1977: Gr ün dun g des Bi ber acher SC 1992: Um ben en n un g i n FC W ack er Bi ber ach Fest- un d Jubi läum sschr i ft 20 17 VORW ORT Kurzhistorie Seite 5

GRÜNDER Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne Seite 6

H EI M AT Lindele und Gigelberg Seite 8

LI EBLI NGSFEI NDE Die TG ist ein rotes Tuch Seite 10 Rivalität mit Tradition Seite 12 B-Jugendmeister 1959: Erfolgreiche TRAI NER UND BI L ANZEN Nachwuchsarbeit auf dem Lindele (S. 8) Vier Aufstiege und drei Abstiege Seite 13

K OH LE Eine Viertelmillion Mark Schulden Seite 14

EH RENTAFEL Ehre, wem Ehre gebührt Seite 16 Ein Präsident, der es wissen will Seite 17

H ELDEN Torjäger und Hochzeiter Seite 18 Bundesliga-Schieri und Fußball-Poet Seite 19

H OCH -ZEI TEN Legendäre Schwarzwald-Bodenseeliga Seite 20 Emotionsgeladene Stadtderbys locken

ZUSCH AUER-REK ORDE Zuschauermassen an (S. 10) Biberacher Derbys vor satten Kulissen Seite 23

TI EFPUNK TE Vier Monate ohne Präsident Seite 24 FC Wacker, geborener BSC Seite 25

JUGENDARBEI T Erfreuliche Gegenwart Seite 26 Gemeinsam sind wir stark Seite 27

TEAM S AK TUEL L Durchstarten mit der Ersten Seite 29 Zweite mausert sich Seite 30 Frauenpower: Ein Glücksfall Seite 31 Wackeraner feiern Hochzeit auf dem Unser Talentschuppen Seite 32 Sportplatz am Erlenweg (S. 18) Rührige und erfolgreiche Ü40 Seite 33

BUDENZAUBERER Vierfacher Landkreis-Champion Seite 34 I M PRESSU M in emotionsgeladenem Stadtderby Seite 35 V. i. S. d. P.: Winfried Hummler DI ES UND DAS Auflage: 500 Stück Wenn Engel reisen ... Seite 40 Dr uck : Verlag Eppe (Aulendorf) Schieris und Öffentlichkeitsarbeiter Seite 50 Wacker hatte mal eine Kegelabteilung Seite 55 K on tak t : FC Wacker Biberach, 88433 Ingerkingen, Zwischengraben 1 Telefon: 07355/934180 (W. Hummler)

1977: Gr ü n dun g des ach er SC - 1992: Um ben en n u n g i n FC W ack er Biber ach 3 L i ebe Leser in n en un d L eser , Feste soll m an fei er n , w i e Historie des Vereins bis zu schehen. Sie spiegelt die Ge- si e fall en : Das gi lt n atü r - den Anfängen des Ur-FC schichte des FC Wacker li ch auch un d i n sbeson - Wacker im Jahr 1925 respective Biberacher SC wie- der e für den FC W ack er beleuchtet. der, in dem sie Geschichten Bi ber ach. Der hat heu er Eines und kann will über den Klub und seine Hel- n äm li ch glei ch doppelten diese Chronik freilich nicht den erzählt. An l ass zu ju bi li er en : Vor leisten: eine (komplette) Auf- Anekdoten, Episoden 40 Jah r en gr ü n deten ei n reihung und Aufzählung von und vor allem die Fotos sollen paar Fußbal l-Begei ster te Fakten, Ereignissen und Na- die jeweiligen Zeiten wieder den Bi ber acher SC men in richtiger zeitlicher aufleben und Sie, lieber Leser, (BSC), der dan n vor 25 Reihenfolge. in Erinnerungen schwelgen Jahr en i n FC W ack er Die vorliegende Chro- lassen. um ben an n t w ur de nik, "beschränkt" sich viel- In diesem Sinne viel Passend zu diesem mehr auf die sportlichen Spaß beim Lesen und Bilder- Doppel-Jubiläum erscheint Höhe- und Tiefpunkte, auf die schauen. diese Chronik, die die Meilensteine im Vereinsge- Winfried Hummler

Li ter atur - un d Quellen n ach w ei s 1925: Gründungsjahr des FC Wacker Biberach. Geschichte des Fußballs in der Region Bodensee-Oberschwaben 1945: Angliederung an die Spielvereinigung Biberach, da die Besatzungsmacht nur einen Schwäbische Zeitung Sportverein in der Stadt zuließ. Oberschwäbischer Anzeiger

1952: Wiedererlangung der Selbstständigkeit Stadtarchiv Biberach als FC Wacker Biberach Vereinsbroschüren und -zeitungen des FC 1970 : Fusion des FC Wacker Biberach mit der Wacker Biberach und des Biberacher SC Fussballabteilung der TG Biberach zum FV Biberach Webseite des FC Wacker Biberach (fcwackerbiberach.de

1977: Gründung des Biberacher SC (BSC) Prototokolle und Aufzeichnungen des FC Wacker Biberach 1992: Umbenennung des BSC in FC Wacker Biberach. Geschichte des Biberacher Fußballs

Fotos auf der Ti telsei te Oben: Die Urgesteine und Gründer des Biberacher SC anno 1977. Links: Als Ballkünstler präsentiert sich Frank Günther in den 80er und 9oer Jahren. Rechts: Im momentanen Damenteam steckt eine Menge Frauenpower. Unten: Die aktuelle Jugendabteilung des FCW ist ein wahrer Talentschuppen.

5 Jedem An fan g w ohn t ei n Zauber i n n e " Und jedem Anfan g w ohn t ei n Zauber i n n e." Der gefl ügelte Satz aus H er - m an n H esses „ Stufen “ gi l t auch i m Fußbal l - i n sbeson der e, w en n si ch ei n Ver ei n gr ün det.

Und solche Gründungen hat es in den Vereinsgeschichte des FC Wacker gleich mehrfach gegeben: die erste 1925, als ein paar junge Burschen im Stadteil Birken- dorf den Ur-FC Wacker ins Leben riefen; die zweite 1952, als der Verein wiedergegrün- Di e BSC-Gr ün der , stehend von links: Rudi Haigis, Walter det wurde, die dritte 1977, als Vöhringer, Georg Hess, Helmut Koch, Richard Zell. - Sitzend von der Biberacher SC (BSC) ins links: Alfred Braig, Erich Sicklinger, Erich Renner, Paul Schnell. Leben gerufen wurde, der sich schließlich 1992 in FC einer Broschüre der Öffent- cher Sportclub sei gewählt Wacker umbenannte. lichkeit. Darin heißt es: Vor worden, um den Verein offen Widmen wir uns zuerst der Fusion der Turngemeinde zu halten für andere Sport- der Gründung des Biberacher und dem FC Wacker spielten arten. Und: Mit früheren SC, die sich dieser Tage zum in Biberach 8 Fußballmann- Biberacher Fußball-Vereinen 40. Mal jährt und Anlass für schaften. Nach der Fusion habe man nichts am Hut. diverse Feierlichkeiten ist und verblieb eine Mannschaft (von für diese Jubiläumsschrift. anfangs 4) mit Reserve. Für die aus der Jugend kom- Der BSC en tsteh t menden Spieler verringerte sich dadurch die Möglichkeit, Im Januar 1977 heben ein in Biberach in einer aktiven paar Fußballfreunde, darun- Mannschaft zu spielen. Das ter ein paar Ex-Wackeraner, führte zu einer Abwanderung den Biberacher SC (BSC) aus zu Landvereinen und viele der Taufe. Zu gaben ihren Sport auf. Di e er ste M an n schaft des ihrem Vor- Aus dem Kreis junger BSC im Gr ün dun gsj 1977, sitzenden Leute kam daher der Anstoß hinten, von links: Kalli Wagen- wählen sie zur Gründung eines neuen blast, Gerd Pahl, Jürgen Usch- Wolfhard Fußballvereins. Nach reifli- kamp, Erich Möst, Günter Miez, von Heyking. cher Überlegung und zahl- Uwe Schwantes, Reinhard Szus- Alsbald prä- reichen Gesprächen kam man sentieren sie zur Überzeugung, dass in Bi- tak. - Vorne, von links: Richard sich und ihr berach ein zweiter Fußballver- Zell, Roland Schmid, Gerhard Anliegen mit ein fehlt. Der Name Bibera- Hettrich, Pit Wohnhas.

6 1945: W i eder aufbau So schwingen sich Klasse von vorne anfängt: auf Spieler und Schlachten- dem Gigelberg, der inzwi- bummler auf die meist offene schen zum Sportplatz Num- Pritsche des Holzvergasers mer eins ausgebaut worden wenige Monate nach dem und suchen auf alten Garten- ist. Wackers erster sportlicher Ende des Zweiten Weltkrie- oder Bierbänken Platz, wenn Auftritt steigt bei einem ges - in dem der Wettspiel- zuvor der über 2 Meter hohe Werbespiel in Oggelshausen. betrieb natürlich zum badeofenähnliche Kessel end- Ein paar Wochen später Erliegen gekommen war - will lich genug Dampf drauf hat, gewinnt die erste Mannschaft Ernst Öchsle, der vormalige nachdem er zuvor mit Holz ihr erstes Punktspiel in Leiter des FC Wacker oder Sägmehl gespeist werden Ingerkingen mit 7:3 und wird Biberach, den Klub wieder- musste. am Ende der Saison 52/53 aufbauen. Die Franzosen, die da- Nachdem die Spvgg Meister in der B-Klasse Riß. mals als Besatzungsmacht das den Sprung in die 1947/48 Sagen hatten, lassen aber nur gegründete Zonenliga ge- 1925: Jun ge Bur schen noch einen Verein in der schafft hatte, werden diese gr ün den den FCW Stadt Biberach zu, der nach Fahrten noch beschwerlicher, der Gründungsversammlung führen sie doch bis nach 25 junge Burschen zwischen im Ulmer Hof im November Reutlingen, Freiburg und 16 und 22 Jahren legen im 1945 fortan unter Spiel- Schwenningen. Die Züge sind Ulmer Hof den Grundstein vereinigung (Spvgg) firmiert. überfüllt, teilweise muss die des Ur-FC Wacker, dessen Reise auf Trittbrettern und Vorsitzender Josef Rieger schaftsspiele mit Nachbar- Puffern überstanden werden. wird. Der FCW hat außer dem vereinen zustande. Dabei sind Und eine Fahrt nach Offen- Sportverein auch noch Kon- zur Beförderung der Spieler alte burg oder Rastatt und zurück kurrenz von der DJK Holzvergaser, Traktoren und kann nur in drei Tagen (Deutsche Jugendkraft), ver- Fahrräder sehr begehrt. bewältigt werden. Schwierig steht es aber, sich unter größ- ist es dabei auch, die eh schon ten Schwierigkeiten durch- ausgehungerten Spieler satt zusetzen. Sportliche Heimat zu bekommen. ist das Spielfeld beim Luft- Am Ende der Saison und Freibad an der Riß. 1948/49 steigt Biberach ab und spielt fortan in regionalen Ligen: in der Landesliga Südwürttemberg (49/50) und Für Ausw är tsfahr ten m i t danach in der 2. Amateurliga. H olzver gaser n musste zuerst etwas "organisiert" werden, 1952: W ack er fän gt Di e er sten K i ck er des FC denn auf das wertlose Geld war von vor n e an W ack er Bi ber ach 1925: der Besitzer eines solchen Ge- Stehend, von links: Koch, fährtes nicht erpicht. Ihm lag 1952 führt dann laut Wacker- Aichinger, Betz, Beck, Stroh- vielmehr an Eiern, Kartoffeln, Chronik "die Kluft der ehe- meier, Daiber, Kohl, Angele, Käse, Kleiebrot, Wurst oder maligen Konkurrenten" dazu, Weckenmann, Sattler, Kranz, Rauchfleisch ... dass der FC Wacker in der B- Sitzend: Betz.

7 L i n dele un d Gigelber g

Spor tli ch e H ei m stätten des FC W acker si n d sei t ger au m er Zei t der Spor t- pl atz am Er len w eg un d di e ben achbar ten K un st- r asen plätze. Si e bi eten Bedi n gun gen , di e n i ch t opti m al si n d, aber m i t den en es si ch leben lässt. Im Gegensatz zu früheren Zeiten, als man sich auf verletzungsträchtigem Ge- läuf, auf dem Lindele, Gigel- berg oder dem Hartplatz herumplagen musste. Das i dyl li sch e L i n dele, von Hang, Boschen und Wald umgeben, war früher eine Geröll- und Steinwüste. Was die B- Jugen d 1959 nicht hinderte, ebendort zu glänzen: Dank eines 6:1-Sieges im Entscheidungsspiel gegen die TG Biberach holten sich die Jungs um Kapitän Rolf Koch (links) und Torjäger Peter Bubenheimer (7. von links) den Meisterwimpel.

Lindele abwickeln müssen, da wird dann auf dem Lindele die Benutzung des Stadions wenigstens die vorsintflut- und des Übungsfeldes ein liche Hütte (mit eben- Ver gn ügun gssteuer pfli chti g Privileg des höherklassigen solchem Umkleide- und waren Spiele auf dem Hartplatz FV Biberach ist. Sanitärbereich) abgerissen nicht. Das lässt auch unser Bild Das bessert sich mit und ein neues zeitgemäßes vom Freundschaftsmatch im dem Bau der Rasenplätze am Gebäude erstellt. Winter 1989 zwischen dem FV Erlenweg nur bedingt, denn Gleichwohl sei hier er- Bad Waldsee (gelb) und dem die sind von November oft bis wähnt, dass manches Mal be- Biberacher SC erahnen: Mai gesperrt. So kicken die wusst auf das Lindele ausge- Dribbelkünstler Aydin Güzel BSCler halt meist auf dem wichen wird, um sich einen (vorne) beim Versuch die BSC- zwar idyllisch gelegenen zusätzlichen Heimvorteil zu Lindele-Platz, der aber ganz verschaffen und auszureizen. Defensiv-Strategen Winfried wenig Rasen aufweist, dafür Wie 1992/ 93 im Topspiel Hummler (rechts) und Volker sehr viel Maulwurfshügel, der Bezirksliga gegen die Wagenhals abzuschütteln. Grasnarben, Erde, Kies und Laupheimer Olympia, das ge- noch mehr Steine. Und eine gen die ebenso verblüfften Darunter leiden vor allem die Flutlichtanlage, die die wie stinksauren Gäste natür- Kicker des Biberacher SC, die Leuchtkraft einer schumm- lich auch gewonnen wird. nach ihrer Gründung im Jahr rigen Diskothek entwickelt. Was der Grundstein ist für 1977 den Übungs- und Spiel- Ende der Achtziger Jahre des den Titelgewinn des FCW ein betrieb weitgehend auf dem vergangenen Jahrhunderts paar Monate später.

8 lautern und RW Essen pilgern I m Cli n ch m i t dem dann 8000 Besucher ins Spor tam t Stadion. Tags zuvor stehen sich in einem Werbespiel auf 1989 liegt der BSC im Clinch dem Übungsfeld der FC mit der Stadt Biberach wegen Wacker Biberach und die TG miserabler Trainingsbeding- Auf dem Lindele trugen auch Biberach gegenüber. 1500 ungen. BSC-aktuell berichtete: Schüler ihre "Klassenspiele" Zuschauer erleben dabei aus. Der (weitgehend) fehlen- einen 2:0-Sieg der TG. Der BSC ist stinksauer auf de Rasen hielt sie nicht davon Blicken wir nochmals Biberachs Sportamtsleiter ab. Ein Schnappschuss aus ganz weit zurück: In seiner Anfangszeit (1925 ...) trägt Schneiderhan, weil der sein den Sechziger Jahren. Wacker seine Heimspiele auf Wort nicht gehalten hat. Er Die Geschichte des dem Gelände östlich des Ut- hatte BSC-Abteilungsleiter Fußballplatzes auf dem Lin- tenweiler Bahndammes aus, Gerd Pahl und Coach Win- dele reicht über 100 Jahre des Freibades (vermut- fried Hummler verbesserte zurück zurück. Seine Beschaf- lich dort, wo heute der Park- Trainingsbedingungen zuge- fenheit war offenbar auch da- platz zwischen Querspange sichert. mals schon miserabel, wie aus und Posamenten-Gerster ist). Jeweils montags und einem Gesuch an den „ver- freitags hätten demnach BSC- ehrlichen Gemeinderat und Teams den Hartplatz benut- die Stiftungskollegien der zen dürfen, jeweils von 17 Uhr Stadt Biberach“ aus dem Jahr an. Nach (verständlichen?) 190 9 hervorgeht, mit dem Protesten des bisherigen Nut- man eine „Verbesserung des zers FV Biberach fällt Schnei- Spielfeldes“ erreichen wollte. derhan um, macht seine Besser wurde es offen- Zusagen - zum Teil - wieder bar auch nicht, als nach dem 2. Weltkrieg der Gigelberg rückgängig. Wohl weil FV- zum Sportplatz Nr. 1 ausge- Spielleiter Dieter Mendler baut wurde. Denn: „Der Spiel- schlüssige Argumentations- betrieb war sehr schwierig, hilfe geleistet hat: Der FVB sei Unebenheiten und Steine wa- schließlich alteingesessen, ren sehr gefährlich. Die aus- spiele höherklassig und so- wärtigen Gegner beschwerten wieso ... sich“. Der Platz auf dem Übrigens: Auch im Gigelberg befand sich übri- Sommer genießt der FVB in gens an der Stelle, auf der am puncto Platzbelegung sämt- Schützenfest immer das liche Vorteile. Dann tummen Biberschießen stattfindet und sich die FV-Teams auf drei das Bierzelt steht. Plätzen (Erlenweg II, Übung- Endlich wird im Rißtal sfeld und Stadion), während ein neues Sportzentrum ge- Biber achs Spor tm ei le 20 17 baut, inclusive Stadion. Zum der BSC mit fast gleich vielen mit 6 Fußballfeldern (4 Naturra- Eröffnungsspiel im Sommer Mannschaften auf einem Platz sen- sowie 2 Kunstrasenpläze) 1961 zwischen den damaligen (Erlenweg I) trainieren und Spitzenteams 1. FC Kaisers- und einigen Kleinspielfeldern. spielen muss ...

9 Die TG i st ein r otes Tuch Ver gli ch en m i t h eute, w ar fr üh er di e wichtige Tor schießt, erinnert sich an die An tei ln ah m e am städti sch en Fußball ge- Auswüchse: "Das ist bei uns im Betrieb schon schehen gew alti g: So betei l i gten si ch i m 14 Tage vor dem Spiel losgegangen. Wenn Jan u ar 1969 sage un d schr ei be ü ber einer wieder mal provoziert hat, sind auch die 760 0 Fan s an ei n em Ti pp- un d Fäuste geflogen." Gew i n n spi el der Schw äbi sch en Zei tun g, Besonders heftig seien aber die Aus- bei dem der Ausgan g des Der bys einandersetzungen nach dem 4:1-Sieg der zw i schen der TG un d W ack er vor au sge- Turngemeinde im Entscheidungsspiel um den sagt w er den m u sste. Meistertitel in der 2. Amateurliga 1963 gewe-

H och gi n g es her , wenn in den 60er Jahrensedner FC Wacker und die Turngemeinde im Biberacher Derby aufeinandertrafen: TG-Keeper Günter Eyrainer spielt auf unserem Bild den Herrn der Lüfte und faustet den Ball weg. Zum Leidwesen der weißgewandeten FCW-Angreifer Martin Rattka (links) und Helmut Renner (rechts).

Entsprechend emotional geht es sen, entsinnt sich Renner: "Wir sind damals in natürlich schon Tage vor einem solchen unserem proppenvollen Vereinslokal Lamm Stadtderby (und auch danach) in Fankreisen zusammengesessen, als zu später Stunde zirka zu, aber auch am Arbeitsplatz oder in den 100 Anhänger der TG mit schwarzen Fahnen Schulen. Für die Anhänger ist der Lokalrivale und einer großen Trommel aufmarschiert sind. ein rotes Tuch; er wird mit stichelnden, ja Die Wackeraner haben geschäumt vor Wut, giftigen Kommentaren oder Handgreiflich- haben sofort die Fenster aufgerissen, sind keiten bedacht. rausgesprungen und haben sich mit den Helmut Renner, der in etlichen Derbys TGlern geprügelt. Und dem Trommler wurde das Wacker-Trikot trägt und so manches sein Instrument über den Kopf gezogen ..."

10 Wesentliche Punkte dieser Abmachung sind: keine Abwerbungsversuche von Spielern, die Bildung einer repräsentativen Stadt- mannschaft und gemeinsame Werbeaktionen. Zudem wird ein Schiedsgericht eingesetzt, das bei Zuwiderhandlungen Geldbußen bis zu 3000 Mark verhängen hätte dürfen. Was aber nie passiert.

" Di e Ri vali tät zw i schen der TG un d W ack er passt n i cht m ehr i n di e h euti ge Zei t"

(Wacker-Päsident Karl Frey, 1970)

"Einen bedeutsamen Vorgang", nennt dies Biberachs Bürgermeister Alfred Rack, der bei diesem Treffen ebenso dabei ist wie der Verletzungen, wie die von Wacker-Akteur Landtagsabgeordnete Alfons Zinser und der Bundestagsabegordnete Eugen Maucher. M an fr ed Rotte, kamen nicht nur im Derby Dass die von politischer Seite ge- gegen die TG äußerst ungelegen, da seinerzeit wünschte Fusion beider Klubs nicht schon noch nicht ausgewechselt werden durfte. damals zustandekommt, erklärt Rack so: Zum einen sei es sehr fraglich, ob sich eine Fusion Mit harten Bandagen bekämpfen sich auch die auf die Dauer durchsetzen würde, zum Funktionäre beider Klubs, das Verständnis anderen könne ein Verein gar nicht so viele füreinander hält sich in ganz engen Grenzen. Aktive und Jugendliche betreuen, wie es nötig Viel lieber machen sie den Kontrahenten zum wäre - angesichts von 12 Biberacher Lieblingsfeind, den es zu bekämpfen gilt. Dazu Jugendmannschaften. Es würde also nur die gehört auch die Abwerbung und Verpflichtung vorhandene Breite geschmälert werden. leistungsstarker Spieler des Rivalens, um 1970 schließen sich dann TG und selbigen zu schwächen. Klar, dass dabei auch Wacker doch zusammen: zum FV Biberach. In (Hand-)Geld) fließt, was das Verhältnis außerordentlichen Versammlungen stimmen natürlich noch mehr belastet. die Mitglieder beider Vereine mit überwäl- tigenden Mehrheiten für die Fusion. Mangels " Auf spor tk am er adsch aftli ch er Basi s" finanzieller und sportlicher Perspektiven, wie ein Blick auf die Tabelle 69/70 zeigt. Bis sich die Vernunft durchsetzt und die Schwäbische Zeitung im Januar 1967 titeln kann: "Die Biberacher Fußballvereine ver- söhnen sich". Zuvor hatten sich Vertreter beider Vereine im "Scharfen Eck" getroffen, um ein paar Stunden vor dem nach- mittäglichen Aufeinandertreffen der beiden Schwarzwald-Bodenseeliga-Kontrahenten eine "Vereinbarung auf sportkameradschaftlicher Basis" zu unterzeichnen.

11 Nach der Fusion 1970 gibt es nur noch Landkreismeisterschaften oder beim Ober- einen Fußballverein in Biberach, folglich auch schwabencup. Verhältnismäßig oft mit gutem keine Lokalkämpfe mehr. Erst nach der Ausgang für die Underdogs des BSC bzw. FC Gründung des Biberacher SC anno 1977 Wacker. (siehe auch Hallenfußball) kommt es wieder zu Stadtderbys. Allerdings "nur" zwischen der dritten oder zweiten Ri vali tät m i t Tr adi ti on Mannschaft des FV Biberach und der Ersten des BSC, was den Reiz natürlich schmälert. Di e Ri vali tät zw i schen Bi ber acher Zu einem Punktspiel-Derby erster Fußbal lk lu bs hat Tr adi ti on , w i e di ese Mannschaften ist es bis dato nicht mehr Epi sode aus dem Jah r 1934 offen bar t: gekommen, da die Erste des FVB immer Wacker führt kurz vor Schluss der mindestens eine Klasse höher spielte als die Meisterschaftsrunde die Tabelle der A-Klasse Erste des BSC bzw. des FC Wacker. So steh- an, ein Zähler vor den punktgleichen Verfol- den sie sich nur noch bei zwei Freundschafts- gern TG Biberach und Tettnang. spielen gegenüber: Mitte der 90er Jahre in "Was sich nun ereignete", so die Stafflangen, als der FVB mit 5:3 gewinnt und Vereinschronik des FCW, "gab wieder einen 1989, als Wacker mit 2:9 verliert Beweis des Hasses seitens der TG". Weiter heißt es: Auf Anregung von Engler u. a. löst sich die Deutsche Jugend Kraft (DJK) Biberach zwei Spieltage vor Rundenende auf. Was für Wacker zu einem Abzug von vier Punkten führte, für die TG und Tettnang zu jeweils 3 Punkten Abzug. Worauf die TG und Wacker dank ihrer guten Torverhältnisse gleichauf an der Spitze liegen. Derweil mel- den sich 3 der DJK-Spieler, darunter einer namens Albrecht, beim FC Wacker an, während die besten Kräfte zur TG wechseln. Im drauffolgenden, letzten und alles ent- scheidenden Meisterschaftsspiel liegen die Wackeraner gegen die TG schon nach 24 .Fußbal l m al um gek ehr t: BSC-Goalgetter Minuten 0:2 hinten, ehe sie das Blatt wenden Nedjad Rulani (links) beim Versuch den und sich mit einem 4:3-Sieg den Titel und Mittelfeld-Regisseur Edgar Hess vom FVB am den Aufstieg sichern. Mit Hilfe besagten Torschuss zu hindern. Schnappschuss vom Spielers Albrecht, der mit einem 40- Freundschaftsspiel der ersten Mannschaften Meterschuss das zwischenzeitliche 2:2 be- des Biberacher SC und des FV Biberach (2:9) sorgt hatte. im Sommer 1989. (Anmerkung der Red.: So einfluss- reich besagte TGler damals gewesen sein Heiße und meist sehr verbissene Derbys mögen: Die DJK Biberach wurde letztlich auf Augenhöhe, bei denen es um mehr als ums auf Geheiß der Nazis aufgelöst, weil sie ihnen Prestige geht, erleben die Fans dafür immer wie alle anderen DJK-Vereine mit ihren 245 wieder mal in der Halle: Ende der Achtziger 000 Mitgliedern ein Dorn im Auge war.) Jahre und in den Neunziger Jahren bei den

12 Vier Aufsti ege un d dr ei Abstiege W elcher Tr ai n er hat m i t sei n er M an n sch aft w as er r ei ch t i n den ver gan gen en 40 Jahr en ? Un ser e Tabell e gi bt Aufschluss:

Sai son L i ga Platzi er u n g Tr ai n er 1977/78 C-Klasse 4. Burkhard Günther 1978/79 Kreisliga B 4. Burkhard Günther 1979/80 Kreisliga B 5.? Horst Schuler 1980/81 Kreisliga B 2. Hans Kreb 1981/82 Kreisliga B 1. (Aufstieg) Hans Krebs 1982/83 Kreisliga A 8. Hans Krebs/Richard Zell Wolfgang 1983/84 Kreisliga A 8. Adalbert Göggel Fibich 1984/85 Kreisliga A 9. Wolfgang Fibich Adalbert 1985/86 Kreisliga A 13. (Abstieg ) Karl Mutschler/Bernd Wahl + Tibi Besu Göggel 1986/87 Kreisliga B 8. Winfried Hummler 1987/88 Kreisliga B 1. (Aufstieg) Winfried Hummler 1988/89 Kreisliga A 1. (Aufstieg] Winfried Hummler 1989/90 Bezirksliga 6. Winfried Hummler 1990/91 Bezirksliga 10. Winfried Hummler 1991/92 Bezirksliga 10. Winfried Hummler Winfried Hummler 1992/93 Bezirksliga 1. (Aufstieg) Richard Zell 1993/94 Landesliga 10. Richard Zell 1994/95 Landesliga 10. Richard Zell Edgar Hess 1995/96 Landesliga 4. Edgar Hess 1996/97 Landesliga 2. Edgar Hess/Franz-Josef Toth 1997/98 Landesliga 7. Franz-Josef Toth/Manfred Oschwald 1998/99 Landesliga 15. (Abstieg) Richard Zell/Achim Denz 1999/00 Bezirksliga 3. Peter Traub 2000/01 Bezirksliga 6. Franz-Josef Toth Franz-Josef 2001/02 Bezirksliga 6. Franz-Josef Toth/Volker Wussler Toth 2002/03 Bezirksliga 14. (Abstieg) Achim Denz 2003/04 Kreisliga A 3. Achim Denz 2004/05 Kreisliga A 2. Achim Denz 2005/06 Kreisliga A 8. Achim Denz 2006/07 Kreisliga A 11. Achim Denz 2007/08 Kreisliga A 6. Uwe Reh 2008/09 Kreisliga A 8. Uwe Reh Uwe Reh Enzo Galvano 2009/10 Kreisliga A 9. Uwe Reh Richard Zell 2010/11 Kreisliga A 5. Enzo Galvano 2011/12 Kreisliga A 9. Enzo Galvano Predrag Milanovic 2012/13 Kreisliga A 6. Predrag Milanovic 2013/14 Kreisliga A 10. Predrag Milanovic 2014/15 Kreisliga A 13. Predrag Milanovic 2015/16 Kreisliga A 12. Predrag Milanovic 2016/17 Kreisliga A 4. Predrag Milanovic Predrag Milanovic

13 Ein e Vi er telm i lli on M ar k Schulden

Ohn e M n i x los, das schichte - nämlich der Auf- ken. Vor allem aber mit tr i fft au ch oder ger ade stieg in die legendäre durchschlagendem Erfolg, fü r ei n en (k l ei n en ) Spor t- denn seit 20 10 ist der FCW ver ei n w i e den FC mals die dritthöchste Liga in wieder schuldenfrei. W ack er zu . W ohl dem Deutschland) und der vier- Monetäre Probleme al so, der auf ei n en oder malige Klassenerhalt bis zur plagen den FC Wacker m eh r er e Gön n er bau en Fusion mit der Fußball- übrigens auch schon kurz ein k an n . abteilung der TG Biberach paar Jahre nach seiner ersten (1970 ) - niemals möglich Gründung 1925. Nachzulesen So wie gewesen. ist's in einem Vereinsprotoll: der FCW in Mit einem Mann wie „Infolge Arbeitslosigkeit trat den 1960 er Frey, der ab 1970 später dem großer Geldmangel ein. Zwar Jahr en , als FV Biberach vorsteht und waren am 8. August 1928 Unternehmer sponsert, wäre es vermutlich noch 130 Mitglieder auf der Karl Frey auch nicht einem finanziellen Liste, aber nur 16 bereit, (Foto) den Verein führt und Desaster gekommen, wie es unter der neuen technischen ihm immer wieder unter die der FC Wacker Ende der Arme greift. Indem er Neunziger Jahre erlebt. Fast regelmäßige erkleckliche eine Viertelmillion Schulden Summen zur Verfügung stellt, hatten sich nämlich 1999 um die Löcher in der angesammelt: ein Ergebnis Vereinskasse zu stopfen oder schlampiger, unverantwort- Spieler zu „kaufen“. Oder um licher und teils auch größen- Leitung die neue Verbands- nach einem erfolgreichen wahnsinniger Ausgabenpo- runde aufzunehmen. Leider Match, einfach mal die litik. musste unser Sportkamerad komplette Zeche der Völlig überhöhte Zah- Oechsle die Feststellung ma- versammelten Mannschaft zu lungen an die Landesliga- chen, dass beim Süddeut- übernehmen. Gerne auch auf Kicker führten zu diesem schen Fußballverband 590 telefonische Anfrage des Schuldenberg und gewaltige Reichsmark Beitragsrück- Spielführers oder eines Forderungen des Finanzam- stände zu verzeichnen waren anderen Verantwortlichen tes (117 000 Mark), nachdem (Anm.: Entspräche heute ein- („Karl, mir hend gwonna und sieben Jahre lang keine em Wert von knapp 2000 an Mords-Honger ond Steuererklärungen abgege- Euro). Nach langwierigen Durschd“), wenn Frey nicht ben worden waren. Verhandlungen konnte eine vor Ort ist, sondern als Frank Günther lässt Ermäßigung erzielt werden“. Betreiber zweier Camping- sich von diesen Zahlen nicht Aktuell legt der FCW plätze in Kressbronn eben- abschrecken und sich zum großen Wert auf solide Haus- dort nach dem Rechten Vorsitzenden wählen, um so- haltspolitik. Dazu tragen der schauen muss. gleich einen konsequenten 20 0 0 gegründete Förderv- Kurzum: Ohne Frey Konsolidierungskurs einzulei- erein bei und das 20 16 ins wäre der größte sportliche ten. Mit Hilfe von Krediten Leben gerufene Marketing- Erfolg in der Vereinsge- der Stadtverwaltung und Ban- Team.

14 Das M ar k eti n gteam 20 17 (von links oben im Uhrzeiger- sinn): Kassierer Carsten Paulmaier, Präsident Frank Günther, Sportdirektor Ralf Wetzel, Stadionsprecher und Mann für alles Dietmar Neuer, I m Fr ü hj ah r 1966 war die Welt scheinbar in bester Ord- Trainer Predrag Milanovic nung: Stolz stellen sich die Kicker des FC Wacker nach dem sowie Ausschussvorsitzender Gewinn der Oberschwabenmeisterschaft und dem Aufstieg in Siggi Stöckl. die Schwarzwald-Bodenseeliga dem Fotografen. Links auf dem Bild ist Trainer Werner Wieneke zu erkennen, der danach von Dank des großen Engage- Spielertrainer Martin Rattka (rechts) abgelöst wurde. ments dieses rührigen Sex- Schon ein paar Monate vorher war der aus Ulm tetts wurden in kurzer Zeit stammende Wieneke schriftlich angemahnt worden und ihm viele neue Sponsoren und fehlendes Engagement vorgeworfen worden. Zudem unbe- Anzeigeninserenten gewon- rechtigte bzw. übertriebene Geldforderungen, wie es in nen, die im wiederbelebten besagtem Mahnschreiben heißt: "Die von ihnen gestellten Stadionblatt werben. finanziellen Forderungen für die Mitnahme von Spielern zum Der Verein profitiert davon in Training von Laupheim nach Biberach stehen wohl außerhalb doppelter Hinsicht: in puncto der erträglichen Verhältnisse. Zumal ihnen auf diesen Fahrten Öffentlichkeitsarbeit und in durch die Mitnahme der Spieler keine Mehrkosten enstehen. puncto Finanzen. Dass sie unser Angebot von 5 Mark pro Fahrt, was für Sie einen Dank der zahlreichen Nebenverdienst von rund 60 Mark bedeuten würde, als Anzeigen in dem Blatt sowie undiskutabel bezeichnen, entfremdet. Wir erlauben uns, Sie der Bandenwerbung rund um auch daran zu erinnern, dass Ihnen in vergangener Zeit vom den Sportplatz fließen etliche Verein, außerhalb des Vertrages stehende Leistungen und auch Euro in die Kassen. Weitere von Ausschussmitgliedern persönliche und finanzielle wichtige Einnahmequellen Aufwendungen entgegengebracht wurden. In der Hofffnung, sind und waren natürlich dass auch Sie unseren Standpunkt Verständnis entgegen- Mitgliedsbeiträge sowie diver- bringen möchten und dem Verein das entsprechende Interesse se Veranstaltungen (Bewirt- zollen, sind wir gerne bereit, Ihre Meinung anzuhören". ung am Schützen- und Neben Trainer Wieneke stehen in der hinteren Reihe, Maifest, Jugend-, Gerümpel- von links: Eyrainer, Koch, Brücker, Nitschke, Pfitzner, Rattka. und Elfmeterturniere). Kniend: Bahmer, Vogel, Vogelgesang, Angele, Rupp.

15 Ehr e, w em Ehr e gebühr t K lar : Ein Einzelner ist niem als so wichtig wie der Ver ein, kein Spieler und auch kein Funktionär . Gleichwohl w ür digen w ir hier stellver tr etend dr ei K am er aden, die den Ver ein nachhaltig und in besonder em M aße gepr ägt haben.

W ol fh ar d von H eyk i n g ist Ger d Pahl wirkte beim Biberacher SC als Spieler, im Jahre 1977 nicht nur Jugendtrainer und Pressewart, vor allem aber lange Zeit als Gründungs- Spielleiter (Mitte Achtziger Jahre bis mitglied 1992) und in dieser Funktion als Macher des Biber- und Motor. Er ist die treibende Kraft, als acher SC, die Erste 1987/88 und 1988/89 von der sondern Kreisliga B in die Bezirksliga durch- vom ersten marschiert. Tag an auch Gerd nahm kein Blatt vor den dessen Vorsitzender. Mund, hielt bei seinen Ansprachen die Er führte den Verein Kicker der Ersten und Reserve regel- mit großem Geschick, Weit- mäßig an, sich gewissenhaft auf ein Spiel sicht und Erfolg und ließ ihm vorzubereiten, auf jeden Fall auf den auch so manche Mark aus Konsum von Hochprozentigen zu ver- eigener Tasche zukommen, zichten: "Lasst wenigstens die kleinen wenn es finanziell mal wieder Braunen weg"! klemmte. 1992 trat er zurück, Er setzte auf Tugenden, die heute seither ist er Ehrenvor- im Fußball leider kaum mehr eine Rolle sitzender des FC Wacker spielen: "Hilfsbereitschaft, Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit Biberach. halte ich für das Fundament alles Guten. Genauso glaube ich, Das Foto stammt aus dass Fleiß, Leistungswille und vor allem Disziplin die dem Jahr 1988. Eckpfeiler alles Erfolgreichen sind".

Ri char d Zell , "Wackers Baltringen, mit denen er in Diese beiden Spiele vor Tausendassa ist stets zur der Saison 1985/86 bezie- mehreren tausend Zu- Stelle", titelte die Schwä- hungsweise 89/90 jeweils den schauern bildeten den Höhe- bische Zeitung anno 2007. Aufstieg in die Kreisliga A punkt in der sportlichen Weiter heißt es: schaffte. Den vielleicht Laufbahn von Richard Zell Beinahe jedes Vereinshand- größten und schönsten Erfolg schrieb damals die Schwä- werk hat Richard Zell in feiert Zell aber bische seiner Funktionärs-Laufbahn mit Wacker: Kurzum: "Ritsch" ge- schon ausgefüllt. Von Trainer Unter seiner hört seit Jahrzehnten zum FC über Platzwart bis zum Be- Leitung stie- Wacker wie sein Lieblings- treuer des Würstchengrills gen die Bi- verein Borussia nach Dort- Zell ist Gründungsmit- beracher 1993 mund. Bleibt zu hoffen, dass glied des Biberacher SC. Viele nach 2 Rele- er seinen kürzlichen Rückzug Jahre arbeitete er erfolgreich gationsspielen wieder rückgängig macht und als Spielertrainer beim SV gegen den FV Bad - der Verein weiter von seiner Laupertshausen und beim SV ried in die Landesliga auf. Schaffenskraft profitiert.

16 Ei n Pr äsiden t, der es w issen w i ll auf diese einfachere und Leben gehalten. Jetzt wollen schnellere Art und Weise neu wir mit der Ersten wieder anzufangen, kündigt Frank durchstarten, weil die Ju- Günther einen rigorosen gendarbeit Früchte trägt". Sparkurs an. Wohl wissend, Für seine außerge- dass der Schuldenabbau eine wöhnliche, ja herausragende ebenso zähe wie schwere Arbeit als Wacker-Präsident, Herkulesaufgabe werden wür- für seinen unermüdlichen de. und vorbildlichen Einsatz im Natürlich lässt "FG" Verein wurde Frank Günther Vor 19 Jahren hat Fr an k den Worten Taten folgen, so 2009 vom Deutschen Fuß- Gün th er den Vorsitz des FC dass der FC Wacker seit 2010 ballbund ausgezeichnet: mit Wacker übernommen: zu schuldenfrei ist. Eine Leis- dem Ehrenamtspreis. Krite- einem Zeitpunkt, als der tung, die seinesgleichen sucht rien, die bewertet wurden, Verein ganz schlecht dastand, und für den Charakter von waren insbesondere die Qua- quasi bankrott war und sich Frank Günther und seinen lität der Jugendarbeit, Anzahl ein Schuldenberg von sage Helfern spricht. Und Kräfte und Stellung ausgebildeter und schreibe 245 000 Mark freimacht, um sportlich wie- Jugendtrainer sowie soziales angehäuft hatte. der an bessere Zeiten anzu- und gesellschaftliches Enga- Statt nun wie - ansonsten knüpfen, hofft der FCW- gement, die Anzahl der vom und allerorten üblich - Präsident: "Bis 2010 haben Verein gestellten Schieds- Insolvenz anzumelden und wir einfach alles nur am richter…

Fr an k Gün ther ist ein Und so wie es aussieht, Balltreter mit Herz und ein Wacker-Urgestein: Schon als lässt er den Worten Taten fol- ebensolcher Mensch. Hilfs- Jugendlicher schnürt er die gen. Er kniet sich rein bis zum bereit, freundlich, stets ein Stiefel für den Biberacher SC Geht-nicht-mehr. Manchmal munteres Sprüchlein auf den (den Vorläufer des FCW), will er dann allerdings zuviel Lippen, genießt er bei der später natürlich auch als "wissen". Ob er mit seinen Mannschaft alle Sympathien. Aktiver. unnachahmlichen Dribblings So spielt er 1990/91 in auch noch den sechsten, der Bezirksliga-Elf des BSC siebten Gegenspieler stehen eine wichtige, ja besondere lassen kann, beispielsweise. Rolle, wie sein Trainer Antwort: Technisch jederzeit Winfried Hummler in der möglich, aber im Einzelfall damaligen Vereins-Zeitung schwinden ab und an die "BSC aktuell", feststellt: Güntherschen Kräfte, zumals "Heuer will ich`s wis- ein Wuchs ein eher sen", verspricht Frank Gün- schlaksiger ist. (...) ther der Ballschlepper im (...) Der Filigrantech- "Akrobat schön", so präsentier- Mittelfeld der BSC-Ersten. niker im BSC-Trikot ist ein te FG einst seine Ballkünste.

17 Tor jäger un d H ochzei ter Ein H eld (althochdeutsch heli do) ist eine Per son, die eine besonder e, außer alltägliche Leistung begeht" , so die Definition auf W ikipedia. " Seine her oischen Fähigkeiten k önnen von kör per licher Ar t (K r aft, Schnelligkeit, Ausdauer etc.) oder auch geistiger Natur sei n (M ut, Aufopfer ungsber eitschaft, K am pf für I deale, Tugendhaftigkeit oder Einsatzber eitschaft für M itm enschen)." Auch di e Geschi ch te des FC W ack er w ur de n atü r li ch von solch en " H el den " auf u nd n eben dem Rasen gepr ägt. H i er ei n paar der Pr otagon i sten des FCW :

M ar ti n Rattk a hat sich in den 60er Jahren keller (vermutlich Gailingen) zeichnet sich als Torjäger in der Schwarzwald-Bodenseeliga Mittelstürmer Rattka als mehrfacher Kopfball- einen Namen ge- Torschütze aus. macht. Viele sei- Bei einem dieser Treffer ruft er vor der ner Tore erzielte Ausführung eines Eckballes dem Gäste- der mittlerweile Torhüter zu: "Wohin willst du ihn haben?" Der 79-Jährige (Fo- Keeper geht darauf ein und nennt ihm eine to) seinerzeit per Ecke. Rattka lässt sich nicht zweimal bitten, Kopf. Passend schraubt sich in die Höhe und köpft den dazu eine Ge- Eckball in seiner unnachahmlichen Art unhalt- schichte, die un- bar in selbige Ecke. ser Chronist Winfried Hummler als Balljunge "Rattka war der beste Kopfballspieler, einst im Biberacher Stadion erlebte: den ich jemals im Amateurbereich gesehen Im Schwarzwald-Bodenseeliga-Spiel habe, er köpfte ebenso hart wie platziert", gegen eine Mannschaft aus dem Tabellen- erinnert sich Hummler.

Schon zweimal haben sich Wackeraner auf dem Sportplatz am Erlenweg "getraut": 2011 geben sich Andr eas K r äm er und seine Sabrina das Ja-Wort (Foto links), ebenso wie 2016 Richar d Zell und

festiven Rahmen. Krämer und Zell sind seit ewigen Zeiten beim FC Wacker und haben sich in verschiedenen Ämtern um den Verein verdient gemacht. Krämer fungierte als Trainer und Leiter vornehmlich in der

18 Bun desli ga-Schi er i un d Fußball-Poet Eugen Schr ai vogel , bis zur sieht es, hebt die Fahne und zu Hause geblieben und Fusion mit der TG Biberach berichtet dem Schiedsrichter, Schraivogel bekannt gewor- im Jahr 1970 für den FC der dem FC-Profi die Rote den. „Ich wäre in allen Wacker pfeifend, ist Teil der Karte zeigt. Zeitungen in den Schlagzei- Bundesliga-Geschichte. Er ist Daraufhin richtet Ove- len gewesen.“ viele Jahre Linienrichter in rath weniger sanfte Worte an der obersten Liga und den Mann an der Linie. „Da Schiedsrichter in der zweit- musste man weghören“, höchsten Spielklasse. Schrai- erinnert sich Schraivogel. Ein vogel kommt weit herum im Platzverweis Overaths hätte Land und begegnet vielen für noch mehr Wirbel gesorgt, namhaften Spielern. denn seinerzeit wurden Einer davon ist der gesperrte Nationalspieler für Weltklassespieler Wolfgang Länderspiele nicht berück- In seinem Arbeitszimmer be- Overath beim Spiel seines 1. sichtigt. wahrt Schraivogel viele Erin- FC Köln in Kaiserslautern. Und damals stand eine nerungsstücke aus seiner Zeit als Dabei leistet sich desen Reise der Nationalmann- Linienrichter in der Bundesliga Teamkollege Werner Biskup schaft an. Wolfgang Overath und Schiedsrichter in der ein übles Foul. Schraivogel wäre bei einer Hinausstellung zweithöchsten Spielklasse auf.

Fr an z-Josef Toth war einst Jugend- und dern Analytiker. Nächtelang tüftelt er an Amateur-Nationalspieler, Konzepten, Spiel(er)bewertungen, Taktik, spielte mit den Stuttgarter Ansprachen und überlässt nichts dem Zufall. Kickers in der Zweiten Liga Akribie pur, ohne Trainerschein, ohne und trainierte später Lehrbücher, Akribie aus dem Kopf. mehrere Vereine im Bezirk Toth ist einer der wenigen Trainer im Riß. Nur eins war er nie in Bezirk, die über den Rand des Anstoßkreises seiner langen Fußball- hinwegschauen. Ein Mensch mit zwei Laufbahn: Meister. Auch nicht mit dem FC Lebensinhalten: Sport und Harmonie. Einer, Wacker, mit dem er aber 1997 die Vize- der Jürgen Klinsmann kennt, aber auch meisterschaft in der Landesliga holte, den Obdachlosen zu essen gibt. Ein Mann, der von größten Erfolg in der jüngeren Vereins- Wacker I entlassen wird und 30 Tage später geschichte. Die SZ charakterisierte ihn so: für Wacker ll einspringt. „Gegensätze über- Bei manchen in der Branche gilt Toth winden“, ist sein Lebensmottto. Mit seinem als zu weich. „Ich sag gar nicht mehr, dass wir besten Stuttgarter Freund Harald Stock gewinnen wollen. Es geht mir nur um das entwarf Fußballpoet Toth einen Achtzeiler Wie." Der richtige Mann am falschen Platz, über „Somatische Kultur“. Sport ist für ihn ein auch für Wacker im Jahr 1997. Toth zu „Medium, die Unfähigkeit zu überwinden, sich entlassen, war ein Fehler, gibt Präsident Otto zu spüren.“ Schätzle später zu. Toth ist eben kein TOTH TRAINIERTE DEN FCW ZWEIMAL: 1997 kommandierender Disziplinfanatiker, son- (LANDESLIGA) UND 2000 - 2001 (BEZIRKSLIGA).

19 L egen där e Schw ar zw ald-Boden seeli ga

Sei n e H och -Zei ten h at der FC W ack er Bi ber ach zw i sch en 1966 u n d 1970 er l ebt: Dam al s spi elt er i n der legen där en Schw ar zw ald- Boden seeli ga, i n der dr i tthöch s- ten Spi elk l asse Deu tsch lan ds. W en n glei ch es m i t dem K lassen - er halt zunächst n ur k napp klappt: So r ei ch t es i n den Spi elzei ten 1966/ 67 bzw . 1967/ 68 ledi gli ch zum 13. bzw . 12. Platz. 1968/ 69 l an det das Team i m m er hi n auf Sch w ar zw ald-Boden seeli ga-Gr ößen dem 7. Ran g, 1969/ 70 auf dem 10 . Stehend, von links: Heinrich Vogel, Rolf Koch, Helmut Platz. Un ser Foto r ech ts m i t den Eyrainer, Karl Schmidberger, Martin Rattka, Rolf Vetter, H er r en i n den blüten w ei ßen Tr i - Richard Vogel, Helmut Renner. - Vorne, von links: Frieder k ots stam m t aus di eser Zei t. Brücker, Peter Vogelgesang, Edi Mayer.

Bezi r k sli ga-M ei ster 1992/ 93 K r ei sl i ga-A-M ei ster 1988/ 89 Hinten, von links: Spielleiter Peter Weisser, Trainer Hinten, v. l.: Erich Renner, Präsident Wolfhard Richard Zell, Marc Kohlhöfer, Predrag Milanovic, von Heyking, Dietmar Weber, Holger Weiß, An- Miro Licanin, Michael Egle, Volker Wagenhals, Frank dreas Weisser, Spielertrainer Winfried Humm- Günther, Gerhard Hipp, Stefan Fischbach, Denis ler, Ante Kozina, Michael Egle, Peter Jäckle, Matijasic. - Vorne, v. l.: Uwe Reh, Ingo Stibi, Mario Frank Günther. - Vorne, v. l.: Jürgen Kuhnert, Chioditti, Holger Weiß, Andreas Weisser, Kerem Ceit, Roland Chioditti Mario Chioditti, Matthias Jürgen Zell. - Fahnenhalter im Hintergrund: Paule Lübbers, Toni Naumoski, Nedjad Rulani, Oliver Schnell (Mitte) und Leo Mientus (rechts). Spielbauer, Volker Wagenhals, Peter Weisser.

" W ahn si n n . Er ste Sahn e. W as für ei n Jahr !" So jubelte Wacker-Präsident Fred Gerster 1993 nach dem Aufstieg in die Landesliga. Ein Jahr zuvor hatte er den Biberacher SC (BSC) "gerettet" und in FC Wacker umbenannt - zusammen mit Vize Klaus Popp (Foto), als dem Klub mangels

20 Jubel, Tr ubel, M ei ster seligk eit herrscht nach dem Gewinn der Titel 1989 in der Kreisliga A (schwarz- weiße Bilder) und 1993 in der Bezirksliga (farbige Fotos). Wackers Erfolgstrainer Richard Zell wird auf Schultern getragen und von Fans sowie Spielern gefeiert (oben links), während BSC-Präsident Wolfhard von Heyking und Mittelfeldmotor Matthias Lübbers (zugleich rühriger Vize des Vereins), Arm in Arm und mit Blumen beschenkt, den Triumph genießen (Mitte).

21 B-K lassen -M ei ster 1952/ 53 Nach einem spektakulären 9:0-Sieg im vorentscheidenden Spiel beim Lokalrivalen FC Mittelbiberach sicherte sich Wacker 1953 - ein Jahr nach der Wiedergründung - die Meisterschaft in der B-Klasse Riß.

Vi er Ti tel i n den 30 er Jahr en Anfang der 1930er reihen die Wackeraner FCW eine Meisterschaft an die andere: Gleich vier Titel holen sie sich in Folge. 193o/31 schaffen sie als "B-Meister K r ei sli ga-B-M ei ster 1987/ 88 von Oberschwaben, Abteilung 2" den Hinten, von links: Michael Egle, Volker Wagenhals, Aufstieg. In den beiden darauffolgenden Rainer Grimm, Gerhard Hipp, Volker Ehnis, Marc Spielzeiten werden sie "A-Meister im Kreis Kohlhöfer, Spielertrainer Winfried Hummler, Präsi- Ulm, Gruppe Donau", scheitern jedoch dent Wolfhard von Heyking, Erich Renner. jeweils in den Aufstiegsspielen. Am Ende Vorne, von links: Martin Pahl (Sohn des Spielleiters der Saison 1933/34 glückt dann der große Gerd Pahl), Holger Weiß, Matthias Lübbers, Oliver Wurf: Im entscheidenden Spiel schlagen Spielbauer, Uwe Petruck, Stefan Nowack, Mario sie vor 800 Zuschauern die TG Biberach Chioditti, Peter Weisser, Nedjad Rulani. nach frühem 0:2-Rückstand mit 4:3 (mehr dazu auf der Seite 12) und werden "Abteilungsmeister der 1. Kreisklasse Oberschwaben, Gruppe Süd". Im Spielbericht heißt es: "Der unbeugsame Siegeswille, die besseren Stürmerleistungen und der gesunde Schuss der Wacker-Stürmer sowie sprich- wörtliches Pech der Turngemeinde waren ausschlaggebend für den Wacker-Sieg." K r ei sl i ga-B-M ei ster 198 1/ 8 2 Fünf Jahre nach der Gründung des Biberacher SC feiern die Aktiven zum ersten Mal eine Meisterschaft. Hinten, von links: Roland Schmid, Mattias Jäger, Joachim Schneider, Karlheinz Wagenblast, Spieler- Trainer Hans Krebs, Stefan Schwindling, Gerold Dörner, Bernd Wahl, Richard Zell, Robert Zielmann, Klaus Ruschek, Hans Schmid, Roland Häring.

A-K l assen -M ei ster 1953/ 54 u n d 60 / 61 K r ei sk lassen -M ei ster 1933/ 34 Zweimal holten sich die Wackeraner die Meister- schaft in der A-Klasse Riß: 53/54 blieb ihnen der Aufstieg in der Relegation verwehrt, ehe ihnen 60/61 der Sprung in die 2. Amateurliga glückte.

22 Bi ber acher Der bys vor satten K uli ssen

W elch en Stel len w er t der an den un glaubl i chen schaftsspi ele, i n sgesam t Am ateu r fußball i n Bi ber - Zusch au er zahl en ablesen . 15 0 0 0 Zuschau er , also ach i n den Fün fzi ger un d So ver zei ch n et W ack er Sechzi ger Jah r en des ver - 1966/ 67 i n der Sch w ar z- gan gen en Jah r h un der ts w ald-Boden seeli ga, ei n - Ber i chte aus der Schw ä- h atte, lässt si ch vor al lem sch li eßli ch der Fr eu n d- bi schen Zei tun g.

TG Bi ber ach er r i n gt Ober sch w aben -M ei ster schaft

FC W acker m i t 4:1 (1:0 ) un ter legen – Etw a 50 0 0 Zuschauer i m Stadi on

I st der K am pf um di e di e Ausgang dieser so entschei- M ei ster sch aft 1962/ 63 i n denden Begegnung ist bis zur der I I . Am ateur li ga Ober - 70. Minute völlig offen, sch w aben schon w äh r en d wenngleich die Angriffe der der Pu n k tspi el e r echt TG meistens gefährlicher wa- dr am ati sch , so i st es das ren. Aber dann entscheidet En tsch ei dun gsspi el er st der TG-Rechtsaußen Otto r echt. Hänle innerhalb von 5 Vor einer stattlichen beiden Lokalnachbarn einen Minuten mit Hattrick das Kulisse von fast 5000 Zu- harten, aber im Großen und Spiel zu Gunsten der Blau- schauern lieferen sich die Ganzen fairen Kampf. Der Gelben.

W acker - TG 0 :2 W ack er - Der by Coun ty 0 :3 W ack er - TG 0 :4 un d 0 :1 "Wie sehr man an diesem "Das Freundschaftsspiel ge- "Die Anziehungskraft bei den Freundschaftspiel beider Bi- gen die englischen Profis erstmaligen Derbys in der II. beracher Vereine auf dem bringt nicht das erhoffte Geld: Amateurliga ist gewaltig: Zum Sportplatz an der Stadionallee 2700 Zuschauer bringen aber Vor- und Rückrundenspiel interessiert ist, zeigen die etwa so viel, dass sich das Defizit kommen jeweils 2000 Zu- 1500 Zuschauer" ... im Rahmen hält" ... schauer" ... (1961) (1969) (1966)

Zusch au er m assen strömen das eine oder absolute Ausnahme. Wenngleich auch man- andere Mal auch noch in den Neunziger ches Derby in den Landesliga-Jahren 1993 Jahren, wie zum Beispiel in den beiden bis 1999 die Zuschauer anlockt: 700 kom- erfolgreichen Aufstiegssspielen zur Landes- men zum Saisonauftakt 97/98 gegen den SV liga (1993) gegen den FV Bad Schussenried. Reinstetten an einem Freitagabend. Der Zum ersten Spiel in Biberach finden sich Schnitt in diesen Jahren pendelt um die 200, 1700 Gäste ein, zum Rückspiel sogar 2300. aktuell eine unvorstellbare Marke. Aber: Was Diese gewaltigen Zahlen bilden aber die (noch) nicht ist, kann ja wieder werden. Vier M on ate ohn e Pr äsi den t Ein 2. Vorsitzender lässt Beanstandungen. So beklagt er sich bei der damaligen Mitglie- fehlende Belege für Aufwen- derversammlung jedoch nicht dungen an Spieler. finden. Gleich acht Kandidaten Kassierer Michael Egle werden dafür vorgeschlagen, berichtet zudem von Schulden aber keiner nimmt an. über 90 000 Mark und anste- Auch der Kassenprüfer henden Steuer- und Sozialver- Peter Buchmaier hat bei der Ver- sicherungsprüfungen sammlung kein leichtes Amt. Trotzdem wird die ge- M ar - Was im Normalfall Routine ist, samte Vorstandschaft entlastet, k us Ehr m an n ab führt beim FCW zu einigen en bloc, mit fünf Enthaltungen.

Zw ei Er folgstr ai n er in ei n em Jahr gefeuer t

Vi zem eister i n der Lan desli ga 1997, hinten, von links: Torwart-Trainer Waldemar Waletzki, Stefan Lachenmaier, Andi Mayer, Uwe Reh, Ingo Stibi, Volker Wagenhals, Volker Wussler, Holger Weiß, Kerem Cerit, Trainer Edgar Hess Vorne, von links: Eugen Urban, Bogdan Nowak, Ernst Aßfalg, Hakan Sancar, Marc Kohlhöfer, Andreas Schmid, Nedjad Rulani, Predrag Milanovic

24 FC W ack er Bi ber ach, gebor en er BSC

Sie erleben anno 1986 einen Tiefpunkt in der Vereinsgeschichte: den Abstieg in die Kreisliga B. Hinten, von links: Trainer Karl Mutschler, Stefan Nowack, Gerhard Hipp, Uwe Huchler, Volker Ehnis, Bernd Wahl, Alfred Strozda, Peter Weisser, Spielleiter Erich Renner. Hinten, von links: Oliver Spielbauer, Andreas Weisser, Marc Kohlhöfer, Klaus Ruschek, Volker Wagenhals, Jogi Menster . Nicht auf dem Bild sind Matthias Lübbers, Hüseyin Köksal und Thomas Maier. Sie wurden damals in der Winterpause verpflichtet, konnten aber den Abstieg aber - trotz ihrer Erfahrungen aus vielen Einsätzen in Wer den Schaden hat, braucht für den Spott höherklassigen Mannschaften - auch nicht mehr ver- im Stadionblatt nicht zu sorgen. Das hindern. Ebenso wenig wie die kurz vor Saisonende ins erfahren die Kicker der Ersten, als sie 20 0 3 Trainer-Amt gehievten Spieler Bernd Wahl und Tibi aus der Bezirksliga absteigen. Besu, die den glücklosen Karl Mutschler ablösten.

" K om m t n i cht n ur bei schön em W etter , son der n I M M ER!"

Nach der M ei ster schaft in Platz im Schlussklassement er- Runde verpflichtete, später vor- der K r ei sli ga B 1982 spi elt freut Abteilungsleiter Werner zeitig entlassene Trainer Karl die Er ste des Bi ber acher SC Schuler ("Im Verlauf der Mutschler ("Auf dem Papier i n der K r eisliga A n icht die Rückrunde ist die junge Mann- haben wir eine hervorragende er hoffte Roll e. schaft auch spielerisch gereift"), Mannschaft") appelliert vergeb- hält aber nicht lange an. Jeden- lich an die Spieler: "Glänzt nicht So heißt es am Ende der Saison falls endet die Saison 1984/ 85 durch Abwesenheit, sondern 1982/ 83 "Gerade noch ge- auch nur im Mittelmaß, auf dem zeigt durch euer Kommen, dass schafft. Wochenlanges Zittern 9. Platz. ihr zu Verein, Trainer und wurden von einem hörbaren Endgütig bergab geht es dann in Mannschaft steht. Also, nicht Aufatmen abgelöst." der Saison 1985/ 86, die im nur bei schönem Wetter, son- Das Hoch 1983/ 84 mit dem 8. Abstieg gipfelt. Der anfangs der dern IMMER."

25 I n pun cto Jugen dar bei t Neben der A-Jugend ewig lang, umfasst wohl si n d bei W ack er der zei t und 8 weiteren männlichen Hunderte von Namen. Ihre zw ei Di n ge eben so er - Nachwuchsteams gibt es seit Nennung ist aus diesen und fr euli ch w i e l oben sw er t: geraumer Zeit auch eine anderen Gründen nicht mög- Er sten s h at er al s ei n zi ger Mädchenmannschaft: die D- lich. Ver ei n i n Bi ber ach all e Juniorinnen, die in der ab- Stellvertretend sei hier Al ter sk lassen der m än n - gelaufenen Saison jedoch aber der Name Peter Weisser li ch en Jugen d - oh n e nicht am Wettspielbetrieb genannt. Ein Ur-Wackeraner, Bi l dun g ei n er Spi el ge- teilgenommen haben. der dem Verein seit 1977 die m ei n schaft m i t ei n em Treue hält. Er hat in der an der en K lub - besetzt. Jugend bzw. als Aktiver ge- Zw ei ten s stam m en di e kickt und im Lauf der Jahr- m ei sten Spi eler der Er s- zehnte viele (Jugend-)Teams ten u n d Zw ei ten M an n - trainiert, als Spiel- und schaft aus den ei gen en Jugendleiter gewirkt. Seit Rei h en . Jahren organisiert er nun die Zwei Belege, dass bzw. Jugendturniere des FC wie sich die Qualität der Ju- Wacker in der Halle. "Es gibt gendarbeit gesteigert hat. Ein wohl nichts, was ich nicht weiteres Indiz: Das Meister- gemacht habe", blickt er triple der E1-, D- und C- Die D-Jun i or i n n en des FC zurück. Junioren in der Saison 16/17 Wacker 2016/17 mit ihrem und der Coup der A-Jugend, Trainer Hubert Kania. die im Januar 2017 Bezirks- meister in der Halle wurde. Ein geordneter und zielgerichteteter Spiel- und Trainingsbetrieb in der Ju- end steht und fällt natürlich mit der Zahl der zu Verfügung stehender Trainer und Be- treuer, vor allem aber mit Peter W eisser ist ein Ur- deren Engagement. Diesbe- Wackeraner, ein Mann der züglich hat der Verein große ersten Stunde, seit Gründung Fortschritte gemacht, vor des damaligen Biberacher SC im allem in puncto Qualität und Jahr 1977 dabei. Unser Foto Di e A-Jugen d holte sich im Kompetenz der Übungsleiter. Januar 2017 den Titel des zeigt ihn im Kreise seiner B- Jugend-Kameraden anno 1979 Hallenbezirksmeisters. Hinten, K ü m m er er von links: Fabian Gorzalsky, in der Mitte der unteren Reihe. Manuel Braig, Kevin Popp, Verdiente und fleißige Mitar- Ebenfalls im Bild ist der aktuelle Krystian Kondarewicz, Patrick beiter und Kümmerer für FCW-Präsident Frank Günther Achim, Trainer Artur Luft. - seine Jugendabteilung hat (vierter von links, oben). Vorne, v. links: Viktor Haufler, der FC Wacker natürlich Mehmet Sahin, Mohammed schon immer gehabt. Die Gute Jugendarbeit ist zuerst Karagöz und Atakan Bakir. Liste dieser Sozialarbeiter ist einmal und vor allem

26 Selbstzweck. Gleichwohl ist sie Sozialarbeit, die dem Ge- Ausbli ck meinwohl dient, von der die Es i st m eh r als er fr eu - Vereins zu sichern. ganze Gesellschaft profitiert. li ch , dass der FCW Es gilt auf gewaltige Mehr noch: Jugendarbeit hat ak tu ell alle Alter sk las- gesellschaftliche Verände- sich nach Familie und Schule sen der m än n li ch en rungen zu reagieren : zunehmend als „drittes Stand- Jugen d besetzt h at u n d - den demographischen bein der Erziehung“ etabliert. m i n desten s jew ei l s ei n e Wandel mit seinen sinken- Dies gilt und galt vornehmlich M an n schaft stell t. Je- den und geringen Gebur- für den FC Wacker, der doch : Ei ne Gar an ti e, tenzahlen immer schon einen über- dass di es auch so blei bt, - das veränderte Freizeitver- durchschnittlich hohen An- i st es k ei n esfall s. halten der Heranwach- teil von Jugendlichen aus Die Verantwortli- senden (etwa durch soziale "bildungsfernen" Elternhäu- chen, insbesondere die der Netzwerke und den Trend sern aufgewiesen hat. Außer- Jugendabteilung, müssen zu Eventsportarten) gewöhnlich hoch war und ist sich den Herausforderun- - die veränderte Bildungs- dabei die Zahl der Kinder und gen der Zukunft stellen und landschaft im Ländle (re- Jugendlichen mit Migra- zeitgemäße Konzepte und duziertes Zeitbudget der tionshintergrund. Lösungen entwickeln, um Jugendlichen durch Ganz- das Fortbestehen des tagesschulen). " I n tegr ati on i st ei n Be- leg für di e K r aft des Fu ßballs" . (DFB-Chef " Gem ei n sam si n d w i r star k " Reinhard Grindel Um di e vi el fälti gen un d u m fan gr ei ch en Aufgaben ei n es Jugen dlei ter s auf m ehr er e Schu lter n zu ver tei l en un d Syn er gi e-Effek te zu n utzen , hat si ch der FC W ack er kü r zli ch n eu aufgestellt un d ei n 6-k öpfi ges Jugen d- lei ter team i n stall i er t. Stefan Reich ist der Chef des neuen Leitungsteams. Ihm stehen 5 Mann zur Seite, die ihn bei allen Angelegenheiten rund um die Jugendabteilung tatkräftig unterstützen. Nach dem Der 17-jährige Adam a Jallow Motto „Gemeinsam sind wir stark“ wurde dieses Team von hat sich als ältester von drei Sportdirektor Ralf Wetzel und Aktiven-Coach Predrag Milanovic Vollwaisen aus seinem afrika- ins Leben gerufen. nischen Heimatland Gambia Der FCW freut sich sehr über dieses alleine auf den Weg nach Euopa außergewöhnliche Engagement und gemacht - zu Fuß. Über Istanbul und die Türkei per Boot nach ist überzeugt, mit diesem kompe- Griechenland und weiter per tenten Team einen weiteren Schritt Bus nach Deutschland. Mitt- in eine noch erfolgreichere Jugend- lerweile lebt er in seinem neuen arbeit zu machen. "Zuhause Biberach" und kickt mit Begeisterung in unserer A- Das Jugendleiter team des FCW , von links: Kevin Popp (Schieds- Jugend. Zur Zeit ist er wegen richter und A-Jugendspieler), Simon Schulze (Spieler der Aktiven), eines Kreuzbandrissses leider Stefan Reich (B-Jugendtrainer), Markus Häußler (Trainer der Bambini) außer Gefecht. und Philipp Bohms (Trainer E-Junioren). Es fehlt Andreas Krämer.

27 A-Ju gen d 1959

A-Ju gen d 1989 A-Ju gen dtr ai n er 1991

Erich Renner (links) und Martin Zipfel. Renner war einer der großen BSC-Pioniere, er baute die 1. H al len m eister i m K r ei s Biber ach Jugendabteilung in kürzester Zeit auf. Stehend, von links: Matthias Winghardt, Hakan Sancar, Gökhan Campolat, Trainer Jürgen Manke, B-Jugen d 1969 Stefan Manthey, Rudolf Nuic. - Kniend, von links: Mehmet Yazici, Holger Bischof, Engin Solmaz, Ekrem Cebeci, Roland Kindler.

Hinten, von links: Peter Moll, Winfried Hummler, Herbert Grzegorek, Restle, Buben- heimer, Ronald Bögel, Lutz Herrmann, Martin Zipfel. Vorne, von links: Werner Gutermann, Norbert Häring, Karl-Heinz ("Bibi") Gast, Otto Bucher und Paul Epple.

28 " Dur chstar ten m i t der Er sten "

Di e Er ste des FC W acker Mark Schulden, die aus der und kickte bei den Ver-- hat i n der abgelau fen en Vergangenheit herührten. Seit bandsligisten SV Mochen- Sai son i h r e sei t Jah r en sieben Jahren sind wir nun wangen bzw. FV Ravensburg an halten de Tal fah r t ge- schuldenfrei. Jetzt wollen wir sowie bei Viktoria Bregenz (3. stoppt: Der vi er te Platz i n mit der Erste durchstarten, Österreichische Liga). der Staffel I I der K r ei sli ga weil die Jugendarbeit Früchte Günther, Wetzel und A l ässt hoffen u n d m ach t trägt.“ dem seit 5 Jahren als Trainer L ust auf m eh r . Dementsprchend ha- agierenden Predrag Mi- ben sich Günther und Co. lanovic (Foto) Nachdem der FC höhere Ziele gesteckt: die war und ist Wacker seine mageren Jahre Rückkehr in die Bezirksliga, allerdings - bei wohl endgültig und gottsei- aus der man 2005 abgestiegen allem Ehrgeiz - dank hinter sich ist. "Das Potenzial dafür hat von Anfang an hat, herrscht die Mannschaft", sagt der seit klar, dass Fort- Aufbruchstim- Sommer 2016 amtierende schritte nicht von heute auf mung wie sein Sportdirektor morgen zu schaffen sind. unermüdlicher Ralf Wetzel (Fo- Daher setzen sie mit ziel- Präsident Frank Günther to). Er zählte führenden Maßnahmen da- (Foto) wissen lässt: "Als ich einst zu den rauf, die Mannschaft bzw. den 1999 als Vorsitzender ange- Fußball-Größen Verein Schritt für Schritt treten bin, hatten wir 250 000 Oberschwabens "aufzubauen".

29 Zw ei te M an n schaft m auser t si ch Ähn li ch w i e bei der Er sten M an n schaft des FCW i st auch ei n k l ar er Aufw är tstr en d bei der Zw ei ten zu ver zei chn en : Si e been dete di e Reser ve- r un de der K r ei sli ga A 16/ 17 auf ei n em r epek - tablen Platz i m Vor der - feld, u n ter den Top 3. Di e Zw eite des FC W ack er 20 16/ 17, hintere Reihe, von links: Sportdirekor Ralf Wetzel, Dimitri Enns, Felix Werner, Benjamin Selbstverständlich ist das Klamert, Dia Al Deen Koleb, Lucas Franken, Sainey Kuateh, Stefan auch ein Bechter, Martin Waldschmidt, Thanathyp Khamya, Trainer Eugen großes Ver- Haufler, Präsident Frank Günther, Torwart-Trainer Waldemar dienst von Eugen Hauf- Waletzki. - Vordere Reihe, von links: Tobias Kaiser, Artur Luft, Max ler (Foto). Jochim, Manuel Burkhardt, Marcel Steinhilber, Moritz Steinberg, Das Wacker- Gabriel Mbanda, Jakob Kolesch, Maurice Koloko. Urgestein trainiert die Mann- schaft seit dem Sommer 2016 Um diesen positiven Trend fristig wohl nicht mehr in der und wurde dabei in der Rück- fortzusetzen und die sportli- Reserverunde spielen, son- runde von Stefan Hauer chen Anforderungen zu stei- dern in der Kreisliga B an- unterstützt. gern, wird das Team mittel- gemeldet.

Souver än er Cham pi on Di cke L uft

Ei n Bil d m i t Sym bolkr aft: Dicke Luft im Strafraum der Zweiten des Biberacher SC, die 1987/88 zum ersten Mal nicht mehr als Reserve Als souver än er M ei ster i n der B-K lasse antritt, sondern in der Kreisliga B und anfangs beendet die zweite Mannschaft des FCW die Saison viel Lehrgeld zahlen muss. 1965/66. - Hinten, von links: Kurt, Parsuel, Kluwe, Unser Bild aus der Saison 1989/90 zeigt in den Betreuer Dörner, R. Dewald, Heinzelmann, Geier, dunklen Trikots die Abwehrrrecken Josef Laub, Wagenhals, Trainer Breher. - Vorne, von links: H. Stefan Nowack, Michael Egle und Peter Bohms Dewald, Müller, Dörner, Renner, Bubenheimer, ? auf dem staubigen Biberacher Hartplatz.

30 Fr auen pow er : Glück sfall un d feste Gr öße Di e Fr auen m an n schaft i st ei n Glück sfall für den FC W ack er : Sei t 20 12, dam al s vom FV Bi ber ach „ ü ber gelaufen “ , ber ei ch er t si e das K lubleben un d i st ei n e feste Gr öße.

Der sportliche Erfolg in der Bezirksliga hält sich (bisher) zwar in Grenzen, was aber den Spaß an der Freud nicht trübt. Der zeigt sich auch bei außersportlichen Aktivitäten wie der Teilnahme am Radio7-Vereinswettbewerb oder einem Hüttenaufenthalt im Schwarzwald. Wacker hatte übrigens Mitte der Neunziger vier Jahre lang schon mal ein Frauenteam, das sich aber 1998 wieder auflöste.

Das aktuelle Fr auenteam des FCW, hinten, von links: Trainer Rüdiger Bürtsch, Mirjam Weiß, Michaela Steinmayer, Larissa Ege, Jacqueline Uschkamp, Nina Dangel, Sabrina Riedmüller, Co-Trainer Armin Owesle. Vorne, von links: Luca Kley, Verena Lootz, Nadine Steinmayer, Jenny Ebenhoch, Bianca Nunnenmacher, Sina Blessing.

Ausgelassene Sti m m un g in der Kabine und bei einem Team geist un d Zusam m en hal t werden Hüttenaufenthalt im Schwarzwald. großgeschrieben.

31 Un ser Talen tschuppen 1959

32 Rühr i ge un d er folgr ei che Ü40 Ei n es vor n ew eg: Ei n e AH w i e i n vi el en Ver ei n en - n äm li ch sei t Jahr zeh n ten besten d un d fu n k ti on i e- r en d - gi bt es bei m FC W ack er n i ch t. I m m er w i eder m al i st i n der Ver gan gen h ei t der Spi el- un d Tr ai n i n gsbetr i eb ei n - gesch lafen , um dan n w i e- der zu er w ach en . Um so er fr euli ch er i st es, dass zu r Zei t ei n e r ü hr i ge Ü40 exi si ti er t.

Ü40 -Baden -W ür ttem ber gischer K lei n feldm eister 20 10 Hinten, von links: Frank Günther, Volker Wussler, Volker Wagenhals, Winfried Hummler. - Vorne, von links: Uwe Reh, Jürgen Denz, Emil Einfalt und Frank Porath.

Ü40 : W ür ttem ber gi scher Meisterlich spielen unsere gen den SV Reinstetten Wim- K lei n feldm eister 20 15 Ü30-Kicker auch im Finale pel und Pokal. Freudetrun- um die Bezirksmeisterschaft ken liegen sie sich nach dem Diese Ü40 beteiligt sich 2011 auf: Sie holen sich mit Abpfiff in den Armen, haben regemäßig am einen oder einem hochverdienten 1:0- sie doch nach wiederholtem anderen Kleinfeld- oder Hal- Sieg nach Verlängerung ge- Anlauf "das Ding" endlich. lenturnier, meist mit respek- tablem Erfolg. So wie im Sommer 2015, als die Oldies des FC Wacker Württem- bergischer Meister auf dem Kleinfeld werden. Oder wie im Jahr 2010, als die Ü40 auf dem Kleinfeld bei der Württem- bergischen Meisterschaft den dritten Platz belegt, ehe sie ein paar Wochen später bei Ü30 -Bezi r k sm eister 20 11, linkes Bild, hinten, von links: Kerem der Baden-Württembergi- Cerit, Adrian Zuber, Predrag Milanovic, Markus Cloos, Emil Einfalt, schen von Sieg zu Sieg eilt, Ashad Kovacevic, Ahmet Sansar, Mate Zoric, Holger Weiß. - Vorne, noch einen draufsetzt und vvon links: Darko Jurica, Volker Wussler, Jürgen Denz, Volker sich den Titel sichert. Wagenhals, Holger Bischof, Frank Porath, Uwe Reh.

33 Vi er facher L an dk r ei s-Cham pi on H al len fußball spi el t bei m amtierenden Vorsitzenden ten (2005 und 2009). FC W ack er Bi ber ach ei n e und jetzigen Ehrenpräsi- Bei besagten Kreis- bedeu ten de Rol le: als denten Wolfhard von Heyking meisterschaften und Turnie- Ver an stalter von Tu r n i e- benannt ist. Dieses Aktiven- ren um den Oberschwaben- r en u n d al s Tei ln eh m er turnier wird dann jedoch cup mischen die Wackeraner an sel bi gen . 1999, mangels Nachfrage, über ein Jahrzehnt lang eingestellt. (Ende der Achtziger Jahre bis Seit Jahr(zehnt)en richtet der zum Jahr 2000) meist ganz FCW im Winter Turniere vorne mit. Viermal holen sie unter dem wärmenden Hal- sich den Titel des Landkreis- lendach aus: für die Jugend meisters (1988, 1995, 1996 und für Hobbyspieler, die und 2000) und begeistern die sich zum alljährlichen Ge- Freunde des Hallenfußballes rümpelturnier in der BSZ- mit attraktivem Spiel. Halle treffen. Sensationell mutet vor allem der erste Turniersieg 1988 an, als man - noch unter Biberacher SC firmier- end und in der Kreisliga B kickend - im Halbfinale den damaligen Verbandsligisten FV Biberach rauswirft und im M ar ti n Zipfel trägt 1991 beim Finale den Landesligisten 4. Heyking-Cup mit 4 blitzsau- TSV Rot/Rot bezwingt. beren Toren maßgeblich zu dem Die Freude über diesen überraschenden Turniersieg bei. Coup ist gewaltig und verleiht Der Nachw uchs des FCW Inzwischen hat "Made" seine dem Team mächtigen Schub nimmt regelmäßig an Hallen- Fußball-Stiefel längst an den für die Rückrunde auf dem turnieren teil. Dabei hat er Nagel gehängt, nicht aber seine Großfeld, die dann auch mit natürlich schon manchen Erfolg Treue zum Verein. Er ist einer dem Meisterwimpel und dem gelandet - so wie die F-Jugend der Wenigen, die seit der Aufstieg in die Kreisliga A im Dezember 2016, als sie beim endet. Gründung des Biberacher SC Gerhard-Frey-Gedächtnisturnier Die Hoch-Zeiten im (BSC) anno 1977 ununter- unter 45 Teams des Kreises Hallenfußball erlebt der FC brochen dabei sind und stets Biberach den dritten Platz Wacker freilich Mitte der mitanpacken, wenn Not am belegt. Neunziger Jahre, nachdem Mann ist. sich die Erste in der Landes- In den Achtziger und liga zu einem Spitzenteam Neunziger Jahren des ver- Als Ausrichter von wei- entwickelt hatte. Technisch gangenen Jahrhunderts lädt teren großen Aktiven-Turnie- versiert und eine flotte Kugel der Verein immer zum ren tritt der FC Wacker noch spielend, lässt es in der BSZ- Heyking-Cup ein – zu einem drei Mal auf: Halle 1995 und 1996 zweimal Turnier für Aktive (Frauen - beim Oberschwaben-Cup hintereinander die Konkur- und Männer), das nach (anno 1997) renz aus dem Kreis Biberach seinem von 1977 bis 1992 - bei den Kreismeisterschaf- hinter sich.

34 Noch schöner: Das Gros der erfolgreichen Budenzauberer, Si eg i n em otionsgeladen em Stadtder by namentlich Volker Wussler, Der FC W ack er stel lt 1997 di e beste H all en m an n - Holger Weiß, Uwe Reh, sch aft Ober sch w aben s: Di e Gastgeber besi egen bei Kerem Cerit, Nedjad Rulani der 9. Au flage di eses Tur n i er s den L ok alr i valen FV und Marc Kohlhöfer stammt Bi ber ach m i t 4:1. aus der eigenen Jugend. 600 Zuschauer sehen dabei einen heißumkämpften, emotionsgeladenen offenen Schlagabtausch zweier offensi- ver Mannschaften, der von umstrittenen Spielszenen geprägt ist, im FC Wacker letztlich aber einen verdienten Sieger findet. Der 4:1-Triumph des zwei Klassen niedriger spielenden Underdogs FC Wacker gegen den Favoriten FV Biberach war das hochklassige, für viel Diskussionsstoff sorgende "Traum- endspiel". "Unser Trainer Richard Zell An dr eas W ei sser (rechts) hat uns vor dem Finale so heiß hängt sich voll rein, um an den gemacht, wir mussten einfach Ball zu kommen: Eines der gewinnen", kommentiert Wacker- Erfolgsgeheimnisse der BSC- Torjäger Holger Weiß (rechts im Bild, links Uwe Reh) Kicker in der Hallensaison hernach den Prestigerfolg gegen den Stadtvrivalen. 88/89, neben taktisch klugem und technisch versiertem Auftreten. Überraschend schlagen die Gelben dann im Jahr 2000 erneut zu, als sie unter den Fittichen ihres Trainers Peter Traub in der Halle des Berufschulzentrums den Titel des Kreismeisters zum vierten Mal sichern. Zum absoluten Höhe- punkt gerät jedoch der Ober- schwabencup 1997 (siehe Ar- tikel rechts oben) in der BSZ- Halle: Das Team von Aus- richter FC Wacker eilt dabei von Sieg zu Sieg, folgerichtig ins Finale. Dabei fegt sie vor Der 3. Platz beim Ober schw aben -Cup 1991 in Sigmaringen löste großer Kulisse Oberligist FV große Begeisterung aus bei Uwe Reh, Rudolf Nuic, Matthias Lübbers Biberach mit 4:1 vom Feld und Ante Kozina.

35 W en n En gel r eisen ...

W en n jem an d ei n e Rei se tut, k an n er w as er zähl en ! Das galt un d gi lt auch un d ger ade für di e " En gel " des FC W ack er r especti ve BSC, di e si ch i m m er w i eder au fm ach (t)en , u m di e w ei te W el t zu seh en , dabei i m m er ei n e M en ge Spaß h aben un d den Team gei st stär k en . Davon ei n paar An ek doten :

Über w älti gen de Gastfr eun dsch aft i n Asti

Di e A-Jugen d des BSC w ei lt i m Fr üh j ahr befürchet. (...) 1986 zu ei n em I n ter n ati on alen Tur n i er (...) Jeder einzelne Spieler wird vom Pfarrer i n der Par tn er stadt Asti (I tali en ). mit Handschlag begrüßt, die Biberacher sogar in deutscher Sprache. Keiner weiß, dass der (...) Sie erfährt dabei eine überwältigende italienische Pfarrer vor etlichen Jahren einige Gastfreundschaft, allen voran von Carlo Monate in Biberach gelebt hatte. (...) Forina, der die Biberacher mit einer nie nach- (...) Auf die Betreuer und Trainer wartet lassenden, beispiellosen Sorgfalt umhegt. (...) ein lukullisches Festmahl, das mehrere (...) Unterdessen fährt Betreuer Jürgen Stunden dauert und zu dem die Stadt Asti Manke mit "Holze" Weiß ins Krankenhaus, da geladen hatte. Immerhin sind 8 Gänge zu er unter starken Schmerzen leidet. Zum Glück bewältigen, was mit den entsprechenden Men- ist die Verletzung nicht so schlimm wie gen Rotwein auch gelingt. (...)

Als si e m i t tr ock en en Sachen über das Er ei gn i s lachen ...

Ei n e Delegati on des Bi ber acher SC fäh r t halbnackt der Umwelt präsentieren. an n o 198 4 m i t dem Bu s n ach Südti r ol. Als der Watschi und der Erich mit Ei n en k lei n en Zw i sch en fall auf di eser trockenen Sachen über das Ereignis lachen, Rei se besch r ei bt der Ch r on i st Ger d Pah l geht im ganzen Bus herum ein zufriedenes i n Rei m for m : Gebrumm

Watschi trägt in seinem Arm die Bierflaschen, welche warm. Aus einer will der Dampfdruck raus, denn nun hält er's nicht mehr aus. Rums! Die Flasche explodiert, als sie halb den Bus durchquert. Hals und Korken, Scherben, Splitter - alles fliegt im Biergewitter. Als der Dampf sich nun verzogen und der erste Schreck verflogen, sieht man alle munter, nur das Bier läuft ihnen runter. Dies ist nicht sehr angenehm und vor allem nicht bequem. Drum wurde der Ruf laut, nach trockener Kleidung und Haut. Dazu muss der Bus anhalten und man sieht zwei Gestalten, die sich ohne zu genieren,

40 Gr u ppen bi ld m i t Pr äsi den t: Ausflug der Team bui l di n g der Akti ven mittels Pyrami- Aktiven nach Prag im Frühjahr 2016 denbau in Spanien 2015

Str an dfu ßballer un ser er C-Jugen d im Di e C-Jugen d auf Holland-Fahrt samt Teil- spanischen Calella 2015 nahme an einem Internationalen Turnier 2016

1989 beteiligt sich die A-Jugend an einem Internationalen Turnier in Barcelona. Dabei geht es in einem Spiel gegen ein einheimisches Team mächtig zur Sache: Nachdem ein spani- scher Betreuer handgreiflich gegen BSC-Trainer Peter Jäckle (links oben) wird, muss sogar die Egle Polizei eingreifen.

45 Schiedsr ichter un d Öffen tli chk ei tsar bei ter

1983 erscheint zum ers- richte über Ausflüge oder ten Mal das Vereinsmaga- über Entwicklungen bei zin "BSC aktuell". Viermal anderen Vereinen oder im im Jahr wird es aufgelegt, Sport überhaupt mit stolzen Auflagen von Redakteure sind 1000 bis 1500 Stück. anfangs Falko Das höchst infor- Domdey (Fo- mative, zunächst sehr to), später fol- textlastige, später reich gen Winfried bebilderte Blatt hält seine Hummler und Leser auf dem Laufenden Matthias Lüb- über sportliche Erfolge, bers. Dr ei Schiedsr i chter sind zur Zeit für den FCW im Einsatz: Kevin Popp und das pralle Vereins- Anfang der 90er leben. Gerne gelesen wer- wird das Erscheinen des (links), Markus Fajerski (rechts) und Andreas Krämer (ohne Foto). den auch die Porträts, Be- Blattes eingestellt.

Der Er sch ei n un gstag des er sten Stadi on blattes zu einem Heimspiel des FC Wacker lässt sich nicht mehr genau feststellen. Sicher ist jedoch, dass dies schon in den 60er Jahren zu Schwarz- wald-Bodenseeliga-Zeiten gewe- sen sein muss. Der BSC wartet dann erstmals in der Saison 1987/88 mit einem Sta- dionblatt auf. Im Laufe der Di e W ebsei te des FC W ack er existiert seit der Saison Zeit (2010 oder 2008/09. Sie ist im Zuge der Digitalsierung natürlich später?) schlief nicht mehr wegzudenken, ja ein absolutes Muss und selbiges aber erfreut sich beachtlicher Besucher- und Zugriffszahlen. ein. Ehe es im Ins Leben gerufen wurde sie seinerzeit von Daniel Herbst 2016 Paulmaier, aktuell wird sie von Winfried Hummler und wieder auf- Patrick Eder gepflegt. wachte - unter Selbstverständlich ist der FC Wacker Biberach der Federführung von Ralf Wetzel auch über Facebook im Netz vertreten. Betrieben wird und seines Marketingteams (Wer- dieser hochfrequentierte Auftritt von Philipp Bohms, bung) sowie Winfried Hummler Timur Yigin und Kevin Popp. (Redaktion).

50 W ack er hatte m al ei n e K egelabtei lun g

Das Ver ein shei m des FC Wacker am Erlenweg ist nur ein paar Meter von den Fußballplätzen entfernt. Neben einem Gastraum Der FC W ack er geden k t befinden sich vier Kegelbahnen im Haus. Der FCW hat das ehemalige all sei n er ver stor ben en Keglerheim 2011 übernommen, treibt es seither unter der Regie des M i tgli eder , di e si ch für Fördervereins (Peter Weisser und Richard Zell) selbst um. den Ver ei n ei n gesetzt In den Jahr(zehnt)en zuvor hauste der FCW in diesen Biber- haben u n d (m i t) zu acher Gaststätten: Radfahrhalle, W1 (in Eigenregie), Storchen, Schat- dem gem acht haben , ten, Bären, Tiroler Stube, Mond, Biber, Lamm (heute ein Geschäfts- w as er j etzt i st. haus), Ulmer Hof. Ruhet i n Fr i eden .

Der FC Wacker respective der Der FC Wacker hat sich auch als Ver an stalter von BSC waren schon immer Tur n i er en für Freizeit- und Hobbykicker einen Namen r ei n e Fu ßballk lu bs. Diese gemacht. verbreitete Ansicht stimmt So findet 1987 erstmals ein Gerümpelturnier in der nicht, wie aus einem Bericht Malihalle statt, das nun aber seit Jahren in der BSZ-Halle von der Hauptversammlung ausgespielt wird. In der Spitze nehmen über 50 Mannschaften 1970 hervorgeht: "Die Kegel- teil. abteilung besteht seit dem 14. Ein jüngeres Kind ist das Elfmeter- Janaur und umfasst inzwi- turnier, das der FC Wacker heuer zum schen 16 Aktive. Sehr er- fünften Mal ausgerichtet hat. Es erfreut sich freulich ist auch die Zunah- steigender Beliebtheit, von anfangs 20 me der Schwimmabteilung." Teams steigt die Teilnehmerzahl im ver- Dazu eine Anmerkung gangenen Jahr auf 40. Darunter ist 2015 des Chronisten: Der Begriff auch Profi-Keeper Loris Karius (Foto), Schwimmabteilung darf nicht damals noch beim FSV Mainz 05, jetzt beim wörtlich genommen werden. FC Liverpool. Es handelte sich vermutlich um Badezeiten für Wacker- " Ni cht zuletzt haben ei n i ge Spi eler n i cht di e Mitglieder und deren Ange- i hr en For der un gen an gem essen en hörige im neuen, damals sehr L ei stun gen gezei gt." beliebten Lehrschwimmbe- cken in Birkendorf. (Wacker-Kassier Günter Butz, 1970)

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