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Inhaltsverzeichnis IV

Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis ...... VI

1 Einleitung...... 8

2 Die Castingshow...... 10 2.1 Definition: Castingshow...... 10 2.2 Castingshow als Reality-TV Format ...... 10 2.3 Geschichte der Castingshow in Deutschland...... 10

3 Analyse der Formatmerkmale von „DSDS“ und „“ ...... 14 3.1 Die Kandidaten ...... 14 3.1.1 Entwicklung der Kandidatenzahlen...... 14 3.1.2 Auswahlverfahren der Kandidaten...... 18 3.2 Die Zuschauer...... 20 3.2.1 Einbindung der Zuschauer...... 20 3.2.2 Entwicklung der Zuschauerzahlen...... 23 3.2.3 Entwicklung der Marktanteile...... 25 3.3 Die Jury...... 27 3.3.1 Zusammensetzung der Jury in den einzelnen Staffeln ...... 27 3.3.2 ...... 29 3.3.3 Detlef „D!“ Soost...... 29 3.4 Die Gewinner...... 30 3.4.1 Ist ein langfristiger Erfolg möglich?...... 30 3.4.2 ...... 33 3.4.3 ...... 35 3.4.4 / Some & Any...... 37 3.4.5 ...... 39 3.5 Die Ausstrahlungen ...... 41 3.5.1 Ausstrahlungsrhythmus...... 42 3.5.2 Seriencharakter ...... 42 3.5.3 Live-Sendungen ...... 43 3.6 Die Medienpräsenz ...... 44 3.6.1 Einbettung in Rankingshows...... 47 3.6.2 Die Rolle der Bild-Zeitung...... 48

Inhaltsverzeichnis V

4 Ohne Skandale, keine Quote?...... 49 4.1 Skandale bei „DSDS“...... 49 4.1.1 Rauswurf des Kandidaten ...... 49 4.1.2 Rauswurf des Kandidaten Helmut Orosz ...... 50 4.2 Skandale bei „Popstars“...... 50 4.2.1 Todesnachricht wird im TV gezeigt...... 50 4.2.2 Halbfinale ohne Entscheidung...... 51

5 Fazit...... 52 5.1 Kritik ...... 53 5.2 Die Zukunft der deutschen Castingshows ...... 54

Literaturverzeichnis ...... 55 Anlagen ...... 62 Verzeichnis der Anlagen...... 63 Erklärung zur selbstständigen Anfertigung ...... 75 Abbildungsverzeichnis VI

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Deutsche Erstausstrahlungen der Castingshows...... 13 Abb. 2: Entwicklung der Kandidatenzahlen aller „DSDS“ Staffeln ...... 15 Abb. 3: Entwicklung der Kandidatenzahlen aller „Popstars“ Staffeln ...... 16 Abb. 4: Teilnehmerzahlen von „DSDS“ und „Popstars“...... 16 Abb. 5: Entwicklung der Kandidatenzahlen beider Sendungen ...... 17 Abb. 6: Die einzelnen Auswahlstufen bei „DSDS“ und „Popstars“...... 19 Abb. 7: Einteilung der Zuschauer in zwei Untergruppen...... 20 Abb. 8: Einbindung der Zuschauer in die „DSDS“ Staffeln ...... 22 Abb. 9: Einbindung der Zuschauer in die „Popstars“ Staffeln ...... 22 Abb. 10: Staffel- und Finalzuschauer von „DSDS“ ...... 23 Abb. 11: Staffel- und Finalzuschauer von „Popstars“ ...... 24 Abb. 12: Zuschauerentwicklung beider Sendungen...... 24 Abb. 13: Marktanteile der „DSDS“ Mottoshows ...... 25 Abb. 14: Marktanteile der achten „Popstars“ Staffel...... 26 Abb. 15: Vergleich der Finalshows mit anderen Sendungen...... 26 Abb. 16: Jurymitglieder aller „DSDS“ Staffeln ...... 27 Abb. 17: Jurymitglieder aller „Popstars“ Staffeln ...... 28 Abb. 18: Dieter Bohlen ...... 29 Abb. 19: Detlef „D!“ Soost...... 29 Abb. 20: Gewinner aller „DSDS“ und „Popstars“ Staffeln...... 30 Abb. 21: Entwicklung der Chartplatzierungen von ...... 30 Abb. 22: Chartplatzierungen der „DSDS“ und „Popstars“ Gewinner...... 31 Abb. 23: Gold- und Platinauszeichnungen im Vergleich ...... 32 Abb. 24: Images und Element der Girlgroup-Mitglieder...... 33 Abb. 25: und No Angels im direkten Vergleich...... 34 Abb. 26: Aufenthalt der No Angels Alben in den Charts...... 34 Abb. 27: Chartplatzierungen der No Angels Alben...... 34 Abb. 28: Erster Auftritt der No Angels ...... 35 Abb. 29: „DSDS“ Gewinner in den Charts...... 35 Abb. 30: Platzierungen aller Veröffentlichungen ...... 36 Abb. 31: Gemeinsamer Auftritt mit Dieter Bohlen bei „Wetten, dass...?“.....36 Abb. 32: Platzierungen der Alben...... 37 Abb. 33: Platzierungen der Singles...... 37 Abb. 34: Aufenthalt in den Charts ...... 38 Abb. 35: Nu Pagadi...... 38 Abb. 36: Some & Any...... 38 Abb. 37: Debütsingles aller „DSDS“ Sieger in den Charts...... 39 Abbildungsverzeichnis VII

Abb. 38: Veröffentlichungen von Elli Erl in den Charts ...... 39 Abb. 39: Elli Erl beim Auftritt in einer „DSDS“ Mottoshow...... 39 Abb. 40: Ausstrahlungen von „DSDS“ und „Popstars“...... 41 Abb. 41: Ausstrahlungstermine der Sendungen...... 42 Abb. 42: Vereinfachte Darstellung der zeitversetzten Ausstrahlung ...... 43 Abb. 43: Mehrzad und Menowin bei „Punkt 6“ ...... 44 Abb. 44: Medienpräsenz von „DSDS“...... 44 Abb. 45: bei „TV Total“...... 45 Abb. 46: Queensberry bei „red!“ ...... 45 Abb. 47: Medienpräsenz von „Popstars“...... 45 Abb. 48: „DSDS“ bei Clipfish...... 46 Abb. 49: „Popstars“ bei MyVideo...... 46 Abb. 50: Einige Rankingshows im Überblick...... 47 Abb. 51: „Die Zehn“ Logo...... 47 Abb. 52: „Simply the Best“ Logo...... 47 Abb. 53: Bild-Schlagzeilen zu „DSDS“ ...... 48 Abb. 54: Bild-Schlagzeilen zu „Popstars“ ...... 48 Abb. 55: Meldung über den Rauswurf von Max Buskohl ...... 49 Abb. 56: RAF-Grafik im Vergleich mit Originalfoto der Entführung ...... 49 Abb. 57: Meldung über den Rauswurf von Helmut Orosz ...... 50 Abb. 58: Meldung über die tragische „Popstars“ Folge...... 51 Abb. 59: Meldung über das „Popstars“ Halbfinale ...... 51 Einleitung 8

1 Einleitung

Schaut man sich den deutschen Fernsehmarkt genauer an, lässt sich ein klarer Trend erkennen: „Juroren suchen Topmodels, den nächsten Uri Geller, Super- oder Popstars. Mittlerweile scheint es so, als bestünde das ganze Programm nur noch aus diesen Formaten.“1 Für die Wahrnehmung von Musik spielt das Fernsehen eine wichtige Rolle. Musiksendungen sind Fixpunkte im Fernsehalltag, an denen sich besonders junge Zuschauer orientieren. „Die ultimative Chartshow“ und „The Dome“ sind zwei der Musikreihen, die aktuell im deutschen Fernsehen zu sehen sind.2 Im Segment der Musikformate nehmen Talentwettbewerbe eine besondere Stellung ein. Das Wort „Castingshow“ ist seit dem deutschen Sendestart von „Popstars“, dem ersten Musikwettbewerb, dem ein öffentliches Casting voraus ging, in aller Munde. Im zweiten Kapitel soll deshalb zunächst eine begriffliche Erklärung geleistet und das Format in den Fernsehmarkt eingeordnet werden. Dem schließt sich ein Überblick über die Entstehung und Geschichte der Castingshows in Deutschland an. Der Schwerpunkt wird dabei auf Musik- sendungen gelegt – alle anderen Castingshows wie zum Beispiel „’s next Topmodel“ werden vernachlässigt. Mit der Analyse der beiden erfolg- reichsten Castingshows „Deutschland sucht den Superstar“ (im Folgenden kurz: „DSDS“) und „Popstars“ beschäftigt sich das dritte Kapitel. Anhand der Kandidaten- und Zuschauerzahlen, der Jurybesetzung, der Ausstrahlungs- rhythmen und der Medienpräsenz soll geklärt werden, wodurch sich die beiden Formate unterscheiden. „Castings können der Turbolader einer möglichen Karriere sein.“3 Doch ist es tatsächlich möglich, dass der Erfolg der Gewinner langfristig anhält? Mit dieser wichtigen Frage beschäftigt sich ein Unterpunkt des dritten Kapitels. Thematisiert werden sowohl positive (No Angels, Mark Medlock) als auch negative Beispiele (Nu Pagadi, Some & Any, Elli Erl). Anschließend wird geklärt, inwiefern sich Skandale der Shows auf die Quote auswirken können. Dazu wird u.a. der Rauswurf des „DSDS“ Kandidaten Helmut Orosz unter die Lupe genommen.

1 Schweiger, Wolfgang. Kommunikationswissenschaftler an der TU Ilmenau. In: Freies Wort Suhl, 21.05.2010, S. 3 2 Am 4. Juni 2010 wurde „Die ultimative Chartshow - Die erfolgreichsten Holiday-Hits aller Zeiten“ gesendet. Am 27. August 2010 wird „The Dome 55“ in der TUI Arena Hannover aufgezeichnet. 3 Soost, Detlef. „Popstars“ Jurymitglied. In: Popstars on Stage. Dein Weg zur Nummer 1, 2007, S. 32 Einleitung 9

Im letzten Kapitel werden schließlich die Erkenntnisse der Analyse zusammengefasst. Dabei wird versucht die Frage zu beantworten, welche der beiden Sendungen die Erfolgreichste ist und das Format Castingshow kritisch beleuchtet. Am Ende dieser Arbeit steht schlussendlich ein Ausblick in die (mögliche) Zukunft der deutschen Musikcastingshows.

Zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Arbeit ist die siebte „Deutschland sucht den Superstar“ Staffel beendet. Für weitere Folgen im Jahr 2011 laufen bereits einige Werbespots im Fernsehen. Der Anmeldeschluss für die Castings der achten „DSDS“ Staffel war der 15. August 2010. Das letzte „Popstars“ Finale wurde am 10. Dezember 2009 ausgestrahlt. Unter dem Motto „Girls Forever“ fanden im Juni 2010 bereits die Castings für die neunte Staffel statt. Gesendet werden die neuen Folgen ab dem 19. August 2010 auf ProSieben. Bis auf die Jurybesetzung werden die Entwicklungen der neunten „Popstars“ Staffel ignoriert und sich auf die bereits abgeschlossenen acht Staffeln konzentriert. Diese Situation bildet die Ausgangsbasis für die Untersuchungen in der vorliegenden Arbeit.

Die Castingshow 10

2 Die Castingshow

2.1 Definition: Castingshow „Ein Casting [vom engl. to cast = eine Rolle besetzen] ist eine Auswahl von Künstlern für einen speziellen Zweck (z.B. Plattenlabel auf der Suche nach Nachwuchstalenten) durch einen (meist) öffentlichen Termin mit Jury und (meistens) mehreren Wettbewerbsrunden.“4 Dieses Auswahlverfahren wird von Kameras begleitet und als Serie im TV ausgestrahlt. In einer finalen Show wählt die Jury bzw. das Publikum einen oder mehrere Gewinner, die als Preis einen Platten-, Modelvertrag oder ähnliches erhalten.

2.2 Castingshow als Reality-TV Format „Unter Reality-TV versteht man [...] Formate, die im Stil einer Dokumentation den Alltag oder bestimmte Teile des täglichen Lebens von überwiegend nicht- prominenten Menschen thematisieren. Zu diesem Zweck werden die Akteure derartiger Sendungen über einen bestimmten Zeitraum [...] begleitet und die Ergebnisse entweder in Echtzeit, häufiger aber in Zusammenfassungen, den Zuschauern präsentiert.“5 Im Gegensatz zu anderen Genres des Reality-TV steht bei der Castingshow ein Wettkampf im Mittelpunkt, den die Kandidaten gegeneinander führen. Außerdem ist die Castingshow „einzigartig in der Be- obachtung der Verwandlung von Alltagsmenschen in Stars.“6 Nach Leidenfrost und Schadler (2005) ist diese scheinbare Verwandlung von ganz gewöhnli- chen Menschen in „Stars“ ein wesentlicher Erfolgsfaktor der Inszenierung.

2.3 Geschichte der Castingshows in Deutschland Die Nachwuchssuche war schon immer ein fester Bestandteil der musikali- schen Fernsehunterhaltung. Bereits in der Rudi-Carell-Show (1988 – 1992) imitierten Nachwuchskünstler bekannte Sänger und wurden hinterher von den Studiozuschauern bewertet. Auf diese Weise kam die Show ohne kostspie- lige Gesangsstars aus und bot trotzdem ein unterhaltsames Musikprogramm.7 Das Kernprinzip einer Castingshow ist also schon älter, jedoch zählen die Shows erst seit den vergangenen zehn Jahren zu den erfolgreichsten Fernseh- formaten.

4 o.V.: Popstars on stage. Dein Weg zur Nummer 1, 2007, S. 32 5 Müller, Markus Sebastian: Entwicklung, Erfolg und Bewertung neuer internationaler TV-Formate. 2005, S. 10 6 Röser, Jutta / Thomas, Tanja / Peil, Corinna (Hrsg.): Alltag in den Medien – Medien im Alltag, 2009, S. 51f 7 Vgl. Reufsteck, Michael / Niggemeyer, Stefan: Das Fernsehlexikon. 2005, S. 1017 Die Castingshow 11

Die Geschichte der Castingshows fing eher schleppend an. Die erste interakti- ve Casting-Doku-Soap „Deine Band“ (RTL) wurde bereits nach acht von zehn Folgen abgesetzt. Erst mit der Ausstrahlung von „Popstars“ ab September 2000 wurde der gewünschte Erfolg erreicht. Im Rahmen dieser Sendung wur- de Schritt für Schritt gezeigt, wie eine Popband entsteht - vom Casting über ein extrem hartes Auswahlverfahren vor einer professionellen Jury bis zum Weg in die Band.8 Die Formatidee stammt von dem Produzenten Jonathan Dowling. Im Dezember 1998 startete eine sehr erfolgreiche „Popstars“ Staffel in Neu- seeland. Der deutsche TV-Produzent Holger Roost-Marcias (Tresor TV) wurde auf das Format aufmerksam und erwarb die Lizenzrechte an „Popstars“ für das deutschsprachige Europa. Somit war Deutschland das erste Land, das eine internationale Version produzierte. Im November 2002 – erst zwei Jahre nach dem Start von „Popstars“ – versuchte es RTL erneut mit einer Castingshow. Mit Erfolg, denn „Deutschland sucht den Superstar“ wurde zur Fernsehsensation des Jahres 2003. Auch „DSDS“ basiert auf einer ausländischen Idee. Das „Idol“ Konzept stammt von dem britischen Produzenten Simon Fuller und ist heute eines der erfolgreich- sten TV-Formate der Welt. Die „Mutter aller Talentshows“9 wurde bereits von 1983 bis 1995 im ame- rikanischen Fernsehen ausgestrahlt. Dort hat „Star Search“ Sänger wie Britney Spears und Justin Timberlake hervorgebracht. Die deutsche Version lief dage- gen erst 2003 (Staffel 1) bzw. 2004 (Staffel 2) als eine Reaktion auf den Erfolg von „DSDS“. In der Castingshow wurden nicht nur Sänger, sondern auch Mo- dels und Comedians gesucht. „Das Format ist schon wegen der verschiedenen Kategorien vielfältiger als ‚DSDS’.“10 In jeder Sparte kämpfen 16 Kandidaten um den Einzug ins Finale. Es treten jeweils zwei Kandidaten im Ausschei- dungsverfahren gegeneinander an. Größere musikalische Erfolge konnten jedoch nur Martin Kesici11 und Bill Kaulitz, der im Achtelfinale der ersten Staf- fel in der Kategorie „Music Act 10-15“ ausschied. Durch den Auftritt in der Castingshow wurde der Musikmanager Peter Hoffmann auf Bill Kaulitz auf- merksam und nahm später Devilish (heute: Tokio Hotel) unter Vertrag.

8 Vgl. Pecher, Dunja M. / Fuchs-Gamböck, Michael: Popstars backstage. Das offizielle Buch zur emotionalsten Real Life Show. 2004, S. 14 9 Bohne, Tom. Polydor Geschäftsführer. In: Die Welt, 04.07.2003, S. 30 10 Alberti, Matthias. Sat. 1 Unterhaltungschef. In: Tagesspiegel, 22.12.2003, S. 31 11 Martin Kesici gewann die erste „Star Search“ Staffel in der Kategorie „Musik Act ab 16“. Sein Debütalbum „Em Kay“ erreichte Platz 2 der Charts, die erste Single „Angel of “ schaffte es sogar auf Platz 1. Die Castingshow 12

Ein weiteres Konzept präsentierte die Produktionsfirma Brainpool Ende 2003. Bis zum Frühjahr 2004 lief jeden Freitag zusätzlich eine „TV Total“ Ausgabe. suchte in seiner Castingshow „SSDSGPS“ („Stefan sucht den Super- Grand-Prix Star“) einen Teilnehmer für den deutschen Vorentscheid des Eu- rovision Song Contest in Istanbul. Dr. Jürgen Meier-Beer, damaliger NDR- Unterhaltungschef, hatte Raab eine Wildcard versprochen, falls sein Künstler Erfolg in den Charts haben sollte. Was als Parodie auf „DSDS“ begann, wurde zu einem seriösen Wettbewerb und mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Der Gewinner Max Mutzke schaffte es mit seiner Debütsingle „Can’t wait until to- night“ auf Platz 1 der deutschen Single-Charts und auf Platz 8 beim Grand Prix. In einer senderübergreifenden Show wurde Raabs Grand Prix Idee 2010 erneut aufgelegt. In der Castingshow „Unser Star für Oslo“ (im Folgenden kurz: „USFO“) suchte er zusammen mit ProSieben und der ARD12 einen deutschen Teilnehmer für den Eurovision Song Contest in Oslo. Im April 2010 gewann Lena Meyer-Landrut „USFO“ und im Mai den Grand Prix. "Mit ‚USFO’ hat Stefan Raab erneut ein Highlight im deutschen Fernsehen gesetzt. Der gute Quoten- durchschnitt von 13,4 Prozent [...] beweist: Die Zuschauer wissen nachhaltiges Casting mit echten Talenten zu schätzen."13 Ab dem 20. August 2010 kooperieren RTL und VOX im Rahmen der Show „X-Factor“ miteinander. Im Mittelpunkt stehen neben Sängern auch Duette und Bands – eine Mischung aus „DSDS“ und „Popstars“. Die Idee für das Format wurde von dem britischen Produzenten Simon Cowell14 entwickelt und brachte der Gewinnerin den europaweiten Ruhm. Da RTL die stärkere von beiden Sendemarken ist, werden die ersten beiden Sendungen und die späteren Finalshows auf RTL ausgestrahlt. Alle weiteren Folgen werden auf dem Schwestersender VOX gezeigt. Durch den Start bei RTL lässt sich ein größeres Publikum für die gesamte Staffel gewinnen. Weitere originäre Sendungen liefen im Jahr 2008 auf Sat. 1 und ZDF. In den Castingshows „Ich , Du Jane!“ und „Musical Showstar 2008“ wurde jeweils die weibliche und männliche Hauptrolle für „Tarzan“ und „Starlight Express“ gesucht. Im Gegensatz zu anderen Castingshows waren die Kandidaten fast alle ausgebildete Musicaldarsteller: „Da waren keine dilettantischen, peinlichen Figuren.“15

12 Die ARD besitzt die deutschen Rechte am Grand Prix, daher war die Zusammenarbeit nötig. 13 Proff, Thilo. ProSieben Geschäftsführer. In: 14,4 Prozent für "Unser Star für Oslo" auf ProSieben. Pressemitteilung vom 10.03.201 14 Simon Cowell saß zuvor in der Jury von „Pop Idol“, dem englischen Pendant zu „DSDS“. 15 Gottschalk, Thomas. „Musical Showstars“ Moderator. In: Bild-Zeitung, 11.02.2008, S. 1 Die Castingshow 13

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

Abb. 1: Deutsche Erstausstrahlungen der Castingshows Quelle: ProSieben / RTL / ZDF / Sat. 1 Analyse der Formatmerkmale von „DSDS“ und „Popstars“ 14

3 Analyse der Formatmerkmale von „DSDS“ und „Popstars“

3.1 Die Kandidaten Den Aufrufen von „DSDS“ und „Popstars“ folgen jedes Jahr tausende von Be- werbern. „Ein hoher Prozentsatz der Casting-Neulinge geht nur an den Start, um prominent zu werden, nicht aus Spaß [...] am Singen. Höchstens einer von zehn hat Talent.“16 Neben den Neulingen gibt es die Casting-Touristen und die Wiederholungstäter, die jedes Jahr wieder versuchen, die Jury von ihrem Ge- sangstalent zu überzeugen. Aus der Gruppe der Wiederholungstäter stechen zwei Personen besonders hervor: und Menderes Bagci. Lisa Bund nahm in den vergangenen Jahren an den Castingshows „Teen- stars“, „Star Search“, „Popstars“ und „DSDS“ teil. Erst der Auftritt bei „DSDS“ brachte Erfolg: Sie schaffte es bis ins Halbfinale der vierten Staffel. Ein anderes Beispiel ist der Kult-Kandidat Menderes Bagci. In allen sieben „DSDS“ Staffeln nahm er am Casting teil, erreichte jedoch nie den Recall.

3.1.1 Entwicklung der Kandidatenzahlen An den Castings für die erste „DSDS“ Staffel nahmen insgesamt 10.077 Kandi- daten17 teil. Dem Aufruf der zweiten Staffel folgten bereits 19.500 Teilneh- mer18. Die Zahl der Castinganwärter konnte sich also fast verdoppeln. Durch den Misserfolg der zweiten Staffel-Gewinnerin Elli Erl ging die Kandidatenzahl der dritten Staffel auf 14.072 Teilnehmer19 zurück. Doch während der vierten Staffel verdoppelte sich der schlechte Wert aus der dritten Staffel auf 28.597 Kandidaten20 und schaffte damit den größten Sprung in der „DSDS“ Castingge- schichte. Mit der fünften Staffel und 28.290 Teilnehmern21 blieb die Zahl bei- nah konstant. Durch den Erfolg des fünften Staffel-Gewinners stieg die Kandidatenzahl in der sechsten Staffel weiter auf 31.098 Teilneh- mer22. Die höchste Teilnehmerzahl aller Castings erreichte die siebte Staffel. Mit dem Spitzenwert von 34.420 Kandidaten23 war die siebte Staffel die teil- nehmerstärkste Staffel überhaupt.

16 Rietz, Jacqueline. Besitzerin einer Castingagentur. In: Süddeutsche Zeitung, 26.07.2003, S. 32 17 Späth, Nikos: „Hol raus, was geht“. In: Welt am Sonntag, 09.02.2003, S. 34 18 Woll, Björn: 19.500 Kandidaten in der engeren Auswahl. Stern online, 28.07.2003 19 o.V.: Die Starsuche geht weiter. In: Super Illu, 17.11.2005, H. 47, S. 94 20 o.V.: Superstars kommt zurück – mit Dieter Bohlen. Welt online, 21.06.07 21 Voigt, Jens: Laborversuch bei Dieter Bohlen fürs richtige Leben. In: Freies Wort Suhl, 29.02.2008, S. 3 22 Thielitz, Kati: Ich will doch nur singen. In: Süddeutsche Zeitung, 09.05.09, S. 59 23 o.V.: Bewerberrekord. DSDS: 34.420 stürmen Superstar-Castings. BZ online, 23.11.2009 Analyse der Formatmerkmale von „DSDS“ und „Popstars“ 15

Die „DSDS“ Teilnehmerzahlen zeigen bis auf den Einbruch in der dritten und einen geringfügigen Rückgang in der fünften Staffel durchweg positive Ent- wicklung.

40.000 35.000 30.000 25.000 20.000 Kandidaten 15.000 10.000

5.000 Quelle: eigene Recherche 0

1 2 3 4 5 6 7 Staffel

Abb. 2: Entwicklung der Kandidatenzahlen aller „DSDS“ Staffeln

Die „Popstars“ Castingbeteiligung gleicht ausnahmslos einer Wellenbewegung. „Bei der ersten Popstars-Staffel [...] suchten wir die neuen Spice Girls. Jungs waren also gar nicht zugelassen.“24 Dies erklärt die verhältnismäßig geringe Teilnehmerzahl von 4.500 Kandidatinnen. Der Erfolg der ersten „Popstars“ Band No Angels und die Tatsache, dass diesmal beide Geschlechter zugelassen waren, ließ die Teilnehmerzahl in der zweiten Staffel auf 10.947 Kandidaten ansteigen. Mit 10.864 Kandidaten in der dritten Staffel blieb die Teilnehmer- zahl an den Castings der dritten Staffel nahezu beständig. In der vierten Staffel kam es zum Einbruch der Teilnehmerzahlen. Obwohl in dieser Staffel - ähnlich wie in der zweiten Staffel - eine gemischte Band gesucht und die vierte Staffel als „definitiv letzte“ Staffel angekündigt wurde, kamen insgesamt nur 6.468 Kandidaten zu den Castings. Einen weiteren Einbruch verzeichnet die fünfte Staffel mit 5.189 Kandidaten. Unter dem Motto „Neue Engel braucht das Land“ wurde erneut eine Girlband gesucht. Vergleicht man die Staffel mit der ersten Staffel, in der ebenfalls nur Frauen zugelassen waren, so stieg die Anzahl der Kandidatinnen allerdings an. Mit 10.966 Castingteilnehmer wurde in der sech- sten Staffel der Höchstwert aller Staffeln erreicht. Dem Spitzenwert folgte mit 2.275 Kandidaten der niedrigste Wert in der „Popstars“ Geschichte. Die Ursa- chen dafür waren der Misserfolg der Gewinnerband und die Zu- lassungsbeschränkung25.

24 Roost-Macias, Holger. „Popstars“ Produzent. In: Popstars backstage – Das offizielle Buch zur emotionalsten Real Life Show. 2004, S. 16 25 In der siebten Staffel waren nur Frauen zu den Castings zugelassen. Analyse der Formatmerkmale von „DSDS“ und „Popstars“ 16

Im Vergleich der drei „Frauen-Staffeln“ schneidet die siebte Staffel am schlech- testen ab. Mit 5.211 Castingteilnehmer wollten in der achten Staffel wieder mehr Kandidaten „Popstars“ werden.

12.000

10.000 8.000 6.000 Kandidaten 4.000

2.000 Quelle: eigene Recherche 0

1 2 3 4 5 6 7 8

Staffel

Abb. 3: Entwicklung der Kandidatenzahlen aller „Popstars“ Staffeln

Beide Castingshows konnten ihre Kandidatenzahlen von der ersten zur zwei- ten Staffel verdoppeln. Danach brechen die Kurven unterschiedlich stark ein – bei „DSDS“ ist der Rückgang durch die 5.428 fehlenden Kandidaten deutlich zusehen. Bei „Popstars“ handelt es sich jedoch nur um einen Rückgang von 83 Kandidaten, die Kurve fällt danach allerdings bis zur fünften Staffel. Erst die Kandidatenzahl der sechsten „Popstars“ Staffel lässt die Kurve ansteigen. Da- nach sinkt sie allerdings umso heftiger, der Fall von dem Höchstwert auf den niedrigsten Wert der Castings ist deutlich erkennbar. Die Kandidatenzahl der achten Staffel lässt die Kurve wieder steigen. Nach dem Einbruch in der dritten „DSDS“ Staffel steigt die Kurve wieder kräftig an. Im weiteren Verlauf fällt die Kurve minimal und erreicht in der siebten Staffel ihren Höhepunkt. „DSDS“ hat eindeutig die stärkeren Teilnehmerzahlen. „Popstars“ schaffte es in allen acht Staffeln nicht, an das Niveau von „DSDS“ heranzukommen. Im Vergleich der Teilnehmerentwicklung bleibt die „Popstars“ Kurve in allen Staf- fel deutlich unter der „DSDS“ Kurve.

1 2 3 4 5 6 7 8 DSDS 10.077 19.500 14.072 28.597 28.290 31.098 34.420 - Popstars 4.500 10.947 10.864 6.468 5.189 10.966 2.275 5.211

Abb. 4: Teilnehmerzahlen von „DSDS“ und „Popstars“ Quelle: Popstars backstage / ProSieben / RTL / eigene Recherche Analyse der Formatmerkmale von „DSDS“ und „Popstars“ 17

An den Castings der sieben „DSDS“ Staffeln nahmen insgesamt 166.054 Kan- didaten teil, die acht „Popstars“ Staffeln verzeichneten dagegen nur 56.420 Teilnehmer. Die „DSDS“ Beteiligung war demnach fast dreimal so hoch. Gestartet ist „DSDS“ mit 10.077 Kandidaten – die erste Teilnehmerzahl ist gleichzeitig der schlechteste Wert aller Castings. „Popstars“ startete dagegen mit 4.500 Teilnehmern, nur die siebte Staffel lieferte einen schlechteren Wert. Die Bestwerte erreichten die Sendungen in Staffel sechs („Popstars“) und Staffel sieben („DSDS“). Der „DSDS“ Bestwert ist mit 34.420 Kandidaten drei- mal höher, als der „Popstars“ Bestwert. Gleichzeitig ist der „Popstars“ Best- wert (10.966) annähernd vergleichbar mit dem schlechtestem Wert von „DSDS“. Außerdem ist der niedrigste Wert von „DSDS“ viermal höher als der niedrigste „Popstars“ Wert.

40.000

35.000 30.000 25.000 20.000

Kandidaten 15.000 10.000 5.000 0

1 2 3 4 5 6 7 8 Staffel DSDS Popstars

Abb. 5: Entwicklung der Kandidatenzahlen beider Sendungen Quelle: Popstars backstage / ProSieben / eigene Recherche Analyse der Formatmerkmale von „DSDS“ und „Popstars“ 18

3.1.2 Auswahlverfahren der Kandidaten „Das Vorgehen der Musikcastingshows ist prinzipiell immer ähnlich und vari- iert nur graduell von Format zu Format bzw. von Staffel zu Staffel innerhalb eines Formates.“26 Am Anfang stehen mehrtätige Castings in deutschen Städten. In der ersten Runde treten die Kandidaten vor die Jury – bei „DSDS“ einzeln und bei „Popstars“ in Gruppen von bis zu fünf Kandidaten. Nachdem alle ihr Können präsentiert haben, teilt die Jury ihre Entscheidung mit. War die Performance gelungen, werden die Kandidaten in den sogenannten „Re- call“ eingeladen. Im „DSDS“ Recall werden die Bewerber in Gruppen von je- weils 10 eingeteilt. Jeder singt einen von ihm ausgewählten Song. Im „Pop- stars“ Recall müssen die Kandidaten eine Auswahl von vorgegebenen Songs treffen und treten am nächsten Tag erneut vor die Jury. Danach werden so- wohl bei „DSDS“ als auch bei „Popstars“ wieder einige Kandidaten nach Hause geschickt - die verbleibenden Teilnehmer werden im „Re-Recall“ erneut in Gruppen eingeteilt. Die letzten „DSDS“ Kandidaten müssen zusammen für den nächsten Tag einen vorgegebenen Song einstudieren. „Die Performances der Gruppen stellen eine weitere Steigerung der Anforderungen an die Bewerber dar: die kurzfristig einstudierten Songs müssen zu einer live Klavierbegleitung in der Gruppe vorgetragen werden.“27 Auch die „Popstars“ Kandidaten werden eingeteilt, jede der einzelnen Gruppen erhält einen Song, den sie gemeinsam erarbeiten. Die Kandidaten werden erneut für ihre Leistungen bewertet. Die letzten „DSDS“ Teilnehmer müssen sich in einer Top 30 Show28 beweisen – danach folgen die Mottoshows. Am Ende einer „DSDS“ Staffel steht der neue Superstar. Bei „Popstars“ ist der Weg zum Finale ähnlich. Seit der zweiten Staf- fel findet nach dem Re-Recall eine Qualifying-Show29 statt. Die Kandidaten, die sich in der Show durchsetzen können, ziehen in den Workshop ein. „In regel- mäßigen Abständen müssen sich die Workshop-Teilnehmer auf der Bühne in sogenannten Motto-Shows präsentieren. Nach jeder dieser Motto-Show wird entschieden, wer bleiben darf und gehen muss. [...] Wer den Workshop be- steht, hat die Chance, an der Bandfusion teilzunehmen und ins Bandhaus ein-

26 Schramm, Holger: Musikcastingshows. In: Musik im Fernsehen. Sendeformen und Gestaltungsprinzipien. 2010, S. 49 27 Hartenstein, Martin: Deutschland sucht den Superstar. Dein Weg ins Musikbusiness. 2003, S. 17 28 In den nachfolgenden Staffeln fanden eine Top 50 Show (Staffel 2), zwei Top 20 Shows (Staffel 3 und 4) und drei Top 15 Shows (Staffel 5, 6 und 7) statt. Seit der sechsten Staffel folgt nach dem Recall ein Workshop. Danach findet die Top 15 Show statt. 29 Die Kandidaten der ersten Staffel qualifizierten sich bereits im Re-Recall für den Workshop. Analyse der Formatmerkmale von „DSDS“ und „Popstars“ 19 zuziehen. In einer Finalshow entscheidet sich schließlich, aus welchen Kandi- daten die Band gebildet wird.“30 Seit der vierten „DSDS“ und der siebten „Popstars“ Staffel besteht außer- dem die Möglichkeit sich über das Online-Casting zu qualifizieren. RTL inte- ractive rief in Zusammenarbeit mit dem Videoportal Clipfish den „DSDS“- Clipcontest ins Leben. Allerdings hatten die Gewinner nur mäßig Erfolg. Für die Qualifying-Show in der siebten „Popstars“ Staffel qualifizierten sich vier Kandidatinnen über das Online-Casting, darunter das spätere „Queensberry“ Mitglied Antonella.

Casting Casting

Recall / Re-Recall Recall / Re-Recall

Workshop Qualifying-Show

Top 15 Workshop

Mottoshow Bandphase

Finale Finale

„DSDS“ „Popstars“

Abb. 6: Die einzelnen Auswahlstufen bei „DSDS“ und „Popstars“ Quelle: eigene Recherche

30 o.V.: Popstars on Stage. Dein Weg zur Nummer 1. 2007, S. 13 Analyse der Formatmerkmale von „DSDS“ und „Popstars“ 20

3.2 Die Zuschauer Die Zuschauer von „DSDS“ und „Popstars“ lassen sich in zwei Gruppen eintei- len: die Fernsehzuschauer und das Publikum im Studio. Bei „DSDS“ tritt das Studiopublikum erst ab den Mottoshows auf, bei „Popstars“ bereits in der Qualifying-Show und später im Finale. „Durch das Studiopublikum wird eine stellvertretende Form der Teilhabe ermöglicht. Die Zuschauer vor Ort agieren stellvertretend für den Rezipienten. [...] Die emotionale Reaktion eines Studio- publikums [kann] eine spezifische Atmosphäre mitteilen und Anteilnahme wie auch Abneigung gegenüber bestimmten Protagonisten hervorheben.“31

Zuschauer

Studiopublikum TV-Zuschauer

Abb. 7: Einteilung der Zuschauer in zwei Untergruppen Quelle: eigene Recherche

3.2.1 Einbindung der Zuschauer Bei „DSDS“ spielt der Zuschauer seit der ersten Staffel eine wichtige Rolle. Nachdem der Recall bzw. der Workshop überstanden wurde, kann das Fern- sehpublikum eingreifen. Ab den Top 15 Shows bis hin zum Finale können die Zuschauer für ihre Lieblinge anrufen. Nach jedem Auftritt eines Kandidaten kommentiert die „um Unterhaltungswert bemühte Jury das Gehörte zugespitzt und mitunter polemisch und gibt eine – mehr oder weniger indirekte – Wahl- empfehlung ab.“32 Ungefähr eine Stunde nach Ende der Show werden die Ab- stimmungsergebnisse und damit die Entscheidung der Zuschauer in der Sen- dung „Deutschland sucht den Superstar – Die Entscheidung“ bekanntgegeben. In den ersten beiden „Popstars“ Staffeln setzte die Jury die Bands zusam- men. Die Namen der Bands konnten die Zuschauer durch eine Telefonabstim- mung wählen, allerdings sollen die Namen vorher festgestanden haben.33

31 Schwender, Clemens: Medien und Emotionen. Evolutionspsychologische Bausteine einer Medientheorie. 2001, S. 143f 32 Döveling, Katrin / Kurotschka, Mara / Nieland, Jörg-Uwe: „DSDS“ – Hintergründe einer Erfolgsgeschichte. In: Im Namen des Fernsehvolkes. Neue Formate für Orientierung und Bewertung. 2010, S. 104 33 o.V.: Musikstars: Marken fürs Merchandising. Elvis, Heino und Die Toten Hosen mit um- fassendem Markenschutz. 11.07.2002, http://www.markenplatz.de/news.php?newsid=384 Analyse der Formatmerkmale von „DSDS“ und „Popstars“ 21

Auch in der dritten Staffel bestimmte die Jury die Bands, die zum Duell gegen- einander antraten. Durch die Anzahl der verkauften CDs und einem Telefonvo- ting konnten die Zuschauer die Gewinnerband wählen. In der vierten Staffel durften die Zuschauer schon mehr entscheiden: die Jury benannte die letzten sechs Kandidaten und das Publikum wählte vier davon in die Band34. „Bei Monrose hatte man allerdings aus den Nu Pagadi [Gewinner der vierten Staf- fel, Anm. d. Verf.] Fehlern gelernt. [...] Senna stand im Live-Finale als erstes Bandmitglied von Monrose fest – gewählt von der Jury. [...] Bahar und Mandy waren bei den Zuschauern sehr beliebt, davon konnte sich jeder in den Inter- netforen überzeugen, Romina war bis dahin am unbeliebtesten. Was also tun? Ganz einfach! Man könnte Bahar per Juryvoting automatisch in die Band wäh- len. [...] Und so standen in der Finalshow nur noch Mandy und Romina dem Zuschauer zur freien Wahl. Da man allerdings schon vorher wusste, dass Man- dy die beliebteste Sängerin der ganzen Staffel war und am meisten Fans hatte, war das Risiko vergleichbar gering, dass mehr Anrufe für Romina eingehen würden.“35 Ein ähnlich geringes Risiko ging die Produktionsfirma bei der sech- sten Staffel ein. Die Jury bestimmte die drei männlichen Mitglieder der Band, das Publikum wählte das weibliche Mitglied. Sehr geschickt war auch die Stra- tegie in der siebten Staffel: drei der vier Bandmitglieder setzte die Jury fest. Die – noch unvollständige – Band nahm mit den drei übrigen Kandidatinnen jeweils ein auf, dass eine Woche vor dem Finale veröffentlicht wurde. Ausschlagend für die Wahl des letzten Bandmitglieds waren die Platzierung in den deutschen Albumcharts und das Ergebnis der Telefonabstimmung in der letzten Sendung. „Somit konnte man den Markterfolg – zumindest des ersten – größtmöglich absichern.“36 In der achten Staffel stellte die Jury den Zuschauern drei Duos zur Auswahl. Abgestimmt wurde ebenfalls per Telefon.

34 In der vierten Staffel konnten die Zuschauer im Internet (vor dem Finale) und per Telefon (während des Finale) abstimmen, wer es in die Band schaffen sollte. 35 Grimm, Markus: Alles fake? In: Sex, Drugs & Castingshows. Die Wahrheit über DSDS, Popstars & Co. 2009, S.330ff 36 Schramm, Holger: Musikcastingshows. In: Musik im Fernsehen. Sendeformen und Gestaltungsprinzipien. 2010, S. 49 Analyse der Formatmerkmale von „DSDS“ und „Popstars“ 22

1 2 3 4 Jury Top 30 Shows Top 50 Shows Top 20 Shows Top 20 Shows Zuschauer 70,2 % für Alexander 61 % für Elli 54,6 % für Tobias 78,02 % Mark

5 6 7 Jury Top 15 Shows Top 15 Shows Top 15 Shows Zuschauer 62,2 % für Thomas 50,47 % für Daniel 56,04 % für Mehrzad Abb. 8: Einbindung der Zuschauer in die „DSDS“ Staffeln Quelle: eigene Recherche

1 2 3 4 Jury Gewinnerband Gewinnerband Bands letzten 6 Kandidaten Zuschauer Name der Band Name der Band Gewinnerband Gewinnerband

5 6 7 8 Jury 2 Bandmitglieder männliche Mitglieder 3 Bandmitglieder 3 Duos Zuschauer letztes Mitglied weibliche Mitglieder letztes Mitglied Gewinnerduo

Abb. 9: Einbindung der Zuschauer in die „Popstars“ Staffeln Quelle: eigene Recherche

In beiden Castingshows hat das Fernsehpublikum die Chance mehr oder weniger stark zu interagieren. Die „DSDS“ Zuschauer bestimmen die Kandida- ten, die in die Mottoshows einziehen und schlussendlich den Superstar. Die „Popstars“ Zuschauer wurden in jeder Staffel unterschiedlich eingebunden (vgl. Abb. 9). Die Möglichkeit durch das Telefonvoting Einfluss auf das Geschehen zu nehmen, steigert den Bezug zur Sendung und versichert Echtheit der Präsen- tation.37

37 Vgl. Fromm, Bettina: Privatsphäre vor Millionen. Fernsehauftritte aus psychologischer und soziologischer Perspektive. 1999, S. 34 Analyse der Formatmerkmale von „DSDS“ und „Popstars“ 23

3.2.2 Entwicklung der Zuschauerzahlen Die erste „DSDS“ Staffel erzielte über Wochen hinweg Rekordquoten: allein das Finale erreichte mit mehr als zwölf Millionen Zuschauer „Wetten, dass ...?“ Niveau. Die Zahl der Gesamtzuschauer in den nachfolgenden Staffeln pendelte zwischen fünf und sechs Millionen. Nach der starken ersten Staffel übersprang die Zuschauerzahl erst wieder in der siebten Staffel die 6-Millionen-Grenze. Bei den Einschaltquoten der Finalsendungen zeigt sich ein ähnliches Bild: die erste Staffel erreichte den Höchstwert, die siebte Staffel hat mit 7,58 Millionen die zweitstärkste Zuschauerzahl aller Finals. Die anderen „DSDS“ Finals liegen bei Zuschauerzahlen zwischen 5,99 Millionen und 7,04 Millionen. Im Schnitt sahen mehr Zuschauer die einzelnen Finalsendungen als die dazugehörigen Staffeln. Auch wenn das Publikum nicht die gesamte Staffel verfolgt, so ist das Finale und die damit verbundene Frage, wer am Ende Deutschlands neuer Superstar wird, von großem Interesse. Nicht zuletzt durch die verstärkte Medienberichterstattung zum Ende der Staffeln haben die Finals mehr Ge- samtzuschauer.

14

12

10

8 6

in Mio. 4

2 Quelle: www.quotenmeter.de Zuschauer insgesamt 0 1 2 3 4 5 6 7

Staffel

Staffeldurchschnitt Finale

Abb. 10: Staffel- und Finalzuschauer von „DSDS“

„Popstars“ startete 2000 mit durchschnittlich 1,7 Millionen Zuschauern. Mit dem Wechsel von RTL II zu ProSieben konnte „Popstars“ die Zuschauerzahlen auf 2,52 Millionen verbessern. Die vierte Staffel verfolgten nur 2,07 Millionen Zuschauer – damit lag ProSieben weiterhin über den RTL II Zuschauerzahlen. Der Bestwert von 3,37 Millionen Zuschauern wurde in der fünften Staffel er- reicht. Nach dem Einbruch in der sechsten Staffel, sahen die siebte Staffel wie- der mehr Zuschauer. Die bisher letzte Staffel sahen durchschnittlich nur 2,13 Millionen Zuschauer. Auch die „Popstars“ Finals werden von einem größeren Analyse der Formatmerkmale von „DSDS“ und „Popstars“ 24

Publikum verfolgt als die gesamten Folgen. Besonders die Finals der dritten und der fünften Staffel konnten gegenüber dem Durchschnitt zu legen. Die Entscheidung ob die oder Overground zur Gewinnerband gewählt werden, lockte 4,55 Millionen Zuschauer an den Fernseher. Den Ausgang der fünften Staffel und damit die Frage, ob Bahar, Kati, Mandy oder Romina die letzten beiden Bandmitglieder werden, verfolgten 4,63 Millionen Zuschauer.

5 4

3 2 in Mio.

1 Quelle: Popstars backstage / www.quotenmeter.de

Zuschauer insgesamt 0

1 2 3 4 5 6 7 8 Staffel Staffeldurchschnitt Finale

Abb. 11: Staffel- und Finalzuschauer von „Popstars“

Der Vorteil, dass „Popstars“ die erste Musikcastingshow im deutschen Fernse- hen war, wirkte sich nicht positiv auf die Zuschauerzahl aus. RTL war dagegen mit „DSDS“ und der Me-too Strategie deutlich erfolgreicher.

14 12

10 8

in Mio. 6 4

Zuschauer insgesamt 2 Quelle: Popstars backstage / www.quotenmeter.de 0

1 2 3 4 5 6 7 8 Staffel DSDS Popstars

Abb. 12: Zuschauerentwicklung beider Sendungen Analyse der Formatmerkmale von „DSDS“ und „Popstars“ 25

3.2.3 Entwicklung der Marktanteile Ein Blick auf die Einschaltquoten der Mottoshows bestätigt, dass „DSDS“ ein zuschauerstarkes Format ist. Alle Durchschnittswerte der Gesamtzuschauer liegen über dem RTL Marktanteil-Jahresschnitt.38 Gleiches gilt für die werbere- levante Zielgruppe – auch hier liegen die Werte über dem Jahresschnitt. Die 29,6 % Marktanteil des Gesamtpublikums der ersten Staffel konnte in der zweiten Staffel nicht gehalten werden – der Wert sank auf 16,4 % und erzielte damit das schlechteste Ergebnis aller Staffeln. In den nachfolgenden Staffeln lagen die Werte zwischen 16,70 % und 19,80 %. Die Marktanteile in der wer- berelevanten Zielgruppe verhalten sich ähnlich wie die Werte des Gesamtpu- blikums: nach dem Bestwert von 41,1 % fällt die Kurve auf 25 %, den schlech- testen Wert aller Staffeln.

50

40

30 20

10 Quelle: www.quotenmeter.de Marktanteile in % 1 2 3 4 5 6 7

Zuschauer gesamt werberelevante Zielgruppe Staffel Abb. 13: Marktanteile der „DSDS“ Mottoshows

Die achte „Popstars“ Staffel erzielte in der werberelevanten Zielgruppe durch- schnittlich einen Marktanteil von 14,7 %. Damit liegt die Staffel über dem Pro- Sieben Fernjahres-Merkanteil 2009/2010 von 12,4 %. Mit einem Rückblick in alte „Popstars“ Sendungen startete die erste Folge und lieferte mit 10,8 % den schlechtesten Wert der Staffel. Die nachfolgenden vier Folgen kamen besser an: durchschnittlich brachten die Zusammenfassungen der Castings 16,9 % Marktanteil. In der fünften Workshop-Folge bekamen einige Kandidaten Trai- ning von den Backstreet Boys und im Finale sangen sie mit . Das Star- aufgebot wirkte sich positiv auf die Marktanteile aus - beide Folgen erzielten mit 17,4 % Bestwerte in der werberelevanten Zielgruppe.

38 Laut www.quotenmeter.de liegt der RTL Fernsehjahres-Marktanteil 2009/2010 beim Gesamtpublikum bei 13,4 %. Im Bereich der werberelevanten Zielgruppe liegt der Wert bei 18,1 %. Analyse der Formatmerkmale von „DSDS“ und „Popstars“ 26

18

16

14

12

Marktanteile in % Quelle: www.quotenmeter.de 10 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19

Folgen Abb. 14: Marktanteile der achten „Popstars“ Staffel

Der Vergleich mit anderen Sendungen zeigt, wie die Marktanteile in der werberelevanten Zielgruppe einzuordnen sind. Das „DSDS“ Finale der siebten Staffel erzielte 39,20 % Marktanteil und übertraf das 18. Jubiläum der Kultse- rie „Gute Zeiten, schlechten Zeiten“. Gegenüber der deutschen Erstausstrah- lung von „Fluch der Karibik - Am Ende der Welt“ am 14. März 2010 brauch sich das „DSDS“ Finale mit nur knapp mit 0,8 Prozentpunkten geschlagen ge- ben. Das „Popstars“ Finale schaffte mit einem Wert von 17,4 % mehr Marktan- teile in der werberelevanten Zielgruppe als „Die Simpsons“ und die Staffel- starts von „Grey’s Anatomie“ und „Private Practice“ am 14. Juli 2010. Außer- dem erreichte die Finalsendung fast die Werte von den Filmen „Star Wars – Krieg der Sterne“ und „Herr der Ringe – Die zwei Türme“39.

Sendungen auf RTL MA Sendungen auf ProSieben MA „DSDS“ Finale - Staffel 7 39,2 % „Popstars“ Finale - Staffel 8 17,4 % GZSZ Jubiläumsfolge 25 % Grey’s Anatomie 14 % CSI – Den Tätern auf der Spur 15,6 % Private Practice 13,3 % House 20,4 % Simpsons 16,9 % Miss Undercover 2 14,7 % Star Wars –Krieg der Sterne 17,8 % Herr der Ringe 2 18,3 % Fluch der Karibik 3 40 %

Abb. 15: Vergleich der Finalshows mit anderen Sendungen Quelle: www.quotenmeter.de

39 Der Film „Star Wars – Krieg der Sterne“ lief am 13. August 2010. „Herr der Ringe – Die zwei Türme“ wurde am 21. März 2010 ausgestrahlt. Analyse der Formatmerkmale von „DSDS“ und „Popstars“ 27

3.3 Die Jury Die Jury besteht meist aus drei bis vier Personen mit Expertise für unter- schiedliche Bereiche (z.B. Gesang, Tanz, Produktion, Medien). Da die Jury die Vorauswahl der Kandidaten trifft, über die das Publikum später abstimmen kann, kommt den Mitgliedern eine wichtige Rolle zu. 3.3.1 Zusammensetzung der Jury in den einzelnen Staffeln Die Jurys der ersten und zweiten „DSDS“ Staffel bestand neben dem Musik- produzenten Dieter Bohlen aus Shona Fraser, eine britische Musikjournalistin, dem Radiomoderator Thomas Bug und Thomas Stein, damaliger Chefmanager bei BMG. In der dritten Staffel schrumpfte die Anzahl der Jurymitglieder auf drei: Shona Fraser wurde durch die Marketingexpertin Sylvia Kollek und die beiden Männer durch Heinz Henn, einem ehemaligen BMG Musikmanager, ersetzt. Die Managerin Anja Lukaseder übernahm in der vierten Staffel den Juryplatz von Sylvia Kollek. Heinz Henn wurde in der fünften durch Andreas Läsker, dem Manager der „Fantastischen Vier“ ausgewechselt. Der, in der sechsten Staffel als zweites männliches Jurymitglied vorgesehene Max von Thun legte sein Amt aufgrund Differenzen mit Dieter Bohlen nieder – für ihn rückte Manager Volker Neumüller nach. Außerdem saß Nina Eichinger, Mode- ratorin und Tochter des Filmproduzenten Bernd Eichinger in der Jury. Diese Zusammensetzung blieb in der siebten Staffel bestehen. In der achten „DSDS“ Staffel werden die Sänger Fernanda Brandao und Patrick Nuo die Plätze neben Dieter Bohlen einnehmen.40 Damit würden zum ersten Mal zwei Sänger in der „DSDS“ Jury sitzen. Bis auf Sylvia Kollek und Andreas Läsker waren alle Jurymitglieder zwei- mal im Einsatz. Insgesamt saßen zwölf verschiedene Mitglieder in der Jury. In jeder Staffel bestand die Jury aus drei bzw. vier Männern und einer Frau.

1 Dieter Bohlen Shona Fraser Thomas Bug Thomas Stein 2 Dieter Bohlen Shona Fraser Thomas Bug Thomas Stein 3 Dieter Bohlen Sylvia Kollek Heinz Henn 4 Dieter Bohlen Anja Lukaseder Heinz Henn 5 Dieter Bohlen Anja Lukaseder Andreas Läsker 6 Dieter Bohlen Nina Eichinger Volker Neumüller 7 Dieter Bohlen Nina Eichinger Volker Neumüller 8 Dieter Bohlen Fernanda Brandao Patrick Nuo

Abb. 16: Jurymitglieder aller „DSDS“ Staffeln Quelle: RTL

40 Eigentlich war Sophia Thomalla als weibliches Mitglied eingeplant, sie hat sich dann gegen „DSDS“ entschieden. Ihr Ersatz wurde am 13. August 2010 bekanntgeben. Analyse der Formatmerkmale von „DSDS“ und „Popstars“ 28

In der ersten „Popstars“ Staffel hießen die Mitglieder der Jury Manager Rainer Moslener, Produzent Mario M. Mendryzcki und die holländische Sängerin Si- mone Angel. Der Choreograph Detlef Soost, der in der ersten Staffel als Coach tätig war, bildete in der zweiten Staffel gemeinsam mit Produzent Alex Chri- stensen und Radiomoderatorin Noah Sow die Jury. Letztere stieg allerdings innerhalb der Staffel aus. In der dritten Staffel blieb Detlef Soost der Jury er- halten, dazu kamen der Produzent Uwe Fahrenkrog-Petersen und Sängerin . Danach wechselte Detlef Soost wieder in die Rolle des Choreo- graphen. Uwe Fahrenkrog-Petersen saß auch in der vierten Staffel in der Jury. Ebenfalls dabei waren Komponist Lukas Hilbert und „Popstars“ Gewinnerin Sandy Mölling. Die Besetzung der fünften und sechsten Staffel blieb unverän- dert: Detlef Soost, Musikproduzent und Sängerin . In der siebten Staffel waren Rapper Sido und Sängerin Loona die Neuzugänge der Jury. Diese Besetzung wurde in der nachfolgenden Staffel ausgetauscht – die Mitglieder hießen nun Sängerin , , der bereits in der zweiten „Popstars“ Jury saß und Detlef Soost. In der neunten Staffel unterstützen Thomas Stein und Marta Jandová („Die Happy“) den Cho- reographen. Auch in den „Popstars“ Staffeln war immer eine Frau als Jurymitglied ver- treten, in der sechsten Staffel waren es sogar drei Frauen. Insgesamt saßen 21 verschiedene Personen in der „Popstars“ Jury – davon traten Alex Christensen, Uwe Fahrenkrog-Petersen, Dieter Falk und Nina Hagen zweimal auf.

1 Rainer Moslener Mario M. Mendryzcki Simone Angel 2 Detlef Soost Alex Christensen Noah Sow 3 Detlef Soost Uwe Fahrenkrog-Petersen Sabrina Setlur 4 Lukas Hilbert Uwe Fahrenkrog-Petersen Sandy Mölling 5 Detlef Soost Dieter Falk Nina Hagen 6 Detlef Soost Dieter Falk Nina Hagen41 7 Detlef Soost Sido Loona 8 Detlef Soost Alex Christensen Michelle Leonard 9 Detlef Soost Thomas Stein Marta Jandová

Abb. 17: Jurymitglieder aller „Popstars“ Staffeln Quelle: RTL II / ProSieben

Zwei Jurymitglieder wechselten die Formate: Anja Lukaseder war Managerin der „Popstars“ Band „Bro’Sis“ bevor sie den Juryplatz bei „DSDS“ annahm. Thomas Stein, der in den ersten beiden „DSDS“ Staffeln zu sehen war, tritt in der neunten „Popstars“ Staffel als Jurymitglied auf.

41 Außerdem saßen und in der Jury. Analyse der Formatmerkmale von „DSDS“ und „Popstars“ 29

3.3.2 Dieter Bohlen Dieter Bohlen einer der erfolgreichsten deutschen Komponisten und Musik- produzenten. In allen sieben „DSDS“ Staffeln saß er in der Jury und ist damit eine feste „DSDS“ Konstante. „Bohlens Aufgabe ist es, bei der RTL-Sendung als Jurymitglied die Talente für die BMG42 herauszufiltern und zu bewerten. Au- ßerdem obliegt es ihm, die DSDS-Finalisten (für BMG) sowohl als Einzelinter- preten als auch als Allstar-Band zu produzieren.“43 Seine Sprüche (“Eher wer- de ich Papst, als dass du hier weiter kommst“, “Von zehn Tönen triffst du elf nicht“) wurden zum Kult: „Wenn ich still und leise an meinem Jury-Tisch sitze und nix sage, dann langweilen sich die Zuschauer. [...] Man kann es auf einen einfachen Nenner bringen: Je mehr Bohlen in so einer Sendung ist, umso bes- ser ist die Quote.“44 3.3.3 Detlef „D!“ Soost Das „Popstars“ Gegenstück zu Dieter Bohlen ist Detlef „D!“ Soost. Er war an allen „Popstars“ Staffeln beteiligt – in allen acht Staffeln war er als Coach tätig, in den Staffel 2, 3, 5, 6, 7 und 8 saß er in der Jury. Auch in der neunten Staffel wird er in der Jury sitzen. Es ist anzunehmen, dass er auch weiterhin als Coach für die Kandidaten da sein wird.

Abb. 18: Dieter Bohlen Abb. 19: Detlef „D!“ Soost Quelle: RTL Quelle: Gala

42 BMG (Bertelsmann Music Group) fusionierte 2004 zur Sony BMG Music Entertainment und gehört zu den größten Plattenfirmen der Welt. 43 Pendzich, Marc: Hit-Recycling. Casting-Shows und die Wettbewerbsstrategie „Cover- version“. In: Keiner wird gewinnen. Populäre Musik im Wettbewerb. 2005, S. 145 44 Bohlen, Dieter. „DSDS“ Jurymitglied. In: Stern, 03.05.2007, H. 19, S. 210 Analyse der Formatmerkmale von „DSDS“ und „Popstars“ 30

3.4 Die Gewinner In den sieben „DSDS“ und acht „Popstars“ Staffeln gewannen:

1 2 3 4 DSDS Alexander Klaws Elli Erl Mark Medlock Popstars No Angels Bro’Sis Overground Nu Pagadi

5 6 7 8 DSDS Thomas Godoj Daniel Schumacher - Popstars Monrose Room 2012 Queensberry Some & Any

Abb. 20: Gewinner aller „DSDS“ und „Popstars“ Staffeln Quelle: eigene Recherche

3.4.1 Ist ein langfristiger Erfolg möglich? „[Die] Symbiose zwischen Musikindustrie und Fernsehen [funktioniert] im Allgemeinen besser als zwischen Musikindustrie und Radio. Die Bindung zu den Kunden funktioniert [...] über den Fernseh-Event und nicht über Musik. [...] Die Show kann sich zwar positiv auf den CD-Verkauf auswirken, aber so- bald diese zu Ende ist, versiegt auch der CD-Verkauf bald wieder.“45 Dies lässt sich mit den Charterfolgen des ersten „DSDS“ Gewinners Alexan- der Klaws belegen. Die Debütsingle „“ erreichte Platz 1 der Deutschen Singlecharts. Die Single „“, die ca. drei Jahre nach sei- nem Sieg veröffentlicht wurde, landete auf Platz 16. Im April 2008 erschien die Single „Welt“ - fünf Jahre nach seinem Sieg schaffte es der Titel nur noch auf Platz 65 der Deutschen Singlecharts.

0 1 16 Not Like You

10

20 Take Me Tonight

harts 30

C - 40 50 Single

Platzierung in den 60 65 70 Welt

Abb. 21: Entwicklung der Chartplatzierungen von Alexander Klaws Quelle: Musik im Fernsehen

45 Sperlich, Regina: Popularmusik in der digitalen Mediamorphose. 2007, S. 197 Analyse der Formatmerkmale von „DSDS“ und „Popstars“ 31

Jede „DSDS“ Debütsingle erreichte die Spitze der Charts, bis auf „This is my Life“ schafften es sogar alle Singles auf Platz 1. Die dazugehörigen Alben plat- zierten sich ebenfalls in den Charts. Nur die Alben „Shout it out“ und „New Life“ schafften keinen Einstieg auf Platz 1. Im Vergleich der Chartplatzierungen der „Popstars“ Sieger lässt sich einen Einbruch nach der fünften Staffel erkennen. Alle Debütsingles und Alben führ- ten zeitweise die deutschen Charts an. Ab der sechsten Staffel stellte sich die- ser Erfolg ein. Die Singles erreichten sogar alle einen schlechteren Platz als die Alben.

Gewinner Single / Album Charts Gewinner Single / Album Charts Alexander Take Me Tonight 1 No Angels 1 Klaws Take Your Chance 1 Elle’ments 1 Elli This is my Life 3 Bro'Sis I believe 1 Erl Shout it out 33 Never Forget 1 Tobias 1 Overground Schick mir nen Engel 1 Regner Straight 1 It's done 1 Mark Now or Never 1 Nu Pagadi Sweetest Poison 1 Medlock Mr. Lonely 1 Your Dark Side 1 Thomas Love is You 1 Monrose Shame 1 Godoj Plan A! 1 Temptation 1 Daniel Anything but Love 1 Room 2012 Haunted 10 Schuhmacher The Album 1 Elevator 7 Mehrzad Don't believe 1 Queensberry I Can't Stop Feeling 23 Marashi New Life 5 Volume I 6 Some & Any First Shot 47 Last Man Standing 16

Abb. 22: Chartplatzierungen der „DSDS“ und „Popstars“ Gewinner Quelle: www.musicline.de, Stand: 24. Juli 2010

Dass fast alle Singles und Alben an die Spitze der Charts gestürmt sind, ist kein Zufall, denn die Sieger bzw. die Siegerbands hatten durch die Castingshow eine Medienpräsenz von über drei Monaten. „In dieser Zeit kann eine derart hohe Bindung der Zuschauer zu einzelnen Kandidaten aufgebaut werden, dass bei Veröffentlichung ihrer Debütplatten ein künstlich-hoher Erstabsatz ge- währleistet ist, der mit einem hohen Einstieg in die Charts einhergeht, was wiederum verkaufsfördernd auf die nachfolgenden Absatzwochen wirkt.“46 Durch diesen Effekt erhalten die meisten Singles und Alben sogar Gold- oder Platinauszeichnungen.

46 Schramm, Holger: Musikcastingshows. In: Musik im Fernsehen. Sendeformen und Gestal- tungsprinzipien. 2010, S. 49 Analyse der Formatmerkmale von „DSDS“ und „Popstars“ 32

Insgesamt wurden 24 Gold - und neun Platinschallplatten an „Popstars“ Sie- gerbands verliehen, die „Superstars“ bekamen dagegen nur 19 Gold - und sie- ben Platinschallplatten. Im Schnitt erhält jeder „DSDS“ Gewinner 2,7 Gold- und eine Platinschallplatte, jede „Popstars“ Band wird durchschnittlich mit drei Gold- und einer Platinschallplatte ausgezeichnet.

24

25 19 20

15

9 10 7

5 Gold Platin Gold Platin

Erhaltende Schallplatten 0

Abb. 23: Gold- und Platinauszeichnungen der Sieger im Vergleich Quelle: Bundesverband Musikindustrie, Stand: 26. Juli 2010

„Du musst die Show sehen wie ein Formel-1-Rennen: Die Jungs und Mädels bekommen auf ihr Auto einen Super-Turbo draufgepackt, das ist die Marke ‚DSDS’ mit der ganzen Vermarktung drumrum. Nach der Show schrauben wir den Turbo wieder ab, und sie müssen ohne weiterfahren.“47 Durch diesen „Super-Turbo“ glückte den meisten „DSDS“ und „Popstars“ Gewinnern das Debüt in der Musikbranche. Aber nur die wenigsten Sieger konnten mit den nachfolgenden Veröffentlichungen ihren Erfolg auch lange nach dem Ende der Castingshow fortsetzen. „Es gab in zehn Jahren deutscher Castinggeschichte nur drei langfristig erfolgreiche Künstler: No Angels, Mark Medlock und Michael Hirte.“48

47 Dieter Bohlen, „DSDS“ Jurymitglied. In: Stern, 09.03.2006, H. 11, S. 206 48 Berger, Edgar. Sony BMG Geschäftsführer. In: Süddeutsche Zeitung, 04.03.2010, S. 17 Analyse der Formatmerkmale von „DSDS“ und „Popstars“ 33

3.4.2 No Angels Die No Angels waren die erste Girlgroup in der deutschen Castinggeschichte. Sie gingen im Jahr 2000 aus der ersten „Popstars“ Staffel hervor, in der die neuen Spice Girls gesucht wurden. Genau wie die musikalischen Vorbilder bekam auch jedes Mitglied der No Angels ein passendes Image und Styling.

Spice Girls Victoria Mel B Emma Mel C Geri Posh Spice Scary Spice Baby Spice Sporty Spice Ginger Spice No Angels Nadja Jessica Sandy Vanessa Lucy Luft Spirit Eis Erde Feuer

Abb. 24: Images und Elemente der Girlgroup-Mitglieder Quelle: eigene Recherche

Im direkten Vergleich der beiden Girlgroups wird klar, dass in der ersten „Popstars“ Staffel tatsächlich neue Spice Girls gefunden wurden. Die Ähnlich- keit ist auffallend hoch: rote, blonde und lockige Haare, sportliches und da- menhaftes Auftreten.

Abb. 25: Spice Girls und No Angels im direkten Vergleich Quelle: Spice Girls / No Angels

Die Debütsingle „Daylight in your Eyes“ war nicht nur die am schnellsten ver- kaufte Single der weiblichen Musikgeschichte49 sondern auch die erfolgreich- ste deutsche Single des Jahres 2001. Das dazugehörige Album „Elle’ments“ brachte sieben Gold- und drei Platinschallplatten und hielt sich 75 Wochen50 in den Album-Charts. Das zweite Album „Now...Us!“ blieb vom 8. Juli bis zum 24. November 2002 in den Charts. Durch die Veröffentlichung einer neuen Versi- on stieg das Album eine Woche später wieder in die Charts ein und blieb dort bis zum 9. März 2003. Auch dem dritten Album „Pure“ gelang der Sprung auf

49 DVD „No Angels. Der kometenhafte Aufstieg“, 2002, Kapitel 4, TC: 43:36 50 Die Erfolge der Special Winter und Karaoke Edition wurden mit eingerechnet. Analyse der Formatmerkmale von „DSDS“ und „Popstars“ 34

Platz 1 der Charts. Das Comeback im Januar 2007 glückte der Girlband - an die Riesenerfolge bis 2003 konnte allerdings nicht anknüpft werden. Das vierte Studioalbum „Destiny“ stieg auf Platz 4 ein und blieb neun Wochen in den Charts. Die beste Platzierung des 2009 veröffentlichten Album „“ war ein Platz 26 – für die No Angels die schlechteste Chartplatzie- rung.

80 70 60 50 40 75 30 20 33

Wochen in den Charts 10 16 2 9 0 Elle'ments Now ... Us! Pure Destiny Welcome to the Dance

Abb. 26: Aufenthalt der No Angels Alben in den Charts Quelle: www.musicline.de, Stand: 31. Juli 2010

Album Platz Album Platz Elle’ments 1 Destiny 4 Now...Us! 1 Welcome to the Dance 26 Pure 1

Abb. 27: Chartplatzierung der No Angels Alben Quelle: www.musicline.de, Stand: 31. Juli 2010

Bis zur Trennung im Dezember 2003 waren die No Angels die erfolgreichste Popband Deutschlands. Die Alben „Elle’ments“, „Now...Us!“ und „Pure“ erreich- ten die Spitze der Charts. Vom ersten bis zum fünften Studioalbum ging die Aufenthaltsdauer in den Charts jedoch zurück. Das Debütalbum „Elle’ments“ war fast 1 1/2 Jahren Dauergast in den Charts, das letzte Album „Welcome to the Dance“ nur noch zwei Wochen lang vertreten. Vom Einstieg des ersten Album (26.03.2001) bis zum Austritt des letzten Album (11.10.2009) waren die acht veröffentlichen Longplayer insgesamt 165 Wochen in den Charts.51 Ebenso erfolgreich waren die 17 Singles, die sich 180 Wochen halten konn- ten.52

51 http://musicline.de/de/chartverfolgung_summary/artist/NO+ANGELS/?type=longplay 52 http://musicline.de/de/chartverfolgung_summary/artist/NO+ANGELS/single Analyse der Formatmerkmale von „DSDS“ und „Popstars“ 35

Durch die ähnliche Positionierung wie die Spice Girls erzielten die No Angels große Erfolge. Außerdem konnte der Vorteil nutzt werden, dass sie die erste Castingband im deutschen Fernsehen waren. Bis heute sind die No Angels „die erfolgreichste Girl-Band Kontinentaleuropas.“53

Abb. 28: Erster Auftritt der No Angels Quelle: DVD „No Angels. Der kometenhafte Aufstieg“

3.4.3 Mark Medlock Mark Medlock ist mit Abstand der erfolgreichste „Superstar“ der „DSDS“ Geschichte. In der vierten Staffel setze er sich im Finale mit 78,02 % der Anru- ferstimmen gegen seinen Konkurrenten durch. Im Vergleich mit den Chartaufenthalten der anderen „DSDS“ Sieger liegt Mark Medlock deutlich vorne. Seine Alben hielten sich insgesamt 88 Wochen, die Singles sogar 119 Wochen in den Top 100.54

140 119 120 100 88 80 Singles 60 29 28 Alben 40 23 23 23 21 23 15 11 20 8 2 6

Wochen in den Charts 0 Alex Elli Tobias Mark Thomas Daniel Mehrzad

Abb. 29: „DSDS“ Gewinner in den Charts Quelle: www.musicline.de, Stand: 31. Juli 2010

53 Lanz, Peter. „Popstars“ Sprecher. In: Popstars backstage – Das offizielle Buch zur emotional- sten Real Life Show. 2004, S. 9 54 Die Aufenthaltdauer der Special Editions von „You can get it“, „Summer Love“ und „Mr. Lonely“ wurden zu den normalen Veröffentlichungen dazugerechnet. Analyse der Formatmerkmale von „DSDS“ und „Popstars“ 36

Alle Veröffentlichungen platzierten sich in den TOP 5 der deutschen Single- bzw. Album-Charts. Die Singles „Now or Never“, „You can get it“ und „Summer Love“ und das Album „Mr. Lonely“ schafften sogar den Sprung auf Platz 1.

Single Wochen Platz Album Wochen Platz Now or Never 14 1 Mr. Lonely 18 1 You can get it 27 1 Dreamcatcher55 26 2 Unbelievable 12 4 Cloud Dancer 14 2 Summer Love 17 1 Club Tropicana 18 3 Mamacita 19 2 Rainbow's End 12 3 Baby blue 9 4 Real Love 12 2 Sweat (a La La La La La Long)56 9 2

Abb. 30: Platzierungen aller Veröffentlichungen Quelle: www.musicline.de, Stand: 31. Juli 2010

„Von allen [Superstars] , die wir bisher gefunden haben, hat er die beste Stim- me. Er ist ein Supersänger. Nicht umsonst hat er drei Nummer-eins-Singles und seine Nummer eins mit den Alben.“57 Der Erfolg von Mark Medlock liegt u.a. auch daran, dass er von Bohlen persönlich gefördert wird. Musikalische Parallelen zu den Alben von Modern Talking und Mark Medlock & Dieter Boh- len sind vorhanden. Auch die vielen gemeinsamen Medienauftritte mit dem Hitproduzenten mögen zu dem Erfolg beigetragen haben. Die Hauptursache dürfte aber in seiner emotionalen Vorgeschichte und seiner extrovertierten Art liegen.

Abb. 31: Gemeinsamer Auftritt mit Dieter Bohlen bei „Wetten, dass...?“ Quelle: ZDF

55 Das Album „Dreamcatcher wurde zwar zusammen mit Dieter Bohlen aufgenommen. 56 Die Single „Sweat“ wurde zusammen mit Mehrzad Marashi aufgenommen. 57 Bohlen, Dieter. „DSDS“ Jurymitglied. In: Bunte, 22.01.2009, H. 5, S. 82 Analyse der Formatmerkmale von „DSDS“ und „Popstars“ 37

3.4.4 Nu Pagadi / Some & Any Die „Popstars“ Gewinner Nu Pagadi und Some & Any wurden in der vierten bzw. achten Staffel gegründet. Das Debütalbum „Your dark Side“ (Nu Pagadi) stieg zwar auf Platz 1 ein, konnte diese Position aber nicht halten. Das Album „One Shot“ (Some & Any) war ein Misserfolg, der beste Rang war Platz 47. Außerdem ist es das erste Album einer „Popstars“ Band, das nicht in die Top 10 der deutschen Albumcharts eingestiegen ist.

0 4 1 16

20 10 17 16 24 30 40 Charts 39 44 - 47 60 62 66 78 73 Album 80 Quelle: www.musicline.de

Platzierungen in den 100 Your dark Side One Shot

Abb. 32: Platzierungen der Alben

Die Debütsingle „Sweetest Poison“ (Nu Pagadi) hatte mehr Erfolg als das dazugehörige Album. Die Single stieg auf Platz 1 ein und hielt sich sieben Wochen in den Top 10. Die zweite Veröffentlichung „Dying Words“ erfüllte nicht die Erwartungen. Ein Platz 22 war die beste Position, die die Single er- reichen konnte. Obwohl eine Demoversion des Songs als Titelmelodie der siebten „Popstars“ Staffel lief und Teile des Liedes also über Wochen hinweg im TV zu hören waren, enttäuschte die Single „Last Man Standing“.58

0 1 2 2 2 6 7 10 13 16 16

20 27 29 29 22 32 33 40 36 40 34 55 Charts - 60 40 55 60 53 80 61 80 78 Single 67 78 76

100 Quelle: www.musicline.de Platzierungen in den Sweetest Poison Dying Words Last Man Standing

Abb. 33: Platzierungen der Singles

58 Als Titelmelodien liefen „Hot Summer“, „Strictly Physical“ (Staffel 6) und „“ (Staffel 7) von Monrose. Alle drei Songs platzierten sich in den TOP 10 der Charts. Analyse der Formatmerkmale von „DSDS“ und „Popstars“ 38

Insgesamt hielten sich beide Nu Pagadi Singles 23 Wochen in den Charts, das Album „Your dark Side“ kam auf sieben Wochen. „One Shot“ brachte es nur auf 3 Wochen Chartaufenthalt, die Single „Last Man Standing“ blieb 12 Wochen in den Charts.

25

20 Charts 15

10

5 23 7 12 3 Wochen in den 0 Nu Pagadi Some & Any Singles Alben Abb. 34: Aufenthalt in den Charts

Quelle: www.musicline.de

Bevor die nachfolgenden „Popstars“ Staffeln ausgestrahlt wurden, lösten sich beide Bands auf. Im September 2005 gaben Nu Pagadi nach nur neun Monaten ihre Trennung bekannt Auch Some & Any bestanden nur kurzfristig - nach sechs Monaten löste sich die Band im Juni 2010 auf.

Abb. 35: Nu Pagadi Abb. 36: Some & Any Quelle: Badische Zeitung Quelle: ProSieben Analyse der Formatmerkmale von „DSDS“ und „Popstars“ 39

3.4.5 Elli Erl In der zweiten „DSDS“ Staffel setzte sich Elli Erl gegen Denise Tillmanns durch. In keiner anderen Staffel gab es zwei weibliche Finalistinnen oder siegte eine Frau. Vorgesehen war, dass Dieter Bohlen ihr Debütalbum produziert, Elli lehnte das allerdings ab: „Mein erstes Album wird absolut Bohlenfrei.“59 Ohne diese Unterstützung hatte Elli nur wenig Erfolg. Ihre Debütsingle schnitt von allen „DSDS“ Siegern am schlechtesten ab.

Alexander Take me Tonight 1 Thomas Love is you 1 Elli This is my life 3 Daniel Anything but Love 1 Tobias I still burn 1 Mehrzad Don’t believe 1 Mark Now or Never 1

Abb. 37: Debütsingles aller „DSDS“ Sieger in den Charts Quelle: www. musicline.de

Zwischen ihrem Sieg und der Veröffentlichung des Debütalbums verging zu viel Zeit – einer der Hauptgründe war Elli nur mäßigen Erfolg hatte. Das Finale fand am 13. März 2004 statt, ihr Album „Shout it out“ erschien aber erst sieben Monate später. Der „DSDS“ Hype war im Oktober allerdings verpufft, weil eine neue Staffel „Popstars“ lief und die Fernsehzuschauer und damit potentielle Käufer bereits der Entstehung anderer Retortenkünstler entgegenfieberten. Die 2006 und 2007 veröffentlichten Singles fanden ebenfalls kaum Beachtung.

This is my Life Single VÖ: 22.03.2004 3 In my Dreams Single VÖ: 12.07.2004 40 Not my Type Single VÖ: 04.10.2004 90 Shout it out Album VÖ: 04.10.2004 33 Get Up Single VÖ: 07.04.2006 71 Can’t deny it Single VÖ: 08.06.2007 75

Abb. 38: Veröffentlichungen von Elli Erl in den Charts Quelle: www. musicline.de

Abb. 39: Elli Erl beim Auftritt in einer „DSDS“ Mottoshow Quelle: Welt

59 Erl, Elli. Gewinner der zweiten „DSDS“ Staffel. In: Emma, 01.05.2004, S. 18 Analyse der Formatmerkmale von „DSDS“ und „Popstars“ 40

Die Fragen, warum einige Castingshow-Sieger langfristige Erfolge feiern und warum andere die kommerziellen Erwartungen kaum erfüllen konnten, sind schwierig zu beantworten. Im Fall von den No Angels, die wie die Spice Girls aufgebaut wurden, ist die Strategie aufgegangen. Bei Nu Pagadi, die als Mi- schung aus Him, Evanescence und Rammstein positioniert wurden, ging das Konzept nicht auf. Die Musikrichtung bestimmten die „Popstars“ Macher und nicht die Bandmitglieder: „Ich musste die Musik machen, die mir aufgezwängt wurde."60 Wenn sich die Künstler mit dem, was sie singen, nicht identifizieren können, kann die Band auch kaum Erfolge feiern. Aber selbst wenn die Band hinter dem Musikkonzept steht, sind Charterfolge keine logische Konsequenz. In der achten Staffel hatte das Duo Leo & Vanessa mit 51% der Zuschauer- stimmen einen knappen Vorsprung vor Elif & Nik. Dieses Ergebnis war für viele Zuschauer überraschend, da in vielen Foren Elif & Nik als Gewinner gehandelt wurden.61 Das Duo „Some & Any“ konnte die Erwartungen nicht erfüllen und trennte sich im Juni 2010. „Es gibt eben auch Ausreißer nach un- ten. Da unterscheidet sich ‚Popstars’ nicht von anderen Castingshows. [...] Wenn von neun Staffeln ‚Popstars’ drei Bands herauskommen, ist das doch ein guter Schnitt.“62 Der „DSDS“ Sieger Mark Medlock ist ein Ausnahmetalent. Die restlichen Künstler (bis auf Alexander Klaws und Thomas Godoj) waren nach wenigen Monaten wieder verschwunden. „Zwar haben unsere Stars meist nur ein paar Hits, aber bereits das ist mega.“63 Fast alle Gewinner - egal ob „Popstars“ oder „DSDS“ - erreichten mit ihrer ersten Single und dem Debütalbum Platz 1 der Charts oder sogar Goldstatus. Die meisten Künstler hatten also kurzfristig Erfolg. Langfristig erfolgreich waren dagegen nur die wenigsten Gewinner, denn sie waren vertraglich an die Macher der Sendung gebunden. Somit erhielten sie eine künstlich aufgesetzte Authentizität. Wichtig ist, dass die geschaffene Authentizität mit der Persön- lichkeit des Künstlers überein stimmt und die TV-Zuschauer diese als glaub- haft einordnen.

60 Grimm, Markus: Wie ist es, Popstar zu sein? In: Sex, Drugs & Castingshows, 2009, S. 270 61 Voting der Bravo-Leser: http://www.bravo.de/online/render.php?render=99125 62 Stein, Thomas. „Popstars“ Jurymitglied. In: Frankfurter Rundschau, 19.08.2010, S. 36 63 Bohlen, Dieter. „DSDS“ Jurymitglied. In: Stuttgarter Zeitung, 30.04.2007, S. 3 Analyse der Formatmerkmale von „DSDS“ und „Popstars“ 41

3.5 Die Ausstrahlung Die ersten beiden „DSDS“ Staffeln starteten im September und endeten im März. Da die zweite Staffel zu schnell auf die Erste folgte (beide Staffeln liefen 2003), wurde „DSDS“ für tot erklärt.64 Die dritte Staffel wurde deswegen erst für 2005 angesetzt – von November bis März liefen die neuen Superstar- Folgen. Im Jahr 2007 verschob sich der Ausstrahlungsrhythmus ein weiteres Mal. Alle folgenden Staffeln starteten im Januar und endeten im Mai. Das Fina- le der siebten Staffel fand schon im April statt. Im Jahr 2000 und 2001 war „Popstars“ jeweils ab September zu sehen. Nach dem Wechsel zu ProSieben (2003) begannen, bis auf die sechste Staffel, alle Staffeln bereits im August und endeten im November bzw. Dezember. Im Jahr 2007 startete „Popstars“ schon im Juni. Der Grund dafür war die Tatsa- che, dass in der sechsten Staffel sowohl Sänger als auch Tänzer gesucht wur- den. Die neunte Staffel wird seit dem 19. August 2010 ausgestrahlt und endet vermutlich auch mit einem Finale im Dezember.

J F M A M J J A S O N D

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

Popstars DSDS

Abb. 40: Ausstrahlungen von „DSDS“ und „Popstars“ Quelle: eigene Recherche

64 Kühn, Alexander: Jede Stimme zählt. In: Stern, 09.03.2006, H. 11, S. 206 Analyse der Formatmerkmale von „DSDS“ und „Popstars“ 42

Im Laufe der Jahre verschoben sich die einzelnen „DSDS“ Staffeln. Die ersten beiden Staffeln starteten im September, die dritte Staffel begann im November und die letzten vier Staffeln liefen ab Januar. Bei „Popstars“ ist die Verschie- bung geringfügiger: die erste und die zweite Staffel starteten im September, bis auf die sechsten Staffel (Staffelstart: Juni) begannen alle folgenden Staffel im August. Im Jahr 2003 liefen die Sendungen über drei Monate hinweg sogar gleichzeitig. Die Sendungen waren aber aufgrund der unterschiedlichen Aus- strahlungstermine keine direkten Konkurrenten. 3.5.1 Ausstrahlungsrhythmus „DSDS“ wird immer mittwochs und samstags auf RTL ausgestrahlt. Die Live- Shows laufen nur noch samstags. Alle Sendungen werden zur besten Sendezeit um 20.15 Uhr ausgestrahlt. „Popstars“ läuft dagegen nur einmal in der Woche. Die Castingshow wird jeden Donnerstag um 20:15 Uhr gesendet. Die Wieder- holungen beider Sendungen laufen am Sonntag: „Popstars“ am Vormittag, „DSDS“ am Nachmittag. Dieser regelmäßige Rhythmus beider Shows „ermög- licht eine Integration des Medienangebots in den Alltag und eine konstante Bindung des Zuschauers.“65

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag

Abb. 41: Ausstrahlungstermine der Sendungen Quelle: eigene Recherche

3.5.2 Seriencharakter Die gleichmäßige Ausstrahlung gibt den Shows eine Serienstruktur. Dadurch haben die Zuschauer einen regelmäßigen Kontakt mit den Fernsehakteuren. Der rhythmische Sendeablauf verleiht den Sendungen außerdem einen rituel- len Charakter. Das Warten auf die nächste „DSDS“ und „Popstars“ Folge wird zum ähnlichen Erlebnis, wie das Warten auf „Desperate Housewives“ oder „Grey’s Anatomie“.66 Die Zuschauer der Castingshows können sich zudem vor dem Start der ersten Folge sicher sein, dass beide Sendungen auch nach dem Finale noch weitergehen werden. Im Anschluss werden über die Gewinner noch eine gewisse Zeit lang medial berichtet.

65 Döveling, Katrin / Mikos, Lothar / Nieland, Jörg-Uwe (Hrsg.): Im Namen des Fernsehvolkes. Neue Formate für die Orientierung und Bewertung. 2007, S. 113 66 Die US-Serien „Desperate Housewives“ oder „Grey’s Anatomie“ haben ebenfalls einen wöchentlichen Rhythmus. Zwischen den einzelnen Staffeln liegt eine ähnlich große Pause. Analyse der Formatmerkmale von „DSDS“ und „Popstars“ 43

3.5.3 Live-Sendungen „Live“ ist das besondere Merkmal, das „DSDS“ von „Popstars“ unterscheidet. Ab den „DSDS“ Live-Shows wird, wie der Name schon sagt, live gesendet. Bei „Popstars“ wird nur das Finale live übertragen.67 Die „DSDS“ Kandidaten ha- ben den Vorteil, dass sie ihre Performances jeden Samstagabend direkt den Zuschauern präsentieren können. Außerdem werden beide Castingshows zeitverzögert ausgestrahlt. Die Castings für die siebte „DSDS“ Staffel (2010) starteten im September 2009, für die neunte „Popstars“ Staffel begannen die Castings im Juni 2010. Das Casting, der Recall, der Re-Recall und der Workshop haben zum Zeit- punkt der Fernsehausstrahlung in Wirklichkeit schon stattgefunden. Erst bei den Live-Shows („DSDS“) und dem Finale („Popstars“) hört die zeitversetzte Übertragung auf. Dann entwickelt sich die im Rahmen der beiden Shows do- kumentierte Geschichte simultan zum Leben der Fernsehzuschauer.

Realität Casting, Recall, Workshop Live-Shows

Casting, Recall, Workshop Live-Shows TV

„DSDS“

Casting, Recall, Finale Realität Workshop, Bandphase

Casting, Recall, Finale TV Workshop, Bandphase

„Popstars“

Abb. 42: Vereinfachte Darstellung der zeitversetzten Ausstrahlung Quelle: eigene Recherche

67 In den ersten beiden Staffeln gab es kein großes Live-Finale. Eine solche Show wurde erst mit dem Wechsel zu ProSieben eingeführt. Analyse der Formatmerkmale von „DSDS“ und „Popstars“ 44

3.6 Die Medienpräsenz Sobald eine „DSDS“ Staffel ausgestrahlt wird, wird am Tag mindestens eine Stunde der RTL Magazinsendungen mit „DSDS“ Beiträgen gefüllt. Es werden Hintergrundinformationen gesendet oder die Kandidaten ins Studio eingela- den. Weitere News bekommt der Zuschauer in „DSDS – Das Magazin“, welches auf Super RTL ausgestrahlt wird. Die Wiederholung läuft samstags vor der „DSDS“ Sendung auf RTL.

Abb. 43: Mehrzad und Menowin bei „Punkt 6“ Quelle: www.bild.de

Außerdem gibt es seit der ersten Staffel ein „DSDS“ Magazin. Pro Staffel er- scheinen vier Ausgaben des Magazins inkl. einer Posterausgabe. Den Inhalt der „Fibel aller ‚DSDS’ Fans“ beschreibt der verantwortliche Verlag Medienfa- brik mit privaten Porträts, hautnahen Interviews, exklusiven Poster, intimen Einblicke in das DSDS-Loft, coolen Styling-Geheimnisse und die ersten Auto- grammkarten. „Ein Magazin, eine Message: mehr DSDS geht nicht!“68

Abb. 44: Medienpräsenz von „DSDS“ Quelle: RTL / Super RTL / Medienfabrik

68 Uffmann, Tobias: Wieder da: der »heiße Draht« zu den Superstars - Das neue DSDS-Magazin – ein Muss für Fans! 26.02.2010, www.medienfabrik.de Analyse der Formatmerkmale von „DSDS“ und „Popstars“ 45

Bei ProSieben gestaltet sich die tägliche „Popstars“ Medienpräsenz etwas schwieriger. Tagesaktuell berichten nur „taff“ und zum Teil „TV Total“. Die Ereignisse der Woche werden in „red!“ zusammengefasst. Daher vergibt der Sender für alle ausgestrahlten Sendungen verschiedene Kategorien. Je nach Kategorie gibt es bestimmte Sendevorschriften. So ist das Format „taff“ bei- spielsweise dazu verpflichtet einen Vor- und Nachklapp zu senden. Der Vor- klapp wird donnerstags als Cliffhanger für die Sendung am Abend ausge- strahlt. Am Freitag werden die besten Szenen als Nachklapp gesendet. Im Anschluss an die Sendung am Donnerstag fasst „red!“ die schönsten, lustigsten und traurigsten Szenen zusammen und zeigt Hintergrundberichte zu den Kandidaten. „TV Total“ berichtet donnerstags in der Rubrik „Popstars – Das Magazin“ in einer kurzen Zusammenfassung über die aktuelle Folge.

Abb. 45: Monrose bei „TV Total“ Abb. 46: Queensberry bei „red!“ Quelle: ProSieben Quelle: ProSieben

In der sechsten „Popstars“ Staffel gab es ebenfalls ein Magazin, moderiert wurde es von Johanna Klum. Die Sendezeit wurde im Laufe der Staffel auf 15 Minuten verkürzt und später ganz eingestellt. Seit 2007 verlegt die Medienfa- brik ein „Popstars“ Print-Magazin. Auch hier werden die Leser über die Jury, Kandidaten und Hintergründe zur Show informiert.

Abb. 47: Medienpräsenz von „Popstars“ Quelle: ProSieben / Medienfabrik Analyse der Formatmerkmale von „DSDS“ und „Popstars“ 46

Über beide Shows wird auf den Muttersendern RTL und ProSieben berichtet. „DSDS“ verfügt allerdings über eine höhere mediale Aufmerksamkeit, da RTL aufgrund der Programmgestaltung mehr Möglichkeiten hat Berichte über die Castingshow zu senden. In den täglich gesendeten Magazinen Punkt 6, Punkt 9, Punkt 12 und Explosiv können „DSDS“ Beiträge problemlos untergebracht werden. ProSieben verfügt dagegen nur über zwei tagesaktuelle Sendung: „taff“ und „Newstime“. Die „Popstars“ Platzierung bei „Newstime“ ist aufgrund der kurzen Sendelänge der Nachrichtensendung allerdings ausgeschlossen. Daher berichten „TV Total“ und „red!“ ebenfalls über die „Popstars“. Besondere Präsenz gelingt beiden Shows über das Internet. Das zur RTL Group gehörige Videoportal „Clipfish“ hat einen eigenen „DSDS“ Kanal, auf dem die verschiedensten Videos der Show online abrufbar sind. Auch „Pop- stars“ veröffentlicht Videos im Internet. Das Portal „MyVideo“ ist eine Beteili- gung der ProSiebenSat.1 Gruppe. Auf diese Weise können sich die Zuschauer die Videos vom Casting, Ausschnitte der letzten Sendungen oder Best-Of Sze- nen der Kandidaten anschauen.

Abb. 48: „DSDS“ bei Clipfish Quelle: Clipfish

Abb. 49: „Popstars“ bei MyVideo Quelle: MyVideo Analyse der Formatmerkmale von „DSDS“ und „Popstars“ 47

3.6.1 Einbettung in Rankingshows Ein beliebtes Format im deutschen Fernsehen sind sogenannte Rankingshows. Die Grundlagen für die Rankings sind meistens Zuschauerabstimmungen über das Internet. Neben Musikrankings („Die ultimative Chartshow“69, „Die Hit- Giganten“) gibt es Shows, die erfolgreiche Personen („Unsere Besten“) und „Negativ-Votings“ („Die 100 nervigsten“) zum Thema haben.

Abb. 50: Einige Rankingshows im Überblick Quelle: RTL / Sat 1 / ZDF / ProSieben

Die Rankingshow „Die 10“ läuft seit März 2003, ab Januar 2005 zeigt RTL neue Folgen, die von Sonja Zietlow moderiert werden.70 Behandelt werden zehn Personen oder Ereignisse, die sich zu einem Oberbegriff zu ordnen lassen, z.B. „Die 10 aufregendsten Sex-Skandale“ oder „Die 10 größten Kinderstars“. Bis- her wurden auch zwei „DSDS“-Rankings gesendet und Plätze anderer Folgen mit „DSDS“-Material belegt. Die Sendung „Simply the Best“ übernahm das Konzept von „Die 10“ und wird seit 2008 ausgestrahlt. Auch hier gab es neben anderen Folgen eine Hitli- ste zur ProSieben Castingshow: die skurillsten ‚Popstars’-Momente. Durch die Einbindung in die Ranking-Formate sind die Castingshows ein Teil der Medien. Der Kontakt zum „DSDS“ und „Popstars“ Zuschauer kann so- mit auch ohne eine aktuell ausgestrahlte Staffel gestärkt werden.

Abb. 51: „Die Zehn“ Logo Abb. 52: „Simply the Best“ Logo Quelle: RTL Quelle: ProSieben

69 Im Gegensatz zu anderen Sendungen beruht das Ranking auf den wöchentlichen Chart- platzierungen der Singles bzw. Alben. 70 Anfangs war die Sendung eine zweistündige Abendshow mit Oliver Geißen zum Thema „Die 10 bewegendsten Momente – Bilder, die man nie vergisst“. Analyse der Formatmerkmale von „DSDS“ und „Popstars“ 48

3.6.2 Die Rolle der Bild-Zeitung Die Bild-Zeitung sorgte bei allen „DSDS“ Staffeln für große Aufmerksamkeit. Das Boulevardblatt thematisierte die Pannen und kleinere bzw. größere Skandale der Kandidaten. In der sechsten Staffel stellte sich die Zeitung auf die Seite von der Kandidaten Annemarie und sprach offen eine Wahlempfehlung aus. Noch offensichtlicher wurde die Beeinflussung der Zuschauer während der siebten Staffel. Fast täglich deckte die Bild-Zeitung Details aus der Vergan- genheit des Kandidaten Menowin Fröhlich auf. Vor dem Finale wurde sogar eine Boykott-Kampagne gegen Menowin gestartet.

Abb. 53: Bild-Schlagzeilen zu „DSDS“ Quelle: www.bild.de

Auch über „Popstars“ berichtete die Bild-Zeitung, der „DSDS“ Anteil war in den letzten Jahren allerdings wesentlich höher. Ähnlich reißerisch wie bei „DSDS“ („Drei Kinder mit seiner Cousine“) wurde über die Kandidaten von „Popstars“ geschrieben. Inwiefern sich die Bild-Zeitung dabei an den journalistischen Grundsatz der Medienethik hält, bleibt dahingestellt.

Abb. 54: Bild-Schlagzeilen zu „Popstars“ Quelle: www.bild.de

In keiner „Popstars“ Staffel sprach sich die Bild-Zeitung offen für oder gegen einen Kandidaten aus. Eine Wahlempfehlung wie bei „DSDS“ gab es nicht. Die Kandidaten konnten sich mit Hilfe der Boulevardzeitung so positionie- ren, dass sie dadurch mehr Aufmerksamkeit bekamen. Durch die gezielte Be- richterstattung wurde das Interesse der Leser auf die beiden Castingshows gelenkt. Vor allem für „DSDS“ spielt die Bild-Zeitung eine wichtige Rolle. Ohne Skandale, keine Quote? 49

4 Ohne Skandale, keine Quote?

4.1 Skandale bei „DSDS“ 4.1.1 Rauswurf des Kandidaten Max Buskohl In den sieben „DSDS“ Staffeln sind zwar mehrere Kandidaten freiwillig gegan- gen, doch das Jemand rausgeworfen wurde, war selten der Fall. Wenn dies geschieht, ist es umso mehr mit einem Skandal verbunden.

Abb. 55: Meldung über den Rauswurf von Max Buskohl Quelle: www.bild.de

Max Buskohl nahm an der vierten „DSDS“ Staffel teil. Er schaffte es bis unter die letzten drei Kandidaten. „Dass Max dann sagt [...] ich will mit meiner Band auftreten, ist völlig legitim – nur passt das nicht zu diesem Format. Wir suchen keine Superband, wir suchen einen Superstar. Wir haben Regeln, an die man sich halten muss, sonst kommt das Chaos.“71 Damit das Chaos nicht ausbre- chen konnte, wurde Max rausgeschmissen. Die Nutznießer der Situation wa- ren Martin Stosch, der nachrücken durfte und Stefan Raab. Er wollte Max bei „TV Total“ auftreten lassen, dass RTL-Management verbot diesen Auftritt. In seiner Show zeigte Raab ein „erschreckendes Bild“, dass ihm von RTL zuge- spielt worden sei. In einer späteren Stellungnahme verteidigte Raab die Gra- fik: Er habe nicht die RAF-Opfer diffamiert, er kritisiere die Knebelverträge von RTL.72

Abb. 56: RAF-Grafik im Vergleich mit Originalfoto der Entführung Quelle: www.spiegel.de

71 Bohlen, Dieter. „DSDS“ Jurymitglied. In: Stern, 03.05.2007, H. 19, S. 210 72 o.V.: Geschmacklos-TV. Raab vergleicht RTL mit der RAF. Spiegel online, 27.04.2007 Ohne Skandale, keine Quote? 50

In Anspielung an den Vorfall rief Stefan Raab erneut eine eigene Castingshow ins Leben73 - „SSDSDSSWEMUGABRTLAD“ („Stefan sucht den Superstar, der singen soll, was er möchte und gerne auch bei RTL auftreten darf!“). 4.1.2 Rauswurf des Kandidaten Helmut Orosz

Abb. 57: Meldung über den Rauswurf von Helmut Orosz Quelle: www.bild.de

In der siebten Staffel musste RTL erneut eingreifen. Grund dafür war der Kan- didat Helmut Orosz. „Wir tolerieren keinen Drogenkonsum bei Kandidaten von ,DSDS‘. Die Kandidaten sollten, unabhängig von ihrer manchmal schwieri- gen Vergangenheit, Vorbildfunktion haben.“74 Der Auslöser dieses Skandals war ein Video, welches der Bild-Zeitung vorlag. Mit diesem Video konfrontiert, gestand Helmut den Kokainkonsum – und wurde mit sofortiger Wirkung von „DSDS“ ausgeschlossen. Hier reagierte RTL schnell und konsequent. Anders als Sat. 1 - Martin Kesici gestand während der ersten „Star Search“ Staffel den Konsum von Haschisch. In Wirklichkeit war es ebenfalls Kokain.75 Trotzdem wurde Martin Kesici nicht disqualifiziert. 4.2 Skandale bei „Popstars“ 4.2.1 Todesnachricht wird im TV gezeigt In der siebten „Popstars“ Staffel gab es einen großen TV-Skandal, über den die Medienbranche heftig diskutierte. Während den Dreharbeiten erfuhr die Kan- didatin Victoria von dem Tod ihrer Mutter. Im TV zu sehen war eine Szene, in der Detlef Soost sie zum Telefon bat. Beim Telefonat selbst wurden die Kame- ras allerdings abgeschaltet. Alle anderen Kandidatinnen wurden von Detlef Soost über die Tragödie informiert – vor laufenden Kameras. „Anstatt es ihr sofort mitzuteilen, hat er erst mal alle anderen im Team informiert. [...] Das kann man doch nicht machen.“76 Der CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla wollte die Ausstrahlung der Folge sogar verbieten, weil ProSieben die Fürsor- gepflicht gegenüber Victoria vernachlässigt hätte.77

73 Bereits im Jahr 2003 lief im Rahmen von „TV Total“ die Show „SSDSGPS“. 74 Eickmeyer, Anke. RTL Sprecherin. In: Bild-Zeitung, 22.03.2010, S. 1 75 Kesici, Martin: Stempel der Vergangenheit. In: Sex, Drugs & Castingshows. 2009, S. 77f 76 Sido. Ehemaliges „Popstars“ Jurymitglied. In: Bravo, 14.10.2009, H. 43, S. 14 77 o.V.: Tod ihrer Mutter. Vicki erfuhr es in der Show. TZ online, 17.10.2008 Ohne Skandale, keine Quote? 51

Abb. 58: Meldung über die tragische „Popstars“ Folge Quelle: www.bild.de

4.2.2 Halbfinale ohne Entscheidung Das Halbfinale der achten Staffel sorgte erneut für einen Eklat. Die Live-Show endete mit den Worten: „Wir haben eine große Überraschung für euch: Heute fliegt keiner raus! Sie können nun in den nächsten 46 Stunden entscheiden, ob Dagmara und Daniel oder Leo und Vanessa weiterkommen.“78 Die Zuschauer wurden erneut dazu aufgefordert, für ihre Favoriten anzurufen. Daraufhin griff die Landesmedienanstalt Berlin Brandenburg ein. Geprüft wird weiter- hin, ob in dem Fall unlauterer Wettbewerb, Betrug oder Irreführung vorliegen.

Abb. 59: Meldung über das „Popstars“ Halbfinale Quelle: www.bild.de

Egal ob „DSDS“ oder „Popstars“ – das Publikum der Sendungen belohnt die Skandale und den Sensationseifer der Produktionsfirmen mit höheren Quoten. Aufgrund des gesendeten Cliffhangers auf die tragische „Popstars“ Folge und der Tatsache, dass das Ereignis überhaupt gezeigt wurde, spielten TRESOR TV und ProSieben bewusst mit Emotionen der Zuschauer und damit mit der Einschaltquote. Auch der Halbfinale-Skandal wurde inszeniert, denn die Aufschiebung der Entscheidung war bewusst geplant. Die beschriebenen „DSDS“ Skandale wurden dagegen nicht geplant, sondern passierten einfach. Alle Ereignisse wurden nicht zuletzt durch die Berichterstattung der Bild- Zeitung zusätzlich gepuscht, was unweigerlich zu höheren „DSDS“ und „Pop- stars“ Quoten führte. Die TV-Zuschauer wollen das Sensationelle, Skandalöse und Tabulose mitbekommen – das Publikum will mitreden können.

78 Engelhardt, Charlotte. „Popstars“ Moderatorin. In: Bild online, 09.12.2009 Fazit 52

5 Fazit

„Popstars“ ist für ProSieben eine der wichtigsten Fernsehmarken und auch „DSDS“ gehört schon länger zu den „Top 5“ von RTL. Die beiden Castingshows sind völlig unterschiedlich angelegt. „Bei ‚DSDS’ geht es hauptsächlich um Glamour. Man sieht das Ergebnis. Und das Publikumsvoting ist ganz wichtig. [...] In ’Popstars’ findet eine - kompetente - Jury Bands, die langfristig am na- tionalen, vielleicht sogar internationalen Markt tätig sein werden.“79 Ausgehend von den Kandidatenzahlen ist „DSDS“ eindeutig das beliebtere Format. An den Castings der sieben Staffeln nahmen insgesamt 166.054 Kan- didaten teil. Die Resonanz auf die acht „Popstars“ Staffeln beläuft sich auf nur 56.420 Kandidaten. Die Teilnahme an den „DSDS“ Castings ist also fast dreimal so hoch wie bei „Popstars“ – und das, obwohl eine „DSDS“ Staffel weniger aus- gestrahlt wurde. Gleiches Bild zeigt sich bei der Gegenüberstellung der Zuschauerzahlen. Die „DSDS“ Staffeldurchschnittswerte liegen weit über den „Popstars“ Werten. Der Vorteil, dass „Popstars“ die erste Musikcastingshow im deutschen Fernsehen war, wirkte sich nicht positiv auf die Zuschauerzahl aus. Die Zuschauer sind zwar von den Leistungen der Kandidaten beeindruckt, sie fasziniert aber auch die Blamage, der sich manche Teilnehmer aussetzen. Das erklärt, warum die Shows am Anfang fast jeder Staffel gute Einschaltquoten haben. Besonders die ersten „DSDS“ Folgen laufen sehr gut, da ein großer Fokus auf die untalentier- ten Kandidaten geworfen wird. Im Vergleich der Castingshows sind die „Popstars“ Gewinner erfolgreicher als die „DSDS“ Sieger – obwohl RTL aufgrund der Programmstruktur mehr Möglichkeiten hat, über die „DSDS“ Künstler zu berichten. Mit den „Popstars“ Gruppen, die aus zwei bis sechs Mitgliedern bestehen, kann sich der Zuschau- er und damit der potentielle Kunde besser identifizieren als mit den einzelnen „DSDS“ Künstlern. Außerdem besitzt die „Popstars“ Jury aus wechselnden Komponisten, Musikproduzenten und Sängern eine fachliche Autorität und ist somit kompetenter als die „DSDS“ Jury. Die (Vor)Auswahl der Kandidaten ist objektiv gesehen eine ganz andere als bei „DSDS“.

79 Soost, Detlef. „Popstars“ Jurymitglied. In: Leipziger Volkszeitung, 07.08.2003, S. 19 Fazit 53

5.1 Kritik Den Musikcastingshows wird häufig eine fehlende Ernsthaftigkeit im Umgang mit den Kandidaten vorgeworfen. Wenn die Sendungen wirklich nur das Auf- finden von musikalischen Talenten in den Mittelpunkt stellen würden, dann dürfte die Jury Teilnehmer mit einer schwächeren Stimme nicht von einer in die nächsten Shows wählen. Die „DSDS“ Jury lies beispielsweise Lorenzo Woo- dard (heute: Lorielle London) oder Steffi Landerer weiterkommen, obwohl sie keine guten Sänger waren. Außerdem werden untalentierte Kandidaten durch eingeblendete Grafiken öffentlich bloß gestellt und einige Performances in einem Song Quiz zusammengefasst. „In dieser Phase gleicht ‚DSDS’ [...] eher einer Comedyshow als einem Musikwettbewerb.“80 Ein weiterer Vorwurf ist die Annahme, dass die Kandidaten noch so gut performen können, aber wenn sie keine spannende Geschichte zu erzählen haben, dann kommen sie nicht weiter.81 Diese Hypothese bestätigt Markus Grimm, „Nu Pagadi“ Mitglied: „Wer nicht mindestens ein schweres Schicksal hat, das sich kamerawirksam ausschlachten lässt, der hat kaum eine Chance.“ Die Geschichten der Castingshow-Teilnehmer Victoria Ulbrich („Popstars“), Mark Medlock („DSDS“) und Michael Hirte („Das Supertalent“) stützen diese Theorie. Victoria Ulbrich verlor während der siebten „Popstars“ Staffel ihre Mutter, Mark Medlock hatte einen riesigen Schuldenberg und das „Superta- lent“ Michael Hirte hatte einen schweren Arbeitsunfall, bezog Hartz IV und war Straßenmusiker. Kritik äußerte neben ehemaligen Jurymitgliedern auch die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM). Im Jahr 2007 wurde wegen „möglicher sozialethi- scher Desorientierung von Kindern und Jugendlichen“82 ein Prüfverfahren gegen „DSDS“ eingeleitet. „Beleidigende Äußerungen und antisoziales Verhal- ten werden in dem TV-Format als Normalität dargestellt. So werden Verhal- tensmodelle vorgeführt, die Erziehungszielen wie Toleranz und Respekt wi- dersprechen."83 Nach Überprüfung der „DSDS“ Folgen vom 26.01., 27.01., 02.02. und 03.02.2007 musste RTL ein Bußgeld in Höhe von 100.000 Euro zahlen. Außerdem werden seitdem alle Casting-Folgen vor der Ausstrahlung der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) vorgelegt. Die Macher der Sendungen nehmen diese Kritik in Kauf, denn solange die Kandidaten oder die Show selbst ein Teil der öffentlichen Diskussion sind, lassen sich die Castingshows crossmedial vermarkten.

80 o.V.: ‚DSDS 4’ mit enttäuschender Entwicklung, DWDL online, 07.05.2007 81 Sido. Ehemaliger „Popstars“ Jurymitglied. In. Bravo, 14.10.2009, H. 43, S. 14 82 o.V.: KJM leitet Prüfverfahren zu „Deutschland sucht den Superstar ein“, 22.01.2007 83 o.V.: KJM-Entscheidung zu DSDS: RTL muss 100.000 Euro Bußgeld zahlen, 09.07.2008 Fazit 54

5.2 Die Zukunft der deutschen Castingshows „Man merkt natürlich deutlich, dass das Castingwesen um sich greift in Deutschland“84 Das schlägt sich auch in den Zuschauerzahlen nieder. Die Marktanteile beider Musikcastingshows liegen beim Gesamtpublikum und bei der werberelevanten Zielgruppe über dem Senderschnitt. Daher ist davon auszugehen, dass es weitere „DSDS“ und „Popstars“ Staffeln geben wird. Sehr wahrscheinlich sind auch Mischkonzepte aus beiden Shows wie z.B. „X- Faktor“, wo Sänger und Bands zugelassen sind. Außerdem sind Castingshows „in der heutigen Medien- und Tonträgerland- schaft [...] die einzige Form, überhaupt noch ein Talent zu entdecken. Wir ha- ben keine Clublandschaft mehr, wie es damals bei den Beatles der Fall war. Der Starclub, in dem sie angefangen haben, war nichts anderes als eine Ta- lentprobe. [...] Jemand, der gut singen kann, kann im Prinzip nur noch versu- chen, den Weg direkt ins Büro der Plattenfirma zu schaffen, um dort vorzusin- gen. Oder er geht gleich zu einer Castingshow.“85 Lou Pearlman, der Entdecker der „Backstreet Boys“, antwortete auf die Frage, wie lange das Phänomen Castingshow noch anhalten würde: „Solang der liebe Gott kleine Mädchen macht, hält die Nachfrage nach Castingbands an.“86 Die Votings der Shows werden demnach hauptsächlich von emotionali- sierten weiblichen Teenagern gemacht.

84 Stein, Thomas. „Popstars“ Jurymitglied. In: Magdeburger Volksstimme, 03.07.2010, o.S. 85 Neumüller, Volker. Ehemaliges „DSDS“ Jurymitglied. In: Freies Wort Suhl, 06.01.2010, S. 20 86 Pearlman, Lou. Musik-Manager. In: Frankfurter Rundschau, 31.03.2008, S. 27 Literaturverzeichnis 55

Literaturverzeichnis

Bücher

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Schwender, Clemens: Medien und Emotionen. Evolutionspsychologische Bausteine einer Medientheorie. 1. Aufl., Wiesbaden 2001

Hochschulschriften

Leidenfrost, Birgit / Schadler, Dagmar: Strukturelle Aspekte der Inszenierung von KandidatInnen als Stars und „ordinary persons“ in der Castingshow Starmania, Wiener Linguistische Gazette. Universität Wien, 2005 Müller, Markus Sebastian: Entwicklung, Erfolg und Bewertung neuer internationaler TV-Formate. Bachelorarbeit, Universität Augsburg, 2005 Wied, Michaela / Hilmer, Ludwig: Verbindliche Richtlinien und Hinweise für das Anfertigen von schriftlichen Arbeiten im Fachbereich Medien an der Hochschule Mittweida (FH). Hochschule Mittweida, 2006

Zeitungen

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Hungermann, Jens: „Die Mutter aller Talentshows“. In: Die Welt, 04.07.2003, S. 30 Jakobs, Hans-Jürgen / Berr, Christina Maria: „Die TV-Show ist später ein Karrierehindernis“. In: Süddeutsche Zeitung, 04.03.2010, S. 17 Kaiser, Tina: Geldmaschine Superstar. In: Die Welt, 16.02.2008, S. 16 Kaiser, Tina: Talente für viele Millionen. In: Welt am Sonntag, 12.08.2007, S. 30 Köcher, Mona: „Man muss Bohlen in den Kram passen“. In: Magdeburger Volksstimme, 06.05.2009, S. 13 Lauterbach, Björn: Bin ich raus? In: Die Welt, 08.02.2003, S. 10 Neumann, Olaf: „Qualität kommt von Qual“. In: Freies Wort Suhl, 06.01.2010, S. 20 Neumann, Olaf: Solange es kleine Mädchen. In: Sächsische Zeitung, 22.01.2008, S. 7 o.V.: Im Haifischbecken des Ruhms. In: Mittelbayerische Zeitung, 04.09.2009, S. 3 o.V.: ProSieben sucht Lena hoch vier. In: Magdeburger Volksstimme, 03.07.2010, o.S. Overbeck, Jochen: D! sucht wieder nach Popstars. In: Leipziger Volkszeitung, 07.08.2003, S. 19 Rieder, Marina: Wer hässlich ist oder schlecht singt, fliegt gleich raus. In: Frankfurter Rundschau, 18.08.2001, S. 25 Rückert, Yoko: Mark oder Martin? Bohlen! In: Tagesspiegel, 05.05.2007, S. 27 Schader, Peer: Da könnt ihr noch lange suchen. In: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 28.01.2007, S. 31 Schall, Tobias: Die Brutstätte der Supersternchen. In: Stuttgarter Zeitung, 30.04.2007, S. 3 Scharf, Jürgen: „Dieter Bohlen ist mir wurscht“. In: Mittelbayerische Zeitung, 16.05.2007, S. 3 Schultheis, Christoph: Diva oder Zicke? In: Berliner Zeitung, 24.12.2003, S. 13 Späth, Nikos. „Hol raus, was geht“. In: Welt am Sonntag, 09.02.2003, S. 34 Thielitz, Kati: Ich will doch nur singen. In: Süddeutsche Zeitung, 09.05.2009, S. 59 Tietze, Anne. Der Geist aus der Flasche. In: Thüringer Allgemeine Zeitung, 07.05.2009, S. 24 Voigt, Jens: Laborversuch bei Dieter Bohlen fürs richtige Leben. In: Freies Wort Suhl, 29.02.2008, S. 3 Zimmermann, Lisa: Zurück am Boden. In: Süddeutsche Zeitung, 03.05.2006, S. 51

Literaturverzeichnis 58

Zeitschriften

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Internetquellen

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Pressemitteilungen der KJM o.V: 100.000 Euro Bußgeld für „Deutschland sucht den Superstar": KJM stellt erneut Jugendschutz-Verstöße fest. Pressemitteilung vom 19.02.2008, Abruf: 6. August 2010, Abrufbar unter: http://www.kjm-online.de/de/pub /aktuelles/pressemitteilungen/pressemitteilungen_2008/pm_052008.cfm o.V.: KJM-Entscheidung zu „DSDS“: RTL muss 100.000 Euro Bußgeld zahlen. 09.07.2008, Abruf: 9 August 2010, Abrufbar unter: http://www.kjm- online.de/de/pub/aktuelles/pressemitteilungen/pressemitteilungen_2008 /pm_132008.cfm

Literaturverzeichnis 60 o.V.: KJM leitet Prüfverfahren zu „Deutschland sucht den Superstar“ ein. 22.01.2007, Abruf: 6. August 2010, Abrufbar unter: http://www.kjm- online.de/de/pub/aktuelles/pressemitteilungen/pressemitteilungen_2007 /pm_012007.cfm o.V.: Nach Bußgeldverfahren der KJM wegen „DSDS“: RTL sagt zu, künftige Casting-Folgen der FSF vorzulegen. 22.09.2008, Abruf: 9. August 2010, Abrufbar unter: http://www.kjm-online.de/de/pub/aktuelles/presse- mitteilungen_2008/pm_152008.cfm

Pressemitteilungen von ProSieben

Land, Tina: POPSTARS gesucht! Pressemitteilung vom 08.08.2006, Abruf: 12. Juli 2010, Abrufbar unter: http://www.prosiebensat1.com/presse- zentrum/prosieben/2006/08/08/20248/index.php Ostermeier, Michael: 14,4 Prozent für "Unser Star für Oslo" auf ProSieben: Jennifer Braun und Lena Meyer-Landrut stehen im Finale. Pressemitteilung vom 10.03.2010, Abruf: 12. Juli 2010, Abrufbar unter: http://www.presse- portal.de/pm/25171/1575145/prosieben_television_gmbh Wirtz, Nico: „Popstars – Jetzt oder nie!“: Hohes Niveau wie nie zuvor. Presse- mitteilung vom 14.09.2004, Abruf: 12. Juli 2010, Abrufbar unter: http://www.prosiebensat1.com/pressezentrum/prosieben/2004/09/14/130 26/index.php Wirtz, Nico: ProSieben gratuliert Max zur Goldene Schallplatte. Pressemit- teilung vom 28.04.2004, Abruf: 3. Juli 2010, Abrufbar unter: http://www.presseportal.de/pm/25171/551242/prosieben_television__ gmbh Wirtz, Nico: ProSieben gratuliert Max und Stefan Raab. Pressemitteilung vom 20.03.2004, Abruf: 3. Juli 2010, Abrufbar unter: http://www.presse- portal.de/pm/25171/539299/prosieben_television__gmbh http://www.bild.de [Stichwortsuche] http://www.laut.de [Biographien der Künstler] http://www.musicline.de [Chartverfolgung der Künstler] http://www.musikindustrie.de [Abfrage Gold -/ Platinauszeichnungen] http://www.presseportal.de [Pressemitteilungen von ProSieben und RTL] http://www.quotenmeter.de [Quotencheck von „DSDS“ und „Popstars“]

Literaturverzeichnis 61

Elektronische Quellen / DVDs

Deutschland sucht den Superstar, Staffel 1, München 2003 Deutschland sucht den Superstar, Staffel 2, München 2004 Deutschland sucht den Superstar, Staffel 3, München 2006 Deutschland sucht den Superstar, Staffel 4, München 2007 No Angels. Der kometenhafte Aufstieg!, 2002

„Simply the best – Die schrägsten ‚Popstars’-Momente“. 3.Staffel, Folge 4, Sendeband vom 21.08.2008, Signatur: PR27KA68, ausgeliehen am 13.08.2010, Libraries & Logistics, ProSiebenSat.1 TV Deutschland GmbH

Schriftlicher Kontakt

Verfasser: Ilm, Karsten (Chefredakteur), [email protected], Re: Frage zu „DSDS“ und „Popstars“ Magazinen, Empfänger: Jana Lesting, jana.lesting@ gmail.com, 30. Juli 2010

Persönliche Gespräche

Danner, Werner (Redaktionsleiter „taff“): Analyse der Sendung, Medien- präsenz „Popstars“ bei ProSieben, 13. August 2010

Anlagen

Verzeichnis der Anlagen 63

Anlage 1: Teilnahmebogen „Deutschland sucht den Superstar“ ...... 64 Anlage 2: Teilnahmebogen „Popstars“ ...... 66 Anlage 3: Pressemitteilung zum „Popstars“ Staffelstart 2010 ...... 67 Anlage 4: Die erfolgreichsten Titel der Single-Charts 1997 - 2006...... 68 Anlage 5: Die erfolgreichsten Titel der Longplay-Charts 1997 – 2006 ....69 Anlage 6: Die erfolgreichsten Titel der Single-Charts 2007 ...... 70 Anlage 7: Die erfolgreichsten Titel der Longplay-Charts 2007...... 71 Anlage 8: Die 10 größten „DSDS“-Aufreger ...... 72 Anlage 9: Die 10 schrägsten „DSDS“-Kandidaten...... 73 Anlage 10: Simply the Best –Die schrägsten „Popstars“-Momente...... 74

Anlagen 64

Anlage 1: Teilnahmebogen „Deutschland sucht den Superstar“

Hier Foto anheften

Teilnahmevoraussetzung ist ein Alter von 16 bis 30 Jahren am 01.01.2011 Castingbogen

Deine Daten

Vor-, Nachname

Straße

PLZ / Ort / Bundesland

Telefon privat Handy-Nr.

E-Mail Adresse

Geburtsdatum Alter

Persönliche Angaben

Hattest / Hast du bereits einen Platten-, Verlags-, Management- oder sonstigen Künstlervertrag? Ja Nein

Wenn ja, mit wem?

Sind von dir bereits Aufnahmen veröffentlicht worden? Ja Nein

Wenn ja, wo?

Bitte bereite DREI Songs für das Casting vor.

Wenn Du ein Instrument spielst, kannst Du zum Casting gerne das Instrument mitbringen.

Alle Infos bei RTL.de und RTLtext-Seite 888

Anlagen 65

WICHTIG: DIESE VEREINBARUNG MUSS UNTERSCHRIEBEN SEIN! NUR WIRKSAM UNTERSCHRIEBENE VEREINBARUNGEN WERDEN BERÜCKSICHTIGT.

Schicke den vollständig ausgefüllten und unterschriebenen Castingbogen mit FOTO (Name auf Rückseite) an: RTL Television, Kennwort: DSDS, 50648 Köln

Teilnahmevoraussetzung ist ein Alter von 16 bis 30 Jahren am 01.01.2011.

Bitte überprüfe vor Unterzeichnung der Teilnahmeunterlagen die Richtigkeit deiner Angaben und lies die nachfolgenden Bedingungen genau durch. Wenn du noch nicht 18 Jahre alt bist, müssen beide gesetzlichen Vertreter für dich unterschreiben (bei alleinigem Sorgerecht muss der alleinig Sorgeberechtigte unterschreiben).

Die Sendung (die „Produktion”) ist eine interaktive Show (insbesondere für Fernsehen und Internet), die durch Zuschauer live mitverfolgt und durch Vote Calls beeinflusst werden kann und vom Sender RTL ausgestrahlt wird. Du hast die Chance, der neue Superstar Deutschlands zu werden und wirst auf deinem Weg dorthin von Kameras begleitet. Dein Weg beginnt mit einem allgemeinen Casting, gefolgt von mehreren Auswahlphasen. Wenn du als Sieger hervorgehst, erwartet dich u. a. ein Plattenvertrag.

1. Ich bin zwischen 16 und 30 Jahre alt, habe meinen Wohnsitz im deutschsprachigen Raum und werde GRUNDY Light Entertainment (der „Produzent“) zur Bestätigung meinen Personalausweis oder meinen Reisepass vorlegen.

2. Mir ist bekannt, dass zu einem späteren Zeitpunkt im Falle einer erfolgreichen Auswahl für die Teilnahme an der Produktion weitere Verträge, insbesondere weitere Teilnehmerverträge sowie ein Management- und Künstlerexklusivvertrag, mit mir geschlossen werden, deren Abschluss Bedingung für die Teilnahme an den Mottoshows ist.

3. Ich verpflichte mich, für die Produktion unentgeltlich zur Verfügung zu stehen und den Vorgaben des Produzenten und des Produktions- teams Folge zu leisten. Dies gilt für jeden Vorgang im Zusammenhang mit der Organisation und Durchführung der Produktion, insbeson- dere für das Vorsingen und für jedes Interview. Ich akzeptiere, dass Entscheidungen des Produzenten abschließend und bindend sind.

4. Ich versichere hiermit, dass ich aktuell keinen Management-, Merchandising- oder Künstlerexklusivvertrag oder einen anderen Vertrag über meine musikalischen und / oder darstellerischen Leistungen abgeschlossen habe.

5. Ich bin mir bewusst, dass ich während der / des Castings und im Umfeld der / des Castings (Vorbereitung, Nachbereitung etc.) von Kameras aufgezeichnet werde und sämtliche Aufzeichnungen ganz oder teilweise u. a. im Fernsehen und gegebenenfalls im Internet uneingeschränkt ausgestrahlt werden. Ich übertrage dem Produzenten unentgeltlich, exklusiv und uneingeschränkt sämtliche im Zusammenhang mit meinen Leistungen und Werken bei mir entstandenen und / oder entstehenden urheberrechtlichen Nutzungs- und Leistungsschutz- und sonstigen Rechte. Der Produzent ist berechtigt, die entsprechenden Rechte uneingeschränkt zu nutzen und Dritten einzuräumen. Diese Rechteeinräumung gilt auch für begleitende Presseveröffentlichungen, Promotionmaßnahmen und Merchandisingzwecke.

6. Ich stehe dafür ein, dass ich über die übertragenen Verwertungsrechte Dritten gegenüber nicht verfügt habe und nicht verfügen werde. Ferner gewährleiste ich, dass die in diesem Vertrag übertragenen Verwertungsrechte keine Rechte Dritter verletzen. Ich stelle den Produzenten von allen Ansprüchen Dritter frei.

7. Ich verpflichte mich, während der Castings nur solche Musik zu performen, die man im Handel als CD kaufen kann, und werde nach Möglichkeit die entsprechenden CD-Cover zum Casting mitbringen.

8. Ich verpflichte mich, alle Informationen im Zusammenhang mit der Produktion und deren Vorbereitung streng vertraulich zu behandeln und nicht an Dritte weiterzugeben.

9. Ich versichere weiterhin die Richtigkeit und Vollständigkeit meiner Angaben in dieser Vereinbarung. Meine Antworten und Angaben sind in keiner Weise irreführend. Ich akzeptiere, dass sich der Produzent das Recht vorbehält, jederzeit nach seinem eigenen Ermessen einen Teilnehmer vom Wettbewerb oder dem Casting auszuschließen.

Mit obigen allgemeinen Teilnahmebedingungen erkläre ich mich einverstanden. Alle meine hier gemachten Angaben können unter Wahrung meiner berechtigten Interessen im Einklang mit den gesetzlichen Datenschutzvorschriften von dem Produzenten nach seinem Ermessen im Rahmen der Produktion gespeichert, verarbeitet, genutzt und an RTL zu Pressezwecken weitergeleitet werden.

Ort, Datum Unterschrift des Teilnehmers

Bei minderjährigen Teilnehmern: Wir / Ich stimme(n) hiermit der Anmeldung des oben genannten Teilnehmers für die Teilnahme an der Produktion gemäß den obigen allgemeinen Teilnahmebedingungen zu und erkläre(n) uns / mich mit der möglichen Nutzung aller hier gemachten Angaben im Rahmen der Produktion einverstanden. Für den Fall, dass ich alleine unterschreibe, versichere ich, dass ich zur alleinigen Vertretung des oben genannten minderjährigen Teilnehmers berechtigt bin und diese Erklärung auch im Namen eines etwaigen weiteren gesetzlichen Vertreters des Teilnehmers abgebe.

Vor- und Nachname der / des gesetzlichen Vertreter/s

Adresse

Telefon

Ort, Datum Unterschrift der / des gesetzlichen Vertreter/s

Anlagen 66

Anlage 2: Teilnahmebogen „Popstars“

Anlagen 67

Anlage 3: Pressemitteilung zum „Popstars“ Staffelstart 2010

Pressemitteilung

16,9% MA: Sehr guter Start für POPSTARS – Girls forever

Unterföhring, 20. August 2010. Erfolgreicher Start der neunten POPSTARS- Staffel. Sehr gute 16,9 Prozent in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen verfolgten am gestrigen Donnerstagabend das erste Casting.

Großer Erfolg bei den jungen Zuschauern. Hervorragende 26,5 Prozent in der Zielgruppe der 14- bis 29-Jährigen schauten zu, wie Detlef D! Soost, Marta Jandová Sido und Thomas Stein die ersten Talente der Republik einsammelten. Damit war die ProSieben-Show die erfolgreichste Sendung in der Prime Time.

Und das sind die besten Mädchen aus dem ersten Casting:

Dilara, 17 Jahre aus Ludwigshafen Betty, 23 Jahre aus Hamburg Rosalie, 17 Jahre aus Aachen Claudia, 26 Jahre aus Meike, 23 Jahre aus Hof

Für diese ersten fünf Pop-Sternchen geht es am 16. September 2010 mit dem großen Talentcheck in München weiter. Dort treffen sie auf die besten Kandidatinnen aus den Castings und dem Online-Casting.

POPSTARS – Girls forever, immer donnerstags, 20.15 Uhr auf ProSieben

Ein Interview mit der POPSTARS-Jury und weitere Infos gibt es auf der Presselounge unter www.POPSTARS.Presse.ProSieben.de abzurufen.

Basis: alle Fernsehhaushalte Deutschlands (integriertes Fernsehpanel D + EU) Quelle: AGF/GfK-Fernsehforschung / TV Scope / SevenOne Media Audience Research Erstellt: 20.08.2010 (vorläufig gewichtet: 19.08.2010)

Bei Fragen:

ProSiebenSat.1 TV Deutschland GmbH Kommunikation/PR Tina Land Tel. +49 [89] 9507-1192 [email protected]

Fotoredaktion Stephanie Schulz Tel. +49 [89] 9507-1166 [email protected]

Anlagen 68

04 Anlage 4: Die erfolgreichsten Titel der Single-Charts 1997 – 2006 Charts

Single-Charts 1997 – 2006 Seite 75 Die drei erfolgreichsten Titel

1997 Time To Say Goodbye & Andrea Bocelli I’ll Be Missing You Puff Daddy & Faith Evans Feat. 12 97 1998 My Heart Will Go On Celine Dion Flugzeuge im Bauch Oli.P Ein Schwein namens Männer Die Ärzte 1999 Mambo No. 5 Lou Bega Blue (Da Ba Dee) Eiffel 65 Baby One More Time Britney Spears 2000 Anton aus Tirol Anton feat. DJ Ötzi The Spirit Of The Hawk Rednex Around The World ATC 2001 Daylight In Your Eyes No Angels Only Time Enya Played-A-Live Safri Duo 2002 The Ketchup Song Las Ketchup Whenever, Wherever Shakira Mensch Herbert Grönemeyer 2003 We Have A Dream Deutschland sucht den Superstar Take Me Tonight Alexander Für Dich Yvonne Catterfeld 2004 Dragostea Din Tei O-Zone Lebt denn dr alte Holzmichl noch? De Randfichten Yeah Usher feat. Lil' Jon & Ludacris 2005 Schnappi, das kleine Krokodil Schnappi Durch den Monsun Tokio Hotel Lonely Akon 2006 Love Generation Bob Sinclair Pres. Goleo VI No No Never Texas Lightning Hips Don't Lie Shakira feat. Wyclef Jean Anlagen 69

Anlage 5: : Die erfolgreichsten Titel der Longplay-Charts 1997 – 2006

Longplay-Charts 1997 – 2006 Die drei erfolgreichsten Titel

1997 Bocelli Andrea Bocelli Klappe die 2te Tic Tac Toe Bravo Hits 17 Diverse 1998 Titanic Diverse Bravo Hits 21 Diverse Let’s Talk About Love Celine Dion 1999 Bravo Hits 26 Diverse Bravo Hits 25 Diverse Believe Cher 2000 Supernatural Santana Crush Oops! I Did It Again Britney Spears 2001 Elle’ments No Angels Bravo Hits 33 Diverse Bravo Hits 34 Diverse 2002 Mensch Herbert Grönemeyer Laundry Service Shakira Freak Of Nature Anastacia 2003 United Deutschland sucht den Superstar 20 Jahre – Nena feat. Nena Nena Mensch Herbert Grönemeyer 2004 Anastacia Anastacia Feels Like Home Norah Jones Herz 2005 Noiz Söhne Mannheims Von hier an blind Wir sind Helden American Idiot 2006 A Girl Like Me Rihanna Greatest Hits Tausend Rosen für Dich Semino Rossi Anlagen 70

Anlage 6: Die erfolgreichsten Titel der Single-Charts 2007

Anlagen 71

Anlage 7: Die erfolgreichsten Titel der Longplay-Charts 2007

Anlagen 72

Anlage 8: Die 10 größten „DSDS“-Aufreger

Platz 10 Kandidaten, die sich mit der Jury an- legten z.B. Cosimo (rechts)

Platz 9 und die Frage nach ihrer Oberweite

Platz 8 Benni Herd, der sich erst als Gangster aufspielte und dann freiwillig ging

Platz 7 Judith Lefeber verließ als erste Kandi- daten freiwillig „DSDS“, obwohl sie als heimliche Favoriten gehandelt wurde

Platz 6 Dieter Bohlen stritt sich mit Jurymit- glieder Max von Thun. Max von Thun verließ darauf die Jury.

Platz 5 Stefan Darnstaedt war die „DSDS“ Heulsuse und verließ die Staffel dann schlussendlich freiwillig

Platz 4 Rania stand unter Verdacht Drogen genommen zu haben

Platz 3 Judith Burmeister wurde trotz mäßi- gem Talent von Bohlen gelobt

Platz 2 Menowin Fröhlich wurde während des Recalls von der Polizei abgeführt

Platz 1 Daniel Küblböck brach zusammen, weil Gracia rausgewählt wurde

Quelle: RTL Anlagen 73

Anlage 9: Die 10 schrägsten „DSDS“-Kandidaten

Platz 10 Marcel Finette trat mit einem verdäch- tigen Fleck auf der Hose vor die Jury.

Platz 9 Zu Carina Dieslers Stärken gehören Singen und Modeln. Die Jury war nicht von der Darbietung überzeugt.

Platz 8 Hakim Bagi wollte “mit dem Singen sehr gut ankommen“. Das Problem war, dass man kein Wort verstand.

Platz 7 Mario Teuch legte der Jury ein Zeugnis vor, das er auf einer Kirmes gewonnen hatte. Dies sollte seine Fähigkeiten als Sänger belegen. Platz 6 Cosimo (“Checker vom Neckar“) än- derte den Text des Elvis-Songs “Tutti Frutti“ in “Dieter Bohlen, gib mir deine Kohle und den Recall“. Platz 5 Nachdem die Jury Mr. Love eine Ab- fuhr erteilte, nahm er Wasser vom Jurytisch und machte Bohlen nass.

Platz 4 Bisher hat es Menderes nicht in den Recall geschafft. Trotzdem versucht Jahr für Jahr die Jury zu überzeugen.

Platz 3 Bernd Martini versuchte die Jury mit “Marmor, Stein und Eisen bricht“ zu bezirzen. Bohlen warf mehrere Euros in das Kraftausdrücke-Sparschwein. Platz 2 Valbone verdrehte den männlichen Jury Kollegen den Kopf. Mit ihrer Stimme konnte sie wenig überzeugen - vielmehr mit ihrem Dekolleté. Platz 1 Menowin Fröhlich musste im Recall gehen - nicht, weil die Jury sich gegen ihn entschieden hatte, sondern weil er zu zwei Jahren Haft verurteilt wurde.

Quelle: RTL

Anlagen 74

Anlage 10: Simply the Best – Die schrägsten „Popstars“-Momente

Platz 10 Shorty, ein Kandidat der sechsten Staf- fel, trat mehrmals bei den Castings an. Letztendlich schaffte er es die Tanz- band „Popstars Dance Company“. Platz 9 Das Jurymitglied Lukas Hilbert hatte oft seinen Hund dabei und verliebte sich in die Kandidatin Tryna.

Platz 8 Wutausbrüche sind keine Seltenheit bei „Popstars“. Einige Kandidaten übertrieben es aber. Platz 7 Detlef „D!“ Soost ist das Urgestein von „Popstars“. Entweder saß er in der Jury oder war als Coach tätig.

Platz 6 Ein Kandidat der viertel Staffel war so nervös, dass er sich übergeben muss- te. Platz 5 Nach wichtigen Entscheidungen wird gerne und viel geweint – sowohl die Kandidaten als auch die Jury. Platz 4 Die Kandidaten Senna legte sich mit „D!“ an, nachdem er sie respektlos behandelt hatte.

Platz 3 Die Jurorin Nina Hagen ist zwar durchgeknallt, nahm sich trotzdem immer allen Problemen der Kandida- ten an. Platz 2 Neben Kandidaten mit guten Stimmen gibt es auch bei „Popstars“ weniger talentierte Teilnehmer. Platz 1 Die schönsten „Popstars“-Momente sind die finalen Entscheidungen. Wer kommt in die Band?

Quelle: ProSieben Erklärung zur selbstständigen Anfertigung 75

Selbstständigkeitserklärung Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Arbeit ohne fremde Hilfe selbst- ständig und nur unter Verwendung der angegebenen Literatur und Hilfsmittel angefertigt habe. Alle Teile, die wörtlich oder sinngemäß einer Veröffentli- chung entstammen, sind als solche kenntlich gemacht. Die Arbeit wurde noch nicht veröffentlicht oder einer anderen Prüfungs- behörde vorgelegt.

Bearbeitungsort, Datum Prüfling