Die Macht Der Musik
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Kirchenmusik im Bistum Limburg 1/2015 Die Macht der Musik Bistum Limburg www.kirchenmusik.bistumlimburg.de Editorial Liebe Leserinnen und Leser, mit dem Pfingstfest jährt sich die Einführung des neuen GOTTESLOB zum ersten Mal. Die erfreulich hohe Nachfrage hat dazu geführt, dass die Limburger Diözesan-aus- gabe bereits in der 2. Auflage vorliegt. Dabei wurden Ände- rungen und Ergänzungen vorgenommen, über die dieses Heft informiert. Seit der Einführung des GL erscheinen zunehmend Begleitpublikationen, über die auch dieses Heft wieder in Auswahl informiert. Die Brutalität, mit der der sogenannte „Islamische Staat“ Kulturdenkmäler von Weltrang in Vor- derasien zerstört, schockiert die Welt. Auch vor der Musik macht diese Barbarei nicht Halt. Wie kommt es, dass Musik eine solche Faszination ausübt, was bewirkt sie oder kann sie bewirken? Dieser Frage widmet sich der Schwerpunkt-Artikel „Die Macht der Musik“. Den Berichts- und Informationsteil haben wir ausgeweitet, um ausführlicher über Entwicklungen in der Kirchenmusik unseres Bistums und darüber hinaus auf dem Laufenden zu halten. Wir sind wieder auf Ihre Meinung gespannt und freuen uns über jede Rückmeldung zum Heft! Noch ein kleiner Ausblick: im kommenden Jahr wird das RKM auf sein 50-jähriges Bestehen zurück blicken können. Anregende Lektüre und fruchtbare Impulse für die kirchenmusikalische Praxis wünscht im Na- men des Redaktionsteams DKMD Andreas Großmann, Schriftleiter Inhaltsverzeichnis Editorial 2 Erfreulich hohe Nachfrage: 2. Auflage des GL Limburg 4 Online-Register zum Gotteslob 5 Die Macht der Musik 6 Jehan Alain – eine Erinnerung zum 75. Todesjahr 9 Monatslieder 2015 13 Liedporträt GL 783 „Seht der Stein ist weggerückt“ 14 Liedporträt GL 800 „Ich bin das Brot, lade euch ein“ 16 Liedporträt GL 870 „Schmeckt und seht / Taste and see“ 17 Liedporträt GL 814 „Wäre Gesanges voll unser Mund“ 18 Liedporträt GL 813 „Herr, großer Gott, dich loben wir“ 19 Liedporträt GL 854 „Du hast uns deine Welt geschenkt“ 21 Liedporträt GL 833 „Was mein Herz schwer macht“ 22 Liedporträt GL 825 „Von allen Seiten umgibst du mich“ 23 Neuerscheinungen zum Gotteslob 24 Berichte Chorleiter-Ausbildung im Bistum Limburg 26 Erste Erfahrungen mit dem neuen GL 27 Uraufführung des Wetzlarer Requiems 29 Orgelbau und Orgelmusik immaterielles Kulturerbe 30 Jugend musiziert – Landeswettbewerbe in der Wertung Orgel solo 30 Informationen Fortführung des Pauschalvertrags – Einigung 32 Schimmel in Orgeln und Kirchenräumen 33 KODA-Informationen 37 Personalia 39 Termine 40 Jubiläen und Geburtstage 41 Kirchenmusikalische Veranstaltungen 42 Rezensionen Bücher 49 Instrumentalmusik 51 Vokalmusik 55 Bildnachweis 64 Orgel in St. Sebastian, Oberursel-Stierstadt 65 Bezirkskantoren-Adressen 66 Impressum 67 3 Erfreulich hohe Nachfrage: 2. Auflage des GL Limburg Andreas Großmann Das neue GOTTESLOB scheint eine Erfolgsgeschichte zu werden. Bereits wenige Monate nach Erscheinen hat der Diözesanverlag die 2. Auflage des Limburger GL herausgebracht. Insgesamt sind von allen Diözesanausgaben bisher bereits rund 6 Mio. Exemplare gedruckt worden. Zum Vergleich: das alte GL hatte am Ende seiner 40-jährigen Laufzeit eine Auflagenstärke von 24 Mio. erreicht. Bistum und Verlag haben die Notwendigkeit einer Neuauflage genutzt, einige größere und kleinere Veränderungen und Korrekturen vorzunehmen. Äußerlich unterscheidet sich die 2. Auflage der Handelsausgabe im Einband. Auch den Einband des Limburger Gotteslob ziert nun das moderne neue Logo der Kölner Künstlerin Monika Bartholomé. Eine weitere auffällige Änderung betrifft das Vorwort. Weihbischof Manfred Grothe war zum Zeitpunkt der Einführung als Apostolischer Administrator für das Bistum bestellt. Sein Vorwort ist an die Stelle des bisherigen Vorworts gerückt. Demzufol- ge wurde auch die Geschichte des Bistums (Nr. 700, Seite 965) fortgeschrieben. Wer ein Lied im alphabetischen Verzeichnis sucht, findet dieses nun schneller, denn die Verzeichnisse am Ende wurden umgestellt: S. 1203 Verzeichnis biblische Gesänge S. 1205 Verzeichnis biblischer Texte S. 1209 Rechteverzeichnis Stammteil S. 1219 Rechteverzeichnis Eigenteil S. 1223 Alphabetisches Verzeichnis der Gesänge Eine optische Schönheitskorrektur betrifft die Abbildung vor dem Diözesanteil (Staurothek), die nun als ganzseitige Abbildung erscheint. Einige Fehler oder Ungenauigkeiten im Notenteil wurden eliminiert: GL 735 letzte Zeile „bis du kommst…“ GL 751 Atemzeichen ergänzt GL 761,1 „heute bist du unter Freu – den“ GL 787 M: Peter Sohren 1668, Halle 1704 GL 847 7. Notenzeile, 2. Takt Akkordsymbol: statt F/F# => D/F# GL 874 1. Notenzeile, 1. Takt Akkordsymbol: statt G7 => G/F GL 886 3. Notenzeile (rot) 1- 7 (statt 1- 4) Sollten weitere Fehler entdeckt werden, ist das RKM dankbar für Hinweise und Mitteilungen. Korrekturen, die den Stammteil betreffen, nimmt der Hauptverlag fortlaufend vor. Diese sind mit Stand Dezember 2014 in die Neuauflage der Limburger Diözesan- ausgabe eingeflossen. 4 Trotz der verfügbaren Neuauflage für die Kunstledervarianten (rot bzw. schwarz) sind die Leder-Goldschnitt-Ausgabe und die dunkelgraue Großdruckausgabe noch bis auf weiteres mit dem Stand der 1. Auflage erhältlich. Die Lederausgabe wurde im Preis reduziert auf 29,95 €. Online-Register zum GOTTESLOB Das Deutsche Liturgische Institut stellt online Informationen zu den Gesängen des Stammteils - datentechnisch zur schnellen Recherche aufbereitet - zur Verfügung, die aus Platzgründen nicht mehr ins gedruckte Buch aufgenommen werden konn- ten, aber für die Erschließung des Gotteslob wertvolle Dienste leisten. Die Informationen umfassen je nach Gesang in unterschiedlichem Umfang: Jahresangaben zur Entstehung und Überarbeitung der Texte und Melo- dien; Versmaß und Strophenschema; Worterklärungen zu heute nicht mehr gebräuchlichen Begriffen; Stellenangaben aus der Hl. Schrift; Informationen zu den Dichtern und Komponisten der Gesänge; Quellen. Die verschiedenen Informationen sind so verknüpft, dass sie zur Recherche in verschiedenen Richtungen genutzt werden können: die Jahreszahlen führen zur Suche nach Gesängen aus vergleichbaren Zeiträumen; die Strophenschemata führen zur Suche nach Gesängen mit identischem Schema und eventuell ebenfalls passenden Melodien; die Gotteslobnummern bei den Dichtern und Komponisten führen zu al- len Texten oder Melodien der jeweiligen Person; die Gotteslobnummern bei den Quellen führen zu allen Texten oder Me- lodien der jeweiligen Quelle. Der Link zum Online-Register lautet: http://gotteslob.eu.dedi266.your-server.de/wp/register-zum-gotteslob-uebersicht/ 5 Die Macht der Musik Gabriel Dessauer / Andreas Großmann Musik ist aus unserem Leben kaum wegzudenken. Viel mehr als Literatur und bildende Kunst, erreicht sie jeden Menschen. Fast jeder Mensch bezeichnet Musik als einen wichtigen Faktor in seinem Leben. Allerdings ist die Bandbreite, welche Musik als wichtig empfunden wird, groß: Von Volksmusik bis Schlager, von Pop bis Klassik, um nur einige regionale Musikstile zu nennen, im Endeffekt scheint es nebensächlich zu sein, welche Musik den Menschen anspricht. Aber es gibt wohl kaum einen Menschen, der ohne Musik leben möchte. Und sei es, um die Ein- samkeit zu übertönen. Ein Leben ohne Musik wäre tatsächlich eine Strafe. Eine Feier ohne Musik ist keine Feier, rhythmische Bewegungen zu Musik sind eine der wichtigsten Ausdrucksformen des Menschen. Kaum ein Bereich unseres Alltags kommt ohne Musik aus. Wir sind von Musik geradezu umzingelt: Immer soll die Musik eine Botschaft transportieren, die mit ihr an sich nichts zu tun hat. Morgens zum Aufwachen soll fröhliche Musik Lebensenergie geben; in der Wer- bung sollen Melodien und Jingles daran erinnern, ein bestimmtes Produkt zu kaufen. Im Aufzug oder beim Zahnarzt nehmen wohlige Klänge die Ängste. Im Supermarkt bringt uns eigens für diesen Zweck „komponierte“ Muzak in kaufkraft- fördernde Grundstimmung, aufgrund derer man mehr Geld ausgibt als geplant. Im Fitnessstudio lassen wir uns in der Nachfolge angetriebener Galeerensträflinge mit rhythmusbetontem Techno-Wummern und tumbes Trommeln zu Höchstleis- tungen motivieren. In der Oper gefriert uns das Blut in den Adern, wenn Rodolfo mit markerschütterndem „Mimi!“ begreift, dass seine Angebetete das Zeitliche gesegnet hat. Später kommen wir beim Adagio eines Mozartschen Klavierkonzer- tes oder der rauchig-samtenen Stimme von Frank Sinatra dem oder der Partnerin näher, so dass eventuelle Hinderungsgründe sanft übertönt werden. Das angeb- lich einschlaffördernde Gedudel von hr4 hört dank der „sleep“-Taste nach einer Weile von selber auf. Doch gibt es offensichtlich Kreise, die die Macht der Musik fürchten. So ist es in der Diktatur des sogenannten Islamischen Staates unter Strafe gestellt, andere Musik zu hören als islamische. Angesichts der gerade erlebten Zerstörung von höchstrangigen Weltkulturdenkmälern durch den IS eigentlich nur eine unaus- weichliche Konsequenz. Auch im Nationalsozialismus waren Werke jüdischer Komponisten verboten, atonale Musik war verpönt. Andererseits wurde Musik deutscher Komponisten, insbesondere, wenn man sie als „heroisch“ bezeichnen konnte, gefördert. Fred K. Prieberg hat in seinem Werk „Musik im Nationalsozia- lismus“ alle Fakten zusammengestellt. Die Kraft der Musik zeitigt bisweilen skurrile Auswüchse: Schwangeren Müttern werden am Bauch Kopfhörer aufgesetzt, damit die ungeborenen Kinder mit der „richtigen“ Musik aufwachsen. Kühe produzieren mehr Milch, wenn sie mit Mozart berieselt werden, Popmusik sei allerdings nicht milchfördernd. 6 Was macht Musik für das Leben unerlässlich?