Bericht Zum Demografiekonzept Hamburg 2030
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Foto: www.mediaserver.hamburg.de / Andreas Vallbrach Andreas / www.mediaserver.hamburg.de Foto: BERICHT ZUM DEMOGRAFIEKONZEPT HAMBURG 2030 1 2 Bericht zum Demografie-Konzept „Hamburg 2030“ Einleitung 4 I. Hamburg wächst weiter 8 1. Hamburg wird mehr 9 2. Hamburg ist jung 16 3. Hamburg wird älter 17 4. Hamburg wird vielfältiger 24 II. Hamburg ist attraktiv 30 1. Für Familien mit Kindern 31 2. Für junge Menschen in der Ausbildungs-, Studien- und Berufsanfangsphase 40 3. Für qualifizierte Arbeitskräfte, kreative Köpfe sowie Wirtschaftsunternehmen 45 4. Für Seniorinnen und Senioren 50 III. Hamburg führt zusammen 57 1. Integration 57 2. Inklusion 58 3. Gleichstellung 61 4. Wohnen, Stadt- und Quartiersentwicklung, Mobilität 61 5. Gesundheits- und Pflegewesen 75 6. Öffentliche Verwaltung 94 IV. Hamburg geht voran – 99 Weiterentwicklung zu einer Hamburger Strategie für demografiefeste Quartiere 1. Ausgangspunkt Quartier 99 2. Strategische Leitlinien 100 3. Lösungswege und Maßnahmen 102 Anlage 111 Zusammenfassung der Ergebnisse der Online Diskussion zum Demografie Konzept 3 Einleitung Mit dem Demografie-Konzept „Hamburg 2030: Mehr. Älter. Vielfältiger.“ hat der Hamburger Senat am 11. März 2014 die konzeptionelle Grundlage zum Umgang mit den demografischen Veränderungen in Hamburg beschlossen. Ziel ist es, die Herausforderungen des demografi- schen Wandels zu bewältigen, um das gesellschaftliche Zusammenleben aller Generationen und den wirtschaftlichen Wohlstand in Hamburg langfristig zu sichern. Dabei sind die spe- zifischen Ausgangsvoraussetzungen einer attraktiven, wachsenden Metropole besonders in den Blick zu nehmen. Mit dem vorliegenden Bericht wird das Demografie-Konzept aktualisiert und thematisch er- weitert. Dabei wird auch auf die demografischen Auswirkungen der Zuwanderung von ge- flüchteten Menschen eingegangen, die im Jahr 2015 ihren bisherigen Höhepunkt fand. Hamburg gehört zu den Wachstumsregionen in Deutschland. Seit Anfang der 1990er Jahre nimmt die Bevölkerung in der Hansestadt stetig zu. Insbesondere durch den Zuzug vieler jüngerer Menschen auf der Suche nach einem Ausbildungs-, Studien- oder Arbeitsplatz stei- gen nicht nur die Einwohnerzahlen, auch der Altersdurchschnitt der Bevölkerung nimmt nur verhältnismäßig langsam zu. Das anhaltende Bevölkerungswachstum nutzt der Senat, um die Lebensqualität in dieser Stadt weiter zu verbessern. Entscheidend dafür ist, die demografische Entwicklung für die nächsten Jahrzehnte im Blick zu haben: Hamburg ist mit einem Durchschnittsalter von 42,1 Jahren das jüngste Bundesland Deutsch- lands und wird auch in Zukunft einen hohen Anteil an Kindern und Jugendlichen haben.1 Der Anteil an älteren Hamburgerinnen und Hamburgern wird trotz vieler Geburten und Zu- zügen junger Menschen steigen. Aktuelle Prognosen berechnen für Hamburg bis 2035 eine Zunahme der über 65-jährigen Bevölkerung um rund 90.000 Menschen. Darunter werden allein 30.000 über 80-Jährige sein.2 1 Statistisches Bundesamt, 2018 unter: https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/LaenderRegionen/Regionales/Regio- naldaten.html (Zugriff am 3.12.2018) 2 Berechnung auf Grundlage der Ergebnisse der 13. Koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung des Bundes und der Länder 4 Foto: canadastock/Shutterstock.comFoto: Hamburg ist eine vielfältige Stadt, in der schon jetzt rund 34 Prozent einen Migrationshin- tergrund haben. Eine insgesamt junge und vielfältige Stadt, deren Anteil an älteren Menschen stetig zuneh- men wird, braucht gute Rahmenbedingungen, mit denen der Senat allen Hamburgerinnen und Hamburgern auch in Zukunft gerecht wird. Hamburg soll auch weiterhin von der demografi- schen Entwicklung profitieren. Dabei ist klar, dass die Bedürfnisse für ein gutes Leben sehr unterschiedlich sind, je nachdem, in welchem Alter oder in welcher Lebensphase Menschen sind. Für den Senat gilt: Jung und Alt gehören beide zusammen zu einer lebenswerten Stadt. 5 Inhaltsübersicht Im 1. Kapitel wird anhand der Daten der 13. Koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung des Bundes und der Länder gezeigt, dass die Trendaussagen der 12. Koordinierten Bevöl- kerungsvorausberechnung, die noch auf Basis der Bevölkerungsfortschreibung nach der Volkszählung 1987 beruhte, im Wesentlichen fortgelten. Die Bevölkerungsprognosen bei den Kindern und Jugendlichen in Hamburg müssen aber auch die tatsächlichen Geburten be- rücksichtigen und können deswegen höher ausfallen, als derzeit statistisch zu vermuten ist. Das erste Kapitel bildet zugleich den im Demografie-Konzept 2014 angekündigten Bericht zur Evaluation der statistischen Grundlagen. Das 2. und 3. Kapitel nehmen Bezug auf die Zielsetzungen des Demografie-Konzepts 2014 und berichten über den Stand der Umsetzung. Insofern stellt der vorliegende Bericht zu- gleich eine erste Bilanz des Demografie-Konzepts 2014 dar. Zudem führt der Bericht auch Senatspolitik auf, die teilweise schon veröffentlicht, jedoch für die demografische Entwick- lung von Bedeutung ist. Ferner werden die Zielsetzungen und Umsetzungsmaßnahmen in Bezug gesetzt zu den Ergebnissen eines Bürgerbeteiligungsverfahrens, das im September 2016 durchgeführt worden ist. Vom 2. bis 30. September 2016 hatten alle Hamburgerinnen und Hamburger Gelegenheit, unter dem Motto „Deine Ideen für Hamburg 2030“ online ihre Vorstellungen dazu einzubringen, wie sie 2030 in Hamburg leben wollen. Parallel bestand die Möglichkeit, sich an Informationsständen in allen Bezirken über den Dialog zu informieren und sich zu beteiligen. Im Mittelpunkt des Dialogs standen: 1. eine Kurzumfrage mit folgenden vier Fragestellungen: Sie wollen etwas in Hamburg bewegen. Finden Sie dafür gute Bedingungen? Sie sind neu in Hamburg. Bietet die Stadt die Chance, sich hier schnell einzuleben? Sie beschäftigen sich mit dem Älterwerden. Bietet Hamburg dafür gute Voraussetzun- gen? Sie haben Kinder oder planen eine Familie. Gibt es in Hamburg gute Voraussetzungen für eine Familiengründung? und 2. ein Dialog zu den Themen „Wie wollen wir in Zukunft zusammenleben? Was ist Ihnen wichtig, um sich in Ihrem Stadtteil wohl zu fühlen? Wie können zukünftig alle Generationen in Hamburg und speziell in Ihrem Stadtteil besser zusammenleben?“ Wenngleich die Ergebnisse der Befragung nicht repräsentativ sind, so wurde das Dialog- Angebot mit über 2.000 Besuchen von insgesamt 1.338 Besucherinnen und Besuchern sehr gut angenommen und zeichnete sich durch eine konstruktive Diskussion mit vielen Vorschlägen und Ideen auch für konkrete Maßnahmen aus. Vor allem die Themen Wohnen, Verkehr und Mobilität bewegten viele Bürgerinnen und Bürger. Der Auswertungsbericht ist dem Bericht als Anlage beigefügt. Einzelne Ergebnisse werden in den jeweiligen themati- schen Zusammenhängen aufgegriffen. Der vorliegende Bericht ist wie das Demografie-Konzept 2014 das Ergebnis einer ressort- übergreifenden Kooperation. Die erfolgreiche Zusammenarbeit soll fortgesetzt und mit dem Fokus auf demografiefeste Quartiere noch intensiviert werden. Die demografische Entwick- lung in Hamburg verläuft nicht gleichmäßig über das Stadtgebiet. Je nach Quartier variie- ren die demografischen Chancen und Herausforderungen. Insbesondere viele Stadtteile am 6 Stadtrand weisen überdurchschnittlich hohe prozentuale Anteile bei den unter 18-Jährigen und über 65-Jährigen auf. Im Stadtzentrum konzentriert sich ein besonders hoher Anteil an Einpersonenhaushalten. Auf lokaler Ebene verfolgen bereits die Bezirksämter das Ziel, in möglichst vielen Quartieren die soziale Infrastruktur zu verbessern bzw. an die aktuellen und zukünftigen Herausfor- derungen anzupassen. Dabei setzen die Bezirksämter mit ihren Planungen gezielt dort an, wo sich durch größere Bauvorhaben einerseits besondere Herausforderungen stellen und andererseits bei der städtebaulichen Planung und Vermarktung städtischer Grundstücke und Flächen besondere Chancen für eine ausgewogene Quartiersentwicklung bieten. Fer- ner beziehen die Bezirksämter Quartiere und Teilbereiche ein, bei denen aus Sicht der Ein- wohnerinnen und Einwohner besondere Bedarfe bestehen oder gute Kooperationspartner vorhanden sind. Die Bezirksämter nutzen dabei die guten Erfahrungen aus der integrierten Stadtteilentwicklung und übertragen diese zunehmend auf weitere Quartiere. Im 4. Kapitel wird dazu die gemeinsame behördenübergreifende Hamburger Strategie für demografiefeste Quartiere vorgestellt, die sich insbesondere auch zum Ziel gesetzt hat, die Entwicklungslinien, die Nutzung von vorhandenen Potenzialen, besonders im ehrenamtlichen Bereich, aber auch die Verzahnung von Engagement und Hilfsangeboten so zusammen zu führen, dass das Zusammenleben der Generationen in den unterschiedlichen Quartieren un- terstützt werden kann. Diese Entwicklung soll zukünftig durch den Aufbau eines kleinräumi- gen Demografie-Monitorings über die demografische Entwicklung in Hamburg unterstützt werden. 7 Foto: www.mediaserver.hamburg.de / Andreas Vallbrach Andreas / www.mediaserver.hamburg.de Foto: I. Hamburg wächst weiter Hinweis Die nachfolgend dargestellten Prognosen zur Bevölkerungsentwicklung in Hamburg geben die Ergebnisse der 13. Koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung bis 2060 der Statis- tischen Ämter von Bund und Ländern (KBV) wieder, die auf der Fortschreibung des Bevöl- kerungsbestandes auf Basis des Zensus 2011 bis zum 31. Dezember 2013 beruht. Diese erschien im Jahr 2015 mit einem sechsjährigen Abstand zur vorherigen 12. KBV. In der Zwi- schenzeit wurden die zensusbedingten Korrekturen in der Bevölkerungsstatistik berücksich- tigt und ihre Auswirkungen auf die demografischen Indikatoren untersucht. Die 13. KBV beruht