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10 °Lokales° Sonnabend, 14. Januar 2017 · Nr. 12

Platt-Tour Die todkranke Schienen-Variante in Adendorf. Zu einer vergnüglichen Wie geht es weiter mit dem Problem drittes Gleis nach dem Auftakt am runden Tisch? Reise durch Niedersachsen laden Lars Luis Lineks und Ilka Brüg- gemann für Dienstag, 17. Januar, VON KLAUS RESCHKE nach Adendorf ein. Der platt- deutsche Abend beginnt um Lüneburg. Michael Hansen formu- 19.30 Uhr im Hotel Teichaue, liert es drastisch: „Die Alpha-Va- Scharnebecker Weg 15. Lineks ist riante E ist noch nicht tot, aber bekannt durch musikalische sie ist todkrank!“ Dieser Ein- Stippvisiten in Norddeutschland druck verfestigte sich beim Vor- wie den „Boßel Bossa Nova“ in sitzenden des Vereins „Anwoh- Ostfriesland. „Is dat to glöven?“, ner gegen Ausbau“ (AgADE 21) fragt sich dagegen Ilka Brügge- während der zentralen Informa- mann, wenn sie von alltäglichen, tionsveranstaltung am Donners- Erlebnissen berichtet. tag in der Ritterakademie zuse- Der Eintritt kostet zehn Euro, hends. Wie berichtet, hatte die Anmeldungen bei Günther Wa- Deutsche Bahn zu diesem Tref- gener unter ☎ 0 41 31/98 12 04 fen eingeladen, um über das zu- oder per E-Mail an guenther. mindest in der Lüneburger Regi- [email protected]. lz on umstrittene Ausbauprojekt Hamburg/Bremen-Hannover zu informieren. Flohmarkt in Hansen steht mit seiner Ein- schätzung nicht allein. Auch Kinderkrippe Deutsch Everns Bürgermeisterin Ulrike Walter (CDU) kann sich . Einen Kinderfloh- nur schwer vorstellen, „dass das markt organisieren die Eltern- noch etwas wird mit dem geplan- vertreter der Reppenstedter Kin- ten Bau eines dritten Gleises zwi- derkrippe Rasselbande. Termin schen Lüneburg und Uelzen.“ ist am Sonnabend, 11. Februar, Dass dieses Unterfangen mehr von 14.30 bis 17 Uhr in der Ein- als schwierig wird, glaubt auch richtung an der Ostlandstraße 2. Ilmenaus Samtgemeindebürger- Angeboten werden Kinderklei- meister Peter Rowohlt (SPD). Schon jetzt rollt viel Güterverkehr durch Lüneburg. Mit dem Bau eines dritten Gleises zwischen der Hansestadt und Uelzen könnten die Belastungen dung und Spielzeug, Kaffee und Was vom Dialogforum-Schiene weiter zunehmen. Deshalb fordern Politiker aus der Region die Durchführung eines Raumordnungsverfahrens. Foto: t&w Kuchen, Klatsch und Tratsch. Nord in Celle einst als „konflikt- Wer mit einem eigenen Stand da- arme Trasse“ bezeichnet wurde, der Diskussion. Nur, dass die Festlegung auf die Bestandsstre- mahnt die Christdemokratin aus nicht mal in der Lage, uns ein- bei sein möchte, kann sich noch entpuppt sich mehr und mehr als Bahn angeblich selbst noch gar cke Lüneburg-Uelzen aus dem . deutig zu definieren, was eine anmelden bis Freitag, 3. Februar, Problemfall für die Bahn. nicht weiß, wo die Ausweich- Katalog gestrichen. Nicht nur in In die gleiche Kerbe schlägt Ausbaustrecke und was ist eine bei Britta Hummel unter kinder- Und somit letztlich auch für Strecken gebaut werden sollen. der Samtgemeinde , die auch Lüneburgs Oberbürger- Neubaustrecke ist.“ krippe.reppenstedt@gellersen. Niedersachsens Wirtschafts- und „Planungsunterlagen für einzel- damals das Abschlussdokument meister Ulrich Mädge (SPD): Zudem befürchtet Mädge, de. Die Standgebühr beträgt vier Verkehrsminister Olaf Lies ne Teilstrecken haben wir nicht des Dialogforums Schiene-Nord „Wir erwarten, dass die Bahn dass die Bahn vorhat, die Zahl der Euro und einen Kuchen. Von dem (SPD). Der Landespolitiker hat- in der Schublade“, hatte Bahnma- mit unterschrieben und sich so endlich mal die Katze aus dem Güterzüge, die durch den Lüne- Erlös des Kinderflohmarktes soll te – wohl unter dem Eindruck der nager Matthias Hudaff während für das dritte Gleis zwischen Lü- Sack lässt, wo sie sich denn nun burger Bahnhof rollen von 185 ein „Kamishibai“ angeschafft heftigen Proteste um Stuttgart 21 der Versammlung immer wieder neburg und Uelzen starkgemacht Ortsumfahrungen vorstellt. auf rund 400 mehr als zu verdop- werden – ein Erzähltheater aus – alles besser machen und mehr betont. Mögliche Streckenvor- hatte, dürfte man die ganze Siua- Stattdessen sind deren Vertreter peln. „Das Ganze bei einer Holz, bei dem mit Steckbildern Demokratie mit dem Dialogfo- schläge wolle man zusammen tion jetzt wieder höchst ge- Zuglänge von 750 Metern und eine Geschichte erzählt wird. lz rum Schiene-Nord wagen wollen. mit den Betroffenen vor Ort ge- spannt beobachten. mit Geschwindigkeiten von 230 Doch das ist zumindest aus Sicht meinsam erarbeiten. Maximale Die Bahn möchte bereits Ende „Es ist Aufgabe km/h. Hier soll eine Stadt fak- der Betroffenen entlang der Be- Bürgerbeteiligung nennt die März in Deutsch Evern zu einem der Bahn, tisch abgerissen werden, nämlich Klön-Frühstück standsstrecke gründlich in die Bahn das. runden Tisch einladen, um das Lüneburg, und das stört mich.“ Hose gegangen. „Das Dialogfo- Laut Hudaff sollen diese Um- Problem der Umfahrung anzuge- Vorschläge für Alpha E ist in Frage gestellt, in Vögelsen rum war nichts weiter als Augen- fahrungen bestandsstreckennah hen. Will heißen: Die Manager Strecken zu doch wie geht es weiter? Mädge, wischerei“, kritisiert Walter ausgewiesen werden. „Das wird hoffen auf erste konstruktive Krumböhmer und Rowohlt for- Vögelsen. Der DRK-Ortsverein Und so falsch liegt die Deutsch schwierig“, schwant nicht nur Pe- Vorschläge aus der Gemeinde präsentieren. mulieren, so wie Walter, den aus Vögelsen/ lädt ein Everner Bürgemeisterin mit ih- ter Rowohlt, auch Lüneburgs und der betroffenen Region. Ul- Wenn die Bahn ihrer Sicht einzig denkbaren zum 4. Klön-Frühstück für Don- rem Urteil nicht. Denn das, was Erster Kreisrat Jürgen Krumböh- rike Walter will da aber nicht Weg: Das Land muss ein Raum- nerstag, 19. Januar, ab 9.30 Uhr im Abschlussdokument des Di- mer kann darüber nur noch den mitspielen: „Es ist Aufgabe der keine Vorschläge ordnungsverfahren einleiten. im Gemeindehaus in der Schul- alogforums Schiene Nord als Al- Kopf schütteln: „Wo soll die Aus- Bahn, nicht unsere, Vorschläge mitbringt, Dann freilich wäre das Projekt straße. Willkommen sind alle pha-Variante E gefeiert wurde – weichstrecke denn verlaufen?“, für Strecken zu präsentieren. brauchen wir Dialogforum Schiene-Nord wohl Bürger aus Mechtersen und Vö- Ausbau vor Neubau – ist längst fragt er: „Zwischen Reppenstedt Wenn die Bahn keine Vorschlä- endgültig gescheitert. Krumböh- gelsen, die Lust auf ein gemein- nicht mehr das, was jetzt im Bun- und ? Zwischen ge mitbringt, brauchen wir diese diese mer würde das nicht bedauern: sames Frühstück in geselliger desverkehrswegeplan steht. Kirchgellersen und Westergeller- Veranstaltung auch nicht.“ Wal- Veranstaltung „Der Projektbeirat hat sowieso Runde haben. Denn im Celler Abschluss-Doku- sen? Oder sogar östlich an Lüne- ter will sich mit Amtskollegen nur eine einzige Aufgabe: Als Anmeldungen bis Dienstag, 17. ment steht nichts von möglichen burg vorbei?“ Auch die Variante aus den anderen Gemeinden zu- auch nicht.“ Wächter zu verhindern, dass die Januar, bei Inge Baudorff, Ortsumfahrungen zwischen Lü- Ashausen/Unterlüss käme da sammensetzen. „Wir dürfen uns Trassen-Diskussion durch ein ☎ 0 41 31/12 678, und Ilse Kröger, neburg und Uelzen. Doch genau wieder als Option ins Gespräch. von der Bahn jetzt nicht gegen- Ulrike Walter neues Verfahren in West-Nieder- ☎ 0 41 31/66 155. Die Teilnahme die stehen jetzt im Mittelpunkt Doch diese Strecke wurde mit einander ausspielen lassen“, Bürgermeisterin sachsen wieder auflebt.“ kostet fünf Euro pro Person. Eine neue Rutsche für das Adendorfer Freibad Ausschuss empfiehlt gründliche Erneuerung der in die Jahre gekommenen Anlage – Eintrittspreise sollen angehoben werden

VON INGO PETERSEN für Personal und Internen Ser- Schölzel, „ließen den Betrieb beim Auftreten größerer Schä- schwer. „Die Erneuerung ist der Förderung schnellstmöglich mit vice bei der Gemeinde. noch zu, jedoch ist nicht auszu- den während der Saison ge- einzige sinnvolle Weg. Alles an- den Arbeiten zu beginnen. Der Adendorf. Für viele, die sich im Zahlreiche Elemente der Rie- schließen, dass es aufgrund der schlossen werden muss. 2. Eine dere wäre Geldverschwendung“, Ausschuss empfahl gleichzeitig Sommer in die Fluten des Aden- senrutsche sind „abgerutscht“, bestehenden Materialermüdung Reparatur der Anlage vor der Sai- befand Peter Bollmann (Grüne). die Anschaffung einer Zeitmess- dorfer Freibads am Scharnebe- sagte Schölzel. Laut Betriebslei- auch in der Saison zu größeren son für rund 15 000 Euro. 3. Eine „Alles andere wäre ein Fass ohne anlage, die auf rund 15 000 Euro cker Weg stürzen, ist es der größ- ter Bernd Holler seien auch ein- Rissen kommen kann“. Erneuerung der Rutschanlage, Boden“, votierte auch Heike veranschlagt wird. te Spaß: Der rasante Ritt durch zelne Risse aufgetreten, verschie- Fachbereichsleiter Schölzel wobei die Turm- und Halterungs- Piepke (CDU) für die Erneue- Holger Schölzel: „Das Image die 63 Meter lange Riesenwasser- dene Fugen zwischen den Ele- nannte den Ausschussmitglie- konstruktion bestehen bleibt, für rung. „Aber nicht in Blau, son- der Gemeinde Adendorf als ‚die‘ rutsche. Künftig soll das Vergnü- menten seien undicht, „teilwei- dern die möglichen Szenarien: 1. rund 73 750 Euro. dern in knalligen Farben“, forder- Sport- und Freizeitgemeinde im gen noch größer werden: Die in se nicht mehr vorhanden“. Keine Reparatur, verbunden mit Den Ausschussmitgliedern te sie. Genau wie Piepke sprach Landkreis Lüneburg würde die Jahre gekommenen Rut- Prüfungen durch den TÜV, so dem Risiko, dass die Rutsche fiel die Entscheidung nicht sich auch Ute Schaller (SPD) für durch das Vorhalten „der nasses- schenelemente sollen komplett eine Zeitmessanlage aus. ten Rennstrecke im Landkreis“ ausgetauscht, dazu soll eine Zeit- Die Gemeindeverwaltung weiter etabliert werden. Durch messanlage angeschafft werden. Defizit soll schrumpfen hofft, so Holger Schölzel, die den Verkauf von Werbung auf Das empfahl der Ausschuss für Hälfte der Investitionskosten dem Monitor soll ein Teil der In- Kultur, Sport, Freizeit und Tou- Gute Jahre mit starken Besu- ckungsgrades von zuletzt rund her 2,80 Euro) – hier hatte die aus dem Strukturförderfonds des vestitionen wieder in die Kasse rismus jetzt dem Verwaltungs- cherzahlen von bis zu fast 35 Prozent „in Richtung 40 CDU sogar eine Anhebung auf Landkreises Lüneburg erstattet der Gemeinde fließen. ausschuss des Gemeinderats. 90 000 hat das Freibad Aden- Prozent“ (Fachbereichsleiter 3,50 Euro gefordert. Jugendli- zu bekommen. Über die Förde- Der Verwaltungsauschuss der 1974 wurde das Adendorfer dorf hinter sich. Dennoch ist Holger Schölzel) zu erreichen, che zahlen künftig 2,20 Euro rung werde allerdings erst im Gemeinde Adendorf soll am Freibad als erste Sportanlage am das Freibad auch im Haushalts- empfahl der Fach- dem Verwal- (1,90), Kinder 1,30 Euro (1,10). zweiten Quartal des Jahres ent- Montag, 23. Januar, endgültig Scharnebecker Weg, mittlerwei- entwurf 2017 mit einem Zu- tungsausschuss mehrheitlich Die Jahreskarte für den Er- schieden. über die Investition entscheiden le auch als „Sportmeile“ bekannt, schussbedarf von 209 000 eine Anhebung der Eintritts- wachsenen soll 90 Euro kosten Bei einer Enthaltung (Danie- – bis zum 24. Januar müssen die gebaut. 1986 wurde die Rutsche Euro einer der größten Defizit- preise zur neuen Saison. – statt bisher 65 Euro. Im Vor- la Warncke, Aktive Bürger Aden- Arbeiten in Auftrag gegeben wer- installiert. „2017 würde sie in ihre bringer im Gemeindesäckel. Erwachsene zahlen künftig 3,20 verkauf wird das Ticket für 81 dorf Erbstorf) entschieden sich den, damit die neue Anlage bis 32. Saison gehen“, erklärte Hol- Um eine Anhebung des De- Euro für eine Einzelkarte (bis- Euro zu haben sein. pet die Ausschussmitglieder dafür, zur geplanten Saisoneröffnung ger Schölzel, Fachbereichsleiter trotz der nicht sichergestellten am 6. Mai fertiggestellt ist.