Jb. Geol. B.-A. ISSN 0016-7800 Band 133 S.345-363 Wien, August 1990

Zur Geologie der Norischen Decke nordwestlich von Kalwang (Eisenerzer Alpen, Steirische Grauwackenzone/Österreich)

Von JÖRG LOESCHKE, THOMAS KRETZSCHMAR, VERA LANGER & MARTIN STRECK') Mit 18 Abbildungen

Steiermark Nördliche Grauwackenzone Eisenerzer Alpen Norische Decke Stratigraphie Österreichische Kartei: 50.000 Petrographie 81a/l 131 Geochemie

Inhalt

Zusammenfassung 345 Abstract 345 1. Einleitung 346 2. Stratigraphie und Petrographie 348 2.1. Grünschiefer-Serie 348 2.2. Kalwanger Gneis-Konglomerat 348 2.3. Metapyroklastite 351 2.4. Metaklastite 352 2.5. Blasseneck-"Porphyroid" 352 2.5.1. Schwermineral-Analysen des Blasseneck-"Porphyroids" 353 2.6. Metamorphose ' 353 3. Geochemie 354 4. Geotektonische Schlußfolgerungen 356 Dank 362 Literatur 362

Zusammenfassung ge geotektonische Position des Blasseneck"Porphyrqids" ist nicht eindeutig zu klären, da rezente kalkalkalische, interme- Die geologische Neuaufnahme eines 40 km2 großen Gebie- diäre bis saure Vulkanite einerseits an konvergierenden Plat- tes in der Norischen Decke nordwestlich von Kalwang (Steier- tengrenzen, andererseits aber auch im Rückland von konver- mark) erbrachte folgende, Ergebnisse: An der Basis der Nori- gierenden Plattengrenzen ("Back-Arc"-Bereich) auftreten. schen Decke tritt eine Grünschiefer-Serie auf, in deren höhe- Eine echte kontinentale Rift-Situation kann für den Blassen- ren Anteil das Kalwanger Gneis-Konglomerat eingeschaltet eCk-"Porphyroid" ausgeschlossen werden. ist. Dieses Konglomerat stellt kein Transgressions-Konglome- Es wird diskutiert, ob der Blasseneck-"Porphyroid" zu einer rat dar, sondern ist sedimentologisch eher mit Rutsch-Kon- Zeit gebildet wurde, als sich die plattentektonische Situation glomeraten, Tilliten oder aus Eisbergen ausgeschmolzenen von einem Einengungsregime, das im Prä-Oberordoviz Geröllen ("dropstones") zu vergleichen. Das Alter der Grün- herrschte, zu einem Dehnungsregime umstellte, welches sich schiefer-Serie und des Kalwanger Gneiskonglomerates muß im Silur und Devon in weiten Teilen der Ostalpen nachweisen bis auf weiteres aufgrund tektonischer Komplikationen an der läßt. Ähnliche, wenn auch nicht direkt vergleichbare Situatio- Basis der Norischen Decke als unbekannt gelten. nen sind aus der "Basin and Range" Provinz und aus dem Die Schichtfolge über dem Kalwanger Gneiskonglomerat Perm der Südalpen bekannt. und unter dem Blasseneck-"Porphyroid" enthält Metaklastite und Meta-Pyroklastite. Letztere sind auf vulkanische Ereignis- se zurückzuführen, die vor dem Ereignis des Blasseneck- "Porphyroids" stattfanden. Der Blasseneck-"Porphyroid" wird als Ablagerung von Asche-Strömen (= Ignimbrite, "pumice The Geology of the Noric Nappe flow deposits") gedeutet, an die sich die Bildung einer großen NW of Kalwang Caldera anschloß. Er hat eine vorwiegend kalkalkalische Zu- ( Alps, Styrian Graywacke Zone/) sammensetzung und enthält dazitische, rhyodazitische und rhyolithische Pyroklastika. Ganz untergeordnet kommen auch Abstract mild-alkalische Vulkanite wie Trachyandesite vor. Die ehemali- New geological mapping of an area covering 40 km2 of parts of the Noric Nappe northwest of Kalwang () yield- *) Anschrift der Verfasser: Prof. Dr. JOERGLOESCHKE,Dipl.- ed the following results: At the base of the Noric Nappe a Geol. THOMASKRETZSCHMAR,Dipl.-Geol. VERALANGER,Dipl.- greenschist series occurs, in the higher part of which the Geol. MARTINSTRECK,Institut für Geologie und Paläontolo- Gneiss Conglomerate of Kalwang is intercalated. This conglo- gie, Universität Tübingen, Sigwartstraße 10, 0-7400 Tübin- merate does not represent a conglomerate at the base of a gen 1, BRO. marine transgression above an angular unconformity, but is

345 similar to debris flows, tillites or dropstones in its sedimento- SCHÖNLAUB (1982) eingehend beschrieben. Dort sind logical features. The age of the greenschist series and the auch die älteren Arbeiten zitiert, so daß hier darauf hin- Gneiss Conglomerate of Kalwang must remain unknown to gewiesen werden kann. Anlaß zu den Untersuchungen date, due to the complicated tectonic situation at the base of the Noric Nappe. gab einmal der Blasseneck-"Porphyroid" (HEINISCH, The sequence above the Gneiss Conglomerate of Kalwang 1981; NIEVOLL, 1983). dessen geochemische Zusam- and below the Blasseneck-"Pophyroid" contains meta-clastic mensetzung genauer untersucht werden sollte, und and meta-pyroclastic rocks. The last ones are due to volcanic zum anderen das Kalwanger Gneiskonglomerat (DAU- eruptions which took place before the event of the Blassen- RER & SCHÖNLAUB 1978). das nach NEUBAUER(1985) ein eck-"Porphyroid". The Blasseneck-"Porphyroid" is interpreted as pumice flow deposit (ignimbrite) followed by the formation TransgressionsKonglomerat über einer prä-oberordovi- of a big caldera. It has mainly a calc-alcaline composition and zischen Diskordanz darstellen soll. Aus den Untersu- contains dacitic, rhyodacitic and rhyolitic pyroclastic rocks. chungen sollten paläogeographische und geotektoni- Mildly alkaline volcanic rocks such as trachyandesites occur sche Schlußfolgerungen für die oberordovizische Situa- only in minor amounts. The palaeotectonic position of the tion in den Ostalpen gezogen werden, da Zweifel daran Blasseneck-"Porphyroid" cannot be unequivocally clarified bestanden, daß das Ereignis der Eruption des Blasse- because recent calc-alkaline, intermediate to acidic volcanic rocks occur on the one hand on convergent plate boundaries, neck-"Porphyroids" einem Ritt-Ereignis zuzuordnen ist but on the other hand also in back-arc areas. (HEINISCH & SCHMIDT 1982) und daß das Kalwanger However, the Blasseneck-"Porphyroid" cannot have been Gneiskonglomerat tatsächlich ein Transgressions-Kon- formed in a typical continental rift situation. glomerat im klassischen Sinne darstellt. It is discussed whether the Blasseneck-"Porphyroid" was formed during a time when the plate tectonic situation chang- Gesteine der Veitscher Decke wurden zwar auch be- ed from a compressive regime which prevailed in the Pre-Up- arbeitet, werden aber hier nicht referiert, da eine mo- per Ordovician, to a tensional regime which can be substan- derne Bearbeitung zur Neugliederung der Veitscher tiated for the Silurian and the Devonian in the Eastern Alps. Similar, but not directly comparable situations are known from Decke von RATSCHBACHER(1984) vorliegt. the Basin and Range Province and from the Permian of the Das Untersuchungsgebiet liegt nordwestlich von Kal- Southern Alps. wang (Abb. 1) und reicht vom Langteichengraben bis zum Leobner (Abb. 2). Es wurde ein Gebiet von ca. 40 km2 im Maßstab 1 : 10.000 kartiert. Diese Kartierungen 1. Einleitung wurden im Rahmen von drei Diplomarbeiten durchge- führt (KRETZSCHMAR, 1989; LANGER, 1987; STRECK, Die geologischen Verhältnisse des Norischen Dek- 1989), die von J. LOESCHKEvergeben und betreut wur- kensystems in den Eisenerzer Alpen wurden zuletzt von den.

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1---- - Altpaläozoikum der N Quartär ::':"..:.":".:.:.::.: Zentralpines I . . ~':': ".: I D D Nari schen Decke ~... ::.:: .: Mesozoikum -- - --' Inneralpines Arbeits - Basis - Kristallin Mitte lostal pines 1=-:.-:~I Tertiär I~I EB Kristallin gebiet Nördliche Karbon der Unterostalpines r [[]] Kalkalpen ITillIIIJ Veitscher Decke 1+ +1 Kristallin I I 110km

Abb.1. Geologische Karte der Umgebung des Untersuchungsgebietes. Vereinfacht nach SCHONLAUB (1982).

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347 2. Stratigraphie Profil 1 und 2), der eine starke tektonische Durchbewe- und Petrographie gung an der Basis der Karbonatabfolge im W des Un- tersuchungsgebietes beweist. Dieser Bewegungshori- Die Abfolge der tiefsten Teile des Norischen Decken- zont setzt sich vermutlich nach E hin noch bis zu Profil systems nordwestlich von Kalwang beginnt mit einer 5 der Abbildung 3 fort und klingt dann in östlicher Grünschiefer-Serie, die über der Basis-Überschiebung Richtung aus, so daß die vollständigste stratigraphi- der Norischen Decke einsetzt (Abb. 2, 3, 4). In den hö- sche Abfolge im Hangenden des Blasseneck-"Porphy- heren Teil dieser Grünschiefer-Serie ist das Kalwanger roids" wohl in Profil 6 (Abb. 3) am Achnerkuchel zu se- Gneis-Konglomerat eingeschaltet (Abb. 3, Profil. 5). hen ist. Darüber folgen ein Glimmer-Marmor-Band, Meta-Kla- Im folgenden werden die einzelnen Schichtglieder stite, ein dünner kieseliger Magnetit-Spessartin-Hori- der Norischen Decke petrographisch kurz beschrieben: zont (SCHAFFER& TARKIAN,1984) und ein Grünschiefer- band, das von weiteren Metaklastiten und einer mäch- tigen Meta-Pyroklastit-Serie überlagert wird (Abb. 3, 2.1. Grünschiefer-Serie Profil 7; Abb. 4). Über diesen Meta-Pyroklastiten folgen mächtige Meta-Klastite. Darüber liegt dann der Blas- Die Grünschiefer-Serie ist im Kurzteichenbachtal seneck-"Porphyroid", der von Schiefern, Quarziten und westlich des Jagdhauses Don (Abb. 4) in einer Mäch- Karbonaten überlagert wird, die wohl in das Silur und tigkeit von ca. 200 m aufgeschlossen (Abb. 3, Profil 5). Devon zu stellen sind. Der Blasseneck-"Porphyroid" ist Am Aufbau beteiligen sich verschiedene Gesteinstypen an dieser Stelle zwar nicht datiert, ist aber dem Blas- und zwar granatführende Chloritphyllite, Epidot-Albit- seneck-"Porphyroid" am Polster gleichzustellen und Chlorit-Schiefer, Epidot-Albit-Hornblende-Schiefer und gehört mit Sicherheit in das obere Ordovizium (FLAJS& Muskowit-Chlorit-Quarz-Schiefer. Es handelt sich hier- SCHÖNLAUB,1976). Die beschriebene Abfolge ist ca. bei um metamorphe basische Laven, Tuffe und Tuffite. 2000 m mächtig, wobei die einzelnen Schichtglieder in Darin eingeschaltet finden sich rhyolithische Aschen- ihrer Mächtigkeit von E nach W variieren (Abb. 3). Der bänder, die als Quarz-Albit-Epidot-Schiefer vorliegen Metamorphosegrad nimmt von unten nach oben hin ab und durch ihre weiße Farbe als helle Lagen in den und liegt innerhalb der low-grade-Metamorphose Grünschiefern auffallen. Die Grünschiefer-Serie stellt (WINKLER,1979). Größere Verfaltungen konnten nur in somit eine bimodale Vulkanit-Serie dar, an deren Auf- den auf dem Blasseneck-"Porphyroid" liegenden Kar- bau sich basische und saure Tuffe und Laven und um- bonaten festgestellt werden (Abb. 3, Profil 6), so daß gelagertes pyoklastisches Material beteiligen. In meh- die Serie den Anschein erweckt, eine stratigraphische reren Dünnschliffen ist ein porphyrisches Gefüge mit Abfolge darzustellen. Dieses ist aber nur bedingt der Feldspat-Einsprenglingen zu erkennen, so daß an der Beteiligung vulkanischen Materials nicht gezweifelt Fall. werden kann. Auch die geochemischen Analysen (siehe Zum einen schneidet die Norische Überschiebung Kap. 3) beweisen, daß hier eine Meta-Vulkanit-Serie unterschiedlich tief in den stratigraphischen Verband vorliegt. Der Metamorphosegrad läßt sich durch das der Norischen Decke ein (Abb. 3), so daß im E eine Auftreten von barroisitischer Hornblende, Albit und vollständigere Abfolge als im W vorliegt. Im E sind die Granat festlegen. Danach gehört die Grünschiefer-Se- liegenden Grünschiefer über der Überschiebungsbahn rie in den höheren Temperaturbereich der low-grade beispielsweise noch erhalten, während die Abfolge der Metamorphose (WINKLER,1979) bei ca. 475° und etwa Norischen Decke im W des Untersuchungsgebietes mit 4 kb. Retrograd gehen Hornblende und Granat in Chlo- den Meta-Pyroklastiten beginnt und die liegenden rit über. Der Anteil variskischer und alpidischer Meta- Grünschiefer dort tektonisch fehlen. Aus den Profilen morphose kann hier nicht diskutiert werden. ist außerdem zu ersehen, daß die Norische Decke mit Es ist hier zu fragen, ob die Grünschiefer-Serie nicht der Veitscher Decke stellenweise verschuppt ist und ein tektonisches Äquivalent der "Basis-Kristall in- sich tektonische Späne der Veitscher Decke in der No- Schuppen" (Abb. 1, Kaintaleck, Bruck; DAURER& rischen Decke befinden, so daß nicht auszuschließen SCHÖNLAUB,1978) darstellt, da auch von dort an der ist, daß weitere tektonische Trennflächen an der Basis Grenze zwischen der Veitscher Decke im Liegenden der Norischen Decke vorhanden sind, die dort die und der Norischen Decke im Hangenden Späne von Schichtfolge auseinanderreißen. Damit ist die Frage Epidot-Hornblendeschiefern (Epidot-Amphibolite) be- nach der stratigraphischen Stellung des Kalwanger schrieben sind (HAUSER& FELSER,1938; HOMANN, Gneiskonglomerates gestellt. Das Konglomerat liegt 1955). Andeutungen dazu finden sich auch auf der zumindest an einer Stelle tektonisch verdoppelt vor geologischen Karte von METZ(1967), der an der Basis (Abb. 3, Profil 6). Da die tektonische Situation an der der Norischen Decke eine höher metamorphe Ge- Basis der Norischen Decke so kompliziert ist, ist nicht steinsserie ausgliedert. Die bisher durchgeführten Un- mit Sicherheit auszuschließen, daß der Grünschiefer- tersuchungen können dazu keine befriedigende Ant- Komplex inklusive des Kalwanger Gneiskonglomerates wort geben. Die Ergebnisse der Detailkartierung der eine eigene tektonische Einheit darstellt, die stratigra- Basis der Norischen Decke sind auf Abb. 4 dargestellt. phisch nicht unter den Blasseneck-"Porphyroid" ge- hört. Jedenfalls kann nicht so ohne weiteres davon ausgegangen werden, daß das Kalwanger Gneiskon- glomerat ein ordovizisches oder höheres Alter hat, 2.2. Kalwanger Gneis-Konglomerat auch wenn das Profil 5 der Abbildung 3 dieses sugge- Das Kalwanger Gneis-Konglomerat kann im Untersu- riert. chungsgebiet über 7 km Länge in E-W-Richtung ver- Zum anderen tritt an der Grenze zwischen dem Blas- folgt werden (Abb. 4). Es handelt sich hierbei um einen seneck-"Porphyroid" und den darüberliegenden Schie- Geröllhorizont, der aus sehr unterschiedlich großen fern und Karbonaten ein Phyllonit-Horizont auf (Abb. 3, Quarz-, Gneis- und Grünschiefer-Geröllen besteht, die

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350

von unten nach oben hin ab. In den liegenden Berei- 1000 chen zeigen die Metapyroklastite eine Granat-Biotit- Muskowit-Quarz-Paragenese, was der höher temperier- ten low-grade-Metamorphose nach WINKLER (1979) ent- spricht. Auch die beginnende Rekristallisation von Pla- gioklas spricht für diesen Metamorphose-Bereich (Voll 1976). Für das Niveau des Blasseneck-"Porphyroids" 100 und die unteren Bereiche der Schichten über dem Blasseneck-"Porphyroid" kann sich die Metamorphose- abschätzung auf das Auftreten von Biotit und Klinozo- V (ppm) isit/Zoisit bei fehlendem Granat stützen. Das Auftreten von Biotit läßt unter den vorliegenden Bedingungen auf die mittlere low-grade Metamorphose schließen. Eine retrograde Chloritisierung von Biotit läßt sich vielfach 10 nachweisen.

3. Geochemie

Es wurden von insgesamt 61 Proben Haupt- und Spurenelement-Bestimmungen mit der Röntgenfluores- zenz-Analyse durchgeführt, und zwar wurden 45 Pro- ben des Blasseneck-"Porphyroids" und 16 Proben der Grünschiefer-Serie, die aufgrund des Dünnschliffbildes als Meta-Vulkanite angesprochen werden konnten, analysiert. Weitere Proben, die hier nicht abgehandelt 0,1 werden, wurden aus den Metapyroklastiten der Nori- -20 -10 o 10 20 schen und den Vulkaniten der Veitscher Decke ent- nommen und analysiert. Die Methoden richten sich Larsen - Index nach NORRISH & CHAPPEL (1977). Es wurden 15 interna- Abb.l0. Vanadium-Gehalt und Larsen-Index (1/3 Si02 + K20 - CaO - MgO) für 31 Pro- tionale Standards zum Vergleich mit herangezogen. Die ben des Blasseneck-"Porphyroids" in einem Diagramm nach SHAW (1972), Summen der Hauptelement-Analysen liegen zwischen das die Felder magmatischer und sedimentärer Gesteine zeigt. 99,0 % und 101,20 %. Der relative Analysenfehler schwankt bei den einzelnen Haupt-Elementen und liegt gramme nach SHAW (1972) eingetragen (Abb. 9 und 10). zwischen 2 % (bei höheren Gehalten) und 5 % (bei Beide Abbildungen zeigen, daß die weit überwiegende niedrigeren Gehalten). Bei den Spurenelementen ist der Zahl der Analysen in einen Bereich fällt, der magmati- relative Fehler höher, insbesondere bei der Bestim~ schen Gesteinen entspricht. Allerdings überlappen sich mung von Nb und Y kann er 10 % bis 20 % erreichen. die Felder sedimentärer und magmatischer Gesteine Um den Einfluß der Beimengung epiklastischen Ma- zum Teil, so daß eine Beimengung epiklastischen Ma- terials im Blasseneck-"Porphyroid" zu überprüfen, wur- terials zwar nicht völlig ausgeschlossen werden kann, den von 31 Proben des Blasseneck-"Porphyroids" aus aber in größerer Menge sicher nicht vorhanden ist. dem Bereich des Leobners die CIPW-Norm sowie der Die Abbildung 11 gibt einen Klassifikationsversuch Larsen-Index berechnet und die Werte in zwei Dia- der Metavulkanite der Grünschiefer-Serie und des Or Blasseneck-"Porphyroids" nach Cox et al. (1979) wie- der, wobei die Gehalte an Si02, Na20 und K20 berück- sichtigt worde"n sind. Hierzu ist zu sagen, daß die Alka- lien unter hydrothermalen und metamorphen Bedingun- gen aufgrund ihres kleinen Ionenpotentials mobil sind (MASON & MOORE 1982, S. 160) und die Klassifikation deshalb nur einen Anhaltspunkt liefern kann. Drei Pro- ben fallen deshalb auch aus dem magmatischen Spek- trum heraus. Es ist dennoch erstaunlich, daß sich die meisten Proben sub-alkalischen Vulkaniten zuordnen lassen. Es entsteht der Eindruck, als ob hier eine Ab- , folge vorläge, die im tieferen Teil Basalte und basalti- sche Andesite enthält (Grünschiefer-Serie) und im hö- I---I heren Teil Andesite, Dazite und Rhyolithe umfaßt (Blas- S edimentör (, seneck-"Porphyroid"). Manche Proben aus der Grün- ... \. schiefer-Serie fallen auch in die Felder der Hawaiite (,- ...... , ,,,---,::,, und Trachyandesite. Um den Einfluß sekundärer Ele- #. I" mentverschiebungen bei der Klassifikation der unter- ',- -_ !..~,"...... ~,~I "" ..'..~)\ Ab An suchten Metavulkanite weitgehend auszuschalten, wur- Abb.9. den in Abbildung 12 die Si02-Werte in Beziehung zu Normativer Albit-, Anorthit- und Orthoklas-Gehalt von 31 Proben des Blas- den Zr- und Ti02-Werten gesetzt (FLOYD & WINCHESTER seneck-"Porphyroids" in einem Diagramm nach SHAW(1972), das die Felder 1978). Zr und Ti sind Elemente, die sich bei sekundä- magmatischer und sedimentärer Gesteine zeigt. ren Prozessen weitgehend immobil verhalten (PEARCE

354 16 /- ...... /---<.. / " I .:0<.,. / .~ /" / ...... / ~~/ ~'/' , / 0/o ~~/,\e-'

• Grünschiefer von der Basis • Blasseneck - "Porphyroid" der Norischen Dec.ke

Abb.11. Klassifikation von 16 Proben der Grünschiefer.Serie (Quadrate) und 45 Proben des Blasseneck."Porphyroids" (Punkte) in einem Diagramm nach Cox et al. (1979). Die Punktlinie zeigt die Grenze zwischen den Alkali- (oben) und Sub-Alkali-Gesteinen (unten) nach MIYASHIRO (1978) an.

1982). Es zeigt sich bei diesem Klassifikationsversuch Unmittelbare petrogenetische Zusammenhänge zwi- ein ähnliches Bild wie auf Abb. 11. Die Proben der schen dem Blasseneck-"Porphyroid" und den Grün- Grünschiefer-Serie fallen in das Basalt- und Andesit- schiefern lassen sich aus den Abb. 11 und 12 nicht ab- Feld, die Proben des Blasseneck-"Porphyroids" in das lesen. Auf Abb. 11 ist ein lückenhaft besetztes Feld bei Trachyandesit, Andesit-, Dazit-, Rhyodazit- und Rhyo- Si02-Gehalten zwischen 55 und 60 % zu bemerken, lith-Feld. Die Darstellung auf Abb. 12 hat sicher eine das daran zweifeln läßt, daß beide Serien aus dersel- größere Zuverlässigkeit als diejenige auf Abb. 11, da ben Magmakammer stammen und durch gravitative durch post-magmatische, hydrothermale Prozesse Differentiation miteinander verbunden sein könnten. (Spilitisierung bei den Grünschieferri, Entglasung und Dieser Eindruck wird dadurch verstärkt, daß auf Alkali-Austausch in den Pyroklastiten des Blasseneck- Abb. 12 die Zr/Ti02-Verhältnisse beider Serien sehr un- "Porphyroids") unter anderem die Alkali-Gehalte sekun- terschiedlich sind. Während die meisten Proben des där verändert werden. Es ist deshalb davon auszuge- Blasseneck-"Porphyroids" ähnliche Zr/Ti02-Verhält- hen, daß die Grünschiefer subalkalische Basalte und nissse besitzen, streuen diese bei den Grünschiefern Andesite darstellen und daß der Blasseneck-"Porphy- stärker und liegen generell unter denen des Blasse- roid" vorwiegend aus dazitischen und rhyodazitischen neck-"Porphyroids". Auch weitere Diagramme, die hier Pyroklastika besteht, zu denen in geringem Maße rhyo- nicht dargestellt sind, zeigen keine offenkundigen pe- lithische, andesitische und trachyandesitische Pyrokla- trogenetischen Zusammenhänge zwischen beiden Se- stika bzw. ganz untergeordnet auch trachyandesitische rien. Es wird deshalb davon ausgegangen, daß beide Laven hinzukommen. Die Tendenz zu trachyandesiti- Serien unterschiedlichen Prozessen ihre Entstehung sehen und damit zu schwach alkalibetonten Gliedern verdanken. Hinzu kommt, daß die Grünschiefer an der ist auf Abb. 12 deutlich zu erkennen. Weit überwiegend Basis der Norischen Decke von zahlreichen Scherzo- sind aber beim Blasseneck-"Porphyroid" subalkalische nen durchzogen werden, an denen zusätzliche Lö- Förderprodukte vertreten. sungsvorgänge Elementverschiebungen verursacht ha-

355 Si~ 76 Rhyolith, 72 ~. Rhyodazit ,., Comendit 68 Dazit Pantellerit ."c:- . Trachyt

60 • Andesit

56 • Phonolith 52 Sub-

Alkali- • Basanit 48 Basalt Nephelinit •

0,01 0,10 1,00

• Grünschiefer von der Basis der Norischen Decke, • Blasseneck - "Porphyroid" Abb.12. Klassifikation von 16 Proben der Grünschiefer-Serie (Quadrate) und 45 Proben des Blasseneck-.Porphyroids. (Punkte) in einem Diagramm nach FLOYD & WINCHESTER (1978). ben können, so daß die Interpretation der Daten der Intraplattenbasalte bzw. der Andesite konvergierender Grünschiefer problematisch bleiben muß. Plattenränder. Diese Werte sind schwer interpretierbar - eine Feststellung , die schon weiter oben getroffen wurde. Auch auf diesem Diagramm sind keine deutli- 4. Geotektonische Schlußfolgerungen chen petrogenetischen oder geotektonischen Bezie- hungen zwischen den Grünschiefern und dem Blasse- Auf Abb. 13 sind die Ti- und Zr-Werte der Grünschie- neck-"Porphyroid" zu erkennen. Die Werte der Grün- fer und des Blasseneck-"Porphyroids" dargestellt, an schiefer werden aus diesen Gründen hier nicht weiter Hand derer man nach PEARCE (1982) basische und hö- diskutiert. Sie sind jedenfalls nicht so einfach interpre- her differenzierte Intraplatten-Laven von Laven von ln- tierbar wie das von SCHÄFFER & TARKIAN (1984) darge- selbögen und aktiven Kontinenträndern unterscheiden stellt wird. kann. Aus diesem Diagramm geht eindeutig hervor, daß Um die Aussagekraft der Analysenwerte des Blas- der Blasseneck-"Porphyroid" große Ähnlichkeiten mit seneck-"Porphyroids" weiter zu erhöhen, werden hier Laven von Inselbögen und aktiven Kontinenträndern noch vier Diagramme diskutiert (Abb. 14, 15, 16, 17). hat, die durch Subduktionsprozesse gebildet werden. Diese Diagramme berücksichtigen nur intermediäre und

Allerdings zeigt sich auch eine gewisse Tendenz hin saure Pyroklastika, die mehr als 60 % Si02 führen (vgl. zum Grenzbereich des Feldes der lntraplatten-Laven, Abb. 11 und 12). Abb. 14 stellt ein Diagramm nach LE- die von kontinentalen Rift-Zonen bekannt sind. Die AT et al. (1986) dar, mit dessen Hilfe man kalkalkalische Analysen stimmen weitgehend mit den Werten von HEI- Laven von alkalischen bzw. peralkalischen Laven un- NISCH (1980) überein, die ebenfalls weit überwiegend in terscheiden kann. Die Grenze beider Gruppen liegt bei das Feld der Laven von Insel bögen und aktiven Kontin- etwa 350 ppm Zr, auch haben alkalische bzw. peralka- enträndern fallen. Die Grünschiefer dagegen sind da- lische Laven höhere Nb-Werte als kalkalkalische Laven. von deutlich unterschieden. Deren Analysenwerte Zum Vergleich sind eingetragen sub-alkalische Laven streuen sehr stark und fallen teils in das Feld der Ba- ("Low-K", "Calcalkaline", "High-K") von Inselbögen und salte mittelozeanischer Rücken, teils in dasjenige der aktiven Kontinenträndern nach EWART (1979), alkalische

356 50000 ppm Ti

, ... -- , - \ ." / \ / \ / \ ,I \ \ \ \ \ ... \ 10000 \ ..,..' \ \ :: .: :::::~::~.~~\.. \ . ... ~\. \ .'., . \ 5000 . \ • III fA'~~.~,: \ . •...... ~ \ \ .. ' . \ :-: :.: \ ...... , Introplotten - \ \ Loven ...... :~:: j: ;:' ::.:; ~ Loven \ 6 '" :, • \ " • •. I \ Ie : \ : I \ : I \ : , \ 1000 \

10 50 100 500 1000ppmZr • Grünschiefer von der Basis der Norischen Decke • Blasseneck - "Porphyroid"

...... ',' Blasseneck - "Porphyroid" noch Heinisch(19801: CD...... ' .... . Abb.13. Zuordnung zu unterschiedlichen geotektonischen Positionen von 16 Proben der Grünschiefer-Serie (Quadrate) und 45 Proben des Blasseneck-"Porphyroids" (Punkte) in einem Diagramm nach PEARCE(1983). Zum Vergleich sind die Analysen des Blasseneck-"Porphyroids" nach HEINISCH(1980) mil angegeben (Punktfeld). bzw. peralkalischen Laven von Rift-Zonen auf Inselbö- tiven Kontinentrandes liegen (BESTet al. 1989). Die gen und aktiven Kontinentalrändern (TI, DC, MI, siehe größten Calderen der Erde liegen generell im Rückland Legende), von ozeanischen Inseln und von kontinenta- aktiver Kontinentränder (Francis 1985). Es wäre des- len Rift-Zonen. Die Analysen des Blasseneck-"Porphy- halb denkbar, daß sich das Ereignis des Blasseneck- roids" fallen alle in das Feld kalkalkalischer Laven von "Porphyroids" ebenfalls im Rückland eines aktiven konvergierenden Plattenrändern. Man muß hier aller- Kontinentrandes ereignet hat. Ignimbrit-Ausbrüche tre- dings berücksichtigen, daß erstens eine gewisse Ten- ten zwar in sehr verschiedenen geotektonischen Situa- denz zum Grenzbereich des alkalischen Feldes zu be- tionen auf, erreichen aber auf Inselbögen, an aktiven merken ist und daß zweitens Rhyolithe und Rhyodazite Kontinenträndern und deren Rückland ihre größte Aus- bimodaler Serien, die in Krustendehnungsgebieten wie dehnung (FRANCIS,1985; CAS & WRIGHT1987). in der "Basin and Range" Provinz (Westen der U.S.A., Auf Abb. 15 sind in einem Diagramm nach PEARCEet CRECRAFTet aI., 1981; BESTet aI., 1989) auftreten, al. (1984) die Nb- und V-Werte des Blasseneck-"Por- ebenfalls relativ niedrige Zr- und Nb-Werte haben. Die- phyroids" eingetragen. Dieses Diagramm wurde ent- se fallen in Abb. 14 ebenfalls in das Feld saurer Vulka- wickelt, um saure und intermediäre Plutonite nach ihrer nite von konvergierenden Plattengrenzen. Sie entste- geotektonischen Lage unterscheiden zu können. Ob- hen durch Kontakt-Anatexis aufsteigender basaltisrher wohl eine Eintragung der entsprechenden Werte des Magmen, die in der Kruste Aufschmelzungen verursa- Blasseneck-"Pophyroids" in dieses Diagramm deshalb chen. Dabei wird Krustenmaterial aufgeschmolzen, nicht so ohne weiteres gerechtfertigt ist, so zeigt das welches in vorangegangenen Subduktionsprozessen Diagramm doch, daß die meisten Werte des Blasse- geschaffen wurde und eine kalkalkalische Zusammen- neck-"Porphyroids" in das Feld der Granitoide von In- setzung hat (WILSON,1989, S. 338). Solche Prozesse seibögen und Kollisionszonen fallen und nur einige in sind in der "Basin and Range" Provinz mit der Förde- den angrenzenden Bereich der Intraplatten-Granitoide. rung mächtiger Ignimbrit-Decken und der Entstehung Hier wiederholt sich eine Tendenz, die auch in anderen riesiger Calderen verbunden, die im Rückland eines ak- Diagrammen bemerkbar war (Abb. 12, 13, 14), nämlich

357 500 Nb ppm

100

50 .'...... / _""":'".;:-+,.I . /'. j."High.,..K" I : I ...... 'I'>}. ....i. I . / .. ,..' .... /.. '. !(: /.' ~'I . '~):Li- . \. I' 1. ~.' . "Basin and Range" - Abb.14 . , .-1 I .' Nb-Zr-Diagramm Provinz ~1' \. / .., . . .. 1 I nach LEAT et al. (1986), ti....:... das die 5treubreite inter- 10 ~ " . . mediärer und saurer Vul- , :.\." I . ..' /' I I kanite mit mehr als 60 % : • t " / I 5i02 zeigt. : /. /. ,:..' / \ . Punkte = 42 Analysen des )' '\'//1 . Blasseneck- "Porphyroids"; "Calcalkallne,,' \ '.... I I Punkt/eid = Analysen oligo- 5 :I . '~--/ E zäner und miozäner Vulka- :(' . . j: a.. a.EI nite aus der "Basin and __.- -; ~ . /,;' c. a.. Range"-Provinz nach BEST / .'\ ":"'.: o('/"\'~I et al. (1989); MI = Vulkanite "L K'.\: u. 1 ow- ,,'.. \ .. : von Mayor Island (Neu see- ~I land) nach EWART (1968); I "'~".' II • II • I I ~ ~ DC = Vulkanite von Devine I N N Canyon (Oregon/U.S.A.) nach GREENE (1973); TI = 50 Vulkanite des Tala Tuff 100 500 1000 Zr ppm 5000 (Mexico) nach MAHOOD (1981) . • Blasseneck - "Porphyroid"

diejenige, daß der Blasseneck-"Porphyroid" auch Glie- Graben ein ganz anderes Elementverteilungsmuster. der hat, die leicht alkalisch zusammengesetzt sind und Sie haben wesentlich höhere Nb- und Zr-Werte und in den Grenzbereich zu Intraplatten-Laven fallen. In unterscheiden sich dadurch von Graniten aus den an- diesem Zusammenhang sollen auch die Proben trachy- deren geotektonischen Positionen. andesitischer Zusammensetzung erwähnt werden, die Obwohl die Diagramme der Abb. 16 und 17 nicht so auf Abb. 12 klar erkennbar sind. ohne weiteres auf saure und intermediäre Vulkanite Nach einem Verfahren von PEARCEet al. (1984) sind übertragen werden können, so zeigen sie dennoch, daß auf Abb. 16 die K-, Rb-, Nb-, Zr- und Y-Werte sechs der Blasseneck-"Porphyroid" ein völlig anderes Ele- ausgewählter Proben des Blasseneck-"Porphyroids" mentverteilungsmuster hat als Intraplatten-Granite aus vom Leobner mit entsprechenden Werten von Graniten Ritt-Gebieten. mittelozeanischer Rücken normiert worden. Dieses Ver- Es kann deshalb hier festgehalten werden, daß der fahren wird angewandt, um intermediäre und saure Blasseneck-"Porphyroid" in seiner geochemischen Zu- Plutonite unterschiedlicher geotektonischer Positionen sammensetzung sauren und intermediären Magmatiten voneinander unterscheiden zu können. Die Proben des gleicht, die an konvergierenden Plattengrenzen und Blasseneck-"Porphyroids" zeigen auf Abb. 16 alle auch im Rückland von konvergierenden Plattengrenzen einen ähnlichen Kurvenverlauf. K, Rb und Ba sind ge- auttreten. Von sauren und intermediären Magmatiten genüber Graniten mittelozeanischer Rücken angereich- aus typischen Ritt-Gebieten wie kontinentalen Graben- ert, Zr und Y abgereichert. Ähnliche Kurvenverläufe der brüchen weicht er in seiner geochemischen Zusam- genannten Elemente zeigen auch Granite von Inselbö- mensetzung deutlich ab. Aufgrund der bisher gesam- gen, von Kollisionszonen und auch post-kollisionale melten Daten wäre deshalb für den Blasseneck-"Por- Granite (Abb. 17). Dagegen zeigen Intraplatten-Granite phyroid" eine geotektonische Position denkbar, die beispielsweise aus einem Ritt-Gebiet wie dem Oslo- entweder mit Subduktions- und Kollisions-Prozessen in

358 1000 ppm Nb

WPG 100

VAG + syn - COLG

10 ORG Abb.15. 42 Analysen des Blasseneck-.Porphyroids" mit mehr als 60 % Si02 in einem Nb-Y-Dia- gramm nach PEARCEet al. (1984), mit dessen Hilfe man Granitoide unterschiedlicher geo- tektonischer Positionen unterscheiden kann. ORG = .Ocean Ridge Granite"; WPG = .Wi- thin Plate Granite"; VAG + syn-COLG = .Vol- canic Arc Granite" und "syncollisional Grani- 1,0 10 100 ppm Y 1000 te".

Zusammenhang steht oder mit Dehnungsprozessen, Blasseneck-"Porphyroid" läßt sich tür beide Fälle erklä- die sich im Rückland konvergierender Plattengrenzen ren, da Alkali-Vulkanite auch aut Ritt-Zonen im Inselbo- oder auch post-kollisional abspielen. Das Auftreten gen-Bereich (Mayor Island, Neuseeland, MI in Abb. 14), leicht alkalischer Gesteine wie der Trachyandesite im in Rift-Zonen an aktiven Kontinenträndern (Tala-Tuff,

100 Abb.16. K-, Rb-, Ba-, Nb-, Zr- und Y-Werte von 6 ausgewählten Proben des Blasseneck-.Porphyroids", normiert mit entsprechenden Werten von Gra- niten mit1elozeanischer Rücken ("Rock/ORG") nach PEARCE et al. (1984).

10

'V' Bi 1 ROCK/ ORG ~ Bi 2

1 • Bl 6

-e- Bl 21

.... Bl 61

.-.Bl 52 0.1 K Rb Ba Nb Zr y

359 100

-v INSELBOGENGRANIT CHILE

-e- INTRAPLATTENGRANIT OSLORIFT 10

-& KOWSIONSGRANIT TIBET ROCK/ ORG 6 POSTKOWSIONSGRANIT OMAN 1 "'-.~, '11------_ . "- ---- .. A ~ . '''-" 0,1 "-. K Rb Ba Nb Zr Y Abb.17. Verteilungskurven von K, Rb, Ba, Nb, Zr und Y von Graniten von Inselbögen und aktiven Kontinenträndern (Chile), Intraplattengraniten (Oslo-Graben), syn- kollisionalen Graniten (Tibet) und postkollisionalen Graniten (Oman) in einem Diagramm nach PEARCE et al. (1984). Die Werte der genannten Elemente wurden mit den entsprechenden Werten von Graniten mittelozeanischer Rücken normiert ("Rock/ORG"). Intraplattengranite zeigen deutlich erhöhte Nb- und Zr-Werte.

Mexico, TI in Abb. 14) und im Rückland aktiver Konti- rianten mit sich brachte. Eine Reorganisation der Plat- nentränder (Devine Canyon Tuff, Oregon/USA, TI in tengrenzen wird von LOESCHKE(1989) auch für die Zeit Abb. 14) auftreten. Sie sind auch aus den großen Cal- des Grenzbereiches Ordovizium/Silur angenommen, deren in der "Basin and Range" Provinz bekannt (BEST weil es Hinweise auf eine ältere, frühkaledonische Oro- et aI., 1989, von Punktlinie umschlossenes Feld in genese im mittleren Ordovizium mit subduktions- und Abb.14). kollisionsgebundenem Magmatismus im mitteIostalpi- Vergleiche mit rezenten Beispielen sind immer pro- nen Kristallin gibt (FRISCHet aI., 1987) und der silu- blematisch, weil die geotektonischen Situationen auch risch-devonische Vulkanismus ausschließlich auf Deh- im rezenten Bereich sehr variabel sind und unmittelba- nungsbewegungen schließen läßt (LOESCHKE1989), die re Ähnlichkeiten zwischen paläozoischen und rezenten bis in das Unterkarbon anhalten. An dieser Grenze im plattentektonischen Konstellationen sicher nicht zu er- Übergang zwischen älteren Kollisionsvorgängen und warten sind. Wenn hier dennoch ein Vergleich disku- jüngeren Ritt-Prozessen tritt das Ereignis des Blassen- tiert wird, so deshalb weil sowohl die geologischen Da- eck-"Porphyroids" auf. Die in der älteren Literatur vor- ten, die auf eine große Caldera-Bildung mit Ignimbrit- handenen unterschiedlichen Meinungen über die geo- Eruptionen hindeuten, als auch die geochemischen Da- tektonische Bedeutung des Blasseneck-"Porphyroids" ten, die eine weit überwiegend kalkalkalische Zusam- (LOESCHKE,1977; HEINISCH,1981) sind aus diesem mensetzung des Blasseneck-"Porphyroids" mit nur un- Grunde auch verständlich, weil die geochemischen Zu- tergeordnet vorkommenden alkalischen Varianten bele- sammensetzungen von Rhyolithen und Daziten von gen, diesen Vergleich nahe legen: Gedacht ist hierbei konvergierenden Plattengrenzen und aus Dehnungsge- an die großen Calderen der "Basin and Range"-Provinz bieten im Rückland konvergierender Plattengrenzen der westlichen USA. Diese Calderen bildeten sich im fast identisch sind (vgl. Abb. 14). Dies liegt daran, daß Anschluß an das Ende der Subduktion des Pazifischen in Dehnungsgebieten im Rückland konvergierender Ozeanbodens unter die Amerikanische Platte im Altter- Plattengrenzen kontinentales Krustenmaterial aufge- tiär, als die bis dahin existierende konvergierende Plat- schmolzen werden kann, welches zuvor durch Subduk- tengrenze im Bereich von Californien durch eine Trans- tionsprozesse geschaffen wurde. Dieses neu aufge- form-Störung (San Andreas-Störung) ersetzt wurde und schmolzene Krustenmaterial hat deshalb im Prinzip das bis dahin anhaltende einengende tektonische Regi- dieselbe Zusammensetzung wie das ältere durch Sub- me von Dehnungsbewegungen abgelöst wurde, was duktionsprozesse geschaffene. zur Ausbildung der "Basin and Range"-Provinz führte Daß im Falle des Blasseneck-"Porphyroids" eine ma- (ATWATER,1970; SCHOLZet aI., 1971; SAWKINS,1984, rine Abfolge in unmittelbarer Nähe lag und im Falle der S. 85; HAMILTON1987, BESTet al. 1989). Dieses Ereig- "Basin and Range"- Provinz nur gleich alte kontinentale nis stellte eine Reorganisation der Plattengrenzen dar, Serien vorliegen, spielt bei diesem Vergleich keine Rol- welches auch einen Umschlag in der Förderung von äl- le. Das Eindringen des Meeres in die "Basin and Ran- teren kalkalkalischen, subduktionsgebundenen Mag- ge"-Provinz ist lediglich von eustatischen Meeresspie- men zu bimodalen Serien mit jüngeren alkalischen Va- gelschwankungen und weiterer isostatischer Absen-

360 ';;> ','

+ + + + + + T + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + Abb.18, Vulkanologisches Modell für die Bildungs- mechanismen der Meta-Pyroklastite unter dem Blasseneck-.Porphyroid" (1), der Meta- Klastite (2), des Blasseneck-.Porphyroids" :.;:.:;:;::::::::;:;:;:;:;:;;;;:;:;;;::::::.:.:.:::::::;:;::.: ...... (3 und 4) und der Meta-Pyroklastite über dem Blasseneck-.Porphyroid" (5 und 6), ~::::::~::::::~::::::f:::::*:::::::F:::;:'f~:~::.:~ + + :/ :.;.:.::~:~:l~:::q~:~~:~:~r:::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::; ~<~:

I'...... ~ ...... Vulkanite, ::::::::::::::::::::::::::::=:=...... Pyroklastite ----.---- klastische Gestei ne ~--- kontine.ntale Kruste

Magmakammer

.....~:::.:.:..:.:.:.:.:;:;:.:.:.:.:.: ;.; ~.'~ .

~ Glutwolken ~

I (.;:J~?:::';("'I Ascheregen

+ + + + + + + + + + + + + + + + +'+ + + + + + + +

361 kung abhängig, so daß sich auch dort in Zukunft mari- dera, dem Volumen und der chemischen Zusammen- ne Verhältnisse einstellen könnten. Mit diesem Ver- setzung der Förderprodukte. Je größer das Volumen gleich ist selbstverständlich nicht gemeint, daß die der Förderprodukte war desto größer war auch die Cal- geologische Situation im oberen Ordovizium der Ostal- dera. Dabei kann man hinsichtlich der chemischen Zu- pen genauso ähnlich war wie im Tertiär im Westen der sammensetzung der Förderprodukte eine gewisse Sy- U.S.A., sondern nur daß der Blasseneck-"Porphyroid" stematik erkennen: Ausgesprochen bimodale Serien zu einem Zeitpunkt gebildet wurde, als sich die plat- mit etwa gleichen Anteilen an Basalt und Rhyolith wer- tentektonische Situation der Ostalpen von einem den aus kleinen Magmakammern gefördert, während Einengungsregime in ein Dehnungsregime umstellte. einheitlich zusammengesetzte rhyolithische Förderpro- Das Perm der Südalpen mit dem Auftreten des Bozener dukte aus sehr großen Magmakammern stammen. Die Quarzporphyrs wäre eine ähnliche Situation, in welcher Größen der Magmakammern schwanken dabei zwi- die Kollisionsvorgänge der variskischen Orogenese ih- schen 1a und 1000 km3 und werden umso größer je ren Abschluß fanden und die Öffnung der mesozoi- geringer der Anteil an basischen Förderprodukten ist. schen Tethys allmählich begann. Daß die oberordovizi- Da der Blasseneck-"Porphyroid" vorwiegend dazitisch schen "Porphyroide" möglicherweise als "Zeitmarke für bis rhyolithisch zusammengesetzt ist, läßt sich daraus die Umstellung des Spannungsmusters" gelten können, schließen, daß die Magmakammer eine mittlere Größe hat auch HEINISCH(1981, S. 90) diskutiert. hatte. Genauere Angaben über die Größe der Magma- Vulkanologisch kann man sich das Ereignis des Blas- kammer und der Caldera könnten Berechnungen über seneck-"Porphyroids" folgendermaßen vorstellen das Volumen des Blasseneck-"Porphyroids" erbringen. (Abb. 18): Aus den Abbildungen 2 und 3 geht hervor, daß so- Dank wohl unter als auch über dem Blasseneck-"Porphyroid" Metapyroklastit-Lagen liegen. Daraus kann man schlie- Für hilfreiche Diskussionen danken wir Herrn Prof. Dr. W. ßen, daß die Metapyroklastit-Lagen unter dem Blas- FRISCH, Prof. Dr. H. PICHLER, Herrn Dr. L. RATSCHBACHER(Tü- bingen) und Herrn Univ.-Doz. Dr. H.P. SCHÖNLAUB (Wien). Die seneck-"Porphyroid" erste subaerische Ausbrüche si- chemischen Analysen wurden im geochemischen Zentral labor gnalisieren, die danach wieder aufhörten (Abb.18-1). der Geowissenschaftlichen Fakultät Tübingen von Frau G. Eine Ruhepause in der Förderung vulkanischen Mate- BARTHOLOMÄ unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. M. SATIR rials stellen dann die über den Metapyroklastiten lie- (Tübingen) ausgeführt. Die Fürst Liechtenstein'sche Forstdi- genden Metaklastite dar, während welcher das Vulkan- rektion in Kalwang unterstützte uns mit Rat und Tat. Die Deut- sche Forschungsgemeinschaft unterstützte die Untersuchun- gebäude zum Teil abgetragen wurde und die Abtra- gen durch die Gewährung einer Sachbeihilfe. Für alle diese gungsprodukte unter marinen Verhältnissen aufgear- Hilfe sei vielmals gedankt. beitet wurden (Abb. 18~2). Zur Zeit dieser Ruhepause steigerte sich der Innendruck der im Untergrund Iie- . genden Magmakammer so lange, bis eine Aufwölbung des 'Daches und damit verbundene Spaltenbildung er- folgen :konnte. Sobald die Spaltenbildung erfolgt war, Literatur stellten sich erneute außerordentlich heftige Ignimbrit- ATWATER, T. (1970): Implications of plate tectonics for the Ce- Eruptionen ein, die durch den Blasseneck-"Porphyroid" nozoic tectonic evolution of western North America. - Geol. repräsentiert werden (Abb. 18-3). Die Glutwolken fan- Soc. Amer. Bull., 81, 3513-3536. den eine sehr weite Verbreitung, weshalb der Blassen- eck-"Porphyroid" auch als "Leitgestein" für das obere BEST, M.G., CHRISTIANSEN, E.H. & BLANK, R.H. (1989): Oligoce- Ordovizium gelten kann. Ignimbrite breiten sich mit ho- ne caldera complex and calc-alkaline tuffs and lavas of the hen Geschwindigkeiten über große Entfernungen aus Indian Peak volcanic field, Nevada and Utah. - Geol. Soc. Amer. Bull., 101, 1076-1090. und können sich dabei auch teils auf der Wasserober- fläche dahinschießend, teils submarin abgleitend wei- CAS, RA & WRIGHT, J.V. (1987): Volcanic successions - mo- terbewegen (FRANCIS,1985; FRANCIS& SELF,1985; CAS dern and ancient. - 528 S., London (Allen & Unwin). & WRIGHT,1987, S.283). Es ist deshalb nicht verwun- Cox, K.G., BELL, J.D. & PANKHURST, R.J. (1979): The inter- derlich, daß dem Blasseneck-"Porphyroid" ähnliche pretation of igneous rocks. - 450 S., London (Allen & Un- Ablagerungen auch in der westlichen Grauwackenzone win). und in den Karnischen Alpen vorkommen, zumal auch CRECRAFT, H.R.; NASH, W.P. & EVANS, S.H. (1981): Late Ce- verschiedene etwa gleich alte Ignimbrit-Eruptionen in nozoic volcanism at Twin Peaks, Utah: geology and petrolo- demselben geotektonischen Raum auftreten können gy. - J. Geophys. Res., 86, 10303-10320. wie das auch aus der "Basin and Range"-Provinz be- DAURER, A. & SCHÖNLAUB, H.P. (1978): Anmerkungen zur Basis kannt ist. Eine Caldera-Bildung setzte nach dem Ende der Nördlichen Grauwackenzone. - Mitt. österr. geol. Ges., der Ignimbrit-Eruptionen ein, weil das Dach über der 69, 77-88. entleer\en Magmakammer einbrach (Abb. 18-4). Nach- folgende kleinere Eruptionen förderten dann die Meta- EWART, A., TAYLOR, S.R. & CAPP, A.C. (1968): Geochemistry of pyroklastit-Lagen, die in die über dem Blasseneck- pantellerites of Mayor Island, New Zealand. - Contrib. Mi- "Porphyroid" liegenden klastischen Lagen eingeschal- neraI. Petrol., 17, 116-140. tet sind (Abb. 18-5 und 18-6). EWART, A. (1979): A review of the mineralogy and chemistry of Die im Untergrund liegende Magmakammer war zo- Tertiary - Recent dacitic, latitic, rhyolitic and related salic volcanic rocks. - In: BARKER, F. (Hrsg.): Trondhjemites, da- niert, da der Blasseneck-"Porphyroid" dazitische, rhyo- cites and related rocks. - S. 13-121, Amsterdam (Elsevier). dazitische und rhyolithische Glieder umfaßt. Ob die selten auftretenden Trachyandesite aus derselben FLAJS, G. & SCHÖNLAUB, H.P. (1976): Die biostratigraphische Magmakammer stammen wie die übrigen Glieder, ist Gliederung des Altpaläozoikums am Polster bei Eisenerz nicht mit Sicherheit zu sagen. Nach SMITH(1979) be- (Nördliche Grauwackenzone, Österreich). - Verh. Geol. B.- stehen Zusammenhänge zwischen der Größe einer Cal- A., 1976, 257-303.

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