Steidl Kunst Fotografie Sachbuch Herbst 2014

1 Steidl Kunst Fotografie Sachbuch Herbst 2014 — Editorial Inhaltsverzeichnis — —

Das neue Programm des Steidl Verlags präsentieren 5 Raymond Depardon: wir Ihnen dieses Mal in drei Portionen: 7 Karl Lagerfeld: Choupette Den ersten Katalog haben Sie bereits erhalten, ein 9 Karl Lagerfeld: The Little Black Jacket Hardcover, in dunkelrotes Büttenpapier gebunden: 11 Horst von Harbou: Metropolis Darin finden Sie unsere literarischen Neuerscheinungen 13 Axel Hoedt: Fast Nacht und das Programm von L.S.D. 15 Lois Hechenblaikner: Hinter den Bergen Der zweite Katalog, in dem Sie jetzt gerade blättern, 17 Michael Ruetz: Die absolute Landschaft enthält unsere deutschsprachigen Kunst- und Foto­ 19 Michael Ruetz: Family of Dog grafietitel und Sachbücher. 20 Manfred Heiting: Autopsie, Band 1 + 2 Der dritte, englischsprachige Katalog präsentiert unser 23 Robert Voit: New Trees internationales Kunst- und Fotografieprogramm. Wenn 25 Harf Zimmermann: Brand Wand Sie Interesse an dieser Vorschau haben, und sie bislang 27 Michael von Graffenried: Bierfest noch nicht erhalten haben, senden Sie uns bitte eine 29 Dirk Alvermann: schwarz auf weiss E-Mail an [email protected] (Buchhandel) oder an 31 Dirk Reinartz und Wolfram Runkel: Rheinhausen 1988 [email protected] (Presse). 33 Hagen Bonifer: Abschied. Im Gegenlicht 34 Ebert / Zell (Hg.): Klima Kunst Kultur Herzlich grüßt 35 Ebert / Grätz (Hg.): Menschenrechte und Kultur Ihr 37 Kehrbaum / Negt / Ostolski / Zeuner: Steidl Verlag Stimmen für Europa 39 Museum Folkwang (Hg.): Inspiration Japan 41 René Grohnert (Hg.): Think Big 43 Tobias Burg (Hg.): Von Andy Warhol bis Gerhard Richter 45 Museum Folkwang (Hg.): (Mis)Understanding Photography 47 Jim Dine: My Tools 48 Roland Scotti: Pendler zwischen den Welten

Fotografie auf dem Umschlag aus Horst von Harbou: Metropolis (siehe Seite 11) Raymond Depardon, geboren 1942 in Villefranche-sur-Saône, ist Fotograf und Regisseur. 1967 gründete er die Gamma Fotoagentur mit und wechselte 1979 zu Magnum. Depardon erhielt zahlreiche Preise, darunter die Robert Capa Gold Medal, den César Award for Best Documentary und eine Nominierung für den Academy Award. Raymond Depardon Bei Steidl erschienen Villes/Cities/ Berlin Städte (2007), Manhattan Out (2008), und Manicomio (2013). — Raymond Depardon – Fotojournalist, Dokumentarist und Künstler – begann seine Karriere als Pressefotograf. Seine Reportagen aus Algerien, Indochina und Biafra machten ihn berühmt. Inzwischen ist Depardon der wichtigste zeit- genössische Fotograf Frankreichs, er hat 42 Filme gedreht und unzählige Bücher veröffentlicht. Zwischen 1961 und 2013 hat Depardon regelmäßig in Berlin fotografiert. Eines sei- ner Bilder vom August 1961 zeigt Kinder, die in der Bernauer Straße neben der gerade hochgezogenen Grenze Mauerbau spielen. Die Teilung ist immer wieder Thema dieser Fotografien, aber auch der Tunix-Kongress 1978, der den Beginn der Berliner Alternativbewegungen markierte, die Staatsbesuche Robert Kennedys und Königin Elisabeths während des Kalten Krieges, der Mauerfall, die Zeit der Brachlandschaften und Baustellen nach der Wende sowie das Zusammenwachsen der beiden ungleichen Teile der Stadt, deren Grenze zwar aufgehoben war, jedoch nie ganz verschwand. Schließlich kehrt Raymond Depardon zurück in das heutige Berlin – eine Stadt der Gedenkstätten, der indivi- duellen Freiheit und Selbstverwirklichung.

Raymond Depardon — Berlin Ich komme zwar aus dem Journalismus, doch faszinie­ — Texte von Raymond Depardon ren mich ebenso die Poesie, die Politik, ja die Idee der Aus dem Französischen von Zeugenschaft, der Glaube daran, dass man mit Bildern Stefan Barmann Buchgestaltung: Valérie Gautier etwas bewirken kann. 288 Seiten 300 Fotografien Raymond Depardon 33 × 25 cm Tritone Hardcover Oktober 2014 — € 58,00 / SFr 77,90 ISBN 978-3-86930-838-8

6 7 Karl Lagerfeld ist Modeschöpfer, Verleger, Buchsammler und seit 1987 auch Fotograf. Er erhielt den Lucky Strike Design Award der Raymond Loewy Stiftung, den Kulturpreis der Deutschen Gesellschaft für Photographie und den ICP Trustees Award. Steidl hat die meisten seiner Bücher publiziert, darunter Casa Karl Lagerfeld Malaparte (1998), A Portrait of Choupette Dorian Gray (2004), Room Service (2006), The Beauty of Violence (2010) — und Moderne Mythologie (2014). Choupette ist die berühmteste Katze der Welt – und die verwöhnteste: Sie hat eigene Angestellte, wird manikürt und bekommt ihre Mahlzeiten nur auf Tellern der Nobelmarken Goyard und Vuitton serviert. Nun kommt ihr erstes Buch heraus. Choupette by Karl Lagerfeld umfasst eine Auswahl von Polaroids, die Karl Lagerfeld täglich von seiner geliebten Katze und Muse macht. Choupette genießt ihr Luxusleben in vollen Zügen – und das zeigt sie auch: Wir sehen sie auf einem Bücherstapel sitzend, zusammen- gerollt im Waschbecken des Badezimmers, und natürlich vor dem Spiegel. Dieses Buch ist ein liebevoller und verspielter Blick in die prachtvolle Welt von Choupette. Ob sie einer weiteren Publikation ihrer Porträts zustimmen wird, ist aber noch nicht entschieden: »Ich denke ans Geschäft«, sagt Karl Lagerfeld, »sie tut das nicht.« — Choupette benimmt sich wie eine Prinzessin … sie weiß ganz genau was sie will. Karl Lagerfeld

Karl Lagerfeld Choupette — Fotos und Text: Karl Lagerfeld Buchgestaltung: Karl Lagerfeld und Gerhard Steidl 160 Seiten 140 farbige Fotografien 11,5 × 9,9 cm Halbleineneinband Oktober 2014 — € 16,00 / SFr 25,90 ISBN 978-3-86930-897-5

8 9 Karl Lagerfeld ist Modeschöpfer, Verleger, Buchsammler und seit 1987 ERWEITERTE NEUAUSGABE auch Fotograf. Er erhielt den Lucky Strike Design Award der Raymond Loewy Stiftung, den Kulturpreis der Deutschen Gesellschaft für Photographie und den ICP Trustees Award. Steidl hat die meisten seiner Bücher publiziert, darunter Casa Karl Lagerfeld / Carine Roitfeld Malaparte (1998), A Portrait of The Little Black Jacket. CHANEL’s Classic Revisited Dorian Gray (2004), Room Service (2006), The Beauty of Violence (2010) — und Moderne Mythologie (2014). Dies ist die um 21 neue Fotografien erweiterte Ausgabe von — Carine Roitfeld ist Moderedakteurin Karl Lagerfelds und Carine Roitfelds The Little Black Jacket. und Stylistin sowie Gründerin und Herausgeberin der Zeitschrift Mit der petite veste noire, der »kleinen schwarzen Jacke«, CR Fashion Book. Sie begann ihre kleideten sie eine Vielzahl von Prominenten ein und lieferten Karriere als Model und arbeitete dann als Journalistin und Stylistin so eine Neuinterpretation des berühmten CHANEL-Klassikers. für die französische Elle. Gemeinsam Vor Lagerfelds Kamera setzen die von Carine Roitfeld mit Mario Testino entwickelte sie wegweisende Modekampagnen. Sie war gestylten Schauspieler, Musiker, Models, Modemacher und Beraterin von Tom Ford während anderen Persönlichkeiten die zeitlose Jacke in Szene – mal seiner Zeit bei Gucci und Yves Saint Laurent und von 2001 bis 2011 als klassisch, mal gewagt, aber immer typisch Chanel. Unter den Chefredakteurin der französischen Abgelichteten befinden sich Claudia Schiffer, Uma Thurman, Vogue tätig. Kanye West, Tilda Swinton, Baptiste Giabiconi und Sarah Jessica Parker. Das Projekt – begleitet von einer weltweiten Ausstellungstournee – unterstreicht die Vielseitigkeit der Vision CHANELs unter Lagerfelds Regie und die Zeitlosigkeit dieses Kleidungsstücks. — Auszeichnungen: Die schönsten deutschen Bücher 2012 PHotoEspaña / Best Photography Book of the Year 2013 German Design Award 2014

100 000 VERKAUFTE EXEMPLARE

Karl Lagerfeld / Carine Roitfeld The Little Black Jacket CHANEL’s Classic Revisited Erweiterte Neuausgabe — Buchgestaltung: Karl Lagerfeld, Eric Pfrunder und Gerhard Steidl 280 Seiten 29 × 37 cm 152 Fotografien Quadratone Otabind-Broschur August 2014 — € 58,00 / SFr 70,00 ISBN 978-3-86930-816-6

Carla Bruni 11 Horst von Harbou wurde 1879 in Hutta, Posen, geboren und verstarb 1953 in Potsdam-Babelsberg. Er war an mehreren Filmen als Standfotograf beteiligt, darunter Mensch ohne Namen (1932), Starke Herzen im Sturm (1937) und Augen der Liebe (1951). Horst von Harbou Metropolis — Fritz Langs Metropolis von 1927 ist unbestritten der Prototyp aller Science-Fiction-Filme. Ende 2010 tauchte auf einer Berliner Auktion ein Konvolut von Fotografien des Standfoto­ grafen Horst von Harbou auf. Es stammte aus dem Nachlass der Schauspielerin Brigitte Helm, die als 17-Jährige in Metro­ polis die Rolle der Maria gab. Karl Lagerfeld ersteigerte die Abzüge und rekonstruierte ein Faksimile des Originalalbums, das von Harbou und seine Frau einst Brigitte Helm schenkten. Der Band Metropolis zeigt die Fotografien und einige der Fotografienrückseiten mit handschriftlichen Anmerkungen. Zu sehen sind Szenen aus dem Film, dem Backstage und vom Making-of mit Brigitte Helm im Mittelpunkt. Die Aufnahmen ermöglichen nicht nur wertvolle Einblicke hinter die Film­ kulissen, sondern trugen in der Vergangenheit auch maß­ geblich zur Rekonstruktion fehlender Szenen bei. — Gruppenaufnahme während einer Drehpause. Alle Leute L.S.D. — AUSGEWÄHLT VON KARL LAGERFELD weniger interessant außer Herrn Lang und Frau von Harbou, die hinter mir sitzen (Maschinen-Mensch im Tanzkostüm)

Horst von Harbou Anmerkung Brigitte Helms auf der Rückseite einer Fotografie Metropolis — Leinengebundenes Faksimile des Fotoalbums, mit Recto- und Versoabbildungen Buchgestaltung: Karl Lagerfeld und Gerhard Steidl 88 Seiten 23 × 17 cm 35 Fotografien, Vierfarbdruck Leinengebundenes Faksimile-Fotoalbum Oktober 2014 — € 38,00 / SFr 51,50 ISBN 978-3-86930-369-7

12 13 Axel Hoedt wurde 1966 in geboren und studierte Fotodesign an der FH Bielefeld. Seit 1999 lebt und arbeitet er in London. Axel Hoedt wurde mehrfach ausgezeichnet, so erhielt er 2010 die Gold Medal bei den Lead Awards und 2011 den Otto-Steinert-Preis der Deutschen Gesellschaft für Axel Hoedt Photographie. Fast Nacht — Und alle Jahre wieder ist Fastnacht! Axel Hoedt setzt seine Reise durch die südwestdeutsche Karnevalslandschaft fort und weitet sie nach Österreich und in die Schweiz aus. Der aus dem Breisgau stammende Mode- und Porträtfotograf zeigt die Narren und ihre Verkleidungen jenseits gängiger Klischees und bricht radikal mit der Fastnachtikonografie. Keine wilden Luftsprünge vor Menschenmengen und roman­ tischem Fachwerk, kein tolles Treiben ist zu sehen, sondern Narren in ernster Pose, vor heller Leinwand, im Wald oder vor landesüblichen Zweckbauten. Neben klassischen Studio­ aufnahmen stehen Polaroid-Schnappschüsse und Stillleben. Immer wieder konfrontiert Hoedt die Masken mit winterlich- starren Landschaftsimpressionen und erinnert daran, was die Fastnacht einst war: ein letztes rauschendes Fest vor dem Anbruch einer kargen Zeit. — Axel Hoedt Einmal im Jahr, Hoedts erstes Buch über die Fastnacht, Fast Nacht — ist nominiert für den Deutschen Fotobuchpreis 2014. Buchgestaltung: Sarah Winter / — Steidl Design 104 Seiten Düsterer und abgründiger, aber auch ergreifender sah die 59 Fotografien Fasnacht bisher kaum aus. Vierfarbdruck 18 × 22 cm Der Bund Hardcover mit Schutzumschlag — November 2014 — Ein kleines Meisterwerk ... Axel Hoedt inszeniert eine € 28,00 / SFr 39,90 ISBN 978-3-86930-839-5 märchen­hafte und zuweilen melancholische Parallelwelt zum üblichen Rumsbums-Trubel der Umzüge. Die TAZ über Einmal im Jahr

14 15 Lois Hechenblaikner, geboren 1958, ist im Tiroler Alpbachtal aufgewachsen. Nachdem er fast zwei Jahrzehnte lang in vielen Ländern Asiens als Reisefotograf tätig war, setzt er sich seit Mitte der 1990er Jahre mit dem tourismusbedingten Wandel seiner Heimat auseinander. Sein Buch Winter Wonderland erschien Lois Hechenblaikner 2012 bei Steidl. Hinter den Bergen — Berge, Kühe, traditionelle Arbeitsweisen auf der einen Seite, Reklametafeln, Ski-Hütten und die Exzesse einer enthemm- ten Freizeitgesellschaft auf der anderen: All das haben die Alpen zu bieten. In seinem neuen Buch zeigt Lois Hechenblaikner, auf welch dramatische Art und Weise sich die Alpen in den letzten zwei Generationen verändert haben. Seine Farbfotografien stellt er den Schwarzweißfotografien des bereits verstorbenen Agraringenieurs Armin Kniley gegenüber und konfrontiert den Betrachter so mit zwei gegensätzlichen Szenarien, zwischen denen bis zu sechzig Jahre liegen. Die Doppelbödigkeit der entstehenden Pendants führt bisweilen zu ungläubigem Kopfschütteln: Heute blüht in den Alpen nicht mehr der Enzian, sondern der Massentourismus, und die Kühe sind aus lila Plastik. Nicht Heuballen, sondern Golftrolleys wer- den im Konvoi über die Wiesen gezogen. Treffend analysiert Hechenblaikner die Umfunktionierung einer agrarwirtschaft- lichen Nutzlandschaft in eine benutzte Freizeitlandschaft – und hält damit unserer Gesellschaft einen Spiegel vor.

Lois Hechenblaikner — Hinter den Bergen Die intime Kenntnis seines Gegenstandes, die große — Texte von Thomas Weski und Ausdauer und Geduld, mit der er verfolgt, wie Eventkultur Wolfgang Ullrich und Massentourismus das ehemalige Bergbauernland Buchgestaltung: Gabriele Franziska Götz verschandelt haben, machen Hechenblaikner zum aus­ 128 Seiten 18,5 × 25 cm drucksstärksten Dokumentaristen heutiger alpiner Realität. 120 Fotografien Sarkasmus, Melancholie, Resignation, Protest und Polemik Duotone und Vierfarbdruck Laminierter Pappband vermengen sich in seinem Werk zu einem frappierenden November 2014 Panorama der Tiroler Wirklichkeit. — € 28,00 / SFr 39,90 Tobia Bezzola. Direktor des Museum Folkwang ISBN 978-3-86930-737-4

16 17 Michael Ruetz, geboren 1940 in Berlin, verbrachte insgesamt zwölf Jahre in Italien, Australien und den USA. Von 1982 bis 2005 war er ordentlicher Professor für Kommunikationsdesign an der Hochschule für Bildende Künste . Ausgezeichnet wurde er mit dem Otto-Steinert-Preis, dem Villa Massimo Preis sowie dem Ordre des Arts Michael Ruetz et des Lettres. Ruetz ist Mitglied der Die absolute Landschaft DGPh sowie der Akademie der Künste, Berlin. Eye on Light — Die absolute Landschaft hat alle Elemente, die eine Land­ schaft bilden: Berg und Tal, Haus und Kirche, Bach und Hügel, Wald und Wiese, Baum und Strauch. Sie könnte überall sein, denn was sie ausmacht, ist im Wesentlichen das Licht in sei- nen Farben und Schattierungen. Die absolute Landschaft ist ein Buch über das Licht als Ana­ logie der Zeit. Das sich stetig wandelnde Licht macht die Zeit sichtbar, fühlbar und erkennbar. Von 1989 bis 2012, 8.820 Tage lang, hat Michael Ruetz sich dem präzise definierten Segment einer Landschaft gewidmet, fast 3.000 Aufnahmen sind so entstanden: ein Kompendium sämtlicher denkbarer Lichtphänomene – Blizzards und Blitze, Tornados und Hitzeflimmern, Tagnächte und Schnee, Mondkometen und Eclipsen. Katsushika Hokusai, Paul Cézanne, Robert Crumb, Mark Klett, Oskar Binz, Sol LeWitt, Dan Grahams und vor allem Claude Monet – nicht viele Künstler haben sich mit dem aufwendigen Verfahren der seriellen Kunst befasst. Michael Ruetz stellt sich in diese Tradition und zeigt auf beeindruckende Weise: Nur mit sehr viel Zeit läßt sich der Zeit auf die Spur kommen. — Ein Katalog der »Thaten und Leiden des Lichts« (Goethe in der Farbenlehre) — Ausstellung im Museum für Fotografie Berlin: Juli bis Oktober 2014

Michael Ruetz Die absolute Landschaft Eye on Light — Text von Michael Ruetz Buchgestaltung: Steidl Design ca. 128 Seiten 144 Abbildungen 23 × 31 cm Leineneinband Tritone und Vierfarbdruck Oktober 2014 — € 58,00 / SFR 77,90 ISBN 978-3-86930-619-3

18 19 Michael Ruetz, geboren 1940 in Berlin, verbrachte insgesamt zwölf Jahre in Italien, Australien und den USA. Von 1982 bis 2005 war er ordentlicher Professor für Kommunikationsdesign an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. Ausgezeichnet wurde er mit dem Otto-Steinert-Preis, dem Villa Massimo Preis sowie dem Ordre des Arts Michael Ruetz et des Lettres. Ruetz ist Mitglied der Family of Dog DGPh sowie der Akademie der Künste, Berlin. — Michael Ruetz hat mit Family of Dog in den letzten fünfzig Jahren eine einzigartige fotografische Werkgruppe realisiert, die zugleich eine subtile und aufschlussreiche Darstellung der Menschen und ihres Sozialverhaltens ist. Denn Hunde sind das, was wir in ihnen sehen und was wir aus ihnen machen. Schlicht und einfach ein Tier, das ist uns der Hund selten. Michael Ruetz fotografierte Hunde auf der Straße, im Haus, am Strand oder vor dem Fernseher, wo sie regelmä- ßig einschlafen. Er zeigt sie allein, mit Katze und Kuh und immer wieder im Zusammensein mit dem Menschen. Doch Ruetz verzichtet auf Inszenierungen und rückt den Tieren mit der Kamera nur selten auf den Pelz. Wo sich eine pro- vokante Bildpointe ergibt, ist sie nur das Produkt genauer Beobachtung. Denn wie im Leben von Menschen sind auch im Leben von Hunden komische Situationen unvermeidbar. In diesem so ernsthaften wie ironischen Buch zeigt Michael Ruetz die Spielarten hündischer Existenz, im Leben und im Tod. Es ist eine Comédie Canine, die große hündische Komödie. — Recht besehen gibt es nur zwei große Hundefotografen: Elliott Erwitt und William Wegman. Man wird ihnen Michael Ruetz zur Seite stellen, sobald seine Family of Dog, die iro­ nisch Edward Steichens Family of Man zitiert, als Bildband erscheint. Brigitte Werneburg, TAZ

Michael Ruetz Family of Dog — Mit Texten von Klaus Honnef und Michael Ruetz 152 Seiten 29,7 × 31 cm 130 Fotografien in Tritone Leineneinband mit Schutzumschlag Oktober 2014 — € 38,00 / SFr 51,50 ISBN 978-3-86930-495-3

20 21 Manfred Heiting, geboren 1943, lebt in Malibu, Amsterdam und AUTOPSIE IST NUN KOMPLETT Berlin und war u.a. tätig für Polaroid International, Amsterdam, und American Express, Brüssel. Er arbeitet als Designer und Kurator von Fotoausstellungen und ist Herausgeber von Fotobüchern und Katalogen, darunter Deutschland im Manfred Heiting / Roland Jaeger Manfred Heiting / Roland Jaeger Fotobuch (2011). Außerdem ist er Autopsie, Band 2 Autopsie Sammler, zunächst von Fotografien, heute von Fotobüchern. Deutschsprachige Fotobücher 1918 bis 1945 Deutschsprachige Fotobücher 1918 bis 1945 — — Band 1 und 2 im Schuber Roland Jaeger, geboren 1955, lebt als Kunsthistoriker in Hamburg und Im zweiten Band dieser umfassenden Darstellung zum — Berlin. Er forscht und veröffentlicht zur Kunst, Architektur und Fotografie deutschsprachigen Fotobuch der Zwischenkriegszeit werden sowie zum Buch- und Verlagswesen vor wichtige Fotografen wie Albert Renger-Patzsch und Paul allem der 1920er Jahre. Zudem ist er Mitglied der Historischen Kommission Wolff, bedeutende Buchreihen wie Das Deutsche Lichtbild, des Börsenvereins des Deutschen produktive Verlage wie F. Bruckmann und markante Bild­ Buchhandels. themen wie Akt, Architektur und Olympia 1936 präsentiert. Die 40 Fachbeiträge sind mit 2.000 Farbabbildungen illus- triert, die die Fotobücher – oft zum ersten Mal – in ihren originalen Ausstattungen und allen Auflagen zeigen. Damit ist ein ebenso informatives wie attraktives Standardwerk komplett, das den internationalen Rang der deutschsprachi- gen Fotobuchproduktion zwischen 1918 und 1945 eindrucks­ voll dokumentiert. Der erste Band von Autopsie wurde mit dem Deutschen Fotobuchpreis 2013 in Silber ausgezeichnet.

Manfred Heiting / Roland Jaeger Autopsie, Band 2 Deutschsprachige Fotobücher 1918 bis 1945 — Mit Texten von Virginia Heckert, Roland Jaeger, Enno Kaufhold, Hanna Koch, Dorothea Peters, Patrick Rössler, Rolf Sachsse, Franziska Schmidt, Rainer Stamm, Thomas Wiegand Buchgestaltung: Manfred Heiting 656 Seiten 26,6 × 29 cm 2.038 Abbildungen Vierfarbdruck Laminierter Pappband September 2014 — € 95,00 / SFr 126,00 ISBN 978-3-86930-433-5

MANFRED HEITING Manfred Heiting / Roland Jaeger ROLAND JAEGER Autopsie Deutschsprachige Fotobücher 1918 bis 1945 Buchgestaltung: Manfred Heiting AUTOPSIE Band 1 und 2 im Schuber STEIDL Band 1: 516 Seiten Band 2: 656 Seiten 26,6 × 29 cm Mehr als 4.000 Abbildungen Vierfarbdruck 2 laminierte Pappbände im Schuber September 2014 — € 138,00 / SFr 180,00 ISBN 978-3-86930-774-9

22 23 Robert Voit, geboren 1969 in Erlangen, studierte bei Gerd Winner an der Akademie der Bildenden Künste in München und bei Thomas Ruff an der Kunstakademie Düsseldorf. Seine Bilder wurden u.a. im Fotomuseum München, in der Kunsthalle Nürnberg, in den Deichtorhallen Hamburg und im Haus der Kunst München gezeigt. Robert Voit Robert Voit lebt in München. New New Trees Trees ist sein erstes Buch bei Steidl. — Robert Voit hat eine ganz neue Pflanzenart entdeckt: Funkbäume – als Bäume getarnte Mobilfunkmasten aus Stahl, Glasfaser und Plastik. In der ganzen Welt ist sie inzwischen heimisch geworden. Es gibt sie als Pinien, Palmen, Zypressen, Kakteen und Laubbäume. Sie stehen in der Wüste oder in Jungwäldern, auf Wiesen und Parkplätzen, an Autobahnen und in Wohnsiedlungen. Sie suchen die Nähe von technischen Anlagen, viele sind eingezäunt. In den USA, in Südafrika, Korea und in ganz Europa hat Voit die Antennen-Bäume fotografiert und zu einem Arboretum zusammengestellt, zu einem ganz besonderen botanischen Garten voll seltsamer Gehölze. Der Betrachter von Robert Voits Bilder wird künftig mit anderen Augen auf die Welt schauen: Was ist noch echt an ihr und was nur ein Trugbild? — Mit ironischer Delikatesse belegt Robert Voit in New Trees, dass das Grundrauschen der verbalen Kommunikation längst das Visuelle erreicht hat. Christoph Schaden

Robert Voit New Trees — Mit einem Essay von Christoph Schaden Buchgestaltung: Robert Voit und Sarah Winter / Steidl Design 152 Seiten mit 67 Farbtafeln 25,5 × 33 cm Leineneinband mit Prägung und einer Banderole September 2014 — € 65,00 / SFr 86,90 ISBN 978-3-86521-825-4

24 25 Harf Zimmermann, 1955 in Dresden geboren, wuchs in Berlin auf. Seinem Journalismus-Studium folgte das Studium der Fotografie bei Arno Fischer an der HGB Leizpig. 1990 war er Gründungsmitglied der Agentur Ostkreuz. Heute arbeitet er für internationale Magazine und die Industrie. Zimmermann lebt in Berlin. Harf Zimmermann Brand Wand — Die aufragenden, auf den ersten Blick leblosen Mauern aufgeschnittener Mietshäuser dominierten nach den Bombar­ dierungen im Zweiten Weltkrieg das Bild deutscher Städte. Brandwände, ursprünglich in die Konstruktion des Hauses integriert und von der Straße aus nicht sichtbar, traten nun schroff hervor. Seither hat der Begriff eine Bedeutung hin- zugewonnen: Er bezeichnet auch eine Wand, die der Brand einst verschonte. Zumeist grenzen Brandwände an weitläufige Brachen. Die »wild« gebrochenen Fensteröffnungen in zufälliger Anordnung sind manchmal auch schon wieder zuge- mauert. Als Symbole des Zusammenbruchs, des Neubeginns wie des Scheiterns tragen die Mauern die Spuren deutschen Schicksals: Einschusslöcher, Bombensplitter, Ruß, Umrisse vergangener Gebäude, Notreparaturen. Sie sind dicht be- wachsen, kahl oder verputzt und mitunter von Graffiti und Werbung überzogen. Nach dem Ende der DDR und im Zuge des seitdem anhaltenden Immobilienbooms wurden vie- le Altbauten saniert, ihre Brandwände meist übertüncht. Schaut man aber hinter diese Mauern, findet man auf den Innenseiten oft Abdrücke derselben Geschichte, wie die Negativform desselben Gusses. Harf Zimmermann hat über einen Zeitraum von 15 Jahren hinweg gezielt nach solchen Mauern gesucht. Dieses Buch versammelt Beispiele aus dem Osten Deutschlands. — Auch wenn diese Bilder wie großartige moderne Malerei an­ muten, stellen sie in Wahrheit den tieferen, unterbewussten, gesellschaftlich-künstlerischen Ausdruck städtischer Umstrukturierung dar, die die historischen Ereignisse seit der Gründerzeit vorangetrieben und offengelegt haben. Robert Polidori

Harf Zimmermann Brand Wand — Texte von Robert Polidori und Harf Zimmermann Buchgestaltung: Harf Zimmermann und Sabine Hahn / Steidl Design 108 Seiten 37,5 × 29,6 cm 65 Fotografien Vierfarbdruck Leineneinband mit Schutzumschlag September 2014 — € 78,00 / SFr 105,00 ISBN 978-3-86930-628-5

26 27 Michael von Graffenried wurde 1957 in Bern geboren und lebt in Paris. Aus dem Fotojournalismus kommend, arbeitet er heute an Langzeitprojekten, die er medienübergreifend präsentiert. Seine Bilder waren in Ausstellungen sowohl in Frankreich und der Schweiz als auch in New York, Algier, Hong Kong und Beirut zu sehen und sind Michael von Graffenried in zahlreichen internationalen Bierfest Sammlungen vertreten. Nach Robert Frank und René Burri ist er der — dritte Schweizer Dr.-Erich- Das ganze Jahr über freuen sich die Münchner auf ihr Salomon-Preisträger der Deutschen Gesellschaft für Photographie. Oktoberfest. Ist es endlich soweit, werfen sich Einheimische und eigens angereiste Touristen in Lederhose und Dirndl und stürzen sich ins Getümmel auf der Wiesn. Wo in kürzester Zeit sieben Millionen Maß Bier fließen, sind Grenzen schnell überschritten: Bierleichen, die ihren Rausch ausschlafen, säumen die als Aborte benutzten Grünflächen hinter den Festzelten. Polizei und Notärzte haben Hochsaison. Von Jahr zu Jahr sinkt die Hemmschwelle, und der Ausnahmezustand verschärft sich. Michael von Graffenried zeigt die abgründi- gen Seiten des wohl berühmtesten Volksfests der Welt. Seine Bilder machen keinen Unterschied zwischen der Gaudi im Bierzelt und dem Delirium abseits der Menschenmassen. — Manchmal kam ich mir vor wie in einem Bürgerkrieg! Michael von Graffenried

Michael von Graffenried Bierfest — Buchgestaltung: Michael von Graffenried und Victor Balko 112 Seiten 29,5 × 24,5 cm 54 Panoramafotografien Vierfarbdruck Hardcover August 2014 — € 38,00 / SFr 47,90 ISBN 978-3-86930-680-3

28 29 Dirk Alvermann, geboren 1937 in Düsseldorf, veröffentlichte seit den 1950er Jahren politische Fotoreportagen und Bildbände wie Algerien – L’Algérie (1960) oder Keine Experimente – Bilder zum Grundgesetz (1961). Er übersiedelte 1966 nach Ostberlin. 1979 zog er mit seinem legendären Buch Ich liebe Dirk Alvermann Dich vorerst einen Schlussstrich schwarz auf weiss unter seine fotografische Arbeit und war fortan als Dokumentarfilmer — und Schriftsteller tätig. In den Der Fotograf Dirk Alvermann war immer schon neugierig letzten Jahren wurde er vor allem durch die Vermittlung von Martin Parr auf Menschen und ihr manchmal merkwürdiges Leben. als Fotograf wiederentdeckt, Bücher wurden wieder aufgelegt oder neu Jahrzehntelang hat er sie aus nächster Nähe mit der Kamera konzipiert. Bei Steidl erschienen beobachtet und dabei allein seiner Wahrnehmung vertraut. bisher Algerien (2012), Klein Paris (2011) und Streiflichter (2011). Auf diese völlig subjektive, aber gleichzeitig auch unvorein- schwarz auf weiß, wie auch den in genommene Weise wurde in seinen Fotografien jeder Ort Kürze erscheinenden Band Lebenszeit, hat Alvermann bis kurz vor seinem Tod zum Schauplatz der sozialen Interaktion, auf die er lediglich im September 2013 zur Publikation sein Objektiv zu richten hatte. Nichts ist inszeniert in seinen vorbereitet. Bildern, »die Welt ist von alleine so … «. Für diesen Band durchforstete Alvermann abermals sein umfangreiches Archiv und stellte vier weitere seiner film- haften Bildserien zusammen. Ihm ging es weniger um die Einzelaufnahmen als vielmehr um deren Abfolge und ihren Bezug aufeinander, um die filmische Montage des Materials. Das Ergebnis ist ein Bildessay, der Alvermanns gesamte fotografische Schaffensperiode umfasst: Von den polni- schen Solidaritätsbekundungen mit dem Ungarnaufstand 1956, über Düsseldorfer Fastnachtszüge und spanische Karfreitagsprozessionen bis in das private Umfeld des Fotografen. — Alvermanns Fotos zeigen ungeschönt, was ist: die Härte des Alltags, Arbeitsdreck, Anstrengung, Anspannung, Müdigkeit. Und doch warten alle auf etwas Gutes: Sie setzen auf die Hoffnung, diese kleine, in Lumpen herumspringende Schwester der Furcht. Ingeborg Ruthe, Berliner Zeitung

Dirk Alvermann schwarz auf weiss — Mit einem Text von Christoph Danelzik-Brüggemann Buchgestaltung: Dirk Alvermann 136 Seiten 24 × 21,8 cm 107 Fotos Tritone Leineneinband mit Schutzumschlag November 2014 — € 28,00 / SFr 39,90 ISBN 978-3-86930-576-9

30 31 Dirk Reinartz (1947–2004) studierte Fotografie bei Otto Steinert an der Folkwangschule in . Von 1971 bis 1977 war er Fotoreporter beim Stern. Reinartz lehrte Fotografie an der Muthesius-Hochschule in Kiel. Im Steidl-Verlag sind seine Bücher Kein schöner Land, Bismarck – Vom Verrat der Denkmäler, Besonderes Dirk Reinartz und Wolfram Runkel Kennzeichen: Deutsch, Künstler, Rheinhausen 1988 totenstill, Deutschland durch die Bank, Bismarck in America, Innere — Angelegenheiten, New York 1974 und Im Winter 1988 brachte das Zeit-Magazin anlässlich vehe- Stille erschienen sowie mehrere seiner zahlreichen Bücher mit Richard menter Arbeiterproteste gegen die Schließung des Krupp- Serra. Stahlwerks Rheinhausen eine dreiteilige Reportage. Am Beispiel der Familie Ebert, die in vierter Generation für das legendäre Hüttenwerk bei Duisburg arbeitete, doku- mentierten der Journalist Wolfram Runkel und der Fotograf Dirk Reinartz in Wort und Bild Geschichte und Niedergang des Standortes Rheinhausen. Schleichend vollzog sich der Wandel von der bedingungslosen Solidarität zur Firma, die ihren Mitarbeitern neben Arbeitsplätzen ein ganzes System an Alltags- und Freizeiteinrichtungen bot, hin zur bitteren Enttäuschung und Auflehnung. Rheinhausen wurde zum Sinnbild der »Stahlkrise« und für das Ende einer über hundertjährigen Industriesparte. — Menschen sind nicht aus Stahl. Wolfram Runkel

Dirk Reinartz und Wolfram Runkel Rheinhausen 1988 — Text: Wolfram Runkel Buchgestaltung: Karin Reinartz und Tim Reinartz 96 Seiten 29 × 20,5 cm 36 schwarzweiss Fotografien Tritone Leineneinband mit Schutzumschlag November 2014 — € 38,00 / SFr 51,50 ISBN 978-3-86930-761-9

32 33 Hagen Bonifer, geboren 1957, wurde durch seine textgebundenen Installationen, den Gemäldezyklus Vom Nutzen zu zweifeln: 2. Juni 1967 und die Inschrift auf dem Eisernen Steg in Frankfurt am Main, „Auf weinfarbenem Meer segelnd zu anderssprachigen Menschen“, bekannt. Seine Werke befinden sich im sakralen Hagen Bonifer und öffentlichen Raum. Er arbeitet Abschied im Bereich der konzeptionellen und interdisziplinären Kunst- und Im Gegenlicht Kulturvermittlung. Bonifer ist als — Bühnenbildner im In- und Ausland tätig. Er lebt in Mühlheim am Main. Hagen Bonifers Gemäldezyklus aus 34 Bildern zeigt Relikte unserer Industriegesellschaft: Schutzbrillen, Arbeitskittel, Werkzeuge, Menschen in Fabrikhallen. Seine in Öl auf Putz­ grund gemalten Arbeiten sind im besten Sinne Historien­ gemälde, denn sie halten fest, was es zumindest hierzulande so nicht mehr gibt – Europa ist mit dem Industriesterben die manuelle Arbeit ausgegangen. Wir sehen eine Fabrik kurz vor der Schließung. Resignierte, traurige Gesichter bei einer Betriebsversammlung: Keine Zukunft mehr für die abgebilde- ten Menschen und Dinge. Keine Zukunft mehr für die Ideale der Arbeiterbewegung? Wie unter einer dicken Firnisschicht liegt patiniert und versiegelt alles da. Begleitet werden die monochromen Bilder von Zitaten aus Peter Weiss’ epochalem Roman Die Ästhetik des Widerstands, der den antifaschistischen Widerstandskämpfern aus der Arbeiterbewegung ein Denk­ mal setzt. Eine Schlüsselrolle misst Weiss dabei der Kultur zu, aus ihr lässt sich die Kraft für den erfolgreichen Widerstand gegen Barbarei und Unterdrückung schöpfen. Dieser Bildband ist ein Buch des Abschieds: von den Eltern des Künstlers, die in Porträts festgehalten sind, vom indus­ triellen Zeitalter. Viele Träume sind ausgeträumt, die großen Utopien haben ausgedient. Doch die Sehnsucht nach einer Hagen Bonifer Abschied. Im Gegenlicht besseren Zukunft ist geblieben und Widerstand vielleicht nöti- — ger denn je. Und so ist Abschied. Im Gegenlicht vielleicht auch Texte von Peter Weiss Mit Beiträgen von Jürgen Peters, Oskar das Buch eines Anfangs, denn nach neuen Wegen und neuen Negt und Jürgen Eichenauer Antworten zu suchen, dazu fordert es nachdrücklich auf. Buchgestaltung: BlazekGrafik / Hagen Bonifer — 156 Seiten Buch- und Werkpräsentation anlässlich der Frankfurter 82 Bilder Hardcover Buchmesse am 8. Oktober 2014 28 × 28 cm Oktober 2014 — € 35,00 / SFR 47,90 ISBN 978-3-86930-840-1

34 35 Die Publikation ist der dritte Band der Reihe perspektive außenkulturpolitik, die das Goethe- Institut und das Institut für Auslandsbeziehung (ifa) herausgeben. 2011 erschien Konfliktkulturen, 2012 Zwischenräume: Was können Künste in Konfliktsituationen leisten? Johannes Ebert, Andrea Zell (Hg.) für das Goethe-Institut Johannes Ebert und Ronald Grätz (Hg.) Klima Kunst Kultur Menschenrechte und Kultur Welche Fragen formulieren Kunst und Kulturwissenschaften? Das Menschenrecht auf Kultur — — Der Klimawandel treibt nicht nur Politik und Naturwissen­ Im Zeitalter der Globalisierung hat das Thema der »kultu- schaften um, er wird längst als gesamtgesellschaftliche rellen Identität« neue Brisanz gewonnen und bestimmt die Aufgabe begriffen. Während die Wissenschaft in der Lage Diskussion über die Allgemeingültigkeit der Menschenrechte. ist, Phänomene zu analysieren und Prognosen zu ent- Unter anderen hinterfragt der Philosoph Georg Lohmann das wickeln, kann Kunst den Klimawandel sinnlich erfahrbar Verhältnis von Menschenrechten und Kultur auf der Grund­ machen. Ihr visionäres Potenzial vermag neue Perspektiven lage der internationalen Vereinbarungen; Heiner Bielefeldt zu eröffnen und für Werte zu sensibilisieren jenseits von berichtet aus der Praxis des UN-Sonderberichterstatters Wohlstandssteigerung und wirtschaftlichem Wachstum. über gelebte kulturelle Vielfalt in Sierra Leone; Navid Kermani Essays und Interviews aus kulturgeschichtlicher, ethno- erzählt vom Leben mit und in verschiedenen Kulturen; Achille logischer und soziologischer Sicht gehen der Frage nach, Mbembe entwickelt die Vision der kulturellen Identität der wie eine Kultur aussehen kann, die das Klima schützt. Zukunft. Und Irina Bokova berichtet über die Arbeit der Das Buch stellt unter anderem künstlerische Projekte zu UNESCO und den Dialog der Kulturen. Klimakatastrophen und ihren Verursachern in aller Welt Die Verwirklichung der Menschenrechte ist nicht nur eine vor: George Osodis farbgewaltige Bilder aus dem Nigerdelta Frage von Verträgen, sie ist eine zivilgesellschaftliche etwa lassen keinen Zweifel daran, was die Ursachen des Aufgabe. Davon handelt das zentrale Kapitel mit Beispielen Klimawandels sind. Und Tue Greenforts Installationen führen aus dem Sport (zum Mädchenfußball in islamischen Gesell­ die Zusammenhänge von Konsum, Ökonomie und Natur vor schaften), den Künsten (über das irakische nationale Jugend­ Augen. orchester), der politischen Bildung (von Schulbüchern, — Wissenstransfer) sowie der Arbeit der Kulturinstitutionen. Das aufwendig gestaltete und fein ausgestattete Buch — präsentiert sich als ein Produkt dieser Reflexion. Es wird Der Friede kommt durch Verständigung, nicht durch nach ökologischen Grundsätzen mit öko-zertifizierten Vereinbarung. Materialien hergestellt. Arabisches Sprichwort

Johannes Ebert, Andrea Zell (Hg.) für das Goethe-Institut Johannes Ebert und Ronald Grätz (Hg.) Klima Kunst Kultur Menschenrechte und Kultur – Welche Fragen formulieren Kunst und Das Menschenrecht auf Kultur Kulturwissenschaften? — — Redaktion: Irene Tobben Konzept: Andrea Zell, Mit Beiträgen von Heiner Bielefeldt, Natalie Göltenboth Irina Bokova, Navid Kermani, Mit Textbeiträgen von Ulrich Beck, Georg Lohmann, Achille Mbembe u.a. Ludger Heidbrink, Thomas Macho, Buchgestaltung: Sarah Winter / Angelika Poferl, Joachim Radkau, Steidl Design Hans-Georg Soeffner, Klaus Staeck, 176 Seiten Markus Vogt Mit Beiträgen der 16,5 × 24 cm Künstler Jennifer Allora und Schwarzweiß-Illustrationen Guillermo Calzadilla, Broschur Erika Blumenfeld, Tue Greenfort, September 2014 Eva Meyer-Keller, Michael Tsegaye, — George Osodi, Tomas Saraceno, € 16,80 / SFr 24,50 Åsa Sonjasdotter, Adrián Villar Rojas ISBN 978-3-86930-760-2 u.a. Buchgestaltung und -herstellung: Klaus Detjen und Gerhard Steidl unter Verwendung von öko-zertifizierten Materialien 160 Seiten 18 x 27 cm ca. 50 Abbildungen in Farbe Vierfarbdruck, Hardcover September 2014 — € 25,00 / SFr 30,00 ISBN 978-3-86930-671-1

36 37 Tom Kehrbaum, Jahrgang 1971, arbeitet beim Vorstand der IG Metall in der Abteilung Gewerkschaftliche Bildungsarbeit. 2012 war er Fellow in Residence am Kolleg Friedrich Nietzsche in Weimar. Als Erziehungs­ wissenschaftler forschte er u.a. zu sozialen Prozessen im Rahmen von Innovationen. Tom Kehrbaum, Oskar Negt, Adam Ostolski — und Christine Zeuner Oskar Negt, Jahrgang 1934, ist einer der bedeutendsten Stimmen für Europa Sozialwissenschaftler Deutschlands. Avrupa’dan Yana Ses Verelim Er studierte bei Max Horkheimer und Theodor W. Adorno und war von 1970 Voci pentru Europa bis 2002 Professor für Soziologie in Hannover. Mūsų balsai už Europą — Speaking out for Europe Adam Ostolski, Jahrgang 1978, ist Soziologe und Philosoph und Voces para Europa Mitglied der »Politique Critique«, Głosy Europy das zugleich ein vierteljährlich erscheinendes linkes Journal und eine — politische Bewegung ist. Schwerpunkte Europa steht an einem historischen Wendepunkt. Die Krise seiner wissenschaftlichen Arbeit sind kollektive Erinnerung, politische ist vielschichtig geworden und manch einer läutet dem Diskurse sowie polnischjüdische Gesamtprojekt »Europa« schon die Totenglocke. Beziehungen. — Was würden Sie vermissen, wenn es Europa nicht mehr gäbe? Christine Zeuner, Jahrgang 1959, ist Professorin für Europäerinnen und Europäer aus acht Ländern haben sich in Erziehungswissenschaft mit dem einem gemeinsamen Projekt diese Frage gestellt. Schwerpunkt Erwachsenenbildung an der Helmut-Schmidt-Universität / Frauen und Männer aus der Arbeitswelt, aus Unternehmen Universität der Bundeswehr Hamburg. und Gewerkschaften, der Wissenschaft und aus der Bildung Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen bei der internationalen vergleichenden, haben wichtige europäische Fragen vor ihrem jeweiligen per- historischen und politischen sönlichen und kulturellen Hintergrund ausführlich diskutiert. Erwachsenenbildung. All diese gemeinsam handelnden Menschen sind Europa, und sie sind sich viel näher und haben viel mehr gemeinsam, als manche Apologeten des Untergangs zu wissen scheinen. Diese zwischenmenschlichen Begegnungen und Gespräche machen Europa auf eine ganz andere Weise erfahrbar als Berichte aus Brüssel. Deshalb umfasst das Buch alle vier Texte der Autoren in insgesamt sieben Sprachen, die man nicht alle verstehen muss, aber vergleichen und einander gegenüber- stellen kann. Die Menschen Europas haben mühsam eine gemeinsame Kultur- und Sozialgeschichte erworben – Sie haben Europa längst geschaffen. — Es ist wichtig, dass wir die Europäische Union und die nationalen Staaten nicht als fertige Existenzen betrachten und nicht als Quelle irgendwelcher Normen oder Werte, sondern als gewisse Niveaus sozialer Kämpfe um für uns

Tom Kehrbaum, Oskar Negt, wichtige Dinge. Adam Ostolski und Christine Zeuner Adam Ostolski Stimmen für Europa — — Übersetzung: Balta Halil (Türkisch), Ein Buch in sieben Sprachen, von dem man nicht nur er­ Cătălin Mihăilescu (Rumänisch), Jūratė Kibirkştytė (Litauisch ), Jim zählen, sondern es gleich seinem türkischen, rumänischen, Turner (Englisch), Stephan Wirtz (Spanisch), Krzysztof Iwanowski litauischen, spanischen oder polnischen Nachbarn schenken (Polnisch) kann. Buchgestaltung: Sarah Winter / Steidl Design 336 Seiten 15,2 × 21,7 cm Leineneinband September 2014 — € 15,00 / SFr 21,90 ISBN 978-3-86930-759-6

38 39 Museum Folkwang (Hg.) Monet, Gauguin, van Gogh … Inspiration Japan — Die japanische Kunst ist für die Entwicklung der europäischen Moderne von grundlegender Bedeutung. Nahezu alle großen Meister von Manet, Degas, Cézanne, Monet bis Gauguin, van Gogh, Bonnard und Vuillard haben sich von japanischen Bildmotiven und Stilmitteln begeistern und inspirieren lassen. Das Museum Folkwang, das eine früh angelegte Sammlung japanischer Kunstobjekte besitzt, widmet diesem faszinie­ renden Kapitel der Kunst des ausgehenden 19. Jahrhunderts nun eine umfassende Ausstellung. Der Fokus liegt dabei auf der Hochphase der europäischen Rezeption in Frankreich – dem sogenannten »Japonisme«. Die Ausstellung präsen- tiert Hauptwerke der wichtigsten Künstler jener Zeit aus internationalen Museen und Privatsammlungen im Dialog mit Farbholzschnitten und Kunstgegenständen japanischer Meister. Der umfassend illustrierte Katalog beleuchtet an- � Katsushika Hokusai: hand von Essays namhafter, aber auch jüngerer Autorinnen Schneemorgen bei Koishikawa und Autoren die wichtigsten Aspekte dieser prägenden � Gustave Courbet: Die Woge Epoche und fruchtbaren Auseinandersetzung der in Frank­ reich tätigen Künstler mit Japan. — Ausstellung vom 27. September 2014 bis 18. Januar 2015 im Museum Folkwang, Essen, sowie vom 20. Februar bis 10. Mai 2015 im Kunsthaus Zürich

Museum Folkwang (Hg.) Monet, Gauguin, van Gogh … Inspiration Japan — � Paul Cézanne: Konzeption: Sandra Gianfreda Montagne Sainte-Victoire Mit Essays von Geneviève Aitken, � Vincent van Gogh: Christoph Dorsz, Sandra Gianfreda, Sämann bei Sonnenuntergang Claire Guitton, Gregory Irvine, Peter Kropmanns, Michiko Mae, Ursula Perucchi-Petri, Belinda Thomson und weiteren Texten von Sabine Bradel, Ricard Bru, Claire Guitton, Ulrike Hofer, Antje Papist-Matsuo, Mario-Andreas von Lüttichau Buchgestaltung: Sarah Winter / Steidl Design 368 Seiten ca. 283 Abbildungen und ca. 90 Textabbildungen 28 × 22 cm Vierfarbdruck Hardcover September 2014 — € 39,00 / SFr 45,00 ISBN 978-3-86930-841-8

40 41 René Grohnert (Hg.) Think Big Plakatideen für große Flächen — In der neuen Reihe »Zwischenstücke« präsentiert das Museum Folkwang in unregelmäßigen Abständen und unter verschiedenen Blickwinkeln Plakate aus der Sammlung des Deutschen Plakat Museums. Dabei handelt es sich vor allem um solche Plakate, die aufgrund ihrer ausgefallenen Position im Sammlungsprofil eher selten in regulären Ausstellungen gezeigt und so erneut den Weg in die Öffentlichkeit finden würden, bestimmte wichtige Aspekte der Plakatentwicklung aber dennoch beleuchten. Das visuelle Erlebnis steht bei den »Zwischenstücken« somit im Vordergrund. Als erste Präsentation werden etwa 30 großflächige Drucke aus den 1970er und 1980er Jahren gezeigt. Aus einigen dieser Präsentationsideen wurden erfolgreiche Kampagnen ent- wickelt, so etwa für Pfanni-Kartoffelpuffer, IBM und VW. Während 1972 rund dreißig Produkte und Dienstleistungen auf Großflächen beworben wurden, waren es 1978 bereits über 150. — Werbung muss ehrlich, einfach, direkt, heiter, intelligent und interessant sein. Ist doch ganz einfach – und gleichzeitig gar nicht so leicht. Werner Butter

René Grohnert (Hg.) — Think Big Ausstellung vom 28. Juni bis 28. September 2014 im Plakatideen für große Flächen — Museum Folkwang, Essen Texte von René Grohnert und Thomas Ruhfus Buchgestaltung: Sarah Winter / Steidl Design 112 Seiten 89 farbige Abbildungen 20,5 × 26,5 cm Vierfarbdruck Broschur Lieferbar — € 20,00 / SFr 22,00 ISBN: 978-3-86930-843-2

42 43 Mel Ramos

Tobias Burg (Hg.) Von Andy Warhol bis Gerhard Richter Gerhard Richter Grafik zwischen Foto und Druck — Es war nichts weniger als eine mediale Revolution, die sich in der Druckgrafik der 1960er Jahre ereignete: Erstmals entstanden in großem Stil druckgrafische Werke, die auf fotografischen Vorlagen beruhten. In der Regel waren es keine eigenen Aufnahmen, sondern Bilder aus Zeitungen und Zeitschriften oder Szenen aus dem Fernsehen, die verwendet wurden. Auf diese Weise fand die Realität des Wirtschaftswachstums der Nachkriegsjahrzehnte ebenso ihren Weg in die Kunst wie die damaligen politischen und gesellschaftlichen Verwerfungen. Robert Rauschenberg, Roy Lichtenstein und Andy Warhol stehen am Anfang die- ser künstlerischen Entwicklung. In Europa gehören Richard Hamilton, Klaus Staeck und vor allem Gerhard Richter zu ihren wichtigsten Vertretern. Im Unterschied zum halb ironischen, halb affirmativen Ansatz vieler amerikanischer Künstler kommt in der zeitgleichen europäischen Druck­ grafik jedoch eine deutlichere Kritik an gesellschaftlichen Zuständen zum Ausdruck. Erstmals präsentiert eine Ausstellung mit rund 90 Exponaten umfassend den Bestand an fotobasierter Druckgrafik der 1960er und 1970er Jahre aus der Grafischen Sammlung des Museum Folkwang. Insgesamt liefern Ausstellung und Katalog einen repräsentativen Überblick über den stilistischen und Andy Warhol inhaltlichen Facettenreichtum der fotobasierten Druckgrafik jener Jahre. — Ausstellung vom 28. Juni bis 7. September 2014, Museum Folkwang, Essen

Tobias Burg (Hg.) Von Andy Warhol bis Gerhard Richter Grafik zwischen Foto und Druck — Texte von Tobias Burg Buchgestaltung: Sarah Winter / Steidl Design 96 Seiten 100 farbige Abbildungen 20,5 × 26,5 cm lieferbar — € 18,00 / SFr 25,90 ISBN 978-3-86930-842-5

Klaus Staeck

44 45 Museum Folkwang (Hg.) (Mis)Understanding Photography Werke und Manifeste — 1974 beklagte sich Nina Hagen, dass ihr Freund den Farbfilm vergessen hatte. Zur gleichen Zeit legten die Konzeptkünstler die Fotografie auf den Seziertisch, um ihre Aspekte – das Populäre, Soziale, Technische und Künstlerische – zu analy- sieren. Der Band erzählt eine wilde und ironische, bisweilen melan- cholische Geschichte der Fotografie aus Sicht der Künstler, die sich nahe am fotografischen Material entspinnt, aber auch die Sehnsüchte und Obsessionen, die die Menschen mit der Fotografie verbinden, in den Blick nimmt. Die thematischen Bildkapitel mit Werken aus den letzten 50 Jahren beschäf- tigen sich mit der Entwicklung der materiellen Bedingungen des Mediums, obsolet gewordenen Formaten wie Fotoalbum oder Postkarte, aber auch mit der neuen digitalen Welt der Fotografie. Heute müsste Nina Hagen wohl kaum die Ab­ wesenheit von Farbe bedauern, eher könnte sie sich über ungefragt online gestellte Bilder beklagen. Mit Arbeiten von Tacita Dean, Alfredo Jaar, Sherrie Levine, Santu Mofokeng, Ugo Mulas, Barbara Probst, Sigmar Polke, Timm Rautert, Thomas Ruff, Pavel Maria Smejkal, Larry Sultan und Mike Mandel, Clare Strand, Wolfgang Tillmans, Axel Töpfer, Timm Ullrichs, Gillian Wearing, Christopher Williams u.a. — Ausstellung vom 14. Juni bis 17. August 2014 im Museum Folkwang, Essen

Museum Folkwang (Hg.) (Mis)Understanding Photography Werke und Manifeste — Konzeption: Florian Ebner und Kathrin Schönegg Buchgestaltung: Helmut Völter 288 Seiten 16 × 22,5 cm Broschur Lieferbar — € 18,00 / SFr 25,90 ISBN 978-3-86930-764-0

Stanisław Markowski: Selbstdarstellung 47 Jim Dine wurde 1935 in Cincinnati, Ohio geboren. Er ist als Maler, Bildhauer und Grafiker tätig. Seine Werke wurden vielfach in Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt; sie zählen zum Bestand der wichtigen Museen und Sammlungen weltweit. U.a. erschienen bei Steidl seine Bücher Birds (2001), The Photographs, so far Jim Dine (2003), Hot Dream (2008), und My Tools A Printmaker’s Document (2013). — Jim Dine ist mit Werkzeugen aufgewachsen. Sein Großvater, Morris Cohen, betrieb ein Eisenwarengeschäft und pfleg- te ein liebevolles Verhältnis zu Hämmern, Bohrern, Sägen, Zangen, Messern und Schraubenziehern. Cohen konnte damit einfach alles reparieren – was den Enkel auf magische Weise anzog. Diese Anziehung ist von jeher in Jim Dines Werk spür- bar. Und zwar in besonderer Weise: Bleiben die Hilfsmittel beinahe jeder Kulturtechnik zumeist im Verborgenen, stellt Dine ihre Ästhetik extra heraus, macht sie zum Subjekt seiner Arbeit. Hier schließen sich Handwerk und Kunst nicht aus, im Gegenteil: Sie stärken einander. »Ich begann begeistert damit, Werkzeuge zu fotografieren, die sich auf dem Fußboden meines Ateliers häuften. Das waren eigentlich Objekte, die ich damals zeichnen wollte. Nachdem ich sie aber fotografiert hatte, schienen sie mir plötzlich Abbilder hoffnungsloser Landschaften zu sein oder Röntgenbilder von dem Lärm in meinem Kopf.« Vom Ambos bis zur Zange führt Dine nahezu zärtlich das merkwürdig Lebendige seiner Werkzeuge vor – sowohl zufällig als auch arrangiert tummeln sich Farbbehälter und -tuben, Pinsel, Lappen, Schraubzwingen, alle Schneiden und Zangen mit rotem Griff, Scheren kopfüber und kopfunter, grüne Spaten in Reih und Glied. Diese Fotografien markieren die poetische Seite und die Schönheit der stofflichen Gegenstandswelt. — Ausstellung in der SK Stiftung Kultur in Köln vom 18.09.2014 bis zum 08.02.2015

Jim Dine My Tools — Text: Gabriele Conrath-Scholl Mit einem Gespräch zwischen Jime Dine und seiner Frau Diana Michener Buchgestaltung: Jime Dine / Steidl Design 124 Seiten 19,7 × 25,5 cm Broschur September 2014 — € 28,00 / SFr 39,90 ISBN 978-3-86930-828-9

48 49 Carl Walter Liner, geboren 1914 in St. Gallen, erhielt den ersten Zeichen- und Malunterricht bei seinem Vater Carl August Liner im Vertreter Verlag elterlichen Landhaus in Appenzell. Nach einem halbjährigen Aufenthalt in — — Ägypten 1936/37 studierte er 1938/39 Deutschland Gerhard Steidl GmbH & Co. OHG an der Pariser Académie de la Grande Düstere Straße 4 Chaumière, unter anderem bei Othon Roland Scotti Schleswig-Holstein, Hamburg, Bayern 37073 Göttingen Friesz. Nach 1945 lebte und arbeitete Günter Schubert Pendler zwischen den Welten. 100 Jahre Carl Walter Liner , Niedersachsen T +49 551 4 960 60 er in Zürich und Appenzell. Von Brunnenstraße 20a 1950 bis zu seinem Tod waren Paris Voyageur entre les mondes. Centenaire de Carl Walter Liner Bodo Föhr Verlagsvertretungen F +49 551 4 960 649 85598 Baldham und Appenzell seine Lebenszentren Lattenkamp 90 E [email protected] — T +49 8106 377 23 97 – bereichert um Wohnsitze auf 22299 Hamburg www.steidl.de Korsika wie auch in Fontvieille in Am 17. August 2014 wäre der Appenzeller Maler Carl Walter T +49 40 51493667 F +49 8106 377 23 98 der Provence und unterbrochen von F +49 40 51493666 E [email protected] Vertrieb, Marketing und Internet zahlreichen Reisen in der Schweiz, Liner hundert Jahre alt geworden. Zum Jubiläum zeigt E [email protected] Matthias Wegener in Italien, in Frankreich und in den die Stiftung Liner Appenzell in der Kunsthalle Ziegelhütte Österreich T +49 551 4 960 616 USA. Er starb 1997. Günther Raunjak eine Retrospektive, die mit Hauptwerken das Œuvre des Berlin, Mecklenburg- F +49 551 4 960 649 Landersdorf 23 Vorpommern, Brandenburg E [email protected] Ostschweizer Künstlers, der als bedeutender Vertreter der 3124 Oberwölbing Vera Grambow T +49 664 391 2839 Susanne Schmidt Schweizer Variante des Abstrakten Expressionismus gilt, neu Liselotte-Herrmann-Straße 2 E [email protected] T +49 551 4 960 612 beleuchtet. Anhand von über 80 Gemälden werden die drei 10407 Berlin F +49 551 4 960 649 Günter Thiel Hauptlinien der Kunst Liners – die Landschaftsmalerei, die T +49 30 40 048 583 E [email protected] F +49 30 4 212 246 Reuharting 11 geometrische und die gestische Abstraktion – dargestellt. 4652 Steinerkirchen E berliner-verlagsvertretungen Presse und Öffentlichkeitsarbeit @t-online.de T +43 664 3 912 835 Der Schwerpunkt der Werkauswahl liegt auf den Jahren 1949 Claudia Glenewinkel F +43 664 773 912 835 T 0551 4960650 bis 1980, in denen Liner seine künstlerische Position entwi- E [email protected] Sachsen-Anhalt, Sachsen, F 0551 4960644 ckelte und seinen internationalen Ruf festigte. Deutlich Thüringen E [email protected] Schweiz wird Liners außergewöhnliche Rolle in der Schweizer Kunst­ Dr. Torsten Spitta Feldstraße 7d Giovanni Ravasio Lektorat geschichte – nämlich als ein postmoderner Künstler avant Verlagsvertretungen 04288 Leipzig Daniel Frisch Klosbachstr. 33 la lettre, der sich bewusst jeder stilistischen Eingrenzung T +49 341 29 749 792 T 0551 4960664 CH–8032 Zürich verweigerte, um das eigentliche Thema seiner Kunst, die F +49 341 29 777 787 F 0551 4960646 T +41 44 260 61 31 E [email protected] [email protected] Ausdrucksmöglichkeiten der Farbe, anhand verschiedenster F +41 44 260 61 32 E [email protected] Motive und unterschiedlicher Lösungen zur Anschauung zu Nordrhein-Westfalen Rechte und Lizenzen bringen. Gerd Wagner Jan Menkens Poststraße 39 Auslieferungen — T 0551 4960618 41334 Nettetal-Kaldenkirchen — F 0551 4960617 Die Abstraktion in meiner Malerei ist nicht ein Abwenden T +49 2157 124 701 E [email protected] Deutschland von der Natur, sondern eine neue Sicht der Natur; eine F +49 2157 124 702 E [email protected] Gemeinsame Verlagsauslieferung Lizenzen und Vertrieb Ergänzung und Erweiterung in die Phantasie. Benedikt Geulen Göttingen (GVA) Postfach 2021 Sonderkunden Carl Walter Liner, 1981 Meertal 122 Monika Müller 41464 Neuss 37010 Göttingen — T +49 551 487 177 dienst-leistung-buch T +49 2131 1 255 990 Dorotheastraße 17 Ausstellung vom 9. März bis 17. August 2014, Kunsthalle F +49 2131 1 257 944 F +49 551 41 392 E [email protected] 10318 Berlin Ziegelhütte, Appenzell E [email protected] T 030 50174925 Lieferanschrift: Ulrike Hölzemann F 030 50174935 Anna-Vandenhoeck-Ring 36 Roland Scotti Dornseiferstr.67 37081 Göttingen Pendler zwischen den Welten 57223 Kreuztal Herstellung 100 Jahre Carl Walter Liner T +49 2732 55 83 44 Auftragsbearbeitung: Bernard Fischer Voyageur entre les mondes F +49 2732 55 83 45 Leonore Frester T 0551 4960633 Centenaire de Carl Walter Liner E [email protected] T +49 551 487 177 — F 0551 4960634 F +49 551 41 392 Deutsch-französische Ausgabe E [email protected] Essays von Roland Scotti Hessen, Rheinland-Pfalz, E [email protected] Buchgestaltung: Roland Scotti und Saarland, Luxemburg Lieferbedingungen Sarah Winter / Steidl Design Raphael Pfaff Österreich 112 Seiten Verlagsvetretung Mohr-Morawa — 80 Abbildungen An den Drei Hohen 51 Sulzengasse 2 Die Ware bleibt bis zur vollständigen 28,4 × 24,6 cm A–1232 Wien Bezahlung unser Eigentum. Reklamati- Vierfarbdruck 60435 Frankfurt T +43 1 680 140 Hardcover T +49 69 54 890 366 onen werden nur anerkannt, wenn sie Lieferbar F +49 69 549 024 F +43 1 687 130 innerhalb von 8 Tagen nach Erhalt der — E [email protected] E [email protected] Ware gemeldet werden. € 25,00 / SFr 35,90 Gerichtsstand Göttingen. ISBN 978-3-86930-776-3 Baden-Württemberg Schweiz Edwin Gantert AVA Ricarda-Huch-Straße 1A Centralweg 16 79114 Freiburg CH–8910 Affoltern am Albis T +49 761 84 220 T +41 44 7 624 200 F +49 761 806 834 F +41 44 7 624 210 E [email protected] E [email protected]

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