Kolloquium Forschende Frauen 2018 Beiträge Bamberger Nachwuchswissenschaftlerinnen
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Forschende Frauen 10 in Bamberg Kolloquium Forschende Frauen 2018 Beiträge Bamberger Nachwuchswissenschaftlerinnen Hg. von Ute Franz 10 Forschende Frauen in Bamberg Forschende Frauen in Bamberg hg. von den Universitätsfrauenbeauftragten der Otto-Friedrich-Universität Bamberg Band 10 2019 Kolloquium Forschende Frauen 2018 Beiträge Bamberger Nachwuchswissenschaftlerinnen hg. von Ute Franz 2019 Bibliographische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Informationen sind im Internet über http://dnb.d-nb.de/ abrufbar. Dieses Werk ist als freie Onlineversion über den Publikationsserver (OPUS; http://www.opus-bayern.de/uni-bamberg/) der Universität Bamberg erreich- bar. Das Werk – ausgenommen Cover, Zitate und Abbildungen – steht unter der CC-Lizenz CC-BY. Lizenzvertrag: Creative Commons Namensnennung 4.0 http://creativecommons.org/licenses/by/4.0. Umschlaggestaltung: University of Bamberg Press, Larissa Günther Lektorat: Sophie Kurbjuhn Layout: Sophie Kurbjuhn und Johanna Bamberg-Reinwand © University of Bamberg Press Bamberg 2019 http://www.uni-bamberg.de/ubp/ ISSN: 1867-4852 eISBN: 978-3-86309-639-7 (Online-Ausgabe) URN: urn:nbn:de:bvb:473-opus4-539439 DOI: http://dx.doi.org/10.20378/irbo-53943 Inhalt Vorwort Katharina Beuter Beziehungsmanagement durch Lachen und Humor in interkulturellen Schülerbegegnungen: Gesprächsanalytische Betrachtungen in einem deutsch-tansanischen Kontext……………………………………………………….……9 Theresa Fehn Narcissism and Relations in the Workplace………………………………………..31 Jana Funk Vernunft und Freiheit. Die politische Bedeutsamkeit der praktischen Ver- nunft…………….…………………………………………………………………………………61 Ana Marija Grbanovic Ottoman mosques in Bosnia-Herzegovina: some considerations on their architectural structures and builders………………………………………………….85 Tea Požar Border areas as a potential for tourism development…………………….….155 Elisa Kriza Gesellschafts- und Geschlechterbeziehungen in der mexikanischen 68er- Literatur………………………………………………………………………………………...173 Vorwort Die Buchreihe „Forschende Frauen in Bamberg“ begleitet das gleich- namige Forschungskolloquium der Frauenbeauftragten der Otto- Friedrich-Universität Bamberg. Vor zehn Jahren wurde das Projekt initi- iert, um jungen Wissenschaftlerinnen die Gelegenheit zu bieten, ihre Forschungsprojekte fachübergreifend einem breiten Publikum vorzu- stellen und Vortragspraxis zu sammeln. Darüber hinaus wird somit die Möglichkeit eröffnet, sich zu vernetzen und Forschungsergebnisse zu publizieren. Diese Erfahrungen zu machen ist besonders in der Phase der Promotion beziehungsweise Habilitation, in der sich die Teilnehme- rinnen befinden, förderlich. Gleichzeitig werden die innovativen Arbei- ten der Bamberger Nachwuchswissenschaftlerinnen und das Engage- ment, das diese in den unterschiedlichsten Disziplinen zeigen, in den Fokus gerückt. Diese Vielfalt sichtbar zu machen und zu fördern, war und ist den Universitätsfrauenbeauftragten ein wichtiges Anliegen. Aus unterschiedlichen Perspektiven widmen sich die Autorinnen des zehn- ten Bandes unserer Reihe dem Thema „Beziehungen“. Im Rahmen eines Dissertationsprojekts zu transkultureller Pragmatik, das Interaktionen in Englisch als Lingua Franca zwischen deutschen und tansanischen Schülerinnen und Schülern erforscht, entstand der Beitrag „Beziehungsmanagement durch Lachen und Humor in interkul- turellen Schülerbegegnungen: Gesprächsanalytische Betrachtungen in einem deutsch-tansanischen Kontext“ von Katharina Beuter. Im Fokus steht die Frage, welche kommunikativen Strategien kontextuell in wel- chen Formen und Funktionen Anwendung finden. Am Ende steht die Erkenntnis, dass insbesondere der Einsatz von Lachen und Humor eine zentrale Rolle spielt. Mit dem Aufsatz „Narcissism and Relations in the Workplace“ begegnet Theresa Fehn dem Thema der Beziehungen aus psychologischer Per- spektive. Die Autorin fragt nach den Auswirkungen von Narzissmus bei Führungskräften auf ihre eigenen Verhaltensabsichten sowie auf Mitar- beitervariablen wie das Arbeitsengagement. Da die Beziehungen, die narzisstisch veranlagte Führungskräfte mit ihren Mitarbeitenden einge- hen, bisher kaum untersucht wurden, leistet Theresa Fehn hiermit ei- nen wichtigen Beitrag zur aktuellen Forschung. Welche Rolle nimmt die Freiheit in einem liberalen Ordnungssystem ein? Mit dieser Frage beschäftigt sich Jana Funk und stellt schließlich die These auf, Freiheit müsse in der politischen Philosophie wieder in Verbindung mit einer Idee des Guten gedacht werden, um menschlich erstrebenswerte Ziele zum Gegenstand politischen Nachdenkens zu machen. „Vernunft und Freiheit. Die politische Bedeutsamkeit der prak- tischen Vernunft“ stellt eine kritische Auseinandersetzung mit dem Freiheitsverständnis des Liberalismus dar. „Ottoman mosques in Bosnia-Herzegovina: some considerations on their architectural structures and builders” rückt osmanische Moscheen des 16. Jahrhunderts in einen sozio-politischen Kontext. Die For- schungsergebnisse Ana Marija Grbanovics stellen ein kontextualisiertes Verständnis der bosnisch-osmanischen Architektur dar, womit die Au- torin eine der Lücken im Verständnis des osmanischen Architekturer- bes in Bosnien-Herzegowina schließt. Tea Požar beschäftigt sich in ihrem Beitrag „Border areas as a potential for tourism development” mit grenzüberschreitenden Tourismuskoope- rationen zwischen differenten Nachbarländern. Indem diese touristi- schen Beziehungen analysiert werden, ein historischer Überblick gege- ben wird und positive wie negative Beispiele aufgezeigt werden, stellt Tea Požar das Potential der Grenzregionen, das diese für die Entwick- lung des Tourismus aufweisen, dar. Schließlich widmet sich Elisa Kriza den „Gesellschafts- und Geschlech- terbeziehungen in der mexikanischen 68er-Literatur“. Ausgangspunkt der literaturwissenschaftlichen Untersuchung ist das Massaker an de- monstrierenden Studentinnen und Studenten von Tlatelolco am 2. Ok- tober 1968. Das durch die Polizei und das Militär verübte Massaker, bedeutete auch das Ende der mexikanischen Studierendenbewegung. Die Autorin beschäftigt sich mit den literarischen Werken, die sich mit dem Massaker und den Ideen der 1968er-Bewegung auseinandersetzen. Ich danke an dieser Stelle allen, die an der Realisierung des Bandes beteiligt waren, vor allem den Autorinnen für die gelungenen Beiträge. Professorin Dr. Ute Franz, Universitätsfrauenbeauftragte Beziehungsmanagement durch Lachen und Humor in interkulturellen Schülerbegegnungen Beziehungsmanagement durch Lachen und Humor in inter- kulturellen Schülerbegegnungen: Gesprächsanalytische Be- trachtungen in einem deutsch-tansanischen Kontext von Katharina Beuter Laughter is not at all a bad beginning for a friendship, and by far the best ending for one. Oscar Wilde, The Picture of Dorian Gray 1. Einführung Völkerverständigung und Friedenssicherung als umfassende Ziele in- terkultureller Begegnungsprojekte (vgl. Müller-Hartmann & Grau 2004: 2) können nur aus gelingenden zwischenmenschlichen Beziehungen erwachsen. Diese wiederum entstehen, verändern und äußern sich in kommunikativen Handlungen (vgl. Watzlawik et al. 1967: 51ff). Dabei basieren die jeweiligen Wechselwirkungen zwischen Beziehung und Kommunikation auf menscheigenen Prinzipien, und tragen doch auch sehr individuelle, kultur- und kontextabhängige Prägungen. Als Bedeu- tungsträger fungieren insbesondere Sprache, im interkulturellen Kon- text oft eine als Lingua Franca eingesetzte Fremdsprache, sowie para- und nonverbale Mittel. Umso überraschender erscheint, dass linguisti- sche Zugänge zur Erforschung relationaler Aspekte in interkultureller Kommunikation bislang kaum ausgelotet wurden (vgl. Arundale 2010: 137). Diesem Desiderat begegnet der vorliegende Artikel, indem er das Bezie- hungsmanagement zwischen deutschen und tansanischen Schülerin- nen und Schülern, die sich während einer Begegnungswoche des Engli- schen als Lingua Franca bedienen, gesprächsanalytisch beleuchtet. Vor 9 Katharina Beuter dem Hintergrund theoretischer Grundlagen zum Beziehungsmanage- ment in Interaktionen wird untersucht, welche kommunikativen Strate- gien kontextuell in welchen Formen und Funktionen Einsatz finden. Als zentrale Untersuchungseinheiten dienen Dyaden (vgl. Arundale 2010: 138), also Zweierbeziehungen als einfachste soziale Beziehungs- form, in denen Beziehungen von den Gesprächsteilnehmenden im Lichte universeller und differentieller Höflichkeitskonzepte (vgl. Brown & Levinson 1987; Leech 1983) gemeinsam konstruiert werden. Strate- gien der Beziehungsarbeit werden daher primär in interkulturellen Dia- logpaaren anhand konsekutiver Aufnahmen authentischer Gespräche unter Triangulation durch retrospektive Interviews, Fragebögen und Feldnotizen überwiegend qualitativ erforscht. Insbesondere der Einsatz von Humor und Lachen fallen als beziehungsgestaltende Kommunika- tionselemente auf und stehen daher im Zentrum der hier vorgestellten Analyse. 2. Interaktionales Beziehungsmanagement: Theoretische Hinter- gründe Beziehungen und Kommunikation sind per definitionem dyadischer Natur. Zu deren Gelingen bedarf es daher geteilter Prinzipien zwischen den beteiligten Interaktionspartnerinnen und -partnern. Grice’s Koope- rationsprinzip (vgl. 1975: 45ff) beruht auf der Grundannahme, dass Gesprächsteilnehmende im Normalfall einen gemeinsamen Interakti- onszweck verfolgen und zur Erreichung desselben ihre Redebeiträge an den vier Konversationmaximen der Quantität, Qualität, Relevanz und des Stils