Lokale Entwicklungsstrategie

Leader 2014 - 2020

Lokale Aktionsgruppe

Bayreuther Land

Impressum

LEADER 2014 – 2020/2023

Lokale Entwicklungsstrategie der Lokalen Aktionsgruppe Bayreuther Land e. V.

Rechtsform der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Eingetragener Verein 1. Vorsitzender Hermann Hübner, Landrat des Landkreises

Anschrift der LAG LAG-Geschäftsstelle im Landratsamt Bayreuth Markgrafenallee 5 95448 Bayreuth Telefon: 0921/728-445 und -446 Telefax: 0921/728-88-445 und -446

E-Mail: [email protected] Internet: www.lag-bayreuther-land.de und www.wohlfuehlregion-fichtelgebirge.de (Förderperioden LEADER+ und Leader in ELER)

Ansprechpartner für die LES Birgit Weber Gerhard Hänsel

Gestaltung von Karten und Grafiken fresh! Advertising, Matthias Becher, Bayreuth Landratsamt Bayreuth, Peter Findeklee

Statistische Zahlen Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung Bundesagentur für Arbeit

Bildnachweise Landratsamt Bayreuth Wohlfühlregion Fichtelgebirge e. V. Gerhard Bergner

Druck Landratsamt Bayreuth, Hausdruckerei, November 2014

Aktualisierte Online-Fassung vom 06.11.2019

INHALT

Vorbemerkung zur Evaluierung ...... 1

1. Festlegung des LAG-Gebiets …………………………………………………………. 2

1.1 Beschreibung des LAG-Gebiets ………………………………………………………… 2 1.2 Begründung der LAG für die gewählte Gebietsfestlegung …………………………… 4 1.3 Weitere bestehende Initiativen zur regionalen Entwicklung im LAG-Gebiet ……….. 4

2. Lokale Aktionsgruppe ………………………………………………………………….. 10

2.1 Rechtsform, Zusammensetzung, Struktur ……………………………………………… 10 2.2 Aufgaben und Arbeitsweise ………………………………………....…………………... 12 2.3 LAG-Management ………………………………………………………………………… 14

3. Ausgangslage und SWOT-Analyse …………………………………………………... 17

3.1 Beschreibung der Ausgangslage in den für die Ziele der LES wichtigen Bereichen 17 3.2 Analyse von Entwicklungsbedarf und Entwicklungspotentialen in den LES- relevanten Bereichen …………………………………………………………………….. 21 3.3 Darstellung in der Region bestehender Planungen/Initiativen in LES –relevanten Bereichen ………………………………………………………………………………….. 24 3.4 Bürgerbeteiligung bei der Bewertung von Ausgangslage / Entwicklungspotentialen und Ableitung des Entwicklungsbedarfs ……………………………………………….. 29

4. Ziele der Entwicklungsstrategie und ihre Rangfolge ……………………………... 31

4.1 Übereinstimmung der LES mit der Europa-2020-Strategie für intelligentes, nachhaltiges und integriertes Wachstum …………………………………………….… 31 4.2 Innovativer Charakter der LES für die Region …………………………………………. 31 4.3 Beitrag zu den übergreifenden ELER-Zielsetzungen „Umweltschutz“ und „Eindämmung des Klimawandels und Anpassung an seine Auswirkungen“ ………. 32 4.4 Beitrag zur Bewältigung der Herausforderungen des demographischen Wandels .. 33 4.5 Mehrwert durch Kooperationen …………………………………………………………. 33 4.6 Entwicklungsziele und zugehörige Handlungsziele …………………………………… 36 4.6.1 Ziele, Indikatoren, Startprojekte ………………………………………………….. 36 4.6.2 Finanzplanung ……………………………………………………………………… 40 4.7 Darstellung, inwiefern die LES integrativen und Sektor übergreifenden Ansatz aufweist ……………………………………………………………………………………. 42 4.8 Darstellung der Koordinierung und Vernetzung der Entwicklungsziele …………….. 43 4.8.1 Ableitung der Entwicklungsziele aus der SWOT-Analyse ……………………... 43 4.8.2 Verbindung zwischen den einzelnen Entwicklungszielen ……………………... 44 4.8.3 Verbindung zwischen den Entwicklungszielen und ihren jeweiligen Handlungszielen ……………………………………………………………………. 45 4.9 Bürgerbeteiligung und Einbeziehung der Ergebnisse ……………………………….... 46

5. Projektauswahlkriterien ………………………………………………………………... 49

5.1 Regeln für das Projektauswahlverfahren ………………………………………………. 49 5.2 Projektauswahlkriterien …………………………………………………………………... 50

6. Prozesssteuerung und Kontrolle …………………………………………………….. 55

6.1 Aktionsplan ………………………………………………………………………………… 55 6.2 Monitoring …………………………………………………………………………………. 55 6.3 Evaluierung ………………………………………………………………………………... 56

LES der LAG Bayreuther Land

Vorbemerkung zur Evaluierung

Die bisherige LAG Wohlfühlregion Fichtelgebirge kann aufgrund der neuen Mindestgröße eines LAG-Gebiets von 60.000 Einwohnern nicht mehr allein als Leader-Gebiet weiterexistieren. Das LAG-Gebiet wird von 11 Kommunen im nordöstlichen Landkreis auf alle 33 Kommunen des Landkreises Bayreuth inklusive der gemeindefreien Gebiete ausgedehnt. Aufgrund der Vergrößerung um mehr als 50% ist eine Evaluierung der vorangegangenen Förderperiode nicht notwendig.

Erläuterungen zu einer Evaluierung und einer Einbindung der Ergebnisse in die LES wurden deshalb an Stellen, wo sie von bestehenden LAGn gefordert werden, weggelassen. Allerdings wurde mittels Fragebogenaktion ein Fazit für die Arbeit in der Wohlfühlregion Fichtelgebirge gezogen, welches eine Form der Bürgerbeteiligung im LES-Prozess darstellt und welches auch in einer abschließenden Mitgliederversammlung dieses bisherigen Vereins „Wohlfühlregion Fichtelgebirge“, LAG bis Ende 2015, vorgestellt werden soll.

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Inhalte der Lokalen Entwicklungsstrategie (LES)

1. Festlegung des LAG-Gebiets

1.1 Beschreibung des LAG-Gebiets

Das Gebiet der LAG Bayreuther Land liegt im östlichen Teil des Bezirks Oberfranken. Als wichtigste Verkehrsanbindung in Nord-Süd-Richtung durchquert die Autobahn A9 das Gebiet, in gleicher Richtung verläuft die Bundesstraße B 2. Die Bundesstraßen B 22, B 303 und B 470 schaffen die Anbindung nach Ost und West. In vergangenen Jahrhunderten liefen in dieser Gegend die Grenzen des Markgrafentums Brandenburg-Kulmbach, des Erzbistums Bamberg, der Oberpfalz und der damaligen Reichsstadt Nürnberg zusammen.

Karte 1: Gebiet der LAG Bayreuther Land

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Die LAG Bayreuther Land erstreckt sich über den gesamten Landkreis Bayreuth inklusive aller gemeindefreien Bestandteile des Landkreises. 104.637 Einwohner (Stand: 31.12.2013) leben in 33 Kommunen auf 1.273 km2 Fläche. Größter Ort ist die Stadt mit knapp 13.500 Bürgern. Der Landkreis ist mit 82 Einwohnern je km2 sehr ländlich geprägt und insbesondere im südwestlichen Anteil relativ dünn besiedelt. (LAG-Beschluss zum LAG-Gebiet siehe Anlage 1.1 A, Kreistagsbeschluss zum LAG-Gebiet siehe Anlage 1.1 B)

Abb. 1: Vorstellung des LAG-Gebiets bei der Vereinsgründung

Der Nordosten des LAG-Gebiets ist naturräumlich Teil des Fichtelgebirges, welches sich noch weiter nach Osten und nach Norden erstreckt. Dort entspringen die Flüsse Main, Saale, Eger und Naab. Größere Teile im Westen und Süden des LAG-Gebiets liegen im Naturraum der Fränkischen Schweiz, der sich nach Westen und Norden fortsetzt. Der Fluss Wiesent bildet ein wichtiges Gewässer in der relativ wasserarmen Gegend und dient den Wildwasser- fahrern auch für die Freizeitnutzung. Zwei Tourismuszentralen vermarkten die Mittelgebirgs- regionen. Dazwischen befinden sich Kommunen, die eher gewerblich und landwirtschaftlich ausgerichtet sind. Von Pegnitz aus fließt der gleichnamige Fluss nach Süden. Der Landkreis Bayreuth ist Mitglied im Geopark Bayern-Böhmen und in der Metropolregion Nürnberg. Das Gebiet richtet sich wirtschaftlich zum Ballungsraum Nürnberg/Fürth/Erlangen hin aus.

Das Landesentwicklungsprogramm Bayern (LEP) weist den gesamten Landkreis Bayreuth und damit das LAG-Gebiet als „Raum mit besonderem Handlungsbedarf“ aus und hier mit Ausnahme der unmittelbaren Umgebung der Stadt Bayreuth im Westen, Süden und Osten sowie einem etwas weiter in den Landkreis hineinragendem Teil im Norden („Ländlicher Raum mit Verdichtungsansätzen“) in der Gebietskategorie „Allgemeiner ländlicher Raum“. Die Städte und Pegnitz sind als Mittelzentren benannt.

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1.2 Begründung der LAG für die gewählte Gebietsfestlegung

Die bisherige LAG ist nach den neuen Vorgaben zur Gebietsgröße zu klein. Die 11 Kom- munen der Wohlfühlregion Fichtelgebirge haben zusammen nur um die 35.000 Einwohner. Daher wurde für die Förderperiode 2014-2020 der gesamte Landkreis Bayreuth mit seinen 33 Kommunen als politische Einheit für das neue LAG-Gebiet gewählt. Zudem agieren mehrere politische Verbände auf Landkreisebene. Ein positiver Effekt der Gebiets- erweiterung ist, dass Kooperationen im Naturraum Fränkische Schweiz durch den neuen Gebietszuschnitt künftig möglich werden. Sie sind im touristischen Bereich bereits geplant. Keine Kommune ist gleichzeitig auch Bestandteil eines anderen Leader-Fördergebietes.

1.3 Weitere bestehende Initiativen zur regionalen Entwicklung im LAG-Gebiet

übergeordnet: Metropolregion Nürnberg, Oberfranken Offensiv, Planungsregion 5 Oberfranken-Ost (bzw. Regionaler Planungsverband Oberfranken-Ost), Naturparke Fränkische Schweiz – Veldensteiner Forst e. V. und Fichtelgebirge e. V., Tourismuszentrale Fichtelgebirge e. V. und Gebietsausschuss Fränkische Schweiz im Tourismusverband Franken e. V., Geopark Bayern-Böhmen, Bayerische Staatsforsten, AELF Bayreuth und Münchberg, ALE Ober- franken auf Landkreisebene: Regionale Entwicklungsagentur für den Landkreis Bayreuth inklusive der Wirtschafts- förderung im Landkreis Bayreuth, Regionalmanagement Stadt und Landkreis Bayreuth mit Zukunftscoach (zusätzlich für Stadt Bayreuth zuständig) und Bioenergieregion (erstreckt sich zusätzlich auf die Kommunen der ILE Wirtschaftsband A9 im Forchheimer Landkreis), Klimaschutzkonzept sowie Umwelt- und Naturschutzprogramm des Landkreises Bayreuth, Gesundheitsregion, Bildungsregion für Teilräume im Landkreis: Zweckverband zur Förderung des Fremdenverkehrs und des Wintersports im Fichtelgebirge, Zweckverband Therme Obernsees, Zweckverband Fränkische Schweiz-Museum Tüchers- feld, Zweckverband Teufelshöhle, Landschaftspflegeverbände und Pegnitz; IRE-Gebiet „Markgräfliche KulturRegion Bayreuth/Land: Grüne Entwicklungsimpulse“, IRE- Gebiet „Entwicklungsraum A9“ , ISE Ochsenkopf; ILE Fränkisches Markgrafen- und Bischofsland, ILE Frankenpfalz im Fichtelgebirge, ILE Verein für Regionalentwicklung „Rund um die Neubürg – Fränkische Schweiz e.V.“, ILE Wirt- schaftsband A9 Fränkische Schweiz, ILE Frankenpfalz, in Gründung: ILE „Gesundheits- tourismus im Fichtelgebirge“

Für die ILE-Gebiete gilt: Diese Zusammenschlüsse haben sich vollkommen unabhängig von der Leader-LAG vor deren Gebietserweiterung gegründet und sich dabei i. d. R. an der gewachsenen naturräumlichen, wirtschaftlichen oder geschichtlichen Zusammengehörigkeit orientiert. Daher gibt es ILE-Gebiete, die landkreisübergreifend zusammengesetzt sind. Eine Zusammenarbeit mit der Leader-LAG findet insbesondere durch Einbringen von Projektideen und Bürgerbeteiligung statt. ILE-Gebiete werden auf kommunaler Ebene geführt. Daher beschäftigen sie sich vielfach mit den Themen Hochwasserschutz, Energieeffizienz, Verwaltungskooperation.

ILE Wirtschaftsband A9 Fränkische Schweiz Der Gebietszuschnitt dieser ILE wurde gewählt, weil man sich im gleichen Naturraum befindet. Die Kommunen wollen zwischen der Stadt Bayreuth und dem Großraum Erlangen/Nürnberg wahrgenommen werden („Ein gewichtiges Wort in der Metropolregion mitreden“).

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ILE Fränkisches Markgrafen- und Bischofsland Der Gebietszuschnitt wurde gewählt, um genau die Kommunen in Randlage der Landkreise Bayreuth, Hof und Kulmbach zu fördern. Sie haben sich gemeinsame Ziele im Bereich des Autobahndreiecks A73/A9 gegeben.

Für die IRE-Gebiete gilt: Diese Zusammenschlüsse haben sich vollkommen unabhängig von der Leader-LAG parallel zu deren Gebietserweiterung gegründet und bestehen jeweils aus Zusammenschlüssen vorher bereits vorhandener Regionalinitiativen.

IRE-Gebiet „Markgräfliche KulturRegion Bayreuth/Land: Grüne Entwicklungsimpulse“ Der Gebietszuschnitt wurde gewählt, weil die drei Kommunen im Landkreis Kulmbach aufgrund ihrer guten Beitragsmöglichkeit zum Thema Außenorte der Landesgartenschau in Bayreuth werden. Die Landesgartenschau ist zentrales Thema dieser IRE.

IRE-Gebiet „Entwicklungsraum A9“ Der Gebietszuschnitt wurde gewählt, weil zwei aneinandergrenzende ILE-Gebiete bereits vorher in Kooperationsprojekten einzelne Vorhaben gemeinsam umgesetzt haben. Dies möchte man fortsetzen, z. B. mit einer touristischen Gesamtkonzeption im Naturpark Fränkische Schweiz.

Die Beschreibung des Gebietsumfangs, der Tätigkeitsschwerpunkte und der Anknüpfungs- möglichkeiten an Leader erfolgt für das Regionalmanagement Stadt und Landkreis Bayreuth, die IRE-Gebiete, das überkommunale ISE und die ILE-Gebiete ausführlich in Kapitel 3.

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Karte 2: Kartengrundlage für Regionalinitiativen im LAG-Gebiet

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Karte 3: ILE-Gebiete im LAG-Gebiet

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Karte 4: IRE-Gebiete und gemeindeübergreifende ISE-Gebiete im LAG-Gebiet

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Karte 5: Regionalmanagement in Stadt und Landkreis Bayreuth

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2. Lokale Aktionsgruppe

2.1 Rechtsform, Zusammensetzung, Struktur

Rechtsform

Die LAG hat die Rechtsform des Vereins (in Gründung) und wird eingetragen beim Register- gericht Bayreuth. Sie trägt den Namen „Bayreuther Land“ (Satzung siehe Anlage 2.1 A).

Zusammensetzung und integrativer Charakter

Die Lokale Aktionsgruppe „Bayreuther Land“ ist ein Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern des Landkreises Bayreuth, der die maßgebenden Gruppierungen aus öffentlichem und privatem Sektor, Politik, Gesellschaft und Wirtschaft stellvertretend abbildet. Sie bezieht alle Menschen mit ein, die Mitgliedschaft und Mitarbeit in der LAG steht jedem Interessierten offen. Für die Mitwirkung ist eine Mitgliedschaft im Verein nicht notwendig.

Entsprechend der Handlungsfelder „Natur und Umwelt“, „Kultur“; „Leben auf dem Land“ und „Gesund leben“ sowie des Querschnittthemas „Tourismus“ waren in der Auftaktveranstaltung und in den Arbeitskreisen zur Zielformulierung Personen dieser Bereiche vertreten, findet sich diese Bandbreite bei den Vereinsmitgliedern wieder und setzt sich das Entscheidungs- gremium aus Vertretern der Naturparke, der Land- und Forstwirtschaft, der Kultur, der Senioren- und Jugendarbeit und der Wirtschaft zusammen; ebenso sind Vertreter von Gebietskörperschaften und Behörden beteiligt.

Gremien und Beteiligungsstrukturen

LAG =Gesamtheit aller am Leader-Prozess aktiv beteiligten Personen Verein = organisierter Teil der LAG Mitgliederversammlung = Beteiligungsplattform des organisierten Teils der LAG Entscheidungsgremium = von der Mitgliederversammlung aus den Mitgliedern gewählter Lenkungskreis Vereinsvorstand = von der Mitgliederversammlung gewählte Außenvertretung des Vereins LAG-Management = Management für den und im Leader-Prozess der LAG, Schriftführung Handlungsfeld-Arbeitskreis = Teil der LAG, welcher an der Zielformulierung für ein oder mehrere Handlungsfelder bei Erarbeitung der LES beteiligt war Projekt-Arbeitskreise = Teil der LAG, welcher während der Förderperiode an einer Projektkonkretisierung und Projektumsetzung eines einzelnen Projektes beteiligt ist Fachexperten = Fachleute von Behörden, Instituten etc., die nach Bedarf ihr Wissen für die Projekte und/oder den Leader-Prozess zur Verfügung stellen Initiativen-Abstimmungsforum = Versammlung mit Informationsaustausch der für das LAG- Gebiet relevanten Einrichtungen und Gruppierungen in der Regionalentwicklung (Regionale Entwicklungsagentur des Landkreises Bayreuth, Regionalmanagement Stadt und Landkreis Bayreuth inklusive ihrer Schwerpunkte Bioenergieregion und Zukunftscoach, ALE Ober- franken, ILE-Gebiete im Landkreis Bayreuth, Amt für Landwirtschaft und Forsten (AELF), IRE-Gebiete im Landkreis Bayreuth, Naturparke, Geopark, Tourismuszentralen, (Wander-) Vereine und weitere in der Regionalentwicklung tätigen Einrichtungen oder Initiativen

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Abb. 2: Schaubild zu den LAG-Gremien und deren Wechselbeziehungen 11

2.2 Aufgaben und Arbeitsweise

Arbeitsabläufe, Aufgaben, Strukturen und Zuständigkeiten der LAG und ihrer Gremien

Die LAG und der Verein als organisierter Teil der LAG sind Ideengeber für Projekte. Ihre Ideen können sie allen weiteren Gremien der LAG bekannt geben und eine Einschätzung der Förderwürdigkeit durch LAG-Management und Steuergremium erwarten. Die Mitwirkung im Leader-Prozess ist als Vereinsmitglied in der Mitgliederversammlung, als gewähltes Vorstands- bzw. Entscheidungsgremiumsmitglied, in Arbeitskreisen, als Fachexperte und als Privatperson möglich. Auf der Internetseite wird auf die Beteiligungsmöglichkeiten hinge- wiesen. Die LAG-Vollversammlung entspricht der Mitgliederversammlung des Vereins und nimmt alle Aufgaben eines solchen Gremiums wahr (Wahl des Vorstands und der Kassenprüfer, Bestellung einer Geschäftsführung, Entlastung der Kassenprüfer, Änderung der Satzung, Auflösung des Vereins). Darüber hinaus beschließt sie zu Beginn der Förderperiode die Lokale Entwicklungsstrategie der LAG und im Verlauf der Förderperiode deren Fortschrei- bungen. Als wichtige Aufgabe obliegt ihr die Berufung der Entscheidungsgremiumsmit- glieder, welche sie auch wieder abberufen kann. Sie hat 53 Mitglieder und bildet die 13 Themenbereiche/Interessengruppen Frauen, Jugend, Sport, Tourismus, Wirtschaft, Regio- nalentwicklung, Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Kultur, Natur und Umwelt, Senioren, Kirchen sowie den öffentlichen Sektor ab (Vereinsmitglieder siehe Anlage 2.2 A).

Das Entscheidungsgremium entscheidet mehrheitlich darüber, für welche Projekte Leader- Fördermittel beantragt werden sollen. Dazu erhält es vom LAG-Management vor einer Sitzung entsprechende erläuternde Unterlagen und einen Bewertungsvorschlag für jedes Projekt mithilfe der Projektauswahlkriterien. Das Gremium kann diese Bewertung noch ver- ändern. Es überprüft regelmäßig die in der LES beschriebenen Handlungsfelder und zugehörigen Ziele und legt fest, ob sie weiterverfolgt werden bzw. ob und in welchen Teilen eine Neuausrichtung erforderlich ist. Es hat 20 Mitglieder und besteht im WiSo-Bereich aus den 13 Themenbereichen Frauen, Jugend, Sport, Vereine, Tourismus, Wirtschaft, Landwirt- schaft, Forstwirtschaft, Kultur, Natur und Umwelt, Senioren, Kirchen und Gesundheit. Im öffentlichen Bereich kommt der Themenbereich Kommunen hinzu. Details zur personellen Besetzung und zum Projektauswahlverfahren sind in der Geschäftsordnung für das Ent- scheidungsgremium geregelt (Entscheidungsgremiumsmitglieder siehe Anlage 2.2 B, Geschäftsordnung siehe Anlage 2.2 C, Annahme Geschäftsordnung siehe Anlage 2.2 D).

Der Vereinsvorstand wird von der Mitgliederversammlung gewählt und bildet mit 1. und 2. Vorsitzendem die rechtliche Vertretung des Vereins nach außen. Ebenso wird ein Schatz- meister gewählt sowie drei Beisitzer. Die Schriftführung wird dem LAG-Management über- tragen. Der gewählte Vereinsvorstand ist Bestandteil des Entscheidungsgremiums.

Abb. 3: Vereinsvorstand Abb. 4: Wahlen bei Vereinsgründung

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Das LAG-Management übernimmt die Geschäftsführung des Vereins und koordiniert den gesamten Leader-Prozess. Die Aufgaben werden näher unter 2.3 beschrieben.

Die Arbeitskreise sind im Rahmen der LES-Erstellung an der Zielformulierung für die Handlungsfelder beteiligt: Während der laufenden Leader-Förderperiode bearbeiten und kon- kretisieren sie gemeinsam mit dem LAG-Management einzelne Projekte bis zur Antragsreife; ihr Fachwissen fließt mit ein. Fachexperten, wie Fachbehörden, Vereine, werden je nach Bedarf von z. B. Projektträgern, Arbeitskreisen, der Mitgliederversammlung oder dem Steuergremium hinzugezogen und bringen ihr Wissen bzw. ihre Dienstleistung ein. Das Initiativen-Abstimmungsforum bietet die Plattform zum regelmäßigen Informations- und Erfahrungsaustausch der Behörden und Regionalinitiativen im Landkreis Bayreuth über laufende und geplante Projekte. Beteiligt werden sollen die regionale Entwicklungsagentur des Landkreises Bayreuth, das Regionalmanagement Stadt und Landkreis Bayreuth inklusive ihrer Schwerpunkte Bioener- gieregion und Zukunftscoach, das AELF, das ALE Oberfranken, die ILE-Gebiete im Land- kreis Bayreuth, die IRE-Gebiete im Landkreis Bayreuth, Vereine etc. sowie Naturparke, Geo- park und Tourismuszentralen, deren Einzugsbereich den Landkreis Bayreuth beinhaltet. Das LAG-Management wird die Versammlung moderieren.

Weg eines Projektes von der Idee zum Antrag: - eine Projektidee wird aus der LAG heraus (z. B. Kommune, Verein, Privatperson) i. d. R. dem LAG-Management bekannt gegeben - das LAG-Management gibt dem Anfragenden eine erste Einschätzung der Förder- würdigkeit über Leader bzw. weist auf alternative Fördermöglichkeiten hin - der Anfragende fasst seine Projektidee schriftlich zusammen, bei zu erwartender Förderung über Leader vereinbart das LAG-Management einen ersten Bespre- chungstermin mit dem Leader-Manager - ein Arbeitskreis zur Projektkonkretisierung (Inhalte, Kostenpositionen, Projektträger, Gesamtfinanzierung) aus Anfragendem, Projektträger, Vertretern aus Vereinen und lokaler Politik, Fachexperten sowie LAG-Management als Moderator trifft sich zur Bearbeitung der Projektidee - nach Zusammenstellung aller wesentlichen Unterlagen für die Projektbeantragung sowie der Sicherstellung des Projektträgers und der Gesamtfinanzierung wird das Projekt nach Durchlaufen des Projektauswahlverfahrens (Punktevergabe nach Auswahlkriterien, vorbereitet durch das LAG-Management) in einer Entscheidungs- gremiumssitzung behandelt - nach positivem Beschluss des Entscheidungsgremiums kann der Antrag auf Leader- Fördermittel vom Projektträger gestellt werden, das LAG-Management ist unter- stützend tätig

Geplante Mitwirkung der LAG bei der Koordinierung von Konzepten, Akteuren und Pro- zessen zur regionalen Entwicklung in ihrem Gebiet

Bereits im Rahmen der LES-Erstellung hat eine Mitwirkung stattgefunden: Die von den ILE- Gruppierungen zugesandten Konzepte wurden zur Darstellung einer ersten Stärken- Schwächen-Analyse „Bayreuther Land“ für die Auftaktveranstaltung ausgewertet. In Abstimmungsgesprächen des LAG-Managements, z. B. mit Tourismuszentralen, Naturpar- ken, dem Geopark, dem Fränkische Schweiz-Museum, dem Zukunftscoach, der Wirtschafts- förderung im Landkreis Bayreuth und der Bioenergieregion Bayreuth wurden deren Tätig- keitsschwerpunkte besprochen.

In der laufenden Förderperiode wird das Initiativen-Abstimmungsforum durch das LAG- Management in regelmäßigen Abständen einberufen (Zusammensetzung und Aufgabe siehe

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unter „Arbeitsabläufe, Aufgaben, Strukturen und Zuständigkeiten der LAG und ihrer Gremien“).

Das LAG-Management verschafft sich so einen Überblick, wer welche Projekte aktuell bear- beitet, um Doppelarbeit und Doppelförderung zu vermeiden und um bereits im Anfangs- stadium Möglichkeiten der Zusammenarbeit erkennen und koordinieren zu können.

2.3 LAG-Management

Aufgaben

Geschäftsführung der LAG

Das LAG-Management übernimmt die Geschäftsführung der LAG und die Schriftführung für den Verein. Es lädt über den ersten Vorsitzenden zu Mitgliederversammlungen und Sitzungen des Entscheidungsgremiums ein. Daneben verwaltet es die Mitglieder, erfüllt die Verpflichtungen gegenüber dem Registergericht und erledigt die Buchführung für den Verein.

Steuerung und Überwachung der Umsetzung der LES (Monitoring, Aktionsplan etc.) siehe hierzu auch Kapitel 6, Prozesssteuerung und Kontrolle

Das LAG-Management stellt sicher, dass die Zielerreichung überwacht wird und leitet etwaige Korrekturen in die Wege. Für das Monitoring sammelt es laufend während der Förderperiode Daten, wertet diese bezüglich der Indikatoren aus und lässt diese einmal im Jahr im Entscheidungsgremium prüfen. Für die Steuerung nutzt es die Monitoring- und Evaluierungsergebnisse. Den Aktionsplan als Zeitplan für die nächsten zwei Jahre stellt das LAG-Management auf und wird ihn in regelmäßigem Turnus auf der Basis der Entschei- dungsgremiumserkenntnisse fortschreiben.

Unterstützung von Projektträgern bei der Projektentwicklung und Umsetzung

Das LAG-Management berät den Projektträger hinsichtlich der Einzelschritte bis zur Projekt- beantragung und Umsetzung. Es leistet Hilfestellung bei der Erstellung der Antragsunter- lagen, es erläutert Details zur Projektbeschreibung. Der Projektarbeitskreis wird vom LAG- Management geleitet. Es weist den Projektträger auf weitere finanzielle Unterstützungsmög- lichkeiten (z. B. Stiftungen) neben Leader hin, gibt Empfehlungen zur Gesamtfinanzierung und sucht zusätzliche Projektpartner.

Unterstützung von Arbeits- und Projektgruppen

Das LAG-Management nimmt Projektideen entgegen. Es lädt zu Projektarbeitskreisen ein und moderiert und protokolliert diese. Wenn Fachwissen benötigt wird, knüpft es auch die Kontakte zu Experten.

Impulsgebung für Projekte zur Umsetzung der LES

Das LAG-Management wird zum einen die Projektideengeber, welche ihre Vorschläge während der LES-Erstellungsphase einbringen konnten, anspornen, ihre Ideen zur Umset- zung zu bringen und dabei Hilfestellung leisten. Zum anderen wird das LAG-Management

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auch Impulse geben, z. B. im Rahmen von Arbeitskreis- oder Entscheidungsgremiums- sitzungen und in Mitgliederversammlungen sowie über die Medien, innovative Ideen passend zu den LAG-Zielen zu entwickeln. Dadurch steuert es den Leader-Prozess zur Umsetzung der LES.

Vorbereitung des Projektauswahlverfahrens der LAG

Das LAG-Management arbeitet für ein Projekt, welches über Leader gefördert werden soll, einen Bewertungsvorschlag nach den für die LAG gültigen Projektauswahlkriterien aus und begründet diesen. Im Anschluss erhalten die Mitglieder des Entscheidungsgremiums die Projektbeschreibung inklusive der vorgeschlagenen Gesamtpunkte vor der Sitzung und können sich ein Bild machen. Eine Änderung des Bewertungsvorschlags kann von diesem Gremium noch beschlossen werden, bevor es dann endgültig über die Leader-Förderung des Projektes entscheidet.

Evaluierungsaktivitäten siehe hierzu auch Kapitel 6, Prozesssteuerung und Kontrolle

Das LAG-Management führt eine Zwischenevaluierung und die Schlussevaluierung der Förderperiode durch. Aufgrund der Bewertungsergebnisse müssen eventuell Ziele und Gewichtung der Themen überdacht werden (Aufgabe des Entscheidungsgremiums).

Öffentlichkeitsarbeit zu LEADER im LAG-Gebiet, incl. Internetauftritt und LAG- Außendarstellung

Das LAG-Management sieht als wichtigstes Mittel der Öffentlichkeitsarbeit den Internetauftritt an. Eine der ersten Tätigkeiten wird daher die Weiterentwicklung einer Internetseite für die neue LAG sein (www.lag-bayreuther-land.de). Der Webauftritt der Wohlfühlregion Fichtel- gebirge wird beibehalten und verlinkt. Wie bisher soll die LAG und das Förderprogramm Leader über Pressekonferenzen zu Projektvorstellungen, Presseberichte darüber, monat- liche Informationen im Mitteilungsblatt der Kommunen sowie auf Infoständen bei Veranstal- tungen (bisher z. B. Kräutertag im Fichtelgebirge) öffentlichkeitswirksam dargestellt werden. Da ein Ergebnis der Bürgerbeteiligung als Fazit zur Wohlfühlregion Fichtelgebirge u. a. war, dass die Tätigkeit der LAG selbst von eher gut informierten Personen teilweise wenig wahr- genommen wurde, soll ein Newsletter o. ä. neu entstehen.

Zusammenarbeit mit relevanten Akteuren im Sinne der Entwicklungsstrategie

Das LAG-Management koordiniert, lenkt und moderiert die Zusammenarbeit zur Umsetzung der Entwicklungsstrategie der LAG, so z. B. im Initiativen-Abstimmungsforum, mit öffentli- chen Behörden, mit Fachbehörden, mit Kommunen, mit Vereinen und Arbeitskreisen.

Daher wurden bereits im Zuge der LES-Erstellung Abstimmungsgespräche mit vielen für die Regionalentwicklung wichtigen Einrichtungen, Initiativen etc. geführt.

Zusammenarbeit und Erfahrungsaustausch mit anderen LEADER-Regionen

Das LAG-Management steht in regelmäßigem Informationsaustausch insbesondere mit den oberfränkischen Nachbar-LAGn. Im Rahmen der LES-Erstellung fanden über Monate hinweg Treffen statt, bei welchen der jeweilige Planungsstand referiert und Inhalte der neuen LES 15

besprochen wurden. Die Zusammenarbeit während der Förderperiode wird sich in Kooperationsprojekten fortsetzen. Sowohl für ganz Oberfranken wie auch für die Tourismus- regionen Fichtelgebirge und Fränkische Schweiz gibt es bereits Projektideen, an welchen die LAG Bayreuther Land teilhat.

Mitarbeit im LEADER-Netzwerk

An DVS-Tagungen nimmt das LAG-Management regelmäßig teil und nutzt diese Veran- staltungen auch zum Informations- und Erfahrungsaustausch mit LAGn bundesweit. Darüber hinaus können ggf. Kooperationspartner über die Internetseite der DVS gesucht werden.

Die bisherige LAG Wohlfühlregion Fichtelgebirge ist Mitglied bei Bayern Regional, dem bayernweiten Zusammenschluss der Regionalmanagements. Auch die neue LAG soll wieder Mitglied werden. Jedes Jahr findet eine Tagung in einer der Mitgliedsregionen statt. Im Juli 2013 richtete das LAG-Management gemeinsam mit dem Regionalmanagement Stadt und Landkreis Bayreuth die Tagung aus. Eine weitere Mitgliedschaft besteht bei der Bundesarbeitsgemeinschaft der lokalen Aktions- gruppen (BAGLAG), deren Vertreter i. d. R. auf DVS-Tagungen über ihre Tätigkeit berichten.

Ausstattung

Das LAG-Management wird mit zwei Personen in Vollzeit besetzt.

Finanzierung

In den Jahren 2014 und 2015 ist das LAG-Management durch vorhandene Vereinsmittel der Wohlfühlregion Fichtelgebirge, den letzten Abruf von Leader-Fördermitteln 2014 sowie Mitteln des Landkreises Bayreuth in Höhe von 39.081 € jährlich finanziell gesichert.

Mit Beschluss des Kreisausschusses vom 15.10.2014 wurde die Finanzierung des LAG- Managements über die Kreisumlage des Landkreises Bayreuth (jährlicher Finanzierungs- beitrag 78.571 €) in den Jahren 2016 bis einschließlich 2022 zugesichert (Beschluss des Kreisausschusses vom 15.10.2014 siehe Anlage 2.3 A).

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3. Ausgangslage und SWOT-Analyse

3.1 Beschreibung der Ausgangslage in den für die Ziele der LES wichtigen Bereichen

Natur und Umwelt

Natur- und Umweltschutz werden im Landkreis Bayreuth allgemein durch die untere und mittlere Naturschutzbehörde abgedeckt (Fortschreibung des Arten- und Biotopschutz- programms, Agrarumweltmaßnahmen durch KULAP und Vertragsnaturschutzprogramm, Ausweisung von Naturschutz- sowie von FFH- und SPA-Gebieten). Im Vertragsnaturschutz- programm befinden sich 1.988 ha an Landkreisfläche. (Stand: 01.07.2014)

Schutzgebiet Anzahl Fläche in ha NSG 16 618 FFH 25 4.612 SPA 2 2.971

Des Weiteren sind die Landschaftspflegeverbände in Weidenberg und Pegnitz für Um- setzungsmaßnahmen zuständig, ebenso die Forstbetriebe. Mehrere Städte und Gemeinden im Fichtelgebirge und in der Fränkischen Schweiz nehmen am BayernNetzNatur-Projekt "Erhaltung artenreicher Wiesen im Landkreis Bayreuth" teil. Durch extensive landwirtschaft- liche Nutzung sollen blütenreiche Wiesen bewahrt werden. Derzeit sind von den Landwirten im Landkreis Bayreuth 71% im Nebenerwerb, 29% im Haupterwerb tätig. Vor 10 Jahren lag der Anteil an Nebenerwerbslandwirten bei etwa 50%. Jährlich geben rund 40 Höfe ihren landwirtschaftlichen Betrieb auf, insbesondere die kleineren Betriebe werden weniger und damit auch die Partner für Agrarumweltmaßnahmen.

Naturnaher Tourismus ist seit jeher Thema in den Urlaubsregionen Fränkische Schweiz und Fichtelgebirge. So enthalten beispielsweise touristische Konzepte für das Fichtelgebirge auch zusätzliche Angebote über den Wintersport hinaus, da dieser in absehbarer Zeit räumlich nur noch sehr eingeschränkt umweltverträglich ausgeübt werden kann. Initiiert durch die Bioenergieregion Bayreuth sind für Modellgemeinden in der ILE Wirtschaftsband A9 Kulissenpläne (Bestandsaufnahmen und Potenzialanalysen) angefertigt worden, welche die Grundlage zur Lösung von Nutzungskonflikten zwischen Landwirtschaft und Bioenergie- Nutzung bilden.

Im Fichtelgebirge gibt das Waldhaus in Informationen zu Pflanzen, Tieren und den Lebensraum Wald und will dazu anregen, seine Einstellungen zu überdenken. Die Naturparke Fichtelgebirge und Fränkische Schweiz – Veldensteiner Forst vermitteln Umweltbildung und betreiben Besucherlenkung in den Mittelgebirgs-Ferienregionen. Auch der Geopark Bayern-Böhmen ist eine wichtige Einrichtung. Rund 200 der 3.000 Geotope Bayerns liegen im Landkreis Bayreuth, darunter ein nationaler Geotop (Karstlandschaft um Pottenstein). In der Auswahl „Die 100 schönsten Geotope von Bayern“ befinden sich vier Geotope aus dem Landkreis Bayreuth.

Klimaschutz

Mit der Lokalen Agenda 21 für den Landkreis Bayreuth wurden ab 1999 Maßnahmen umgesetzt, die beispielgebend für ein harmonisches Miteinander von Ökonomie, Ökologie und sozialen Aspekten sind. Im Landratsamt richtete man eine neutrale Beratungsstelle für ökologisches, energieeffizientes Bauen und Wohnen ein und der Landkreis verlieh fünf Jahre lang zinslose Darlehen an Landkreisbürger, die Sonnenkollektoren, Wärmepumpen, 17

Scheitholz- oder Pellet-Anlagen zur Warmwassergewinnung und zur Heizung von Privat- gebäuden einbauen ließen.

Als Kampagne von Stadt und Landkreis sensibilisiert die Kampagne „let´s go mehrweg“ seit vielen Jahren Menschen für die Nutzung von Mehrwegverpackungen.

2007 unterzeichneten Stadt und Landkreis Bayreuth eine gemeinsame Klimaschutz- erklärung, deren Ziele unter dem Namen „klimaregio“ formuliert wurden. Als Folge dieser Zusammenarbeit bewarben sich Stadt und Landkreis mit den Kommunen der ILE Wirtschaftsband A9 auch im Landkreis Forchheim 2009 erfolgreich im Wettbewerb „Bioenergieregionen“. 2013 wurde man für die darauffolgende Projektphase wieder ausgewählt. Es wurden und werden in den Bereichen Reststoffverwertung, Nahwärme- nutzung, Lösung von Nutzungskonflikten, Heizen mit Holz, Umweltbildung, Energiepflanzen und Öffentlichkeitsarbeit Projekte umgesetzt.

Aufgrund eines Gedankenaustauschs mit dem LAG-Management sind über Leader in ELER die Projektideen `energy in art´ (Öffentlichkeitsarbeit mittels Energiekunstwerken, Idee der Bioenergieregion) und „Energie bewegt die Welt“ (Kooperationsprojekt von vier ober- fränkischen LAGn zum Energietourismus, Idee der Energievision Frankenwald e. V., Einbindung von ´energy in art´) gefördert worden.

Mit dem Bayreuther Zentrum für Ökologie und Umweltforschung BAYCEER kooperiert die Bioenergieregion beim Anbau von Energiepflanzen. Die Lehrstühle Mikrometeorologie, Biogeographie und Stadt- und Regionalplanung der Universität Bayreuth liefern wichtige Daten zum Fortschreiten des Klimawandels und seinen Auswirkungen in der Region. Das Zentrum für Energietechnik beschäftigt sich lehrstuhlübergreifend mit der Erzeugung, Übertragung, Speicherung und Nutzung von Energie.

Das gerade fertiggestellte Klimaschutzkonzept für den Landkreis Bayreuth befasst sich mit den Themen Energie- und CO2-Bilanz, Potenzialanalyse sowie Akteursbeteiligung und enthält einen Maßnahmenkatalog, ein Controlling-Konzept und ein Konzept für die Öffentlichkeitsarbeit. Die Förderung der Bioenergieregion läuft Mitte 2015 aus, der Name soll aber als Marke weiterhin bestehen. Inhalte des Klimaschutzkonzeptes werden dann über die Bioenergieregion verwirklicht.

Zwei Kunstwerke aus dem Projekt `energy in art´ schaffen am Waldhaus Mehlmeisel eine Verbindung zwischen Holznutzung und Energieholz und möchten zum Nachdenken anregen. Am südlichen Rand des Fichtelgebirges ist die Privatinitiative Inkas + Solar in (Standort eines weiteren energy in art´-Kunstwerks) tätig, betreibt Photovoltaikanlagen und sucht nach Möglichkeiten, ein innovatives Nahwärmenetz zu verwirklichen. Die Initiative soll in das Leader-Projekt „Energie bewegt die Welt“ integriert werden. Der Ortsteil Guttenthau ist Bioenergiedorf. Energiegenossenschaften im Landkreis haben sich in Creußen und in Hollfeld gebildet.

Derzeit sind landkreisweit 8 Biogasanlagen mit insgesamt 3788 kWel in Betrieb, eine weitere ist genehmigt. Vor allem die Nutzung der Windenergie soll stark ausgebaut werden. Zu 15 Windkraftanlagen mit insgesamt 24.300 kWh Leistung werden 51 Anlagen neu hinzu- kommen (16 genehmigt, 35 weitere im Genehmigungsverfahren). Photovoltaik-Anlagen mit mehr als 15.000 kW Nennleistung (kWpeak_el) existieren bereits.

Darüber hinaus gibt es noch eine Reihe von Kooperationen, Einrichtungen, Vereinen, Verbänden und Bildungsstätten sowie gedruckte Energieratgeber, die sich dem Thema Klimaschutz widmen.

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Demographie und Wirtschaft

Eine Prognose des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung von 2012 sagt für das LAG-Gebiet ein Sinken der Einwohnerzahl um 7,8% bis 2032 voraus. Bei den unter 18-Jährigen wird es eine Abnahme um etwa 20%, bei den 18-unter 40-Jährigen um etwa 16% und bei den 40- unter 65%-Jährigen um etwa 22% geben. Bei den über 65- Jährigen erwartet man eine Zunahme um 39%. Insgesamt wird die Einwohnerzahl also kleiner und es erfolgt eine starke Verlagerung der Anteile zu den Senioren. Konzepte und Einrichtungen, die sich mit den demographischen und wirtschaftlichen Veränderungen auseinandersetzen, gibt es bereits.

Das Konzept zur Gesundheitsregion (Stadt und Landkreis Bayreuth) enthält eine Bestands- aufnahme der vorhandenen Angebote, Aussagen zum Stellenwert der Gesundheits- wirtschaft, Leitbild und Ziele, angestrebte Qualitätsstandards und beschreibt Möglichkeiten zur Mitwirkung.

Das Konzept zur Bildungsregion (Stadt und Landkreis Bayreuth) enthält ebenfalls eine Bestandsaufnahme der vorhandenen Angebote, z. B. von Schulen, außerschulischen Einrichtungen für Kinder, Jugendliche, Senioren und Einrichtungen der Erwachsenenbildung. Wichtig sind auch die Angebote der Universität Bayreuth, nicht nur für Studenten. Zu den Unterthemen beschreibt es Bildungsprojekte. Daneben beleuchtet es auch den Fachkräfte- mangel und dessen Behebung.

Der Zukunftscoach für Stadt und Landkreis Bayreuth befasst sich mit dem Arbeitsmarkt. Schwerpunkte liegen in den kommenden Jahren auf dem Wiedereinstieg von Frauen in das Berufsleben und auf der Verhinderung von Schulabbrüchen. Daneben kümmert er sich auch um die Sicherung von Fachkräften und Auszubildenden. Verbindendes Element zur LAG könnten z. B. Ausbildungen zum Wander- oder Kulturführer über den ESF sein.

Zum 30.06.2012 waren 40.957 Personen im Landkreis Bayreuth sozialversicherungspflichtig an ihrem Wohnort beschäftigt, weitere 22.891 am Arbeitsort. Von den Letztgenannten waren 9.709 weiblich, 13.182 männlich. Die Beschäftigten am Arbeitsort verteilten sich wie folgt: 9.679 im produzierenden Gewerbe, 5.817 in Handel, Verkehr, Gastgewerbe, 4.539 öffentliche und private Dienstleister, 2.628 Unternehmensdienstleister und 228 in Land- und Forstwirtschaft oder Fischerei. Der Arbeitsmarktreport des Bezirks der Agentur für Arbeit Bayreuth wies für Juli 2012 11.532 Menschen als arbeitsuchend aus, die Arbeitslosenquote lag für Männer bei 2,9%, für Frauen bei 3,2%. Von den mehr als 11.000 Arbeitsuchenden waren gut 12% zwischen 15 und 25 Jahren, mehr als 39% über 50 Jahre. Langzeitarbeits- lose machten etwa 24% der gesamten Arbeitsuchenden aus.

Die regionale Entwicklungsagentur für den Landkreis Bayreuth übernimmt übergeordnete Aufgaben für die Landkreisplanung, so beschäftigt sie sich z. B. mit dem bedarfsorientierten ÖPNV-Angebot und mit dem Breitbandausbau.

Die Wirtschaftsförderung für den Landkreis Bayreuth betreut schwerpunktmäßig den Unternehmensbestand, hilft Unternehmern bei der Nachfolgeregelung und berät Existenz- gründer.

Eine Seniorenbefragung im Landkreis Bayreuth zum Thema „Mobilität“ erbrachte als wichtigstes Ergebnis, dass die Bedarfe in Teilgebieten sehr unterschiedlich sind und daher sehr spezifisch auf Defizite geantwortet werden muss.

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Kultur

Kulturell ist der Landkreis Bayreuth reich gesegnet. Kirchweihen und andere Feste im Jahreslauf, etliche Volkstanzgruppen und Trachtenvereine, der Brauch des Osterbrunnen- schmückens v. a. in der Fränkischen Schweiz zeigen lebendiges Brauchtum.

Gut 1.000 Kleindenkmäler wie Grenzsteine, Martern, Kapellen und Wegkreuze sind Zeugen aus längst vergangener Zeit, ebenso die Burgruinen um Bad Berneck, und Pottenstein. Auf noch erhaltenen Burgen im , in und in Pottenstein - z. T. mit Mittelalterfesten - erhält man Einblick in das Leben von damals.

Kirchen (z. B. Markgrafenkirchen, Lindenhardter Kirche mit Grünewald-Altar, Jakobskirchen in Creußen und ) mit prächtigem Inneren spiegeln die Kunst vergangener Jahrhunderte wider. Aus dem 16. Jahrhundert stammt der Tiefe Brunnen (92m tief) in Betzenstein, der aufgrund der Wasserknappheit im gut durchlässigen Kalkgestein entstanden war. Besucherbergwerke im Fichtelgebirge und Schauhöhlen in der Fränkischen Schweiz ziehen regelmäßig viele Ausflügler und Urlaubsgäste an.

Jährlich vergibt der Landkreis seinen Kulturpreise an Künstler aus dem Landkreis. Im Foyer erhalten lokale Künstler Gelegenheit, ihre Werke über mehrere Wochen auszustellen. Mehr als 70 Kunstschaffende gibt es im Landkreis Bayreuth. Der Fränkische Theatersommer, die Pegnitzer Sommerkonzerte, das Ensemble „Schall und Rauch“, die Hollfelder Kunst- ausstellung und die Künstlerkolonie Fichtelgebirge bereichern das kulturelle Angebot.

Tourismus, Sport und Gesundheit

Die zuständigen Tourismuszentralen für den Landkreis Bayreuth – TZ Fichtelgebirge und TZ Fränkische Schweiz, dazu noch die Tourismus & Marketing GmbH Ochsenkopf – sowie Tourist-Informationen in den stärker frequentierten Urlaubsorten kümmern sich um alles, was der Gast für einen gelungenen Ausflug oder Urlaub braucht. Sport und Gesundheit bilden einen großen Schwerpunkt bei den Freizeitaktivitäten.

Im Jahr 2013 verzeichnete der westlichste Teil des Fichtelgebirges (Landkreis Bayreuth) ca. 212.000 Gästeankünfte und etwa 615.000 Übernachtungen, der Anteil der Fränkischen Schweiz im Landkreis rund 337.00 Übernachtungen. Aus einer Erhebung von 2011 geht hervor, dass 7,2 Mio. Tagesgäste die gesamte Fränkische Schweiz besuchten, davon z. B. 140.000 die Teufelshöhle, 20.000 den Bratwurstgipfel in Pegnitz, 270.000 die Therme Obernsees.

Große Wander- und Radwegenetze durchziehen die Region. Auf mehr als 1.000 km markierten Wanderwegen im Fichtelgebirge und ungefähr 1.500 km in der Fränkischen Schweiz (jeweils Anteil im Landkreis Bayreuth) sowie 280 km Radwegen um den Ochsenkopf im Nordosten des Landkreises und weiteren 840 km verteilt auf die Fränkische Schweiz, die Frankenpfalz und das Maintal lässt sich die Landschaft genießen. Inklusive der Fernradwege erstreckt sich das Netz über 1770 km.

Auch im Winter zeigt sich das Fichtelgebirge mit seinem Konzept der aufsteigenden Schanzen um den Ochsenkopf (von Kinderschanze bis 90m-Schanze) und den zahlreichen Langlauf-Loipen sportlich. Im Leistungszentrum Nordische Disziplinen in Fichtelberg trainieren neben Langläufern und Nordischen Kombinieren auch die Biathleten im einzigen Biathlonzentrum in Nordbayern. In Bischofsgrün entsteht das Sportcamp des Bayerischen Landessportverbands (BLSV), das einzige in Franken.

Weithin bekannt als Kletter-Eldorado ist die Fränkische Schweiz, das Wildwasserfahren auf der Wiesent ist für Jung und Alt geeignet. Nordic Walking-Streckennetze durchziehen beide 20

Tourismusregionen. Der Verleih von E-Bikes ermöglicht auch dem nicht so geübten Gast schöne Touren durch die Mittelgebirgslandschaften. Kneipp und seine heilsamen Anwendungen werden in Bad Berneck groß geschrieben. Darüber hinaus bieten viele Hotels Pauschalen mit Wellness-Paket an.

Abb. 5: Auftaktveranstaltung Abb. 6: Vorstellung des Förderprogramms

3.2 Analyse von Entwicklungsbedarf und Entwicklungspotentialen in den LES- relevanten Bereichen

Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken für die Themenbereiche

Natur, Umwelt, Klima

Stärken Schwächen reizvolle und abwechslungsreiche abnehmende Zahl v. a. der Mittelgebirgslandschaft mit hohem Nebenerwerbslandwirte gefährdet die Erholungswert Erhaltung der Natur- und Kulturlandschaft herausragende, einmalige Kulturlandschaft intensive Landwirtschaft in einigen Gebieten verursacht Artenschwund Klimaschutzkonzept vorhanden, „Vermaisung“ der touristisch relevanten Umsetzung durch Bioenergieregion Landschaft seltene Pflanzen- und Tierarten, unzureichende Besucherlenkung in landschaftlich prägende Biotope sensiblen Bereichen der Natur teilweise hohe Verkehrsbelastung der Kommunen

Chancen Risiken Landschaft als Grundlage für Nutzungskonflikte mit dem Tourismus, mit Landwirtschaft, Lebensqualität und konkurrierender Freizeitnutzung sowie mit Tourismus erneuerbaren Energien zunehmende Erschließung regenerativer Überalterung der Betriebsleiter in Energien aus der Landwirtschaft (Biogas, landwirtschaftlichen Betrieben, Nachfolge Holz) ungeklärt Verknüpfung mit Bioenergieregion und Nichteinbeziehen schwer erreichbarer deren Projekten Personengruppen in die Energiewende geologische Besonderheiten als geringe Naturkenntnisse, insbesondere bei charakteristische Elemente in der Region der jüngeren Generation ins Bewusstsein rücken 21

Kultur

Stärken Schwächen ganzjährig Feste in den Ortschaften, welche kaum professionelle Vermarktung von Kultur Heimatverbundenheit stärken (Kirchweih etc.) kulturelle Kleinode und Kleindenkmäler, oft sehr kleine, kaum bekannte kulturelle wertvolle Bau- und Naturdenkmäler Einrichtungen große Anzahl Kunstschaffender wenige kindgerechte Angebote durch Vielzahl an Rohstoffen auch Vielzahl an Handwerken

Chancen Risiken Potentiale im Bereich Kultur und Brauchtum überörtlicher Bekanntheitsgrad kultureller Angebote und Einrichtungen sehr gering touristische Erschließung im Verbund Verschwinden alter Handwerkszweige Ausbau zur Kreativurlaubsdestination Verlust von Wissen zu Orts- und Heimatgeschichte Tradition alter Industriezweige und Handwerkskunst

Demographie, soziales Leben, Wirtschaft

Stärken Schwächen preisgünstige und attraktive Wohn- und Leerstand von Ortsbild prägenden Gewerbeflächen Gebäuden in den Ortskernen mittelständisch geprägte, relativ stabile in weiten Teilen der Region negative Wirtschaftsstruktur Bevölkerungsentwicklung/Überalterung Zusammenhalt, Vereinsleben, intensives fehlende Integration der Neubürger in die Gemeindeleben Dorfgemeinschaft Wertschöpfung aus vorhandenem Potential/Wirtschaftskreisläufen zu wenig genutzt

Chancen Risiken Ortsmitten neu beleben historisch gewachsenes „Kirchturmdenken“ Stärkung als Standort für neue Aufrechterhaltung der Nahversorgung und Kleinunternehmer, z. B. Kreativsektor der dörflichen Infrastruktur trotz Bevölkerungsabnahme Ausbau der Familienfreundlichkeit in der zunehmende Auflösung des Region (Kinder, Jugend, Senioren) Familienverbunds Steigerung des Selbstbewusstseins durch fehlendes Engagement der jüngeren gezielte Außendarstellung Generation im Ehrenamt

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Abb. 7: Handlungsbedarfe zum Thema Abb. 8: Handlungsbedarfe zum Thema „Demographische Herausforderungen“ „Gesund leben“

Tourismus, Sport und Gesundheit

Stärken Schwächen vielfältige Betätigungsmöglichkeiten für mangelhafte Kooperation und Koordination Touristen und Einheimische (Sport, Kultur, bei Angebotsgestaltung und – Gesundheit,...), hoher Freizeitwert Angebotsvermarktung gute Erschließung der Ausflugsziele zu geringe Bindung neuer Zielgruppen ganzheitliches Gesundheitsangebot fehlende Schlechtwetterangebote vorhanden weitläufiges Wander- und Radwegenetz geringe Anzahl agrotouristischer Angebote (z. B. „Erlebnis Bauernhof“, Kräuterpädagogik, etc.) vorhandene Wintersportinfrastruktur vielfach fehlende Professionalisierung touristischer Anbieter hoher Anteil an Tagesgästen zu geringe Vernetzung der Fremdenverkehrsaktivitäten mit anderen Branchen (z.B. Handwerk, Industrie)

Chancen Risiken Kanalisierung der Nutzergruppen in tourismusrelevanten Bereichen unzureichendes Angebot im Bereich Gastronomie, Kultur sowie für Jugendliche und Kinder Revitalisierung der touristischen Stillstand bei der Modernisierung der Infrastruktur Unterkünfte hält Urlauber vom Reiseziel fern Ausbau der Entspannungsmöglichkeiten Vielfalt an Organisationen erschwert regionale Koordination touristischer Belange beliebt vor allem bei Kurzurlaubern durch Addition der genannten Schwächen (verlängertes Wochenende, Zweit- bzw. Ins-Stocken-Geraten und schlechte Dritturlaub) Ausnutzung der regionalen Wirtschafts- kreisläufe

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Öffentlichkeitsarbeit und die Anbahnung von Kooperationen sind Aufgaben des LAG- Managements und allein dadurch schon feste Bestandteile im Leader-Prozess. Die SWOT- Analyse hierzu resultiert auch aus Beobachtungen in der Vergangenheit.

Öffentlichkeitsarbeit und Kooperationen

Stärken Schwächen Nutzung vielfältiger Medien zu seltene Berichterstattung konkrete Projektarbeitskreise oft nur punktuelle Wahrnehmung der Öffentlichkeitsarbeit Bekanntmachen von Projektergebnissen

Chancen Risiken Netzwerk-Arbeit unterstützen viele weitere Initiativen in der Regionalentwicklung innerhalb des LAG- Gebiets Einrichtung eines Initiativen- Wissen über Zuständigkeiten selten Abstimmungsforums vorhanden Angebot regionaler und überregionaler Kooperationen

3.3 Darstellung in der Region bestehender Planungen/Initiativen in LES -relevanten Bereichen

Alle genannten Einrichtungen/Initiativen/Gruppierungen und weitere darüber hinaus sollen an Sitzungen des Initiativen-Abstimmungsforums der Leader-LAG teilnehmen und so an einem regen Informationsaustausch mitwirken sowie daraus resultierende Vorhaben gemeinsam planen bzw. umsetzen.

Im Vorfeld der Leader-Auftaktveranstaltungen fanden Informationsveranstaltungen für die Bürgermeister der ILE-Gebiete „Wirtschaftsband A9“ und „Rund um die Neubürg“ statt, da damit das neu hinzukommende LAG-Gebiet nahezu abgedeckt werden konnte. Eine Erstinformation der Gemeinden , und zu Leader 5.0 erfolgte gesondert.

Regionalmanagement Stadt und Landkreis Bayreuth

Gebietsumfang

Stadtgebiet von Bayreuth (72.054 Einwohner) und der gesamte Landkreis Bayreuth (33 Kommunen, 104.692 Einwohner zum 30.09.2013)

Tätigkeitsschwerpunkte

Strukturelle Entwicklung der Region Bayreuth (Stadt und Landkreis) als regionaler Wirtschaftsschwerpunkt und lebenswerter Wohnstandort, Stärkung der Wirtschaftskreisläufe und Optimierung der Standortbedingungen über die Handlungsfelder Wirtschaft & Struktur, Freizeit & Tourismus, Energie/Klima/Umwelt (Bioenergieregion Bayreuth), Arbeit (Zukunfts- coach), Demographie, Gesundheit (Gesundheitsregion), Familienfreundlichkeit (Bildungs- region, MINT) 24

Anknüpfung an Leader

Im Rahmen der Landesgartenschau 2016 in Bayreuth soll in Abstimmung mit der LAG- Geschäftsstelle ein Regionalpavillon entstehen (siehe auch IRE-Gebiet). Weitere Anknüp- fungspunkte bestehen v. a. in den Bereichen Tourismus und Energie/Klima. Das Regional- management Stadt und Landkreis Bayreuth verfolgt mit seinen Projekten in erster Linie die Stärkung der Region als Wirtschaftsstandort, während das LAG-Management v. a. die Besonderheiten (z. B. kulturell, im Sportbereich, im Naturraum) des LAG-Gebiets mithilfe aktiver Bürgerbeteiligung zum Vorschein bringt. Für das Regionalmanagement Stadt und Landkreis Bayreuth steht die Stadt Bayreuth im Mittelpunkt aller Bemühungen (z. B. Bildungsregion, Gesundheitsregion, Zukunftscoach: Tätigkeitsschwerpunkt in der Stadt Bayreuth). Die Stadt strahlt auf die ländlichen Gebiete aus; daher sind auch Verflechtungen im Landkreis von Bedeutung (siehe z. B. Landes- gartenschau 2016 und ihre Außenorte). Für das LAG-Management sind die Städte, Märkte und Gemeinden sowie die gemeindefreien Gebiete im Landkreis die Zentren des Geschehens, ihre Verbindungen untereinander und ihre gemeinsamen Ziele (z. B. Touris- musregionen, Naturparke).

ILE Fränkisches Markgrafen- und Bischofsland (Kommunale Arbeitsgemeinschaft)

Gebietsumfang

14 Kommunen aus drei Landkreisen (Bad Berneck, Bindlach, und im Landkreis Bayreuth; Grafengehaig, Harsdorf, Himmelkron, Ködnitz,Marktleugast, Markt- schorgast, Neuenmarkt, Trebgast und Wirsberg im Landkreis Kulmbach sowie Stammbach im Landkreis Hof)

Tätigkeitsschwerpunkte

Sicherung der Daseinsvorsorge, Verwaltungskooperation, regionale Wirtschaft, Tourismus und Freizeit, Landschaftsentwicklung, Hochwasserschutz, erneuerbare Energien

Anknüpfung an Leader

Eine Zusammenarbeit in landkreisübergreifenden Tourismusprojekten und bei der Gestal- tung des Lebensumfeldes wäre denkbar.

ILE „Frankenpfalz im Fichtelgebirge“ (Kommunale Arbeitsgemeinschaft)

Gebietsumfang

5 Kommunen aus dem Landkreis Bayreuth (Emtmannsberg, Kirchenpingarten, Seybothen- reuth, Speichersdorf und Weidenberg) mit ca. 16.500 Einwohnern

Tätigkeitsschwerpunkte

Hochwasserschutz, Entwicklung im Bereich Naherholung und Tourismus, Leerstands- Management

Anknüpfung an Leader

Die Idee, ein landkreisübergreifendes einheitliches Radwegenetz im östlichen Oberfranken zu schaffen, soll von den Leader-LAGn aufgegriffen und als Kooperationsprojekt umgesetzt werden. 25

ILE Verein für Regionalentwicklung „Rund um die Neubürg – Fränkische Schweiz e.V.“

Gebietsumfang

11 Kommunen aus dem Landkreis Bayreuth (Ahorntal, Aufseß, , , Glas- hütten, Hollfeld, , Mistelbach, , und Waischenfeld sowie die Therme Obernsees als weiteres Mitglied

Tätigkeitsschwerpunkte

Touristische Fortentwicklung im Umkreis der Therme Obernsees, Stärkung der regionalen Wirtschaft, Kunst & Kultur

Anknüpfung an Leader

Die Stadt Hollfeld plant, sich im Rahmen eines Leader-Projektes noch stärker überregional als Kunst-und Kulturstadt zu profilieren. Erste Gespräche hierzu wurden mit der LAG- Geschäftsstelle geführt.

ILE „Wirtschaftsband A9 Fränkische Schweiz“ (Kommunale Arbeitsgemeinschaft)

Gebietsumfang

18 Kommunen aus zwei Landkreisen (Ahorntal, Betzenstein, Creußen, Gesees, Haag, Hummeltal, Pegnitz, , Pottenstein, , Schnabelwaid im Landkreis Bayreuth; Egloffstein, Gößweinstein, Gräfenberg, Hiltpoltstein, Igensdorf, Obertrubach und Weißenohe im Landkreis Forchheim)

Tätigkeitsschwerpunkte

Energieeffizienz, Gewerbeflächen-Management, Tourismus und Naherholung, Kultur – Soziales - Lebensqualität

Anknüpfung an Leader

Im Gespräch mit dem ILE-Umsetzungsmanager zeigten sich gemeinsame Schwerpunkte in den Bereichen Tourismus sowie Natur und Umwelt. Die ILE kann hier für den südlichen Landkreis als Ideengeber fungieren, die Umsetzung würde über Leader erfolgen.

Konkrete Projektvorschläge aus dem ILE-Gebiet, welche über Leader gefördert werden sollen, wurden mit der Gemeinde Pottenstein besprochen.

ILE „Frankenpfalz“ (Kommunale Arbeitsgemeinschaft)

Gebietsumfang

8 Kommunen aus drei Landkreisen und drei Regierungsbezirken (Betzenstein und Plech im Landkreis Bayreuth; Hartenstein, Neuhaus a. d. Pegnitz und Velden im Landkreis Nürnberger Land (Mittelfranken) Auerbach, Hirschbach und Königstein im Landkreis Amberg-Sulzbach (Oberpfalz)

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Tätigkeitsschwerpunkte

Erhöhung der Wertschöpfung im Tourismus, optimale Verknüpfung touristischer Aktivitäten, Erweiterung der Freizeitangebote für Einheimische; Erhaltung der Wirtschaftskraft, Ver- besserung der Lebensqualität

Anknüpfung an Leader

Nach Eingang erster Projektideen aus Betzenstein ergibt sich ein Schwerpunkt im Kultur- tourismus.

in Gründung: ILE „Gesundheitstourismus im Fichtelgebirge“ (Arbeitstitel)

Gebietsumfang

Stadt Bad Berneck, Gemeinde Bischofsgrün im Landkreis Bayreuth, Stadt Weißenstadt und Gemeinde Bad Alexandersbad im Landkreis Wunsiedel

Tätigkeitsschwerpunkte Umsetzung von Vorhaben in der Gesundheitswirtschaft, gemeinsame Nutzung von Infra- struktur, Neunutzung von Gebäudebrachen

Anknüpfung an Leader

Im Antrag für die Gründung des neuen ILE-Gebietes heißt es, dass eine Integration in die Zielsetzung der LES der Leader- Regionen in den Landkreisen Bayreuth und Wunsiedel erfolgen wird. Handlungsziele in der LES „Bayreuther Land“ lauten z. B. „Partner und Ange- bote zur schlagkräftigeren Vermarktung vernetzen“ und „Leistungsträger höher qualifizieren“ und passen gut dazu.

IRE-Gebiet „Markgräfliche KulturRegion Bayreuth/Land: Grüne Entwicklungsimpulse“

Gebietsumfang

Stadt Bayreuth (72.054 Einwohner), 26 Kommunen des Landkreises Bayreuth (79.430 Einwohner; umfasst die bisherige Wohlfühlregion Fichtelgebirge, das ILE-Gebiet „Rund um die Neubürg sowie die Gemeinden Bindlach, Creußen, Emtmannsberg und Heinersreuth) und 3 Kommunen des Landkreises Kulmbach (Himmelkron, Neudrossenfeld, Wonsees; 8.439 Einwohner)

Tätigkeitsschwerpunkte

Aktivierung von Innenentwicklungspotenzialen, z. B. Brachflächen, Baulücken, belasteten Flächen, Leerständen in ländlichen Ortskernen / Energieeffizienz, -einsparung und - versorgung / Kultur- und Naturerbe, auch touristische Anziehungspunkte / Schaffung und Optimierung grüner Infrastruktur einschließlich Grün- und Erholungsanlagen

Anknüpfung an Leader

In Abstimmung mit dem Regionalmanagement Stadt und Landkreis Bayreuth, über welches auch das Management für das IRE-Gebiet läuft, ist geplant, einen Regionalpavillon (Darstel- lung der Landkreis-Kommunen sowie der Beteiligten aus dem Kulmbacher Landkreis) auf

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der Landesgartenschau 2016 in Bayreuth zu errichten, welcher im Anschluss an die Garten- schau in der Nähe eines Autobahnanschlusses platziert werden soll. Am „Runden Tisch 3“ (21.10.2014) und am „Runden Tisch 4“ (12.11.2014) zur Erstellung des IKEK hat die LAG-Geschäftsstelle teilgenommen. Inhalte waren Aufstellung und Systematik der Projektliste sowie die Einzelbesprechung von Projekten. Haupt-Handlungsfelder sind „Region der Gartenkultur“ und „Kultur-Natur-Tourismus“.

IRE-Gebiet „Entwicklungsraum A9“ (Kommunale Arbeitsgemeinschaft)

Gebietsumfang

20 Kommunen aus 4 Landkreisen mit insgesamt ca. 63.000 Einwohnern (Haag, Prebitz, Schnabelwaid, Plech, Betzenstein, Stadt Pegnitz, Pottenstein im Landkreis Bayreuth; Hirschbach, Königstein, Auerbach im Landkreis Amberg-Sulzbach; Obertrubach, Weißen- ohe, Egloffstein, Gößweinstein, Hiltpoltstein, Igensdorf, Gräfenberg im Landkreis Forchheim; Hartenstein, Neuhaus a. d. Pegnitz; Velden im Landkreis Nürnberger Land)

Tätigkeitsschwerpunkte

Aktivierung von Innenentwicklungspotenzialen, z. B. Brachflächen, Baulücken, belasteten Flächen, Leerständen in ländlichen Ortskernen / Energieeffizienz, -einsparung und –versor- gung / Kultur- und Naturerbe, auch touristische Anziehungspunkte / Schaffung und Optimierung grüner Infrastruktur einschließlich Grün- und Erholungsanlagen / Wirtschafts- strukturelle Entwicklung / Integration von Forschung

Anknüpfung an Leader

Eine Zusammenarbeit ist vor allem in der touristischen Angebotsdarstellung im Naturpark „Fränkische Schweiz“ denkbar. Der Umsetzungsmanager der ILE Wirtschaftsband A9 ist gleichzeitig Manager des neuen IRE-Gebietes und hat der LAG-Geschäftsstelle in einem Abstimmungsgespräch seine Vorhaben erläutert. In dieser Region gibt es in besonderem Maße Erfahrung mit Bürgerbeteiligung und Netzwerkbildung, so dass dies auch für den Leader-Prozess genutzt werden kann. Unter Beteiligung der LAG-Geschäftsstelle fand am 30.10.2014 eine Regionalkonferenz statt, wo die allgemeine Ausrichtung des IKEK mit SWOT-Analyse und erste Projektansätze vorgestellt wurden. Unter dem Arbeitstitel „Schaufenster Heimat – Region Veldensteiner Forst, Fränkische Schweiz“ ist eine Regionalausstellung als zentraler Impulsgeber geplant.

ISE Ochsenkopf

Gebietsumfang

Vier Kommunen um den Ochsenkopf (nordöstlicher Landkreis Bayreuth), nämlich Bischofs- grün, Fichtelberg, Mehlmeisel,

Tätigkeitsschwerpunkte

Bewältigung des Strukturwandels und der demographischen Entwicklungen über die Themenbereiche Städtebau und Wohnen, Wirtschaft, Gewerbe und Handel, Infrastruktur und Grundversorgung, Tourismus, Freizeit und Erholung, Energie und Umwelt / Natur und Land- schaft, Hochwasserschutz

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Anknüpfung an Leader

Ein wichtiges Thema der Gemeinden um den Ochsenkopf ist die Neunutzung von Gebäude- leerständen und brachliegenden Gewerbeflächen. Dies greift das geplante Leader-Start- projekt „Schauglashütte“ auf, für welches ein bestehendes Gebäude verwendet werden soll. Darüber hinaus wird damit ein regionaltypischer Industriezweig touristisch aufgewertet.

Allgemeiner Anknüpfungspunkt ist der sanfte Tourismus. Zur Erhöhung der Familienfreund- lichkeit sollen z. B. Winter- und Sommerfreizeitmöglichkeiten für Kinder geschaffen werden. Daneben ist die langjährige Bürgerbeteiligungskultur durch Lokale Agenda 21 und Erstellung des ISEKs hervorzuheben, die auch dem Leader-Prozess nützlich sein kann.

3.4 Bürgerbeteiligung bei der Bewertung von Ausgangslage / Entwicklungspotentialen und Ableitung des Entwicklungsbedarfs

In Kapitel 4.9 wird nochmals detailliert auf die Bürgerbeteiligung während der gesamten LES- Erstellung eingegangen.

Für das frühere Leader-Gebiet der Wohlfühlregion Fichtelgebirge wurde mittels Fragebogen ein Fazit zu Leader in ELER erbeten. Dies ist in erster Linie als Abschluss für die Mitwirken- den während dieser Förderperiode gedacht.

Im Februar und März 2014 fanden Informationsveranstaltungen zu Leader 5.0 für die Bürger- meister im westlichen und südlichen Landkreis statt. Deren Themen – wie Leerstände in den Orten sowie eine Vielzahl an Vereinen oder Initiativen, die parallel die Beschilderung von Wanderwegen vornehmen, weshalb eine große Uneinheitlichkeit vorliegt - fanden ihre Fortsetzung in den weiteren Möglichkeiten zur Bürgerbeteiligung bzw. in Abstimmungs- gesprächen mit ILE-Manager und Tourismuszentralen.

Handzettel mit den Fragestellungen „Was fällt Ihnen spontan zur regionalen Entwicklung ein?“, „Wo sehen Sie einen Handlungsbedarf (z. B. bei den Themen Daseinsvorsorge, Tourismus, Demografie, Kultur, Sport, Umwelt, Energie)?“ und „Was sollte aus Ihrer Sicht gemeindeübergreifend oder landkreisübergreifend angegangen werden (z. B. auf Naturpark- ebene, innerhalb eines Tourismusgebietes, einer wirtschaftlichen Einheit)?“ wurden über verschiedene Kanäle publik gemacht. In einem Erläuterungstext zu Leader 5.0 in den kommunalen Mitteilungsblättern wurde darauf hingewiesen, dass die Handzettel ausliegen, auf der Internetseite des Landratsamtes wurde der Download angeboten. Relativ wenige Personen machten von dieser Möglichkeit der Beteiligung Gebrauch. Ihre Anregungen (wie z. B. zu Umweltbildung, Radwegekonzept, Gebäudeleerständen, Nahversorgung, Einsatz erneuerbarer Energien, Tourismuslenkung, Kulturgut bewahren und nutzen, Wasserspielplatz) wurden unabhängig davon aber auch bei späteren Veranstaltun- gen aufgegriffen.

Seit dem Frühjahr 2014 gehen laufend Projektideen aus dem Landkreis Bayreuth ein, die in ihren Ausrichtungen die ganze Bandbreite aufzeigen, wie den erkannten Defiziten entgegen- gewirkt werden könnte.

Seit Gründung der LAG Wohlfühlregion Fichtelgebirge sind mehrere ILE-Gebiete entstanden. Unter Bürgerbeteiligung sind hier Konzepte erstellt worden, welche u. a. immer auch eine SWOT-Analyse enthalten. Da mehrfach aus der Bürgerschaft die Frage aufgeworfen wurde, weshalb zum wiederholten Male eine Stärken-Schwächen-Analyse durchgeführt werden muss, wurden die ILE-Konzepte im Vorfeld der Auftaktveranstaltung vom LAG-Management darauf überprüft, welche Nennungen für den gesamten Landkreis oder weite Teile davon

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gelten. Diese Stärken-Schwächen-Auswahl bildet den Grundstock der SWOT-Analyse in der LES.

In der Auftaktveranstaltung im Juni 2014 wurden von den Teilnehmern auf 78 Stichwort- karten themenbezogen Handlungsbedarfe und Projektideen benannt. Die Schwerpunkte wurden dadurch sehr gut erkennbar und ergänzten die auf dieser Veranstaltung vorgestellten und besprochenen Ergebnisse der Vorabauswahl (ILE-Konzepte).

Abb. 9: Auftaktveranstaltung, Abb. 10: Handlungsbedarfe zum Thema „Kultur“ Teilnehmer beschriften Stichwortkarten

Bei den Zielformulierungs-Arbeitskreise im Juli kristallisierten sich die Ziele aufgrund von Nennungen von Positivem und Negativem, von Möglichkeiten zur Entwicklung und von etwaigen Hindernissen heraus.

Abschließend wurde die SWOT-Analyse zusammen mit weiteren wesentlichen Teilen der LES auf der Vereinsgründungsversammlung „Bayreuther Land“ am 04.11.2014 vorgestellt und besprochen. Die Ergebnisse werden im Internet veröffentlicht.

Zusammenfassung:

In die SWOT-Analyse flossen für den ganzen Landkreis gültige Ergebnisse von SWOT- Analysen zu den ILE-Gebieten (Konzepte in den Vorjahren mit Bürgerbeteiligung in den Gebieten erstellt), Ausführungen auf den Handzetteln, die Nennungen von Handlungs- bedarfen auf den Stichwortkarten bei der Auftaktveranstaltung, Projektvorschläge aus dem Landkreis während der gesamten LES-Erstellung, wenn sie konkret genug waren, um das Aufzeigen oder Beheben von Defiziten erkennen zu lassen sowie Bemerkungen der Teilnehmer aus den Arbeitskreisen zur Zielformulierung, wenn damit eine Stärke, Schwäche, Chance, ein Risiko angesprochen wurde, ein.

(Protokoll der Auftaktveranstaltung Anlage 3.4 A, Protokollanhang mit Stärken/Schwächen, Themenbereichen, Projektideen/Handlungsbedarfen Anhang 3.4 B; Fragebogen für Fazit Wohlfühlregion Anlage 4.9 A, Handzettel-Formblatt Anhang 4.9 B, Internethinweise zum Handzettel und Einladung Auftaktveranstaltung Landratsamt Anlage 4.9 C, Gemeinde Heinersreuth Anlage 4.9 D, Mitteilungsblatt Bischofsgrün Anlage 4.9 E, Presseankündigung Auftaktveranstaltung Anlage 4.9 F, Einladung Auftakt Internethinweis Wohlfühlregion Anlage 4.9 G, Presseankündigung Themen-Arbeitskreise Anlage 4.9 H, Protokoll Ak Natur Anlage 4.9 I, Teilnehmer „Natur“ Anlage 4.9 J, Protokoll Ak Land Anlage 4.9 K, Teilnehmer „Land“ Anlage 4.9 L, Protokoll Ak Kultur Anlage 4.9 M, Teilnehmer „Kultur“ Anlage 4.9 N, Ankündi- gungen zur Vereinsgründung Internetseite Bayreuther Land Anlage 4.9 O, Wohlfühlregion 4.9 P, Landratsamt 4.9 Q; Protokoll Vereinsgründungsversammlung Anlage 1.1 A, Teilnehmer Vereinsgründungsversammlung Anlage 4.9 R) 30

4. Ziele der Entwicklungsstrategie und ihre Rangfolge

4.1 Übereinstimmung der LES mit der Europa-2020-Strategie für intelligentes, nachhaltiges und integriertes Wachstum

Die LES „Bayreuther Land“ will – wie die Europa 2020-Strategie - einen Beitrag leisten, Strukturschwächen zu mildern sowie die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten und zu steigern. Sie kann dabei neue Anstöße für die Region geben (konkret z. B. im Bereich Kulinarik & Tourismus, Wandern & Tourismus, verbesserte Qualifizierung touristischer Anbieter).

Das LAG-Management ist im Informationsaustausch mit der Regionalen Entwicklungs- agentur, dem Zukunftscoach, der Wirtschaftsförderung, der Bioenergieregion und der „Klima- regio“ sowie mit der Initiative „Bildungsregion Bayreuth“ und steht Projekten aus diesen Bereichen offen gegenüber. Im Jahr 2008 hat die Regionale Entwicklungsagentur eine Bro- schüre mit dem Titel „Perspektive 2020“ verfasst, gedacht als Konzeption für den Landkreis Bayreuth mit Leitbildern, Zielen und Maßnahmen zu den Themen Gesellschafts-, Wirt- schafts-, Verkehrs-, Fremdenverkehrs-, Gesundheits-, Umweltpolitik sowie zur Zusammen- arbeit. Die Ziele der Landkreis-Perspektive 2020 und die Ziele der LES gehen in die gleiche Richtung.

4.2 Innovativer Charakter der LES für die Region

Beim Fazit zur Förderperiode 2007-2013 zeigte sich, dass die Befragten zum Großteil einverstanden mit der Rechtsform, der Struktur und der Arbeitsweise in der LAG waren. Auch die Öffentlichkeitsarbeit und die Beteiligungsmöglichkeiten als solches wurden positiv bewertet, allerdings lag hier der Schwerpunkt mehr auf „gut“ als auf „sehr gut“. Eine Verbesserung der Wahrnehmung der LAG-Arbeit wird angestrebt (siehe „neue Wege“). Strukturen etc. werden aufgrund der obigen Aussage beibehalten. Es wurden in der Frage- bogenaktion Themenbereiche abgefragt, welche die Befragten als wichtig für die neue Förderperiode ansehen. Auch hier gab es keine Neuerung. Neue Themen, neue Partner und neue Wege fanden sich durch die Auftaktveranstaltung und die Projektideen-Eingaben während des LES-Prozesses.

Neue Themen, neue Ziele

Die Gebietserweiterung macht eine Kooperation in der Fränkischen Schweiz jetzt mit vier weiteren LAGn flächendeckend möglich, wie sie z. B. mit dem einheitlichen Wanderleit- system erfolgen soll. Nach erfolgreicher Kooperation mit den Nachbar-LAGn des Fichtelgebirges im Bereich der Loipen- und Nordic Walkingstrecken soll in der kommenden Förderperiode auch eine gemeinsame Optimierung der Radwegenetze vorangetrieben werden.

Der Themenbereich Kultur soll sich nicht mehr nur auf Bewahren von Wissen und Traditionen beschränken, sondern gegenwärtig lebende Künstler einbeziehen und die Kreativwirtschaft unter dem Aspekt Standortmarketing betrachten.

Im Themenbereich „Gesund leben“ (ehemals „elements5“) soll neben dem Schwerpunkt „Sport, Bewegung“ auch die seelische Gesundheit stärker betont werden, wodurch neue Impulse für die Urlaubs- und Freizeitregionen gegeben werden können.

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Neue Partner, neue Beteiligte

Durch die Gebietserweiterung kommen der westliche und südliche Teil des Landkreises Bayreuth zum LAG-Gebiet dazu. Dies bedeutet neue Kommunen, Vereine, Einrichtungen mit neuen Ideen.

Die Wirtschaft ist in Person eines privaten Unternehmers im Entscheidungsgremium vertreten, der auch in zwei Arbeitskreis-Sitzungen an der Zielformulierung für die LES teilgenommen hat. Damit wurde inhaltlich die Beachtung der Wertschöpfung noch stärker in den Vordergrund gerückt.

Der Leiter des Fränkische-Schweiz-Museums im südlichen Landkreis hat langjährige Erfahrung mit der Landesstelle für nichtstaatliche Museen. Er sagte seine Unterstützung bei Museumsprojekten zu.

Ebenfalls im südlichen Landkreis sind Naturpark und Tourismuszentrale Fränkische Schweiz mit ihrer Leitung hinzugekommen. Sie sind wichtige Partner für die Umsetzung von Koopera- tionsprojekten.

Neue Wege, neue Herangehensweisen

Die Bilanz der vergangenen Förderperiode besagt, dass die Wahrnehmung der LAG-Arbeit durch die LAG noch verbessert werden kann. Daher soll ein Medium (z. B. Newsletter) geschaffen werden, mit dessen Hilfe Informationen aktuell an alle interessierten LAG- Mitglieder weitergegeben werden kann.

In der Wohlfühlregion Fichtelgebirge geschah die Bereicherung der Region vielfach durch neue Freizeitinfrastruktur. Jetzt will man sich vermehrt Gedanken machen, wie man durch eine Höherqualifizierung der touristischen Kleinanbieter mit anderen Mittelgebirgsregionen gleichziehen kann. Dadurch ist eine bessere In-Wert-Setzung der vorhandenen Freizeit- infrastruktur möglich.

4.3 Beitrag zu den übergreifenden ELER-Zielsetzungen „Umweltschutz“ und „Ein- dämmung des Klimawandels und Anpassung an seine Auswirkungen“

Umweltschutz: in der LES

Insbesondere im Entwicklungsziel 1: „Landschafts- und Tourismusentwicklung im Spannungsdreieck Natur – Tourismus/Freizeit – Land-/Forstwirtschaft im Einklang halten“ soll Natur- und Umweltschutz durch Sensibilisierung, Erhaltung der vom Menschen geprägten Landschaft und sanften Tourismus in naturnaher Landschaft in der LES zum Tragen kommen. Entwicklungsziel 2 hat den Klimaschutz zum Thema und soll Zielgruppen, die nicht ohne weiteres erreichbar sind, für den Klimaschutz gewinnen und darüber auch eine intakte Natur erhalten.

Darüber hinaus will das Entwicklungsziel 3 Kunst und Kultur naturschonend touristisch vermarkten. Im Entwicklungsziel 4 trägt vor allem das Handlungsziel 4.3 „Leerstände mit Leben füllen“ zum Umweltschutz bei, weil hierdurch eine Reduzierung des Flächen- verbrauchs angestrebt wird. Bei Entwicklungsziel 5 werden Wertschöpfungsketten in der Entstehung bereits auf Umweltverträglichkeit geprüft (Genussregion Oberfranken: kurze Transportwege durch Verwendung regionaler Produkte). Entwicklungsziel 6 setzt auf naturverträgliche Sport- und Freizeitgestaltung und will insbesondere mit Handlungsziel 6.1

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Nutzungskonflikte zwischen verschiedenen Interessengruppen in der Freizeitnutzung lösen helfen. Entwicklungsziel 7 soll zu seelischer Gesundheit in intakter Landschaft verhelfen (hier v. a. Handlungsziel 7.3). Pressearbeit zu umgesetzten Projekten mit Naturschutzbezug wird in Entwicklungsziel 8 die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit darauf lenken. Mit Entwicklungsziel 9 lassen sich über Kooperationen naturschonende Maßnahmen (optimierte Wegeführung für Radfahrer und Wanderer, so dass sensible Bereiche umgangen werden) z. B. für ganze Naturparkgebiete umsetzen.

Klimaschutz: in der LES

Die Vielfalt in Landschaft und Natur hilft, wertvolle CO2-Senken, z. B. Wälder und Moore, zu erhalten. Mit Entwicklungsziel 1 soll die Bürgerschaft für den Reichtum der Natur sensibilisiert werden. Entwicklungsziel 2 widmet sich dem Klimaschutz und wendet sich an eine Klientel, in deren Lebensumfeld dieses Thema bislang eine geringe Rolle spielt, um durch Information eine Verhaltensänderung anzustoßen.

In Entwicklungsziel 4 „Lebensqualität für jedes Lebensalter erhalten und neu schaffen“ kann bei der Umnutzung von Leerständen auf energieeffiziente umweltfreundliche Dämmstoffe Wert gelegt werden.

Beim Aufbau regionaler Wirtschaftskreisläufe soll in Entwicklungsziel 5 darauf geachtet werden, dass kurze Wege in der Wertschöpfungskette, den Anstieg von Treibhausgasen bremsen helfen. Entwicklungsziel 6 mit Schwerpunkt Sport und Freizeit sowie Entwicklungs- ziel 9 Kooperationen soll z. B. mit Radfahren und Wandern besonders schadstoffarme Fortbewegungsmethoden propagieren.

4.4 Beitrag zur Bewältigung der Herausforderungen des demographischen Wandels

Beitrag: in der LES

Auch nachfolgende Generationen sollen eine intakte Natur bewahren sowie Klimaschutz betreiben. Hierzu tragen die Entwicklungsziele 1 und 2 durch Bewusstseinsbildung bei. Kultur und Brauchtum ist ein Bindeglied zwischen den Generationen; zu deren Bewahrung und Weitergabe will Entwicklungsziel 3 - hier insbesondere die Handlungsziele 3.1 und 3.2 – beitragen. Mit Entwicklungsziel 4 soll Lebensqualität auf dem Land für alle Lebensalter erhalten und familienfreundliche Angebote geschaffen werden. Das Entwicklungsziel 5 „Regionale Wirtschaftskreisläufe erfolgreich stärken“ zielt darauf ab, vor allem über verbesserte touristische Vermarktung Einkommensmöglichkeiten auch für junge Menschen zu schaffen. Attraktive Sport- und Freizeitangebote wie sie durch Entwicklungsziel 6 geschaffen werden sollen, sind weiche Standortfaktoren und können für einen Zuzug bzw. die Verhinderung der Abwanderung mitentscheidend sein. Entwicklungsziel 7 hat ins- besondere die seelische Gesundheit im Auge und kann daher die Lebenserwartung erhöhen. In Entwicklungsziel 8 – hier v. a. Handlungsziel 8.2 – soll eine Bürgerbeteiligung über alle Generationen hinweg erreicht werden. Über Kooperationen aus dem Entwicklungsziel 9 können demographische Herausforderungen in größerem räumlichem Umfang angegangen werden.

4.5 Mehrwert durch Kooperationen

Allgemein liegt die Bedeutung von Kooperationen zur Erreichung der Ziele der LES darin, dass bei bestimmten Maßnahmen erst eine „kritischen Masse“ zustande kommen muss,

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damit ein Projekt räumlich und von der finanziellen Tragbarkeit gesehen sinnvoll ist. Dazu bringt es möglicherweise auch neue Sichtweisen auf alte Herausforderungen. Alle genannten Kooperationsprojekte dienen Entwicklungsziel 9 „Durch Kooperationen die (über-)regionale Vernetzung fördern“.

Kooperative Startprojekte

Genussregion Oberfranken: Das Gesamt-Kooperationsprojekt besteht aus zwei Einzelkooperationen, die inhaltlich stark verzahnt sind. Träger des Teilprojekts „Vernetzung“, welches das Projektmanagement beinhaltet, wird die Handwerkskammer für Oberfranken sein, Träger des Teilprojekts „Wertschöpfung“, mit welchem die inhaltliche Umsetzung durch Einzelmaßnahmen erfolgen soll, der Verein Genussregion Oberfranken. Die federführende LAG ist „Kulmbacher Land e. V.“

Mitwirken werden neben allen oberfränkischen LAGn das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, die Tourismuszentralen, IHK, HWK, Hotel- und Gaststättenverbände, Innungen, Landschaftspflegeverbände, Naturparks und Naturschutzbehörden.

Um die für die Region charakteristische Kulturlandschaft dauerhaft erhalten zu können, soll ein Projektinhalt der Aufbau einer Wertschöpfungskette für Ziegen und Schafe sein. Ein weiterer Inhalt soll die Weiterbildung der im Vorgängerprojekt in der Förderperiode 2007- 2013 ausgebildeten Genussbotschafter sein. Alle geschaffenen Einzelangebote der bisherigen Leader-Kooperationsprojekte zur Genussregion Oberfranken (z. B. Genussbot- schafter, Genusstouren) sollen in den dritten Teil des Projektes miteinander kombiniert ein- fließen und als oberfränkische Landpartien auf bestehenden Kulturwegen vermarktet werden.

Das Projekt dient v. a. Entwicklungsziel 5 „Regionale Wirtschaftskreisläufe erfolgreich stärken“ und hierunter den Handlungszielen 5.1 „Neue Wertschöpfungsketten für regionale Produkte und Dienstleistungen aufbauen“, 5.2 „Partner und Angebote zur schlagkräftigeren Vermarktung vernetzen“ und 5.3 „Leistungsträger zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit qualifizieren“. Außerdem leistet es zu Entwicklungsziel 1 „Landschafts- und Tourismus- entwicklung im Spannungsdreieck Natur – Tourismus/Freizeit – Land-/Forstwirtschaft im Ein- klang halten“ und hierunter zu Handlungsziel 1.2 „Vielfalt der Kulturlandschaft erhalten und fördern“ einen Beitrag.

Wanderleitsystem Fränkische Schweiz: Die Trägerschaft für das Projekt übernimmt der Landkreis Forchheim. Federführende LAG ist Kulturerlebnis Fränkische Schweiz e. V. Mitwirken werden die LAGn Region Bamberg e. V., Kulmbacher Land e. V. und LAG Bayreuther Land e. V. in Zusammenarbeit mit dem Fränkische Schweiz-Verein (Wanderverein), der Tourismuszentrale Fränkische Schweiz und dem Naturpark Fränkische Schweiz – Veldensteiner Forst. Bereits in der Romantik wurde die Fränkische Schweiz wandernd entdeckt. Eine abwechs- lungsreiche Landschaft lädt auch heutige Menschen dazu ein. Allerdings ist bislang die Markierung sehr unterschiedlich, teils unvollständig, teils missverständlich. Eine Präsentation im Internet fehlt und die Beschreibung kultureller Besonderheiten ist lückenhaft.

Das Kooperationsprojekt beinhaltet die Vereinheitlichung der Wegemarkierung, die Digitalisierung, die Steuerung der Besucherströme, Schulungen für Gastgeber und Wanderführer sowie das Bewusstmachen der Zusammenhänge zwischen Gesundheit, Sport und Naturerhalt für alle Altersgruppen. Die Fränkische Schweiz soll bis 2019 die Kriterien einer Qualitätswanderregion nach den Vorgaben des Deutschen Wanderverbandes erfüllen.

Das Projekt dient dem Entwicklungsziel 6 „Als aktive Region in Sport und Freizeit fortentwickeln“ und hierunter insbesondere dem Handlungsziel 6.3 „Die Fränkische Schweiz 34

als Qualitätswanderregion zertifizieren“, daneben auch dem Handlungsziel 6.2 „Rad- und Wanderwegenetze in Infrastruktur und Vermarktung optimieren“. Darüber hinaus trägt es zu Entwicklungsziel 1 “Landschafts- und Tourismusentwicklung im Spannungsdreieck Natur – Tourismus/Freizeit – Land-/Forstwirtschaft im Einklang halten“ durch das Handlungsziel 1.1 „Natur- und Umweltbewusstsein verstärken“ und im Ent- wicklungsziel 5 „Regionale Wirtschaftskreisläufe erfolgreich stärken“ durch das Handlungs- ziel 5.3 „Leistungsträger zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit qualifizieren“ bei.

Weitere kooperative Projektvorschläge

Optimierung des Radwegenetzes im Fichtelgebirge: Ein Träger steht noch nicht fest. Mit der LAG Bayreuther Land e. V. kooperieren wollen die LAGn Sechsämterland Innovativ e. V. und die LAG Landkreis Hof e. V. Geplant sind eine auf aktuelle Standards aktualisierte Beschilderung und ein Vermarktungspaket mit Internet- präsenz und Kartenmaterial für das gesamte Fichtelgebirge.

Das Projekt wird voraussichtlich Entwicklungsziel 6 „Als aktive Region in Sport und Freizeit fortentwickeln“, hierunter Handlungsziel 6.2 „Rad- und Wanderwegenetze in Infrastruktur und Vermarktung optimieren“ und daneben auch Entwicklungsziel 1: „Landschafts- und Tourismusentwicklung im Spannungsdreieck Natur – Tourismus/Freizeit – Land-/Forstwirt- schaft im Einklang halten“ mit Handlungsziel 1.2 „Vielfalt der Kulturlandschaft erhalten und fördern“ stützen.

Qualifizierung touristischer Anbieter: Ein Träger steht noch nicht fest. Kooperationspartner sollen zum einen die LAGn in der Fränkischen Schweiz, zum anderen die LAGn im Fichtelgebirge sein. Teile der geplanten Schulungen werden voraussichtlich über das Startprojekt Wanderleit- system Fränkische Schweiz abgedeckt.

In beiden Tourismusregionen im Landkreis Bayreuth sahen die Tourismuszentralen einen dringenden Bedarf, vor allem die Kleinanbieter von Unterkünften besser zu qualifizieren, um sie in die Lage zu versetzen, ihr Angebot professioneller zu vermarkten. Dazu ist eine Schulungsreihe angedacht.

Das Projekt dient Entwicklungsziel 5 „Regionale Wirtschaftskreisläufe erfolgreich stärken“ und hierunter Handlungsziel 5.3 „Leistungsträger zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit qualifizieren“.

Bergbaustraße Fichtelgebirge Ein Träger steht noch nicht fest. Die LAG Bayreuther Land e. V. wird voraussichtlich mit der LAG Sechsämterland Innovativ e. V. kooperieren. Bei der Suche nach einem Charakteristikum des Fichtelgebirges, welches es von anderen Regionen abheben könnte, stieß man im Rahmen der LES-Erstellung auf die Jahrhunderte dauernde Gewinnung verschiedenster Erze und anderer Rohstoffe. Die Fülle der ehemals wirtschaftlich prägenden Abbauorte darzustellen und für Gäste wie Einheimische touristisch zu erschließen soll Gegenstand des Projekts sein.

Damit kann es zu Entwicklungsziel 3: „Kulturell in der Region Gewachsenes sichern und sich als moderne Kunst- und Kulturregion profilieren“ und hierunter zu den Handlungszielen 3.1 „Wissen zu alten regionaltypischen Handwerkszweigen darstellen“ und 3.2 Traditionen, Geschichte und kulturelle Besonderheiten bewahren“ beitragen.

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Vermarktung nordbayerischer Jakobswege Ein Träger steht noch nicht fest. Interesse an einer Kooperation haben neben der LAG Bayreuther Land e. V. die LAGn Kulturerlebnis Fränkische Schweiz e. V. und Landkreis Hof e. V. bekundet. Mögliche weitere Partner wären die restlichen oberfränkischen LAGn.

Als möglicher Projektinhalt angesprochen wurde die Erstellung einer klappbaren Wanderkarte für Nordbayern, die den Anschluss an eine bereits fertiggestellte Wanderkarte von Dresden bis Hof bilden könnte. Im geplanten Projekt soll die Strecke dann bis Nürnberg verfolgt werden. Weitere Inhalte wären noch zu klären.

Das Projekt könnte Entwicklungsziel 7 „Lebensqualität durch seelische und körperliche Gesundheit steigern“ und hierunter Handlungsziel 7.3 „Region als Ruhe- und Entspannungs- ort vermarkten“ unterstützen.

Abb. 11: LAG-Management Abb. 12: Ziele-Arbeitskreis „Natur und Umwelt“

4.6 Entwicklungsziele und zugehörige Handlungsziele

4.6.1 Ziele, Indikatoren, Startprojekte

Entwicklungsziel 1: Landschafts- und Tourismusentwicklung im Spannungsdreieck Natur – Tourismus/Freizeit – Land-/Forstwirtschaft im Einklang halten

Handlungsziel Indikator Anzahl/erfüllt Zeitraum 1.1 Natur- und Umweltbewusst- umgesetzte Förderprojekte 2 bis 2018 sein verstärken erreichte Personen 100 bis 2020

1.2 Vielfalt der Kulturlandschaft Kulturlandschaft fördernde 2 bis 2020 erhalten und fördern Maßnahmen/ Einrichtungen (z. B. Naturparke, Geopark) unterstützt 1.3 Naturschönheiten sichtbar Naturfördernde Maßnahmen/ 2 bis 2020 und bewusst machen Einrichtungen (z. B. Naturparke, Geopark) unterstützt

Startprojekt Natur- und Umweltschule Fränkische Schweiz (siehe Anlage 4.6.1 A)

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Entwicklungsziel 2: Verschiedene Zielgruppen für Klimaschutz und Klimafolgenanpassung gewinnen

Handlungsziel Indikator Anzahl/erfüllt Zeitraum 2.1 Kinder und Jugendliche an durchgeführte Maßnahmen 1 Bis 2019 Klimaschutzthemen heran- führen 2.2 Akteure im LAG-Gebiet für durchgeführte Maßnahmen 1 Bis 2019 die Nutzung von Klima- schutztechnologien aktivieren 2.3 Wissen zu Klimafolgen- durchgeführte Maßnahmen 1 Bis 2019 anpassung in Gartenbau, Land- und Forstwirtschaft vermitteln

Entwicklungsziel 3: Kulturell in der Region Gewachsenes sichern und sich als moderne Kunst- und Kulturregion profilieren

Handlungsziel Indikator Anzahl/erfüllt Zeitraum 3.1 Wissen zu alten regional- umgesetzte Förderprojekte 2 bis 2020 typischen Handwerks- zweigen darstellen 3.2 Traditionen, Geschichte umgesetzte Förderprojekte 2 bis 2020 und kulturelle Besonder- heiten bewahren 3.3 Kunst und Kultur durchgeführte Maßnahmen zur 4 2 bis wertschöpfend sichtbar Sichtbarmachung 2018, machen weitere 2 bis 2022

Startprojekt Schauglashütte (siehe Anlage 4.6.1 B)

Abb. 13: Ziele-Arbeitskreis „Kultur“ Abb. 14: Stichwortkarten aus der Auftakt- veranstaltung, sortiert 37

Entwicklungsziel 4: Lebensqualität für jedes Lebensalter erhalten und neu schaffen

Handlungsziel Indikator Anzahl/erfüllt Zeitraum 4.1 Familien- und generatio- Beitrag zu Angeboten 2 bis 2022 nengerechte Angebote unterstützen 4.2 Zusammenleben verschie- Beitrag zu Angeboten 2 bis 2022 dener Generationen und Kulturen fördern 4.3 Leerstände mit Leben füllen Neunutzung von leerstehenden 2 bis 2020 Gebäuden

Abb. 15: Ziele-Arbeitskreis „Leben auf dem Land“ Abb. 16: Stichwortkarten zu „Gesund leben“

Entwicklungsziel 5: Regionale Wirtschaftskreisläufe erfolgreich stärken

Handlungsziel Indikator Anzahl/erfüllt Zeitraum 5.1 Neue Wertschöpfungs- aufgebaute Wertschöpfungs- 2 bis 2022 ketten für regionale ketten Produkte und Dienst- leistungen aufbauen 5.2 Partner und Angebote zur vernetzte Partner 10 bis 2020 schlagkräftigeren Vermark- vernetzte Angebote 4 bis 2022 tung vernetzen 5.3 Leistungsträger zur Erhal- durchgeführte Schulungen 5 bis 2017 tung der Wettbewerbs- touristischer Anbieter im fähigkeit qualifizieren Fichtelgebirge 5 bis 2017 durchgeführte Schulungen touristischer Anbieter in der Fränkischen Schweiz erarbeitetes Schulungskonzept 1 bis 2016 5.4 Das Standortmarketing durchgeführte Aktionen 2 bis 2020 mithilfe der Kreativwirt- schaft voranbringen 38

Startprojekt Kooperationsprojekt Genussregion Oberfranken (siehe Anlage 4.6.1 C)

Entwicklungsziel 6: Als aktive Region in Sport und Freizeit fortentwickeln

Handlungsziel Indikator Anzahl/erfüllt Zeitraum 6.1 Nutzungskonflikte zwischen Vermittlung in 2 2022 verschiedenen Interessen- Nutzungskonflikten gruppen in der Freizeit- nutzung lösen helfen 6.2 Rad- und Wanderwege- km optimierte Radwege 200 bis 2017 netze in Infrastruktur und km optimierte Wanderwege 1.000 bis 2019 Vermarktung optimieren 6.3 Die Fränkische Schweiz als Zertifizierung 1 bis 2019 Qualitätswanderregion zertifizieren

Startprojekt Kooperationsprojekt Wanderleitsystem Fränkische Schweiz (siehe Anlage 4.6.1 D)

Entwicklungsziel 7: Lebensqualität durch seelische und körperliche Gesundheit steigern

Handlungsziel Indikator Anzahl/erfüllt Zeitraum 7.1 Zusammenwirken der fünf Maßnahmen zur 2 bis 2019 Kneipp´schen Säulen Bekanntmachung besser bekannt machen 7.2 Menschen aktivieren, Maßnahmen zur Aktivierung 2 bis 2020 dauerhaft selbst Gesundheitsvorsorge zu betreiben 7.3 Region als Ruhe- und erarbeitete Angebote 2 bis 2020 Entspannungsort vermarkten

Entwicklungsziel 8: Wirksame Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinsbildung betreiben

Handlungsziel Indikator Anzahl/erfüllt Zeitraum 8.1 Die Wahrnehmung der LAG Öffentlichkeitswirksame 10 bis 2020 und ihrer Arbeit verstärken Darstellungen in den lokalen Medien Informationen über Leader- 50 bis 2023 Prozess und Projekte für LAG- Mitglieder

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8.2 Aktive Bürgerbeteiligung im Teilnehmer an 50 15 bis Leader-Prozess fördern Projektkonkretisierungen 2017, weitere 15 bis 2019, weitere 20 bis 2022 8.3 Identitätsschaffende durchgeführte Maßnahmen 3 bis 2019 Maßnahmen zur Stärkung des Selbstwertgefühls im LAG-Gebiet forcieren

Startprojekt Newsletter für LAG-Mitglieder (siehe Anlage 4.6.1 E)

Entwicklungsziel 9: Durch Kooperationen die (über-)regionale Vernetzung fördern

Handlungsziel Indikator Anzahl/erfüllt Zeitraum 9.1 Tourismusregionen Kooperationen LAG- 4 2 bis landkreisübergreifend für die übergreifend 2018, 2 Zukunft fit machen weitere bis 2022 Projektpartner 10 bis 2020 zusammengeführt und koordiniert 9.2 Durch Kooperationen das LAG-übergreifende 4 2 bis Zusammengehörigkeitsgefühl Arbeitskreise gegründet 2018, 2 stärken weitere bis 2022 9.3 Durch Synergieeffekte Interkommunale Bündnisse 5 2 bis innerhalb des LAG-Gebiets aus Kommunen im LAG-Gebiet 2017, Kräfte bündeln zur Projektumsetzung weitere 3 bis 2022

Startprojekte Genussregion Oberfranken und Wanderleitsystem Fränkische Schweiz

(Weitere Projektideenliste siehe Anhang 4.6.1 F)

4.6.2 Finanzplanung

Im Folgenden werden Aussagen zur geplanten prozentualen Aufteilung der voraussichtlich zur Verfügung stehenden Leader-Mittel auf die Entwicklungsziele getroffen. Das Budget beträgt 1 Mio. € EU-Mittel je LAG, dazu kommen bayerische Landesmittel (angenommen: 250.000 €). Für die Förderhöhe von Projekten gelten die Fördersätze der Bayerischen LEADER-Förder- richtlinie in der jeweils gültigen Fassung. 40

Prozentuale Mittelaufteilung, aktualisiert nach der Mitgliederversammlung am 04.12.2018, basierend auf 1,858 Mio. € Gesamtbudget, weiterbestehend nach der MGV vom 06.11.2019

Entwicklungsziel 1: 5,5% Mittelanteil, Entwicklungsziel 2: 2,0%, Entwicklungsziel 3: 32,0 %, Entwicklungsziel 4: 17,5%, Entwicklungsziel 5: 3,5%, Entwicklungsziel 6: 22,5%, Entwicklungsziel 7: 2,0%, Entwicklungsziel 8: 15,0%, Entwicklungsziel 9: 0,0%

NEU nach 06.11.2019: Da für das letzte LEADER-Antragsjahr 2020 noch kaum Schwerpunkte bei den Entwicklungszielen erkennbar sind , wurde über den Leader- Koordinator im Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten angefragt, ob die Verteilung der Fördermittel auf die Entwicklungsziele für den Rest der Förderperiode unterbleiben kann. Die Anfrage wurde positiv beantwortet.

Beschluss zur Fördermittelverteilung Die Mitgliederversammlung Bayreuther Land beschließt, dass für das Beantragungsjahr 2020 auf eine Vorab-Zuordnung der verfügbaren Fördermittel auf die Entwicklungsziele verzichtet wird. Das LAG-Entscheidungsgremium soll weiterhin bei zur Zustimmung vorgelegten Projekten die Zuordnung zu Entwicklungszielen vornehmen.

Die 20 stimmberechtigten Teilnehmer der Mitgliederversammlung stimmten einstimmig dafür.

(Die Ausführungen zu den Themenbereichen stimmen nicht mehr mit den aktuellen Mittelanteilen überein!):

Themenbereich Natur und Umwelt

Entwicklungsziel 1: Landschafts- und Tourismusentwicklung im Spannungsdreieck Natur – Tourismus/Freizeit – Land-/Forstwirtschaft im Einklang halten Entwicklungsziel 2: Spezielle Zielgruppen für den Klimaschutz gewinnen

Mit der „Naturschule Fränkische Schweiz“, dem „Schießkino“, dem „Alexander von Humboldt-Erlebnispark in Goldkronach“ und der „Neukonzeptionierung der Geologie- Abteilung im Fränkische-Schweiz-Museum“ gibt es für Entwicklungsziel 1 schon mehrere relativ konkrete Projektvorschläge mit Kosten im mittleren bis höheren Bereich. Daher sollen hierfür 30% aus dem angenommenen LAG-eigenen Budget bereitgestellt werden.

Entwicklungsziel 2 soll im Rahmen des Klimaschutzkonzepts für den Landkreis Bayreuth in Absprache mit der Bioenergieregion umgesetzt werden. Der Schwerpunkt steht fest, kon- krete Projektvorschläge sind noch nicht vorhanden. Für Maßnahmen zur Bewusst- seinsbildung werden 5% des angenommenen LAG-Budgets veranschlagt.

Themenbereich Kultur

Entwicklungsziel 3: Kulturell in der Region Gewachsenes sichern und sich als moderne Kunst- und Kulturregion profilieren

Eine Fülle von relativ konkreten und einigen weniger konkreten Projektvorschlägen wurden für dieses Entwicklungsziel genannt: „Schauglashütte“, „Schaubrauerei in Nemmersdorf“, „Geologie- und Tourist Informationsstation „Tiefer Brunnen“ in Betzenstein“, „Künstlerort Hollfeld“, „Dichter und Denker-Themenweg im Fichtelgebirge“, „Fensterschürzen- und Mark- grafenkirchenweg“, „Burgenweg und Burgen-Freilichtmuseum Bad Berneck“ als Einzel- projekte der LAG, die „Bergbaustraße Fichtelgebirge“ als Kooperationsprojekt. Die voraussichtlichen Kosten der Projekte liegen im niedrigen bis mittleren Bereich. Dafür sollen 30% des angenommenen LAG-eigenen Budgets eingeplant werden. 41

Themenbereich Leben auf dem Land

Entwicklungsziel 4: Lebensqualität für jedes Lebensalter erhalten und neu schaffen Entwicklungsziel 5: Regionale Wirtschaftskreisläufe erfolgreich stärken

Für Entwicklungsziel 4 existieren bisher drei wenig konkrete Projektideen, bei denen es darum geht, Leerstände sinnvoll neu zu nutzen sowie zwei Projekte zur Familienfreundlich- keit. Hierfür werden 10% des angenommenen LAG-eigenen Budgets vorgesehen.

Als konkretes Projekt zu Entwicklungsziel 5 ist die „Genussregion Oberfranken“ zu nennen. Weiteres Kooperationsthema ist die Qualifizierung von touristischen Gastgebern, sowohl im Fichtelgebirge als auch in der Fränkischen Schweiz. Beide Projekte erhalten ihre Förder- mittel aus dem bayerischen Kooperationen-Topf.

Themenbereich Gesund leben

Entwicklungsziel 6: Als aktive Region in Sport und Freizeit fortentwickeln Entwicklungsziel 7: Lebensqualität durch seelische und körperliche Gesundheit steigern

Die Projektvorschläge „Wanderleitsystem Fränkische Schweiz“, „Optimierung des Radwege- netzes im Fichtelgebirge“ und „Gesundheitstourismus im Fichtelgebirge“ sollen überregional als Kooperationen durchgeführt werden. Angesprochen wurde außerdem das „Gewässer- erlebnis Fränkische Schweiz“, welches ebenfalls ein Kooperationsprojekt wäre. Die Projekte erfüllen alle Entwicklungsziel 6, für welches zunächst keine Mittel aus dem LAG-eigenen Budget vorgesehen werden müssen (ggf. Änderung während der Förder- periode, wenn Einzelprojekte hinzukommen).

Entwicklungsziel 7 ist aufgrund von Handlungsbedarfen entstanden und wird durch einen Projektvorschlag konkretisiert. Dafür sollen 5% aus dem angenommenen LAG-eigenen Budget zur Verfügung stehen.

Themenbereich Regionalmanagement

Entwicklungsziel 8: Wirksame Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinsbildung betreiben Entwicklungsziel 9: Durch Kooperationen die (über-)regionale Vernetzung fördern

Diese beiden Entwicklungsziele werden vorrangig durch das LAG-Management verfolgt. Für zwei Personen in Vollzeit werden 250.000 € veranschlagt, das entspricht 20% des angenom- menen Gesamtbudgets. Für die Durchführung der Managementaufgaben (z. B. Öffentlichkeitsarbeit durch Newsletter, Aktivierung zur Bürgerbeteiligung, Anbahnung und Umsetzung von Kooperationen) werden kaum Kosten anfallen, so dass hierfür keine weiteren Mittel veranschlagt werden müssen.

Das bisher einzige geplante zusätzliche Projekt ist der Regionalpavillon zur Landesgarten- schau 2016 in Bayreuth. Da hier mit der Kulmbacher LAG kooperiert werden soll, betrifft es das LAG-eigene Budget nicht.

4.7 Darstellung, inwiefern die LES integrativen und Sektor übergreifenden Ansatz aufweist

Querbezug in mehrere Sektoren hat der Tourismus. Beiträge dazu finden sich in Handlungs- zielen zu den Sektoren Natur (1.3), Kultur (3.3) und Gesund leben (6.2, 6.3, 7.3).

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Auch Kooperationsprojekte aus mehreren Themenbereichen vergrößern die touristische Angebotspalette (9.1).

Der Sektor Regionalmanagement betreibt Öffentlichkeitsarbeit (Entwicklungsziel 8) über verschiedene Medien. Dies strahlt positiv auf alle anderen Sektoren aus.

Der Sektor Leben auf dem Land mit Schwerpunkten Lebensqualität und Wirtschaft leistet einen Beitrag für die Sektoren Natur und Kultur, da sich Handlungsziel 5.3. durch die Qualifi- zierung von Leistungsanbietern auch auf die Vermarktung von kulturellen Angeboten und von Naturschönheiten auswirkt.

4.8 Darstellung der Koordinierung und Vernetzung der Entwicklungsziele

4.8.1 Ableitung der Entwicklungsziele aus der SWOT-Analyse

Entwicklungsziel 1: Landschafts- und Tourismusentwicklung im Spannungsdreieck Natur – Tourismus/Freizeit – Land-/Forstwirtschaft im Einklang halten Entwicklungsziel 2: Spezielle Zielgruppen für den Klimaschutz gewinnen

Die SWOT-Analyse erbrachte einerseits die Feststellung, dass in weiten Teilen des LAG- Gebiets eine abwechslungsreiche Mittelgebirgslandschaft mit hohem Erholungswert vorhanden ist, dass diese aber andererseits durch die vorherzusehende Hofaufgabe von Nebenerwerbslandwirten (beides aus ILE-Konzepten) sowie Nutzungskonflikte mit der Freizeitnutzung oder die Anpflanzung von Mais auf vielen Flächen (Stichwortkarte bei der Auftaktveranstaltung) gefährdet ist. Mehr Bewusstsein für den Klimaschutz wird das neue Landkreiskonzept schaffen, eine hohe Verkehrsbelastung der Kommunen (ILE-Konzept) ist zu überwinden. Als Chance wird die Verknüpfung mit der Bioenergieregion (Stichwortkarte bei der Auftaktveranstaltung) gesehen. Soll die Energiewende hin zu erneuerbaren Energien umfassend gelingen, müssen alle Bevölkerungsgruppen einbezogen werden.

Bislang werden durch allgemeine Information und Bewusstseinsbildungsmaßnahmen nur Hauptzielgruppen, welche den thematischen Zugang leichter finden, erreicht. Um auch be- nachteiligte Gruppen, bei denen aufgrund der Lebenssituation zunächst andere Themen im Vordergrund stehen, für eine umweltschonende langfristig ausgelegte Energienutzung zu gewinnen, wurde mit Mitarbeitern der Bioenergieregion in einem Abstimmungsgespräch die Ausrichtung von Entwicklungsziel 2 als Ergänzung zu Vorhaben aus dem Klimaschutz- konzept vereinbart. Entwicklungsziel 1 will insgesamt die Balance halten. Entwicklungsziel 1 und 2 wollen das Bewusstsein für Natur- und Klimaschutz stärken.

Entwicklungsziel 3: Kulturell in der Region Gewachsenes sichern und sich als moderne Kunst- und Kulturregion profilieren

Bau- und Naturdenkmäler wie auch kulturelle Kleinode sind in Vielzahl vorhanden. In den Ortschaften ist die Festkultur noch lebendig (ILE-Konzepte), durch eine große Anzahl Kunstschaffender ist der Ausbau zur Kreativurlaubsdestination möglich (Stichwortkarte bei der Auftaktveranstaltung). Dem gegenüber stehen zum einen der Verlust von Wissen zu Orts- und Heimatgeschichte sowie zu alten Handwerkszweigen (Stichwortkarten bei der Auftaktveranstaltung), zum anderen der geringe Bekanntheitsgrad kleiner kultureller Einrichtungen und die wenig professionelle Vermarktung (ILE-Konzepte). Eine Erschließung im Verbund (abgeleitet aus Stichwortkarte bei der Auftaktveranstaltung) und das Darstellen alter Industrie- und Handwerkszweige (abgeleitet aus einer größeren Anzahl an Projekt- ideen) werden als Chancen gesehen.

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Mit Entwicklungsziel 3 erfährt Traditionelles und Modernes seine Wertschätzung. Entwicklungsziel 4: Lebensqualität für jedes Lebensalter erhalten und neu schaffen

Leerstand von Ortsbild prägenden Gebäuden in den Ortskernen und fehlende Integration der Neubürger in die Dorfgemeinschaft wurden in ILE-Konzepten und ähnlich formuliert auch auf der Auftaktveranstaltung sowie im Zielfindungs-Arbeitskreis „Leben auf dem Land“ als Schwächen gesehen. Überalterung in großen Teilen der Region und ein ausgeprägtes Kirchturmdenken kommen hinzu. Als Chancen werden die Aufwertung von Ortsmitten und der Ausbau der Familienfreundlichkeit (Stichwortkarten bei der Auftaktveranstaltung) erkannt. Positiv zu nennen wäre preisgünstiges Leben und Arbeiten sowie ein relativ intaktes Gemeindeleben (ILE-Konzepte). Entwicklungsziel 4 soll allen Landbewohnern ein auf sie zugeschnittenes lebenswertes Dasein auf dem Land erlauben.

Entwicklungsziel 5: Regionale Wirtschaftskreisläufe erfolgreich stärken Entwicklungsziel 6: Als aktive Region in Sport und Freizeit fortentwickeln Entwicklungsziel 7: Lebensqualität durch seelische und körperliche Gesundheit steigern

Kleinere und mittelständische Wirtschaftsbetriebe schaffen Stabilität in der Region, vielfältige Angebote für die Freizeitgestaltung insbesondere zur Sportausübung sind vorhanden, ein hoher Anteil an Tagesgästen besucht die Urlaubsregionen im LAG-Gebiet (ILE-Konzepte, Kooperationsprojektideen). Verbesserungswürdig sind Kooperation und Koordination bei der Angebotsgestaltung und –Angebotsvermarktung, die Professionalisierung touristischer Anbieter und Teile der Freizeit-Infrastruktur (ILE-Konzepte, Projektideen). Das Angebot im Gesundheits- und Wellness-Bereich ist ausbaufähig (Stichwortkarte bei der Auftaktveranstal- tung). Die Entwicklungsziele 5 bis 7 dienen dem Wachstum in der Tourismusbranche und verbin- den dabei Genuss-, Sport- und Gesundheitstourismus. Insbesondere die Handlungsziele 5.1, 5.2, 5.3, 6.2 und 7.3 bezwecken eine leistungsfähigere Vermarktung und sollen dabei sowohl Sport als auch Erholung mit touristischer Wertschöpfung verknüpfen.

Entwicklungsziel 8: Wirksame Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinsbildung betreiben Entwicklungsziel 9: Durch Kooperationen die (über-)regionale Vernetzung fördern

Über Medien wie Internet, Lokalzeitungen und Zusammenkünfte in Arbeitskreisen und Mit- gliederversammlungen werden Informationen verbreitet. Dennoch lässt die Wahrnehmung etwas zu wünschen übrig (bisherige Erfahrungen). Durch die Erweiterung des LAG-Gebiets gibt es einen erhöhten Informationsbedarf, insbesondere bei den neu hinzugekommenen Gebieten des Landkreises im Westen und Süden. Verschiedenste Regionalentwicklungs- initiativen in Teilgebieten erschweren den Überblick. Stichwortkarten von der Auftaktveran- staltung fordern dazu auf, die Vermarktung neu geschaffener Angebote fortzusetzen sowie die Netzwerk-Arbeit zu unterstützen. Die Entwicklungsziele 8 und 9 enthalten zentrale Aufgaben des LAG-Managements und werden die Partner im Leader-Prozess informieren und zusammenbringen.

4.8.2 Verbindung zwischen den einzelnen Entwicklungszielen

Naturschutz (Entwicklungsziel 1) sensibilisiert für den Wert naturnaher Landschaft und ist damit die Grundlage für Lebensqualität des Wohnortes (EZ 4), ebenso für Freizeitnutzung (EZ 6) wie auch Grundlage für sanften Tourismus (EZ 7 und EZ 9).

Wenn noch mehr Menschen – hier insbesondere die schwer erreichbaren – zum Klimaschutz (EZ 2) ermuntert werden können, hilft dies auch, die Natur zu erhalten (EZ 1). 44

Entwicklungsziel 4 soll die Lebensqualität auf dem Land erhalten und diese wird verstärkt durch Entwicklungsziel 3, indem die geschichtliche und kulturelle Herkunft bewusst gemacht wird, durch Entwicklungsziel 5, indem neue Einkommensmöglichkeiten geschaffen werden, durch Entwicklungsziel 6 und 7, indem Gesundheit ganzheitlich gefördert wird, sowie durch Entwicklungsziel 1 und 2, da eine abwechslungsreiche Landschaft einen hohen Erholungs- wert hat.

Abb. 17: Verbindungen zwischen den Entwicklungszielen

Entwicklungsziel 6 wird durch Entwicklungsziel 7 optimal ergänzt, da sowohl ausreichende Bewegung als auch seelische Balance dem menschlichen Wohlbefinden dient.

Entwicklungsziel 8 wird vom LAG-Management verfolgt. Es verstärkt durch öffentliche Bekanntmachung die Wirkung der Arbeits- und Projektergebnisse aus allen weiteren Entwicklungszielen. Die Entwicklungsziele 1 bis 7 und 9 liefern im Gegenzug Inhalte für Entwicklungsziel 8. Entwicklungsziel 9 kann prinzipiell mit allen anderen acht Entwicklungs- zielen kombiniert werden, da Kooperationen in allen Bereichen denkbar sind.

4.8.3 Verbindung zwischen den Entwicklungszielen und ihren jeweiligen Handlungszielen

Die Handlungsziele unter Entwicklungsziel 1 wollen über Vielfalt in der Natur informieren („Nur was man kennt, schützt man“), diese Vielfalt erhalten und auf die Vielfalt in der Landschaft aufmerksam machen. Dies soll dazu dienen, Menschen die Schutzwürdigkeit von Natur- und Kulturlandschaften nahezubringen und so helfen, dass Landschafts- und Tourismusentwicklung nicht zum jeweiligen Nachteil des anderen durchgeführt wird. Klimaschutz wird allgemein viel propagiert. Die Handlungsziele unter Entwicklungsziel 2 sollen Menschen erreichen, in deren Alltag Klimaschutz bislang kaum eine Rolle spielt.

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Wenn auch diese speziellen Zielgruppen in einer auf sie abgestimmten Art und Weise Klimaschutz und dessen Sinn verstehen lernen, können sie einen Beitrag dazu leisten.

Historische und kulturelle Charakteristika der Region drohen verloren zu gehen. Die Handlungsziele unter Entwicklungsziel 3 sollen Wissen darüber bewahren, Kunst und Kultur lebendig halten und vermarktungsfähige Angebote schaffen, die dazu beitragen, den großen Reichtum sowohl an althergebrachten Traditionen als auch an lebenden Künstlern überregional darzustellen.

Die Handlungsziele unter Entwicklungsziel 4 dienen dazu, für Kinder, Jugendliche, Familien, Senioren, Zugezogene ein gutes Leben auf dem Land zu ermöglichen, so dass sie dort wohnen bleiben.

Entwicklungsziel 5 will die Wirtschaftskraft der Region verbessern. Damit dies gelingt, sollen neue Produkte und Dienstleistungen vermarktet werden. Vertriebsnetzwerke und Qualifi- zierungsmaßnahmen unterstützen dieses Ziel. Nach außen soll für den Wirtschaftsstandort dann mit Aufmerksamkeit erzielenden Mitteln geworben werden.

Winter- und Sommeraktivitäten haben eine lange Tradition im LAG-Gebiet, vor allem in den Urlaubsregionen. Entwicklungsziel 6 trägt mit seinen Handlungszielen dazu bei, wett- bewerbsfähig mit anderen Mittelgebirgsregionen zu bleiben und dabei die Besucher so zu kanalisieren, dass Konkurrenznutzung (z. B. Wanderweg/Loipe/Mountainbike-Trail) verrin- gert oder ausgeschlossen wird.

Möglichkeiten, sein seelisches Gleichgewicht zu erhalten, bietet Entwicklungsziel 7. Seine Handlungsziele verhelfen den Kneipp´ schen Säulen Ernährung, Kräuter, Wasser, Bewegung und innere Ordnung zu mehr Bekanntheit, stärken die Eigeninitiative und bilden für Urlauber und Einheimische ein Gegengewicht zum hektischen Alltagsleben.

Entwicklungsziel 8 will Aufmerksamkeit und Selbstbewusstsein in der Bürgerschaft schaffen. Über die Handlungsziele werden Menschen motiviert, selbst für Verbesserungen in der Region tätig zu werden, über das LAG-Management werden die Ergebnisse ihrer Arbeit kommuniziert und dadurch eine positivere Eigensicht erreicht.

Verwaltungsgrenzen sind in der Regel nicht gleichzeitig historische oder wirtschaftliche Regionsgrenzen. Entwicklungsziel 9 bündelt Interessen mithilfe von gemeinsamen Projekt- planungen, entwickelt Gemeinschaft über Gebietsgrenzen hinweg, dient der vereinheitlichten Vermarktung von Tourismusregionen und stärkt die Zusammenarbeit innerhalb des LAG- Gebiets, so dass Kirchturmdenken mehr und mehr aufgegeben wird.

4.9 Bürgerbeteiligung und Einbeziehung der Ergebnisse

Eine Evaluierung der vergangenen Förderperiode wurde aufgrund der Gebietserweiterung zur kommenden Förderperiode nicht durchgeführt. Per Fragebogen wurden aber Projekt- träger, Projektträger und Steuergremiumsmitglieder um einen Rückblick aus Ihrer Sicht gebeten. Dieses Fazit dient als zusätzliche Form der Bürgerbeteiligung - hier nur eines Teil- raums des künftigen Leader-Gebiets.

Im Frühjahr 2014 wurden Handzettel mit dem Titel „Regionale Entwicklung im Landkreis Bayreuth – gestalten Sie mit!“ entworfen. Über die Landratsamt-Internetseite sowie die Mitteilungsblätter der Kommunen wurde darauf aufmerksam gemacht; die Bürgerinnen und Bürger konnten den Handzettel entweder downloaden oder in ihrer Verwaltung mitnehmen. Es wurde dazu aufgefordert, die ausgefüllten Zettel bis ca. August beim LAG-Management

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abzugeben. Diese Aktion wurde von 16 Personen genutzt, die ihre Handlungsbedarfe und Projektideen beschrieben. Die gleichen Themen wie die der Handzettel-Bearbeiter wurden auch auf der Auftaktveran- staltung von etlichen weiteren Personen auf Stichwortkarten angesprochen.

Abb. 18: „Natur und Umwelt“, Stärken und Abb. 19: „Natur und Umwelt“, Handlungsbedarfe Schwächen

Zur Auftaktveranstaltung für Leader 5.0 am 03. Juni 2014 kamen etwa 65 Personen aus dem gesamten Landkreis. Über die Lokalzeitung wurde die Veranstaltung angekündigt. Der Großteil der Teilnehmer war persönlich eingeladen worden (Verein Wohlfühlregion Fichtel- gebirge, Projetträger, Projektaktive, aus den neu hinzugekommenen Teilen Adressen über die ILE-Manager und Adressen von neuen Projektideengebern). Anhand von Projekt- beispielen aus der Wohlfühlregion Fichtelgebirge wurden den Teilnehmern die Möglichkeiten des Förderprogramms veranschaulicht.

Aus vorhandenen ILE-Konzepten wurden vom LAG-Management landkreisweit gültige Stärken und Schwächen in den in diesen Konzepten behandelten Themenbereichen vorge- stellt und mit den Teilnehmern besprochen. Die Themenbereiche wurden akzeptiert, die Stärken und Schwächen teilweise ergänzt.

Handzettel-Bemerkungen und in deren Fortsetzung die Formulierungen der Teilnehmer der Auftaktveranstaltung zu Stärken/Schwächen/Handlungsbedarfen flossen in die Formulierung der Entwicklungsziele ein. Die ebenfalls auf Stichwortkarten zu den Themenbereichen genannten Projektideen sowie die vor und nach der Auftaktveranstaltung eingegangenen konkreten und weniger konkreten Projektvorschläge zeigten deutlich die Richtung der Ziele auf.

Aus dieser Sammlung stellte das LAG-Management erste Entwicklungsziele zusammen. Danach wurden Mitte Juli 2014 Teilnehmer der Auftaktveranstaltung, die sich auf Interes- sentenlisten zu Themenarbeitskreisen eingetragen hatten und per Zeitungsankündigung alle Landkreisbürger zu diesen Arbeitskreisen eingeladen.

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An drei Terminen erfolgten ein Abgleich bzw. Ergänzungen von Zielen mit Teilnehmern der Themenbereichs-Arbeitskreise. Die Wortmeldungen bestätigten die Ziele. Weitere Zielformulierungen aus den Arbeitskreisen gingen direkt in die Entwicklungs- und Handlungsziele ein. Da sich in die Interessentenliste für den Themenbereich „Gesund leben“ nur eine Person eingetragen hatte, auf den Stichwortkarten und später auch aus Projekt-Kooperations- vorschlägen Bedarf ersichtlich wurde, wurden hier die Ziele zum einen aus den Karten, zum anderen aus einer telefonischen Befragung abgeleitet.

Abb. 20: „Kultur“, Stärken und Schwächen Abb. 21: „Kultur“, Handlungsbedarfe

Am 04. November 2014 erfolgte die Vereinsgründung „Bayreuther Land“. Bei dieser Veran- staltung wurde die LES mit ihren wesentlichen Inhalten vorgestellt und von der Mitglieder- versammlung verabschiedet. Insbesondere wurde auf Gebietsauswahl, Strukturen und Wechselbeziehungen der Gremien, die SWOT-Analyse, die Entwicklungsziele mit ihren Handlungszielen, die Projektauswahlkriterien und den Aktionsplan für 2015 und 2016 eingegangen.

(Fragebogen für Fazit Wohlfühlregion Anlage 4.9 A, Handzettel-Formblatt Anhang 4.9 B, Internethinweise zum Handzettel und Einladung Auftaktveranstaltung Landratsamt Anlage 4.9 C, Gemeinde Heinersreuth Anlage 4.9 D, Mitteilungsblatt Bischofsgrün Anlage 4.9 E, Presseankündigung Auftaktveranstaltung Anlage 4.9 F, Einladung Auftakt Internethinweis Wohlfühlregion Anlage 4.9 G, Presseankündigung Themen-Arbeitskreise Anlage 4.9 H, Protokoll Ak Natur Anlage 4.9 I, Teilnehmer „Natur“ Anlage 4.9 J, Protokoll Ak Land Anlage 4.9 K, Teilnehmer „Land“ Anlage 4.9 L, Protokoll Ak Kultur Anlage 4.9 M, Teilnehmer „Kultur“ Anlage 4.9 N, Ankündigungen zur Vereinsgründung Internetseite Bayreuther Land Anlage 4.9 O, Wohlfühlregion 4.9 P, Landratsamt 4.9 Q; Protokoll Vereinsgründungsversammlung mit LAG-Beschluss Anlage 1.1 A, Teilnehmer Vereinsgründungsversammlung Anlage 4.9 R)

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5. LAG-Projektauswahlverfahren

5.1 Regeln für das Projektauswahlverfahren

Als Organ zur Durchführung eines ordnungsgemäßen Projektauswahlverfahrens und zur Steuerung und Kontrolle der LES wurde das LAG-Entscheidungsgremium bestellt. Das Projektauswahlverfahren wird in Sitzungen dieses Gremiums vollzogen. Das Verfahren dient der Entscheidung darüber, welche Einzelprojekte Fördermittel aus dem LAG-Budget erhalten und welche Kooperationsprojekte mit Mitteln aus dem gemeinsamen bayernweiten Leader- Budget der EU gefördert werden sollen.

Das Entscheidungsgremium muss bei Ausübung seiner Tätigkeit folgenden Mindestanforde- rungen genügen: im Projektauswahlverfahren  Einstufung der Vorhaben nach ihrem Beitrag zum Erreichen der Ziele der lokalen Ent- wicklungsstrategie  Transparenz bei der Projektauswahl  Ausschluss von Interessenskollisionen von Mitgliedern des Entscheidungsgremiums  Sicherstellung, dass mindestens 50 % der Stimmen in den Auswahlentscheidungen von Partnern aus dem nichtöffentlichen Bereich stammen und dass auf der Entschei- dungsfindungsebene weder der öffentliche Sektor noch eine einzelne Interessen- gruppe mit mehr als 49 % der Stimmrechte vertreten sind darüber hinaus  Überwachung und Steuerung der der Umsetzung der Entwicklungsstrategie

Ist ein Projekt soweit konkretisiert, dass es dem LAG-Entscheidungsgremium vorgelegt werden soll, erhalten die Mitglieder des Entscheidungsgremiums mindestens eine Woche vor der entsprechenden Sitzung neben der Einladung mit den Tagesordnungspunkten eine aussagekräftige Zusammenfassung des Projekts inklusive des Bewertungsvorschlags des LAG-Managements auf der Grundlage der Projektkriterien-Liste. Die gleichen Unterlagen gehen ihnen bei einer schriftlichen Abstimmung im Umlaufverfahren, welches nur in Aus- nahmefällen durchgeführt werden sollte, zu.

Anhand des Bewertungsvorschlags diskutiert das Entscheidungsgremium das Projekt und gibt seine endgültige Bewertung ab. Entscheidungsgremiumssitzungen sind öffentlich. Die Abstimmung durch die Mitglieder erfolgt offen, es sei denn der Antragsteller/das Projekt erfordert eine nichtöffentliche Behandlung. Liegt ein Projekt mit seiner Punktzahl bei 15 oder darüber (siehe 5.2) können Leader-Fördermittel befürwortet werden. Alle Ergebnisse werden protokolliert.

Falls ein Mitglied von einer Entscheidung bezüglich eines Projekts direkt betroffen ist (z. B. Bürgermeister, Vereinsvorsitzende, Finanzierungspartner bei Kooperationsprojekten), darf es bei diesem konkreten Projekt nicht mit abstimmen.

Wenn das Entscheidungsgremium ein Projekt ablehnt, hat der Projektträger das Recht, in der nächsten Gremiumssitzung seinen Widerspruch dagegen einzulegen. Das Entschei- dungsgremium muss danach nochmals über das Projekt beschließen. Auch bei Ablehnung kann der Projektträger sein Projekt direkt bei der Bewilligungsstelle beantragen.

Zur Information der Öffentlichkeit über die anstehenden Entscheidungen wird auf der Internetseite der LAG vorab der Termin, die Tagesordnung und das Einladungsschreiben zur Sitzung angekündigt, im Falle eines Umlaufverfahrens die Projekttitel und der Endtermin der Abstimmung. Nach der Sitzung/dem Umlaufverfahren werden die Abstimmungsergebnisse

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zu den besprochenen Projekten ebenfalls dort bekanntgegeben. Dadurch wird die Trans- parenz bei der Projektauswahl gewahrt. Details zum Projektauswahlverfahren sind in der Geschäftsordnung für das Entscheidungsgremium niedergeschrieben (siehe Anlage 2.2 C).

5.2 Projektauswahlkriterien

Jedes im Entscheidungsgremium zu behandelnde Projekt muss nachvollziehbar bewertet werden. Hierfür wurde eine Checkliste mit Projektauswahlkriterien entworfen. Jedes Kriter- ium kann mit einer Punktebewertung von „1“ bis „3“ versehen werden. Je höher die Punkt- zahl, desto besser ist das Kriterium erfüllt. Ein Projekt muss bei jedem Kriterium mindestens die Bewertung „1“ erhalten.

Die Projektkriterien-Liste der LAG Bayreuther Land besteht aus acht Pflichtkriterien und zwei fakultativen Kriterien. Die zur Auswahl stehenden Zusatzkriterien in der Pflichtkriterien-Liste wurden aufgrund des „Vernetzung“ darstellenden Charakters in die Kriterien-Liste aufgenom- men; sie zählen bei der Maximalpunktzahl nicht mit. Bei insgesamt 10 Projektauswahlkrite- rien mit einer Höchstbewertung von jeweils „3“ ergibt sich eine Gesamt-Maximalpunktzahl von 30 Punkten. Bis zu sechs Zusatzpunkte können hinzukommen. Ein Projekt benötigt eine Mindestpunktezahl von 15 für die Auswahl zur Leader-Förderung. Es soll keine stärkere Ge- wichtung von Einzelkriterien vorgenommen werden.

Verpflichtend anzuwendende Projektauswahlkriterien nach Leader-Vorgabe  Innovativer Ansatz des Projekts  Beitrag zum Umweltschutz  Beitrag zur Eindämmung des Klimawandels/zur Anpassung an seine Auswirkungen  Bezug zum Thema „Demographie“  Messbarer Beitrag zu einem Handlungsziel  Bedeutung / Nutzen für das LAG-Gebiet  Grad der Bürgerbeteiligung  Vernetzungsgrad (zwischen Partnern, Sektoren, mit anderen Projekten)

Spezifische Projektauswahlkriterien der LAG Bayreuther Land  Beitrag zum touristischen Angebot  Beitrag zur Erhöhung der regionalen Identität

Zusatzpunkte  Messbarer Beitrag zu weiteren Handlungszielen  Mittelbarer Beitrag zu weiteren Entwicklungszielen

Die Begründung für die Wahl der spezifischen Projektauswahlkriterien wird im Folgenden dargelegt. „Beitrag zum touristischen Angebot“: Zwei touristische Regionen, die Fränkische Schweiz und das Fichtelgebirge, machen einen deutlichen Gebietsanteil der LAG aus. Seit Beginn des letzten Jahrhunderts sind sie Reise- ziel von Tagesausflüglern und Urlaubsgästen. Handlungsziele unter den Entwicklungszielen 1,3,5,6,7,9 haben touristische Bezüge. Daher soll dem Querschnittsziel „Touristische Ent- wicklung“ besonders Rechnung getragen werden.

„Beitrag zur Erhöhung der regionalen Identität“ Das LAG-Gebiet ist naturräumlich, historisch und wirtschaftlich ein heterogenes Gebiet. Dies macht sich bisher zwischen den Teilregionen und selbst innerhalb eines solchen Teilgebiets bemerkbar. Projekten mit verbindendem und die Identität stärkendem Charakter soll daher ein besonderer Wert beigemessen werden.

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„Checkliste Projektauswahlkriterien“ der LAG Bayreuther Land

Projekttitel: ………………………………………… erreichbare Maximalpunktzahl für Projekte: ______30__ erreichbare Zusatzpunkte für Projekte: ______6__ erforderliche Mindestpunktzahl für die Auswahl eines Projekts: ______15__ erreichte Punktzahl: ______

Kriterium mit Punktebewertung von 1 bis 3 Erreichte Punktzahl (0 Punkte, wenn Kriterium nicht erfüllt) Innovativer Ansatz des Projekts

Neue Partner oder neue Vorgehensweise oder 1 Punkt: neue Dienstleistung/neues Produkt Neue Partner und/oder neue Vorgehensweise 2 Punkte: und/oder neue Dienstleistung/neues Produkt 3 Punkte: Neue Partner, neue Vorgehensweise, neue Dienstleistung/neues Produkt

Begründung für Punktevergabe:

Beitrag zum Umweltschutz Mindestpunktzahl: 1

1 Punkt: neutraler Beitrag 2 Punkte: indirekter positiver Beitr ag

3 Punkte: direkter positiver Beitrag Begründung für Punktevergabe:

Beitrag zur Eindämmung des Klimawandels/ zur Anpassung an seine Auswirkungen Mindestpunktzahl: 1

1 Punkt: neutraler Beitrag 2 Punkte: indirekter positiver Beitrag

3 Punkte: direkter positiver Beitrag

Begründung für Punktevergabe:

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Bezug zum Thema „Demographie“

1 Punkt: neutraler Beitrag 2 Punkte: indirekter positiver Beitrag

3 Punkte: direkter positiver Beitrag

Begründung für Punktevergabe:

Beitrag zu Handlungsziel ………………………………. aus Entwicklungsziel………………………. Mindestpunktzahl: 1

1 Punkt: geringer messbarer Beitrag 2 Punkte: mittlerer messbarer Beitrag

3 Punkte: hoher messbarer Beitrag

Begründung für Punktevergabe:

Bedeutung / Nutzen für das LAG-Gebiet

1 Punkt: nur lokale Bedeutung / Nutzen 2 Punkte: Bedeutung / Nutzen nur für Teile des LAG- 3 Punkte: Gebietes

überregionale Bedeutung / Nutzen (für gesamtes LAG-Gebiet und darüber hinaus)

Begründung für Punktevergabe:

Grad der Bürgerbeteiligung Mindestpunktzahl: 1

1 Punkt: nur bei Planung oder Umsetzung 2 Punkte: bei Planung und Umsetzung oder Betrieb

3 Punkte: bei Planung, Umsetzung und Betrieb

Begründung für Punktevergabe:

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Vernetzungsgrad (z. B. zwischen Partnern, Sektoren, mit anderen Projekten) 1 Punkt: Vernetzung zwischen Partnern oder Sektoren oder Projekten 2 Punkte: Vernetzung zwischen Partnern und/oder Sektoren und/oder Projekten 3 Punkte: Vernetzung zwischen Partnern, Sektoren und Projekten Begründung für Punktevergabe:

Beitrag zum touristischen Angebot

1 Punkt: neutraler Beitrag

2 Punkte: erkennbarer Beitrag 3 Punkte: hoher Beitrag

Begründung für Punktevergabe:

Beitrag zur Erhöhung der regionalen Identität

1 Punkt: neutraler Beitrag

2 Punkte: erkennbarer Beitrag 3 Punkte: hoher Beitrag

Begründung für Punktevergabe:

Zusatzpunkte

Mittelbarer Beitrag zu weiteren Entwicklungszielen

1 Punkt: mittelbarer Beitrag zu 1 weiteren Entwicklungsziel 2 Punkte: mittelbarer Beitrag zu 2 weiteren 3 Punkte: Entwicklungszielen mittelbarer Beitrag zu mehr als 2 weiteren Entwicklungszielen Begründung für Zusatzpunkt-Vergabe:

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Messbarer Beitrag zu weiteren Handlungszielen

1 Punkt: messbarer Beitrag zu 1 weiteren Handlungsziel 2 Punkte: messbarer Beitrag zu 2 weiteren Handlungszielen

3 Punkte: messbarer Beitrag zu mehr als 2 weiteren Handlungszielen Begründung für Zusatzpunkt-Vergabe:

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6. Prozesssteuerung und Kontrolle

6.1 Aktionsplan

Der Aktionsplan gibt eine Übersicht über die Schwerpunktsetzung innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne. Er soll für die LAG Bayreuther Land zunächst für die Jahre 2015 und 2016 aufgestellt und danach laufend bis zum Ende der Förderperiode fortgeschrieben werden. Dargestellt werden Maßnahmen zum Prozessmanagement, zum Qualitätsmanage- ment, zur Öffentlichkeitsarbeit, zur Projektumsetzung sowie zum Kooperations- und Netz- werkmanagement.

Vorgehen bei der Fortschreibung des Aktionsplans

Der für die Jahre 2015 und 2016 geltende Aktionsplan soll Ende 2015 erstmals auf den Prüf- stand. Zu diesem Zeitpunkt soll festgestellt werden, welche Vorgaben bis dahin erfüllt, nicht erfüllt bzw. bis zu wie viel Prozent erfüllt sind. Die letzte Spalte des Aktionsplans gibt den Grad der Zielerreichung an. Mithilfe einer Farben-Ampel ist ein schneller Überblick möglich: „Grün“ signalisiert, dass ein gestecktes Ziel erreicht bzw. ein Projekt abgeschlossen ist, „Gelb“ zeigt an, dass es bereits Aktivitäten gibt, die aber noch nicht vollständig beendet sind und mit „Rot“ wird angegeben, dass entweder noch keine Maßnahmen ergriffen wurden oder dass die Umsetzung verzögert ist.

Möglicherweise ist dann bereits eine Änderung für 2016 notwendig. Sollten einmal im Laufe eines Jahres starke Abweichungen abzusehen sein, wird das LAG-Management das Ent- scheidungsgremium unterrichten.

Aktuelle (Zwischen-)Ergebnisse des Aktionsplans werden durch das LAG-Management regelmäßig jährlich in einer Entscheidungsgremiumssitzung vorgestellt. Das Entscheidungs- gremium erörtert diese Ergebnisse und macht sich Gedanken darüber, wie im Leader- Prozess fortzufahren ist. Abgeschlossene Maßnahmen werden kurz nachbesprochen, bei laufenden Projekten die nächsten Schritte angesprochen. Gegebenenfalls muss man sich hier umorientieren. Neue Projekte werden angekündigt, und es wird über erste Aktionen beraten. Die Ergebnisse einer solchen Sitzung fließen in die Fortschreibung des Aktions- planes ein.

6.2 Monitoring

Überwachung und Steuerung der Umsetzung der LES durch die LAG (Monitoring-Aktivitäten)

Das LAG-Management sammelt laufend Daten zu Projekten und Maßnahmen und erfasst diese systematisch in einer Tabelle (Nachweis siehe Tabelle „Unterlagen für geplante Monitoring-Aktivitäten“, Anhang 6.2 A). In dieser Tabelle werden die unter „Anzahl/erfüllt“ eingetragenen Indikatoren-Werte mit den jeweils aktuellen Werten verglichen und daraus im Vorfeld einer Sitzung des Entscheidungsgremiums eine Erfüllung in Prozent abgeleitet. In der Tabelle ist auch die Art der Datenerhebung beschrieben.

Als Datenquelle werden eigene Erhebungen bzw. die Abfrage von Ergebnissen des Projekt- trägers (z. B. Beteiligte an Maßnahmen) durch das LAG-Management verwendet. Jährlich werden in der Entscheidungsgremiumssitzung, in welcher auch der Aktionsplan fortgeschrie- ben wird, die Angaben zu den Indikatoren ausgewertet.

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Vorgehen bei notwendigen Änderungen

Die Monitoring-Daten bilden die Grundlage für die Fortschreibung des Aktionsplanes und für die Evaluierungen. Den protokollierten Stand zieht das Entscheidungsgremium dazu heran, den Leader-Prozess zu überdenken. Hier ist auch Raum für die Überprüfung der Entwick- lungs- und Handlungsziele der LES, der Gebietsgröße, der Gewichtung der Mittelverteilung etc. und gegebenenfalls einer Neuausrichtung, z. B. bei Nichterfüllung ein vorhandenes Entwicklungsziel entweder zu streichen oder verstärkt anzugehen, ein Handlungsziel zu ändern/zu streichen/anders anzugehen. Das Entscheidungsgremium fasst seine Schluss- folgerungen zusammen und lässt sie in die Mitgliederversammlungen einbringen. Etwaigen Änderungen muss von der Mitgliederversammlung zugestimmt werden. So wird in den Prozess steuernd eingegriffen, wenn dieser nicht den gewünschten Verlauf nimmt.

6.3 Evaluierung

Evaluierungen sollen zweimal während der Förderperiode durchgeführt werden, nämlich eine Zwischenevaluierung nach der Hälfte der Förderperiode, eine Abschlussevaluierung am Ende der Laufzeit. Die Halbzeitbewertung soll als Expertengespräch stattfinden, an welchem wichtige Vertreter ihres Themenbereichs teilnehmen (z. B. Tourismuszentrale, Naturpark, weitere Fachbehörden). Diese Rückschau auf den bis dahin abgelaufenen Förderzeitraum wird mit ihren Ergebnissen und Empfehlungen an das Entscheidungsgremium weitergeleitet und dort dahingehend besprochen, dass ggf. Schwerpunkte in der Projektarbeit anders gesetzt, Öffentlichkeitsarbeit verstärkt oder sonstige Änderungen in den nächsten Aktions- plan einfließen.

Die Abschlussevaluierung soll als Bilanzworkshop im größeren Kreis stattfinden, zu dem z. B. Projektträger, Projektbeteiligte, Bürgermeister, Vereine zählen. Deren Rückmeldungen dienen dazu, zum einen rückblickend die Wirkung der Maßnahmen durch die Betroffenen einschätzen zu lassen, zum anderen auch dazu, für eine künftige Förderperiode die Weichen richtig stellen zu können. Die Bewertung wird in den LAG-Gremien bekannt gegeben und kann auch hier noch kommentiert werden. Aus den gewonnenen Erkenntnissen lassen sich Grundlagen für Themenschwerpunkte, Ziele und Vorgehensweisen in der darauffolgenden Förderperiode ableiten.

Zusammenfassung: Im Entscheidungsgremium wird der Aktionsplan überprüft, die Erfüllung der Indikatoren- Werte überwacht, die Arbeit insgesamt bewertet und ein Vorschlag zur weiteren Vorgehens- weise gemacht. Durch die Mitgliederversammlung wird die Fortsetzung der Tätigkeiten verabschiedet (der fortgeschriebene Aktionsplan, ggf. die vorgeschlagenen Änderungen/Neuausrichtungen).

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Status / Zielerreichung/ Status

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4. Quartal 4.

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2. Quartal 2.

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1. Quartal 1.

Jahr 2016 -Anvisierte Ergebnisse 2016 Umsetzungsziele /Jahr

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4. Quartal 4.

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3. Quartal 3.

ZielerreichtProjekt / abgeschlossen

keineAktivität verzögertUmsetzung /

inBearbeitung Ergebnisse/ vorliegend

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2. Quartal 2.

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1. Quartal 1.

Jahr 2015 Jahr

Besprechungenmitpotentiellen Projektträgern

Austausch / Kooperation/Austausch mitDVS

Regional

Austausch-Vernetzungstreffen/ vonBayern

KoordinationvonKooperationsprojekten

Bezirksebene

Austausch-Vernetzungstreffen/ auf LAGs der

der Projektumsetzungder

WanderleitsystemFränkische Schweiz: Beginn

Entscheidungsgremiumssitzung

Vorbereitungfür

WanderleitsystemFränkische Schweiz:

Projektumsetzung

GenussregionOberfranken: Beginn der

Entscheidungsgremiumssitzung

GenussregionOberfranken: Vorbereitung für

Schauglashütte:Projektumsetzung

Antragstellung

Schauglashütte:beiUnterstützung

Entscheidungsgremiumssitzung

Schauglashütte:Vorbereitung für

Projektumsetzung

NaturschuleFränkische Schweiz:

beiAntragstellung

NaturschuleFränkische Schweiz: Unterstützung

für Entscheidungsgremiumssitzungfür

NaturschuleFränkische Schweiz: Vorbereitung

Newsletterdiefür LAG

gegenüberLandrat

KommunikationdesEntwicklungsprozesses

und AnpassungundHomepageder Bayreuther Land

Entwicklungeines DesignCorporate diefür LAG

PressearbeitProjektkommunikation/

FünfHandlungsziele mittels Projekte umgesetzt

VorbereitungMonitoringzum

SachstandsberichtEntscheidungsgremiumfür in

FortschreibungAktionsplan

AuswertungMonitoring UmsetzungsstandLES,

Erstellung)

Projektvorschlägen(ausIdeenpool währendLES-

Abfrage zur KonkretisierungAbfrage zur von

SitzungInitiativen-Abstimmungsforum

SitzungLEADER-Entscheidungsgremium Mitgliederversammlung LAG der

EZ 6 EZ management

EZ 5 EZ

EZ 3 EZ EZ 1 EZ

(Zielkontrolle)

Netzwerk-

ment

Management Projektumsetzung Management Öffentlichkeitsarbeit management management Kooperations-/ Kooperations-/

Prozessmanage- Qualitäts-

Aktionsplan der LAG Bayreuther Land, 2015-2016

Abb. 22: Aktionsplan für 2015 und 2016

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