Jetzt Wird's Ernst!

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Jetzt Wird's Ernst! Stadtteilzeitung von Vielen für Alle Juli/August 2013 - 19. Jahrgang - Ausgabe 7 Jetzt wird‘s ernst! Planfeststellungsbeschluss zur Verlegung der Wilhelmsburger Reichsstraße Westlich der Bahn, direkt neben den Schienen, würde die Trasse der neuen Autobahn verlaufen. Foto: MG EDITORIAL Liebe Leserinnen und Leser, Aus dem Inhalt war nix mit Ferien! Eigentlich gab es durchaus die Idee, in diesem Sommer wieder eine Titel: Ausgabe unserer Zeitung auszulassen, um unsere Erholungszeiten ganz entspannt zu ge- Planfeststellungsbeschluss nießen. Schließlich war während der Sommerferien sowieso meist nichts Besonderes zu be- Wilhelmsburger Reichsstraße S. 3 richten. Aber nun ist alles anders. Stichworte: Verlegung der Wilhelmsburger Reichsstraße, Planfeststellung, Klage Wilhelmsburger BürgerInnen dagegen… Diese Nachricht allein war Aktuell: es schon wert, doch diese Juli-Nummer unserer Zeitung herauszugeben, mit der geplanten Wie geht es weiter mit der Trasse auf dem Titel. Und wie Sie alle beim Durchblättern sehen können, gab es durchaus Bildungsoffensive Elbinseln? S. 4-5 noch mehr zu berichten und anzukündigen – Stichworte: Soulkitchen-Halle, Planungsideen Geplante Deicherhöhungen S. 6 im Zusammenhang mit der Deicherhöhung, Zukunft der Bildungsoffensive. Also erscheint Kultur: der InselRundblick auch als Feriennummer mit „vollem Programm“. Anmeldung zu den 3. Kunst- und Dazu gehören auch die Serviceseiten „WO in Wilhelmsburg“. Und zu diesen haben wir eine Ateliertagen S. 7 Bitte an alle Einrichtungen und Vereinigungen, die darin vertreten sind: Bitte kontrolliert re- Lesung im Museum S. 8 gelmäßig die Einträge auf notwendige Änderungen und teilt uns diese rechtzeitig vor der Was denken Sie über einen nächsten Ausgabe der Serviceseiten mit, am besten per e-mail an briefkasten@inselrund- „Kulturkanal“? S. 8 blick.de. Nur aktuell machen diese Seiten Sinn, als anerkannt bestes Adress- und Tele- Grasmöbel und anderes S 7 fonbuch der Elbinseln. WIR wünschen allen Lesern noch einen weiterhin schönen Rubrik: Gentri [ ...was?! S. 17 Sommer! Veranstaltungen: Unser Last-Minute-Tipp Inselfest der Fußball-Altherren S. 12 Wählen - wie geht das? S. 9 So., 21.7., 13 – 17 h, Künstler-Community Veringhöfe, Am Veringhof 23: Adressverzeichnis Zeichnungen & Drucke von Mirja Brückner. Bis zum Einzug im Oktober machen die WO in Wilhelmsburg S. 13-16 zukünftigen Nutzer der KünstlerCommunity Veringhöfe immer sonntags Programm in der Verschiedenes „Kunstkiste“, einer mobilen Anlaufstelle vor Ort. Besucher können das Konzept der Künst- Kurse zur Gebärdensprache S. 18 lerCommunity und ihre Mitglieder, von denen viele im Stadtteil leben und arbeiten, ken- Schützenfeste S. 19 nenlernen. DMB 879 79-0 Beim Strohhause 20 • 20097 Hamburg mieterverein-hamburg.de 2 Wilhelmsburger InselRundblick 7/2013 TITEL Planfeststellungsbeschluss: Wilhelms- Bereits im Erörterungstermin, der eine Wo- che dauerte, wurde klar, dass der Bedarf burger Reichsstraße soll verlegt werden für einen autobahnähnlichen Ausbau einer Bürgerbeteilung von Beginn an blockiert. Betroffene verlegten WRS nicht nachgewiesen wer- den konnte. Um die Akzeptanz der Planun- wollen jetzt klagen gen bei den WilhelmsburgerInnen zu erhö- hen, beauftragte die DEGES die Werbe [ rma public:news mit Ausstellungen und Informa- tionsveranstaltungen. Jetzt auch in einem Container auf dem Gelände der Garten- schau. Forderungen nach einer ergänzen- den Dokumentation kritischer Stimmen zur Planung wurden abgelehnt. Andy Grote, Bezirksamtsleiter Hamburg-Mit- te, spürte die Unzufriedenheit mit dem Vor- gehen der Vorhabenträger (Deutsche Bahn und BWVI) und dem Vorgehen der DEGES und berief ein bezirkliches Beratungsgre- mium Wilhelmsburg-Mitte ein. Das Gremi- um, in dem Vertreter der Wirtschaft, von Bürgerinitiativen und Parteien waren, folg- te den Empfehlungen des Verkehrsexperten Professor Hermann Kno \ acher und forder- te die „kleinste unter Sicherheitsaspekten Blick von der neuen barrierefreien Fußgängerbrücke auf die Deltabrücke. Beide nötige Trasse“ und einigte sich auf eine überbrücken die jetzige Reichsstraße. Für die igs wurden ein Lärmschutz gebaut und Höchstgeschwindigkeit von 60 Kilometern Flüsterasphalt verlegt. Eigentlich könnte die Straße jetzt so bleiben ... Foto: MG pro Stunde. Die Mitglieder des Gremiums MG. „Das ist der Gipfel der Unfairness“. Zu Sie hat in ihrer sehr gut besuchten Mitglie- waren zufrieden mit der erzielten Einigung diesem Schluss kommen von der Verlegung derversammlung am 11. Juli 2013 mit ein- und glaubten an eine Berücksichtigung im der Wilhelmsburger Reichsstraße (WRS) Be- drucksvoller Mehrheit (98,5 %) beschlossen, Planfeststellungsbeschluss. Aber die Behör- troffene, die im Frühjahr 2012 Einwendun- vor dem Oberverwaltungsgericht gegen den de folgt dem Grundsatz der Planerhaltung gen gegen die Verlegung der WRS als Qua- aktuellen Planfeststellungsbeschluss zur und bewegt sich, wenn überhaupt, nur im siautobahn eingelegt haben. WRS zu klagen, weil die Planung nach der Dezimeterbereich. Im Juni 2013 erfolgte der Planfeststellungs- Anhörung im April 2012 nicht substantiell beschluss. Um den BürgerInnen das Le- geändert worden sei. ben schwer zu machen, die ja schon mit Während sich die Behörden immer viel Zeit dem Durcharbeiten des 502 Seiten umfas- nehmen, gibt es für die BürgerInnen immer senden Beschlusses bis zum zugesagten nur kurze Fristen. Die Bearbeitung der Ein- Klagetermin, dem 15. August 2013, genug wendungen gegen das Planfeststellungs- zu tun hätten, hat die Planfeststellungsbe- verfahren dauerte z. B. fast ein Jahr. Da- hörde trickreich die Frist auf den 2. August nach lud die Planfeststellungsbehörde im verkürzt. Hinzu kommt noch, dass die öf- April 2012 zu einem Erörterungstermin ein fentliche Auslegung in der Behörde in der (s. WIR 5/2012, S. 13). Bereits damals hat- Innenstadt und im Bezirksamt Bergedorf te vielfach Peter Pfeffermann von der DE- (dort [ nden Ausgleichsmaßnahmen statt) GES das Wort und wiegelte die meisten Be- erfolgt, aber nicht bei der betroffenen Be- denken der Einwender ab. völkerung in Wilhelmsburg. Schikanen, weil Die DEGES wurde 1990 die BürgerInnen nicht alles schön [ nden, als privatrechtliche Firma was man ihnen Gutes tun will? vom Bund und einer Rei- Die vagen Zusagen von Klaus Franke von he von Bundesländern der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und für den Bau von Ost-West- Innovation (BWVI), und Peter Pfeffermann Autobahnen gegründet. von der Deutschen Einheit Fernstraßenpla- Das hat sich verselbstän- nungs- und -bau GmbH (DEGES) kleinere digt. Inzwischen plant sie Änderungen noch während der Durchfüh- in ganz Deutschland. Das rung der Bauarbeiten zu prüfen, reichen der heißt, ihr Geschäft ist Klagegemeinschaft Rechtsschutz Lebens- Straßenplanung und nicht qualität Wilhelmsburg GbR (RELEWI) nicht. Stadtteilentwicklung. Wilhelmsburger InselRundblick 7/2013 3 BILDUNG AKTUELL Wie geht es weiter mit der Bildungsoffensive? Bildungsbereichen kommen im OBF regel- mäßig zusammen und beraten in offenen Bildung wird in der Region gemacht – weder allein in einer Diskussionen, was vorangebracht und was einzelnen Einrichtung noch in der Hamburger Straße * konzeptionell entwickelt werden soll. JedeR kann dabei sein, denn Bildung ist ein ge- Jürgen Dege-Rüger. Wie wird die Zu- sellschaftliches Thema, mit dem alle (Le- kunft der Offensive für Bildung, der „Bil- Regionale Bildungskon- benslanges Lernen!) verbunden sind. Es dungsoffensive Elbinseln“ (BOE), tatsäch- ferenzen - im Hamburger geht natürlich um die Schulabschlüsse und lich aussehen? Wie geht es weiter im Tor Schulgesetz verankert Ausbildungsplätze, doch genauso geht es zur Welt, mit dem Musiknetzwerk beim Bür- Geradezu wie gerufen für eine Bildungs- um die verschiedenen bildungsabhängigen gerhaus, dem Netzwerk PraxisLernen, mit offensive, die die Fragen von Regio- Möglichkeiten, an dieser Gesellschaft teil- dem Sprach- und Bewegungszentrum, dem nalisierung und mehr Partizipation in zuhaben und sich in ihr zu verwirklichen. MEDIA-Dock und all den Netzwerk-Kno- Bildungsfragen aufgeworfen und als Praktisch sind bisher im OBF Leitungen, Be- ten, in denen sich die einzelnen Einrichtun- Zukunftsthema ausgerufen hat, be- schäftigte und Eltern der Einrichtungen, die gen praktisch zusammenschließen? In wel- schloss die Bürgerschaft Ende 2009 für auf den Elbinseln arbeiten, vertreten. Kon- chen Etappen wird weiter am Aufbau der ganz Hamburg im Schulgesetz: kret machen Schulen, Kitas, Jugendhilfe- Bildungslandschaft gearbeitet werden? In „Regionale Bildungskonferenzen, träger, Erwachsenenbildner, Kulturarbeiter, den Schulen, in den Kitas, den Jugendhil- Berater und vereinzelt auch Behörden mit. feeinrichtungen, der Erwachsenenbildung Schulentwicklungsplanung Immer geht es um die Region und um akti- (Eltern!), der Stadtteilkultur und den nicht (1) Um ein an den Bedürfnissen der ve Beteiligung. unerheblich beteiligten Beratungseinrich- Familien ausgerichtetes schulisches Bil- Ausgangspunkt für jede Bildungsplanung tungen? Damit endlich mehr und Besseres dungs- und Erziehungsangebot in der ist der Bedarf der in der Region lebenden herauskommt für all die Menschen von Null Region sicherzustellen, werden Regio- Menschen in ihren Lebenslagen und in ih- bis Hundert? nale Bildungskonferenzen gebildet. Sie erarbeiten insbesondere Empfehlungen ren biogra [ schen Situationen. 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