„Das Erbe Der Wetzsteinmacher“
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„Das Erbe Erbeder Wetzsteinmacher“ der Wetzsteinmacher“ Bestandsaufnahme und Umsetzungsempfehlungen Auftraggeber: Gemeinden Halblech, Ohlstadt, Unterammergau, Schwaigen-Grafenaschau, Schwangau ReinhardReinhard WalkWalk D-87672 Weberweg Rosshaupten 9 D-87672 Weberweg Rosshaupten 9 [email protected] Tel.: +49 8367 9139024 e-Mail: [email protected] Seite 1 „Das Erbe der Wetzsteinmacher“ Inhalt 1. Anlass und Hintergrund für das Projekt ....................................................................... Seite 3 2. Projektinhalt................................................................................................................. Seite 4 3. Beschreibung der Vorgehensweise............................................................................... Seite 5 4. Projektgebiet................................................................................................................ Seite 7 5. „Das Erbe der Wetzsteinmacher“, Heimatvereine, Zeitzeugen und weitere Akteure... Seite 9 6. Zusammenfassung der Kultur- und Wirtschaftsgeschichte der Wetzsteinmacherei.....Seite 12 7. Ermittlung der vorhandenen Möglichkeiten für das Erlebnis „Wetzsteinmacherei“.....Seite 14 8. Die Wege der Wetzsteinmacher-Verbindung durch einen Wanderweg....................... Seite 18 9. Vorschläge zur gemeinsamen Infrastruktur und Ausstattung und Kostenermittlung... Seite 21 10. Integrierte Teilprojekte der Projektpartner, Kostenermittlung.................................... Seite 40 11. Empfehlungen zur Sicherung der Kooperation „Wetzsteinmacherei“......................... Seite 46 12. Zusammenfassung zur Konzeptentwicklung „Das Erbe der Wetzsteinmacher“.......... Seite 47 Anlagen: Anlage 1: Kostenermittlung gemeinsame Infrastruktur und Ausstattung......................... Seite 48 Anlage 2: Karten zur Verbesserung von Wegeabschnitten................................................ Seite 52 Anlage 3: Berechnung der Gehzeiten der verbindenden Wanderroute........................... Seite 57 Anlage 4: Qualitätskriterien für zertifizierte Wanderwege................................................ Seite 59 Anlage 5: Daten zum Konzept mit Tondateien der Interviews...........................................Seite 60 Bildnachweis...................................................................................................................... Seite 61 Übersichtskarte Wetzsteinmacher-Routen und Infrastruktur Bearbeitungsstand des Konzeptes: 27. Juni 2017 Reinhard Walk D-87672 Rosshaupten Weberweg 9 [email protected] Seite 2 „Das Erbe der Wetzsteinmacher“ 1. Anlass und Hintergrund für das Projekt Seit Anfang des 14. Jahrhunderts wurden in den Orten Schwangau, Halblech, Unterammergau und Ohlstadt die sogenannten Wetzsteine in Handarbeit, aus der Ammergauer Wetzsteinschicht, auch Wetzsteinkalk genannt, hergestellt. Diese außergewöhnliche Gesteinsschicht zieht sich durch das gesamte Ammergebirge, öffnet sich in mehreren Aufschlüssen und verbindet Ohlstadt, Grafenaschau und Unterammergau im Gebiet der LAG Zugspitz Region, Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Regierungsbezirk Oberbayern, mit Halblech und Schwangau, LAG Bergaufland, Landkreis Ostallgäu, Regierungsbezirk Schwaben. In diesen Gemeinden wurde das Rohmaterial für die von der Landwirtschaft dringend benötigten Wetzsteine in geeigneten Steinbrüchen gewonnen, in Grafenaschau wurden auf Grund der Mächtigkeit der Wetzsteinschichten Mühlsteine hergestellt. In den Projektgemeinden standen Schleifmühlen in unterschiedlicher Anzahl, in denen das Rohmaterial der Steinbrüche zu Wetzsteinen veredelt wurde. Der gesamte mühevolle und auch gefährliche Prozess vom Steinbruch bis zum fertigen Wetzstein stellte über Jahrhunderte neben der kleinstrukturierten Land- und Forstwirtschaft einen wichtigen Erwerbszweig für die Bauern im Projektgebiet dar. Der Vertrieb der Wetzsteine erfolgte hauptsächlich von Unterammergau und Ohlstadt aus nach ganz Europa. Zu diesem Zweck wurden die Wetzsteine mit Fuhrwerken transportiert und mit Flößen auf den Flüssen Isar, Loisach und Lech zu den Handelsstützpunkten befördert. Aufgrund der Industrialisierung der Wetzsteinmacherei wurde nach dem 2. Weltkrieg der Abbau eingestellt. Heute werden in der Region in den Schau-Schleifmühlen in Unterammergau und im Bauernhofmuseum des Regierungsbezirks Oberbayern, in der Glentleiten, zu Vorführungszwecken an bestimmten Terminen Wetzsteine hergestellt. Bisher gab es keine gezielten vernetzten und ortsübergreifenden Aktivitäten zur Sicherung des Erbes der Wetzsteinmacher unter Einbeziehung der heimischen Bevölkerung, um das alte Brauchtum und die Kulturlandschaft der Wetzsteinmacherei zu sichern. Der teilweise historisch belegte Wetzsteinmacherweg von Schwangau, über Halblech, Unterammergau, Grafenaschau bis nach Ohlstadt und zum Freilicht- museum Glentleiten sollte als Wanderweg das Erbe der Wetzsteinmacher präsentieren. Auf Ortsebene wird das Thema hauptsächlich noch in Unterammergau gelebt und im Heimatmuseum und der Schleifmühlenklamm präsentiert. In Ohlstadt nimmt sich der historische Verein immer wieder des Themas an, in Halblech ist die Wetzsteinmacherei mit einer kleinen Ausstellung im Heimatmuseum präsent. In der Schlössergemeinde Schwangau sind die Wetzsteinbrüche als Thema in einen mit Infotafeln ausgestatteten alpinen Erlebnisweg eingebunden. Insbesondere in den Orten mit langer Wetzsteinmacherei-Tradition wie Ohlstadt und Unterammergau droht das noch bei wenigen lebenden Personen vorhandene authentische Wissen in absehbarer Zeit verloren zu gehen. Die Projektgemeinden haben im Jahre 2015 in Ohlstadt aus Anlass der 250 Jahrfeier der Hagreinkapelle, der Kapelle der Wetzsteinmacher, sowie auf Initiative von engagierten Bürgerinnen und Bürgern, das Projekt „Erbe der Wetzsteinmacher“ eingeleitet. Es sollte der historische Bezug zwischen den fünf Gemeinden dokumentiert, noch vorhandenes persönliches Wissen gesichert und vorhandene Gegenstände aus der Wetzsteinmacherei erfasst und Erstes Treffen zum Anlass der Feier zu 250 Jahre Hagreinkapelle, der zugänglich gemacht werden. Kapelle der Wetzsteinmacher, in Ohlstadt Reinhard Walk D-87672 Rosshaupten Weberweg 9 [email protected] Seite 3 „Das Erbe der Wetzsteinmacher“ 2. Projektinhalt Unter der Federführung der Gemeinde Unterammergau wurde eine Projektgruppe der Partnerge- meinden gegründet. Gemeinsam wurden die Grundlagen für ein vom europäischen Programm Leader und dem Freistaat Bayern geförderten Kooperationsprojekt „Das Erbe der Wetzsteinmacher“ ausgearbeitet und als Phase 1, Konzeption, den Entscheidungsgremien der beiden lokalen Aktions- gruppen Bergaufland im Ostallgäu und Zugspitz Region im Landkreis Garmisch-Partenkirchen zur Zustimmung vorgelegt. Ziel ist die Erstellung eines schlüssigen Konzeptes zur Umsetzung von nachhaltigen, gemeinsamen, vernetzten Projektteilen, sowie integrierten Einzelprojekten zum Thema Wetzsteinmacherei in den Partnergemeinden zwischen Loisach und Lech. Die Phase 1: Projektplanung, umfasst nachfolgende hier bearbeitete Aufgaben: ⋅ Sammlung von vorhandenem Wissen, auch durch Beteiligung insbesondere der (Heimat) Vereine, weiterer Zeitzeugen (z. B. durch Interviews) zum Thema Wetzsteinmacherei in den beteiligten Kommunen. ⋅ Aufbereitung der Kultur- und Wirtschaftsgeschichte zum Thema Wetzsteinmacherei. ⋅ Ermittlung der vorhandenen Möglichkeiten zur Erlebbarkeit des Themas Wetzsteinmacherei in den beteiligten Gemeinden (z. B. Errichtung einer Dokumentationsstelle in Schwangau oder Halblech, gemeinsame Veranstaltungen). ⋅ Darstellung der Möglichkeiten zur Zusammenarbeit (z. B. Austausch von Exponaten) der beteiligten Kommunen. ⋅ Verbindung der Maßnahmen durch einen Wanderweg (Sichtung vorhandener Unterlagen zum Routenverlauf), Planung und Begehung des Weges. ⋅ Bewertung des Wanderwegs in Bezug auf Zertifizierung. ⋅ Ermittlung der vorhandenen bzw. zu ergänzenden Beschilderung (in den Ammergauer Alpen in Anlehnung an die Beschilderung im Allgäu) ⋅ Einbindung der Maßnahmen in den beteiligten Gemeinden inklusive jeweiliger Kostenermittlung. Dokumentation von wander- und erlebnisrelevanter Kriterien. ⋅ Abstimmung mit Behörden, Tourismusorganisationen und Interessenvertretern mit dem Ziel der Zertifizierung des Wanderwegs. Die nachfolgende Phase 2 soll die schrittweise Umsetzung der Ergebnisse aus Phase 1 enthalten und im Anschluss von Phase 1 Gegenstand eigener Projektanträge sein. Wetzstein aus dem Ammertal (Foto: Ammergauer Alpen) Reinhard Walk D-87672 Rosshaupten Weberweg 9 [email protected] Seite 4 „Das Erbe der Wetzsteinmacher“ 3. Beschreibung der Vorgehensweise Für die Bearbeitung der Phase 1 „Erbe der Wetzsteinmacher“ wurden die Arbeitspakete Recherche, Abstimmungstermine mit Auftraggeber und Projektpartnern, verbindende Wanderroute und Erstellung des Umsetzungshandbuches vorgeschlagen und gewählt. Diese Arbeitspakete umfassen nachfolgende Unterthemen und Inhalte: Arbeitspaket Recherche • Ansprechpartner abfragen und Adressenliste erstellen ⋅ Partnerkommunen ⋅ Historische Vereine ⋅ Personen mit Wissen zum Thema in den Partnergemeinden ⋅ Museen im Projektgebiet ⋅ Landesstelle nichtstaatliche Museen ⋅ Landesamt für Umwelt (Geotope in Bayern) ⋅ Lokale und regionale Presse und weitere Medien • Datensammlung durchführen ⋅ Historisches Wissen ⋅ Sammlung und Verortung von Infos zu interessanten Erlebnisorten des Themas ⋅ Sammlung und Verortung von Infos zu interessanten Gerätschaften ⋅ Sammlung von Infos zu vorhandenen schriftlichen Unterlagen • Aufbereitung der Recherche ⋅ zu vorhandenen Medien (Bild, Ton, Video) ⋅ zu vorhandenen Dokumenten