartal können.“ •Crucis 1799 ununterbrochen im Betrieb; die ganze Kam­ Einen Hauptgrund, weshalb dieser Hochofen auf pagne hat insgesamt 8 Jahre und 28 Wochen gedauert, in der Rothen Hütte „ein so langjähriges Gebläse hat welohem Zeitraum aus 28 990 Fuder 73/4 Maß Eisenstein auslialten können“, erblickte der damalige Bericht­ und Zuschlag, bei 6102 Karren 8% Maß harten und erstatter in der Art des erblasenen Roheisens; auf der 26 655 Karren S Maß tannenen Kohlen, zusammen also ändern Seite lag er aber auch an der sorgfältigen Betriebs- 33 118 Karren 6 ]/2 Maß Holzkohlen, 102 812 Zentner füiirung. 39 Ffund Roheisen erzeugt worden sind. „Bis jetzt Zum Vergleich sei erwähnt, daß zu jener Zeit die hatte man in Deutschland noch kein Beispiel“, so heißt schwedischen Oefcn höchstens Ofenreisen von einem Jahre es in dem betreffenden Bericht2), „von einer so langen aufzuweisen hatten; Kampagnen von etwa 40 Wochen waren dort am häufigsten. Aohnlieh lagen die Verhält­ 2) St. u. E. 1890, August, S. 742. nisse bei den russischen Werken, z. B. Pctrokamensk und 2) „Nachricht von einer ungewöhnlich langen Hoch­Newjansk. In England hingegen sollen auch damals schon ofen-Campagne zur Rothon Hütte“. Crells Chemische lange Hochofensehmelzreisen an der Tagesordnung ge­ Annalen, 1802, I. Band, S. 213/8. wesen sein. Otto Vogel.

Aus Fachvereinen.

Verein deutscher Eisenhüttenleute. Schiffbautechnische Gesellschaft. Chemikerkommission. Trotz des Krieges hielt die Schiffbautcchnisehe Ge­ Dio 4. Sitzung der erweiterton Chemikerkommission sellschaft am 19. November ihre 16. ordentliche Haupt­ wurde unter dem Vörsitz von Professor Dr. E. Corleis, versammlung in der üblichen Weise in Berlin ab, wenn Essen, am 2. Mai 1914 in Düsseldorf abgehalten. Die die Verhandlungen sich auch im Gegensatz zu den früheren Tagesordnung umfaßte folgende Punkte: nur auf den engsten Kreis dos Vereins beschränkten Den Vorsitz führte Geheimrat Buslcy, dem seitens der I. Geschäftliches. Gesellschaft die goldene Medaille verliehen wurde. Nacli II. Technische Berichte. dem Geschäftsbericht ist die Zahl der Mitglieder durch 1. Uebcr das Chlorat- und Pcrsulfatverfahren zur die im vergangenen Jahre beschlossene Maßnahme1) auf Manganbestimmung. (Berichterstatter: Chefchemiker 1959 angewachsen. Ein- und Ausgaben werden mit H. K inder, Duisburg-Meiderich). 68 769,50 Jt nachgowicsen, das Gesamtvermögen der 2. Die praktische Prüfung des Stahlwerksteers. (Bericht­ Gesellschaft mit 350 000 J l. erstatter: Si|)l.«Qng. Jos. W ag n er, Düddingen ) Wie in den früheren Jahren beteiligte sich die Gesell­ 3. Die Eisenbestimmung in Thomasschlacken. (Bericht­ schaft u. a. an den Beratungen der Deutschen Pampf- erstatter: Chofchemiker L. Blum, Esch.) kessel-Normen-Kommission und des Dcustchen Aus­ 4. Metallisches Kupfer aus einem Eisenhochofen. (Bericht­ schusses für technisches Schulwesen. Abweichend von erstatter: Professor W. Heike, Freiberg.) dem Beschluß des letztgenannten Ausschusses und ins­ ■5. Die neue Versuchsanstalt der Dortmunder Union. besondere auch im Gegensatz zu den Anschauungen der (Berichterstatter: Chefchemiker (Br.^ng. C. W aldeck, Hüttenwerkskreise bestellt dio Sekiffbautcchnischo Ge­ Dortmund.) sellschaft auf der ungeteilten einjährigen praktischen 6. Schmclzpunktsbestimmungen in Pech, Asphalt und Arbeitszeit der Studierenden vor Beginn des Studiums. Harzen. (Berichterstatter: Chefchemiker M. Wend- Die für diese Stellungnahme angeführten Gründo erscheinen rinor, Zabrze.) aber kaum so durchschlagend, daß sie die Sonderstellung III. Verschiedenes. rechtfertigen können. Zu Punkt I gab 3)r.*3ltg. E. Schrödtcr einen Die Vorträge behandelten ausschließlich schiffbau- kurzen Uebcrblick über dio letzten wichtigen Arbeiten technische Fragen. Das gilt auch von dem Bericht von ■der engeren Chemikerkommission. Karl Schmid: Zu Punkt II wurden die einzelnen Berichte der Tages­ Bestrebungen zur Vereinfachung des Dampfmaschinen­ ordnung erstattet und eingehend besprochen. Die Berichte baues, 1 bis 5 werden nebst anschließender Erörterung in dieser aus dessen Titel man auf allgemeingültigere Ausführungen Zeitschrift veröffentlicht werden; mit.dem Abdruck ist schließen konnte. Es handelt sich um eine Sonderbauart in diesem Heft, S. 14/8, begonnen worden. In seinem einer Gleichstrom-Dampfmaschine, von der ihrer Eigenart Bericht über die Schmclzpunktsbestimmungen in Pech, wogen in Abb. 1 ein Querschnitt wiedergegeben sei. Asphalt und Harzen gab Chefchemiker M. W endrincr, Wie aus der Zeichnung hervorgeht, ist es eine einfach Zabrze, einen Uebcrblick über die bisher gebräuchlichen wirkende Kondensationsmaschine, deren Kondensator Verfahren zu diesen Schmclzpunktsbestimmungen und unmittelbar mit der Maschine zusammengebaut ist. Trotz beschrieb dann eine von ihm angegebene Abänderung verschiedener interessanter Einzelheiten, dem geschickten ■des bekannten Verfahrens von Kraemer und Sarnow1). Einbau des Kondensators, der T-Form des Dampfkolbens Zu Punkt III tauschten auf eine Anfrage über die und der dadurch erreichten niedrigen Bauhöhe ergibt sieh mit einer R ohrpostanlage im Laboratorium gemachten als erster großer Nachteil die Notwendigkeit, das ganze Erfahrungen einige Fachgenossen ihre Ansichten aus. Kurbelgehäuse unter den bei Gleichstrommasehinen noch besonders niedrigen Kondensatordruck zu setzen. 2) Vgl.' Zeitschrift für angewandte Chemie 1905, 5. 622/5 und S. 1946. 2) St. u. E. 1913, 27. Nov., S. 1937. 24 Stahl und Eisen. .-las Fachvereinen. 35. Jahrg. Nr. 1.

Die Ausbildung des vielteiligen Deckels scheint noch nicht zu verstellen, die man in einem geschlossenen magneti­ einwandfrei, und dio nicht abgebildeteMebrfach-Nocken- schen Kreis nach der Magnetisierung auf hinreichend steuerung, in ihrer Wirkung eine stufenweise Füllungs- hohe Feldstärken erhält. Der Quotient gibt an, welche Anzahl von remanenten Induktionslinicn bei einem Magnet durch die Einheit der Feldstärke im Mittel beseitigt wer­ den kann, denn unter der Koerzitivkraft § c versteht man ja diejenige Feldstärke, welche die gesamte Remanenz zu beseitigen vermag. Je größer dieser Quotient ist, um so weicher, je kleiner, um so härter würde das Material sein. Dieser von Mathews oingeführte Begriff ist einer­ seits nicht neu, anderseits aber auch zur Kennzeichnung des für permanente Magneto bestimmten Materials — und darauf kommt cs bei den vorliegenden Versuchen in letzter Linie ja an — nicht geeignet. Unter magnetisch weichem bzw. hartem Material versteht der Ingenieur im allgemeinen Material mit großer bzw. kleiner magne­ tischer Durchlässigkeit (Permeabilität). Nun habe ich schon im Jahre 1901 gezeigt1), daß sich der höchste Wert der Pormeabilität einer Eisenprobe darstellen läßt durch S3r den Ausdruck: o.max = a — , wobei a für weiches Material &c wie Stahlguß, Schmiedeisen usw., gleich rd. 0,5 gesetzt werden darf, während für hartes Material, wio Gußeisen Stahl usw., a = (0,48 + 0,0057 §c) wird. Diese rein empirisch gefundene Beziehung zwischen größter Permea­ bilität, Remanenz und Koerzitivkraft hat sich überall da, wo dio Form der Magnetisierungskurvc nicht ganz abnorm ist, so gut bewährt, daß sie dauernd bei der Prüfung der magnetischen Materialien irr der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt verwendet wird, und sie enthält auch, wio man sicht, den vorn Verfasser vorgesehlagcncn Begriff der magnetischen Härte, denn dieser letztere deckt sieh ja. nach der angegebenen Beziehung sehr nahe mit dem­ jenigen der grollten Permeabilität. Wenn nun auch dieser Begriff zur Kennzeichnung von magnetisch weichem Material, wo cs sich tatsäch­ lich zumeist um die größere oder geringem Permeabilität handelt, ganz geeignet erscheint, so ist dies nicht der Fall bei magnetisch hartem Material, denn bei permanen­ ten Magneten spielt dio Permeabilität gar keine Rolle, wir verlangen vielmehr eine hohe Remanenz und gleich­ zeitig eine möglichst hohe Koerzitivkraft; man würde also im Bedarfsfälle nicht den Quotient, sondern besser das Produkt 23r • §c einführen. Was nun dio eigentlichen Versuche von Mathews anlangt, so hat er eine ganze Anzahl von Stählen ver­ schiedener chemischer Zusammensetzung an verschieden dicken Probestäben bei verschieden hohen Temperaturen in Wasser oder Ocl abgeschreckt und im Esterlinc-Pcr- meameter, das mir nicht bekannt ist, magnetisch unter­ sucht; er beschränkte sich dabei auf dio Bestimmung der einer Feldstärke von etwa 200 Gauß entsprechenden Abbildung 1. Einfachwirkende Kondensations-Dampf­ Induktion 33, der zugehörigen Remanenz 33 r und Koer­ maschine von Schmid. zitivkraft § c. Die Probestäbo hatten stets dieselbe Breite, aber verschiedene Dicke. Bei Abschrecken in Drosselregelung, ist wohl nur ein Notbehelf. Immerhin Oel bei einer Temperatur von 875° ergab sich dann die zeigt die Konstruktion, welche Möglichkeiten der Dampf­ Tatsache, daß mit abnehmender Dieko der Proben die maschine noch offen stehen, und es ist nicht ausgeschlossen, Koerzitivkraft stieg, die Remanenz abnahm. Eine Er­ daß derartige Bauarten in Sonderfällen sich auch bewähren klärung dafür gibt der Verfasser nicht, sic ist aber un­ können. zweifelhaft darin zu suchen, daß dio inneren Schichten des Stabes um so langsamer erkalten und um so mehr American Society for Testing Materials. Pcrlit, um so weniger Martensit bilden können, je dicker Der Amerikanische Verband hielt in den Tagen vom der Stab ist. Bei den in Wasser von 900° abgeschreckten 30. Juni bis 3. Juli 1914 seine 17. Jahresversammlung ab. Stäben tritt dies nicht hervor, offenbar, weil bei der Von den dort gehaltenen Vorträgen sind die nachstehend rascheren Abkühlung im Wasser eine merkliche Perlit- besprochenen für Eisenhüttenleute von Interesse. bildung auch bei den dickeren Stäben nicht zustande­ J. A. Mathews berichtete über gekommen ist2). Mit den erwähnten Beobachtungen läßt Magnetische Eigenschaften von legierten Stählen. 1) Gumlich und Schmidt: Magnetische Unter­ Bei der Besprechung seiner Versuche benutzt der suchungen an neueren Eisensorten. Elektrotechnische- Verfasser einen seiner Meinung nach neu von ihm auf- Zeitschrift 1901, 29. Aug., S. G91/8. gestellten Begriff der magnetischen Härte, den er 2) Vgl. Gumlich: Magnetische Eigenschaften von auch zur allgemeinen Annahme empfiehlt, nämlich den Eisen - Kohlenstoff- und Eisen - Silizium - Legierungen: Quotient aus der Remanenz 33r und der Koerzitivkraft .Cic, Ferrum 1912, 8. Nov., S. 33/44. Vgl. St. u. E. 1912, also 33r/Öe; dabei sind unter 33r und ,V)c diejenigen Werte 20. Dez., S. 218S. 7. Januar 1915. Patentbericht. Stahl und Eisen. 25

sich freilich dio Tatsache schwer vereinigen, daß eine Zahlentafel 1. Versuclisergobnissc. Härtung in Ocl zum Teil sogar höhere Koerzitivkraft er­ Brlnell- geben hat als die Hartung dorsclben Probe in kaltem Wärmebehandlung S3 S8r i'c Wasser; hei anderen Legierungen allerdings trat auch Härte das Umgekehrte ein, wie man cs in jedem Falle bei mäßigen In Wasser gehärtet . . 629 10275 11085 46 Härtungitemperaturen erwarten sollte. In Oel gehärtet .... 540 13485 8550 52 Die physikalische Härte der in Wasser abgeschreckten In Wasser gehärtet und Proben war stets größer als der bei gleicher Temperatur a n g c la sse n ...... 52S 19995 129G0 22 ! in Oel abgeschreckten. Nachträgliches Anlassen gehärteter In Ocl gehärtet und an­ Stähle beeinträchtigt dio physikalische Härte nur wenig gclassen ...... 510 19315 12570 22 im Vergleich zur magnetischen; dio Koerzitivkraft nimmt ab, die Remanenz zu, und zwar bei 100° Anlaßtemperatur Eine weitere Zahlcntafel gibt noch eine ähnliche nur sehr wenig, bei 200° schon erheblich (bei ölgehärteten Uebersicht über die Messungsergebnisse bei Material ver­ stärker als bei wassergehärteten Stäben), bei 300° sehr schiedener chemischer Zusammensetzung, auf die liier nicht beträchtlich (wasscr- und ölgehärteto Stäbe verhalten weiter eingegangen werden kann. sich ziemlich gleich). Dio Zahlcntafel 1 gibt eine Ueber- Die ganze Abhandlung bringt zwar mancherlei inter­ siclit über dio Wirkung des Anlassens; die an­ essantes Beobachtungsmatcrial, aber meist nur die nackten gewandte Feldstärke betrug stets 210 Gauß. Nach Tatsachen, ohne daß cs dem Verfasser gelungen wäre, dem Abschrecken hei 843° wurden die Proben eine diese übersichtlich zusammenzufassen und Regeln oder halbe Stunde lang bei 315° im Oclbad angelassen. Gesetze daraus abzuleiten. Auch eine mikrographische Dio physikalische Härte ist in der ersten Spalte in Untersuchung, die gerade bei Eisen-Kohlenstoff-Legie­ Brinellschen Härtezahlen angegeben. Die chemische rungen mancherlei wichtige Aufschlüsse gehen kann, ist Zusammensetzung war 0,5 % C, 0,5 % Si, 0,79 % Mn, nicht zur Hilfe herangezogen worden. E. Gumlick. 0,73 % Cr. (SchluB folgt.)

Patentbericht. Löschungen. Metallgegensliindcn. Poetter, G. m. b. H., Düsseldorf. St. u. E. 1912, 14. März, S. 453. KI. 7 a, Nr. 225 079. Walzverfahrcn und Walzwerk Kl. 24 c, Nr. 244 654. Doppelheizkammeranordnung für Hohlkörper mit mehreren, kreuzweise hintereinander für Flammöfen, Siemens-Martinöfen, heizbare Mischer und ungeordneten Walzenpaaren und beweglichem, von einem ähnliche Oefcn. Deutsch-Luxemburgische Bergwerks- u. Getriebe bewegten Horn. Benrather Maschinenfabrik, A. G., Hütten-Akt.-Gcs., Mülheim a. d. Ruhr. St. u. E. 1912, Benrath b. Düsseldorf. St. u. E. 1911, 2. März, S. 358. 1. Aug., S. 1283. Kl. 7 a, Nr. 229 238. Walzwerk für Hohlkörper. Ben­ Kl. 24 e, Nr. 218 871. Gaserzeuger mit umgekehrter rather Maschinenfabrik, A. G., Benrath b. Düsseldorf. Verbrennung, dem die Vergasungsluft von der Schachtwand St. u. E. 1911, 8. Juni, S. 934. her zugeführt wird. Philipp Reiß, Mannheim. St. u. E. Kl. 7 a, Nr. 259 624. Rohrwalzwerk mit mehreren 1910, 0. Juli, S. 1170. Walzenpaaren hintereinander. Hans Schilling, Siegen Kl. 24 e, Nr. 246 217. Gaserzeuger mit doppelter i. Wcstf. St. u. E. 1913, 14. Aug., S. 1373. Luf¡Zuführung. Wilhelm Franzen, Niederschelden, Sieg. Kl. 7 b, Nr. 262 600. Mchrfachzichmaschine für Eisen­ St. u. E. 1912, 12. Sept., S. 1545. draht mit auf einer über die Mitte des Beizbehültcrs unge­ Kl. 31 c, Nr. 213 692. Tiegelofen mit als Beschickungs­ ordneten Welle sich drehenden Porzellanrollen. Dietr. trichter ausgebildetem Vorwärmeaufsatz mit seitlicher Zu­ Krone, Düsseldorf. St. u. E. 1913, 6. Nov., S. 1874. führung der Heizgase. Christian Debus und Jo3ef Debus, Kl. 7 b, Nr. 267 697. Mehrjachdrahtziehbank mit Höchst a. M. St. u. E. 1910, 2. März, S. 381. hintereinanderlicgendcn Ziehtrommeln. .Job. Körting & Co., G. m. b. D., Lintorf, Rhld. St. u. E. 1914, 16. April, Zurücknahme und Versagung von Patenten. S. 088. Kl. 10 a, Nr. 233 362. Vorrichtung zur Herstellung des Kl. 10 a, O 8778. Selbstdichlcnder Verschluß für Gas-Lujl-Gcmisches jiirdic Beheizung der Koksofenwände von ungeteilte Koksojcntüren. Dr. C., Otto & Comp., Ges. m. Unterbrenner- oder ähnlichen Koksöfen, welche durch b. H., Bochum. St. u. E. 1914, 22. Jan., S. 159. mehrere Brenner beheizt werden. Carl Otto, Berlin. St. u. E. Kl. 10 a, Iv 56 589. Selbsldichtendc Koksofentür mit 1911, 24. Aug., S. 1385. innerem Schutzschirm ans feuerfestem Baustoff und Wärme- Kl. 10 a, Nr. 248 609. Liegender Koksofen mit senk­ Schutz der äußeren Tür durch eine leichte Isolierschicht, rechten Heizzügen, die gruppenweise mit getrennt gespeisten, wie Kieselgur u. dgl. Heinrich Köppers, Essen-Ruhr. durch Oeffnungcn mit den ebenfalls getrennt gespeisten St. u. E. 1914, 10. April, S. 687. Heißluftkammern verbundenen Gaskammern in Verbindung Kl. 12 e, St. 15 410. Verfahren zur Trockenreinigung stehen. Olivier Pietto, Brüssel. St. u. E. 1912, 5. Dez., von Gasen. August Stolte, Sehnde bei Hannover. St. u. E. S. 2059. 1913, 17. April, S. 058. Kl. 10 a, Nr. 257 OSO. Antrieb für Einebnungsstangen. Kl. 12 k, 11 57 358. Verfahren und Vorrichtung zur Sächsische Maschinenfabrik, vorm. Rieh. Hartmann. Abscheidung des Ammoniaks aus den Gasen der trockenen Akt. Ges., Chemnitz. St. u. E. 1913, 19. Juni, S. 1042. Destillation mittels Säurebades. Fa. Gebr. Hinselmann, Kl. 10 a, Nr. 261 301. Verfahren zur Entschwefelung Essen-Ruhr. St. u. E. 1913, 27. Febr., S. 368. von Koks durch Einwirkung von Luft und von Wasserdampf Kl. 18 b, C 10 S63. Verfahren zur Herstellung von ■in der Wärme. Dr. Hermann Woltereek, , Wcst- Stahllegierungcn. James Churchward, New York. St. u. E. minster. St. u. E. 1913, 21. Aug., S. 1414. 1912, 11. Jan., S. 07. Kl. 19 a, Nr. 262 277. Schienenstoßverbindung. Arthur Kl. 18 b, F 31 420. Verfahren zur Herstellung von Busse, Charlottenburg. St. u. E. 1913, 2. Okt., S. 1666. Eleklrostahlformguß. Georg Fischer und Dr. Berthokl Kl. 24 e, Nr. 228 498. Verfahren zur gasverluslfreien Schudel, Schaffhausen, Schweiz. St. u. E. 1912, 15. Febr., Schiebenvechselung für Ofenanlagcn mit im Zugwechsel S. 286. betriebener Wärmerückgewinnung und unmittelbar ange­ Kl. IS b, Sch 41 821. Blockofenbeschickmaschine mit schalteten Gaserzeugern. Heinrich Köppers, Essen-Ruhr. Greifzange. Schcnck und Liebe-Harkort, G. m. b. H., St. u. E. 1911, 13. April, S. 599. Düsseldorf-Oberkassel. St. u. E. 1913, 27. März, S. 529. Kl. 24 c, Nr. 238 988. Gasfeuerung für Ringöfen zum Kl. 24 f, B 70 219. Wanderrost mit auf Querstangen Glühen von Blech, Eisen- und Stahlguß und ähnlichen gereihten, in der unteren Bahn der Rostkette herabhängenden. 1-3, 4 20 Stahl und Eisen. Patentbericht. 35. Jahrg. Nr. 1.

Rostkörpern. Berlin-Anhaltische Maschinenbau - Aktien - Deutsche Reichspatente. Gesellschaft, Dessau. St. u. E. 1913, 3. Juli, S. 1122. Kl. 24 c, Nr. 274 010, vom 24. November 1912. A nna Kl. 80 b, H 05 007. Verfahren zur Herstellung von Niewertli geb. Vliex in Berlin. W ärmcaustawsch- Hochofenzement durch Mischen getrennt vermahlener kallc- vorrichtung mit Sand oder einer reicher Zuschläge und kalkarmer Schlacke. „Hansa“ Cement- älnüichcn feinkörnigen Masse als u. Filterwerke m. b. H., Haiger, Dillkrcis. St. u. E. 1914, Wärmeübertrager. 0. Aug., S. 1353. Die Vorrichtung bestellt aus einer größeren Zahl übereinander Deutsche Patentanmeldungen1). angeordneter Böden a, die zu zwei 17. Dezember 1914. Gruppen I und II vereinigt sind. Ueber dem obersten, dem unter­ Kl. 7 a, Sch 42 013. Vorrichtung zum Lösen des sten und zwischen den beiden Dorns von Metallrohrcn unmittelbar nach dein Walzen mittleren durchlochten Böden be­ derselben in Walzengängen mit umlaufendem Dorn. Arnold finden sich etwas größere Räume Schwieger, Hermsdorf-Bcrlin. b, o, d, die zur Aufnahme des die Kl. 7 e, S 40 229. Maschine zur Herstellung von Wärme übertragenden Sandes die­ Nägeln mit vollen aufgepreßten Kopfplatten. Leo Spiegel, nen. Letzterer wird ständig durch Neheim, Ruhr. eine Fördervorrichtung e dem un­ Kl. 21 h, B 73 610. Anordnungen von elektrischen teren Sammelraum d entnommen Leitungen für Ein- und Mehrphasenstromöfen von mehr und dem oberen b wieder zuge­ als 10 000 Amp. Bosnische Elektricitäts-Akt.-Ges., Wien. führt, in Gruppe I durch im Zick­ 21. Dezember 1914. zack ziehende Heizgase erhitzt, in Kl. 10 a, K 58 795. Luftvorwärmung für Groß­ dem mittleren Sammelraum c zur kammeröfen zur Erzeugung von Gas und Koks mit Abdichtung gegen die Gruppe II Wärmespeichern; Zus. z. Pat. 237 095. Heinrich Köppers, angesammelt und in der Gruppe II Essen-ltuhr, Moltkestr. 29. zur Erwärmung der im Zickzack Kl. 18 a, M 47 107. Verfahren zum Agglomerieren durchströmenden Luft benutzt. von Gichtstaub, mulmigen Erzen u. dgl. durch Verblasen Kl. 24 e, Nr. 274 417, vom 18. Februar 1913. B en d er eines Gemisches dieser Stoffe mit einem Brennstoff. & F rä m b s G. m. b. II. in H ag en , W estf. Verfahren Felix Meyer, Aachen, Kurbrunnonstraße 22. und Vorrichtung zum Beschicken von Gaserzeugern und ähnlichen Oefen. 24. Dezember 1914. Dio Verteilung dos Brennstoffs erfolgt durch eine Kl. 1 a, J 10 744. Vorrichtung zur Aufbereitung von im oberen Schachtraume angeordnete, schnell umlaufende Feinkohlc, von foinzcrkleinerten Erzen o. dgl. durch und während der Drehung Aufgabo des Gutes auf die Oberflächo einer sich fort­ nach Bedarf heb- und laufend bewegenden Flüssigkeit. Fritz Jüngst, Claus­ senkbaro Scheibe a, deren thal i. H. Geschwindigkeit geregelt Kl. 31 b, V 11 197. Formmasohine zur Herstellung werden kann. Durch sic einer Gußform für Zahnräder. Sipl.-Qltg. Heinrich Vcr- wird der Brennstoff im beek, Dortmund, Goldstr. 4. Gaserzeuger so vorteilt, Kl. 48 d. 11 05 921. Verfahren zur Herstellung von daß die größeren Stücke, rostschiitzcndcn Stickstoffeisenüberzügen auf eisernen gegen die Wandung an­ Gegenständen. St.'Qlig. H. lianemann, Rchbriicke bei prallend, nach der Potsdam, und Sr.'Qttß. Franz Hanaman, Chariottenburg, Schachtmitte geführt wer­ Goethcstr. 87. den, während der feinere 28. Dezember 1914. Grus an der Schachtwan­ Kl. 48 d, P 32 340. Verfahren zum Ausglühen von dung selbst niederfällt Metallgegenständen in Oefen mit Wasserverschluß. Pcr- und hier eine abdichtende mutit Akt. Ges., Berlin. Schicht bildet, die das Kl. 80 b, G 37 965. Verfahren der Herstellung von Aufsteigen von unzersetz- Ziegeln und Ofenfutter aus scharf gebranntem Magnesit tcr Kohlensäure an der unter Vermeidung von Wasser als Anmachflüssigkeit. Schacht wand verhindert. Otto Frick, Bcckcnham, England. Zwischen dem Beschik- kungsrohr b und der Scheibe a ist ein Fangring o vor­ Deutsche Gebrauchsmustereintragungen. gesehen, der mittels eines seitlichen Flansches lose auf 21. Dezember 1914. einem in der Schachtdecke befestigten Ring d aufruht und beim x\nhcben der Scheibo a von dieser mit angehoben Kl. 24 e, Nr. 620 402. Antriebsvorrichtung für Gene­ wird. ratoren. Siegfried Barth, Diisseldorf-Obcrkasscl. Kl. 31b, Nr. 620840. Formmaschine. Alfelder Kl. 18 a, Nr. 275 582, vom S. Febr. 1913. G. Po ly sius, Maschinen- und Modell-Fabrik Ivünkel, Wagner & Co., Eisengießerei und Maschinenfabrik in Dessau. Alfeld, Ixine. Verfahren zur Erhöhung der Ausbeute von Rotierern, wie Kl. 42 i, Nr. 620 601. Optisches Pyrometer. Siemens sie insbesondere zum & Halske, Akt. Ges., Siemensstadt bei Berlin. Agglomerieren von Eisenerzen Verwen­ 28. Dezember 1914. dung finden. Kl. 19 a, Nr. 621 155. Schienennagel. Wilhelm Neben der llaupt- Bähner, Essen, Ruhr, Witteringstr. 10. befeuerungsdüso a Kl. 80 a, Nr. 021 137. Mittels Elektromotor ange­ ist noch eine zweite triebener Handstampfer. Fabrik elektrischer Maschinen & Düse b vorgesehen, Apparate, Dr. Max Lovy, Berlin. welche dazu dient, das feinere, noch nicht genügend agglomerierte Gut beson­ h Dio Anmeldungen liegen von dem angegebenen Tage ders stark zu erhitzen, so daß es gleichfalls zum Zusammen­ an während zweier Monate für jedermann zur Einsicht und sintern kommt. Beide Düsen liegen in bezug auf horizontal Einsprucherhebung im Patentamte zu Berlin aus. gedachte F lachen im wesentlichen nebeneinander. 7. Januar 1915. Statistisches. Stalil und Eisen. 27

Statistisches. Roheisenerzeugung Deutschlands und Luxemburgs im November 1914. l)

Erzeugung vom vom B e z i r k e im im 1. Ja n u a r Im 1. Ja n u a r O kt. 1914 H ot. 1914 bis 30.Hov. Hot. 1913 bis 30. Nov. 1914 1913 t t t t t Rheinland-Westfalen...... 7 4 890 05 0 14 1 0 7 2 7 1 0 1 3 4 793 1 479 27,0 Siegerland, Kr Wetzlar und Hessen-Nassau 14 3 97 15 8 0 4 2 7 0 7 1 0 33 145 3 0 5 102 S c h le s ie n ...... 10 0 5 8 4 0 8 0 8 0 178 7 5 7 0 S4 597 Norddeutsehland (Küstonwerke) .... 12 9 7 4 12 2 7 0 2 0 2 0 0 8 j 37 893 4 1 8 891 M itteldeutschland ...... 4 3 9 5 2 0 9 39 907 Süddeutsehland und Thüringen .... 3 74 8 3 80 8 59 157 5 9 0 9 02 0 75 Gußwaren S aargebiet...... 5 797 0 41 0 100 4 4 0 12 3 5 5 135 89 5 L o th r in g e n ...... 13 0 93 2 0 03 9 321 953 I. I. Schmelzung und und | 03 00 3 8 0 3 79 0

Gießerei - Roheisen L u x e m b u rg ...... ■) 2 041 3 041 137 917 Gießerei-Roheisen Se. 142 5 9 9 131 941 2 3 4 5 0 4 0 295 274 3 349 092

Rhoinland- Westfalen ...... 1 97 9 5 77 5 2 0 9 08 7 27 7 45 2 9 8 89 0 Siegerland, Kr. Wetzlar und Hessen-Nassau 92 2 3 8 0 7 2 3 0 1 0 08 12 125 S c h le sie n ...... 2 99 0 1 82 9 11 7 20 7 79 8 3 5 5

eisen Norddoutschland (ICüstcnw.)...... 1 173 12 50 2 Bessemer- Roheisen Se. 5 891 7 984 229 210

Bessemer-Roh- 30 132 331 878

Rheinland-Westfalen ...... 2 3 5 34 2 2 4 7 03 0 3 7 8 9 90 5 3 9 8 9 0 5 4 2 7 5 34 9 Ö © S c h le sie n ...... 12 2 0 0 12 7 2 0 184 105 17 0 7 0 2 3 5 9 7 8 ’© Mitteldeutschland ...... 17 8 9 0 10 29 3 2 3 8 09 7 23 3 20 2 7 7 872 ja 0 Süddoutschland und Thüringen .... 9 98 0 9 899 188 02 0 21 51 2 221 0 57 K 1 S a a r g e b io t...... 3 8 2 5 0 43 443 8 0 0 7 3 8 99 3 5 8 1 122 9 75 a L o th rin g e n ...... 0 0 192 7 0 32 2 i 8 9 7 95 8 B O \ 4 4 0 701 5 0 4 7 3 39 ja L u x e m b u rg ...... 2) 0 4 74 7 9 2 071 1 0 47 09 2 H Thomas-Roheisen Se. 4 3 8 00 7 498 384 8 747 181 1 000 872 11 180 5 7 0

1. © > Rheinland- Westfalen...... 71 08 5 00 191 1 0 9 8 4 5 0 1 3 0 2 9 0 1 3 5 7 571 .2SP 2 • 5^ »«i Siegerland, Kr. Wetzlar und Hessen-Nassau 10 2 8 8 2 2 80 8 3 0 0 0 4 9 30 201 4 5 3 417 c/j & g S c h le sie n ...... 17 2 2 8 2 3 112 3 1 0 22 7 3G 0 30 3 5 3 4 9 4 •n '3 3 •- Norddoutschland (Küstonwerke) .... 9 0 0 1 92 5 38 25 5 b S .a | 19 20 2 2 1 0 113 3ß© 03 f- !/) Mitteldeutschland ...... 7 411 8 7 30 1 1 4 193 I, ui h O ^s‘S ^ U Süddoutschland und Thüringen .... 2) 20 3 174 1 289 4 0 2 5 w * Stahl- u. Spiegeleisen usw. Se. 113 781 123 000 1 808 409 221 849 2 378 020

Rheinland-Westfalen...... 2 3 9 4 0 109 4 4 301 8 0 3 4 1 0 0 132 r.ß 'c O Siegerland, Kr. Wetzlar und Hessen-Nassau 7 4 7 9 5 8 0 0 00 2 75 8 33 5 82 89 0 •iS 'S ‘S S ch lesien ...... 18 2 0 0 13 79 0 2 0 0 501 19 185 2 3 2 751 Ä ’S Norddoutschland (K iistenw .)...... 2 37 G0 1 28 3 SI• a* Süddeutschland und Thüringen .... 1 5 2 0 341 4 72 2 'S cc '-) - L o th rin g e n ...... 793 1 00G 13 811 | 4 3 0 3 3 5 3 8 4 s^ §5 L u x e m b u rg ...... 2) 18 2 1 0 12 4 5 5 * o Puddel-Roheisen Se. 28 944 27 047 345 100 40 858 457 102

Rheinland-Westfalen...... 3 8 0 2 9 0 3 9 0 7 85 0 2 1 4 51 9 7 0 0 3 07 7 5 1 1 2 2 4 Siegerland, Kr. Wetzlar und Hessen-Nassau 3 9 0 80 4 4 912 0 5 0 2 0 4 79 3 4 9 9 1 3 5 9 4 S c h le sie n ...... 00 730 5 5 5 37 79 2 791 80 04 0 9 1 5 175 Norddoutschland (Küstenwcrko) .... 13 9 4 0 14 201 30 2 3 33 J 80 541 9 2 0 001 Mitteldeutschland ...... 29 0 9 0 2 5 2 92 39 2 197 Süddeutschland und Thüringen .... 13 937 13 881 2 5 0 5 92 1 27 70 2 291 879 S a a r g e b ie t...... 4 4 047 49 85 3 901 184 111 713 1 2 5 8 8 7 0

nach nach B ezirken L o th rin g e n ...... 7 4 0 7 8 9 8 5G7 2 2 3 3 722 | 5 0 8 007 5 8 S 0 5 1 9 Gesamt-Erzeugung L u x e m b u rg ...... 2) 07 4 0 0 95 92 8 1 7 9 8 0 0 4 Gesamt-Erzeugung Se. 729 822 788 950 13 5 3 5 0 0 0 1 588 985 17 097 922

Gießerei-Roheisen...... ■ 2) 142 5 9 9 131 941 2 3 4 5 04 0 2 9 5 2 7 4 3 3 4 9 09 2 : Bessemer-Roheisen ...... ■ 5 891 7 9 8 4 2 2 9 2 1 0 30 132 331 8 7 8 Thomas-Rohoisen ...... • 2) 4 3 8 007 4 9 8 3 8 4 8 747 181 1 0 0 0 872 11 180 570 Stahl- und Spiegeleisen ...... 2) 113 781 123 00 0 1 8 0 8 409 221 849 2 3 7 8 0 2 0 Puddel-Roheisen...... 2) 2 8 9 4 4 2 7 047 3 4 5 100 4 0 85 8 4 5 7 102 nach nach Sorten Gesamt-Erzeugung Se. | 72 9 822 7 8 8 95G 13 5 3 5 0GG 1 5 8 8 9 8 5 117 097 922 Gesamt-Erzeugung i l) Nach der Statistik des Vereins Deutscher Eisen- und Stahl-Industrieller. -) Berichtigt. 28 Stahl und Eisen. Statistisches. 35. Jahrg. Nr. 1.

Die Flußeisen-Erzeugung im Deutschen Reiche einschließlich Luxemburgs im November 19141).

Ja n u a r bis August Septem ber O ktober N ovem ber B ezirke (26 Arbeits- (26 Arbeits- (27 Arbeits­ (24 Arbeits­ ein ­ tage) tage) tage) tage) schließlich t t t t t Rheinland-Westfalon ...... 214 683 217 389 257 172 249 411 3 657 396 Schlesien...... 8 797 7 420 9 058 11 070 163 040 © Nord-, Ost- und Mitteldeutschland . . . O | IO Königreich Sachsen...... V 18 991 23 197 27 868 24 740 392 708 S3 JZ Süddeutschland ...... 1 cd Saargebiot und bayerischo Rhoinpfalz 1 821 2 548 55 852 01 212 1 082 717 jE Elsaß-Lothringen...... 2 428 5 932 39 737 47 255 1 322 013 «/> L u x e m b u r g ...... 11 814 7 913 37 204 62 244 1 053 531 ea E Zusammen 258 534 264 399 427 551 455 932 7 071 411 sz \— Davon goschätzt ———— - Anzahl dor Botriobo 25 19 24 25 29 Davon geschätzt ————— Rhoinland-Westfalen ...... 1 j> 7 771 7 390 9 075 8 128 91 780 Königreich Sachson...... " £ CD » Davon geschätzt 50 60 60 60 830 E© xisz coCO ceo Anzahl dor Betriobe 3 o 3 3 3 co Davon goschätzt 1 1 1 1 1 Rhoinland-Westfalen ...... 179 942 239 3S4 275 549 251 105 3 574 699 ! Schlesien...... 44 874 51 303 69 802 69 275 895 578 | Siogorland und Hessen-Nassau...... 7 857 17 488 22 301 19 828 280 817 JCCO Nord-, Ost- und Mitteldeutschland . . . 11 719 19 724 16 719 17 701 274 369 «0 Königreich Sachson...... 9 204 12 675 13 000 12 549 165 261 —;c © l_ JC Süddoutschland ...... 358 402 336 305 18 874 Saargebiot und bayerischo Rhoinpfalz 4 388 5 824 15 413 1 1 623 £ ja S 203 983 © j= Elsaß-Lothringen ...... 434 233 297 3 112 112 813 COo cc L u x o m b u rg ...... ———— 23 289 Ui cd Zusammen 258 776 347 093 413 417 385 558 5 549 683 Davon geschätzt 20 925 24 925 31 110 26 229 419 975 Anzahl der Botriobo 70 68 71 73 77 Davon goschätzt 12 11 11 13 13 Rhoinland-Westfalen...... 11 465 14 125 12 307 12 484 213 943 x: Schlesien...... ) «o © c Nord-, Ost- und Mittoldoutschland . . . ^ 2 967 1 170 5 062 5 317 52 220 33»_ :© O Königreich Sachson...... J Zusammen 14 432 15 295 17 369 17 801 266 163 © cc Davon geschätzt 720 864 941 864 13 549 cd V) Anzahl dor Botriobo 10 9 9 13 Davon geschätzt 3 3 l 3 4 Rheinland- W ostfalon ...... 9 376 9 328 9 625 9 190 144 383 Schlosion...... 750 728 842 637 11 160 ca Siogorland und Hosson-Nassau...... 279 453 472 485 6 197 o Nord-, Ost- und Mittoldoutschland . . . 1 204 1 671 1 122 E 1 009 20 209 oc. Süddoutschland ...... 292 293 308 294 3 254 i je Saargobiot und bayorisclio Rheinpfalz 500 148 3 812 Elsaß-Lotliringon...... «5 107 214 3 606 L. L u x o m b u rg ...... } 8 J= COO Zusammon 11 909 12 481 12 982 11 977 192 621 Ui Davon geschätzt 553 509 743 959 11 925 ! CO Anzahl der Botriobo 37 36 40 39 44 Davon geschätzt 5 4 5 5 6 : Rheinland-Westfalen ...... 2 897 3 320 3 445 3 836 56 034 ca Schlosion...... 349 406 398 329 Ol© 6 600 ; ! E Nord-, Ost- und Mitteldoutsehland . . . 516 805 790 748 11 314 Königreich Sachson ...... 618 739 690 763 10 067 © Süddoutschland ...... 86 94 81 07 1 388 CO Zusammen 4 466 5 424 5 410 5 743 85 403 uOJ Davon geschätzt 1 485 1 750 1 869 1 750 25 334 CO Anzahl der Betriebe 40 39 38 38 40 j Davon goschiitzt 14 14 14 14 15 \ t) Nach der Statistik des Vereins deutscher Eisen- und Stahlindustrieller. 7. Januar 1915. Statistisches. — Wirtschaftliche Rundschau. Stahl und Eisen. 29

Januar bis A ugust Septem ber O ktober N ovem ber N ovem ber B ezirke (26 Arbeit«- (26 Arbeits­ (27 Arbeits­ (2-1 A rbeits­ e in ­ tage) tage) ta g e) tage) schließlich t t t t t Rheinland-Westfalen ...... 7 985 7 031 8 804 8 139 84 850 S c h le s ie n ...... 102 151 222 144 1 715 Siegorland und H essen-N assau...... -c } 2a ro Nord, Ost- und Mitteldeutschland . . . 25 25 25 504 « Elsaß-Lothringen ...... 12 12 20 12 226 a> t- Zusammen 8 124 7 819 9 131 8 320 87 295 Davon geschätzt 33G 371 413 416 5 602 Anzahl der Betriebe 22 21 21 21 23 Davon geschätzt 10 9 9 10 10 Rheinland-Westfalon ...... S c h le s ie n ...... 1 2 791 3 173 4 015 4 304 62 637 Saargobiet und bayor. Rhoinpfalz. . . . szra 149 051 2 203 16 660 Tń L u x e m b u r g ...... ! 10 -ac Zusammon 2 840 3 322 4 660 0 567 79 297 üj Davon geschätzt 115 120 139 126 1 988 Anzahl der Botriobo • 8 8 11 14 14 Davon geschätzt 2 2 2 2 2 Rheinland-Westfalen ...... 430 795 501 493 580 546 540 491 7 880 923 S c h le s ie n ...... 55 (130 61 329 82 975 83 457 1 090 259 Siegorland und Ilesson-Nassau...... 8 130 17 941 22 773 20 313 287 108 Nord-, Ost- und Mittoldoutschland . . . 24 359 35 201 38 497 37 505 565 712 Königreich Sachsen ...... 13 010 18 457 18 826 10 797 241 716 Siiddoutschland ...... 7 362 6 183 6 737 7 440 135 324 Saargobiet und bayer. Rhoinpfalz . . . 0 228 8 372 72 304 73 901 1 300 034 Elsaß-Lothringen...... 2 874 Berlrken 6 320 40 257 50 770 1 438 887 L u x e m b u r g ...... 11 822 7 921 37 280 03 352 1 083 090 mterzeugung ro nach mterzeugung C/> Zusammon 506 822 003 223 Ł3 900 201 900 026 14 023 713 Davon goschätzt 24 184 28 005 35 275 30 404 . 479 203 Anzahl der Botriobo 215 202 217 222 243 Davon geschätzt 47 44 45 48 51

Die Güterbewegung auf den deutschen Eisenbahnen 1914, verglichen mit dem vorhergehenden Monat, unter­ in den Jahren 1912 und 1913. richtet die nachstehende Zusammenstellung:

! lEs wurden befördert N ovem ber 101-1 O ktober 191-1 Bc7.ciclmung der Güter t t 1913 1912 1. Gesamterzeugung...... 1 542 609 1 806 637 t t ...... 2. Anteil der Stahlwerksgesell­ S tein k o h len ...... 127 414 085 120 221 316 schaften ...... 1 070 100 1 292 169 j Steinkohlenkoks . . . 20 094 559 25 484 352 : Darunter Ferromnngan und i Steinkohlenbriketts 5 854 512 6 008 834 i Spiegeleisen ...... 22 329 17 714 Braunkohlen .... 17714514 18 354 469 ! am 1. Dez. am 1. Nov. ; Braunkohlenkoks und 1 3. Zahl der Hochöfen .... 423 423 - B r ik e tts ...... 20 599 700 18 907 191 Davon im F e u e r ...... 147 158 i E is e n e r z ...... 20 823 564 18 037 137 i Roheisen aller Art 6 037 830 0 919 154 ; 4. Tägliche Leistungsfähigkeit t t Luppen von Schweiß­ dieser Hochöfen...... 49 239 54 105 eisen usw...... 3 445 233 3 224 574 Eisen- und Stahlbruch Die Zahl der betriebenen Hochöfen ist im Monat usw...... 5 252 650 4S92 611 November weiter, und zwar um elf, zurückgegangen Bearbeitetes Eisen . . 24 801 976 23 654 156 Auch die arbcitstäglicho Erzeugung sowohl als auch dio Gcsamtcrzeugung weisen gegen den Vormonat wieder Insgesamt . . 500 517 950 473 804 715 einen Rückgang auf. Seit September 1908 ist die Monats­ erzeugung nicht so niedrig gewesen wie im November 1914. Roheisenerzeugung der Vereinigten Staaten1). In den ersten elf Monaten d. J. betrug die Roheisen­ Uebcr die Leistungen der Koks- und Anthrazit- erzeugung der Koks- und Anthrazithochöfen der Vereinigten hochöfen der Vereinigten Staaten im Monat November Staaten 21 87S 544 t gegen 29 200 342 t in der gleichen vorjährigen Zeit; das entspricht einer Abnahme von !) Nach „The Iron Ago“ 1914, 10. Dez., S 1354/5. 7 321 798 t oder 25,07 %.

Wirtschaftliche Rundschau. Zur Lage der Eisengießereien. — Nach dem „Reichs- monat aufzuweisen. Aus M itteldeutschland wird zum Arbcitsblatt“1) hatten im November 1914 die Eisen­ Teil über eine weitere Verbesserung berichtet. Der Wert gießereien N o rd d e u ts c h la n d s zum Teil etwas besseren, der eingegangenen Aufträge entsprach, wie einige Berichte zum Teil etwas schlechteren Geschäftsgang als im Yor- angeben, ungefähr dem in der gleichen Zeit des Vorjahres, setzt sich jedoch heute zum größten Teil aus Hceres- *) 1914, Dezember, S. 954/5. lieferungen zusammen; zum Teil ist die Beschäftigung 30 Stal)l und Eisen. Wirtschaftliche Rundschau. 35. Jahrg. Nt. 1. besser als im vorigen Jahr. In W estdeutschland ist stieg aber im arbeitstäglichen Durchschnitt um 12 792 t der Beschäftigungsgrad ziemlich der gleiche gebheben = 10,23 %; der Gesamtabsatz in Koks ist in der Gesamt­ wie im Oktober, zum Teil ist eine Verbesserung eingetreten. menge um 15 904 t gefallen, im arbeitstäglichen Durch­ Arbeitermangel herrschte nicht, doch war auch kein schnitt um 587 t= 1,75% gestiegen; der Koksabsatz Ucborangebot vorhanden. Nach den vorliegenden Be­ für Rechnung des Syndikats fiel in der Gesamtmenge richten wurde volle Arbeitszeit eingehalten. In Sachsen um IS 259 t und stieg im arbeitstäglichen Durchschnitt hat eine Verbesserung stattgefunden, die auf vermehrte um 1 t; der auf die Koksbeteiligungsanteile in Anrechnung Heercslieferungen zurückgeführt wird. In Schlesien kommende Absatz beläuft sich auf 36,10 %, wovon hat sich im ganzen weder eine Verschlechterung noch eine 0,77 % auf Koksgrus entfallen, gegen 35,70 % bzw. Verbesserung geltend gemacht. Mangel an gelernten 0,S0 % im Vormonat und 57,77 % bzw. 1,15 % im No­ Arbeitern machte sich auch im November bemerkbar. vember 1913; die Beteiligungsanteile des Berichtsmonats Die im vorigen Monat durchgeführte Verkürzung der sind indessen um 6,36 % höher als im gleichen Monat des Arbeitszeit von zehn auf neun Stunden herrschte in ein­ Vorjahres; der Gesamtabsatz in Briketts ist in der Gesamt­ zelnen Werkstätten auch im November. Aus Süd­ menge um 31 469 t, im arbeitstäglichen Durchschnitt deutschland berichten die Eisengießereien über un­ um 2 833 t = 23,28 % gestiegen; der Brikettabsatz für verändert befriedigende Geschäftslage. Rechnung des Syndikats ist in der Gesamtmenge um Verein deutscher Eisengießereien. — Nachdem die 31 126 t, im arbeitstäglichen Durchschnitt um 2708 t Mehrzahl der dom Verein deutscher Eisengießereien ange­ = 24% gestiegen; der auf dio Beteiligungsanteilo anzu- hörenden Gruppen bereits vor längerer Zeit Erhöhungen reclinendc Brikettabsatz stellt sich auf 87,96 % gegen der Graugußpreise vorgenommen hat, hat nunmehr auch 72,03% im Vormonat und 86,22% im November i 913; die M itteldeutsch-Sächsische Gruppe des Vereins die Förderung ist insgesamt um 288 216 t gefallen, im beschlossen, für Lieferung ab 1. Januar 1915 einen arbeitstnglichcn Durchschnitt um 7,13 % gestiegen. Der Preisaufschlag auf die bisherigen Verkaufspreise ein- Eisenbahnversand erfolgte im allgemeinen regelmäßig. treten zu lassen. Die Höhe dieses Aufschlages soll den Der Umschlagsverkehr in den Rheinhäfen hielt sich im örtlichen Verhältnissen und jeweilig in Er'ago kommenden vormonatigen Rahmen; über den Rhein-Herne-Kanal in Gußstücken angepaßt werden. Die Preiserhöhung wurde der Richtung nach Ruhrort wurden 63 129 t Kohlen und notwendig, da infolge der Kriegslage der Roh eisen verband 3088 t Koks verfrachtet. für das vierte Vierteljahr 1914 eine Erhöhung der Roh- Der Absatz derjenigen Zechen des Ruhrbezirks, mit eisenpreiso um 5 Jl f. d. t für alle Sorten vornahm und denen das Syndikat Verkaufsvereinbarungen ge­ für das erste Vierteljahr 1915 eine weitere Steigerung von troffen hat, stellte sich im November und von Januar 10 M f. d t Qualitätsroheisen beschloß. Auch alle übrigen bis November 1914 folgendermaßen: Rohmaterialien, insbesondere Brucheisen, haben in letzter Es betrug der Gesamtabsatz in Kohlen (einschließlich Zeit ebenfalls beträchtliche Preissteigerungen erfahren. der zur Herstellung des versandten Kokses verwandten Rheinisch-Westfälisches Kohlen - Syndikat zu Essen Kohlen) 371 751 (von Januar bis November 4 518 274) t, a. d. Ruhr. — Dem endgültigen Bericht des Vorstandes hiervon der Absatz für Rechnung des Syndikats 130 109 zufolge gestalteten sich dieVersand- und Absatzergob- (1 829 677) t, der auf dio vereinbarten Absatzhöchstmengen nisse1) im November 1914, verglichen mit dem Monat anzurechnende Absatz 350 817 (4 304 473) t oder 66,01 Oktober d. J. und dem Monat November 1913, wie folgt: (71,12) % der Absatzhöchstmengen; der Gesamtabsatz in Koks 120 518 (1 406 030) t, hiervon der Absatz für N ov. O ktober Nov. Rechnung des Syndikats 83 280 (915 016) t, der auf die 1914 1914 1913 vereinbarten Absatzhöchstmengen anzurcchnendo Koks­ absatz 111 235 (1 199 421) t oder 72,46 (70,99)% der a) K o h le n . Absatzhöchstmengen, die Förderung 375 522 (4 912 580) t. Gesamtförderung ...... 1 « 0753 6042 7802 Höchstpreise für Metalle in Deutschland.1) — Auf Grund Gesamtabsatz ...... I o 593 ß 5995 7702 Beteiligung ...... ( S 7046 7927 6790 von § 8 der Verordnung des Bundesrats über Höchst­ Kechnungsmäßiger Absatz. . J S 4600 4667 6037 preise für Kupfer, altes Messing, alte Bronze, Rotguß, Derselbe in % der Beteiligung 65,29 58,S8 88.90 Aluminium, Nickel, Antimon und Zinn vom 10. Dezember Zahl der Arbeitstage .... 24 27 23«/« Arbeitstägl. Förderung .... 'j* , 239721 223760 337377 19142) sind durch Verordnungen des Reichskanzlers vom Gesamtabsatz. . . > d 247350 222040 333072 28. und 30. Dezember 1914 folgendo H ö c h s tp re ise fü r ,, rechnungsm. Absatz ) ~ 191672 172855 261038 Erzeugnisse aus Kupfer, Messing, Aluminium b) K o k s . und Nickel festgesetzt worden: Gesamtversand ...... l* 3 1023294 1039198 1508402 Der Preis für 100 kg darf nicht übersteigen bei: Arbeitstäglicher Versand . . . J.B 34110 33523 50280 c) B riketts. Kupferwalzdraht ...... 20S Jh unverzinntem, gezogenem, rundem Kupferdraht Gesamtversand ...... 360086 328617 340908 Arbeitstäglichcr Versand . . . 13004 12171 14742 mit einem Durchmesser von mindestens 1,4 mm 225 ,, runden K upferstangen mit einem Durchmesser Die Absatzverhältnisse des Berichtsmonats haben sich, von mindestens 13 m m ...... 235 .. wie die vorstehenden Zahlen erkennen lassen, günstiger Kupferblech von mindestens 1,4 mm Stärke, als im Vormonat gestaltet, namentlich beim Brikcttabsatzc, in normalen Fabrikationstafeln bis höchstens der selbst gegen den gleichen Monat des Vorjahres eine 1 m B r e i t e 240 ,, Steigerung aufweist. Wenn die Monatsmenge beim gezogenem, unverzinntem K u p fe rro h r mit einem rechnungsmäßigen Absätze sowie beim Kohlen- und inneren Durchmesser von 20 bis 100 mm und Koksabsatzo das vormonatige Ergebnis nicht ganz erreicht einer Wandstärke von mindestens 3 mm, in hat, so ist dies darauf zurückzuführen, daß der Berichts­ Fabrikationslängen ...... 260 monat für Kohlen drei Arbeitstage, für Koks einen Arbeits­ M essingstangen in handelsüblicher Beschaffen­ tag weniger hatte. Im Vergleich zum Vormonat stellt sich heit, mit einem Kupfcrgehalt unter 60 % und das Absatzergebnis wie folgt: Der rechnungsmäßige Ab­ einem Durchmesser von mindestens 13 mm, in satz ist insgesamt um 66 965 t gefallen, im arbeitstäglichen Fabrikationslängen 175 ,, Durchschnitt jedoch um 18 817 t = 10,89 % gestiegen; Messingblech in handelsüblicher Beschaffen­ der Gesamtabsatz in Kohlen ist in der Gesamtmenge um heit, mit einem Kupfcrgehalt unter 64 %, min­ 113 745 t gefallen, im arbeitstäglichen Durchschnitt um destens 1 mm stark und höchstens 1 in breit, in 13 508 t = 9,25 % gestiegen; der Kohlenabsatz für Rech­ Fabrikationstafeln ...... 190 ,, nung des Syndikats fiel in der Gesamtmenge um 68 282 t, J) Reichs-Gesetzblatt 1914, 20. Dez., S. 534. H Vgl. St. u. E. 1914, 24. Dez., S. 1896. -) Vgl. St. u. E. 1914, 17. Dez., S. 1865. 7. Januar 1915. Wirtschajtliclie Rundschau. Stahl und Eisen. 31 blankgezogencn, unverzinnten M essingrohren Gelsenkirchener Gußstahl- und Eisenwerke vorm. in handelsüblicher Beschaffenheit, mit einem Munscheid & Co. — Hagener Gußstahlwerke. — Die am Kupfergehalt unter 04 %, mit einem äußeren 23. Dezember v. J. abgehaltenen Hauptversammlungen Durchmesser von 20 bis 100 mm und einer beider Gesellschaften genehmigten die Verschm elzung Wandstärke von mindestens 3 mm ...... 235 Ji derart, daß für 5000 Ji Aktien der Hagener Gußstahlwerke runden Aluminiumstangen mit einem Durch­ 2000 Ji Aktien der Gelsenkirchener Gesellschaft gewährt messer von mindestens 13 m m ...... 370 ,, werden. Die Kosten der Verschmelzung trägt die letzt­ A lum inium draht mit einem Durchmesser von genannte Gesellschaft. Die beantragte Erhöhung des mindestens 1,4 m m ...... 370 ,, Aktienkapitals der Gelsenkirchener Gußstahl- und Eisen­ Aluminiumblech in einer Stärke von min­ werke um 500 000 JI auf 3 500 000 JI wurde genehmigt. destens 1 mm, in Eabrikationstafeln .... 385 „ Von den neuen Aktien dienen 300 000 Ji zum Umtausch Aluminiumblech in einer Stärke von minde­ gegen dio Aktien des Hagener Werkes, während die ver­ stens 0,5 mm, in Fabrikationslängen .... 400 „ bleibenden 194 000 Ji zur Verstärkung der Betriebsmittel Nickelanoden, -Stangen, -stiiben, -drah­ dienen und von einer Bankengruppo zum Nennwerte ten, -blechen und -rohren ...... 480 „ übernommen werden. Die neuen Aktien sind ab 1. August Diese Bestimmungen treten am 2. Januar 1915 in Kraft. 1914 dividondenberechtigt.

Balcke, Tellering & Cie., Actlen-Gesellschaft, Ben­ (15 % wie i. V.) ausgeschüttet und 155 732,18 Ji auf neue rath. — Wie der Bericht des Vorstandes über das ab- Rechnung vorgetragen. gelaufcnc Geschäftsjahr 1913/14 mitteilt, waren dio Preise für Köhren, die den wesentlichsten Bestandteil der Er­ Siegen-Solinger Gußstahl-Actien-Verein, Solingen. — zeugnisse des Unternehmens darstellcn, weit niedriger Wie der Bericht des Vorstandes ausführt, stand das Ge­ als im Vorjahre. Die Neuanlagen in Hddcn, von denen schäftjahr 1913/14 unter dem Einfluß der durchgreifenden dio Gesellschaft bessere Ergebnisse für die Zukunft er­ Umgestaltung und Erneuerung der Bctriebsanlagen. Eine wartet, wurden in Angriff genommen und werden auch fühlbare Wirkung der Neuanlagen konnto sich im ab­ jetzt weitergeführt. Für die Erzeugnisse der Gießerei gelaufenen Geschäftsjahr noch nicht geltend machen, da konnto eino Besserung der Preise nicht durchgeführt die Neubauten noch nicht fertiggcstcllt waren. Auch die werden. Besonders für Rippenrohro mußten dio Preise Marktlage begünstigte die Umbauzeit nicht, sondern wies sehr niedrig gehalten werden. Das Geschäft in guß­ eine fallende Richtung auf und zeigte im zweiten Halbjahr eisernen Gliederkcsseln war durch den starken Wett­ besonders in den billigen Erzeugnissen einen weitgehenden bewerb der Werke untereinander durchaus unlohnend. Tiefstand. Eine Folgo davon war eine nicht unerhebliche Der Absatz in Radiatoren gestaltete sich infolge der Entwertung der vorhandenen Beständo an Rohmaterial. geringen Bautätigkeit bei niedrigen Proisen außerordentlich Halb- und Fertigerzeugnissen. Naturgemäß verursachten schleppend. Die Preiso für dio Erzeugnisse des Immig- dio Um- und Neubauten Behinderungen des regelrechten rather Werks, schmicdciscrne Fittings, Muffen und Betriebes und vorübergehende Stillegung einzelner Teile Flanschen, gingen im abgelaufenen Geschäftsjahr bei desselben, doch gelang es der Gesellschaft, wertvolle alte ungenügendem Absatz stetig zurück. Geschäftsbezichungen im allgemeinen aufrecht zu erhalten, und die Verminderung des Umsatzes auf ein geringes Maß in Ji 1910/11 1911/12 1912/13 1913/1-1 zu beschränken. Der Umsatz betrug 1 727 660,45 JI gegen 2 029 532,75 Ji im Vorjahre. Der dauernd ungünstige A ktienkapital . . . 6 000 000 G 000 000 0 000 0 »0 6 000 000 Preisstand der Stähle für dio Solinger Industrie gab die Anleihen . . . . 250 000 225 000 200 000 175 000 Veranlassung zu vermehrten Bemühungen, dem Werke G ew innvortrag . . 123 000 _ _ _ andere Absatzgebiete, besonders in hochwertigem Stahl, V erlustvortrag . . —— 327114 4 244 zu erschließen. In Berlin errichtete dio Gesellschaft eine Betriebsgewinn . . 353 7G6 538 732 749 199 380 855 Zweigniederlassung mit Lager und an zahlreichen anderen V ersch. Einnahm en 518 —— It o h g e w i n n e i n - Orten wurden Vertreter aufgcstellt; in Remscheid wurde s c h l. V ortrag . ■177 281 53S 732 422086 376 ß ll ein eigenes Lager erbaut. Ein schwieriger Teil der Um­ Allg. Unk., Zins.usw. 509 905 5GG 808 599 242 590 149 bauten und Neuanlagen wurde inzwischen zum Abschluß A bschreibungen . . 323 578 299 037 320 88G 355 808 gebracht. Wie der Bericht noch ausführt, wird zwar der B elohnungen . . . 13 000 — — — . Verlust einschl. weitere Ausbau noch einen wesentlichen Kostenaufwand Vortrag . . . 198 327 114 *)498 042 569 346 bedingen, läßt aber die Erreichung einer Leistungsfähigkeit Verlust vortrag . . — 327 114 4 244 569 346 erwarten, die dem Werke volle Wettbewerbsfähigkeit Maschinenfabrik Hasenclever, Aktiengesellschaft, zu sichert. In den Anfang des neuen Geschäftsjahres fiel dio Düsseldorf. — Wie der Bericht des Vorstandes ausführt, .Mobilmachung. Dio Einberufung des Vorstandes sowie eines hielt sieh der Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr Teiles der Beamten und der Belegschaft, die Stookung des 1913/14 ungefähr auf der Höhe des Vorjahres. Der Nieder­ gesamten Frachtenverkehrs und des Handels zwangen die gang der Geschäftslage machte sich bei der Gesellschaft Gesellschaft, fast dio gesamten Werksanlagen zu Beginn des noch nicht so fühlbar, wie in anderen Industriezweigen. Krieges stillzulegen. Erst nach Ablauf von mehr als 2 Mo­ Die Beschäftigung war bis zum .Jahresschluß gut und der naten konnten infolge reichlich eingegangener Aufträge, be­ in das neue Jahr übernommene Auftragsbestand sicherte sonders in Kriegsmaterial für direkte und indirekte Heeres- dem Werke noch für mehrere Monate Arbeit. Durch lioferungen, die einzelnen Werksanlagen wieder in Betrieb inzwischen cingegangcno beträchtliche Kriegsaufträge ist gesetzt werden. Dio Gewinn- und Verlustreehnung zeigt ein Ausgleich geschaffen für dio infolge des Krieges ge­ einerseits neben 1236 Ji Einnahmen aus Mieten und Agio stundeten oder rückgängig gemachten Aufträge. Der einen Betriebsgewinn von 36 997 Ji, anderseits 207 022 Ji Betrieb verlief ohne Störung. — Nach Abzug von allgemeine Unkosten, Zinsen usw., 47 045 Ji ordentliche 833 570,87 Ji allgemeinen Unkosten und 113 234,65 Ji Abschreibungen, 135 475 Ji außerordentliche Abschrei­ Abschreibungen verbleibt einschließlich 137 095,70 Ji bungen, 179 051 .(( Umbau- und Sanierungs-Unkosten und Vortrag und 29 017,61 Ji Zinseinnahmen ein Reingewinn 153 691 Ji Verlustvortrag aus dem Vorjahre, so daß sich von 479 900,37 Ji. Hiervon werden 40 281,69 JI der ein Gcsamtvcrlust des Geschäftsjahres in Höhe von gesetzlichen Rücklage, 60 000 Ji der Kriegsrücklage und 684 050 Ji ergibt. Nach Entnahme von 11 450 Ji aus 1400 Ji Zinsbogcnstcuerrücklage zugeführt, 12 486,50 Ji der Rücklage, die dann noch mit 116 040 Ji bestehen an den Aufsichtsrat vergütet, 210 000 Ji als Dividende bleibt, ergibt sich ein endgültiger Verlust von 672 600 Ji, der durch den Buchgowinn durch Zusammenlegung der 1) Wird aus der Rücklago gedeckt. Aktion1) gedeckt wird. 2) 493 797,98 Ji wurden aus der Rücklage gedeckt, der Rest wurde auf neue Rechnung vorgetragen. Vgl. St. u. E. 1914, 26. März, S. 558. 32 Stahl und Eisen. Vereins-Nachrichten. 35. Jahrg. Nr. 1.

Vereins-Nachrichten. Tögl, Ernst, Ing., Eisenwerksdirektor, Olmütz i. Mähren, Verein deutscher Eisenhüttenleute. Schnccburgstr. 14. Trapp, Willy, Ingenieur, Benrath. Aenderungen in der Mitgliederliste. Beyer, ®r.»Qttg. Hans, Lauchhammer i. Sa. Neue Mitglieder. Bulle, Georg, Sipl.-Qing., Betriebsing, des Thomasstahl«’, Bergmann, Arthur, 2)ipt.*Qtig., Direktor der Allgem. d. Fa. Fried. Krupp, A. G., Bliersheim, Bost Friemers­ Hochbau-Ges. m. b. H., Düsseldorf, Faunastr. 53. heim, Kasinostr. 4. Frede, Richard, Prokurist d. Fa. Carl Meyer, Dortmund, Christian, Leopold, Oberingenieur, Mürzzuschlag, Steier­ Bismarckstr. 30. mark, Villa Audorfcr. Geschützgießerei, Königliche, Spandau. Steher, Max, Betriebsdirektor der Maschinen- u. Arma­ Herrmann, Erich, Ingenieur d. Fa. Eicken & Co., Hagen turen?. vorm. H. Breuer &■ Co., Höchst a. M. i. W. Bernau, Felix, Ing., Leiter der Grauwerkc der Herzoglich Hinrichsen, Andreas, Hörde i. W., Stift 14. Philipp Coburg’schen Berg- u. Hüttenw., A. G., Po- Koerjer, Franz, Ing., Hochofenchef des Eisenw. Kraft, horella-Yasgyar, Ober-Ungarn. Abt. Niederrhein. Hütte, Duisburg-Hochfcld, Wan- Bartmann, Fritz, Betriebschef der Fricdrich-Alfrcd-Hütte, lieimerstr. 212. Rheinhausen-Friemersheim, Villenstr. Krausz, Alexander, ®ipl.«3ng., Ozd, Ungarn. Hesse jr., Hubert, Hüttendirektor a. D., Bad Homburg Matschoß, Conrad, Sipl.-^ltg., Professor, stellv. Direktor v. d. H., Parkstr. 8. des Vereins Deutscher Ingenieure, Berlin NW 7, Sommer- Hilbcnz, Dr. H., Berlin \V 15, Kurfürstendamm 32. str. 4 a, Holz, Otto, $ipl.=Qng., Betriebsdirektor der Gutehoffnungs­ Monden, Herbert, 2)ipl.«(ytig., Stahlwerksassistent der hütte, Oberhausen i. Rheinl. Falvaliiitto, Sclrwientoclilowitz, O.-S., Bergwerksstr. 3 e. Kamp, Heinrich von, Hagen i. W., Blumenstr. 17. Rieger, Emil, Fabrikant, Teilh. der Aalwerke Heinrich Karchcr, Erich, Direktor a. D., Wiesbaden, Humboldi- Rieger & Söhne, Aalen i. Württ. str. 5. Schenk, Friedrich, Obering. u. Prokurist d. Fa. Gebr. Keibel, Hermann, Oberingenieur, Berlin-Südende, Oehlert- Hinselmann, Essen a. d. Ruhr, Zweigertstr. 27. str. 25. Schulz, Robert, Ingenieur der Maschinenbau-A. G. vorm. Kruse, II 'alter, Ingenieur, Berlin-Schöneberg, Königs­ Gebr. Klein, Dahlbruch. weg 23. Struck, Erich, Sipt.-Qng., Betriebsassistent d. Fa. Fried. Luckmann, Hanno, Ing. u. Walzwerkschef der Krainischen Krupp, A. G., Essen a. d. Ruhr, Witteringstr. 118. Ind.-Ges., Assling-Hiitte, Oesterreich. Wagner, Emil, Prokurist der Maseliinenf. Sack, G. m. b. II., Moelhnann, Gustav, i. Fa. Gustav Moellmann, G. m. b. H., Düsseldorf-Rath. Essen a. d. Ruhr, Christophstr. 14. Waller, Karl, Direktor der A.-G. Brevillier & Urban, Münkcr, Sr.'^lig. E., Direktor der Gewerkschaft Schles. Wien VI, Linke Wienzeile IS. Nickelwerko, Frankenstein i. Schl. Poppe, Johannes, Ing., i. Fa. Ges. für industr. Ofenbau Verstorben. Poppe & Co., Berlin NW 23, Lcssingstr. 2. Gsell, Edm und, Hütteningenieur, Berlin-Halensce. 4.12.1014. Servaes, Hugo, Direktor, Geschiiftsf. der Deutschen Rademacher, Edmund, Hütteninspektor a. D., Friedens­ Drahtges. m. b. H., Düsseldorf, Rheinhof. hütte, O.-S. 20. 12. 1014.

Der Jahrgang 1913 der Zeitschriftenschau von „Stahl und Eisen“ ist noch in einzelnen Exemplaren vorhanden und kann, solango der V orrat reicht, vom „Verlag Stahleisen m. b. H .“ , Düsseldorf 74, Breite Straße 27, zum Preise von 4 J l bezogen werden. Auch nimmt der genannte Verlag schon jetzt Bestellungen auf den Jahrgang 1914 der „Zeit­ schriftenschau“, dem wiederum die beiden halbjährlichen Inhaltsverzeichnisse von „Stahl und Eisen“ angeheftet werden sollen, zum Preise von 4 J t für das Exemplar entgegen; diese neue Ausgabe der Zeitschriftenschau wird voraussichtlich gegen Ende Januar 1915 erscheinen. In beiden Fällen ist anzugeben, ob die doppelseitig oder die einseitig bedruckte (für Kartothek­ zwecke bestimmte) Ausgabe geliefert werden soll. Redaktion

,Stahl und Eisen“, Die nächste Hauptversammlung des Vereins deutscher Eisenhüttenleute wird am Sonntag, den 31. Januar d. J., in der Städtischen Tonhalle zu Düsseldorf abgehalten. Am Vorabend der Hauptversammlung, am Samstag,den 30. Januar 1915, findet, ebenfalls in der Städtischen Tonhalle zu Düsseldorf, die 22. Versammlung deutscher Gießereifachleute statt, zu welcher die Mitglieder des Vereins deutscher Eisenhüttenleute und des Vereins deutscher Eisengießereien freundlichst eingeladen sind.