Ann Mounsey Bartholomew Richtete Ann Mounsey Bartholomew Privat Orgel, Klavier Geburtsname: Ann Mounsey Und Harmonielehre Und Galt Als Herausragende Musik- Pädagogin
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Mounsey Bartholomew, Ann Ann Mounsey Bartholomew richtete Ann Mounsey Bartholomew privat Orgel, Klavier Geburtsname: Ann Mounsey und Harmonielehre und galt als herausragende Musik- pädagogin. * 17. April 1811 in London, England Ihr umfangreiches kompositorisches Werk enthält geistli- † 24. Juni 1891 in London, England che und weltliche Werke. Es umfasst ein Oratorium, Kan- taten und Oden, Partsongs und ca. 120 Songs für Solos- Komponistin, Organistin, Pianistin, Musikpädagogin timmen und Klavier, zahlreiche Kompositionen für Kla- vier und andere Soloinstrumente sowie Bearbeitungen „We have often awarded much praise to the vocal compo- von Werken Benedetto Marcellos, Ludwig van Beetho- sitions of Mrs. Bartholomew, but this is unquestionably vens, Felix Mendelssohn Bartholdys u. a. Darüber hinaus one of the best we have yet seen from her pen. A light publizierte Ann Mounsey Bartholomew Sammlungen, and characteristic symphony well prepares us for the na- die aus ihrer pädagogischen und liturgischen Arbeit her- ture of the verses chosen by the composer, the setting of vorgingen, so z. B. die Sammlung „Sacred Harmony. A which is materially aided by the highly dramatic accomp- Collection of Psalm & Hymn Tunes, Chants“ von 1860, animent, which is skilfully varied with the changes of fee- die „Hymns of Prayer & Praise“, die sie 1867 gemeinsam ling in the poetry. We particularly admire the subdued mit ihrer Schwester Elizabeth Mounsey veröffentlichte, and melodious phrase commencing with the words ‚And und das Album „The Young Vocalist: A Collection of listen to celestial sounds;’ and the modulation into E flat Twelve Songs“, das ebenfalls 1867 erschien. Bereits ab minor may be cited as a remarkably happy point.“ Ende der 1830er Jahre arbeitete Ann Mounsey Bartholo- mew mit dem Schriftsteller, Dichter und Übersetzer Wil- „Wir haben den Vokalkompositionen von Frau Bartholo- liam Bartholomew zusammen, den sie 1853 heiratete. mew oft viel Lob zugesprochen, aber diese ist unbestreit- Orte und Länder bar eine der besten, die wir bisher aus ihrer Feder gese- hen haben. Eine leichte und charakteristische Sympho- Ann Mounsey Bartholomew wurde in London geboren nie bereitet uns gut auf die Natur der von der Komponis- und verbrachte dort ihr Leben. tin gewählten Verse vor, deren Fassung wesentlich von Biografie der höchst dramatischen Begleitung unterstützt wird, die geschickt mit den Gefühlsveränderungen in der Dich- Ann Mounsey Bartholomew wurde am 17. April 1811 als tung variiert. Insbesondere bewundern wir die gedämpf- ältestes Kind von Thomas Mounsey, einem Lebensmittel- te und melodiöse Phrase, die mit den Worten ‚An listen händler und Amateurgeiger, und seiner Frau Mary, geb. to celestial sounds’ beginnt, und die Modulation nach es- Briggs, in London geboren. Ihre Schwester Elizabeth Moll kann als eine bemerkenswert gut gelungene Stelle Mounsey (1819–1905) wurde ebenfalls professionelle Mu- angeführt werden.“ sikerin. („The Musical Times“ vom 1. September 1877, S. 437 Ab dem Alter von sechs Jahren wurde Ann Mounsey am über „The Song of a Sprite“) bekannten Klavierinstitut des Pianisten Johann Bern- hard Logier ausgebildet und erhielt damit von klein auf Profil Unterricht in Klavier und Harmonielehre. Louis Spohr, Die Komponistin, Pianistin, Organistin und Chordirigen- der das Institut 1820 besuchte, berichtete in seinen „Le- tin Ann Mounsey Bartholomew wurde am Klavierinstitut benserinnerungen“ über die dortige Ausbildung, es sei von Johann Bernhard Logier ausgebildet und studierte „sehr bemerkenswert in der Lehrmethode des Herr Lo- anschließend privat Orgel bei Samuel Wesley und Tho- gier, daß er seine Schüler von der ersten Lektion an mit mas Attwood. Bereits mit 17 Jahren erhielt sie ihre erste dem Klavierspiele zugleich die Harmonie lehrt.“ Und wei- Stelle als Organistin an einer Londoner Kirche und wirk- ter: „Wie dies geschieht, ist mir unbekannt [...]. Das Re- te von 1837 bis 1882 als Kirchenmusikerin an der St. Ve- sultat dieser Methode ist aber bei seinen Schüler stau- dast’s Church, Foster Lane, in London. Die von ihr meh- nenswert! Kinder zwischen sieben und zehn Jahren, die rere Jahre lang veranstaltete Serie „Crosby Hall Sacred noch nicht länger als vier Monate Unterricht haben, lö- Concerts“ gehörte bereits nach kürzester Zeit zu den be- sen die schwierigsten Aufgaben.“ (Spohr [1968], Bd. 2, S. liebtesten Konzertreihen Londons. Darüber hinaus unter- 87f.) Während seines Besuchs lernte Louis Spohr auch – 1 – Mounsey Bartholomew, Ann Ann Mounsey Bartholomew kennen, nachdem er einen not usually heard in public [...]. The Hall was well filled Eintrag in sein Stammbuch für die beste Harmonisie- with an attentive audience.“ („Eine Besonderheit dieser rung ausgelobt hatte: „Nun war alles voller Leben und Tä- Konzerte ist die Auswahl der aufgeführten Musik, die ge- tigkeit, und schon nach einigen Minuten brachte mir wöhnlich nicht öffentlich zu hören ist […]. Die Halle war eins der kleinsten Mädchen, die sich schon im Spiel und gut gefüllt mit einem aufmerksamen Publikum.“; „The bei den frühern Aufgaben ausgezeichnet hatte, ihre Tafel Musical Times“ vom 1. Februar 1845, S. 71). Im Dezem- zu Ansicht. [...] Da nun ihre Auflösung unstreitig den bes- ber 1846 hieß es in der „Times“: „Miss Mounsey has com- ten Baß hatte, so schrieb sie der Lehrer in mein Stamm- menced her annual series of six sacred concerts [...]. The- buch, und ich gebe sie mit diplomatischer Genauigkeit se are among the best musical entertainments of the city. wieder.“ (Spohr [1968], S. 89) Zusätzlich zu ihrer Ausbil- Miss Mounsey, a composer and organist of talent, af- dung in Klavier und Harmonielehre erhielt Ann Moun- fords her gratuitous assistance, and superintends the get- sey Bartholomew auch Unterricht an der Orgel und stu- ting up of the concerts. The first for the present season dierte privat bei dem Dirigenten und Konzertorganisten was well attended, and the programme highly interes- Samuel Wesley sowie bei Thomas Attwood, dem Organis- ting. Among the most attractive features were a ‚Te De- ten der Londoner St. Paul’s Cathedral. um’ by Mendelssohn, choruses by Grawn and Handel, a corale by Bach, and a canon by Cherubini. Miss Mounsey Nach ihrer Ausbildung wirkte Ann Mounsey Bartholo- performed an Andante from one of Haydn’s symphonies, mew fast 55 Jahre lang als Kirchenmusikerin in London. followed by a fugue of Albrechtsberger, on the organ.“ Mit 17 Jahren, 1828, erhielt sie eine Stelle als Organistin („Miss Mounsey hat ihre jährliche Serie von sechs Geistli- an einer der Kirchen im Londoner Stadtteil Clapton, chen Konzerten eröffnet. [...] Diese gehören zu den bes- wechselte 1829 an die St. Michael’s Church, Wood St- ten musikalischen Unterhaltungen der Stadt. Miss Moun- reet, und wurde schließlich 1837 als Organistin an die St. sey, eine talentierte Komponistin und Organistin, vers- Vedast’s Church, Foster Lane, berufen. In dieser Anstel- tärkte die Gruppe der kostenlos Mitwirkenden und unter- lung blieb sie fast fünfzig Jahre lang, bis sie sich 1883 zur stützte selbst die Etablierung der Konzertreihe. Das erste Ruhe setzte. Parallel wirkte sie als Musikpädagogin und der aktuellen Saison war gut besucht, und das Programm unterrichte privat die Fächer Orgel, Klavier und Harmo- war sehr interessant. Unter den attraktivsten Stücken nielehre. Bereits früh wurde sie dabei in der Öffentlich- war ein ‚Te Deum’ von Mendelssohn, Chöre von Graun keit als herausragende Musikerin anerkannt und ausge- und Händel, ein Choral von Bach und ein Kanon von Che- zeichnet: 1834 wurde sie zum Mitglied (Associate) der rubini. Miss Mounsey spielte ein Andante aus einer von Londoner Philharmonic Society gewählt (vgl. Grove Haydns Symphonien, gefolgt von einer Fuge von Alb- 1879), 1839 erhielt sie die Mitgliedschaft der Royal Socie- rechtsberger auf der Orgel.“; „The Times“ vom 4. Dezem- ty of Musicians (vgl. Champlin 1888ff.). ber 1846, S. 5) Zusammenfassend brachte die „Musical Times“ die Gründe für den großen Erfolg auf den Punkt: Von 1843 bis 1848 veranstaltete Ann Mounsey Bartholo- „The establishment of these entertainments, having for mew eine Konzertreihe mit jeweils sechs Konzerten pro their object the promulgation of the highest order of mu- Saison in der Londoner Crosby Hall, für die sie herausra- sical compositions in a part of the metropolis to which hi- gende Musikerinnen und Musiker als Solisten gewinnen therto they have had no access, is deserving of great prai- konnte. Sie selbst trat in deren Rahmen als Konzertorga- se. Much pains is also expended in the performance of nistin, Komponistin und vermutlich auch als Chordiri- works of the great masters, the principal vocalists in Lon- gentin auf. Unter ihrer musikalischen und organisatori- don being invariably engaged, and adequate care being schen Leitung kamen u. a. Werke von Henry Purcell, Jo- taken with the rehearsals.“ („Die Einrichtung dieser Un- hann Sebastian Bach, Carl Heinrich Graun, Johann Ge- terhaltungen, die die Bekanntmachung musikalischer org Albrechtsberger, Luigi Cherubini und Joseph Haydn Kompositionen höchsten Ranges in einem Teil der Metro- sowie mehrere Kompositionen von Felix Mendelssohn pole, zu dem sie bisher keinen Zugang hatten, zum Ge- Bartholdy zur Aufführung. Von Publikum und Presse genstand hat, verdient großes Lob. Auch wird große Mü- wurden die „Crosby Hall Sacred Concerts“ begeistert auf- he in der Aufführung von Werken der großen Meister auf- genommen. So schrieb z. B. die „Musical Times“ im Feb- gewendet, ausnahmslos werden die besten Sänger Lon- ruar 1845 über die Konzertreihe: