1 SWR2 Tandem
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2 SWR2 Tandem - Manuskriptdienst Leben nach dem Ruhm Elli Erls Weg vom „Superstar“ zur Lehrerin Autor: Oliver Buschek Redaktion: Rudolf Linßen Regie: Oliver Buschek Sendung: Freitag, 28.04.14 um 10.05 Uhr in SWR2 __________________________________________________________________ Bitte beachten Sie: Das Manuskript ist ausschließlich zum persönlichen, privaten Gebrauch bestimmt. Jede weitere Vervielfältigung und Verbreitung bedarf der ausdrücklichen Genehmigung des Urhebers bzw. des SWR. Mitschnitte der Sendungen SWR2 Tandem auf CD können wir Ihnen zum größten Teil anbieten. Bitte wenden Sie sich an den SWR Mitschnittdienst. Die CDs kosten derzeit 12,50 Euro pro Stück. Bestellmöglichkeiten: 07221/929-26030. Einfacher und kostenlos können Sie die Sendungen im Internet nachhören und als Podcast abonnieren: SWR2 Tandem können Sie ab sofort auch als Live-Stream hören im SWR2 Webradio unter www.swr2.de oder als Podcast nachhören: http://www1.swr.de/podcast/xml/swr2/tandem.xml Kennen Sie schon das neue Serviceangebot des Kulturradios SWR2? Mit der SWR2 Kulturkarte können Sie zu ermäßigten Eintrittspreisen Veranstaltungen des SWR2 und seiner vielen Kulturpartner im Sendegebiet besuchen. Mit dem Infoheft SWR2 Kulturservice sind Sie stets über SWR2 und die zahlreichen Veranstaltungen im SWR2-Kulturpartner-Netz informiert. Jetzt anmelden unter 07221/300 200 oder swr2.de ___________________________________________________________________ 1 MANUSKRIPT: Elli Erl: Hallo! Chiara! Jetzt fahren wir alle mal ganz kurz einen Gang zurück. Das war gerade ein sehr unruhiger Start hier. Ich habe mir gestern übrigens noch mal ganz kurz Gedanken gemacht welches Orchesterstück wir als nächstes machen, und da haben wir uns ja diese beiden Stücke angehört. Und ich muss euch Recht geben, wir machen als erstes „Mission Impossible“. Ich sage aber gleich dazu „Mission Impossible“ wird sehr, sehr schwer und zwar aus folgendem Grund, das ist ein sogenannter Fünfviertel-Takt. 1, 2, 3, 4, 5. 1, 2, 3, das ist sehr seltsam, das werdet ihr merken. Wir spielen aber jetzt noch mal auf jeden Fall noch mal „My heart will go on“. Musik Elli Erl: Mein Name ist Elisabeth, beziehungsweise Elli Erl. Ich habe 2004, um genauer zu sein, im März 2004, die zweite Staffel von „Deutschland sucht den Superstar“ gewonnen. Geboren bin ich bin Bayern, in Straubing, in Niederbayern, habe in Regensburg studiert und bin jetzt in Köln, und Lehrerin an einer Realschule in Düsseldorf für die Fächer Musik, Sport und Englisch. Musik Schülerin: Ich habe das auch mal auf YouTube gesucht, Frau Erl 2004, also was sie alles gesungen hat und so was, und noch gesehen, dass sie rote Haare früher hatte. Sie hat uns schon öfter mal erzählt jetzt, wenn wir jetzt hier im Orchester auch immer gut mitgemacht haben, dann hat sie uns auch hin und wieder mal was vorgesungen uns alles, wenn wir gut mitgemacht haben. Elli Erl: Und jetzt wünsche ich euch ein wunder-, wunderschönes Wochenende. Tschüss. Den Traum, Musikerin zu werden, ich glaube, das fing wirklich intensiv an so mit 15. Da habe ich für mich entdeckt, dass ich irgendwie wohl ganz gut singen kann, das haben mir dann Leute auch immer so rückgemeldet. Und ich bin damals in der Schule von einem Bassisten angequatscht worden, von dem Flo, ob ich mir nicht vorstellen könnte bei ihm in der Band, die Band hieß damals „Panta Rei“ zu singen. Wir haben uns dann ziemlich gut gemacht, also wir haben wirklich mit Coversongs angefangen, und haben irgendwann aber auch angefangen eigene Sachen zu spielen. Dann haben wir erst nur in Straubing gespielt, plötzlich wurde dann aus Straubing auch mal Regensburg. Und dann wirklich irgendwann auch deutschlandweit und Vorgruppe von „Reamonn“. Ja, und da war dann eigentlich das erste Mal, mit 15/16, wo ich dann so gemerkt habe: ach, das ist schon so ein Traum von mir, Musikerin sein, von der Musik zu leben, in welcher Form auch immer. 2 Autor: Wie war dann der Weg von einer hoffnungsvollen Band zur Casting-Show „Deutschland sucht den Superstar“? Elli Erl: Das war so, dass die Band „Panta Rei“ eigentlich schon drauf und dran war, sich aufzulösen, das lag daran, dass die Keyboarderin damals, die Nina, nach Heidelberg gegangen ist, zum Studieren, ich war in Regensburg, der Flo und der Philipp, die gingen immer nach München zum Studieren. Und da war der Punkt erreicht, wo wir gemerkt haben: das geht jetzt einfach nicht mehr. Und ich wollte das aber nicht so ganz glauben und habe mich dann einfach mal bei „Deutschland sucht den Superstar“ angemeldet, weil meine Idee eigentlich war, dass ich Thomas Stein eine CD von der Band in die Hand drücke, der uns quasi entdeckt und uns gut findet und wir dann ganz groß rauskommen. So, das war so eigentlich die Grundidee des Ganzen. Autor: Thomas Stein, der Bertelsmann-Chef. Elli Erl: Der war damals auch noch Bertelsmann-Chef, richtig, für BMG Deutschland glaube ich war das damals noch. Das habe ich auch gemacht. Er hat sich auch daraufhin gemeldet, dass er das gut findet was wir machen, ich sollte aber doch bitte mal jetzt einfach noch weiter DSDS mitmachen, ich käme ja eh nicht so weit da. Ja, Pustekuchen. Autor: Du solltest mitmachen, sagt er, aber sagt dir gleich, das wird sowieso nichts. Elli Erl: Ja, so ungefähr. Also, das war jetzt nicht genau der Wortlaut, aber letztendlich war das die Aussage, die ich zu hören bekommen habe, weil er dachte, mit den roten Haaren, dann Rockmusik und so weiter, das ist ja nicht das, was dieses Format sucht. Ich fand’s auf jeden Fall großartig, und hab dann gesagt: „Ja, großer Meister, ich mache weiter.“ Und habe das dann auch gemacht. Ich hätte das jetzt auch nicht plötzlich aufgehört, weil ich war ja dann doch irgendwie neugierig. Ja, und dann ging das halt immer und immer weiter. Einspielung: Liebe Zuschauer, jetzt ist es soweit. Sie kennen ihn schon, Dr. Hermanns ist sein Name, sein Beruf ist Notar und heute zum allerletzten Mal in dieser Staffel kommt er. Und natürlich ist der Umschlag da, haben Sie’s gesehen, zur Feier des Tages heute nicht Silbern, sondern wie wir in Hamburg so schön sagen Gülden. Thomas Diez: Dann ist sie ja mal verunglückt, da hatten sie einen Dreh mit dem Motorrad. Elli hat ja den Motorrad-Führerschein. Und da ist sie mal ausgerutscht auf so einer schiefen Ebene, und da musste sie ins Krankenhaus. War nicht schlimm, aber weh hat’s getan. Aber sie war ja tapfer, sie hat dann weitergemacht. Dann hatten wir irgendwo, das finde ich gleich, hier Elli als Kulturbotschafterin. Papa Ludwig, das ist ihr Papa, Papa Ludwigs Parole: „Elli hau eini“. 3 Ich bin Thomas Diez und ich war damals Chefreporter bei der „Mittelbayerischen Zeitung“ in Regensburg. Und wir haben sehr lange Zeit sehr, sehr gut davon gelebt. Elli Erl: Nach dieser 10er-Show bin ich noch mal nach Hause gefahren und da wurde ich schon am Bahnhof in Regensburg schon begrüßt mit Plakaten und Bannern und keine Ahnung. Und wollte mich dann eigentlich mit einer Freundin verabreden zum Kaffeetrinken und habe da gemerkt, dass das überhaupt gar nicht mehr geht. Also die Leute sind mir hinterher gerannt, wir konnten überhaupt nicht reden, weil ständig – was ja total schön war, das ist überhaupt kein Vorwurf – weil Leute Autogramme haben wollten oder wissen wollten „Sag mal, wie war das denn das jetzt einfach?“ oder „Herzlichen Glückwunsch“ oder. Da habe ich das erste Mal gemerkt was das für eine extreme Außenwirkung hat, und wie viele Leute das wirklich auch sehen. Thomas Diez: Ja, und dann haben wir ja noch eine extra Beilage gemacht. „Mittelbayerische fiebert mit Elli“ und da hatten wir so viele Anzeigen, die wollten alle in dieses Blatt mit rein, normalerweise ist es umgekehrt, aber wir mussten zumachen, weil wir keine Anzeigen mehr annehmen konnten, weil der Platz vergeben war. Und da haben wir dann mit ihrer Kindergärtnerin geplaudert. Und dann haben wir hier die Glückwunschanzeigen auf der Doppelseite in der Mitte „Hey Elli, wir drücken dir die Daumen“, „Hallo Elli, alles Gutes fürs Finale“, „Wir lieben dich“, „Wir wünschen dir alles Gute“. Elli Erl: So, ich habe jetzt hier einen Ordner, den habe ich geschickt bekommen vor kurzem erst, von einer Frau oder ein Mädchen, nee, Frau ist sie ja jetzt, die damals Fan der ersten oder Fanin der ersten Stunde war. Und die ist jetzt umgezogen und musste so ein bisschen ausmisten und hat dann einen Ordner gefunden, indem sie damals sämtliche Artikel, die irgendwo in Zeitungen, ob’s die „Bravo“ war oder Tageszeitungen, hat sie die alle da fein säuberlich gesammelt, in Folien gepackt. Sie hat ja gesagt, wegschmeißen wollte sie es auf gar keinen Fall, weil das ist für sie halt auch eine tolle Erinnerung an die Zeit damals. Und da hat sie sich gedacht, dann fragt sie mich mal, ob ich den nicht brauchen kann. Und ich finde das großartig, weil ich habe damals auch ein bisschen gesammelt, aber nicht so fein säuberlich wie sie das gemacht hat. „Bravo“ weiß ich noch, wie ich das erste Mal drin war. Hier habe ich zum Beispiel, da war ich sogar auf der Titelseite. „Siegerin Elli Superstar! Jubel, Tränen, Riesenzoff – Das Finale, alle Fotos, alle Fakten“. „Ein Aufstand der Zwerge“, ach da hat sie so Aussagen von Thomas Stein zum Beispiel über mich. Was hat er denn so gesagt? Jetzt muss ich mal kurz gucken. „Pink hat 4 Jahre gebraucht, um gut zu werden. Du hast ein halbes Jahr gebraucht um besser als Pink zu werden.“ Das ist ja mal eine Aussage. Dieter Bohlen: „Laut ist nicht immer unbedingt gut. Mich hat es nicht gekickt.“ Autor: Wie war denn euer Verhältnis? 4 Elli Erl: Ach, es gab eigentlich nicht wirklich ein Verhältnis. Also er war vorne rum immer sehr freundlich, ich fand ihn halt extrem oberflächlich so.